„Haus des Fauns“ – Versionsunterschied
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Das Haus ist nach der bronzenen Statue eines tanzenden [[Faunus|Fauns]] bzw. [[Satyr]]s benannt, die am nördlichen Rand des [[Impluvium]]s (Grundriss Nr. 2) gefunden wurde. Das Original der Statue steht im [[Archäologisches Nationalmuseum Neapel|Archäologischen Nationalmuseum]] in [[Neapel]], die Kopie stellte man (wie man heute annimmt, fälschlicherweise) in der Mitte des Impluviums auf. Besondere Eleganz erhielt das Haus unter anderem durch eine reliefartige Dekoration der Wände im [[Atrium (Architektur)|Atrium]], die sogar ein imaginäres Obergeschoss darstellte, sowie den geometrisch angeordneten Garten. |
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Das „Haus des Fauns“ wurde zu Beginn des 2. Jahrhunderts v. Chr. erbaut und bereits am Ende des gleichen Jahrhunderts weitreichend umgebaut. So wurde beispielsweise das alte Atriumhaus (Nr. 2 und 3) mit [[Peristyl]]höfen (Nr. 5 und 7) erweitert (Vorbild hierfür war der hellenistische Orient), die [[Thermen]] in den Bereich der Küche (Nr. 4) verlegt und die Wandmalereien erneuert. Der bedeutendste Umbau war jedoch das Anbringen mehrerer alexandrinisch beeinflusster |
Das „Haus des Fauns“ wurde zu Beginn des 2. Jahrhunderts v. Chr. erbaut und bereits am Ende des gleichen Jahrhunderts weitreichend umgebaut. So wurde beispielsweise das alte Atriumhaus (Nr. 2 und 3) mit [[Peristyl]]höfen (Nr. 5 und 7) erweitert (Vorbild hierfür war der hellenistische Orient), die [[Thermen]] in den Bereich der Küche (Nr. 4) verlegt und die Wandmalereien erneuert. Der bedeutendste Umbau war jedoch das Anbringen mehrerer alexandrinisch beeinflusster [[Mosaik]]en – besonders bedeutend dabei das [[Alexandermosaik]] (in der [[Exedra]], Nr. 6), das [[Alexander der Große|Alexander den Großen]] in einer Schlacht darstellt. |
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Viele Räume waren mit außergewöhnliche Mosaiken geschmückt, die im Nationalmuseum ausgestellt sind: Das Liebesspiel zwischen einem [[Faunus]] und einer [[Bacchant]]in in einem Schlafraum, Fische, Nil-Szenen, ein [[Stillleben]] mit Masken usw. (s. u.) |
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In die Vorderseite des Hauses waren mehrere Läden eingebettet, die durch grobe Pfeiler oder so genannte Halbsäulen voneinander getrennt waren. Auf dem Bürgersteig ist noch heute vor dem Eingang (Nr. 1) der Gruß [[Ave (Gruß)|„have“]] zu lesen. |
In die Vorderseite des Hauses waren mehrere Läden eingebettet, die durch grobe Pfeiler oder so genannte Halbsäulen voneinander getrennt waren. Auf dem Bürgersteig ist noch heute vor dem Eingang (Nr. 1) der Gruß [[Ave (Gruß)|„have“]] zu lesen. |
Version vom 12. Februar 2021, 13:29 Uhr
Als Haus des Fauns (italienisch Casa del Fauno) wird eines der bekanntesten Häuser der antiken Stadt Pompeji bezeichnet, das beim Ausbruch des Vesuv im Jahr 79 n. Chr. verschüttet wurde. Es ist mit einer Grundfläche von 2490 m² das größte Privathaus der Stadt und wurde in den Jahren 1830–1832 ausgegraben. Es erstreckt sich fast über die gesamte Insula 12 der Regio VI.
Das Haus ist nach der bronzenen Statue eines tanzenden Fauns bzw. Satyrs benannt, die am nördlichen Rand des Impluviums (Grundriss Nr. 2) gefunden wurde. Das Original der Statue steht im Archäologischen Nationalmuseum in Neapel, die Kopie stellte man (wie man heute annimmt, fälschlicherweise) in der Mitte des Impluviums auf. Besondere Eleganz erhielt das Haus unter anderem durch eine reliefartige Dekoration der Wände im Atrium, die sogar ein imaginäres Obergeschoss darstellte, sowie den geometrisch angeordneten Garten.
Das „Haus des Fauns“ wurde zu Beginn des 2. Jahrhunderts v. Chr. erbaut und bereits am Ende des gleichen Jahrhunderts weitreichend umgebaut. So wurde beispielsweise das alte Atriumhaus (Nr. 2 und 3) mit Peristylhöfen (Nr. 5 und 7) erweitert (Vorbild hierfür war der hellenistische Orient), die Thermen in den Bereich der Küche (Nr. 4) verlegt und die Wandmalereien erneuert. Der bedeutendste Umbau war jedoch das Anbringen mehrerer alexandrinisch beeinflusster Mosaiken – besonders bedeutend dabei das Alexandermosaik (in der Exedra, Nr. 6), das Alexander den Großen in einer Schlacht darstellt.
Viele Räume waren mit außergewöhnliche Mosaiken geschmückt, die im Nationalmuseum ausgestellt sind: Das Liebesspiel zwischen einem Faunus und einer Bacchantin in einem Schlafraum, Fische, Nil-Szenen, ein Stillleben mit Masken usw. (s. u.)
In die Vorderseite des Hauses waren mehrere Läden eingebettet, die durch grobe Pfeiler oder so genannte Halbsäulen voneinander getrennt waren. Auf dem Bürgersteig ist noch heute vor dem Eingang (Nr. 1) der Gruß „have“ zu lesen.
Mosaike
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Seetiere
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Drei Tauben
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Nil-Vögel
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Katze und Vögel
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Masken, Laub und Früchte
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Faunus und eine Bacchantin
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Junger Dionysos auf einem Tiger
Literatur
- Ada Cohen: The Alexander Mosaic: Stories of Victory and Defeat. Cambridge University Press, Cambridge [u. a.] 1997.
- Adolf Hoffmann, Andrea Faber: Die Casa del Fauno in Pompeji (VI 12). Reichert, Wiesbaden 2009, ISBN 978-3-89500-650-0.
- Bernard Andreae: Das Alexandermosaik aus Pompeji. Bongers, Recklinghausen 1977.
- Fausto Zevi, Luciano Pedicini: I Mosaici della Casa del Fauno a Pompei. Pedicini, Napoli 1998.
- Walther Leonhard: Mosaikstudien zur Casa del Fauno in Pompeji. Detken & Rocholl, Neapel 1914.
- René von Schöfer: Stützensysteme aus dem Hause des Faun in Pompeji, 1926 (Dissertation TH München)
Weblinks
- Casa del Fauno in der archäologischen Datenbank Arachne
Koordinaten: 40° 45′ 4,5″ N, 14° 29′ 4,5″ O