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Studienplan für die Erlangung des

Master of Medicine

Angenommen von der Math.-Nat. und Med. Fakultät am 11.04.2022


Revidierte Version vom 26.05.2024

FACULTÉ DES SCIENCES ET DE MÉDECINE


MATHEMATISCH-NATURWISSENSCHAFTLICHE UND MEDIZINISCHE FAKULTÄT
Studienplan des Master of Medicine

Inhaltsverzeichnis
1 ALLGEMEINES .................................................................................................................. 3
1.1 Universitärer Titel und Studiengang ................................................................................................. 3
1.2 Aufbau des Studiums ......................................................................................................................... 3
Allgemeiner Rahmen .................................................................................................................................................... 3
Aufbau des Studiums ................................................................................................................................................... 4

1.3 Erlangte Kompetenzen ....................................................................................................................... 5


Situationen als Einstieg in die klinische Arbeitsumgebung (= Situations as Starting Points, SSPs) .................................... 5
Entrustable Professional Activities (EPAs) .................................................................................................................... 5
Die sieben Rollen der Ärztin oder des Arztes (= CanMEDS Roles).................................................................................. 6

1.4 Bewertung von Unterrichtseinheiten (UE) und Erwerb von ECTS-Credits .................................. 7
1.5 Unterrichtssprachen ........................................................................................................................... 7
1.6 Wissenschaftsethik ............................................................................................................................ 7
1.7 Reglemente und ergänzende Informationsquellen ......................................................................... 7

2 MASTER OF MEDICINE - CURRICULUM .......................................................................... 8


2.1 Das erste Studienjahr (1. AE) ............................................................................................................ 8
2.1.1 Studienprogramm und Evaluation des ersten Studienjahres .............................................................. 8
2.1.2 Inhalte der UEs des ersten Studienjahres (MMed1) .............................................................................. 9
Modul 2: Vom Symptom zur Diagnose ............................................................................................................................. 9
Modul 3: Der Lebenszyklus ............................................................................................................................................ 9
Transition 2 - Einführung in die klinischen Rotationen ..................................................................................................... 10
Klinische Rotationen I & II ........................................................................................................................................... 10
Longitudinales Praktikum in der Hausarztmedizin (1. Teil) ............................................................................................... 10
Fokustage/Fokuswochen (1. Teil) .................................................................................................................................. 10
Community Health (1. Teil) .......................................................................................................................................... 10
Ophthalmologie - Dermatologie - HNO (1. Teil) .............................................................................................................. 10

2.2 Das zweite Studienjahr (2. AE) ........................................................................................................ 11


2.2.1 Studienprogramm und Evaluation des 2. Studienjahres .................................................................... 11
2.2.2 Inhalt der UE des 2. Studienjahres (MMed2) ....................................................................................... 11
Klinische Rotationen III - V .......................................................................................................................................... 11
Longitudinales Praktikum in der Hausarztmedizin (2.Teil) ................................................................................................ 11
Fokustage/Fokuswochen (2.Teil) ................................................................................................................................... 11
Community Health (2.Teil) ........................................................................................................................................... 11
Ophthalmologie - Dermatologie - HNO (2.Teil)............................................................................................................... 12
Project of Excellence .................................................................................................................................................... 12

2.3 Das dritte Studienjahr (3. AE) .......................................................................................................... 12


2.3.1 Studienprogramm und Evaluation des 3. Studienjahres .................................................................... 12
2.3.2 Inhalt des 3. Studienjahres (MMed 3) ................................................................................................... 12
Phase 3 des MMed ..................................................................................................................................................... 12
Transition 3 – Einführung in das Wahlstudienjahr ............................................................................................................ 12
Wahlpraktika............................................................................................................................................................... 12

2.4 Die Masterarbeit (4. AE) ................................................................................................................... 13


2.4.1 Studienprogramm und Evaluation der Masterarbeit ............................................................................. 13
2.4.2 Ablauf der Masterarbeit ......................................................................................................................... 13
2.5 Ausnahmeregelungen in Bezug auf den Studienplan .................................................................. 14
2.6 Project of Excellence (POE)............................................................................................................. 14

3 BEWERTUNG DER KOMPETENZEN VON STUDIERENDEN (“ASSESSMENT


SYSTEM”) ............................................................................................................................... 15
3.1 Grundsätze ........................................................................................................................................ 15
3.2 Assessmentformate ......................................................................................................................... 15
3.3 Der jährige formative «assessment for learning» Teil .................................................................... 15
3.4 Der Evaluationsprozess am Ende des Jahres ................................................................................. 16

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Studienplan des Master of Medicine

1 Allgemeines
Der vorliegende Studienplan legt den Aufbau des Studiums des Master of Medicine der Universität
Freiburg (nachfolgend MMed genannt) gemäss den Anforderungen des Reglements vom
24.09.2018 für die Erlangung des Master of Medicine fest. In jedem Fall gilt der Studienplan
des laufenden akademischen Jahres.

1.1 Universitärer Titel und Studiengang


Die Math.-Nat. und Med. Fakultät der Universität Freiburg verleiht Studierenden, welche ihr
Studium erfolgreich abgeschlossen haben, den offiziellen Titel Master of Medicine.
Der Studiengang MMed bietet eine klinische Ausbildung an, welche auf die eidgenössische Prü-
fung in Humanmedizin des Bundesamts für Gesundheit (BAG) vorbereitet. Nach dem Bestehen
derselben darf eine klinische Tätigkeit als Assistenzärztin oder Assistenzarzt ausgeübt werden.
Die Anzahl der verfügbaren Studienplätze im MMed ist auf 40 beschränkt.

1.2 Aufbau des Studiums


Allgemeiner Rahmen
Der Master of Medicine baut auf fünf thematischen Schwerpunkten auf:
1. Hausarztmedizin: Durch die Betrachtung von Gesundheitsproblemen aus Sicht der
Hausarztmedizin, die Erkundung des Gesundheitssystems über die Spitalwelt hinaus (Weg
des Patienten oder der Patientin durch das Gesundheitssystem, über die gesamte Dauer)
sowie die Immersion der Studierenden in den Alltag einer Hausarztpraxis ist die Sichtweise
der Allgemeinen Inneren Medizin während des gesamten Masterstudiums präsent.
2. Community Health: Zu den Lehrinhalten des MMed gehören u. a. Public Health
(politische, administrative und rechtliche Dimensionen), Aufbau und Finanzierung des
Gesundheitssystems, vulnerable Populationen und „Health Literacy“. Die
Auseinandersetzung mit diesen Themen ermöglicht die Berücksichtigung der
Bevölkerungsbedürfnisse, die Beachtung der sozioökonomischen Determinanten von
Gesundheit und Krankheit sowie die Hervorhebung der Rolle der Ärztin und des Arztes
als politischer Akteur.
3. PROFILES (Principal Relevant Objectives and Framework for Integrative Learning and
Education in Switzerland, www.profilesmed.ch): Dieser kompetenzbasierte
Lernzielkatalog für die ärztliche Ausbildung in der Schweiz ist in 2018 in Kraft getreten.
Dieser beschreibt jene klinischen Kompetenzen, die am 1. Tag der Assistenzzeit erwartet
werden. Schwerpunkt ist die berufspraktische Ausbildung, die sich im Speziellen auf
sieben Rollen der Ärztin und des Arztes, neun «Entrustable Professional Activities»
(EPAs) sowie auf diverse klinische Situationen («Situations as Starting Points», SSPs)
abstützt. Der Katalog dient den Studierenden als Handbuch für den integrierten Erwerb
von Kenntnissen, Fertigkeiten und Verhaltensweisen, welche im Rahmen verschiedener
gesundheitsfürsorglicher Tätigkeiten unter Beweis zu stellen sind. Gleichzeitig bereitet er
auf die eidgenössische Prüfung des BAG vor und ermöglicht den angehenden Ärztinnen
und Ärzten, durch die Begünstigung einer qualitativ hochwertigen medizinisch-
wissenschaftlichen Grundausbildung, einen praktischen Einsatz ab der 1. Woche ihrer
Assistenzzeit.
4. Reflexive Praxis: Damit zukünftige Ärztinnen und Ärzte autonom arbeiten können, bedarf
es beim «Clinical Reasoning» einer soliden reflexiven Praxis, die eine systemische
Perspektive aus dem Blickwinkel der Public Health, die Prävention und den Umgang mit
ärztlichen Fehlern einbezieht. Zudem ist die Fähigkeit zur Reflexion des eigenen

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Studienplan des Master of Medicine

Lernfortschritts (Metakognition) eine wichtige Voraussetzung zur Förderung des


lebenslangen Lernens und der beruflichen und persönlichen Entwicklung.
5. Ärztin oder Arzt sein – Physicianship: Im Master wird eine Epistemologie der
medizinischen Praxis erarbeitet, um der Beziehung zwischen behandelnder und
behandelter Person Authentizität und Robustheit zu verleihen und um das Verständnis der
Zusammenhänge zwischen Pflegen (caring) und Heilen (curing) zu fördern. Um die
angehenden Ärztinnen und Ärzte auf einen anspruchsvollen Beruf auch auf persönlicher
Ebene optimal vorzubereiten, beinhaltet die Ausbildung Strategien der „Self-
Awareness“ und der „Self-Care“.
Basierend auf dem kompetenzbasierten Lernzielkatalog PROFILES bietet der MMed der
Universität Freiburg eine mit den anderen medizinischen Studiengängen der Schweiz
vergleichbare Vorbereitung auf die eidgenössische Prüfung in Humanmedizin an, die den Zugang
zu sämtlichen Weiterbildungen erlaubt. Damit stellt dieser Studiengang sowohl die Ausbildung
von angehenden Internistinnen und Internisten als auch von medizinischen Spezialistinnen und
Spezialisten sicher.

Aufbau des Studiums


Der Master in Medizin stellt den klinisch-praktischen Unterricht sowie das Sammeln von
Erfahrungen in Spitälern und Hausarztpraxen in den Mittelpunkt. Er dauert drei Jahre Vollzeit
(akademische Jahre MMed1-MMed3) und ist in drei Phasen mit eigenen Schwerpunkten
(Unterricht, klinische Rotationen und Praktika) gegliedert. Parallel dazu wird eine Masterarbeit
angefertigt.

Phase 1 – Unterrichtsphase
Die Phase 1 ist eine 14-wöchige Unterrichtsperiode, die im ersten Semester des MMed1
stattfindet. Sie stellt einen Übergang von den im Bachelor erworbenen Grundlagenkenntnissen
zur klinischen Praxis dar. Sie ist in drei Modulen gegliedert, die einen anwendungsorientierten
Unterricht anhand von klinischen Fällen bieten.

Phase 2 – klinische Rotationen


Phase 2 dauert 13 Monate. Sie erstreckt sich über das zweite Semester des MMed1 (Phase 2.1 )
sowie das erste Semester des MMed2 (Phase 2.2 ).
Sie umfasst fünf je 6-wöchige klinische Rotationen. In diesen 30 Wochen verbringen die
Studierenden in kleinen Gruppen vier Tage pro Woche in den verschiedenen klinischen
Abteilungen des Kantonspitals Fribourg (HFR) oder des Freiburger Netzwerk für Psychische
Gesundheit (FNPG). Der fünfte Tag jeder Woche ist entweder dem theoretischen Unterricht
von ergänzenden Themen (Focus Days genannt) oder dem longitudinalen Praktikum in einer
Hausarztpraxis gewidmet (etwa alle 3 Wochen).

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Studienplan des Master of Medicine

Zwischen den Rotationseinheiten sind jeweils zwölf strukturierte Unterrichtswochen


eingeschoben: vier thematischen Wochen verschiedene ergänzende Inhalte im Fokus (Focus
Weeks genannt), drei Wochen mit Unterricht zu den Fachgebieten Ophthalmologie,
Dermatologie und HNO («ODO» Wochen), sowie fünf Wochen mit Schwerpunkt Community
Health (« ComH »).
Phase 3 – Wahlstudienjahr
Phase 3 ist das Wahlstudienjahr, das vom zweiten Semester des MMed 2 bis zum Ende des
MMed 3 reicht. Während 11 von 13 Monaten absolvieren die Studierenden mehrwöchige
Praktika in diversen klinischen Einrichtungen der Schweiz oder im Ausland. In den Wochen
zwischen der Phase 3 und der Eidgenössischen Prüfung bereiten sich die Studierenden gezielt
auf diese vor.
Masterarbeit
Die Masterarbeit bildet ein 4. Element des Studienprogramms und wird in der Regel während
der ersten beiden Studienjahre erstellt (MMed1 und MMed2).

1.3 Erlangte Kompetenzen


Die MMed-Absolventinnen und -absolventen haben nach Abschluss des Studiums, die in
PROFILES beschriebenen Kompetenzen, erlangt. Sie sind in drei, sich teilweise überlappende,
Kapitel gegliedert: die Situationen als Einstieg in die klinische Arbeitsumgebung (SSP), die
Entrustable Professional Activities (EPAs) und die Rollen der Ärztin oder des Arztes (CanMEDS
Roles).

Situationen als Einstieg in die klinische Arbeitsumgebung (= Situations as Starting Points,


SSPs)
PROFILES stellt eine Reihe von generischen Situationen vor, welche berufsalltägliche
Situationen, Symptome, Beschwerden und Befunde abdecken, die die Ärztin oder der Arzt am
1. Tag der Assistenzzeit bewältigen können sollte.

Entrustable Professional Activities (EPAs)


Die Ärztin oder der Arzt müssen in der Lage sein, eine Patientin oder einen Patienten in einer
dieser Situationen strukturiert zu beurteilen, eine Differentialdiagnose zu stellen sowie
diagnostische, therapeutische, soziale und präventive Massnahmen (Beratung) vorzuschlagen. Die
Studierenden müssen am Ende ihrer Ausbildung in der Lage sein, im Rahmen ihrer Tätigkeit als
Assistenzärztin oder Assistenzarzt folgende 9 EPAs ohne direkte Supervision auszuführen:
1. Eine ärztliche Anamnese erheben
2. Eine körperliche Untersuchung durchführen und einen mentalen Status erheben
3. Eine sich aus einer klinischen Konsultation ergebende Differentialdiagnose priorisieren
4. Diagnostische Tests und Screening-Verfahren in alltäglichen Situationen vorschlagen und
interpretieren
5. Routinemässige diagnostische und therapeutische Verfahren durchführen
6. Eine Patientin oder einen Patienten erkennen, der dringende Versorgung benötigt, sowie
dessen Untersuchung und Behandlung einleiten
7. Einen Behandlungsplan erstellen und in alltäglichen Situationen ärztliche Verordnungen und
Verschreibungen besprechen
8. Die Behandlung einer Patientin oder eines Patienten dokumentieren und vorstellen; eine
Übergabe durchführen
9. Zu einer Kultur der Sicherheit und Qualitätsverbesserung beitragen

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Studienplan des Master of Medicine

Die sieben Rollen der Ärztin oder des Arztes (= CanMEDS Roles)
Diese Kompetenzen sind in sieben Rollen eingebettet, die sich auf das Referenzmodell CanMEDS
(http://canmeds.royalcollege.ca/).(http://canmeds.royalcollege.ca/) stützen1:
1. Medizinischer Experte oder medizinische Expertin: Als medizinische Expertin/
medizinischer Experte nehmen Ärztinnen und Ärzte alle CanMEDS-Rollen wahr und greifen
auf ihr medizinisches Wissen, ihre klinischen Fertigkeiten sowie ihre professionelle Haltung
zurück, um eine sichere, qualitativ hochwertige und auf die Bedürfnisse der behandelten
Person ausgerichtete Gesundheitsversorgung zu gewährleisten. Als zentrale Rolle des
Referenzmodells CanMEDS, definiert sie den klinischen Tätigkeitsbereich der Ärztinnen und
Ärzte.
2. Kommunikator: Als Kommunikatoren bauen Ärztinnen und Ärzte eine Beziehung zu den
Patientinnen und Patienten auf und unterstützen den gegenseitigen Austausch, der vor,
während, und nach der ärztlichen Konsultation stattfindet.
3. Teammitglied: Als Teammitglieder arbeiten Ärztinnen und Ärzte mit Patientinnen und
Patienten, deren Angehörigen, verschiedenen Berufsgruppen bzw. Teams im
Gesundheitsbereich und den Gemeinden zusammen, um die bestmögliche Versorgung zu
gewährleisten.
4. Manager_in: Als Manager_in spielen Ärztinnen und Ärzte eine zentrale Rolle und sind fester
Bestandteil der medizinischen Gesundheitsversorgung. Sie setzen Ressourcen überlegt ein und
tragen wesentlich dazu bei der Gesundheit ihrer Patientinnen und Patienten zu erhalten und zu
verbessern. Sie koordinieren die medizinische Versorgung mit anderen Berufen des
Gesundheitswesens und tragen so zur Entwicklung eines qualitativ hochwertigen
Gesundheitssystems bei.
5. Gesundheitsfürsprecher_in: Als Gesundheitsfürsprecher_innen setzen Ärztinnen und Ärzte
ihre Fachkenntnisse und Einflussmöglichkeiten auf verantwortungsvolle Weise ein, um die
Gesundheit und das Wohlbefinden von Patientinnen und Patienten, Gemeinschaften und
Bevölkerungsgruppen zu verbessern. Sie arbeiten mit jenen, denen sie helfen, zusammen, um
deren Bedürfnisse zu erfassen und zu verstehen und treten falls nötig als deren Anwälte auf,
um ihnen einen angemessenen Wandel zu ermöglichen.
6. Lehrende und Lernende: Als Lehrende und Lernende zeigen Ärztinnen und Ärzte
Engagement für die stete Verbesserung ihrer ärztlichen Tätigkeit, als auch für die Schaffung,
Verbreitung, Anwendung und Vermittlung von evidenzbasiertem Wissen.
7. Professioneller Ärztin oderArzt: Als Ärztinnen und Ärzte mit einer professionellen Haltung
sind sie der Gesundheit und dem Wohlbefinden der Menschen und der Gesellschaft
verpflichtet. Sie üben ihren Beruf gemäss den gegenwärtig geltenden medizinischen Normen
aus. Zudem tragen Ärztinnen und Ärzte zur Selbstregulierung des Berufsstandes bei und
achten auf den Erhalt ihrer eigenen Gesundheit.

1
Die deutschsprachigen Definitionen wurden in Anlehnung an die Übersetzung der «CanMeds Rollen für
Hausärzte» der TU München formuliert
https://www.am.med.tum.de/sites/www.am.med.tum.de/files/Canmeds_German%20Version.pdf

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Studienplan des Master of Medicine

1.4 Bewertung von Unterrichtseinheiten (UE) und Erwerb von ECTS-


Credits
Das MMed-Studium setzt sich aus Unterrichtseinheiten (UE) zusammen, die zu
Anrechnungseinheiten (AEs) zusammengefasst sind. Jede AE ist mit einem Evaluationsverfahren
verbunden, durch das die Summe der in jeder UE erworbenen ECTS-Punkte in ECTS-Credits
umgewandelt wird. Das MMed-Studium erfordert den Erwerb von mindestens 180 ECTS-Credits
(6 Semester Vollzeitstudium).
Das allgemeine Betreuungs- und Bewertungskonzept (siehe Kapitel 3) geht mit dem
kompetenzbasierten Ansatz (PROFILES) einher und fördert durch die Stimulation der reflexiven
Praxis die Autonomie der Studierenden, wodurch eine adäquate Vorbereitung auf die
Lernumgebung in der Weiterbildungsphase ermöglicht wird.

1.5 Unterrichtssprachen
Das MMed-Programm ist eine zweisprachige Ausbildung, welche in deutscher und französischer
Sprache stattfindet. Die strukturierten Lehrveranstaltungen erfolgen in deutscher oder
französischer Sprache, je nach Wahl der Lehrperson. Dadurch verbessern die Studierenden ihre
Kenntnisse in beiden Sprachen und erwerben die Fähigkeit, mit Patientinnen und Patienten sowie
mit Angehörigen anderer Gesundheitsberufe sowohl auf Deutsch als auch auf Französisch zu
kommunizieren.

1.6 Wissenschaftsethik
Ethische Prinzipien sind ein integraler Bestandteil der ärztlichen Ausbildung. Bei der Anfertigung
einer wissenschaftlichen Arbeit (Projekt, Seminar, Bericht usw.) sind die international
anerkannten Regeln zu beachten. Plagiate sind verboten und alle externen Informationsquellen
(Artikel, mündliche Mitteilungen, Webseiten, usw.) müssen gemäss den für das Fach und
innerhalb der Universität geltenden Richtlinien korrekt zitiert werden:
• Schweizerische Akademie der Medizinischen Wissenschaften
(http://www.samw.ch/de/Ethik/Richtlinien/Aktuell-gueltige-Richtlinien.html)
• Richtlinien vom 13. Mai 2008 über das Verfahren für die Verhängung von
Disziplinarstrafen nach Art. 101 der Statuten der Universität Freiburg vom 31. März 2000
im Falle des Verstosses gegen die Regeln guter wissenschaftlicher Praxis beim Verfassen
schriftlicher Arbeiten während der Ausbildung
https://webapps.unifr.ch/legal/de/document/274672 .
Die klinische Deontologie, also die Gesamtheit aller Verhaltensregeln zur Organisation der klini-
schen Praxis gemäss festgelegten Standards zum Wohle der Patientinnen und Patienten und der
Ärzteschaft selbst, ist ebenso ein integraler Bestandteil der ärztlichen Ausbildung.

1.7 Reglemente und ergänzende Informationsquellen


Weitere Informationen zum MMed sind auf der Webseite der Abteilung Medizin der Math.-Nat.
und Med. Fakultät abrufbar (https://www.unifr.ch/med/de/studium/master/med/).

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Studienplan des Master of Medicine

2 Master of Medicine - Curriculum


Das Programm des MMed erstreckt sich über drei Jahre und entspricht 180 ECTS-Credits. Jedes
Jahr entspricht einer Anrechnungseinheit (AE).
Der Master in Medizin umfasst vier AEs (Version 2024):
- Die erste AE entspricht dem 1. Jahr des Masterstudiums [PV-SMH.000279].
- Die zweite AE entspricht dem 2. Jahr des Masterstudiums [PV-SMH.0000280].
- Die dritte AE entspricht dem 3. Jahr des Masterstudiums [PV-SMH.0000281].
- Die vierte AE entspricht der Masterarbeit [PV-SMH.0000282].

2.1 Das erste Studienjahr (1. AE)


Das erste Studienjahr (MMed1), das sich über den Zeitraum von September bis Juni des
darauffolgenden Jahres erstreckt, beinhaltet (siehe auch Kapitel 1.2):
• die Phase 1 im ersten Semester MMed1 (strukturierter Unterricht) und
• die Phase 2.1 im zweiten Semester MMed1 (Beginn der klinischen Rotation) (siehe auch
Kapitel 1.2).
Die UE des ersten Jahres werden zu einer einzigen AE zusammengefasst. Die ECTS-Credits gelten
nach Bestehen der summativen Evaluation SMH. 7003E (in Form eines reflektierenden
Lernberichts, siehe Kap. 3.4) als erworben. Diese findet einmal im Jahr, am Ende des
entsprechenden Zeitraums statt.

2.1.1 Studienprogramm und Evaluation des ersten Studienjahres


Code ECTS für die AE ECTS pro
UE
SMH.7003E AE 1: Lernbericht Jahr 1 47
SMH.07002 Transition 1 – Einführung in das 1.0
Masterstudium
SMH.07003 Von der Pathophysiologie zur 6.0
Krankheit
SMH.07004 Vom Symptom zur Diagnose 8.0
SMH.07005 Der Lebenszyklus 4.5
SMH.07112 Transition 2 – Einführung in die 4.5
klinischen Rotationen
SMH.07101 Klinische Rotation I 8.0
SMH.07102 Klinische Rotation II 8.0
SMH.07203 Longitudinales Hausarztpraktikum 2.0
(1. Teil)
SMH.07602 Ophthalmologie – Dermatologie – 1.0
HNO (1. Teil)
SMH.07403 Fokustage & Fokuswochen (1. Teil) 4.0
47.0

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Studienplan des Master of Medicine

2.1.2 Inhalte der UEs des ersten Studienjahres (MMed1)

Phase 1 des MMed

Für das Unterrichtsangebot in dieser Phase werden in allen Modulen Ärztinnen und Ärzte der
Allgemeinmedizin und verschiedener Fachgebiete einbezogen. Insbesondere durch das präsente
Angebot von Hausärztinnen und -ärzten gelingt die Annäherung an Pathologien und Themen aus
spezifischen Perspektiven. Dies bewirkt eine ausgewogene Darstellung der ärztlichen Tätigkeit
nicht nur im Spital.

Transition 1 - Einführung in das Masterstudium


Diese einwöchige Unterrichtseinheit umfasst Themen wie: Einführung in die Unterrichtsformate,
Information über das Curriculum, Reflexion und Feedbackkultur, Gruppendynamik,
Präsentationen gestalten. Ziele sind:
1. Sozialisierung – Prinzipien einer guten Zusammenarbeit erkennen und anwenden
2. Strategien nutzen lernen, um das individuelle Entwicklungspotential zu mobilisieren
3. Ein gemeinsames Verständnis von Professionalität im ärztlichen Beruf entwickeln und sich
aktiv in die Entwicklung und Integration der eigenen professionellen Identität einbringen

Modul 1: Von der Pathophysiologie zur Krankheit


Diese vierwöchige Unterrichtseinheit umfasst Themen wie: Infektiöse, neoplastische,
immunologische, metabolische und kardiovaskuläre Erkrankungen; Traumata. Ziele sind:
1. Pathophysiologie und Symptomatologie der verschiedenen nosologischen Entitäten
2. Analogieschluss - vom Allgemeinen ins Spezielle
3. Vorbereitung auf die Differentialdiagnostik
4. Intraprofessionelle Kommunikation (Synthese einer klinischen Situation)
5. Abklärungs- und Behandlungsprinzipien

Modul 2: Vom Symptom zur Diagnose


Diese fünfwöchige Unterrichtseinheit umfasst Themen wie: Kopfschmerzen, Dyspnoe,
abdominale Beschwerden, Gelenkschmerzen, fiebrige Erkrankungen. Ziele sind:
1. Diagnostischer Prozess: „Clinical Reasoning“ ausgehend von einer Beschwerde, der
Entwicklung einer Arbeitsdiagnose, Wahrscheinlichkeitsbegriffe, Verzerrungen (Bias),
Diagnosefehler
2. Zusammentragen relevanter Informationen: Anamnese, Status, weitere Abklärungen
3. Behandlung: Red-Flag-Prinzipien und Anwendungsbeispiele (dringend, akut, chronisch;
mono- und multidisziplinär)
4. Krankheitsverlauf: Betreuung, Transition, Behandlungsplan und -ergebnis (Prognose,
Komplikationen, stille Krankheiten)
5. Gemeinsame Behandlung aus der Sicht der Familienmedizin und anderer Fachrichtungen.

Modul 3: Der Lebenszyklus


Diese dreiwöchige Unterrichtseinheit umfasst Themen wie: Schwangerschaft, Kindheit,
Erwachsenenalter, fortgeschrittenes Alter, Lebensumstände. Ziele sind:
1. Normale Entwicklung und Lebensphasen
2. Schlüsse aus dem biopsychosoziokulturellen Rahmen (Genetik, Alter, Familie, Beruf, so-
zioökonomischer Status)
3. Spezifische Krankheitsbilder verschiedener Altersstufen
4. Risikopopulationen, vulnerable oder diskriminierte Populationen

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Studienplan des Master of Medicine

Phase 2.1 des MMed (1. Teil der Phase 2)

Transition 2 - Einführung in die klinischen Rotationen


Diese dreiwöchige Unterrichtseinheit verfolgt die nachstehenden Ziele:
1. Konsolidierung der Kenntnisse und Fähigkeiten der Studierenden anhand des Studiums klini-
scher Fälle. Der Zusammenhang zwischen gezielter Anamnese, körperlicher Untersuchung
und Formulierung einer Vermutungsdiagnose steht dabei im Mittelpunkt.
2. Vertiefung der kommunikativen Fähigkeiten wie z.B. der strukturierten Zusammenfassung
eines klinischen Falls und der Techniken patientenzentrierter Kommunikation
3. Sensibilisierung hinsichtlich des Umgangs mit Patientendaten
4. Vorbereitung auf die Organisations- und Personalstrukturen eines Spitals
5. Erwerb einer Grundausbildung im Ultraschall und in weiteren bildgebenden
Untersuchungsverfahren

Klinische Rotationen I & II


Im 2. Semester des 1. Jahres absolvieren die Studierenden gemäss einem Rotationssystem zwei
der fünf je sechswöchigen klinischen Rotationen der Phase 2. Diese klinischen Immersionen
finden in der Regel in den Einrichtungen des HFR oder des FNPG statt und decken folgende
Bereiche ab:
• Allgemeine Innere Medizin und Spezialisierungen / Subspezialisierungen
• Allgemeine Chirurgie / Orthopädische Chirurgie und Rheumatologie
• Pädiatrie / Gynäkologie und Geburtshilfe
• Geriatrie / Notfallmedizin
• Psychiatrie
Während der klinischen Rotationen nehmen die Studierenden an vier Tagen pro Woche aktiv am
Leben der klinischen Abteilungen teil.. Der fünfte Tag wird für das Longitudinale Praktikum in
der Hausarztmedizin oder für thematischen Unterricht (FocusDay) gewidmet.

Longitudinales Praktikum in der Hausarztmedizin (1. Teil)


Während der klinischen Rotationen, wird etwa alle drei Wochen ein Tag dem longitudinalen
Praktikum in einer Hausarztpraxis gewidmet. Dieses Praktikum über die „vier Jahreszeiten der
Hausarztmedizin“ dauert insgesamt etwa 15 Tage, von denen etwa sechs im ersten Studienjahr (2.
Studiensemester, Phase 2.1) und etwa zehn im zweiten Studienjahr (3. Studiensemester, Phase 2.2)
geplant sind.

Fokustage/Fokuswochen (1. Teil)


An den verbleibenden fünften Wochentagen während der klinischen Rotationen, sowie in
eingeschobenen Wochen zwischen den einzelnen Rotationen (insgesamt 4 Wochen, davon eine
im ersten Jahr), finden für die Studierenden strukturierte Unterrichtssequenzen zu ergänzenden
Themen statt. Dieser Unterricht deckt verschiedene Fachgebiete, wie Hausarztmedizin,
Rechtsmedizin, Medical Humanities, Notfallmedizin u.a. ab, sowie verschiedene
Wahlpflichtkurse.

Ophthalmologie - Dermatologie - HNO (1. Teil)


Während drei Wochen (davon eine im ersten Jahr) werden jene theoretischen und praktischen
Grundlagen vermittelt, die für das Verständnis der wichtigsten Erkrankungen in der
Ophthalmologie, Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde und Dermatologie erforderlich sind. Anhand
verschiedener Krankheitsbilder lernen die Studierenden das Erkennen des jeweils
zugrundeliegenden pathophysiologischen Mechanismus, das Stellen von Differentialdiagnosen
ausgehend von ihren Beobachtungen sowie das Vorschlagen möglicher Behandlungen.

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Studienplan des Master of Medicine

2.2 Das zweite Studienjahr (2. AE)


Das zweite Studienjahr (MMed2), das sich über den Zeitraum von Juni bis Februar erstreckt,
entspricht dem zweiten Abschnitt von Phase 2 des Masters (siehe Kapitel 1.2).
Die UEs werden zu einer einzigen AE zusammengefasst. Die ECTS-Credits gelten nach Bestehen
der summativen Evaluation SMH.8003E als erworben. Diese findet einmal im Jahr, am Ende des
entsprechenden Zeitraums statt.

2.2.1 Studienprogramm und Evaluation des 2. Studienjahres


Code ECTS für die AE ECTS pro
UE
SMH.8003E AE 2: Lernbericht Jahr 2 48
SMH.08103 Klinische Rotation III 8.0
SMH.08104 Klinische Rotation IV 8.0
SMH.08105 Klinische Rotation V 8.0
SMH.08203 Longitudinales 4.0
Hausarztpraktikum (2.Teil)
SMH.08306 Community Health 8.0
SMH.08602 Ophthalmologie - Dermatologie - 5.0
HNO (2.Teil)
SMH.08404 Fokustage & Fokuswochen (2.Teil) 7.0
SMH.0850x Project of Excellence (fakultativ) je nach
Umfang
48.0

2.2.2 Inhalt der UE des 2. Studienjahres (MMed2)

Phase 2.2 des MMed (2.Teil der Phase 2)

Klinische Rotationen III - V


Im 3.Semester absolvieren die Studierenden gemäss einem Rotationssystem die drei
verbleibenden, je sechswöchigen klinischen Rotationen der Phase 2 (siehe Kapitel 2.1.2).

Longitudinales Praktikum in der Hausarztmedizin (2.Teil)


Siehe Kapitel 2.1.2. – 9-10 Tage im 2. Jahr.

Fokustage/Fokuswochen (2.Teil)
Siehe Kapitel 2.1.2. – 3 Wochen + 8 Freitage im 2. Jahr.

Community Health
In dieser insgesamt 5-wöchigen Lehrveranstaltung werden die sozialen, gesellschaftlichen,
ökonomischen, rechtlichen und politischen Dimensionen von Gesundheit und Krankheit in die
ärztliche Ausbildung integriert. Ausserdem werden die Studierenden für die Herausforderungen
eines medizinischen Behandlungsverhältnisses sensibilisiert. Die Studierenden erwerben
Kenntnisse und ein Verständnis der öffentlichen Gesundheit (Public Health) und der
Epidemiologie von Krankheiten im Zusammenhang mit ihrem lokalen Umfeld und den
sozioökonomischen Gesundheitsdeterminanten sowie der Gesundheitsprävention und -förderung.
Weitere Themen sind die Organisation und Finanzierung des Gesundheitssystems und die
Gesundheitskompetenz (Health Literacy) der Schweizer Bevölkerung.

Version 09.08.2024 – 11 –
Studienplan des Master of Medicine

Ophthalmologie - Dermatologie - HNO (2.Teil)


Siehe Kapitel 2.1.2. – 2 Wochen im 2. Jahr.

Project of Excellence
Ist eine weitere fakultative Unterrichtseinheit (→ Kapitel 2.6).

2.3 Das dritte Studienjahr (3. AE)


Das dritte Studienjahr (MMed3) (März – April vom nächsten Jahr) entspricht der Phase 3 des
Masters (Siehe Kapitel 1.2). Es umfasst Praktika von insgesamt 11 Monaten, welche die oder der
Studierende über einen Zeitraum von 13 Monaten selbst organisiert (inklusive 2 Monate Ferien).
Die Wahlpraktika des dritten Jahres werden zu einer einzigen AE zusammengefasst. Die ECTS-
Credits gelten nach Bestehen der summativen Evaluation SMH.9002E als erworben. Diese findet
einmal im Jahr, am Ende des entsprechenden Zeitraums statt.

2.3.1 Studienprogramm und Evaluation des 3. Studienjahres


Code ECTS für die AE ECTS
pro UE
SMH.9002E AE 3: Lernbericht Jahr 3 70
SMH.09004 Transition 3 und 4 – Einführung in das 6.0
Wahlstudienjahr und Zusammenfassung
SMH.09003 Wahlpraktika 64.0
70.0

2.3.2 Inhalt des 3. Studienjahres (MMed 3)

Phase 3 des MMed

Transition 3 – Einführung in das Wahlstudienjahr


Die vierwöchige Unterrichtseinheit ‘Transition 3’ zielt die spezifischen Vorbereitung der
Studierenden auf das Wahlstudienjahr gewidmet. Den Schwerpunkt bilden:
1. der Behandlungsplan einer Patientin oder eines Patienten auf der Grundlage der durch
Anamnese, körperliche Untersuchung und diagnostischen Tests erhaltenen Informationen und
unter Berücksichtigung der spezifischen Bedürfnisse und Wünsche der behandelten Person.
2. die Planung eines angemessenen therapeutischen Vorgehens, einschliesslich Medikamenten,
Prävention, familiärer Situation usw.
3. die Definition der Rolle der/des Studierenden im Wahlstudienjahr und der ausbildenden
Ärztin oder des ausbildenden Arztes in der Klinik, basierend auf Erkenntnissen aus der
klinischen Praxis, sowie eine kritische Auseinandersetzung mit den wahrgenommenen
Rollenmodellen.

Wahlpraktika
Die oder der Studierende ist für die Gestaltung ihres oder seines Wahlstudienjahres selbst verant-
wortlich und muss dabei folgende Bedingungen berücksichtigen:
- mindestens zwei Praktikumsmonate in der Schweizer Hausarztmedizin (einschliesslich
Pädiatrie möglich)
- mindestens zwei verschiedene FMH-Fachgebiete, zusätzlich zur Hausarztmedizin
- mindestens zwei Monate ununterbrochenes klinisches Praktikum in der gleichen Abteilung
(drei Monate empfohlen) mindestens zwei Praktikumsmonate im deutschen Sprachraum
- mindestens zwei Praktikumsmonate im französischen Sprachraum

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Studienplan des Master of Medicine

- höchstens fünf Monate im Ausland


- höchstens zwei nichtklinische Monate (z. B. für ein Forschungsprojekt)
Anzumerken ist, dass Organisation der klinischen Praktika in den Spitälern der Westschweiz
zwischen den Universitäten Genf, Lausanne und Freiburg über den « Catalogue des stages de
l’Ecole de médecine » koordiniert wird. Die Freiburger Studierenden müssen ihre geplanten
Praktika innert Frist im Online Portal https://ed.unil.ch/pubauth anmelden. Die Praktika in den
Spitälern der Deutschschweiz und im Ausland werden direkt von den jeweiligen Institutionen
vergeben. Die Studierenden müssen sich demnach direkt an diesen Institutionen bewerben.
Die oder der Studierende muss der oder dem Verantwortlichen des Wahlstudienjahres die Liste
der geplanten Praktika innerhalb der angekündigten Fristen und unter Angabe der Gründe für die
Wahl der einzelnen Praktika vorlegen. Die oder der Wahlstudienjahresverantwortliche bestätigt
entweder das gewünschte Programm oder schlägt etwaige Anpassungen vor. Nur die im Voraus
akzeptierten Praktika können für den Erwerb von ECTS-Credits anerkannt werden.
Im ersten Jahr des MMed wird eine Informationsveranstaltung organisiert, um die Studierenden
über die spezifischen Bedingungen, Verfahren und Fristen zu informieren.

2.4 Die Masterarbeit (4. AE)


Die Masterarbeit entspricht der UE SMH.07501 und bildet mit 15 ECTS die 400 Arbeitsstunden
entsprechen, die vierte AE. Sie besteht in einer persönlichen Forschungsarbeit oder in der Teilnahme
an einer Studie, welche die oder der Studierende hauptsächlich im Laufe des 1. und 2. Studienjahres
unter der Betreuung einer Professorin oder eines Professors oder einer Privatdozentin und eines
Privatdozents der Mathematisch-Naturwissenschaftlichen und Medizinischen Fakultät oder einer
anderen Fakultät der Universität Freiburg oder des HFR oder des FNPG selbstständig erstellt.

2.4.1 Studienprogramm und Evaluation der Masterarbeit


ECTS
Code pro UE
SMH.07501 AE 4: Masterarbeit 15.0
15.0

2.4.2 Ablauf der Masterarbeit


Die Abgabe der Masterarbeit erfolgt in Form:
1) eines schriftlichen Berichts auf Deutsch, Französisch oder Englisch abgefasst (von max. 5’000
Wörtern; Inhaltsverzeichnis, Referenzen, Anhang und Quellenangaben nicht mitinbegriffen,)
oder eines Peer-Review unterzogenen Manuskripts, das zur Veröffentlichung in einer
Fachzeitschrift eingereicht wurde oder erschienen ist, und
2) einer mündlichen Kurzpräsentation oder Poster-Präsentation.
Die Masterarbeit wird von der Professorin oder dem Professor oder der Privatdozentin und dem
Privatdozent, die oder der die Arbeit betreut hat, sowie von einer Expertin oder einem Experten, die
oder der nicht an dieser Arbeit beteiligt war, bewertet. Die Expertin oder der Experte wird von der die
Masterarbeit betreuenden Person vorgeschlagen und von der oder dem akademischen
Verantwortlichen des Masterarbeitsprogramms bestätigt. Die Bewertungskriterien der Arbeit und der
Präsentation werden in der «Wegleitung Masterarbeit» veröffentlicht. Die Arbeit und ihre Präsentation
werden separat mit einer Note zwischen 6 (beste Note) und 1 (schlechteste Note) bewertet. Die Note
1 wird bei Plagiat oder Täuschung erteilt. Der schriftliche Bericht macht 2/3 und die mündliche
Präsentation oder Poster-Präsentation 1/3 der Gesamtnote aus. Gemäss Reglement wird das Ergebnis
mit der Bewertung «erreicht» validiert, wenn mindestens die Note 4 erzielt wurde. Eine als
ungenügend bewertete Masterarbeit kann von der oder dem Studierenden überarbeitet und ein zweites

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Mal eingereicht werden. Falls die korrigierte Arbeit erneut als ungenügend erachtet wird, muss eine
neue Arbeit über ein anderes Thema durchgeführt und bewertet werden.

2.5 Ausnahmeregelungen in Bezug auf den Studienplan


Das MMed wird grundsätzlich über drei Jahre nach der in diesem Kapitel dargestellten Struktur
absolviert. Studierende, die eine Ausnahme von diesem Studienplan benötigen (z.B. Spitzensportler/in
usw.), richten ein Antrag bei der Studiengesuchskommission, gemäss dem von der Fakultät
vorgesehenen Verfahren und den Fristen.

2.6 Project of Excellence (POE)


Mit dem «Project of Excellence» bietet das Studienprogramm erstklassigen Studierenden, mit dem
Wunsch der Durchführung eines persönlichen, von ihnen ausgewählten und für ihre Laufbahn
wichtigen Projekts, an, einen zusätzlichen eigenen Schwerpunkt zu setzen. Das Projekt darf maximal
drei Monate des ersten oder zweiten Masterstudienjahres in Anspruch nehmen. Für dieses
Spezialprogramm werden der zweiten AE je nach Umfang zusätzliche Studiencredits zugeteilt.
Studierende, die ein solches Projekt durchführen möchten, müssen der Präsidentin oder dem
Präsidenten der Studienkommission MMed (CEM, für Commission d’études du Master) aus eigener
Initiative heraus mittels eines spezifischen Formulars ein Dossier vorlegen, aus dem folgende Punkte
hervorgehen:
1) die Ziele des Projekts,
2) 2) eine genaue Beschreibung des Projekts und
3) ein Vorschlag dazu, wie die Kenntnisse und Fertigkeiten, welche in dem verpassten Abschnitt
des Studienprogramms vermittelt werden, nachgeholt werden können.
Die Anträge werden von der Kommission im Hinblick auf die Relevanz des Projekts für die
persönliche und professionelle Entwicklung der oder des Studierenden evaluiert und hinsichtlich ihrer
auf den akademischen Leistungen der oder des Studierenden basierenden Durchführbarkeit
eingeschätzt.

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3 Bewertung der Kompetenzen von Studierenden


(“Assessment System”)
3.1 Grundsätze
Das Bewertungssytem des MMed umfasst einen ganzjährigen formativen Teil, gefolgt von einer
Beförderungsentscheidung am Ende des Jahres. Mit diesem Ansatz wird der
kompetenzbasierte Lehrplan auf zwei Arten unterstützt:
• durch die Begleitung der einzelnen Studierenden in ihrem Lern- und Entwicklungsprozess
("assessment for learning").
• durch die Möglichkeit, zuverlässige Entscheidungen über den Fortschritt in den
angestrebten Kompetenzen und die Erfüllung der Anforderungen des Referenzmodells zu
treffen ("assessment of learning") (siehe Kapitel 1.3).
Beide Prozesse stützen sich auf eine Reihe von Assessments, mehrere Informationsdatenpunkte
("information data points"), die im Laufe des Studienverlaufs gesammelt werden.

3.2 Assessmentformate
Das Bewertungssystem setzt auf vielfältige Assessmentformate:
– Schriftliche Formate (Papier oder elektronisch): Evaluationen oder Tests mit Multiple-
choice Fragen oder Kurzantwortfragen (Modultests und Thementests können auf Deutsch
oder Französisch durchgeführt werden, der Progress Test ist ausschliesslich auf Englisch
verfügbar), reflexive Essays (Lernberichte), Forschungs- oder Synthesearbeiten
(Masterarbeit, Poster, usw.).
– Beobachtungsformate, die sich auf bestimmte Aktivitäten (OSCE – Objective Structured
Clinical Examination, Workplace-based Assessments) oder über einen längeren Zeitraum
erstrecken (Evaluation am Ende der Klinischen Rotationen, Evaluation am Ende des
Pratikums, usw.).
– Mündliche Format in Form einer Besprechung klinischer Fälle, Kurzpräsentationen oder
mündliche Wissensabfrage.
Zwei Arten von Assessment sind vorgesehen und ergänzen einander: die Assessments und
Feedbacks welche vom Programm organisiert und geplant werden, und diejenigen welche der
Steuerung der oder des Studierenden überlassen werden.
Die vom Programm organisierten Assessments sind strukturierte Elemente des MMed und sind
obligatorisch. Für jede dieser Evaluationen erhalten die Studierenden ein Feedback in Form einer
Punktzahl und/oder eines narrativen Feedbacks, mit dem sie ihren Lernfortschritte bewerten und
ihre Kompetenzen weiterentwickeln können.
Die von den Studierenden selbst geplanten Assessments und Feedbacks bestehen aus Ad-hoc-
Beobachtungen durch Lehrpersonen oder andere Studierende, aus Selbstbewertungen und
verschiedenen Wissensquizzen.
Studierenden speichern und verwalten alle ihre Assessmentdaten in ihrem E-Portfolio. Dieses
elektronische Portfolio ist ein persönlicher Bereich, auf den nur die oder der Studierende und
sein/ihr Lernbegleiter Zugriff haben.

3.3 Der jährige formative «assessment for learning» Teil


Für die Auswertung und Analyse der Portfolioeinträge, sowie das Erstellen der Lernberichte steht

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den Studierenden dreimal im ersten Jahr und zweimal im zweiten Jahr eine unterrichtsfreie
Reflexionswoche zur Verfügung.
Die frei gewordene Zeit ist der reflexiven Praxis gewidmet, einem Prozess, der die Studierenden
dazu führt, die in ihrem E-Portfolio gesammelten Informationen (Ergebnisse, Feedback,
persönliche Notizen, usw.) zu analysieren, ihren Lernprozess zu bewerten und Strategien zur
Weiterentwicklung ihrer Kompetenzen zu erwägen.
Diese Reflexionen werden in einem mehrseitigen, strukturierten Lernbericht (reflexive essay)
niedergeschrieben. Diese Art von Bericht ist während des Jahres formativ, d. h. er zielt auf den
Fortschritt der oder des Studierenden ab. Sie oder er wird in diesem Prozess von einer
Lernberaterin oder einem Lernberater begleitet. Ihre/Seine Aufgabe besteht darin, ein Feedback
zu geben (am Ende jeder Reflexionswoche), die persönlichen Lernpläne und -ziele zu besprechen,
usw. Je nach Bedarf können weitere Besprechungstermine mit der Lernberaterin oder dem
Lernberater vereinbart werden.

3.4 Der Evaluationsprozess am Ende des Jahres


Die Evaluationen am Ende des Jahres sind vom «summativen» Typ und führen zu
Promotionsentscheidungen. Sie erfolgen in Form eines von der oder dem Studierenden verfassten
Lernbericht (Jahresendbericht), der auf den während des Jahres stattgefundenen formativen
Evaluationen und Reflexionen basiert.
Diese mehrseitige, strukturierte schriftliche Arbeit beinhaltet deskriptive, reflexive und evaluative
Elemente des vergangenen Ausbildungsjahres. Er muss sich ausdrücklich auf die im E-Portfolio
gesammelten Unterlagen beziehen. Eine Reflexionswoche setzt, wie bei den formativen
Lernberichten, Zeit für die reflexive Praxis und die Erstellung des Jahresendberichts frei. Das
Lesen und das Feedback des Lernberaters/der Lernberaterin ist der zweite Schritt nach dem
Verfassen des Berichts. Er/sie beurteilt, ob der Inhalt des Berichts mit seinen/ihren Beobachtungen
übereinstimmt und - durch seine/ihre Unterschrift - bestätigt er/sie, dass die Informationen richtig
und vollständig sind.
Die Beurteilung des Berichts und die Entscheidung über die Promotion obliegen der Commission
de la progression d’apprentissage des étudiant-e-s (ComPAE). Der/die Studierende muss
seinen/ihren Lernbericht am Jahresende innerhalb der vorgegebenen Frist einreichen. Er/Sie kann
dies ohne die Unterschrift seines Beraters oder seiner Beraterin tun.
Die ComPAE beurteilt den Lernfortschritt der oder des Studierenden mit Bezug auf die Milestones
auf der Grundlage des eingereichten Lernberichts, indem der Lernprozess und die Teilnahme am
Unterricht, die Qualität der dargestellten Reflexion sowie die Stichhaltigkeit der gezogenen
Schlussfolgerungen genauestens evaluiert werden. Die im Lernbericht dargestellten Erkenntnisse
werden hinsichtlich Qualität, Quantität und Angemessenheit bewertet. Die Schlussfolgerungen der
ComPAE resultieren im Entscheid über Beförderung der oder des Studierenden. Drei Fälle sind
möglich:
a. Befördert
Die oder der Studierende macht ausreichende Fortschritte. Sie oder er hat in allen
Kompetenzbereichen das erwartete Niveau erreicht: Die ECTS-Kreditpunkte der
entsprechenden Anrechnungseinheit werden vergeben.
Die oder der Studierende kann ihr/sein Studium fortsetzen oder schliesst das Studium ab
(Erlangung des Titels Master of Medicine).

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Studienplan des Master of Medicine

b. Beding befördert
Die Lernfortschritte der oder des Studierenden geben Anlass zu gewissen Bedenken. Sie
oder er hat das erwartete Niveau erreicht ausser in einem oder mehreren
Kompetenzbereichen und/oder EPA
Die ECTS-Creidts der entsprechenden Anrechnungseinheit werden nicht vergeben, aber
die oder der Studierende kann ihr oder sein Studium nach dem regulären Plan fortsetzen
und dabei die Bereiche beheben, die Probleme bereiten (Remediation). Die oder der
Studierende muss dann der ComPAE einen detaillierten Verbesserungsplan vorlegen.
Wenn der eingereichte Plan validiert wird, setzt die oder der Studierende den regulären
Unterricht mit zusätzlichen Aktivitäten fort, wie sie im Verbesserungsplan vorgesehen
sind. Am Ende des Abhilfezeitraums bewertet die ComPAE die Fortschritte der oder des
Studierenden erneut. Wenn die Fortschritte als ausreichend erachtet werden, wird die
Anrechnungseinheit angenommen und die ECTS-Punkte vergeben.

c. Nicht befördert
Die Gesamtleistung der oder des Studierenden weist Mängel auf. Die ComPAE sieht ein
unzureichendes Niveau in einem oder mehreren Kompetenzbereichen und/oder EPA und
ist der Ansicht, dass Korrekturmassnahmen (Remediation) aufgrund der Arbeitsbelastung
und/oder Problemen bei der Patientensicherheit nicht mit der Fortsetzung des Studiums
kompatibel sind.
Die oder der Studierende kann das Studium nicht fortsetzen. Das Studienjahr gilt als nicht
bestanden und es werden keine ECTS-Credits vergeben. Das Jahr muss wiederholt werden.
Dies bedeutet auch, dass die oder der Studierende der ComPAE einen Abhilfeplan vorlegt.
Sobald der Plan validiert ist, wird die oder der Studierende die Remediation durchführen
und wird entsprechend evaluiert.

In dem besonderen Fall, in dem die ComPAE der Meinung ist, dass es dem Bericht aufgrund
ungenügender Erkenntnisse an Aussagekraft fehlt, erlegt sie der oder dem Studierenden eine Frist
auf, innerhalb derer fehlende Elemente nachgereicht werden müssen. Der oder dem Studierenden
ist es bis dahin nicht gestattet, ihr oder sein Studium fortzusetzen.

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