„Johannes Hohlfeld“ – Versionsunterschied

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== Literatur ==
== Literatur ==

* Klaus Hohlfeld: ''Johannes Hohlfeld – Leben und Werk''. In: ''Familie und Volk. Zeitschrift für Genealogie und Bevölkerungskunde''. Band 2, 1954, S. 148–150
* Klaus Hohlfeld: ''Johannes Hohlfeld – Leben und Werk''. In: ''Familie und Volk. Zeitschrift für Genealogie und Bevölkerungskunde''. Band 2, 1954, S. 148–150
* Harald Lönnecker: ''Johannes Hohlfeld (1888–1950) – Deutscher Sänger, Genealoge und Politiker''. In: ''Einst und Jetzt. Jahrbuch des Vereins für corpsstudentische Geschichtsforschung''. Band 46, 2001, S. 185–226
* Harald Lönnecker: ''Johannes Hohlfeld (1888–1950) – Deutscher Sänger, Genealoge und Politiker''. In: ''Einst und Jetzt. Jahrbuch des Vereins für corpsstudentische Geschichtsforschung''. Band 46, 2001, S. 185–226
* Harald Lönnecker: ''Deutsches Lied und Politik. Der Sänger Johannes Hohlfeld (1888–1950) – ein unbekannter Aspekt der Biographie eines bedeutenden deutschen Genealogen''. In: Peter Bahl, Eckart Henning i. A. des Herold. Verein für Heraldik, Genealogie und verwandte Wissenschaften zu Berlin (Hg.): ''Herold-Jahrbuch''. Neue Folge, Band 7, Neustadt a. d. Aisch 2002, S. 153–188
* Harald Lönnecker: ''Deutsches Lied und Politik. Der Sänger Johannes Hohlfeld (1888–1950) – ein unbekannter Aspekt der Biographie eines bedeutenden deutschen Genealogen''. In: Peter Bahl, Eckart Henning i. A. des Herold. Verein für Heraldik, Genealogie und verwandte Wissenschaften zu Berlin (Hg.): ''Herold-Jahrbuch''. Neue Folge, Band 7, Neustadt a. d. Aisch 2002, S. 153–188
* Gerald Wiemers (Hrsg.): ''Johannes Hohlfeld (1888-1950)''. In: ''Sächsische Lebensbilder''. Band 5. Leipzig: Verlag der Sächsischen Akademie der Wissenschaften 2003, S. 247-270.


== Weblinks ==
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Version vom 20. November 2008, 15:28 Uhr

Johannes Hohlfeld (* 1. Januar 1888 in Reichenbrand bei Chemnitz; † 21. April 1950 in Leipzig) war ein bedeutender deutscher Genealoge und Historiker.

Leben

Johannes Hohlfeld wurde als Sohn des Diakons Richard Johannes Hohlfeld und dessen Ehefrau Ida Kathinka, geb. Meißner geboren. Nach dessen Geburt zog die Familie im Jahre 1888 nach Elstertrebnitz, wo der Vater eine Stelle als Pfarrer bekam, welche er bis 1912 innehatte. Johannes Hohlfeld besuchte ab 1899 das Gymnasium in Leipzig und studierte ab 1908 an der Universität Leipzig und in Wien Geschichtswissenschaften, Germanische und Klassische Philologie und promovierte 1911 zum Thema "Stadtrechnungen als historische Quellen. Ein Beitrag zur Quellenkunde des ausgehenden Mittelalters. Dargelegt an dem Beispiele der Pegauer Stadtrechnungen des 14./15. Jahrhunderts". Am 1. Januar 1912 wurde er Assistent der "Zentralstelle für Deutsche Personen- und Familiengeschichte" in Leipzig, der er von 1924 bis zu seinem Tode 1950 als Geschäftsführer vorstand. Noch heute besteht diese Einrichtung als Deutsche Zentralstelle für Genealogie.

Leistungen

Unter den schwierigen Bedingungen einer verflachenden "Sippenforschung" der Nationalsozialisten hielt Johannes Hohlfeld an einer wissenschaftlichen Genealogie fest. Das Reichssippenamt legte eine Akte über „Zweifel an der nationalsozialistischen Gesinnung von Dr. Johannes Hohlfeld“ an. Das NS-Regime unterband 1934 die Neuauflage seiner missliebigen „Deutschen Reichsgeschichte in Dokumenten“. Wie die meisten Akademiker im 3. Reich, schwenkte Hohlfeld nach einer kurzen Pause um und biederte sich auf peinliche Weise bei den Nazis an. Als Beweis sei hier ein zeitgenössisches Dokument zitiert:

„Hohlfeld, der noch im Herbst des Jahres 1932 im staatsparteilichen Lager stand, hat, der Konjunktur der nationalsozialistischen Revolution Rechnung tragend, die er »mit heißem Herzen miterlebte« (Bd. 3, S. V), in dem unter dem Pseudonym: 'Johann von Reichenbrand' erschienenen Werke: »Zwanzig Jahre deutsches Ringen« < 1932> eine deutsche Geschichte von 1914 bis 1933 geschrieben. Hier erfährt indessen die NSDAP eine wesentlich andere Beurteilung als in seiner »Geschichte des Deutschen Reiches« (1926), wo er ihr »eine rein negative, ätzende Kritik alles Bestehenden, einen gedankenarmen Antisemitismus« vorwarf (S. 751). Jetzt ist aus dem »zugewanderten österreichischen Demagogen Adolf Hitler« der »geschichtlich berufene Führer des neuen Deutschlands« (S. 244) geworden. Wenn Hohlfeld in der Einleitung (S. VII) den Geschichtsschreiber »einen rückwärts gewendeten Propheten« nennt, so kann das aber keinesfalls bedeuten, daß die Beurteilung historischer Ereignisse wie hier von Konjunkturgesichtspunkten aus erfolgen darf.“ (H. Volz: Vom Umsturz zur nationalsozialistischen Revolution. 1918–1933. In: Albert Brackmann und Fritz Hartung (Hrsg.): Jahresberichte für deutsche Geschichte. 9./10. Jahrgang 1933/1934, Koehler, Leipzig 1936, S. 365–392, speziell S. 372)

Werke

  • Geschichte des Deutschen Reiches 1871–1924, Leipzig 1924, 2. Aufl. 1926
  • Leipziger Geschlechter. Stammtafeln, Ahnentafeln und Nachfahrentafeln, 3 Bde., Leipzig 1933–1939
  • Deutsche Stammtafeln, Bd. 6, Leipzig 1938
  • Hundert Jahre Verein der Buchhändler zu Leipzig. Festschrift aus Anlaß des hundertjährigen Bestehens des Vereins der Buchhändler zu Leipzig, Leipzig 1938
  • Das Geschlecht Oldenburg zur Oldenburg und die Verlegerfamilie Oldenbourg. Eine Familienchronik über 4 Jahrhunderte. München: R. Oldenbourg 1940
  • Von der Genealogie zur Sippenkunde. Ein geistesgeschichtlicher Wandel in Deutschland, in: Familiengeschichtliche Blätter 42 (1944), S. 1–8
  • Die deutsche Revolution 1848/49, Leipzig 1948

Literatur

  • Klaus Hohlfeld: Johannes Hohlfeld – Leben und Werk. In: Familie und Volk. Zeitschrift für Genealogie und Bevölkerungskunde. Band 2, 1954, S. 148–150
  • Harald Lönnecker: Johannes Hohlfeld (1888–1950) – Deutscher Sänger, Genealoge und Politiker. In: Einst und Jetzt. Jahrbuch des Vereins für corpsstudentische Geschichtsforschung. Band 46, 2001, S. 185–226
  • Harald Lönnecker: Deutsches Lied und Politik. Der Sänger Johannes Hohlfeld (1888–1950) – ein unbekannter Aspekt der Biographie eines bedeutenden deutschen Genealogen. In: Peter Bahl, Eckart Henning i. A. des Herold. Verein für Heraldik, Genealogie und verwandte Wissenschaften zu Berlin (Hg.): Herold-Jahrbuch. Neue Folge, Band 7, Neustadt a. d. Aisch 2002, S. 153–188
  • Gerald Wiemers (Hrsg.): Johannes Hohlfeld (1888-1950). In: Sächsische Lebensbilder. Band 5. Leipzig: Verlag der Sächsischen Akademie der Wissenschaften 2003, S. 247-270.