„DKW SB 500“ – Versionsunterschied
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K →Rahmen und Fahrwerk: Unnötige Links entfernt. Wer einen Artikel über ein Motorrad liest, weiß wahrscheinlich, was ein Armaturenbrett, ein Tachometer, ein Kotflügel oder eine Fußraste ist. Überdies beschreibt der Artikel ''Doppelscheinwerfer'' in erster Linie Vorschriften, die es in den 1930er-Jahren noch nicht gab. |
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Das Fahrgestell ist ein [[Motorradrahmen|Pressstahl-Profilrahmen]] mit Unterzug<ref name="Rönicke" /> und Anschluss für einen Seitenwagen. Die Rahmenverbindungen sind verschraubt. Das Vorderrad wird an einer von DKW Spezialfedergabel genannten [[Parallelogrammgabel]] mit Schraubenfeder, Stoßdämpfer und Lenkungsdämpfer geführt. Das Hinterrad ist nicht gefedert. Beide Räder haben [[Trommelbremse]]n, vorn mit Handhebel und [[Bowdenzug|Seilzug]], hinten mit Fußhebel und Stange betätigt. Die Bremsen können jeweils mit einer [[Flügelmutter]] eingestellt werden. Zur weiteren Ausstattung gehören der 1929 bei DKW eingeführte [[Satteltank]], ein „während der Fahrt einstellbarer Schwingsattel mit Sportkante“, ein zu beleuchtendes |
Das Fahrgestell ist ein [[Motorradrahmen|Pressstahl-Profilrahmen]] mit Unterzug<ref name="Rönicke" /> und Anschluss für einen Seitenwagen. Die Rahmenverbindungen sind verschraubt. Das Vorderrad wird an einer von DKW Spezialfedergabel genannten [[Parallelogrammgabel]] mit Schraubenfeder, Stoßdämpfer und Lenkungsdämpfer geführt. Das Hinterrad ist nicht gefedert. Beide Räder haben [[Trommelbremse]]n, vorn mit Handhebel und [[Bowdenzug|Seilzug]], hinten mit Fußhebel und Stange betätigt. Die Bremsen können jeweils mit einer [[Flügelmutter]] eingestellt werden. Zur weiteren Ausstattung gehören der 1929 bei DKW eingeführte [[Satteltank]], ein „während der Fahrt einstellbarer Schwingsattel mit Sportkante“, ein zu beleuchtendes Armaturenbrett mit Tachometer, verstellbare Fußrasten, aufklappbarer hinterer Kotflügel und in der Luxusausführung Doppelscheinwerfer.<ref name="DKW-Club" /> |
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== Sonderanfertigung == |
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Version vom 23. September 2020, 10:37 Uhr
DKW | |
---|---|
DKW SB 500 A | |
SB 500 | |
Hersteller | Auto Union |
Produktionszeitraum | 1934 bis 1939 |
Klasse | Motorrad |
Motordaten | |
Zweizylinder-Zweitaktmotor mit Umkehrspülung | |
Hubraum (cm³) | 494 |
Leistung (kW/PS) | 11/15 bei 4000/min |
Höchstgeschwindigkeit (km/h) | 115 |
Getriebe | 3 Gänge |
Antrieb | Kette |
Bremsen | Trommeln |
Radstand (mm) | 1385 |
Maße (L × B × H, mm): | 2125 × 820 × 950 |
Sitzhöhe (cm) | 67,5 |
Leergewicht (kg) | ca. 165–180 |
Nachfolgemodell | DKW NZ 500 |
Die DKW SB 500 ist ein Motorrad, das die Auto Union von 1934 bis 1939 im DKW-Werk in Zschopau baute. Sie ist das stärkste Modell der 1934 eingeführten, vier Hubraumklassen umfassenden SB-Reihe, die mit der SB 500 endete. Es gibt zwei Versionen; von der ersten mit kurzem Rahmen wurden rund 6.300, von der zweiten mit langem Rahmen rund 13.300 Stück gebaut. Nachfolgerin der SB-Reihe ist die 1938 eingeführte NZ-Reihe. Eine am 6. Februar 1939 gebaute SB 500 war das 500.000. DKW-Motorrad.[1][2] Die Jubiläumsmaschine wurde vom Weltrekordfahrer Walfried Winkler in Betrieb genommen.[3][4]
Motor und Getriebe
Die DKW SB 500 hat einen Zweizylinder-Zweitaktmotor mit der für DKW lizenzierten Schnürle-Umkehrspülung, einer Technik zur Verringerung des hohen Kraftstoffverbrauchs von Zweitaktmotoren. Der Verbrauch sank um etwa 40 % gegenüber herkömmlichen Konstruktionen und rückte in den Bereich der damaligen Viertaktmotoren.[5] Der Motor hat einen Hubraum von 494 cm³ (Bohrung und Hub 68 mm) und leistet 15 PS bei 4000/min. Die Zündverstellung ist automatisch.[6] In der Werbung hieß es: „Die überlegene Leistung der DKW-Zweizylindertypen, ihr unheimlich rascher Anzug, ihre stete Startbereitschaft und nicht zuletzt die tausendfach bestätigte erstaunliche Wirtschaftlichkeit haben ja mehr als 10.000 verkaufte DKW-Frontwagen des Jahres 1933 hinlänglich bewiesen. Es war naheliegend, diesen DKW-Spezial-Zweizylindermotor mit 500 ccm auch als Antriebsmaschine für ein Motorrad zu benutzen.“[1] Die Luxusversion der SB 500 hat einen elektrischen Anlasser (Dynastartanlage) statt eines Kickstarters.[2] Eine Besonderheit war der Antriebsstoßdämpfer zum ruckfreien Anfahren und Schalten.[6]
Die Kraft wird über Zahnräder vom Motor zu einem handgeschalteten Dreiganggetriebe übertragen (Primärtrieb). Das Getriebe ist mit dem Motor verblockt. Der Schalthebel wird in einer Kulisse rechts am Tank geführt. Gegen einen Aufpreis von 25,00 RM war ab Februar 1939 eine zusätzliche Fußschaltung erhältlich, ebenfalls auf der rechten Seite.[2]
Rahmen und Fahrwerk
Das Fahrgestell ist ein Pressstahl-Profilrahmen mit Unterzug[2] und Anschluss für einen Seitenwagen. Die Rahmenverbindungen sind verschraubt. Das Vorderrad wird an einer von DKW Spezialfedergabel genannten Parallelogrammgabel mit Schraubenfeder, Stoßdämpfer und Lenkungsdämpfer geführt. Das Hinterrad ist nicht gefedert. Beide Räder haben Trommelbremsen, vorn mit Handhebel und Seilzug, hinten mit Fußhebel und Stange betätigt. Die Bremsen können jeweils mit einer Flügelmutter eingestellt werden. Zur weiteren Ausstattung gehören der 1929 bei DKW eingeführte Satteltank, ein „während der Fahrt einstellbarer Schwingsattel mit Sportkante“, ein zu beleuchtendes Armaturenbrett mit Tachometer, verstellbare Fußrasten, aufklappbarer hinterer Kotflügel und in der Luxusausführung Doppelscheinwerfer.[1]
Sonderanfertigung
Im September 1938 wurde eine Sonderanfertigung der SB 500 mit farbiger Lackierung und weißen Kotflügeln an den irakischen König Ghazi I. geliefert. Den zum Teil vergoldeten Tank zierte eine Krone.[7]
Technische Daten
DKW SB 500 | Daten |
---|---|
Motor | 2-Zylinder-Zweitakt-Ottomotor Leichtmetallzylinderkopf abnehmbar |
Spülverfahren | Umkehrspülung mit Flachkolben |
Kühlung | Luftkühlung (Fahrtwind) |
Hubraum | 494 cm³ |
Bohrung × Hub | 68 × 68 mm |
Leistung in PS (kW) | 15 (11) bei 4000/min |
Verdichtung | 1 : 5,7 |
Vergaser | Amal |
Motorschmierung | Zweitaktermischung 1 : 25 |
Kupplung | Zweischeibenkupplung |
Getriebe | 3-Gang-Getriebe mit Handschaltung (Klauenschaltung) |
Antrieb Hinterrad | Einfach-Rollenkette mit Schutzblech |
Rahmen | Pressstahlrahmen |
Federung vorn | Parallelogrammgabel mit Schraubenfeder |
Federung hinten | keine (Starrrahmen) |
Radstand | 1385 mm |
Gesamtlänge | 2125 mm |
Sattelhöhe über Boden | 675 mm |
Reifengröße | 3,50–19 |
Bremsen | Trommelbremsen |
Gewicht auf Vorderrad | 77 kg (85 kg) |
Gewicht auf Hinterrad | 88 kg (95 kg) |
Tank | 13 Liter |
Höchstgeschwindigkeit | 115 km/h |
Preis (1939) | 1.020 RM[8] (entspricht heute ungefähr 5.200 EUR[9]) |
Die Angaben in Klammern nennen das Gewicht des Luxusmodells bzw. der SB 500 A.
Einzelnachweise
- ↑ a b c Informationen des DKW-Motorrad-Clubs mit Faksimiles von Verkaufsprospekten. Abgerufen am 1. August 2020.
- ↑ a b c d Frank Rönicke: Typenkompass DKW Motorräder 1920–1979. Motorbuch Verlag, Stuttgart 2007, ISBN 978-3-613-02633-9.
- ↑ Die 500.000. DKW-Maschine vom Band gelaufen. In: Innsbrucker Nachrichten, 9. Februar 1939, S. 13 (online bei ANNO).
- ↑ Das 500,000. DKW.-Motorrad. In: Kleine Volks-Zeitung, 12. Februar 1939, S. 14 (online bei ANNO).
- ↑ Siegfried Rauch: DKW – Die Geschichte einer Weltmarke. 3. Auflage Motorbuch Verlag, Stuttgart 1988, ISBN 3-87943-759-9, S. 62.
- ↑ a b DKW-Geyer. Datenblatt. Abgerufen am 1. August 2020.
- ↑ Peter Kirchberg, Thomas Erdmann, Ralph Plagmann: Das Rad der Zeit. Hrsg. Audi AG, Audi Tradition, Verlag Delius Klasing, ISBN 3-7688-1011-9.
- ↑ Wieviel können Sie für ein Kraftfahrzeug auslegen?. In: Österreichische Auto-Rundschau. Wiener Kraftfahrer-Zeitung / Österreichisches Auto. Motorrad-Zeitung / Oesterreichisches Auto und Motorrad-Zeitung / Der Motorfahrer / Automobil- und Motorrad-Zeitung. Der Motorfahrer, 10. März 1939, S. 8 (online bei ANNO).
- ↑ Diese Zahl wurde mit der Vorlage:Inflation ermittelt, ist auf volle 100 EUR gerundet und vergleicht 1939 (Erscheinungsjahr der Preisliste) mit Januar 2024.