„Münsingen (Württemberg)“ – Versionsunterschied
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Für die Gemeinderatswahl 2019 trat der Münsinger Stadtverband der [[CDU]] ohne einen eigenen [[Wahlvorschlag]] an.<ref>[https://www.pressreader.com/germany/alb-bote-munsingen/20190216/281492162584499 ''CDU stellt keine Liste für den Gemeinderat auf'']; Artikel im Alb Bote Münsingen vom 16. Februar 2019</ref> |
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Für die Gemeinderatswahl 2019 trat der Münsinger Ortsverband der [[CDU]] ohne einen eigenen [[Wahlvorschlag]] an. |
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=== Bürgermeister === |
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Version vom 29. November 2019, 11:21 Uhr
Wappen | Deutschlandkarte | |
---|---|---|
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Basisdaten | ||
Koordinaten: | 48° 25′ N, 9° 30′ O | |
Bundesland: | Baden-Württemberg | |
Regierungsbezirk: | Tübingen | |
Landkreis: | Reutlingen | |
Höhe: | 707 m ü. NHN | |
Fläche: | 116,93 km2 | |
Einwohner: | 14.860 (31. Dez. 2023)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 127 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 72525 | |
Vorwahlen: | 07381, 07383, 07384 | |
Kfz-Kennzeichen: | RT | |
Gemeindeschlüssel: | 08 4 15 053 | |
Stadtgliederung: | 14 Stadtteile | |
Adresse der Stadtverwaltung: |
Bachwiesenstraße 7 72525 Münsingen | |
Website: | www.muensingen.de | |
Bürgermeister: | Mike Münzing (SPD) | |
Lage der Stadt Münsingen im Landkreis Reutlingen | ||
Münsingen ist eine Stadt im Landkreis Reutlingen in Baden-Württemberg. Mit einer Einwohnerzahl von rund 14.000 ist die zwischen Reutlingen und Ulm gelegene Stadt ein Mittelzentrum der Region Neckar-Alb. Münsingen ist die nach der Fläche größte Kommune des Landkreises Reutlingen. Ein Großteil der Gemarkung von Münsingen (98,5 %) gehört zum Biosphärengebiet Schwäbische Alb.
Geographie
Geographische Lage
Münsingen liegt auf der Schwäbischen Alb und gliedert sich in den Hauptort und die Ortsteile Apfelstetten, Bichishausen, Buttenhausen, Gundelfingen und Hundersingen im Tal der Großen Lauter sowie Auingen, Böttingen, Bremelau, Dottingen, Dürrenstetten, Magolsheim, Rietheim und Trailfingen auf der Münsinger Albhochfläche.
Geologie
Böttingen war eines der bedeutendsten Abbaugebiete für Onyxmarmor in Europa. Das hier abgebaute Gestein wird auch als Böttinger Marmor bezeichnet. Der Abbau ruht schon seit Jahrzehnten.
Nachbargemeinden
Folgende Städte und Gemeinden aus zwei Landkreisen grenzen an die Stadt Münsingen, aufgezählt im Uhrzeigersinn:
Bad Urach REU im Nordnordwesten, Gutsbezirk Münsingen REU (gemeindefreies Gebiet) im Norden, Schelklingen ADK im Osten, Mehrstetten REU im Osten, Ehingen ADK im Südosten, Hayingen REU im Süden, Hohenstein REU im Südwesten, Gomadingen REU im Westen und St. Johann REU im Nordwesten.
Stadtgliederung
Die Stadt Münsingen gliedert sich in die 14 Stadtteile Apfelstetten, Auingen, Bichishausen, Böttingen, Bremelau, Buttenhausen, Dottingen, Dürrenstetten, Gundelfingen, Hundersingen, Magolsheim, Münsingen, Rietheim und Trailfingen, die bis in die 1970er Jahre selbstständige Gemeinden bildeten. Zur Stadt gehören Münsingen und 26 weitere Dörfer, Weiler, Höfe und Häuser.
Im Stadtgebiet liegen die abgegangene Burg Reichenau (Stadtteil Auingen), die Wüstungen Buchhausen (Stadtteil Bichishausen), Hochstetten und Niederweiler (Stadtteil Bremelau), Ratzenhofen, Kennenstein und Walenstetten (Stadtteil Gundelfingen), Rockenweiler (Stadtteil Hundersingen), Bertoldesbach, Fröschenhofen und Weitstetten (Stadtteil Münsingen), Elwangen und die abgegangene Burg Littstein (Stadtteil Rietheim) und Brechhöfle und Siessen im Stadtteil Trailfingen.[2]
Geschichte
Bis zum 19. Jahrhundert
Der Name Münsingen geht wahrscheinlich auf einen alemannischen Sippenführer Munigis zurück, der auf dem heutigen Stadtgebiet einer Huntare vorstand. 775 taucht dann der Name erstmals in einer Schenkungsurkunde des Klosters Lorsch auf. Nach der Frankenherrschaft ging der Ort an die Grafschaft Urach, welche ihn 1263 an Ulrich I. von Württemberg verkaufte. 1339 erhielt Münsingen das Stadtrecht. Bei der Teilung von Württemberg durch den Nürtinger Vertrag von 1441 wurde Münsingen dem Uracher Teil zugeschlagen, bis hier 1482 im Münsinger Vertrag die Wiedervereinigung der Grafschaft Württemberg abgeschlossen wurde. Am 23. Oktober 1654 wurde Münsingen zur Amtsstadt erhoben.
Die Größe und Bedeutung Münsingens leitet sich ursprünglich durch die strategische Lage ab. Münsingen war der württembergische Widerpart gegenüber der vorderösterreichen Donaustadt Ehingen. Nach den erheblichen Gebietszuwächsen des nun zum Königreich Württemberg erhobenen Herzogtums, die durch den Reichsdeputationshauptschluss und die Rheinbundakte begründet waren, wurde auch das Oberamt Münsingen Anfang des 19. Jahrhunderts um viele neuwürttembergische Gebiete erweitert. 1893 erreichte der Bau der Eisenbahn Münsingen, womit der Anschluss an das Streckennetz der Württembergischen Staatsbahn kam.
Bei Münsingen befinden sich folgende Burgruinen und Burgreste: Burg Bichishausen, Burg Buttenhausen, Burg Hohengundelfingen, Burg Hohenhundersingen, Burg Hohloch, Ruine Niedergundelfingen.
Von kulturhistorischer Bedeutung ist der Böttinger Marmor, der 1750 beim Bau eines Wohnhauses zufällig entdeckt worden sein soll. Er wurde im 18. Jahrhundert im Marmorsaal und Treppenhaus des Neuen Schlosses in Stuttgart verbaut. Steinbrüche, die sich im Nordosten von Böttingen erstreckten, wurden 1964 geschlossen und sind wegen Steinschlaggefahren nicht betretbar.
20. und 21. Jahrhundert
Im Jahr 1895 begann die württembergische Armee auf dem Markungsgebiet mit der Errichtung eines Truppenübungsplatzes für das XIII. Armee-Korps. Im Dritten Reich wurde er von der Wehrmacht erneut genutzt und 1942 zum gemeindefreien Gebiet Gutsbezirk Münsingen erklärt. Dort wurde 1944 die Russische Befreiungsarmee unter Andrei Andrejewitsch Wlassow aufgestellt. Das 1915 errichtete Neue Lager, das seit 1965 Herzog-Albrecht-Kaserne hieß, wurde am 31. März 2004 endgültig geschlossen. Das Kasernengelände wurde von der Gemeinde in eine Parksiedlung umgewandelt. Seit April 2006 sind der 6698 ha große ehemalige Truppenübungsplatz und die ehemalige Gemeinde Gruorn auf ausgewiesenen Wegen für die Öffentlichkeit zugänglich.
Bei der Verwaltungsreform während der NS-Zeit in Württemberg wurde Münsingen ab 1938 Kreisstadt des Landkreises Münsingen. 1945 wurde die Stadt Teil der Französischen Besatzungszone und erfuhr somit 1947 die Zuordnung zum neu gegründeten Land Württemberg-Hohenzollern, welches 1952 im Land Baden-Württemberg aufging.
In der Nacht vom 3. auf den 4. Juni 1957 zerstörten mehrere Dutzend der ca. 450 Einwohner der Gemeinde Magolsheim in gemeinschaftlicher Aktion ein Wohnhaus, in dem am nächsten Tag eine Sinti-Familie einziehen wollte. Zuvor hatte die Gemeinde Magolsheim über alle möglichen Wege versucht, den Zuzug dieser Familie zu verhindern. Als dies nicht gelang, griffen die Einheimischen zur Selbstjustiz und schleiften das zweigeschossige Haus bis auf die Grundmauern. In einem Prozess 1958 wurden 31 Personen wegen Landfriedensbruchs und der Zerstörung von Bauwerken zu Gefängnisstrafen auf Bewährung verurteilt, in der Einschätzung weiter Teile der Öffentlichkeit waren sie jedoch „moralisch im Recht“. Die „Affäre Magolsheim“[3] war eines der deutlichsten Zeichen eines immer noch weit verbreiteten Antiziganismus in der Bundesrepublik Deutschland.
Nach der Auflösung des Landkreises Münsingen im Rahmen der Kreisreform in Baden-Württemberg fiel die Stadt 1973 an den Landkreis Reutlingen.
Eingemeindungen
Dürrenstetten wurde bereits 1822 mit Gundelfingen vereinigt. Im Zuge der Gemeindegebietsreform in Baden-Württemberg wurden die folgenden bis dahin selbstständigen Gemeinden nach Münsingen eingemeindet:
- 1. Juli 1971: Auingen, Böttingen und Dottingen[4]
- 1. Januar 1974: Apfelstetten und Gundelfingen[5]
- 1. April 1974: Bremelau und Trailfingen[5]
- 1. Januar 1975: Bichishausen, Buttenhausen, Hundersingen, Magolsheim und Rietheim[6]
Wappen der früheren Gemeinden
Apfelstetten |
Auingen |
Bichishausen |
Böttingen |
Bremelau |
Buttenhausen |
---|---|---|---|---|---|
Dottingen |
Gundelfingen |
Hundersingen |
Magolsheim |
Rietheim |
Trailfingen |
Im Zuge der Rekommunalisierung des gemeindefreien Gutsbezirks Münsingen (Landkreis Reutlingen) wurden am 1. Januar 2011 die an Auingen angrenzenden Wohngebiete „Königstraße“, „Am Kapf“ und der öffentliche Wohnbereich „Altes Lager“ mit einer Gesamtfläche von 96,3 Hektar und 41 Einwohnern nach Münsingen umgemeindet.[7]
Religionen
Die Münsinger Kirche wird 804 erstmals genannt. Religiös entstammt die Kernstadt Münsingen wie auch die Stadtteile Apfelstetten, Auingen, Böttingen, Buttenhausen, Dottingen, Hundersingen, Rietheim und Trailfingen aus dem lutherischen Umfeld Altwürttembergs. Die Reformation wurde hier 1537 eingeführt. Durch den Stadtteil Magolsheim verlief die Grenze zwischen Württemberg und Vorderösterreich. Durch diese Besonderheit hat dieser kleine Ort zwei Kirchen (evangelisch und katholisch). Die anderen Stadtteile Bichishausen, Gundelfingen und Bremelau sind durch ihre frühere fürstenbergische bzw. vorderösterreichische Zugehörigkeit römisch-katholisch geprägt.
Die Stadt war Sitz des Kirchenbezirks Münsingen der Evangelischen Landeskirche in Württemberg, bevor dieser am 1. Dezember 2013 mit dem Nachbarbezirk Bad Urach zum Kirchenbezirk Bad Urach-Münsingen fusionierte.
Neben den beiden großen Konfessionen sind heute auch die Neuapostolische Kirche, die Baptisten, die evangelisch-methodistische Kirche und die Biblische Glaubensgemeinde Münsingen in Münsingen vertreten.
Im heutigen Ortsteil Buttenhausen bestand eine jüdische Gemeinde. Der Anteil jüdischer Familien am Ort war sehr hoch, ebenso ihre Integration in der Bevölkerung. Beim Novemberpogrom 1938 musste daher der angerückte SA-Trupp erst den Bürgermeister festnehmen, der sich hartnäckig gegen die Schändung der Synagoge wehrte. Dann wurde das Gotteshaus niedergebrannt, und die noch verbliebenen Familien wurden in der Folgezeit deportiert und somit Opfer der Shoa. Am ehemaligen Standort An der Mühlsteige erinnert ein Stein an dieses Geschehen. Zudem wurde 1961 in der Ortsmitte ein Mahnmal mit den Namen der 45 ermordeten jüdischen Einwohner errichtet. Der jüdische Friedhof, der von 1787 bis 1943 genutzt wurde, erhielt einen Gedenkstein.[8]
Daneben gibt es in Münsingen eine Moschee, welche von der Türkisch-Islamischen Gemeinde zu Münsingen e. V., einem Verein unter dem Dachverband DİTİB, betrieben wird.[9] Die Gemeinde hat ca. 70 Mitglieder.[10]
Politik
Gemeinderat
In Münsingen wird der Gemeinderat nach dem Verfahren der unechten Teilortswahl gewählt. Dabei kann sich die Zahl der Gemeinderäte durch Überhangmandate verändern. Der Gemeinderat in Münsingen hat nach der letzten Wahl 26 Mitglieder (2014: 24). Die Kommunalwahl am 26. Mai 2019 führte zu folgendem amtlichen Endergebnis.[11] Die Wahlbeteiligung lag bei 57,5 % (2014: 50,2 %). Der Gemeinderat besteht aus den gewählten ehrenamtlichen Gemeinderäten und dem Bürgermeister als Vorsitzendem. Der Bürgermeister ist im Gemeinderat stimmberechtigt.
SPD | 32,6 % | +1,9 | 8 Sitze | + 1 |
Freie Wähler | 28,5 % | +5,2 | 7 Sitze | + 1 |
Liberale Bürger | 25,4 % | +6,3 | 7 Sitze | + 2 |
Die Grünen | 13,6 % | +8,2 | 4 Sitze | + 3 |
Für die Gemeinderatswahl 2019 trat der Münsinger Stadtverband der CDU ohne einen eigenen Wahlvorschlag an.[12]
Bürgermeister
Der Bürgermeister wird für eine Amtszeit von acht Jahren gewählt. Die derzeitige Amtszeit von Mike Münzing endet am 27. November 2021.
- um 1510: Jakob Ilsenbrand
- Ludwig Neuffer (seine Tochter Margaretha heiratete Hans Hawysen)
- 1587: Hans Hawysen
- – N.N. –
- 1900–1922: August Wörner
- 1922–1945: Otto Werner
- 1945–1949: Eugen Hahn
- 1949–1971: Erwin Volz
- 1971–1981: Heinz Kälberer (FW)
- 1981–1997: Rolf Keller
- seit 1997: Mike Münzing (SPD)
Wappen
Die Blasonierung des Wappens lautet: „In Silber eine liegende vierendige schwarze Hirschstange.“
Städtepartnerschaften
Mit den folgenden Städten unterhält Münsingen eine offizielle Gemeindepartnerschaft:
Darüber hinaus pflegt das württembergische Münsingen freundschaftliche Beziehungen zum gleichnamigen Münsingen im Kanton Bern in der Schweiz. Die Kirchengemeinde Münsingen fördert außerdem ein Straßenkinderprojekt in Eldoret in Kenia und wird hierbei von der Stadt unterstützt.
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Münsingen liegt an der Schwäbischen Dichterstraße, die an vielen Sehenswürdigkeiten vorbeiführt.
Musik
Die musikalische Kultur Münsingens wird hauptsächlich von den örtlichen musiktreibenden Vereinen getragen. Mit dem Posaunenchören in Münsingen, Auingen, Hundersingen-Buttenhausen und Dottingen, der Stadtkapelle Münsingen und den Musikvereinen Böttingen, Magolsheim und Rietheim sind viele Vereine im Bereich der Blasmusik aktiv. Daneben gibt es mehrere Kirchenchöre, sowie die weltlichen Sängergemeinschaften „Liederkranz Münsingen“, Männergesangverein Apfelstetten, Sängerbund Buttenhausen, Liederkranz Dottingen, Liedertafel Hundersingen, Männer-Gesangverein Trailfingen und den Chor des EJW Bezirk Münsingen. Außerdem gibt es noch die Gesellschaft der Musikfreunde Münsingen und das Akkordeonorchester Münsingen. Die Hard Rock-Band Kissin' Dynamite kommt aus Burladingen und Münsingen.
Bauwerke
Sehenswerte Bauwerke in Münsingen sind das historische Alte Rathaus aus dem Jahr 1550, sowie dessen Nachfolger, das Neue Rathaus im Heimatschutzarchitektur-Stil, das zwischen 1935 und 1937 erbaut wurde. Das „Alte Lager“ als historisches Gelände mit über 140 Gebäuden für bis zu 5200 Soldaten; früher Soldatenunterkunft des ehemaligen Truppenübungsplatzes. Die Alte Poststation ist ein Fachwerkgebäude aus dem 16. Jahrhundert. Sehenswert sind außerdem der Marktbrunnen und die 1495 durch Peter von Koblenz vollendete Martinskirche.
Im Stadtteil Buttenhausen steht das gleichnamige Schloss Buttenhausen und befindet sich ein jüdischer Friedhof. Außerdem existieren mehrere Burgruinen im Lautertal, die Burg Hohenhundersingen, Burg Bichishausen, Burg Hohengundelfingen und die Ruine Niedergundelfingen.
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Altes Rathaus
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Alte Poststation
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Marktbrunnen
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Turm der Martinskirche
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Gedenkstein am Jüdischen Friedhof in Buttenhausen
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Schloss Buttenhausen
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Burg Hohenhundersingen
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Burg Bichishausen
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Burg Hohengundelfingen
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Burg Niedergundelfingen
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Franziskus-Kapelle Dürrenstetten
Aussichtstürme
Im Randbereich des ehemaligen Truppenübungsplatzes Münsingen stehen in der Gemarkung des Gutsbezirks Münsingen vier Aussichtstürme des Schwäbischen Albvereins bzw. der Bundesforstverwaltung, die alle frei zugänglich sind (Schlüssel gegen Kaution).
- Der 42 m hohe Hursch-Turm (Schwäbischer Albverein) steht etwa 1,5 km südwestlich von Römerstein-Zainingen und wurde 1981 errichtet.[13]
- Der 20 m hohe Waldgreutturm (Schwäbischer Albverein) steht 2 km südöstlich von Römerstein-Zainingen und wurde 1981 errichtet.[14]
- Der 30 m hohe Heroldstatt-Turm (Schwäbischer Albverein) steht etwa 2 km nordwestlich von Heroldstatt-Ennabeuren und wurde 1981 errichtet.[15]
- Der 8 m hohe Sternenbergturm (Bundesforstverwaltung) steht unweit nordöstlich des Münsinger Stadtteils Böttingen und wurde um 1900 ursprünglich als Windmühle errichtet.[16]
Museen
Münsinger Museen sind die Erinnerungsstätte Matthias Erzberger, das Jüdische Museum Buttenhausen, die Max-Kommerell-Ausstellung im Bürgerhaus Zehntscheuer, das Heimatmuseum im Alten Schloss, das Museum zum ehemaligen Truppenübungsplatz im Alten Lager bei Auingen und das Museum Anton Geiselhart und das Burgmuseum Gundelfingen.
Regelmäßige Veranstaltungen
- Am 1. Mai findet regelmäßig das vom Luftsportverein Münsingen veranstaltete, internationale Oldtimer- und Dampfmaschinenfest statt. Jedes Jahr stellen hier etwa 600 Aussteller Motorräder, Lanzbulldogs, Dampfmaschinen, Oldtimerflugzeuge und vieles mehr ab Baujahr 1924 aus.
- Jedes Jahr im Sommer findet in den Straßen und Gassen der Altstadt das Stadtfest statt, welches – musikalisch umrahmt – besonders vom Engagement der zahlreichen Münsinger Vereine lebt. 2009 gab es am Stadtfest ein besonderes Special: 1200 Jahre Münsingen. Hier wurde ein Mittelaltermarkt abgehalten.
Vereine
- Die Ortsgruppe Gundelfingen des Schwäbischen Albvereins wurde im Jahr 2001 mit der Eichendorff-Plakette ausgezeichnet.[17]
Wirtschaft und Infrastruktur
Ansässige Unternehmen
Die Uralan Kunststoffverarbeitung GmbH befindet sich im Industriegebiet West. Zudem hat die Walter AG sowie die Volksbank Münsingen eG hier einen Sitz.
Verkehr
Die Bundesstraße 465 führt von Bad Urach kommend durch die Stadt über Ehingen nach Biberach an der Riß. Die Landesstraße 230 durchquert das Stadtgebiet in Ost-West-Richtung und bindet die Region an die Bundesautobahn 8 bei Merklingen an. Der Öffentliche Nahverkehr wird durch den Verkehrsverbund Neckar-Alb-Donau (NALDO) gewährleistet. Die Gemeinde befindet sich in der Wabe 225. Der Bahnhof Münsingen, ein sogenannter Einheitsbahnhof, liegt an der Schwäbischen Albbahn und wird sonn- und feiertags von Anfang Mai bis Mitte Oktober von Regionalbahnen und Sonderzügen angefahren, um vor allem Wanderer und Ausflügler zu befördern. Außerdem fahren das ganze Jahr über wochentags einige Regionalbahnen in Richtung Ulm oder Gomadingen. Seit Anfang 2008 gehört Münsingen mit einem Übergangstarif auch zum Donau-Iller-Nahverkehrsverbund (DING).
Medien
Die Tageszeitung Alb-Bote, die zur Südwest Presse in Ulm gehört, berichtet täglich über das Geschehen in und um Münsingen. Auch der Reutlinger Generalanzeiger ist für Münsingen vertreten. Zudem werden über wichtige Ereignisse bei dem Lokalfernsehen RTF.1 berichtet.
Gericht
Münsingen verfügt über ein Amtsgericht, das zum Landgerichtsbezirk Tübingen und Oberlandesgerichtsbezirk Stuttgart gehört.
Das Münsinger Amtsgericht geriet in den 1980er Jahren durch eine sich über Jahre hinziehende Prozesswelle mit etwa 300 Nötigungsverfahren gegen Aktivisten der Friedensbewegung in die Schlagzeilen auch überregionaler Medien.[18] Unter ihnen war auch der im Stadtteil Hundersingen geborene und 1997 als Münsinger Bürgermeisterkandidat antretende Liedermacher Thomas Felder. Die angeklagten Teilnehmer einer 1982 durchgeführten einwöchigen Sitzblockade des Atomwaffenlagers Golf bei der damaligen Eberhard-Finckh-Kaserne in Großengstingen wurden zu Geldstrafen verurteilt. Die Urteile mussten nach einem Bundesverfassungsgerichtsurteil von 1995 aufgehoben werden, da sie dem Bestimmtheitsgrundsatz des Grundgesetzes widersprachen.
Bildung
Mit dem Gymnasium Münsingen, der Gustav-Mesmer-Realschule, der Gemeinschaftsschule mit Werkrealschule Schillerschule, der Grundschule Grundschule am Hardt im Ortsteil Auingen, der Grundschule Dottingen, der Grundschule Lautertalschule und der Grundschule Astrid-Lindgren-Schule sind alle allgemeinbildenden Schulformen in der Stadt vertreten.
Daneben gibt es mit der Gustav-Heinemann-Schule (Förderschule), der Erich-Kästner-Schule (Sprachheilschule), der Karl-Georg-Haldenwang-Schule für Geistigbehinderte und der Außenstelle der Körperbehindertenschule Mössingen auch vier Sonderschulen.
Ergänzt wird das Angebot durch die Berufliche Schule Münsingen.
Für die jüngsten Einwohner gibt es sieben städtische, fünf evangelische und einen römisch-katholischen Kindergarten sowie zwei Kleinkinderstuben.
Persönlichkeiten
Söhne und Töchter der Stadt
- 1594, 31. Januar, Martin Neuffer, † 26. Juli 1638 in Tübingen, Jurist
- 1782, 16. September, Johannes von Werner, † 5. September 1849 in Reutlingen, Finanzkammerpräsident, Landtagsabgeordneter
- 1841, 27. Dezember, Lehmann Bernheimer, † 29. Mai 1918 in München, Kaufmann und Mäzen
- 1855, 18. Juni, Max Rosengart, † 19. Mai 1943 in Stockholm, Rechtsanwalt, Ehrenbürger von Heilbronn sowie langjähriger Vorsitzender der Süddeutschen Volkspartei
- 1869, 11. Januar, Theodor Ehemann, † 31. Juli 1943 in Schwäbisch Gmünd, württembergischer Oberamtmann
- 1870, 6. Mai, Leopold Levi, geboren in Buttenhausen, † 2. August 1968 in New York City, US-amerikanischer Fabrikant
- 1875, 20. September, Matthias Erzberger, † 26. August 1921 in Bad Griesbach im Schwarzwald, von der rechten Organisation Consul ermordeter Zentrumspolitiker und Finanzminister der Weimarer Republik
- 1876, 4. Januar (oder 1879), Theodor Rothschild, † 11. Juli 1944 in Theresienstadt, Reformpädagoge und langjähriger Leiter des jüdischen Waisenhauses in Esslingen am Neckar, Opfer der Shoah
- 1883, 22. Mai, Erwin Nestle, † 21. November 1972, Theologe und Altphilologe
- 1890, 25. Januar, Karl Adler, † 10. Juli 1973 in Leonia, deutsch-jüdischer Musikwissenschaftler und Musikprofessor
- 1902, 25. Februar, Max Kommerell, † 25. Juli 1944 in Marburg, Literaturwissenschaftler und Dichter
- 1923, 19. Juni, Konrad Walter, † 20. September 2018 in Jacarezinho, katholischer Ordensgeistlicher, Bischof von Jacarezinho in Brasilien
- 1925, 10. Oktober, Elisabeth Bieneck-Roos, † 25. Februar 2017, Malerin
- 1925, 29. November, Rul Bückle, † 12. Juni 2005 in Stuttgart, Luftfahrt-Pionier, Jagdflieger und Gründer der Südflug International
- 1926, 25. Februar, Hannes Reiber, † 9. April 1998 in Kornwestheim, deutscher Sportpädagoge und Politiker (CDU)
- 1929, 28. Februar, Friedrich Mildenberger, † 24. März 2012 in Erlangen, evangelisch-lutherischer Theologe und Professor für Systematische Theologie
- 1941, 24. Juli, Paul Münch, Hochschullehrer und Historiker
- 1952, 18. September, Heinz Seiffert, Politiker, ehemaliger Bundestagsabgeordneter (CDU), seit 2005 Landrat des Alb-Donau-Kreises
- 1953, 19. März in Hundersingen, Thomas Felder, Mundart-Dichter und Liedermacher
- 1954, 20. Februar, Georg Fundel, Geschäftsführer der Flughafen Stuttgart GmbH
- 1959, 22. März, Manfred Efinger, Wissenschaftsmanager und Politologe
- 1964, 7. Februar, Jürgen Haas, Regisseur
- 1975, 8. März, Andreas Glück, Landtagsabgeordneter (FDP) und Chirurg
- 1978, 29. Juni, Dirk Schrade, Vielseitigkeitsreiter und Olympiasieger
- 1978, 2. September, Richard Sigel, Landrat des Rems-Murr-Kreises
Persönlichkeiten, die vor Ort gewirkt haben
- Johann Caspar Bagnato (1696–1757), Baumeister des Barock
- Meier Bernheimer (1801–1870) aus Buttenhausen, Tuchhändler, Gründervater der Münchener Firma Bernheimer für Stoffe, Möbelstoffe und Teppiche, später Kunsthändler
- Sixt Carl von Kapff (1805–1879) evangelischer Theologe und Pietist, Dekan in Münsingen (1843–1847)
- Jakob Stern (1843–1911), Rabbiner, Journalist und sozialistischer Schriftsteller, war von 1875 bis 1880 Rabbiner in Buttenhausen
- Naphtali Berlinger (1876–1943), Lehrer und Rabbiner in Buttenhausen
- Erwin Rommel (1891–1944), Heeresoffizier und späterer Generalfeldmarschall war 1915 in der Herzog-Albrecht-Kaserne Kompanie- und Kampfgruppenführer
- Gustav Mesmer (1903–1994), Flugfahrradbauer und Künstler; starb in der Diakonie in Buttenhausen
- Erich Hoerz (1929–2008), Erfinder, Pädagoge und Philosoph
- Fritz Genkinger (1934–2017), Künstler; lebte und arbeitete ab 1995 in Böttingen
- Hermann Wenzel (* 1938), Rektor der Pädagogischen Hochschule Reutlingen, langjähriger Stadtrat
- Horst Glück (1940–2004), in Münsingen gestorben, Landtagsabgeordneter (FDP) und Chirurg
- Gunter Haug (* 1955), Schriftsteller
Literatur
- Stadt Münsingen (Hrsg.): Münsingen – Geschichte, Landschaft, Kultur (Festschrift zum Jubiläum des württembergischen Landesvereinigungsvertrags von 1482); Redaktion historischer Teil: Rudolf Bütterlin, Redaktion naturkundlicher Teil: Viktor Götz. Thorbecke Verlag, Sigmaringen 1982, ISBN 3-7995-4046-6.
- Wilhelm Brändle: Münsingen : Stadt, Land, Lauter – ein Streifzug durch Münsingen und seine Stadtteile. Wiedemann, Münsingen 2006, ISBN 3-9810687-1-8.
- Roland Deigendesch: Juden in Buttenhausen : ständige Ausstellung in der Bernheimer’schen Realschule Buttenhausen. Herausgeber Stadt Münsingen. 2., überarb. Auflage. Stadt Münsingen, Münsingen 2004 (Schriftenreihe / Stadtarchiv Münsingen; 3).
Weblinks
dito von Apfelstetten, Auingen, Bichishausen, Böttingen, Bremelau, Buttenhausen, Dottingen, Gundelfingen, Magolsheim.
- Offizielle Internetseite der Stadt
- Fotos von Münsingen, Buttenhausen und Gruorn
- Ehemaliger Truppenübungsplatz Münsingen
Einzelnachweise
- ↑ Statistisches Landesamt Baden-Württemberg – Bevölkerung nach Nationalität und Geschlecht am 31. Dezember 2023 (CSV-Datei) (Hilfe dazu).
- ↑ Das Land Baden-Württemberg. Amtliche Beschreibung nach Kreisen und Gemeinden. Band VII: Regierungsbezirk Tübingen. Kohlhammer, Stuttgart 1978, ISBN 3-17-004807-4, S. 43–51.
- ↑ Volker Hedemann: „Zigeuner!“ – Zur Kontinuität der rassistischen Diskriminierung in der alten BRD. Hamburg 2007, S. 86.
- ↑ Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 530 (Digitalisat in: Statistische Bibliothek des Bundes und der Länder [PDF]).
- ↑ a b Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 537 (Digitalisat in: Statistische Bibliothek des Bundes und der Länder [PDF]).
- ↑ Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 538 (Digitalisat in: Statistische Bibliothek des Bundes und der Länder [PDF]).
- ↑ StBA: Gebietsänderungen vom 01. Januar bis 31. Dezember 2011
- ↑ Gedenkstätten für die Opfer des Nationalsozialismus. Eine Dokumentation, Bd. I, Bonn 1995, ISBN 3-89331-208-0, S. 63.
- ↑ Informationen über die Türkisch-Islamischen Gemeinde zu Münsingen e. V. [1] (Stand: 26. März 2015)
- ↑ Herder, Sabine: Moschee besichtigen. 3. Juli 2012, abgerufen am 26. März 2015.
- ↑ 2019 Gemeinderatswahl Münsingen. wahlen11.rz-kiru.de, abgerufen am 11. September 2019.
- ↑ CDU stellt keine Liste für den Gemeinderat auf; Artikel im Alb Bote Münsingen vom 16. Februar 2019
- ↑ Schwäbischer Albverein – Hursch-Turm
- ↑ Schwäbischer Albverein – Waldgreutturm
- ↑ Schwäbischer Albverein – Heroldstatt-Turm
- ↑ Schwäbischer Albverein – Sternenbergturm
- ↑ Ehrungen in Blätter des Schwäbischen Albvereins Heft 2/2002, S. 26.
- ↑ Presseberichterstattung zu den Strafprozessen gegen die Blockierer des Atomwaffenlagers Golf, als Beispiele Artikel aus der Frankfurter Rundschau und der TAZ (PDF-Datei; 176 kB)