„S21 (Berlin)“ – Versionsunterschied

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- Die Planung der 1930er Jahre hatte eine Station ''Hafenplatz'' an der Stelle vorgesehen, wo sich heute das Parkhaus Gleisdreieck befindet. -->
- Die Planung der 1930er Jahre hatte eine Station ''Hafenplatz'' an der Stelle vorgesehen, wo sich heute das Parkhaus Gleisdreieck befindet. -->


===S21 als Teil des Pilzkonzepts ===
=== Die S21 als Teil des Pilzkonzepts ===
Im Juni 1992 wurde vom [[Bundesverkehrsministerium]] das [[Pilzkonzept]] beschlossen. Es sah den Bau eines zentralen Bahnhofs im Bereich des früheren [[Berlin Lehrter Bahnhof|Lehrter Bahnhofs]] vor. Während das Areal in Ost-West-Richrung bereits mit der [[Berliner Stadtbahn]] erschlossen war, fehlte eine leistungsfähige innerstädtische Anbindung in Nord-Süd-Richtung. Hierzu war der Bau einer S-Bahn-Strecke vorgesehen, die in Richtung Nordwesten zur Berliner Ringbahn und vom [[Bahnhof Berlin Beusselstraße]] aus weiter zum [[Flughafen Tegel]] führen sollte. In Richtung Süden war ein Trassenverlauf über den [[Bahnhof Berlin Potsdamer Platz|Bahnhof Potsdamer Platz]] weiter zur Yorckstraße geplant. Wenig später ist die Planung um eine Anbindung an die nördliche Ringbahn in Richtung Osten ergänzt worden.<ref name="signaltrasse">[http://signalarchiv.de/Meldungen/10000932 ''Trassenfreihaltung einer Bahnstrecke S21'']. In: [[Signal (Verkehrszeitschrift)|Signal]] 2/1995, S. 13–14.</ref> Im Mai 1993 stellte sich heraus, dass bei einer [[Standardisierte Bewertung|standartisierten Bewegung]] die S21 nicht einmal annähernd einen [[Kosten-Nutzen-Analyse|Nutzen-Kosten-Faktor]] von 1 erreicht hätte.<ref>[http://signalarchiv.de/Meldungen/10001624 ''Vorentwurfsplanung für Verkehrsanlagen im Zentralen Bereich abgeschlossen'']. In: [[Signal (Verkehrszeitschrift)|Signal]] 5/1993, S. 8.</ref>
Im Juni 1992 wurde vom [[Bundesverkehrsministerium]] das [[Pilzkonzept]] beschlossen. Es sah den Bau eines zentralen Bahnhofs im Bereich des früheren [[Berlin Lehrter Bahnhof|Lehrter Bahnhofs]] vor. Während das Areal in Ost-West-Richrung bereits mit der [[Berliner Stadtbahn]] erschlossen war, fehlte eine leistungsfähige innerstädtische Anbindung in Nord-Süd-Richtung. Hierzu war der Bau einer S-Bahn-Strecke vorgesehen, die in Richtung Nordwesten zur Berliner Ringbahn und vom [[Bahnhof Berlin Beusselstraße]] aus weiter zum [[Flughafen Berlin-Tegel|Flughafen Tegel]] führen sollte. In Richtung Süden war ein Trassenverlauf über den [[Bahnhof Berlin Potsdamer Platz|Bahnhof Potsdamer Platz]] weiter zur Yorckstraße geplant. Wenig später ist die Planung um eine Anbindung an die nördliche Ringbahn in Richtung Osten ergänzt worden.<ref name="signaltrasse">[http://signalarchiv.de/Meldungen/10000932 ''Trassenfreihaltung einer Bahnstrecke S21'']. In: ''[[Signal (Zeitschrift)|Signal]]'' 2/1995, S. 13–14.</ref> Im Mai 1993 stellte sich heraus, dass bei einer [[Standardisierte Bewertung|standartisierten Bewegung]] die S21 nicht einmal annähernd einen [[Kosten-Nutzen-Analyse|Nutzen-Kosten-Faktor]] von 1 erreicht hätte.<ref>[http://signalarchiv.de/Meldungen/10001624 ''Vorentwurfsplanung für Verkehrsanlagen im Zentralen Bereich abgeschlossen''.] In: ''Signal'' 5/1993, S. 8.</ref>


Im Berliner Senat, der seinerzeit von einer Großen Koalitation regiert wurde, gab es unterschiedliche Auffassungen über das Projekt. Die CDU mit ihrem Verkehrssenator [[Herwig Haase]] befürwortete das Konzept; die SPD mit dem Bausenator [[Wolfgang Nagel]] lehnte es aufgrund der hohen Kosten ab. Nachdem der Bund nicht zur Finanzierung des Projektes bereit war, beschloss der Berliner Senat am 5. Oktober 1993, auf den sofortigen Bau der Strecke zu verzichten. Auch auf eine Freihaltung der Trasse verzichtete der Senat mit Beschluss vom 30. November 1993.<ref name="signalunendlich">[http://signalarchiv.de/Meldungen/10000890 ''S21-Planung: Die unendliche Geschichte'']. In: [[Signal (Verkehrszeitschrift)|Signal]], 1/1995, S.6–7.</ref> Für das Projekt waren damals Kosten in Höhe von einer Milliarde Mark geschätzt worden. Ein Jahr später versuchte Haase, eine Freihaltung der Trasse und den Bau einzelner Vorleistungen im Bereich Potsdamer Platz zu erreichen, scheiterte jedoch zunächst.<ref>[http://www.berliner-zeitung.de/archiv/verkehrssenator-haase-scheiterte-gestern-im-rathaus-mit-seiner-vorlage-s-bahn-nach-tegel-gestrichen,10810590,8891604.html ''S-Bahn nach Tegel gestrichen'']. In: [[Berliner Zeitung]], 14. Dezember 1994.</ref> Anfang 1995 wurde der Senatsbeschluss jedoch im Abgeordnetenhaus revidiert und eine Freihaltung der geplanten Trasse beschlossen,<ref>[http://www.berliner-zeitung.de/archiv/s-21-erhaelt-eine-neue-chance,10810590,8907198.html ''S 21 erhält eine neue Chance'']. In: [[Berliner Zeitung]], 28. Januar 1995</ref> nachdem sich selbst die SPD-Fraktion gegen die Entscheidung des Bausenators gestellt hatte. Allerdings beinhaltete der damalige Beschluss nur eine Trassenfreihaltung am nördlichen Streckenende in Richtung Osten, nicht jedoch zur westlichen Ringbahn.<ref name="signaltrasse"/>
Im Berliner Senat, der seinerzeit von einer Großen Koalitation regiert wurde, gab es unterschiedliche Auffassungen über das Projekt. Die CDU mit ihrem Verkehrssenator [[Herwig Haase]] befürwortete das Konzept; die SPD mit dem Bausenator [[Wolfgang Nagel]] lehnte es aufgrund der hohen Kosten ab. Nachdem der Bund nicht zur Finanzierung des Projektes bereit war, beschloss der Berliner Senat am 5. Oktober 1993, auf den sofortigen Bau der Strecke zu verzichten. Auch auf eine Freihaltung der Trasse verzichtete der Senat mit Beschluss vom 30. November 1993.<ref name="signalunendlich">[http://signalarchiv.de/Meldungen/10000890 ''S21-Planung: Die unendliche Geschichte''.] In: ''Signal'', 1/1995, S. 6–7.</ref> Für das Projekt waren damals Kosten in Höhe von einer Milliarde Mark geschätzt worden. Ein Jahr später versuchte Haase, eine Freihaltung der Trasse und den Bau einzelner Vorleistungen im Bereich Potsdamer Platz zu erreichen, scheiterte jedoch zunächst.<ref>[http://www.berliner-zeitung.de/archiv/verkehrssenator-haase-scheiterte-gestern-im-rathaus-mit-seiner-vorlage-s-bahn-nach-tegel-gestrichen,10810590,8891604.html ''S-Bahn nach Tegel gestrichen''.] In: ''[[Berliner Zeitung]]'', 14. Dezember 1994.</ref> Anfang 1995 wurde der Senatsbeschluss jedoch im Abgeordnetenhaus revidiert und eine Freihaltung der geplanten Trasse beschlossen,<ref>[http://www.berliner-zeitung.de/archiv/s-21-erhaelt-eine-neue-chance,10810590,8907198.html ''S 21 erhält eine neue Chance''.] In: ''Berliner Zeitung'', 28. Januar 1995</ref> nachdem sich selbst die SPD-Fraktion gegen die Entscheidung des Bausenators gestellt hatte. Allerdings beinhaltete der damalige Beschluss nur eine Trassenfreihaltung am nördlichen Streckenende in Richtung Osten, nicht jedoch zur westlichen Ringbahn.<ref name="signaltrasse"/>


Im Herbst 1999 sicherte der Berliner Senat der Deutschen Bahn zu, den Rohbau der Verbindung vom Nordring zum Lehrter Bahnhof (der spätere [[Berlin Hauptbahnhof|Hauptbahnhof]]) vorzufinanzieren. Beim Bau des [[Tunnel Nord-Süd-Fernbahn|Fernbahntunnels]] und des unterirdischen Bahnhofsteils sollten auch entsprechende Anlagen für die S-Bahn errichtet werden. Die Deutsche Bahn ging damals davon aus, dass die S21 zusammen mit dem Fernbahntunnel Mitte 2005 in Betrieb gehen könne.<ref>[http://www.berliner-zeitung.de/archiv/senat-will-geld-fuer-s-21-zum-lehrter-bahnhof-auslegen-gruenes-licht-fuer-die-neue-nord-sued-bahn,10810590,9729510.html ''Grünes Licht für die neue Nord-Süd-Bahn'']. In: [[Berliner Zeitung]], 2. November 1999.</ref><ref>[http://www.berliner-zeitung.de/archiv/erstes-teilstueck-der-s-21-droht-bauruine-zu-werden-bund-will-weiterhin-kein-geld-fuer-zweite-nord-sued-s-bahn-zahlen,10810590,9889882.html ''Bund will weiterhin kein Geld für zweite Nord-Süd-S-Bahn zahlen'' ]. In: [[Berliner Zeitung]], 2. November 1999.</ref> Die unklare Finanzierung sorgte jedoch für weitere Verzögerungen des Baus. Anfang 2001 erklärte der Bund, dass er weiterhin die Strecke für unnötig halte und sie nicht finanzieren wolle. Dagegen hielt der Berliner Senat eine Nord-Süd-Anbindung des neuen zentralen Bahnhofs weiterhin für wichtig. Auch die Deutsche Bahn sah den Bau der S21 als vordringlich an.<ref>[http://www.berliner-zeitung.de/archiv/dauert-der-ausbau-der-u-5-bis-2020-,10810590,10147162.html ''Dauert der Ausbau der U 5 bis 2020?'']. In: [[Berliner Zeitung]], 29. Januar 2004.</ref>
Im Herbst 1999 sicherte der Berliner Senat der Deutschen Bahn zu, den Rohbau der Verbindung vom Nordring zum Lehrter Bahnhof (der spätere [[Berlin Hauptbahnhof|Hauptbahnhof]]) vorzufinanzieren. Beim Bau des [[Tunnel Nord-Süd-Fernbahn|Fernbahntunnels]] und des unterirdischen Bahnhofsteils sollten auch entsprechende Anlagen für die S-Bahn errichtet werden. Die Deutsche Bahn ging damals davon aus, dass die S21 zusammen mit dem Fernbahntunnel Mitte 2005 in Betrieb gehen könne.<ref>[http://www.berliner-zeitung.de/archiv/senat-will-geld-fuer-s-21-zum-lehrter-bahnhof-auslegen-gruenes-licht-fuer-die-neue-nord-sued-bahn,10810590,9729510.html ''Grünes Licht für die neue Nord-Süd-Bahn''.] In: ''Berliner Zeitung'', 2. November 1999.</ref><ref>[http://www.berliner-zeitung.de/archiv/erstes-teilstueck-der-s-21-droht-bauruine-zu-werden-bund-will-weiterhin-kein-geld-fuer-zweite-nord-sued-s-bahn-zahlen,10810590,9889882.html ''Bund will weiterhin kein Geld für zweite Nord-Süd-S-Bahn zahlen''.] In: ''Berliner Zeitung'', 2. November 1999.</ref> Die unklare Finanzierung sorgte jedoch für weitere Verzögerungen des Baus. Anfang 2001 erklärte der Bund, dass er weiterhin die Strecke für unnötig halte und sie nicht finanzieren wolle. Dagegen hielt der Berliner Senat eine Nord-Süd-Anbindung des neuen zentralen Bahnhofs weiterhin für wichtig. Auch die Deutsche Bahn sah den Bau der S21 als vordringlich an.<ref>[http://www.berliner-zeitung.de/archiv/dauert-der-ausbau-der-u-5-bis-2020-,10810590,10147162.html ''Dauert der Ausbau der U 5 bis 2020?''] In: ''Berliner Zeitung'', 29. Januar 2004.</ref>
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- Planungsstopp am Hauptbahnhof, Mini-Vorleistung
- Planungsstopp am Hauptbahnhof, Mini-Vorleistung
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=== Nordring – Hauptbahnhof ===
=== Nordring – Hauptbahnhof ===

[[Datei:S-Bahn-Station-Westhafen nordblick-Unterfuehrungen-Pilzkonzept LWEOS0152.JPG|mini|Vorbereitete Ausfädelung am [[Bahnhof Berlin Westhafen|Bahnhof Westhafen]] und Tunnel unter den Ring-bahngleisen als Vorsorgemaßnahme, 2013]]
[[Datei:S-Bahn-Station-Westhafen nordblick-Unterfuehrungen-Pilzkonzept LWEOS0152.JPG|mini|Vorbereitete Ausfädelung am [[Bahnhof Berlin Westhafen|Bahnhof Westhafen]] und Tunnel unter den Ring-bahngleisen als Vorsorgemaßnahme, 2013]]


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Dieser Teilabschnitt wird es ermöglichen, Züge der Ringbahn im Sinne einer Nordring-Spitzkehre zum Hauptbahnhof und zurück fahren zu lassen. Weiterhin ist geplant, Züge von [[Bahnhof Berlin-Frohnau|Frohnau]] direkt zum Hauptbahnhof zu führen.<ref name="berlin-pm-2008">{{Internetquelle | url=http://www.berlin.de/landespressestelle/archiv/2008/08/08/106627/index.html | titel=Voraussetzungen für den Bau der neuen Nord-Süd-S-Bahn geschaffen| hrsg=Senatsverwaltung für Stadtentwicklung| datum=2008-08-08| zugriff=2012-07-29 }}</ref>
Dieser Teilabschnitt wird es ermöglichen, Züge der Ringbahn im Sinne einer Nordring-Spitzkehre zum Hauptbahnhof und zurück fahren zu lassen. Weiterhin ist geplant, Züge von [[Bahnhof Berlin-Frohnau|Frohnau]] direkt zum Hauptbahnhof zu führen.<ref name="berlin-pm-2008">{{Internetquelle | url=http://www.berlin.de/landespressestelle/archiv/2008/08/08/106627/index.html | titel=Voraussetzungen für den Bau der neuen Nord-Süd-S-Bahn geschaffen| hrsg=Senatsverwaltung für Stadtentwicklung| datum=2008-08-08| zugriff=2012-07-29 }}</ref>


Für diesen Bauabschnitt liegt seit 2005 ein [[Planfeststellung]]sbeschluss des [[Eisenbahn-Bundesamt]]es vor.<ref name="S21_PFB">[http://www.eba.bund.de/SharedDocs/Publikationen/DE/PF/Beschluesse/Berlin/23_Berlin_S21_Nordringanbindung.pdf?__blob=publicationFile&v=1 ''Planfeststellungsbeschluss zu dem Plan der DB Netz AG für das Bauvorhaben S21 - Nordringanbindung bis Lehrter Bahnhof - Berlin-Westhafen - Berlin Lehrter Bahnhof - Berlin Wedding''], Eisenbahn-Bundesamt (Hrsg.), abgerufen am 6. Januar 2014</ref>
Für diesen Bauabschnitt liegt seit 2005 ein [[Planfeststellung]]sbeschluss des [[Eisenbahn-Bundesamt]]es vor.<ref name="S21_PFB">[http://www.eba.bund.de/SharedDocs/Publikationen/DE/PF/Beschluesse/Berlin/23_Berlin_S21_Nordringanbindung.pdf?__blob=publicationFile&v=1 ''Planfeststellungsbeschluss zu dem Plan der DB Netz AG für das Bauvorhaben S21 Nordringanbindung bis Lehrter Bahnhof Berlin-Westhafen Berlin Lehrter Bahnhof Berlin Wedding''], [[Eisenbahn-Bundesamt]] (Hrsg.), abgerufen am 6. Januar 2014</ref>


[[Datei:S21 Berlin Mai 2012.JPG|mini|Bauarbeiten nördlich des Hauptbahnhofs, 2012]]
[[Datei:S21 Berlin Mai 2012.JPG|mini|Bauarbeiten nördlich des Hauptbahnhofs, 2012]]


Bereits am 13. Oktober 2000 wurde am Nordring der [[Spatenstich|erste Spatenstich]] für Vorsorgemaßnahmen für die Abzweige der S21 gefeiert. Nach jahrelangem Streit hatte der [[Senat von Berlin|Berliner Senat]] zuvor 85&nbsp;Millionen [[Deutsche Mark|Mark]] bereitgestellt. Realisiert wurden Ausfädelungen mittels Tunnelbauwerken an den Ringbahnhöfen Westhafen und Wedding. Die Nordeinbindung in den Berliner Hauptbahnhof, die vom Bund durch das [[Gemeindeverkehrsfinanzierungsgesetz]] mit 24&nbsp;Millionen Euro gefördert wird,<ref name="bz-22-01-2009">''[http://www.berliner-zeitung.de/archiv/bauarbeiten-sollen-nun-2010-beginnen---kein-zwischenhalt-geplant---dafuer-bessere-verbindungen-zum-hauptbahnhof-berlins-zweite-nord-sued-s-bahn-laesst-auf-sich-warten,10810590,10614998.html Berlins zweite Nord-Süd-S-Bahn lässt auf sich warten.]'' In: ''[[Berliner Zeitung]]'', 22. Januar 2009</ref> sollte ursprünglich bis 2006 fertiggestellt werden.<ref name="eri-2000-531">''S-Bahn-Anschluss für Berliner Zentralbahnhof''. In: ''[[Eisenbahn-Revue International]]'', Heft 12/2000, {{ISSN|1421-2811}}, S. 531.</ref> Im Juli 2007 gab die Deutsche Bahn Verzögerungen bei der Realisierung der ersten Baustufe bekannt.
Bereits am 13. Oktober 2000 wurde am Nordring der [[Spatenstich|erste Spatenstich]] für Vorsorgemaßnahmen für die Abzweige der S21 gefeiert. Nach jahrelangem Streit hatte der [[Senat von Berlin|Berliner Senat]] zuvor 85&nbsp;Millionen [[Deutsche Mark|Mark]] bereitgestellt. Realisiert wurden Ausfädelungen mittels Tunnelbauwerken an den Ringbahnhöfen Westhafen und Wedding. Die Nordeinbindung in den Berliner Hauptbahnhof, die vom Bund durch das [[Gemeindeverkehrsfinanzierungsgesetz]] mit 24&nbsp;Millionen Euro gefördert wird,<ref name="bz-22-01-2009">''[http://www.berliner-zeitung.de/archiv/bauarbeiten-sollen-nun-2010-beginnen---kein-zwischenhalt-geplant---dafuer-bessere-verbindungen-zum-hauptbahnhof-berlins-zweite-nord-sued-s-bahn-laesst-auf-sich-warten,10810590,10614998.html Berlins zweite Nord-Süd-S-Bahn lässt auf sich warten.]'' In: ''Berliner Zeitung'', 22. Januar 2009</ref> sollte ursprünglich bis 2006 fertiggestellt werden.<ref name="eri-2000-531">''S-Bahn-Anschluss für Berliner Zentralbahnhof''. In: ''[[Eisenbahn-Revue International]]'', Heft 12/2000, {{ISSN|1421-2811}}, S. 531.</ref> Im Juli 2007 gab die Deutsche Bahn Verzögerungen bei der Realisierung der ersten Baustufe bekannt.


Im Januar 2010 begannen Bauarbeiten zur Herstellung des Tunnelrohbaus unter der [[Invalidenstraße (Berlin)|Invalidenstraße]]. Ein erneuerter „Erster Spatenstich“ für den Stationsbau am Hauptbahnhof erfolgte im Juni 2011.<ref name="MP_2011-06-06">{{Internetquelle|url=http://www.morgenpost.de/berlin-aktuell/article1663579/Baubeginn-Berlin-startet-sein-Megaprojekt-S21.html| datum=6. Juni 2011|titel=Baubeginn – Berlin startet sein Megaprojekt S21|werk=[[Berliner Morgenpost]]|zugriff=2012-02-13}}</ref> Die Leistungen für den Rohbau des Tunnels, des Trogs und der Verkehrsstation am Hauptbahnhof wurden am 23. Mai 2011 ausgeschrieben,<ref>{{Internetquelle|url=http://www.ausschreibungen-deutschland.de/4448_S-Bahn_Berlin_S_21_Neubau_Vergabepaket_VE032_inklusive_VE_020_Tunnel-und_Trogbauwerk| datum=23. Mai 2011 |titel=Ausschreibung: S-Bahn Berlin, S 21 Neubau; Vergabepaket VE03.2 inklusive VE 02.0, Tunnel-und Trogbauwerk, Verkehrsstation S 21 Hauptbahnhof.|hrsg=www.ausschreibungen-deutschland.de|zugriff=2012-02-13}}</ref> am 9. Mai 2012 folgte die Ausschreibung der Brücken und Rampen sowie des Tief- und Gleisbaus.<ref>{{Internetquelle|url=http://ausschreibungen-deutschland.de/55287_S-Bahn_Berlin_S_21_Neubau_Vergabepaket_VE021_Bruecken_Rampe_sonst_Ingenieurbau_und_VE_2012_Berlin| datum=9. Mai 2012 |titel=Ausschreibung: S-Bahn Berlin, S 21 Neubau; Vergabepaket VE02.1 Brücken, Rampe, sonst. Ingenieurbau und VE 02.2 Tief- und Gleisbau.|hrsg=www.ausschreibungen-deutschland.de|zugriff=2012-07-29}}</ref> Ende 2011 begannen die Bauarbeiten südlich der Invalidenstraße, im Frühjahr 2012 dann auch am Tunnel und am Trog nördlich der Invalidenstraße.
Im Januar 2010 begannen Bauarbeiten zur Herstellung des Tunnelrohbaus unter der [[Invalidenstraße (Berlin)|Invalidenstraße]]. Ein erneuerter „Erster Spatenstich“ für den Stationsbau am Hauptbahnhof erfolgte im Juni 2011.<ref name="MP_2011-06-06">{{Internetquelle|url=http://www.morgenpost.de/berlin-aktuell/article1663579/Baubeginn-Berlin-startet-sein-Megaprojekt-S21.html| datum=6. Juni 2011|titel=Baubeginn – Berlin startet sein Megaprojekt S21|werk=[[Berliner Morgenpost]]|zugriff=2012-02-13}}</ref> Die Leistungen für den Rohbau des Tunnels, des Trogs und der Verkehrsstation am Hauptbahnhof wurden am 23. Mai 2011 ausgeschrieben,<ref>{{Internetquelle|url=http://www.ausschreibungen-deutschland.de/4448_S-Bahn_Berlin_S_21_Neubau_Vergabepaket_VE032_inklusive_VE_020_Tunnel-und_Trogbauwerk| datum=23. Mai 2011 |titel=Ausschreibung: S-Bahn Berlin, S 21 Neubau; Vergabepaket VE03.2 inklusive VE 02.0, Tunnel-und Trogbauwerk, Verkehrsstation S 21 Hauptbahnhof.|hrsg=www.ausschreibungen-deutschland.de|zugriff=2012-02-13}}</ref> am 9. Mai 2012 folgte die Ausschreibung der Brücken und Rampen sowie des Tief- und Gleisbaus.<ref>{{Internetquelle|url=http://ausschreibungen-deutschland.de/55287_S-Bahn_Berlin_S_21_Neubau_Vergabepaket_VE021_Bruecken_Rampe_sonst_Ingenieurbau_und_VE_2012_Berlin| datum=9. Mai 2012 |titel=Ausschreibung: S-Bahn Berlin, S 21 Neubau; Vergabepaket VE02.1 Brücken, Rampe, sonst. Ingenieurbau und VE 02.2 Tief- und Gleisbau.|hrsg=www.ausschreibungen-deutschland.de|zugriff=2012-07-29}}</ref> Ende 2011 begannen die Bauarbeiten südlich der Invalidenstraße, im Frühjahr 2012 dann auch am Tunnel und am Trog nördlich der Invalidenstraße.


Die Fertigstellung und Inbetriebnahme dieses ersten Bauabschnitts ist für 2017{{Zukunft|2017}} geplant. Die Kosten werden mit rund 227&nbsp;Millionen Euro veranschlagt.<ref name="DB-fakt">{{Literatur |Herausgeber=Deutsche Bahn AG |Titel=Faktenblatt zur S-Bahnanbindung Hauptbahnhof |Jahr=2011 |Monat=6 |Tag=6}}</ref><ref name="S21_Nordabschnitt">{{Internetquelle|url=http://www.berliner-zeitung.de/verkehr/s-bahn-linie-21--baustelle-am-hauptbahnhof--ab-durch-die-mitte,10809298,20580624.html| datum=12. Oktober 2012|titel=Friedrich-List-Ufer am Hauptbahnhof für 30&nbsp;Monate gesperrt
Die Fertigstellung und Inbetriebnahme dieses ersten Bauabschnitts ist für 2017{{Zukunft|2017}} geplant. Die Kosten werden mit rund 227&nbsp;Millionen Euro veranschlagt.<ref name="DB-fakt">{{Literatur |Herausgeber=Deutsche Bahn AG |Titel=Faktenblatt zur S-Bahnanbindung Hauptbahnhof |Jahr=2011 |Monat=6 |Tag=6}}</ref><ref name="S21_Nordabschnitt">{{Internetquelle|url=http://www.berliner-zeitung.de/verkehr/s-bahn-linie-21--baustelle-am-hauptbahnhof--ab-durch-die-mitte,10809298,20580624.html| datum=12. Oktober 2012|titel=Friedrich-List-Ufer am Hauptbahnhof für 30&nbsp;Monate gesperrt |werk=Berliner Zeitung|zugriff=2013-01-19}}</ref>
|hrsg=Berliner Zeitung|zugriff=2013-01-19}}</ref>


=== Hauptbahnhof – Potsdamer Platz ===
=== Hauptbahnhof – Potsdamer Platz ===
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Ein zweiter – 1,9&nbsp;Kilometer langer – Bauabschnitt soll durch eine neue unterirdische [[Spree]]querung östlich des [[Paul-Löbe-Haus]]es und des [[Reichstagsgebäude]]s sowie westlich am [[Brandenburger Tor]] vorbei zur [[Behrenstraße]] führen, wo die Strecke an einen schon in den 1930er Jahren gebauten Tunnel ([[Berolinismus|umgangssprachlich]] „Heuboden“ genannt) zum bestehenden [[Bahnhof Berlin Potsdamer Platz#S-Bahnhof Potsdamer Platz|S-Bahnhof Potsdamer Platz]] anschließen soll. Die S-Bahnlinien in Nord-Süd-Richtung können dann nördlich des Potsdamer Platzes wahlweise über den Bahnhof Friedrichstraße oder über den Hauptbahnhof geführt werden. Auf diesem Abschnitt gibt es keine Zwischenstationen. Ursprüngliche Planungen für einen Halt am Reichstagsgebäude wurden verworfen.<ref name="sen-projektseite">{{Internetquelle|url=http://www.stadtentwicklung.berlin.de/verkehr/politik_planung/oepnv/planungen/de/s21.shtml |titel=Anschluss des Hauptbahnhofes an die Ring- und Nord-Süd-S-Bahnen (Projekt S-Bahn-Linie S21) |hrsg=Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Umwelt |zugriff=2012-07-29}}</ref> Der Bundestag hatte sich gegen eine solche Station ausgesprochen.<ref name="tsp-2013-21776-11"/>
Ein zweiter – 1,9&nbsp;Kilometer langer – Bauabschnitt soll durch eine neue unterirdische [[Spree]]querung östlich des [[Paul-Löbe-Haus]]es und des [[Reichstagsgebäude]]s sowie westlich am [[Brandenburger Tor]] vorbei zur [[Behrenstraße]] führen, wo die Strecke an einen schon in den 1930er Jahren gebauten Tunnel ([[Berolinismus|umgangssprachlich]] „Heuboden“ genannt) zum bestehenden [[Bahnhof Berlin Potsdamer Platz#S-Bahnhof Potsdamer Platz|S-Bahnhof Potsdamer Platz]] anschließen soll. Die S-Bahnlinien in Nord-Süd-Richtung können dann nördlich des Potsdamer Platzes wahlweise über den Bahnhof Friedrichstraße oder über den Hauptbahnhof geführt werden. Auf diesem Abschnitt gibt es keine Zwischenstationen. Ursprüngliche Planungen für einen Halt am Reichstagsgebäude wurden verworfen.<ref name="sen-projektseite">{{Internetquelle|url=http://www.stadtentwicklung.berlin.de/verkehr/politik_planung/oepnv/planungen/de/s21.shtml |titel=Anschluss des Hauptbahnhofes an die Ring- und Nord-Süd-S-Bahnen (Projekt S-Bahn-Linie S21) |hrsg=Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Umwelt |zugriff=2012-07-29}}</ref> Der Bundestag hatte sich gegen eine solche Station ausgesprochen.<ref name="tsp-2013-21776-11"/>


Eine Machbarkeitsstudie untersuchte verschiedene Varianten zur Spreequerung südlich des Hauptbahnhofs. 2007 sprach sich der Senat dafür aus, den Tunnelabschnitt unter der Spree mittels eines 115&nbsp;Meter langen Verschubs aus einem Trockendock am südlichen Ufer heraus herzustellen. Hierfür wären nördlich der Spree, im unmittelbaren Anschluss an den ersten Realisierungsabschnitt, entsprechende Vorsorgemaßnahmen nötig, die bereits zusammen mit diesem hergestellt werden sollten. 2010 schrieb die Deutsche Bahn die Entwurfsplanung hierfür aus.<ref>{{Internetquelle|url=http://www.competitionline.com/de/wettbewerbe/15796 |datum=2. März 2009 |titel=Ausschreibung: Erstellung der Entwurfs- und Genehmigungsplanung für Neubau S21 im Bereich Humboldthafen/Spreequerung südlich S21-Bahnhof |hrsg=''www.competitionline.com'' |zugriff=2012-07-29}}</ref><ref>{{Internetquelle|url=http://www.gudconsult.de/uploads/media/00161.pdf |titel=S21, südliche Verlängerung von Hauptbahnhof bis Potsdamer Platz|hrsg=GuD Consult GmbH |zugriff=2012-07-29 |format=PDF; 159&nbsp;kB}}</ref> Für die weitere Verlängerung bis zum Anschluss „Heuboden“ wurden für zwei Varianten (in [[Tunnelbau#Offene Bauweise|offener Bauweise]] sowie im [[Schildvortrieb]]) Kostenschätzungen erstellt, die in die Kosten-Nutzen-Untersuchung des Bundes einflossen.
Eine Machbarkeitsstudie untersuchte verschiedene Varianten zur Spreequerung südlich des Hauptbahnhofs. 2007 sprach sich der Senat dafür aus, den Tunnelabschnitt unter der Spree mittels eines 115&nbsp;Meter langen Verschubs aus einem Trockendock am südlichen Ufer heraus herzustellen. Hierfür wären nördlich der Spree, im unmittelbaren Anschluss an den ersten Realisierungsabschnitt, entsprechende Vorsorgemaßnahmen nötig, die bereits zusammen mit diesem hergestellt werden sollten. 2010 schrieb die Deutsche Bahn die Entwurfsplanung hierfür aus.<ref>{{Internetquelle|url=http://www.competitionline.com/de/wettbewerbe/15796 |datum=2. März 2009 |titel=Ausschreibung: Erstellung der Entwurfs- und Genehmigungsplanung für Neubau S21 im Bereich Humboldthafen/Spreequerung südlich S21-Bahnhof |hrsg=www.competitionline.com |zugriff=2012-07-29}}</ref><ref>{{Internetquelle|url=http://www.gudconsult.de/uploads/media/00161.pdf |titel=S21, südliche Verlängerung von Hauptbahnhof bis Potsdamer Platz|hrsg=GuD Consult GmbH |zugriff=2012-07-29 |format=PDF; 159&nbsp;kB}}</ref> Für die weitere Verlängerung bis zum Anschluss „Heuboden“ wurden für zwei Varianten (in [[Tunnelbau#Offene Bauweise|offener Bauweise]] sowie im [[Schildvortrieb]]) Kostenschätzungen erstellt, die in die Kosten-Nutzen-Untersuchung des Bundes einflossen.


Diese auch den ersten Realisierungsabschnitt umfassende Kosten-Nutzen-Untersuchung fiel positiv aus, für beide Abschnitte wurde mit Kosten von 317&nbsp;Millionen Euro (ohne Bahnhof am Reichstagsgebäude) gerechnet. Nach Fertigstellung des zweiten Abschnitts werden nördlich des Hauptbahnhofs rund 80.000 Fahrgäste und südlich rund 70.000 Fahrgäste pro Tag erwartet. Bedient werden soll die Strecke dann von einer neuen Linie S21 ([[Bahnhof Berlin Jungfernheide|Jungfernheide]] – Hauptbahnhof – Potsdamer Platz), der Linie S1 ([[Oranienburg]]/[[Bahnhof Berlin-Frohnau|Frohnau]] – Hauptbahnhof – [[Bahnhof Berlin-Wannsee|Wannsee]]) sowie der Linie S85 ([[Bahnhof Flughafen Berlin Brandenburg|Flughafen Berlin Brandenburg]] – [[Bahnhof Berlin Ostkreuz|Ostkreuz]] – Nordring – Hauptbahnhof – Potsdamer Platz – [[Bahnhof Berlin-Zehlendorf|Zehlendorf]]).<ref name="berlin-pm-2008" />
Diese auch den ersten Realisierungsabschnitt umfassende Kosten-Nutzen-Untersuchung fiel positiv aus, für beide Abschnitte wurde mit Kosten von 317&nbsp;Millionen Euro (ohne Bahnhof am Reichstagsgebäude) gerechnet. Nach Fertigstellung des zweiten Abschnitts werden nördlich des Hauptbahnhofs rund 80.000 Fahrgäste und südlich rund 70.000 Fahrgäste pro Tag erwartet. Bedient werden soll die Strecke dann von einer neuen Linie S21 ([[Bahnhof Berlin Jungfernheide|Jungfernheide]] – Hauptbahnhof – Potsdamer Platz), der Linie S1 ([[Oranienburg]]/[[Bahnhof Berlin-Frohnau|Frohnau]] – Hauptbahnhof – [[Bahnhof Berlin-Wannsee|Wannsee]]) sowie der Linie S85 ([[Bahnhof Flughafen Berlin Brandenburg|Flughafen Berlin Brandenburg]] – [[Bahnhof Berlin Ostkreuz|Ostkreuz]] – Nordring – Hauptbahnhof – Potsdamer Platz – [[Bahnhof Berlin-Zehlendorf|Zehlendorf]]).<ref name="berlin-pm-2008" />


Im März 2013 gab das Land Berlin bekannt, die Planungskosten zu übernehmen und das Genehmigungsverfahren einleiten zu wollen. Die Bauzeit wurde dabei mit zwei bis drei Jahren angegeben bei Kosten von 175&nbsp;Millionen Euro. Dafür soll ein neuer Tunnel zwischen dem Hauptbahnhof und dem Bereich des Brandenburger Tors entstehen, um dort an den seit 1939 bestehenden Tunnel anzuschließen, der derzeit als Abstellanlage genutzt wird. Für den durchgehenden Tunnel ist ein Zehn-Minuten-Takt mit der Linie S1 vorgesehen, der zur Hauptverkehrszeit auf einen Fünf-Minuten-Takt verdichtet werden soll.<ref name="tsp-2013-03-25">{{Literatur | Autor= Klaus Kurpjuweit | Titel= Berlin plant neuen Nord-Süd-Tunnel für die S-Bahn | Sammelwerk= [[Der Tagesspiegel]] | Nummer= 21641 | Jahr= 2013 | Monat=3 | Tag=25 | Seiten= 9 | Online= ähnliche Version [http://www.tagesspiegel.de/berlin/vom-hauptbahnhof-zum-potsdamer-platz-berlin-plant-neuen-nord-sued-tunnel-fuer-die-s-bahn/7977352.html online] }}</ref> Im Juni 2013 schrieb die Deutsche Bahn Planungsleistungen für den rund 1,2&nbsp;Kilometer langen neuen Tunnelabschnitt einschließlich der Verkehrsanlagen und der technischen Ausrüstung aus. Die Planungen sollen im August 2014{{Zukunft|2014|08}} abgeschlossen sein.<ref>{{Internetquelle|url=http://ted.europa.eu/udl?uri=TED:NOTICE:200584-2013:TEXT:DE:HTML&src=0 |datum=17. Juni 2013 |titel=''D-Berlin: Dienstleistungen von Ingenieurbüros. 2013/S 117-200584. Auftragsbekanntmachung – Versorgungssektoren. Dienstleistungen'' |hrsg=Amtsblatt der Europäischen Union |zugriff=2013-08-13}}</ref> Angebote konnten bis 30. August 2013 eingereicht werden, die Vergabe soll noch 2013 erfolgen. Die Bauarbeiten sollen spätestens 2019 beginnen und zwei bis drei Jahre dauern. Planungs- und Baukosten sind inzwischen mit 190&nbsp;Millionen Euro veranschlagt.<ref name="tsp-2013-21776-11">{{Literatur | Autor= Klaus Kurpjuweit | Titel= Licht für den Tunnel | Sammelwerk= [[Der Tagesspiegel]] | Band= | Nummer= 21776 | Jahr=2013 | Monat=8 | Tag=12 | Seiten=11 | ISSN= | Online= ähnliche Version [http://www.tagesspiegel.de/berlin/nord-sued-verbindung-der-s-21-bahn-hat-planung-fuer-den-s-bahn-tunnel-ausgeschrieben/8624486.html online]}}</ref>
Im März 2013 gab das Land Berlin bekannt, die Planungskosten zu übernehmen und das Genehmigungsverfahren einleiten zu wollen. Die Bauzeit wurde dabei mit zwei bis drei Jahren angegeben bei Kosten von 175&nbsp;Millionen Euro. Dafür soll ein neuer Tunnel zwischen dem Hauptbahnhof und dem Bereich des Brandenburger Tors entstehen, um dort an den seit 1939 bestehenden Tunnel anzuschließen, der derzeit als Abstellanlage genutzt wird. Für den durchgehenden Tunnel ist ein Zehn-Minuten-Takt mit der Linie S1 vorgesehen, der zur Hauptverkehrszeit auf einen Fünf-Minuten-Takt verdichtet werden soll.<ref name="tsp-2013-03-25">{{Literatur | Autor= Klaus Kurpjuweit | Titel= Berlin plant neuen Nord-Süd-Tunnel für die S-Bahn | werk= [[Der Tagesspiegel]] | Nummer= 21641 | Jahr= 2013 | Monat=3 | Tag=25 | Seiten= 9 | Online= ähnliche Version [http://www.tagesspiegel.de/berlin/vom-hauptbahnhof-zum-potsdamer-platz-berlin-plant-neuen-nord-sued-tunnel-fuer-die-s-bahn/7977352.html online] }}</ref> Im Juni 2013 schrieb die Deutsche Bahn Planungsleistungen für den rund 1,2&nbsp;Kilometer langen neuen Tunnelabschnitt einschließlich der Verkehrsanlagen und der technischen Ausrüstung aus. Die Planungen sollen im August 2014{{Zukunft|2014|08}} abgeschlossen sein.<ref>{{Internetquelle|url=http://ted.europa.eu/udl?uri=TED:NOTICE:200584-2013:TEXT:DE:HTML&src=0 |datum=17. Juni 2013 |titel=''D-Berlin: Dienstleistungen von Ingenieurbüros. 2013/S 117-200584. Auftragsbekanntmachung – Versorgungssektoren. Dienstleistungen'' |werk=[[Amtsblatt der Europäischen Union]] |zugriff=2013-08-13}}</ref> Angebote konnten bis 30. August 2013 eingereicht werden, die Vergabe soll noch 2013 erfolgen. Die Bauarbeiten sollen spätestens 2019 beginnen und zwei bis drei Jahre dauern. Planungs- und Baukosten sind inzwischen mit 190&nbsp;Millionen Euro veranschlagt.<ref name="tsp-2013-21776-11">{{Literatur | Autor= Klaus Kurpjuweit | Titel= Licht für den Tunnel | werk= Der Tagesspiegel | Band= | Nummer= 21776 | Jahr=2013 | Monat=8 | Tag=12 | Seiten=11 | ISSN= | Online= ähnliche Version [http://www.tagesspiegel.de/berlin/nord-sued-verbindung-der-s-21-bahn-hat-planung-fuer-den-s-bahn-tunnel-ausgeschrieben/8624486.html online]}}</ref>


=== Potsdamer Platz – Yorckstraße ===
=== Potsdamer Platz – Yorckstraße ===

Version vom 14. Januar 2014, 00:38 Uhr

Planungen S21
Strecke der S21 (Berlin)
Streckennummer (DB):6017 Westhafen–Hbf–Potsdamer Platz
6019 Wedding–Hauptbahnhof
Spurweite:1435 mm (Normalspur)
Stromsystem:untenbestrichene Seitenstromschiene
750 V =
Nordring
Westhafen U9
Wedding U6
0,0 00,1
0,7 Berlin-Spandauer Schifffahrtskanal
Perleberger Brücke
1,6 01,6
1,8 00,0
2,3 00,0 Hauptbahnhof Stadtbahn
Fernverkehr Regionallinie S5 S7 S75 U55
2,5 00,0 (Ende des ersten Realisierungsabschnitts)
Spree
Reichstag (frühere Planung)
Nord-Süd-Tunnel von Brandenburger Tor
Potsdamer Platz Regionallinie U2
Nord-Süd-Tunnel zum Anhalter Bahnhof
Landwehrkanal
Gleisdreieck U1 U2
vom Anhalter Bahnhof
Yorckstraße U7
Anhalter Vorortbahn nach Südkreuz
Julius-Leber-Brücke
Wannseebahn nach Schöneberg
Südring von Schöneberg
Südkreuz Anhalter Vorortbahn

S21 (auch S 21 geschrieben) ist die Planungsbezeichnung[1][2] für ein Projekt, mit dem mittelfristig eine zweite Nord-Süd-Strecke der Berliner S-Bahn im inneren Stadtgebiet realisiert werden soll. Diese dient unter anderem zur besseren Anbindung des Berliner Hauptbahnhofs. Der erste Bauabschnitt mit zwei Ästen von der nördlichen Berliner Ringbahn zum Hauptbahnhof soll bis zum Jahr 2017 fertiggestellt werden. Anschließend ist der Bau eines Folgeabschnittes bis zum Bahnhof Berlin Potsdamer Platz vorgesehen. Es gibt Überlegungen für einen dritten und vierten Bauabschnitt bis zum Bahnhof Berlin Yorckstraße bzw. weiter zum Südteil der Berliner Ringbahn, aber noch keine festen Planungen.

Streckenverlauf

Die Strecke schafft eine S-Bahn-Verbindung vom Nordring (Jungfernheide und Westhafen sowie Wedding und Gesundbrunnen) und den nördlichen Vorortstrecken (Kremmener Bahn aus Hennigsdorf, Nordbahn aus Oranienburg und Stettiner Bahn aus Bernau) über den Hauptbahnhof, Potsdamer Platz, Gleisdreieck zum Südring (Schöneberg, Südkreuz) und den südlichen Vorortstrecken (Wannseebahn aus Berlin-Wannsee, Anhalter Vorortbahn aus Teltow und Dresdener Bahn aus Blankenfelde).

Fast parallel zur S21 verlaufen zwei weitere Tunnel. Der erste Nord-Süd-Tunnel der Berliner S-Bahn ist die Tunnelstrecke unter der Innenstadt und umfasst den Streckenabschnitt Bornholmer Straße – Gesundbrunnen – Friedrichstraße – Anhalter Bahnhof – Priesterweg/Schöneberg. Eine Verknüpfung beider Tunnelstrecken ist an den Bahnhöfen Potsdamer Platz und Yorckstraße geplant. Die Nord-Süd-Fernbahnstrecke für Fern- und Regionalzüge vom Nordring über Hauptbahnhof nach Südkreuz verläuft durch den 2006 in Betrieb genommenen Tunnel Nord-Süd-Fernbahn.

Das Projekt gliedert sich in mehrere Planungs- und Realisierungsabschnitte, von denen sich der erste in der konkreten Realisierung befindet.

Geschichte

Die S21 als Teil des Pilzkonzepts

Im Juni 1992 wurde vom Bundesverkehrsministerium das Pilzkonzept beschlossen. Es sah den Bau eines zentralen Bahnhofs im Bereich des früheren Lehrter Bahnhofs vor. Während das Areal in Ost-West-Richrung bereits mit der Berliner Stadtbahn erschlossen war, fehlte eine leistungsfähige innerstädtische Anbindung in Nord-Süd-Richtung. Hierzu war der Bau einer S-Bahn-Strecke vorgesehen, die in Richtung Nordwesten zur Berliner Ringbahn und vom Bahnhof Berlin Beusselstraße aus weiter zum Flughafen Tegel führen sollte. In Richtung Süden war ein Trassenverlauf über den Bahnhof Potsdamer Platz weiter zur Yorckstraße geplant. Wenig später ist die Planung um eine Anbindung an die nördliche Ringbahn in Richtung Osten ergänzt worden.[3] Im Mai 1993 stellte sich heraus, dass bei einer standartisierten Bewegung die S21 nicht einmal annähernd einen Nutzen-Kosten-Faktor von 1 erreicht hätte.[4]

Im Berliner Senat, der seinerzeit von einer Großen Koalitation regiert wurde, gab es unterschiedliche Auffassungen über das Projekt. Die CDU mit ihrem Verkehrssenator Herwig Haase befürwortete das Konzept; die SPD mit dem Bausenator Wolfgang Nagel lehnte es aufgrund der hohen Kosten ab. Nachdem der Bund nicht zur Finanzierung des Projektes bereit war, beschloss der Berliner Senat am 5. Oktober 1993, auf den sofortigen Bau der Strecke zu verzichten. Auch auf eine Freihaltung der Trasse verzichtete der Senat mit Beschluss vom 30. November 1993.[5] Für das Projekt waren damals Kosten in Höhe von einer Milliarde Mark geschätzt worden. Ein Jahr später versuchte Haase, eine Freihaltung der Trasse und den Bau einzelner Vorleistungen im Bereich Potsdamer Platz zu erreichen, scheiterte jedoch zunächst.[6] Anfang 1995 wurde der Senatsbeschluss jedoch im Abgeordnetenhaus revidiert und eine Freihaltung der geplanten Trasse beschlossen,[7] nachdem sich selbst die SPD-Fraktion gegen die Entscheidung des Bausenators gestellt hatte. Allerdings beinhaltete der damalige Beschluss nur eine Trassenfreihaltung am nördlichen Streckenende in Richtung Osten, nicht jedoch zur westlichen Ringbahn.[3]

Im Herbst 1999 sicherte der Berliner Senat der Deutschen Bahn zu, den Rohbau der Verbindung vom Nordring zum Lehrter Bahnhof (der spätere Hauptbahnhof) vorzufinanzieren. Beim Bau des Fernbahntunnels und des unterirdischen Bahnhofsteils sollten auch entsprechende Anlagen für die S-Bahn errichtet werden. Die Deutsche Bahn ging damals davon aus, dass die S21 zusammen mit dem Fernbahntunnel Mitte 2005 in Betrieb gehen könne.[8][9] Die unklare Finanzierung sorgte jedoch für weitere Verzögerungen des Baus. Anfang 2001 erklärte der Bund, dass er weiterhin die Strecke für unnötig halte und sie nicht finanzieren wolle. Dagegen hielt der Berliner Senat eine Nord-Süd-Anbindung des neuen zentralen Bahnhofs weiterhin für wichtig. Auch die Deutsche Bahn sah den Bau der S21 als vordringlich an.[10]

Planungs- und Realisierungsabschnitte

Nordring – Hauptbahnhof

Vorbereitete Ausfädelung am Bahnhof Westhafen und Tunnel unter den Ring-bahngleisen als Vorsorgemaßnahme, 2013

In einem ersten – rund vier Kilometer langen – Bauabschnitt wird eine neue Strecke vom Nordring, abzweigend von den Bahnhöfen Wedding und Westhafen, über einen neuen (inzwischen von der Planung zurückgestellten) Turmbahnhof Perleberger Brücke zum Hauptbahnhof realisiert, dort endet der Abschnitt in einer neu zu errichtenden unterirdischen Station.

Der Westzweig wird, vom Bahnhof Westhafen kommend, nach Unterquerung der Ringbahngleise mittels eines 410 Meter langen Tunnels ebenerdig unter der Perleberger Brücke hindurchführen. Der Ostzweig vom Bahnhof Wedding wird die Gleise der Ringbahn in einem 190 Meter langen Tunnel unterqueren, anschließend die dann unterbrochene Tegeler Straße auf Straßenniveau kreuzen und von dort aus ansteigend auf einer 152 Meter langen Spannbetonbrücke die Grünanlage des Mettmannplatzes, eine dann neu gebaute Verbindungsstraße am Nordufer, den Berlin-Spandauer Schifffahrtskanal und die Straße am Friedrich-Krause-Ufer überqueren. Hierbei unterquert die Strecke die Fernbahn vom Bahnhof Gesundbrunnen zum Hauptbahnhof, indem sie durch einen Doppelpfeiler der existierenden Brücke („Flyover“, ) geführt wird. Auf einer 48 Meter langen Stabbogenbrücke wird anschließend die Perleberger Straße überquert. Die ursprünglich geplanten Bahnsteige der Station Perleberger Brücke – oben als Seitenbahnsteige und unten als Mittelbahnsteig – würden deshalb auf unterschiedlichen Höhen unterhalb bzw. oberhalb der Perleberger Brücke liegen. Südlich schließt sich eine weitere 265 Meter lange Spannbetonbrücke an, um die Gleisanlagen des ehemaligen Güter- und Containerbahnhofs zu überqueren und in den westlichen Streckenzweig höhenfrei einzufädeln. Danach führt die Strecke zweigleisig in einem rund 190 Meter langen Trog und anschließendem rund 610 Meter langen Tunnel zum Hauptbahnhof (tief). Für die S-Bahn-Station Hauptbahnhof sind bereits beim Bau des Hauptbahnhofs Vorleistungen unmittelbar östlich des U-Bahnhofs geschaffen worden.

Der Bauabschnitt umfasst unter anderem die Realisierung von drei Brückenbauwerken, 7400 Meter Gleis und zehn Weichen sowie die Errichtung eines neuen elektronischen Stellwerks und eines neuen Unterwerks für die Bahnstromversorgung. Die Tegeler Straße wird geschlossen, stattdessen wird das parallel verlaufende Nordufer als Straße ausgebaut und bis zur Fennstraße durchgebunden.[11]

Dieser Teilabschnitt wird es ermöglichen, Züge der Ringbahn im Sinne einer Nordring-Spitzkehre zum Hauptbahnhof und zurück fahren zu lassen. Weiterhin ist geplant, Züge von Frohnau direkt zum Hauptbahnhof zu führen.[12]

Für diesen Bauabschnitt liegt seit 2005 ein Planfeststellungsbeschluss des Eisenbahn-Bundesamtes vor.[13]

Bauarbeiten nördlich des Hauptbahnhofs, 2012

Bereits am 13. Oktober 2000 wurde am Nordring der erste Spatenstich für Vorsorgemaßnahmen für die Abzweige der S21 gefeiert. Nach jahrelangem Streit hatte der Berliner Senat zuvor 85 Millionen Mark bereitgestellt. Realisiert wurden Ausfädelungen mittels Tunnelbauwerken an den Ringbahnhöfen Westhafen und Wedding. Die Nordeinbindung in den Berliner Hauptbahnhof, die vom Bund durch das Gemeindeverkehrsfinanzierungsgesetz mit 24 Millionen Euro gefördert wird,[14] sollte ursprünglich bis 2006 fertiggestellt werden.[15] Im Juli 2007 gab die Deutsche Bahn Verzögerungen bei der Realisierung der ersten Baustufe bekannt.

Im Januar 2010 begannen Bauarbeiten zur Herstellung des Tunnelrohbaus unter der Invalidenstraße. Ein erneuerter „Erster Spatenstich“ für den Stationsbau am Hauptbahnhof erfolgte im Juni 2011.[16] Die Leistungen für den Rohbau des Tunnels, des Trogs und der Verkehrsstation am Hauptbahnhof wurden am 23. Mai 2011 ausgeschrieben,[17] am 9. Mai 2012 folgte die Ausschreibung der Brücken und Rampen sowie des Tief- und Gleisbaus.[18] Ende 2011 begannen die Bauarbeiten südlich der Invalidenstraße, im Frühjahr 2012 dann auch am Tunnel und am Trog nördlich der Invalidenstraße.

Die Fertigstellung und Inbetriebnahme dieses ersten Bauabschnitts ist für 2017[veraltet] geplant. Die Kosten werden mit rund 227 Millionen Euro veranschlagt.[11][19]

Hauptbahnhof – Potsdamer Platz

Kehranlage Potsdamer Platz in Richtung Heuboden (mittlere Gleise), Vorleistung für die Einbindung der S21

Ein zweiter – 1,9 Kilometer langer – Bauabschnitt soll durch eine neue unterirdische Spreequerung östlich des Paul-Löbe-Hauses und des Reichstagsgebäudes sowie westlich am Brandenburger Tor vorbei zur Behrenstraße führen, wo die Strecke an einen schon in den 1930er Jahren gebauten Tunnel (umgangssprachlich „Heuboden“ genannt) zum bestehenden S-Bahnhof Potsdamer Platz anschließen soll. Die S-Bahnlinien in Nord-Süd-Richtung können dann nördlich des Potsdamer Platzes wahlweise über den Bahnhof Friedrichstraße oder über den Hauptbahnhof geführt werden. Auf diesem Abschnitt gibt es keine Zwischenstationen. Ursprüngliche Planungen für einen Halt am Reichstagsgebäude wurden verworfen.[20] Der Bundestag hatte sich gegen eine solche Station ausgesprochen.[21]

Eine Machbarkeitsstudie untersuchte verschiedene Varianten zur Spreequerung südlich des Hauptbahnhofs. 2007 sprach sich der Senat dafür aus, den Tunnelabschnitt unter der Spree mittels eines 115 Meter langen Verschubs aus einem Trockendock am südlichen Ufer heraus herzustellen. Hierfür wären nördlich der Spree, im unmittelbaren Anschluss an den ersten Realisierungsabschnitt, entsprechende Vorsorgemaßnahmen nötig, die bereits zusammen mit diesem hergestellt werden sollten. 2010 schrieb die Deutsche Bahn die Entwurfsplanung hierfür aus.[22][23] Für die weitere Verlängerung bis zum Anschluss „Heuboden“ wurden für zwei Varianten (in offener Bauweise sowie im Schildvortrieb) Kostenschätzungen erstellt, die in die Kosten-Nutzen-Untersuchung des Bundes einflossen.

Diese auch den ersten Realisierungsabschnitt umfassende Kosten-Nutzen-Untersuchung fiel positiv aus, für beide Abschnitte wurde mit Kosten von 317 Millionen Euro (ohne Bahnhof am Reichstagsgebäude) gerechnet. Nach Fertigstellung des zweiten Abschnitts werden nördlich des Hauptbahnhofs rund 80.000 Fahrgäste und südlich rund 70.000 Fahrgäste pro Tag erwartet. Bedient werden soll die Strecke dann von einer neuen Linie S21 (Jungfernheide – Hauptbahnhof – Potsdamer Platz), der Linie S1 (Oranienburg/Frohnau – Hauptbahnhof – Wannsee) sowie der Linie S85 (Flughafen Berlin BrandenburgOstkreuz – Nordring – Hauptbahnhof – Potsdamer Platz – Zehlendorf).[12]

Im März 2013 gab das Land Berlin bekannt, die Planungskosten zu übernehmen und das Genehmigungsverfahren einleiten zu wollen. Die Bauzeit wurde dabei mit zwei bis drei Jahren angegeben bei Kosten von 175 Millionen Euro. Dafür soll ein neuer Tunnel zwischen dem Hauptbahnhof und dem Bereich des Brandenburger Tors entstehen, um dort an den seit 1939 bestehenden Tunnel anzuschließen, der derzeit als Abstellanlage genutzt wird. Für den durchgehenden Tunnel ist ein Zehn-Minuten-Takt mit der Linie S1 vorgesehen, der zur Hauptverkehrszeit auf einen Fünf-Minuten-Takt verdichtet werden soll.[24] Im Juni 2013 schrieb die Deutsche Bahn Planungsleistungen für den rund 1,2 Kilometer langen neuen Tunnelabschnitt einschließlich der Verkehrsanlagen und der technischen Ausrüstung aus. Die Planungen sollen im August 2014[veraltet] abgeschlossen sein.[25] Angebote konnten bis 30. August 2013 eingereicht werden, die Vergabe soll noch 2013 erfolgen. Die Bauarbeiten sollen spätestens 2019 beginnen und zwei bis drei Jahre dauern. Planungs- und Baukosten sind inzwischen mit 190 Millionen Euro veranschlagt.[21]

Potsdamer Platz – Yorckstraße

Vorbereitete Streckenausfädelung südlich des Bahnhofs Potsdamer Platz
Trassenfreihaltung neben dem U-Bahnhof Mendelssohn-Bartholdy-Park und unter den Gebäuden an der Gabriele-Tergit-Promenade

Der dritte 3,9 Kilometer lange Abschnitt würde Planungen aus den 1930er Jahren folgen, wonach der Potsdamer Ring- und Vorortbahnhof geschlossen und stattdessen die S-Bahn-Züge vom unterirdischen Bahnhof Potsdamer Platz auf dieselben Strecken gehen sollten. Dafür wurden am südlichen Ende des S-Bahnhofs Potsdamer Platz Ausfädelungen zu den Ringbahn- und Wannseebahn-Gleisen des Potsdamer Bahnhofs gebaut, diese wurden in den 1990er Jahren beim Bau eines Geschäftshauses als Teil dessen Kellers verlängert und über eine sogenannte „Omega-Dichtung“ aus Gummi berührungslos mit dem bestehenden Nord-Süd-S-Bahn-Tunnel verbunden. Von den alten Gleisanlagen des Potsdamer Bahnhofs ist jedoch nichts mehr übrig.

Stattdessen wird eine Trasse in etwa entlang der früheren Südringspitzkehre – im nördlichen Abschnitt parallel zur U-Bahn-Linie U2 und unterhalb der Bauten der Park Kolonnaden zwischen Gabriele-Tergit-Promenade und Köthener Straße – für die S21 freigehalten, um anschließend auf einer neuen Brücke den Landwehrkanal sowie das Parkhaus Gleisdreieck überqueren und den U-Bahnhof Gleisdreieck erreichen würde; dort ist ein Umsteigebahnhof vorgesehen, der erstmals einen Übergang zur jetzigen U-Bahn-Linie U1 schafft sowie kürzere Wege für einen Umstieg zur Linie U2 als am Potsdamer Platz. Von dieser neuen Station würde die neue Strecke den Tunnelmund des Tunnels Nord-Süd-Fernbahn über- und das Viadukt der U-Bahn unterqueren, um kreuzungsfrei in die seit den 1930er Jahren dort verlaufende Strecke der Wannseebahn in Richtung S-Bahnhof Yorckstraße (Großgörschenstraße) und gegebenenfalls durch ein zweites Verzweigungsbauwerk in die Vorortstrecke zum S-Bahnhof Yorckstraße (S2, S25) einzufädeln.

Die Realisierung dieses und des folgenden Abschnitts ist für die Zeit nach 2025[veraltet] vorgesehen.[26]

Yorckstraße – Südring

Ein vierter Abschnitt würde die Ringbahnanbindung der Nord-Süd-S-Bahn, deren Gleise in den 1950er Jahren beseitigt wurden, wenigstens in östliche Richtung über die wieder zu errichtende Cheruskerkurve wieder herstellen. Im Cheruskerpark zwischen der Cheruskerstraße und dem Gasometergelände lassen sich noch die früheren Trassen erkennen. Die derzeitigen Außenbahnsteige an der neu errichteten S-Bahn-Station Julius-Leber-Brücke lassen sich zu Inselbahnsteigen mit der Gleisen der S21-Verbindung zur Ringbahn auf der Außenseite erweitern.

Siehe auch

Commons: S21 – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. S-Bahn Berlin. Neue S-Bahn-Strecke: Nordring – Hauptbahnhof – Potsdamer Platz – Yorckstraße auf den Seiten der Berliner Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Umwelt, abgerufen am 6. Januar 2014
  2. Brücken und Tunnel für die neue S-Bahn-Linie S 21 auf den Seiten der S-Bahn-Berlin GmbH, abgerufen am 6. Januar 2014
  3. a b Trassenfreihaltung einer Bahnstrecke S21. In: Signal 2/1995, S. 13–14.
  4. Vorentwurfsplanung für Verkehrsanlagen im Zentralen Bereich abgeschlossen. In: Signal 5/1993, S. 8.
  5. S21-Planung: Die unendliche Geschichte. In: Signal, 1/1995, S. 6–7.
  6. S-Bahn nach Tegel gestrichen. In: Berliner Zeitung, 14. Dezember 1994.
  7. S 21 erhält eine neue Chance. In: Berliner Zeitung, 28. Januar 1995
  8. Grünes Licht für die neue Nord-Süd-Bahn. In: Berliner Zeitung, 2. November 1999.
  9. Bund will weiterhin kein Geld für zweite Nord-Süd-S-Bahn zahlen. In: Berliner Zeitung, 2. November 1999.
  10. Dauert der Ausbau der U 5 bis 2020? In: Berliner Zeitung, 29. Januar 2004.
  11. a b Deutsche Bahn AG (Hrsg.): Faktenblatt zur S-Bahnanbindung Hauptbahnhof. 6. Juni 2011.
  12. a b Voraussetzungen für den Bau der neuen Nord-Süd-S-Bahn geschaffen. Senatsverwaltung für Stadtentwicklung, 8. August 2008, abgerufen am 29. Juli 2012.
  13. Planfeststellungsbeschluss zu dem Plan der DB Netz AG für das Bauvorhaben S21 – Nordringanbindung bis Lehrter Bahnhof – Berlin-Westhafen – Berlin Lehrter Bahnhof – Berlin Wedding, Eisenbahn-Bundesamt (Hrsg.), abgerufen am 6. Januar 2014
  14. Berlins zweite Nord-Süd-S-Bahn lässt auf sich warten. In: Berliner Zeitung, 22. Januar 2009
  15. S-Bahn-Anschluss für Berliner Zentralbahnhof. In: Eisenbahn-Revue International, Heft 12/2000, ISSN 1421-2811, S. 531.
  16. Baubeginn – Berlin startet sein Megaprojekt S21. In: Berliner Morgenpost. 6. Juni 2011, abgerufen am 13. Februar 2012.
  17. Ausschreibung: S-Bahn Berlin, S 21 Neubau; Vergabepaket VE03.2 inklusive VE 02.0, Tunnel-und Trogbauwerk, Verkehrsstation S 21 Hauptbahnhof. www.ausschreibungen-deutschland.de, 23. Mai 2011, abgerufen am 13. Februar 2012.
  18. Ausschreibung: S-Bahn Berlin, S 21 Neubau; Vergabepaket VE02.1 Brücken, Rampe, sonst. Ingenieurbau und VE 02.2 Tief- und Gleisbau. www.ausschreibungen-deutschland.de, 9. Mai 2012, abgerufen am 29. Juli 2012.
  19. Friedrich-List-Ufer am Hauptbahnhof für 30 Monate gesperrt. In: Berliner Zeitung. 12. Oktober 2012, abgerufen am 19. Januar 2013.
  20. Anschluss des Hauptbahnhofes an die Ring- und Nord-Süd-S-Bahnen (Projekt S-Bahn-Linie S21). Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Umwelt, abgerufen am 29. Juli 2012.
  21. a b Klaus Kurpjuweit: Licht für den Tunnel. Nr. 21776, 12. August 2013, S. 11 (ähnliche Version online).
  22. Ausschreibung: Erstellung der Entwurfs- und Genehmigungsplanung für Neubau S21 im Bereich Humboldthafen/Spreequerung südlich S21-Bahnhof. www.competitionline.com, 2. März 2009, abgerufen am 29. Juli 2012.
  23. S21, südliche Verlängerung von Hauptbahnhof bis Potsdamer Platz. (PDF; 159 kB) GuD Consult GmbH, abgerufen am 29. Juli 2012.
  24. Klaus Kurpjuweit: Berlin plant neuen Nord-Süd-Tunnel für die S-Bahn. Nr. 21641, 25. März 2013, S. 9 (ähnliche Version online).
  25. D-Berlin: Dienstleistungen von Ingenieurbüros. 2013/S 117-200584. Auftragsbekanntmachung – Versorgungssektoren. Dienstleistungen. In: Amtsblatt der Europäischen Union. 17. Juni 2013, abgerufen am 13. August 2013.
  26. Stadtentwicklungsplan Verkehr. Land Berlin, Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Umwelt, abgerufen am 13. Februar 2012.