Modellbau Heute 1985-02

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GST-Zeitschrift für Flug-, Schiffs- und Automodellsport sowie Plastmodellbau • ISSN 0323-312X - Preis 1,50 M

ie Technik der Nationalen


D Volksarmee und unserer
Waffenbrüder ist bei den
Modellsportlern beliebtes Vor­
bild für so manches interes­
sante originalgetreue Modell,
für Plastmodelle oder für Dio­
ramen. Auf Ausstellungen und
beim Schaufliegen, wie es
während der Woche der Waf­
fenbrüderschaft oft zu beob­
achten ist, erregen diese Mo­
delle immer wieder die Be­
wunderung der Besucher und
zeigen, daß sich nicht nur ihre
Schöpfer mit dem Anliegen
der Verteidigung unseres Va­
terlandes DDR verbunden füh­
len.
Eine besondere modellsportli­
che Leistung stellen die Impel­
ler-Modelle des GST-Modell-
sportlers Ulrich Meyer dar. Sie
veranlassen den Betrachter
der MiG-15 und MiG-25, lie­
ber zweimal hinzuschauen, ob
es sich nicht doch um Originale
handelt. Von dem wunder­
RS-BOOt der Volksmarine
schönen Flugbild bei der Vor­
führung ganz zu schweigen!
Die große Ausstellung zum Ju­
gendfestival im Vorjahr zeigte,
daß noch viele andere Kame­
in der Buddel
raden aller Modellsportarten
Ob Gaffelschoner, Vollschiff daß beispielsweise der Rumpf man schon ein scharfes Skal­
hervorragende Modelle der oder Linienschiff, Korvettenka­ in zwei Hälften geteilt werden pell. Die Fahrradspeiche mit
NVA-Technik schufen und pitän Rolf Hoffmann zwingt sie mußte, anders wäre er nicht der angelöteten Rasierklinge
sich intensiv mit ihr beschäfti­ alle hinein. In die Flasche na­ durch den engen Flaschenhals wird vor allem dazu benutzt,
gen. türlich, denn der Ingenieuroffi­ gegangen. Selbstverständlich um nach dem Aufrichten von
Viele Modellsportler erfüllen zier im Truppenteil Förster der sind alle Aufbauten originalge­ Masten und Rahen die Haltefä­
gegenwärtig ihren Ehren­ Volksmarine ist nach Dienst treu nachgestaltet. Das den vorsichtig zu entfernen.
dienst bei der Nationalen Buddelschipper. Unter ande­ Schwierigste war die Reling, Denn alle Teile mit größeren
Volksarmee. Wir nehmen den rem, müßte man der Gerech­ deren Stützen (Stecknadeln) Ausmaßen als der Flaschenhals
tigkeit halber sagen, denn mühselig von achtern nach werden auf drehbaren Gelen­
29. Jahrestag der NVA zum „zuerst kommt der Sport!" vorn erst in der Flasche einge­ ken befestigt, mit Fäden ver­
Anlaß, ihnen die besten Wün­ Als Auszeichnungen für den setzt werden konnten. Die bunden und nach hinten ge­
sche zu diesem Ehrentag zu Flottillenmeister im 1. Fern­ Werkzeuge sind zum größten kippt. In der Flasche läßt sich
übermitteln, wir grüßen sie wettkampf gab's, wen wun- Teil Eigenbau, wie der elektri­ die Takelage dann mittels der
und danken ihnen für ihren dert's, das Buch „Segelkriegs­ sche Rasierapparat, der zum Fäden aufrichten. Daß man bei
Einsatz zum Schutze unserer schiffe" von Israel/Gebauer Minibohrer umfunktioniert dieser Millimeterarbeit eine si­
Deutschen Demokratischen aus dem Militärverlag der wurde. Und um den Bambus chere Hand braucht, versteht
Republik! DDR. Dort beschrieben und für Masten und Rahen auf sich von selbst.
abgebildet: ein russisches Li­ Streichholzstärke und darunter Das Standmodell der Fregatte
nienschiff aus dem 18. Jahr­ schneiden zu können, braucht auf unserem Foto ist während
hundert. Das liegt jetzt bei eines längeren Bereitschafts­
Zu unseren Fotos: Hoffmanns im Wohnzimmer dienstes an Bord entstanden.
Vor dem Start zum Erstflug vor Anker, als Buddelschiff. Dort brach dann auch prompt
seiner MiG-15 gab Ulrich Gebastelt hat er eigentlich die Schiffbaukrankheit aus.
Meyer, Suhl, folgende techni­ schon immer, und als 1981 in Noch heute kommen Matrosen
sche Daten an: Modellmasse „modellbau heute" ein Artikel nach Dienstschluß zu Korvet­
4,9 kg; Spannweite 1,40 m; über Flaschenschiffe erschien, tenkapitän Hoffmann und ho­
wollte er es genau wissen. len sich Tips für eigene Versu­
Geschwindigkeit 110 km/h; Was damals mit einem sechs che.
Puls 150; Blutdruck 160/110 Zentimeter langen zweimasti­ Zeit für die Familie? Ein Blick
gen Schoner in einer kleinen auf das Spielzeug, darunter ein
Das Foto in der Mitte rechts Pfirsichgeistflasche begann, zwölf Meter (!) langer Kutter
zeigt das Modell der MiG-25 läßt ihn jetzt nicht mehr los. Al­ aus Holz, genügt. Die neunjäh­
lerdings nur in den Wintermo­ rige Tochter und der sechsjäh­
FOTOS: STEINER, MEYER naten, denn wie gesagt: rige Sohn kommen nicht zu
„Zuerst kommt der Sport!" kurz. Und von Anne, seiner
Auf welches Modell er beson­ Frau, sind die vielen reizvollen
Unser Titel ders stolz ist? Keine Frage, na­ Applikationen an der Wand.
türlich auf das Raketenschnell­ Auch eine Puzzlearbeit, die oft
boot der Volksmarine. Fünf nicht weniger Zeit in Anspruch
beweist, daß auch Plastmo­ Jahre hat Korvettenkapitän nimmt, als der Bau eines Bud­
delle in puncto Schönheit und Hoffmann als Leitender Inge­ Nachdem Korvettenkapitän delschiffes.
Detailtreue den Flugzeugen nieur darauf gedient, zur Erin­ Hoffmann (unser Foto) die Fre­
größerer Modellbauklassen in nerung ging's ab in die Fla­ gatte als Standmodell baute,
nichts nachstehen. sche. Rund 200 Stunden hat er zauberte er das altrussische Li­
daran gebastelt, sieben Stun­ nienschiff und das RS-Boot
FOTOS: STRIERLING den dauerte allein das Einset­ der Volksmarine in die Fla­
RÜCKTITEL: WOHLTMANN zen. Zu sehen ist nicht mehr, sche Inge Thormeyer

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GST-Initiative WETTBEWERBSVORHABEN.
wjetische Schlachtflugzeuge des
So

Typs 1-16, die an der Befreiung Ber­

XI. Parteitag lins durch die Sowjetarmee betei­


ligt waren, bauen die Mitglieder
der Sektion Flugmodellsport Pan­
kow an der 4. Oberschule in Berlin-

der SED Buch als Modell-Elektroflugzeuge


am Mast nach. Die 35 Modellsport­
ler wollen diese Flugzeuge zu
Auszüge aus dem Beschluß der 6. Tagung Schauveranstaltungen anläßlich
des Zentralvorstandes der GST des 40. Jahrestages des Sieges
über den Hitlerfaschismus und der
Befreiung des deutschen Volkes
Im April 1986 führt die Sozialisti­ Dabei werden wir eng mit der FDJ hung der Reservisten der NVA in durch die Rote Armee einsetzen.
sche Einheitspartei Deutschlands Zusammenarbeiten. In der „GST-In­ die Reservistendreikämpfe zur Er­
itiative XI. Parteitag der SED" stel­ haltung ihrer Kampfkraft beitra­ Das beschlossen sie während ihrer
ihren XI. Parteitag durch. Zur Vor­
len wir uns folgende grundlegende gen. Wahlversammlung am 3. Januar.
bereitung dieses bedeutsamen Er­
eignisses beschließt der Zentralvor­ Aufgaben: 4. Wir leisten unseren Beitrag zur *
stand die „GST-Initiative XI. Partei­ 1. Wir leisten unseren Beitrag zur Vorbereitung des XI. Parteitages
tag der SED". Sie steht unter der Vorbereitung des XI. Parteitages der SED, indem wir die Ausbil­
Losung: „Meine Tat für den Schutz der SED, indem wir mit einer wirk­ dungsbasen der GST effektiver nut­
des sozialistischen Vaterlandes - samen und überzeugenden poli­ zen, materielle und finanzielle Mit­
der DDR". tisch-ideologischen Arbeit dazu tel sparsam und zweckmäßig ein­
Auf dem Wege zum XI. Parteitag beitragen, daß alle GST-Mitglieder setzen sowie weitere Reserven zur
der SED vollbringen wir auf allen und Teilnehmer an der vormilitäri­ Pflege und Wartung der Technik
Gebieten hohe Leistungen zur Er­ schen Ausbildung standhaft die Po­ erschließen. Wir gewährleisten je­
füllung des gesellschaftlichen Auf­ litik der Arbeiterpartei vertreten, derzeit Ordnung und Sicherheit.
trags der GST. Mit revolutionärem ihre Liebe und Treue zu ihrem so­ 5. Wir leisten unseren Beitrag zur
Elan und unter Einsatz aller Kräfte zialistischen Vaterland, der DDR, Vorbereitung des XI. Parteitages
werden wir mithelfen, das Pro­ weiter festigen sowie ihre Bereit­ der SED, indem wir eine initiativrei­
gramm der SED und die Beschlüsse schaft und Fähigkeit weiter entwik- che Arbeit aller Grundorganisatio­
des X. Parteitags der SED zu ver­ keln, Sozialismus und Frieden je­ nen und Sektionen der GST und
wirklichen. Damit bekunden wir derzeit zuverlässig militärisch zu das Streben der GST-Mitglieder
unsere Haltung zu der auf die Si­ schützen. Wir helfen ihnen, sich fördern, im sozialistischen Wettbe­
cherung des Friedens und auf das den Lebenssinn der Kommunisten werb um beste Ergebnisse zu
Wohl des Volkes gerichteten Politik zu eigen zu machen. kämpfen. Besondere Anstrengun­
der Partei der Arbeiterklasse, der 2. Wir leisten unseren Beitrag zur gen werden wir unternehmen, um MODELLFRACHTSCHIFFE. An Mo­
Sozialistischen Einheitspartei Vorbereitung des XI. Parteitages in den Betrieben der sozialistischen dellen der Mehrzweckfrachtschiffe
Deutschlands. der SED, indem wir die Ergebnisse Industrie eine interessante und
wirksame GST-Arbeit zu entwik- LO-RO 18 der Warnemünder
Zu Höhepunkten in der wehrpoliti­ in der vormilitärischen Ausbildung
schen, vormilitärischen und wehr­ stabilisieren und verbessern und kein. Warnowwerft arbeiten die Formge­
sportlichen Arbeit der GST gestal­ mit einer gut organisierten, pro­ Die Ergebnisse der „GST-Initiative stalterin Rita Schippel und die Mo­
ten wir die „Woche der Waffenbrü­ grammgetreuen Ausbildung die XI. Parteitag der SED" werden an­ dellbauer Falk Sieder und Max Gö­
derschaft", den 40. Jahrestag der Voraussetzungen dafür schaffen, daß läßlich des 40. Jahrestages der Zer­ bel (v. I. n. r.) im Betriebsteil
Befreiung, den 30. Jahrestag des alle männlichen Jugendlichen mit schlagung des Hitlerfaschismus Schönbrunn des VEB Anker-Me­
Warschauer Vertrages, das XII. Par­ einem einheitlich hohen Niveau und der Befreiung des deutschen chanik Eisfeld. Die Werft benötigt
lament der FDJ und die Pfingsttref- ihre vormilitärische Ausbildung in Volkes vom Faschismus durch die
Rote Armee, zum 36. Jahrestag der Modelle ihrer Schiffstypen für
fen der FDJ, die V. Wehrsparta­ der GST abschließen. Alle Teilneh­
kiade der GST, den 100. Geburts­ mer an der vormilitärischen Lauf­ Gründung der DDR und am Vor­ Messen und andere Zwecke.
tag von Ernst Thälmann sowie den bahnausbildung werden mobili­ abend des XI. Parteitages der SED *
40. Jahrestag der Gründung der siert, im sozialistischen Wettbe­ abgerechnet. Der Zentralvorstand
SED. Mit der „GST-Initiative XI. werb die Bedingungen für das Be­ wird jene Grundorganisationen und FOTOS: ADN/ZB, HAUPTMANN, GST-
Parteitag der SED" tragen wir zu­ stenabzeichen zu erfüllen. Dazu Sektionen mit Ernst-Schneller-Eh- JOHO, LANGE
gleich zur erfolgreichen Durchfüh­ werden die Ausbilder besser auf renbannern, mit Fahnenschleifen Informationen: Albrecht, ADN, Lucius,
rung des „Ernst-Thälmann-Aufge­ ihre Aufgaben vorbereitet und die zum Ernst-Schneller-Ehrenbanner Tittmann, Wiegmann
botes der FDJ" bei. Es ist auch für Ausbildungsmethoden vervoll­ und mit anderen Auszeichnungen
uns Anleitung zum Handeln. Wir kommnet. würdigen, die ihre Kampfpro­
verstärken unsere Anstrengungen, 3. Wir leisten unseren Beitrag zur gramme mit besten Ergebnissen er­ „Modellbau ist mehr als nur
daß sich die Mitglieder der GST Vorbereitung des XI. Parteitages füllt haben. Vorwärts zum XI. Par­ die Befriedigung eines Spiel­
und die Teilnehmer an der vormili­ der SED, indem wir noch mehr Bür­ teitag der SED!
tärischen Ausbildung den Lebens­ gern, insbesondere Jugendlichen,
triebes!" Dieser Ausspruch fiel
sinn der Kommunisten zu eigen vielseitige Betätigungsmöglichkei­ mir wieder im Zusammenhang
machen, um sie im Geiste der revo­ ten im Wehrsport schaffen und Zentralvorstand der mit Erinnerungen an Waffen­
lutionären Vorbilder zu erziehen. durch die massenhafte Einbezie­ Gesellschaft für Sport und Technik brüderschaftsbeziehungen
vergangener Jahre ein.
Wir hatten in unserem Ausbil­
dungstruppenteil ein Kranfüh­
rerkabinett eingerichtet. Dazu
war von unseren Modellbau­
ern ein ferngesteuertes Kran­
modell im Maßstab 1:10 ange­
fertigt worden, mit dem alle
Funktionen vorbildgetreu si­
muliert werden konnten. Die
Steuerung dazu erfolgte von
einer genauen Nachbildung
der Kranführerkabine aus.
Dieses Neuererexponat genoß
großes Interesse, nicht nur im
Truppenteil und bei unseren
Vorgesetzten, sondern auch
bei unseren sowjetischen Waf­
fenbrüdern. Über den Wunsch
zur Unterstützung beim Auf-

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MMM-EXPONAT: Mit einem
Quarzzeitgeber für den Schiffsmo­
: Nicht abseits stehen
dellsport war die Sektion SMS der
GST-Grundorganisation im VEB
Flachglaswerk Aken auf der Zen­
tralen Messe der Meister von mor­
gen vertreten. Das Neuererkollek­
tiv der Sektion war bereits mehr­
mals mit Exponaten auf MMM be­
kannt geworden. Für die gezeigten
Produkte erhielten die Kameraden
die „Medaille für hervorragende
Leistungen in der Bewegung
MMM". Standbetreuer Karsten
Scheinfuß (unser Foto) erläutert
den Quarzzeitgeber.

LEHRGANG. Einen Weiterbildungslehrgang organisierte das Referat Auto­


modellsport des Bezirksvorstandes der GST in Magdeburg für 14 Kamera­
den, darunter auch sechs Übungsleiter. Praktische Bauarbeiten sowie Fahr­
übungen bestimmten das Profil dieser Ausbildung. Im Mittelpunkt standen
Fragen der Plastverarbeitung, der Herstellung von Reifen und Karosserien J„Wenn du mich heiratest, dann heiratest du den Modellsport
sowie der Erarbeitung eines Bauplanes. »und die GST mit", meinte Rudolf Lange zu seiner späteren
* »Ehefrau Erika. Denn Rudolf war in den Modellsport richtig ver-
SCHAUFLIEGEN. Ende 1984 organisierten die Flugmodellsportler des Be­ Jnarrt; kein Wochenende verging, an dem er nicht bei einem
zirks Schwerin auf dem GST-Flugplatz Pinnow erstmalig ein Schaufliegen.
JWettkampf war oder sein Modell für einen Wettstreit vorbe-
Der Zuschauerandrang war erfreulich groß. 40 Modellflugzeuge waren
am Start, wobei sich die Kollektive aus den Bezirken Rostock, Schwerin,
• reitete.
Neubrandenburg und Potsdam etwas Besonderes einfallen ließen: Kunst­ «„Doch ich hab' noch keinen Tag bereut, mit meinem Mann,
flug, Verbandsflüge, Fuchsjagd, Fallschirmabwürfe, Segelflugschlepp, »dem Modellsport und der GST verheiratet zu sein." 25 Jahre
Höhenflug über 1 000 m standen auf dem Programm. Die Zuschauer be­ Sist Erika Lange im GST-Modellsport zu Hause. Sie hat Anstren­
werteten die attraktivste Vorführung. Zum Abschluß gab es Preise für Ak­ gungen auf sich genommen und viel Geduld gezeigt, den Ehr-
tive und Zuschauer, die an der Bewertung der Flugnummern teilnah­ »geiz des Mannes als Modellsportler und - als das später aus
men. ^gesundheitlichen Gründen nicht mehr ging - als Startstellen­
*
öleiter sowie als Arbeitsgemeinschaftsleiter zu unterstützen und
ERFOLGSJAHR. Der Berliner FSR-Fahrer Erich Tittel hatte ein be­ ^gelegentlich auch mal zu bremsen, wenn Rudi sich zuviel zu-
merkenswert erfolgreiches Wettkampfjahr 1984: Bei 28 Starts be­ »mutete.
legte er zehn erste Plätze und errang drei internationale Pokale. »Sie hat sich von der Leidenschaft ihres Mannes anstecken las­
Siebenmal war er auf Platz 2, dreimal auf dem dritten Platz. Sein sen, obwohl Erika Modelle „nur mal so gebaut und mitgepin-
„schlechtestes" Ergebnis: zweimal Platz 6. • selt" hat. „Ich habe im Modellsport viele gute Freunde ken­
* nengelernt, habe immer das Gefühl gehabt, ich werde ge­
AUSZEICHNUNG. Als „Ausgezeichnete Sektion" wurde die Sek­ braucht!", meint die Lehrerin. Welche Arbeit sie auch über-
tion Raketenmodellsport der GST-GO „Juri Gagarin" des Patent­ ! nahm, ob als Schreiberin, in der Senderausgabe oder als Zeit-
amtes Berlin 1984 bereits zum siebenten Mal hintereinander ge­ - nehmerin, es war immer der Fleiß und die Gewissenhaftigkeit,
ehrt. Den Kameraden Gottfried Tittmann und Matthias Schneider »die die Organisatoren an Erika schätzen. „Ich gehe dorthin,
wurde die Medaille „Hervorragender Ausbilder" in Gold verlie­ . wo ich am dringendsten gebraucht werde!"
hen. Auf Kreis-, Bezirks- und Republikwettkämpfen wird ihre Arbeit
'. anerkannt. Auch bei Wettkämpfen des Partnerbezirks unserer
■ polnischen Bruderorganisation LOK, Katowice, war sie zusam­
men mit Rudolf eingeladen, schon viermal als Startstellenlei­
ter. „Jedesmal bin ich bei einer solchen internationalen Begeg­
Waffenbrüderschaft nung von der Herzlichkeit und Gastfreundschaft tief berührt."
Das sei ihr kleiner Beitrag zu unserer Freundschaft zwischen
bau einer ähnlichen Lehrbasis Funktionsmodells Mittelpunkt den Modellsportlern der sozialistischen Länder, beschreibt die
im sowjetischen Patentrup­ unserer Treffen. Genossin Erika Lange ihre Einsätze.
penteil bis zu engen kollekti­ Inzwischen haben sich zu dem Zur Zeit arbeiten fünf AGs - vier im Flug- und eine im Schiffs-
ven und persönlichen Kontak­ geschilderten Beispiel eine modellsport - in der Station Junger Techniker und Naturfor
ten mit den Genossen im „Re­ Vielzahl gemeinsamer Lehr- »scher in Weißenfels. Auch hier hat Erika als Leitungsmitglied
giment nebenan" war es nur und Ausbildungsobjekte hin­ oder GST-Grundorganisation einen viel größeren Anteil an der
ein kurzer Weg. zugesellt; wurden gemein­ ©Entwicklung und Leistungsfähigkeit des GST-Modellsports im
Vielfältig waren die Tätigkei­ same Übungen durchgeführt Kreis, als sie selbst hervorheben will. „Ich bin ganz stolz auf
ten unserer Modellbauer in und Kampfaufgaben gelöst. die Jungs, wenn ich erlebe, wie von Jahr zu Jahr ihre Leistun­
Uniform bei der Anfertigung Geblieben sind auch seit die­ gen wachsen und die meisten von ihnen später im zivilen oder
einzelner Baugruppen und de­ ser Zeit die engen Verbindun­ •militärischen Beruf ihren ,Mann"stehen!"
ren Montage im Lehrkabinett gen der Modellbauer beider •Vor 25 Jahren begann sie im GST-Modellsport, und sie hat
unserer Freunde. Vielfältig wa­ Truppenteile und die herzli­ »noch keinen Tag bereut, wie sie betont. Denn neben vielen
ren auch die inoffiziellen und chen persönlichen Kontakte cguten Freunden, die sie im GST-Modellsport gefunden hat,
offiziellen Besuche der sowje­ zwischen den Genossen und konnte sie auch viel von unserer Republik sehen. „Ein richti­
tischen Genossen in unserem ihren Familien. ges Nomadenleben! - Unsere Hochzeitstage erleben wir je-
Truppenteil bis hin zu gemein­ Und angefangen hatte es mit des Jahr immer wieder neu, weil irgendwo an diesem Tag
samen Kulturveranstaltungen einem Kranmodell I Wie sagte •ganz bestimmt ein Wettkampf stattfindet ..."
und freundschaftlichen Fami­ ich am Anfang? „Modellbau ist •
lientreffs in den beiden Garni­ mehr ...I"
sonsstädten. B. W. M.
Und immer wieder war das Er­ Georg Kerber
lebnis mit dem Entstehen des Oberstleutnant d. R.

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•••••<

Mit Leib und Seele


der Luftfahrt verschrieben
Wie aus dem Luftfahrtklub „Otto Lilienthal" eine
GST-Sektion wurde
Um es vorweg zu nehmen: Die „Kennst Du Dich in den geschichtli­ Aber auch sonst machen die Mit­ dellbau offiziell als neue Modell­
Männer, von denen hier die Rede chen Zusammenhängen aus?"; glieder der Sektion „Luftfahrtklub sportart aufnahm. Daraufhin be­
sein wird, sind nicht alle Flugzeug­ „Weißt Du, wer dieses Flugzeug zu Otto Lilienthal" von sich reden. So schlossen die Mitglieder des Luft­
führer, jedoch befinden sich unter welchem Zweck geflogen hat, wie unterstützen sie die Mitarbeiter ver­ fahrtklubs, eine Sektion innerhalb
den 24 Mitgliedern der Sektion es bemalt war?" Jeder brachte Ma­ schiedener Bereiche der INTER­ der GST-Grundorganisation
Luftfahrtklub „Otto Lilienthal" der terialien seines Interessengebietes FLUG bei ihrer Wandzeitungsar­ „Schulze-Boysen/Harnack" zu
GST-GO der INTERFLUG neben mit, half dem anderen, erweiterte beit, fertigen Dokumentationen zu gründen. Alle Mitglieder traten der
Mitarbeitern des Bereiches Flug­ seinen eigenen Horizont. So ist es Ereignissen der internationalen Gesellschaft für Sport und Technik
technik und Bordingenieure auch bis heute geblieben. Luftfahrt an, halten an ihren öffent­ bei. Wen wundert es, daß diese
Piloten. Man trifft aber ebenso auf Alle vierzehn Tage treffen sich die lichen Klubabenden Vorträge zur neue Sektion am Ende des Ausbil­
solche fest mit der Erde verwurzel­ Sektionsmitglieder im Klubhaus, Geschichte der zivilen und militäri­ dungsjahres 1983/84 als „Beste
ten Berufe wie Maurer, Germanist, bringen neue Informationen aus ih­ schen Luftfahrt sowie zur Luftfahrt­ Sektion" geehrt wurde? Die Ehren­
ja sogar auf einen Filmtitelzeichner! ren häuslichen Archiven mit, stau­ technik. Ausstellungen, beispiels­ plakette „Otto Lilienthal" in Gold -
Allen gemeinsam ist das Interesse nen, wie das Flugzeug, das die Hi­ weise über Flugzeuge des Großen eine hohe Auszeichnung der IN­
an der Vergangenheit, Gegenwart storiker nur von Abbildungen ken­ Vaterländischen Krieges, werden TERFLUG - wurde den 24 Kamera­
und Zukunft der Luftfahrt. nen, in den Händen der Modell­ gezeigt. Die Drachenfeste des Pio­ den ein Jahr zuvor zum 15jährigen
Als sie sich vor sechzehn Jahren bauer Gestalt annimmt. Und jeder nierpalastes in der Berliner Wuhl- Bestehen ihres Klubs verliehen.
das erste Mal trafen, waren die hat sein Scherflein dazu beigetra­ heide sind zur lieben Gewohnheit Burkhardt Rawolle weiß, daß sich
meisten von ihnen auf der Jagd gen. Vorträge, Tauschabende und geworden. Beim geselligen Beisam­ seine Sektionsmitglieder durchaus
nach Flugzeugplänen, sammelten vor allem der Erfahrungsaustausch mensein bringt auch ein Luftfahrt­ über die aus der Mitgliedschaft der
Luftpostkarten oder Veröffentli­ prägen die Sektionsabende. Doch quiz den Sektionsmitgliedern im­ GST entstehenden neuen Aufgaben
chungen über neueste Errungen­ kaum hatte der damalige Klub mit mer wieder die Anerkennung der im klaren sind. Das zeigt sich auch
schaften der Luftfahrttechnik und der Arbeit begonnen, strebten jüngsten Verehrer des Flugwesens in ihrem Kampfprogramm für
-industrie. Jeder für sich, zu seiner seine Mitglieder nach Kontakten zu ein. Viele Bürger, die einmal solch 1984/85. Das Hauptaugenmerk
eigenen Freude. Daß sie einmal anderen Luftfahrtinteressenten. Be­ einen Vortrag hörten oder eine liegt selbstverständlich auf der Vor­
eine Sektion der Gesellschaft für sonders als die Plastmodellbauer Ausstellung der Sektion besuchten, bereitung der großen Plastmodell­
Sport und Technik gründen wür­ dazu kamen, suchte man nach schrieben Dankesworte in die mitt­ bauausstellung zu Ehren des
den, daran dachte noch keiner. Möglichkeiten eines umfangreiche­ lerweile dreibändige Chronik. 40. Jahrestages des Sieges der Ro­
Von Anfang an dabei war auch ren Erfahrungsaustausches. Aus­ Auf all das können die 24 Luftfahrt­ ten Armee und der Befreiung des
Burkhardt Rawolle, der jetzige Sek­ stellungen wurden eröffnet, erst begeisterten stolz sein, sie geben deutschen Volkes vom Faschismus
tionsleiter. „Flugzeuge, ihre Ge­ klubintern, dann öffentlich. 1984 sich jedoch längst nicht damit zu­ sowie der Würdigung des 30. Jah­
schichte, ihre Technik - all das fas­ war die sechste DDR-offene Plast­ frieden. Da ihr besonderes Inter­ restages der INTERFLUG. Seit ihrer
zinierte mich seit meiner frühesten modellbauausstellung in Berlin- esse den sowjetischen Fliegerhel­ Wahlversammlung im Januar wer­
Kindheit, bestimmte meine ganze Schönefeld, jedes Jahr ein Anzie­ den des Großen Vaterländischen den auf den Sektionsabenden The­
Freizeit", sagt der heute 39jährige hungspunkt für Plastmodellbauer Krieges gilt, ist die deutsch-sowjeti­ menkomplexe zur Vorbereitung
von sich. Und nicht nur seine Frei­ der Republik und andere Luftfahrt­ sche Freundschaft für sie ein Stück der Ausstellung besprochen und
zeit, denn er ist seit langem ein er­ enthusiasten. Junge Plastmodell­ lebendige Praxis geworden. Seit verteilt. Dazu wurden drei Arbeits­
fahrener Flugzeuggerätemechani­ bausektionen der GST lernten bei Jahren besuchen sie die Soldaten gruppen gebildet: zur Geschichte
ker bei der INTERFLUG. Wenn er den Berlinern, kamen, um mit Au­ einer sowjetischen Einheit, stellen der INTERFLUG, zur Luftkriegsge­
sich von Beruf und der Arbeit in gen und Ohren für ihre Arbeit zu ihre Arbeiten aus, überreichen ih­ schichte, vom historischen Stand­
der Sektion erholen will, dann baut profitieren. Inzwischen gab es auch nen Modelle, halten hier Vorträge punkt aus gesehen, und zur Plast­
er ... natürlich Flugzeuge, kleine anderenorts Ausstellungen in die­ und feiern natürlich mit den sowje­ modellbautypenbeschreibung. Jede
Plastmodelle. „Ein guter Modell­ ser Modellsportart, so zum Beispiel tischen Freunden. Es ist ein gegen­ Arbeitsgruppe erhält bestimmte
bauer muß handwerkliche Fähig­ in Neuruppin und Merseburg. Die seitiges Geben und Nehmen. Themen, über deren Erfüllung sie
keiten, gepaart mit genauer Detail­ Kontakte zu den Kameraden sollen Auch eine weitere Begebenheit berichten muß. Aber auch wehr­
kenntnis des Flugzeugtyps, einem weiter ausgebaut werden, das ist steht für die Grundhaltung dieser sportliche Wettkämpfe, wie die
umfangreichen Geschichtswissen im laufenden Ausbildungsjahr ein Kameraden, anderen behilflich zu Teilnahme am Wanderpokal im
und großem technischen Verständ­ Wettbewerbsziel. sein, wo und wann immer es geht: 'Wehrkampfsport oder das Schie­
nis, besitzen", ist nicht nur die Mei­ Jedoch nicht nur aus allen Teilen Die Pionierleiterin einer Neubran­ ßen um die „Goldene Fahrkarte"
nung des Sektionsleiters, sondern der Republik reist man zu den Aus­ denburger Schule für Körperbehin­ und wehrpolitische Schulungen
das haben inzwischen alle Mitglie­ stellungen in Schönefeld an. Mit­ derte berichtete, daß die Kinder um stehen im Wettbewerbspro­
der begriffen. Und so wurde aus glieder des SVAZARM-Partner- den Ehrennamen „Alexej Mares­ gramm.
dem einstigen Sammelsurium von klubs kommen aus Pardubice, und jew" kämpfen. Zum Einrichten Es gibt also noch viel Arbeit für die
Interessenten für alle Dinge, die ir­ 1983 kamen auch polnische Gäste eines Traditionszimmers wollten Schönefelder Kameraden. Daß sie
gendwie mit der Luftfahrt zusam­ vom Modellbauklub in Wroclaw, sie auch die La-5 und andere sie meistern werden, haben sie in
menhingen, eine eingespielte mit dem ein Freundschaftsvertrag Flugzeuge des Großen Vaterländi­ den vergangenen sechzehn Jahren
Gruppe, eine Gemeinschaft, die ihr besteht. Man besucht sich hier wie schen Krieges nachbauen, es fehl­ bewiesen.
Hobby auch anderen nutzbar ma­ dort. Beim Wettkampf um den ten jedoch Unterlagen. Darum Wie steht es doch auf der ersten
chen wollte. Zunächst den Mitglie­ „Großen Preis von Plynostav" in wandte sich die Pionierleiterin an Seite ihrer Chronik?: „Otto Lilien­
dern des damaligen Klubs, dann der ÖSSR sind die Berliner Modell­ die Schönefelder Kameraden, und thal ist uns ein Vorbild an Mut,
auch allen anderen an der Ge­ bauer liebe, aber auch „ge­ sie bekam selbstverständlich Hilfe. Härte und Einsatzbereitschaft, in
schichte der Luftfahrt interessierten fürchtete" Teilnehmer, errang Zum Dank schickten die Kinder der Zurückstellung persönlicher
Bürgern unseres Landes. doch zum Beispiel Manfred Kand- Aufnahmen von Alexej Maresjew, Belange um der Sache willen und
Es fing damit an, daß sich zum Bei­ zia 1983 in der Wettbewerbskatego­ der das fertige Traditionskabinett in der Zielstrebigkeit seines Wir­
spiel die Historiker mit den Typen­ rie 1 C (Maßstab 1:72) den 2. Platz besichtigte. kens für den wissenschaftlich-tech­
sammlern und den Plastmodellbau­ und in der Kategorie 1 B (Maßstab Alle diese Aktivitäten des Klubs wa­ nischen Fortschritt." Dies sind
ern im Klubhaus der INTERFLUG an 1:48) den 1. und 3. Platz. Er gewann ren richtungweisend für viele keine leeren Worte.
einen Tisch setzten, fragten: „Wel­ den „Großen Preis von Plynostav" Plastmodellbauer der DDR und
chen Typ willst Du bauen?"; „Wel­ für das beste Modell aller Katego­ führten dazu, daß die GST im Aus­
che Unterlagen fehlen Dir noch?"; rien sowie zwei weitere Preise. bildungsjahr 1983/84 den Plastmo­ Heike Stark

EHE 2'85
Klubtreff: Andreas Kindel (links) und Jürgen Söhler kra­
Den sowjetischen Freunden wird ein Geschenk überreicht men in Bildarchiven

Ausstellung in einer sowjetischen Pa­


teneinheit zum Thema „Entwicklung
der sowjetischen Luftstreitkräfte" ►

Gerd Sende), Gerhard Schröder,


Dietrich Brauns, Gerald Mohr und
Burkhardt Rawolle (v. I. n. r.) betei­
ligten sich am 3. Internationalen
Wettbewerb in Wroclaw

Auf der 6. Leistungsschau im Plastmodellbau: Die Kameraden Sektionsinterner Wettbewerb im Plastmodellbau: Einer sieht
Mohr, Ahlbrecht und Schmidtsdorff (v. I. n. r.) nehmen die Mo­ dem anderen über die Schulter
delle ab FOTOS: SENDEL (5), NOPPENS

EEE 2'85 5
Wie alle modernen Flotten der nensuch- und -räumschiff in zipiell ist der Aufbau beider ab. Bereits mit der Schaffung
Gegenwart verfügt auch die der zweiten Ausführung. Das Schiffstypen jedoch gleich. der Seestreitkräfte der NVA ka­
Volksmarine der DOR über Achterschiff des letzteren ist men die auf DDR-Werften ge­
eine Schiffsklasse, die speziell insgesamt länger ausgeführt Verdienstvolle Geschichte bauten Räumboote des Typs
für die Minenabwehr geschaf­ und bietet dementsprechend Die MSR-Schiffe unserer „Schwalbe" (mbh 2'79), Mi-
fen wurde. Die Fahrzeuge die­ hinter dem Schornstein Platz Volksmarine lösten die ver­ nenleg- und -räumschiffe des
ser Klasse werden als MSR- für zwei weitere 25-mm-Ge- dienstvollen Minenräumfahr­ Typs „Habicht" (mbh 5'79)
Schiffe, also als Minensuch- schütze in Doppellafette. Prin­ zeuge der 50er und 60er Jahre und später auch des Typs
und -räumschiffe, oder auch „Krake" zum Einsatz.
als Minenabwehrschiffe Vor allem die Besatzungen der
(MAW) bezeichnet. Erstmalig Räumboote des Typs
präsentierte die Volksmarine „Schwalbe" und der MLR-
diesen Schiffstyp anläßlich der Schiffe des Typs „Habicht" er­
Flottenparade zum 20. Jahres­ warben sich große Verdienste
tag der DDR 1969 auf der beim Freiräumen ausgedehn­
Warnow in Rostock. Auf DDR- ter Seegebiete der Ostsee, die
Werften gebaut, wurden sie noch viele Jahre nach Beendi­
den Seestreitkräften von den gung des zweiten Weltkrieges
Werftarbeitern übergeben und von Seeminen verseucht wa­
stellen gegenüber vergleich­ ren. Die monate- und jahre­
baren Schiffen dieses Typs lange schwere, nicht ungefähr­
Welthöchststand dar. liche Räumarbeit der Besatzun­
MSR-Schiffe wurden in zwei gen (es waren zum Beispiel 32
Bauserien produziert, und Überläufe über ein und das­
zwar als Küstenminensuch- selbe Suchgebiet erforderlich,
und -räumschiff in der ersten um auszuschließen, daß noch
Version und als Hochseemi- Fernzündungsminen in der

EEE 2'85 6
Tiefe lauerten) schuf die Vor­ bündeten polnischen See­
aussetzungen für die friedliche kriegsflotte und der Baltischen
dynamische Entwicklung der Flotte der UdSSR bewährt. Sie
Fischerei, der Handelsschiff­ stellten unter anderem ihre
fahrt und des Erholungswesens hohe Leistungsfähigkeit beim
an der DDR-Küste. Manöver „Waffenbrüderschaft
Nach wie vor jedoch bilden 80" unter Beweis, als sie für ei­
Seeminen im modernen See­ nen gemeinsamen Landungs­
krieg eine ernstzunehmende verband der sozialistischen
Gefahr. Kamen bereits im er­ Ostseeflotten in Richtung anzu­
sten und im zweiten Weltkrieg landender Küste eine breite mi­
Tausende Seeminen der ver­ nenfreie Gasse freiräumten.
schiedensten Typen (Ankertau­ Als Sicherungsschiffe verse­
minen, elektromagnetische hen die MAW-Schiffe der
und akustische Fernzündungs­ Volksmarine auch wichtige
minen) zum Einsatz (allein im Aufgaben im Gefechtsdienst
ersten Weltkrieg waren es der Flotten. Schiffe dieses
300 000 Minen), so planen die Typs befinden sich Tag für Tag
Stäbe der NATO-Marinen im auf Vorpostenpositionen weit
Zuge ihrer unverhohlenen draußen auf See und sichern
Kriegsvorbereitungen gegen zu jeder Tages- und Nachtzeit
den Sozialismus erneut den unsere sozialistischen Küsten.
massenweisen Mineneinsatz, Auch bei dieser wichtigen Tä­
und dies vor allem in der mel, den Räumwinden für das schutzanlage (MES), die das tigkeit haben die Besatzungen
durchschnittlich sehr flachen Ein- und Ausbringen der Fern­ bordeigene elektromagneti­ der MSR-Schiffe das Erbe der
Ostsee. Damit sollen Seege­ räumgeräte und des mechani­ sche Feld aufhebt, durch das MLR-Schiffe Typ „Krake" ange­
biete und Meerengen ge­ schen Räumstells. Eine Reihe eine bestimmte Art von Minen treten, die bereits in den Jah­
sperrt, Häfen, Stützpunkte und von Hochseeminensuch- und zur Detonation gebracht wird. ren des kalten Krieges bis Ende
Basen blockiert und die Opera­ ■räumschiffen wurden nach ih­ der 60er Jahre die in die mitt­
tionsfreiheit der sozialistischen rer Indienststellung modifiziert Hohe Leistungsfähigkeit lere und östliche Ostsee vor­
Flotten eingeschränkt werden. und erhielten auf dem Achter­ Seit ihrer Indienststellung ha­ dringenden See- und Marine­
Daher ist auch die Volksmarine deck in Höhe der Kabelwinde ben sich die MSR-Schiffe der fliegerkräfte der NATO stets
gezwungen, der Minenaufklä­ einen Kajütaufbau. Selbstver­ Volksmarine bei zahlreichen sicher im Visier hatten.
rung, der Minensuche und ständlich verfügt jedes MSR- gemeinsamen Übungen mit Die Hochseeminensuch- und
dem Minenräumen und der Schiff über eine Mineneigen­ den MAW-Schiffen der ver- ■räumschiffe der Volksmarine
Vernichtung der Minen größte tragen Namen von Kreisstäd­
Aufmerksamkeit zu schenken. ten unserer Republik, wie

Modernste Technik
Zi M dell des I ..741 TANGERHÜTTE,
BURG, RIESA und PRITZ­
ORANIEN­

Die MSR-Schiffe der Volksma­ Das Modell des MSR 741 (mbh ver­ in Spantenbauweise gefertigt. Alle WALK. Es ist eine gute Tradi­
rine sind äußerst manövrierfä­ öffentlichte Detailfotos in der Aus­ Wände, Decks und Dächer beste­ tion, daß sich zwischen den
hige und seetüchtige Fahr­ gabe 2'84) stellt das „Lange" dar, hen aus Hartpapier. Alle Vorder­ Städten und ihren Kampfschif­
zeuge. Ihr schlanker Rumpf ist dessen Original ich mehrmals be­ wände, Nockwände sowie das fen eine effektive Partner­
als Glattdecker im Querspan­ sichtigte. Der Bauplan zum Dach des Sommerfahrstandes schaftsarbeit entwickelt hat.
tensystem gebaut und vollge­ MSR 741 ist ein Eigenentwurf, der wurden aus Blech gefertigt. Der Die Besatzungen unterstützen
schweißt. Knickspanten im nach vorhandenen Fotos und, wie Mast ist eine Hohlkonstruktion. Er die Stadtväter ihrer Patenstadt
Vorschiffbereich verhindern gesagt, durch die Besichtigung des besteht aus Messingrohr und bei der sozialistischen Wehrer­
selbst bei gröberem Seegang Originals entstand. -blech. Zur Darstellung der Elek­ ziehung, und umgekehrt hel­
das Überkommen von Sturz­ Die Maße wurden aus Vergleichs­ trokabel sowie der Antennenzulei­ fen Vertreter der Städte an
seen. Der Schiffskörper ist maßen errechnet und festgelegt tungen verwendete Ich Kupfer­ Bord bei der politischen, kul­
durch wasserdichte Schotten und der Spantenriß ohne Scheuer­ draht. turpolitischen und sportlichen
in mehrere Abteilungen unter­ leiste dargestellt. Die Schwimmkörper, Räumbojen Arbeit, helfen bei der Erzie­
teilt. Diese nehmen die ver­ Zum Bau des MSR 741 wurden und Tellerlüfter bestehen aus hung und bieten mit so man­
schiedenen Gefechtsstationen, weiterhin folgende Veröffentli­ Plast. Die anderen Einzelteile wie chem Geschenk auch mate­
Kammern und Decks der Be­ chungen genutzt: Schotten, Luken, Winden, Lüfter rielle Anreize, um höchste Ge­
satzung, Lasten und Hellegatts, - Rettungsmittel • (GST-Standard und Waffen sind gelötete Hohlkon­ fechtsbereitschaft und Kampf­
Bunker, Zellen und Tanks so­ 1/72) struktionen. Die automatischen kraft zu ringen. Das trifft auch
wie die Betriebsräume der ver­ - Poller {GST-Standard 1/72) Rettungsflöße wurden aus geform­ auf die Küstenminensuch- und
schiedenen Gefechtsstationen - 25-mm-Bordflak (mbh 4’72) ten Halbschalen (GFK) herge­ -räumschiffe zu, die unter der
auf. Dieselmotoren sichern - Mannloch, rund (mbh 4'74) stellt. Dienstflagge der Grenzbrigade
den Antrieb des Schiffes und - FFK-Abfrageantenne (mbh 8'77) Zur Farbgebung wurde, außer beim
Küste laufen. Sie tragen Na­
versorgen mittels leistungsstar­ Das zum Bau verwendete Material men wie ÜCKERMÜNDE, PRE­
Unterwasserschiff und bei den
ker Generatoren die Bordanla­ ist Holz, Plast und Metall. Der Räummitteln, leicht abgestumpfte
ROW, GRAAL-MÜRITZ und
gen, Geräte und Waffen mit Rumpf wurde in konventioneller KÜHLUNGSBORN. Alljährlich
Alkydharzfarbe verwendet.
dem nötigen Kraftstrom. Spanten-Leisten-Bauweise gefer­ Für Wasseranschlüsse, Flaggen
zur Haffwoche ist das Paten­
Erhebliche Energiemengen tigt. Der Bug besteht aus einem und alle schwarzen Teile habe ich
schiff ÜCKERMÜNDE gemein­
werden auch für das Räumen aus Schichten verleimten Buchen­ Humbrolfarbe genommen. Zum
sam mit polnischen und sowje­
von Fernzündungsminen mit klotz. Der Rumpf wurde außen und Spritzen der Rettungsmittel ver­
tischen Flotteneinheiten zu
dem Kabelfernräumgerät benö­ innen mit Hobbyplast überzogen. wendete ich Leuchtfarbe. Die
Gast im kleinen Hafen an der
tigt. In der stufenförmigen Das Deck ist aus Sperrholz gefer­ Räumgeräte wurden mit Rost­
Ücker. Tausende Urlauber und
Brücke befinden sich alle für tigt. Zur Darstellung des Sand­ schutz und Metallic gespritzt. Die
Einheimische haben sich bei
die Erfüllung der Aufgaben er­ decks wurde Zeichenkarton mit Ei­ Relingsdurchzüge und Schlepp­
solchen Gelegenheiten bereits
forderlichen navigatorischen senpulver bespritzt. Die Relingstüt­ seile sind originalfarbig.
mit dem verantwortungsvollen
und funktechnischen Geräte zen sind aus Messing gedreht, die Korvettenkapitän Bernd Vogel
Dienst und den Lebensbedin­
und Anlagen. Außer einer ge­ Ösen angelötet. Für die Durchzüge gungen auf einem MAW-Schiff
schlossenen Kommando­ verwendete ich Diamantlitze. Das vertraut machen können.
brücke verfügt das Schiff über Schanzkleid besteht aus Messing­ Dienst auf einem MSR-Schiff
einen äußeren, offenen Be­ blech. Die Sicken wurden mit spe­ zu versehen, ist eirte sehr ver­
fehlsstand. Dieser ist nach ach­ ziell gefertigtem Werkzeug ge­ antwortungsvolle, wohl nicht
tern geöffnet und gibt dem drückt, die Schanzkleidstützen in ganz leichte, jedoch sehr eh­
Kommandanten gute Rundum­ Serienfertigung hergestellt und renvolle Tätigkeit. Sie ist zual­
Literatur
sichtmöglichkeiten, vor allem mittels Befestigungsstift im Deck lererst ein aktiver Dienst am
jedoch auf das achtere Arbeits­ verankert. MTH, Minensuch- und -räum­ Frieden und zum Schutz des
deck mit den Minensuch- und ! Die Kommandobrücke ist ebenfalls schiffe, 1983 Sozialismus.
•räumgeräten, der Kabeltrom­ Fregattenkapitän Dieter Flohr
_ Neue Serie________________
Bewegungsrichtungen Gleitboote sind faszinierend und interessant zugleich: steigender Geschwindigkeit
eines Gleitbootes auf den Gesamtauftrieb. Dabei
Jedes Schiff hat neben der er­ Faszinierend die Geschwindigkeit und Manövrierfähigkeit wurde auf die quantitative An­
wünschten Fahrt in Richtung aus der Sicht des Zuschauers, interessant die konstrukti­ gabe von Gewicht und Ge­
seiner Längsachse (X) mehr ven Möglichkeiten für den Modellsportler. Gleitboote schwindigkeit verzichtet, da
oder weniger starke Bewegun­ das Diagramm immer nur für
gen in und um alle Achsen. Es sind die meist angewendeten Bootsformen, die in den ein bestimmtes Boot gilt. Ein
rollt und schlingert um seine Rennklassen der NAVIGA eingesetzt werden. In den un­ Kriterium zur Einschätzung des
Längsachse nach Backbord terschiedlichen Klassen stellt man unterschiedliche An­ Fahrzustandes ist die weiter
und Steuerbord, es stampft um unten beschriebene Froude-
seine horizontale Querachse forderungen an diese Gleitbootmodelle. sche Zahl.
(Y), es taucht insgesamt in In dieser und in den nächsten Folgen werden die „Ge­ Im unteren Geschwindigkeits­
Richtung der vertikalen Achse heimnisse" der Geschwindigkeit der Rennmodelle erläu­ bereich hat der hydrostatische
(Z) ein und aus, schwingt um Auftrieb FAs den Hauptanteil.
diese Achse (Gieren) und ver­ tert. Der Anfänger und auch der erfahrene Modellsportler Dieser charakterisiert den Ver­
setzt seitlich in Richtung der erfährt, was beim Bauen der Gleitboote zu beachten ist, drängungszustand. Im mittle­
Y-Achse. Die Bewegung um wie bestimmte Fahreigenschaften zu beurteilen und zu ren Bereich, dem Bereich des
die horizontale Querachse Y Zwischenzustandes, bestimmt
ist bei Gleitbooten als Galop­ beeinflussen sind. Weiterhin werden Hinweise zur Kon­ die Summe von hydrostati­
pieren bekannt (Bild 1). struktion und zum Bauen der Rümpfe gegeben sowie schen und hydrodynamischen
Diese Bewegungen sind nun Ausführungsbeispiele von Antriebswellen, Ruderblättern, Einflüssen das Schwimmver­
für das gewünschte Fahrver­ halten. Der anschließende Be­
halten so zu beeinflussen, daß Motorhalterungen u. ä. dargelegt. Diese Ausführungen reich des Gleitzustands wird
störende Bewegungen unter­ des mehrfachen DDR-Meisters Konrad Friedrich stützen vorwiegend von hydrodynami­
drücktwerden. Für die Beurtei­ sich hauptsächlich auf seine Erfahrungen in den Klassen schen Kräften FAd beeinflußt
lung des Fahrverhaltens sind und ist der Bereich, der uns
sowohl die Geradeausfahrt als F1-EundF3. maßgeblich interessiert. FAz
auch die Kurvenfahrt zu beach­ sind nicht zu vernachlässi­
ten. Denmdas Modell mit der •••••••••••••••••••••••• gende Zusatzauftriebe, die spä­
größten Geschwindigkeit bei Was ist Gleiten? oberfläche durch hydrodyna­ ter noch beschrieben werden.
der Geradeausfahrt muß nicht Bei Geschwindigkeitserhöhung mische Auftriebskräfte im Ge­ Verdrängungsboote können
das beste Modell auf dem der Schiffe wächst das Verhält­ gensatz zum hydrostatischen über die Froudesche Zahl
Wettkampfkurs sein. Beson­ nis Wellenlänge (L) zu Schiffs­ Auftrieb bei Verdrängungs­
ders in den F1- und F3-Klassen länge (I). Die Summe von Wel­ fahrt. Das Erreichen des hydro­
entscheidet oft das bessere lenwiderstand und Reibungs­ dynamischen Fahrzustandes
verglichen werden. Für glei­
Kurvenverhalten eines Bootes widerstand setzt der Ge­ muß durch eine speziell dafür
tende Boote ist dieses Verhält­
mit über den Sieg. Alle Bewe­ schwindigkeitssteigerung bei ausgebildete Rumpfform unter­
nis ungeeignet, da sich die mit
gungen in und um die Achsen Verdrängungsfahrt eine stützt werden. Ein Gleitboot
Wasser benetzte Länge ändert.
X-Y-Z lassen sich durch die Grenze. Bei weiterer Steige­ wird also durch überwiegend
Statt dessen benutzt man für
Formgebung des Rumpfes, der rung der Geschwindigkeit hydrodynamischen Auftrieb an
diese Boote das Verhältnis mit
Schwerpunktlage des Gleit­ kommt es zu einer achterli- der Wasseroberfläche gehal­
der Breite des Bootes
bootes sowie zusätzliche Ein­ chen Vertrimmung des Bootes, ten. Bild2 zeigt den Einfluß des
richtungen, wie Trimmklappen das sich bei ständig steigender hydrostatischen Auftriebes bei Fb=^b .[2]
auf Trimmteilen, beeinflussen Geschwindigkeit auf die Bug­
welle hinaufschiebt. Das Boot
bewegt sich an der Wasser­
wirkt sich günstig auf die Dieser sowie die Ausbildung
Querstabilität aus, verringert der Verbindungslinie zwischen
aber den Auftrieb. Kiel und Kimm haben entschei­
Im Modellsport sind sowohl denden Einfluß auf das Kurven­
Rümpfe mit veränderlichem verhalten und den Widerstand
sowie mit konstantem Kie- des Rumpfes.
lungswinkel im Bereich des be­ Im Bild 4 sind einige gebräuchli­
netzten Bodens üblich. Boote che Spantformen bei Modell­
mit konstantem Kielungswinkel rennbooten dargestellt. Als
werden bei Kurvenfahrten sehr Grundform sind konvexe, kon­
wendig sein, wogegen Boote kave und gerade Linienfüh­
mit veränderlichem Kielungs­ rungen bekannt, die mit einer
winkel gute Fahreigenschaften entsprechenden Kielung verse­
bei Wellengang besitzen. Die hen sind.
Schränkung darf nicht zu groß Spantform c hat ein sehr gutes
gewählt werden, da sonst ein Kurvenverhalten bei relativ
negativer Anströmwinkel a am schlechter Kursstabilität.
Kiel entsteht. Spantform f hat eine sehr gute
oder mit seiner Verdrängung Querbeschleunigung, wozu Kursstabilität und sehr gutes
Fa = -, V [3] ebenfalls Energie aufgewendet 5. Spantform Fahrverhalten bei Wellengang.
werden muß. Die Kielung ist Grundsätzlich sind im Modell­ Nachteil dieser Spantform ist
V g • M2
3 aber unerläßlich, da sie in er­ sport V- bzw. Knickspant­ eine große benetzte Oberflä­
Reines Gleiten ist für Fg =» 2,8 ster Linie für Fahrstabilität und rümpfe in Gebrauch. Sie sind che und damit ein größerer
ausreichendes Seegangsver­ dadurch gekennzeichnet, daß Reibungswiderstand als andere
zu erwarten. Dieser Wert ist
halten sorgt. sie eine ausgeprägte Kimm ha­ Formen. Die Spantformen b
aber noch vom Verhältnis l/b
ben. Die Kimm ist der Über­ und d haben bei entsprechend
abhängig.
3. Längswölbung gang des Schiffsbodens in die gewähltem ß ein sehr gutes
Konstruktive Einflüsse Unter Längswölbung ist die Bordwand. Entscheidend für Fahrverhalten, wobei sich in
auf das Fahrverhalten Krümmung der Kiellinie im gutes Fahrverhalten bei Wellen bestimmtem Maße das l/b-Ver-
Bei theoretischen Betrachtun­ Längsschnitt zu verstehen. ist der unter 2. (Kielung) be­ hältnis der Geschwindigkeit
gen über Gleitboote geht man Diese Maßnahme wirkt wider­ schriebene Kielungswinkel. anpaßt. Das heißt, daß Boote
von einer ebenen ungekielten standsvermindernd, ist aber
Rechteckplatte aus. Sie ent­ nur bei l/b < 2 und kleineren
spricht einem idealen Gleitkör­ Fg wirksam. Bei den gebräuch­
per und ist mathematisch er­ lichen Gleitrümpfen im Mo­
faßbar. Leider erfüllt sie nicht dellsport ist die Kiellinie meist
alle Bedingungen, die an ein bis zum Übergang in den Bug
Gleitboot im praktischen Ein­ gerade. Die Bugwölbung selbst
satz gestellt werden. Deshalb spielt eine entscheidende Rolle
werden der ebenen Platte zum Überwinden des Verdrän-
durch Änderungen der Grund­ gungs- und Zwischenzustan­
abmessungen I und b sowie des, zum Erreichen und Auf­
Kielung, Längswölbung, rechterhalten des Gleitzustan­
Schränkung und Spantform des.
verschiedene Strömungsfor­
men und damit verschiedene 4. Schränkung
Fahreigenschaften gegeben. Als negative Schränkung be­
zeichnet man die Verringerung
1. Das Seitenverhältnis lm/bm der Aufkimmung (Kielungswin­
Das Seitenverhältnis hat ent­ kel ß) zum Heck hin. Damit er­
scheidenden Einfluß auf die gibt sich an der Kimm ein grö­
Längs- und Querstabilität. Mit ßerer Anstellwinkel a als am
lm und bm wird jeweils die mitt­ Kiel (Bild3). Diese Aufkimmung
lere benetzte Länge und mitt­ Bild 4: Spantformen
lere benetzte Breite bezeich­
net. Hohe l/b-Verhältnisse mit dieser Spantform die gün­
( > 3) haben eine gute Stabilität stigsten Voraussetzungen ha­
bei Wellengang und gute Kurs­ ben, einen größeren Ge­
stabilität bei Geradeausfahrt. schwindigkeitsbereich zu über­
Kleine l/b-Verhältnisse streichen. Aktiv unterstützt
(a=1...1,5) bringen eine gute wird dieses Verhalten noch
Querstabilität und sind vorteil­ durch am Boden angebrachte
haft bei Kurvenfahrten, Längsleisten. Meist findet man
l/b < 0,9 sind längs unstabil. an einem Rumpf mehrere
Spantformen bedingt durch
2. Kielung die Schränkung. So hat zum
Unter Kielung ist der Winkel ß Beispiel der Spiegel die Form a
zwischen den beiden Bodenflä­ oder c, im Mittelschiff ist dann
chen zu verstehen (Bild3). Eine die Form b oder d anzutreffen,
stärkere Kielung, also eine Ver­ und der Bug wird mit Spant­
ringerung von ß, vergrößert form f gebildet.
die benetzte Oberfläche (grö­
ßerer Tiefgang) und damit
auch den Reibungswiderstand.
Weiterhin erhält das Wasser
unter der Gleitfläche eine FORTSETZUNG IN 4'85

m S h 2’85 9
Fo
Über den Maßstab
historischer
Oft wird versucht, von dem hi­
Schiffsmodelle
werden, daß es bei sehr vielen Werftmodelle sind (in nahezu ten oder bei den Schiffern
storischen Schiffsmodell auf eben nicht so ist. Leider allen Details) maßstabgetreue noch vorhandenen Binnen­
das Original zu schließen und geraten auch manche Phan­ Verkleinerungen gebauter schiffsmodelle sind soge­
vom Modell alle Abmessungen tasieprodukte irgendwie oder zu bauender Fahrzeuge. nannte Votivschiffe. Diese Mo­
des Vorbilds abzuleiten. Nach in ein Museum, tauchen im Ar­ Es war früher üblich, daß der delle, zwischen 1800 und 1910
einiger Zeit merkt man aber, chiv unter, bei einer Sonder­ Schiffbaumeister statt einer gefertigt, waren die Tisch- und
daß irgendwo irgendetwas ausstellung wieder auf (um das Zeichnung ein Modell anfer­ Gildezeichen der Schiffer und
nicht stimmen kann. Dabei sol­ „Bild zu beleben“!), und sie tigte und mit diesem um Kun­ Schiffbauer. Sie standen im
len solche Dinge wie Nägel­ bringen den fachlich interes­ den warb. Vereinszimmer und wurden
köpfe und Seildicken unbe­ sierten Besucher aber doch Bei großen Objekten (wie zum bei festlichen Anlässen den
rücksichtigt bleiben, da diese erst einmal ins Grübeln. Beispiel Kriegsschiffen) ging Umzügen vorangetragen, ge­
oftmals nicht soweit verklei­ Sollte der Wert - oder besser das Modell dann als Schen­ schmückt mit Namensbän­
nert wurden, daß sie dem Mo­ der Unwert - (trotz eines nach­ kung an die Admiralität, einige dern; anläßlich der Innungsfe­
dellmaßstab entsprechen. weisbar hohen Alters des Mo­ blieben auf den Werften, an­ ste wurden diese Bänder von
Wer sich hiermit ernsthaft be­ dells) erkannt werden, ist es dere wurden der Innung als den neu hinzugekommenen
schäftigt, muß zunächst die besser, einen entsprechenden Ausstellungsstücke vermacht. Damen gestiftet. Oft hatten
Zweckbestimmung und Her­ Vermerk in der Kartei zu ma­ Von diesen Werftmodellen diese Modelle ein abnehmba­
kunft dieses Modells in Erfah­ chen und das Modell wieder gibt es in der DDR nicht viele. res Deck und dienten als Sam­
rung bringen; bei einigen ist es zu deponieren. Die Kolumbus- Ein sehr bekanntes, altes Mo­ melbüchse!
offensichtlich. Dabei kann man Schiffe und die Störtebecker- dell dieser Art, eine Nachbil­ Diese Modelle sehen gedrun­
diese in vier Gruppen eintei­ Koggen sind wohl die bekann­ dung eines Kriegsschiffes, gen aus, sie wirken massig; de­
len: testen Spekulationsobjekte. steht in der Schiffercompanie monstrativ verkörpern sie ein
1. Werftmodelle, Nachbildungen mit groben in Stralsund. Binnenschiff, wie es aber in
2. Votivschiffe (Gildezeichen, Vereinfachungen sind schwie­ Ein sehr gut erhaltenes Werft­ maßstabgerechter Verkleine­
Tischzeichen, Vereinssym­ rig einzustufen, geben aber modell eines Finowkahnes rung nicht ausgesehen
bole), doch einige wichtige Punkte zu steht im Museum in Branden­ hätte!
3. Nachbildungen mit groben einer Auswertung. Für eine burg (Havel), ein weiteres Bin­ Würde man zum Beispiel ein
Vereinfachungen, komplette Rekonstruktion sind nenschiffsmodell (Elbekahn um£ Oderschiff in Finowkahn-Maß­
4. reine Phantasieprodukte. derartige Objekte nicht geeig­ 1910) befindet sich in der Be- § größe (etwa 40 m lang, 4,6 m
Wenn gesagt wurde, daß die net. Werden solche Stücke rufsschule für Wasserbau in x bis 5 m breit, 1,8 m bis 1,9 m
Einschätzung bei einigen Mo­ ausgestellt, sollte der Besucher Kleinmachnow. Seitenhöhe) maßstabgerecht
dellen offensichtlich einfach auf diese Fakten hingewiesen Die meisten der in den Mu- £ verkleinern, also die Länge auf
ist, muß aber auch bemerkt werden. seen, auf einigen Binnenwerf- 2 0,8 m festlegen, entspräche

BEE 2'85 10
dies dem Maßstab 1:50. Die die Maßstäbe für L, B und H in Eine besondere Schwierigkeit möchten wir auf diesen Seiten
Modellbreite wäre dann den in Tabelle 1 aufgeführten bietet noch die Takelage, denn vorstellen.
10 cm, die Seitenhöhe 3,8 cm. Verhältnissen „verzerrt" wur­ fast alle Schiffe waren damals Mit diesem Beitrag wollten wir
Das wäre ein langes, schmales den. besegelt - und nicht einmal erreichen, auch technische
und flaches Ding, das „mick­ wenig! Denn solche Details, Darstellungen in Museen nicht
rig" aussähe und wegen der Tabelle 1: wie Größe der Blöcke oder einfach hinzunehmen. Der
geringen Höhe keine Details a) b) c) d) e) f) Dicke von Mast und Spriet- Verfasser ist daran interessiert,
zuließe. baum bzw. die Breite der Se­ daß ihm für seine wissen­
Auch bei der Modellänge von L 3 4 5 5 5 3 geltuchbahnen (Blatt), kann schaftliche Arbeit das Aufmes­
etwa 1,5 m „wirkt" das Modell B 2 3 4 4 2,5 3 man nicht immer als Ausgangs­ sen und Fotografieren von Bin­
nicht. Und so machte man den H 1 2 3 2 1 1 wert nehmen. Für die Mast­ nenschiffsmodellen gestattet
Kunstgriff und verwendete für höhe und die Höhe des Segels wird. Die Besitzer solcher Mo­
Länge, Breite und Höhe jeweils Um bei unserem Beispiel zu wurde oft der Höhenmaßstab, delle erhalten Foto, Zeichnung
einen anderen Maßstab! Und bleiben, würde bei der „Maß­ für die Breite des Segels der und Beschreibung zugesichert.
nun beginnt die Überlegung: stabverzerrung" nach c) der Breitenmaßstab verwendet. Nicht interessiert ist er, solche
In welchem Maßstab wurde je­ Längenmaßstab 1:25, der Brei­ Wie gesagt, oft, aber nicht im­ Modelle zu erwerben. Auch
weils verkleinert? Denn wenn tenmaßstab 1:20 und der Hö­ mer! defekte Modelle werden er­
einem kein Anhalt von dem henmaßstab 1:15 betragen. * faßt; zu deren Instandsetzung
Originalschiff gegeben wird, Wenn hier eine Wertung über Diese Auswertung von alten können Hinweise gegeben
steht man recht hilflos da. den Eindruck, also über das Schiffsmodellen ist noch nicht werden.
Die „Maßstabverzerrung“ Verhältnis „Aussehen-Empfin­ abgeschlossen; mehrere be­
wurde ja auch nicht einheitlich den", gegeben werden soll, so kannte Modelle konnten aus
vorgenommen. Durch Auf­ bringt das Verzerrungsverhält­ Zeitgründen noch nicht auf­
maße und Vergleiche an meh­ nis 5-4-3 bei den flachen gemessen, zeichnerisch darge­
reren solcher „Votivschiffe" Binnenschiffen die schönste stellt und beschrieben werden.
konnte ermittelt werden, daß Form! Zwei Rekonstruktionsbeispiele Günter Pohlandt

EEB2'85 TI
Vor vierzig Jahren Die GANGUT (unser Foto) war
eines der ersten Schiffe, die
unter der roten Flagge gegen

Heldentaten vor Leningrad den Zarismus kämpften. Die


Matrosen der GANGUT und
anderer Schiffe waren es wie­
Am Vorabend des Großen Va­ schen Rotbannerflotten an der Getreu dem Gelöbnis zur Ver­ derum, die im Juli 1917 offen
terländischen Krieges bestand erfolgreichen Verteidigung Le­ teidigung der Stadt und dem auf die Seite der Bolschewiki
die sowjetische Seekriegsflotte ningrads. Mehr als 83 000 Ma­ verpflichtenden Namen des und damit zur sozialistischen
aus der Nordflotte, der Balti­ trosen, Maate und Offiziere Schiffes zeigten Offiziere und Revolution übergingen. Am
schen Rotbannerflotte, der waren in den Abwehrkämpfen Mannschaften Mut, Ausdauer 11. Februar 1918 erfolgte die
Schwarzmeerflotte und der Pa­ eingesetzt. und kommunistisches Helden­ Übernahme der GANGUT in
zifikflotte sowie aus der Do­ tum. Bis November 1942 die Rote Arbeiter-und-Bauern-
nauflottille, der Kaspischen Flot­ Kommunistischer Heldenmut wurde das Schiff in der Balti­ Flotte. Die Umbenennung in
tille, der Binsker Flottille und bei Verteidigung Leningrads schen Werft Leningrad repa­ OKTJABRSKAJA REVOLJUZIJA
der Amurflottille. Ihr Schiffsbe­ Im September 1941 gingen 568 riert. fand statt am 2. Juli 1925. mbh
stand setzte sich zusammen Besatzungsmitglieder des Die schweren Geschütze des stellte ausführlich ein Modell
aus drei Schlachtschiffen - Schlachtschiffes OKTJABRS- Schlachtschiffes fügten auch dieses Schlachtschiffes in den
eins davon soll im Mittelpunkt KAJA REVOLJUZIJA an die 1943/44 den gegnerischen Be­ Heften 2'73 und 1'75 vor.
unseres Miniaturschiffplanes Front. Außerdem wurden vier lagerungstruppen schwere
stehen -, sieben Kreuzern, 218 120-mm-Geschütze mit 92 Verluste zu. Am 16. April 1943 bei Wiborg, erhielt das Schiff
U-Booten, 59 Zerstörern und Mann Bedienungspersonal verhinderte der Geschützfüh­ am 22. Juli 1944 den Rotban­
Geleitschiffen, 269 Torpedo­ zum Einsatz im befestigten rer eines Fla-Geschützes, nerorden. Wo.
schnellbooten sowie den erfor­ Raum Ischor abgegeben. Wäh­ Obermaat l.l. Tombasow, nach
Technisch-taktische Daten
derlichen Hilfsschiffen. Außer­ rend der harten Herbstkämpfe einem gegnerischen Treffer,
Konstruktionsverdrängung 25 464 t
dem verfügte die Seekriegs­ 1941 vor Leningrad verschoß der einen Brand in der Nähe Höchstverdrängung 26 692 t
flotte über 2 581 Flugzeuge. das Schlachtschiff innerhalb von Bereitschaftsmunition her­ Länge 184,90m
Heldenhafter Kampf im von sechs Wochen 400 t Muni­ vorgerufen hatte, unter Einsatz Breite 26,90m
Großen Vaterländischen Krieg tion. seines Lebens eine Katastro­ Tiefgang 9,50m
Die durch den heimtückischen Vom 21. bis 23. November phe. Er warf die bereits erhitz­ Antriebsleistung
Überfall des faschistischen 1941 griff die deutsche Luft­ ten Granaten kaltblütig über 44 570 kW (60 600 PS)
Deutschlands an den Landfron­ waffe das Schiff mit massierten Bord und ermöglichte damit Höchstgeschwindigkeit 23 sm/h
Bewaffnung (1939) 12 X 305 mm,
ten entstandene Lage erfor­ Kräften an. Bei 250 Anflügen die nachfolgende erfolgreiche
16 x 120 mm, 6 X 76,2 mm.
derte neben der Bekämpfung wurden 411 Bomben abgewor­ Brandbekämpfung. Die letzte 4 x 450-mm-Torpedorohre
der gegnerischen Seestreit­ fen. Doch den Sturzkampfbom­ Granate detonierte in seinen Besatzung 1 411 Mann
kräfte auch die unmittelbare bern Ju-87 gelang es nicht, das Händen und setzte seinem Hel­
Unterstützung der Sowjetar­ Heldenschiff zu versenken. dentum ein Ende. Kiellegung
mee durch die Flottenkräfte. Obwohl das Schiff einen Die letzten großen Gefechts­ 16. Juni 1909 (St. Petersburg)
So nahmen beispielsweise die schweren Bombentreffer im aufgaben erfüllte die OKT- Stapellauf 7. Oktober 1911
Angehörigen der Baltischen Vorschiff und viele Splitter­ JABRSKAJA REVOLJUZIJA im Indienststellung 4. November 1914
Rotbannerflotte an der Vertei­ schäden erhielt, gelang es der Jahre 1944. Im Frühjahr gab sie
Farbgebung
digung Liepajas, Tallinns, der Besatzung, die volle Gefechts­ wirkungsvolle Artillerieunter­ Rumpf über KWL dunkelgrau
Moonsund-Inseln und der Flot­ bereitschaft zu erhalten. Elf stützung für die 2. sowjetische Wasserpaß weiß
tenbasis Hanko teil. Sie trugen gegnerische Flugzeuge wur­ Stoßarmee bei deren Durch­ Aufbauten, Artillerie, Masten
entscheidend dazu bei, bedeu­ den von der Schiffsflak abge­ bruch durch die 1. und 2. fa­ hellgrau
tende Kräfte der 16. und schossen. Vom 4. bis 21. April schistische Verteidigungslinie, Anker, Klüsen schwarz
18. Armee des Gegners zu bin­ 1942 starteten die Faschisten und vom 9. Juni 1944 an war Deck holzfarbig
den und damit den vom faschi­ im Unternehmen „Eisstoß" die sie zur Unterstützung der Kare- > Quellenangaben
Modellplan von Helmut Schwarzer,
stischen Oberkommando ge­ letzten verzweifelten Versuche lischen Front eingesetzt.
Erfurt
planten schnellen Einsatz ge­ zur Vernichtung der Artillerie­ Für die heldenhaften Leistun- < „Heldenschiffe der sowjetischen
gen Leningrad zu verhin­ träger der Baltischen Rotban­ gen während des gesamten | Seekriegsflotte" (Autorenkollektiv),
dern. nerflotte, die aber ebenfalls Krieges, besonders aber für 1981
Großen Anteil haben die Balti­ scheiterten. die Zerschlagung des Gegners £ Militärtechnik 10/77

EHE 2'85 13
Die
große Welt
der kleinen
Segler
Im Deck gelagerter Fockbaum Bügel (13) geführt und an der
zweiten Belegklampe belegt.
Diese Art der Fockbefesti­ Diese Ausführung ermöglicht
gung, bei der ebenfalls kein eine ruhige und sichere Füh­
Niederholer notwendig ist, fin­ rung der Fock. Durch die Ku­
det man besonders bei Model­ gellagerung ist der Fockbaum
len der Klasse F5-10. Der aus sehr leicht drehbar. Ein Nie­
Stahlseil bestehende Vorstag derholer ist hier nicht notwen­
(1) ist in dem Saum der Fock dig. Anstelle des Gelenkes (8)
(5) eingezogen und trägt am kann auch das im Bild 2 darge­
unteren Ende einen Haken (2). stellte Gelenk eingesetzt wer­
Mit diesem wird der Vorstag den. Bei allen Liekrundungen
in die Schiene (3) eingehängt. ist auf dem Segel eine Meß­
Die Fock (5) ist mit einer markierung (14) anzubringen,
Schnur (4) am Haken befe­ um eine genaue Kontrolle zu
stigt. In dem Rumpf ist eine erleichtern.
Messinghülse (6) eingeklebt.
Bei der Herstellung ist darauf Fockbaum mit Drehgestell
zu achten, daß sie genau par­
allel zum Vorstag (1) ver­ Um eine Verschiebbarkeit auf
läuft. dem Deck, eine gute Einsteil­
Der aus Alu-Rohr bestehende barkeit der Spannung des
Fockbaum (7) hat im vorderen Achterliekes zu erreichen und Bild 2 zeigt eine solche Aus­ Stellung mit einer Schraube
Teil ein Gelenk (8) mit kugel­ um das Gewicht des Fockbau­ führung. Der Niederholer (1) klemmen. Da beim Aus­
gelagerter Welle (9) (siehe Bild mes durch ein Gegengewicht ist als Druckschraube gestaltet schwenken des Fockbaumes
1). Die Pos. 9 sitzt straff in der ausgleichen zu können, wur­ und stützt sich am Arm (2) seitliche Kräfte auftreten, darf
Hülse (6). Der hintere Teil des den international in den letz­ ab. die Schiene nicht zu schmal
Fockbaumes (10) läßt sich zum ten Jahren in zunehmendem Der Aufbau des Drehgestelles ausgelegt sein.
Einstellen des Segels in Pos. 7 Maße meist kugelgelagerte ist im Bild 3 dargestellt und be­ Die Verbindung zwischen
verschieben und wird mit der Drehgestelle eingesetzt. Der schrieben. Fock und Fockbaum erfolgt,
Schraube (11) in der ge­ mechanische Aufwand ist hier Die Schiene (4) ist auf dem indem die am Segel befestigte
wünschten Stellung ge­ sehr hoch. Um ein Verhaken Deck verschraubt. In ihr läßt Seilschlinge durch eine Boh­
klemmt. Die Fock wird am mit anderen Booten zu vermei­ sich das Drehgestell verschie­ rung am Ende des Fockbau­
Baum angeschlagen, indem \ den, darf das Gegengewicht ben und in der gewünschten mes geführt und über das ver­
das in der Kausch befestigte : nach den neuen Vorschriften stärkte Ende des Baumes ge­
Seil (12) durch die Bohrung am t in keiner Stellung über das legt wird.
Ende des Fockbaumes geführt c Deck hinausragen. FORTSETZUNG IN 4'85
und an der Belegklampe be- 5
legt wird. Die Fockschot (nicht £
dargestellt) wird durch den
Warum nicht mal
Schwingenflug?
Der Gedanke, den Antrieb eines Flugmodells
(und auch eines Flugzeugs) dem Flug der Vögel
abzugucken, ist keinesfalls neu. Es hat funktions­
fähige Schwingenflugzeuge ebenso gegeben
wie funktionierende Schwingenmodelle, sowohl
mit Gummiantrieb als auch mit Verbrennungs­
motor (allerdings mit den für heutige Verhält­
nisse sehr langsam laufenden Benzinmotoren,
2 000 bis 4 000 U/min).
Ein besserer Wirkungsgrad als bei Verwendung
einer Luftschraube ist jedoch dabei nicht heraus­
gekommen. Das liegt nicht am Prinzip, sondern
an den technisch extrem vereinfachten Umset­
zungen des Flügelschlags. Dennoch ist es für
den Modellbauer äußerst interessant, sich mit
dieser Materie zu beschäftigen, und es ist reiz­
voll, so einen Flattervogel fliegen zu sehen. Die
ÖSSR-Zeitschrift „modeläf" veröffentlichte im
Heft 6/84 ein kleines Schwingenmodell, dessen
Nachbau gewiß seine Reize hat.
Wichtige Voraussetzung für das Gelingen ist die
völlige Gleichheit aller mit der Schwingenbetäti­
gung verbundenen Teile, wie Kurbelwelle und
Schwingengelenke, sowie die Elastizität der
Schwingen. In gleichem Maße ist eine völlige
Leichtgängigkeit aller Gelenke notwendig.
Die Lagerstellen der Schwingen baut man sich
aus kleinen Stickperlen, von denen man sich je
nach Lager 3 bis 5 auf ein Stück des erforderli­
chen Drahtes steckt, der anschließend mit ei­
nem Papierstreifen unter Verwendung von Duo­
san umwickelt wird. Nach dem Trocknen zieht
man den Draht heraus und hat so ein einwand­
frei leichtgängiges Lager.
Die Kurbelwelle (Stahldraht 0,5 mm, wie auch
alle anderen Drahtteile) weist nur ein Drucklager
auf: die vordere Lagerstelle ist nur ein Radialla­
ger aus Sperrholz, das hintere gleichfalls, aber
durch eine Balsaecke ausgesteift. Völlig gleicher
Hub beider Kurbelzapfen ist zwingend notwen­
dig. Ebenso müssen die Schwingen in beiden
Endstellungen gleich weit oben oder unten ste­
hen, sonst ergeben sich unterschiedliche Vor­
triebswerte auf beiden Seiten.
Genauso wichtig ist die gleiche Elastizität der
beiden Schwingenholme, die sich am besten
aus gespaltenem Bambus herstellen lassen. Der
Querschnitt sollte 1 mm x 1 mm betragen.
Auch die Bespannung mit Japanpapier muß
gleichmäßig ohne Spannung auf beiden Schwin­
gen sitzen. Der Vortrieb wird, bedingt durch die
Elastizität der Konstruktion, dadurch erzeugt,
daß die Bespannung jeweils der Bewegung der
Holme ausweicht.
In der Konstruktion sind beide Schwingen mit
dem gleichen Anstellwinkel wie die kurze Mittel­
fläche versehen. Inwieweit das sinnvoll ist,
bleibt offen, denn in diesem Falle wird beim Ab­
wärtsschlagen (neben dem Vortrieb) mehr Auf­
trieb erzeugt als beim Aufwärtsschlagen Ab­
trieb.
Wir hatten früher gute Ergebnisse erzielt, indem
wir die Fläche mit etwa 3° anstellten, die
Schwingen jedoch mit 0° (allerdings mit größe­
rer, fester Tragfläche). Damit wird lediglich Vor­
trieb erzeugt; der Auftrieb erfolgt dann nur über
die Fluggeschwindigkeit vom Flächenmittel­
stück. Der Antriebsgummi sollte einen Quer-
schnitt von 4 mm2 haben. — nn —

■EE 2'85 15
Modelle mit Verbrennungsmotor (1)

1X1
des Freiflugs
Nachdem viele junge Modellbauer und Arbeitsgemein­ mit Motoren zu befassen, könnte bei vielen Modellbauern
schaftsleiter die bisherigen Folgen des „1 x 1 des Frei­ der Wunsch bestehen, ein F1C-Modell zu bauen.
flugs" von Joachim Löffler aufmerksam studiert und die Unser in der Freiflugszene bekannte Autor Gerhard Fi­
wertvollen praktischen Hinweise für F1 A-Modelle in die scher hat sich die Aufgabe gestellt, mit der Fortführung
Tat umgesetzt oder im Modell verwirklicht haben, blieb der Artikelserie diese Jungen Modellflieger bei der Kon­
das Erfolgserlebnis bestimmt nicht aus. Begeistert von struktion, dem Bau und dem Fliegen der F1C-Modelle zu
den Flugerfolgen der Modelle „Pionier" und „Freund­ beraten. Dabei wird er Erfahrungen aus seiner eigenen
schaft" ist vielleicht der Wunsch gereift, etwas Größeres, Modellsportpraxis vermitteln, um den Neulingen Rück­
unter Umständen sogar etwas Selbstkonstruiertes, zu schläge zu ersparen. Vielleicht kann dadurch auch noch
bauen. Da es besonders für Jugendliche reizvoll ist, sich eine größere Breite in dieser Klasse erreicht werden.
Da der Handel so gut wie keine sen Auftrieb durch aerodyna­ zur Verfügung. Wir müssen zeichnete Gleitflugleistungen
Baupläne für die Klasse F1C an­ mische Reaktion auf Flächen Klarheit darüber haben, ob wir legen. Danach richten sich
bietet und auch in den Modell­ erzeugt wird, die während der ein Modell vorwiegend für ei­ Profilauswahl und Grundkon­
bauzeitschriften sehr selten Dauer des Fluges festbleiben nen sicheren und schnellen zeption für das Modell.
Übersichtszeichnungen veröf­ (das heißt nicht rotieren oder Steigflug entwerfen wollen Ausgehend von unseren bauli­
fentlicht werden, entwerfen nicht Schwingflügler sind). oder mehr Wert auf ausge­ chen Fertigkeiten und den
wir unser Modell selbst. Ganz Modelle mit veränderter Geo­
ohne Theorie und Formeln metrie müssen den Spezifika­
kommen wir dabei nicht aus. tionen entsprechen, wenn die
Das soll uns aber nicht er­ Flächen minimal und maximal
schrecken, waren wir doch in gesteuert sind.
der Oberschule im Fach Ma­ - Maximaler Hubraum des
thematik nicht die Schlechte­ Motors 2,5 cm3; Verlängerun­
sten. Sollte der eine oder an­ gen (Erweiterungen) der Aus­
dere von Euch im Besitz eines pufföffnung des Motors sind
Bauplans sein, dann könnte er nicht gestattet.
diesen Beitrag über den Ent­ - Mindestgesamtmasse 300 g
wurf erst einmal zur Seite le­ je cm3 Zylinderinhalt des Mo­
gen, müßte sich aber bei einer tors.
späteren Fortsetzung wieder - Mindestflächenbelastung
einfinden. Hier möchte ich be­ 20 g/dm2.
reits erwähnen, daß es nutz­ - Maximale Flächenbelastung
bringend ist, wenn man die 50 g/dm2.
Konstruktionen deranderen Mo­ - Maximale Dauer des Motor­
dellsportler mit seiner eigenen laufs 7 s vom Loslassen des
vergleicht und Bewährtes über­ Modells.
nimmt. Auch im Modellsport - Kraftstoff für Glühkerzenmo­
ist der Erfahrungsaustausch die toren 80 % Methanol, 20 % Ri­
billigste Investition. zinusöl (die Kraftstoffzusam­
Bevor wir uns mit dem Entwurf mensetzung für Selbstzünder­
befassen, müssen wir uns erst motoren ist nicht vorgeschrie­
einmal Kenntnisse über das Re­ ben).
gelwerk (FAI Sport-Code Mo­ Soweit ein Auszug aus dem Re­
dellflug, Sektion 4a) verschaf­ gelwerk. Die angegebenen
fen. Wir können nicht wild dar­ Werte sind bei der Konstruk­
auflos konstruieren und bauen, tion des Modells zu berück­
sondern haben konkrete Vor­ sichtigen und im Wettkampf
gaben zu beachten. Wenn dies einzuhalten, wenn wir keinen
nicht geschieht, kann es bei Protest herbeiführen wollen.
Wettkämpfen passieren, daß
das Modell nicht zugelassen Aufgabenstellung
wird, weil beispielsweise das Bevor wir mit der Konstruktion
Gewicht nicht stimmt oder die beginnen, müssen wir uns
Flächenbelastung zu niedrig überlegen, welche Forderun­
ist. x gen unser Modell erfüllen soll. £
Im Regelwerk steht: F1C-Mo- Die entscheidendste Frage ist: 5
delle sind Flugmodelle, dessen Welchen Motor setzen wir
Antriebsenergie von einem ein? Zur Zeit stehen uns £
Kolbenmotor geliefert und des- 1,5-cm3- bis 2,5-cm3-Motoren 2

ülEE 2'85 16
technischen Möglichkeiten währter FIC-Modelle haben alle Faktoren einer wissen­ gen nicht so schnell bescna
werden wir dann den bauli­ wir ermittelt, daß schaftlichen Berechnung ent­ digt werden.
chen Schwierigkeitsgrad be­ 1. das Flächenverhältnis von halten. Wer intensiver in diese Da unser Modell bei allen Wet­
stimmen. So verlockend es Tragfläche zur Höhenleit­ Thematik einsteigen möchte, tersituationen eingesetzt wer­
auch sein mag, ein Spitzenmo­ werksfläche sich wie kann sein Wissen mit dem den soll, legen wir den Stabili­
dell - vielleicht sogar ein Welt­ 3,5 ... 5,3:1 verhält. Buch „Modellflug in Theorie tätsfaktor in den oberen Be­
meistermodell - nachzubauen: und Praxis" von Schulze/Löff- reich und entscheiden uns für
Dem Anfänger wäre das nicht ler/Zenker, erschienen 1977 1,3. Für den Seitenstabilitäts­
zu empfehlen! Diese Modelle im Verlag transpress, Berlin, faktor wählen wir den Zwi­
2. die Streckung des Tragflü­
sind ausgefeilte Konstruktio­ vertiefen. schenwert 23.
gels (Spannweite des Tragflü­
nen, die besondere Fertigungs­ Ausgehend von unseren be­ Ausgehend von der Formel
gels zur mittleren Flügeltiefe)
technologie voraussetzen und reits erworbenen Kenntnissen, können wir die Größe der Sei­
zwischen 8 ... 14:1 liegt,
an das fliegerische Können haben wir uns für ein Modell tenleitwerksfläche berechnen.
hohe Anforderungen stellen. A Fl = [2] entschieden, das im Bauauf­ Dabei ist es gleich, ob wir es
Es ist zweckmäßig, die einmal «Fl wand nicht allzu schwierig ist vor oder hinter dem Höhenleit­
gewählte Konstruktion im we­ 3. die Streckung des Höhen­ und bei jedem Wetter einge­ werk anbringen wollen. Mo­
sentlichen beizubehalten und leitwerks 3,8 ... 6,3:1 betragen setzt werden kann. Wir legen delle mit Seitenleitwerk vor
die beim Bauen und während sollte, nun die Hauptabmessungen dem Höhenleitwerk fliegen
des Wettkampfbetriebes ge­ für ein Modell mit dem nicht schlechter, die Rümpfe
wonnenen Erkenntnisse einflie­ A HL = [3] 2,5-cm3-Motor fest. sind kürzer und weniger
Ahl
ßen zu lassen. Jede neue Ver­ Entsprechend dem Regelwerk bruchempfindlich.
änderung sollte unser Modell 4. der Stabilitätsfaktor (Faktor muß unser Modell eine Masse Jetzt sind nur noch wenige
sicherer und. leistungsfähiger für Längsstabilität des Modells) von 750 g aufweisen. Bei 20 g/' Maße festzulegen. Für diese
machen. Denn allzuleicht wird zwischen 1,1 und 1,4 liegen dm2 ergibt sich eine Gesamtflä­ benötigen wir keine Formeln,
aus einer Verbesserung eine sollte. che von 37,5 dm2. Diese Ge­ es sind vielmehr Erfahrungs­
„Verböserung", und in dieser samtfläche teilen wir im Ver­ werte. Den Abstand der Trag­
Klasse wirkt sich jede Unge­ I * A 1 J hältnis 4:1 auf, das heißt, daß flächenvorderkante bis zur
Lm. Fl «Fl
nauigkeit und Fahrlässigkeit auf die Tragfläche 30 dm2 und Luftschraubenebene legen wir
mit einem Bruch aus. Das Lehr­ 5. der Seitenstabilitätsfaktor auf das Höhenleitwerk 7,5 dm2 mit 140 mm fest, da erfah­
geld, das viele Motormodell­ (Faktor für Seiten- und Rich­ entfallen. Durch dieses Flä­ rungsgemäß der Leitwerksträ­
flieger vor uns gezahlt haben, tungsstabilität) zwischen 20 chenverhältnis wird der Leit­ ger bei den ersten Modellen
müssen wir nicht unbedingt und 25 liegt. werksträger (Rumpfhinterteil) etwas schwerer ausfällt. Sollte
noch einmal zahlen wollen! s. = Afi • bpl/2 r«5i nicht so extrem lang. Lange der Schwerpunkt (Xs) des Mo­
Wir dürfen aber auch nicht je­ Rumpfhinterteile unterliegen dells vor dem Errechneten lie­
den „gut" gemeinten Ratschlag einer höheren Bruchgefahr. gen, so können wir mit etwas
unbedingt verwirklichen, Die in die Formeln eingesetz­ Die Angaben zur Flügelstrek- Blei im Leitwerksträger abhel­
wenn wir nicht selbst davon ten Symbole bedeuten: kung weisen eine große Von- fen. Das ist immer noch bes­
überzeugt sind. Deshalb soll­ Api = Flächeninhalt des bis-Spanne auf. Die größere ser, als ein Schwerpunkt, der
ten wir bei allen Veränderun­ Tragflügels Streckung von 14 ist nur mit zu weit hinten liegt. Bei späte­
gen überlegen: Was soll er­ Ahl = Flächeninhalt des besonderer Technologie zu ren Konstruktionen können wir
reicht werden? Durch welche Höhenleitwerks verwirklichen (Tragfläche mit diesen Abstand auf 120 mm
Maßnahme kann ich es errei­ Asl = Flächeninhalt des Glasgewebe überzogen oder verkürzen.
chen, und bietet mir die Lö­ Seitenleitwerks mit Alufolie beklebt). Tragflä­ Das Parasol (oder auch Balda­
sungsvariante für den harten AFL = Streckung des chen mit kleiner Streckung las­ chin genannt) ist der erhöhte
Wettkampfbetrieb ausrei­ Tragflügels sen sich im Gewicht leichter Teil des Rumpfes, auf dem die
chende Sicherheit? Erst wenn AHL = Streckung des Hö­ bauen als die mit großer Strek- Tragfläche befestigt ist. Wir
wir überzeugt sind, führen wir henleitwerks kung. Wir entscheiden uns für gestalten es nur so hoch, wie
eine Veränderung an der bis­ bF| = Spannweite des eine Streckung um 10:1 und er­ die Höhe des Motors es erfor
herigen Konstruktion durch. Tragflügels halten so einen Tragflügel, dert. Dadurch wird ein unnöti
Auch dann wird es noch un­ bHL = Spannweite des dessen induzierter Widerstand ger Stirnwiderstand des Rump
vorhergesehene Überraschun­ Höhenleitwerks sich in relativ normalen Gren­ fes verhindert.
gen geben (aber nicht nur bei x = Stabilitätsfaktor zen hält. Aus gleichem Grund Die wichtigsten Daten und Ab
uns im Modellflug). Lhl = Leitwerkshebelarm gestalten wir die Ohren des messungen haben wir also
Nachdem wir alles Für und Wi­ des Höhenleitwerks Tragflügels als Trapez. Die festgelegt. Ausgehend von die
der abgewogen haben, ent­ (Abstand der Neutral­ Länge der Ohren sollte unge­ sen Werten können wir jetzt
scheiden wir uns für ein Mo­ punkte des Tragflü­ fähr zweimal die mittlere Flä­ unser Modell entwerfen. Wir
dell, das den harten Wett­ gels und des Höhen­ chentiefe betragen. Dies ist fertigen eine Skizze im Maß­
kampfbedingungen entspricht, leitwerks oder Ab­ eine Faustregel, von der aber stab 1:10 an und erhalten so
also auch turbulentem Wetter stand der 25 %-Linie auch oft geringfügig abgewi­ eine Vorstellung von dem
gerecht wird und noch befrie­ des Tragflügels von chen wird. Ebenso verhält es neuen Modell (Bild 2). Viele
digende Leistungen bringt. der 25 %-Linie des Hö­ sich mit der V-Form der Trag­ konstruktive Probleme warten
Uns nützt kein Modell, das für henleitwerks) fläche. Sie sollte ein Zehntel jedoch noch auf ihre Lösung.
ausgezeichnete Leistungen im Lsl = Leitwerkshebelarm der Spannweite betragen. Die einzelnen Rechengänge
Stechen konzipiert wurde, des Seitenleitwerks werden nicht näher erläutert.
wenn wir das Stechen nicht er­ Lm, Fl ~ mittlere Flügeltiefe Bei der Streckung des Höhen­ Auf Grund der gegebenen For­
reichen. Es wurde nicht nur Sf = Seitenstabilitätsfak­ leitwerks entscheiden wir uns meln können diese von jedem
einmal bewiesen, daß ausge­ tor für den Wert 5:1. Höhenleit­ Modellbauer selbst durchge­
reifte Konstruktionen, die den (Anwendung der Formelzeichen werke mit einer großen Strek- führt werden.
harten Wettkampfbedingun­ siehe Bild 1) kung knicken schnell ein. Aus Für Modellbauer, die etwas
gen entsprechen, durchaus be­ Die aufgeführten Formeln wer­ diesem Grunde wird die Tra­ kompliziertere Bauausführun­
achtliche Gleitflugleistungen den hoffentlich nicht die erste pezform auch oft bevorzugt an­ gen bevorzugen (Verbesse­
bringen. Mutlosigkeit ausgelöst haben. gewendet. Ist die Trapezform rung der aerodynamischen Ei­
Es sind die einzigen, die wir für nach hinten gezogen, hat sie genschaften des Modells),
Hauptabmessungen unseren Entwurf des Modells noch den Vorteil, daß das Hö­ habe ich noch einen Flächen­
Mit dem Studium von veröf­ benötigen. Wir sind uns si­ henleitwerk und damit auch umriß mit Doppeltrapez und ei­
fentlichten Dreiseitenrissen be­ cher, daß diese Formeln nicht der Rumpf bei Bremslandun­ nen mit elliptischem Ohr beige-
fügt. Elliptische Tragflächen
(oder Ohren) weisen eine grö­
ßere Verdrehsteifigkeit auf und
sollten, da Bauaufwand und
Schwierigkeitsgrad höher sind,,
nur von erfahrenen Modell­
bauern hergestellt werden.
Da es für Schüler und Jugendli­
che zweckmäßig ist, mit einem
kleineren Modell zu beginnen,
veröffentlichen wir auch noch
einen Entwurf für ein
1,5-cm3-Modell (Bild 3).
Eine wesentliche Aufgabe ha­
ben wir jedoch bei unserem
Entwurf noch nicht gelöst: die
Berechnung des Schwer­
punkts. Wie bereits erwähnt,
ist ein riqhtig ermittelter
Schwerpunkt ausschlaggebend
für die Leistung des Modells.
Den Schwerpunkt können wir
mit hinreichender Genauigkeit
über die Neutralpunktformel
berechnen (siehe hierzu auch
den Artikel „Die Bestimmung
069

der Schwerpunktlage" von


W. Thies in „modellbau heute"
7'71, Seite 10):
AhL ■ Lhl ■ B, [6]
Afi -10
NP = Neutralpunkt
Bf = Berichtigungsfaktor
(bei unserem Modell liegt
er bei 5)
Der errechnete Wert des Neu­
tralpunkts ist der Abstand von
der 25%-Linie der mittleren
Tragflächentiefe, gemessen in
Richtung Endleiste. Den
Schwerpunkt legen wir in 25 %
der mittleren Tragflächentiefe
vor dem Neutralpunkt fest
(Bild 4),
Mit der Festlegung des
Schwerpunkts beenden wir die
Arbeiten am Modellentwurf.
Im nächsten Beitrag werden
wir uns mit der Auswahl der
Profile befassen.
Gerhard Fischer

DEE 2'85 18
Motorsegler w
Das Modellgewicht sollte bei das Modell auf neue Suchhöhe
In kaum einer anderen RC-Modellklasse steigen so viele schicken.
allen Motorseglern hart an der
Grenze des Mindestgewichts Anfänger ein, wie gerade bei den Motorseglern. In der
liegen. Der Moskitomotor mit ersten Folge (mbh 12'84) versuchten wir darzustellen, Abstellen des Motors
seinem Hubraum von 1,5 cm3 Seitdem das Abstellen des Mo­
was den Reiz dieser Klasse ausmacht. Unser Autor - ein
oder 2,5 cm3 ist mit Erhöhung tors über die Funkfernsteue­
der Motorlaufzeit auf 90 s wie­ aktiver und erfolgreicher Modellsportler - beschrieb die rung geschaltet ist, sieht man
der zu Ehren gekommen. Zu Entwicklung des Motorsegelns in unserem Land; er gab auf diesem Gebiet die unter­
oft hört man Klagen gerade schiedlichsten Ausführungen.
über den 1,5- und den
den Neulingen Tips für die richtige Wahl ihres Modells
Ein Kriterium gilt jedoch für
1,76-cm3-Moskito-Motor. Es und des Motors. In diesem zweiten und letzten Teil wird alle Konstruktionen: Sie müs­
läßt sich denken, daß nicht je­ er das Thema „Motor" fortsetzen und auf die Entwicklung sen unbedingt sicher sein. So
der Modellmotor ein Spitzenfa­ mancher Kamerad hat sich auf
brikat sein kann; aber gelaufen
der Wettkampfregeln eingehen. seine Motorabstellung beim
sind bis jetzt alle kleinen „Mos­ Gelötete Tanks haben sich dritte Rudermaschine am Mo­ Wettkampf verlassen - und er
kitos", die in unserer Modell­ nicht bewährt, da gerade dann tor einen Drosselvergaser be­ war es dann auch.
sportsektion auf dem Prüfstand eine Lötnaht aufplatzt, wenn tätigen und erhält so bei gut Der Tank ist oft so groß bemes­
waren. Und einer der ältesten man im Wettkampf Aussicht eingestelltem Vergaser Flug­ sen, daß der Motor gute 5 min
1,5-cm3-Motore (Baujahr 1975) auf die beste Wertung hat. zeiten von mehr als einer hal­ läuft. Aber in welcher Höhe ist
läuft seit etwa drei Jahren mit Der RC-Flieger, der nur am ben Stunde. Modell starten, ein Motorsegler mit auf
konstant hoher Drehzahl von Sonntag, bei gutem Wetter, auf etwa 150 bis 180 m Höhe Höchsttouren laufendem Mo­
17 000 U/min, Luftschraube sein Modell startet, wird die­ steigen lassen, Motor drosseln tor nach 5 min? Ganz Mutige
Kohlefaser 17,5 x 7,5 und ver­ sen ganzen Aufwand wahr­ und auf Thermiksuche gehen! beginnen dann mit Rückenflug
jüngtem Düsenstock. Zur Lei­ scheinlich nicht betreiben; er oder Steilspiralen und haben
stungssteigerung des Modell­ sollte sich mit einem gut einge­ Ohne Thermikanschluß sollte im Tank ein Kunstflugpendel.
motors kann durch die richtige laufenen Serienmotor begnü­ man den Motor wieder auf Wie schnell ist dann eine Flä­
Wahl der Luftschraube und gen. Er kann aber über eine volle Kraft laufen lassen und che oder ein anderes zum Flie­
durch Veränderungen des Ver­ gen notwendiges Teil „demon­
gasers beigetragen werden. tiert" (im Wettkampf werden
An das Innere des Motors Flüge, bei denen sich ein Teil
sollte man nur Experten heran­ des Flugmodells löst, mit null
lassen. bewertet).
Jeder kann sich natürlich nicht Also sollten wir auf eine sicher
eine Kohlefaserluftschraube funktionierende Abschaltung
beschaffen, aber eine gute des Motors allergrößten Wert
GFK-Latte tut es auch, und die legen. Die Bilder 3 bis 8 in mbh
wird von vielen Modellsport­ 12'84 zeigen verschiedene
lern selbst hergestellt. Anordnungen der Motoren zu­
Am Vergaser läßt sich mit ein­ sammen mit den Abschaltun­
fachen Mitteln etwas zur Lei­ gen. Bei Motoren, die an­
stungssteigerung ändern. Die saugen, klemmen wir die Sprit­
Düsennadel soll einen langen, zufuhr ab (Bild 12). Bei Druck­
schmalen Konus haben. Das tankbetrieb spritzen wir zusätz­
läßt sich mit einer elektrischen lich Sprit ein (Bild 13). Das ist
Bohrmaschine und feinstem zugleich eine schonende Lö­
Schleifpapier erreichen. Der sung für Glühkerzen und Mo­
Vergaserquerschnitt wird et­ tor.
was vergrößert, indem wir den Die Motorabstellung wird am
Düsenstock verjüngen oder sichersten wieder über einen
den Vergasereinsatz aufreiben, dritten Kanal der Funkfern­
aber nur ganz wenig! Jetzt muß steueranlage und eine Ruder­
jedoch die Ansaugleitung vom maschine ausgelöst. Das läßt
Tank zum Motor so kurz wie sich aber nicht immer, beson­
möglich gehalten werden, da­ ders nicht bei den kleinen
mit der Motor immer noch gut 1,5-cm3-Motorseglern, realisie­
ansaugt. Am Tank können wir ren. Hier werden wir die Betä­
das Lüftungsröhrchen so bie­ tigung über Höhen- oder Sei­
gen, daß es in Richtung Abgas- < tenrudermaschine bewerkstel­
Öffnung zeigt und so einen ge- g ligen. Aber es soll immer nur
wissen Druck erhält (Bild 11). < ein kurzer Impuls zur Auslö­
Bei Motoren mit Drucktankbe- | sung ausreichen, damit das
trieb fertigen wir uns den Tank > Modell in keinen kritischen
aus kleinen Plastflaschen § Bild 11: Ein aus einer Angelhülse (Messing) gelöteter Tank. Flugzustand gerät. Wichtig ist
(Tintex- oder Blumendünger- ö Das Lüftungsröhrchen ist so gebogen, daß im Tank ein gewisser auch, daß die Abstellung nicht
fläschchen) bis 50 cm3 Inhalt, o Druck entsteht ungewollt betätigt wird. Des­

mir 2'85 19
halb stellen wir das Gestänge schon fast einer Diskriminie­ Für den Plastmodellbauer
so ein, daß die Auslösung erst rung unserer Motorenproduk­
zusammen mit der Trimmung tion gleich, und bei den Wett­
am Sender erfolgt. kämpfern sah man so gut wie ereits im Jahre 1947 wur­ recht geschliffen werden. Das

Wettkampfregeln -
keinen Modellmotor aus der
Inlandsproduktion. Erst als
B den die ersten strahlgetrie­
benen Jagdflugzeuge
Material unseres Bausatzes ist
Ja­weich und läßt sich gut bear­
Entwicklung und Ausblick 1980 die Laufzeit wieder auf kowlew Jak-15 bei den sowjeti­ beiten. Zum Kleben benutzt
Wie haben die Wettkampfre­ 90 s erhöht wurde, hatten die schen Luftstreitkräften in man Plastkleber. Die Maßge­
geln in den vergangenen Jah­ Moskitomotoren wieder eine Dienst gestellt. Die Maschine nauigkeit ist zufriedenstellend
ren die Entwicklung der Motor­ Chance. Nun kam aber die war aus der bewährten Jak-3 bis gut. Die Spannweite diffe­
segler beeinflußt? Die ersten Punktlandung hinzu, und die abgeleitet worden. Der Rumpf riert um 4 mm, was beim ferti­
Motorsegler hatten viel Zeit, Modelle mußten noch besser wurde umgearbeitet und gen Modell im Maßstab 1:72
denn ihnen standen 120 s Mo­ gebaut und gesteuert werden. mußte nun das Strahltriebwerk kaum auffällt.
torlaufzeit zur Verfügung. Eine Wie könnte die Entwicklung RD-10 und zwei 23-mm-Kano- Wir beginnen mit dem Aus­
Sache war aber lobenswert: Es bei den Motorseglern weiter­ nen aufnehmen. Obwohl die schneiden der beiden Rumpf­
gab Punkte für eine schöne gehen, um diese Klasse auch Gemischtbauweise beibehalten hälften. Es ist ratsam, etwa
Landung; und die Brems- und in den nächsten Jahren attrak­ wurde, gab es zunächst eine 1 mm über der Kontur auszu­
Hammerlandungen, wie wir tiv zu gestalten? Es wäre mög­ Reihe von Problemen beim schneiden, damit die Teile ge­
sie heute immer wieder beob­ lich, wieder die saubere Lan­ Triebwerkseinbau (Prototypen nauer auf einem Brett mit fein­
achten können, fielen dadurch dung zu honorieren und dafür noch mit Jumo 004). Unter an­ körnigem Schleifpapier plan
weg. Zusatzpunkte zu geben. Das derem wurde der Rumpf mit geschliffen werden können.
Dann wurde mit der Herabset­ würde aber wieder subjektive feuerfestem Stahl ■ ausgeklei­ Dabei ist darauf zu achten, daß
zung der Motorlaufzeit auf 90 s Einschätzungen ergeben, die det, um die Brandgefahr zu die Materialstärke gleichmäßig
(für alle Motortypen gleich) der oft Unstimmigkeiten bringen. vermeiden. Das Hauptfahr­ heruntergeschliffen wird. Vor
Steigflug schon etwas rasanter. Vielleicht sollte man zusätzli­ werk blieb. Das Heckrad dem Zusammenbau ist zu ent­
Die Landung erfolgte nun in ei­ che RC-Funktionen zulassen, mußte aus Stahl gefertigt wer­ scheiden, ob und wie weit man
nem Quadrat von zum Beispiel für Wölbklappen den, da die Bereifung den hei­ die Kabine gestalten will. Wer
75 m x 75 m. Die Modelle oder Landehilfen. Zur Lei­ ßen Abgasen nicht standhielt. den Bausatz der Jak-1 von Mi­
mußten zwangsläufig stabiler stungserhöhung im Gleitflug Um die Piloten an die neue An­ kro besitzt, kann nach diesem
werden, denn es wurde nicht wäre auch ein einklappbarer triebstechnik besser zu gewöh­ das Gerätebrett und den Sitz
mehr so sanft gelandet. Motor­ Motor denkbar, der fast in Ver­ nen, wurde das Cockpit der fertigen. Angaben über die Ka­
abstellungen waren nicht er­ gessenheit geraten ist. Wer Jak-3 übernommen und ledig­ binenausstattung kann man
laubt, und vor dem Start sah sein Modell bei der Landung lich mit den neuen Instrumen­ auch dem Heft 4 von „Stavebni
man alle MS-Piloten mit Sprit­ beschädigt (durch eine ge­ ten ausgestattet, die für das Plastikovy Modelarstvy" aus
zen hantieren, was der eine wollte harte Krachlandung), Strahltriebwerk notwendig wa­ der ÖSSR entnehmen.
oder andere Motor vielleicht sollte für die Landung keine ren. Die mitgelieferte Kabinen­
übelnahm und deshalb länger Punkte mehr bekommen. Dies Insgesamt wurden 280 Maschi­ haube ist gut. Kommt es den­
als 90 s lief. sind nur einige Gesichts­ nen gebaut. Weiterentwicklun­ noch vor, daß sie beschädigt
1979 wurde die Motorlaufzeit punkte, und das alles könnte gen führten zur Jak-17, deren ist, sollte eine neue gezogen
wieder geändert. Für Import­ diskutiert werden. Wer macht konstruktive Änderungen vor werden. Ist das Kabineninnere
motoren (außer MK 17 und So­ den Anfang? allem im neuen Bugradfahr­ fertiggestellt, fest eingeklebt
kol) waren es 45 s, für DDR- werk sichtbar waren. Völlig und richtig bemalt, werden die
Motoren 60 s. Das kam aber Hanno Grzymislawska überarbeitet, entstand danach beiden Rumpfhälften zusam­
als erstes Ganzmetall-Jagdflug­ mengeklebt. Nun wird der
zeug aus dem Hause Jakowlew Lufteinlauf ausgeschnitten und
die Jak-19. mit einem 2- oder 3-mm-Spiral-
Das Modell der Jak-15 stammt bohrer aufgebohrt. Mit einer
aus der Volksrepublik Polen Rundfeile wird er auf einen
und wird als Vakubausatz an­ Durchmesser von 6 mm erwei­
geboten. Es ist nicht ganz ein­ tert. Das Lufteinlaßteil sollte
fach zu bauen, da Vakus eine man aus Pappe und Alufolie zu
besondere Technologie erfor­ einem Rohr zusammenkleben
dern. Im Gegensatz zum und innen mit einem Deckel
Spritzgußbausatz sind hier alle verschließen. Die erste Ver­
wichtigen Teile in eine Plast­ dichterstufe kann man andeu­
platte von 0,8 bis 0,3 mm Ma­ ten, indem man in den Deckel
terialstärke geprägt und müs­ mit einer Klinge die Schaufeln
sen vor dem Zusammenbau einritzt. Die Einlaufkappe kann
sorgfältig mit einer Schere aus einem Gußast hergestellt
oder einem scharfen Messer werden. Sie hat eine Länge
ausgeschnitten und paßge­ von 6 mm und einen Durch-

Bild 12

Unser Kniff
Problematisch wird oft das Trennen von Kabinenteilen, wenn
eine geöffnete Kabine dargestellt werden soll. In den meisten
Fällen ist das Trennen mit einem Laubsägeblatt wegen der
Schnittbreite nicht ratsam. Wenn man aber in die Schnitt­
seite einer Industrieklinge oder einer Rasierklinge mit einer
Kantfeile in kurzem Abstand genügend viele Kerben feilt, er­
hält man eine hervorragende „Säge" zum Trennen von Kabi­
nenteilen mit extrem dünner Schnittbreite. B. O.

EEE 2'85 20
Jak-15 als Vakubausatz

messer von 4 mm, spitz zulau­ analog der Einlaufkappe gefer­ tig geschliffen, da es ein Stahl­ fen das durchsichtige Material
fend. tigt. Er hat einen Durchmesser rad darstellen soll. Die Abdek- nicht an.
Nun wird das Leitwerk ausge­ von 3 mm und ist 5 mm lang. kung dafür entsteht ebenfalls Zum Schluß folgt die Farbge­
schnitten, bearbeitet und zu­ Danach wird die Schubdüsen­ aus geeigneten Plastabfäl­ bung. Bemalungshinweise fin­
sammengeklebt. Dann wird es verkleidung angeklebt; sie len. den sich auf der Modellverpak-
an das Rumpfheck angepaßt paßt gut. Wenn das im Rohbau kung sowie in der ÖSSR-Zeit-
Für das Staurohr von 8 mm
und angeklebt. Es folgen die fertige Modell gänzlich ausge­ schrift „letectvi + kosmonau-
Länge suchen wir eine geeig­
beiden Tragflächenhälften. härtet ist, muß man verspach­ tika", Heft 21/79. Die mitgelie­
nete Besenborste und kleben
Beim Beschleifen sollte man teln und sauber verschleifen. ferten Abziehbilder sind gut
sie vorn in die linke Tragflä­
darauf achten, daß die Profil­ Dabei sollte man vorsichtig ar­ und decken auch auf dem dun­
che. Ist das Fahrwerk am Mo­
dicke gleichmäßig zum äuße­ beiten, da das Material an ver­ kelgrünen Grund.
dell fest verklebt, wird noch­
ren Flächenrand abnimmt. Aus schiedenen Stellen sehr dünn Das fertige, mit etwas mehr
mals alles kontrolliert und,
der unteren Hälfte müssen ist. Aufwand hergestellte Vaku-
wenn notwendig, nachgearbei­
noch die Fahrwerksschächte Im Modellmaßstab beträgt der modell der Jak-15 ist eine Berei­
tet. Wer das Modell weiter ver­
ausgearbeitet werden. Jetzt Kanonendurchmesser etwa cherung jeder Sammlung und
feinern will, kann mit einem
können die Tragflächen zu­ 0,5 mm. Die Rohre ragen von einem herkömmlichen
spitzen Zahnbohrer Details ein­
sammengeklebt werden, und 6 mm aus dem Rumpf. Gut eig­ Spritzgußmodell kaum zu un­
gravieren. Als Vorlage hierfür
nach dem Aushärten erfolgt nen sich dazu ausgediente Ka­ terscheiden.
dienen geeignete Dreiseiten­
das Anpassen und Einkleben in nülen, die man mit EP 11 sau­ risse und Fotos aus der Modell­
den Rumpf. ber einkleben kann. Die Teile dokumentation.
Die Schubdüsenverkleidung für das Fahrwerk entnehmen tu
D
wird ausgeschnitten, die wir dem Bausatz. Die Radab­ Letztlich wird die Kabinen- g
Schubdüse aufgebohrt und deckklappen sollte man aus haube aufgeklebt. Dazu ver- 1/5
wieder auf 6 mm geweitet. Der dünnem Plastmaterial neu her­ wendet man am besten 3D-Kle- o Gerald Mohr
Abströmkegel wird ebenfalls stellen. Das Spornrad wird kan­ ber oder Saladur; beide grei- 2 Hans-Joachim Mau

EBE 2'85 21
Bild 1: Umbau des Modellpanzers durch ein
zweites Getriebe

Nachdem im Heft T85 das Bauen der


Hindernisstrecke für kabelgesteu­
erte Panzermodelle beschrieben
wurde, wenden wir uns nun den
technischen Lösungen zum Be-
i trieb dieser Strecke zu. Im
| wesentlichen geht es dabei um den
Umbau des Panzermodells und die
Konstruktion des Steuergeräts.

Mit Steuergerät
undKabelschleppe
Der Umbau währleistet wurde (Bild 1). Piko-Mechanik verwendet rechte Steuerhebel zurückge­
des Modellpanzers Durch diese Antriebsart war es (Bild 2). Diese Fahrstromregler zogen, so bewegt sich die
Als Modellpanzer wird ein han­ möglich, auch enge Kurven auf haben folgende Vorteile: rechte Gleiskette langsamer,
delsübliches Spielzeugmodell der aufgebauten Hindernis­ 1. Die Fahrgeschwindigkeit und der Panzer führt eine
Typ „T-62" des VEB Piko-Me- strecke sicher zu befahren. läßt sich in drei Stufen regeln. Rechtskurve aus. Hat der
chanik Eisfeld verwendet. Die Der Panzer kann nun auch auf 2. Die Vorwärts- und Rück­ rechte Steuerhebel die Mittel­
Nachteile dieses Modells und der Stelle wenden. Die An­ wärtsbewegung, ebenfalls in stellung erreicht, bleibt die
des dazu vertriebenen Steuer­ schlüsse der beiden Getriebe­ drei Geschwindigkeitsstufen, rechte Gleiskette stehen, und
geräts bestehen darin, daß die motoren wurden durch eine erfolgt automatisch beim Vor­ der Panzer fährt eine scharfe
Fahrtrichtungsänderung durch 5polige Diodenbuchse im Mo­ wärts- oder Rückwärtsschie­ Rechtskurve. Wenn der rechte
mechanisches Umschalten des dell realisiert. ben des Fahrhebels. Steuerhebel zurückgezogen
Getriebes vorgenommen wird. Die elektrische Verbindung wird, bewegt sich die rechte
Das erfolgt mit Hilfe eines „Modellpanzer - Steuergerät" Jeder Motor der rechten Gleis­ Gleiskette gegenläufig zur lin­
Bowdenzuges, der den Ak­ erfolgte mit einer 4poligen Te­ kette und linken Gleiskette ken, und der Panzer dreht sich
tionsradius des Modells be­ lefonleitung, an deren Enden wird durch je einen Fahrstrom­ auf der Stelle. Durch geschick­
achtlich einschränkt und im jeweils ein 5poliger Dioden­ regler geregelt. Beim gleich­ tes Betätigen beider Steuerhe­
rauhen Freiflächenbetrieb stecker angebracht wurde. Für mäßigen Vorwärtsschieben bel lassen sich auch kompli­
leicht zur Verschmutzung und die Steuerung der zwei Elektro­ beider Steuerhebel beschleu­ zierte Fahrbewegungen aus­
damit zur Schwergängigkeit motoren wurden umgebaute nigt der Panzer in drei Stufen führen, und die Steuerung
neigt. Bei diesem mechani­ Batteriefahrstromregler für und bewegt sich geradeaus. funktioniert somit analog der
schen Vorgang wird jeweils Modelleisenbahnen des VEB Wird nun zum Beispiel der eines echten Kampfpanzers.
nur eine von beiden Gleisket­
ten angetrieben. Ein Wenden
auf der Stelle ist nicht möglich.
Die Vorwärts- und Rückwärts­
bewegungen sind nur durch
zwei Umschalttasten realisier­
bar. Neben einer relativ hohen
Störanfälligkeit des Bowdenzu­
ges für die Fahrtrichtungsände­
rung ist eine naturgetreue Pan­
zersteuerung generell nicht
möglich. Durch die Arbeitsge­
meinschaft „Technischer Mo­
dellbau" der Station „Junger
Techniker und Naturforscher" in
Cottbus wurden die Modell­
panzer so umgebaut, daß mit
Hilfe von zwei elektromechani­
schen Spielzeuggetrieben (Ori­
ginalgetriebe des T-62 vom
Herstellerbetrieb) der separate
Antrieb jeder Gleiskette ge­

EEE 2'85 22
Bild 3: Gesamtansicht des Steuergeräts
Die Konstruktion Herausziehen des Diodenstek-
des Steuergeräts kers aus der Buchse.
Im Rahmen des Aufbaus ihres Die Grundplatten der beiden
Militärpolitischen Kabinetts Fahrstromregler wurden auf
setzten sich die Mitarbeiter der 50 mm Höhe beiderseits ge­
Station das Ziel, ein neues kürzt und auf ein Winkelblech
Steuergerät für kabelge­ montiert. Somit können diese
steuerte Modellpanzer zu ent­ senkrecht stehend rechts und Bild 4: Steuergerät mit aufgeklapptem Deckblech (ohne Batte­
wickeln. links im Gehäuse festge­ rien)
Die Schwerpunkte für die Ent­ schraubt werden. Der Stufen­ Flachbatterien. Beide Batterien Um die Kontaktfedern gegen
wicklung des Geräts lauteten: widerstand auf der Grundplatte sind in eipem Batteriebehälter Korrosion zu schützen, wird
1. Naturgetreue Steuerung der des Fahrstromreglers wird ent­ des Kofferempfängers „Stern- empfohlen, diese regelmäßig
beiden Gleisketten des Modell­ sprechend der Schaltung ge­ Party" zusammengefaßt. Die­ dünn mit Polfett einzustrei­
panzers mit Hilfe von zwei gen zwei höher belastbare Wi­ ser Batteriebehälter wird von chen (Batteriekontakte und
Lenkhebeln; derstände R1 und R2 (5 Ohm/ oben in das geöffnete Steuer­ Schleiffedern der Fahrstrom­
2. Regelung der Fahrge­ 2 W) ausgetauscht. Bei Fahr­ gerät eingelegt. Die Kontakt­ regler). Auf gute Vorspannung
schwindigkeit und getrennter stromreglern, in denen der gabe erfolgt mit Federkontak­ aller Federkontakte ist zu ach­
Gleiskettenantrieb bei Vor­ Stufenwiderstand nicht mehr ten aus Flachstahl.' Schraub- ten.
wärts- und Rückwärtsbewe­ enthalten ist, erfolgt der Ein­ und Klemmverbindungen ent­ Vor der ersten Inbetriebnahme
gung des Modells; bau der Widerstände nach der fallen, so daß der gesamte Bat­ sollten.alle Buchsen und Lager
3. Schnelles Wechseln des Schaltung. teriesatz problemlos ausge­ mit Kugellagerfett leicht einge­
Batteriesatzes. Die drehbar gelagerte Kontakt­ wechselt werden und komplett fettet werden. Außerdem wird
Unter diesen Gesichtspunkten platte wird anstelle des Plasthe­ in das Regeneriergerät zum Re­ zur Verhütung von Kurzschlüs­
wurde das Steuergerät wie bels mit einem Steuerhebel aus aktivieren eingelegt werden sen, Wackelkontakten und
folgt aufgebaut: 6 mm Rundstahl versehen. Die­ kann. schlechten Lötstellen geraten,
Als Gehäuse wurde ein han­ ser Hebel wird an seiner Befe­ An der rechten Seite des Ge­ alle elektrischen Verbindun­
delsüblicher Transportkasten stigungsstelle abgeflacht und häuses wird der Batteriehaupt­ gen mit einem Prüfgerät durch­
aus Duroplast mit zwei Schrauben M2 an der schalter (Schiebeschalter) an­ zuprüfen. Endlich kann das
270 mm x 178 mm x 55 mm, Kontaktplatte angeschraubt. gebracht. Ein verstellbarer Tra­ Kommando ertönen:
Waren-Nummer 5874 2000, Zwischen beiden Fahrstrom­ geriemen ermöglicht die be­ „Panzer ... vorwärts!"
verwendet. Dieser wurde auf reglern befindet sich die Batte­ queme Handhabung des Gerä­
110 mm gekürzt. Die Gesamt­ rieaufnahme für die beiden tes (Bild 4). Wolfgang Baruth
größe beträgt nun
178 mm x 110 mm x 55 mm.
Als obere und vordere Deck­
platte wird ein abgekantetes
Blech verwendet. Das Blech
wird mit zwei Schrauben an
der unteren vorderen Kante
am Duroplastgehäuse befe­
stigt. Somit kann das Deck­
blech für den Batteriewechsel
nach vorn aufgeklappt werden.
Im geschlossenen Zustand
wird das Deckblech an der hin­
teren oberen Seite mit zwei
Rändelmuttern gegen ein un­
gewolltes Aufklappen gesi­
chert (Bild 3). In der Draufsicht
auf das Steuergerät sind die
beiden Aussparungen für die
Steuerhebel im Deckblech er­
kennbar. An der vorderen
Seite befindet sich die 5polige
Diodenbuchse für die Auf­
nahme des Steuerkabels. Eine
federnde Drahtbügelsicherung
verhindert ein ungewolltes

BEE 2'85 23
ABC des Automodellbaus (8)

Gestaltung der Karosserieeinzelteile


Die ABC-Bildseite zeigt im hätte. Die Hauptaufgabe be­ tung der Einzelteile ist es erfor­ die Übersichtszeichnung über­
Bild 1 eine Wolga-Karosserie­ steht jetzt darin, die Karosserie derlich, diese hinsichtlich der nommen werden. Unser Bei­
übersicht mit den wichtigsten in herstellbare Einzelteile auf­ Abmessungen mit der Über­ trag ist keinesfalls ein Kon­
Bauteilen. Derartige Übersich­ zugliedern. Wer diese Arbeit sichtszeichnung abzustimmen. struktionsrezept; er soll anre­
ten sollten bei Eigenkonstruk­ erstmalig ausführt, hat es leich­ Haben Einzelteile auf den Skiz­ gen und die eigenschöpferi­
tionen stets angelegt werden, ter, wenn er nach Bild 2 bis zenblättern ihre endgültige sche Arbeit fördern.
ohne Rücksicht darauf, ob sie Bild 8 arbeitet. Auf Skizzenblät­ Form erhalten, so sollten sie in Werner und Peter Hinkel
gelingen oder nicht. Sie er­ tern läßt man das Modell Takt
leichtern auf jeden Fall das Ge­ für Takt entstehen. Dabei
stalten der Einzelteile. Wir er­ kommt es nicht darauf an, um
kennen neben dem Formver­ jeden Preis die Einzelteiltech­
lauf der Bauteile zugleich alle nologie des großen Vorbilds zu
Füge- und Klebstellen; sogar kopieren. Bei der Formgestal­
Konstruktionsfehler lassen sich
dabei aufdecken, die man vor
Baubeginn kaum bemerkt

Konstruktionsbeispiel in Holzbauweise am Modell Wolga GAS- 2b

(7) Einzelteilgliederung im komplex


(7) - (7) Einzelteilgliederung nach Arbeitstakten
Für den Modellbau bearbeitet: Werner Hinkel Gezeichnet: Peter Hinlrel

Teilbenennung:

27 Seitenteil links, rechts


2.2 Unteres Bugteil
2.3 Heckteil
3.1 Spritzwand
3.2 Anschlußteil - Fahrgestell
OberesSeitenteit links/ rechts
i.2 Trennwand
5.1 Hauben -Anschlagteil
5.2 Motorraum-Abdeckung H./re.
5.3 Oberes Bugteil
5.6 Kbffkrraum-Abdeckung H./re.
5.5 Mfbrklappen -Anschlagteil
6.1 Motorhauben-Miteil
6.2 KbfTbrklappen -Pohteil
7.1 Hauben-Formten
7.2 Windlaufsäule links, rechts
7.3 kbstensäute links, rechts
7.6 Windlaufsäule links, rechts
7.5 Dach-Bohteil
8.1 Scheibenrahmen
8.2 formten
8.3 Forinten (Aufteimer)
8.4 Scheibenrahmen
(nicht sichtbar! ) '

Bemerkung und Hinweis:

Für das Beispiel Einzelteilgliederung 2-8


wurden nur Hauptbauteile berücksichtigt
Der Einbau beweglicher Türen wurde nicht
dargesteltt.

EÜE285 24
Elektronische Baugruppen für Funktionsmodelle (2)

Verstärkerbaugruppen
Für die Abstrahlung der akusti­
schen Signale über den Laut­
sprecher von einem Modell­
fahrzeug aus sind NF-Verstär-
ker erforderlich. Diese sollen
besonders bei Schiffsmodellen
möglichst leistungsfähig sein,
damit auch bei größeren Ent­
fernungen die elektronischen
Funktionen (Sirene, Nebelhorn
usw.) voll zur Geltung kom­
men. Die Grenze der mögli­
chen Lautstärke wird von der
Größe des Modells und der in
ihm installierbaren Lautspre­
cher vorgegeben.
Mit der heute verfügbaren
Halbleitertechnik lassen sich
Verstärker mit IS bis zu 5 W
auf kleinstem Raum aufbauen.
Dabei ist es von Vorteil, daß
diese Verstärker nicht unbe­
dingt für Hifi-Qualität dimen­
sioniert werden müssen. So ist
die Abstrahlung sehr tiefer Fre­
quenzen (Bässe) genauso we­
nig erforderlich wie die der
höchsten Tonlagen. Ebenso
spielt der Klirrfaktor eine un­
tergeordnete Rolle. Ausnahme­
fälle könnten Musikübertra­
gungen (Bordkapelle) vom Kas­
settenrekorder sein.
16 15 W 13 12 n 10 3
Unter diesen Gesichtspunkten
)
sollen zwei Verstärkerbau­
steine beschrieben werden, 1 2 J .m. 678
die den üblichen Anforderun­ Bild 4
gen im Modellsport genügen.
Im Bild 1 ist die Schaltung
eines 1-W-Verstärkers darge­
stellt. Im wesentlichen handelt
es sich um die Standardschal­
tung für diesen Schaltkreis.
Zur Kühlung sind die beiden Bild 5 Bild 6 ~ “ L +
breiten Fahnen, die auf Masse­
potential liegen, mit der groß­
flächigen Leiterbahn zu verlö­
ten. Dieser Faktor ist bereits
bei der Anfertigung der Leiter­
platte zu beachten. Die ver­
drillte dickere Litze zum Laut­
sprecher sollte nicht mit der
Eingangsleitung in einem Ka­
belbaum verlegt werden. Es
kann zur Rückkopplung und
zum Schwingen der Schaltung
kommen. Das gilt selbstver­
ständlich auch für andere NF- Bild 1: NF-Verstärker für 1 W Ausgangsleistung
Verstärkerschaltungen. Bild 2: Leiterplatte zu Bild 1
In große Schiffsmodelle kön­ Bild 3: Bestückungsplan zu Bild 2
nen auch leistungsfähigere Bild 4: NF-Verstärker für 5 W Ausgangsleistung
Lautsprecher montiert werden. Bild 5: Leiterplatte zu Bild 4
Hierfür ist im Bild 4 ein Ver­ Bild 6: Bestückungsplan zu Bild 5
stärker mit 5 W Ausgangslei­ Bild 7: Kühlkörper für den Schaltkreis A 205
stung dargestellt. Auch hier Bild 7 Bild 8: Mechanischer Aufbau des Verstärkers
erzeugt ein IS bei geringer Au-

nöEE 2'85 26
ßenbeschaltung eine ausrei­
mbh stellt vor
chende Wiedergabequalität für
die akustischen Funktionen. nde der siebziger Jahre
Zwar ist der Schaltkreis
A 205 K mit Kühlkörper im Ein­
E wurde im VEB Modellbahn­
zubehör Glashütte als Nachfol­
zelhandel erhältlich, aber die­ gemuster des 2,5-cm3-Moskito
ser Kühlkörper paßt wegen sei­ ein Modellmotor mit Druck­
ner ungünstigen Maße nicht in gußgehäuse und 3-Kanalum-
das Baugruppensystem. Den­ kehrspülung, der LM 25/1, ent­
noch kann der Schaltkreis mit wickelt. Die Produktion wurde
dem weit abstehenden Origi­ vorbereitet, aber aus verschie­
nalkühlkörper in die Schaltung denen Gründen nicht aufge­
eingesetzt werden, um darin nommen. So lagen viele Ge­
den kompletten Verstärker se­ häuseteile in hoher Qualität auf
parat an einer gut geschützten Lager.
Stelle im Modell unterzubrin­ Der VEB Berliner Werkzeug­
gen. maschinenfabrik übernahm
Das gleiche gilt auch für den 1983 den gesamten technisch­
IS A 210 K mit thermischer technologischen Nachlaß des
Schutzschaltung, der statt des LM 25/1, um ihn als Basis sei­
A 205 in der Schaltung ver­ ner Modellmotorenproduktion
wendbar ist. Ein neuer Kühl­ zu nutzen. Da der LM 25/1 in
körper, der gleichzeitig als Ge­ seiner Grundkonzeption nicht
häuse dient, wurde aus Alumi­ mehr auf dem neuesten Stand
niumblech angefertigt. Das der Technik war, aber die vor­
heißt natürlich, daß diese Bau­ handenen Druckgußteile wei-
gruppe nicht allseitig einge­ testgehendst genutzt werden
packt werden darf, wenn von mußten, wurde das gesamte,,
ihr längere Zeit volle Leistung „Innenleben" des Motors neu 5
abverlangt wird. Eine gewisse entwickelt. Lange Lebensdauer«;
Belüftung der Kühlfläche ist und hohe Motorleistung waren .
notwendig, da sich die Bau­ die wichtigsten Entwicklungs-o
gruppe erwärmen kann. Bild 7 ziele.
zeigt diese Kühlkörpervariante. Der nun vorliegende Glühzün­
Man schneidet die Form nach
der Zeichnung mit einer Laub­
der-Modellmotor BWF 2,5 S
(auf dem Gehäuse ist aus den
Modellmotor

BWF 2,5 S
säge aus und biegt die Kanten bereits genannten Gründen
entsprechend den gestrichel­ noch immer LM 25/1 zu lesen)
ten Linien. ist als Motor mit ABC-Technik
Die mechanische Verbindung für Kolben und Laufbuchse für
zwischen Schaltkreis und Kühl­ hohe und höchste Drehzahlen
blech wird von einem prismati­ geradezu ideal geeignet. ABC rung gefertigt und durch Kurz- Obwohl das „B" bei ABC für
schen Zwischenstück aus Mes­ heißt: Aluminium-Kolben und zeit-gasnitrieren oberflächen­ Bronze steht, wird, wie interna­
sing, Kupfer oder Aluminium Bronze-Laufbuchse mit Hart­ gehärtet. Diese Härtemethode tional üblich, die mit drei Über­
hergestellt, das sehr genau chromlaufschicht. wird sonst nur zur Standzeiter­ strömkanälen versehene Lauf­
rechtwinklig gearbeitet sein Der Kolben besteht aus einer höhung von Schneidwerkzeu­ buchse aus Messing gefertigt.
muß, damit kein Luftspalt zwi­ hochsiliziumhaltigen Spezialle­ gen angewandt und ergibt eine Sie wird innen und außen ge­
schen den aufeinanderliegen­ gierung und sorgt mit seinem hochverschleißfeste Oberflä­ schliffen, mit einer Schicht­
den Flächen entsteht. Andern­ geringen Gewicht für einen che. Wegen des Einsatzes von dicke von etwa 0,02 mm innen
falls erfolgt nicht die erforderli­ sehr vibrationsarmen Motor­ hochfestem Stahl für die im hart verchromt und dann ge­
che Verlustwärmeübertragung lauf. Der gegossene Kolben ist Schaft nur 10 cm starke Kur­ läppt. Der Rippenkörper ist in­
vom IS zum Kühlblech. Die außen geschliffen; ebenfalls belwelle kann der Motor auch nen zur besseren Wärmeablei­
beiden Kühlfahnen des IS wer­ geschliffen ist die Bohrung für mit Resonanzrohr betrieben tung ebenfalls geschliffen. Er
den mit einer kleinen Flach­ den Kolbenbolzen. Das Pleuel werden, ohne daß die Gefahr
zange vorsichtig nach oben ge­ wurde aus einer hochfesten von Kurbelwellenschäden be­
bogen, bis das Zwischenstück Aluminium-Kupfer-Legierung steht.
(8 mm) genau dazwischen geschmiedet und besitzt an
paßt. Dann verbinde man es den Lagestellen je eine
mit einer M3-Schraube und Schmierbohrung. Der Kolben­
Mutter mit dem IS. Anschlie­ bolzen ist aus einem gehärte­
ßend wird beides mit ten Wälzlager-Normteil gefer­
M3 x 5-Senkkopfschrauben tigt und mit zwei Drahtsiche­
an das Kühlblech geschraubt, rungen im Kolben fixiert.
jetzt erst kann der Schaltkreis Die zweifach kugelgelagerte
mit dem Kühlkörper auf die Kurbelwelle besitzt eine große
Platine gesteckt, ausgerichtet Ausgleichsmasse an der Kur­
und verlötet werden. Dabei belwange, wodurch in Verbin­
sollte darauf geachtet werden, dung mit dem extrem leichten
daß der Rand des Kühlblechs Kolben eine ungewöhnlich
auf der Platine oder auf dem gute Laufruhe erreicht wird, so
Gehäusegrund aufliegt. Sonst daß fast von einem vibrations­
kommt es später bei einem freiem Motorlauf gesprochen
Druck von außen zu einem werden kann.
Umknicken der IS-Pins. Die Kurbelwelle ist aus einer
Gerhard Scherreik hochfest vergüteten Stahllegie-
wird mit vier Schrauben M 2,5
auf das Kurbelgehäuse aufge­
schraubt.
Der Zylinderkopf ist zweiteilig
ausgeführt und wird auf die
Laufbuchse ohne Dichtung
flach aufgesetzt und mit vier
Schrauben M 2,5 befestigt; er
ragt also nicht wie üblich in die
Laufbuchse hinein. Der
Quetschspalt zwischen Kolben
und Zylinderkopf wird vom
Werk ohne Dichtung auf
0,2 mm bis 0,3 mm eingestellt.
Soll gedoopter Kraftstoff ver­
wendet werden, ist die mitge­
lieferte Dichtung einzusetzen
und damit der Quetschspalt auf
0,5 mm bis 0,6 mm zu vergrö­
ßern.
Im hinteren Deckel befindet
sich eine Zylinderschraube
M 3, die bei Einsatz des gro­
ßen Vergaserschachtes gegen
den mitgelieferten Drucktank­
stutzen auszutauschen ist. Der
Schalldämpfer wird mit zwei
M 2,5-Schrauben am Motor
befestigt. Er ist als 3-Kammer-
Dämpfer ausgelegt und ergibt
bei etwa 18 000 U/min eine
durchschnittliche Geräuschab­
senkung von 10 dßA, gemes­
sen in 15 m Entfernung.
Wie jeder moderne Modellmo­
tor, entfaltet der BWF 2,5 S (S
- steht für Standard) seine
volle Leistung erst bei hohen
Drehzahlen. Auf Grund der
verwendeten ABC-Technik ist
er auch in der Lage, lange Zeit
hohe Drehzahlen ohne erhöh­
ten Verschleiß zu bewältigen.
So liefen Testmotore im Dauer­
test 12,5 Stunden mit etwa
21 000 U/min bzw. 30 Stunden
mit etwa 17 500 U/min, ohne
besondere Verschleißerschei­
nungen zu zeigen; bei der Lei­
stungsermittlung wurden sogar
Drehzahlen von 34 000 U/min
erreicht. Der Motor neigt nicht
zum Überhitzen; er reagiert
eher negativ auf zu niedrige
Drehzahlen (unter 10 000 U/
min) und zu niedrige Motor­
temperatur, die dann zu unsau­
berem Motorlauf und Lei­
stungsminderung führt. Daher
wird in der Gebrauchsanwei*
sung auch empfohlen, bei
niedrigen Temperaturen dem
Kraftstoff 5 bis 10 Prozent Ben­
zin beizufügen.
Die als Höchstleistung angege­
benen 0,5 kW wurden ohne
Schalldämpfer mit einer Prefo-
Glühkerze 25 L und FAI-Kraft-
stoff (80 % Methanol, 20 % Rizi­ lenk und Selbstzünderkopf, dämpfer 0,5 kW (0,68 PS) bei Schalldämpfer 15,3 Ncm bei
nusöl) erreicht. Versuche mit wird vorbereitet. 29 000 U/min; • maximaler 18 500 U/min; Masse des Mo­
Glühköpfen ergaben eine Mo­ Bernhard Krause Drehmoment ohne Schall­ tors 157 g; Masse des Schall­
torleistung von 0,6 kW. Die dämpfer 20 Ncm bei 20 000 U/ dämpfers 55 g; Länge ohne
Produktion der erforderlichen Technische Daten min; maximale Leistung mit Schalldämpfer 105 mm; Höhe
Zubehörteile, wie Drosselver­ Hubraum 2,47 cm3; Hub Schalldämpfer 0,35 kW ohne Schalldämpfer 63 mm;
gaser, Extremkühlkopf, 14 mm; Bohrung 15 mm; maxi­ (0,48 PS) bei 26 000 U/min; Breite ohne Schalldämpfer
Schwungscheibe, Kardange­ male Leistung ohne Schall­ maximaler Drehmoment mit 42 mm.

BEE .2'85 28
Friedewald: Hagenow:
Abschluß der Viele Teilnehmer - starke Leistungen
Wieder zog es im Herbst 1984 viele
Segelsaison Kameraden zum Pokalwettkampf
Zum Abschluß der Segelsaison der nach Hagenow; wo einer der be­
Klasse F5-M im Kreis Dresden ran­ gehrtesten Wettkämpfe im Automo­
gen 27 Wettkämpfer aus Leipzig, dellsport der RC-V-Klassen ausge­
Cottbus und Berlin sowie von der tragen wird.
gastgebenden Mannschaft der Ein großes Fahrerfeld war ange­
Sektion Schiffsmodellsport im VEB reist. In der VVSenioren starteten
Planeta um den Wanderpokal des 30 Wettkämpfer, in der V2/Senio-
Betriebsdirektors des VEB Planeta ren 28, bei V3 der Senioren waren
Radebeul. Herzlich willkommen 21 Wettkämpfer am Start, und in der
waren die 13 Segler des Sport­ V3/junioren wetteiferten 14 Sport­
klubs SVAZARM Kollin (CSSR). In ler um den Pokal.
acht Wertungsläufen wurden die Helfer und Rundenzähler hatten
Sieger ermittelt. viel zu tun, und man sollte einmal DDR-Meister Ronald Lippitz kam diesmal nur auf den 3. Platz
Bei den Senioren gewann der wieder erwähnen, daß ohne die
DDR-Meister von 1984, Oskar „Schmiermaxen" nicht solche ni­
Heyer, aus Berlin. Der 2. Platz ging veauvollen Rennen durchgeführt
an Rainer Renner (Cottbus), und werden könnten. Auch die Junioren
den 3. Platz belegte der noch in zeigten ansprechende Leistungen
der Leistungsklasse II segelnde in ihrem Finallauf. Für die Überra­
Gerd Schlage von Planeta Rade­ schung sorgte Carsten Bartsch, der
beul. Bei denjenigen Junioren, die mit 31 Runden in 20:32 min auf
in der Seniorenklasse starteten, Anhieb den Pokal holte.
aber getrennte Wertungen hatten, Das nach langer Zeit erstmals
segelte sich mit großem Punktvor­ starke Juniorenfeld deutet darauf
sprung Sven Schneider (Berlin) auf hin, daß sich endlich etwas tut in
den ersten Platz. Die nächsten puncto Nachwuchs. Doch wo blei­
Plätze belegten die Junioren Pavel ben die Bezirke Rostock, Halle, Er­
Zajiz und Martin Kohlicek aus der furt, Cottbus, Magdeburg, Gera
CSSR. Heinz Nerger und Dresden? Otto-Fred Albrecht

Ergebnisse: V3/Jun.: 1. C. Bartsch (O), 31


Suhl: R., 2. A. Tippmann (T), 28 R., 3. L. Bunge
(B), 7 R.; Vl/Sen.: 1. H. Fritsch (T), 62 R„
15 Jahre 2. W. Rabe (S). 54 R., 3. R. Lippitz (S), 53
R.; V2/Sen.: 1. M. Hähn (S), 61 R., 2. H.
Waffenschmied- Fritsch (T), 55 R., 3. R. Lippitz (S), 42 R.;
V3/Sen.: 1. R. Glowacki (H), 42 R„ 2. D.
Gesewski (F), 42 R., 3. M. lichtenfeid, Die jüngsten GST-Mitglieder der Na, noch ein Stück! Schiedsrichter
pokal (H), 36 R. Sektion Automodellsport Otto-Fred Albrecht fiebert mit

Bei kaltem Wetter, aber guter Ther­


mik wurde der Wettstreit um den
„Waffenschmied-Wanderpokal" Finsterwalde:
der Klasse F3MS auf dem hiesigen
GST-Flugplatz ausgetragen. Am
Start waren 23 Wettkämpfer aus
Es ging um den
den Bezirken Suhl, Erfurt, Halle,
Magdeburg, Leipzig und Ro­
»Sängerstadt-
stock.
Nach 14 Jahren gelang es dem Ka­ Pokal«
meraden Walter Heinrich mit 775 Trotz des Sturmes am letzten No­
Punkten, den Pokal wieder einmal vemberwochenende traten 31
Wettkämpfer aus drei Bezirken an,
in die Grundorganisation der GST um die Wanderpokale in den Klas­
im VEB Fahrzeug- und Jagdwaffen­ sen RC-EBR/Schüler, Junioren und
werk „Ernst Thälmann", Suhl, zu Senioren zu erkämpfen. Außerdem
holen. Harald Fach wurde Zweiter standen für die Sieger der EBS-
mit 773 Punkten, gefolgt von Georg Klassen drei Keramikhumpen mit
Heinecke (beide Bezirk Magde­ dem Finsterwalder Stadtwappen a Bei der Funküberprüfung: Tor­
burg) auf Platz 3 mit 770 Punkten. bereit. Mehr als 600 Zuschauer sten Neumann, selbst noch Junior,
drängten sich in die leider viel zu ist als Schiedsrichter und Starter
Den Sonderpreis für das schönste kleine Halle und ließen sich immer
Flugmodell erhielt Heinz Keppler „eingefuchst". Er ist bei den Auto­
wieder zu stürmischem Beifall für modellsportlern des Bezirkes aner­
aus Erfurt. Walter Heinrich und Ulf fehlerfreies Fahren oder span­ kannt und geachtet
Mett bekamen die Auszeichnung nende Speed-Rennen hinreißen.
für den zweckmäßigsten Motorseg­ In der Klasse EBR/Schüler wurde
ler. Nach der Siegerehrung betei­ dem Lützener Alexander Berger
die Pokalverteidigung nicht leicht 4 „Vater Vater", eigentlich Johan­
ligten sich alle Wettkämpfer und j nes Vater aus Senftenberg, gehört
% gemacht, denn Michael Lehmann
viele Gäste, darunter der DDR-Mei­ £ aus Finsterwalde hatte mit 54,46 s zu den engagiertesten und besten
ster der Klasse F3A, Eckehard auf dem glatten Parkett die beste Übungsleitern im Bezirk Cottbus
Schmidt, am Schaufliegen. h Zeit erreicht, landete aber durch eine Kegelberührung auf Platz er Alexander Berger klar hinter
Günter Kessel o drei. Bei den Junioren konnte sich sich lassen konnte. Den 1. Platz
Steffen Reichelt sogar einen Fahr­ der Junioren konnte sich Steffen
fehler leisten, um dennoch den Reichelt sichern, während sich im
Wanderpokal vor seinem Finster­ spannendsten Finale der Senior
walder Kameraden Torsten Neu­ Gerhard Agthen aus Senftenberg
mann zu erkämpfen. Der Senior behaupten konnte.
Ernst-Peter Fritz aus Lützen wurde Dieser Wettkampf hat erneut be­
mit einer fehlerfreien, konzentrier­ wiesen, daß der RC-Automodell-
ten Leistung vor dem Zittauer Tho­ sport im Bezirk Cottbus - erst seit
mas Beier erneut Pokalgewinner. 1981 betrieben - auf dem Vor­
Das begeisterungsfähige Publikum marsch ist.
kam bei den Rennklassen voll auf Ein besonderer Dank gilt Dorothea
seine Kosten. So gelang dem zwei­ Fritz, die als Schiedsrichterin die
fachen Vizemeister Robert Agthen Fäden straff in der Hand hielt.
aus Senftenberg bei den Schülern
die Meisterschaftsrevanche, indem Hubertus Koslowski

HE 2 85 29
MITTEILUNGEN der Abteilung Modellsport Automodellsport
Wettkämpfe der Kategorie
im ZV der GST SRC: Georg-Wilhelm Hübener,
6822 Rudolstadt 2, Friedrich-
Engels-Str. 15, Fach 37/41;
Ausschreibung Wettkämpfe der Kategorie RC:
Hubertus Koslowski, 7980 Fin­
sterwalde, Hans-Beimler-
Str. 9.
zum Jahreswettbewerb im Modellsport
Flugmodellsport
für das Wettkampfjahr 1985 Wettkämpfe in den Freiflug­
klassen: Gerhard Löser, 4253
Auf der Grundlage des Wett­ aus verschiedenen Bezirken; sen E, F2, F6/7: Margot Quin- Helbra, Birkenallee 13,
kampfsystems des Modell­ 2 Punkte - bei der Teilnahme ger, 8044 Dresden, Kärntner PF 705;
sports vom 1. März 1982, Pkt. an Kreis- und Kreisgruppen­ Weg 22; Wettkämpfe in den Fesselflug­
2.3.11, und der Wettkampf­ meisterschaften, Pokalwett­ Wettkämpfe der Kategorie Se­ klassen: Dietmar Girod, 2520
und Rechtsordnung wird der kämpfen und Wettkämpfen, an geljachten der Klassen D und Rostock, Helsinkier Str. 50;
Jahreswettbewerb im Flug- denen Teilnehmer aus minde­ F5: Gerhard Sagasser, 2238 Wettkämpfe in den RC-Flug-
und Schiffsmodellsport vom stens drei Bezirken gestartet Zinnowitz, Glienbergweg klassen: Dietrich Austel, 1160
1. 1. 1985 bis zum 31. 10. 1985 sind; 14; Berlin, Goethestr. 8;
und im Automodellsport vom 3 Punkte - bei der Teilnahme Wettkämpfe der Schülerklas­ Wettkämpfe im Raketenmo­
1. 1. 1985 bis 31. 12. 1985 an Bezirks- und Bezirksgrup­ sen: Fritz Wolf, 1930 Wittstock, dellsport: Siegfried Görner,
durchgeführt. penmeisterschaften; Maxim-Gorki-Str. 10. 9580 Zwickau, Kirowstr. 8.
1. Wertung 5 Punkte - bei der Teilnahme
In die Wertung gelangen Wett­ an der DDR-Meisterschaft und
kampfergebnisse von Wett­ an internationalen Wettkämp­ Im Jahreswettbewerb 1985 erfaßte Klassen
kämpfen und Meisterschaften, fen. Klassen Altersklassen Anzahl der Wettkämpfe
die im zentralen Wettkampfka­ In der Einzelwertung im Jahres­ Schüler Schüler Jun. Sen. min. max.
lender oder im Bezirkswett­ wettbewerb des AMS liegt I II
kampfkalender enthalten vorn, wer in der in der Aus­
sind. schreibung vorgesehenen An­ Schiffsmodellsport
B1 X X 2 3
Es erfolgt eine Einzel- und Be­ zahl von Wettkämpfen die mei­ E X X 2 3
zirkswertung gemäß Festle­ sten Punkte erreicht hat. D X X 2 3
gung im Wettkampfsystem, Bei Punktgleichheit entschei­ Fl X X 2 3
Pkt. 2.3.11. det zunächst das jeweils beste F2 X X 2 3
Werden im Rahmen eines Ergebnis, dann die Häufigkeit F3 X X 2 3
Wettkampfes Wettkämpfe der höchsten Punktzahlen für F5 X X 2 3
die Endplazierung. F6/7 X X 2 2
zweier Wettkampfebenen aus­ FSR-V X X 2 3
getragen (z. B. ein Bezirkswett­ 2. Auszeichnungen ES X X 2 2
kampf im Rahmen eines DDR- Der Sieger sowie die Zweit- F2-S X X 2 2
offenen Wettkampfes), werden und Drittplazierten jeder F3-S X X 2 2
nur die Ergebnisse des Wett­ Klasse werden mit Urkunden FSR-S X X 2 2
kampfes der höheren Ebene ausgezeichnet. F5-S X X 2 2
gewertet. Grundlage der Er­ Teilnehmer, die in mindestens DF X X 2 2
zwei Klassen Plätze von 1 bis 3 FSR-E X X 2 2
gebnisermittlung sind die Er­ Automodellsport
gebnislisten und Wettkampf­ belegen, erhalten ein Sonder­ RC-V1 X 3 4
protokolle, die gemäß Wett­ diplom. RC-V2 X 3 4
kampfordnung des Modell­ Der beste Bezirk in der Ge­ RC-V3 X X 3 4
sports (Pkt. 2.9., Abs. 7) inner­ samtwertung aller Modell­ RC-EBR X X X 3 4
halb von 14 Tagen durch den sportarten erhält einen Wan­ RC-EB/Speed X X X 3 4
Veranstalter an den ZV der derpokal und eine Urkunde, RC-EA X 2 2
die Zweit- und Drittplazierten RC-D1 X 2 2
GST, Abteilung Modellsport, RC-D2 X 2 2
und an den für die Auswertung erhalten je eine Urkunde. RC-D4 X X X 2 2
der Ergebnisse Verantwortli­ Der beste Bezirk in der Ge­ SRC-A1/32 X X 3 4
chen zu senden sind. samtwertung aller Modell­ SRC-A1/24 X X 3 4
1.1. Einzelwertung sportarten und Schülerklassen SRCA2/32 X X 3 4
im Automodellsport bekommt einen Wanderpokal, SRC-A2/24 X X 3 4
Da im Automodellsport laut Re­ die Zweit- und Drittplazierten SRC-B X X 3 4
erhalten je eine Urkunde. SRC-C/32 X 3 4
gelwerk keine Einheiten (z. B. SRC-C/24 4
X 3
Punkte, Sekunden usw.) zur 3. Bekanntgabe SRC-CM X 3 4
Einzelwertung, sondern nur der Ergebnisse SRC-BS X 3 4
Platzziffern zugrunde gelegt Die Ergebnisse werden im SRC-D2 X X 2 3
werden können, erfolgt die Er­ I. Quartal 1986 bekanntgege­ SRC-D3 X 3 4
mittlung der Einzelplazierung ben. Jeder Bezirksvorstand der Flugmodellsport
im Jahreswettbewerb im AMS GST erhält die Gesamtergeb­ F1H-S X 2 3
entsprechend den nachfolgen­ nisliste. In der Zeitschrift „mo- F1A-S X 3 5
F1B-S X 2 3
den Kriterien: In der Einzelwer­ dellbau heute" erfolgt eine F1C-S X 2 3
tung erhält der Erstplazierte Veröffentlichung mindestens F1A X X 3 5
eines Wertungsrennens in der bis zu den Plätzen, mit denen F1B X X 3 5
jeweiligen Klasse soviel Punkte eine Startberechtigung für F1C X X 3 5
wie im Rennen gewertete Teil­ Meisterschaften der DDR für F2A X 2 3
nehmer. Für die folgenden das Wettkampfjahr 1986 er­ F2B-S X X 2 3
F2B X X 2 3
Plätze wird jeweils 1 Punkt we­ reicht wird.
F2C X X 2 3
niger vergeben. 4. Verantwortliche F2D X X 2 3
Der Sieger erhält zusätzlich 5 für die Auswertung F4B X X 2 3
Punkte, der Zweitplazierte zu­ der Wettkampfergebnisse F4B-V X X 2 3
sätzlich 3 Punkte und der,Dritt­ Schiffsmodellsport F3A X 2 3
plazierte zusätzlich 1 Punkt. Wettkämpfe der Kategorie F3B X X X 3 4
Des weiteren erhalten alle Pla­ Rennboote der Klassen B1, F1, F3C X X 2 3
F3MS X X X 3 5
zierten bei folgenden Wett­ F3, und FSR: Günter Preuß, F4C-V X X 2 3
kämpfen Zusatzpunkte: 2400 Wismar, Wilhelm-Pieck- Raketenmodellsport
1 Punkt-bei derTeilnahme an Allee 60; S3 X X 2 3
Bezirksgruppenwettkämpfen Wettkämpfe der Kategorie vor­ S4 X X 2 3
mit mindestens zwei Kreisen bildgetreue Modelle der Klas­ S6 X X 2 3

Flirri 2'85 30
•••••••••••••••

mbh- modellbau heute

Nun wieder Anzeigen Büchertip


16. Jahrgang. 182. Ausgabe

HERAUSGEBER Zentralvorstand der


Gesellschaft für Sport und Technik.
Hauptredaktion GST-Presse. Leiter
Liebe Leser! Auf vielfachen Wunsch werden wir ab April 1985 Karl-Heinz Schubert, Elektro­ der Hauptredaktion: Dr Malte
in unsere Zeitschrift Kleinanzeigen aufnehmen. Die Anzeigen nisches Jahrbuch für den Funk­ Kerber
sind nur bei der für Ihr Territorium zuständigen Anzeigenan­ amateur 1985.
VERLAG: Militärverlag der Deut
nahme aufzugeben. Dort gibt man Ihnen auch entsprechende sehen Demokratischen Republik:
Hinweise zu den in der Ordnung über die Veröffentlichung (VEB) Berlin, 1055 Berlin, Storkower
von Anzeigen festgehaltenen Bedingungen, ebenso wie über Militärverlag der DDR. Preis Str. 158
Preis und Art der Anzeige (Anzeigenpreisliste 5). Die Redak­ 7,80 Mark REDAKTION:
tion nimmt keine Anzeigen entgegen! Das „Elektronische Jahrbuch" Georg Kerber,
Wir werden nur Kleinanzeigen (Fließsatz) drucken, so daß auf bietet wieder eine Fülle von In­ Chefredakteur
wenig Raum eine Vielfalt des Angebots gewährleistet ist. Die (Automodellsport)
formationen über den Ama­ Bruno Wohltmann,
RC-Interessenten machen wir darauf aufmerksam, daß laut teurfunk, neue Bauelemente Stellv. Chefredakteur
Landfunkordnung (Gesetzblatt der DDR, Teil I Nr. 12 vom und Geräte sowie Bauanleitun­ (Schiffsmodellsport)
8. März 1974) der Betrieb und damit der Ver- und Ankauf von gen für oft benötigte Geräte. Redakteure: Heike Stark (Organisa
tionsleben, - Wettkämpfe). Christina
Empfangs- und Sendeanlagen und den dazugehörigen Teilen Besonders interessant für den Raum (Piastmodei'bau, dies 8 das).
genehmigungspflichtig ist. Fernsteueramateur erscheinen Manfred Geraschewski (Flugmodell­
Wir empfehlen dennoch den Lesern, die eine kurzfristig er­ uns Hinweise zum Bau und den sport)
scheinende Anzeige wünschen, wie bisher die Anzeige bei ei­ Sekretariat: Helga Witt
Einsatz von ZF-Filtern und die Anschrift: 1055 Berlin
ner Tageszeitung aufzugeben, denn der relativ lange Herstel­ Aufnahme von deren Filterkur­ Storkower Straße 158
lungsgang einer Zeitschrift wie mbh verlangt ein wenig Ge­ ven. Das permanente Problem Telefon: 4 30 06 18
duld. Der Vorteil liegt aber auf der Hand, die Anzeige in mbh von ZF-Filtern kleiner Abmes­
erreicht unmittelbar den Interessenten. GESTALTUNG:
sungen kann somit durch den Carla Mann; Titel: Detle* Mann
Wir hoffen, mit der Einführung der Kleinanzeigen unseren ge­ Selbstbau der Filter leichter ge­
schätzten Lesern eine Möglichkeit zu bieten, die materielle REDAKTIONSBEIRAT: Gerhard
löst werden. Böhme, Leipzig; Joachim Damm,
Seite ihres Sports zu erweitern und im Interesse des Modell­ Leipzig; Dieter Ducklauß, Frankfurt
baus den Erfahrungsaustausch zu fördern. (O.); Heinz Friedrich, Lauchhammer;
Ihre Redaktion modellbau heute M. Günther Keye, Berlin; Joachim
Lucius, Berlin; Helmut Ramlau, Ber­
lin
•••••••••••••••
LIZENZ: Nr. 1582 des Presseamtes
beim Vorsitzenden des Ministerrates
Mitteilungen des Präsidiums der DDR

des Automodellsportklubs GESAMTHERSTELLUNG (140)


Druckerei Neues Deutschland, Ber­
der DDR lin

NACHDRUCK: Mit Quellenangabe


Ergebnisse des Jahreswettbewerbs 1983/84 „modellbau heute. DDR” ist der
Nachdruck gestattet.
im Automodellsport (Schüler)
BEZUGSMÖGLICHKEITEN: In der
DDR über die Deutsche Post. In den
sozialistischen Ländern über die
Postzeitungsvertriebsämter. In allen
RC-EBR/Schüler übrigen Ländern übe«' den internatio­
CM/Schüler 1
nalen Buch- und Zeitschriftenhandel
157 Teilnehmer 192 Teilnehmer Bei Bezugsschwierigkeiten im nicht-
1. Rieß, Mathias (T) 105 Punkte 1. Mellack, J ens (z) sozialistischen Ausland wenden sich
2. Lehmann, Ralf (ß) 102 2. Urban, Rene (Z) 81 Interessenten bitte an die Firma
3. Wolf, Torsten (T) 101 3. Deubel, Mathias (L) 72
4. Limmer, Jens BUCHEXPORT, Volkseigener Außer
(T) 100 4. Schulisch, Gerd (z) 69
5. Schicker, Frank (T) 5. Höfner, Andreas handelsbetrieb. DDR-7010 Leipzig.
95 (z) 66
6. Otto, Ralf (ß) 91 6. Brehmer, Roland (1) Leninstraße 16. Postfach 160
7. Berger, Alexander (K) 90 7» Roeder, Frank (c) 61
8. Bieger, Silvio (ß) 88 8. Brodführer, Tim (I) ARTIKELNUMMER: 64 615
59
9. Agthen, Robert (Z) 87 9. Töpfer, Matthias (Z) 58 (25)
10. Gottlebe, snrico (0) 81 10. Hachse, Heike (S) 58 (24) ANZEIGEN laufen außerhalb des re
RC-BBS/Schüler D2/Schüler I daktionellen Teils. Anzeigenverwai-
95 Teilnehmer 112 Teilnehmer tung: Militärverlag der DDR, Apsatz-
abteilung, 1055 Berlin, Storkower
1. Berger, Alexander (K) 95 Punkte 1. Förster, Peter (M) 45 Punkte
2. Gruber, Gerrit Straße 158, Telefon 4 30 06 18,
(I) 94 2. Veit, Lars (!) 44
3« Vater, Steffen (z) App. 295. Anzeigenannahme. Anze<
90 3. Roeder, Frank (C) 43
4. Agthen, Robert (z) 81 4. Eckermann, Knut (N) 42 genannahmestellen und Dienstle-
5. Limmer, J ens (T) 79 5. Lichtner, Andreas (M) 41 stungsbetriebe in Berlin und in den
6. Rieß, Mathias (!) 77 6. Thielisch, Heiko (C) 38 Bezirken de«- DDR. Zur Zeit gilt die
7. Bartsch, Carsten (0) 75 7. Esche, Sven (1) 37 Anzeigenpreisliste Nr. 5
8. Lehmann, Half (ß) 72 8. Mentz, Thomas (H) 35 (26)
9. Gottlebe, Enrico (0) 68 9. Hronik, Alexander (N) 35 (21)
10. Wolf, Torsten (!) 61 10. Lehmann, Toni (I) ERSCHEINUNGSWEISE UND PREIS
35 (19)
„modellbau heute" erscheint monat­
BS/Schüler 11 ß2/Schüler II lich. Bezugszeit monatlich, Heft­
170 Teilnehmer 106 Teilnehmer preis: 1.50 Mark Auslandspreise
1. Brehmer, Roland sind den Zeitschriftenkatalogen des
(L) 131 Punkte 1. Gottlöber, Jens (N) 45 Punkte
2. Voß, Matthias (L) 121 2. Möbes, Matthias Außenhandelsbetriebes BUCHEX­
(N) 39
3. Klinke, Jörg (Z) 115 (47) 3. Eckermann, Knut (14) 38 PORT zu entnehmen
4. Kühn, Stefan (L) 115 (44) 4. Förster, Peter (H) 35
5. Thinschmidt, Heiko (L) 113 5» Lichtner, Andreas (N) 34 AUSLIEFERUNG
6. Gottlöber, Jens (N) 111 6. Lorenz, Mike (U) 33
7. Urban, Renfe der nächsten Ausgabe. 21. 3 1985
(Z) 109 7. Wappler, Carsten (N) 32
8. Barkowski, Steffen (A) 98 8. Preuschoft, Heiko (0) 31 (18)
9. Schlegel, Karsten (S) 88 (33) 9. Ettrich, Markus (N) 31 (17)
10. Töpfer, Matthias (z) 88 (31) 10. Mentz, Thomas (N) 30

mir 2'85 31
die/& da/
Die Redaktion mbh hatte von
1976 bis 1983 einen Chefre­
dakteur mit Namen Günter
Kämpfe. Seinerzeit bewarb
sich eine Sekretärin. Erst mal
Woanders gelesen
telefonisch. Der Chefredak­ In der tschechoslowakischen Modellbauzeitschrift für leinengesteuerte Flugmodelle enthalten, der vom
teur meldete sich wie stets: „modelär" fanden wir in den Ausgaben 7, 8, 9 und 10. bis 15. August 1984 in Bulgarien für die Klassen
10/84 einige interessante Artikel, auf die wir unsere F2/F4B stattfand. Die Ergebnisliste in dieser Zeitschrift
„Redaktion modellbau heute, Leser aufmerksam machen wollen. weist einige kleine Überraschungen auf und dokumen­
Kämpfe!“ In der Juli-Ausgabe wurde eine Prüfanlage für einen tiert das hohe Leistungsniveau der einzelnen Bruderor­
Als dann die Kollegin ihre Ar­ NiCd-Akkumulator vorgestellt. Neben einer Stückliste ganisationen. Auf der Seite 14 dieses Heftes wird
und Leistungsparametern enthielt dieser Artikel einen außerdem noch über eine interessante Neuigkeit in
beit aufgenommen hatte, umfassenden Baubericht sowie einen ausführlichen der Motorenentwicklung berichtet. Es wird der klein­
grüßte sie ihre verblüfften Kol­ Schaltplan. Im nachfolgenden August-Heft wurde, ste Viertakt-Motor HP 21 VT mit einem Hubraum von
legen jeden Morgen mit einem ebenfalls für einen NiCd-Akkumulator gedacht, ein Ar­ 3,5 cm’ vorgestellt, der eine Leistung von 0,24 kW
frisch-fröhlichen: „Kämpfe!" tikel für den Bau eines universellen Ladegerätes veröf­ (0,3 PS) bei 12 000 U/min abgeben soll. Interessant ist
fentlicht. Auch hier findet der Interessent einen umfas­ dabei die niedrige Lärmbelästigung von 63 dB.
Schließlich klärte sie den selt­ senden Baubericht sowie einen übersichtlichen Schalt­
samen Gruß auf: „Die FDJ sagt plan. Im Heft 10 werden das Schüler-Freiflugmodell „Bogo
.Freundschaft', die Pioniere In derselben Ausgabe ist ein Bericht von der 8. Welt­ III" und das CSSR-Meistermodell in der Klasse F3B
meisterschaft für vorbildgetreue Flugzeugmodelle in vorgestellt. Ein ausführlicher Typenplan der Jak-18
grüßen .Seid bereit', da habe
Paris Le-Bourget erschienen; mbh veröffentlichte eine rundet in diesem Heft die Flugmodellthematik ab.
ich gedacht, die GST ruft Fotoauslese in Heft 12'84. In der sowjetischen Zeitschrift „Krilja Rodiny", Heft
, Kämpfe'!" In der September-Ausgabe ist ein Bericht vom interna­ 11/84, fanden wir einen empfehlenswerten Typenplan
tionalen Leistungsvergleich der sozialistischen Staaten der MiG-23.

Modellsport
In einigen westeuropäischen Län­
dern gewinnt eine neue Flugmo­
dellbau-Richtung immer mehr An­
hänger. Gebaut werden exakt
nach den in den dreißiger Jahren
üblichen Bauweisen Freilfugmo-
delle, wie der „Kleine" und „Große
Winkler", das „Baby" und sogar
die „Grüne Post". Als Hintergrund
dieses nach Nostalgie aussehen­
Das Modell des sowjetischen Panzers T-54 ist die den Trends wird der Spaß am
Arbeit von Frantisek Lamba aus Adräpach. Das Mo­ „richtigen, zünftigen" Bauen ange­
dell wurde im Maßstab 1:17 gefertigt, sein Gewicht geben, der durch den Baukasten­
beträgt drei Kilogramm. Es besteht aus Aluminium­ vertrieb und die Vermarktung des Die Modellbauer sind auch im Winter nicht müßig. Un­
blech von einem Millimeter Stärke, die Ketten sind Modellbaus weitgehend verloren­ ser Beispiel zeigt die Aufnahme von einer Wehrsport-
aus Zinn und Blei. Dieser Panzer wird von fünf Elek­ gegangen sei. Winterspartakiade, die vom SVAZARM in Trutnov ver­
tromotoren angetrieben, alle Räder sind gefedert, anstaltet wurde. Hier trug besonders das Auftreten der
Flugmodellbauer zu einem erfolgreichen Verlauf bei.
die Kanone ist beweglich und kann sechs Patronen
aus einer Startpistole „verschießen". international
...hab mal 'ne Frage
Warum werden im mbh- Bruderorganisationen in der
Freundschaftsdienst nur noch DDR beziehen kann? Wie hei­
Anzeigen von Ausländern ab­ ßen sie?
gedruckt? Monika Helm, Magdeburg
Sven Müller, Dresden
Bei der Deutschen Post liegt
Wie Sie sicher in den Heften eine Internationale Postzei­
12'84 und 1'85 gelesen ha­ tungsliste aus. Dort können Sie
ben, werden wir ab Heft 4'85 sich informieren und auch die
auf Wunsch unserer Leser wie­ gewünschten Zeitschriften be­
der einen Anzeigenteil haben. stellen.
Unsere Leser in der DDR kön­ UdSSR:
nen bei ihrer örtlichen Anzei­ Krilja Rodiny, Moskau,
genannahme ihre Wünsche ISSN 0130-2701 „Sag, warum wird er Champion ge- „Darum!"
aufgeben, unsere Freunde der nannt?"
Bruderorganisationen in den Modelist Konstruktor, Moskau,
sozialistischen Staaten können ISSN 0131-2243
das nicht. Deshalb haben wir
für unsere Leser in den be­
freundeten Ländern den mbh
Spruch des Monats CSSR:
„modelär", Prag, INDEX 46 882
VR Polen:
Freundschaftsdienst beibehal­
ten.
i-n!n Jdeiner Fehler übersehen Modelarz, Warschau,
ISSN 0137-7701
* ,aßl ^oße,^ler ba!d Maly Modelarz, Warschau,
Ich will meinem Mann, der ISSN 0137-883X
Modellsportler ist, eine Freude ( Voiksweisheit) Ungarische VR:
machen und frage, ob man die Modellezes, Budapest,
Modellbauzeitschriften der ISSN 0540-522X
TEXTE: DAMM, HARDT, KEYE, OTTO, REISSMANN, TITTMANN, mbh
FOTOS: ESCHENBURG, TITTMANN. REPRO
HUMOR: JOHANSSON, REPRO
In Museen
entdeckt
C/J

t/3

Das hier gezeigte Modell eines Wi­ Die große Skuldelev-Knorre ist • Bei der kleinen Skuldelev-Knorre
kingerschiffes entdeckten wir im im Original 16 Meter lang und hat • beträgt die Länge 13,30 Meter, die
Schiffahrtsmuseum Rostock. Es gibt eine maximale Breite von 4,60 Me­ 2 größte Breite 3,30 Meter. Unter-
verschiedene Typen von Wikinger­ tern. Die glatten Planken aus Kie­ • schiede zur größeren Knorre beste-
schiffen. Hier geht es um ein Skul- fernholz wurden in Klinkerbau­ J hen im einteiligen Steven mit her- □ <D w
delevschiff. Bezeichnet sind diese weise verbunden. Vom Kiel bis zu • ausgearbeiteten Plankenansätzen
Schiffe nach ihrem Fundort im Ros- den Biten (Querbalken) sind ge- • und fehlenden Seitenspanten.
kildefjord. teppte Spanten aufgesetzt, darüber • Übrigens: Das Schiffahrtsmuseum
Ihre Bauzeit liegt zwischen 950 und versteifen Seitenspanten die Au­ Rostock befindet sich in der
1050 u. Z. Sie geben einen guten ßenhaut. Vor- und Achterdeck sind August-Bebel-Straße 1 und ist täg-
Einblick in die Bauweise der ausge­ erhöht. Der Frachtraum liegt mitt- • lieh (außer freitags) von 10.00 bis
henden Wikingerzeit. Seit der Jahr­ Schiffs. Zwei Querbalken und ein 2 18.00 Uhr geöffnet.
tausendwende bauten die Wikinger Kielschwein halten den feststehen- •
auch Warentransportschiffe, die als den Mast mit breitem Rahsegel, das •
Knorre oder Knarr bezeichnet wer: die Knorre zu einem guten Segler •
den. macht. J

Aktuelles von dfeftern


Erstes raketengetriebenes Flugmo­ gar den Weg in den Kosmos er­
dell oberte.
Im November 1912 meldete sich Die hier gezeigte Nachbildung des ... zuletzt
ein gewisser Carl Neubronner zu ersten raketengetriebenen Flugmo­ überzeugt man
einem Wettbewerb des Frankfurter dells steht in der GST-Sektion RM- sich durch eine
Flugtechnischen Vereins an, der Sport des Patentamtes der DDR. Schwimmprobe,
am 1. 12. 1912 stattfinden sollte.
Der Veranstalter fragte den Anmel­ * ob das Modell
richtig auf
der nach der Art des Antriebes sei­
nes Flugmodells, und als er von ei­ Modellsportjubiläum der Wasserli­
nem Raketentreibsatz hörte, winkte Vor zehn Jahren, am 1. Februar nie liegt.
er ab: „So etwas kann natürlich nur 1975, begann das erfolgreiche Wir­
außer Konkurrenz zugelassen wer­ ken der Sektion Modellsportausbil­
den ... Ohne Propeller kann man ja
nicht fliegen!"
dung an der Zentralschule der GST
„Ernst Schneller". Modern und
Aus der Welt des großen Vorbildes
Grade (1921) Der Flugpionier und Flugzeugkonstrukteur Hans Grade be-
faßte sich nach dem ersten Weltkrieg mit der Konstruktion und dem Bau
eines sehr interessanten Kleinwagens. An die selbsttragende Stahlblechka­
rosserie waren vorn und hinten die Federn angenietet, die Vorderräder
wurden über eine Dreifachkette und Stahlseile gelenkt. Als Antrieb diente
ein mittels Lüfter gekühlter Zweizylinder-Zweitaktmotor - ebenfalls eine
Konstruktion von Grade, die großes Aufsehen erregte.
Technische Daten: Bohrung/Hub 70/105 mm, Hubraum 800 cm3. Die Lei­
stung betrug 11,78 kW (16 PS) bei 1800 U/min. Die Kraftübertragung er­
folgte ohne Kupplung über ein Reibradgetriebe und Kette auf die Hinterrä­
der. Die Höchstgeschwindigkeit war mit 75 km/h angegeben (siehe auch
unsere Veröffentlichung in mbh 8'75).

Carl Neubronner startete sein Mo­ zweckmäßig ausgestattete Werk­


dell - natürlich außer Konkurrenz. statt- und Maschinenräume für die
Er bekam dafür nur eine schlichte Holz-, Metall- und Plastverarbei­
„Anerkennungsurkunde". Selbst tung, Kabinette für Elektronik sowie
den ausgeschriebenen Preis für die Lehr- und Klubräume gestatten eine
originellste Idee bekam er nicht. qualifizierte Ausbildung von
Als dann später Opel in einem be­ Übungsleitern, Arbeitsgemein­
mannten Segelflugzeug mit Rake­ schaftsleitern und Schiedsrichtern.
tenantrieb Testflüge machte, kam In dem zurückliegenden Jahrzehnt
auch im Bereich des Modellbaues wurden unter der Leitung des Ka­
das Feststofftriebwerk in den öf­ meraden Helmut Hesche an der
fentlichen Handel. Die Rakete Sektion 201 Lehrgänge durchge­
wurde langsam zu einem Antriebs­ führt, an denen 3453 Modellsport­
element, bis sie sich schließlich so- ler teilnahmen.
von Ralf Rehbein (DDR)
Klasse C3, Maßstab 1 :75
heute OKTJABRSKAJA REVOLJUZIJA
modell bau

7//\//A

G-G c-c
ZZXZh
10 20 50 1OOm
H-H Uxiik5
0
1 A ---- 1 1---- 1 I
D-D

iJEB 2'85
2'85
heute Länge ü. a. 55,75 m

MSR
Breite 7,90 m

hau
Tiefgang 2,25 m
Geschwindigkeit
3 max.
21,00 kn

Maßstab 1:100

der Volksmarine Zeichnung: Bernd Vogel

MMl
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