„Europäische Hauptwasserscheide“ – Versionsunterschied
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Die Große Europäische Wasserscheide verläuft von [[Gibraltar]] durch Südostspanien, dann nach Norden |
Die Große Europäische Wasserscheide verläuft von [[Gibraltar]] bzw. [[Punta de Tarifa]] durch Südostspanien über die [[Sierra de Grazalema]] und die weiteren Gebirge der [[Betische Kordillere|Betischen Kordillere]], deren höchstes die [[Sierra Nevada (Spanien)|Sierra Nevada]] ist, dann nach Norden über die [[Sierra de la Sagra]], die [[Sierra de Segura]] und die [[Sierra de Alcaraz]] in die Ebene von [[La Mancha]] zwischen den Flüssen [[Rio Záncara]] und [[Rio Júcar]]. [[Guadiana]], [[Tajo|Tejo]] und [[Duero]] zum Atlantik, um das Quellgebiet des [[Ebro]]s im [[Autonome Gemeinschaft Baskenland|Baskenland]] (zum Mittelmeer) bis in die Nähe der [[Biskaya]]. Dann folgt sie dem Hauptkamm der [[Pyrenäen]] bis nach [[Andorra]]. |
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[[File:140614-Autoroute-A36-02.jpg|thumb|[[Autoroute A36]], Wasserscheide Mittelmeer - Atlantik zwischen [[Belfort]] und [[Mulhouse]]]] |
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Ab dort verläuft sie in [[Frankreich]], die [[Garonne]] (zur Biskaya) im Westen, zur [[Scheitelhaltung]] des [[Canal du Midi]] in der Nähe von [[Carcassonne]] und setzt sich durch die [[Cevennen]] fort. Sie begrenzt das Einzugsgebiet der [[Rhone]] (zum [[Golfe du Lion]], westliches Mittelmeer, im Osten) ab den [[Cevennen]], verläuft zwischen den Quellen von [[Allier (Fluss)|Allier]] (Loire) und [[Ardèche (Fluss)|Ardèche]] (Rhône), in den [[Monts du Vivarais]], den [[Monts du Lyonnais]] und den [[Monts du Charolais]] zwischen [[Loire]] (zum Atlantik) und Rhône nach Norden zu. In der [[Côte-d’Or]] zwischen [[Autun]] und [[Dijon]] zweigt die ''Wasserscheide Atlantik – [[Ärmelkanal]]'' ab (<small>{{Coordinate |text=DMS |name=Wasserscheidepunkt Atlantik/Ärmelkanal/Mittelmeer|NS=47.992 |EW=5.927 |type=landmark |region=FR-21}}</small>), im [[Plateau de Langres]] zwischen [[Marne (Fluss)|Marne]] (über [[Seine]] zum Kanal), [[Maas|Meuse]] (Maas) und den Quellen der [[Saône]] (zur Rhône) die ''Scheide zwischen Kanal und [[Nordsee]]'' (<small>{{Coordinate |text=DMS |name=Wasserscheidepunkt Atlantik/Nordsee/Mittelmeer|NS=47.853 |EW=5.756 |type=landmark|region=FR-21}}</small>). In diesem Bereich queren der [[Canal de Bourgogne]] und der [[Canal entre Champagne et Bourgogne]] (beide mit Tunnel). Im weiteren Verlauf führt sie über den Elsässer Belchen im südlichsten Teil der [[Vogesen]], wendet sich südwärts durch die [[Burgundische Pforte]] in den [[Jura (Gebirge)|Jura]] der [[Schweiz]] und verläuft dann südlich des [[Neuenburger See]]s ([[Canal d’Entreroches]]) zum nördlichen Ufer des [[Genfer See]]s, den sie fast berührt. |
Ab dort verläuft sie in [[Frankreich]], die [[Garonne]] (zur Biskaya) im Westen, zur [[Scheitelhaltung]] des [[Canal du Midi]] in der Nähe von [[Carcassonne]] und setzt sich durch die [[Cevennen]] fort. Sie begrenzt das Einzugsgebiet der [[Rhone]] (zum [[Golfe du Lion]], westliches Mittelmeer, im Osten) ab den [[Cevennen]], verläuft zwischen den Quellen von [[Allier (Fluss)|Allier]] (Loire) und [[Ardèche (Fluss)|Ardèche]] (Rhône), in den [[Monts du Vivarais]], den [[Monts du Lyonnais]] und den [[Monts du Charolais]] zwischen [[Loire]] (zum Atlantik) und Rhône nach Norden zu. In der [[Côte-d’Or]] zwischen [[Autun]] und [[Dijon]] zweigt die ''Wasserscheide Atlantik – [[Ärmelkanal]]'' ab (<small>{{Coordinate |text=DMS |name=Wasserscheidepunkt Atlantik/Ärmelkanal/Mittelmeer|NS=47.992 |EW=5.927 |type=landmark |region=FR-21}}</small>), im [[Plateau de Langres]] zwischen [[Marne (Fluss)|Marne]] (über [[Seine]] zum Kanal), [[Maas|Meuse]] (Maas) und den Quellen der [[Saône]] (zur Rhône) die ''Scheide zwischen Kanal und [[Nordsee]]'' (<small>{{Coordinate |text=DMS |name=Wasserscheidepunkt Atlantik/Nordsee/Mittelmeer|NS=47.853 |EW=5.756 |type=landmark|region=FR-21}}</small>). In diesem Bereich queren der [[Canal de Bourgogne]] und der [[Canal entre Champagne et Bourgogne]] (beide mit Tunnel). Im weiteren Verlauf führt sie über den Elsässer Belchen im südlichsten Teil der [[Vogesen]], wendet sich südwärts durch die [[Burgundische Pforte]] in den [[Jura (Gebirge)|Jura]] der [[Schweiz]] und verläuft dann südlich des [[Neuenburger See]]s ([[Canal d’Entreroches]]) zum nördlichen Ufer des [[Genfer See]]s, den sie fast berührt. |
Version vom 9. September 2016, 18:41 Uhr
Die Europäische Hauptwasserscheide, auch Große Europäische Wasserscheide oder Europäische Kontinentalwasserscheide, trennt die Zuläufe zum offenen Atlantik, der Nord- und Ostsee von denen zum Mittelmeer und Schwarzen Meer zwischen Gibraltar und Moskau. Weitere Hauptwasserscheiden Europas trennen diese beiden hydrographischen Großregionen von den Einzugsgebieten des Kaspischen Meeres und des Polarmeeres.
Abschnitte
Wasserscheide Mittelmeer – Atlantik
Die Große Europäische Wasserscheide verläuft von Gibraltar bzw. Punta de Tarifa durch Südostspanien über die Sierra de Grazalema und die weiteren Gebirge der Betischen Kordillere, deren höchstes die Sierra Nevada ist, dann nach Norden über die Sierra de la Sagra, die Sierra de Segura und die Sierra de Alcaraz in die Ebene von La Mancha zwischen den Flüssen Rio Záncara und Rio Júcar. Guadiana, Tejo und Duero zum Atlantik, um das Quellgebiet des Ebros im Baskenland (zum Mittelmeer) bis in die Nähe der Biskaya. Dann folgt sie dem Hauptkamm der Pyrenäen bis nach Andorra.
Ab dort verläuft sie in Frankreich, die Garonne (zur Biskaya) im Westen, zur Scheitelhaltung des Canal du Midi in der Nähe von Carcassonne und setzt sich durch die Cevennen fort. Sie begrenzt das Einzugsgebiet der Rhone (zum Golfe du Lion, westliches Mittelmeer, im Osten) ab den Cevennen, verläuft zwischen den Quellen von Allier (Loire) und Ardèche (Rhône), in den Monts du Vivarais, den Monts du Lyonnais und den Monts du Charolais zwischen Loire (zum Atlantik) und Rhône nach Norden zu. In der Côte-d’Or zwischen Autun und Dijon zweigt die Wasserscheide Atlantik – Ärmelkanal ab (47° 59′ 31,2″ N, 5° 55′ 37,2″ O ), im Plateau de Langres zwischen Marne (über Seine zum Kanal), Meuse (Maas) und den Quellen der Saône (zur Rhône) die Scheide zwischen Kanal und Nordsee (47° 51′ 10,8″ N, 5° 45′ 21,6″ O ). In diesem Bereich queren der Canal de Bourgogne und der Canal entre Champagne et Bourgogne (beide mit Tunnel). Im weiteren Verlauf führt sie über den Elsässer Belchen im südlichsten Teil der Vogesen, wendet sich südwärts durch die Burgundische Pforte in den Jura der Schweiz und verläuft dann südlich des Neuenburger Sees (Canal d’Entreroches) zum nördlichen Ufer des Genfer Sees, den sie fast berührt.
Die Hauptwasserscheide erreicht die Alpen am Mont Pèlerin oberhalb Vevey und führt über die Kämme der Berner Alpen zum Sankt Gotthard, wo sich etwa 10 km östlich am Witenwasserenstock (46° 31′ 39,4″ N, 8° 28′ 41,3″ O ) mit der Rhone/Po-Wasserscheide die Wasserscheide Adria-Westliches Mittelmeer (im weiteren Verlauf die Grenze Italiens zu Schweiz und Frankreich, dann italienische Hauptwasserscheide) verzweigt. Weiter geht sie in die Bündner Alpen, wo sich westlich von Maloja am Pass Lunghin (46° 24′ 48,7″ N, 9° 39′ 49,9″ O ) die Wasserscheide Mittelmeer-Schwarzes Meer mit dem Einzugsgebiet der Donau abspaltet (die über das Dinarische Gebirge an den Bosporus führt); der Pass Lunghin ist damit der wichtigste Wasserscheidepunkt im Alpenraum.
Wasserscheide Atlantik – Schwarzes Meer
Die Wasserscheide Atlantik – Schwarzes Meer läuft vom Malojapass zum Julierpass, zwischen Davos und Zernez über Piz Buin nach Österreich und zum Arlberg, in den westlichen Allgäuer Alpen nach Deutschland, und wechselt in der Adelegg bei Kempten (Allgäu) in das Alpenvorland.
Außerhalb der Alpen verläuft sie in Deutschland zunächst nördlich vom Bodensee nordöstlich bis zur Quelle der Schussen, dann südwestlich und westlich in den Schwarzwald, um die Quellen von Brigach und Breg herum, über die Schwäbische Alb, die Schwäbisch-Fränkischen Waldberge, die Frankenhöhe, durch die Scheitelhöhe des Main-Donau-Kanals und das Fichtelgebirge in den Böhmerwald, nun an der Grenze von Donau und Elbe.
Neben dem Mühlviertel verläuft sie in Österreich durch das Waldviertel, und in Tschechien über die Böhmisch-Mährische Höhe ins Glatzer Schneegebirge (50° 12′ 10,4″ N, 16° 50′ 6,7″ O , wo sich am Glatzer Schneeberg die Wasserscheide Nordsee/Ostsee abspaltet) an die Grenze zu Polen. Dann setzt sie sich über die Sudeten (Jeseníky) fort, im Norden Oder und Weichsel (Wisla) zur Ostsee, durch die Talwasserscheide Mährische Pforte in die Beskiden (Karpaten) im Dreiländereck mit der Ukraine.
Südlich von Lemberg umläuft sie den Dnister (zum Schwarzen Meer) in das Quellgebiet des Bug und umfasst das Einzugsgebiet des Prypjat (über Dnjepr zum Schwarzen Meer), wo sie vom Dnepr-Bug-Kanal geschnitten wird. Sie folgt dann dem westrussischen Landrücken durch Weißrussland und Russland, wo sie Memel (Nemunas) und Düna (Daugava), (beide zur Ostsee) und Dnepr (zum Schwarzen Meer) trennt, um dann in den Smolensker Höhen 200 km westlich von Moskau zu enden.
Irregularitäten
Allerdings gibt es dabei auch Unregelmäßigkeiten: So fließt zum Beispiel auf Grund der Donauversickerung ein Teil des Donauwassers bei Immendingen in den Aachtopf und von dort in den Rhein und wechselt so unterirdisch in einer Flussanzapfung zur Europäischen Wasserscheide. Außerdem hat der Mensch große Kanäle Rhône-Rhein, Main-Donau und Dnepr-Bug, aber auch etliche Wasserkraftwerke und die Donau-Main-Überleitung geschaffen, die Wassergebiete durch die Hauptwasserscheide abgreifen.
- Siehe auch: Wasserscheiden in den Alpen – zum detaillierten Verlauf in den Alpen
- Siehe auch: Wasserscheiden in Deutschland – zum genaueren Verlauf zwischen Bodensee und Böhmerwald
Die europäischen Hauptwasserscheidepunkte
Ostsee – Schwarzes Meer – Kaspisches Meer
Am ersten großen Wasserscheidepunkt (55° 30′ 0″ N, 33° 29′ 24″ O ), in den Smolensker Höhen westlich von Moskau, zwischen den Quellen des Dnepr, oberer Wolga und Oberlauf der Düna (Dwina), treffen sich die Einzugsgebiete von Ostsee (Atlantik), Schwarzem Meer und Kaspischem Meer. Letzteres gehört zu dem großen endorheischen Areal Innerasiens, das sich von hier bis in die Mongolei erstreckt, und das nicht in einen Ozean entwässert. Der Punkt befindet sich bei der Ortschaft Botscharowo (Бочарово) in den Belyer Höhen (Бельская возвышенность), nahe Bely, nur wenige Kilometer von der Dneprquelle entfernt, die ein Schutzgebiet darstellt. Von hier entwässern Obscha über Mescha – Düna nach Norden, und Zuflüsse der Wasusa zur Wolga nach Südosten.
Die eine Hauptwasserscheide (Schwarzmeer und Kaspisches Meer) läuft von hier nach Süden über die Mittelrussische Platte bis südlich Orjol (Orel), umfasst den Don und folgt dann der Wolgaschwelle, über den Wolga-Don-Kanal – dem wichtigsten Durchstich durch diese Scheide – in die Jergenihügel, quert die Manytschniederung und verlässt – je nach Konvention der Grenzen Europas – Europa dort, oder über den Hauptkamm des Kaukasus am Elbrus, der dann als höchster Berg Europas gilt. Die andere wendet sich nach Norden.
Ostsee – Kaspisches Meer – Polarmeer
Die atlantische Hauptwasserscheide läuft nach Norden, umfasst das Quellgebiet der Wolga in den Waldaihöhen, und wird vom Weißmeer-Ostsee-Kanal durchbrochen. Etwa 300 Kilometer nordöstlich des ersten Punkts, östlich des Onega-Sees im äußersten Norden der Oblast Wologda, nahe dem Grenzpunkt zu Republik Karelien und Oblast Archangelsk, befindet sich der zweite Hauptwasserscheidepunkt Europas (61° 28′ 0″ N, 37° 46′ 0″ O ), zwischen Ostsee, Kaspischem Meer und dem Arktischen Ozean.
Die Wasserscheide des atlantischen Einzugsbereichs verläuft weiter zwischen Onegasee und Weißem Meer, und weiter den karelischen Maanselkä entlang durch Finnland bis an die norwegische Grenze. Weil vom Nordkap nach Spitzbergen – aus rein großgeographischer Ordnung – die Abgrenzung zwischen Europäischem Nordmeer als atlantischem Randmeer und der zum Arktischen Ozean gezählten Barentssee gesehen wird, könnte man die Wasserscheide durch die Finnmark bis ans Nordkap ziehen. Von hydrographischer Bedeutung wäre dieser Streckenzug nicht. Primär ist hier die Scheide zwischen Nordmeer und Ostsee, die sich im Skandinavischen Hochland wieder nach Süden wendet.
Die Nordpolarmeer-Kaspisee-Scheide als Teil der Eurasischen Hauptwasserscheide zum Polarmeer folgt – ebenfalls bald darauf überquert vom Südast des Wolga-Ostsee-Kanals zwischen Rybinsker Stausee und Weißem See – dem Nordrussischen Landrücken, zwischen dem weitläufigen Einzugsgebiet der Wolga, und den dem Weißen Meer zufließenden Onega und Dwina und der Petschora (zur Barentssee). Sie erreicht Asien im nördlichen Ural im Dreiländereck der Republik Komi, der Region Perm und der Oblast Swerdlowsk (61° 39′ 48,6″ N, 59° 20′ 6,7″ O ) . Von dort folgt sie dem Ural-Hauptkamm nach Süden, zwischen Kama (mit Belaja und Ufa zur Wolga) und Ob (zur Karasee, mit Irtysch und Tobol). In diesem Verlauf ist sie Teil der Strahlenbergschen innereurasischen Grenze. Inwieweit sie ab dem Quellgebiet des Ural südlich Miass noch als „europäisch“ gelten kann, sei dahingestellt.