Switzerland Master of Medicine Plan Mmed De
Switzerland Master of Medicine Plan Mmed De
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Master of Medicine
Inhaltsverzeichnis
1 ALLGEMEINES .................................................................................................................. 3
1.1 Universitärer Titel und Studiengang ................................................................................................. 3
1.2 Aufbau des Studiums ......................................................................................................................... 3
Allgemeiner Rahmen .................................................................................................................................................... 3
Aufbau des Studiums ................................................................................................................................................... 4
1.4 Bewertung von Unterrichtseinheiten (UE) und Erwerb von ECTS-Credits .................................. 7
1.5 Unterrichtssprachen ........................................................................................................................... 7
1.6 Wissenschaftsethik ............................................................................................................................ 7
1.7 Reglemente und ergänzende Informationsquellen ......................................................................... 7
1 Allgemeines
Der vorliegende Studienplan legt den Aufbau des Studiums des Master of Medicine der Universität
Freiburg (nachfolgend MMed genannt) gemäss den Anforderungen des Reglements vom
24.09.2018 für die Erlangung des Master of Medicine fest. In jedem Fall gilt der Studienplan
des laufenden akademischen Jahres.
Phase 1 – Unterrichtsphase
Die Phase 1 ist eine 14-wöchige Unterrichtsperiode, die im ersten Semester des MMed1
stattfindet. Sie stellt einen Übergang von den im Bachelor erworbenen Grundlagenkenntnissen
zur klinischen Praxis dar. Sie ist in drei Modulen gegliedert, die einen anwendungsorientierten
Unterricht anhand von klinischen Fällen bieten.
Die sieben Rollen der Ärztin oder des Arztes (= CanMEDS Roles)
Diese Kompetenzen sind in sieben Rollen eingebettet, die sich auf das Referenzmodell CanMEDS
(http://canmeds.royalcollege.ca/).(http://canmeds.royalcollege.ca/) stützen1:
1. Medizinischer Experte oder medizinische Expertin: Als medizinische Expertin/
medizinischer Experte nehmen Ärztinnen und Ärzte alle CanMEDS-Rollen wahr und greifen
auf ihr medizinisches Wissen, ihre klinischen Fertigkeiten sowie ihre professionelle Haltung
zurück, um eine sichere, qualitativ hochwertige und auf die Bedürfnisse der behandelten
Person ausgerichtete Gesundheitsversorgung zu gewährleisten. Als zentrale Rolle des
Referenzmodells CanMEDS, definiert sie den klinischen Tätigkeitsbereich der Ärztinnen und
Ärzte.
2. Kommunikator: Als Kommunikatoren bauen Ärztinnen und Ärzte eine Beziehung zu den
Patientinnen und Patienten auf und unterstützen den gegenseitigen Austausch, der vor,
während, und nach der ärztlichen Konsultation stattfindet.
3. Teammitglied: Als Teammitglieder arbeiten Ärztinnen und Ärzte mit Patientinnen und
Patienten, deren Angehörigen, verschiedenen Berufsgruppen bzw. Teams im
Gesundheitsbereich und den Gemeinden zusammen, um die bestmögliche Versorgung zu
gewährleisten.
4. Manager_in: Als Manager_in spielen Ärztinnen und Ärzte eine zentrale Rolle und sind fester
Bestandteil der medizinischen Gesundheitsversorgung. Sie setzen Ressourcen überlegt ein und
tragen wesentlich dazu bei der Gesundheit ihrer Patientinnen und Patienten zu erhalten und zu
verbessern. Sie koordinieren die medizinische Versorgung mit anderen Berufen des
Gesundheitswesens und tragen so zur Entwicklung eines qualitativ hochwertigen
Gesundheitssystems bei.
5. Gesundheitsfürsprecher_in: Als Gesundheitsfürsprecher_innen setzen Ärztinnen und Ärzte
ihre Fachkenntnisse und Einflussmöglichkeiten auf verantwortungsvolle Weise ein, um die
Gesundheit und das Wohlbefinden von Patientinnen und Patienten, Gemeinschaften und
Bevölkerungsgruppen zu verbessern. Sie arbeiten mit jenen, denen sie helfen, zusammen, um
deren Bedürfnisse zu erfassen und zu verstehen und treten falls nötig als deren Anwälte auf,
um ihnen einen angemessenen Wandel zu ermöglichen.
6. Lehrende und Lernende: Als Lehrende und Lernende zeigen Ärztinnen und Ärzte
Engagement für die stete Verbesserung ihrer ärztlichen Tätigkeit, als auch für die Schaffung,
Verbreitung, Anwendung und Vermittlung von evidenzbasiertem Wissen.
7. Professioneller Ärztin oderArzt: Als Ärztinnen und Ärzte mit einer professionellen Haltung
sind sie der Gesundheit und dem Wohlbefinden der Menschen und der Gesellschaft
verpflichtet. Sie üben ihren Beruf gemäss den gegenwärtig geltenden medizinischen Normen
aus. Zudem tragen Ärztinnen und Ärzte zur Selbstregulierung des Berufsstandes bei und
achten auf den Erhalt ihrer eigenen Gesundheit.
1
Die deutschsprachigen Definitionen wurden in Anlehnung an die Übersetzung der «CanMeds Rollen für
Hausärzte» der TU München formuliert
https://www.am.med.tum.de/sites/www.am.med.tum.de/files/Canmeds_German%20Version.pdf
1.5 Unterrichtssprachen
Das MMed-Programm ist eine zweisprachige Ausbildung, welche in deutscher und französischer
Sprache stattfindet. Die strukturierten Lehrveranstaltungen erfolgen in deutscher oder
französischer Sprache, je nach Wahl der Lehrperson. Dadurch verbessern die Studierenden ihre
Kenntnisse in beiden Sprachen und erwerben die Fähigkeit, mit Patientinnen und Patienten sowie
mit Angehörigen anderer Gesundheitsberufe sowohl auf Deutsch als auch auf Französisch zu
kommunizieren.
1.6 Wissenschaftsethik
Ethische Prinzipien sind ein integraler Bestandteil der ärztlichen Ausbildung. Bei der Anfertigung
einer wissenschaftlichen Arbeit (Projekt, Seminar, Bericht usw.) sind die international
anerkannten Regeln zu beachten. Plagiate sind verboten und alle externen Informationsquellen
(Artikel, mündliche Mitteilungen, Webseiten, usw.) müssen gemäss den für das Fach und
innerhalb der Universität geltenden Richtlinien korrekt zitiert werden:
• Schweizerische Akademie der Medizinischen Wissenschaften
(http://www.samw.ch/de/Ethik/Richtlinien/Aktuell-gueltige-Richtlinien.html)
• Richtlinien vom 13. Mai 2008 über das Verfahren für die Verhängung von
Disziplinarstrafen nach Art. 101 der Statuten der Universität Freiburg vom 31. März 2000
im Falle des Verstosses gegen die Regeln guter wissenschaftlicher Praxis beim Verfassen
schriftlicher Arbeiten während der Ausbildung
https://webapps.unifr.ch/legal/de/document/274672 .
Die klinische Deontologie, also die Gesamtheit aller Verhaltensregeln zur Organisation der klini-
schen Praxis gemäss festgelegten Standards zum Wohle der Patientinnen und Patienten und der
Ärzteschaft selbst, ist ebenso ein integraler Bestandteil der ärztlichen Ausbildung.
Für das Unterrichtsangebot in dieser Phase werden in allen Modulen Ärztinnen und Ärzte der
Allgemeinmedizin und verschiedener Fachgebiete einbezogen. Insbesondere durch das präsente
Angebot von Hausärztinnen und -ärzten gelingt die Annäherung an Pathologien und Themen aus
spezifischen Perspektiven. Dies bewirkt eine ausgewogene Darstellung der ärztlichen Tätigkeit
nicht nur im Spital.
Version 09.08.2024 – 10 –
Studienplan des Master of Medicine
Fokustage/Fokuswochen (2.Teil)
Siehe Kapitel 2.1.2. – 3 Wochen + 8 Freitage im 2. Jahr.
Community Health
In dieser insgesamt 5-wöchigen Lehrveranstaltung werden die sozialen, gesellschaftlichen,
ökonomischen, rechtlichen und politischen Dimensionen von Gesundheit und Krankheit in die
ärztliche Ausbildung integriert. Ausserdem werden die Studierenden für die Herausforderungen
eines medizinischen Behandlungsverhältnisses sensibilisiert. Die Studierenden erwerben
Kenntnisse und ein Verständnis der öffentlichen Gesundheit (Public Health) und der
Epidemiologie von Krankheiten im Zusammenhang mit ihrem lokalen Umfeld und den
sozioökonomischen Gesundheitsdeterminanten sowie der Gesundheitsprävention und -förderung.
Weitere Themen sind die Organisation und Finanzierung des Gesundheitssystems und die
Gesundheitskompetenz (Health Literacy) der Schweizer Bevölkerung.
Version 09.08.2024 – 11 –
Studienplan des Master of Medicine
Project of Excellence
Ist eine weitere fakultative Unterrichtseinheit (→ Kapitel 2.6).
Wahlpraktika
Die oder der Studierende ist für die Gestaltung ihres oder seines Wahlstudienjahres selbst verant-
wortlich und muss dabei folgende Bedingungen berücksichtigen:
- mindestens zwei Praktikumsmonate in der Schweizer Hausarztmedizin (einschliesslich
Pädiatrie möglich)
- mindestens zwei verschiedene FMH-Fachgebiete, zusätzlich zur Hausarztmedizin
- mindestens zwei Monate ununterbrochenes klinisches Praktikum in der gleichen Abteilung
(drei Monate empfohlen) mindestens zwei Praktikumsmonate im deutschen Sprachraum
- mindestens zwei Praktikumsmonate im französischen Sprachraum
Version 09.08.2024 – 12 –
Studienplan des Master of Medicine
Version 09.08.2024 – 13 –
Studienplan des Master of Medicine
Mal eingereicht werden. Falls die korrigierte Arbeit erneut als ungenügend erachtet wird, muss eine
neue Arbeit über ein anderes Thema durchgeführt und bewertet werden.
Version 09.08.2024 – 14 –
Studienplan des Master of Medicine
3.2 Assessmentformate
Das Bewertungssystem setzt auf vielfältige Assessmentformate:
– Schriftliche Formate (Papier oder elektronisch): Evaluationen oder Tests mit Multiple-
choice Fragen oder Kurzantwortfragen (Modultests und Thementests können auf Deutsch
oder Französisch durchgeführt werden, der Progress Test ist ausschliesslich auf Englisch
verfügbar), reflexive Essays (Lernberichte), Forschungs- oder Synthesearbeiten
(Masterarbeit, Poster, usw.).
– Beobachtungsformate, die sich auf bestimmte Aktivitäten (OSCE – Objective Structured
Clinical Examination, Workplace-based Assessments) oder über einen längeren Zeitraum
erstrecken (Evaluation am Ende der Klinischen Rotationen, Evaluation am Ende des
Pratikums, usw.).
– Mündliche Format in Form einer Besprechung klinischer Fälle, Kurzpräsentationen oder
mündliche Wissensabfrage.
Zwei Arten von Assessment sind vorgesehen und ergänzen einander: die Assessments und
Feedbacks welche vom Programm organisiert und geplant werden, und diejenigen welche der
Steuerung der oder des Studierenden überlassen werden.
Die vom Programm organisierten Assessments sind strukturierte Elemente des MMed und sind
obligatorisch. Für jede dieser Evaluationen erhalten die Studierenden ein Feedback in Form einer
Punktzahl und/oder eines narrativen Feedbacks, mit dem sie ihren Lernfortschritte bewerten und
ihre Kompetenzen weiterentwickeln können.
Die von den Studierenden selbst geplanten Assessments und Feedbacks bestehen aus Ad-hoc-
Beobachtungen durch Lehrpersonen oder andere Studierende, aus Selbstbewertungen und
verschiedenen Wissensquizzen.
Studierenden speichern und verwalten alle ihre Assessmentdaten in ihrem E-Portfolio. Dieses
elektronische Portfolio ist ein persönlicher Bereich, auf den nur die oder der Studierende und
sein/ihr Lernbegleiter Zugriff haben.
Version 09.08.2024 – 15 –
Studienplan des Master of Medicine
den Studierenden dreimal im ersten Jahr und zweimal im zweiten Jahr eine unterrichtsfreie
Reflexionswoche zur Verfügung.
Die frei gewordene Zeit ist der reflexiven Praxis gewidmet, einem Prozess, der die Studierenden
dazu führt, die in ihrem E-Portfolio gesammelten Informationen (Ergebnisse, Feedback,
persönliche Notizen, usw.) zu analysieren, ihren Lernprozess zu bewerten und Strategien zur
Weiterentwicklung ihrer Kompetenzen zu erwägen.
Diese Reflexionen werden in einem mehrseitigen, strukturierten Lernbericht (reflexive essay)
niedergeschrieben. Diese Art von Bericht ist während des Jahres formativ, d. h. er zielt auf den
Fortschritt der oder des Studierenden ab. Sie oder er wird in diesem Prozess von einer
Lernberaterin oder einem Lernberater begleitet. Ihre/Seine Aufgabe besteht darin, ein Feedback
zu geben (am Ende jeder Reflexionswoche), die persönlichen Lernpläne und -ziele zu besprechen,
usw. Je nach Bedarf können weitere Besprechungstermine mit der Lernberaterin oder dem
Lernberater vereinbart werden.
Version 09.08.2024 – 16 –
Studienplan des Master of Medicine
b. Beding befördert
Die Lernfortschritte der oder des Studierenden geben Anlass zu gewissen Bedenken. Sie
oder er hat das erwartete Niveau erreicht ausser in einem oder mehreren
Kompetenzbereichen und/oder EPA
Die ECTS-Creidts der entsprechenden Anrechnungseinheit werden nicht vergeben, aber
die oder der Studierende kann ihr oder sein Studium nach dem regulären Plan fortsetzen
und dabei die Bereiche beheben, die Probleme bereiten (Remediation). Die oder der
Studierende muss dann der ComPAE einen detaillierten Verbesserungsplan vorlegen.
Wenn der eingereichte Plan validiert wird, setzt die oder der Studierende den regulären
Unterricht mit zusätzlichen Aktivitäten fort, wie sie im Verbesserungsplan vorgesehen
sind. Am Ende des Abhilfezeitraums bewertet die ComPAE die Fortschritte der oder des
Studierenden erneut. Wenn die Fortschritte als ausreichend erachtet werden, wird die
Anrechnungseinheit angenommen und die ECTS-Punkte vergeben.
c. Nicht befördert
Die Gesamtleistung der oder des Studierenden weist Mängel auf. Die ComPAE sieht ein
unzureichendes Niveau in einem oder mehreren Kompetenzbereichen und/oder EPA und
ist der Ansicht, dass Korrekturmassnahmen (Remediation) aufgrund der Arbeitsbelastung
und/oder Problemen bei der Patientensicherheit nicht mit der Fortsetzung des Studiums
kompatibel sind.
Die oder der Studierende kann das Studium nicht fortsetzen. Das Studienjahr gilt als nicht
bestanden und es werden keine ECTS-Credits vergeben. Das Jahr muss wiederholt werden.
Dies bedeutet auch, dass die oder der Studierende der ComPAE einen Abhilfeplan vorlegt.
Sobald der Plan validiert ist, wird die oder der Studierende die Remediation durchführen
und wird entsprechend evaluiert.
In dem besonderen Fall, in dem die ComPAE der Meinung ist, dass es dem Bericht aufgrund
ungenügender Erkenntnisse an Aussagekraft fehlt, erlegt sie der oder dem Studierenden eine Frist
auf, innerhalb derer fehlende Elemente nachgereicht werden müssen. Der oder dem Studierenden
ist es bis dahin nicht gestattet, ihr oder sein Studium fortzusetzen.
Version 09.08.2024 – 17 –