„Schlacht bei Warschau (1656)“ – Versionsunterschied
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Version vom 1. Juli 2014, 15:25 Uhr
Schlacht bei Warschau (1656) | |||||||||||||||||
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Teil von: Zweiter Nordischer Krieg | |||||||||||||||||
Die Schlacht bei Warschau 1656 (Gemälde von Johann Philipp Lemke) | |||||||||||||||||
Datum | 28. bis 30. Juli 1656 | ||||||||||||||||
Ort | Warschau, in Polen | ||||||||||||||||
Ausgang | Sieg der Schweden und Brandenburger | ||||||||||||||||
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Die Schlacht bei Warschau war eine Schlacht, die vom 28. bis 30. Juli 1656 zwischen den Armeen von Polen-Litauen im Bund mit dem Krim-Khanat auf der einen Seite und dem Königreich Schweden im Bund mit dem Kurfürstentum Brandenburg auf der anderen geschlagen wurde.
Sie war eine der größten Schlachten während des Zweiten Nordischen Krieges und Schwedisch-Polnischen Krieges von 1655 bis 1660. In dieser Schlacht siegte die zahlenmäßig unterlegene schwedisch-brandenburgische Streitmacht über das viel größere polnisch-krimtatarische Heer.
Die Folgen des Sieges auf den weiteren Verlauf des Krieges waren jedoch minimal, doch wurde die polnische Hauptstadt Warschau im Anschluss erneut besetzt und durch die Schweden und Brandenburger ausgeplündert.
Vorgeschichte
Die polnisch-litauischen Kräfte, kommandiert von König Johann II. Kasimir, verfügten zusammen bis zu 40.000 Mann, von denen nur 4.500 Infanteristen waren. Der Rest bestand aus Kavallerie. Die gegnerischen Armeen der Schweden und Brandenburger, kommandiert durch König Karl X. Gustav und Kurfürst Friedrich Wilhelm, verfügten nur über 18.000 Mann. Nach der Landung bei Danzig marschierte die Armee in den Süden, Richtung Warschau. Das Heer bestand aus 12.500 Kavalleristen und 5.500 Mann Infanterie, was ungewöhnlich ist, da sich die Schweden typischerweise auf ihre exzellente Infanterie verließen. Johann II. Kasimir führte seine Armee über die Weichsel und traf die herannahende schwedisch-brandenburgische Streitmacht auf dem rechten Flussufer etwa 5 Kilometer nördlich der Vorstadt Praga.
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König Johann II. Kasimir von Polen-Litauen
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König Karl X. von Schweden
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Kurfürst Friedrich Wilhelm von Brandenburg
Schlachtverlauf
Erster Tag
Am ersten Tag begannen die Schweden und Brandenburger einen konventionellen Frontalangriff, welcher von den Polen zurückgeschlagen wurde. Der Raum zwischen dem Białołęka-Wald im Osten und der Weichsel im Westen war für die Schlachtlinie zu eng und verhinderte, dass die schwedische und brandenburgische Infanterie mit ihren Musketen und Piken eine effektive Schusslinie bilden konnte.
Außerdem hatten die polnisch-litauischen Truppen Schanzarbeiten vor ihren Stellungen durchgeführt, wodurch sie über eine sehr schwer zu attackierende Verteidigungsstellung verfügten.
Zweiter Tag
Am zweiten Tag führte Friedrich Wilhelm persönlich eine Erkundungsmission durch und bemerkte einen kleinen Hügel neben dem Wald, bekannt als der „Colline“. Auf dem höchsten Punkt war er hoch genug, um den Białołęka-Wald zu überblicken. Der Hügel bot ebenfalls eine hervorragende Position zum Aufstellen der Kanonen. Er ließ daraufhin den Hügel durch die brandenburgische Infanterie und Dragoner angreifen und erobern. Die Polen attackierten den Hügel daraufhin mehrere Male, jedoch hielten die Brandenburger stand. Nachdem die Brandenburger ihre Aufmerksamkeit auf den Colline-Hügel verlagerten, begann die hochbewegliche schwedische Kavallerie ein waghalsiges Manöver um den Białołęka-Wald herum. Dabei blieben die Schweden von den polnisch-litauischen Truppen unbemerkt. So tauchten sie plötzlich an der rechten Flanke der polnischen Truppen auf. Diese neue Situation machte die Kampfstellungen der Polen unhaltbar. Eine Konterattacke der polnisch-litauischen Kavallerie war nicht stark genug, um durch die schwedischen Linien durchzubrechen. Schließlich wurden die unkoordinierten Attacken der Polen im Verlaufe der Nacht schwächer und verklangen.
Dritter Tag
Am dritten Tag wurden die polnisch-litauischen Truppen schließlich geschlagen. Feldmarschall von Sparr begann ein stundenlanges Bombardement seiner Artillerie und ließ einen Angriff der Pikeniere gegen die zu der Zeit bereits demoralisierten und unorganisierten polnisch-litauischen Truppen führen. Friedrich Wilhelm führte eine Kavallerieattacke an der rechten Flanke der Polen durch und brach tief in deren Linien ein. Dieser Durchbruch verursachte die Auflösung der polnischen Armee. Johann II. Kasimir entschied, dass die Schlacht für ihn verloren war, und zog seine Infanterie über eine einzige Brücke über die Weichsel zurück, während sich seine Kavallerie nord- und südwärts der Weichsel zurückzog.
Nachwirkungen
Die Brandenburger und Schweden hielten eine Siegesparade in den Straßen von Warschau ab, wurden aber bald gezwungen die Stadt zu verlassen, da sie nicht in der Lage waren diese zu halten. Die Niederlage des polnischen Königs zwang diesen, die Souveränität des Herzogtum Preußens an Brandenburg zu übertragen, als Gegenleistung für eine neue Allianz Polens mit Brandenburg gegen Schweden im Vertrag von Wehlau 1657.
Entwicklungsgang zur Souveränität Preußens
- 17. Januar 1656 Vertrag von Königsberg
- 23. Juni 1656 Vertrag von Marienburg
- 28. - 30 Juni 1656 Schlacht bei Warschau
- 20. November 1656 Vertrag von Labiau
- 19. September 1657 Vertrag von Wehlau
- 6. November 1657 Vertrag von Bromberg
- 3. Mai 1660 Vertrag von Oliva
Siehe auch
Einzelnachweise
- ↑ Curt Jany: Geschichte der Preußischen Armee - Vom 15. Jahrhundert bis 1914, 1. Band, Biblio Verlag, Osnabrück 1967, Seite 130
Literatur
- J. G. Droysen: Die Schlacht von Warschau 1656. Verlag S. Hirzel, Leipzig 1865 (Digitalisat)
- Curt Jany: Geschichte der Preußischen Armee - Vom 15. Jahrhundert bis 1914, 1. Band, Biblio Verlag, Osnabrück 1967, Seite 120-130
- August Riese: Die dreitägige Schlacht bei Warschau 28., 29. und 30. Juli 1656: Die Wiege preussischer Kraft und preussischer Siege. Verleger Mälzer, Breslau 1870.