„Folkwang-Musikschule“ – Versionsunterschied
[gesichtete Version] | [gesichtete Version] |
Wiki05 (Diskussion | Beiträge) Keine Bearbeitungszusammenfassung |
Leitung aktualisiert |
||
(23 dazwischenliegende Versionen von 8 Benutzern werden nicht angezeigt) | |||
Zeile 1: | Zeile 1: | ||
Die '''Folkwang Musikschule der Stadt Essen''' (FMS) ist eine Musikschule in [[Essen]], an welcher seit 1974 [[Musik]] und [[Tanz]] aus fast allen Epochen und Stilrichtungen unterrichtet wird.{{Infobox Schule |
|||
{{Infobox Schule |
|||
| Schulname |
| Schulname = Folkwang Musikschule der Stadt Essen |
||
| Bild |
| Bild = [[Datei:Weststadthalle Essen.jpg|250px]] |
||
| Bildbeschriftung = |
|||
| Schultyp = Städtische [[Musikschule]] |
|||
| |
| Schultyp = Städtische [[Musikschule]] |
||
| Ort = [[Essen]] |
|||
| PLZ |
| PLZ = 45127 |
||
| Anschrift |
| Anschrift = Thea-Leymann-Straße 23 |
||
| Breitengrad |
| Breitengrad = 51.461600 |
||
| Längengrad |
| Längengrad = 7.002571 |
||
| Region-ISO |
| Region-ISO = DE-NW |
||
| Schulträger |
| Schulträger = Stadt Essen |
||
| Gründungsjahr = 1974 |
| Gründungsjahr = 1974 |
||
| Schülerzahl |
| Schülerzahl = ca. 11.500 |
||
| Lehrerzahl |
| Lehrerzahl = ca. 240 |
||
| Leitung |
| Leitung = Robert Hurasky |
||
| Website |
| Website = [https://fms.essen.de/ www.fms.essen.de] |
||
}} |
}} |
||
== Folkwang – Einheit von Kunst und Leben == |
|||
An der '''Folkwang-Musikschule''' (FMS) der Stadt [[Essen]] wird seit 1974 [[Musik]] und [[Tanz]] aus fast allen Epochen und Stilen unterrichtet. An der Schule lehren über 180 Musiker, Musik- und Tanzpädagogen aus 20 Nationen. Es werden über 5600 Kinder, Jugendliche und Erwachsene in nahezu allen Instrumentenfächern unterrichtet. Es gibt Angebote in den Bereichen [[Gesang]], Tanz und [[Darstellendes Spiel]] sowie eine [[Rock (Musik)|Rock]]-[[Popmusik|Pop]]-Schule. |
|||
Bereits zu Beginn des letzten Jahrhunderts entstand bei Kulturschaffenden und in der Kulturtheorie ein Bewusstsein, dass eine ganzheitliche Betrachtung der Zugang zu besonderer kultureller Entwicklung und Entfaltung ist. Dieser Leitgedanke ist seitdem wesentlich für die Entwicklung der Folkwangtradition, die überregional mit der Stadt Essen assoziiert wird. |
|||
Die Schule bietet ein ''musiktherapeutisches Angebot''. Eine Musiktherapeutin wendet sich mit der „Schöpferischen Musiktherapie nach [[Paul Nordoff]] und [[Clive Robbins]]“ an Kinder und Jugendliche, die einer besonderen Förderung bedürfen, sei es aufgrund von Entwicklungsverzögerungen, Behinderungen oder als Unterstützung und Stärkung in Krisensituationen und bei Erkrankungen. |
|||
Die Ganzheitlichkeit bezieht sich auf zwei Aspekte: zum einen auf die Betrachtung der Persönlichkeit des Einzelnen und zum anderen auf die Künste bzw. den Austausch der Kunstsparten. Kultur sollte darüber hinaus auch die Gesellschaft durchdringen und der Alltag sich aufgrund der künstlerischen Prägung des Individuums und der daraus erwachsenden Gestaltungsfähigkeit verändern. Dieser Ansatz war substantiell für alle Künstlergenerationen, die ihre künstlerische Konstituierung in der Folkwangstadt Essen gesucht und gefunden haben und er ist es immer noch. |
|||
[[Peter Maffay]] ist Pate der [[Folkwang]]-Musikschule. |
|||
Der Begriff „[[Folkwang]]“ entstammt der Mythologiensammlung Edda und bezeichnet den Palast von Freya, der Göttin der Liebe und der Schönheit. Er geht zurück auf das altnordische Wort „Folkvangar“, was so viel wie Volkshalle oder Volkswiese bedeutet, und war ein Ort, an dem die verschiedenen Repräsentanten der Künste zusammenkamen. |
|||
Untergebracht ist die Folkwang-Musikschule in der Weststadthalle; der seit August 2000 unter Denkmalschutz stehenden, ehemaligen [[Friedrich Krupp AG|Krupp]]-Reparaturwerkstatt II aus dem Jahr 1901.<ref>[http://gdi.essen.de/webdaten/sta61/Denkmaeler/Foto_Htm_und_pdf/AK1_Lfd_Nr_360.pdf Auszug aus der Denkmalliste der Stadt Essen]{{Toter Link|date=2018-04 |archivebot=2018-04-10 09:29:13 InternetArchiveBot |url=http://gdi.essen.de/webdaten/sta61/Denkmaeler/Foto_Htm_und_pdf/AK1_Lfd_Nr_360.pdf }} (PDF; 781 kB)</ref> |
|||
== |
== Geschichte der Schule == |
||
⚫ | |||
Die heutige „[[Folkwang Universität der Künste|Folkwang Universität der Künste des Landes NRW]]“ und die „Folkwang Musikschule der Stadt Essen“ haben ihren gemeinsamen Ursprung in der 1927 gegründeten „Folkwangschule für Musik, Tanz und Sprechen.“ Der Bezug zur bereits vorher bestehenden „Kunstgewerbeschule“ der Sparte Bildende Kunst war nicht nur durch den gemeinsamen Standort in den ehemaligen Abteigebäuden in Essen-Werden eng. |
|||
== Einzelnachweise == |
|||
<references /> |
|||
Diese Kultureinrichtungen waren schwerpunktmäßig Institute der Erwachsenenbildung, boten aber auch Ausbildungsgänge für Jugendliche an. Die „Folkwangschule für Musik, Tanz und Sprechen“ bildete in zwei Abteilungen professionelle Künstlerinnen und Künstler sowie Laien aus. Die Ausbildung folgte dem Gedanken der ganzheitlichen Persönlichkeitsentwicklung: mit allen Sinnen alle kulturellen Sparten erfahren. |
|||
⚫ | |||
1963 wurde die Folkwangschule zur Hochschule, 1967 wurde sie in die Trägerschaft des Landes NRW überführt. Im Anschluss erfolgte auch die Trennung des Folkwang Konservatoriums – dessen Teil die damalige Jugendmusikschule war – von der Folkwang Hochschule. |
|||
1974 wurden schließlich das Konservatorium und die Jugendmusikschule zur Folkwang Musikschule der Stadt Essen zusammengeführt. Die Bereiche Tanz (in den 70er- und 80er-Jahren) und Schauspiel (in den 90er-Jahren) wurden in dieser Kultureinrichtung entsprechend der Ursprungskonzeption mit der Musik vereint und entwickelt. Mit der Folkwang Universität der Künste, dem [[Museum Folkwang]] – ergänzt durch die Museumsvereine – und dem [[Folkwang Kammerorchester Essen|Folkwang Kammerorchester]] gibt es in Essen somit vier Einrichtungen, die sich auf die Konzeption des spartenübergreifenden Gesamtkunstwerks beziehen. |
|||
1980 zog die Folkwang Musikschule in eine ehemalige Bankiersvilla in der Brunnenstraße. Seit 2003 ist sie in der Weststadthalle, Thea-Leymann-Straße 23, ansässig, einer aufwändig restaurierten ehemaligen Krupp’schen Industriefabrik. |
|||
== Unterrichtsangebot == |
|||
Mit mehr als 240 Lehrkräften aus 20 Nationen und rund 11.500 Schülerinnen und Schülern ist die Folkwang Musikschule eine der großen Musikschulen Deutschlands. Neben ihrer Zentrale verfügt über sie 110 weitere Unterrichtsstätten im gesamten Stadtgebiet. Kinder, Jugendliche und Erwachsene werden in fast allen Instrumentalfächern, Gesang, Tanz und Schauspiel unterrichtet. Hinzu kommen spezielle Angebote wie die „RockPopSchule“, der „jamtruck“, die „little piano school“, die S-Klasse für Spitzenförderung, die Studienvorbereitende Ausbildung und das Grundschulprogramm „Jedem Kind Instrumente, Tanzen, Singen“. |
|||
== Kooperationspartner == |
|||
Kooperationen sind wesentlich für den Kompetenztransfer zwischen Kultureinrichtungen und Kulturen, Kulturschaffenden und Sparten. Vor dem Hintergrund der Folkwangtradition ist der inhaltliche Austausch wesentlicher Bestandteil des Selbstverständnisses der Folkwang Musikschule. Sie kooperiert mit vielen Kultur- und Bildungseinrichtungen in Essen, im Großraum Rhein-Ruhr und in Europa (Finnland, Russland, Niederlande). |
|||
== Weblinks == |
|||
⚫ | |||
*[https://www.folkwang-uni.de/home/ Folkwang Universität der Künste] |
|||
*[https://www.museum-folkwang.de/ Museum Folkwang] |
|||
*[https://www.folkwang-kammerorchester.de/ Folkwang Kammerorchester Essen] |
|||
⚫ | |||
⚫ | |||
[[Kategorie:Schule in Essen]] |
[[Kategorie:Schule in Essen]] |
||
[[Kategorie:Musik (Essen)]] |
[[Kategorie:Musik (Essen)]] |
||
[[Kategorie:Westviertel (Essen)]] |
[[Kategorie:Westviertel (Essen)]] |
||
⚫ | |||
[[Kategorie:Erbaut in den 1900er Jahren]] |
[[Kategorie:Erbaut in den 1900er Jahren]] |
||
[[Kategorie:Gegründet 1974]] |
[[Kategorie:Gegründet 1974]] |
Aktuelle Version vom 13. Juli 2022, 13:50 Uhr
Die Folkwang Musikschule der Stadt Essen (FMS) ist eine Musikschule in Essen, an welcher seit 1974 Musik und Tanz aus fast allen Epochen und Stilrichtungen unterrichtet wird.
Folkwang Musikschule der Stadt Essen | |
---|---|
Schulform | Städtische Musikschule |
Gründung | 1974 |
Adresse | Thea-Leymann-Straße 23 |
Ort | Essen |
Land | Nordrhein-Westfalen |
Staat | Deutschland |
Koordinaten | 51° 27′ 42″ N, 7° 0′ 9″ O |
Träger | Stadt Essen |
Schüler | ca. 11.500 |
Lehrkräfte | ca. 240 |
Leitung | Robert Hurasky |
Website | www.fms.essen.de |
Folkwang – Einheit von Kunst und Leben
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Bereits zu Beginn des letzten Jahrhunderts entstand bei Kulturschaffenden und in der Kulturtheorie ein Bewusstsein, dass eine ganzheitliche Betrachtung der Zugang zu besonderer kultureller Entwicklung und Entfaltung ist. Dieser Leitgedanke ist seitdem wesentlich für die Entwicklung der Folkwangtradition, die überregional mit der Stadt Essen assoziiert wird.
Die Ganzheitlichkeit bezieht sich auf zwei Aspekte: zum einen auf die Betrachtung der Persönlichkeit des Einzelnen und zum anderen auf die Künste bzw. den Austausch der Kunstsparten. Kultur sollte darüber hinaus auch die Gesellschaft durchdringen und der Alltag sich aufgrund der künstlerischen Prägung des Individuums und der daraus erwachsenden Gestaltungsfähigkeit verändern. Dieser Ansatz war substantiell für alle Künstlergenerationen, die ihre künstlerische Konstituierung in der Folkwangstadt Essen gesucht und gefunden haben und er ist es immer noch.
Der Begriff „Folkwang“ entstammt der Mythologiensammlung Edda und bezeichnet den Palast von Freya, der Göttin der Liebe und der Schönheit. Er geht zurück auf das altnordische Wort „Folkvangar“, was so viel wie Volkshalle oder Volkswiese bedeutet, und war ein Ort, an dem die verschiedenen Repräsentanten der Künste zusammenkamen.
Geschichte der Schule
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die heutige „Folkwang Universität der Künste des Landes NRW“ und die „Folkwang Musikschule der Stadt Essen“ haben ihren gemeinsamen Ursprung in der 1927 gegründeten „Folkwangschule für Musik, Tanz und Sprechen.“ Der Bezug zur bereits vorher bestehenden „Kunstgewerbeschule“ der Sparte Bildende Kunst war nicht nur durch den gemeinsamen Standort in den ehemaligen Abteigebäuden in Essen-Werden eng.
Diese Kultureinrichtungen waren schwerpunktmäßig Institute der Erwachsenenbildung, boten aber auch Ausbildungsgänge für Jugendliche an. Die „Folkwangschule für Musik, Tanz und Sprechen“ bildete in zwei Abteilungen professionelle Künstlerinnen und Künstler sowie Laien aus. Die Ausbildung folgte dem Gedanken der ganzheitlichen Persönlichkeitsentwicklung: mit allen Sinnen alle kulturellen Sparten erfahren.
1963 wurde die Folkwangschule zur Hochschule, 1967 wurde sie in die Trägerschaft des Landes NRW überführt. Im Anschluss erfolgte auch die Trennung des Folkwang Konservatoriums – dessen Teil die damalige Jugendmusikschule war – von der Folkwang Hochschule.
1974 wurden schließlich das Konservatorium und die Jugendmusikschule zur Folkwang Musikschule der Stadt Essen zusammengeführt. Die Bereiche Tanz (in den 70er- und 80er-Jahren) und Schauspiel (in den 90er-Jahren) wurden in dieser Kultureinrichtung entsprechend der Ursprungskonzeption mit der Musik vereint und entwickelt. Mit der Folkwang Universität der Künste, dem Museum Folkwang – ergänzt durch die Museumsvereine – und dem Folkwang Kammerorchester gibt es in Essen somit vier Einrichtungen, die sich auf die Konzeption des spartenübergreifenden Gesamtkunstwerks beziehen.
1980 zog die Folkwang Musikschule in eine ehemalige Bankiersvilla in der Brunnenstraße. Seit 2003 ist sie in der Weststadthalle, Thea-Leymann-Straße 23, ansässig, einer aufwändig restaurierten ehemaligen Krupp’schen Industriefabrik.
Unterrichtsangebot
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Mit mehr als 240 Lehrkräften aus 20 Nationen und rund 11.500 Schülerinnen und Schülern ist die Folkwang Musikschule eine der großen Musikschulen Deutschlands. Neben ihrer Zentrale verfügt über sie 110 weitere Unterrichtsstätten im gesamten Stadtgebiet. Kinder, Jugendliche und Erwachsene werden in fast allen Instrumentalfächern, Gesang, Tanz und Schauspiel unterrichtet. Hinzu kommen spezielle Angebote wie die „RockPopSchule“, der „jamtruck“, die „little piano school“, die S-Klasse für Spitzenförderung, die Studienvorbereitende Ausbildung und das Grundschulprogramm „Jedem Kind Instrumente, Tanzen, Singen“.
Kooperationspartner
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Kooperationen sind wesentlich für den Kompetenztransfer zwischen Kultureinrichtungen und Kulturen, Kulturschaffenden und Sparten. Vor dem Hintergrund der Folkwangtradition ist der inhaltliche Austausch wesentlicher Bestandteil des Selbstverständnisses der Folkwang Musikschule. Sie kooperiert mit vielen Kultur- und Bildungseinrichtungen in Essen, im Großraum Rhein-Ruhr und in Europa (Finnland, Russland, Niederlande).