Nazariy Grammatika (Nemis Tili) M.sattarov
Nazariy Grammatika (Nemis Tili) M.sattarov
Nazariy Grammatika (Nemis Tili) M.sattarov
2006
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Inhaltsverzeichnis
1. Einleitung...............................................................................................................3 2. Die Entwicklung der deutschen wissenschaftlichen Grammatik............................ .6 3. Hauptprobleme der theoretischen Grammatik...................................................... 12 4. Die grammatischen Ebenen und Einheiten............................................................ ..18 5. Die Wortarten........................................................................................................21 6. Das Verb...............................................................................................................23 7. Klassifikation der Verben nach dem Aspekt........................................................... ..25 8. Allgemeine Charakteristik der grammatischen Kategorien des Verbs..................... .28 9. Die Zeitformen des Verbs. Prsens......................................................................29 10. Prteritum und Perfekt......................................................................................... .32 11. Plusquamperfekt............................................................................................ 32 12. Futurum I und II................................................................................................... 33 13. Das Genus.......................................................................................................... 39 14. Das Substantiv................................................................................................... 40 15. Die grammatischen Kategorien des Substantivs.................................................. 41 16. Die Kategorie der Zahl........................................................................................43 17. Die Kategorie des Kasus (des Falls)..................................................................... 44 18. Die Kategorie der Bestimmtheit und Unbestimmtheit................................................. ..45 19. Syntax.............................................................................................................. ..45 20. der Satz 45 21. Satzmodalitt...................................................................................................48 22. Kommunikative (aktuelle) Gliederung des Satzes................................................. ...50 23. Literatur.............................................................................................................53
Die Grammatik und der grammatische Bau 1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. 8. Plan der Ausarbeitung Die Grammatik als eine Lehre Der grammatische Bau der Sprache Das Wort Grammatik Die praktische und theoretische Grammatik Die Grammatik als ein System Die Beziehungen der Grammatik zu anderen Wissenschaften Die diachronische und synchronische Betrachtung der Grammatik Die Ebenen der Grammatik - Morphologie und Syntax
Die wichtigsten Begriffe, Termini, Stichwrter und Wendungen 1.Die Grammatik 2. Der grammatische Bau 3. Das System 4. Die Form 5. Die Regel 6. Die Beziehungen 7. Der Inhalt 8. Die Auffassung 9. Diskutabel 10. Die Funktion 11. Die Konstruktion 12. Problematisch 13. Die Ebene 14. Die Gestaltung des Satzes 15. Die Zielstellung 16. Der Satzbau 17. Die kommunikative Gliederung des Satzes 18. Die emotionelle Frbung 19. Das Suffix 20. Das Prfix 21. Die Wortformvernderung 22. Bildung neuer Wrter 23. Die Steigerungsmglichkeiten der Abjektive 24. Die diachroniche und synchronische Betrachtung der Grammatik 25. Das Extrem 26. Das Formensystem 27. Die Wortform 28. Fungieren 29. Die zentrale syntaktische Einheit 30. Die Morphologie 31. Die Syntax Die Grammatik ist die Lehre vom grammatischen Bau der Sprache. Der grammatische Bau wird auch Grammatik genannt. Unter dem grammatischen Bau der Sprache versteht man die Gesamtheit, das System der Formen einer Sprache. Das Wort Grammatik ist griechischer Ursprung - die Kunst zu schreiben. Man unterscheidet die praktische und die theoretische Grammatik. Die ersten griechischen Grammatiken waren von rein praktischer Natur: das Ziel dieser Grammatiken bestand darin, orthographisch und stilistisch richtig schreiben zu lehren. Die Schulgrammatiken von heute verfolgt eigentlich hnliche Ziele, insbesonders die Grammatiken der Muttersprache. Die praktische Grammatik einer Fremdsprache setzt sich zum Ziel nicht nur schreiben, sondern auch richtig sprechen zu lehren. Aus diesem Grund enthlt die praktische Grammatik eine Reihe von Regeln, die durch bungen befestigt werden. Vor der theoretischen Grammatik steht ein anderes Ziel, eine andere Aufgabe: vor allem die Grammatik als ein System darzustellen. Die grammatischen Formen bilden ein System, in dem verschiedene Beziehungen ausgedrckt sind. Die theoretische Grammatik erschliet diese Beziehungen, sowie die Beziehungen zwischen den grammatischen Formen und deren Inhalt. Die theoretische Grammatik verfolgt doch ein Ziel: sie hat die verschiedenen Auffassungen von dieser oder jener Erscheinung kritisch zu bewerten. Manche von diesen Auffassungen sind
diskutabel: welche Stelle nimmt, zum Beispiel, der Artikel im System der Wortarten ein? Welche sind die Hauptfunktionen des Artikels? Welche Bedeutung hat die Konstruktion sein+Partizip II der transitiven Verben? u.s.w. Es gibt verschiedene Meinungen ber diese und andere Fragen und Problemen. Und jeder Professor oder Lektor mu in der Lage sein, zu diesen Problemen Stellung zu nehmen. Die Grammatik ist kein geschlossenes System. Die grammatikalischen Ebenen sind mit der phonetisch-phonologischen Ebenen eng verbunden. Eng ist auch die Verbindung der Grammatik mit der lexikalischen Ebene. Die Verbindung der Grammatik mit der Phonetik und Phonologie uert sich folgenderweise: 1. Die Rolle der Betonung in der Grammatik der russischen Sprache (okna Plural, okna - Singular, Genitiv) oder der deutschen Sprache (bersetzen, bersetzen). 2. Die Rolle der Intonation fr die Gestaltung des Satzes in jeder Sprache ist groartig: Feuer! Hilfe! Die Intonation hilft bei dem Unterscheiden der Stze nach der Zielstellung und nach dem Satzbau. Die Intonation ist ein wichtiges Mittel der kommunikativen Gliederung des Satzes und der emotionellen Frbung des Satzes. In manchen linquistischen Werken Grammatik der russischen Sprache oder in den Grammatiken der zbekischen Sprache) wird die Phonetik als Teil der Grammatik betrachtet. Aber die moderne Phonetik, besonders die Phonologie, ist eine selbstndige Wissenschaft und es wre nicht zweckmig, diese Wissenschaften zu vereinigen. Mit der Lexik ist die Grammatik vor allem durch die Wortbildung verbunden. Die Grammatik und die Wortbildung verfgen ber die gleichen Mittel: ber Suffixe und Prfixe. Sie dienen sowohl zur Wortformvernderung als auch zur Bildung neuer Wrter(also, zur Formbildung und zur Wortbildung). Die wortbildenden Suffixe bestimmen die Zugehrigkeit eines Wortes zu einer Wortart, anders gesagt, sie bestimmen das grammatische Geschlecht des Substantivs in diesen beiden Fllen ist das die Grammatik, aber die Wortbildung ist zugleich einer der Wege zur Bereicherung des Wortschatzes - das ist schon die Lexik (z.B.: Gnade, gndig; Meister, Meisterschaft, meisterhaft usw.). In einer Reihe der grammatischen Werke wird die Wortbildung als Teil der Grammatik betrachtet - z.B., in der Akademiegrammatik der russischen Sprache,in manchen in Ruland und Deutschland erschienenen alten Grammatiken der deutschen Sprache wie z.B., in der deutschen Grammatik von O.I. Moskalskaja, E.W.Gulyga und M.D. Natanson u.a., auch in einigen in Deutschland eischienenen Grammatiken. Andere Sprachforscher betrachten die Wortbildung als einen Teil der Lexikologie (z.B., in der Lexikologie der deutschen Gegenwartssprache von M.D.Stepanowa und I.I.Tschernyschewa, in derDeutschen Wortkunde von W.Schmidt). Es gibt aber auch Werke, die speziell der Wortbildung gewidmet sind: Die Wortbildung der deutschen Sprache der Gegenwart von M.D.Stepanowa, Deutsche Wortbildung von Walter Hensen, Wortbildung der deutschen Gegenwartssprache von Wolfgang Fleischer u.a. Die Grammatik ist auch deshalb mit der Lexik aufs engste verbunden, weil die Bildung und der Gebrauch der grammatikalischen Formen von bestimmten lexikalischen Gruppen abhngig ist, z.B.: 1. Unterschiedlicher Gebrauch des Artikels von verschiedenen Klassen der Substantive vor Gattungsnamen und vor Stoffnamen oder Eigennamen (Pluraliatantum: Eltern, Masern; Singulariatantum: Gold, Milch u.a.); 2. Die Steigerungsmglichkeiten der Adjektive: schn schner am schnsten(die, der, das schnste), aber eisern, golden, viereckig usw.); 3. Die Semantik der Wrter spielt eine groe Rolle beim Satzbau, wo die Fgungsmglichkeiten (die Valenz) der Wrter von groer Bedeutung (sind)ist. Nicht jedes Wort, z.B., kann mit den Pronomen man und es verbunden werden (unmglich - man bellt). Die Fgungsmglichkeiten lassen sich nur solche Wrter in einen Satz verbunden, die inhaltlich zueinender gehren (unmglich - der Tisch lernt; Das Boot ist mutig). Dem Problem der lexikalischen Fllung der einzelnen syntaktischen Konstruktionen wird in letzter Zeit viel Aufmerksamkeit geschenkt.
Bis zur jngsten Zeit herrschte die diachronische Betrachtung der Grammatik. Die Grammatik wurde in ihrer Entwicklung untersucht. Es wurde die geschichtliche Entwicklung dieser oder jener grammatischen Kategorie verfolgt, um ihren Gebrauch in der Gegenwartssprache besser zu zeigen. Sehr oft aber verfielen dabei manche Autoren in ein Extrem: die historische Betrachtung wurde Zweck und Ziel. Die grammatischen Tatsachen verschiedener Zeiten wurden auf diese Weise einander nahegebracht und sogar identifiziert. Heute hat sich die Meinung durchgesetzt, da man die Grammatik der Gegenwart synchronisch studieren soll, d.h. man soll nur das System der gegenwrtigen Grammatik und ihre Gesetze, die fr die moderne Sprache gelten, denn beim diachronischen Studium der Grammatik geht der Systemcharakter der Sprache verloren. Die Grammatik als ein Formensystem besteht aus zwei Ebenen: der morphologischen und der syntaktischen. Die morphologische Ebene hat ihrerseits 2 Einheiten: die minimale Einheit ist das Morphem, die hchste bzw. maximale - die Wortform. Die syntaktische Ebene hat auch 2 Einheiten: die Wortfgung und den Satz. Die beiden Ebenen sind miteinender aufs engste verbunden: einzelne grammatische Wortformen (morphologische Einheiten) fungieren sowohl in der Wortfgung, als auch im Satz, der die zentrale syntaktische Einheit darstellt. Dementsprechend zerfallen die meisten Grammatiken in 2 Teile: die Morphologie oder Wortlehre und die Syntax oder Satzlehre. Die Morphologie ist die Lehre von der Vernderung und der Bedeutung der Wortformen. Im Mittelpunkt der Morphologie stehen die Wortarten (Redeteile) und ihre grammatischen Kategorien. Die Syntax ist die Lehre vom Satz, seiner Struktur, von den Satzarten, von den Bestandteilen des Satzes (den Satzgliedern) und von den Worfgungen. Die Materialien (der Stoff) aber wird in verschiedenen Grammatiken unterschiedlich verteilt. Die Morphologie wurde von den Junggrammatiken sehr eng aufgefat, als reine Formenlehre. Dementsprechend enthlt die Morphologie, z.B., in der deutschen Grammatik von Hermann Paul (Band 2) nur Deklinationsarten, Typen der Pluralbildung, Konjugationsarten. Der Gebrauch der Formen wird schon in der Syntax betrachtet (Bde 2, 3, 4). In ein anderes Extrem fllt der moderne deutsche Sprachforscher Johannes Erben. Er betrachtet die Morphologie als Funktionslehre und untersucht in der Morphologie nicht nur den Gebrauch der Wortformen, sondern auch die Typen der zusammengesetzten Stze, die Arten der Nebenstze anhand verschiedener Konjunktionen. Auch Hans Glinz (Die innere Form des Deutschen) verzichtet auch auf jegliche Einteilung in Morphologie und Syntax. In der zbekischen und russischen Sprachwissenschaft ist man bestrebt, die Form von der Bedeutung und vom Gebrauch nicht zu trennen. Aus diesen Grunden wird in der Morphologie der Gebrauch des Artikels und der Zeitformen behandelt. Und dabei entstehen verschiedene Streitfragen. Wohin gehrt, z.B., die Kasuslehre? Ist sie ein Teil der Morphologie oder der Syntax? Wo soll der Konjunktiv behandelt werden? usw. Fragen zur Kontrolle und Selbstkontrolle 1. Was ist die Grammatik? 2. Was ist der grammatische Bau? 3. Was setzt sich zum Ziel der praktische Grammatik? 4. Was fr ein Ziel steht vor der theoretischen Grammatik? 5. Was fr ein System ist die Grammatik? 6. Mit welchen Ebenen sind die grammatischen Ebenen eng verbunden? 7. Erzhlen Sie ber die diachronische und synchronische Betrachtung der Grammatik? 8. Aus wieviel und welchen Ebenen besteht die Grammatik als ein Formensystem? 9. Aus wieviel und welchen Einheiten besteht die morphologische Ebene?
10. Aus wieviel und welchen Einheiten besteht die syntaktische Ebene? 11. Was ist die Morphologie? 12. Was ist die Syntax? Literatur 1. W.Admoni. Der deutsche Sprachbau. L., 1973 2. 3. 4. 5. 6. 7. O.I.Moskalskaja. Grammatik der deutschen Gegenwartssprache. M., 1975 E.W.Gulyga, M.D.Nathanson. Syntax der deutschen Gegenwartssprache. M.-L., 1976 W.Schmidt. Grundfragen der deutschen Grammatik. Berlin, 1973 W.Jung. Grammatik der deutschen Sprache. Leipzig, 1987 E.W.Schendels. Deutsche Grammatik. Morphologie. Syntax. Text. M., 1988 P.Grebe.Der Groe Duden.Grammatik der deutschen Gegenwartsspache.Hrsg.von P.Grebe. Mannheim, 1959; 1966; 1966;1984 8. G.Helbig, I.Buscha. Deutsche Grammatik. Berlin, 1973 9. J.I.Charitonowa. Theoretische Grammatik der deutschen Sprache. Syntax. Kiew, 1976 10. Kleine Enzyklopdie. Die deutsche Sprache. Bde 1-2. Leipzig, 1969-1970 Vorlesung II Entwicklung der deutschen wissenschaftlichen Grammatik Plan der Vorlesung II 1. Die ersten deutschen wissenschaftlichen Grammatiken 2. Die historisch vergleichende Methode 3. Der Strukturalismus und seine Methoden 4. Die Theorie von Leo Weisgerber 5. Die deutschen Grammatiken in der 2. Hlfte des XX Jhs. Die wichtigsten Begriffe, Termini, Stichwrter und Wendungen 1. Die wissenschafliche Grammatik .2.Die Erforschung .3.Die historisch-vergleichende Methode. 4. Die historische Betrachtung . 5.Von Bedeutung sein 6.Der historische Standpunkt 7.Die sprachlichen Tatsachen 8.Ein gutes Nachschlagebuch 9.Die Hinwendung 10.durchkreuzen 11.Die Bearbeitung 12.Die natrliche Grundlage 13.Die Funktionslehre 14.Der systematische Aufbau 15.Der Abri 16.Der Sprachzustand 17.Die synchronische Darstelung 18.Die funktionale Sprachlehre 19.vielseitig 20.vielschichtig 21.Die Wechselbeziehungen 22.Die Form und die Funktion 23.Der Strukturalismus 24.Studia Grammatica 25.Die generative Grammatik 26.Die theoretische Basis 27.Der Grundgedanke 28.Der mathematische Apparat 29.Die mathematisch-logische Methode 30.eine neue wissenschaftliche Aufpassung 31.Das Begriffsystem 32.terminologisch neu 33.sich auf das Experiment sttzen 34.DieVerschiebeprobe,Weglaprobe,Ersatzprobe 35.Das Satzelement 36.Die Kommunikation 37.Die sprachliche Zwischenwelt 38.Der Weltbild 39.Die Augenwelt wiedergeben 40.gewisse Inhalte aufdecken 41.Die inhaltbezogene Grammatik 42.reale Beziehungen und Sachverhalte wiederspiegeln 43.Die Sachbezogenheit 44.Der Sprachstoff 45.Die obligatorischen und fakultativen Satzglieder 46.Die Abstrichmethode Die ersten Werke der deutschen wissenschaftlichen Grammatik standen unter starkem Einflu der lateinischen Grammatik. Die erste deutsche Grammatik von Johann Clajus erschien im XXVI Jahrhundert und war lateinisch geschrieben. Die Grammatiken der deutschen Sprache von Laurentius Albertus und Albert linger (XXVI Jahrhundert) waren auch in der lateinischen
Sprache geschrieben. Diese Grammatiken waren hauptschlich an Auslnder gerichtet. Sie verfolgen aber auch das Ziel, Muttersprachler ohne Fehler frei schreiben zu lehren. Die entstandenen deutschen Grammatiken des XVI und XVII Jahrhunderts haben fr uns einen rein historischen Wert. Die wissenschaftliche Erforschung der deutschen Grammatik beginnt im XVIII Jahrhundert. Hier kann man die Ttigkeit von J.C.Gottschet und J.Adelung nennen. Diese Wissenschaftler haben in ihren Arbeiten nicht nur die grammatischen Regeln aufgestellt, sondern auch diese Regeln erklrt und begrndet. Die wissenschaftliche Grammatik der deutschen Sprache des XIX Jahrhunderts entwickelte sich unter dem starken Einflu der historisch-vergleichenden Methode. Die Begrndung und Entwicklung dieser Methode ist mit den Namen Franz Bopp und Jakob Grimm (Deutschland), Rasmus Rask (Dnemark) und Alexandr Wostokow (Ruland) verbunden. Unter dem Einflu der historisch-vergleichenden Methode entwickelt sich die historische Betrachtung der deutschen Grammatik. Da ist die deutsche Grammatik von J.Grimm zu nennen. Der deutsche Wissenschaftler J.Grimm wird mit Recht Vater der deutschen Philologie genannt. Im XIX Jahrhundert erscheint eine Reihe von deutschen Grammatiken, die auch heute von Bedeutung sind. In den meisten diesen Werken wird die Grammatik vom historischen Standpunkt aus beleuchtet. Unter ihnen sind Deutsche Grammatik von Johann Christian Heyse und die Neuhochdeutsche Grammatik (in 2 Bnden) von Friedrich Blatz zu nennen. Ende des XIX Jahrhunderts erschienen groe und bedeutende wissenschaftliche Grammatiken. Hermann Paul schreibt seine Deutsche Grammatik in 5 Bnden. Otto Behagel hat Deutsche Syntax in 4 Bnden geschaffen. Dann ist Deutsche Grammatik von Wilhelm Wilmanns zu nennen. Besonders interessant ist fr die Grammatik der Gegenwart der 3. Band dieser Grammatik, der dem Verb gewidmet ist. In obengenannten Werken werden alle sprachlichen Tatsachen bis auf Einzelheiten registriert. Diese Werke bleiben bis heute gute Nachschlagebcher. Anfang des XX Jahrhunderts erfolgt die Hinwendung zur Sprache der Gegenwart. Vor allem sind 3 Werke von John Ries zu nennen: Was ist Syntax?, Zur Wortgruppenlehre, Was ist ein Satz?. J. Ries forderte eine Einteilung der Syntax in 2 Hauptteile: in die Wortgruppenlehre und die Satzlehre, da die syntaktischen Einheiten, die Wortgruppenlehre und der Satz durchkreuzen und zu verschiedenen Ebenen der syntaktischen Systemen gehren. Unter dem Einflu von J.Ries und H.Paul steht eine der besten deutschen Grammatiken von Ludwig Stterlin Die deutsche Sprache der Gegenwart. Es ist ein Versuch, die Grammatik nicht ein starres System darzustellen, sondern die Verbindung der Grammatik mit der Lexik zu erschlieen. L.Stterlin versucht in seinem Werk, die Redeteile und die Nebenstze von verschiedenen Standpunkten aus zu klassifizieren. In den letzten Jahren sind folgende Werke in Deutschland erschienen: Die Kleine Grammatik der deutschen Sprache von Walter Jung verfolgt rein praktische Ziele. Seine Grammatik der deutschen Sprache ist eine Bearbeitung der Kleinen deutschen Grammatik. Walter Jung geht in diesem Werk vom Satz aus, da er ihn als natrliche Grundlage der Rede charakterisiert, und dann behandelt er systematisch immer kleinere sprachliche Bestandteile des Satzes. Johannes Erben in seinem Werk Abri der deutschen Grammatik fat die Grammatik als Funktionslehre auf. Sein Buch enthlt einen neun sstematischen Aufbau der Grammatik. Der Abri beschreibt den Sprachzustand der Gegenwart, ist also eine synchronische Darstellung. De Verfasser gibt eine neue Einteilung des Stoffes, hauptschlich auf dem Gebiet der Wortarten, die er zu verallgemeinernd sucht. Wilhelm Schmidt schreibt eine Einfhrung in die funktionale Sprachlehre Grundfragen der deutschen Grammatik. Der Verfasser versucht, die vielseitigen und vielschichtigen Wechselbeziehungen zwischen Formen und Funktionen darzustellen. So sind in den Kapiteln, die sich mit den Wortarten und den Flexionen beschftigen, die syntaktischen Beziehungen mitbehandelt worden.
Der Strukturalismus in Deutschland war durch eine Gruppe von Sprachwissenschaftlern vertreten. Sie arbeiten an einer wissenschaftlichen Grammatik der deurschen Gegenwartssprache und verffentlichen eine Reihe von Arbeiten - Studi Grammatica. Die Verfasser stehen auf der theoretischen Basis der ameriknischen generativen Grammatik(Erzeugungsgrammatik) von N.Chomsky. Der Grundgedanke der generativen Grammatik ist der, da die Grammatik ein mathematischer Apparat sei, der alle Stze der Sprache hervorbringt. Diese Forscher sind bestrebt, mathematisch-logische Methoden anzuwenden, um eine exakte Beschreibung der Sprache zu ermglichen. Die Methoden des Strukturalismus versuchte der Schweizer Linguist Hans Glinz in seinen Arbeiten anzuwenden. Vor allem sei sein grtes Werk genannt: Die innere Form des Deutschen. Er ist bestrebt, eine neue wissenschaftliche Auffassung des deutschen Sprachbaues zu geben. Er kritisiert scharf das Begriffsystem der traditionellen Grammatik. H.Glinz klassifiziert neu die Wortarten und bezechnet sie terminoogisch neu. H.Glinz sttzt sich auf das Experiment, in dem er einige nicht umfangreiche Texte untersucht und auf Grund dieser Texte Verschiebeprobe, Ersatzprobe und Weglaprobe durchfhrt. Er vergleicht den Sprachforscher mit einem Chemiker oder Physiker. Diese Proben zeigen, da einige Wrter eine Gruppe bilden und erst als solche Gruppe ein Satzelement sind. Eine zweite Gruppe von Sprachwissenschaftlern in Deutschland stehen unter starkem Einflu von Leo Weisgerber. Die Sprache ist fr Leo Weisgerber vor alem kein Mittel der Kommunikation, sondern eine sprachliche Zwischenwelt, die zwischen dem menschlichen Denken und den Dingen der realen Wirklichkeit steht und das ganze Weltbild des Menschen bestimmt. Die Grammatik gibt nicht die Verhltnisse der Auenwelt wider, sondern deckt gewisse Inhalte auf. Darum fordert L.Weisgerber die Schaffung einer inhaltbezogenen Grammatik. In der Tat aber spiegeln die grammatische Kategorien reale Beziehungen und Sachverhalte der objektiven Wirklichkeit wider, obwohl diese Sachbezogenheit nicht primitiv geradelinig aufgefat werden darf. In der 2.Hlfte des XX Jahrhunderts sind in Deutschland einige Grammatiken erschienen, von denen vor allem 2 zu nennen sind: Der groe Duden. Grammatik der deutschen Gegenwartssprache und Die deutsche Sprache von Hennig Brinkmann. Im Groen Duden finden wir einen reichen Sprachstoff und eine neue Beleuchtung syntaktischer Fragen (eine interessante Theorie der obligatorischen und fakultativen Satzglieder), die Anwendung der Abstrichmethode und die Aufstellung syntaktischer Modelle, die hier Grundformen genannt werden. Das Buch von H.Brinkmann ist ein theoretisches Werk. Er betrachtet in seiner Arbeit vor allem die Leistungen der Wortarten und ihren Formenkreis. H.Brinkmann behandelt nur 4 Wortarten: das Substantiv, das Adjektiv, das Beziehungswort und das Verb. Besondere Aufmerksamkeit gibt er in seinem Buch dem Satz. Die Gliederung des Satzes beleuchtet er vielfltig und vielseitig. Aber einzelne Fragen sind im Werk subjektiv und teils idealistisch charakterisiert. In den letzten 40-50 Jahren ist eine Reihe von grammatischen Werken der zbekischen, russischen und sowjetischen Germanisten erschienen. Besonders wertvoll sind die Arbeiten von W.G.Admoni Einfhrung in die Syntax der deutschen Gegenwartssprache(in russischer Sprache) und Der deutsche Sprachbau.Der Autor versucht in seinen Arbeiten mit der traditionellen Linguistik nicht zu brechen, sondern die Errungenschaften der Grammatik des XIX Jahrhunderts zu verwerten. Aber viele Erscheinungen auf dem Gebiet der Morphologie und der Syntax werden neu beleuchtet. Sehr wichtig ist die Idee des Verfassers ber den Aspektreichtum der sprachlichen Erscheinungen. Eine groe Rolle spielte das Buch von L.R.Sinder und T.W.Strojewa (1938,1957) Sowremenny nemezkyj jasyk. Die Verfasser vertiefen die theoretischen Fragen und verwerteten viele neu erschienenen Werke. 1962 haben sie noch ein Buch Posobie po teoretitscheskoj Grammatiki i lexikologii nemezkogo jasyka verffentlicht, in dem es bungsstoff fr die Seminararbeit gibt.
Interessant ist auch die Arbeiten von O.I.Moskalskaja. Die Verfasserin fhrt in ihrer Morphologie verschiedene Auffassungen ber die grammatischen Erscheinungen an, um spter ihre eigene Meinung darzulegen. Die geschichtliche Entwicklung der grammatischen Kategorien wird systematisch verfolgt. Das Werk von K.I.Kruschelnitzkaja Otscherki po sopostawitelnoj grammatike nemezkogo i russkogo jasykow ist die erste komparative Grammatik der deutschen und russischen Sprache. Die Verfasserin untersucht nur jene grammatischen Erscheinungen der deutschen Sprache, die sich von denen der russischen unterscheiden (Modus,Genus) oder die im Russischen fehlen (Artikel). Sie sttzt sich dabei auf die von ihr selbst ausgearbeitete Theorie der kommunikativen Gliederung des Satzes. Von den praktisch-theoretischen Grammatiken ist die Grammatik von E.I.Schendels zu nennen. Das ist die erste sowjetisch-russische praktische Grammatik, die fr die Studenten der Fremdspracheninstitute und Universitten gedacht ist. Zwei Arbeiten sind speziell fr die Lehrer bestimmt: Andrijewskaja: Woprosy sintaksisa nemezkogo jasyka und E.I.Gulyga M.D.Nathanson Grammatika nemezkogo jasyka. In Jahre 1966 haben diese Autoren Die Syntax der deutschen Gegenwartssprache verffentlicht. Das Buch verfolgt rein praktische Ziele. Die Verfasser geht hier von der Form, von bestimmten lexikalisch gefllten Musterstzen aus. Interessant ist und bedeutend das neue Buch von O.I.Moskalskaja Grammatik der deutschen Gegenwartssprache. Es beschreibt nicht nur das groe System der deutschen Gegenwartssprache sondern fhrt auch in die Probleme der modernen deutschen Grammatikforschung ein. Das Buch ist in 3 Teile gegliedert. Der 1.Teil gibt eine krze bersicht ber die Geschichte der deutschen Grammatikforschung und die wichtigsten Forschungsrichtungen. Der 2.Teil behandelt die Morphologie, der 3.Teil - die Syntax. Der 2. Teil beginnt mit einer Errterung des vieldiskutierten und strittigen Begriffs der Wortarten und der verschiedenen Kriterien - semantischen, syntaktischen und morphologischen - Krirerien ihrer Ausgliederung. O.I.Moskalskaja entwickelt ihr eigenes System fr die Wortarten im Deutschen. Das Grundprinzip in der Darlegung von O.I.Moskalskaja ist das Prinzip der Opposition im grammatischen System. Der 3. Teil - die Syntax beginnt mit allgemeinen Bemerkungen zur Wesensbestimmung des Satzes und zur Satzdefinition. Der Satz wird von O.I.Moskalskaja als Gesamtheit der Rede aufgefat. Interessant und wertvoll ist das Problem der Modellierung des Satzes dargelegt. Vor kurzem - 1974 ist noch ein Buch von O.I.Moskalskaja erschienen Problemy sistemnogo opisanija sintaksisa. Das Ziel des Buches: die Ausarbeitung der Prinzipien der systemhaften Beschreibung der Syntax des Satzes. Der Autor beschreibt die Struktur und die Semantik des einfachen Satzes. 1973 sind noch 2 Arbeiten von W.G.Admoni erschienen: Sintaksis sowremennogo nemezkogo jasyka - und Puti raswitija grammatitscheskogo stroja w nemezkom jasyke. In diesen Arbeiten wird die Gesamtheit der Formen gegeben, die die strukturelle Festigkeit und eine biegsame Aufgliederung der syntaktischen Einheiten versichern. E.I.Schendels. Deutsche Grammatik. M 1979, entspricht dem Programm der normativen Grammatik, aber will auch den Regelmechanismus der deutschen Sprache feststellen und zugleich erklren. Das Buch hat drei Prinzipien: 1. Die Grammatik ist lexikbezogen. 2. Die Grammatik ist funktionsbezogen: sprachliche Mittel aus unterschiedlichen Ebenen beteiligen sich an der Erfllung einer kommunikativen Aufgabe - sie bilden eine funktionale Gemeinschaft oder das grammatisch-lexikalische Feld. 3. Die Grammatik ist stilbezogen. In allen funktionalen Stilen, Genres und Textsorten begegnet man die grammatischen Besonderheiten, die in dem gegebenen Stil Norm sind. Der Sprecher kann seine Gedanken und seine Information sprachlich am treffendsten gestalten. Darum mu er seine richtige Stil und situationsgerechte Wahl unter den funktional verwandten Mitteln treffen. Dieses Prinzip begingte in diesem Buch die Stoffwahl.
Fragen zur Kontrolle und Selbstkontrolle 1. Unter wessen Einschlu standen die ersten Werke der deutschen wissenschaftlichen Grammatik? 2.Welche Ziele verfolgte die erste deutsche Grammatik von Johann Clajus im XVI Jh? 3.Welchen Wert haben fr uns die deutschen Grammatiken des XVI und XVII Jhs? 4.Wann beginnt die wissenschaftliche Erforschung der deutschen Grammatik? 5.Unter welchem Einflu entwickelte sich die wissenschaftliche Grammatik des XIX Jhs? 6.Mit wessen Namen ist die Begrndung und Entwicklung der historisch-vergleichenden Methode verbunden? 7.Wer ist der Vater der deutschen Philologie? 8.Welche deutsche Grammatiken erschienen im XIX Jh? 9.Welche deutsche Grammatiken erschienen im XX Jh? 10.Auf wessen theoretischen Basis stand der Strukturalismus ? 11.Welche Methoden wenden die Vertreter der generativen Grammatik an ? 12.Was ist die Sprache fr Leo Weisgerber? 13.Welche Werke der deutschen Grammatik erschienen in der 2.Hlfte des XX Jhs.? 14.Analysieren Sie die Arbeiten der russischen Grammatiker ? Literatur W.Admoni. Der deutsche Sprachbau. L., 1973 J.Ries. Was ist Syntax? Prag, 2-Auflage, 1927 J.Ries. Zur Wortgruppenlehre. Prag, 1928 J.Ries. Was ist ein Satz? Prag, 1931 H.Paul. Deutsche Grammatik Johann Christian Heyse. Deutsche Grammatik. Hannover/Leipzig, 1908 Friedrich Blatz. Neuhochdeutsche Grammatik mit Bercksichtigung der historischen Entwicklung der deutschen Sprache. Bde. 1-2, 3.Aufl. Karlsruhe, 1895-1896; Neuhochdeutsche Schulgrammatik. 10. Aufl. Karlsruhe, 1913 Otto Behagel. Deutsche Syntax. Bde. I-IV. Heidelberg, 1923-1932; Die deutsche Sprache. 5. Aufl. Leipzig, 1911 Wilhelm Willmanns. Deutsche Grammatik. Bde. I-III, 2. Aufl. Straburg, 1899-1911 L.Stterlin. Die deutsche Sprache der Gegenwart, 5. Aufl. Leipzig,, 1923; Neuhochdeutsche Grammatik. Mnchen, 1924 Walter Jung. Kleine Grammatik der deutschen Sprache. Leipzig, 1961; Grammatik der deutschen Sprache, Leipzig, 1966 Johannes Erben. Abri der deutschen Grammatik. 8. Aufl. Berlin, 1965 Wilhelm Schmidt. Grundfragen der deutschen Grammatik. Eine Einfhrung in die funktionale Sprachlehre. Berlin, 1965; 1967; 1977 H.Glinz. Die innere Form des Deutschen. Eine neue deutsche Grammatik. 4. Aufl. BernMnchen, 1962 Grebe P. Der Groe Duden. Grammatik der deutschen Gegenwartssprache. Hrsg. Von P.Grebe. Mannheim, 1959; 1966; 1973 Hennig Brinkmann. Die deutsche Sprache. Gestalt und Leistung. Dsseldorf, 1962; 1971 O.I.Moskalskaja. Grammatik der deutschen Gegenwartssprache. 3. Aufl. M., 1983 E.I.Gulyga, M.D.Nathanson. Syntax der deutschen Gegenwartssprache. M.-L., 1966 E.I.Schendels. Deutsche Grammatik. Wort, Satz, Text. M., 1979 Vorlesung III Hautprobleme der theoretischen Grammatik
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Plan der Vorlesung III 1.Grammatische Kategorien 2.Die Wortform 3.Die syntaktischen und analytischen Mittel 4.Die grammatischen Ebenen und Einheiten 5.Das Zentrum und die Peripherie der Grammatik 6.Grammatische Oppositionen 7.Neutralisation in der Grammatik Die wichtigsten Begriffe, Termini, Stichwrter und Wendungen 1.Die grammatische Kategorie 2.Der Begriff 3.Die grammatische Bedeutung 4.Der Ausdruck 5.Die gramatische Form 6.verkrpern 7.logisch-grammatisch 8.kommunikativ-grammatisch 9.strukturellgrammatisch 10.Die Modalitt 11.Die Bestimmtheit und die Unbestimmtheit 12.Die Rahmenkonstruktion 13.inhaltlich unmotiviert sein 14.definieren 15.flektierbar 16.Die Wortform 17.Das Paradigma 18.das syntetische und das analytische Mittel und die syntetische und anylytische Form 19.Die lautliche Gestalt 20.Die innere und uere Flexion 21.Der Umlaut 22.Der Ablaut 23.Die Brechung 24.Der Konsonantenwechsel 25.Die bercharakterisierung 26.Die Nullform 27.Die Wortformvernderung 28.Die Wortbildung 29.Die Wurzel 30. Der Stamm 31. Das Morphem 32. bedeutungstragend 33. Das Homo(nym) -morphem 34. Das Vollwort 35. Relevant - wesentlich 36. Die Idiomatik 37. Gleichwertig 38. Korrelativ 39 Die Opposition. 40 Binr 41. Die Ausgangsform.
Im Mittelpunkt der Morphologie stehen Kategorien verallgemeinernde Begriffe, die eine grammatische Bedeutung aufweisen und ihren Ausdruck in der grammaticshen Form finden.Die grammatische Bedeutung begleitet die lexikalische Bedeutung des Wortes und tritt unabhngig von derselben auf. Jedes Wort verkrpert eine Einheit der lexikalischen und grammatischen Bedeutung. Dank der lexikalischen Bedeutung besitzt das Wort die Fhigkeit, Gegenstnde und Erscheinungen der objektiven Wirklichkeit zu nennen(W.Schmidt.Lexikalische und aktuelle Bedeutung.Ein Beitrag zur Theorie der Wortbedeutung.Berlin,1965). Die grammatische Bedeutung drckt mannigfaltige Beziehungen sowohl zwischen den Erscheinungen und Gegenstnde der objektiven Wirklichkeit als auch zwischen den Erscheinungen und dem Standpunkt des Sprechers aus. Dementsprechend teilt W.Admoni die grammatischen Kategorien in: 1.Logischgrammatische Kategorien 2.Kommunikativ-grammatische Kategorien 3.Strukturellgrammatische Kategorien ein(W.Admoni.Der deutsche Sprachbau.M.-L.,1972). 1. Logisch-grammatische Kategorien drcken Beziehungen zwischen den Erscheinungen und Gegenstnden der objektiven Wirklichkeit aus.Das sind Zahl und Kasus der Substantive,teils Steigurungsstufen der Adjektive. 2. Kommunikativ-grammatische Kategorien drcken Beziehungen zwischen den Erscheinungen und Gegenstnden der objektiven Wirklichkeit vom Standpunkt des Sprechers aus. Dazu gehren: die Kategorie der Zeit, der Person, des Genus, der Modalitt, der Bestimmtheit und der Unbestimmtheit, teils Steigerungsstufen der Adjektive und Adverbien(vgl.,z.B.:Dieses Haus ist hoch Dieses Haus ist hher als jenes. Im ersten Fall spielt der Standpunkt des Sprechers keine Rolle,im zweiten - entscheidet der Sprecher selbst). 3. Strukturell-grammatische Kategorien dienen der formalen Organisierung der Redeeinheiten.W.Admoni rechnet dazu die Rahmenkonstruktion.Zu ihnen knnte man das Geschlecht, die Zahl und den Kasus des Adjektivs zu rechnen, die eigentlich inhaltlich unmotiviert sind(die entgegengesetzte Meinung hat M.D.Stepanova,1967).
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Die verallgemeinernde Bedeutung wird zur grammatischen Kategorie,wenn sie eine bestimmte Form hat(M.M.Guchman,1968). Die grammatischen Kategorien kann man also folgenderweise definieren: die grammatische Kategorie ist eine Einheit der grammatischen Form und der grammatischen Bedeutung. Die grammatischen Kategorien haben zwei Seiten. Der Terminus Kategoriewird inbezug auf die Bedeutung und inbezug auf die Form gebraucht(P.S.Kusnezov, 1962). 2.Jedes flektierbare Wort besitzt ein System von grammatischen Formen.Das sind Formen eines Wortes,Wortformen: Ich lese, er liest, wir lesen, lies, du hast(hattest,habest,httest)gelesen, er wird lesen, wrde lesen, wird gelesen u.a. Die Gesamtheit der Wortformen einer Kategorie oder mehrerer miteinander verbundenen Kategorien bilden ein PARADIGMA. Die grammatischen Formen werden durch bestimmte Mittel ausgedrckt. So wird, z.B., die Form der 3.Person Singular PrsensEr liest durch zwei Mittel ausgedrckt: durch den Flexion t und durch die Brechung. Die Form des Perfekts Ich habe gelesen, Er hat gelesen wird durch das Hilfsverb haben und Partizip II des Hauptverbs ausgedrckt. Die grammatischen Formen und dementsprechend die grammatischen Mittel werden eingeteilt: in syntetische und die analytischen Formen und Mittel. 1.Die syntetischen Mittel verndern die lautliche Gestalt der Fortform. Es gibt 2 Arten der syntetischen Mittel: 1.Die innere Flexion und 2. Die uere Flexion. Zu der inneren Flexion gehren:Umlaut,Ablaut,Brechung und Konsonantenwechsel. Der Umlaut dient: 1. zur Bildung der Pluralformen der Substantive: Garten-Grten, MutterMtter; 2.zur Bildung der Steigerungsstufen der Adjektive: lang-lnger-lngst; 3.zur Bildung der 2.und 3.Person Singular Prsens Indikativ der starken Verben: ich fahre-DU FHRST, ER,SIE,ES FHRT; 4.zur Bildung des Prteritums Konjunktiv der starken Verben:ich las-ICH LSE. Im Fall GARTEN-GRTEN, MUTTER-MTTER ist der Umlaut das einzige Merkmal des Plurals, aber im Fall WALT-WLDER tritt eine bercharakterisierung auf. Die Brechung dient: 1.zur Bildung des Prteritums Indikativ der 2.und 3.Person Singular der starken Verben: ich lese - DU LIEST - ER,SIE,ES LIEST; 2.zur Bildung des Imperativs der starken Verben:LIES! Der Ablaut dient zur Bildung des Prteritums und des Partizips II der starken Verben. Er tritt bei der Bildung der Grundformen der starken Verben auf: nehmen-NAHM-GENOMMEN, leiden-LITT-GELITTEN.Im letzten Fall tritt noch Konsonantenwechsel auf. Zu ueren Flexionen gehren: Prfixe,Suffixe,Endungen.Es gibt nur ein einziges Prfix GE,das zur Bildung des Partizips II dient. Es gibt folgende Suffixe: 1.Pluralsuffixe der Substantive:e,-er, -en,-s; 2.Suffixe der Steigerungsstufen der Adjektive: -er,-st; 3.Ein Suffix des Prteritums der schwachen Verben: -te; 4.Ein Suffix des Partizips I: -end; 5.Suffixe des Partizips II: -en,-(e)t; 5.Ein Suffix des Konjunktivs: -e. Zu der ueren Flexion gehren auch Flexionen im engen Sinne des Wortes: Kasusendungen und Personalendungen. Die Flexionen im engen Sinne des Wortes drcken Beziehungen zwischen den Wrtern im Satz oder in der Wortfgung aus. Prfixe,Suffixe, Flexionen sind Affixe.In der Grammatik gibt es einen Bergriff der Nullform, desNullsuffixes, derNullflexion:(der)Wagen-(die)Wagen,(dem,den)Arbeiter.Von einer Nullform spricht man dann,wenn es in der Sprache ein System von Formen gibt,mit denen wir diese entsprechende Form vergleichen knnen.Wir sprechen von einem Nullsuffix bei der Pluralbildung,weil es entsprechende pluralbildende Suffixe gibt: -e,-en,-er,-s.Wenn es solche Suffixe nicht gbe,drften wir nicht von einem Nullsuffix sprechen(der)Wagen(die)Wagen.Whrend Affixe(Suffixe)markierte Formen bilden,sind Nullformen nicht markierte Formen.Alle diese Mittel dienen zur Wortformvernderung. Die Wortformvernderung wird von der Wortbildung unterscheiden,obwohl bei der Wortbildung auch dieselben Mittel auftreten: der Umlaut,die Brechung,der Ablaut,der Konsonantenwechsel. Suffixe,Prfixe,z.B.,warmWrme,Erde-irdisch,verlieren-Verlut,sprechen-Spruch, dienen hier hauptschlich zur Wortbildung und bilden neue Wrter, aber sie erfllen auch verschiedene Funktionen:
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grammatische Mittel dienen zur Bildung grammatischer Formen innerhalb eines Wortes, wortbildende Mittel gestallten neue Wrter. Der Trger der lexikalischen Bedeutung ist die Wurzel.Suffixe,Prfixe und die Wurzel bilden den Stamm des Wortes.Man teilt die Wortform in Morpheme.Das MORPEM ist das kleinste bedeutungstragende Teil der Wortform.Im Wort FRISCH oder SCHN gibt es nur ein Morphem, FRISCHE,SCHNHEIT 2 Morpheme, ERFRISCHEN,FREUNDLICHER 3 Morpheme. Die Morpheme knnen lautlich zusammenfallen: -ER in den Wrtern ARBEITER, WLDER, FREUNDLICHER; oder EN in den Wrtern: STUDENTEN(Plural), STUDENTEN (Genitiv,Dativ,Akkusastiv Singular); LESEN,GELESEN,die KLEINEN Kinder usw. Morpheme, die lautlich zusammenfallen und zur Bildung verschiedener Formen dienen, werden Homo (nym) morpheme genannt. Wenn die Wortformen aus verschiedenen Wurzeln gebil det sind, werden sie suppletive Formen genannt.In der deutschen Sprache gibt es sehr wenig suppletive Formen.Das sind: Steigerungsstufen einiger Abjektive und Adverbien: gut-besser-best-; viel-mehr-meist-; gernlieber-leibst-. Kasusformen der Personalpronomen: ich-mir-mich; wir-uns. Formen des Verbs sein: bin-sei, bist-ist-war; sind-seid. 2.Die analytischen Mittel. Zu den analytischen Mitteln gehren die Hilfsverben haben, sein, werden und der Artikel. der das Problem der analytischen Formen gibt es eine reiche Literatur (M.M. Guchman, W.M.Schirmunski). Die analytischen (Formen) Mittel bilden in Verbindung mit dem Vollwort (Verb bzw Substantiv) die analytische Form: Perfekt, Plusquamperfekt, Futur I und II (Indikativ und Konjunktiv), Konditionalis I und II, alle Formen des Passivs. Infinitiv I Passiv, Infinitiv 2 (Aktiv und Passiv), Verbindungen Artikel+Substantiv. Die analytischen Formen stellen eine besondere Art von Spracheinheiten dar. Die analytische Form besteht mindestens aus 2 Komponenten und zwar aus dem Hilfswort und dem Vollwort. Eine verbale analytische Form kann mehrere Hilfswrter enthalten: wird gearbeitet haben (Futurum II). Das Hilfswort bt in dieser Verbindung seine lexikalische Bedeutung ein; man knnte in diesem Zusammenhang die Hilfsverben und den Artikel als Homonyme der selbstndigen Wrter betrachten. Die Hilfsverben schreiben dem Vollwort grammatische Bedeutung zu: die Person, die Zahl, den Modus, die Zeit. Die Hilfswrter drfen aber nicht dem Morpem gleichgesetzt werden, da das Morphem ein Teil des Wortes ist. Das Morphem ist nicht abwandlungsfhig, whrend das Hilfswort konjugiert bzw dekliniert werden kann. Das Vollwort ist der einzige Trger der lexikalischen Bedeutung, aber seine Form ist auch grammatisch relevant(wesentlich). Vgl.: Er wird lesen - Futurum; Der Schriftsteller wird gelesen (Prsens Passiv). Die Komponenten der analytischen Form sind getrennt und beweglich. Zwischen den Bestandteilen der analytischen Form knnen sich andere Wrter befinden. Hier wirkt das Gesetz der Distanzstellung der Komponenten im selbstndigen Satz und das Gesetz der umgekehrten Folge der Komponenten dieser Formen im Nebensatz. Z.B.: Ich habe gestern viel gelesen; da ich gestern viel gelesen habe. Die analytische Form entbehrt der Ganzheit des Wortes. Die Hauptbesonderheit der analytischen Form besteht darin, da sie eine neue grammatische Bedeutung ausdrckt. Diese neue grammatische Bedeutung entsteht nur in der Verbindung der beiden Komponenten (Hilfsverb+Vollverb) und tritt als Bedeutung der unzerlegbaren Ganzen auf. Die grammatische Bedeutung der analytischen Formen ist keine einfache Summe der grammatischen Bedeutung der beiden Komponenten. Das Perfekt Ich habe gelesen drckt die Vergangenheit aus und aktiv, whrend das Hilfsverb und das Patrizip II getrennt eine andere Beudeutung htten: habe bezeichnet Prsens und das Partizip II gelesen hat passive Bedeutung und die Vorzeitigkeit und eine abgeschllossene Handlung aus.
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Die Partizipien II der intransitiven Verben mit kursiver Bedeutung - geblht, geschlafen werden selbstndig nicht gebraucht und fungieren nur als Bestandteile einer analytischen Form. Die Umdeutung der Komponenten der analytischen Formen, was ihre Unzerlegbarkeit bedingt und die gegenseitige grammatische Verknpfung der Komponenten bei der Herausbildung der grammatischen Bedeutung wird grammatische Idiomatik genannt(Guchman). Die Idiomatik der analytischen Formen und die Idiomatik der phraseologischen Einheiten ist qualitativ verschieden: die phraseologischen Einheiten sind einmalige Bildungen (Pech haben), die grammatische Formen sind grammatische Muster, welche von allen Wrtern derselben Wortart gebildet werden (geschrieben haben, gegangen sein). Also, die ananlytischen Formen sind grammatisch und lexikalisch unzerlegbar, syntaktisch bilden sie ein Satzglied, strukturell bilden sie Verbindungen von 2 Wortarten. Merkmale der analytischen Formen: 1. Eine besondere gegenseitige Verknpfung der Komponenten, die unzerlegbar sind; 2. Grammatische Idiomatik; 3. Geltung fr das gesamte lexikalische System der Wortart (des Verbs) ; 4. Aufnahme in das Paradigma. Syntetische und analytische Formen knnen gleichwertig sein. Folglich kann die grammatische Kategorie auf zweierlei Art ausgedrckt werden: Grammatische Bedeutung Vergangenheit Ich schrieb, Grammatische Form Grammatische Kategorie reiste Prteritum Grammatische Mittel Ablaut; Suffix t Grammatische Bedeutung Vergangenheit Grammatische Form Ich habe geschrieben, gereist Perfekt Grammatische Mittel haben,sein; das Partizip II
Grammatische Kategorie
Mittel und Form drfen nicht identifiziert werden.Die grammatischen Mittel sind konstante Merkmale(konstante Gren),die die grammatischen Formen kennzeichnen.Variabel ist ihre lexikalische Fllung.Das Vorhandensein der konstanten Merkmale gibt die Mglichkeit,bestimmte grammatische Modelle festzustellen.Also,ein grammatisches Modell ist die Vereinigung von konstanten Merkmalen ohne variable Elemente. Z.B.: Modell des Prteritums der schwachen Verben: Wurzel + -te. Modell des Perfekts: haben, sein im Prsens + Partizip II. Die grammatischen Kategorien und dementsrechend die grammatischen Formen sind korrelativ,d.h. sie gehren in das System der Grammatik nur dann,wenn es mindestens 2 Formen gibt.Das transitive Verb kennt die Kategorie des Genus,weil es seinen Ausdruck in den 2 gegenstehenden Formen des Aktivs und des Pasivs findet.Das intransitive Verb aber kennt die Kategorie des Genus nicht. Die Bedeutung der korrelativen grammatischen Kategorien ist polar,gegenbergestellt: SingularPlural;Aktiv-Passiv; Bestimmtheit-Unbestimmtheit usw. Solche Oppositionen sind binr(zweigliedrig).In der Grammatik wird gestritten,ob die Oppositionen unbedingt binr seien.Manche Linguisten wie A.W.Isatschenko behaupten, da alle Oppositionen binr sind,weil wir die Ausgangsform(oder Grundform)die anderen Formen gegenberstellen: Konjunktiv Komparativ Indikativ Positiv Imperativ Superlativ M.M.Guchman aber behauptet, da nicht alle Oppositionen binr sind.Sie knnen aus 3,4,5,6 und sogar 8 Gliedern bestehen: Viergliedrige Opposition Kasussystem; Sechsgliedrige Opposition das System der Zeitformen; Achtgliedrige Opposition die Konjunktivformen mit Konditionalis I und II.
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Die Polaritt wird oft formell durch die Gegenberstelung markierter und nicht markierter Formen zum Ausdruck gebracht.Dabei ist die Ausgangsform oft nicht markiert, z.B., Singular ist nicht markiert, Plural ist markiert usw. Fragen zur Kontrolle und Selbstkontrolle 1.Was steht im Mittelpunkt der Morphologie? 2.Was sind die grammatischen Kategorien? 1. Was weisen die grammatischen Kategorien auf? 2. Worin finden die grammatischen Kategorien ihren Ausdruck? 3. Was begleitet die grammatische Bedeutung? 4. In wie viel und welche Gruppen teilt W.Admoni die grammatischen Kategorien auf? 5. Wie definiert man die grammatische Kategorie? 6. Was bildet ein Paradigma? 7. Wodurch werden die grammatischen Formen ausgedrckt? 8. Welche grammatischen Formen und Mittel unterscheiden sich? 10.Wozu dienen der Umlaut,die Brechung,der Ablaut? 11.Was gehrt zu den inneren Flexionen und was - zu den ueren Flexionen ? 12.Was drcken die Flexionen aus? 13.Was bedeutet der Begriff Die Nullform? 14.Wozu dienen die grammatischen Mittel? 15..Was ist der Trger der lexikalischen Bedeutung? 16.Was bildet den Stamm des Wortes? 17.Was ist die Wortform? 18.Worin teilt man die Wortform? 19.Was ist ein Morphem? Was sind Homo(nym)morpheme? 20.Was nennt man suppletive Formen? 21.Was gehrt zu den analytischen Formen(Mittel)? 22.Was schreiben die Hilfsverben dem Vollverb zu? 23.Was ist die Hauptbesonderheit der analytischen Form? 24.Was verstehen Sie unter die grammatische Idiomatik? 25.Kann man die grammatischen Mittel und die grammatischen Formen identifizieren? 26.Wie ist die Bedeutung der korrelativen grammatischen Kategorien? 27.Wie sind die grammatischen Oppositionen? 28.Sind alle Oppositionen binr? 29.Von wem stammt die Meinung, da nicht alle Oppositionen binr sind? 30.Wodurch wird die Polaritt zum Ausdruck gebracht? Literaturverzeichnis .. . .. , 1971. .. .. - . , 1969 .. ., 1973. .. . , 1961. . ( ), . . , 1967 .. . , 1970. Achralowa M. Zu einigen Aspekten der semantischen Valenztheorie unter besonderer Bercksichtigung der Wortbildung der deutschen Gegenwartssprache. Diss. Berlin, 1978. Admoni W. Der deutsche Sprachbau. Leningrad. 1960.
1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. 8.
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9. Agricola E. Syntaktische Mehrdeutigkeit (Polysyntaktizitt) bei der Analyse des Deutschen und Englischen. Berlin, 1968. 10. Alychodshajew A.A. Konfrontative Untersuchungen zum Passiv der deutschen Gegenwartssprache und seiner Wiedergabe im Usbekischen. Diss. Leipzig, 1976. 11. Arsenjewa M.G. u.a. Grammatik der deutschen Sprache. Moskau, 1960. 12. Grosse R. Zum Verhltnis von Form und Inhalt bei der Valenz der deutschen Verben. Leipzig, 1962. 13. Grosse R. Zur Problematik von Satztyp und Kernsatz im Deutschen, in: Probleme der strukturellen Grammatik und Semantik. Leipzig, 1968. 14. Der Grosse Duden. Grammatik. Leningrad, 1962. 15. Gulyga J.W. Syntax der deutschen Gegenwartssprache, M. - L. 1966. 16. Helbig G. Buscha J. Deutsche Grammatik. Veb. Leipzig, 1974. 17. Jung W. Grammatik der deutschen Sprache. Leipzig, 1967. 18. Menzerath P. und Sprachtypologische Untersuchungen, in Studia Meyer-Eppler W. Linguistica. IV-N 1-2 1950, Copen. 19. Mirsoatow T.S. Deutsche Grammatik. Taschkent., 1974. 20. Schmidt W. Deutsche Sprachkunde. Berlin, 1969. 21. Stepanowa B.D. Die Zusammensetzung und die innere Valenz des Wortes, in DaF. 61967. 22. Zabrocki L. Grundfragen der konfrontativen Grammatik, in: Problema der kontrastiven Grammatik. Sprache der Gegenwart, Schriften des Instituts fr deutsche Sprache in Mannheim, Bd. VIII, Dsseldorf, 1970. 23. Mirsoatow T.S., Sattarov M.S. Deutsch-zbekisches Erklrungswrterbuch grammatischer Termini. Toschkent, 1992. 24. Moskalskaja O.I. Grammatik der deutschen Gegenwartssprache. Moskau, 1991.
Literatur W.Admoni. Der deutsche Sprachbau. M., 1973 M.D.Stepanowa/G.Helbig. Wortarten und das Problem der Valenz in der deutschen Gegenwartssprache. Leipzig, 1978 M.M.Guchmann: M., 1961, 1968 P.S.Kusnezow. W.M.Shirmunsky. M.-L., 1935 Vorlesung IV Die grammatischen Ebenen und Einheiten 1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. Plan der Vorlesung IV Die Sprache als ein System Das synchronische und das diachronische Studium der Sprache Die grammatischen Ebenen Die grammatischen Einheiten Das Zentrum und die Peripherie der Grammatik Die grammatische Bedeutung Die grammatischen Kategorien vom semantischen Standpunkt aus.
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Die wichtigstan Begriffe, Termini, Stichwrter und Wendungen 1.Die Ebene 2.Die Einheit 3.Die Idee 4.Das starre System, das geschlossene System 5.Die Synchronie, die Diachronie 6.aktuell 7.Phonematische Ebene 8.Die Hierarchie in der Grammatik 9.bilateral, zweiseitig 10.Plan der Form Ausrucksplan 11. Plan des Inhalts(der Bedeutung) der Inhaltsplan 12. Der Absatz 13.Der Subtext 14.Der Text 15. Die materielle Hlle 16.Die Semantik 17.Die grammatische Bedeutung 18.Die Zielstelung 19.Das Thema das Gegebene das Bekannte 20. Das Rhema das Neue das Unbekannte Die Sprache ist ein System. Diese Idee stammt von Ferdinand de Saussure.Hanz Glinz behauptet, da die Sprache kein starres system ist.Nach seiner Meinung ist die Sprache auch kein geschlossenen System. Die Sprache entwickelt sich immer. Nach der Meinung von F.de Saussure kann man behaupten, da die Sprache synchronisch und diachronisch studieren sein soll. Die Synchronie ist keine Gegenwart.Die Linguisten sind nicht einig in der Frage,wie gro der synchronische Schritt sein soll: 50-70 oder 100 Jahre? Die Sprache besteht aus mehreren Ebenen. Diese Theorie der Ebenen ist die aktuellste.Der franzsische Sprachwissenschafler Emil Benveniste entwickelte diese Theorie auf dem IX. Kongre der Linguisten.Die ebenen hat er mit Einheiten verbunden.Er unterscheidet: 1.Phonematische Ebene, representiert durch Phoneme. Das ist eine einseitige Einheit; 2.Ebene des Zeichens, representiert durch das Morphem und Wort; 3. Kategoriematische Ebene representiert durch den Satz. E.Benveniste hat hervorgehoben, da der Satz eine Einheit der Rede ist. Nicht alle Sprachwissenschaftlet sind damit einverstanden.So, z.B., ist E.W.Gulyga dagegen dieser Behauptung, sie meint, da der Satz eine Einheit der Sprache ist. Nach der Meinung von E.Benveniste ist der Satz die hchste Einheit der Rede ist.Also, er spricht von der Hierarche in der Sprache, d.h. auch in der Grammatik. Vom Morphem an sind alle Einheiten zweiseitig oder bilatera: d.h. sie haben den Plan der Form(des Ausdrucks) und den Plan des Inhalts(der Bedeutung). Das System der Ebenen hat einen hierarchischen Charakter.Schematisch ist es folgenderweise darzustellen: Satz Der zusammengesetzte Satz Der einfache Satz Wort Morphem Phonem Manche Linguisten behaupten,es gbe eine spezielle ebene Ebene der Wortbildung(z.B., Bulygina), aber die Wortbildung verfgt ber dieselben Einheiten (wie das Morphem oder das Wort), ist folglich keine Ebene. Einige Stlisten finden stilistische Ebenen, aber Stilistikverfgt ber keine eigenen Einheiten. ber dem einfachen Satz steht der zusammengesetzte Satz. Die generative Grammatik(die erzeugende Grammatik) behauptet, da der zusammengesetzte Satz eine Erzeugung von den einfachen Stzen ist. Manche Linguisten behaupten: ber den zusammengesetzten Satz gibt es noch hhere Ebenen und noch hhere Einheiten: der Absatz, der Subtext, der Text usw., die eine syntaktische Ganzheit bilden.Aber die anderen Sprachwissenschaftler sind damit nicht einverstanden.Nach ihren Meinungen sind solche Einheiten nicht die sprachliche, sondern schon Redeeinheiten. Jede Ebene hat ihre Besonderheiten. Die grammatischen Ebenen haben ein Zentrum und eine Peripherie.Diese Idee wurde in der letzten Zeit von den Vertretern der Prager Schule ausgearbeitet.Im Zentrum der Morphologie liegen die grammatischen Kategorien. Diese grammatischen Kategorien sind den linguistischen Einheiten eigen der Satz und das Wort sind mit den grammatischen Kategorien verbunden. Die grammatische Kategorie ist bilateral ein verrallgemeinder Begriff, der eine Form und eine Bedeutung hat, d.h.zweiseitig. Die grammatische Kategorie ist also zweiseitig, hat eine Form und eine Bedeutung. Die
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Form ist die materielle Hlle der grammatischen Kategorie.Sie kann ohne Wortform nicht existieren. Nach M.M.Guchman haben die grammatischen Kategorien einen hierarchischen Charakter und mu man Kategorien der 1.Stufe und Kategorien der 2.Stufe unterscheiden. Kategorien der 1.Stufe: Kasus, Zahl, Person, Modus, Tempus u.a. Kategorien der 2.Stufe: der Nominativ, das Prsens, der Plural u.a. O.I.Moskalskaja ist mit diesem Schema nicht einverstanden und schlgt das folgende Schema vor: Kategorie der 1. Stufe Wortarten Kategorien der 2.Sufe verallgemeinernde Begriffe Kasus, Zahl, Person, Tempus, Modus und Nominativ, Prsens, der Plural usw. uNd nennt sie Grammeme oder kategorielle Formen. Was ist die grammatische Bedeutung? Semantik bezieht sich auf die objektive Wirklichkeit.Semantik wird im Sinne Bedeutung gebraucht.Sie ist in der Lexik un in der Grammatik. Die grammatische Bedeutung wird auf die Beziehungen gerichtet das ist der Ausdruck der Beziehungen. Vom semantischen Standpunkt aus sind die grammatischen Kategorien nicht einheitlich: 1.Die Kategorien, die die Beziehungen der objektiven Wirklichkeit ausdrcken(der Kasus, die Zahl). A.M.Peschkowski nennt sie objektive Kategorien, W.Admoni logisch grammatische Kategorien. 2.Die Kategorien, die die Beziehungen zwischen der Wirklichkeit der Aussage und dem Sprecher ausdrcken. A.M.Peschkowski nennt sie subjektiv-objektive Kategorien, W.Admoni kommunikativgrammatische Kategorien. 3.Strukturell-grammatische Kategorien.W.Admoni rechnet dazu die Rahmenkonstruktion, aber das ruft die Frage hervor, ob es berhaupt eine Kategorie ist? E.I.Schendels fhrt andere Beispiele: das Geschlecht(teilweise, aber gehrt zur logisch-grammatischen Kategorie)der Adjektive. K.G.Kruschelnitzkaja unterscheidet auch 3 Arten von grammatischen Kategorien: 1.Bedeutungen,die objektiven Beziehungen zwischen den Erscheinungen der realen welt bezeichnen beziehen sich auf die Denotaten(Gegenstnde) unabhngig von dem Sprechenden: z.B., die Zahl. 2.Bedeutungen, die die Beziehungen der Aussage zur Wirklichkeit bezeichnen, sind also durch den Redeakt bedingt: Person, Modus, Zeit. 3.Bedeutungen, welche beziehungen des Sprechers zur Aussagr brzeichnen. Diese Bedeutungen haben einen einschtzenden Wert, sie uern sich in der Zielstelung des Satzes: eine Mitteilubng, eine Frage, eine Aufforderung und in der kommunikativen Gliederung des Satzes: Bestimmtheit und Unbestimmtheit; Sicherheit/Annahme; Thema(das Bekannte, das Gegebene)/Rhema(das Neue). Fragen zur Kontrolle und Selbstkontrolle 1. Was fr eine Idee stammt von Ferdinand de Saussure? 2. Was behauptet H.Glinz? 3. Wie soll die Sprache studiert sein? 4. Aus wieviel und aus welchen Ebenen besteht die Sprache? 5. 5.Was ist der Satz nach der Meinung von E.Benveniste? 6. Nennen Sie das System der Ebenen,das den hierarchischen Charakter hat! 7. Nennen sie die anderen Meinungen ber die Ebenen der Sprache! 8. Nennen Sie die hheren Ebenen und Einheiten als der Satz! 9. Was steht im Zentrum der Morphologie? 10. Wem sind die grammatischen Kategorien eigen? 11. Wie sind die grammatischen Kategorien? 12. Warum sind die grammatischen Kategorien bilateral? 13. Nennen Sie die Kateorien der 1. Und der 2.Stufen nach verschiedenen Wissenschaftlern! 14. Was ist die grammatische Bedeutung?
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Literaturverzeichnis 14. .. . .. , 1971. 15. .. .. - . , 1969 16. .. ., 1973. 17. .. . , 1961. 18. . ( ), . . , 1967 19. .. . , 1970. 20. Achralowa M. Zu einigen Aspekten der semantischen Valenztheorie unter besonderer Bercksichtigung der Wortbildung der deutschen Gegenwartssprache. Diss. Berlin, 1978. 21. Admoni W. Der deutsche Sprachbau. Leningrad. 1960. 22. Agricola E. Syntaktische Mehrdeutigkeit (Polysyntaktizitt) bei der Analyse des Deutschen und Englischen. Berlin, 1968. 23. Alychodshajew A.A. Konfrontative Untersuchungen zum Passiv der deutschen Gegenwartssprache und seiner Wiedergabe im Usbekischen. Diss. Leipzig, 1976. 24. Arsenjewa M.G. u.a. Grammatik der deutschen Sprache. Moskau, 1960. 25. Grosse R. Zum Verhltnis von Form und Inhalt bei der Valenz der deutschen Verben. Leipzig, 1962. 26. Grosse R. Zur Problematik von Satztyp und Kernsatz im Deutschen, in: Probleme der strukturellen Grammatik und Semantik. Leipzig, 1968. 14. Der Grosse Duden. Grammatik. Leningrad, 1962. 15. Gulyga J.W. Syntax der deutschen Gegenwartssprache, M. - L. 1966. 16. Helbig G. Buscha J. Deutsche Grammatik. Veb. Leipzig, 1974. 17. Jung W. Grammatik der deutschen Sprache. Leipzig, 1967. 18. Menzerath P. und Sprachtypologische Untersuchungen, in Studia Meyer-Eppler W. Linguistica. IV-N 1-2 1950, Copen. 19. Mirsoatow T.S. Deutsche Grammatik. Taschkent., 1974. 20. Schmidt W. Deutsche Sprachkunde. Berlin, 1969. 21. Stepanowa B.D. Die Zusammensetzung und die innere Valenz des Wortes, in DaF. 61967. 22. Zabrocki L. Grundfragen der konfrontativen Grammatik, in: Problema der kontrastiven Grammatik. Sprache der Gegenwart, Schriften des Instituts fr deutsche Sprache in Mannheim, Bd. VIII, Dsseldorf, 1970. 23. Mirsoatow T.S., Sattarov M.S. Deutsch-zbekisches Erklrungswrterbuch grammatischer Termini. Toschkent, 1992. 24. Moskalskaja O.I. Grammatik der deutschen Gegenwartssprache. Moskau, 1991.
und
aktuelle
Bedeutung.Ein
Beitrag
zur
Theorie
der
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Wladimir Admoni.Der deutsche Sprachbau.M.-L., 1973 Stepanowa M.D., 1967 ff Kusnezow P.S., 1962 ff Guchmann M.M., 1961; 1968 ff Shirmunsky W.M., M.-L., 1935 ff Moskalskaja O.I. Grammatik der deutschen Gegenwartssprache. 3.Aufl. M., 1983 Isatschenko A.W.
Vorlesung VI Die grammatischen Synonymie Plan der Vorlesung VI 1. Vieldeutigkeit der grammatischen Formen 2.Die grammatische Synonymie 3.Die Arten der grammatischen Synonymie von E.I. Schendels 1. 4.Die kontextualen Synononyme 2. Neutralisatirn von polaren Bedeutungen 3. Die Doppelfirmen der grammatischen Mittel Die wichtigsten Begriffe, Termini, Stichwrter und Wendungen 1. Die Synonymie 2. Die Vieldeutigkeit 3. Die Zugehrigkeit 4. Die Hauptbedeutung 5. Die systemhafte Synonyme 6. Der in inimale Kontext 7. Neutral 8. Die sekundre Bedeutung 9. Die Vorzeitigkeit in der Zukunft 10. Die erleffe Rede 11. Die Bedeutung der Gegenwort 12. Die Nebenbedeutung 13. Prsens Futuralis 14. Prsens historieum 15. Synonymiesche Reihen 16. dominieren 17. Kontextuelle Synonyme 18. Die Aufhebung 19. Die Neutralisation 20. Die polare Bedeutung 21. Die Doppelformen verschiedene Varianten der grammatischen Mittel Wie oben gesagt, sind die meisten grammatischen Formen vieldeutig. Die Vieldeutigkeit ist aufs engste mit der grammatischen Synonymie verbunden. Dabei ist es festzustellen, da ein und derselbe Inhalt durch mehrere Formen ausgedrckt wird. Das kann man aus folgenden Beispielen sehen: Zugehrigkeit der Mantel einer Frau Genitiv Zeit eines Tages Art und Weise schnellen Schritten (gehen)
Befehl Imperativ Prsens Partizip II Infinitiv Steh auf! Du stehst auf ! Aufgestanden ! Aufstehen ! Die Vieldeutigkeit der grammatischen Formen bewirkt die grammatische Synonymie. In obenangefhrten Beispielen ist ein Inhalt durch verschiedene grammatische Formen ausgedrckt, also, durch grammatische Synonyme. E.I.Schendels unterscheidet folgende Arten der grammatischen Synonymie: 1. Die Hauptbedeutungen zweier Formen fallen zusammen. Diese Synonyme gehren ins System der Grammtik. Sie werden system-hafte Synonyme genannt. Die synonymie dieser Art tritt ohne Kontext oder im minimalen (neutralen) Kontext auf. Als Beispiel dienen Perfekt und Prteritum: Gestern las ich den ganzen Abend = habe gelesen. Woher hast du denn die herrlichen Rosen bekommen? Oh,-sagte sie, ich fand
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einen riesigen Strau in meinem Zimmer (B.Kellerman). Hier knnte auch die Form habe gefunden erscheinen. Jede dieser Formen hat aber ihre sekundren Bedeutung, wo die Synonymie aufgehoben wird: das Perfekt kann die Vorzeitigkeit in der Zukunft ausgedrcken und Prteritum hat in der erlebten Rede die Bedeutung der Gegenwart oder Zukunft. 2. Die Hauptbedeutung einer Form und die Nebenbedeutung einer anderen Form fallen zusammen. Z.B.,Futur I Prsens Futuralis-Prteritum in der erlebten Rede; Prteritum Prsens historikum;Imperativ Prsens - Futur I. Es entstehen synonymische Reihen, in denen eine Form dominiert. 3. Nebenbedeutungen fallen zusammen: Prsens Du reist nicht ! =Futurum I Du wirst nicht reisen ! Die 2. und 3. Gruppe der Synonymie werden kontextuelle Synonyme genannt. Die grammatischen Synonyme sind keine vollen Synonyme, sie unterscheiden auch stilistischovoneinander. Die Synonymie entsteht oft durch die Aufhebung oder Neutralisation von polaren Bedeutungen. Z.B.,Prsens und Prteritum sind polare Formen. Aber Prsens historicum und Prteritum sind Synonyme Auch in der erlehten Rede beim Ausdruck der Gegenwart und Zukunft werden Prsens und Prteritum zu Synonymen. Konjunktiv und Indikativ werden in manchen Nebenstzen als Synonyme gebraucht, z.B. in den ohne da Stzen und damit Stzen. Grammatische Synonyme sind verschiedene grammatische Formen, die eine hnliche grammatische Bedeutung ausdrcken oder deren grammatische Bedeutung sich unter der Einwirkung von verschiedenen Faktoren berhren. Verschiedene Varianten (Doppelformen) der grammatischen Mittel sind keine Synonyme: z.B.: dem Land dem Lande; die Pertrte die Pertrts; ward wurde usw. 1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. 8. Fragen zur Kontrolle und Selbstkontrolle Wie sind die meisten grammatischen Formen ? Womit ist die Vieldeutigkeit der grammatischen Formen verbanden ? Wie kann man ein Inhalt ausdrcken ? Was bewirkt die Vieldeutigkeit der grammatischen Formen ? Nennen Sie die Arten der grammatischen Synonymie nach E.J.Schendels ! Nennen Sie Primre und sekundre Bedeutung der grammatische Formen ! Was ist die kontexttuellen Synonyme ? Sind verschiedene Varianten (Doppelformen) der grammatischen Mittel Synonyme ? Literaturverzeichnis 27. .. . .. , 1971. 28. .. .. - . , 1969 29. .. ., 1973. 30. .. . , 1961. 31. . ( ), . . , 1967 32. .. . , 1970. 33. Achralowa M. Zu einigen Aspekten der semantischen Valenztheorie unter besonderer Bercksichtigung der Wortbildung der deutschen Gegenwartssprache. Diss. Berlin, 1978. 34. Admoni W. Der deutsche Sprachbau. Leningrad. 1960.
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35. Agricola E. Syntaktische Mehrdeutigkeit (Polysyntaktizitt) bei der Analyse des Deutschen und Englischen. Berlin, 1968. 36. Alychodshajew A.A. Konfrontative Untersuchungen zum Passiv der deutschen Gegenwartssprache und seiner Wiedergabe im Usbekischen. Diss. Leipzig, 1976. 37. Arsenjewa M.G. u.a. Grammatik der deutschen Sprache. Moskau, 1960. 38. Grosse R. Zum Verhltnis von Form und Inhalt bei der Valenz der deutschen Verben. Leipzig, 1962. 39. Grosse R. Zur Problematik von Satztyp und Kernsatz im Deutschen, in: Probleme der strukturellen Grammatik und Semantik. Leipzig, 1968. 14. Der Grosse Duden. Grammatik. Leningrad, 1962. 15. Gulyga J.W. Syntax der deutschen Gegenwartssprache, M. - L. 1966. 16. Helbig G. Buscha J. Deutsche Grammatik. Veb. Leipzig, 1974. 17. Jung W. Grammatik der deutschen Sprache. Leipzig, 1967. 18. Menzerath P. und Sprachtypologische Untersuchungen, in Studia Meyer-Eppler W. Linguistica. IV-N 1-2 1950, Copen. 19. Mirsoatow T.S. Deutsche Grammatik. Taschkent., 1974. 20. Schmidt W. Deutsche Sprachkunde. Berlin, 1969. 21. Stepanowa B.D. Die Zusammensetzung und die innere Valenz des Wortes, in DaF. 61967. 22. Zabrocki L. Grundfragen der konfrontativen Grammatik, in: Problema der kontrastiven Grammatik. Sprache der Gegenwart, Schriften des Instituts fr deutsche Sprache in Mannheim, Bd. VIII, Dsseldorf, 1970. 23. Mirsoatow T.S., Sattarov M.S. Deutsch-zbekisches Erklrungswrterbuch grammatischer Termini. Toschkent, 1992. 24. Moskalskaja O.I. Grammatik der deutschen Gegenwartssprache. Moskau, 1991.
Literatur E.I.Schendels. Deutsche Grammatik. Wort, Satz, Text. M., 1979; Mnogosnatschnost i sinonimija w grammatike. M., 1970 W.Schmidt. Grundfragen der deutschen Grammatik. Eine Einfhrung in die funktionale Sprachlehre. Berlin, 1965; 1967 I.Weisgerber. Vom Weltbild der deutschen Sprache. 2 erw. Aufl. Dsseldorf, 1954; Grundzge der inhaltbezogenen Grammatik. 3. Aufl. Dsseldorf, 1962 Jakobson Weinrich Vorlesung VII Die Wortarten 1. 2. 3. 4. Plan der Vorlesung VII Der grundlegende Begriff fr die Grammatik die grammatische Kategorie Ordnung des Wortschatzes in Wortklassen Die Eigenschaften jeder Wortart Die Stellung jeder Wortart
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5. Die Zahl der Wortarten verschiedene Meinungen Die wichtigsten Begriffe, Termini, Stichwrter und Wendungen 1.Die Wortart 2. Ordnen 3. Die Wortklasse 4. Die Beschreibung des Funktionierens 5. Der Wortschatzs 6. Das Dingwort 7. Die Allgemeinbedeutung 8. Das Eigenschaftswert 9. Das Vorgangs zu - standswort 10. Die syntaktische Stellung 11.Die Kriterien der Gliederung 12. Der Namen 13. Das Umriwort 14. Der Stelvertreter 15. Der Begleiter 16. Das Fgewort 17. DasFunktionswort 18. Eigentlich-selbstndlichAutosementika 19. Synsemantika Die grammatische Kategorie der Wortarten ist ein grundlegen der Begriff fr die Grammatik. Sie ordnet den Wortschatz in Wortklassen (Substantive, Abjektive, Verben usw.) und ermglichkeit somit die Beschreibung seines Funktionierens beim Sprechen. Wortarten sind also Wortklassen, worin die gesamte Grammatik den Wortschatz einer Sprache gliedert. Die Zugehrigkeit des Wortres zu einer bestimmten Wortart wird durch den Charakter seines Funktionierens in der Sprache bestimmt. Jede Wortart besitzt ihre lexikalischen, morphologischen und syntaktischen Eigenschaften. Das Substantiv (Dingwort) hat eine Allgemeinbedeutung, das Adjektiv (Eigenschaftwort) bezeichnet Eigenschaftten, das Verb (Vorgangs-, Zustandswort)- einen Vorgang oder einen Zustand. Jede Wortart besitzt immer eine bestimmte syntaktische Stellung. Das Verb erscheint als Prdikat, das Adjektiv steht vor dem Substantiv usw. Einige Wortarten knnen in mehrere syntaktischen Positionen erscheinen. Das Substantiv kann als Subjekt, Objekt, Attribut, Adverbiale und Prdikativ in verschiedenenen Kasusformen erscheinen. ber die Zahl der Wortarten und Kriterien ihrer Gliederung gibt es keine einzige Meinung. Bei der Ausgliederung der Wortarten werden 3 Kriterien bercksichtigt: semantische, morphologische und syntaktische. Es gibt keine einheitliche Klassifikation der Wortarten. Einige Sprachwissenschaftler sttzen auf die morphologische Form des Wortes und unterscheiden 5 Wortarten Verben, Nomen, Adjektive, Pronomen und Partikel (H.Glinz). Andere Linguisten betrachten die Ausgliederung der Wortarten von der syntaktischen Funktion des Wortes aus und unterscheiden 6 Wortarten: Substantiv, Verb, Adjektiv, Beziehungswort, Umriwort, Konjunktion (H,Brinkmann) oder Substantiv, Adjektiv, Verb, Stellvertreter und Begleiter des Substantivs, Fgewort (W.Schmidt). G.Helbig und J.Buscha unterscheiden 4 Wortklassen: Verb, Substantiv, Adjektiv, und Adverb. Neben diesen 4 Wortklassen unterscheiden sie noch 3 Gruppen von Funktionswrtern, die 6 Klassen von Funktionswrtern enthalten: Artikelwrter, Prpositionen, Konjunktionen, Partikeln, Modalwrter, Satzquivalente. O.I.Moskalskaja teilt die Wortarten in 2 Hauptgruppen : 1. Eigentliche (selbstndige) Wortarten (Autosemantika) und 2. Funktionswrter (Synsemantika). Zu den eigentlichen gehren: 1. benennende oder nominative Wortarten (Substantiv, Verb, Adjektiv, Adverb); 2. Verweisende Wortarten (Pronomen); 3. zhlende (Numerale). Zu den Funktionswrtern gehren Prpositionen, Konjunktionen, Kopula, Partikel (mit syntaktischer Funktion). Insgesamt-14. E.I.Schendels unterscheidet: 1. Vollwrter (Substantiv, Adjektiv, Pronomen, Verb, Numerale, Adverb, Modalwort; 2. Hilfswrter Prposition, Konjunktionen, Partikel, Artikel; 3. Interjektion-insgesamt 12 Wortarten ) Fragen zur Kontrolle und Selbst Kontrolle 1. Was ist die grammatische Kategorie der Wortarten fr die Grammatik? 2. Was sind die Wortarten? 3. Was besitzt jede Wortart? 4. Gibt es eine einzige Meinung ber die Zahl der Wortarten? 5. Was wird bei der Ausgliederung der Wortarten bercksichtigt? 6. In welche Hauptgruppen teilt O.J.Moskalskaja die Wortarten? 7. Was unterscheidet Schendels E.J. in der Einteilung der Wortarten? Literaturverzeichnis
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40. .. . .. , 1971. 41. .. .. - . , 1969 42. .. ., 1973. 43. .. . , 1961. 44. . ( ), . . , 1967 45. .. . , 1970. 46. Achralowa M. Zu einigen Aspekten der semantischen Valenztheorie unter besonderer Bercksichtigung der Wortbildung der deutschen Gegenwartssprache. Diss. Berlin, 1978. 47. Admoni W. Der deutsche Sprachbau. Leningrad. 1960. 48. Agricola E. Syntaktische Mehrdeutigkeit (Polysyntaktizitt) bei der Analyse des Deutschen und Englischen. Berlin, 1968. 49. Alychodshajew A.A. Konfrontative Untersuchungen zum Passiv der deutschen Gegenwartssprache und seiner Wiedergabe im Usbekischen. Diss. Leipzig, 1976. 50. Arsenjewa M.G. u.a. Grammatik der deutschen Sprache. Moskau, 1960. 51. Grosse R. Zum Verhltnis von Form und Inhalt bei der Valenz der deutschen Verben. Leipzig, 1962. 52. Grosse R. Zur Problematik von Satztyp und Kernsatz im Deutschen, in: Probleme der strukturellen Grammatik und Semantik. Leipzig, 1968. 14. Der Grosse Duden. Grammatik. Leningrad, 1962. 15. Gulyga J.W. Syntax der deutschen Gegenwartssprache, M. - L. 1966. 16. Helbig G. Buscha J. Deutsche Grammatik. Veb. Leipzig, 1974. 17. Jung W. Grammatik der deutschen Sprache. Leipzig, 1967. 18. Menzerath P. und Sprachtypologische Untersuchungen, in Studia Meyer-Eppler W. Linguistica. IV-N 1-2 1950, Copen. 19. Mirsoatow T.S. Deutsche Grammatik. Taschkent., 1974. 20. Schmidt W. Deutsche Sprachkunde. Berlin, 1969. 21. Stepanowa B.D. Die Zusammensetzung und die innere Valenz des Wortes, in DaF. 61967. 22. Zabrocki L. Grundfragen der konfrontativen Grammatik, in: Problema der kontrastiven Grammatik. Sprache der Gegenwart, Schriften des Instituts fr deutsche Sprache in Mannheim, Bd. VIII, Dsseldorf, 1970. 23. Mirsoatow T.S., Sattarov M.S. Deutsch-zbekisches Erklrungswrterbuch grammatischer Termini. Toschkent, 1992. 24. Moskalskaja O.I. Grammatik der deutschen Gegenwartssprache. Moskau, 1991.
Vorlesung VIII
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Plan der Vorlesung VIII 1. Das Verb - Allgemeines 2. Das fhrende Glied - das Kernwort in verbalen Wortfgungen 3. Das strukturelle Zentrum des Satzes 4. Der Satzrahmen 5.Klassifikation des Verbs: morphologische, strukturell-semantische und syntaktische 6.Klassifikation des Verben nach dem Aspekt: terminative oder begrenzte, kurzive oder nicht begrenzte, neutrale oder potenzial-kominative Verben Die wichtigsten Begriffe, Termini,Stichwrter und Wendungen 1.Die Ttigkeit, die Handlung 2.das fhrende Glied das Kernwort 3.die Abwandlung des Verbs - die Konjugation 4.das strukturelle Zentrum 5.das Formenreichtum 6.die Mehrteiligkeit 7.das Modalverb 8.klassifizieren 9.die Klassifikation 10.das Vollverb 11.das Nichtvollverb 12.das Hilfsverb 13.das kopulativer Verb 14.die Valenz 15.nullstellig,einstellig,zweistellig,dreistelig 16.der Mitspieler 16.objektive Verben 17.terminative Verben begrenzte Verben 18.kursive Verben nicht begrenzte Verben 19.neutrale Verben potential-terminative Verben 20.die Aktionsart Das Verb stellt Begriffe als Ttigkeiten (Handlungen)dar. Die Personalform des Verbs erfllt eine ganz besondere Funktion im Satz - die Funktion des Prdikats. Es hat 5 grammatische Kategorien: die Person, die Zahl, die Zeit, den Modus und den Genus. Die Vernderung oder die Abwandlung des Verbs wird Konjugation genannt. Das Verb ist als das strukturelle Zenrtum des Satzes, als sein Kern verfgt ber einen groen Formenreichtum. Darunter sind die konjugierbaren Formen, 3 Personalformen im Singular und Plural, 6 Zeitformen, 3 Modi (Indikativ, Imperativ, Konjunktiv), 3 Genera (Aktiv, Passiv, Stativ). Als nicht konjugierbaren Formen des Verbs gilt man Infinitiv I und II Aktiv, Infinitiv I und II Passiv und Partizipien I und II. Das Verb bezeichnet einen Vorgang oder einen Zustand und zeigt die gegenwrtige, vergangene oder zuknftige Handlung. Das Verb zeigt auerdem, ob ein reales Ereignis gemeint ist oder nicht, ob der Sprechende selbst wirkt oder die Handlung auf das Subjekt gerichtet ist. Die Hauptbesonderheit des deutschen Verbs ist seine Mehrteiligkeit im Satz (2,3 Teile). Diese Teile des Verbs bilden als Prdikat des Satzes einen Satzrahmen. Der Satzrahmen wird erzielt: 1. Durch die analytischen Verbalformen; 2. Durch die Verbindung des Modalverbs mit der Nominalform; 3. Durch trennbare Vorsilben und Zusammensetzungen; 4. Durch phraseologische Bildungen. Klassifikation des Verbs Das Verb wird klassifiziert: vom semantischen, morphologischen und syntaktischen Standpunkten aus. Die morphologische Klassifikation die Einteilung der Verben nach den Flexionsformen beruht auf den 3 Grundformen (Stammformen) des Verbs. Es gibt von diesem Standpunkt aus 2 Hauptgruppen (starke und schwache Verben) und 3 kleine Gruppen (die Verben mit dem Prsensumlaut, die Verben Prterito Prsentia, die unregelmigen Verben). Strukturell - semantische Klassifikation teilt alle Verben im Deutschen in 2 groe Gruppen ein: 1. Vollverben; 2. Nichtvollerverben: Hilfsverben der Zeit, kopulative Verben, Modalverben. Die Vollverben sind ihrer lexikalischen Bedeutung nach, sehr mannigfaltig. Sie umfassen: Verben der Bewegung (gehen, fahren), Zustandsverben (liegen, sitzen), Verben, die den bergang aus einem Zustand in einen anderen bezeichnen (einschlafen, erachen, aufstehen). Die Ausscheidung dieser Gruppen ist sehr wichtig fr die Wahl der Hilfsverben bei der Bildung des Perfekts und Plusquamperfekts. Eine besondere Gruppe bilden die Verben des Sagens, der Gefhle und des Wissens (sagen, mitteilen, fhlen, wissen, erkennen usw.). Diese Verben ist fr die Wahl des Modus im abhngigen Nebensatz von Bedeutung. Eine eingehende Einteilung in solche lexikalische Gruppen fllt in das Gebiet der Lexikologie, und zwar der Semasiologie (Theorie der semantischen Felder - J.Trier). Die syntaktische Klassifikation der Verben sttzt sich auf den Begriff der Valenz. Eine eigenartige Klassifikation der Verben nach der Valenz gibt H.Brinkmann in seiner Deutschen Grammatik. Die Valenz
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ist die Fhigkeit des Verbs, weitere Stellen im Satz zu fordern. Die Stellen selbst, die fr weitere Bezeichnungen offen sind, nennt der Verfasser Mitspieler. Bei allen drei Grundwortarten (Substantiv, Adjektiv, Verb) unterscheidet er geschlossene und offene Wrter. Geschlossene Wrter besitzen die fr die Wortart vorgesehene Stelle allein; die offenen Wrter verlangen die Verbindung mit anderen Wrtern und bilden eine Wortgruppe. Das Substantiv und das Adjektiv haben nur eine offene Stelle. Das Verb kann 3 offene Stellen haben. H.Brinkmann unterscheidet vom Standpunkt der Valenz eine Hierarchie der Stellen beim Verb. Das sind: 1.Nullstellige Verben(unpersnliche Verben): es friert, mir graut.Ihr Merkmal ist,da sich mit dem Verbum kein Substantiv verbindet. 2.Beschrnkt einstellige Verben.Das sind auch unpersnliche Verben, sie haben eine starre Stelle,die mit einem Substantiv oder einem Inhaltssatz besetzt werden kann: Der Versuch ist miglckt.Es kommt vor,da ich ihn treffe. 3.Einstellige Verben(subjektive Verben).Diese Verben verfgen ber das gesamte Formensystem des Aktivs,das auerhalb der Opposition zum Passiv steht: der Vater schlft. Die Rose blht. 4.und 5 erweitern einstellige Verben: 4.Ich folge dir. Ich danke Ihnen. 5.Zuerst gedachten wir den Toten.Das sind objektive Verben mit dem Dativobjekt, das eine Person bezeichnet und auch eine kleine Gruppe von Verben, die fr einen Genitiv offen sind. 6.Zweistellige Verben(transitive Verben): Hast du den Brief geschrieben? Die transitiven Verben sind fr das Verbalsystem am wichtigsten. Die Verbindung zwischen dem Sybjekt und dem zweiten Mitspieler dem Akkusativ ist sehr eng. Die beiden Stellen(Subjekt im Nominativ und Objekt im Akkusativ)treten in eine umkehrbare Beziehung. Zweistellige Verben verfgen ber das Aktiv-und Passivsystem. 7.Erweitert zweigliedrige Verben: Man hat ihn des Diebstahl beschuldigt. Diese erweitert zweistelligen Verben bilden einen konservativen Rest. Das Sind Verben des gerichttlichen Verfahrens. 8. Dreistellige Verben: Ich habe ihn das Haus bertragen. Diese Verben haben den Austausch von Mitteilungen(sagen, zeigen, erklren u.a.)und von Eigentum zum Inhalt. In diesen Verben gipfelt die Hierarchie. Diese Klassifikation ist fr die Modellierung der Stze von groer Bedeutung. Klassifikation der Verben nach dem Aspekt In der Linguistik unterscheidet man noch eine Klasssifikation der Verben Klassifikation nach dem Aspekt, da die lexikalische Bedeutung der Verben aufs engste mit den verschiedenen Bedeutungen des Aspekts verbunden ist. Der Aspekt zeigt den Charakter des Verlaufs der Handlung.Dementsprechend werden die Verben in 3 Gruppen eingeteilt. Das sind: 1.Terminative oder begrenzte Verben; 2.Kursive oder nicht begrenzte Verben; 3.Neutrale oder potential-terminative Verben. Die terminativen Verben enthalten in ihrer lexikalischen Bedeutung eine Abgrenzung der Handlung. Es wird angegeben, ob die Handlung erst beginnt oder endet. Manche terminative Verben zeigen das Resultat der Handlung: bringen, finden, kommen, sterben, sich legen, sich setzen, aufstehen, einschlafen usw. Als Mittel der terminativen Verben dienen wortbildende Prfixe. Aus diesem Grund betrachtet man den Aspekt als lexikalisch-grammatische Kategorie. Kursive Verben zeigen eine dauernde Handlung, ohne die Grenze des Verlaufs anzugeben.Sie bezeichnen nur den Proze.Zu ihnen gehren: schlafen, sitzen, leben, suchen, blhen, lieben, hassen usw. Die Bedeutung der neutralen Verben hngt vom Kontext ab. Sie knnen sowohl als terminative als auch kursive fungieren. Zu den neutralen Verben gehren: bauen, lesen, nhen, schreiben u.a. Der Aspekt der Verben ist entsprechend fr die grammatische Charakteristik der Partizipien und in geringerem(weniger)Mae fr den Gebrauch und die Bedeutung der Zeitformen. Man darf den Aspekt mit der Aktionsart nicht verwechseln. Die Aktionsart ist im Russischen eine grammatsche Kategorie, die mit dem System der Zeitformen aufs engste verbunden ist: die Zeitformen im Russischen sind zugleich Formen der Aktionsart. Die deutschen terminativen, kursuven und neutralen Verben haben alle Zeitformen, obwohl es einen Unterschied in der Bedeutung der Zeitformen gibt: Ich bringe Ihnen die heutige Zeitung Gegenwart, aber kann auch die Zukunft bezeichnen, weil bringen ein terminatives Verb ist. Ich bringe, komme, finde bezeichnen oft eine vollendete Gegenwart. Ich wohne auf dem Lande bedeutet eine dauernde Handlung in der Gegenwart.
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Fragen zur Kontrolle und Selbstkontrolle 1.Was stellt das Verb dar? 2.Was erfllt die Personalform des Verbs im Satz? 3.Was ist das Verb? 4.Was bezeichnet das Verb und was zeigt es? 5.Welche Rolle hat das Verb im Satzrahmen? 6.Wie wird das Verb klassifiziert? 7.Worauf beruht die morphologische Klassifikation? 8.In welche Gruppe teilt die Verben die strukturell-semantische Klassifikation? 9.Worauf sttzt sich die syntaktische Klassifikation? 10.Was ist die Valenz? 11.Was ist die Hierarchie der Stellen beim Verb von H.Brinkmann? 12.Was bedeutet der Aspekt? 13.Welche Gruppen von Verben unterscheidet man nach dem Aspekt? 14.Wofr ist der Aspekt der Verben entscheidend? Literaturverzeichnis 53. .. . .. , 1971. 54. .. .. - . , 1969 55. .. ., 1973. 56. .. . , 1961. 57. . ( ), . . , 1967 58. .. . , 1970. 59. Achralowa M. Zu einigen Aspekten der semantischen Valenztheorie unter besonderer Bercksichtigung der Wortbildung der deutschen Gegenwartssprache. Diss. Berlin, 1978. 60. Admoni W. Der deutsche Sprachbau. Leningrad. 1960. 61. Agricola E. Syntaktische Mehrdeutigkeit (Polysyntaktizitt) bei der Analyse des Deutschen und Englischen. Berlin, 1968. 62. Alychodshajew A.A. Konfrontative Untersuchungen zum Passiv der deutschen Gegenwartssprache und seiner Wiedergabe im Usbekischen. Diss. Leipzig, 1976. 63. Arsenjewa M.G. u.a. Grammatik der deutschen Sprache. Moskau, 1960. 64. Grosse R. Zum Verhltnis von Form und Inhalt bei der Valenz der deutschen Verben. Leipzig, 1962. 65. Grosse R. Zur Problematik von Satztyp und Kernsatz im Deutschen, in: Probleme der strukturellen Grammatik und Semantik. Leipzig, 1968. 14. Der Grosse Duden. Grammatik. Leningrad, 1962. 15. Gulyga J.W. Syntax der deutschen Gegenwartssprache, M. - L. 1966. 16. Helbig G. Buscha J. Deutsche Grammatik. Veb. Leipzig, 1974. 17. Jung W. Grammatik der deutschen Sprache. Leipzig, 1967. 18. Menzerath P. und Sprachtypologische Untersuchungen, in Studia Meyer-Eppler W. Linguistica. IV-N 1-2 1950, Copen. 19. Mirsoatow T.S. Deutsche Grammatik. Taschkent., 1974. 20. Schmidt W. Deutsche Sprachkunde. Berlin, 1969. 21. Stepanowa B.D. Die Zusammensetzung und die innere Valenz des Wortes, in DaF. 6-
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1967. 22. Zabrocki L. Grundfragen der konfrontativen Grammatik, in: Problema der kontrastiven Grammatik. Sprache der Gegenwart, Schriften des Instituts fr deutsche Sprache in Mannheim, Bd. VIII, Dsseldorf, 1970. 23. Mirsoatow T.S., Sattarov M.S. Deutsch-zbekisches Erklrungswrterbuch grammatischer Termini. Toschkent, 1992. 24. Moskalskaja O.I. Grammatik der deutschen Gegenwartssprache. Moskau, 1991.
J.Trier. H.Brinkmann. Die deutsche Sprache. Gestalt und Leistung. Dsseldorf, 1962; 1971; Die Wortarten im Deutschen. In: Das Ringen um eine neue deutsche Grammatik. Hrsg. Von Hogo Moser, 2. Aufl. Darmstadt, 1965; Zum grammatischen Geschlecht. In: Annales Academiae Scientiarum Fennicae, 84. Helsinki, 1954 Vorlesung IX Allgemeine Charakteristik der grammatischen Kategorien des Verbs Plan der Vorlesung IX 1. Die grammatischen Kategorien des Verbs 2. Kategorie der Person 3. Kategorie der Zahl 4. Kategorie des Modus 5. Kategorie der Zeit 6. Kategorie des Genus Die wichtigsten Begriffe, Termini, Stichwrter und Wendungen 1.verfgen 2. Die finiten Formen des Verbs 3. Sich beziehen auf 4. Der Kommunikationproze 5. einbeziehen 6. Die Zhlbarkeit 7. Die Unzhlbarkeit 8. Die substantivischen Begriffe 9. mittelbar 10.Auf die Handlungen bertragen werden 11.syntetisch 12.der Modus 13.das Modalfeld 14.objektiver Modus.15.irreal 16.gewnscht 17.mglich 18.die Modusinhalt 19.optativ-imperativuische Funktion 20.irrealpotetentiale Modalitt 21.strukturbedingt 22.lexikalisch beschrnkt sein 23.defektiv Das Verb verfgt ber 5 grammatische Kategorien:Person, Zahl(Numerus), Zeit(Tempus),Modus(Aussageweise), Genus(Richtung der Handlung). Diese grammatischen Kategorien sind den finiten Formen des Verbs eigen. Finite Formen des Verbs beziehen sich auf die Teilnehmer des Gesprchs und zeigen durch die Personalendungen,ob die Aussage fr die Sprecher (1.Person)oder Hrer(2.Person) gilt oder fr eine andere Person bzw. Einen anderen Gegenstand,von dem die Rede ist (3.Person) die Personalform bestimmt also das Subjekt macht die Rolle im Gesprch.Da die Personal Form des Verbs das Verb in dem Kommunikationsprozess einbeziet,ist die Kategorie der Person eine Kommunikativ grammatische Kategorie. Die Kategorie der Person ist dem meisten Verben eigen,doch gibt es Verben - unpersnliche Verben die infolge ihrer lexikalischen Bedeutung nur in der 3.Person Singular gebraucht werden: Es regnet, es schneit usw.
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Die Kategorie der Zahl beim Verb ist von der Kategorie der Zahl des Substantivs(Subjekts)abhngig, das die Zhlbarkeit und die Unzhlbarkeit substantivische Begriffe Gegenstnde und Personen erfat und nur durch diese Begriffe mittelbar auf die Handlungen bertragen wird: das Heft liegt die Hefte liegen zhlbar sind die Hfte. Sowohl die Person als auch die Zahl werden syntetisch durch Personalendungen bezeichnet. Der Modus zeigt das Verhltnis zwischen der Aussage und der Wirklichkeit vom Standpunkt des Sprechers. Die Modi bilden den Hauptkern der syntaktischen Kategorie der Modalitt, des Modalfeldes und werden demnach ausfhrlich in der Syntax behandelt. In der deutschen Sprache gibt es 3 Modi: den Indikativ, den Konjunktiv und den Imperativ. Der Indikativ weist darauf hin, da die Aussage der Wirklichkeit entspricht. Er wird objektiver Modus genannt. Die Opposition zunm Indikativ bilden die 2 subjektiven Modi der Konjunktiv und der Imperativ. Der Konjunktiv stellt in der Regel die aussagen nur mgliches,irreales, gewnschtes dar. Es drckt auch die mittelbare Wiedergabe aus. Demnach lassen sich 2 selbstndige Bedeutungen abgrenzen: 1.Die Bezeichnung irreal-bedingten oder nur vorgestellten Gechehens. Diese Bedeutung wird durch prteritale Zeitformen ausgedrckt: durch Prteritum, Konditionalis I, Plusquamperfekt , Konditionalis II. 2.Die Bezeichnung der mittelbaren Wiedergabe fremder Aussage.Die indirekte Rede wird vorwiegend durch prsentische Zeitformen ausgedrhkt:Prsens,Perfekt,Futur I. Zu beiden Modusinhalten kann eine heischende Komponente hinzutreten und Forderung oder realen Wunsch ausdrcken. Diese Bedeutung wird durch Prsens Konjunktiv ausgedrckt,das stilistisch begrenzt ist.Das prsens Konjunktiv in der optativimperativischen Funktion wird im feierlichen gehobenen Stil gebraucht,auch in der wissenschaftlichen Prosa:es feue sich,wer da atmet im rosigen Licht!(Schiller).Es ruhe das Gewahr!ES sei erwhnt... Im System des deutschen Verbs steht das Prsens Konjunktiv isoliert.Der Gebrauch des Konjunktivs ist unterschiedlich,je nachdem er im selbstndigen Satz oder im Nebensatz vorkommt.Im Nebensatz werden verschiedene modale Bedeutungen durch das Zusammen 1. Des Konjunktivs 2.der entsprechenden Konjunktion und 3.der Struktur des Satzgefges ausgedrckt:Sie standen ratlos un den Wagen herum,wie wenn Sie vom Monde gefallenwaren-irriale komporative Bedeutung (K.Tucholski). In einigen Nebenstzen wird die irreal-potentiale Modalitt angeblasst,der Konjunktiv wird strukturbedingt gebraucht,z.B.,in den ohne dass.Stzen:und die Nacht rckte vor,ohne dass eine Vernderung eingetreten wre(Th.Mann).In solchen Stzen wird der Konjunktiv durch den Indikativ ersetzt. Der Imperativ drckt eine Aufforderung des Sprechers aus. Whrend alle finiten Formen des Verbs sowohl den Infinitiv als auch den Konjunktiv kennen, ist der Imperativ lexikalisch beschrenkt(begrenzt). Er kann weder den unpersnlichen Verben noch von den Modalverben gebildet werden. Ausnahme: der Imperativ wird nur von den Verben wollen und lassen gebildet: Wollet! Hoffet! Liebet! Und die Erde gehrt euch wieder(Deutsches Friedensbuch). Die Verbindung wollen+wir +Infinitiv kann als analytische Form des Infinitivs(1.Person Plural)betrachtet werden.Dieses Verb bezeichnet eine Aufforderung und ist der Verbindung Lat uns gehen Synonym(Johannes Erben.Beitrge zur Geschichte der deutschen Sprache und Literatur.Band 82(Sonderband)Halle,1961). Das Paradigma des Imperativs ist defektiv. Es gibt nur 3 Formen eine Singuarform: Lies!; eine Pluralform: Lest! Und sogenannte Hflichkeitsform, die sich sowohl auf eine Person als auch auf mehrere Personen bezieht: Lesen Sie! Der Imperativ kennt keine Zeitformen: Er bezieht sich auf die Zukunft, sehr oft auf die nchste Zukunft. Fragen zur Kontrolle und Selbstkontrolle 1.ber wievel grammatische Kategorien verfgt das Verb? 2.ber welche grammatische Kategorien verfgt das Verb? 3.Welchen Formen des Verbs ist die Kategorie der Person eigen? 4.Welchen Verben ist die Kategorie der Person eigen? 5.Wodurch werden die Person und Zahl bezeichnet ? 6.Was zeigt die Kategorie des Modus? 7.Wievel Modi gibt es im Deutschen? 8.Worauf weist der Indikativ hin?
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8.Was stellt der Konjuktiv dar? 9.Was drckt der Imperativ aus? 10.Wie ist das Paradigma des Imperativs? 11.Kennt der Imperativ Zeitformen? Literaturverzeichnis 66. .. . .. , 1971. 67. .. .. - . , 1969 68. .. ., 1973. 69. .. . , 1961. 70. . ( ), . . , 1967 71. .. . , 1970. 72. Achralowa M. Zu einigen Aspekten der semantischen Valenztheorie unter besonderer Bercksichtigung der Wortbildung der deutschen Gegenwartssprache. Diss. Berlin, 1978. 73. Admoni W. Der deutsche Sprachbau. Leningrad. 1960. 74. Agricola E. Syntaktische Mehrdeutigkeit (Polysyntaktizitt) bei der Analyse des Deutschen und Englischen. Berlin, 1968. 75. Alychodshajew A.A. Konfrontative Untersuchungen zum Passiv der deutschen Gegenwartssprache und seiner Wiedergabe im Usbekischen. Diss. Leipzig, 1976. 76. Arsenjewa M.G. u.a. Grammatik der deutschen Sprache. Moskau, 1960. 77. Grosse R. Zum Verhltnis von Form und Inhalt bei der Valenz der deutschen Verben. Leipzig, 1962. 78. Grosse R. Zur Problematik von Satztyp und Kernsatz im Deutschen, in: Probleme der strukturellen Grammatik und Semantik. Leipzig, 1968. 14. Der Grosse Duden. Grammatik. Leningrad, 1962. 15. Gulyga J.W. Syntax der deutschen Gegenwartssprache, M. - L. 1966. 16. Helbig G. Buscha J. Deutsche Grammatik. Veb. Leipzig, 1974. 17. Jung W. Grammatik der deutschen Sprache. Leipzig, 1967. 18. Menzerath P. und Sprachtypologische Untersuchungen, in Studia Meyer-Eppler W. Linguistica. IV-N 1-2 1950, Copen. 19. Mirsoatow T.S. Deutsche Grammatik. Taschkent., 1974. 20. Schmidt W. Deutsche Sprachkunde. Berlin, 1969. 21. Stepanowa B.D. Die Zusammensetzung und die innere Valenz des Wortes, in DaF. 61967. 22. Zabrocki L. Grundfragen der konfrontativen Grammatik, in: Problema der kontrastiven Grammatik. Sprache der Gegenwart, Schriften des Instituts fr deutsche Sprache in Mannheim, Bd. VIII, Dsseldorf, 1970. 23. Mirsoatow T.S., Sattarov M.S. Deutsch-zbekisches Erklrungswrterbuch grammatischer Termini. Toschkent, 1992. 24. Moskalskaja O.I. Grammatik der deutschen Gegenwartssprache. Moskau, 1991. Vorlesung X Die Zeitformen des Verbs
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Plan der Vorlesung 1.Das Prsens und seine Bedeutungen 2.Prteritum und Perfekt 3.Plusquamperfekt 4.Futurum I und Futurum II Die wichtigsten Begriffe, Termini, Stichwrter und Wendungen 1.Der Zeitpunkt 2.Der Redemoment 3.Die dauernde, wiederholende Handlung 4.der Redeakt 5.Die Fhigkeit 6.Die futurale Bedeutung 7.Die Einwirkung des Kontxtes 8.Die temporale Adverbialbestimmung 9.Das kontextuelle Synonym 10.Zur Belebung der Erzhlung 11. Prsens historicum 12.Die vorherrschende Tempusform 13.die Gleichzeitigkeit in der Gegenwart oder Zukunft 14.Relative und absolute Bedeutungen 15.Das generelle Prsens 16.verblasen 17.Der kategorische Befehl 18.systemhafte Synonyme 19.die universellste Zeitform 20.die direkte oder inderekte Rede 21.Die Gleichzeitigkeit in der Vergangenheit 22.Das Satzgefge 23.Die resultative Bedeutung 24.Die Vorzeitigkeit zum Redemoment 25.berschneiden 26.Die Identifizierung 27.Die perfektive Aktionsart 28.Der absolute und relative Gebrauch 29.Temporale Bedeutung 30.Modale Funktion 31.Das Tempussystem Prsens Das Prsens drckt vor allem Geschehnisse aus, die in der Gegenwart ablaufen, also 1. bezeichnet es den Zeitpunkt, der mit dem Redemoment zusammenfllt; 2. z.B.: Wenn ich an dich denke, geschieht es mit mir oft: ich sehe dich die Treppe hinuntergehen, sehe dich einkaufen(Heinrich Bll). In diesem Beispiel drckt das Prsens eine dauernde,sich wiederholende Handlungen aus. Also,das Prsens umfat auch Zeitabschnitte, die durch den Augenblick des Redeaktes hindurchlaufen.Da das Prsens ber die Gegenwart hinausreicht, hat es die Fhigkeit, Zuknftiges und Vergangenes zu bezeichnen; 3. Besonders oft tritt die futurale Bedeutung der terminativen Verben auf: Ich bringe Ihnen meinen Artikel. Gewhnlich aber entsteht die futurale Bedeutung unter der Einwirkung des Kontextes, sehr oft wird das Prsens Futur von temporalen Adverbialbestimmungen begleitet bald, morgen usw.: Ich schicke meinen Enkel in einer halben Stunde. Prsens futuralis ist ein kontextuales synonym des Futurs; 4.Prsens ist auch ein kontextuales Synonym des Prteritums, indem es zur Belebung der Erzhlung dient: Nun kam der Schrecken zum Aufbruch. Schrille Damenschreie mischen sich mit den dumpfen Bestrzungsrufen von Mnnern. Neben mir hre ich Hilfe! rufen(Th.Mann). Im modernen Deutsch werden Episoden, Kapitel, sogar ganze Erzhlungen und Romane im Prsens historicum geschrieben Im Westen nichts Neues(Remarque), Kleiner Mann was nun? (Hans Fallada u.a.). Auch in der Ballade ist das Prsens historicum die vorherrschende Tempusform. Wenn mann 2 gleiche Zeitformen gebraucht, bezeichnet Prsens die Gleichzeitigkeit in der Gegenwart oder Zukunft. Relative und absolute Bedeutungen fallen zusammen. 5. Eine besondere Bedeutung des Prsens ist die Bezeichnung der Sachverhalte, die sich nicht auf den Redemoment beziehen und allgemeine Geltung haben. Diese Bedeutung nennt man generelles Prsens: Die Erde dreht sich um die Sonne. Der Mensch lebt nicht nur sein persnliches Leben, sondern auch das seiner Epoche und Zeitgenossenschaft(Th.Mann). Manche Sprachwissenschaftler(E.Koschmieder.Beitrge zur allgemeinen Syntax. Heidelberg, 1965) behaupten, da manche(einige) Bedeutungen des Prsens mit der Hauptbedeutung nicht verbunden sei. Das Prsens hat aber einen allumfassenden Charakter, und das generelle Prsens ist von diesem allgemeinen Charakter abgeleitet.Die zeitlichen Bedeutungen des Prsens verblasen, wenn das Prsens in der 2.Person Singular von einer besonderen Intonation begleitet, einen kategorischen Befehl ausdrckt, z.B.: Du schweigst! Das ist ein kontextuales Synonym des Imperativs.
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Prteritum und Perfekt Das sind systemhafte Synonyme, da ihre Hauptbedeutung die Bezeichnung einer Handlung in der Vergangenheit zusammenfallen. Im minimalen Kontext bezeichnen sie eine Handlung in der Vergangenheit. Das Prteritum ist die universellste Zeitform der Vergangenheit. Es ist die Hauptform bei der Wiedergabe von zusammenhngenden vergangenen Handlungen in Erzhlungen, Berichten. H.Brinkmann nennt Prteritum eine Form der Erinnerung(Die deutsche Sprache.Dsseldorf, 1962, S.,329). Wenn eine Handlung der anderen folgt und diese Folge der natrlichen Folge der Wirklichkeit entspricht, so erscheint das Prteritum: Ich go mir ein, tat Zucker in den Kaffee, rhrte um und trank(H.Bll). Im Prteritum stehen gewhnlich die Verben haben, sein, werden, Modalverben, die Verben scheinen, brauchen, pflegen (mit dem Infinitiv) und die Verben, die die direkte oder indirekte Rede einleiten. Im Gesprch und in der direkten Rede wird fast ausschlielich das Perfekt gebraucht, aber das Prteritum kommt auch vor: -Woher hast du denn die herrlichen Rosen bekommen? Christa erhob sich. Oh, sagte sie,ich fand einen riesigen Strau auf meinem Zimmer(B.Kellermann). Das Prteritum ist mit der Gegenwart nicht verbunden. In einem bestimmten Kontext, und zwar in der erlebten Rede bezeichnet das Prteritum die Gegenwart und die Zukunft. Seine Hauptbedeutung verblat, und es tritt als kontextuelles Synonym des Prsens, des Futurs bzw. Des Konditionalis I auf, z.B.: Aber er blickt mehrere Male zurck. Was ging da vor?(Willi Bredel). In diesem Fall kann hier auch das Prsens erscheinen. Im relativen Gebrauch bezeichnet das Prteritum die Gleichzeitigkeit in der Vergangenheit. Diese Bedeutung kommt im Satzgefge zum Ausdruck: Solange er neben mir ging, war die ganze Natur entzaubert(Heinrich Heine). Die relative Bedeutung fllt mit der absoluten zusammen. Perfekt ist die Zeitform im Gesprch und in der kurzen Mitteilungen. Man gebraucht Perfekt besonders wenn es die Verbindung mit der unmittelbaren Gegenwart bezeichnet oder wenn das Resultat der Handlung in der Gegenwart hervorgehoben wird: Es hat gelutet, die Stunde beginnt. Besonders oft wird das Perfekt in Fragen und Antworten gebraucht: -Was ist geschehen? Eine Tasse ist gefallen. Diese resultative Bedeutung kommt besonders zum Ausdruck, wenn das Perfekt von terminativen und neutralen Verben gebildet wird. Das Geschehen, das durch das Perfekt ausgedrckt wird, wirkt in der Gegenwart nach: Einmal, es ist schon zwei Jahre her, habe ich ein Eisenbahnunglck mitgemacht, -alle Einzelheiten stehen mir klar vor Augen (Thomas Mann). Das Perfekt drckt die Vorzeitigkeit in der Gegenwart aus, d.h. die Vorzeitigkeit zum Redemoment: Ich kann ihn zum Telephon nicht rufen, er ist eben fortgegangen. Die Bedetuung der Vorzeitigkeit in der Gegenwart berschneidet sich mit der schon genannten absoluten. Das Prteritum kommt in diesem Fall nicht vor. Relativ wird das Perfekt auch zum Ausdruck der Vorzeitigkeit in der Zukunfz gebraucht: Wenn aber spterhin der Liebende sein Mdchen verloren hat, dann kommt er wieder zu der wohlbekannten Linde, und seufzt, und weint (H.Heine). Hier ist das Perfekt dem Futurum II Synonym. In der Linguistik wurde viel ber die Bedeutungsunterschiede des Prteritums und des Perfekts gestritten. In den deutschen Grammatiken des XVIII und XIX Jahrhunderts, die unter dem groen Einflu der lateinischen Grammatik waren, herrschte die Identifizierung des Perfekts mit der perfektiven Aktionsart. Zu einer solchen Auffassung trug auch die Herkunft des Perfekts bei. Sogar die Termini Perfekt und Imperfekt statt Prteritum spiegeln diese Auffassung wider. Die Theorie der Identifizierung der vergangenen Zeitformen mit den Aktionsarten wurde stark kritisiert(O.I.Moskalskaja, G.M.Birkenhof). Auch in den in Deutschland erschienenen Grammatiken sucht man nach anderen Kriterien. Noch W.Willmanns hat bemerkt, da das
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Perfekt gebraucht wird, um eine Aussage als wesentlich und bedeutend hervorzuheben(Deutsche Grammatik. Bnde I-III, 2.Auflage, Straburg, 1899-1911). In diesem Sinne findet W.Willmanns das Perfekt um sehr wirksam am Schlu des Romans Leiden des jungen Werters: Handwerker trugen ihn. Kein Geistlicher hat ihn begleitet. Hier spielen auch rhytmische Grnde mit. Das Perfekt kommt in den Anmerkungen des Verfassers vor. Eine Erzhlung, ein Kapitel beginnt gewhnlich mit dem Prteritum, aber man findet auch das einleitende Perfekt oder das einleitende Plusquamperfekt. Im Perfekt wird nicht erzhlt, es hebt einen Vorgang wegen seiner Bedeutung fr die Gegenwart als isoliertes Faktor hervor. Wenn das Prteritum gewhlt wird, so wird das dargestellte Ereignis als Glied einer zeitlichen Reihe aufgefat, in der andere Ereignisse vorausgehen und folgen. Aus diesem Grund empfehlt W.Willmanns das Prteritum zu whlen, wenn man Augenzeuge eines Vorfalls waren. Wenn man aber vom Vorfall nur gehrt hat, dann soll man das Perfekt gebrauchen(W.Willmanns, ebenda). H.Brinkmann hebt hervor, da das Perfekt ein Geschehnis nicht in Verbindung mit anderen Geschehnissen der Vergangenheit bezeichnet. Die Grenzen zwischen Perfekt und Prterit verwischen sich in sddeutschen Dialekten, wo das Prterit in lebendiger Rede wenig gebraucht wird. Umgekehrt neigt gehobene Sprache dazu, unter gewissen Bedingungen das Perfekt durch das Prteritum ersetzen(H.Brinkmann. Die deutsche Sprache. Gestalt und Leistung. Dsseldorf, 1971). Im Zeitungsstil berschneiden sich beide Zeitformen. Also, liegt der Unterschied zwischen dem Prteritum und dem Perfekt: 1.im verschiedenen Bedeutungsumfang; 2.in der Gebrauchssphre; 3.im stilistischen Wert. Plusquamperfekt Das Plusquamperfekt ist eine relative Zeitform, die die Vorzeitigkeit in der Vergangenheit bezeichnet. Wenn die Reihenfolge der Handlungen im Bericht der Reihenfolge der Handlungen in der objektiven Wirklichkeit nicht entspricht, d.h. wenn ber das Frhergeschehene spter ausgesagt wird, ist das Plusquamperfekt obligatorisch(M.D.Natanson): Die Dcher waren wei. In der Nacht hatte es geschneit. Ein schwaches Abendrot frbte den Himmel. Es hatte nicht mehr geregnet(E.M.Remarque). Im Nebensatz erscheint das Plusquamperfekt mit den Konjunktonen, die die Vorzeitigkeit nicht deutlich zum Ausdruck bringen, und zwar mit den Konjunktionen als und wenn. Mit der Konjunktion nachdem ist das Plusquamperfekt obligatorisch. In diesem Fall tritt die bercharakterisierung hervor. Mit den anderen Konjunktionen, die das zeitliche Verhltnis genau angeben, ist der Gebrauch der Zeitformen frei. Im absoluten Gebrauch berichtet das Plusquamperfekt eine vergangene Handlung aus. Wenn eine ganze Episode als Vorgeschichte dargestellt wird, so beginnt die Vorgeschichte mit dem Plusquamperfekt die ersten 2-3 Stze im Plusquamperfekt, dann geht der Autor zum Prteritum ber. Futur I und II Die Zeitformen erfllen 2 verschiedene Funktionen: 1. Temporale und 2. Modale. Das Futurum I wird vorwiegend absolut gebraucht, es bezeichnet zuknftige Handlungen. Im relativen Gebrauch drckt Futur I die Gleishzeitigkeit in der Zukunft aus. In beiden Fllen ist dem Futurum I das Prsens Synonym. Das Futurum II ist eine relative Zeitform. Es bezeichnet die Vorzeitigkeit in der Zukunft. Das Synonym des Futurs II ist das Perfekt: Du wirst schaffenAber wenn du es geschaffen haben wirst, werde ich nicht mehr bei dir sein(H.Fallada); Welch ein Glck? Nun wird er, bevor in die Grube fhrt, Franklin und der Freiheit einen Dienst erwiesen haben(Leonhard Frank). Futur I und II drcken die Modalitt des Satzes aus und zwar eine Annahme. Dabei ndert sich ihre temporale Bedeutung. Das Futurum I bezeichnet eine Annahme in der Gegenwart, das Futurum II in der Vergangenheit: Sonst ist er sehr schweigsam. Er wird seine Grnde haben(F.Wlf). Das Kind ist verschwunden. Paris ist gro. Es wird sich ein Obdach gefunden haben (Anna Seghers).
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Das Futur I drckt auch einen kategorischen Befehl aus. Die modale Funktion des Futurs II ist verbreiteter als die temporale. Das Futur II wird von H.Brinkmann im zeitlichen System nicht betrachtet. Die beiden Funktionen des Futurs I und II sind so auseinandergegangen, da man sie als Homonyme betrachten knnte. L.R.Sinder und T.W.Strojewa sind der Meinung, da sich das Futur I und besonders Futur II zu einem neuen Modus herausgebildet haben (1957). W.Admoni behauptet aber, da die futurale Bedeutung mit der modalen verbunden ist, da die Bezeichnung der Zukunft eine natrliche fr alle anderen modalen Gebrauchsweisen bildet(W.Admoni.Der deutsche Sprachbau. M.-L., 1972) H.Brinkmann meint, da die Hauptbedeutung des Futurs I die Erwartung ist. Von dieser Bedeutung erheben sich zwei scheinbar entgegengesetzte Varianten: Aufforderung und Vermutung, aber diesen Bedeutungen liegt auch die Erwartung zugrunde(H.Brinkmann. Die deutsche Sprache. Gestalt und Leistung. Dsseldorf, 1971). Die modale Bedeutung ist auch mit der Kategorie der Person verbunden: die Annahme ist fr die 3. Person charakteristisch, die imperative Bedeutung fr die 2.Person. Also, das Tempussystem im Deutschen ist sehr kompliziert, weil sich die Zeitformen in ihrem Gebrauch berschneiden. Fragen zur Kontrolle und Selbstkontrolle 1. Was drckt das Prsens aus? 2. Was bezeichnet das Prsens? 3. Welche Bedeutungen hat das Prsens? 4. Welche Synonyme sind Prteritum und Perfekt? 5. Was fr eine Zeitform ist das Prteritum? 6. Was bezeichnet das Prteritum? 7. Was drckt das Perfekt? 8. Was fr eine Zeitform ist das Perfekt? 9. Gibt es Unterschiede beim Gebrauch dieser zwei Zeitformen? 10. Was bezeichnet das Plusquamperfekt? 11. Welche Funktionen erfllen das Futur I und II? Literaturverzeichnis 79. .. . .. , 1971. 80. .. .. - . , 1969 81. .. ., 1973. 82. .. . , 1961. 83. . ( ), . . , 1967 84. .. . , 1970. 85. Achralowa M. Zu einigen Aspekten der semantischen Valenztheorie unter besonderer Bercksichtigung der Wortbildung der deutschen Gegenwartssprache. Diss. Berlin, 1978. 86. Admoni W. Der deutsche Sprachbau. Leningrad. 1960. 87. Agricola E. Syntaktische Mehrdeutigkeit (Polysyntaktizitt) bei der Analyse des Deutschen und Englischen. Berlin, 1968. 88. Alychodshajew A.A. Konfrontative Untersuchungen zum Passiv der deutschen Gegenwartssprache und seiner Wiedergabe im Usbekischen. Diss. Leipzig, 1976.
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89. Arsenjewa M.G. u.a. Grammatik der deutschen Sprache. Moskau, 1960. 90. Grosse R. Zum Verhltnis von Form und Inhalt bei der Valenz der deutschen Verben. Leipzig, 1962. 91. Grosse R. Zur Problematik von Satztyp und Kernsatz im Deutschen, in: Probleme der strukturellen Grammatik und Semantik. Leipzig, 1968. 14. Der Grosse Duden. Grammatik. Leningrad, 1962. 15. Gulyga J.W. Syntax der deutschen Gegenwartssprache, M. - L. 1966. 16. Helbig G. Buscha J. Deutsche Grammatik. Veb. Leipzig, 1974. 17. Jung W. Grammatik der deutschen Sprache. Leipzig, 1967. 18. Menzerath P. und Sprachtypologische Untersuchungen, in Studia Meyer-Eppler W. Linguistica. IV-N 1-2 1950, Copen. 19. Mirsoatow T.S. Deutsche Grammatik. Taschkent., 1974. 20. Schmidt W. Deutsche Sprachkunde. Berlin, 1969. 21. Stepanowa B.D. Die Zusammensetzung und die innere Valenz des Wortes, in DaF. 61967. 22. Zabrocki L. Grundfragen der konfrontativen Grammatik, in: Problema der kontrastiven Grammatik. Sprache der Gegenwart, Schriften des Instituts fr deutsche Sprache in Mannheim, Bd. VIII, Dsseldorf, 1970. 23. Mirsoatow T.S., Sattarov M.S. Deutsch-zbekisches Erklrungswrterbuch grammatischer Termini. Toschkent, 1992. 24. Moskalskaja O.I. Grammatik der deutschen Gegenwartssprache. Moskau, 1991.
Vorlesung XI Das Genus Plan der Vorlesung 1. Zwei Genera des Verbs 2. Ausnahmeflle bei der Passivbildung 3. Zwei Arten der passiven Konstruktionen 4. Die Rolle der Prpositionen von und durch beim Passiv 5. Die Theorie der Umkehrbarkeit und ihre Kritik 6. Das eingliedrige Passiv 7. Konstruktion sein+Partizip II 8. Zustandspassiv und Stativ Die wichtigsten Begriffe, Termini, Stichwrter und Wendungen Das Genus.Die zweigliedrige Opposition.Die Ttigkeitsform die Norm- oder Grundrichtung.Das Aktiv. Das Passiv die Leideform. Die Umkehr- oder Gegenrichtung. Zentrifugel. Zentripetal. Das Agens der trger der Handlung. Das Patiens. Das zweigliedrige Passiv. Das dreigiedrige Passiv. Die stilistische Daseinsberechtigung. Die Aktivitt. Die Passivitt. Die Aktiv- und Passivkonstruktionen. Der Sachverhalt. Die Seheweise. Die kommunikative Gliederung. Die Theorie der Umkehrbarkeit. Adekvat. Die Mitteilungsfunktion. Der kommunikative Wert. Die kommunikative Wertung. Die Ersatzform des Passivs. Die partizipiale Konstruktion. Die Gebrauchsweise. Das umstrittene Problem. Die Zustandsform. Die
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syntaktische Fgung. Das Zustandspassiv. Das Stativ die Seinsform. Die Tatform. Die Kompetenz der Syntax Im Deutschen gibt es 2 Genera des Verbs, die eine zweigliedrige Opposition bilden: das Aktiv (die Ttigkeitsform, die Norm- oder Grundrichtung) und das Passiv(die Leideform, die Umkehr- oder Gegenrichtung). Das Genus charakterisiert nicht die Handlung selbst, sondern das Verhltnis zwischen dem Subjekt und der Handlung: die Richtung des Prozesses im Aktiv ist zentrifugal und im Passiv zentripetal (M.M.Guchman, 1984). Anders gesagt, zeigt das Aktiv, da die Handlung vom Subjekt ausgeht und auf das Objekt gerichtet ist. Das Subjekt ist der Trger der Handlung, das Agens. Das Passiv zeigt, da das Subjekt der Einwirkung einer Handlung unterworfen ist, es ist Patiens. Das Genus ist nur den transitiven Verben eigen, intransitive Verben kennen diese Oppositon nicht. Eine entgegengesetzte Meinung vertritt A.Isacenko (Die russische Sprache der Gegenwart.Bd.1,Formenlehre.Halle,192,S.,449). Aber auch nicht alle transitiven Verben bilden das Passiv, z.B., die Verben besitzen, bekommen, kriegen, enthalten, kennen, wissen, treffen(im Sinnebegegnen). Die Formen des verbalen Genus bestimmen den syntaktischen Bau, die Gestaltung des Satzes. Darauf folgt, da die morphologische Kategorie des Genus aufs engste mit der Lexik und der Syntax verbunden ist. Es gibt 2 Arten der passiven Konstruktionen: das zweigliedrige Passiv und das dreigliedrige Passiv. Das zweigliedrige Passiv besteht aus dem Subjekt und Prdikat.Das Agens der Handlung braucht nicht genannt zu sein. Gerade die Mglichkeit, das Agens vllig auszuschalten, ist fr das Passiv charakteristisch. Man stellt einen Proze dar, ohne den Trger der Handlung der Trger zu nennen: Viele Huser werden neu angestrichen. Aus diesem Grund wird das Passiv besonders oft in der wissenschaftlichen Prosa und in der Publizistik gebraucht. Damit gewinnt das Passiv in der modernen deutschen Sprache seine stilistische Daseinberechtigung. Das zweigliedrge Passiv ist gebruchlicher als das dreigliedrige. Es umfat 75% aller passivischen Konstruktionen. Das dreigliedrige Passiv besteht aus dem Subiekt, dem Prdikat und dem prpositionellen Objekt, da das Agens der Handlung bezeichnet. Das prpositionelle Objekt, das in dem Passivmodell zum stndigen Merkmal wird, ist eine prpositionelle Gruppe mit der Prposition vonunddurch. Es ist eine Tendenz die Prposition von zu gebrauchen, wenn der Urheber der Handlung ein abstrakter Begriff ist. Aber diese Tendenz darf keinesfalls als eine Regel aufgefat werden, da wir auch durch bei Lebewesen und von bei abstrakten Begriffen finden(Gerhard Helbig.Zum Problem der Genera des Verbs in der deutschen Gegenwartssprache.DaF, 1968, 3, S.,138-140), z.B.: In denen Ruhe wird der Brger durch einen Satyriker, der Autor durch den Kritiker gestrt(J.W.von Goethe); Diesmal ward Diederich durch Emmy gerettet(H.Mann). Die Prposition von gebraucht man oft mit Substantiven, die einen psychischen oder physischen Zustand bezeichnen: Pltzlich wurde Marion von Unruhe und Angst erfat (B.Kellermann). Die Formen des Aktivs und des Passivs bilden einerseits eine Opposition und drcken polare Bedeutungen aus, sie zeigen Aktivitt und Passivitt des Subjekts. Andererseits drcken die Aktiv-und Passivkonstruktionen einen und denselben Sachverhalt, eine und dieselbe Erscheinung der objektiven Wirklichkeit aus: Der Architekt Neumann hat dieses schne Gebude erbaut dieses schne Gebude ist vom Architekten Neumann erbaut worden. Der Sachverhalt ist derselbe, es ndert sich aber die Seheweise des Sprechers und die damit verbundene Gliederung des Satzes. In den meisten dreigliedrigen Passivstzen bezeichnet das Agens das Neue, der Patiens, das passive Subjekt das Gegebene: Die Frau wurde von den Nachbarn zu Bett gebracht (A.Seghers).
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Beim zweigliedrigen Passivsatz ist das passive Subjekt (Patiens) gewhnlich das Gegebene und das prdikative Verb das Neue: In unserer Hochschule soll ein Klub erffnet werden. Es sei aber betont, da nicht die morphologischen Formen des Aktivs und des Passivs, sondern die entsprechenden syntaktischen Konstruktionen zur kommunikativen Gliederung des Satzes beitragen. Damit errtern wir ein sehr wichtiges Problem die Theorie der Umkehrbarkeit. Laut dieser Theorie kann jeder aktive Satz mit einem transitiven Verb durch einen Passivsatz ersetzt werden und demnach jeder Passivsatz lt sich in einen aktiven verwandeln. Die Theorie der Umkehrbarkeit wurde in der linguistischen Literatur einer Kritik unterworfen. M.M.Guchman behauptet, da diese Theorie schon aus dem Grunde nicht stichhltig sei, weil sie sich hauptschlich auf das dreigliedrige Passiv sttzt, das in den indoeuropischen Sprachen weniger verbreitet im Vergleich zum zweigliedrigen Passiv ist. Das zweigliedrige Pasiv entspricht dem unbestimmt-persnlichen Satz mit dem Pronomen man. Bei der Umwandlung mu man im Auge behalten, da die zweigliedrige Konstruktion mit Passiv gebruchlicher als die adequaten Stze mit man sind. Wenn der Trger der Handlung kein Lebewesen ist, lassen sich die Passivstze nicht ins Aktiv verwandeln: Sein Kopf ward gequetscht, und das Blut rann heftig ber alle Gliedmaen (Th.Mann). Bei der Umwandlung der dreigliedrigen passivischen Konstruktionen ndert sich die Mitteilungsfunktion (der kommunikative Wert) der Aussage: Ich habe diesen Artikel (das Neue) bersetzt. Dieser Artikel wurde von mir (das Neue) bersetzt. Also, liegt der Unterschied zwischen diesen 2 Arten der Konstruktionen in der kommunikativen Wertung der Aussage. Aus diesem Grunde kann das Genus als eine kommunikativ-grammatische Kategorie betrachtet werden. Eine besondere Stelle im System des deutschen Verbs nimmt das sogennante eingliedriges Passiv ein, das auch das unpersnliche Passiv genannt wird. Das eingliedrige Passiv wird sowohl von transitiven als auch von intransitiven Verben gebildet: Es wird getanzt. Es wird gelacht. Es ist formales Subjekt, morphologisch ein unpersnliches Pronomen. Dieses Pronomen fehlt, wenn der Satz mit einem Nebensatzglied beginnt: An der Tr wurde geklopft. Da er schon steckenblieb, ward im Publikum gelacht (H.Mann). Diese Konstuktion hat keine passive Bedeutung und gehrt nicht in das System des Passivs. Eine entgegengesetzte Meinung drckt L.S.Kaschenskaja (1967). G.Helbig unterschttzt diese Meinung (1972). M.M.Guchman nennt solche Konstruktionen wie Es wird gedachtusw. als Homonyme des Passivs. Das eingliedrige Passiv zeigt weder die Richtung der Handlung noch die Passivitt des Subjekts. Es gestaltet, einen Vorgang ohne Erwhnung des Patiens darzustellen und in sochen Stzen hebt man der Proze strker als im unbestimmt-persnlichen Satz hervor. In der modernen deutschen Sprache gibt es eine Reihe von Wendungen, die eine passive Bedeutung haben, aber keine passive Form: Er hat ES hundert Male GESAGT bekommen. Das Geschft kam zum Abschlu. In der Grammatik Der Groe Duden werden sie Ersatzform des Passivsgenannt. Diese Konstruktionen liegen an der Grenze der Grammatik und Lexik. In der gegenwrtigen deutschen Sprache ist eine prdikative Konstruktion verbreitet, die aus dem Verb sein und Partizip II eines transitiven Verbs gebildet ist. Sie wird partizipielleKonstruktionen mitseingenannt. Das Subjekt ist Trger eines Zustandes: Das Land ist befreit. Die Partizipialkonstruktion ist ein zusammengesetztes nominales Prdikat: das Verbseinist die Kopula, das Partizip II bt die Funktion eines prdikativ gebrauchten Adjektivs aus, ist also Prdikativ. Natrlich gibt es einen Unterschied zwischen dem prdikativen Adjektiv und dem prdikativen Partizip II. Das Adjektiv drckt eine Eigenschaft oder einen Zustand aus, das Partizip II und die ganze Konstruktion bezeichnen das Ergebnis eines Prozesses, einen Zustand, der als Resultat einer Handlung eingetreten ist. Vgl.: Das Land ist frei Das Land ist befreit; Das Fenster ist offen Das Fenster ist geffnet usw.
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Der nominale Charakter der Partizipialkonstruktion ist besonders klar, wenn das Partizip II adjektiviert ist: Die Lider ihrer Augen waren vom kalten Wasser gertet(Th.Mann). Die Grenze zwischen dem verbalen und adjektivierten Partizip ist flieend. In einigen syntaktischen Strukturen, und zwar in Nebenstzen mit den Konstruktionen alsund nachdem, in Verbindung mit Temporaladverbien und manchmal im Grokontext bekommt die partizipiale Konstruktion mit sein einen ausgesprochenen verbalen Charakter und ist dann ein kontextuelles Synonym des Passivs. Wenn das Partizip II von terminativen und neutralen Verben gebildet ist, ist die partizipiale Konstruktion dem Perfekt bzw. dem Plusquamperfekt Synonym und zwar: IST+Partizip II ist dem Perfekt Passiv Synonym, WAR+Partizip II dem Plusquamperfekt Passiv Synonym: Nachdem wir alle ausgerottet sind, werden Sie, Herr, uns rchen (H.Mann); Als der letzte Zahn gezogen war, lag Hanno acht Tage krank(Th.Mann). Manche Sprachwissenschaftler, wie W.Willmanns, L.R.Sinder und T.W.Strojewa, erklren diese Gebrauchsweise der Partizipialkonstruktion sein+Partizip II durch die Fortlassung der Form worden. Wenn das Partizip II von kursiven Verben gebildet ist, ist die partizipiale Konstruktion ein kontextuales Synonym des Prsens bzw. des Prteritums Passiv: Er ist heute hier erwartet Er wird heute hier erwartet; Das Konzert war stark besucht Das Konzert wurde stark besucht. Die partizipielle Konstruktion mit sein hat also 2 Bedeutungen: 1. Sie hat nominalen Charakter. 2. Sie hat verbalen Charakter und ist ein kontextuelles Synonym des Passivs. Aus dem obengenannten kann man folgende Schlufolgerungen machen: 1. Wenn das Partizip II von transitiven und neutralen Verben gebildet ist, ist sie dem Perfekt und Plusquamperfekt Passiv Synonym; 2. Wenn das Partizip II von kursiven Verben gebildet ist, ist die Konstruktion dem Prsens bzw. dem Prteritum Passiv Synonym. Die Beziehung der Partizipialkonstruktion mit sein hngt also vom lexikalischen Charakter des Partizips II und vom Kontext ab. Die Frage der Bedeutung der partizipialen Konstruktion mit sein und ihre Stelle im System der deutschen Sprache ist eines der umstrittensten Probleme. W.G-Admoni ist der Meinung, da die Zustandsform eine syntaktische Fgung sei, gibt aber zu, da sie sich mit dem Perfekt und Plusquamperfekt des Passivs berhrt (Der deutsche Sprachbau, 1972). Sehr verbreitet ist die Theorie des Zustandspassivs. F.Blatz meint, da neben dem Passiv, das mit Hilfe von werden gebildet wird und den Eintritt eines Geschehens bezeichnet, die zweite Form des Passivs existiert, die mit Hilfe von sein gebildet wird und das Bestehen eines dauernden Zustandes bezeichnet (Neuchochdeutsche Grammatik mit Bercksichtigung der historischen Entwicklung der deutschen Sprache. Karlsruhe, 1900, Bd 1, S.,570). Die Vertreter dieser Theorie sind also der Meinung, da es 2 Arten des Passivs gibt. Demnach ergibt sich folgende Opposition: Vorgangspassiv Aktiv------Passiv Zustandspassiv 3. In den deutschen Grammatiken der letzten Jahre ist eine neue Theorie entwickelt worden. Die partizipiale Konstruktion mit sein, wird nach dieser Theorie, nicht als eine Abart des Passivs betrachtet, sondern ein besonderes Genus Stativ (Seinsform), das dem Aktiv (Tatform und dem Passiv (Leideform) gegenbergestellt ist. Hans Glinz nennt Aktiv einfach, Passiv bewirkt, Stativ gegeben. E.I.Schendels stellt folgende dreigliedrige Opposition auf: Passiv Aktiv Stativ Die Vertreter der Theorie Zustandspassivs und des Stativs betrachten die partizipiale Konstruktion als eine verbale analytische Form. Dieser Konstruktion aber fehlt die grammatische Idiomatik: sowohl das Verb sein als auch das Partizip II behalten ihre grammatischen Kategorien.
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Die partizipiale Konstruktion bildet kein volles Paradigma: nur selten wird sie im Perfekt, Plusquamperfekt und Futurum gebraucht. Sie ist auch lexikalisch begrenzt: viele transitive Verben bilden kein Zustandspassiv, z.B., aufwenden, ausben, beglckwnschen, befragen, bewundern, bieten, bitten, brauchen, entdecken, erinnern, fragen, hindern, loben, nacken, schulden, reden, sehen, senden, zeigen (G.Helbig. Zum Problem der GeneraDaF, 1968, 3). Die Vertreter dieser Theorie heben selbst hervor, da sich das Partizip II in dieser Funktion dem Adjektiv nhert (G.Helbig, H.Glinz). Die partizipiale Konstruktion mit sein ist also keine morphologische analytische Form, sondern eine freie syntaktische Fgung und fllt in die Kompetenz der Syntax. Fragen zur Kontrolle und Selbstkontrolle 1.Wie viel und welche Genera unterscheidet man im Deutschen? 2.Was charakterisiert das Genus? 3.Welchen Verben ist das Genus eigen 4. Bilden alle transitiven Verben das Passiv? 5. Wie viel Arten der passiven Konstruktionen unterscheidet man im Deutschen? 6. Welche Prpositionen gebraucht man bei der Bildung des Passivs im Deutschen? 7. Was bedeutet die Theorie der Umkehrbarkeit? 8. Welche Stelle nimmt das eingliedrige Passivim System des deutschen Verbs? 9. Was versteht man unterErsatzform des Passivs? 10. Was bedeutet die Konstruktionsein+Partizip II? 11. Was bedeuten die BegriffeZustandspasiv und Stativ? Literaturverzeichnis 92. .. . .. , 1971. 93. .. .. - . , 1969 94. .. ., 1973. 95. .. . , 1961. 96. . ( ), . . , 1967 97. .. . , 1970. 98. Achralowa M. Zu einigen Aspekten der semantischen Valenztheorie unter besonderer Bercksichtigung der Wortbildung der deutschen Gegenwartssprache. Diss. Berlin, 1978. 99. Admoni W. Der deutsche Sprachbau. Leningrad. 1960. 100. Agricola E. Syntaktische Mehrdeutigkeit (Polysyntaktizitt) bei der Analyse des Deutschen und Englischen. Berlin, 1968. 101. Alychodshajew A.A. Konfrontative Untersuchungen zum Passiv der deutschen Gegenwartssprache und seiner Wiedergabe im Usbekischen. Diss. Leipzig, 1976. 102. Arsenjewa M.G. u.a. Grammatik der deutschen Sprache. Moskau, 1960. 103. Grosse R. Zum Verhltnis von Form und Inhalt bei der Valenz der deutschen Verben. Leipzig, 1962. 104. Grosse R. Zur Problematik von Satztyp und Kernsatz im Deutschen, in: Probleme der strukturellen Grammatik und Semantik. Leipzig, 1968. 14. Der Grosse Duden. Grammatik. Leningrad, 1962.
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15. Gulyga J.W. Syntax der deutschen Gegenwartssprache, M. - L. 1966. 16. Helbig G. Buscha J. Deutsche Grammatik. Veb. Leipzig, 1974. 17. Jung W. Grammatik der deutschen Sprache. Leipzig, 1967. 18. Menzerath P. und Sprachtypologische Untersuchungen, in Studia Meyer-Eppler W. Linguistica. IV-N 1-2 1950, Copen. 19. Mirsoatow T.S. Deutsche Grammatik. Taschkent., 1974. 20. Schmidt W. Deutsche Sprachkunde. Berlin, 1969. 21. Stepanowa B.D. Die Zusammensetzung und die innere Valenz des Wortes, in DaF. 61967. 22. Zabrocki L. Grundfragen der konfrontativen Grammatik, in: Problema der kontrastiven Grammatik. Sprache der Gegenwart, Schriften des Instituts fr deutsche Sprache in Mannheim, Bd. VIII, Dsseldorf, 1970. 23. Mirsoatow T.S., Sattarov M.S. Deutsch-zbekisches Erklrungswrterbuch grammatischer Termini. Toschkent, 1992. 24. Moskalskaja O.I. Grammatik der deutschen Gegenwartssprache. Moskau, 1991.
Vorlesung XII Das Substantiv Plan der Vorlesung 1.Allgemeines ber das Substantiv 2.Die Einteilung der Substantive in Konkreta und Abstrakta 3.Die Konkreta und ihre strukturell-semantischen Gruppen. 4.Die Abstrakta und ihre strukturell-semantischen Gruppen. 5. Die grammatischen Kategorien des Substantivs 6.Die Kategorie des Geschlechts(des Genus) 7.Kategorie der Zahl(des Numerus) 8.Kategorie des Kasus(des Falls) 9.Kategorie der Bestimmtheit und der Unbestimmtheit Die wichtigsten Begriffe, Termini, Stichwrter und Wendungen 1.Die Konkreta-die Abstrakta 2.Der Gattungsname die Appelativa 3.Der Eigenname 4. Der Sammelname die Kollektiva 5. Der Stoffname 6. Die Zhlbarkeit die Unzhlbarkeit 7.die Generalisierung 8.die Teilbarkeit die Unteilbarkeit 9. Das Rhrensystem 10.Die Kategorie des Geschlecht(des Genus), der Zahl(des Numerus), des Kasus(des Falls), der Bestimmtheit und der Unbestimmtheit 11.die syntaktische Gestaltung der Sunstantivgruppe 12.das Movierungssuffix 13.movieren 14,zhlbar unzhlbar 15. Die korrelativen Zeitformen 16.die Einheit die Mehrheit 17. Das Singulariatantum das Pluraliatantum 18.dei Homonymie 19.die Vielheit 20.unwirksam 21.neutralisieren 22. Der Ausagngspunkt 23.determinieren 24.die Kongruenz 25.das sinnverwandte Wort 26.suppletiv 27.der Werfall der gerade Kasus 28.der oblique Kasus 29.regieren 30.das Hilfswort 31. Die Rektion 32.das Begleitwort 33.der Nullartikel 34.der Hintergrund 35.aussondern
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Das Substantiv bezeichnet Gegenstnde im weiten Sinne des Wortes. Man teilt Substantive nach der Beziehung, die sie zum sinnlich Wahrgenommenen haben, in: 1. Konkreta und 2. Abstrakta, ein. I.Konkreta sind alle mit den Sinnen wahrnehmbaren Dinge, Gegenstnde im engen Sinne des Wortes. Sie zerfallen in 4 strukturell-semantische Gruppen: 1. Gattungsnamen (Appelativa). Sie bezeichnen Personen, Tiere, Pflanzen, Dinge als Einzelnes und als Gesamtheit. Die meisten Gattungsnamen sind zhlbar. Gattungsnamen bilden den Ausgangspunkt, die Grndlage fr das ganze System der semantisch-grammatischen Substantivklassen (W.Admoni. Der deutsche Sprachbau). 2. Eigennamen. Sie bezeichnen Einzelwesen (Personennamen) und Einzeldinge. Sie heben ein Einzelwesen oder eine Gruppe aus der Masse der brigen heraus. ber die Beschaffenheit dieses Einzelwesens sagt der Name nichts aus. Die Eigennamen haben eine individualisierte Bedeutung und sind in der Regel unzhlbar. 3. Sammelnamen (Kollektiva). Sie drcken, in der Einzahl gebraucht, eine Mehrzahl von Lebewesen und Dingen aus. Sammelnamen sind zugleich Einheit und Vielheit: das Gebirge, die Herde, das Volk. 4. Stoffnamen. Sie bezeichnen eine Stoffmasse. Jeder Teil hat den gleichen Namen wie das Ganze. Stoffnamen haben generalisierende Bedeutung und sind unzhlbar. II. Abstrakta sind Verdinglichungen von Eigenschaften, Vorgngen, Maen und Beziehungen. Viele Abstrakta sind unzhlbar und haben generalisierende Bedeutung: Treue, Gte, Ha, Liebe usw. Diese strukturell-semantische Klassifikation ist wichtig fr den Gebrauch des Artikels, fr die Pluralbildung und fr die Wortbildung. Zu Grunde dieser Klassifikation liegen die Begriffe Zhlbarkeit Unzhlbarkeit; Individualisierung- Generalisierung; Teilbarkeit Unteilbarkeit. Bei der Einordnung der Substantive gibt es Schwankungen.Das Wort Leitung, z.B.,ist einerseits abstrakt, andererseits konkretein Rhrensystem (die Art und Kunst, etwas zu leiten). Auch tritt ein Wechsel von einer Gruppe in eine andere ein. So werden Eigennamen zu Gattungsnamen, z.B., MOZART ist die Bezeichnung fr einen genialen Komponisten. Oder Rntgen, Diesel von Namen der Erfinder. Eine andere Einteilung der Substantive gibt O.I.Moskalskaja. Die strukturell-semantische Gruppen der Substantive sind aufs engste mit den grammatischen Kategorien der Substantive verbunden. Die grammatischen Kategorien des Substantivs Das Substantiv verfgt ber 4 grammatische Kategorien. Das sind: die grammatische Kategorie des Geschlechts (des Genus), der Zahl (des Numerus), des Kasus (des Falls) und Kategorie der Bestimmtheit und der Unbestimmtheit. Das Geschlecht (das Genus) - Das Geschlecht wird morphologisch durch den Artikel, durch wortbildende Suffixe und syntaktisch (im Satz oder in der Wortgruppe) durch die Kongruenz des Adjektivs und der Numeralien bzw. Pronomen ausgedrckt. Das grammatische Geschlecht ist jedem Substantiv eigen. Gewhnlich hat jedes Substantiv ein bestimmtes Geschlecht, aber das Substantiv ist ziemlich reich an Doppelformen. Oft ist mit verschiedenem Geschlecht verschiedene Bedeutung verbunden, z.B., das Tor der Tor; die Heide der Heide usw. Das Genus als eine grammatische Kategorie hat seine Besonderheiten. Das sind: 1. Nur bei Lebewesen hat das grammatische Geschlecht seine Bedeutung; 2. Das Geschlecht spiegelt weder Erscheinungen noch Beziehungen der objektiven Wirklichkeit wider; 3. In den meisten Fllen hngt das grammatische Geschlecht nicht von der Bedeutung des Subjekts ab; 4. Das Substantiv lt sich nicht nach Genus verndern, jedes Substantiv gehrt zum bestimmten Geschlecht. Wrter mit verschiedenem Geschlecht sind nicht Formen eines Wortes, wie es z.B., beim Kasus oder bei der Zahl der Fall ist; 5. Dem Geschlecht fehlt die Gegenberstellung der Formen, die den anderen grammatischen Kategorien eigen ist. Das grammatische Geschlecht hat folglich nicht alle Merkmale der grammatischen Kategorie.
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Das grammatische Geschlecht ist aber aufs engste mit dem ganzen System des Substantivs verbunden: mit der Deklination der Substantive, mit der Pluralbildung, mit der syntaktischen Gestaltung der Substantivgruppe, mit der Wortbildung. Die meisten Suffixe der abgeleiteten Substantive dienen nicht nur zur Bildung neuer Wrter, sie charakterisieren auch das Geschlecht der Substantive: -er, -ler, -ner, -keit, -heit usw. Das Suffix in ist am weitesten verbreitete Movierungssuffix(movieren verndern nach dem Geschlecht). Unter Movierung versteht man die Bildung einer Bezeichnung fr eine Frau aus einer mnnlichen Personenbezeichnung: Sie ist eine gute rztin. Die Tendenz, Frauenberufe mit Hilfe von Movierungssuffixen zu bezeichnen, berschneidet sich mit der Tendenz das weibliche Geschlecht bei Berufsbezeichnungen und Titeln zu unterdrcken, z.B., seine Tochter ist Schlosser, auch Aktivist der Frauenbewegung. Das grammatische Geschlecht erfllt in der Sprache eine stilistische Funktion, indem es Nichtlebewesen personifiziert, z.B., EIN FICHTENBAUM steht einsam Im Norden auf kahler Hh . Er trumt von EINER PALME, Die fern im Morgenland Einsam und schweigend trauert Auf brennender Felsenwand. M.J.Lermontow ndert die ganze Semantik des Gedichtes in seiner bersetzung, in der er die Gegenberstellung Fichtenbaum Palme aufhebt Die Kategorie der Zahl Die Kategorie der Zahl (des Numerus) drckt Beziehungen der objektiven Wirklichkeit aus. Diese Kategorie ist lexisch bedingt, d.h. sie hngt von der Semantik des Substantivs ab. Es gibt zhlbare und unzhlbare Substantive. Die zhlbaren Substantive kennen 2 korrelative Zahlformen: den Singular und den Plural. H.Brinkmann spricht in seiner Arbeit Die deutsche Sprache von der Fhigkeit des Substantivs, etwas als Einheit oder Vielheit zu setzen (Dsseldorf, 1962, S.,43). Nicht alle Substantive haben die Fhigkeit, Einheit und Mehrheit zu unterscheiden. Die unzhlbaren Substantive haben nur eine Form des Singulars. Wie H.Brinkmann behauptet, verdient diese Form nicht den Namen, den man ihr gibt. Vom Singular drfte man nur dann sprechen, wenn ihm ein Plural entgegengesetzt ist. Jedoch nennt die traditionelle Grammatik solche Substantive Singulariatantum. Dazu gehren die unzhlbaren Abstrakta: Liebe, Mut und die Stoffnamen: Tee, Salz usw. Einige Unzhlbare Substantive haben eine Form, aber diese Substantive im Plural haben eine andere Bedeutung. Es sei also nicht die Form des entsprechenden Substantivs.Als Beispiel kann das Substantiv die Schnheit dienen: Singular Schnheit 1.nur Sg; die schne Beschaffenheit, das Schnsein; Schnheit 2.eine mst weibliche Person, die sehr schn ist; Schnheit 3.etw., das schn ist (Schnheiten des Landes, des Ortes usw). Plural Schnheit 1. - Ohne Plural Schnheiten 2. Krasawizy Schnheiten 3. J-m die Schnheiten des Landes (Gegenstnde, Ortschaften) zeigen. In diesem Fall knnte man von der Homonymie sprechen (3.Sg. gebraucht man nicht) 3. Schnheiten ist ein Pluraliatantum. Die Pluraliatantum sind unzhlbar: Eltern, Geschwister, Ferien, Memoieren, Masern, Pochen, Alpen usw.
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Bei diesen Substantiven ist die Vorstellung einer Vielheit ausgedrckt. Die Unterscheidung zwischen Einzahl und Mehrzahl wird in manchen Fllen unwirksam, sie wird neutralisiert, z.B.: Er hat ein khnes Auge, ein scharfes Ohr. Der Gegner tritt zurck usw. Der Singular ist die Ausgangsform (Ausgangspunkt), die Grundform. Man knnte den Singular die Nullform betrachten, aber er wird durch den Artikel bezeichnet. Der Plural wird durch 3 grammatische Mittel ausgedrckt: 1. Durch Suffixe; 2. Durch den Umlaut; 3. durch den Artikel. Manchmal kommt die Kategorie der Zahl nur im Satz zum Ausdruck: Vor dem Gesetz steht ein Trhter von Saal zu Saal stehen aber Trhter (F.Kafka). Es gibt 3 Prinzipien der Klassifikation der Pluralbildung: 1. In vielen in Deutschland erschienenen Grammatiken wird die Pluralbildung zusammen mit der Deklination betrachtet. Man geht folglich von der Deklination aus (Der Groe Duden). Bei der Beschreibung dieser Kategorien sollte man sie auseinanderhalten, weil in der gegenwrtigen deutschen Sprache die Pluralbildung und die Deklination keine einheitliche Erscheinung darstellen. 2. Verschiedene Typen der Pluralbildung unterscheidet man je nach dem pluralbildenden Suffix. Man unterscheidet 4 Arten der pluralbildenden Suffixe: -e, -en, -er, -s. 3. Die Ausdrucksmittel der substantivischen Kategorie der Zahl sind vorwiegend morphologischen Art. Bei der Pluralbildung der Substantive treten sowohl die ueren Mittel (die pluralbildenden Morpheme Pluralsuffixe) als auch die inneren Mittel (der Umlaut) auf. Die Kasusendung n im Dativ Plural determiniert auch die Kategorie der Zahl (des Numerus). Man unterscheidet aber eine Gruppe von Substantiven, die keine Gegenberstellung von Singular und Plural ausdrcken, z.B., Maskulina und Neutra mit den Grundmorphemen er,-el,en (der Dreher-die Dreher, der Deckel-die Deckel, der Wagen-die Wagen, das Mittel-die Mittel usw). Neutra mit den Grundmorphemen chen,-lein(das Mdchen-die Mdchen, das Bildlein-die Bildlein usw.: die Sammelnamen mit dem Prfix -ge und dem Suffix e (das Gebude-die Gebude). In solchen Fllen wird die Kategorie der Zahl durch den Artikel (analytisch) oder durch die Kongruenz mit dem Prdikat (syntetisch) ausgedrckt. Auer diesen grammatischen Mitteln gibt es im Deutschen verschiedene andere Mittel zum Ausdruck der Kategorie des Numerus: 1.Phonetische Mittel (durch die Betonung: der Motor-die Motoren); 2- Lexikalische Mittel (durch andere sinnverwandte Wrter: der Rat-die Ratschlge, der Dank-die Danksagungen, das Lob-die Lobsprche usw. 3. Durch die Umschreibung des Plurals (mit Hilfe der bestimmten und unbestimmten Zahlwrter: zehn Jungen, ein wenig Sahne usw.). 4. Mit Hilfe der Wortfgungen: Tag fr Tag, Schritt fr Schritt. 5. Suppletiv (von verschiedenen Wurzeln: Mensch Leute). 6. Mit Hilfe der Pluralsuffixe besonderer Art: GenusGenera, Modus-Modi, Terminus-Termini usw. Die Kategorie des Kasus (des Falls) Die deutschen Substantive verfgen ber 4 Kasusformen, die durch alle syntaktischen Funktionen des Substantivs ausgebt werden: der Nominativ, der Genitiv, der Dativ, der Akkusativ. Der Nominativ (Werfall) heit gerade Kasus, die anderen 3 oblique Kasus. Das Kasussystem des Substantivs bezeichnet man als seine Deklination. Zur Angabe des Kasus dienen der Artikel und die Kasusendungen (Flexionen). Deklinationsendungen gehren zur syntetischen Ausrucksmitteln der Kategorie des Kasus. Als analytische Ausdrucksmittel gelten Artikel und Prpositionen. Der Artikel dient zur Unterscheidung der Kasusformen. Die Endungen des Artikels sind reicher als Kasusendungen. Und gerade die Endungen des Artikels realisieren demnach die substantivische Kategorie des Kasus(der, des, dem, den; die, der, der, die; das, des, dem, das; die der, den, die). Die Prpositionen regieren die bestimmten Kasus. Deshalb wird die Kategorie des Kasus auch durch die Hilfwrter (Prpositionen) ausgedrckt: der Form nach, mit Lust und Liebe
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(Dativ), ohne Mantel, durch Jahre (Akkusativ), anllich des Feiers, whrend des Aufenthaltes (Genitiv). Eine groe Rolle bei der Bestimmung des Kasus spielen auch die syntaktischen Ausdrucksmittel. Das sind: Kongruenz, Rektion und syntaktische Funktionen des Substantivs im Satz. Das attributive Adjektiv und Partizip, das attributiv gebrauchte Pronomen und Zahlwrter kongruieren mit den Substantiven in Kasus, Numerus und Genus.. Eine Reihe bestimmter Wortarten das Verb, das Adjektiv, die Prpositionen regieren verschiedene Kasus. Diese Fhigkeit der Wortarten nennt man in der linguistischen Literatur die Rektion: beschuldigen (Genitiv), lehren (Akkusativ). Manchmal hat das Substantiv weder Kasusendungen, noch Artikel, noch Attribute, noch andere Begleitwrter im Satz. In solchen Fllen ist das einzige Mittel zur Unterscheidung der Kasusform die syntaktische Funktion des Substantivs: Wissen ist Macht, Erdbeben in China usw. Die syntaktische Rolle des Substantivs im Satz erkennt man durch die Fragestellung. Kategorie der Bestimmtheit und der Unbestimmtheit Diese Kategorie wird durch die Verbindung des Substantivs mit dem Artikel ausgedrckt. Den Begriff der Bestimmtheit realisiert der bestimmte Artikel, den Begriff der Unbestimmtheit der unbestimmte Artikel und der Nullartikel. Der Artikel ist das Hauptzeichen dieser Kategorie. Der unbestimmte Artikel bezeichnet einen Gegenstand auf dem Hintergrunde mehrerer Gegenstnde, die ihm gleich sind. Der bestimmte Artikel ohne diesen Hindergrund und als etwas Einzigartiges. Der unbestimmte Artikel sondert aus, der bestimmte Artikel bezeichnet die schon ausgesonderten oder einzigartigen Gegenstnde. Die Kategorie der Bestimmtheit und der Unbestimmtheit wird durch die grammatische Bedeutung des Artikels determiniert, durch seine relevanten Bedeutungskomponenten: Bestimmtheit und Unbestimmtheit. O.I. Moskalskaja nennt diese Sema Informierheit des Sprechers und Hrers und Nichtinformierheit. Fragen zur Kontrolle und Selbstkontrolle 1. Was bezeichnet das Substantiv? 2. Was sind die Konkreta? 3. Welche Gruppen von Substantiven haben die Konkreta? 4. Welche Substantive gehren zu den Abstrakta? 5. Was ist wichtig fr den Gebrauch des Artikels beim Substantiv? 6. Was liegen zu Grunde der strukturell-semantischen Klassifikation der Substantive? 7. ber wie viel und welche grammatische Kategorie verfgt das Substantiv? 8. Wodurch wird das Genus ausgedrckt? 9. Welche Besonderheiten hat das Genus als grammatische Kategorie? 10. Was drckt die Kategorie des Numerus? 11. Was versteht man unter Singularia- und Pluraliatantum? 12. Wodurch wird der Plural ausgedrckt? 13. Welche Mitttel dienen noch zum Ausdruck der Kategorie des Numerus? 14. Welche Besonderheiten hat die Kategorie des Kasus? 15. Was versteht man unter der Kategorie der Bestimmtheit und der Unbestimmhiet? Literaturverzeichnis 105. .. . .. , 1971. 106. .. .. - . , 1969 107. .. ., 1973.
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108. .. . , 1961. 109. . ( ), . . , 1967 110. .. . , 1970. 111. Achralowa M. Zu einigen Aspekten der semantischen Valenztheorie unter besonderer Bercksichtigung der Wortbildung der deutschen Gegenwartssprache. Diss. Berlin, 1978. 112. Admoni W. Der deutsche Sprachbau. Leningrad. 1960. 113. Agricola E. Syntaktische Mehrdeutigkeit (Polysyntaktizitt) bei der Analyse des Deutschen und Englischen. Berlin, 1968. 114. Alychodshajew A.A. Konfrontative Untersuchungen zum Passiv der deutschen Gegenwartssprache und seiner Wiedergabe im Usbekischen. Diss. Leipzig, 1976. 115. Arsenjewa M.G. u.a. Grammatik der deutschen Sprache. Moskau, 1960. 116. Grosse R. Zum Verhltnis von Form und Inhalt bei der Valenz der deutschen Verben. Leipzig, 1962. 117. Grosse R. Zur Problematik von Satztyp und Kernsatz im Deutschen, in: Probleme der strukturellen Grammatik und Semantik. Leipzig, 1968. 14. Der Grosse Duden. Grammatik. Leningrad, 1962. 15. Gulyga J.W. Syntax der deutschen Gegenwartssprache, M. - L. 1966. 16. Helbig G. Buscha J. Deutsche Grammatik. Veb. Leipzig, 1974. 17. Jung W. Grammatik der deutschen Sprache. Leipzig, 1967. 18. Menzerath P. und Sprachtypologische Untersuchungen, in Studia Meyer-Eppler W. Linguistica. IV-N 1-2 1950, Copen. 19. Mirsoatow T.S. Deutsche Grammatik. Taschkent., 1974. 20. Schmidt W. Deutsche Sprachkunde. Berlin, 1969. 21. Stepanowa B.D. Die Zusammensetzung und die innere Valenz des Wortes, in DaF. 61967. 22. Zabrocki L. Grundfragen der konfrontativen Grammatik, in: Problema der kontrastiven Grammatik. Sprache der Gegenwart, Schriften des Instituts fr deutsche Sprache in Mannheim, Bd. VIII, Dsseldorf, 1970. 23. Mirsoatow T.S., Sattarov M.S. Deutsch-zbekisches Erklrungswrterbuch grammatischer Termini. Toschkent, 1992. 24. Moskalskaja O.I. Grammatik der deutschen Gegenwartssprache. Moskau, 1991.
Syntax
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Plan der Vorlesung XIII-XIV-XV Die Syntax - als eine Lehre vom Satz Der Satz - als der Mittelpunkt der Syntax Die Definitionen des Satzes Die Merkmale des Satze Strukturtypen der Stze Die Satzmodellierung Arten der Stze nach dem Bau, nach der emotionellen Frbung, nach der Zahl der Hauptglieder Die verbalen und nominalen Stze Aussagestze,Fragestze, Befehlstze(Aufforderungs-, Ausrufestze, Imperativstze, Befehlstze) Die syntaktischen Felder Klassifikation der Stze Satzmodalitt
Die wichtigsten Begriffe, Termini, Stichwrter und Wendungen Die Syntax 2. Die Lehre 3. Der Satz 4. Die Komponenten 5. Das Satzglied 6. Die Fgungspotenz 7. Das Fgungsmittel 8. Gestalten 9. Der Sprachbau 10. Das Syntagma 11. Die Satzfgung 12. Der Gedankenzusammenhang 13. Sinnvoll 14. Der relativ abgeschlossene Inhalt 15. Die kommunikative Kuaktion 16. Die Zweigliedrigkeit 17. Der Kern 18. Die Modalitt 19. Der verbale Charakter 20. Die grammatische Gestaltung 21. Die Verbform 22. Das positive und negative Manchmal 23. Die Methode der Satzmodellierung 24. Das Modell 25. Das Schema 26. Der Mechanismus 27. Der Eizenger 28. Die Beschaffenheit 29. Die Verbal-, Abjektive-und Substantivstze 30. Die Einstimmigkeit 31. Der Kernsatz 32. Der Stirnsatz 33. Der Spannsatz 34. Nach der Zielstellung, Redeabsicht 35. Nach dem Bau 36. Einotional Gefrbt 40. Nach der Vollstndigkeit 41. Nach dem Charakter des Subjekts 42. Nach der Gliedstellung 43. Imperative Die Syntax ist die Lehre vom Satz. Sie befat sich auch mit den Komponenten des Satzes - den Satzgliedern und ihrer Fgungspotenz, den Fgungsmitteln, mit deren Hilfe einzelne Wrter und Wortfgungen (Wortgruppen) den Satz gestalten. Unter Syntax versteht man auch (aus dem griech syntaxiz = Ordnung), das syntaktische System der Sprache oder den syntaktischen Sprachbau. Der Satz Im Mittelpunkt der Syntax steht der Satz. Es gibt viele Definitionen des Satzes. Die Grundeinheiten der Syntax sind auerdem Satz - Wort, Wortfgung (-gruppe), dann Phoneme, Morpheme auf der unteren Ebene. Auf diese Grundeinheiten gestzt, bilden sich andere Einheiten der Syntax: Satzglieder, Syntagmen, Satzfgungen. Es gibt viele Definitionen des Satzes: Der Satz ist eine Sinneinheit innerhalb eines greren Gedankenzusammenhangs (K.Boost, Neue Untersuchungen zum Wesen und zur Struktur des Satzes B., 1955, S.34). Ein Satz ist nur Sinnvoll, wenn er sachlich etwas meint, wenn er ausdrckt, was der Sprechende meint (B.Snell, Der Aufbau der Sprache, Hamburg, 1961, S.76). 1. Der Satz ist eine intonatorisch und grammatisch geformte Spracheinheit, die als Hauptmittel zur Gestaltung und der Mitteilung eines relativ abgeschlossenen Inhalts dient und das Verhltnis zwischen Aussage und Wirklichkeit vom Standpunkt des Sprechers wiedergibt (Gylyga, Natanson, Syntax der deutschen Gegenwartssprache, M.,1980, S.5). 2. Der Satz ist die minimale Einheit der Rede (O.I. Moskalskaja, Grammatik der deutschen Gegenwartssprache, M. 1975, S.241). 3. Der Satz ist eine kommunikative Redeeinheit, mit deren Hilfe der Sprecher den Hrer etwas mitteilt, nach etwas fragt, seinen Willen uert. Die Merkmale des Satzes sind (nach E.I.Gulyga): 1. Die kommunikative Funktion; 2. Die Zweigliedrigkeit und die Beziehung zwischen dem Subjekt und Prdikat nennt man das prdikative Subjekt - Objekt - Verhltnisse (macht den Kern des Satzes aus); 3. Die Modalitt, der Zeitbezug, Personenbezug, Genusbezug, die fr die Aussage erforderlich sind; 4. Die relative inhaltliche Abgeschlossenheit; 5. Der verbale Charakter des Prdikats (mit dem konjugierbaren Teil
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- Verbum finitum) an der 2 - Stelle; 6. Die intonatorische und grammatische Gestaltung (die Intonation ist das wichtige Mittel der kommunikativen Gliederung des Satzes). Der krzeste vollstndige Satz besteht aus einer Verbform: Sprich! Kommt! Auch Einzelwrter und Wortgruppen knnen Satzcharakter haben: Wunderbar! Fertig! Guten Tag! Vorsicht, Stufen! Ferienzeit Reisezeit. Das prdikative Verhltnis (die Prdikativitt) zeigt, da dem Subjekt ein positives oder ein negatives Merkmal zugeordnet wird. Das prdikative Verhaltnis uert sich in der Verbindung des Subjekts mit dem Prdikat und ist nur dem Satz eigen. W.Admoni schreibt: Die prdikative Beziehung hat eine entscheidende Bedeutung fr die Struktur des Satzes, da sie und nur sie eine geschlossene, kommunikativ selbstndige Fgung der Wrter bildet (S.198). Deswegen sind Subjekt und Prdikat die Hauptglieder des Satzes. Morphologisch drckt sich die prdikative Beziehung in der Kongruenz des Prdikativs mit dem Subjekt aus (in Zahl und Person), das Prdikativ - in Zahl, Geschlecht und Kasus. Er ist Lehrer. Sie ist Lehrerin. Wir sind Lehrer. 26 In der modernen Sprachforschung unterscheidet man verschiedene Strukturtypen der Stze auf Grund der Methode der Satzmodellierung. Das Modell ist ein abstraktes Schema, das die wesentlichen Zge einer komplizierten (strukturierten) Erscheinung darstellt. Das Satsmodell hilft, den Mechanismus des Satzes zu verstehen und lehrt uns eine uneingeschrnkte Zahl der Stze zu bilden. In den 30-er Jahren hat W.Admoni 12 logisch - grammatische Satztypen vorgeschlagen. Der Ausgangspunkt dieser Einteilung waren die Art des Prdikats und zum Teil die des Subjekts (W.Admoni 49, Die Aspekte des Satzes, S. 232-234): 1. Modell 1: S+P Studenten studieren. 2. Modell 2: S+P (vt) + 0 (Akk) Erzeuger + Handlung + Gegenstand der Handlung. Modell 3: S + P1 (Kapula) + P2 (Prdikativ im Nominativ: Die Rose ist eine Blume. Modell 4: S +P1(Kopula) + P2 (Adjektiv): Die Rose ist schn (die Beschaffenheit eines Gegenstanddes. Modell 5: S +P1(Kopula) + Gen. Prdikativ: Er ist dieser Meinung (inneren Zustand des Subjekts). Modell 6: S + Pk + Adverbiales (Temporal, Lokal): Er ist da, zu Hause am Tage. Modell 7: S + PMv + Inf: Er mu spielen. Modell 8: S + haben + (Akk): Er hat Angst (einen Zustand des Subjekts); Es gibt + Objekt. Modell 9: Es + K+ Svom: die Existenz des Subjekts = zweiglieder Satz: Er war einmal ein Alter. Modell 10: Es + P - unpersnlicher Satz: Mich hungert. Es regnet. Modell 11: Genitiv + Kopula + Wort quantitativer Bedeutung: Der Gste waren viele Partitiver Satz. Modell 12: Khle Nacht, helles Licht eingliedriger Satz = Nominativwort, - gruppe. Unahhngig von W.Admoni entwickelt dasselbe Prinzip der Satzmodellierung H.Brinkmann. Es handelt sich vor allem um die Unterscheidung von Verbal-, Adjektiv- und Substantivstzen. H.Brinkmann. Unterscheidet 4. Modelle: 1. Vorgangssatz: Es regnet. Er lchelt (intiv) 2. Handlungssatz: Die Kinder malen ein Bild (vt) 3. Adjektivsatz: er ist krank. Seine Meinung ist richtig. 4. Substantivsatz: Das ist Taschkent. Taschkent ist die Hauptstadt von Usbekistan. Heutzutage gibt es keine Einstimmigkeit in den Fragen der Satzmodellierung. So, z.B., unterscheidet W.Jung nach der Form, d.h. nach der Stellung der Personalform des Verbs: 1. Kernstze - Verb an der 2. Stelle. Man spricht von Kernstellung des Prdikats. 2. Stirnstze Verb am Anfang, in Stirnstellung. 3. Spannstze - Verb am Ende das Subjekt in Spannstellung: Die Reise, die wir morgen antreten, wird schwer. Die Sowjetgermanisten unterscheidet die Stze: 1. Nach der Zieleinstellung, Redeabsicht: Aussagestze, Frage-, Befehl- (Aufforderungs-, Heischestze); 1. Nach dem Bau. 1. Einfache unerweiterte: S + P 2. Erweiterte: S + P + Ng Elementarstzen 3. Zusammengesetzte, bestehen aus 2, 3, 4 prdikativen Einheiten und mindestens aus 2. 2. Jede dieser Satzarten kann nach ihrer emotionellen Frbung. 1. neutral und 2. emotional gefrbt sein. Die ersten sind Aussage und Fragestze und die zweiten Ausrufestze, die verschiedene Schattierungen der Aufforderung ausdrcken: Befehl, Kommando, Rat, Bitte, Warnung, Abweisung, Verbot. Bei jeder Zieleinstellung kann der Satz ein emotionell neutraler Satz oder ein Ausrufesatz sein: Es ist hier dunkel! Tritt hinein! Was sagst du?! III. Nach der Zahl der Hauptglieder unterscheidet man zweigliedrige und eingliedrige Stze. Die zweigliedrigen Stze sind mit 2 grammatischen Zentren: Subjekt (oder Subjektgruppen) und Prdikat. Alle Modelle dieser Art werden in 3 Gruppen (Blcke nach Moskalskaya) eingeteilt: 1.1 Gruppe umfat Stze
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mit dem nominalen Prdikat. 2. Die 2 - Gruppe umfat die Stze mit dem verbalen Prdikat. In den verbalen Bereich gehren die Aktanten des Verbs: alle das Verb umgebenden Elemente: Objekte, Adverbialen, Prdikatsattribute. Ihre Zahl hngt von der Valenz des Verbs ab. Je nach der Zahl der strukturbildenden Elemente unterscheidet Schendels 2, 3, 4, 5 stellige Modelle: Modell 1 (zweistellige): S + P; Modell 2 (3-stellige): S + P + O (Ak., D. Prs., Objekt, Gen.): Er nahm sich eines Jungen an. Modell 3: S + P + Modal -, Lokal-, Temporalbestimmung; Modell 4 (auch 3 stellige) S + P + Attributt. : Er trat glcklich ein; Modell 5 ( 4 stellige) S +P + Objekt D. + Objekt, Akk.; S + P + O + Adverbiale: Er trug das Gedicht mit Begeisterung vor; Modell 6 (5 stellige) S + P + 3 Ergnzungen: Er legte dem Professor die Prfung in Grammatik ab. 3. Die 3 - Gruppe der Satzmodelle bilden zweigliedrige Stze mit der Komponente Es: Modell 1 (Naturerscheinungen): Es blitzt (zweistellig) Modell 2 (dreistellig): Es gibt viele Leute. Es ist spt. Es riecht nach Flieder ; Modell 3 (vierstellig): Es geht ihm besser (menschliches Befinden); Mit seiner Gesundheit steht es gut. Es schwankt: Es friert mich. Aber: mich friert. 1. Es tut mir leid, ihn krank zu sehen - Ihn krank zu sehen tut mir leid 2. Am Abend wird getanzt - Es wird am Abend getanzt. Die eingliedrige Stze haben nur ein grammatisches Zentrum. Sie werden in 1. Verbale 2. Nominale eingeteilt. 1. Verbale eingliedrige Stze bestehen aus. a) einem Verb im Imperativ: Lies! Lest! b) einem Infinitiv: Aufstehen! Lesen! Schlafen! c) einem Partizip: Aufgepat! Stillgestanden! d) dem unpersnlichen Passiv: Es wird gesungen. 2. Nominale bestehen aus: a) einem Substantiv im Nominativ: Stille! Nacht! b) aus einer Wortfgung: Eine interessante Geschichte c) einem Adjektiv/Adverb: Hoch! Schn! Vorwrts! Wie gemtlich! d) aus Modalwrtern: Gewi, Natrlich e) einer Interjektion: Hurra! Oh! La la! f) den unpersnlichen Stzen. Es ist totenstill, kalt usw. Fragestze werden eingeteilt in: 1) Entscheidungsfragen = Satzfragen (ohne Fragewort); 2) Ergnzungsfragen = Wortfragen (mit Fragewort): a) mehrzielige: Wann, wo und wozu versammeln sie sich? 3) Besttigungsfragen = Vergewisserungsfragen: der Wortfolge nach sind sie Aussagestze + Nicht war? Der Sprecher wartet auf die Bestndigung seiner Aussage durch den Gesprchspartner (doch, nicht, sicher, nicht wahr): Sie haben die Wahrheit gesagt, nicht wahr? 4) Retorische Fragen: sind Fragestze, in den, der Sprecher keine Antwort erwartet: Ist das nicht zum Lachen! Sollte das wirklich sein? IV. Nach der Vollstndigkeit unterscheidet man volle und elliptische Stze, in denen ein Hauptglied oder beide Hauptglieder ausgelassen werden, aber aus dem Kontext sind sie verstanden: Modell 1: S (Subs.) + P (Subs.): Trume - Schume. Ein Mann - ein Wort (Knappstze) unvollstndige; Modell 2: Gesagt - getan: S (Partizip) + P (Partizip) ; Modell 3: S + Prdikativ (Adjektiv, Adverb, Partizip): Alles leer ausgestorben. Alles umsonst! Modell 4: S + P2; S + Adverbiale: Goldener Ring verloren. Ich raus aus dem Haus; Modell 5: S + nicht: Ich wei es schon. So?, Ich nicht Alle Modelle dieser Art haben stilistische Bedeutung. Man gebraucht sie in der Alltagsrede als ein Mittel der knappen oder gefhlsmig betonten Ausdrcksweise. Sehr oft kommen elliptische Stze in der Frage - Antwort - Einheit vor, in der sog. partnerbezogenen Rede; die nur aus einem Fragewort besteht: Wo? Wie? Bitte? Und? Die Antwort besteht aus dem erfragten Satzglied. Elliptische Stze sind auch Gru und Hflichkeitsformeln: Gute Nacht! Glckliche Reise! Alles Gute! Danke! Im Satz wird das Verhltnis zw. Subjekt und Prdikat bejaht (positiv) oder verneint (negativ). Die positive Form ist die Grundform jeder Aussage. Zum Ausdrck der Verneinung dienen folgende Ausdrcksmittel: 1. die verneinende Partikel Nicht; 2. die Negativpronomen: niemand, kein, keiner, keinerlei, nichts; 3. Negativadverbien: nirgends, nirgendwo, niemals, nie, nimmer; 4. die Konjunktion: wieder ... noch; 5. Modalwrter: nein, keineswegs, keinerfalls; Die bejahenden und verneinenden Modalwrter bilden einwortige Stze, aber keine Wortfgungen: Bleibst du zu Hause? - Nein. Ja. Bestimmt. Doch. V. Nach dem Charakter des Subjekts sind 1. Persnliche Stze mit einem Subjekt, ausgedrckt durch jede Wortart oder eine Wortfgung, auer dem es, auch durch das unbestimmt - persnlichen man 2. Unpersnliche Stze mit dem Subjekt Es - formales S; d.h. Es hat keine lexische Bedeutung und ist notwendig, um den Satz zweigliedrig zu machen. Es wird verbunden mit: 1. Unpersnlichen Verben., die Naturerscheinungen und Empfindungen bezeichnen: Es war mir wohl zumute. Aber mir war wohl
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zumute 2. mit persnlichen Verben, die unpersnlich gebraucht werden: Es gibt viele Leute. Es trieb mich ins Freie 3. mit unpersnlichem Passiv: Es wurde ins Klub getanzt. Kurz gesagt, man klassifiziert alle deutschen Stze: 1. Nach dem Satzbau 3. der Gliedstellung 2. der emotionellen Frbung 3. der Zahl der Hauptglieder 4. der Vollstndigkeit 5. dem Charakter des Subjekts. Grammatische (morphologische und syntaktische) Ausdrcksmittel sind verbale Formen, vor allem die Modi, Zeitformen, Wortfolge, Satzstrukturen, Konjunktionen als ob, damit. Die grammatische Kategorie des Modus bildet den Kern, um den sich andere Ausdrcksmittel der Modalitt gruppieren. Zusammen bilden sie das sog. Modalsystem (W.Schmidt. Grundfragen der deutschen Grammatik Bachum, 1965, S.224) oder wie man es in der neuesten Zeit nennt - Modalfeld (W.Schmidt, S. 224, Brinkmann. Die deutschen Sprache. Dsseldorf, 1962, S. 345. Gulyga E. I. Schendels, Grammatisch - lexikalische Felde in der deutschen Gegenwartssprache M., L. S.74 1870 J. ) Der Begriff des Feldes ist in die Grammatik aus der Wortkunde bernommen worden. (wo er zur Zusammenfassung) sinnverwandter Wrter dient, die sich aus den gleichen oder hnlichen Sachverhalt (Suschnost) beziehen; ihn doch verschieden fassen (tolkujut) und darstellen (J.Erben, Abri der deutschen Grammatik 8-Aufl.Berlin, 1965, S. 2). Die Kategorie des Modus gehrt zur I Ebene der morphologischen Kategorie der Sprache. Auf der Ebene der morphologischen Formen des Wortes liegt die Modalitt der Vermutung d.h. Futur I und Futur II mit den Modalwrtern wohl, wahrscheinlich (lexikalische Mittel): Er wird wohl die Wahrheit sagen. Er wird wohl die Wahrheit gesagt haben. II. Auf der Ebene der lexischen Bedeutung des Worte liegen, wie schon gesagt wurde, die Modalwrter (Modaladverbien): wohl, wahrscheinlich vermutlich, hoffentlich, wahr, bestimmt, gewi, natrlich, sicherlich. Sie verleihen der Aussage die Modalitt der Vermutung, der Wirklichkeit. III. Auf der Ebene der Wortfgung (lexische Mittel) liegen die grammatikalisierten idiomatischen Wortfgungen scheinen + haben, sein + zu + Infinitiv. Er scheint krank zu sein. Durch glauben wird die Vermutung des grammatischen Subjekts zum Ausdrck gebracht, aber Er glaubt alles verstanden zu haben. Durch scheinen - die Vermutung des Sprechenden. IV. Auf der Ebene der Wortfgung liegen auch die Modalverben (lexikalisch - grammatische Mittel). Sie drcken das modale Verhltnis zwischen dem Subjekt und der vom Infinitiv bezeichnete Handlung aus. So, z.B. das Mv mssen hat einen hohen Sicherheitsgrad = Synonyme sicher, bestimmt, gewi. Karl mu sehr beschftigt sein, denn er lt sich selten sehen. Sicher wei er das (opredelenno, besuslowno) = Er mu das wissen. Sollen bezeichnet die Aussage anderer Personen: Man sagt, da ... Es bezeichnet stets ein Gercht (sluch, molwa, tolki); Pauls Frau soll in der Jugend schn gewesen sein = Man sagt, da sie ... gewesen ist. Wollen - die Behauptung des grammatischen Subjekts ber sich selbst. Solch einer Behauptung wird stets ein Nichtglauben des Sprechenden beigemischt: Erika will auf der Krim gewesen sein. Sie behauptet, da sie auf der Krim gewesen ist. Mgen - dient in Finalstzen zum Ausdrck der Ungewiheit (neopred) und Unschlssigheit (nereschit) des Fragenden. Er ist selbst im Zweifel (Fw- wie? wo? was? wer? womit?) Wo mag ich ihn einmal gewesen haben? Wie alt mag er jetzt sein? Wie alt mag er damals gewesen sein? = Sie wissen nicht, sie knnen sich nicht entsinnen. Sie mchten gern wissen. Bei verschiedenen Ausdrcksmitteln der Modalitt handelt es sich doch vorwiegend um verschiedene Aspekte der Modalitt. Ihre Hauptarten snd: 1. reale Modalitt: Wirklichkeit. Das Ausdrcksmittel ist der Indikativ, Modalwrter zur Verstarkung (sicher, bestimmt), die Hflichkeitsformeln des Konjunktivs (ich mchte sie bitten) und der konstatierende Konjunktiv: Das wre alles. Das Sache wre erledigt. 2. Imperative Modalitt: Befehl, Aufforderung. Ausdrcksmittel der Imperativ, durch lexikalische Mittel: bitte, endlich. Es gibt verschiedene Schattierungen der Aufforderung: Kommando: Aufstehen! Angetreten! Gemeldeter Befehl: Wollen wir spielen! La(t) uns doch das Fenster schlieen! Neutrale Aufforderung: Du sollst das Fenster schlieen! Ungeduldiger Befehl: Willst du endlich das Fenster schlieen kannst du nicht das Fenster sie schlieen? Kategorischer Befehl: Du schliet sofort das Fenster! Das Fenster ist zu schlieen!
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Prsens Konjuktiv 1. in Vorschriften, Rezepten: Man stehe frh auf. Man nehme 5 gr Salz. 2. Voraussetzung zu einem Theorem: AB und CD seien zwei Parellelen 3. Abgeschwachte imperative Bed (in Standartstzen): Es sei erwhnt, da ... . Fragen zur Kontrolle und Selbstkontrolle 1. Was ist die Syntax? 2. Womit befat sich die Syntax? 3. Was versteht man unter Syntax? 4. Was steht im Mittelpunkt der Syntax? 5. Nennen Sie die Definitionen des Satzes! 6. Woraus besteht der krzeste Satz? 7. Nennen Sie die Merkmale des Stzes! 8. Nennen Sie 12 logisch grammatische Satztypen nach W.Admoni! 9. Erzhlen Sie ber Satzmodellierung! 10. Wonach unterscheidet sichsich die Stze? 11. Wieviel Zentren haben die zweigliedrigen Stze? 12. In welche Gruppen werden, die eingliedrigen Stze eingeteilt? 13. In welche Gruppen werden die Fragestze eingeteilt? 14. Nennen Sie die Arten der Befehlstze! 15. Erzhlen Sie ber die Satzmodalitt? Literaturverzeichnis 118. .. . .. , 1971. 119. .. .. - . , 1969 120. .. ., 1973. 121. .. . , 1961. 122. . ( ), . . , 1967 123. .. . , 1970. 124. Achralowa M. Zu einigen Aspekten der semantischen Valenztheorie unter besonderer Bercksichtigung der Wortbildung der deutschen Gegenwartssprache. Diss. Berlin, 1978. 125. Admoni W. Der deutsche Sprachbau. Leningrad. 1960. 126. Agricola E. Syntaktische Mehrdeutigkeit (Polysyntaktizitt) bei der Analyse des Deutschen und Englischen. Berlin, 1968. 127. Alychodshajew A.A. Konfrontative Untersuchungen zum Passiv der deutschen Gegenwartssprache und seiner Wiedergabe im Usbekischen. Diss. Leipzig, 1976. 128. Arsenjewa M.G. u.a. Grammatik der deutschen Sprache. Moskau, 1960. 129. Grosse R. Zum Verhltnis von Form und Inhalt bei der Valenz der deutschen Verben. Leipzig, 1962. 130. Grosse R. Zur Problematik von Satztyp und Kernsatz im Deutschen, in: Probleme der strukturellen Grammatik und Semantik. Leipzig, 1968. 14. Der Grosse Duden. Grammatik. Leningrad, 1962. 15. Gulyga J.W. Syntax der deutschen Gegenwartssprache, M. - L. 1966. 16. Helbig G. Buscha J. Deutsche Grammatik. Veb. Leipzig, 1974. 17. Jung W. Grammatik der deutschen Sprache. Leipzig, 1967. 18. Menzerath P. und Sprachtypologische Untersuchungen, in Studia Meyer-Eppler W.
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Linguistica. IV-N 1-2 1950, Copen. 19. Mirsoatow T.S. Deutsche Grammatik. Taschkent., 1974. 20. Schmidt W. Deutsche Sprachkunde. Berlin, 1969. 21. Stepanowa B.D. Die Zusammensetzung und die innere Valenz des Wortes, in DaF. 61967. 22. Zabrocki L. Grundfragen der konfrontativen Grammatik, in: Problema der kontrastiven Grammatik. Sprache der Gegenwart, Schriften des Instituts fr deutsche Sprache in Mannheim, Bd. VIII, Dsseldorf, 1970. 23. Mirsoatow T.S., Sattarov M.S. Deutsch-zbekisches Erklrungswrterbuch grammatischer Termini. Toschkent, 1992. 24. Moskalskaja O.I. Grammatik der deutschen Gegenwartssprache. Moskau, 1991.
Vorlesung XVI-XVII Kommunikative (aktuelle) Gliederung des Satzes Plan der Vorlesung 1.Thema-Rhema Gliederung des Satzes 2.Der Satz als Mitteilungseinheit und als kommunikative Einheit 3.Binre Gliederung des Satzes 4.Vorfeld Mitte Nachfeld 5.Die Rahmenkonstruktion und ihre Arten 6.Die Satzrahmung Die wichtigsten Begriffe, Termini,Stichwrter und Wendungen Die kommunikative Gliederung, die Thema-Rhema-Gliederung,die Satztheorie,die unterordnung,die Subordination, die Anschlieung, nominale,verbale,adverbiale Beiordnung, das psychologische Subjekt,das psychologische Prdikat, das Objekt, die Konstituentenstruktur, das Spannungsfeld, das Spannungsverhltnis, das Vorfeld, die Mitte, das Nachfeld, verbum finitum, die Mitteilungsperspektive, der kommunikative Gehalt, die grammatischen Formmittel, das kommunikative Gewicht, der Nachdruck, der Satz mit binren kommunikativen Struktur, der Satz mit satzerffnenden Partikel, der Platzhalter, das Fllstck,das prludierende ES, der Auftakt, das Satzsegment, der Neuheitsdruck, die Anordnung, die Stimmfhrung, die Emphase,die Ausdrucksmitteilung Die traditionalle Gliederung des Satzes in Wortgruppen und Satzgliedriger wird in der neueren Grammatik durch die Thema - Rhema - Gliederung ergnzt, die vom Satz als einer kommunikativen Einheit ausgeht. Eine Pionierarbeit in der kommunikativen Satztheorie ist K.Boasts Werk Neue Untersuchungen zum Wesen und Struktur des deutschen Satzes, Berlin. 1955, S. 115 (Die Komponente der Stze stehen im Verhltnis der Unterordnung (Subordination)) einander: Kongruenz, Rektion, Anschlieung. Nach dem Kern des Wortgefges nominale, verbale, adverbiale Beiordnung (Koordination) zwischen den Komponenten der Wortreihe - gleichberechtigt.
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Der Satz ist eine Mitteilungseinheit, eine kommunikative Einheit und setzt die Partnerschaft des Sprechenden und Hrenden oder des Schreibenden und Lesenden voraus. Die Wortstellung im Satz ist eines der wichtigsten syntaktischen Bindemittel. Sie ist aufsengste mit der Intonation verbunden. Beide Mittel geschtalten sowohl den Satz als Ganzes als auch die Satzteile (Wortfgungen als Satzglieder). In einer Aussage unterscheidet man einerseits der Teil der Informationen, der den Gesprchpartnern schon bekannt ist - das Thema, andererseits den Teil der Informationen, der als etwas Neues, Unbekanntes - das Rhema eingefhrt werden soll. Auf K.Ammann gehen die Termini Thema Rheme zurck, die die Herrmann Paulschen Termini psychologisches Subjekt und psychologisches Prdikat ablsten (raskriwat). H. Paul hat als erster auf die Partnerschaft des Sprechenden und Hrenden in seiner Satzdefinition hingewiesen (1955). Nach H. Paul besteht ein Satz, d.h. seine kommunikative Struktur aus dem psychologischen Subjekt (Thema, das Bekannte) und dem psychologischen Prdikat (Rhema, das Unbekannte), also aus den 2 Konstituentenstruktur mindestens. Diese sind mit dem gr-ns und P. nicht identisch. Nach Karl Ammann setzt die Sprache, als Mitteilung, ein Thema voraus. Fr das Neue, das dem Hrer ber das Thema gesagt wird, schlug er den Terminus Rhema vor (griech. Prdikat). Karl Boost geht auch vom Prinzip der binren Gliederung des Satzes, als einer kommunikativen Einheit aus, in dem er den Satz als Spannunggsfeld kennzeichnet. Er spricht von einer psychologischen Spannung als Grunglage der sprachlichen Kommunikation. Spannung bedeutet also einen Gefhlszustand. Der Gegenstand von Thema und Rhema ist der Gegensatz von alt und neu zwischen. Thema und Rhema besteht ein Spannungsverhltnis in der Weise, da man nun wirklich erfahren will, was er mit dem Thema auf sich hat. Das Rhema ist die eigentliche Mitteilung (Boost): Der junge Mann studiert am Institut fr Fremdsprachen im Direktstudium. Der junge Mann - das Thema der Information studiert am Institut - Rhema 1. Grades; fr Fremdsprachen - Rhema 2. Grades. Das Rhema 1. Grades hat einen hheren Informationswert als das Rhema 2. Grades. Man kann diesen Satz als Spannungsfeld (nach E.Drach) betrachten, das sie sich in 3 Teile gliedert: Vorfeld, Mitte, Nachfeld: Thema Rhema Vorfeld - Mitte - Nachfeld. ( In der Mitte ist das verbum finitum). E.Drach und K.Boost betrachteten das Problem der kommunikativen Gliederung des Satzes als ein sprachliches, und zwar ein grammatisches Problem. Sie erforschten die Strukturzge des Satzes, die die Thema - Rhema - Gliederung ausdrcken. E.Drach gibt seine Aufmerksamkeit vor allem der Wortstellung, der Stimmfhrung, dem Artikel als den Ausdrcksmitteln der kommunikativen Gliederung des Satzes. In der Sowjetgermanistik beschftigte sich mit diesem Problem K.G.Kruschelnitzkaja. Die Mitteilungsperspektive oder der kommunikative Gehalt des Satzes (auch bei I. Erben) ist nach Krusch eine wesentliche Komponente der grammatische Bedeutung des Satzes als Mitteilungseinheit. Jedes Satzglied hat im Satz nicht nur eine grammatische und lexikalische Bedeutungen nach einen bestimmten kommunikativen Wert (snacenije). Er erscheint vom Standpunkt der Mitteilungsperspektive als 1. das Vorgegebene oder das Neue. Der kommunikative Wert der Satzglieder wird durch grammatische Formmittel ausgedrckt, durch Stimmfhrung und Wortstellung, auch der Artikel, zum Teil die Genera Verbi, Partikeln. Nach W.Schmidt hngt die Stellung aller Satzglieder von dem Mitteilungswert des Gliedes ab. Dabei besetzt das Glied mit dem hchsten Mitteilungswert die Endstelle (Grundfragen der deutschen Grammatik, 1977). Der Terminus Mitteilungswert ist das kommunikative Gewicht, das die einzelnen Satzglieder haben. Der Mitteilungswert hngt nicht von der Art des Satzgliedes ab, also etwa von der Rolle, die dem betreffenden Satzglied vom Sinn her zukommt (prinadleshit). Vgl: Der Lehrer reicht dem Schler das Buch - ... das Buch dem Schler. Im 1. Satz liegt der Nachdrck auf Buch (nicht ein Heft), im 2. das sinnwichtigste Wort mit dem hheren Mitteilungswert - Schler, er ist der Empfnger des Buches, nicht eine andere Person. Zu bercksichtigt ist: 1. Man hat zu sagen, es gibt noch die Stze nicht nur mit binren kommunikativen Struktur, sondern auch nur mit der Rhema - Struktur, die nur das Neue enthalten. Das sind Stze mit der satzerffnenden Partikel Es als Platzhalter, Fllstck, prludierendes Es. Es erscheint als Auftakt in Mrchen, Erzhlungen: Es lebten...
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2. In einem lngeren erweiterten Satz wird das Neue und das Vorgegebene durch ein lngeres Satzsegment ausgedrckt. In diesem Fall spricht man von der Gruppe des Neuen (Rhema-Gruppe) und von der Gruppe von Vorgegebenen (Thema-Gruppe). Eines der Wrter oder einige Wrter innerhalb solcher Gruppen sind Haupttrger des Thema - Rhemawertes, also Kern der Gruppe 3. Im erweiterten Satz mit verdichtetem Informationsgehalt gibt es zustzliche Mitteilungen: Rhema (Hauptmitteilung), Rhema 2. Rhema 3. (zustzliche Mitteilungen) ausgedrckt durch: abgesonderte Apposition, Adjektivgruppen, Prdikat, Attribute, Partizipien, Partizipielgruppen. 4. Im unerweiterten Satz (nur in ihm) fllt das Subjekt mit Thema, das Prdikat mit Rhema zusammen (in der ruhigen logisch aufgebauten Rede): Es klingelt. Die Stunde beginnt. Es ist eine Pause 4. Das Sinnwort ist das Neue, Noch - nicht - Gesagte, der wesentliche Kern der Sprachuerung in der Voranstellung bei der Emphase, die sog. Ausdrcksmitteilung. Vgl: die Nachstellung des Sinnwortes in ruhiger, logisch aufgebauter Rede = die sog. Eindrcksstellung. Bei der Emphase vertauschen das Subjekt - Thema und das Prdikat - Rhema ihre Pltze, wenn das Prdikat zweiteilig ist. Der unbekannte Artikel beim Prdikatssubstantiv und der Neuheitsdrck signalisieren den Rhemawert (die Anordnung): Karl ist nicht dumm. Faul ist er. Ein Unglck ist das. Oder: Geschlafen habe ich nicht. Heiraten soll er! Sogar ohne nderung der Wortstellung kann Subjekt = Rhemawert haben: durch Stimmfhrung und den unbestimmten Artikel. Fragen zur Kontrolle und Selbstkontrolle 1.Was versteht man unter Thema-Rhema-Gliederung? 2.Was setzt der Satz als eine kommunikative Einheit voraus? 3.Was ist eines der wichtigsten syntaktischen Bindemittel im Satz? 4.Auf wen gehen die Termini Thema-Rhema zurck? 5.Von welchem Prinzip geht Karl Boost,in dem er den Satz als Spannungsfeld kennzeichnet? 6.Was bedeutet der Terminus DAS THEMA und was DAS RHEMA? 7.Was versteht man unter VORFELD MITTE NACHFELD? 8.Welche Wissenscheftler erforschten die Strukturzge des Satzes,die die Thema-rhemaGliederung ausdrcken? 9.Wer beschftigte sich in Ruland mit dem Problem der Mitteilungsperspektive des Satzes? 10.Was verstehen Sie unter dem Mitteilungswert des Satzgliedes?
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