„Kermeseiche“ – Versionsunterschied

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Die '''Kermes-Eiche''' oder '''Stech-Eiche''' (''Quercus coccifera'', [[Taxon#Synonyme|Syn.]]: ''Quercus pseudococcifera'' Labill.) ist eine im [[Mittelmeergebiet]], [[Portugal]] und [[Kleinasien]] verbreitete, immergrüne [[Eichen|Eiche]] (''Quercus''), die ihren natürlichen Standort in sonnigen, trockenen Lagen hat.
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== Merkmale ==
== Beschreibung ==
Die Kermes-Eiche ist ein immergrüner [[Strauch]] und erreicht in der Regel Wuchshöhen von etwa drei Meter. Besonders im östlichen Mittelmeergebiet wächst sie auch baumförmig und kann dann Wuchshöhen von bis zu 12 Meter erreichen. Diese Form wird manchmal auch als eigene Art abgetrennt (''Quercus calliprinos'' Webb.). Die [[Borke]] ist hellgrau und glatt.
Die Kermes-Eiche ist ein kleiner, [[Immergrüne Pflanze|immergrüner]] [[Strauch]] und erreicht in der Regel Wuchshöhen bis etwa 2–4 Metern oder ein [[Baum]]. Besonders im östlichen Mittelmeergebiet wächst sie auch baumförmig und kann dann Wuchshöhen von bis über 15 Metern erreichen, mit einem [[Stammdurchmesser]] bis über 1 Meter. Auch wird die Art über 300 Jahre alt.<ref>Şükrü Teoman Güner, Musa Genç: ''Monumental Trees in Lakes District of Turkey.'' 2021.</ref> Diese Form wird manchmal auch als eigene Art abgetrennt (''Quercus calliprinos'' Webb.). Die [[Borke]] ist hellgrau und glatt.


Die älteren [[Blatt (Pflanze)|Laubblätter]] sind starr ledrig, 1 bis 5 cm lang, stachelig gezähnt, unterseits graufilzig, oberseits dunkelgrün glänzend. Die [[Blattform]] ist breit eiförmig bis länglich. Der Blattgrund ist herzförmig oder abgerundet. Die [[Blattnerven]] treten an der Blattoberseite hervor, nicht an der Unterseite.
Die kurz gestielten und wechselständigen [[Blatt (Pflanze)|Laubblätter]] sind steif ledrig, spitz und stachelspitzig. Sie sind 1 bis 5,5&nbsp;cm lang, meist stachelspitzig, teils geschweift, gezähnt, unterseits heller und schwach, vor allem nahe der Mittelader, behaart, oberseits dunkelgrün glänzend. Der Blattrand ist teils knorpelrandig.<ref>Tomislav Bačić, Davor Miličić: ''Leaf Anatomy of a Quercus coccifera L. Form from the East Adriatic Coast.'' In: ''Acta Botanica Croatica.'' Vol. 47, No. 1, 1988, S. 135–144, [https://hrcak.srce.hr/159469 PDF; 4,9&nbsp;MB].</ref> Die [[Blattform]] ist eiförmig bis länglich oder verkehrt-eiförmig. Der Blattgrund ist herzförmig oder abgerundet bis spitz. Die [[Blattader]]n treten an der Blattoberseite leicht hervor, nicht an der Unterseite. Die Spreite ist manchmal etwas wellig.
Die kleinen [[Blüte]]n sind eingeschlechtig. Die männlichen Blüten sind in hängenden Blütenständen zusammengefasst.
Die [[Fruchtbecher]] der bis 3 cm großen Früchte sind mit abstehenden, kurzen, stacheligen Schuppen besetzt.


Die kleinen [[Blüte]]n sind eingeschlechtig. Die männlichen Blüten sind in hängenden [[Blütenstand|Blütenständen]] zusammengefasst. Die [[Fruchtbecher]] der bis 4&nbsp;cm großen, zweijährigen Früchte sind mit abstehenden, kurzen, stacheligen Schuppen besetzt.
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Bild:Quercus coccifera (leaves).jpg|Blätter
Die [[Chromosomenzahl]] beträgt 2n = 24.<ref name="IPCN" />
Bild:Quercus coccifera (acorn).jpg|Eichel

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Coscoll a la Esperanza, Segorbe.jpg|Blätter
Steineiche Fruechte.jpg|Eicheln
Quercus coccifera MHNT.BOT.2008.1.15.jpg|Eicheln und Fruchtbecher
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== Vorkommen ==
== Vorkommen ==
Diese Art kommt im gesamten [[Mittelmeergebiet]] vor, fehlt aber in Mittel- und Norditalien, sowie auf Korsika.
Die Kermes-Eiche kommt im gesamten [[Mittelmeergebiet]] und auf dem [[Balkanhalbinsel|Balkan]] vor, fehlt aber in Mittel- und Norditalien sowie auf Korsika und in [[Ägypten]].


Sie wächst in [[Garigue]]s und [[Macchie]]n, sowie im Unterwuchs lichter Wälder. Sie bevorzugt Kalkböden.
Sie wächst in [[Garigue]]s und [[Macchie]]n sowie im Unterwuchs lichter Wälder und bevorzugt Kalkböden. Sie ist mit der [[Schwarzkiefer]] und dem [[Stinkender Wacholder|Stinkenden Wacholder]] vergesellschaftet.


== Nutzung ==
== Nutzung ==
Die Kermes-Eiche ist ein Gerbstofflieferant. Sie ist auch die Wirtspflanze der [[Kermesschildlaus]] (''Coccus ilicis'' Planch), aus der früher der rote Farbstoff [[Kermes]] gewonnen wurde.
Die Kermes-Eiche ist ein Gerbstofflieferant. Sie ist auch die Wirtspflanze der [[Kermes-Schildlaus]] (''Kermes vermilio'' ({{Person|Planchon}})), aus der früher der rote Farbstoff [[Kermes]] gewonnen wurde.


Die Eicheln werden genutzt. Beispielsweise kann man daraus einen Kaffeeersatz rösten.<ref name="pfaf">[http://www.pfaf.org/database/plants.php?Quercus+coccifera Eintrag bei Plants for a Future.] (engl.)</ref> Die [[Pflanzengalle|Gallen]] werden medizinisch genutzt.<ref name="pfaf"/>
Die Eicheln werden genutzt. Beispielsweise kann man daraus einen Kaffeeersatz rösten.<ref name="pfaf" /> Die [[Pflanzengalle|Gallen]] werden medizinisch genutzt.<ref name="pfaf"/>


== Literatur ==
== Literatur ==
* {{BibISBN|3933203538}}
* Schütt, Schuck, Stimm: ''Lexikon der Baum- und Straucharten. Das Standardwerk der Forstbotanik.''
* {{BibISBN|3440053008}}
* Ingrid Schönfelder, Peter Schönfelder: ''Die Kosmos-Mittelmeerflora''. Franckh, Stuttgart 1990, ISBN 3-440-05300-8
=== Einzelnachweise ===
<references />


== Weblinks ==
== Weblinks ==
{{commons|Quercus coccifera}}
{{commons|Quercus coccifera|Kermes-Eiche (''Quercus coccifera'')}}
* [http://www.uam.es/personal_pdi/ciencias/jcardiel/asignaturas/floraiberica/sabermas/quercus.pdf Bestimmungsschlüssel und Beschreibung der Eichen-Arten der Iberischen Halbinsel.] (spanisch; PDF-Datei; 1,34&nbsp;MB)

* Thomas Meyer, Michael Hassler: Mittelmeer- und Alpenflora. [http://www.mittelmeerflora.de/Zweikeim/Fagaceae/querc_ganz_kahl.htm#Quercus%20coccifera].
*[http://www.uam.es/personal_pdi/ciencias/jcardiel/asignaturas/floraiberica/sabermas/quercus.pdf Bestimmungsschüssel und Beschreibung der Eichen-Arten der Iberischen Halbinsel.] (span.; PDF-Datei; 1,34&nbsp;MB)
* [http://oaks.of.the.world.free.fr/quercus_coccifera.htm ''Quercus coccifera''] bei Oaks of the World.
* [https://www.treesandshrubsonline.org/articles/quercus/quercus-coccifera/ ''Quercus coccifera''] bei Trees and Shrubs Online.
* [https://www.baumkunde.de/Quercus_coccifera/ ''Kermes-Eiche''] bei Baumkunde.


== Einzelnachweise ==
[[Kategorie:Buchengewächse]]
<references>
<ref name="pfaf">{{PFAF|WissName=Quercus coccifera}} (englisch)</ref>
<ref name="IPCN">{{Tropicos|ID=13100190|WissName=Quercus coccifera|ProjektID=9}}</ref>
</references>


[[Kategorie:Eichen]]
[[an:Quercus coccifera]]
[[ca:Garric]]
[[Kategorie:Quercus]]
[[cs:Dub kermesový]]
[[da:Kermes-Eg]]
[[el:Πουρνάρι]]
[[en:Quercus coccifera]]
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[[pt:Carrasco (planta)]]
[[tr:Kermes meşesi]]

Version vom 29. April 2024, 13:29 Uhr

Kermes-Eiche

Kermes-Eiche (Quercus coccifera)

Systematik
Ordnung: Buchenartige (Fagales)
Familie: Buchengewächse (Fagaceae)
Gattung: Eichen (Quercus)
Untergattung: Quercus
Sektion: Cerris
Art: Kermes-Eiche
Wissenschaftlicher Name
Quercus coccifera
L.
Kermes-Eiche als Strauch

Die Kermes-Eiche oder Stech-Eiche (Quercus coccifera L., Syn.: Quercus pseudococcifera Desf., Quercus calliprinos Webb) ist eine im Mittelmeergebiet verbreitete immergrüne Eiche (Quercus), die ihren natürlichen Standort in sonnigen, trockenen Lagen hat.

Beschreibung

Die Kermes-Eiche ist ein kleiner, immergrüner Strauch und erreicht in der Regel Wuchshöhen bis etwa 2–4 Metern oder ein Baum. Besonders im östlichen Mittelmeergebiet wächst sie auch baumförmig und kann dann Wuchshöhen von bis über 15 Metern erreichen, mit einem Stammdurchmesser bis über 1 Meter. Auch wird die Art über 300 Jahre alt.[1] Diese Form wird manchmal auch als eigene Art abgetrennt (Quercus calliprinos Webb.). Die Borke ist hellgrau und glatt.

Die kurz gestielten und wechselständigen Laubblätter sind steif ledrig, spitz und stachelspitzig. Sie sind 1 bis 5,5 cm lang, meist stachelspitzig, teils geschweift, gezähnt, unterseits heller und schwach, vor allem nahe der Mittelader, behaart, oberseits dunkelgrün glänzend. Der Blattrand ist teils knorpelrandig.[2] Die Blattform ist eiförmig bis länglich oder verkehrt-eiförmig. Der Blattgrund ist herzförmig oder abgerundet bis spitz. Die Blattadern treten an der Blattoberseite leicht hervor, nicht an der Unterseite. Die Spreite ist manchmal etwas wellig.

Die kleinen Blüten sind eingeschlechtig. Die männlichen Blüten sind in hängenden Blütenständen zusammengefasst. Die Fruchtbecher der bis 4 cm großen, zweijährigen Früchte sind mit abstehenden, kurzen, stacheligen Schuppen besetzt.

Die Chromosomenzahl beträgt 2n = 24.[3]

Vorkommen

Die Kermes-Eiche kommt im gesamten Mittelmeergebiet und auf dem Balkan vor, fehlt aber in Mittel- und Norditalien sowie auf Korsika und in Ägypten.

Sie wächst in Garigues und Macchien sowie im Unterwuchs lichter Wälder und bevorzugt Kalkböden. Sie ist mit der Schwarzkiefer und dem Stinkenden Wacholder vergesellschaftet.

Nutzung

Die Kermes-Eiche ist ein Gerbstofflieferant. Sie ist auch die Wirtspflanze der Kermes-Schildlaus (Kermes vermilio (Planchon)), aus der früher der rote Farbstoff Kermes gewonnen wurde.

Die Eicheln werden genutzt. Beispielsweise kann man daraus einen Kaffeeersatz rösten.[4] Die Gallen werden medizinisch genutzt.[4]

Literatur

  • Peter Schütt, Hans Joachim Schuck, Bernd Stimm (Hrsg.): Lexikon der Baum- und Straucharten. Das Standardwerk der Forstbotanik. Morphologie, Pathologie, Ökologie und Systematik wichtiger Baum- und Straucharten. Nikol, Hamburg 2002, ISBN 3-933203-53-8 (Nachdruck von 1992).
  • Ingrid Schönfelder, Peter Schönfelder: Die Kosmos-Mittelmeerflora. Über 500 Mittelmeerpflanzen in Farbfotos (= Kosmos-Naturführer). Franckh, Stuttgart, ISBN 3-440-05300-8 (1./2. Auflage; 1984/1990).
Commons: Kermes-Eiche (Quercus coccifera) – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Şükrü Teoman Güner, Musa Genç: Monumental Trees in Lakes District of Turkey. 2021.
  2. Tomislav Bačić, Davor Miličić: Leaf Anatomy of a Quercus coccifera L. Form from the East Adriatic Coast. In: Acta Botanica Croatica. Vol. 47, No. 1, 1988, S. 135–144, PDF; 4,9 MB.
  3. Quercus coccifera bei Tropicos.org. In: IPCN Chromosome Reports. Missouri Botanical Garden, St. Louis
  4. a b Quercus coccifera bei Plants For A Future (englisch)