Tafsir Band9
Tafsir Band9
Tafsir Band9
معتمد على االحاديث الصحيحة وتفسيري الطبري وابن كثير من نسخ محققة
Band 9:
Suren 30 bis 37
Ar-Rūm (Die Oströmer), Luqmān, As-Sadschda (Die Niederwerfung), Al-Ahzāb (Die
Parteien), Saba' (Saba), Fātir (Schöpfer), Yā Sīn, As-Sāffāt (Die Reihen)
Samir Mourad
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Veröffentlicht von:
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III
Inhalt
30.6 Beweise in der Schöpfung für die Existenz Gottes und Hinweise auf die
Auferstehung [30:20-27] .................................................................................. 31
30.6.1 Worterläuterungen und Tafsir ......................................................... 32
30.6.1.1 Erschaffung und Vermehrung .......................................................... 32
30.6.1.2 Zuneigung zwischen den Ehepartnern ........................................... 33
30.6.1.3 Verschiedene Sprachen und Körpermerkmale der Menschen .... 34
30.6.1.4 Das Schlafen, das Streben nach Lebensunterhalt........................... 34
30.6.1.5 Gewitter als furchteinflößendes Phänomen und als Hoffnung bei
Trockenheit, die Wiederbelebung der zuvor trockenen Erde als
Hinweis auf die Auferstehung ......................................................... 35
30.6.1.6 Der Zusammenhalt des Universums und der Übergang zum
Jenseits, wenn die Menschen aus der Erde hervorkommen ........ 35
30.6.1.7 Die Auferstehung ist lediglich die Wiederholung der ersten
Schöpfung ............................................................................................ 36
30.7 Gleichnis für die alleinige Herrschaft Allahs [30:28-29]............................. 37
30.7.1 Worterläuterungen und Tafsir ......................................................... 38
30.8 Befehl, dem Islam zu folgen, der natürlichen Religion des Menschen -
Abspaltungen vom Islam [30:30-32].............................................................. 39
30.8.1 Worterläuterungen und Tafsir ......................................................... 39
30.9 Der schlechte Zustand vieler Menschen, die sich manchmal zu Allah
wenden, wenn es ihnen schlecht geht, dann aber Götzendienst betreiben,
wenn es ihnen wieder gut geht [30:33-37] .................................................... 43
30.9.1 Worterläuterungen und Tafsir ......................................................... 44
30.10 Die Aufforderung, zu spenden - Verhalten beim Geschenke machen - Allah
garantiert die Versorgung [30:38-40] ............................................................ 46
30.10.1 Worterläuterungen und Tafsir ......................................................... 47
30.11 Unheil auf der Erde als Folge der Sünden der Menschen [30:41-42] ....... 48
30.11.1 Worterläuterungen und Tafsir ......................................................... 48
30.12 Bestrafung der Übeltäter und Belohnung der Mu'minūn [30:43-45]........ 50
IV
Inhalt
30.12.1 Worterläuterungen und Tafsir ......................................................... 51
30.13 Die Winde und der Regen sind ein Hinweis auf die Allmacht Allahs und
dafür, dass es nur den Einen Gott gibt [30:46-51] ....................................... 51
30.13.1 Worterläuterungen und Tafsir ......................................................... 52
30.14 Trost für den Propheten für das, was er an Widerspenstigkeit gegenüber
seiner Botschaft erfahren muss [30:52-53] .................................................... 53
30.14.1 Worterläuterungen und Tafsir ......................................................... 53
30.15 Der Werdegang und Zustand des Menschen [30:54] ................................. 53
30.15.1 Worterläuterungen und Tafsir ......................................................... 54
30.16 Die Ignoranz der Kafirun im Diesseits sowie am Tag der Auferstehung
[30:55-57] ........................................................................................................... 54
30.16.1 Worterläuterungen und Tafsir ......................................................... 55
30.17 Der Koran erläutert die Aqidainhalte - Aufforderung des Propheten,
geduldig Leid auf dem Weg der Einladung zu Gott zu ertragen [30:58-60] 56
30.17.1 Worterläuterungen und Tafsir ......................................................... 56
31 Luqmān ............................................................................................................. 59
31.1 Die speziellen Eigenschaften des Koran und die Eigenschaften derjenigen,
die an ihn Iman haben [31:1-5]....................................................................... 59
31.1.1 Worterläuterungen und Tafsir ......................................................... 59
31.2 Die Mu'minūn wenden sich dem Koran zu, und die Kāfirūn wenden sich
vom Koran ab [31:6-9] ..................................................................................... 59
31.2.1 Worterläuterungen und Tafsir ......................................................... 60
31.2.1.1 Allgemeine Definition von islamischer Kunst und deren
Abgrenzung zur Kunst der Dschahiliyya (Zeitalter der
Unwissenheit) ..................................................................................... 61
31.3 Hinweise in der Schöpfung, dass es einen einzigen Gott gibt - ein weiteres
wissenschaftliches Wunder des Koran [31:10-11] ....................................... 62
31.3.1 Worterläuterungen und Tafsir ......................................................... 62
31.4 Der weise Luqmān und das, was er seinem Sohn ans Herz legt [31:12-19]63
V
Inhalt
31.4.1 Worterläuterungen und Tafsir ......................................................... 65
31.4.1.1 Überlieferungen über Luqmān (a.s.) ............................................... 65
31.4.1.2 Die guten Taten macht man tut nur für seine eigene Seele, Allah ist
unbedürftig.......................................................................................... 69
31.4.1.3 Verbot des Götzendienstes................................................................ 70
31.4.1.4 Güte zu den Eltern ............................................................................. 70
31.4.1.5 Umgang mit nichtmuslimischen Eltern .......................................... 70
31.4.1.6 Vor Allah zählt auch die kleinste gute Tat und die kleinste Sünde71
31.4.1.7 Verrichtung des Gebetes, gute Dinge gebieten und Schlechtes
verbieten, Geduld haben ................................................................... 71
31.4.1.8 Verbot von Hochmut ......................................................................... 71
31.4.1.9 Zielgerichtet laufen und nicht grob reden ...................................... 72
Tadelung der Götzendiener, die klar sehen, dass es nur einen Gott gibt und
trotzdem Götzendienst betreiben [31:20-21] ................................................ 72
31.4.2 Worterläuterungen und Tafsir ......................................................... 73
31.5 Die Richtigkeit des Weges der Mu'minūn und die Schlechtigkeit des Weges
der Kāfirūn [31:22-24]...................................................................................... 73
31.5.1 Worterläuterungen und Tafsir ......................................................... 74
31.6 Hinweise für die Existenz Allahs, Sein alles umfassendes Wissen, Seine
Allmacht und speziell Seine Macht, die Toten wiederaufstehen zu lassen
[31:25-32] ........................................................................................................... 75
31.6.1 Worterläuterungen und Tafsir ......................................................... 76
31.7 Aufforderung zur Gottesfurcht und Darlegung der verborgenen Dinge (die
"Schlüssel des Verborgenen (arab. mafātīh al-ghaib)")[31:33-34] ................ 81
31.7.1 Worterläuterungen und Tafsir ......................................................... 82
32 As-Sadschda (Die Niederwerfung) ............................................................. 85
32.1 Der Koran [32:1-3]............................................................................................ 85
32.1.1 Worterläuterungen und Tafsir ......................................................... 85
VI
Inhalt
32.2 Allah, der weise Schöpfer und Verwalter von Himmel und Erde - die
Rückkehr zu Allah - die Schöpfung des Menschen [32:4-9] ...................... 86
32.2.1 Worterläuterungen und Tafsir ......................................................... 87
32.3 Die Wiederauferstehung - der Todesengel [32:10-11] ................................ 88
32.3.1 Worterläuterungen und Tafsir ......................................................... 88
32.4 Die Kāfirūn im Jenseits [32:12-14] ................................................................. 89
32.4.1 Worterläuterungen und Tafsir ......................................................... 90
32.5 Die große Belohnung für die Mu'minūn, die in der Nacht beten, anstatt in
ihren Betten zu schlafen [32:15-17] ................................................................ 91
32.5.1 Worterläuterungen und Tafsir ......................................................... 92
32.6 Vergleich von Mu'minūn und Kāfirūn - diesseitige Schicksalsschläge, die zu
Umkehr (arab. tauba) zu Allah veranlassen sollen [32:18-22] ................... 97
32.6.1 Worterläuterungen und Tafsir ......................................................... 98
32.7 Moses und das Volk Israel danach [32:23-25] .............................................. 99
32.7.1 Worterläuterungen und Tafsir ....................................................... 100
32.8 Zeichen für die Menschen in der Geschichte und in der Schöpfung -
Auseinandersetzung mit den Götzendienern [32:26-30].......................... 102
32.8.1 Worterläuterungen und Tafsir ....................................................... 102
33 Al-Ahzāb (Die Parteien) .............................................................................. 105
33.1 Aufforderung zur Gottesfurcht, zum Folgen der Offenbarung und dass man
sich auf Gott verlässt [33:1-3] ....................................................................... 106
33.1.1 Worterläuterungen und Tafsir ....................................................... 106
33.2 Der Mensch hat nur ein Herz - "Dhihār" - Verbot der Adoption [33:4-5]106
33.2.1 Worterläuterungen und Tafsir ....................................................... 107
33.3 Der Prophet Muhammad (s.a.s.) ist den richtigen Mu'minūn lieber als sich
selbst - Erbschaft aufgrund von Verwandtschaft [33:6] ........................... 110
33.3.1 Worterläuterungen und Tafsir ....................................................... 110
VII
Inhalt
33.4 Der Vertrag Allahs mit den Propheten - die fünf größten Gesandten Gottes,
die "Uli-l-'Azm" [33:7-8] ................................................................................ 114
33.4.1 Worterläuterungen und Tafsir ....................................................... 114
33.5 Die Grabenschlacht (bzw. der Angriff der Parteien (arab. ahzāb)) und das
dortige Verhalten der Heuchler einerseits und der wirklichen Mu'minūn
andererseits [33:9-25] ..................................................................................... 115
33.5.1 Worterläuterungen und Tafsir ....................................................... 119
33.6 Der Krieg gegen die Banu Quraidha nach der Grabenschlacht aufgrund
ihres Hochverrats [33:26-27]......................................................................... 120
33.6.1 Worterläuterungen und Tafsir ....................................................... 121
33.7 Die Frauen des Propheten (s.a.s.) wurden vor die Wahl gestellt, das
Diesseits oder das Jenseits zu nehmen [33:28-29] ..................................... 126
33.7.1 Worterläuterungen und Tafsir ....................................................... 126
33.8 Die besondere Stellung der Frauen des Propheten (s.a.s.): vergrößerte
Belohnung für sie, wenn sie Gutes tun und vergrößerte Strafe, wenn sie
Schlechtes tun [33:30-31] ............................................................................... 131
33.8.1 Worterläuterungen und Tafsir ....................................................... 131
33.9 Benimmregeln für die Frauen des Propheten (s.a.s.) und auch für alle
anderen Frauen der Umma - Die besondere Stellung der Frauen und der
Familie des Propheten (s.a.s.) (arab. ahlul-bait) [33:32-34] ........................ 132
33.9.1 Worterläuterungen und Tafsir ....................................................... 133
33.10 Gleichberechtigung zwischen Mann und Frau bzgl. der jenseitigen
Belohnung [33:35] .......................................................................................... 137
33.10.1 Worterläuterungen und Tafsir ....................................................... 138
33.11 Uneingeschränkter Gehorsam gegenüber Gott und Seinem Gesandten
[33:36] .............................................................................................................. 139
33.11.1 Worterläuterungen und Tafsir ....................................................... 139
33.12 Die Angelegenheit von Zaid bin Haritha (r.) und Zainab bint Dschahsch (r.)
[33:37-38] ......................................................................................................... 142
VIII
Inhalt
33.12.1 Worterläuterungen und Tafsir ....................................................... 143
33.13 Ausrichtung der Botschaft Gottes [33:39]................................................... 148
33.13.1 Worterläuterungen und Tafsir ....................................................... 148
33.14 Muhammad (s.a.s.) ist der letzte der Propheten [33:40] ........................... 149
33.14.1 Worterläuterungen und Tafsir ....................................................... 149
33.15 Verehrung Allahs durch Lobpreisung - takbir und tasbih [33:41-44] ....... 151
33.15.1 Worterläuterungen und Tafsir ....................................................... 152
33.16 Eigenschaften des Propheten (s.a.s.), wie sie auch in der Thora beschrieben
sind [33:45-48]................................................................................................. 155
33.16.1 Worterläuterungen und Tafsir ....................................................... 156
33.17 Scheidung vor Vollzug der Ehe [33:49] ...................................................... 159
33.17.1 Worterläuterungen und Tafsir ....................................................... 159
33.18 Die Frauen, die Allah dem Propheten (s.a.s.) erlaubt hat zu heiraten [33:50-
52] ..................................................................................................................... 162
33.18.1 Worterläuterungen und Tafsir ....................................................... 163
33.19 Ayat al-Hidschab: Die Regeln bzgl. des Eintritts in das Haus des Propheten
(s.a.s.) und die Pflicht zur Vollverschleierung für seine Ehefrauen, die die
Mütter der Mu'minūn sind [33:53-55]......................................................... 171
33.19.1 Worterläuterungen und Tafsir ....................................................... 172
33.20 Segenswünsche auf den Propheten (s.a.s.) und die große Strafe, ihm
Ungemach zuzufügen, sowie die Sünde, Mu'minūn zu verleugnen [33:56-
58] ..................................................................................................................... 179
33.20.1 Worterläuterungen und Tafsir ....................................................... 180
33.21 Der Koranvers bzgl. der Pflichtbedeckung der Frau (arab. āyat dschilbāb an-
nisā') und die Gründe dafür [33:59] ............................................................ 184
33.21.1 Worterläuterungen und Tafsir ....................................................... 184
33.22 Drohung an die Adresse der Heuchler und Übeltäter [33:60-62] ........... 187
33.22.1 Worterläuterungen und Tafsir ....................................................... 187
IX
Inhalt
33.23 Die Nähe des Tages der Auferstehung und die jenseitige Strafe für die
Kāfirūn [33:63-68] .......................................................................................... 189
33.23.1 Worterläuterungen und Tafsir ....................................................... 190
33.24 Das Verbot auch einer solchen Schadenzufügung, die nicht gleich zum Kufr
führt und die Anweisung zu Ehrlichkeit und Gottesfurcht [33:69-71] .. 190
33.24.1 Worterläuterungen und Tafsir ....................................................... 191
33.25 Das anvertraute Gut des für seine Taten Verantwortlichseins (arab. taklīf)
und die Einteilung derjenigen Geschöpfe, die für ihre Taten zur
Rechenschaft gezogen werden [33:72-73]................................................... 192
33.25.1 Worterläuterungen und Tafsir ....................................................... 193
34 Saba ................................................................................................................. 195
34.1 Die Allmacht und das Allwissen Allahs, des Erhabenen [34:1-2] .......... 195
34.1.1 Worterläuterungen und Tafsir ....................................................... 196
34.2 Die Kafirūn leugnen den Tag der Auferstehung und wie verschiedene
Menschen sich gegenüber den Zeichen Allahs positionieren, und wie dies
ihnen vergolten wird [34:3-6] ....................................................................... 196
34.2.1 Worterläuterungen und Tafsir ....................................................... 197
34.3 Die Kāfirūn halten das Eintreffen des Jüngsten Tages für sehr
unwahrscheinlich und machen sich über den Propheten (s.a.s.) lustig - die
Hinweise auf die Auferstehung [34:7-9]..................................................... 198
34.3.1 Worterläuterungen und Tafsir ....................................................... 199
34.4 Die Gnadenfüllen, die Allah seinem Propheten David (a.s.) erwiesen hat
[34:10-11] ......................................................................................................... 199
34.4.1 Worterläuterungen und Tafsir ....................................................... 200
34.5 Allah machte Seinem dankbaren Propheten Salomon (a.s.) die Winde und
die Dschinnen dienstbar [34:12-14] ............................................................. 202
34.5.1 Worterläuterungen und Tafsir ....................................................... 203
34.6 Der Bericht über das jemenitische Saba und die reißende Flut [34:15-21]204
34.6.1 Offenbarungsanlass.......................................................................... 205
X
Inhalt
34.6.2 Worterläuterungen und Tafsir ....................................................... 206
34.7 Die Absurdität des Götzendienstes - die Majästät Allahs des Erhabenen
[34:22-23] ......................................................................................................... 220
34.7.1 Worterläuterungen und Tafsir ....................................................... 221
34.8 Objektive und unvoreingenommene Argumentation bei der Diskussion
über die Wahrheit ist - Allah ist der gerechte Richter: Muslime und
Götzendiener sind gleichermaßen für ihre Taten verantwortlich - Der Islam
ist die Botschaft für die gesamte Menschheit - Ankündigung des Eintreffens
des Tages der Auferstehung [34:24-30] ...................................................... 225
34.8.1 Worterläuterungen und Tafsir ....................................................... 226
34.9 Die Götzendiener streiten den Koran ab - Diskussion zwischen den
Irregegangenen und den Verführern am Tag der Auferstehung [34:31-33]
.......................................................................................................................... 227
34.9.1 Worterläuterungen und Tafsir ....................................................... 228
34.10 Materieller irdischer Reichtum ist nicht das, was einen Menschen vor Gott
besonders auszeichnet [34:34-39] ................................................................ 228
34.10.1 Worterläuterungen und Tafsir ....................................................... 229
34.11 Bloßstellung derjenigen am Tag der Auferstehung, die Engel oder
Dschinnen angebetet haben [34:40-42] ....................................................... 232
34.11.1 Worterläuterungen und Tafsir ....................................................... 232
34.12 Die Gründe für die Bestrafung der Kāfirūn [34:43-45] ............................. 233
34.12.1 Worterläuterungen und Tafsir ....................................................... 234
34.13 Aufforderung, über die Wahrheit nachzudenken [34:46-50] .................. 235
34.13.1 Worterläuterungen und Tafsir ....................................................... 236
34.14 Den Kafirūn wird eine harte Strafe angedroht - die Kāfirun werden haben in
dem Augenblick Imān, wenn sie die Strafe Allahs sehen [34:51-54] ...... 236
34.14.1 Worterläuterungen und Tafsir ....................................................... 237
35 Fātir (Schöpfer).............................................................................................. 239
35.1 Die Engel [35:1] .............................................................................................. 239
XI
Inhalt
35.1.1 Worterläuterungen und Tafsir ....................................................... 239
35.2 Jegliche Versorgung ist in der Hand Allahs, Der verteilt, wie Er will [35:2-3]
.......................................................................................................................... 240
35.2.1 Worterläuterungen und Tafsir ....................................................... 240
35.3 Auch die früheren Gesandten Gottes wurden oft der Lüge bezichtigt [35:4]
.......................................................................................................................... 241
35.4 Die Versammlung am Tag der Auferstehung - Warnung vor dem Teufel -
Vergeltung für die Mu'minūn und die Kāfirūn [35:5-8] .......................... 241
35.4.1 Worterläuterungen und Tafsir ....................................................... 242
35.5 Die Wiederbelebung eines ausgetrockneten Landes durch Regen als
Gleichnis für die Wiederauferstehung nach dem Tode [35:9]................. 242
35.5.1 Tafsir................................................................................................... 243
35.6 Die Allmacht Allahs und die Ohnmacht des Bösen [35:10] ..................... 244
35.6.1 Worterläuterungen und Tafsir ....................................................... 245
35.7 Zeichen in der Natur, die auf die Allmacht und Einzigkeit Allahs hinweisen
[35:11-14] ......................................................................................................... 246
35.7.1 Worterläuterungen und Tafsir ....................................................... 248
35.8 Allah braucht den Gottesdienst nicht, der Gottesdienst ist nur eigener
Vorteil derjenigen, die Gott dienen [35:15-18] ........................................... 248
35.8.1 Worterläuterungen und Tafsir ....................................................... 249
35.9 Ein Gleichnis für einen Mu'min und für einen Kāfir - die Entsendung der
Gesandten Gottes zu den Völkern [35:19-26]............................................. 249
35.9.1 Worterläuterungen und Tafsir ....................................................... 250
35.10 Je mehr man sich mit Naturwissenschaft beschäftigt und aufrichtig
nachdenkt, desto gottesfürchtiger wird man [35:27-30]........................... 251
35.10.1 Worterläuterungen und Tafsir ....................................................... 252
35.11 Die unterschiedlichen Stufen der Rechtschaffenheit innerhalb der
muslimischen Umma [35:31-35] .................................................................. 253
35.11.1 Worterläuterungen und Tafsir ....................................................... 254
XII
Inhalt
35.12 Die Lage der Kāfirūn im Höllenfeuer - ein Volk folgt auf das andere auf der
Erde [35:36-39] ................................................................................................ 257
35.12.1 Worterläuterungen und Tafsir ....................................................... 258
35.13 Diskussion mit den Götzendienern über ihren Glauben [35:40-41] ....... 259
35.13.1 Worterläuterungen und Tafsir ....................................................... 259
35.14 Die Weigerung der Götzendiener, die Botschaft des Propheten (s.a.s.) zu
folgen - Lehren aus der Geschichte - Allah droht den Götzendienern mit
Vernichtung [35:42-45] .................................................................................. 260
35.14.1 Worterläuterungen und Tafsir ....................................................... 261
36 Yā Sīn .............................................................................................................. 263
36.1 Einführung in den Tafsir zur Sure Yasin.................................................... 264
36.1.1 Die Hinweise dafür, dass der Islam die offenkundige Wahrheit ist
und die Gründe dafür, dass es trotzdem Menschen gibt, die diese
Tatsache nicht erkennen .................................................................. 264
36.1.1.1 Der Weg zur Erkenntnis, dass Gott existiert ................................ 266
36.1.1.2 Wie sich diejenigen, die die Existenz Gottes leugnen, den Weg
vorstellen, wie man die Existenz Gottes erkennen könnte ......... 266
36.1.1.3 Die Beschränktheit der menschlichen Sinne und auch des
menschlichen Verstandes ................................................................ 267
36.1.1.4 Der Weg zur Erkenntnis, dass Muhammad wirklich ein Gesandter
Gottes, des Allwissenden und Allmächtigen, gewesen sein muss273
36.1.1.5 Die Gründe dafür, dass viele Menschen nicht die Wahrheit des
Islams erkennen, obwohl sie ausführlich über den Islam informiert
worden sind ...................................................................................... 273
36.1.2 Der Jüngste Tag ................................................................................ 279
36.1.2.1 Definition ........................................................................................... 279
36.1.2.2 Das Eintreten des Todes .................................................................. 280
36.1.2.3 Die Geschehnisse im Grab .............................................................. 281
36.1.2.4 Die Anzeichen für das baldige Eintreffen des Jüngsten Tages .. 283
XIII
Inhalt
36.1.2.5 Die Geschehnisse des Jüngsten Tages ........................................... 288
36.2 Tafsir zur Sure Ya Sin von Muhammad Ali As-Sabuni ............................ 300
36.2.1 Vorwort zur Sure .............................................................................. 300
36.2.2 Name der Sure .................................................................................. 303
36.2.3 Besonderheit dieser Sure ................................................................. 303
36.2.4 Erster Abschnitt: Vers 1 - 32 ............................................................ 303
36.2.4.1 Tafsir................................................................................................... 303
36.2.5 Zweiter Abschnitt: Vers 33 - 58 ...................................................... 328
36.2.5.1 Zusammenhang ................................................................................ 328
36.2.5.2 Tafsir................................................................................................... 328
36.2.6 Dritter Abschnitt: Vers 59 - 83 (Ende der Sure) ............................ 351
36.2.6.1 Zusammenhang ................................................................................ 351
36.2.6.2 Anlass für die Offenbarung ............................................................ 352
36.2.6.3 Tafsir................................................................................................... 352
36.2.6.4 Anmerkung zur Frage, ob der Prophet (Allahs Segen und Heil auf
ihm) die Dichtkunst beherrschte .................................................... 369
36.3 Literaturverzeichnis zum Kapitel 36 (Yā Sin) ............................................ 370
37 As-Sāffāt ......................................................................................................... 373
37.1 Die Bekanntgabe, dass der Schöpfer der Welten der einzig anzubetende Gott
ist [37:1-5] ........................................................................................................ 373
37.1.1 Worterläuterungen und Tafsir ....................................................... 374
37.2 Die Ausschmückung des untersten Himmels mit Himmelskörpern, die
einen Schutz gegen Satane bilden [37:6-10] ............................................... 376
37.2.1 Worterläuterungen und Tafsir ....................................................... 376
37.3 Die Ankündigung der Wiederauferstehung und Versammlung am Tag der
Auferstehung [37:11-21] ................................................................................ 378
37.3.1 Worterläuterungen und Tafsir ....................................................... 379
XIV
Inhalt
37.4 Wie die Götzendiener im Jenseits zur Rechenschaft gezogen werden [37:22-
39] ..................................................................................................................... 380
37.4.1 Worterläuterungen und Tafsir ....................................................... 382
37.5 Die Paradieswonnen für die aufrichtigen Mu'minūn und die Vergeltung für
die Kāfirūn - ein Mu'min sieht aus dem Paradies heraus, wie sein
ungläubiger Gefährte aus dem Diesseits nun in Mitten der Hölle brennt
[37:40-61] ......................................................................................................... 384
37.5.1 Worterläuterungen und Tafsir ....................................................... 386
37.5.2 Ein Muslim im Paradies sieht, wie sein ehemaliger ungläubiger
Gefährte nun im Höllenfeuer ist .................................................... 388
37.6 Die Vergeltung für die Ungerechten und Arten der Strafe in der Hölle - Die
meisten der Früheren sind Irre gegangen [37:62-74] ................................ 395
37.6.1 Worterläuterungen und Tafsir ....................................................... 396
37.7 Noah (a.s.) [37:75-82] ..................................................................................... 397
37.7.1 Worterläuterungen und Tafsir ....................................................... 397
37.8 Abraham (a.s.) [37:83-113] ............................................................................ 398
37.8.1 Worterläuterungen und Tafsir ....................................................... 401
37.8.1.1 Die Auseinandersetzung Abrahams mit den Götzendienern im
Zweistromland und wie Abraham ins Feuer geworfen wurde . 401
37.8.1.2 Wie Abraham seinen Sohn opfern sollte ....................................... 401
30.1.1.1 Lehrinhalt .......................................................................................... 405
37.8.1.3 Wie Isaak (a.s.) angekündigt wurde .............................................. 406
37.9 Moses (a.s.) und Aaron (a.s.) [37:114-122] .................................................. 409
37.9.1 Worterläuterungen und Tafsir ....................................................... 410
37.10 Elias (a.s.) [37:123-132]] ................................................................................. 410
37.10.1 Tafsir................................................................................................... 411
37.11 Lot (a.s.) [37:133-138] ..................................................................................... 412
37.11.1 Worterläuterungen und Tafsir ....................................................... 412
XV
Inhalt
37.12 Jonas (a.s.) [37:139-148] ................................................................................. 413
37.12.1 Worterläuterungen und Tafsir ....................................................... 414
37.13 Die Absurdität der Glaubensinhalte der Götzendiener [37:149-170] ..... 414
37.13.1 Worterläuterungen und Tafsir ....................................................... 415
37.14 Die Armeen Allahs, des Erhabenen, werden siegen [37:171-182]........... 421
37.14.1 Worterläuterungen und Tafsir ....................................................... 422
37.15 Friede sei mit den Gesandten Gottes! [37:180-182] ................................... 424
37.15.1 Worterläuterungen und Tafsir ....................................................... 424
Literaturverzeichnis ................................................................................................ 425
XVI
Abkürzungen
s.a.s. sallalahu 'alaihi wa sallam Allahs Segen und Heil seien auf
ihm
1
Vorwort
Gedankt sei Allah, dem Herrn der Welten und gesegnet sei der Gesandte Allahs.
Gedankt sei Allah, dem Schöpfer von Raum und Zeit, dem Ersten und Letzten,
dem Herrn des Tages der Auferstehung.
Der vorliegende Band 9 entstand vor dem Beginn der Arbeiten zu Band 8. Der
Grund ist der, dass ich hoffte, dass Bruder Ahmad Al-Arfaoui, der beim der
Übersetzung von Quelltexten aus dem Arabischen im Tafsir zu Sure Mariam in
Band 7 mitgearbeitet hat, die Erstellung von Band 8 übernimmt.
Sandra Göhricke, Lamees Farag, Katrin Oushrir, sowie weitere Schwestern haben
die Korrekturlesung übernommen. Ein großer Teil der Änderungsvorschläge sind
in die vorliegende Fassung des Tafsir eingeflossen.
Möge Allāh alle mit dem Paradies belohnen, die an der Fertigstellung dieses
Tafsir-Bandes beteiligt waren und deren gute Taten dadurch auch noch nach
ihrem Tod vermehren.
1
Bemerkung zur Authentizität von Überlieferungen
Stärke von Überlieferungen (in absteigender Reihenfolge):
1. Vielfach überliefert (mutawātir): über viele verschiedene
ununterbrochene Überliefererketten ist die gleiche Information bzw. der
gleiche Text überliefert. Man muss davon ausgehen, dass sich nicht alle
getroffen haben, um gemeinsam die gleiche Lüge auszusinnen.
Beispielsweise wissen wir mit Sicherheit, dass der Zweite Weltkrieg
stattgefunden hat, weil mein Großvater mir erzählt hat, dass er im
Russlandfeldzug Deutschlands dabei war. Ebenso sagt eine Person in
England, sowie eine in Frankreich, sowie eine in ….. : "Mein Großvater
hat mir berichtet, dass er den Zweiten Weltkrieg erlebt hat." Man kann
nicht davon ausgehen, dass alle Großväter sich dieselbe Lüge ausgedacht
haben.
2. Gesund (sahih): Die Kette der Überlieferer ist ununterbrochen, alle
Überlieferer in der Kette waren rechtschaffen und genau in der
Wiedergabe von Information.
3. Gut (hasan): Die Kette der Überlieferer ist ununterbrochen, d.h. alle
Überlieferer in der Kette waren rechtschaffen, mindestens einer in der
Kette war jedoch weniger genau in der Wiedergabe von Informationen.
4. Schwach (da'īf): Beispielsweise ist die Kette unterbrochen, d.h. Person A
berichtet, dass Person B etwas gesagt hat, obwohl sich Person A und B
gar nicht getroffen haben. Das heißt, dass die Information muss über eine
Zwischenperson gegangen sein muss, die aber nicht erwähnt wurde.
Schwach ist auch z.B. eine Überlieferung, deren Überliefererkette zwar
ununterbrochen ist, mindestens ein Glied darin aber unzuverlässig oder
aber unbekannt ist.
3
Erläuterung einiger islamischer Fachbegriffe, die aus dem
Arabischen kommen
In diesem Abschnitt wird die Bedeutung einiger islamischer Fachbegriffe
eingeführt. Dabei sind die Einführungen zu vielen dieser Begriffe im Wesentlichen
vereinfachte Zusammenfassungen von Auszügen aus den entsprechenden
Begriffseinführungen von [Zaidan].
4
Erläuterung einiger islamischer Fachbegriffe, die aus dem Arabischen kommen
„Gefühl, unbeweisbare Herzensüberzeugung“
usw.
Aus diesen Definitionen ergibt sich, dass man den arabischen Begriff „Iman“ auch
nicht annähernd mit dem deutschen Wort „Glaube“ wiedergeben kann, weil
einfach sein Bedeutungsinhalt Beweisführung und bewusste Verinnerlichung (d.
h. die wesentlichen Inhalte von Iman) im deutschen Sprachgebrauch explizit
ausgeschlossen werden.
In [Zaidan] heißt es: „für den Fall, dass eine Differenzierung bei der Übersetzung
nicht möglich ist und ein übergreifender Sammelbegriff verwendet werden soll,
empfehle ich als mögliche Übersetzung für die elementare Bedeutung von Iman,
den Ausdruck
„die mit Wissen verbundene bewusste Verinnerlichung“
...“
Personen, die Iman praktizieren bzw. Iman haben, heißen dementsprechend:
mask.: sg. Mu’min, pl. Mu’minūn
fem.: sg. Mu’mina, pl. Mu’mināt
5
Erläuterung einiger islamischer Fachbegriffe, die aus dem Arabischen kommen
Kufr der Ignoranz:
Diese Art des Kufr äußert sich in absichtlich vorgetäuschtem äußerlichem Leugnen
des Daseins von Allah (d. h. verbales Abstreiten/Negieren) trotz echter innerer
Überzeugung.
Kufr des Trotzes:
Diese Art des Kufr äußert sich als formal korrekte äußerliche und innerliche
Anerkennung der Existenz Allahs, ohne jedoch die notwendigen Konsequenzen
daraus zu ziehen und Allah zu dienen, durch Verherrlichung und Anbetung,
durch Unterwerfung, Bindung und Hingabe.
Dies geschieht entweder aus Starrsinn oder aus Überheblichkeit.
Kufr des Polytheismus:
Diese Art des Kufr äußert sich in echter (d. h. von tiefer innerer Überzeugung
geprägter) äußerlicher und innerlicher Anerkennung des Daseins von Allāh in
Kombination mit einer komplett und/oder partiell inkorrekten Praxis der daraus
folgenden notwendigen Handlungsweisen.
Damit ist beispielsweise. die Verherrlichung und Anbetung Allāhs auf
eigenmächtig festgelegte und unzulässige Art und Weise, gemeint, d. h. durch
Vollziehen der gottesdienstlichen Handlungen unter Zuhilfenahme eines (Ver-
)Mittlers oder durch verbale Benennung bzw. Vorstellung und Anerkennung
zusätzlicher göttlicher Mächte neben Allāh oder durch unerlaubte Interpretation
von Tauhid (d. h. des Monotheismus im Sinne des Islams).
2. „Kufr“ im islamischen Kontext
Allgemeine Bedeutung
Jede Religion, Glaubensgemeinschaft, Weltanschauung oder Gruppierung
außerhalb des Islams fällt unter die Rubrik „Kufr“.
Das komplett bzw. partiell bewusste Leugnen bzw. Negieren eines Iman-
Inhaltes und/oder eines eindeutigen Gebotes des islamischen Din fällt unter die
Rubrik „Kufr“.
Heuchelei im Sinne von „rein formalem, d. h. nur verbalem äußerlichem
Bekenntnis zum Islam (ohne echte innere Überzeugung)“ fällt unter die Rubrik
„Kufr“.
Diese Form gilt als die verabscheuungswürdigste Art des Kufr.
6
Erläuterung einiger islamischer Fachbegriffe, die aus dem Arabischen kommen
Jeder Verstoß gegen die Prinzipien von Tauhid (d. h. des islamischen
Verständnisses des Monotheismus) fällt unter die Rubrik „Kufr“:
....
Personen, die Kufr praktizieren, heißen dementsprechend:
mask.: sg. Kafir, pl. Kafirūn bzw. Kuffar
fem.: sg. Kafira, pl. Kafirat
Resümee
Bei der Übersetzung des Wortes „Kafir“ müssen zwei Ebenen berücksichtigt
werden:
Die sprachliche Ebene:
Auf sprachlicher Ebene hat Kafir unterschiedliche Bedeutungen: Ackerbauer,
undankbar sein, zudecken, verhüllen, Lossagung, Ignoranz, usw.
Die religiöse Ebene:
Auf religiöser Ebene steht „Kafir/Kafira“ bzw. „Kafirūn/Kafirat“ als Sammelbegriff
für das Gegenteil von „Muslim/Muslima“ bzw. „Muslime/Musliminnen“.
In [Zaidan] heißt es: „Deshalb empfehle ich für den Fall, dass eine Differenzierung
bei der Übersetzung nicht möglich ist und ein übergreifender Sammelbegriff
verwendet werden soll, als mögliche Übersetzung für die elementare Bedeutung
von Kafir/Kafira, den Ausdruck
„der/die Nicht-Gottergebene“
...“
Wichtig ist zu erkennen, dass „Kafir“ als Sammelbegriff für die unterschiedlichen
Erscheinungsformen einer bestimmten Geisteshaltung der verschiedensten
Personengruppen verwendet wird.
Als Kafir werden beispielsweise bezeichnet:
Atheisten
Polytheisten
sogenannte „Muslime“, die einen Pflichtteil des islamischen Din aberkennen
7
Erläuterung einiger islamischer Fachbegriffe, die aus dem Arabischen kommen
Juden oder Christen, welche die Prophetenschaft Muhammads (Allahs Segen
und Heil auf ihm) und den Koran als die Offenbarung Allahs ignorieren bzw.
nicht anerkennen
Oft kann man das Wort Kafir/Kafira auch einfach als Nichtmuslim/Nichtmuslima
übersetzen.
8
Vorgehensweise
Es wurde folgende Herangehensweise gewählt:
1. Gliederung nach Abschnitten. Diese ist in erster Linie an der Gliederung von
Ibn Kathir orientiert.
2. Schreiben des arabischen Korantextes
3. Schreiben der deutschen Übersetzung
4. Wenn vorhanden Anführung eines Offenbarungsanlasses
5. Erläuterung der Koranverse. Die meisten Koranverse kann man in eine der
vier folgenden Kategorien einteilen:
Koranverse, die eine Beweisführung für die Wahrheit des Korans und des
Islams darstellen
Koranverse über das, was dem Menschen verborgen ist (arab. al-ghaib) wie
z.B. das Jenseits, Engel usw.
Koranverse über die früheren Völker und Propheten
Koranverse über rechtliche Bestimmungen
9
Vorgehensweise
andere Koranverse, die den betreffenden Koranvers näher erläutern. Vor
allem im Tafsir von Ibn Kathir wird dies regelmäßig gemacht.
erläuternde Hadithe, die sahih oder hasan sind. Dazu gehören auch Hadithe,
die den Offenbarungsanlass beschreiben.
gesichert überlieferte Aussagen von Prophetengefährten (Sahaba) und deren
Schülern (Tabi'un) zu dem entsprechenden Koranvers.
Diese Herangehensweise ist die klassische Herangehensweise zur Erstellung
eines tafsīr bi-l-ma'thur (Tafsīr beruhend auf Quellen, nicht auf eigenem
allgemeinen Verständnis). Diese Art von Tafsīr wurde von den Sahaba und den
Tabi'un akzeptiert.
Basisquellen
Die deutsche Koranübersetzung ist meistens der von Muhammad Rassoul
übernommen. Man kann sich diese Übersetzung aus dem Internet von
www.islam.de downloaden. Stellenweise wurde diese Übersetzung verändert.
Den arabischen Text des Korans kann man ebenfalls aus dem Internet
herunterladen. Der vorliegende Text stammt aus einer downloadbaren Worddatei
"quran_uthmani.doc" 2 . Dadurch ist die Arbeit sehr erleichtert worden. Die
arabischen Hadithtexte wurden aus bereits eingetippten, öffentlich verfügbaren
Dateien entnommen, die in Datenbanken enthalten sind, die kostenlos erhältlich
bzw. aus dem Internet downloadbar sind – zumeist aus [MaktabaSchamila]. Diese
Texte wurden zur Sicherheit oft mit den Texten in entsprechend gedruckt
vorliegenden Hadithbüchern wie [Buchari] und [Muslim] verglichen, zumeist in
der Ausgabe [Al-Kutub as-Sitta] und gegebenenfalls korrigiert, was jedoch kaum
vorkam.
Die Basisquellen sind die beiden klassischen Tafsīre von Tabari und Ibn Kathir. Da
jedoch in beiden Werken viele schwache Hadithe erwähnt werden, die zwar mit
Überliefererkette erwähnt werden, aber für einen Nichtspezialisten auf diesem
Gebiet nicht als schwache Hadithe erkennbar sind, wurden jeweils Ausgaben
10
Vorgehensweise
dieser Tafsīre benutzt, wo die Quellen von Hadithgelehrten analysiert und
bewertet wurden. Beim Tafsīr von Tabari wurde die quellenanalysierte Ausgabe
von Mahmud M. und Ahmad M. Schakir benutzt.
Beim Tafsīr von Ibn Kathīr wurde die quellenanalysierte Ausgabe von al-Buhsali
benutzt. Beide erwähnten Fassungen mit Quellenanalyse bewerten jedoch nur
einen Teil der Quellen. Aus diesem Grund wurden zumindest bei den
Überlieferungen, die direkt auf den Propheten (s.a.s.) zurückgehen, im
Wesentlichen nur die authentischen Überlieferungen (d.h. die Überlieferungen,
die sahih (gesund) oder hasan (gut) sind) unter den analysierten Überlieferungen
übernommen.
Die Quellenanalyse al-Buhsalis klassifiziert explizit viele Hadithe und zeigt auf,
aus welcher Hadithquelle sie stammen. Die entsprechenden Hadithe wurden
dann zumeist aus den Originalwerken aus [Kutub as-Sitta] oder
[MaktabaSchamila] entnommen und in den vorliegenden Tafsir eingefügt.
Die Quellenanalyse der Brüder Schakir beschränkt sich zumeist auf Anmerkungen
z.B. zur Abschrift des Tafsirs von Tabari oder beispielsweise darauf, dass die
vorliegende Überlieferungskette bereits an der und der Stelle vorkam. Es handelt
sich also nicht wirklich um eine Quellenanalyse.
Deswegen wurde der Tafsir von Tabari im Wesentlichen dazu benutzt, um
einerseits die allgemeine sprachliche Bedeutung eines Teilverses zu ermitteln und
um andererseits die Aussagen der verschiedenen Korankommentatoren der ersten
Generationen mit Erwähnung der Überliefererkette zu übernehmen. Dies, obwohl
zumeist nicht festgestellt werden konnte, wie authentisch der entsprechende
Bericht über die Aussage eines Korankommentators ist.
Einige Formatierungshinweise
In der Regel sind
- Koranverse fett und nicht-kursiv gedruckt,
- Aussagen des Propheten (s.a.s.) fett und kursiv gedruckt,
- Aussagen von Prophetengefährten sind normal und kursiv gedruckt,
- Aussagen von anderen Menschen normal gedruckt.
11
Vorgehensweise
12
30 Ar-Rūm (Die Oströmer (Byzantiner))
Im Namen Allāhs, des
Allerbarmers, des Barmherzigen!
30.1 Krieg zwischen den Oströmern und den Persern und die
Verheißung Allahs dabei [30:1-6]
Alif Lām Mīm. [30:1]
Besiegt sind die Oströmer
(Byzantiner) [30:2]
in dem nahen gelegenen Land,
doch sie werden nach ihrer
Niederlage siegen [30:3]
in einigen (arab. bid'i 3 ) Jahren -
Allāhs ist die Herrschaft vorher
und nachher, und an jenem Tage
werden sich die Mu'minūn freuen
[30:4]
über Allāhs Hilfe. Er hilft, wem Er
will; und Er ist der Allmächtige,
der Barmherzige. [30:5]
(Das ist) die Verheißung Allāhs -
Allāh bricht Seine Verheißung
nicht; allein die meisten
Menschen wissen es nicht. [30:6]
3 siehe hierzu die Erläuterung zu [12:42]: Mudschahid und Qatada sagten, dass bid'a
() (hier mit "einige" übersetzt) eine Zahl zwischen drei und neun ist.
13
))Ar-Rūm (Die Oströmer (Byzantiner
30.1.1.1 Eines der Wunder des Koran: Ankündigung eines Ereignisses, welches
zum Zeitpunkt der Offenbarung in der Zukunft liegt
Ibn Kathir führt eine Anzahl von Hadithen zur Erläuterung der obigen
Koranverse an. Hier ein Teil der Hadithe in diesem Zusammenfang:
الزنَ ِاد َع ْن عح ْرَوَة بْ ِن الزنَ ِاد َع ْن أَِِب ِّس َح َّدثَِِن ابْ حن أَِِب ِّ َحدَّثَنَا حُمَ َّم حد بْ حن إِ ْْسَعِيل َحدَّثَنَا إِ ْْسَعِيل بْ حن أَِِب أ َحويْ ٍ
ح َ
ِ ٍ ِ
ال
َسلَم ِّي قَ َالزبَ ِْْي َع ْن نيَا ِر بْ ِن حمكَْرم ْاْل ْ ُّ
ض و ُهم ِمن ب ْع ِد غَلَبِ ِهم سي غْلِبو َن فِي بِ ْ ِ ِ الر ِ ت ﴿ الم غُلِبَ ْ
ين ﴾ ض ِع سن َ ْ ََ ُ وم في أَ ْدنَى ْاْل َْر ِ َ ْ ْ َ ت ُّ ُ لَ َّما نََزلَ ْ
الر ِوم َعلَْي ِه ْم ِْلَن حَّه ْم
ور ُّ ِ ِ اه ِر ِ ِ
ين ل ُّلروم َوَكا َن الْ حم ْسل حمو َن حُيبُّو َن ظح حه َ
ِ
ت َهذه ْاْليَةح قَ َ
فَ َكانَت فَا ِرس ي وم نَزلَ ِ ِ
ْ ح َْ َ َ ْ
ِ ِ ٍِ ِ ِ اهم أ َْهل كِتَ ٍ
شاءُ ص ُر َم ْن يَ َ ص ِر اللَّه يَ ْن ُح ال ُْم ْؤمنُو َن بِنَ ْ ك قَ ْو حل اللَّه تَ َع َال ﴿ َويَ ْوَمئذ يَ ْف َر ُ اب َوِِف َذل َ َوإيَّ ح ْ ح
ِ
اب وََل إِميَ ٍ ِ ِ ٍ ب ظحهور فَا ِر ِ الرِحيم ﴾ وَكانَت قحري ِ
ان اه ْم لَْي حسوا بأ َْه ِل كتَ َ س ْلَن حَّه ْم َوإِيَّ حش حُت ُّ ح َ َ َو ُه َو ال َْع ِز ُيز َّ ُ َ ْ َ ْ ٌ
احي َم َّكةَ صيح ِِف نَو ِ ِ
ِّيق َرض َي اللهح َعْنهح يَ ح َ
الصد ح ِ َّ ث فَلَ َّما أَنْ َزَل اللَّهح تَ َع َال َه ِذهِ ْاْليَةَ َخَر َج أَبحو بَ ْك ٍر ِّ بِب ع ٍ
َْ
ض و ُهم ِمن ب ْع ِد غَلَبِ ِهم سي غْلِبو َن فِي بِ ْ ِ ِ الر ِ ﴿ الم غُلِبَ ْ
اس
ال نَ ٌ ين ﴾ قَ َ ض ِع سن َ ْ ََ ُ وم في أَ ْدنَى ْاْل َْر ِ َ ْ ْ َ ت ُّ ُ
الروم ستَ ْغلِب فَا ِرس ِِف بِ ْ ِ ِ ك ب ي نَ نَا وب ي نَ حكم زعم ص ِ ِ ِمن قحري ٍ ِ
ني أَفَ ََل
ض ِع سن َ َن ُّ َ َ ح َ ك أ َّ احبح َ ش ْلَِِب بَ ْك ٍر :فَ َذل َ َْ َ َْ ْ َ َ َ َ ْ َْ
الره ِ ِ ِ ِ
الرَها َناضعحوا ِّ ان فَ ْارتَ َه َن أَبحو بَ ْك ٍر َوالْ حم ْش ِرحكو َن َوتَ َو َ ك قَ ْب َل َُْت ِرِمي ِّ َ
ال بَلَى َوذَل َ ك قَ َك َعلَى ذَل َ نحَراهنح َ
ك َو َسطًا تَْنتَ ِهي إِلَْي ِه قَ َ
ال ني فَ َس ِّم بَْي نَ نَا َوبَْي نَ َ ِ ِِ
ني إِ َل ت ْس ِع سن َ
ضع ثَََل ح ِ ِ
ث سن َ ِ ِ
َوقَالحوا ْلَِِب بَ ْك ٍر َك ْم ََْت َع حل الْب ْ ح
َخ َذ الْ حم ْش ِرحكو َن َرْه َن أَِِب بَ ْك ٍر الس ُّ ِ ِ فَس َّموا ب ي نَ هم ِس َّ ِ ِ
ني قَ ْب َل أَ ْن يَظْ َه حروا فَأ َ ت سن َ ت ِّ ضْ ال فَ َم َني قَ َ ت سن َ َ ْ َْ ح ْ
ِ
اب الْ حم ْسل حمو َن َعلَى أَِِب بَ ْك ٍر تَ ْس ِميَةَ ِس ِّ
ت س فَ َع َ ِ
وم َعلَى فَار َ الر ح
ت ُّ السابِ َعةح ظَ َهَر ْ السنَةح َّ
ت َّ فَلَ َّما َد َخلَ ْ
اس َكثِ ٌْي ِ ال ﴿فِي بِ ْ ِ ِ
ك نَ ٌ َسلَ َم ِعْن َد َذل َين﴾ َوأ ْ ض ِع سن َ ني ِْل َّ
َن اللَّ َه تَ َع َال قَ َ سن َ
ِِ
يثيث نِيا ِر ب ِن مكْرٍم ََل نَع ِرفحه إََِّل ِمن ح ِد ِ يث ص ِحيح حسن َغ ِر ِ ِ ِ ِ قَ َ ِ
ْ َ ْ ح يب م ْن َحد َ ْ ح َ يسى َه َذا َحد ٌ َ ٌ َ َ ٌ ٌ ال أَبحو ع َ
الزنَ ِاد َعْب ِد َّ
الر ْْحَ ِن بْ ِن أَِِب ِّ
14
Krieg zwischen den Oströmern und den Persern und die Verheißung Allahs dabei
[30:1-6]
Urwa ibn az-Zubair berichtet, dass Nijār ibn Mukram al-Aslamī4 sagte:
"An dem Tag, als
Alif Lām Mīm. [30:1] Besiegt sind die Oströmer (Byzantiner) [30:2] in dem
nahen gelegenen Land, doch sie werden nach ihrer Niederlage siegen [30:3] in
einigen (arab. bid'5) Jahren [30:4]
herabgesandt wurde, hatten die Perser gerade die Byzantiner besiegt, wobei die Muslime
sich wünschten, dass die Byzantiner gewinnen würden, weil diese auch wie sie zu den
Buchbesitzern6 gehörten. Hierüber sagt Allah, der Erhabene:
[...] und an jenem Tage werden sich die Mu'minūn freuen [30:4] über Allāhs
Hilfe. Er hilft, wem Er will; und Er ist der Allmächtige, der Barmherzige. [30:5]
Die Quraisch hingegen wünschten sich den Sieg der Perser, da diese wie auch sie selbst
nicht zu den Buchbesitzern gehörten und auch nicht an ein Jenseits glaubten. Als nun
Alla, der Erhabene, diese Koranverse herabsandte, ging Abu Bakr as-Siddīq (r.) hinaus
und rief in den verschiedenen Stadtvierteln Mekkas aus: "Alif Lām Mīm. [30:1] Besiegt
sind die Oströmer (Byzantiner) [30:2] in dem nahen gelegenen Land, doch sie
werden nach ihrer Niederlage siegen [30:3] in einigen (arab. bid') Jahren [30:4]".
Einige Leute der Quraisch sagten zu Abu Bakr: "So soll es zwischen uns und euch sein -
dein Gefährte behauptet, dass die Byzantiner die Perser in einigen (arab. bid') Jahren
besiegen werden. Wollen wir nicht mit dir eine Wette darüber abschließen?". Er (d.h. Abu
Bakr) antwortete mit Ja, wobei sich diese Angelegenheit zutrug, bevor das Wetten verboten
(arab. haram) wurde. Und so schlossen Abu Bakr und die Götzendiener eine Wette ab und
hinterlegten die Pfände. Sie (d.h. die Götzendiener) fragten Abu Bakr: "Wieviel betrachtest
du "einige" (arab. bid') Jahre, was ja eine Frist ist, die zwischen drei und neun Jahren
4 Nijār ibn Mukram (r.) war ein Prophetengefährte. Er gehörte auch zu vier Leuten, die
den Kalifen Uthman (r.) begruben. "Nijār ibn Mukram (r.) hörte von Abu Bakr (r.),
überlieferte aber nicht viele Hadithe" [at-Tabaqāt al-Kabīr]
5 siehe hierzu die Erläuterung zu [12:42]: Mudschahid und Qatada sagten, dass bid'a
() (hier mit "einige" übersetzt) eine Zahl zwischen drei und neun ist.
6 d.h. die Byzantiner hatten als Christen das Evangelium und die Thora, die Muslime
hatten den Koran.
15
Ar-Rūm (Die Oströmer (Byzantiner))
liegt. So nenne uns eine mittlere Frist, die wir zwischen uns und dir (vereinbaren), die du
als obere Grenze ansiehst?" Sie vereinbarten daraufhin sechs Jahre. Es verstrichen dann
die sechs Jahre, bevor sie (d.h. die Byzantiner) siegten. Da nahmen die Götzendiener das
Pfand Abu Bakrs. Als dann das siebte Jahr anbrach, siegten die Byzantiner über die Perser.
Da kritisierten die Muslime Abu Bakr dafür, dass er sich auf sechs Jahre festgelegt hatte,
weil Allah, der Erhabene, sagte in einigen (arab. bid'7) Jahren [30:4] (d.h. sieben Jahre
sind auch noch möglich). Daraufhin nahmen viele Leute den Islam an".8
َّ وسى حُمَ َّم حد بْ حن الْ حمثَ ََّّن َحدَّثَنَا حُمَ َّم حد بْ حن َخالِ ٍد ابْ حن َعثْ َمةَ َحدَّثَنَا َعْب حد اللَّ ِه بْ حن َعْب ِد
الر ْْحَ ِن َ َحدَّثَنَا أَبحو حم
ٍ َّي َع ْن عحبَ ْي ِد اللَّ ِه بْ ِن َعْب ِد اللَّ ِه بْ ِن عحْتبَةَ َع ْن ابْ ِن َعب
اس ُّ الزْه ِر
ُّ اب ٍ اْلم ِح ُّي حدَّثَنَا ابْن ِشه
َ ح َ َ ْح
ْت يَاَ احتَط ْ وم ﴾ أ ََال ُ الر ُّ ت ْ َاحبَ ِة ﴿ الم غُلِب َ َال ْلَِِب بَ ْك ٍر ِِف حمن
ِ َ َول اللَّ ِه صلَّى اللَّه علَي ِه وسلَّم ق
َ ََ َْ ح َ َ َن َر حس َّ أ
ث إِلَى تِ ْس ٍع ٍ ضع ما ب ْين ثَََل ِ ِ
َ َ َ َ ْ أَبَا بَ ْك ٍر فَإ َّن الْب
ي َع ْن عحبَ ْي ِد اللَّ ِه َع ْن ابْ ِن ِّ الزْه ِر
ُّ يث ِ يث حسن َغ ِريب ِمن ه َذا الْوج ِه ِمن ح ِد
َ ْ ْ َ َ ْ ٌ ٌ َ َ ٌ يسى َه َذا َحد
ِ ِ
َ ال أَبحو ع َ َق
ٍ ََّعب
اس
Ibn Abbas berichtete, dass der Gesandte Allahs (s.a.s.) zu Abu Bakr bzgl. der
Wette über "Alif Lām Mīm. [30:1] Besiegt sind die Oströmer (Byzantiner) [30:2]
Folgendes sagte: "Hast du dich nicht abgesichert, o Abu Bakr? Denn das Wort
einige (arab. bid') bedeutet eine Zahl zwischen drei und neun".9
7 siehe hierzu die Erläuterung zu [12:42]: Mudschahid und Qatada sagten, dass bid'a
() (hier mit "einige" übersetzt) eine Zahl zwischen drei und neun ist.
8 Dies berichtete Tirmidhi(3194). Tirmidhi selbst erklärte den Hadith für sahih hasan
gharīb. Albani erklärte den Hadith für hasan (gut).
9 Dies berichtete Tirmidhi(3191). Tirmidhi erklärte den Hadith für hasan (gut) gharib.
16
Krieg zwischen den Oströmern und den Persern und die Verheißung Allahs dabei
][30:1-6
وأما الروم فهم من سَللة العيص بن إسحاق بن إبراهيم ،وهم أبناء عم بِن إسرائيل ،ويقال هلم :بنو
اْلصفر .وكانوا على دين اليونان ،واليونان من سَللة يافث بن نوح ،أبناء ( )6عم الرتك .وكانوا
يعبدون الكواكب السيارة السبعة ،ويقال هلا :املتحْية ،ويصلون إل القطب الشمايل ،وهم الذين
أسسوا دمشق ،وبنوا معبدها ،وفيه ُماريب إل جهة الشمال ،فكان ( )7الروم على دينهم إل مبعث
املسيح بنحو من ثَلمثائة سنة ،وكان من ملك الشام مع اْلزيرة منهم يقال له :قيصر .فكان أول من
دخل ِف دين النصارى من امللوك قسطنطني بن قسطس ،وأمه مرمي اهليَلنية الشدقانية ( )8من أرض
حران ،كانت قد تنصرت قبله ،فدعته إل دينها ،وكان قبل ذلك فيلسوفا ،فتابعها -يقال :تقية -
واجتمعت به النصارى ،وتناظروا ِف زمانه مع عبد اهلل بن أريوس ،واختلفوا اختَلفا [كثْيا] ()9
منتشرا متشتتا َل ينضبط ،إَل أنه اتفق من مجاعتهم ( )01ثَلمثائة ومثانية عشر أسقفا ،فوضعوا
لقسطنطني العقيدة ،وهي اليت يسموهنا اْلمانة الكبْية ،وإمنا هي اخليانة احلقْية ،ووضعوا له القوانني -
يعنون كتب اْلحكام من ُتليل وُترمي وغْي ذلك مما ُيتاجون إليه ،وغْيوا دين املسيح ،عليه السَلم،
وزادوا فيه ونقصوا منه .وفصلوا إل املشرق ( )00واعتاضوا عن السبت باْلحد ،وعبدوا الصليب
وأحلوا اخلنزير .واختذوا أعيادا أحدثوها كعيد الصليب والقداس ( )01والغطاس ،وغْي ذلك من
البواعيث والشعانني ،وجعلوا له الباب وهو كبْيهم ،مث البتاركة ،مث املطارنة ،مث اْلساقفة والقساقسة ،مث
الشمامسة .وابتدعوا الرهبانية .وبَّن هلم امللك الكنائس واملعابد ،وأسس املدينة املنسوبة إليه وهي
القسطنطينية ،يقال :إنه بَّن ِف أيامه ( )0اثِن عشر ألف كنيسة ،وبَّن بيت حلم بثَلثة (ُ )1ماريب،
وبنت أمه القمامة ،وهؤَلء هم امللكية ،يعنون الذين هم على دين امللك .مث حدثت بعدهم اليعقوبية
أتباع يعقوب اإلسكاف ،مث النسطورية أصحاب نسطورا ،وهم فرق وطوائف كثْية ،كما قال رسول
اهلل صلى اهلل عليه وسلم" :إهنم افرتقوا على اثنتني وسبعني فرقة" )3( .والغرض أهنم استمروا على
النصرانية ،كلما هلك قيصر خلفه آخر بعده ،حىت كان آخرهم هرقل.
17
))Ar-Rūm (Die Oströmer (Byzantiner
وكان من عقَلء الرجال ،ومن أحزم امللوك وأدهاهم ،وأبعدهم غورا وأقصاهم رأيا ،فتملك عليهم ِف
رياسة عظيمة وأهبة كبْية ،فناوأه كسرى ملك الفرس ،وملك البَلد كالعراق وخراسان والري ،ومجيع
بَلد العجم ،وهو سابور ذو اْلكتاف .وكانت مملكته أوسع من مملكة قيصر ،وله رياسة العجم
وْحاقة الفرس ،وكانوا جموسا يعبدون النار .فتقدم عن عكرمة أنه بعث إليه نوابه وجيشه فقاتلوه،
واملشهور أن كسرى غزاه بنفسه ِف بَلده فقهره وكسره وقصره ،حىت مل يبق معه سوى مدينة
قسطنطينية .فحاصره هبا مدة طويلة حىت ضاقت عليه ،وكانت النصارى تعظمه تعظيما زائدا ،ومل
يقدر كسرى على فتح البلد ،وَل أمكنه ذلك حلصانتها؛ ْلن نصفها من ناحية الرب ونصفها اْلخر
من ( )4ناحية البحر ،فكانت تأتيهم املْية واملدد من هنالك .فلما طال اْلمر دبر قيصر مكيدة،
ورأى ِف نفسه خديعة ،فطلب من كسرى أن يقلع عن بَلده على مال يصاحله عليه ،ويشرتط عليه
ما شاء .فأجابه إل ذلك ،وطلب منه أمواَل عظيمة َل يقدر عليها أحد من ملوك الدنيا ( ، )5من
ذهب وجواهر وأقمشة وجوار وخدام وأصناف كثْية .فطاوعه قيصر ،وأومهه أن عنده مجيع ما طلب،
واستقل عقله ملا طلب منه ما طلب ،ولو اجتمع هو وإياه لعجزت قدرهتما عن مجع عشره ،وسأل
كسرى أن ميكنه من اخلروج إل بَلد الشام وأقاليم مملكته ،ليسعى ِف ُتصيل ذلك من ذخائره
وحواصله ودفائنه ،فأطلق سراحه ،فلما عزم قيصر على اخلروج من مدينة قسطنطينية ،مجع أهل ملته
وقال :إين خارج ِف أمر قد أبرمتهِ ،ف جند قد عينته من جيشي ،فإن رجعت إليكم قبل احلول فأنا
ملككم ،وإن مل أرجع إليكم قبلها فأنتم باخليار ،إن شئتم استمررمت على بيعيت ،وإن شئتم وليتم
عليكم غْيي .فأجابوه بأنك ملكنا ما دمت حيا ،ولو غبت عشرة أعوام .فلما خرج من القسطنطينية
خرج جريدة ِف جيش متوسط ،هذا وكسرى خميم على القسطنطينية ينتظره لْيجع ،فركب قيصر من
فوره وسار مسرعا حىت انتهى إل بَلد فارس ،فعاث ِف بَلدهم قتَل لرجاهلا ومن هبا من املقاتلة ،أوَل
فأوَل ومل يزل يقتل حىت انتهى إل املدائن ،وهي كرسي مملكة كسرى ،فقتل من هبا ،وأخذ مجيع
حواصله وأمواله ،وأسر نساءه وحرميه ،وحلق رأس ولده ،وركبه على ْحار وبعث معه من اْلساورة من
قومه ِف غاية اهلوان والذلة ،وكتب إل كسرى يقول :هذا ما طلبت فخذه .فلما بلغ ذلك كسرى
أخذه من الغم ما َل ُيصيه إَل اهلل عز وجل ،واشتد حنقه على البلد ،فاشتد (ِ )0ف حصارها بكل
ممكن فلم يقدر على ذلك .فلما عجز ركب ليأخذ عليه الطريق من خماضة جيحون ،اليت َل سبيل
18
Krieg zwischen den Oströmern und den Persern und die Verheißung Allahs dabei
[30:1-6]
، فلما علم قيصر بذلك احتال حبيلة عظيمة مل يسبق إليها،) لقيصر إل القسطنطينية إَل منها1(
وأمر بأْحال من، وركب ِف بعض اْليش،وهو أنه أرصد جنده وحواصله اليت معه عند فم املخاضة
مث أمر بإلقاء تلك، وسار إل قريب من يوم ِف املاء مصعدا،التنب والبعر والروث فحملت معه
فركبوا ِف طلبهم، فلما مرت بكسرى ظن هو وجنده أهنم قد خاضوا من هنالك،اْلْحال ِف النهر
فخاضوا وأسرعوا السْي ففاتوا، وقدم قيصر فأمرهم بالنهوض ِف اخلوض،فشغرت املخاضة عن الفرس
وبقي كسرى وجيوشه، وكان ذلك يوما مشهودا عند النصارى. ودخلوا القسطنطينية،كسرى وجنوده
وبَلدهم قد خربتها الروم وأخذوا، مل ُيصلوا على بَلد قيصر.) حائرين َل يدرون ماذا يصنعون3(
)4( وكان ذلك بعد تسع، فكان هذا من غلب الروم فارس. وسبوا ذراريهم ونساءهم،حواصلهم
. )5( سنني من غلب الفرس للروم
على ما ذكره ابن،وكانت الواقعة الكائنة بني فارس والروم حني غلبت الروم بني أذرعات وبصرى
. وهي طرف بَلد الشام مما يلي بَلد احلجاز،عباس وعكرمة وغْيمها
.) أعلم6( فاهلل، وهي أقرب بَلد الروم من فارس، كان ذلك ِف اْلزيرة:وقال جماهد
"Die Römer sind die Nachkommen von as-'Ais, dem Sohn Isaaks, dem Sohn
Abrahams. Sie sind also die Cousins der Kinder Israels. Sie werden auch "Banu al-
Asfar" - das blonde (wörtl. gelbe) Volk - genannt. Sie hatten die Religion
Griechenlands - die Griechen waren Nachkommen von Jāfith, dem Sohn Noahs,
also die Cousins der Türken. Sie beteten die Himmelskörper an [...] und beteten in
Richtung des Nordpols. Sie waren es, die die Stadt Damaskus gründeten, und die
deren Tempel erbauten, worin sich Gebetsnischen in Richtung Norden befinden.
[...].
Der erste Kaiser von ihnen, der das Christentum annahm, war Konstantin [...].
Seine Mutter, Maria, die Hellenin [...], war zuvor Christin geworden und rief ihren
Sohn dazu auf, ebenfalls Christ zu werden. Zuvor war er Philosoph. Er folgte
seiner Mutter - es wird berichtet, aus politischen Gründen.
Die Christen zu seiner (d.h. Konstantins) Zeit kamen durch ihn zusammen bzw.
vereinigten sich durch ihn. Sie diskutierten mit Abdullah, dem Sohn von Arius, sie
hatten große Meinungsverschiedenheiten und bildeten unzählige Gruppen. [...]
Jedoch kamen aus ihrer Gemeinschaft schließlich dreihundertachzehn Bischöfe
19
Ar-Rūm (Die Oströmer (Byzantiner))
10 D.h. schändlicher Verrat an der Botschaft von Jesus Christus (Friede sei mit ihm)
11 d.h. für Konstantin
12 das heutige Istanbul
13 Der letzte Teil des Berichts von Ibn Kathir (etwas nach der erstmaligen Erwähnung von
Heraklios) wurde nicht ins Deutsche übersetzt:
20
Krieg zwischen den Oströmern und den Persern und die Verheißung Allahs dabei
[30:1-6]
Die Muslime besiegten innerhalb kürzester Zeit die beiden damaligen Großmächte
Ostrom und Persien
: قال، حدثِن أسيد الكَلِب، حدثنا الوليد، حدثنا صفوان، حدثنا أبو زرعة:وقال ابن أِب حامت
مث رأيت غلبة الروم، رأيت غلبة فارس الروم: قال،ْسعت العَلء بن الزبْي الكَلِب ُيدث عن أبيه
. كل ذلك ِف مخس عشرة سنة، مث رأيت غلبة املسلمني فارس والروم،فارس
Ibn Abi Hatim berichtet von 'Alā' ibn Zubair al-Kilābi, der von seinem Vater (d.h.
von Zubair ibn Abdullah al-Kilābi)14 folgendes berichtet: "Ich sah den Sieg der Perser
über die (Ost-)Römer, dann sah ich den Sieg der (Ost-)Römer über die Perser, und dann
sah ich den Sieg der Muslime über die Perser und die (Ost-)Römer, all dies in 15
Jahren".15
14 http://www.sahaba.rasoolona.com/Sahaby/8385/%D8%AA%D9%81%D8%B5%D9%8A%
D9%84-%D9%85%D8%A7-%D8%B0%D9%83%D8%B1-%D8%B9%D9%86%D9%87-
%D9%81%D9%8A-%D8%A7%D9%84%D9%83%D8%AA%D8%A8-
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21
Ar-Rūm (Die Oströmer (Byzantiner))
30.1.1.2 Eines der wissenschaftlichen Wunder des Koran: Angabe des tiefsten
Punktes der Erde
Auszug aus der Dokumentarfilmfolge „Koran und Wissenschaft“ von Scheich
Azzindani: 16
[Scheich Azzindanni:]
(00:29:14) Friede sei mit dem, der der Rechtleitung folgt, Wie soll man mit
Menschen unserer Zeit über den Islam diskutieren und ihnen die Wahrheit dieses
Glaubens nahe bringen, wenn sie nicht die arabische Sprache beherrschen und
somit das sprachliche Wunder des Quran nicht wahrnehmen können? Müssen sie
die arabische Sprache zuerst erlernen und deren verschiedene
Wissenschaftszweige beherrschen? Oder aber hat Gott sich ihnen und allen
anderen Generationen erbarmt, indem er genug andere Beweise für die Wahrheit
dieser Religion geschaffen hat, die auch die nichtarabisch -sprechenden Menschen
verstehen?
In diesem Abschnitt sind wir mit Prof. Palmer zusammen. Prof. Palmer ist einer
der bekanntesten Geologen in den USA. Unsere Bekanntschaft fing
folgendermaßen an:
Wir sagten ihm, dass der Quran den tiefstgelegenen Ort der Erde erwähnt, und
dass er klarstellt, dass dieser sich in der Nähe von Jerusalem befindet, wo zu
Kampf, und die Römer, die wohl geschickter manövrierten, vernichteten das persische
Heer. [...]
[88] Vgl. Ruth Altheim-Stiehl, The Sasanians in Egypt. In: Bulletin de la Société
d'Archéologie Copte. 31, 1992, S. 87–96. In den amtlichen Dokumenten aus dieser Zeit
wurde Ägypten meist als direktes Herrschaftsgebiet des Großkönigs verstanden,
manchmal aber auch als indirekt beherrschtes Territorium, das der Kaiser als Vasall
und Sklave Chosraus in dessen Namen verwalte; vgl. Bernhard Palme, The Imperial
Presence, in: Roger Bagnall (Hg.), Egypt in the Byzantine World, 300-700, Cambridge
2007, S. 265.
16 aus [Azzindani], Kap. "Aus dem Bereich der Geologie"
22
Krieg zwischen den Oströmern und den Persern und die Verheißung Allahs dabei
[30:1-6]
Lebzeiten des Propheten eine Schlacht zwischen den Römern und den Persern
stattfand. Im Quran heißt es:
"Alif Lam Mim. Besiegt wurden die Römer in dem tiefstgelegenen Teil der
Erde, doch sie werden nach ihrer Niederlage siegen.."[30:1-3] Das arabische Wort
adnā, welches hier mit dem Wort tiefstgelegenen übersetzt worden ist, hat zwei
verschiedene Bedeutungen: die eine Bedeutung ist im Sinne von nahestgelegen und
die andere ist die im Sinne von tiefstgelegen. Die Qurankommentatoren waren der
Meinung gewesen, dass in diesem Vers nahestgelegen gemeint ist, d.h. am nahesten
zur arabischen Halbinsel. Die zweite Bedeutung ist jedoch auch vom Quran
beabsichtigt, und so werden durch ein Wort im Heiligen Quran mehrere Dinge
ausgedrückt. Als wir nach dem tiefstgelegenen Ort der Erde suchten, fanden wir,
dass es derselbe Ort ist wie der, an dem die Schlacht stattgefunden hat.
Als wir dies Prof. Palmer sagten, sagte er: "Nein, nein, es gibt viele Orte, die noch
tiefer gelegen sind als dieser." Und er fing an, uns Orte in Europa und in Amerika
aufzuzählen. Da sagten wir ihm: "Aber lieber Doktor, wir haben dies
nachgeprüft."
Er hatte ein Modell der Erdkugel bei sich, welches die Höhen und Tiefen auf der
Erde plastisch darstellte. Er sagte: "Gut, die Sache ist einfach, hier ist ein Modell
der Erde, welches uns den tiefstgelegenen Ort anzeigt." Er begann damit, die
Kugel zu drehen, und richtete seinen Blick auf die erwähnte Region in der Nähe
von Jerusalem. Da sah er einen Pfeil aus dem Modell herausstechen, auf dem
geschrieben stand: "Dies ist der tiefstgelegene Ort auf der Erde." Daraufhin
änderte er schnell seine Meinung und sagte: "Ja, das ist eine richtige Aussage."
[Professor Palmer:]
(00:32:52) "Dies sagt hier in der Tat aus, dass dies der tiefste Punkt der Erde ist. Er
liegt in der Nähe des toten Meeres."
[Scheich Azzindanni:]
(00:33:11) Prof. Palmer war erstaunt, als er sah, wie der Quran die Vergangenheit
beschreibt - wie die Schöpfung der Erde und des Himmels entstanden sind, wie
das Wasser aus dem Inneren der Erde heraustrat, wie die Berge festgemacht
wurden, wie die Pflanzen hervorgekommen sind, wie all diese Ereignisse
23
Ar-Rūm (Die Oströmer (Byzantiner))
stattgefunden haben -, und wie er die heutige Erdoberfläche, die Berge und
Phänomene auf der heutigen Erde beschreibt, und wie er beschreibt, wie
Veränderungen im Laufe der Zeit auf der Erde vor sich gehen, wie z.B. bei der
arabischen Halbinsel. Er sagte: "Dieses Buch ist wirklich merkwürdig. Es
beschreibt uns die Vergangenheit, die Gegenwart und die Zukunft." Er war, wie
andere Wissenschaftler auch, am Anfang unentschlossen. Später jedoch sagten sie
offen, wovon sie überzeugt sind. Er stellte seine Forschungsergebnisse über die
wissenschaftlichen Wunder in Bezug auf die Geologie in Kairo vor, wo er sagte:
"Ich weiß nicht, wie das Bildungsniveau der Menschen zur Zeit Muhammads
gewesen ist, und ich weiß nicht, auf welchem Niveau deren wissenschaftlichen
Erkenntnisse waren. Wenn es so war, wie wir es von Früher her kennen, nämlich
dass das wissenschaftliche Niveau bescheiden war und nicht besondere
experimentelle Möglichkeiten hatte, dann ist kein Zweifel daran, dass dieses
Wissen, welches wir im Quran lesen können, von göttlichem Licht herrührt,
welches Muhammad geoffenbart wurde."
Er schloss seinen Vortrag mit folgenden Worten ab:
[Professor Palmer:]
(00:35:09) "Ich habe die Geschichte des früheren nahen Ostens untersucht und
keine Dokumente gefunden, die auf eine ernsthafte wissenschaftliche Betätigung
hindeuten, welche solche Ergebnisse, wie Muhammad sie bringt, hervorbringen
könnte. Um solche Ergebnisse zu bekommen, müsste man erheblichen
wissenschaftlichen Aufwand betreiben, welcher dokumentiert sein müsste. Diese
Tatsache erhärtet die Überzeugung, dass Gott eine geringe Menge Seines
Allwissens Muhammad geoffenbart hat."
[Scheich Azzindanni:]
(00:35:38)
Er scheut sich nicht davor, die Wahrheit zu bekennen und klarzustellen, er
brauchte jedoch nur jemanden, der ihm die Wahrheit vor Augen führt. Die
Menschen aus West und Ost durchlebten einen Kampf zwischen Religion und
Wissenschaft. Dies ist auch kein Wunder, denn alle Religionen außer dem Islam
sind verfälscht worden, und aus diesem Grund hat Gott Muhammad mit der
Religion des Islam entsandt, um diese Veränderungen und Verfälschungen richtig
24
Viele Menschen habe sehr gute Kenntnisse hinsichtlich irdischer Wissenschaften,
sind aber unwissend gegenüber der Wissenschaft des Jenseits [30:7]
zu stellen. Man wird jedoch folgende Frage stellen: "Wie jedoch sollen diese
Menschen von uns etwas annehmen, wo wir doch materiell rückständig und weit
entfernt von der richtigen Umsetzung unserer Religion sind?" Ich antwortete
darauf: "Die Wissenschaft öffnet den Wissenschaftlern die Augen. Diese achten
auf Tatsachen und nicht auf Äußerlichkeiten. Das Guthaben des Islam ist gerade
das Wissen und der wissenschaftliche Fortschritt. Die Wissenschaft beugt ihr
Haupt vor dem Quran und vor den Aussprüchen des Propheten Muhammad.
Außerdem findet die Natur des Menschen, so wie Gott ihn geschaffen hat, nur
ihre innere Ruhe und ihren inneren Frieden im Glauben. Die Menschen befinden
sich ohne Glauben in einem Zustand der innerlichen Unruhe, Unzufriedenheit
und Ziellosigkeit. Die Freiheit, die die Menschen heute haben, hilft ihren
Wissenschaftlern, das zu sagen, was sie wirklich glauben. Sie zögern nicht und
haben keine Angst, ihre Meinung offen kund zu tun.
25
Ar-Rūm (Die Oströmer (Byzantiner))
30.3 Die sichtbaren Zeichen auf der Welt für die Endlichkeit des
Lebens [30:8-10]
Haben sie sich denn selbst keine
Gedanken gemacht? Allāh hat die
Himmel und die Erde und das, was
zwischen beiden ist, nur in
gerechter Weise und für eine
bestimmte Frist erschaffen. Doch
wahrlich, viele der Menschen
haben keinen Imān an die
Begegnung mit ihrem Herrn. [30:8]
Sind sie denn nicht im Lande
umhergezogen, so dass sie schauen
konnten, wie das Ende derer war,
die vor ihnen lebten? Jene waren
noch mächtiger als sie, und sie
bebauten das Land und
bevölkerten es mehr, als diese es
bevölkert haben. Und ihre
Gesandten kamen mit den
Beweisen zu ihnen. Und nicht
Allāh wollte ihnen Unrecht antun,
sondern sie selbst fügten sich
Unrecht zu. [30:9]
Böses war dann das Ende derer, die
Böses begingen, weil sie die
Zeichen Allāhs verwarfen und über
sie zu spotten pflegten. [30:10]
dass sie zum Schluss kommen, dass dies alles nicht in nichtiger Weise erschaffen
wurde, sondern in gerechter Weise und für eine bestimmte Frist, nämlich dem Tag
der Auferstehung?!
Allāh bringt die Schöpfung hervor;
sodann lässt Er sie wiederholen; dann
werdet ihr zu Ihm zurückgebracht.
[30:11]
Und an dem Tage, da die Stunde
herankommt, werden die Schuldigen
von Verzweiflung überwältigt sein.
[30:12]
Denn keiner von ihren Partnern wird
ihr Fürsprecher sein; und sie werden
ihre Partner verleugnen. [30:13]
Und an dem Tage, da die Stunde
herankommt, an jenem Tage werden
sie voneinander getrennt werden.
[30:14]
Was nun die betrifft, die Iman haben
und gute Werke taten, so werden sie
in einem Garten Glück finden. [30:15]
Jene aber, die Kāfirūn waren und
Unsere Zeichen und die Begegnung
im Jenseits leugneten, werden zur
Bestrafung vorgeführt. [30:16]
Und an dem Tage, da die Stunde herankommt, werden die Schuldigen von
Verzweiflung überwältigt sein. [30:12] - Ibn Abbas: "D.h. die Schuldigen werden
verzweifelt sein".
Denn keiner von ihren Partnern wird ihr Fürsprecher sein; und sie werden ihre
Partner verleugnen. [30:13] - Ibn Kathir sagt hier sinngemäß: D.h. ihre Götter, die
sie außer Allah angebetet haben, werden keine Fürsprache für sie einlegen,
sondern sie verraten.
Und an dem Tage, da die Stunde herankommt, an jenem Tage werden sie
voneinander getrennt werden. [30:14] - Ibn Kathir zitiert hierzu Qatada: "Dies ist,
bei Allah, eine Trennung, nach der es kein weiteres Treffen mehr gibt; denn wenn
der eine in das höchste Paradies gehoben wird und der andere in die niedrigsten
Tiefen (der Hölle) hinabgebracht wird, so war dies die allerletzte Zusammenkunft
der beiden."
Ibn Kathir: Und deswegen sagt Allah, der Erhabene: Was nun die betrifft, die
Iman haben und gute Werke taten, so werden sie in einem Garten Glück (arab.
juhbarūn) finden. [30:15] - Qatada sagt hierzu: "D.h. sie genießen Wohltaten.
Yahya ibn abi Kathir: D.h. sie hören Gesang. Ibn Kathir kommentiert hierzu:
Jedoch ist das Wort "hibr" (wovon juhbarūn abgeleitet ist) allgemeiner als dies
alles."
28
Die ständige Lobpreisung Allahs in jedem möglichen Zustand, in dem man sich
befindet [30:17-19]
Toten und das Tote aus dem
Lebendigen hervorgehen; und Er
belebt die Erde nach ihrem Tod,
und in gleicher Weise sollt ihr
wieder hervorgebracht werden.
[30:19]
29
Ar-Rūm (Die Oströmer (Byzantiner))
ihrem Tod, und in gleicher Weise sollt ihr wieder hervorgebracht werden.
[30:19]17
sagt, der erreicht noch das18, was er an diesem Tag verpasst hat. Und wer dies am
Abend sagt, der erreicht noch das, was er in dieser Nacht verpasst hat.19
Er lässt das Lebendige aus dem Toten und das Tote aus dem Lebendigen
hervorgehen; und Er belebt die Erde nach ihrem Tod, und in gleicher Weise
sollt ihr wieder hervorgebracht werden. [30:19] - Ibn Kathir: Entsprechend sagt
Allah, der Erhabene: Und ein Zeichen ist ihnen die tote Erde. Wir beleben sie
und bringen aus ihr Korn hervor, von dem sie essen. Und Wir haben auf ihr
Gärten mit Dattelpalmen und Beeren angelegt, und Wir ließen Quellen aus ihr
entspringen [36:33-34] und
Und du siehst die Erde leblos, doch wenn Wir Wasser über sie niedersenden,
dann regt sie sich und schwillt und lässt alle Arten von entzückenden Paaren
hervorsprießen. Dies (ist so), weil Allāh die Wahrheit ist und weil Er es ist, Der
die Toten lebendig macht, und weil Er die Macht über alles hat; und weil die
Stunde kommt - darüber herrscht kein Zweifel - und weil Allāh alle erwecken
wird, die in den Gräbern sind. [22:5-7]
17 Im Wortlaut des Hadithes bei Abu Dawud (5076) werden alle drei Koranverse [30-17-19]
explizit und vollständig zitiert.
ص َل لَهح ثَ َواب َما فَاتَهح ِم ْن ِوْرد َو َخ ْْي َوحه َو َج َواب الش َّْرط
َ َي َح ْ َي ِم ْن
ْ اخلَْْي أ ْ أ: ) ( أ َْد َرَك َما فَاتَهح
18
D.h. wenn jemand normalerweise regelmäßig eine gute Tat verrichtet, an diesem Tag bzw.
Nacht dies verpasst hat, aber dafür die obigen Koranverse zitiert, der bekommt eine
solche Belohnung, als ob er seine regelmäßige gute Tat verrichtet hätte
([Schamsulhaqq])
19 Dies berichtete Tabarani im Mu'dscham al-Kabir (12815). Ibn Kathir sagt, dass die
Überliefererkette gut (arab. dschajjid) ist. Ebenfalls berichtet Abu Dawud (5076) den
Hadith, jedoch mit einer anderen Überliefererkette, die Albani als sehr schwach
klassifizierte.
30
Beweise in der Schöpfung für die Existenz Gottes und Hinweise auf die
Auferstehung [30:20-27]
30.6 Beweise in der Schöpfung für die Existenz Gottes und Hinweise
auf die Auferstehung [30:20-27]
Und unter Seinen Zeichen ist dies,
dass Er euch aus Erde erschuf;
alsdann, seht, seid ihr Menschen
geworden, die sich vermehren.
[30:20]
Und unter Seinen Zeichen ist dies,
dass Er Gattinnen für euch aus euch
selber erschuf, auf dass ihr Frieden
bei ihnen finden möget; und Er hat
Zuneigung und Barmherzigkeit
zwischen euch gesetzt. Hierin liegen
wahrlich Zeichen für ein Volk, das
nachdenkt. [30:21]
Und unter Seinen Zeichen sind die
Schöpfung der Himmel und der Erde
und die Verschiedenheit eurer
Sprachen und Farben. Hierin sind
wahrlich Zeichen für die Wissenden.
[30:22]
Und zu Seinen Zeichen zählt euer
Schlafen bei Nacht und am Tag und
euer Trachten nach Seiner
Gnadenfülle. Hierin sind wahrlich
Zeichen für ein Volk, das hört.
[30:23]
Und zu Seinen Zeichen gehört dies,
dass Er euch den Blitz zu Furcht und
Hoffnung zeigt und Wasser vom
Himmel herniedersendet, womit Er
die Erde nach ihrem Tod belebt.
31
Ar-Rūm (Die Oströmer (Byzantiner))
32
Beweise in der Schöpfung für die Existenz Gottes und Hinweise auf die
Auferstehung [30:20-27]
"Allah erschuf Adam aus einer Handvoll Erde, die aus den Bestandteilen der
gesamten Erde bestand. Und so entstanden die Kinder Adams, d.h. die Menschen,
entsprechend der verschiedenen Bestandteile der Erde. So gibt es unter den
Menschen rote und weiße und schwarze und welche, (deren Hautfarbe)
dazwischenliegt. Und so gibt es sehr einfach umgängliche (wörtl. ebene) und raue
Menschen und welche, (deren Charakter) dazwischenliegt. Und so gibt es gute und
schlechte Menschen und welche, die dazwischen liegen.”20
und Er hat Zuneigung und Barmherzigkeit zwischen euch gesetzt. [30:21] - Ibn
Kathir sagt hierzu sinngemäß: Als Vollendung Seiner Barmherzigkeit gegenüber
den Kindern Adams machte er deren Ehepartner von ihrer gleichen Art und legte
Liebe und Barmherzigkeit zwischen die Ehepartner. Und so verlässt z.B. ein Mann
seine Ehefrau nicht - entweder deswegen, weil er sie liebt oder aber, weil er
Mitleid mit ihr hat und ihr nicht ein Kind von ihm vorenthalten will, oder weil sie
ihn für ihren Unterhalt oder aus seelischen Gründen braucht.
33
Ar-Rūm (Die Oströmer (Byzantiner))
und die Verschiedenheit eurer Sprachen [30:22] - Ibn Kathir sagt sinngemäß: Das
heißt, dass die Menschen viele verschiedene Sprachen sprechen: Manche sprechen
Arabisch, manche Kurdisch, manche Persisch, manche Berberisch, manche
Armenisch; die Römer haben ihre eigene Sprache usw.
und Farben. [30:22] - Ibn Kathir erläutert dazu sinngemäß: D.h. ihre Körperzüge
(wörtl. Schmuck, arab. hulāhum). Seitdem Allah Adam erschaffen hat, haben alle
Menschen jeweils zwei Augen und zwei Augenbrauen, einen Mund, eine Nase
und zwei Wangen; jedoch hat jeder seine eigenen Züge und keiner ist dem
anderen gleich, sondern jeder hat individuelle Züge. Bei genauer Beobachtung ist
die gut erkennbar.
In heutiger Zeit kann man durch die Analyse der Gene des Menschen (der
sogenannten DNA-Analyse) jeden Menschen genau identifizieren. Jeder Mensch
hat die gleichen Organe und Körperteile, aber jeder Mensch hat trotzdem einen
einzigartigen und individuellen Körper.
Gepriesen sei Allah dem Herrn der Welten, dem gewaltigen Schöpfer.
34
Beweise in der Schöpfung für die Existenz Gottes und Hinweise auf die
Auferstehung [30:20-27]
30.6.1.5 Gewitter als furchteinflößendes Phänomen und als Hoffnung bei
Trockenheit, die Wiederbelebung der zuvor trockenen Erde als Hinweis
auf die Auferstehung
Und zu Seinen Zeichen gehört dies, dass Er euch den Blitz zu Furcht und
Hoffnung zeigt [30:24] - Ibn Kathir sagt sinngemäß: D.h. zu den Zeichen, die auf
die Allmacht Allahs hindeuten, gehört der Blitz - manchmal fürchtet ihr, was
danach an unangenehmem Regen und Donner kommt, und manchmal hofft ihr
auf Regen, den ihr braucht, weil zuvor eine Dürre herrschte:
[...] und Wasser vom Himmel herniedersendet, womit Er die Erde nach ihrem
Tod belebt. [30:24]
Entsprechend sagt Allah, der Erhabene: Und du siehst die Erde leblos, doch
wenn Wir Wasser über sie niedersenden, dann regt sie sich und schwillt und
lässt alle Arten von entzückenden Paaren hervorsprießen. [22:5]. Ibn Kathir:
Hierin liegt eine Lehre und ein klarer Hinweis auf das wirkliche Eintreffen der
Auferstehung. Deswegen sagt Er: Hierin sind wahrlich Zeichen für ein Volk, das
begreift. [30:24]
30.6.1.6 Der Zusammenhalt des Universums und der Übergang zum Jenseits,
wenn die Menschen aus der Erde hervorkommen
Und unter Seinen Zeichen ist dies, dass Himmel und Erde auf Sein Geheiß hin
fest stehen. [30:25] - Ibn Kathir: Entsprechend sagt Allah, der Erhabene: Und Er
hält den Himmel zurück, damit er nicht auf die Erde fällt, es sei denn, mit
Seiner Erlaubnis. [22:65]
und
Wahrlich, Allāh hält die Himmel und die Erde, damit sie nicht weichen. [35:41]
Alsdann, wenn Er euch mit einem Ruf aus der Erde ruft, seht, dann werdet ihr
(daraus) hervorgehen. [30:25] - Ibn Kathir: Entsprechend sagt Er: An dem Tage,
an dem Er euch ruft, da werdet ihr Ihm lobpreisend entgegenkommen und
meinen, ihr hättet nur kurz (auf Erden) verweilt.“ [17:52]
Und Sein ist, wer in den Himmeln und auf der Erde ist. [30:26] - D.h. Er ist
Besitzer von allem, was auf der Welt ist.
35
Ar-Rūm (Die Oströmer (Byzantiner))
Alle sind Ihm gehorsam. [30:26] - D.h. alle Geschöpfe gehorchen Ihm in
Furcht vor Ihm willig oder sind widerwillig Seinem Willen untergeordnet.
30.6.1.7 Die Auferstehung ist lediglich die Wiederholung der ersten Schöpfung
Und Er ist es, Der die Schöpfung hervorbringt, dann wiederholt Er sie, und dies
fällt Ihm noch leichter. Und Er Selbst stellt das schönste Gleichnis in den
Himmeln und auf Erden dar; und Er ist der Allmächtige, der Allweise. [30:27] -
Ibn Kathir führt folgenden Hadith zur Erläuterung an:
36
Gleichnis für die alleinige Herrschaft Allahs [30:28-29]
Ibn Kathir berichtet, dass einige Gelehrte sagen, dass beides, also die erste
Erschaffung und die Wiederauferstehung, bezüglich der Fähigkeit Allahs gleich
sind.
'Aufi berichtet von Abbas: "Alles ist für Ihn einfach".
37
Ar-Rūm (Die Oströmer (Byzantiner))
Er prägt euch ein Gleichnis aus eurer eigenen Lage. Habt ihr unter denen, die
eure Rechte (arab. jamīnukum) besitzt (d.h. eure Sklaven) besitzt, Teilhaber an
dem, was Wir euch beschert haben? Seid ihr (ihnen) darin also gleichgestellt
und fürchtet ihr sie etwa, wie ihr einander fürchtet? [30:28] - Ibn Kathir: Dieses
Gleichnis hat Allah, der Erhabene, den Götzendienern gegeben, die neben Ihm
noch Götzen anbeten, obwohl sie wissen, dass diese Götzen Allahs Diener sind
und Er sie besitzt. Dies gaben sie auch zu, indem sie bei ihrer Talbija23 Folgendes
sagten:
22 Der Islam jedoch strebt danach, die Sklaverei geordnet abzuschaffen. Etwa dadurch, dass
oft als Sühne für eine Sünde oder einem gebrochenen Schwur ein Sklave freigelassen
werden muss, wenn dies möglich ist. Siehe z.B. [5:89].
23 Die Talbija ist der Gesang der Pilgerfahrer. Die Götzendiener in der vorislamischen Zeit
pflegten auch nach Mekka zu pilgern, beteten aber Götzen neben Allah an. Bei der
islamischen Pilgerfahrt lautet die Talbija folgendermassen: Labbaika Allāhumma labbaik
(Hier bin ich für Dich da, o Allah, hier bin ich für dich da).
38
Befehl, dem Islam zu folgen, der natürlichen Religion des Menschen -
Abspaltungen vom Islam [30:30-32]
30.8 Befehl, dem Islam zu folgen, der natürlichen Religion des
Menschen - Abspaltungen vom Islam [30:30-32]
So richte dein Antlitz in
aufrichtiger Weise auf die
Religion; (dies entspricht) der
natürlichen Veranlagung, mit der
Allāh die Menschen erschaffen
hat. Es gibt keine Veränderung an
Allāhs Schöpfung. Das ist die
beständige Religion. Allein die
meisten Menschen wissen es
nicht. [30:30]
Wendet euch zu Ihm und fürchtet
Ihn und verrichtet das Gebet und
seid nicht von den Götzendienern
[30:31].
Von denen, die ihre Religion
gespalten haben und zu Parteien
geworden sind - jede Partei freut
sich über das, was sie selbst hat.
[30:32]
39
Ar-Rūm (Die Oströmer (Byzantiner))
إن اهلل أخذ الميثاق من ظهر آدم بنعمان يوم عرفة وأخرج من صلبه كل ذرية ذرأها فنثرهم بين
“Allah hat einen Vertrag von der Nachkommenschaft Adams (a.s.) (wörtl. mit dem
Rücken Adams (a.s.)) abgenommen in Nu’man24 am Tag von Arafat. Er ließ seine
Nachkommen (d.h. Adams Nachkommen) aus ihm herauskommen und breitete sie
vor Sich aus. Dann sprach Er sie direkt (ohne Schleier) an: “Bin Ich nicht euer
Herr? Sie sagten: “Ja, doch. Wir bezeugen es!”- dass ihr nicht am Tag der
Auferstehung sagt: ”Wir waren ja diesem gegenüber achtlos”, oder ihr sagt:
“Unsere Väter haben Götzendienst begangen und wir waren die Nachkommen
nach ihnen, also vernichtest Du uns wegen dem, was die Taugenichtse getan
haben?” [7:172-173]” 25
24 Ein Wadi der Hudhail, welches zwei Nächte (d.h. man brauchte zwei Nächte, um
dorthin zu reisen) von Arafat entfernt ist.
25 Hat eine gute (arab. dschaijjid) Überliefererkette. Diesen Hadith berichteten Ahmad,
Nasa'i, Baihaqi u.a. Aus [IbnKathir], Nr.51. Albani sagt über diesen Hadith (mit
geringfügig anderem Wortlaut), dass er gesund (arab. sahih) ist.
40
Befehl, dem Islam zu folgen, der natürlichen Religion des Menschen -
Abspaltungen vom Islam [30:30-32]
ِ
الر ْْحَ ِن َع ْن أَِِب حهَريْ َرَة َرض َي اللَّهح َّ ي َع ْن أَِِب َسلَ َمةَ بْ ِن َعْب ِد ِّ الزْه ِر
ُّ ب َع ْن ٍ ْآد حم َحدَّثَنَا ابْن أَِِب ِذئ
ح َ َحدَّثَنَا
ال
َ ََعْنهح ق
ِّ َود يُولَ ُد َعلَى ال ِْفط َْرةِ فَأَبَ َواهُ يُ َه ِّو َدانِِه أ َْو يُن
ص َرانِِه أ َْو ٍ ُ ُك ُّل مول:ال النَِِّب صلَّى اللَّه علَي ِه وسلَّم
َْ َ ََ َْ ح َ ُّ َ َق
ِ ِ يم ِّجسانِِه َكمثَ ِل الْب ِه
اء
َ يمةَ َه ْل تَ َرى ف َيها َج ْد َع َ يمة تُ ْنتَ ُج الْبَ ِه
َ َ َ َ َُ
Abu Huraira (r.) berichtete, dass der Prophet (s.a.s.) sagte: "Jedes Kind wird mit
der natürlichen Anlage (arab. fitra) geboren, und es sind seine Eltern, die ihn dann
zum Juden, Christen oder Feueranbeter machen. Genauso wie das Tier, das ein Tier
zur Welt bringt: Siehst du darin Unstimmigkeiten?"26
Es gibt keine Veränderung an der Schöpfung (arab. khalq) Allahs. [30:30] - Ibn
Kathir sagt sinngemäß: Ein Teil der Gelehrten sagt, dass dies eine Aufforderung
ist, dass man die Geschöpfe Allahs verändern nicht soll, d.h. dass man nicht die
Menschen von ihrer natürlichen Religion abbringen soll. Andere Gelehrte sagen
jedoch, dass dies eine Feststellung ist, und zwar, dass Allah alle Geschöpfe gleich
erschaffen hat bezüglich dessen, dass sie die gleiche natürliche Veranlagung (arab.
fitra) besitzen, die darin besteht, dass sie zunächst alle auf dem geraden Weg -
dem Tauhid - sind. Deswegen sagen Ibn Abbas, Ibrahim an-Nakh'ijj, Said ibn al-
Dschubair, Mudschahid, Ikrima u.a. hinsichtlich der Aussage Allahs Es gibt keine
Veränderung an der Schöpfung (arab. khalq) Allahs. [30:30]: "D.h. an der
Religion Allahs".
Das ist die beständige Religion. [30:30] - Ibn Kathir: D.h. indem man an der
Scharia (dem Gesetz Gottes) und der natürlichen Veranlagung (arab. fitra) festhält,
folgt man der beständigen, geraden Religion.
Allein die meisten Menschen wissen es nicht. [30:30] - Ibn Kathir: Jedoch wissen
dies die meisten Menschen nicht, weswegen sich die meisten Menschen vom
Tauhid abwenden, wie Allah im folgenden Koranvers sagt: Und die meisten
26 Dies berichtete Buchari(1385, 1359, u.a.) und Muslim(2658). Der hiesige Wortlaut ist der
von Buchari(1385).
41
Ar-Rūm (Die Oströmer (Byzantiner))
Wendet euch zu Ihm und fürchtet Ihn und verrichtet das Gebet und seid nicht
von den Götzendienern [30:31] -;
von denen, die ihre Religion gespalten haben und zu Parteien geworden sind -
jede Partei freut sich über das, was sie selbst hat. [30:32] - Ibn Kathir sinngemäß:
D.h. seid nicht von den Götzendienern, die ihre Religion verfälscht haben.
Ibn Kathir: Es gibt auch die folgende Lesart
von denen, die ihre Religion
منالذينفارقوادينهم
verlassen haben [30:32]
D.h. die, die ihre Religion hinter sich gelassen haben. Zu diesen gehören die
Juden, Christen, Feueranbeter, Götzendiener, und überhaupt alle, die einer
anderen Religion als dem Islam angehören, wie Allah, der Erhabene, sagt: Jene
aber, die in ihre Religion Spaltung trugen und Sektierer wurden, mit ihnen hast
du nichts zu schaffen. Ihr Fall wird sicherlich vor Allah kommen, dann wird Er
ihnen verkünden, was sie getan haben. [6:159].
Ibn Kathir sagt dazu sinngemäß: Die Leute, die in der Zeit vor der Gesandtschaft
Muhammads (s.a.s.) lebten, spalteten sich in verschiedene Konfessionen. Und so
wird es auch bei den Muslimen sein - alle außer einer gehen in die Irre; die eine
rechtgeleitete Konfession ist die, die dem folgt, was der Gesandte Allahs (s.a.s.)
und seine Gefährten getan haben:
: قال رسول اهلل صلى اهلل عليه وسلم:عن عبد اهلل بن عمرو قال
ليأتين على أمتي ما أتى على بني إسرائيل حذو النعل بالنعل حتى إن كان منهم من أتى أمه
عَلنية لكان في أمتي من يصنع ذلك وإن بني إسرائيل تفرقت على ثنتين وسبعين ملة وتفترق
ما:أمتي على ثَلث وسبعين ملة كلهم في النار إال ملة واحدة قالوا ومن هي يا رسول اهلل قال
وأصحابي أنا عليه
42
Der schlechte Zustand vieler Menschen, die sich manchmal zu Allah wenden,
wenn es ihnen schlecht geht, dann aber Götzendienst betreiben, wenn es ihnen
wieder gut geht [30:33-37]
Abdullah ibn Amr berichtete: „Der Gesandte Allahs (s.a.s.) hat gesagt: „Meiner
Umma wird genau das gleiche passieren wie dem Volk Israel…soweit, dass wenn
es dort jemanden gab, der öffentlich Unzucht mit seiner eigenen Mutter getrieben
hat, es auch in meiner Umma jemanden geben wird, der dies tut. Und das Volk
Israel hat sich in 72 Konfessionen geteilt. Und meine Umma wird sich in 73
Konfessionen teilen: Alle werden im Feuer sein außer einer Konfession“. Da fragten
sie: „Wer ist diese eine?“, worauf er sagte: „Das ist die, (deren Anhänger) so wie ich
und meine Gefährten handeln“."27
27 Dies berichtete Tirmidhi (2641). Albani erklärte den Hadith für hasan (gut). In einer
etwas anderen, gekürzten Version ist der Hadith sogar gesund (sahih).
43
Ar-Rūm (Die Oströmer (Byzantiner))
stellen? [30:35]
Und wenn Wir die Menschen
Barmherzigkeit kosten lassen, freuen
sie sich darüber; doch wenn sie ein
Übel um dessentwillen trifft, was ihre
eigenen Hände vorausgeschickt
haben, siehe, dann verzweifeln sie.
[30:36]
Haben sie denn nicht gesehen, dass
Allāh dem, dem Er will, die Mittel
zum Unterhalt erweitert und
beschränkt? Hierin sind wahrlich
Zeichen für Leute, die Iman haben.
[30:37]
Haben Wir ihnen etwa eine Ermächtigung niedergesandt, die für das spräche,
was sie Ihm zur Seite stellen? [30:35] - Ibn Kathir sagt, dass es sich um eine
rhetorische Frage handelt, dass heißt also, sie haben nichts Derartiges.
Und wenn Wir die Menschen Barmherzigkeit kosten lassen, freuen sie sich
darüber; doch wenn sie ein Übel um dessentwillen trifft, was ihre eigenen
44
Der schlechte Zustand vieler Menschen, die sich manchmal zu Allah wenden,
wenn es ihnen schlecht geht, dann aber Götzendienst betreiben, wenn es ihnen
wieder gut geht [30:33-37]
Hände vorausgeschickt haben, siehe, dann verzweifeln sie. [30:36] -
Entsprechend sagt Allah, der Erhabene: Und wenn Wir dem Menschen Unsere
Gnade zu kosten geben und sie ihm daraufhin fortnehmen, ist er verzweifelt
und undankbar. [11:9] Und wenn Wir ihm nach einer Drangsal, die ihn
getroffen hat, eine Gabe bescheren, sagt er sicherlich: ”Das Übel ist von mir
gewichen.“ Siehe, er ist frohlockend und prahlend. [11:10] Ausgenommen sind
diejenigen, die geduldig sind und gute Werke tun. Ihnen wird Vergebung und
ein großer Lohn zuteil sein. [11:11]
Entsprechend heißt es auch im Hadith:
28 Dies berichtet Muslim (2999). Muslim berichtet dies im Buch über die Askese im Kapitel
„Für den Mu´min ist alles, was ihm widerfährt, gut für ihn.“
29 Aus [Khin et. al., Mourad].
45
Ar-Rūm (Die Oströmer (Byzantiner))
Haben sie denn nicht gesehen, dass Allāh dem, dem Er will, die Mittel zum
Unterhalt erweitert und beschränkt? [30:37] - Ibn Kathir sagt, dass Allah dies
aufgrund Seiner Weisheit und Seiner Gerechtigkeit tut. Hierin sind wahrlich
Zeichen für Leute, die Iman haben. [30:37]
46
Die Aufforderung, zu spenden - Verhalten beim Geschenke machen - Allah
garantiert die Versorgung [30:38-40]
das Beste für die, die nach Allāhs
Antlitz verlangen, und sie sind die
Erfolgreichen. [30:38]
Und was immer ihr an Geschenken
(wörtl. Zins, arab. riba) gebt, damit
es sich mit dem Gut der Menschen
vermehre, so vermehrt es sich nicht
bei Allāh; doch was ihr an Zakāt
entrichtet, indem ihr nach Allāhs
Antlitz verlangt - sie sind es, die
vielfache Mehrung empfangen
werden. [30:39]
Allāh ist es, Der euch erschaffen hat,
und dann hat Er euch versorgt; dann
wird Er euch sterben lassen, und
dann wird Er euch wieder lebendig
machen. Ist etwa unter euren Göttern
einer, der davon etwas vollbringen
könnte? Gepriesen sei Er und
Hocherhaben über das, was sie
anbeten! [30:40]
47
Ar-Rūm (Die Oströmer (Byzantiner))
Ibn Kathir sagt allerdings auch dazu, dass ein solches Verhalten erlaubt (arab.
mubāh) ist, wenn es auch keine Belohnung von Allah dafür gibt. Dafür führt Ibn
Kathir eine entsprechende Aussage von Ibn Abbas an.
Dahak sagte, dass ein solches Verhalten speziell nur für den Propheten (s.a.s.)
untersagt war. Als Beweis zitiert er die folgende Aussage Allahs: Und sei nicht
wohltätig in Erwartung von persönlichen Vorteilen. [74:6]
30.11 Unheil auf der Erde als Folge der Sünden der Menschen
[30:41-42]
Unheil ist sichtbar geworden auf
dem Festland und auf dem Meer
sichtbar um dessentwillen, was die
Hände der Menschen gewirkt
haben, auf dass Er sie die (Früchte)
eines Teils ihrer Handlungen
kosten lasse, auf dass sie vielleicht
umkehren [30:41]
Sprich: ”Wandert auf Erden umher
und seht, wie das Ende der
Früheren war! Die meisten von
ihnen waren Götzendiener.“ [30:42]
48
Unheil auf der Erde als Folge der Sünden der Menschen [30:41-42]
َم ْن عصى اهلل ِف اْلرض فقد أفسد ِف اْلرض؛ ْلن صَلح اْلرض والسماء:وقال أبو العالية
بالطاعة؛
Abu 'Alija sagt: "Wer Allah gegenüber auf der Erde widerspenstig ist, der hat
Unheil auf der Erde gestiftet; denn das Wohl der Erde und des Himmels gehen
einher mit dem Gehorsam (gegenüber Allah)."
ِ ِ ِ َّ ِ
َ ال أَظحنُّهح َع ْن َج ِري ِر بْ ِن يَِز
يد َ َيد ق َ يسى بْ حن يَِز
َ َحدَّثَنَا َع ْم حرو بْ حن َراف ٍع َحدَّثَنَا َعْب حد الله بْ حن الْ حمبَ َارك أَنْبَأَنَا ع
َ ََع ْن أَِِب حزْر َعةَ بْ ِن َع ْم ِرو بْ ِن َج ِري ٍر َع ْن أَِِب حهَريْ َرَة ق
ال
ض ِم ْن أَ ْن يُ ْمطَ ُروا ِ ض َخ ْي ر ِْل َْه ِل ْاْل َْر ِ صلَّى اللَّهح َعلَْي ِه َو َسلَّ َم َح ٌّد يُ ْع َم ُل بِ ِه ِفي ْاْل َْر ِ ال رس ح
َ ول اللَّه قَ َ َ ح
احا ِ
ً َصب َ ين َ أ َْربَع
Abu Huraira berichtet, dass der Gesandte Allahs (s.a.s.) sagte: "Wenn eine
Strafrechtsbestimmung (arab. hadd) auf der Erde umgesetzt wird, so ist dies besser
für die Bewohner der Erde als dass es vierzig Tage morgens regnet".32
Ibn Kathir erläutert: "Der Grund dafür ist, dass wenn das Strafrecht umgesetzt
wird, die meisten Menschen - oder zumindest viele von ihnen davon abgeschreckt
werden, Verbotenes zu tun. Wenn Sünden begangen werden, so ist dies eine
Ursache dafür, dass die Segnungen vom Himmel und von der Erde
hinweggenommen werden.
Deswegen ist es auch so, dass wenn am Ende der Zeit Jesus, der Sohn der Maria,
herabkommt und dann in dieser Zeit mit dieser reinen Gesetzgebung (arab.
scharia) regiert (d.h. mit der Gesetzgebung, die auf Muhammad (s.a.s.)
herabgesandt wurde) - indem er das Schwein tötet, das Kreuz zerschlägt und die
Dschizja (Wehrerssatzsteuer für nichtmuslimische Staatsbürger) außer Kraft setzt.
Somit haben die Leute dann nur die Wahl, den Islam anzunehmen oder mit dem
Schwert bekämpft zu werden. Allah wird in seiner Zeit den Dschadschal und
seine Anhänger, sowie Gog und Magog vernichten. Zu dieser Zeit wird zur Erde
32 Dies berichtete Ibn Madscha(2538). Albani erklärte den Hadith für gut (hasan li gharihi).
49
Ar-Rūm (Die Oströmer (Byzantiner))
gesagt werden: "Bring deine Segnungen hervor". Sodann werden von einem
(einzigen) Granatapfel mehrere (wörtl. eine Gruppe von) Menschen essen und sie
werden Schatten unter ihm finden können. Und die Milch eines (einzigen) Kruges
wird einer Gruppe von Menschen genügen. Und dies (alles) ist nur aufgrund des
Segens der (genauen) Umsetzung der Gesetzgebung des Gesandten Allahs
(s.a.s.)...".
auf dass Er sie die (Früchte) eines Teils ihrer Handlungen kosten lasse [30:41] -
Ibn Kathir: Das heißt, dass Er sie durch mit einem Defizit an Geld, Menschen und
Früchten einerseits prüft und auch für ihr voriges Handeln bestraft, "auf dass sie
vielleicht umkehren [30:41]", d.h. Umkehren vom Weg der Sünde (wörtl. von den
Sünden), wie Allah, der Erhabene sagt: "Und Wir prüften sie durch Gutes und
durch Böses, auf dass sie sich bekehren mögen". [7:168].
Sprich: ”Wandert auf Erden umher und seht, wie das Ende der Früheren war!
[30:42] - Ibn Kathir: D.h. die, die vor euch waren, Die meisten von ihnen waren
Götzendiener.“ [30:42], d.h. schaut, in welchem Zustand diese Leute waren, sie
bezichtigten die Gesandten der Lüge und waren undankbar gegenüber den
Gnaden (Allahs).
50
Die Winde und der Regen sind ein Hinweis auf die Allmacht Allahs und dafür,
dass es nur den Einen Gott gibt [30:46-51]
diejenigen belohnt, die Iman haben
und gute Taten verrichten. Wahrlich,
Er liebt die Kafirūn nicht. [30:45]
30.13 Die Winde und der Regen sind ein Hinweis auf die Allmacht
Allahs und dafür, dass es nur den Einen Gott gibt [30:46-51]
Und zu Seinen Zeichen gehört es,
dass Er die Winde mit frohen
Botschaften entsendet, und auf dass
Er euch von Seiner Barmherzigkeit
kosten lasse, und dass die Schiffe
auf Sein Geheiß hin fahren, und
auf dass ihr nach Seiner Huld
trachtet und auf dass ihr dankbar
sein mögt. [30:46]
Und wahrlich, Wir schickten schon
Gesandte vor dir zu ihrem Volk.
Sie brachten ihnen klare Beweise.
Dann bestraften Wir die
Schuldigen; und es oblag Uns, den
Mu'minūn zu helfen. [30:47]
51
Ar-Rūm (Die Oströmer (Byzantiner))
52
Trost für den Propheten für das, was er an Widerspenstigkeit gegenüber seiner
Botschaft erfahren muss [30:52-53]
verderben, so würden sie gewiss danach undankbar sein. [30:51], d.h. in diesem
Fall würden sie undankbar sein. Entsprechend weißt Allah in einem anderen Vers
darauf hin: Habt ihr betrachtet, was ihr aussät? Seid ihr es, die es wachsen
lassen, oder lassen Wir es wachsen? Wollten Wir, könnten Wir es in brüchiges
Zeug verwandeln; dann würdet ihr nicht aufhören, euch zu beklagen: ”Wir sind
zugrunde gerichtet! Nein, wir sind beraubt.“ [56:63-67]
Allāh ist es, Der euch in Schwäche
erschaffen hat, und nach der
Schwäche gab Er (euch) Stärke. Dann
wiederum, nach der Stärke, gab Er
53
Ar-Rūm (Die Oströmer (Byzantiner))
54
Die Ignoranz der Kafirun im Diesseits sowie am Tag der Auferstehung [30:55-57]
So werden denn an jenem Tage [30:57] - Ibn Kathir: D.h. am Tag der
Auferstehung - den Ungerechten ihre Ausreden nichts fruchten, noch werden
sie Gunst finden. [30:57] - Ibn Kathir: Entsprechend sagt Allah, der Erhabene: und
wenn sie um Gnade bitten, so wird ihnen keine Gnade erwiesen. [41:24]
55
Ar-Rūm (Die Oströmer (Byzantiner))
die keine Gewissheit haben. [30:60] - Zuhaili: D.h. die keine Gewissheit in ihrem
Iman an Allah und den jüngsten Tag haben.
56
Der Koran erläutert die Aqidainhalte - Aufforderung des Propheten, geduldig
Leid auf dem Weg der Einladung zu Gott zu ertragen [30:58-60]
So sei geduldig. Wahrlich, das Versprechen Allāhs ist wahr. Und lass dich nicht
von jenen ins Wanken bringen, die keine Gewissheit haben. [30:60] - Ibn Kathir
sagt hierzu sinngemäß: D.h. sei standhaft gegen sie und ihre Sturheit. Denn Allah
wird Sein Versprechen erfüllen, dass Er dir den Sieg über sie geben wird, und dass
letztendlich du und diejenigen, die dir folgen im Diesseits und Jenseits die
Gewinner sein werden.
Ali (r.) zitiert diesen Koranvers als Argument gegen die Khawaridsch - Ali (r.)
bekämpfte die Khawaridsch aufgrund deren Verbrechen und der von ihnen
ausgehenden Unterdrückung. Er betrachtete sie jedoch nicht als Kafirun:
- صَلة الغداة- وهو ِف الصَلة، رضي اهلل عنه، نادى رجل من اخلوارج عليا:قال سعيد عن قتادة
ك َولَتَ حكونَ َّن ِم َن ِ َ ِك وإِ َل الَّ ِذين ِمن قَبل ِ ِ
َ ك لَئ ْن أَ ْشَرْك
َ ت لَيَ ْحبَطَ َّن َع َملح ْ ْ َ َ َ ﴿ َولََق ْد أحوح َي إلَْي:فقال
اصِ ْرب إِ َّن ِ ْ
ْ َ ﴿ف: فأجابه وهو ِف الصَلة، فأنصت له علي حىت فهم ما قال،]65 :ين﴾ [الزمر َ اخلَاس ِر
وابن أِب حامت، رواه ابن جرير. ﴾ين َل يحوقِنحو َن ِ َّ وعد اللَّ ِه ح ٌّق وَل يست ِخ َّفن
َ َّك الذ َ َْ َ َ َ َْ َ
Qatada berichtet, dass ein Mann von den Khawaridsch (dem Kalifen) Ali (r.)
Folgendes zurief, während dieser gerade das Morgengebet (Fadschr-Gebet)
verrichtete: (Dies) wo dir doch offenbart worden ist, wie schon denen vor dir:
”Wenn du (Allāh) Nebengötter zur Seite stellst, so werden deine Taten nichtig
sein, und du wirst gewiss unter den Verlierenden sein.“ [39:65] Ali hörte ihm zu,
so dass er verstand, was er sagte. Dann antwortete er ihm, während er im Gebet
war (mit folgendem Koranvers): So sei geduldig. Wahrlich, das Versprechen
Allāhs ist wahr. Und lass dich nicht von jenen ins Wanken bringen, die keine
Gewissheit haben. [30:60]."33
Diese Überlieferung führt Tabari mit einer anderen Überlieferkette an:
57
Ar-Rūm (Die Oströmer (Byzantiner))
عن عمران بن، أخربنا شريك، حدثنا علي بن اْلَ ْعد، حدثنا أِب: قال ابن أِب حامت:طريق أخرى
﴿لَئِ ْن: فناداه رجل من اخلوارج، صَلة الفجر، صلى علي رضي اهلل عنه: عن أِب ُتيا قال،ظَْبيان
اصِ ْرب إِ َّن َو ْع َد ِ ْ ك ولَتَ حكونَ َّن ِمن
َ اخلَاس ِر
ْ َ ﴿ف: وهو ِف الصَلة، فأجابه علي، ﴾ين َ َ أَ ْشَرْك
َ َ ت لَيَ ْحبَطَ َّن َع َملح
.﴾ين َل يحوقِنحو َن ِ َّ اللَّ ِه ح ٌّق وَل يست ِخ َّفن
َ َّك الذ
َ َْ َ َ َ
Abu Tuhjā berichtet, dass Ali (r.) das Fadschr-Gebet verrichtete. Da rief ihm ein
Mann von den Khawaridsch zu: ”Wenn du (Allāh) Nebengötter zur Seite stellst,
so werden deine Taten nichtig sein, und du wirst gewiss unter den
Verlierenden sein.“ [39:65] Daraufhin antwortete Ali ihm, während er im Gebet
verblieb (wörtl. war): So sei geduldig. Wahrlich, das Versprechen Allāhs ist
wahr. Und lass dich nicht von jenen ins Wanken bringen, die keine Gewissheit
haben. [30:60]."34
34 Dies berichtete Ibn Abi Hatim. Albani erklärte die Überlieferung für authentisch (sahih)
im Irwā'(2468).
58
31 Luqmān
Im Namen Allāhs, des
Allerbarmers, des Barmherzigen!
Alif Lām Mīm. [31:1]
Dies sind die Verse der
vollkommenen Schrift [31:2],
eine Führung und eine
Barmherzigkeit für jene, die Gutes tun
[31:3],
die das Gebet verrichten und die
Zakāt entrichten und fest an das
Jenseits Iman haben. [31:4]
Sie sind es, die der Führung ihres
Herrn folgen, und sie sind es, die
erfolgreich sind. [31:5]
31.2 Die Mu'minūn wenden sich dem Koran zu, und die Kāfirūn
wenden sich vom Koran ab [31:6-9]
Und unter den Menschen gibt es
solche, die leeres Gerede vorziehen,
59
Luqmān
um (Menschen) ohne Wissen von
Allāhs Weg hinweg in die Irre zu
führen, und um damit Spott zu
treiben. Solchen (Menschen) harrt
eine schmähliche Strafe. [31:6]
Und wenn ihm Unsere Verse
verlesen werden, so kehrt er sich
überheblich (von ihnen) ab, als hätte
er sie nicht gehört, als wären seine
Ohren schwerhörig. So verkünde
ihm schmerzliche Strafe. [31:7]
Wahrlich, denen, die Iman haben
und gute Werke tun, werden Gärten
der Wonne zuteil sein. [31:8]
Darin werden sie auf ewig weilen.
(Dies ist) eine Verheißung Allāhs in
Wahrheit! Und Er ist der
Allmächtige, der Allweise. [31:9]
عن أِب، أخربين يزيد بن يونس، أخربنا ابن وهب، حدثِن يونس بن عبد اْلعلى:قال ابن جرير
أنه ْسع عبد اهلل بن، عن أِب الصهباء البكري، عن سعيد بن جبْي، عن أِب معاوية البجلي،صخر
ِ يث لِي
﴾ ض َّل َع ْن َسبِي ِل اللَّ ِه ِ ِ ْ َّاس من ي ْش ِرتي َهلو ِ
احلَد ح َْ َ َ ْ َ ِ ﴿ َوم َن الن:وهو يسأل عن هذه اْلية- مسعود
. يرددها ثَلث مرات، واهلل الذي َل إله إَل هو، الغناء:فقال عبد اهلل-
Abi Sahbā' berichtet, dass er Abdullah Ibn Mas'ud Folgendes sagen hörte,
nachdem dieser nach (der Bedeutung) des Koranverses "Und unter den
60
Die Mu'minūn wenden sich dem Koran zu, und die Kāfirūn wenden sich vom
Koran ab [31:6-9]
Menschen gibt es solche, die leeres Gerede vorziehen" [31:6] gefragt wurde: "Es
ist der Gesang, bei Allah, außer Dem es keinen anderen Gott gibt". Dies wiederholte er
dreimal.35
عن سعيد بن، عن عمار، أخربنا حْحَْيد اخلراط، حدثنا صفوان بن عيسى،حدثنا عمرو بن علي
ِ احل ِد ِ ﴿ َوِم َن الن: أنه سأل ابن مسعود عن قول اهلل: عن أِب الصهباء،جبْي
﴾ يث َْ َّاس َم ْن يَ ْش َِرتي َهلَْو
. الغناء:قال
Abu as-Sahbā' berichtet, dass er Ibn Mas'ud nach der Bedeutung folgender
Aussage Allahs fragte: Und unter den Menschen gibt es solche, die leeres
Gerede vorziehen [31:6] Da sagte er: "(Damit ist) der Gesang (gemeint)".36
31.2.1.1 Allgemeine Definition von islamischer Kunst und deren Abgrenzung zur
Kunst der Dschahiliyya (Zeitalter der Unwissenheit)
Die Prophetengefährten haben während dem Bau der Prophetenmoschee in
Medina folgendes gesungen "Es gibt kein (richtiges) Leben außer dem Leben des
Jenseits". Deswegen kann man die obige Überlieferung von Ibn Mas'ud, in der das
Wort Gesang vorkommt, nicht als allgemeines Verbot jeglichen Gesangs nach dem
deutschen Sprachgebrauch verstehen. Ebenso hat der Prophet (s.a.s.) gesagt:
"Derjenige gehört nicht zu uns, der nicht den Koran gesangsmäßig rezitiert".
Es stellt sich also die Frage, welche Art von Gesang der Prophetengefährte Ibn
Masud (r.) meinte bzw. welche Art des Gesang verboten ist.
Eine allgemeine Definition von islamischer Kunst - also Literatur, Gesang, Theater
usw. - und deren Abgrenzung zur Kunst der Dschahiliyya (Zeitalter der
Unwissenheit) ist die Folgende: Islamische Kunst spricht die Seele an, wohingegen
Kunst der Dschahiliyya die Triebe anspricht.
35 Dies berichtete Tabari. Albani erklärte die Überlieferung für gesund (sahih) in "Tahrīm
ālāt at-Tarb", S.143
36 Dies berichtete Tabari in seinem Tafsir. Albani erklärte die Überlieferung für gesund
(sahih) in der Silsila as-Sahiha (6/1017).
61
Luqmān
Das heißt, dass beispielsweise manche Discomusik den Geschlechtstrieb und
somit auch die Lust zu Zina(Unzucht) fördert, wohingegen sogenannte "Ilāhis"
oder "Anāschīd", also Gesänge mit religiösen islamischen Inhalten wie auch der
oben erwähnte Gesang der Prophetengefährten, die Gottesfurcht stärken.
62
Der weise Luqmān und das, was er seinem Sohn ans Herz legt [31:12-19]
diese Kräfte kann man nicht sehen, trotzdem hat das Universum dadurch seine
Architektur - so drehen sich beispielsweise die Planeten um die Sonne und bleiben
auf dieser Bahn aufgrund des genauen Gleichgewichts zwischen Gravitationskraft
und Zentrifugalkraft.
Die bildhafte Beschreibung dieser Kräfte gibt Allah, der Erhabene, im obigen
Koranversteil, in dem Er sagt, dass Er unsichtbare Säulen geschaffen hat, die den
Himmel zusammenhalten. Gepriesen sei Allah, der Herr der Welten.
31.4 Der weise Luqmān und das, was er seinem Sohn ans Herz legt
[31:12-19]
Und wahrlich, Wir verliehen
Luqmān Weisheit, auf dass er Allāh
dankbar sein möge: denn wer da
dankbar ist, der ist dankbar zum
Besten seiner eigenen Seele. Ist aber
einer undankbar, dann ist Allāh
wahrlich auf keinen angewiesen,
Preiswürdig. [31:12]
Und da sagte Luqmān zu seinem
Sohn, indem er ihn ermahnte: ”O
mein Sohn, setze Allāh keine Götter
zur Seite; denn Götzendienst ist
wahrlich ein gewaltiges Unrecht.“
[31:13]
Und Wir haben dem Menschen im
Hinblick auf seine Eltern anbefohlen
- seine Mutter trug ihn in Schwäche
über Schwäche, und seine
Entwöhnung erfordert zwei Jahre:
”Sei Mir und deinen Eltern dankbar.
Zu Mir ist die Heimkehr. [31:14]
Doch wenn sie dich auffordern, Mir
63
Luqmān
das zur Seite zu setzen, wovon du
keine Kenntnis hast, dann gehorche
ihnen nicht. In weltlichen Dingen
aber verkehre mit ihnen auf gütige
Weise. Doch folge dem Weg dessen,
der sich zu Mir wendet. Dann werdet
ihr zu Mir zurückkehren, und Ich
werde euch das verkünden, was ihr
getan habt.“ [31:15]
”O mein Sohn, hätte es auch nur das
Gewicht eines Senfkorns und wäre
es in einem Felsen oder in den
Himmeln oder in der Erde, Allāh
würde es gewiss hervorbringen.
Wahrlich, Allāh ist Gnädig, Kundig.
[31:16]
O mein Sohn, verrichte das Gebet
und gebiete Gutes und verbiete
Böses und ertrage geduldig, was dich
auch treffen mag. Das ist wahrlich
eine Stärke in allen Dingen. [31:17]
Und weise den Menschen nicht
verächtlich deine Wange und
schreite nicht ausgelassen (in
Übermut) auf Erden; denn Allāh
liebt keine eingebildeten Prahler.
[31:18]
Und schreite gemessenen Schrittes
und dämpfe deine Stimme; denn
wahrlich, die widerwärtigste der
Stimmen ist die Stimme des Esels.“
[31:19]
64
Der weise Luqmān und das, was er seinem Sohn ans Herz legt [31:12-19]
.جنارا ً كان لقمان: عن ابن عباس قال، عن ِع ْك ِرَمة، عن اْلشعث،وقال سفيان الثوري
ً عبدا حبشيًا
Sufjān ath-Thauri berichtet von Ibn Abbas: "Luqmān war ein abessinischer Sklave und
war von Beruf Zimmermann".
: ما انتهى إليكم من شأن لقمان؟ قال: قلت ْلابر بن عبد اهلل، عن عبد اهلل بن الزبْي،وقال قتادة
.قصْيا أفطس من النوبة
ً كان
Qatada berichtet von Abdullah ibn Zubair: "Ich fragte Dschābir ibn Abdullah: "Was
habt ihr bzgl. Luqmān erfahren?", worauf er antwortete: "Er war kurzwüchsig und
flachnasig, und war aus Nubien37".
، ذا مشافر، كان لقمان من سودان مصر: عن سعيد بن املسيب قال،وقال ُيىي بن سعيد اْلنصاري
.أعطاه اهلل احلكمة ومنعه النبوة
Said ibn al-Musajjib sagte: "Luqmān war aus dem Sudan Ägyptens und hatte
dicke Lippen. Allah gab ihm die Weisheit, gab ihm aber nicht das Prophetentum".
37 Sudan
65
Luqmān
جاء رجل أسود إل سعيد بن املسيب: حدثِن عبد الرْحن بن َح ْرَملة قال،وقال اْلوزاعي رْحه اهلل
فإنه كان من أخْي الناس ثَلثة من، َل ُتزن من أجل أنك أسود: فقال له سعيد بن املسيب،يسأله
. كان أسود نوبيًا ذا مشافر، ولقمان احلكيم،ومه َجع مول عمر بن اخلطاب
ْ ، بَلل:السودان
Tabari: Al-Auzā'i, Allah möge ihm barmherzig sein, sagte: Mir berichtete
Abdurrahman ibn Harmala:
Es kam ein schwarzer Mann zu Said ibn al-Musaijjib, um ihn zu fragen. Da sagte
Said ibn al-Musaijjib: "Sei nicht traurig darüber, dass du schwarz bist. Denn drei
der besten Menschen stammten aus Sudan: Bilal, Mahdscha', der freigelassene
Sklave (Maula) von Umar ibn al-Khattab und der weise Luqmān, welcher ein
schwarzer Nubier war und dicke Lippen hatte".
Tabari:
66
Der weise Luqmān und das, was er seinem Sohn ans Herz legt [31:12-19]
gut sind. Und es gibt nichts Hässlicheres als diese beiden, wenn sie schlecht
sind".38
. مشقق القدمني، كان لقمان عبدا أسود عظيم الشفتني: قال جماهد:وقال اْلعمش
كان لقمان احلكيم عبدا حبشيا غليظ: عن جماهد، عن سعيد الزبيدي،وقال َح َّكام بن َس ْلم
. قاضيا على بِن إسرائيل،صفح القدمني
َ حم،الشفتني
Mudschahid sagte: "Luqmān der Weise war ein abessinischer Sklave, der grobe
Lippen und breite Füße hatte. Er war Richter über das Volk Israels".
Ibn Kathir sagt, dass es auch den Bericht gibt, dass Luqmān Richter über das Volk
Israel zur Zeit von David (a.s.) gewesen ist.
حدثنا عبد الرْحن بن يزيد عن، حدثنا الوليد، حدثنا صفوان، حدثنا أبو حزْر َعة:وقال ابن أِب حامت
ألست عبد: فقال له، فرآه رجل كان يعرفه قبل ذلك، إن اهلل رفع لقمان احلكيم حبكمته:جابر قال
وأداء، قَ َد حر اهلل: فما بلغ بك ما أرى؟ قال: قال. بلى:بِن فَلن الذي كنت ترعى باْلمس؟ قال
. وتركي ما َل يعنيِن، وصدق احلديث،اْلمانة
Ibn Abi Hatim berichtet von Abdurrahman bin Jazid von Dschabir: "Allah hat den
weisen Luqmān aufgrund seiner Weisheit erhöht. Einmal sah ihn ein Mann, der
ihn noch von früher kannte. Da sagte er zu ihm: "Bist du nicht der Sklave von den
Banu Soundso, der gestern noch (Schafe) gehütet hat?", worauf er antwortete:
"Doch". Da fragte er: "Wie bist du nun den Zustand gekommen, den ich jetzt
sehe?" Da antwortete er (d.h. Luqmān): "Es ist durch die Bestimmung Allahs,
sowie durch die Bewahrung des (mir) anvertrauten Gutes, der Ehrlichkeit beim
Sprechen, und dass ich das unterlasse, was mich nichts angeht"."
وقف رجل:فرة قالَ عن حع َمر مول غح، أخربين عبد اهلل بن عياش القْتبَاين:وقال عبد اهلل بن وهب
أنت راعي الغنم؟: قال. نعم: أنت عبد بِن احلسحاس؟ قال، أنت لقمان:على لقمان احلكيم فقال
67
Luqmān
طء
ْ َو: فما الذي يعجبك من أمري؟ قال، أما سوادي فظاهر: أنت اْلسود؟ قال: قال. نعم:قال
يت إل ما أقول لك كنت
َ َصغ
َ يا بن أخي إن: قال. ورضاهم بقولك، و َغ ْشيحهم بابك،بساطك
َ الناس
، وقويل بصدق، وحفظي فرجي، وعفة طعميت، وكفي لساين، غضي بصري: قال لقمان.كذلك
فذاك الذي صْيين إل ما، وتركي ما َل يعنيِن، وحفظي جاري، وتكرميت ضيفي،ووفائي بعهدي
.ترى
Abdullah bin Wahb berichtet von Umar, dem Maula von Ghufra: "Ein Mann blieb
einmal vor Luqmān stehen und sagte: "Bist du nicht Luqmān, der Sklave von den
Banu Hashās?" Er sagte: "Ja". Da fragte er (d.h. der Mann): "Bist du der
Schafhirte?" Er (d.h. Luqmān) sagte: "Ja". Er fragte weiter: "Bist du der Schwarze?"
Da antwortete er: "Was meine schwarze (Haut)farbe anbetrifft, so ist es mein
Äußeres. Was wundert dich an mir?" Da antwortete er (d.h. der Mann): "Dass die
Leute zu dir reihenweise kommen, sie dicht deine Tür bevölkern und mit deiner
Rede zufrieden sind". Da antwortete er (d.h. Luqmān): "O Sohn meines Bruders,
wenn du das befolgst, was ich dir sage, wirst du auch so sein". (Dann) sagte
Luqmān: "(Es ist aufgrunddessen,) dass ich meine Blicke senke, mich mit meiner
Zunge zurückhalte, meine Nahrung nichts Unerlaubtes beinhaltet, ich keine
Unzucht begehe, immer ehrlich beim Sprechen bin, mein Versprechen einhalte,
meine Gäste ehre, meinen Nachbarn bewahre und das lasse, was mich nichts
angeht. Das ist es, was mich zu dem gemacht hat, was du siehst".
عن، عن َعْب َد َة بن َربَاح، حدثنا عمرو بن واقد، حدثنا ابن نح َفيل، حدثنا أِب:وقال ابن أِب حامت
ما أويت ما أويت:فقال- كر لقمان احلكيم َ وذح- يوما
ً أنه قال، رضي اهلل عنه، عن أِب الدرداء،ربيعة
عميق، طويل التفكر،صامة سكيتا َ ص ْم
َ ولكنه كان رجَل، وَل حسب وَل خصال،عن أهل وَل مال
وَل يعبث، وَل يغتسل، وَل يبول وَل يتغوط،يتنخع
َّ ومل يره أحد قط يبزق وَل،هنارا قط
ً مل ينم،النظر
وكان قد تزوج وولد، وكان َل يعيد منط ًقا نطقه إَل أن يقول حكمة يستعيدها إياه أحد،وَل يضحك
)1( لينظر ويتفكر ويعترب، ويأيت احلكام، وكان يغشى السلطان. فماتوا فلم يبك عليهم،له أوَلد
.فبذلك أويت ما أويت،
Ibn Abi Hatim berichtet von Abu Darda' (r.), dass er eines Tages, als Luqmān
erwähnt wurde, Folgendes sagte: "Das, was er bekommen hat, hat er weder aufgrund
68
Der weise Luqmān und das, was er seinem Sohn ans Herz legt [31:12-19]
von Familie oder Reichtum bekommen, noch aufgrund von Abstammung [...], sondern er
war ein zielstrebiger und schweigsamer Mann, der viel nachdachte und einen tiefen Blick
hatte. Er hat nie am Tag geschlafen, und niemand hat ihn jemals beim Spucken [...], beim
Urinlassen oder bei der Verrichtung der Notdurft gesehen. Auch hat ihn niemand beim
Duschen gesehen, und ebenso nicht beim Tun etwas Unnützes oder beim Lachen. Und er
hat nie etwas, was er gesagt hat, nochmals ausgesprochen, es sei denn, jemand bat ihn, eine
Weisheit, die er gesagt hatte zu wiederholen. Er heiratete und ihm wurden Kinder geboren.
Dann starben sie, und er weinte nicht um sie. Auch [...] war er oft bei Herrschern, um zu
sehen und nachzudenken und eine Lehre daraus zu ziehen. Und so bekam er aufgrund
dieser Dinge das, was er bekam".39
حدثنا، حدثنا العباس بن الوليد، حدثنا أِب: فقال، رواه ابن أِب حامت،وقد ورد أثر غريب عن قتادة
َخ ّْي اهلل لقمان احلكيم بني: عن قتادة قال، حدثنا سعيد بن بشْي،زيد بن ُيىي بن عبيد اخلزاعي
رش:أو- ذر عليه احلكمة
َّ َ فأتاه جربيل وهو نائم ف: قال. فاختار احلكمة على النبوة،النبوة واحلكمة
. فأصبح ينطق هبا:قال- عليه احلكمة
Qatada berichtet: "Allah stellte den weisen Luqmān vor die Wahl, das
Prophetentum oder aber die Weisheit zu bekommen. Da wählte er die Weisheit,
und nicht das Prophetentum. Daraufhin kam (der Erzengel) Gabriel zu ihm ,
während er schlief und sprühte auf ihn die Weisheit. Daraufhin sprach er mit ihr
(d.h. der Weisheit)".40
31.4.1.2 Die guten Taten macht man tut nur für seine eigene Seele, Allah ist
unbedürftig
Und wahrlich, Wir verliehen Luqmān Weisheit, auf dass er Allāh dankbar sein
möge: denn wer da dankbar ist, der ist dankbar zum Besten seiner eigenen
Seele. Ist aber einer undankbar, dann ist Allāh wahrlich auf keinen
angewiesen, Preiswürdig. [31:12]
69
Luqmān
31.4.1.3 Verbot des Götzendienstes
Und da sagte Luqmān zu seinem Sohn, indem er ihn ermahnte: ”O mein Sohn,
setze Allāh keine Götter zur Seite; denn Götzendienst ist wahrlich ein
gewaltiges Unrecht.“ [31:13]
41 Im Islam ist es verboten, an einem Tisch zu sitzen, an dem Alkohol getrunken wird.
70
Der weise Luqmān und das, was er seinem Sohn ans Herz legt [31:12-19]
Entwöhnung erfordert zwei Jahre -: "Sei Mir und deinen Eltern dankbar. Zu
Mir ist die Heimkehr. Doch wenn sie dich auffordern, Schirk zu betreiben, was
gegen dein Wissen läuft, dass es nur einen Gott gibt, dann gehorche ihnen
nicht. In weltlichen Dingen aber verkehre mit ihnen auf gütige Weise. Und
folge dem Weg dessen, der sich zu mir wendet. Dann werdet ihr zu Mir
zurückkehren, und ich werde euch das verkünden, was ihr getan habt." [31:14-
15]
Allgemein kann man sagen, dass die Freundschaft und Beziehung eines Muslims
zu Nichtmuslimen soweit gehen kann, solange er dabei nicht vom eigenen Din,
dem Islam, Abstriche machen muss oder eine der Regeln des Islam verletzt wird.
31.4.1.6 Vor Allah zählt auch die kleinste gute Tat und die kleinste Sünde
”O mein Sohn, hätte es auch nur das Gewicht eines Senfkorns und wäre es in
einem Felsen oder in den Himmeln oder in der Erde, Allāh würde es gewiss
hervorbringen. Wahrlich, Allāh ist Gnädig, Kundig. [31:16] - Ibn Kathir: O mein
Sohn, hätte es auch nur das Gewicht eines Senfkorns, d.h. ein ungerechtes
Handeln oder eine Sünde, selbst wenn es nur das Gewicht eines Senfkorns hätte,
[...] Allāh würde es gewiss hervorbringen, d.h. Allah würde es am Tag der
Auferstehung zur Abrechnung bringen, wenn die Waagschalen der Taten in
Gerechtigkeit aufgestellt werden.
31.4.1.7 Verrichtung des Gebetes, gute Dinge gebieten und Schlechtes verbieten,
Geduld haben
O mein Sohn, verrichte das Gebet und gebiete Gutes und verbiete Böses und
ertrage geduldig, was dich auch treffen mag. Das ist wahrlich eine Stärke in
allen Dingen. [31:17]
71
Luqmān
31.4.1.9 Zielgerichtet laufen und nicht grob reden
Und schreite gemessenen Schrittes [31:19] - Tabari: D.h. laufe bescheidenen
Schrittes, wenn du gehst und sei nicht hochmütig; und (laufe) nicht hastig,
sondern langsamen und bedachten Schrittes.
und dämpfe deine Stimme; denn wahrlich, die widerwärtigste der Stimmen ist
die Stimme des Esels.“ [31:19] - Tabari: dämpfe deine Stimme, d.h. erhebe deine
Stimme nur soweit es nötig ist, wenn du sprichst.
die widerwärtigste der Stimmen ist die Stimme des Esels - D.h. die hässlichste
Stimme.
72
Die Richtigkeit des Weges der Mu'minūn und die Schlechtigkeit des Weges der
Kāfirūn [31:22-24]
31.4.2 Worterläuterungen und Tafsir
und (dass Er) Seine Wohltaten reichlich über euch ergossen hat - in offen
sichtbarer und in verborgener Weise (arab. bātina). Und doch gibt es unter den
Menschen so manchen, der ohne Kenntnis und ohne Führung und ohne ein
erleuchtendes Buch (zu besitzen) über Allāh streitet. [31:20] - Ibn Kathir sagt
sinngemäß: Zu den Wohltaten, die Allah in verborgener Weise dem Menschen
zuteilwerden ließ, gehören die von Allah geoffenbarten Bücher und die
Entsendung der Gesandten Allahs, sowie die Beseitigung der Unklarheiten. [...]
Und trotz allem sind nicht alle Menschen Mu'minūn, sondern ein Teil von ihnen
streitet über Allah, d.h. über den Tauhid und die Gesandtschaft der Gesandten
Gottes.
Und wenn zu ihnen gesagt wird: ”Folgt dem, was Allāh herniedergesandt hat!“,
dann sagen sie: ”Nein, wir wollen dem folgen, wobei wir unsere Väter
vorfanden.“ [31:21] - Entsprechend sagt Allah der Erhabene: Und wenn ihnen
gesagt wird: „Folgt dem, was Allāh herabgesandt hat", so sagen sie: "Nein! Wir
folgen dem, bei dem wir unsere Väter vorgefunden haben", auch wenn ihre
Väter nichts begriffen haben und nicht rechtgeleitet waren? [2:170]
31.5 Die Richtigkeit des Weges der Mu'minūn und die Schlechtigkeit
des Weges der Kāfirūn [31:22-24]
Und der aber, der sich (wörtl. sein
Gesicht) Allah ergibt und Gutes tut,
hat wahrlich die festeste Handhabe
ergriffen. Und bei Allāh ruht das Ende
aller Dinge. [31:22]
Und wenn jemand Kufr begeht, so
lass dich nicht durch seinen Kufr
bekümmern. Zu Uns werden sie
heimkehren, dann werden Wir ihnen
verkünden, was sie getan haben; Allāh
weiß recht wohl, was in den Herzen
73
Luqmān
ist. [31:23]
Wir versorgen sie eine Weile, dann
aber werden Wir sie strenger Strafe
zutreiben. [31:24]
Und wenn jemand Kufr begeht, so lass dich nicht durch seinen Kufr
bekümmern. Zu Uns werden sie heimkehren, dann werden Wir ihnen
verkünden, was sie getan haben [31:23] - Ibn Kathir: dann werden Wir ihnen
verkünden, was sie getan haben [31:23], d.h. Er wird es ihnen dafür vergelten.
Wir versorgen sie eine Weile [31:24] - Ibn Kathir: D.h. im irdischen Leben.
dann aber werden Wir sie strenger Strafe zutreiben. [31:24] - Ibn Kathir:
Entsprechend sagt Allah der Erhabene: Sprich: ”Jene, die eine Lüge gegen Allāh
erdichten, werden keinen Erfolg haben.“ Eine Weile Genuss in dieser Welt -
dann werden sie zu Uns heimkehren. Dann werden Wir sie die strenge Strafe
dafür kosten lassen, dass sie Kufr begingen. [10:69-70]
74
Hinweise für die Existenz Allahs, Sein alles umfassendes Wissen, Seine Allmacht
und speziell Seine Macht, die Toten wiederaufstehen zu lassen [31:25-32]
31.6 Hinweise für die Existenz Allahs, Sein alles umfassendes
Wissen, Seine Allmacht und speziell Seine Macht, die Toten
wiederaufstehen zu lassen [31:25-32]
Und wenn du sie fragst: ”Wer
erschuf die Himmel und die Erde?“ -
dann werden sie gewiss sagen:
”Allāh.“ Sprich: ”Alles Lob gebührt
Allāh.“ Jedoch die meisten von
ihnen wissen es nicht. [31:25]
Allāhs ist, was in den Himmeln und
auf Erden ist. Wahrlich, Allāh ist
Der, Der auf keinen angewiesen ist,
der Preiswürdige. [31:26]
Und wenn alle Bäume, die auf der
Erde sind, Schreibrohre wären und
das Meer (Tinte), und sieben Meere
würden sie mit Nachschub
versorgen, selbst dann könnten
Allāhs Worte nicht erschöpft
werden. Wahrlich, Allāh ist
Allmächtig, Allweise. [31:27
Eure Erschaffung und eure
Auferstehung sind (für Ihn so leicht
wie die) eines einzigen Wesens.
Wahrlich, Allāh ist Allhörend,
Allsehend. [31:28]
Hast du denn nicht gesehen, dass
Allāh die Nacht in den Tag und den
Tag in die Nacht übergehen lässt,
und dass Er (euch) die Sonne und
den Mond dienstbar gemacht hat,
75
Luqmān
jedes (Gestirn) läuft auf seiner Bahn
bis zu einer festgesetzten Frist, und
dass Allāh wohl dessen kundig ist,
was ihr tut? [31:29]
Dies (ist so), weil Allāh allein die
Wahrheit ist - und was sie sonst
außer Ihm anrufen, ist das Falsche -
und weil Allāh der Hocherhabene,
der Große ist. [31:30]
Hast du denn nicht gesehen, dass die
Schiffe durch Allāhs Gnade auf dem
Meer fahren, auf dass Er euch Seine
Zeichen zeige? Hierin sind wahrlich
Zeichen für jeden Standhaften,
Dankbaren. [31:31]
Und wenn Wogen sie gleich Hüllen
bedecken, dann rufen sie Allāh in
lauterem Glauben an; doch rettet Er
sie dann ans Land, so sind es einige
von ihnen, die einen gemäßigten
Standpunkt vertreten. Und niemand
leugnet Unsere Zeichen, außer ein
jeder Treuloser, Undankbarer. [31:32]
76
Hinweise für die Existenz Allahs, Sein alles umfassendes Wissen, Seine Allmacht
und speziell Seine Macht, die Toten wiederaufstehen zu lassen [31:25-32]
erschaffen hat - nicht gepriesen seien die, die nichts geschaffen haben und selber
Geschöpfe sind (nämlich die Götzen)".
Jedoch die meisten von ihnen wissen es nicht. [31:25] - Tabari: D.h., dass jedoch
die meisten dieser Götzendiener nicht wissen, wem die Lobpreisung gebührt und
wem wirklich zu danken ist (nämlich Allah alleine).
Und wenn alle Bäume, die auf der Erde sind, Schreibrohre wären und das Meer
(Tinte), und sieben Meere würden sie mit Nachschub versorgen, selbst dann
könnten Allāhs Worte nicht erschöpft werden. Wahrlich, Allāh ist Allmächtig,
Allweise. [31:27] - Ibn Kahtir zitiert hierzu eine entsprechende Aussage des
Propheten (s.a.s.):
َ ت َعلَى نَ ْف ِس
ك َ ْك أَن
َ ت َك َما أَثْنَ ْي
ِ ََل أحح
َ صي ثَنَاءً َعلَْي ْ
"Ich kann nicht Dich (erfassend) würdigen - Du bist, wie Du dich Selbst
würdigst".42
Hier ist der vollständige Hadith von Muslim (486):
حس َامةَ َح َّدثَِِن عحبَ ْي حد اللَّ ِه بْ حن حع َمَر َع ْن حُمَ َّم ِد بْ ِن َُْي َىي بْ ِن َحبَّا َن َ َحدَّثَنَا أَبحو بَ ْك ِر بْ حن أَِِب َشْيبَةَ َحدَّثَنَا أَبحو أ
ِ
ت ْ ََع ْن ْاْل َْعَرِج َع ْن أَِِب حهَريْ َرَة َع ْن َعائ َشةَ قَال
ت يَ ِدي َعلَى بَطْ ِن قَ َد َمْي ِه َوحه َو ْ اش فَالْتَ َم ْستحهح فَ َوقَ َعِ صلَّى اللَّهح َعلَْي ِه َو َسلَّ َم لَْي لَ ًة ِم ْن الْ ِفَر ِ َ فَ َق ْدت رس
َ ول اللَّه ح َح
َ ِك ِم ْن عح حقوبَت
ك َوأَعحوذح َ ِك َوِِبحَعافَات
َ اك ِم ْن َس َخ ِط
َض َ ول اللَّ حه َّم أَعحوذح بِ ِر ِ َِِف الْمس ِج ِد و حمها مْنصوب ت
ان َوحه َو يَ حق ح ََْ ََ َ ح
كَ ت َعلَى نَ ْف ِس َ ْك أَن
َ ت َك َما أَثْنَ ْي
ِ ك ََل أحح
َ صي ثَنَاءً َعلَْي ْ َ ك مْن
ِ َ ِب
Ibn Kathir: Und wenn alle Bäume, die auf der Erde sind, Schreibrohre wären
und das Meer (Tinte), und sieben Meere würden sie mit Nachschub versorgen,
selbst dann könnten Allāhs Worte nicht erschöpft werden [31:27], d.h. wenn alle
Bäume der Erde zu Stiften gemacht würden, und das Meer zu Tinte, und Er die
Tinte durch weitere sieben Meere mit Nachschub versorgen würde, und dann
77
Luqmān
damit die Worte Allahs, die auf Seine Gewaltigkeit, Seine Eigenschaften und Seine
Majestät hinweisen, niedergeschrieben würden, so würden die Stifte kaputt gehen
und das Wasser des Meeres ausgehen, selbst wenn nochmal genausoviel als
Nachschub kommen würde.
Ibn Kathir erläutert hierzu, dass die Zahl "sieben" hier als Symbol für eine sehr
große Zahl steht.
Eure Erschaffung und eure Auferstehung sind (für Ihn so leicht wie die) eines
einzigen Wesens. [31:28] - Ibn Kathir: Denn "Wenn Er etwas will, spricht Er zu
ihm nur: ”Sei!“ - und es ist" [36:82]
und dass Er (euch) die Sonne und den Mond dienstbar gemacht hat, jedes
(Gestirn) läuft auf seiner Bahn bis zu einer festgesetzten Frist, und dass Allāh
wohl dessen kundig ist, was ihr tut? [31:29] - Allah sagt in Sure Ya Sin:
Und die Sonne eilt dem ihr
gesetzten Ziel zu. Das ist die
Anordnung des Mächtigen,
Allwissenden. [36:38]
Und für den Mond haben Wir
Phasen bestimmt, die er
durchläuft, bis er gleich einer
alten krummen Dattelpalmrispe
zurückkehrt. [36:39]
Es steht der Sonne nicht zu, den
Mond einzuholen, noch der
Nacht, dem Tag vorauszueilen.
Und jedes schwebt in einer
Himmelssphäre. [36:40]
78
Hinweise für die Existenz Allahs, Sein alles umfassendes Wissen, Seine Allmacht
und speziell Seine Macht, die Toten wiederaufstehen zu lassen [31:25-32]
Aus Tafsir zu [36:38-40] in "Tafsir zur Sure Yasin":43
*(Und die Sonne eilt dem ihr gesetzten Ziel zu.)*, d. h. ein weiteres Zeichen für
sie ist die Sonne, die mit Hilfe der Allmacht Allahs für eine bestimmte Zeit auf
einer festen Bahn wandert, die sie nicht verlässt, bis diese Bewegung bei Ihm zu
einem bestimmten Zeitpunkt endet - und dies geschieht am Tag der
Auferstehung, wenn das Ende der Welt kommt - dann findet auch ihre Bewegung
ein Ende. Ibn Kathir hat gesagt:
„Die Aussage des Erhabenen *(dem ihr gesetzten Ziel zu)* birgt zwei Aussagen
in sich:
1. wird auf ihren örtlichen Standpunkt verwiesen, an dem sie bleibt - und dies
ist nach einer nach Buchari überlieferten Aussage des Propheten (Allahs
Segen und Heil auf ihm) unter dem Thron Allahs im Gefolge der Erde. In
dieser Überlieferung hat der Prophet (Allahs Segen und Heil auf ihm) gesagt:
„O Abu Dharr, weißt du, wo die Sonne untergeht?“, worauf ich (d. h. Abu
Dharr) sagte: „Allah und Sein Gesandter wissen es am besten.“ Da sagte er:
„Sie reist solange, bis sie sich schließlich unterhalb des Thrones niederwirft.“
2. ist „ihr gesetzten Ziel“ auch als „bleibender Zustand“ zu verstehen, nämlich
das Ende ihrer Wanderschaft - und dies ist der Tag der Auferstehung, wenn
ihr Wandern aufhört und ihre Bewegung zum Stillstand kommt; wenn diese
Welt zusammengerollt wird und zu ihrem endgültigen Ende kommt und ihr
endgültiges Ziel erreicht.
43 [Mourad, Sabuni]
44 Diese Bedeutung ergibt sich, wenn man nicht limustaqarrin, sondern lā mustaqarrin liest.
79
Luqmān
d. h. sie hat keinen festen Aufenthaltsort und kommt nicht zum Stillstand,
sondern läuft Tag und Nacht, ohne dabei in ihrer Bewegung nachzulassen oder
stehen zubleiben.45
80
Aufforderung zur Gottesfurcht und Darlegung der verborgenen Dinge (die
"Schlüssel des Verborgenen (arab. mafātīh al-ghaib)")[31:33-34]
Dies (ist so), weil Allāh allein die Wahrheit ist - und was sie sonst außer Ihm
anrufen, ist das Falsche - und weil Allāh der Hocherhabene, der Große ist.
[31:30] - Ibn Kathir sagt sinngemäß: D.h. Er zeigt euch Seine Zeichen, damit ihr
erkennt, dass Er in Wahrheit existiert. Er zeigt, dass Er der wahre anzubetende
Gott ist, und dass alles außer Ihm, was sie sonst noch anbeten - d.h. vermeintliche
andere Götter -, Falsches ist. Er ist völlig unbedürftig und braucht niemanden.
Hast du denn nicht gesehen, dass die Schiffe durch Allāhs Gnade auf dem Meer
fahren, auf dass Er euch Seine Zeichen zeige? Hierin sind wahrlich Zeichen für
jeden Standhaften, Dankbaren. [31:31] Und wenn Wogen sie gleich Hüllen
bedecken, dann rufen sie Allāh in lauterem Glauben an; doch rettet Er sie dann
ans Land, so sind es (nur) einige von ihnen, die einen gemäßigten Standpunkt
vertreten. Und niemand leugnet Unsere Zeichen, außer ein jeder Treuloser,
Undankbarer. [31:32] - Ibn Kathir: auf dass Er euch Seine Zeichen zeige [31:31],
d.h. damit Er euch Seine Macht zeigt.
Ibn Kathir sagt zu "doch rettet Er sie dann ans Land, so sind es einige von ihnen,
die einen gemäßigten Standpunkt vertreten". [31:32] sinngemäß: Es ist möglich,
dass hiermit diejenigen kritisiert werden, die nach ihrer Rettung, nachdem sie die
ganzen Schrecken miterlebt haben, nur mäßig Allah dienen, obwohl es ihnen
eigentlich anstehen würde, alle erwünschten gottesdienstlichen Handlungen zu
erfüllen. Zur weiteren Erläuterung von "einen gemäßigten Standpunkt (arab.
muqtasid)" siehe den Tafsir zum Folgenden Koranvers: Und unter ihnen sind
einige, die gegen sich selbst freveln, und unter ihnen sind einige, die einen
mäßigen Standpunkt einnehmen, und unter ihnen sind einige, die eilend nach
den guten Dingen streben mit Allāhs Erlaubnis . Das ist die große Huld. [35:32]
81
Luqmān
Sohn tun kann und kein
Sprössling im Geringsten etwas
für seinen Vater tun kann.
Wahrlich, Allāhs Verheißung ist
wahr. Darum soll das Leben
dieser Welt euch nicht betören,
noch sollt ihr euch über Allāh
vom Betörer täuschen lassen.
[31:33]
Wahrlich, bei Allāh allein ist die
Kenntnis der Stunde. Er sendet
den Regen nieder, und Er weiß,
was in den Mutterschößen ist.
Und niemand weiß, was er
morgen tun wird, und niemand
weiß, in welchem Lande er
sterben wird. Wahrlich, Allāh ist
Allwissend, Allkundig. [31:34]
Wahrlich, bei Allāh allein ist die Kenntnis der Stunde. Er sendet den Regen
nieder, und Er weiß, was in den Mutterschößen ist. Und niemand weiß, was er
morgen tun wird, und niemand weiß, in welchem Lande er sterben wird.
Wahrlich, Allāh ist Allwissend, Allkundig. [31:34] - Ibn Kathir:
فَل يعلمها أحد إَل بعد إعَلمه تعال هبا،هذه مفاتيح الغيب اليت استأثر اهلل تعال بعلمها
"Dies sind die Schlüssel des Verborgenen, deren Wissen sich Allah vorbehalten
hat, so dass niemand diese Dinge weiß, es sei denn, Allah teilt etwas davon mit".
82
Aufforderung zur Gottesfurcht und Darlegung der verborgenen Dinge (die
]"Schlüssel des Verborgenen (arab. mafātīh al-ghaib)")[31:33-34
حديث ابن عمر :قال اإلمام أْحد :حدثنا َوكِيع ،حدثنا سفيان ،عن عبد اهلل بن دينار ،عن ابن عمر
قال :قال رسول اهلل صلى اهلل عليه وسلم :مفاتيح الغيب خمس ال يعلمهن إال اهلل ﴿ :إِ َّن اللَّ َه
ب َغ ًدا َوَما تَ ْد ِري ِ ِ ِ اع ِة َويح ح ِعْن َدهح ِع ْل حم َّ
س َما َذا تَكْس ح ث َويَ ْعلَ حم َما ِِف ْ
اْلر َحام َوَما تَ ْدري نَ ْف ٌ نزل الْغَْي َ الس َ
يم َخبِْيٌ ﴾ . ِ ض متَح ح ِ س بِأ ِّ
وت إ َّن اللَّهَ َعل ٌ َي أ َْر ٍ
نَ ْف ٌ
Ibn Umar berichtet, dass der Gesandte Allahs (s.a.s.) sagte: "Die Schlüssel des
Verborgenen sind fünf - niemand außer Allah kennt sie: Wahrlich, bei Allāh allein
ist die Kenntnis der Stunde. Er sendet den Regen nieder, und Er weiß, was in
den Mutterschößen ist. Und niemand weiß, was er morgen tun wird, und
niemand weiß, in welchem Lande er sterben wird. Wahrlich, Allāh ist
Allwissend, Allkundig. [31:34]".48
ول
َن َر حس َ اقَ ،ع ْن َج ِري ٍرَ ،ع ْن أَِِب َحيَّا َنَ ،ع ْن أَِِب حزْر َعةََ ،ع ْن أَِِب حهَريْ َرَة رضى اهلل عنه أ َّ َح َّدثَِِن إِ ْس َح ح
ول اللَّ ِه َما ا ِإلميَا حن قَ َ
ال اللَّ ِه صلى اهلل عليه وسلم َكا َن يَ ْوًما بَا ِرًزا لِلن ِ
َّاس إِ ْذ أَتَاهح َر حج ٌل ميَْ ِشي فَ َق َ
ال يَا َر حس َ
ول اللَّ ِه َماال يَا َر حس َ ث ِ
اآلخ ِر" .قَ َ "ا ِإليما ُن :أَ ْن تُ ْؤِمن بِاللَّ ِه ومَلَئِ َكتِ ِه ورس ِل ِه ولَِقائِِه وتُ ْؤِمن بِالْب ْع ِ
َ َ َ َُ ُ َ ََ َ َ
الصَلَ َةَ ،وتُ ْؤتِي َّ ِ ِِ َّ
وضةَ،
الزَكا َة ال َْم ْف ُر َ َ ال "ا ِإل ْسَلَ ُم :أَ ْن تَ ْعبُ َد اللهَ َوالَ تُ ْش ِر َك به َش ْيئًاَ ،وتُق َ
يم َّ ا ِإل ْسَلَ حم قَ َ
ك تَ َراهُ ،فَِإ ْن
سا ُن :أَ ْن تَ ْعبُ َد اللَّهَ َكأَنَّ َ
ال " ا ِإل ْح َ ول اللَّ ِهَ ،ما ا ِإل ْح َسا حن قَ َ ضا َن" .قَ َ
ال يَا َر حس َ وم َرَم َ ص َ َوتَ ُ
ول َع ْن َها بِأَ ْعلَ َم ِم َن َّ
السائِ ِل، ال " َما ال َْم ْسئُ ُاعةح قَ َ ول اللَّ ِه َم َىت َّ
الس َ ال يَا َر حس َاك" .قَ َ لَ ْم تَ ُك ْن تَ َراهُ فَِإنَّهُ يَ َر َ
83
Luqmān
ِ ت الْمرأَةُ ربَّت ها ،فَ َذ َ ِ اطها إِذَا ولَ َد ِِ ِ
ْح َفاةُاك م ْن أَ ْش َراط َهاَ ،وإِذَا َكا َن ال ُ َْ َ ََ َ ك َع ْن أَ ْش َر َ ُح ِّدثُ َ
َولَك ْن َسأ َ
اع ِة اط َها فِي َخ ْم ٍ
س ال يَ ْعلَ ُم ُه َّن إِالَّ اللَّهُ ﴿إِ َّن اللَّهَ ِعْن َدهح ِع ْل حم َّ اك ِمن أَ ْشر ِ وس الن ِ
الس َ َّاس فَ َذ َ ْ َ الْعُ َراةُ ُرءُ َ
َخ حذوا لِيَ حرُّدوا فَلَ ْم
ال " ُردُّوا َعلَ َّى " .فَأ َ الر حج حل فَ َق َ ف َّ
صَر َ ِ
ث َويَ ْعلَ حم َما ِِف اْل َْر َحام﴾ " .حمثَّ انْ ََويحنَ ِّزحل الْغَْي َ
َّاس ِدينَ ُه ْم ". ال " َه َذا ِج ْب ِريل َج َ ِ ِّ
اء ليُ َعل َم الن َ ُ يََرْوا َشْيئًا .فَ َق َ
Hier ein Wortlaut des Hadithes von Ahmad (1/318), den Albani in der Silsila as-
Sahiha(1345) für sahih erklärte:
84
32 As-Sadschda (Die Niederwerfung)
Ibn Kathir: Die Sure ist mekkanisch.
85
As-Sadschda (Die Niederwerfung)
32.2 Allah, der weise Schöpfer und Verwalter von Himmel und Erde -
die Rückkehr zu Allah - die Schöpfung des Menschen [32:4-9]
Allāh ist es, Der die Himmel und die
Erde und alles, was zwischen beiden
ist, in sechs Tagen erschuf; dann
wandte Er Sich hoheitsvoll Seinem
Reich zu (wörtl. dann begab Er sich
aufrecht auf Seinen Thron). Ihr habt
außer Ihm weder einen Schutzfreund
(arab. walijj) noch einen Fürsprecher.
Wollt ihr euch denn nicht ermahnen
lassen? [32:4]
Er läßt Befehl auf Befehl vom Himmel
zur Erde herabsteigen, und danach
steigt er wieder zu Ihm auf - in einer
Zeitspanne (wörtl. in einem Tag, arab.
jaum) mit der Länge von tausend Jahre
gemäß eurer Zeitrechnung. [32:5]
Er ist der Kenner des Verborgenen
und des Sichtbaren, der Allmächtige,
der Barmherzige [32:6],
Der alles perfekt gemacht hat, was Er
erschuf. Und Er begann die
Schöpfung des Menschen aus Ton.
[32:7]
Hierauf machte Er seine Nach-
kommenschaft aus einer unbedeutend
erscheinenden Flüssigkeit. [32:8]
Dann formte Er ihn und hauchte ihm
von Seinem Geist ein. Und Er hat euch
Gehör und Augenlicht und Herzen
gegeben. Doch euer Dank ist recht
86
Allah, der weise Schöpfer und Verwalter von Himmel und Erde - die Rückkehr zu
Allah - die Schöpfung des Menschen [32:4-9]
gering. [32:9]
dann wandte Er Sich hoheitsvoll Seinem Reich zu (wörtl. dann ließ Er Sich
aufrecht auf Seinen Thron nieder). [32:4] - Siehe hier ebenfalls die Erläuterungen
zu
in Band 4. Dort wird Ibn Kathir sinngemäß zitiert: Bezüglich des Verständnisses
solcher und ähnlicher Verse ist die Ansicht bzw. die Rechtschule der „Salaf as-
Sālih“, zu denen Malik, Auza’i, Sufjan ath-Thauri, Laith bin Saad, Schafi’i, Ahmad
ibn Hanbal, Ishaq bin Rahawaih u.a. gehören, die Folgende: Dass man einen
solchen Vers, der über eine Handlung Allahs spricht, einfach so hinnimmt, ohne
etwas hineinzuinterpretieren. Sie lehnen eine Anspielung an eine bestimmte
Eigenschaft, die auch bei den Geschöpfen Allahs vorkommt, ab. Denn Allah, der
Erhabene, hat gesagt: Nichts ist so wie Er. Und Er ist der Hörende, der Wissende
[42:11]
Er läßt Befehl auf Befehl vom Himmel zur Erde herabsteigen, und danach steigt
er wieder zu Ihm auf - in einer Zeitspanne (wörtl. in einem Tag, arab. jaum) mit
der Länge von tausend Jahre gemäß eurer Zeitrechnung. [32:5] - Ibn Kathir sagt
sinngemäß: Der Befehl Allahs steigt herab vom höchsten Himmel zur Erde.
Entsprechend sagt Allah, der Erhabene: Allāh ist es, Der sieben Himmel erschuf
und von der Erde die gleiche Anzahl. Der Befehl steigt zwischen ihnen herab,
87
As-Sadschda (Die Niederwerfung)
auf dass ihr erfahren mögt, dass Allāh über alle Dinge Macht hat und dass
Allāhs Wissen alle Dinge umfasst. [65:12] - und die Taten steigen empor zum
Buch der Taten.
Ibn Kathir: Mudschahid, Qatada und Dahak: Das Herabsteigen vom König ist ein
Weg, der 500 Jahren braucht, und das Aufsteigen ist ein Weg, der 500 Jahre
braucht, jedoch läßt Er dies in einem Augenblick überbrücken.
Tabari kommentiert zu [32:5]: D.h. Allah ist der Derjenige, Der eine Angelegenheit
Seiner Schöpfung auf die andere vom Himmel zur Erde aufeinander folgen läßt,
woraufhin (eine solche Angelegenheit) wieder zu Ihm emporsteigt.
Und Er begann die Schöpfung des Menschen aus Ton. [32:7] - Ibn Kathir: D.h. Er
hat den Vater der Menschen, Adam, aus Tonerde erschaffen.
88
Die Kāfirūn im Jenseits [32:12-14]
Überlieferungen ist sein Name 'Izrā'īl ()عِ زرائيل. Dies berichteten Qatada und
andere.
Allah sagt in Sure Al-An'ām:
89
As-Sadschda (Die Niederwerfung)
gesehen und gehört, so sende uns
zurück, auf dass wir Gutes tun
mögen; denn nun haben wir
Gewissheit.“ [32:12]
Und hätten Wir gewollt, hätten Wir
jedem seinen Weg gezeigt; jedoch
Mein Wort soll geschehen: ”Füllen
will Ich die Hölle mit den
Dschinnen und mit den Menschen
allzumal.“ [32:13]
So kostet (die Strafe); denn ihr
vergaßt das Eintreffen dieses eures
Tages. (Auch) Wir haben euch
vergessen. Kostet denn die Strafe
der Ewigkeit um dessentwillen,
was ihr getan habt. [32:14]
Und hätten Wir gewollt, hätten Wir jedem seinen Weg gezeigt; [32:13] -
Entsprechend sagt Allah der Erhabene: Und hätte dein Herr es gewollt, so
90
Die große Belohnung für die Mu'minūn, die in der Nacht beten, anstatt in ihren
Betten zu schlafen [32:15-17]
würden alle auf der Erde Mu’minūn werden. Willst du also die Menschen dazu
zwingen, Mu’minūn zu werden?[10:99] Und niemand kann Iman haben außer
mit Allāhs Erlaubnis. Und Er lässt (Seinen) Zorn auf jene herab, die ihre
Vernunft (dazu) nicht gebrauchen wollen. [10:100]
Siehe hierzu auch den Tafsir zu [6:25].
jedoch Mein Wort soll geschehen: ”Füllen will Ich die Hölle mit den Dschinnen
und mit den Menschen allzumal.“ [32:13] - D.h. mit den beiden Arten von
Geschöpfen, die einen freien Willen haben: den Menschen und den Dschinnen.
Entsprechend sagt Allah, der Erhabene: dabei rufen sie nur einen rebellischen
Satan [4:117], den Allāh verflucht hat, - und der dies erwiderte: ”Ich werde von
Deinen Dienern einen bestimmten Teil nehmen [4:118]; - Ibn Kathir zitiert im
Tafsir zu [4:118] Muqatil ibn Hajjan: „Von je Tausend gehen 999 in die Hölle ein
und einer ins Paradies“.
Natürlich hat der Satan keine Macht über den Menschen. Jedoch sagt Allah, der
Erhabene, dass sich die Vermutung Satans, dass ihm viele Menschen folgen
werden, bewahrheitet: „Und Iblīs (der Satan) bewies wahrlich die Richtigkeit
seiner Meinung von ihnen; und so folgten sie ihm außer einer Schar von
Mu’minun“.[34:20]
Möge uns Allah, der Barmherzige, vor dem Höllenfeuer bewahren!
So kostet (die Strafe); denn ihr vergaßt das Eintreffen dieses eures Tages.
(Auch) Wir haben euch vergessen. Kostet denn die Strafe der Ewigkeit um
dessentwillen, was ihr getan habt. [32:14] - Ibn Kathir erläutert, dass dies zu den
Höllenbewohnern als Tadel gesagt werden wird.
32.5 Die große Belohnung für die Mu'minūn, die in der Nacht beten,
anstatt in ihren Betten zu schlafen [32:15-17]
Nur jene, die wirklich Iman an
Unsere Zeichen haben, werfen
sich nieder, wenn sie an diese
91
As-Sadschda (Die Niederwerfung)
(d.h. an die Zeichen Allahs)
gemahnt werden, und das Lob
ihres Herrn preisen; und sie sind
nicht hochmütig. [32:15]
Ihre Seiten halten sich fern von
(ihren) Betten; sie rufen ihren
Herrn in Furcht und Hoffnung
an und spenden von dem, was
Wir ihnen gegeben haben.
[32:16]
Doch niemand weiß, welche
Augenweide für sie als Lohn für
ihre Taten verborgen ist. [32:17]
وعن أنس. هو الصَلة بني العشاءين: وقتادة، وأِب حازم، وُممد بن املْن َك ِدر، وعكرمة،وعن أنس
ح
. رواه ابن جرير بإسناد جيد. هو انتظار صَلة العتمة:أيضا
ً
Von Anas, Ikrima, Qatada u.a. wird berichtet, dass dies das Gebet zwischen dem
Maghrib-Gebet (Pflichtgebet am Abend) und dem ischa-Gebet (Pflichtgebet in der
Nacht) ist. Von Anas wird auch berichtet, dass hiermit das Warten auf das Gebet
in der Dunkelheit (arab. salāt al-'atma) ist. Dies berichtete Tabari mit einer guten
Überliefererkette.
92
Die große Belohnung für die Mu'minūn, die in der Nacht beten, anstatt in ihren
Betten zu schlafen [32:15-17]
51 wörtl. Dann rezitierte er: «Ihre Seiten halten sich fern von (ihren) Betten; ...» bis er (die
Stelle) erreichte: «...für ihre Taten.» [32:16-17])
93
As-Sadschda (Die Niederwerfung)
Anfang der Sache berichten, über ihre Säule und ihren höchsten Gipfel?» Ich sagte:
«Gewiß, o Gesandter Allahs.» Er sagte: «Der Anfang der Sache ist der Islam , ihre
Säule ist das Gebet und ihr höchster Gipfel ist der Dschihad .» Dann sagte er: «Soll
ich dir nicht mitteilen, wodurch du zu all dem imstande bist?» Ich sagte: «Gewiß, o
Gesandter Allahs.» Da ergriff er seine Zunge und sagte: «Halte dich damit zurück.» Ich
sagte: «O Prophet Allahs, werden wir getadelt werden wegem dem, was wir mit ihr
sprechen?» Er sagte: «Daß deine Mutter dich verliere, o Mu'adh! Was stürzt denn
die Menschen nieder in das Feuer» - oder er sagte: «auf ihre Nasen» - «außer der
Ernte ihrer Zungen!?»"52
Doch niemand weiß, welche Augenweide für sie als Lohn für ihre Taten
verborgen ist. [32:17] -
َع ْن أَِِب حهَريْ َرَة رضى اهلل عنه، َع ِن اْل َْعَرِج،الزنَ ِاد ِّ َع ْن أَِِب، َحدَّثَنَا حس ْفيَا حن،َحدَّثَنَا َعلِ ُّي بْ حن َعْب ِد اللَّ ِه
ِ ِ َّ ادي ِ ت لِ ِعب َ َول اللَّ ِه صلى اهلل عليه وسلم ق ِ َعن رس
َين َما الَ الصالح َ ُ ال اللَّهُ تَبَ َار َك َوتَ َعالَى أَ ْع َد ْد َ َال " ق ْ َح
َال أَبحو حهَريْ َرَة اقْ َرءحوا إِ ْن ِشْئتح ْم ﴿فََلَ َ ق." ش ٍر َ َْب بِ َوالَ َخطََر َعلَى قَ ل،ت ْ َوالَ أُذُن َس ِم َع،َت ْ َع ْين َرأ
ِّ َو َحدَّثَنَا حس ْفيَا حن َحدَّثَنَا أَبحو.﴾تَ ْعلَ ُم نَ ْفس َما أُ ْخ ِف َي لَ ُه ْم ِم ْن قُ َّرةِ أَ ْعيُ ٍن
الزنَ ِاد َع ِن اْل َْعَرِج َع ْن أَِِب
ش َع ْن أَِِبِ َع َم َ ََى َش ْى ٍء ق
ْ ال أَبحو حم َعا ِويَةَ َع ِن اْل َ َ ق.ًيل لِ حس ْفيَا َن ِرَوايَة
ُّ ال فَأ ِ ِ َّ َ َال ق
َ ق.ال اللهح مثْ لَهح َ َحهَريْ َرَة ق
.اتِ صالِ ٍح قَرأَ أَبو هري رَة قحَّر
ََْ َ َ ح ح
Abu Huraira, Allahs Wohlgefallen auf ihm, berichtete: "Der Gesandte Allahs, Allahs
Segen und Friede auf ihm, sagte: »Allah, Segensreich und Erhaben ist Er, sagte: "Ich
habe für Meine rechtschaffenen Diener das vorbereitet, was weder ein Auge
sah noch ein Ohr davon hörte noch als Herzenswunsch eines Menschen
vorstellbar war." «53 Abu Huraira sagte (dann): "Leset darüber, wenn ihr wollt: "
52 Dies berichtete Tirmidi (2616), der gesagt hat: es ist ein guter,- gesunder Hadith. Albani
erklärte den Hadith für gesund (sahih). Es ist der 29. Hadith von den 40 Nawawi-
Hadithen.
53 Dies ist ein Hadith qudsi (Heiliger Hadith). D.h. der Prophet (s.a.s.) überliefert eine
Aussage Allahs sinngemäß. D.h. der Inhalt ist von Allah, der Wortlaut vom Propheten
(s.a.s.). Beim Koran ist sowohl Inhalt als auch Wortlaut von Allah, dem Erhabenen.
94
Die große Belohnung für die Mu'minūn, die in der Nacht beten, anstatt in ihren
]Betten zu schlafen [32:15-17
Doch niemand weiß, welche Augenweide für sie als Lohn für ihre Taten
verborgen ist. [32:17]" ... "54
Dies ist ein Hadīth, den der Prophet (s.a.s.) Allah, dem Erhabenen, zuschreibt. Seine
Bedeutung ist von Allah und der Wortlaut vom Propheten (s.a.s.).
54 Dies berichteten Buchari(4779) und Muslim(2824). Der hiesige Wortlaut ist der von
Buchari(4779).
95
As-Sadschda (Die Niederwerfung)
Scha'bijj sagte, dass er Mughira ibn Schu'ba auf der Kanzel (arab. mimbar) sagen
hörte, dass der Gesandte Allahs (s.a.s.) sagte: "Moses, Friede sei mit ihm, fragte
seinen Herrn, Den Erhabenen: Wie ist der Zustand von demjenigen von den Leuten
des Paradieses, der die geringste Stufe hat? Da sagte Er: 'Ein Mann, der kommt,
nachdem die (übrigen) Bewohner des Paradieses ins Paradies eingetreten sind.
Da wird zu ihm gesagt: 'Geh ins Paradies ein'. Er antwortet: 'Wie soll ich denn
eintreten, wo doch die Leute schon ihre Wohnstätten und ihren Besitz
(arab.akhadhatihim) eingenommen haben?' Da wird zu ihm gesagt: 'Bist du
zufrieden damit, dass du so viel bekommst, wie ein Königreich eines der
Könige des irdischen Lebens?' Er antwortet: 'Ja, o Herr.' Da wird zu ihm gesagt:
'Du bekommst dies und nochmal, und nochmal, und nochmal, und nochmal,
und nochmal soviel dazu.' Beim fünften Mal sagte er: 'O Herr, ich bin
zufrieden!' Da sagt Er: 'Das gehört dir und nochmal zehnfach so viel. Und du
bekommst, was du begehrst und worüber dein Auge Genuss findet.' Da fragte
er (d.h. Moses): 'O Herr, und (wie ist es mit denen,) die auf der höchsten Stufe des
Paradieses sind?' Da sagt Er: 'Dies sind diejenigen, die Ich erwählt habe und die
für immer geehrt sind (wörtl. deren Ehre habe Ich mit Meiner Hand
eingepflanzt). (Ich habe sie so beehrt)55, wie es kein Auge gesehen hat, kein Ohr
gehört hat, und keinem Menschen in den Sinn gekommen ist'.
Und die Bestätigung dessen im Buch Allahs ist (der folgende Koranvers): : " Doch
niemand weiß, welche Augenweide für sie als Lohn für ihre Taten verborgen
ist. [32:17]"."56
55 Imam Nawawi sagt in seiner Erläuterung zu Sahih Muslim, dass an dieser Stelle (im
Arabischen) eine sprachliche Auslassung vorhanden ist. Als Bedeutung gibt er das an,
was oben in Klammern ist. ([Nawawi], H189)
56 Dies berichteten Muslim (H189), Tirmidhi u.a. Der Wortlaut ist der von Muslim in [Al-
Kutub as-Sitta].
96
Vergleich von Mu'minūn und Kāfirūn - diesseitige Schicksalsschläge, die zu
Umkehr (arab. tauba) zu Allah veranlassen sollen [32:18-22]
32.6 Vergleich von Mu'minūn und Kāfirūn - diesseitige
Schicksalsschläge, die zu Umkehr (arab. tauba) zu Allah
veranlassen sollen [32:18-22]
Ist wohl jener, der Mu'min ist, dem
gleich, der frevelt (arab. fāsiq)? Sie
sind nicht gleich. [32:18]
Jene aber, die Iman haben und gute
Werke tun, werden Gärten der
Geborgenheit haben als einen
Wohnsitz für das, was sie getan
haben. [32:19]
Die Frevler aber - ihre Herberge
wird das Feuer sein. Sooft sie
(auch) daraus entfliehen wollen, sie
werden wieder dahin
zurückgetrieben, und es wird zu
ihnen gesprochen: ”Kostet nun die
Strafe des Feuers, die ihr zu
leugnen pflegtet!“ [32:20]
Und wahrlich, Wir werden sie vor
der größeren Strafe von der
diesseitigen Strafe kosten lassen,
damit sie sich vielleicht doch noch
bekehren. [32:21]
Und wer ist ungerechter als jener,
der an die Zeichen seines Herrn
gemahnt wird und sich dann doch
von ihnen abwendet? Wahrlich,
Wir werden Uns an den
Verbrechern rächen. [32:22]
97
As-Sadschda (Die Niederwerfung)
32.6.1 Worterläuterungen und Tafsir
Ist wohl jener, der Mu'min ist, dem gleich, der frevelt (arab. fāsiq)? Sie sind
nicht gleich. [32:18] - Ibn Kathir sagt dazu sinngemäß, dass Allah, der Erhabene,
diejenigen meint, die ungehorsam gegenüber Allah sind und Seine Gesandten als
Lügner bezeichnen. Entsprechend sagt dies Allah, der Erhabene, in folgendem
Vers:
Meinen die, die Böses verüben, etwa, dass Wir sie wie diejenigen behandeln
würden, die Iman haben und gute Werke tun, so dass ihr Leben und ihr Tod
gleich sein würden? Schlimm ist es, wie sie urteilen! [45:21]
Und wahrlich, Wir werden sie vor der größeren Strafe von der diesseitigen
(wörtl. nahen) Strafe kosten lassen, damit sie sich vielleicht doch noch
bekehren. [32:21] - Ibn Abbas sagt, dass mit der "diesseitigen (wörtl. nahen)
Strafe" die Schicksalsschläge im Diesseits, die Krankheiten und die Widrigkeiten
im Diesseits gemeint sind, also all das, mit dem Allah die Menschen trifft, um sie
zur Umkehr zu Ihm zu veranlassen.
Entsprechendes wird von Ubajj bin Ka'b, Abu 'Alija, Al-Hasan, Ibrahim an-
Nakh'ijj, Mudschahid, Qatada u.a. berichtet.
َحدَّثَنَا حُمَ َّم حد بْ حن الْ حمثَ ََّّن َوحُمَ َّم حد بْ حن بَشَّا ٍر قَ َاَل َحدَّثَنَا حُمَ َّم حد بْ حن َج ْع َف ٍر َحدَّثَنَا حش ْعبَةح ح و َحدَّثَنَا أَبحو بَ ْك ِر
احلَ َس ِن الْعحَرِينِّ َع ْن َُْي َىي بْ ِن
ْ ظ لَهح َحدَّثَنَا غحْن َدٌر َع ْن حش ْعبَةَ َع ْن قَتَ َاد َة َع ْن َع ْزَرَة َع ْن بْ حن أَِِب َشْيبَةَ َواللَّ ْف ح
ِ ب ِِف قَولِِه َعَّز وج َّل ﴿ ولَنح ِذي َقنَّهم ِمن الْع َذ
اب ٍ حِب بْ ِن َك ْع َّ اْلََّزا ِر َع ْن َعْب ِد
َِّ الر ْْحَ ِن بْ ِن أَِِب لَْي لَى َع ْن أ ْ
َ ْ ْح َ ََ ْ
ِ م:ال ِ
َّاك ِِف
ُّ حش ْعبَةح الش.ُّخا حن َ وم َوالْبَطْ َشةح أ َْو الد
الر ح
ُّ ب الدُّنْيَا َو صائ ح َ َ َ َْاْل َْد ََن حدو َن الْ َع َذاب ْاْلَ ْك َِرب ﴾ ق
ِ الْبطْ َش ِة أَو الدُّخ
ان َ ْ َ
Schu'ba berichtet von Qatada [...], dass Ubajj bin Ka'b über die Aussage Allahs
"Und wahrlich, Wir werden sie vor der größeren Strafe von der diesseitigen
(wörtl. nahen) Strafe kosten lassen, damit sie sich vielleicht doch noch
bekehren". [32:21] Folgendes sagte: "Das heißt die Schicksalsschläge des Diesseits und
98
Moses und das Volk Israel danach [32:23-25]
die Römer und der Schlag - oder: der Rauch (arab. dukhan)". (Der Überlieferer) Schu'ba
war nicht mehr sicher, ob es (in der Überlieferung) der Schlag oder der Rauch
war.57
Und wer ist ungerechter als jener, der an die Zeichen seines Herrn gemahnt
wird und sich dann doch von ihnen abwendet? Wahrlich, Wir werden Uns an
den Verbrechen rächen. [32:22] - Ibn Kathir sagt hierzu sinngemäß: D.h. Allah
wird diejenigen, die das tun, aufs Härteste dafür bestrafen.
99
As-Sadschda (Die Niederwerfung)
32.7.1 Worterläuterungen und Tafsir
Und wahrlich, Wir gaben Moses das Buch - Tabari: D.h. Wir gaben Moses die
Thora, so wie Wir dir den Koran gaben, o Muhammad.
drum zweifle nicht an seiner Begegnung [32:23] - Tabari sagt sinngemäß: "D.h.
zweifle nicht an der Begegnung mit Moses, d.h. zweifle nicht daran, dass du ihm
bei deiner Nachtreise und Himmelfahrt (Isrā wa Mi'rādsch) begegnest (bzw.
begegnet bist). Qatada erläuterte den Koranvers dahingehend".
Tabari führt daraufhin den folgenden Hadith an, den Qatada von Ibn Abbas vom
Propheten (s.a.s.) berichtet:
عم
ّ حدثنا ابن: قال، عن قتادة عن أِب العالية الرياحي، ثنا سعيد: قال، ثنا يزيد: قال،حدثنا بشر
بن َ ي بِي ُم
َ وسى َ ُس ِر ُ "أُ ِر:نِب اهلل صلى اهلل عليه وسلم
ْ يت لَْي لَةَ أ ّ قال: قال- ابن عباس:يعِن- نبيكم
وع ال َخ ْل ِق إلى ِ ُ ورأي،َرجال َشنوءة ِ كأنَّهُ ِم ْن،آد َم ِطواال َج ْع ًدا ِ
َ ُيسى َر ُجَل َمرب
َ تع ْ َ ُ َ َ ع ْم َرا َن َر ُجَل
"ال َّ ،ت مالِكا خا ِز َن النَّا ِر
َ والد َّج ِ ط الر
ُ ْأس ورأي ِ
َ َس ْب،والبياض ِالحمرة
َُْ
Ibn Abbas berichtete, dass der Prophet (s.a.s.) sagte: "In der Nacht der Nachtreise
(und Himmelfahrt) sah ich Moses [...] als großen Mann [...], und ich sah Jesus [...].
Und ich sah Malik, den Wärter der Hölle, und den Dadschāl".58
und Wir machten ihn zu einer Führung für die Kinder Israels. [32:23] - Qatada:
D.h. Wir machten Moses zur einer Führung für das Volk Israel.
100
Moses und das Volk Israel danach [32:23-25]
َوِِف,يلِ ِ ِِ 59 ِ ِ ِِ ِِ ِ َّ
َ وسى ُه ًدى لبَني إ ْس َرائ
َ َج َع َل ُم:ال
َ َ ق، ﴾يل
َ ﴿ َو َج َعلْنَاهُ ُه ًدى لبَني إ ْس َرائ: ِف قَ ْوله, َو َسل َم
.وسى َربَّهُ َع َّز َو َج َّل ِ ِ َ َ ق، ]32:23[ ﴾ ﴿فََل تَ ُكن فِي ِمري ٍة ِمن لَِقائِِه:قَولِِه
َ ل َقاء ُم:ال ْ َْ ْ ْ
Ibn Abbas berichtet, dass der Prophet (s.a.s.) über die Aussage Allahs (wörtl. Seine
Aussage) "Und Wir machten ihn zu einer Führung für die Kinder Israels" 60
Folgendes sagte: "D.h. Er machte Moses zu einer Führung für die Kinder Israels" und
über "drum zweifle nicht an seiner Begegnung [32:23]" Folgendes: "D.h. die
Begegnung von Moses mit seinem Herrn, dem Erhabenen".61
Und Wir erweckten Führer aus ihrer Mitte, die (das Volk) nach Unserem Gebot
leiteten, weil sie geduldig waren und festen Iman an Unsere Zeichen hatten.
[32:24] - Ibn Kathir sagt hierzu sinngemäß: Als sie geduldig die Anweisungen
Allahs befolgten und geduldig Seine Gebote mieden, gab es von ihnen Führer, die
die Menschen zur Wahrheit und zum Recht führten gemäß der Anweisungen
Allahs, und das Gute geboten und das Schlechte verboten. Dann, als sie von
diesem Weg abwichen, wurde ihnen diese (hohe) Stellung entzogen, und ihre
Herzen verhärteten sich, sie verfälschten die Schrift, so dass sie weder Gutes tan,
noch das Richtige glaubten (wörtl. die richtige Aqida hatten).
weil sie geduldig waren [32:24] - Qatada sagte hierzu: D.h. weil sie geduldig
gegenüber dem irdischen Leben waren (also nicht das jenseitige Wohl wegen
irdischer Vorteile verspielten).
Wahrlich, dein Herr ist es, Der zwischen ihnen am Tage der Auferstehung über
das richten wird, worüber sie uneinig waren. [32:25] - Ibn Kathir: Hiermit sind
die Taten und der Glaube gemeint.
101
As-Sadschda (Die Niederwerfung)
32.8 Zeichen für die Menschen in der Geschichte und in der
Schöpfung - Auseinandersetzung mit den Götzendienern [32:26-
30]
Ist ihnen nicht klar, wie viele
Geschlechter Wir schon vor ihnen
vernichtet haben, in deren
Wohnstätten sie nun wandeln?
Hierin liegen wahrlich Zeichen.
Wollen sie also nicht hören? [32:26]
Haben sie denn nicht gesehen, dass
Wir das Wasser auf das dürre Land
treiben und dadurch Gewächs
hervorbringen, an dem ihr Vieh
und auch sie selber sich laben?
Wollen sie also nicht sehen? [32:27]
Und sie sagen: ” Wann wird diese
endgültige Entscheidung (wörtl.
Sieg) (arab. fath)) kommen, wenn
ihr die Wahrheit redet?“ [32:28]
Sprich: ”Am Tage der Entscheidung
(wörtl. des Sieges (arab. fath)) wird
den Kāfirūn ihr Iman nichts
nutzen, noch werden sie Aufschub
erlangen.“ [32:29]
So wende dich denn von ihnen ab
und warte; auch sie warten. [32:30]
102
Zeichen für die Menschen in der Geschichte und in der Schöpfung -
Auseinandersetzung mit den Götzendienern [32:26-30]
Allah bereits früher Völker vernichtet hat aufgrund dessen, dass sie ihre
Gesandten der Lüge bezichtigten?! Es ist niemand mehr von ihnen übrig
geblieben. Und so sagt Allah hier: in deren Wohnstätten sie nun wandeln [32:26],
d.h. die jetzigen Götzendiener laufen in den früheren Wohnstätten der zuvor
vernichteten Völker und sehen niemanden mehr von den Früheren, die zuvor dort
gewohnt und gebaut haben - sie sind einfach verschwunden, "als hätten sie nie
darin gewohnt" [7:92]. Entsprechend sagt Allah, der Erhabene: Und dort sind ihre
Häuser, verfallen ihres Frevelns wegen. Hierin ist wahrlich ein Zeichen für
Leute, die es wissen. [27:52]
Haben sie denn nicht gesehen, dass Wir das Wasser auf das dürre Land treiben
und dadurch Gewächs hervorbringen, an dem ihr Vieh und auch sie selber sich
laben? Wollen sie also nicht sehen? [32:27] - Ibn Kathir: Entsprechend sagt Allah,
der Erhabene: So soll der Mensch doch seine Nahrung betrachten. (24) Siehe,
Wir gossen das Wasser in Fülle aus. (25) Alsdann spalteten Wir die Erde in
wunderbarer Weise (26) und ließen Korn in ihr wachsen (27) und Reben und
Gezweig (28) und Ölbäume und Palmen (29) und dicht bepflanzte
Gartengehege (30) und Obst und Futtergras (31) als Versorgung für euch und
euer Vieh. (32) [80:24-32]
Aus der Beobachtung der vollkommenen Schöpfung kann man also auf die
Existenz und die vollkommene Weisheit des Schöpfers schließen.
Und sie sagen: ”Wann wird diese endgültige Entscheidung (wörtl. Sieg) (arab.
fath)) kommen, wenn ihr die Wahrheit redet?“ [32:28] - Ibn Kathir: Allah
berichtet hier davon, dass die Kāfirūn aus Widerspenstigkeit das schnelle
Eintreffen der Strafe Allahs vom Gesandten Allahs einfordern: ”Wann wird dieser
Sieg kommen, wenn ihr die Wahrheit redet?“ [32:28], d.h. (die Kāfirūn fragen
polemisch:) wann wirst du denn gegen uns (von Allah) zum Sieg verholfen
werden, o Muhammad?
Sprich: ”Am Tage der Entscheidung (wörtl. des Sieges (arab. fath)) wird den
Kāfirūn ihr Iman nichts nutzen, noch werden sie Aufschub erlangen.“ [32:29] -
103
As-Sadschda (Die Niederwerfung)
Ibn Kathir: Entsprechend sagt Allah, der Erhabene: Und als ihre Gesandten mit
deutlichen Beweisen zu ihnen kamen, da frohlockten sie über das Wissen, das
sie (selbst) besaßen. Und das, worüber sie zu spotten pflegten, umfing sie. (83)
Und als sie Unsere Strafe sahen, sagten sie: ”Wir haben Imān an Allāh als den
Einzigen Gott, und wir verwerfen all das, was wir Ihm zur Seite zu stellen
pflegten.“ (84) Aber ihr Imān - als sie Unsere Strafe sahen - konnte ihnen nichts
mehr nützen. Dies ist Allāhs Gebot, das stets gegenüber Seinen Dienern befolgt
worden ist. Und so gingen die Kafirūn zugrunde. (85) [40:83-85]
Ibn Kathir sagt sinngemäß: Mit dem Tag des Sieges ist nicht die später erfolgte
Eroberung Mekkas durch den Propheten Muhammad (s.a.s.) gemeint. Denn dort
wurde den etwa 2000 Götzendienern verziehen und die meisten von ihnen
nahmen den Islam an. Denn wäre in der Sure as-Sadschda mit dem Sieg (fath) die
Eroberung Mekkas (arab. fath makka) gemeint, dann wäre von ihnen nicht mehr
die Annahme des Islam akzeptiert worden sein aufgrund der Aussage Allahs
Sprich: ”Am Tage des Siegesn (arab. fath) wird den Kāfirūn ihr Iman nichts
nutzen, noch werden sie Aufschub erlangen.“ [32:29]. Vielmehr ist mit dem Sieg
(arab. fath) hier der endgültige Richtspruch Allahs gemeint wie in den folgenden
Koranversen:
"[...] darum richte Du entscheidend (arab. faftah) zwischen mir und ihnen; und
rette mich und die Mu'minūn, die mit mir sind.“...[26:118]
und
Sprich: ”Unser Herr wird uns alle zusammenbringen, dann wird Er zwischen
uns in Gerechtigkeit richten; und Er ist der beste Richter, der Allwissende.“
[34:26]
So wende dich denn von ihnen ab und warte; auch sie warten. [32:30] - Ibn
Kathir: D.h. entferne dich von diesen Götzendienern und richte die Botschaft
Allahs aus. Entsprechend sagt Allah, der Erhabene: Folge dem, was dir von
deinem Herrn offenbart wurde - es ist kein Gott außer Ihm - und wende dich
von den Götzendienern ab. [6:106]
104
33 Al-Ahzāb (Die Parteien)
Ibn Kathir: Die Sure ist medinensisch.
، عن عاصم بن بَ ْه َدلَة، حدثنا ْحاد بن زيد، حدثنا خلف بن هشام:قال [عبد اهلل بن] اإلمام أْحد
ثَلثا: قلت: َكأين تقرأ سورة اْلحزاب؟ أو َكأين تعدها؟ قال: قال يل أحِب بن كعب:عن ِزِّر قال
﴿الشيخ والشيخة: ولقد قرأنا فيها، " قَط! لقد رأيتها وإهنا لتعادل "سورة البقرة: فقال:وسبعني آية
." ﴾ واهلل عليم حكيم، نكاال من اهلل،إذا زنيا فارجموهما البتة
Zirri berichtet: "Ubajj bin Ka'b fragte mich: "Wie rezitierst du die Sure Al-Ahzāb?
Und wieviel Ayāt (Koranverse) hat sie deiner Meinung nach?" Ich antwortete:
"Dreiundsiebzig Koranverse". Da sagte er: "Niemals! Ich habe sie gesehen, wie sie (im
Umfang) der Sure Al-Baqara entspricht. Und wir rezitierten in ihr ﴾Der alte Mann
(arab. scheich62) und die alte Frau (arab. scheicha), wenn sie beide Unzucht
(arab. zina) begangen haben, dass steinigt die beiden auf jeden Fall als
Vergeltung von Allah. Und Allah ist wissend, Weise﴿."."63
Ibn Kathir sagt sinngemäß: Dies wird auch von Nasa'i mit einer anderen
Überliefererkette berichtet, wobei die Überliefererkette dort gut (arab. hasan) ist.
Daraus folgt, dass in der Sure Al-Ahzab Verse abrogiert wurden, und zwar
sowohl von der Bedeutung als auch von der Lesung, d.h. dass diese Verse von
Allah aus dem Koran genommen wurden.
In den Erläuterung zu Sure 17, Vers 33 in Band 6 wird dieser abrogierte Koranvers
in einer Überlieferung erwähnt und der Umstand erläutert.
62 das Wort scheich wird benutzt für jemanden mit einem Alter von über 40 Jahren.
63 Dies berichtete Abdullah ibn Ahmad im Musnad Ahmad(5/132). Albani erklärte den
Hadith für gesund (sahih) in der Silsila as-Sahiha (6/976). Nasa'i berichtete den Hadith
in den Sunan al-Kubra(7150) mit einer anderen Überliefererkette.
105
Al-Ahzāb (Die Parteien)
33.1 Aufforderung zur Gottesfurcht, zum Folgen der Offenbarung und
dass man sich auf Gott verlässt [33:1-3]
O Prophet, fürchte Allāh und
gehorche nicht den Kāfirūn und
den Heuchlern. Wahrlich, Allāh ist
Allwissend, Allweise. [33:1]
Und folge dem, was dir von deinem
Herrn offenbart wird. Wahrlich,
Allāh ist wohl all dessen kundig,
was ihr tut. [33:2]
Und vertraue auf Allāh; denn Allāh
genügt als Beschützer. [33:3]
33.2 Der Mensch hat nur ein Herz - "Dhihār" - Verbot der Adoption
[33:4-5]
Allāh hat keinem Manne zwei Herzen
in seinem Inneren gegeben, noch hat Er
jene unter euren Frauen, von denen ihr
euch scheidet mit der Formel, sie seien
euch verwehrt wie der Rücken eurer
Mütter, zu euren (wirklichen) Müttern
gemacht, noch hat Er eure
angenommenen Söhne zu euren
(wirklichen) Söhnen gemacht. Das ist
(nur) Gerede aus euren Mündern; Allāh
aber spricht die Wahrheit, und Er zeigt
(euch) den Weg. [33:4]
Nennt sie (die angenommenen Söhne)
106
Der Mensch hat nur ein Herz - "Dhihār" - Verbot der Adoption [33:4-5]
nach ihren Vätern. Das ist gerechter vor
Allāh. Wenn ihr jedoch ihre Väter nicht
kennt, so sind sie eure Brüder in der
Religion und eure Schützlinge. Und
wenn ihr versehentlich darin gefehlt
habt, so ist das keine Sünde von euch,
sondern (Sünde ist) nur das, was eure
Herzen vorsätzlich tun. Und Allāh ist
wahrlich Allverzeihend, Barmherzig.
[33:5]
Der Prophet Muhammad (s.a.s.) hatte Zaid vor dem Prophetentum adoptiert, und
die Leute nannten ihn deshalb Zaid ibn Muhammad, obwohl der Prophet (s.a.s.)
nicht sein leiblicher Vater war. In dieser Sure nun korrigiert Allah diesen Umstand
107
Al-Ahzāb (Die Parteien)
und stellt klar, dass Zaid, der der leibliche Sohn von Haritha ist, der auch genannt
und ihm zugeschrieben werden soll, und dass eine Adoption, wo das
Adoptivkind den Namen des Adoptivvaters bekommt, nicht rechtens ist. Zu
Beginn des Islam war diese Praxis der Adoption noch erlaubt. Das Adoptivkind
hatte die gleiche Stellung wie ein leibliches Kind, so galt z.B. für den Adoptivsohn
die Frau des Adoptivvaters als "mahram" usw. Mit dieser Sure abrogierte Allah
dies.
In diesem Sinne erläuterte Ibn Kathir dies.
Ibn Kathir: Aus diesem Grunde erlaubte Allah, der Erhabene, nachdem diese
Bestimmung abrogiert war, die geschiedene Frau des Adoptivsohns zu heiraten,
und der Gesandte Allahs (s.a.s.) heiratete Zainab bint Dschahsch, die ehemalige
Frau von Zaid bin Haritha. Allah sagt: [...] damit die Mu'minūn in Bezug auf die
Frauen ihrer angenommenen Söhne nicht in Verlegenheit gebracht würden,
wenn diese ihre ehelichen Beziehungen mit ihnen beendet haben. [33:37]
Und Allah sagt im Verbotsvers: ...und die Frauen eurer Söhne, die von euren
Lenden sind [4:23]
Ibn Kathir erklärt jedoch, dass es nach wie vor erlaubt ist, jemanden mit "mein
Sohn" zu bezeichnen als Ausdruck der Zuneigung und Fürsorge.
Ibn Kathir führt einen Hadith als Beleg hierzu an:
عن اْلَ ْعد أِب عثمان، من حديث أِب َع َوانة الوضاح بن عبد اهلل اليَ ْش حكري،ِف صحيح مسلم
." "يا بُني: قال يل رسول اهلل صلى اهلل عليه وسلم: قال، رضي اهلل عنه، عن أنس بن مالك،البصري
Anas bin Malik berichtet: "Der Gesandte Allahs (s.a.s.) sagte zu mir: "Mein lieber
Sohn"."64
108
Der Mensch hat nur ein Herz - "Dhihār" - Verbot der Adoption [33:4-5]
Er zeigt (euch) den Weg. [33:4] Nennt sie nach ihren Vätern. Das ist gerechter
vor Allāh. [33:5]
Wenn ihr jedoch ihre Väter nicht kennt, so sind sie eure Brüder in der Religion
und eure Schützlinge. [33:5] - Ibn Kathir führt folgende Überlieferung hierzu an:
: عن أبيه قال، عن عيينة بن عبد الرْحن، حدثنا ابن عحلَيَّة، حدثِن يعقوب بن إبراهيم:وقال ابن جرير
ط ِعْن َد اللَّ ِه فَِإ ْن َملْ تَ ْعلَ حموا آبَاءَ حه ْم
وه ْم ْلبَائِ ِه ْم حه َو أَقْ َس ح
﴿ ْادعح ح: عز وجل، قال اهلل:قال أبو بَكَْرة
ِ ِ ِ
واهلل: قال أِب. وأنا من إخوانكم ِف الدين،عرف أبوه َ فأنا ممن َل يح، ﴾ فَإ ْخ َوانح حك ْم ِف الدِّي ِن َوَم َوالي حك ْم
.إين ْلظنه لو علم أن أباه كان ْحارا َلنتمى إليه
'Ujaina bin Abdurrahman berichtet: "Mein Vater sagte: "Abu Bakrata sagte: "Allah
hat gesagt: Nennt sie nach ihren Vätern. Das ist gerechter vor Allāh. [33:5] Wenn
ihr jedoch ihre Väter nicht kennt, so sind sie eure Brüder in der Religion und
eure Schützlinge. [33:5]. Und ich gehöre zu denen, von den der Vater unbekannt, und so
gehöre ich zu euren Brüdern in der Religion"."Mein Vater sagte weiter: "Bei Allah, ich
nehme an, dass wenn er herausfinden würde, dass sein Vater ein Esel war, dass er
dann die Zugehörigkeit zu diesem bekennen würde"."
Der folgende Hadith ist eine starke Drohung für den Fall, dass man absichtlich
seine Abstammung leugnet:
109
Al-Ahzāb (Die Parteien)
Und wenn ihr versehentlich darin gefehlt habt, so ist das keine Sünde von euch,
sondern (Sünde ist) nur das, was eure Herzen vorsätzlich tun. Und Allāh ist
wahrlich Allverzeihend, Barmherzig. [33:5] - Ibn Kathir sagt sinngemäß: D.h.
wenn man sich angestrengt hat, um die wahre Abstammung herauszufinden, es
aber nicht geschafft hat.
Denn bei Allah wird es nicht als Sünde gezählt, wenn man unbeabsichtigt einen
Fehler macht.
Entsprechend sagt Allah der Erhabene in Bezug auf den unbeabsichtigten Schwur:
Allāh wird euch nicht Unachtsamkeit in euren Schwüren zum Vorwurf machen,
doch macht Er euch das zum Vorwurf, was eure Herzen erworben haben. Und
Allāh ist Allverzeihend, Nachsichtig. [2:225]
Der Prophet steht den
Mu'minūn näher als sie sich
selber, und seine Frauen sind
ihre Mütter. Und Blutsver-
wandte sind einander näher als
die (übrigen) Mu'minūn und die
Ausgewanderten - gemäß dem
Buch Allāhs, es sei denn, dass
ihr euren Schutzfreunden Güte
erweist. Das ist in dem Buch
niedergeschrieben. [33:6]
110
Der Prophet Muhammad (s.a.s.) ist den richtigen Mu'minūn lieber als sich selbst -
]Erbschaft aufgrund von Verwandtschaft [33:6
ص َهْي ٍ ِ ِ ِ
س َع ْن النِ ِّ
َِّب َع ْن أَنَ ٍ ب ال َحدَّثَنَا ابْ حن عحلَيَّةَ َع ْن َعْبد الْ َع ِزي ِز بْ ِن ح
قَ َ يم
وب بْ حن إبْ َراه َ
َحدَّثَنَا يَ ْع حق ح
ال النِ ُّ
َِّب س قَال :قَ َ أَنَ ٍ ال َحدَّثَنَا حش ْعبَةح َع ْن قَتَ َاد َة َع ْن آد حم قَ َ
و َحدَّثَنَا َ صلَّى اللَّهح َعلَْي ِه َو َسلَّ َم ح
َ
ني
َمجَع َ ب إِلَْي ِه ِم ْن َوالِ ِد ِه َوَولَ ِدهِ َوالن ِ
َّاس أ ْ ِ ِ ِ
صلَّى اللَّهح َعلَْيه َو َسلَّ َم ََل يح ْؤم حن أَ َح حد حك ْم َح َّىت أَ حكو َن أ َ
َح َّ َ
Anas berichtete, dass der Prophet, Allahs Segen und Friede auf ihm, sagte: "Keiner
von euch darf sich als gläubig ansehen, bis seine Liebe zu mir stärker ist als seine
Liebe zu seinem Vater, zu seinem Sohn und zu den Menschen allesamt. "67
ال َح َّدثَِِن أَبحو َع ِق ٍيل حزْهَرةح بْ حن َم ْعبَ ٍد َخبَ َرِين َحْي َوةح قَ َ ال أ ْ ال َح َّدثَِِن ابْن وْه ٍ
ب قَ َ حَ َحدَّثَنَا َُْي َىي بْ حن حسلَْي َما َن قَ َ
آخ ٌذ بِيَ ِد عح َمَر بْ ِنال :حكنَّا مع النَِِّب صلَّى اللَّه علَي ِه وسلَّم وهو ِ
ح َ ْ َ َ َ َحَ َ َ ِّ َ أَنَّهح َِْس َع َجدَّهح َعْب َد اللَّ ِه بْ َن ِه َش ٍام قَ َ
صلَّى ال النِ ُّ
َِّب َ يل ِم ْن حك ِّل َش ْي ٍء إََِّل ِم ْن نَ ْف ِسي فَ َق َ ب إِ َََّح ُّ
تأَ
ال لَه عمر يا رس َ ِ
ول اللَّه َْلَنْ َ اخلَطَّاب فَ َق َ ح ح َ ح َ َ ح
ْ ِ
ال لَهح حع َم حر فَِإنَّهح ْاْل َنك فَ َق َ ك ِم ْن نَ ْف ِس َ ب إِلَْي َ ِ ِِ ِ
اللَّهح َعلَْيه َو َسلَّ َم َال َوالَّذي نَ ْفسي بِيَده َحتَّى أَ ُكو َن أ َ
َح َّ ِ
صلَّى اللَّهح َعلَْي ِه َو َسلَّ َم ْاآل َن يَا ُع َم ُر ال النِ ُّ
َِّب َ يل ِم ْن نَ ْف ِسي فَ َق َب إِ ََّ َح ُّتأَ
ِ
َواللَّه َْلَنْ َ
111
Al-Ahzāb (Die Parteien)
Abdullah bin Hischam berichtet: "Wir waren mit dem Propheten (s.a.s.) zusammen, als
er die Hand von Umar ibn al-Khattab nahm. Da sagte Umar zu ihm: "O Gesandter
Allahs, du bist mir lieber als alles, ausgenommen mir selbst". Da sagte der Prophet (s.a.s.):
"Nein, bei Dem, in Dessen Hand meine Seele ist, (du hast keinen vollkommenen
Iman), bis ich dir lieber bin als dein eigenes Ego". Daraufhin sagte Umar zu ihm:
"Jetzt, bei Allah, bist du mir lieber als ich mir selbst". Da sagte der Prophet (s.a.s.): "Jetzt
(ist es in Ordnung), o Umar!"68
Wenn man sich vor Augen führt, dass der Prophet (s.a.s.) einem nur Gutes befiehlt
und von Schlechtes untersagt, das eigene Ego einen manchmal aber sehr wohl
auffordert, Schlechtes zu tun, dann wird klar, dass einem richtigen Mu'min der
Prophet (s.a.s.) mit seinen Anweisungen lieber als die eigene Person ist.
und seine Frauen sind ihre Mütter. [33:6] - Ibn Kathir: D.h. bezüglich des Verbots
(die Frauen des Propheten (s.a.s.) zu heiraten) und auch bezüglich des zu
erbringenden Respekts und der Pflicht zum Erweisen von Güte. Jedoch war es für
einen muslimischen Mann nicht erlaubt, alleine mit einer von ihnen zu sein
(khulwa). Ebenso dehnt sich das Verbot zur Heirat nicht auf deren Töchter und
Schwestern aus. Darüber sind die Gelehrten übereingekommen (idschmā').
Und Blutsverwandte sind einander näher als die (übrigen) Mu'minūn und die
Ausgewanderten - gemäß dem Buch Allāhs, es sei denn, dass ihr euren
Schutzfreunden Güte erweist. Das ist in dem Buch niedergeschrieben. [33:6] -
Ibn Kathir sagt sinngemäß: D.h. die Blutverwandten haben eher ein Anrecht auf
das gegenseitige Erben als die Muhadschrirūn und die Ansār. Dieser Koranvers
abrogiert die Bestimmung, das das Erben aufgrund von Schutzverträgen und
Verbrüderlichung geschieht, wie es unter ihnen der Fall war. Entsprechend sagten
Ibn Abbas u.a.: Einer von den Muhadschirun erbte von einem der Ansar, ohne mit
ihm blutverwandt zu sein, sondern er erbte aufgrund der Bruderschaft, mit der
der Gesandte Allahs (s.a.s.) nach der Hidschra jeweils einen von den
112
Der Prophet Muhammad (s.a.s.) ist den richtigen Mu'minūn lieber als sich selbst -
Erbschaft aufgrund von Verwandtschaft [33:6]
Muhadschirun mit jeweils einem der Ansar verbrüderte. Entsprechendes sagten
auch Said ibn al-Dschubair u.a.
Die folgende Überlieferung von Zubair (r.), die Ibn Abi Hatim berichtet, bestätigt
dies:
حدثنا أْحد، حدثنا أِب: فقال، رضي اهلل عنه،وقد أورد فيه ابن أِب حامت حديثا عن الزبْي بن العوام
عن، عن هشام بن عروة،عن عبد الرْحن بن أِب الزناد- من ساكِن بغداد- بن أِب بكر املصعِب
﴿ َوأحولحو: فينا خاصة معشر قريش واْلنصار، عز وجل، أنزل اهلل: عن الزبْي بن العوام قال،أبيه
، قَدمنا وَل أموال لنا، وذلك أنا معشر قريش ملا قَدمنا املدينة، ﴾ ض اْلر َح ِام بَ ْع ح
ٍ ض حه ْم أ َْوَل بِبَ ْع ْ
ِ
وآخى عمر، فآخى أبو بكر خارجة بن زيد. فواخيناهم ووارثناهم،فوجدنا اْلنصار ن ْع َم اإلخوا حن
ويقول بعض الناس، سعد الزرقي، وآخى عثمان بن عفان رضي اهلل عنه رجَل من بِن حزَريق،فَلنا
، فجئته فابتعلته فوجدت السَلح قد ثقله فيما يرى، وواخيت أنا كعب بن مالك: قال الزبْي.غْيه
حىت أنزل اهلل هذه اْلية فينا معشر قريش، ما ورثه غْيي، لو مات يومئذ عن الدنيا،فواهلل يا بِن
. فرجعنا إل مواريثنا،واْلنصار خاصة
es sei denn, dass ihr euren Schutzfreunden Güte erweist. [33:6] - Ibn Kathir:
وبقي النصر والرب والصلة، ذهب املْياث: ﴿ إَِل أَ ْن تَ ْف َعلحوا إِ َل أ َْولِيَائِ حك ْم َم ْع حروفًا ﴾ أي:وقوله
.واإلحسان والوصية
D.h. das Erbe ist weggefallen, jedoch sind das Beschützen, das Erweisen von Güte
sowie das Testament sind geblieben.
Das ist in dem Buch niedergeschrieben. [33:6] - Ibn Kathir: D.h. diese
Bestimmung, nämlich dass die Blutsverwandten gegenüber einander am meisten
Recht haben, ist in dem Buch Allahs festgeschrieben. [...] Und wenn es auch so
war, dass für eine gewisse Zeit etwas anderes bestimmt war, so wusste Er, dass Er
diese Bestimmung wieder abrogieren wird.
Denn am Anfang des Islam waren die erbrechtlichen Bestimmungen, wie oben
erwähnt, anders. Bei der Hidschra des Propheten (s.a.s.), als er die Muhadschirun
(aus Mekka ausgewanderten Muslime) und die Ansar (Muslime aus Medina)
113
Al-Ahzāb (Die Parteien)
miteinander verbrüderte, galt, dass jeweils der eine Bruder von den
Muhadschirun von seinem Bruder von den Ansar erbberechtigt war und
umgekehrt. Bei Herabsendung des obigen Koranverses wurde diese Bestimmung
dahingehend abrogiert, dass nur noch Blutsverwandte voneinander erben,
ausgenommen der Verfügung im Testament.
33.4 Der Vertrag Allahs mit den Propheten - die fünf größten
Gesandten Gottes, die "Uli-l-'Azm" [33:7-8]
Und dann gingen Wir mit den
Propheten den Bund ein und mit dir
und mit Noah und Abraham und
Moses und mit Jesus, dem Sohn der
Maria. Und Wir gingen mit ihnen
einen gewaltigen Bund ein [33:7],
auf dass Er die Wahrhaftigen nach
ihrer Wahrhaftigkeit befrage. Und
für die Kāfirūn hat Er eine
schmerzliche Strafe bereitet. [33:8]
114
Die Grabenschlacht (bzw. der Angriff der Parteien (arab. ahzāb)) und das dortige
Verhalten der Heuchler einerseits und der wirklichen Mu'minūn andererseits
[33:9-25]
Mir an?“ Sie sagten: ”Wir erkennen es an.“ Er sprach: ”So bezeugt es, und Ich
will mit euch (ein Zeuge) unter den Zeugen sein.“ [3:81]
Allah nennt speziell die "Uli-l-'Azm" ("diejenigen mit der Entschlusskraft") auch in
folgendem Koranvers: Er verordnete für euch die Religion, die Er Noah anbefahl
und die Wir dir offenbart haben und die Wir Abraham und Moses und Jesus
anbefohlen haben. Nämlich (die), in der Einhaltung der Religion treu zu
bleiben und euch deswegen nicht zu spalten. Hart ist für die Götzendiener das,
wozu du sie aufrufst. Allāh erwählt dazu, wen Er will, und leitet dazu den, der
sich bekehrt. [42:13]
33.5 Die Grabenschlacht (bzw. der Angriff der Parteien (arab. ahzāb))
und das dortige Verhalten der Heuchler einerseits und der
wirklichen Mu'minūn andererseits [33:9-25]
O ihr Mu'minūn. Gedenkt der
Gnade Allāhs gegenüber euch, als
Heerscharen gegen euch
heranrückten und Wir daraufhin
gegen sie einen Wind und
Heerscharen, die ihr nicht gesehen
habt, sandten. Und Allāh sieht, was
ihr tut. [33:9]
Als sie von oben und von unten her
über euch kamen, und als die Augen
rollten und die Herzen in die Kehle
stiegen und ihr verschiedene
115
Al-Ahzāb (Die Parteien)
Gedanken über Allāh hegtet [33:10]:
damals wurden die Mu'minūn
geprüft, und sie wurden in heftigem
Maße erschüttert. [33:11]
Und da sagten die Heuchler und die,
in deren Herzen Krankheit war:
”Allāh und Sein Gesandter haben
uns nur Trug verheißen.“ [33:12]
Und alsdann sagte eine Gruppe von
ihnen: ”O ihr Leute von Yaṯrib, ihr
könnt (ihnen) nicht standhalten,
darum kehrt zurück.“ Und ein Teil
von ihnen bat den Propheten um
Erlaubnis und sagte: ”Unsere
Wohnungen sind schutzlos.“ Und sie
waren nicht schutzlos. Sie wollten
eben nur fliehen. [33:13]
Und wenn der Zutritt gegen sie von
allen Seiten her erzwungen würde,
und wenn sie dann aufgefordert
würden, (vom Islam) abzufallen,
wären sie darauf eingegangen und
hätten dabei wenig gezögert. [33:14]
Und sie hatten doch in Wahrheit
zuvor mit Allāh den Bund
geschlossen, dass sie nicht den
Rücken zur Flucht wenden würden.
Und über den Bund mit Allāh muss
Rechenschaft abgelegt werden.
[33:15]
Sprich: ”Die Flucht wird euch
nimmermehr nützen, wenn ihr dem
116
Die Grabenschlacht (bzw. der Angriff der Parteien (arab. ahzāb)) und das dortige
Verhalten der Heuchler einerseits und der wirklichen Mu'minūn andererseits
[33:9-25]
Tod oder der Niedermetzelung
entflieht; denn (am kurzen
Überleben) werdet ihr nur wenig
Freude haben.“ [33:16]
Sprich: ”Wer ist es, der euch vor
Allāh schützen kann, wenn Er
vorhat, über euch ein Übel zu
verhängen, oder wenn Er vorhat,
euch Barmherzigkeit zu erweisen?
Und sie werden für sich außer Allāh
weder Beschützer noch Helfer
finden. [33:17]
Allāh kennt wohl diejenigen unter
euch, die (die Menschen vom Weg)
abhalten, und diejenigen, die zu
ihren Brüdern sagen: ”Kommt her zu
uns!“ Und sie lassen sich nur selten
in Kriege ein [33:18]
(und sind) euch gegenüber geizig.
Naht aber Gefahr, dann siehst du sie
nach dir ausschauen - mit rollenden
Augen wie einer, der aus
Todesfurcht in Ohnmacht fällt. Doch
wenn dann die Angst vorbei ist,
dann treffen sie euch mit scharfen
Zungen in ihrer Gier nach Gut.
Diese haben nicht geglaubt; darum
hat Allāh ihre Werke zunichte
gemacht. Und das ist für Allah leicht.
[33:19]
117
Al-Ahzāb (Die Parteien)
Sie meinen, dass die Verbündeten
noch nicht abgezogen seien; und
wenn die Verbündeten kommen
sollten, so würden sie lieber bei den
nomadischen Arabern in der Wüste
sein und dort Nachrichten über euch
erfragen. Und wenn sie bei euch
wären, so würden sie nur wenig
kämpfen. [33:20]
Wahrlich, ihr habt an dem
Gesandten Allāhs ein schönes
Vorbild für jeden, der auf Allāh und
den Letzten Tag hofft und Allāhs
häufig gedenkt. [33:21]
Und als die Mu'minūn die
Verbündeten sahen, da sagten sie:
”Das ist es, was Allāh und Sein
Gesandter uns verheißen haben; und
Allāh und Sein Gesandter sprachen
die Wahrheit.“ Und es verstärkte nur
ihren Glauben und ihre Ergebung.
[33:22]
Unter den Mu'minūn sind Leute, die
dem Bündnis, das sie mit Allāh
geschlossen hatten, die Treue
hielten. Es sind welche unter ihnen,
die ihr Gelübde erfüllt haben, und
welche, die noch warten, und sie
haben nichts verändert, nicht im
Geringsten. [33:23]
118
Die Grabenschlacht (bzw. der Angriff der Parteien (arab. ahzāb)) und das dortige
Verhalten der Heuchler einerseits und der wirklichen Mu'minūn andererseits
[33:9-25]
Heuchler, wenn Er will, oder wende
Sich ihnen in Barmherzigkeit zu.
Wahrlich, Allāh ist Allverzeihend,
Barmherzig. [33:24]
Und Allāh schlug die Kāfirūn in
ihrem Grimm zurück; sie erlangten
keinen Vorteil. Und Allāh ersparte
den Mu'minūn den Kampf. Und
Allāh ist Allmächtig, Erhaben. [33:25]
119
Al-Ahzāb (Die Parteien)
Seinem Diener unterstützt, und die Parteien alleine besiegt. Es gibt nichts nach
Ihm".69
Das Ergebnis der Grabenschlacht geht aus folgendem Hadith hervor, den Ibn
Kathir zur Erläuterung anführt:
ِ اق ي حق ح ِ آد َم حدَّثَنَا إِ ْسرائِيل َِْس ْع ح ٍ ِ
ت حسلَْي َما َنول َْس ْع ح َ َ ت أَبَا إ ْس َح َ ح َ َ َح َّدثَِِن َعْب حد اللَّه بْ حن حُمَ َّمد َحدَّثَنَا َُْي َىي بْ حن
وه ْم َوَال ِ َِْسعت النَِِّب صلَّى اللَّه علَي ِه وسلَّم ي حق ح:ول ٍ بن
ُ اب َعْنهح ْاآل َن نَغْ ُز
َ َحَز
ْ َجلَى ْاْل
ْ ني أ
َ ول ح َ َ ََ َْ ح َ َّ صَرد يَ حق ح ْ ح َْ ح
ِ
يَغْ ُزونَنَا نَ ْح ُن نَس ُير إِلَْي ِه ْم
Sulaiman bin Surd berichtet: "Ich hörte den Propheten (s.a.s.) Folgendes sagen, als die
Parteien abzogen: "Ab jetzt werden wir gegen sie in den Krieg ziehen, und sie
werden nicht mehr gegen uns in den Krieg ziehen. Wir werden zu ihnen gehen"."71
33.6 Der Krieg gegen die Banu Quraidha nach der Grabenschlacht
aufgrund ihres Hochverrats [33:26-27]
Und Er brachte die aus dem Volk
der Schrift, die ihnen halfen, von
ihren Burgen herunter und warf
Schrecken in ihre Herzen. Einen
120
Der Krieg gegen die Banu Quraidha nach der Grabenschlacht aufgrund ihres
Hochverrats [33:26-27]
Teil tötetet ihr, und einen Teil
nahmt ihr gefangen. [33:26]
Und Er ließ euch ihr Land erben
und ihre Häuser und ihr Vermögen
und ein Land, in das ihr nie den
Fuß gesetzt hattet. Und Allāh hat
Macht über alle Dinge. [33:27]
ِ ِ ِ ِ ِ
ْ ََح َّدثَِِن َعْب حد اللَّه بْ حن أَِِب َشْيبَةَ َحدَّثَنَا ابْ حن حمنٍَْْي َع ْن ه َش ٍام َع ْن أَبِيه َع ْن َعائ َشةَ َرض َي اللَّهح َعْن َها قَال
ت لَ َّما
السَلمَّ يل َعلَْي ِه ِ
ُ س َل أَتَاهُ ج ْب ِر
َ ََلح َوا ْغت
َ السِّ ض َع َ صلَّى اللَّهُ َعلَْي ِه َو َسلَّ َم ِم َن الْ َخ ْن َد ِق َوَو َ َر َج َع النَّبِ ُّي
ال َها ُهنَا َوأَ َش َار إِلَىَ َال فَِإلَى أَيْ َن ق
َ َض ْعنَاهُ فَا ْخ ُر ْج إِلَْي ِه ْم ق َ َلح َواللَّ ِه َما َو
َ الس ِّ ت َ ض ْعَ ال قَ ْد َو َ فَ َق
صلَّى اللَّهُ َعلَْي ِه َو َسلَّ َم إِلَْي ِه ْم ِ
َ بَني قُ َريْظَةَ فَ َخ َر َج النَّبِ ُّي
Aischa (r.) sagte: "Als der Prophet – Allah segne ihn und gebe ihm Heil – von der
Grabenschlacht zurückgekehrt war, die Waffen niedergelegt und und sich (den ganzen
Körper) gewaschen hatte, kam (der Erzengel) Gabriel – Friede sei auf ihm – zu ihm und
sagte: „Du hast die Waffen bereits niedergelegt. Bei Allah, wir haben sie noch nicht
niedergelegt. Ziehe hinaus zu ihnen.“ Der Prophet fragte: „Wohin denn?“ Gabriel
121
Al-Ahzāb (Die Parteien)
antwortete (darauf): „Dorthin!“ und deutete (in die Richtung) auf die Banū Quraidha.
Da zog der Prophet – Allah segne ihn und gebe ihm Heil – gegen sie hinaus".72
َْسَاءَ َع ْن نَافِ ٍع َع ْن ابْ ِن حع َمَر َر ِض َي اللَّهح َعْن حه َما ْ َحدَّثَنَا َعْب حد اللَّ ِه بْ حن حُمَ َّم ِد بْ ِن أ
ْ َْسَاءَ َحدَّثَنَا حج َويْ ِريَةح بْ حن أ
ال
َ َق
ص َر إَِّال فِي بَنِي قُ َريْظَةَ فَأ َْد َرَك ْ َحد ال َْعَ صلِّيَ َّن أ ِ َحز
َ ُاب َال ي
ِ
َ ْ صلَّى اللَّهح َعلَْيه َو َسلَّ َم يَ ْوَم ْاْل ُّ ِال الن
َ َِّب َ َق
صلِّي َملْ يحِرْد ِمنَّا َ ض حه ْم بَ ْل نح
ال بَ ْع ح َ َصلِّي َح َّىت نَأْتِيَ َها َوقَ ض حه ْم ََل نحال بَ ْع حَ صَر ِِف الطَّ ِر ِيق فَ َقْ ض حه ْم الْ َع
بَ ْع ح
اح ًدا ِمْن حه ْم
ِ ِّف و ِ ِ ِذَلِك فَ حذكِر ذَل
َ ْ صلَّى اللَّهح َعلَْيه َو َسلَّ َم فَلَ ْم يح َعن َ َِّب ِّ ِك للنَ َ َ
Ibn Umar berichtet: "Am Tag der Parteien (d.h. nachdem die Parteien Medina belagerten)
sagte der Prophet (s.a.s): "Niemand soll das Nachmittagsgebet verrichten, bevor ihr
die Banu Quraidha erreicht habt (wörtl. ausser bei den Banu Quraidha)". Ein Teil
von ihnen verrichtete das Nachmittagsgebet, während sie noch auf dem Weg waren, als die
Zeit (zum Sonnenuntergang) knapp wurde. Ein anderer Teil von ihnen sagte: "Wir
werden das Nachmittagsgebet erst verrichten, wenn wir sie (d.h. die Banu Quraidha)
erreicht haben". Ein anderer Teil von ihnen sagte: "Nein. Wir werden jetzt beten. Der
72 Dies berichtete Buchari(4117). Sahih al-Buchari im Kapitel "Die Kriegszüge (arab. al-
maghāzi) im Abschnitt "Die Rückkehr des Propheten (s.a.s.) von den Ahzāb und sein
Aufbrechen gegen die Banu Quraidha"
73 Dies berichtete Buchari(4118) in seinem Sahih-Werk im Kapitel "Die Kriegszüge (arab.
al-maghāzi) im Abschnitt "Die Rückkehr des Propheten (s.a.s.) von den Ahzāb und sein
Aufbrechen gegen die Banu Quraidha"
122
Der Krieg gegen die Banu Quraidha nach der Grabenschlacht aufgrund ihres
Hochverrats [33:26-27]
Prophet (s.a.s.) wollte dies nicht von uns (d.h. dass wir die Gebetszeit verstreichen
lassen)". Später wurde dies dem Propheten (s.a.s.) mitgeteilt, und er rügte keine der beiden
Gruppen".74
ِ ِ ِ ِ ِ
تْ ََحدَّثَنَا َزَك ِريَّاءح بْ حن َُْي َىي َحدَّثَنَا َعْب حد اللَّه بْ حن حمنٍَْْي َحدَّثَنَا ه َش ٌام َع ْن أَبِيه َع ْن َعائ َش َة َرض َي اللَّهح َعْن َها قَال
س ِم ْن بَِِن ٍ ال لَهح ِحبَّا حن بْ حن الْ َع ِرقَِة َوحه َو ِحبَّا حن بْ حن قَ ْي
ش يح َق حٍ ْاخلَْن َد ِق َرَماهح َر حج ٌل ِم ْن قحَري
ْ يب َس ْع ٌد يَ ْوَم ِ
َ أحص
صلَّى اللَّهح َعلَْي ِه َو َسلَّ َم َخْي َم ًة ِِف الْ َم ْس ِج ِد َ َِّبُّ ِب الن
َ ضَر َ َي َرَماهح ِِف ْاْلَ ْك َح ِل ف ٍّ يص بْ ِن َع ِام ِر بْ ِن لحَؤ
ِ َِمع
ِ ْ ول اللَّ ِه صلَّى اللَّه علَي ِه وسلَّم ِمن ٍ ودهح ِم ْن قَ ِر ِ
الس ََل َح َوا ْغتَ َس َل فَأَتَاهح
ِّ ض َع َ اخلَْن َدق َو ْ َ ََ َْ ح َ يب فَلَ َّما َر َج َع َر حس ح َ ليَ عح
123
Al-Ahzāb (Die Parteien)
Als der Gesandte Allahs (s.a.s.) von der Grabenschlacht zurückgekehrt war, die Waffen
niedergelegt und und sich (den ganzen Körper) gewaschen hatte, kam (der Erzengel)
Gabriel (a.s.) zu ihm, während er noch den Staub von seinem Kopf abschüttelte. Dann er
(d.h. Gabriel (a.s.)): „Du hast die Waffen bereits niedergelegt. Bei Allah, ich habe sie
noch nicht niedergelegt. Ziehe hinaus zu ihnen.“ Der Prophet fragte: „Wohin denn?“
Gabriel antwortete: „Dorthin!“ und deutete (in die Richtung) auf die Banū Quraidha. Da
zog der Gesandte Allahs (s.a.s.) gegen sie. Daraufhin erklärten sie sich mit seinem
Richtspruch über sie einverstanden. Er delegierte jedoch das Richten an Saad. Dieser
sagte: "Ich richte derart über sie, dass ihre Kämpfer hingerichtet werden sollen, dass die
Frauen und Kinder als Kriegsbeute (d.h. versklavt) werden, und dass ihr Besitz aufgeteilt
wird".
124
Der Krieg gegen die Banu Quraidha nach der Grabenschlacht aufgrund ihres
Hochverrats [33:26-27]
Hischam berichtet weiter: "Mein Vater berichtete mir (weiter), dass Aischa sagte:
"Saad sagte: "O Allah, Du weißt, dass ich niemanden lieber für Dich bekämpfe, als die
Leute, die Deinen Gesandten (s.a.s.) der Lüge bezichtigt haben und ihn vertrieben haben.
O Allah, ich vermute, dass Du den Krieg zwischen uns und ihnen nun beendet hast. Sollte
jedoch der Krieg mit den Quraisch jedoch noch etwas weitergehen, so lass mich auch noch
dafür (etwas leben), damit ich sie Dschihad76 für Dich gegen sie machen kann. Und wenn
du aber den Krieg beendet hast, dann lass sie (d.h. mein Wunde) aufplatzen (und das Blut
herausfließen), und lass mich dadurch sterben. Da platzte sie auf [...]. In der Moschee war
ein Zelt der Banu Ghifār, und das Blut floss dorthin zu ihnen. Da sagten sie: "O
Bewohner des Zeltes, was trifft uns da von euch?!". Da (sahen sie), dass (Blut) aus der
Wunde von Saad floss und er dann daran starb - Allah möge mit ihm zufrieden sein".77
125
Al-Ahzāb (Die Parteien)
فضرب، وجيء هبم مكتفني،مث أمر رسول اهلل صلى اهلل عليه وسلم باْلخاديد فَ حخ ّدت ِف اْلرض
وهذا، وسَب َم ْن مل يحنبت منهم مع النساء وأمواهلم، وكانوا ما بني السبعمائة إل الثمامنائة،أعناقهم
كله مقرر مفصل بأدلته وأحاديثه وبسطه ِف كتاب السْية
Daraufhin befahl der Gesandte Allahs (s.a.s.), Gräben in der Erde auszuheben,
was auch so geschah. Dann wurden sie (d.h. die gefangenen Kämpfer) Schulter an
Schulter herbeigebracht und daraufhin hingerichtet, indem ihnen der Kopf
abgeschlagen wurde. Es waren zwischen sieben- und achthundert. Wer noch nicht
die Pubertät erreicht hatte, wurde zusammen mit den Frauen und dem Besitz als
Kriegsbeute genommen. All dies ist ausführlich [...] in den den Sira-Büchern
dargestellt.79
33.7 Die Frauen des Propheten (s.a.s.) wurden vor die Wahl gestellt,
das Diesseits oder das Jenseits zu nehmen [33:28-29]
O Prophet! Sprich zu deinen
Frauen: ”Wenn ihr das Leben in
dieser Welt und seinen Schmuck
begehrt, so kommt, ich will euch
eine Gabe reichen und euch dann
auf schöne Art entlassen. [33:28]
Doch wenn ihr Allāh und Seinen
Gesandten und die Wohnstatt des
Jenseits begehrt, dann wahrlich,
hat Allāh für die unter euch, die
Gutes tun, einen herrlichen Lohn
bereitet.“ [33:29]
126
Die Frauen des Propheten (s.a.s.) wurden vor die Wahl gestellt, das Diesseits oder
das Jenseits zu nehmen [33:28-29]
فيذهنب إل، بأن ُيَّْي نساءه بني أن يفارقهن، صلوات اهلل وسَلمه عليه،هذا أمر من اهلل لرسوله
وهلن عند، وبني الصرب على ما عنده من ضيق احلال،صل هلن عنده احلياةح الدنيا وزينتها غْيه ممن َُي ح
فجمع اهلل، اهلل ورسوله والدار اْلخرة، رضي اهلل عنهن وأرضاهن، فاخرتن،اهلل ِف ذلك الثواب اْلزيل
.هلن بعد ذلك بني خْي الدنيا وسعادة اْلخرة
Dies ist ein Befehl von Allah an Seinen Gesandten (s.a.s.), dass er seine Frauen vor
die Wahl stellen soll, ob sie sich von ihm trennen wollen und zu jemand anderes
gehen wollen, bei dem sie dann irdischen Wohlstand erleben würden, oder aber,
ob sie geduldig die materielle Knappheit bei ihm (d.h. dem Propheten (s.a.s.))
ertragen wollen. Dafür würden sie jedoch eine große Belohnung bei Allah
bekommen. Da wählten sie (d.h. die Frauen des Propheten (s.a.s.)) - Allah möge
mit ihnen zufrieden sein und sie zufrieden stellen - Allah und Seinen Gesandten
sowie die Wohnstatt des Jenseits. Daraufhin gab Allah ihnen sowohl Gutes im
Diesseits als auch die Glückseligkeit im Jenseits.
Ikrima sagte dazu: "Zu diesem Zeitpunkt hatte er der Prophet (s.a.s.) neun Frauen
-fünf von den Quraisch, nämlich Aischa, Hafsa, Umm Habiba, Sauda, Umm
Salama, und außerdem noch Safijja bint Hujajj von den Banu Nadir, Maimuna bint
al-Harith al-Hilālijja, Zainab bint Dschahsch al-Asadijja und Dschuwairijja bint al-
Harith al-Mustatlaqijja. Möge Allah mit ihnen allen zufrieden sein und sie
zufrieden stellen".
، أخربين أبو سلمة بن عبد الرْحن: قال، عن الزهري، أخربنا شعيب، حدثنا أبو اليمان:قال البخاري
أن رسول اهلل صلى اهلل عليه: زوج النِب صلى اهلل عليه وسلم أخربته، رضي اهلل عنها،أن عائشة
"إني ذاكر: فبدأ ِب رسول اهلل صلى اهلل عليه وسلم فقال،وسلم جاءها حني أمره اهلل أن ُيْي أزواجه
أبوي مل يكونا يأمراين َ وقد َع،" فَل عليك أن ال تستعجلي حتى تستأمري أبويك،لك أمرا
ّ لم أن
: فقلت له، ﴿ يا أيها النبي قل ْلزواجك ﴾ إل متام اْليتني: "وإن اهلل قال: مث قال: قالت.بفراقه
.ففي أي هذا أستأمر أبوي؟ فإين أريد اهلل ورسوله والدار اْلخرة
Abu Salama bin Abdurrahman sagte, dass Aischa (r.), die Frau des Propheten
(s.a.s.), ihm berichtete, dass der Gesandte Allahs (s.a.s.) zu ihr kam, als Allah ihm
befahl, seine Ehefrauen vor die Wahl zu stellen. (Sie sagte:) "Daraufhin begann der
127
Al-Ahzāb (Die Parteien)
Gesandte Allahs (s.a.s.) mit mir, wobei er sagte: "Ich unterbreite dir jetzt eine
Angelegenheit, wobei du keine eilige Entscheidung treffen sollst, bevor du nicht
deine Eltern fragst, zu was sie dich (in dieser Angelegenheit) auffordern (zu tun)" -
wobei er wusste, dass meine Eltern mich keinesfalls auffordern würden, micht von ihm zu
trennen. Daraufhin fuhr er fort: "Allah hat gesagt: "O Prophet! Sprich zu deinen
Frauen: ”Wenn ihr das Leben in dieser Welt und seinen Schmuck begehrt, so
kommt, ich will euch eine Gabe reichen und euch dann auf schöne Art
entlassen. [33:28] Doch wenn ihr Allāh und Seinen Gesandten und die
Wohnstatt des Jenseits begehrt, dann wahrlich, hat Allāh für die unter euch, die
Gutes tun, einen herrlichen Lohn bereitet“." [33:29]". Daraufhin antwortete ich ihm:
"Bzgl. was von dem möchtest du denn, dass meine Eltern mich auffordern?! Ich will
natürlich Allah und Seinen Gesandten und die Wohnstatt des Jenseits".80
: فذكره وزاد، عن عائشة، عن أِب سلمة، عن الزهري، حدثِن يونس:وكذا رواه معلقا عن الليث
. مث فعل أزواج النِب صلى اهلل عليه وسلم مثل ما فعلت:قالت
In einer weiteren Überlieferung von Buchari ist der folgende Zusatz in der
Aussage von Aischa (r.) überliefert: "Daraufhin reagierten die (anderen) Frauen des
Propheten (s.a.s.) genauso wie ich".81
Tabari berichtet in seinem Tafsir die Überlieferung in einem etwas anderen
Wortlaut, wobei Aischa (r.) dort explizit sagt, das der Prophet (s.a.s.) erfreut war
über die Antwort, die sie ihm gab.82
128
Die Frauen des Propheten (s.a.s.) wurden vor die Wahl gestellt, das Diesseits oder
]das Jenseits zu nehmen [33:28-29
Im folgenden Hadith von Ahmad und Muslim, den Ibn Kathir anführt, werden
die genauen Umstände dieser Angelegenheit klar:
وقال اإلمام أْحد :حدثنا أبو عامر عبد امللك بن عمرو ،حدثنا زكريا بن إسحاق ،عن أِب الزبْي ،عن
جابر قال :أقبل أبو بكر ،رضي اهلل عنه ،يستأذن على رسول اهلل صلى اهلل عليه وسلم والناس ببابه
جلوس ،والنِب صلى اهلل عليه وسلم جالس :فلم يؤذن له .مث أقبل عمر فاستأذن فلم يؤذن له .مث
أذن ْلِب بكر وعمر فدخَل والنِب صلى اهلل عليه وسلم جالس وحوله نساؤه ،وهو ساكت ،فقال
عمرْ :لكلمن النِب صلى اهلل عليه وسلم لعله يضحك ،فقال عمر :يا رسول اهلل ،لو رأيت ابنة زيد
-امرأة عمر -سألتِن النفقة آنفا ،فوجأت عنقها .فضحك النِب صلى اهلل عليه وسلم حىت بدا ناجذه
وقال" :هن حولي يسألنني النفقة" .فقام أبو بكر ،رضي اهلل عنه ،إل عائشة ليضرهبا ،وقام عمر،
رضي اهلل عنه ،إل حفصة ،كَلمها يقوَلن :تسأَلن النِب صلى اهلل عليه وسلم ما ليس عنده .فنهامها
رسول اهلل صلى اهلل عليه وسلم فقلن نساؤه :واهلل َل نسأل رسول اهلل بعد هذا اجمللس ما ليس عنده.
أمرا ما أحب أن تعجلي فيه
قال :وأنزل اهلل ،عز وجل ،اخليار ،فبدأ بعائشة فقال" :إني أذكر لك ً
ِ
ك ﴾ اْلية،
ْلزَواج َ حتى تستأمري أبويك" .قالت :وما هو؟ قال :فتَل عليها ﴿ :يَا أَيُّ َها النِ ُّ
َِّب قح ْل ْ
قالت عائشة ،رضي اهلل عنها :أفيك أستأمر أبوي؟ بل أختار اهلل ورسوله ،وأسألك أَل تذكر َلمرأة
ميسرا ،ال
معلما ً
من نسائك ما اخرتت .فقال" :إن اهلل تعالى لم يبعثني معن ًفا ،ولكن بعثني ً
ِ
اخترت إال أخبرتُها". تسألني امرأة منهن عما
Dschabir berichtet: "Abu Bakr (r.) kam, um beim Gesandten Allahs (s.a.s.) um Einlass
zu bitten, während die Leute an seiner Tür saßen, und der Prophet (s.a.s.) (drinnen) saß.
احلَيَا َة الدُّنْيَا َوِزينَتَ َها ﴾ إل آخر اْلية .قالت :فقلت :بل خنتار اهلل ورسوله والدار اْلخرة.
تحِرْد َن ْ
قالت :ففرح بذلك النِب صلى اهلل عليه وسلم
129
Al-Ahzāb (Die Parteien)
Jedoch gab er ihm nicht die Erlaubnis einzutreten. Daraufhin kam Umar und bat um
Einlaß, was ihm jedoch nicht gewährt wurde. Dann jedoch gewährte er Abu Bakr und
Umar Einlass, worauf die beiden eintraten und fanden den Propheten (s.a.s.) vor, wie er
schweigend saß, und seine Frauen waren um ihn. Da sagte Umar: "Ich werde etwas dem
Propheten (s.a.s.) sagen, was ihn vielleicht zum Lachen bringt". Dann sagte Umar:
"Wenn du nur gesehen hättest, wie mich letztens Bint Zaid (d.h. die Frau von Umar)
(mehr) Versorgung von mir gefordert hat, woraufhin ich ihr den Kopf abgeschlagen habe".
Da lächelte der Prophet (s.a.s.), so dass seine Backenzähne sichtbar wurden, und sagte:
"Diese (Frauen) hier um mich herum fordern von mir (mehr) Versorgung." Da stand
Abu Bakr auf, um (seine Tochter) Aischa zu schlagen, und Umar stand auf, um (seine
Tochter) Hafsa zu schlagen. Beide sagten: "Fordert ihr etwa vom Propheten (s.a.s.), was er
nicht hat!". Der Gesandte Allahs (s.a.s.) untersagte es den beiden jedoch (ihre Töchter zu
schlagen). Da sagten seine Frauen: "Bei Allah, wir werden vom Gesandten Allahs in
Zukunft (wörtl. nach dieser Sitzung) nicht mehr etwas fordern, was er nicht hat".
Daraufhin sandte Allah, der Erhabene herab, das sie vor die Wahl gestellt sind (beim
Propheten (s.a.s.) geduldig zu bleiben oder sich von ihm zu trennen). Daraufhin begann er
mit Aischa und sagte: "Ich unterbreite dir jetzt eine Angelegenheit, wobei du keine
eilige Entscheidung treffen sollst, bevor du nicht deine Eltern fragst, zu was sie
dich (in dieser Angelegenheit) auffordern (zu tun)" Sie fragte: "Was ist diese
Angelegenheit?". Da rezitierte er ihr: "O Prophet! Sprich zu deinen Frauen...[33:28-
29]". Da sagte Aischa (r.): "Bzgl. dir soll ich meine Eltern fragen, zu was sie mich
auffordern?! Ich wähle natürlich Allah und Seinen Gesandten. Und ich bitte dich darum,
dass du keiner von deinen (übrigen) Ehefrauen mitteilst, was ich gewählt habe". Da sagte
er: "Wahrlich, Allah hat hat mich nicht gesandt, damit ich jemanden grob
zurechtweise, sondern Er hat mich als Lehrer gesandt, um es leicht zu machen.
Jede von ihnen, die mich fragt, wie du dich entschieden hast, werde ich es
mitteilen"."83
83 Dies berichteten Muslim(1478), Ahmad(3/328) und Nasa'i in den Sunan al-Kubrā. Hier
ist der Wortlaut von Ahmad wiedergegeben.
130
Die besondere Stellung der Frauen des Propheten (s.a.s.): vergrößerte Belohnung
für sie, wenn sie Gutes tun und vergrößerte Strafe, wenn sie Schlechtes tun [33:30-
31]
33.8 Die besondere Stellung der Frauen des Propheten (s.a.s.):
vergrößerte Belohnung für sie, wenn sie Gutes tun und
vergrößerte Strafe, wenn sie Schlechtes tun [33:30-31]
O Frauen des Propheten! Wenn
eine von euch eine offenkundige
Schändlichkeit begeht, so wird
ihr die Strafe verdoppelt. Und
das ist für Allah leicht. [33:30]
Doch welche von euch Allāh
und Seinem Gesandten
gehorsam ist und Gutes tut - ihr
werden Wir ihren Lohn zweimal
geben; und Wir haben für sie
eine ehrenvolle Versorgung
bereitet. [33:31]
Der Grund für die Verdopplung der Strafe (im Falle des Begehens einer
Schändlichkeit) ist ihre herausragende Stellung als Frauen des Propheten (s.a.s.)
131
Al-Ahzāb (Die Parteien)
und die herausragende Erziehung, die sie durch die Nähe zum Propheten (s.a.s.)
genießen durften, woraus sich eine besondere Verantwortung ergibt.
Doch welche von euch Allāh und Seinem Gesandten gehorsam ist und Gutes
tut - ihr werden Wir ihren Lohn zweimal geben; und Wir haben für sie eine
ehrenvolle Versorgung bereitet. [33:31] - Ibn Kathir sagt sinngemäß: D.h. im
Paradies, denn die Frauen des Propheten (s.a.s.) werden in den Häusern des
Propheten (s.a.s.) in den höchsten Stufen des Paradieses sein - über den Stufen
aller übrigen Geschöpfe - nämlich in der Wasīla, welches diejenige Wohnstatt im
Paradies ist, die am nächsten zum Thron Allahs ist.
33.9 Benimmregeln für die Frauen des Propheten (s.a.s.) und auch
für alle anderen Frauen der Umma - Die besondere Stellung der
Frauen und der Familie des Propheten (s.a.s.) (arab. ahlul-bait)
[33:32-34]
O Frauen des Propheten, ihr seid nicht
wie andere Frauen! Wenn ihr
gottesfürchtig sein wollt, dann redet
nicht zierlich, damit nicht der, in
dessen Herzen Krankheit ist,
Erwartungen hege, sondern redet in
geziemenden Worten. [33:32]
Und bleibt in euren Häusern und
prunkt nicht wie in den Zeiten der
ersten Unwissenheit (arab.
dschāhilijja) und verrichtet das Gebet
und entrichtet die Zakāt und gehorcht
Allāh und Seinem Gesandten. Allāh
will nur jegliches Übel von euch
verschwinden lassen, ihr Leute des
Hauses (arab. ahlul-bait), und euch
stets in vollkommener Weise
132
Benimmregeln für die Frauen des Propheten (s.a.s.) und auch für alle anderen
Frauen der Umma - Die besondere Stellung der Frauen und der Familie des
Propheten (s.a.s.) (arab. ahlul-bait) [33:32-34]
reinhalten. [33:33]
Und gedenkt der Verse Allāhs und der
Weisheit, die in euren Häusern
verlesen werden; denn Allāh ist Gütig,
Allkundig. [33:34]
ونساء اْلمة تبع هلن ِف ذلك،هذه آداب أمر اهلل تعال هبا نساء النِب صلى اهلل عليه وسلم
"Dies sind Benimmregeln, die Allah, der Erhabene, die Frauen des Propheten
(s.a.s.) anweist, einzuhalten. Und die Frauen der Umma sollen ihnen darin folgen".
O Frauen des Propheten, ihr seid nicht wie andere Frauen! Wenn ihr
gottesfürchtig sein wollt, [33:32] - Ibn Kathir: D.h. wenn ihr gottesfürchtig seid
entsprechend dem, wie es euch Allah angewiesen hat.
dann redet nicht zierlich [33:32] - Ibn Kathir: Suddijj u.a. sagen hierzu: D.h. mit
anderen Männern mit weicher Stimme und anmutig reden.
Ibn Kathir: Deswegen sagt Er: "damit nicht der, in dessen Herzen Krankheit ist"
[33:32], d.h. in dessen Herzen Krankheit eingedrungen ist, "Erwartungen
hege"[33:32]
sondern redet in geziemenden Worten [33:32] - Ibn Zaid: D.h. eine gute Rede,
rechtschaffen [...].
Ibn Kathir: D.h. also, dass eine Frau nicht mit weichen, zierlichen und anmutigen
Worten und weicher Stimme mit fremden Männern reden soll. Eine Frau soll also
nicht mit fremden Männern so reden wie mit ihrem eigenen Ehemann.
Und bleibt in euren Häusern [33:33] - Ibn Kathir: D.h. bleibt in euren Häusern
und geht nur dann raus, wenn ein (rechtmäßiger) Grund dazu besteht. Zu den
133
Al-Ahzāb (Die Parteien)
rechtmäßigen Gründen gehört das (Gemeinschafts)gebet in der Moschee [...], wie
der Gesandte Allahs (s.a.s.) sagte:
ال تمنعوا إماء اهلل مساجد اهلل وبيوتهن خير لهن وليخرجن تفَلت
"Haltet die Dienerinnen Allahs von den Moscheen Allahs ab. Ihre Häuser sind
jedoch besser für sie. Und wenn sie (aus dem Haus) gehen, dann sollen sie
nichtparfürmiert rausgehen".84
Der Kommentar von Aischa am Ende des folgenden Wortlautes des obigen
Hadithes von Ahmad zeigt auf, wie wichtig das schamvolle Auftreten der Frau
außerhalb des Hauses ist:
und prunkt nicht wie in den Zeiten der ersten Unwissenheit (arab. dschāhilijja)
[33:33] - Mudschahid: "Die Frau pflegte es, rauszugehen und (extra) vor den
Männern zu laufen. Dies war das Prunken in der Dschahilijja (Zeitalter der
Unwissenheit)".
Tabari berichtet die folgende Überlieferung:
Ikrima berichtet, dass Ibn Abbas den حدثنا، حدثِن ابن زهْي:وقال ابن جرير
folgenden Koranvers rezitierte: und prunkt
84 Dies berichteten Abu Dawud und Ahmad. Albani erklärte den Hadith für gesund
(sahih) im Irwā' al-Ghalīl (515).
85 Dies berichtete Ahmad.
134
Benimmregeln für die Frauen des Propheten (s.a.s.) und auch für alle anderen
Frauen der Umma - Die besondere Stellung der Frauen und der Familie des
Propheten (s.a.s.) (arab. ahlul-bait) [33:32-34]
nicht wie in den Zeiten der ersten يعِن- حدثنا داود،موسى بن إْساعيل
Unwissenheit (arab. dschāhilijja) [33:33]
und (daraufhin) sagte: "Es war in der Zeit ،حدثنا علي بن أْحر- ابن أِب الفرات
تَل هذه:عن ِع ْك ِرمة عن ابن عباس قال
zwischen Noah und Henoch (Idrīs), zwischen
denen eine Zeitspanne von eintausend Jahren lag.
Es waren (die Sippen von) zwei Bäuche(n) der َ اهلِيَّ ِة
اْلول ِ اْل
َْ ﴿ َوَل تَبَ َّر ْج َن تَبَ ُّر َج:اْلية
Kinder Adams, von denen die eine Sippe die
Ebene bewohnte und die andere Sippe auf einem ، كانت فيما بني نوح وإدريس: قال. ﴾
(wörtl. dem) Berg lebte. Die Männer der وإن بطنني من ولد آدم،وكانت ألف سنة
Bergbewohner waren gutaussehend, deren Frauen
aber eher hässlich. Die Frauen der Talbewohner واْلخر،كان أحدمها يسكن السهل
waren hingegen hübsch, die Männer der
وكان رجال اْلبل صباحا.يسكن اْلبل
Talbewohner jedoch eher hässlich. Da erschien
Iblīs (der Teufel) einem Mann der Talbewohner in وكان نساء السهل.وِف النساء َد َمامة
der Gestalt eines jungen Burschen, und er diente
sich ihm gegen ein Entgelt an. Und so diente Iblīs وإن إبليس،صباحا وِف الرجال دمامة
(wörtl. er) ihm und nahm sich etwas wie eine
،أتى رجَل من أهل السهل ِف صورة غَلم
Hirtenflöte und erzeugte Töne, die die Menschen
zuvor nie gehört haben. Dies bekamen die Leute فكان ُيدمه واختذ،فآجر نفسه منه
in der Umgebung mit. Die Nachricht darüber
verbreitete sich, und die Leute kamen, um ihm
،الرعاء
ِّ إبليس شيئًا مثل الذي يحَزّمر فيه
zuzuhören. Und so veranstalteten sie ein ،يسمع الناس مثلهَ فجاء فيه بصوت مل
jährliches Fest, an dem sie sich versammelten,
und die Frauen sich für die Männer (öffentlich) فانتابوهم يسمعون،فبلغ ذلك من حوله
schminkten und die Männer vor den Frauen
، واختذوا عيدا جيتمعون إليه ِف السنة،إليه
prunkten. Und es kam, dass einmal ein Mann
von den Bergbewohnern überraschend zum Fest ويتزيَّن الرجال: قال.فيترب حج النساء للرجال
َّ
der Talbewohner kam und die schönen Frauen
(der Talbewohner) sah. Daraufhin ging er zu
وإن رجَل من أهل اْلبل َه َجم،هلن
seinen Gefährten und teilte ihnen dies mit. فرأى النساء،عليهم ِف عيدهم ذلك
Daraufhin kamen sie zu den Frauen und gingen
135
Al-Ahzāb (Die Parteien)
mit ihnen (zum Fest). In der Folge kam es zur فأتى أصحابه فأخربهم،وصبَاحتهن
َ
Unzucht mit diesen Frauen. Und dies ist die
Bedeutung der Aussage Allahs, des Erhabenen: فنزلوا معهن، فتحولوا إليهن،بذلك
und prunkt nicht wie in den Zeiten der
: فهو قوله تعال،وظهرت الفاحشة فيهن
ersten Unwissenheit (arab. dschāhilijja)
[33:33] َ اهلِيَّ ِة
﴾اْلول ِ اْل
َْ ﴿ َوَل تَبَ َّر ْج َن تَبَ ُّر َج
Allāh will nur jegliches Übel von euch verschwinden lassen, ihr Leute des
Hauses (arab. ahlul-bait), und euch stets in vollkommener Weise reinhalten.
[33:33] - Ibn Kathir sagt: Dieser Koranvers weist darauf hin, dass die Frauen des
Propheten zu den Leute des Hauses (arab. ahlul-bait) gehören, da er wegen ihnen
herabgesandt wurde.
، عن يزيد النحوي، حدثنا حسني بن واقد،احلحبَاب ْ حدثنا زيد بن،حدثنا علي بن حرب املوصلي
ِ الرجس أَهل الْب ي
نزلت:ت ﴾ قال ِ ِ َّ ﴿ إَِّمنَا ي ِر:عن عكرمة عن ابن عباس ِف قوله
ْ َ َ ْ َ ْ ِّ ب َعْن حك حم
َ يد اللهح ليح ْذه
ح ح
.ِف نساء النِب صلى اهلل عليه وسلم خاصة
Ikrima berichtet, dass Ibn Abbas über Seine Aussage Allāh will nur jegliches
Übel von euch verschwinden lassen, ihr Leute des Hauses (arab. ahlul-bait),
und euch stets in vollkommener Weise reinhalten. [33:33] sagte: "Dies ist speziell
bzgl. der Frauen des Propheten (s.a.s.) herabgesandt worden".86
Ibn Kathir: Jedoch wurden Hadithe berichtet, die darauf hinweisen, dass die
Bedeutung allgemeingültiger ist, also der Inhalt nicht nur für die Frauen des
Propheten (s.a.s.) gilt.
Ibn Kathir führt einige Hadithe u.a. von Ahmad und Tabari an, die darauf
hinweisen, dass auch seine Tochter Fatima (r.) bzw. auch ihr Mann Ali (r.) und
deren Kinder Hasan (r.) und Hussein (r.) zu den Leute des Hauses (arab. ahlul-bait)
gehören.
136
Gleichberechtigung zwischen Mann und Frau bzgl. der jenseitigen Belohnung
[33:35]
Und gedenkt der Verse Allāhs und der Weisheit, die in euren Häusern verlesen
werden; denn Allāh ist Gütig, Allkundig. [33:34] - Das Verb gedenkt steht hier
im arabischen Plural femininum87. D.h. mehrere Frauen sind angesprochen. D.h.
es bezieht sich auf die Frauen des Propheten (s.a.s.).
Ibn Kathir: D.h. handelt entsprechend dem Koran und der Sunna, die Allah in
euren Häusern Seinem Gesandten offenbart. Dies sagten Qatada u.a.
Tabari: D.h. Gedenket der Gnade Allahs gegenüber euch (o ihr Frauen des
Propheten (s.a.s.)), da Er euch in Häuser gebracht hat, in denen die Verse Allahs
und die Weisheit verlesen werden; so dankt Allah dafür und lobt Ihn.
Weisheit [33:34] - Ibn Kathir: Hiermit ist die Sunna gemeint.
87 im Deutschen gibt es keinen Plural fem. In der Arabischen Sprache jedoch schon.
137
Al-Ahzāb (Die Parteien)
die Allāhs häufig gedenken, und die
Frauen, die (Allāhs häufig) gedenken -
Allāh hat ihnen (allen) Vergebung und
großen Lohn bereitet. [33:35]
، عن جماهد، عن ابن أِب جنيح، عن سفيان الثوري، حدثنا معاوية بن هشام،حدثنا أبو كريب قال
﴿وال: وإمنا لنا نصف املْياث! فنزلت، تغزو الرجال وَل نغزو: يا رسول اهلل: قالت أم سلمة:قال
سبوا وللنساء نصيب مما
َ َتتمنوا ما فضَّل اهلل به بعضكم على بعض للرجال نصيب مما اكت
.]53 :ات ﴾ [سورة اْلحزاب ِ ﴿ إِ َّن الْمسلِ ِمين والْمسلِم: ونزلت،﴾اكتسبن
َ ُْ ََ ُْ
Tabari berichtet, dass Muschahid sagte: Umm Salama sagte: „O Gesandter Allahs,
die Männer dürfen in den Krieg ziehen und wir tun es nicht, und wir bekommen nur die
Hälfte des Erbanteils!“
Daraufhin wurde Folgendes herabgesandt: "Und begehrt nicht das, womit Allah
die einen von euch vor den anderen ausgezeichnet hat. Die Männer sollen ihren
Anteil nach ihrem Verdienst erhalten, und die Frauen sollen ihren Anteil nach
ihrem Verdienst erhalten". [4:32]
und ebenso Folgendes: „Wahrlich, die muslimischen Männer und die
muslimischen Frauen…[33:35]“
138
Uneingeschränkter Gehorsam gegenüber Gott und Seinem Gesandten [33:36]
die Frauen nirgends erwähnt werden" und dass daraufhin der folgende Koranvers
herabgesandt wurde: „Wahrlich, die muslimischen Männer und die muslimischen
Frauen…[33:35]“.88
Das heißt also, dass Mann und Frau gleichberechtigt und gleichwertig sind,
weswegen sie auch im Jenseits die gleiche Belohnung für gute Taten bekommen.
Allerdings hat Allah sie als verschiedene Geschöpfe erschaffen, die beispielsweise
biologisch unterschiedlich sind.
Siehe auch den Tafsir zu 4:32 in Band 2.
88 Dies berichtete Tirmidhi (3211). Albani erklärte den Hadith für gesund (sahih).
139
Al-Ahzāb (Die Parteien)
euch eintreten, dann werde ich wahrlich dies und ت َِل ْمَرأَِيت ََل ِ ِِ
َميحُّر هب َّن َويحََلعبح حه َّن فَ حق ْل ح
يب فَِإنَّهح إِ ْن َد َخ َل
jenes machen". Und es war so bei den Ansar, dass
ِ
wenn jemand von ihnen ein lediges Mädchen hatte, ٌ يَ ْد حخلَ َّن َعلَْي حك ْم حجلَْيب
er sie nicht eher verheiratete, bevor er fragte, ob der ت ْ َال َوَكان َ ََعلَْي حك ْم َْلَفْ َعلَ َّن َوَْلَفْ َعلَ َّن ق
Prophet (s.a.s.) sie wollte oder nicht. َح ِد ِه ْم أ َِّميٌ َملْ يحَزِّو ْج َها ِ
َ ص حار إذَا َكا َن ْل
ِ َ ْْاْلَن
صلَّى اللَّهح َعلَْي ِه ِ
َ َِّبِّ َِح َّىت يَ ْعلَ َم َه ْل للن
Da sagte der Gesandte Allahs (s.a.s.) zu einem
Mann der: "Gib mir deine Tochter zur Frau",
ول اللَّ ِه ِ
worauf dieser antwortete: "Das ist (mir) eine Ehre, ال َر حس ح َ اجةٌ أ َْم ََل فَ َق َ َو َسلَّ َم ف َيها َح
صا ِر ِ ِ ِ
o Gesandter Allahs, und ich freue mich sehr
َ ْصلَّى اللَّهح َعلَْيه َو َسلَّ َم لَر حج ٍل م ْن ْاْلَن َ
ال نِعِ َّم َوَكَر َامةٌ يَا َ ك فَ َق َ ََزِّو ْجنِي ابْ نَت
darüber". Darauf sagte er: "Aber ich möchte sie
nicht für mich selber haben". Da fragte er: "Für
wen denn, o Gesandter Allahs?". Er sagte: "Für تُ ال إِنِّي لَ ْس َ ول اللَّ ِه َونح ْع َم َعْي ِِن فَ َق َ َر حس
Dschulaibīb". Da sagte er: "O Gesandter Allahs, ول اللَّ ِه َ ال فَلِ َم ْن يَا َر حس َ َأُ ِري ُد َها لِنَ ْف ِسي ق
ول اللَّ ِه ٍ ِال لِ ُجلَْيب
ich frage erst ihre Mutter". Daraufhin ging er zu
ihrer Mutter und sagte: "Der Gesandte Allahs
َ ال يَا َر حس َ ال فَ َق َ َيب ق َ َق
(s.a.s.) hält um die Hand deiner Tochter an". Da ول اللَّ ِه ال َر حس ح َ حشا ِوحر أ َّحم َها فَأَتَى أ َّحم َها فَ َق َأ
sagte sie: "Das ist eine Ehre und ich freue mich ك ِ َصلَّى اللَّه َعلَي ِه وسلَّم َُيْطحب اب نَت
ْ ح َ ََ ْ ح َ
ِ َ ت نِعِ َّم ونح ْعمةح َعْي ِِن فَ َق
sehr". Er sagte: "Aber er hält nicht um ihre Hand
für sich selber an, sondern für Dschulaibīb". Da
سَ ال إنَّهح لَْي َ َ ْ َفَ َقال
sagte sie: "Was? Dschulaibīb? [...] Nein, bei Allah يبٍ َُِيْطحبح َها لِنَ ْف ِس ِه إَِّمنَا َُيْطحبح َها ِْلحلَْيب
يب ابْنَ ْه ِ َجلَْيبِيب ابْنَ ْه أ ح
ٌ َجلَْيب ٌ تأح ْ َفَ َقال
(wörtl. bei dem Leben Allahs), wir werden ihm
niemanden zur Frau geben (wörtl. wir werden ihn
ِ ِ أح
nicht verheiraten)". Als der Mann schon aufstehen يب ابْنَ ْه ََل لَ َع ْم حر اللَّه ََل نَزّو حجهح ٌ َجلَْيب
صلَّى ِ َ فَلَ َّما أَراد أَ ْن ي حقوم لِيأِْيت رس
wollte, um zum Gesandten Allahs (s.a.s.) zu gehen, َ ول اللَّه ََ َ َ َ ََح
ِ ِ ِ
ت أ ُّحم َها ْ َاللَّهح َعلَْيه َو َسلَّ َم ليح ْخِ َربهح ِبَا قَال
um ihm die Antwort ihrer Mutter mitzuteilen,
fragte das Mädchen: "Wer hat bei euch um meine
Hand angehalten?" Da sagte ihre Mutter es ihr,
اْلَا ِريَةح َم ْن َخطَبَِِن إِلَْي حك ْم ْ ت ْ َقَال
worauf sie (d.h. das Mädchen) sagte: "Weist ihr ت أَتَ حرُّدو َن َعلَى ْ ََخبَ َرتْ َها أ ُّحم َها فَ َقال
ْ فَأ
etwa die Anweisung des Gesandten Allahs (s.a.s.)
صلَّى اللَّهح َعلَْي ِه َو َسلَّ َم أ َْمَرهح؟ ِ ِ
َ َر حسول اللَّه
zurück?! Bringt mich zu ihm. Er wird mich
bestimmt nicht dem Verderben ausliefern (wörtl. فَانْطَلَ َق.ضيِّ ْع ِِن َ ْادفَعح ِوين اليه فَِإنَّهح لَن يح
verloren gehen lassen)!" Daraufhin machte sich ihr صلَّى اللَّهح َعلَْي ِه ِ ِ
َ وها إِ َل َر حسول اللَّه َ أَبح
Vater zum Gesandten Allahs (s.a.s.) auf und
140
Uneingeschränkter Gehorsam gegenüber Gott und Seinem Gesandten [33:36]
benachrichtigte ihn; er sagte ihm: "Es ist deine فَ َزَّو َج َها.ك ِهبَا َ َال َشأْن ْ َو َسلَّ َم فَأ
َ َخبَ َرهح ف َق
Sache, was du mit ihr machst". Da gab er sie
Dschulaibīb zur Frau.
.حجلَْيبِيبًا
Daraufhin zog der Gesandte Allahs (s.a.s.) zu einer صلَّى اللَّهح َعلَْي ِه ِ فَخرج رس ح:ال
َ ول اللَّه قَ َ َ َ َ َ ح
militärischen Operation aus. Als Allah ihm den
ال فَلَ َّما أَفَاءَ اللَّهح َ ََو َسلَّ َم ِِف َغ ْزَوةٍ لَهح ق
Sieg gab, sagte er zu seinen Gefährten: "Wen
َص َحابِِه َه ْل تَ ْف ِق ُدو َن ِم ْن ْ ال ْل
ِ َ َعلَي ِه ق
َْ
vermisst ihr?", worauf sie sagten: "Wir vermissen
den und den...". Da sagte er: "Vermisst ihr nicht َ ََح ٍد قَالحوا نَ ْف ِق حد فحََلنًا َونَ ْف ِق حد فحََلنًا ق
ال َأ
َح ٍد؟ قَالحوا ََل ِ ِ
noch jemanden?", worauf sie sagten: "Nein". Da
َ انْظُُروا َه ْل تَ ْفق ُدو َن م ْن أ
َ َال لَ ِكنِّي أَفْ ِق ُد ُجلَْيبِيبًا ق
sagte er: "Aber ich vermisse Dschulaibīb. Sucht
ihn unter den Getöteten". Daraufhin suchten sie ُال فَاطْلُبُوه َ َق
ihn und fanden ihn neben sieben (Feinden), die er ال فَطَلَبحوهح فَ َو َج حدوهح إِ َل َ َفِي الْ َق ْت لَى ق
getötet hatte, bevor er von ihnen getötet wurde ب َسْب َع ٍة قَ ْد قَتَ لَ حه ْم حمثَّ قَتَ لحوهح فَ َقالحوا يَا ِ َجْن
ب َسْب َع ٍة قَ ْد ِ ول اللَّ ِه َها حهو َذا إِ َل َجْن
(d.h. er erlag dann seinen Verletzungen, nachdem
er sie getötet hatte). Da sagten sie: "O Gesandter َ َ َر حس
Allahs, hier ist er. Er liegt neben sieben (Feinden), صلَّى اللَّهح ُّ ِقَتَ لَ حه ْم حمثَّ قَتَ لحوهح فَأَتَاهح الن
َ َِّب
die er getötet hat, bevor er durch sie getötet
ًال قَ تَ َل َس ْب َعة َ َعلَْي ِه َو َسلَّ َم فَ َق َام َعلَْي ِه فَ َق
ِ ْ َ َمَّرت.َُوقَ تَ لُوهُ َه َذا ِمنِّي َوأَنَا ِم ْنه
wurde". Da kam der Prophet (s.a.s.) zu ihm, blieb
über ihm stehen und sagte: "Er hat sieben ني أ َْو
ِ ثَََلثًا حمثَّ وضعه رس ح
(Feinde) getötet, und sie haben ihn getötet.
صلَّى اللَّهح َ ول اللَّه َ ََح َ ح
ِ ِ ِ ِ
َعلَْيه َو َسلَّ َم َعلَى َساع َديْه َو ححفَر لَهح َما لَهح
Dieser hier ist von mir und ich bin von ihm".
Dies sagte er zwei- oder dreimal. Dann nahm der
ِ ِ ِ
Gesandte Allahs (s.a.s.) ihn auf seine Unterarme, صلَّى اللَّهح َ َس ِر ٌير إََِّل َساع َدا َر حسول اللَّه
und es wurde für ihn (d.h. Dschulaibīb) ein Grab ض َعهح ِِف قَ ِْربهِ َوَملْ يح ْذ َك ْر ِ
َ َعلَْيه َو َسلَّ َم حمثَّ َو
أَنَّهح َغ َّسلَهح
ausgehoben - wobei er keine Liege außer die beiden
Unterarme des Propheten (s.a.s.) hatte. Dieser legte
er ihn in sein Grab, und es wurde nicht erwähnt, ٌصا ِر أ َِّمي َ ْ فَ َما َكا َن ِِف ْاْلَن:ت ٌ ِال ثَاب َ َق
dass er ihn gewaschen hätte (d.h. es wurde keine اق بْ حن َعْب ِد اللَّ ِه َّث إِ ْس َح ح َ أَنْ َف َق ِمْن َها َو َحد
َ َبْ ِن أَِِب طَْل َح َة ثَابِتًا ق
Totenwäsche durchgeführt)." Thābit berichtet
ال َه ْل تَ ْعلَ ْم َما َد َعا
weiter: "Daraufhin gab es bei den Ansār keine
141
Al-Ahzāb (Die Parteien)
Frau ohne Ehemann, und die so viel spendete
َ َصلَّى اللَّهح َعلَْي ِه َو َسلَّ َم ق
ال ِ َهلا رس ح
َ ول اللَّه َ َح
ُ اللَّ ُه َّم
wie sie". Ishāq ibn Abdullah ibn Talha fragte 89
أتردون على:وذكر احلافظ أبو عمر بن عبد الرب ِف "اَلستيعاب" أن اْلارية ملا قالت ِف خدرها
ٍِ ِ ِ
َ َ ﴿ َوَما َكا َن ل حم ْؤم ٍن َوَل حم ْؤمنَة إِ َذا ق:رسول اهلل صلى اهلل عليه وسلم أمره؟ تلت هذه اْلية
ضى اللَّهح
.﴾ اخلِيَ َرةح ِم ْن أ َْم ِرِه ْم
ْ َوَر حسولحهح أ َْمًرا أَ ْن يَ حكو َن َهلح حم
Der Hadithgelehrte Ibn Abdulbarr erwähnt im Buch "Al-Isti'āb", dass als das
Mädchen in seiner Kammer sagte: "Wollt ihr die Anweisung des Gesandten Allahs
(s.a.s.) etwa zurückweisen?!", sie dabei auch den folgenden Koranvers rezitierte:
Und es ziemt sich nicht für einen Mu'min oder eine Mu'mina, dass sie - wenn
Allāh und Sein Gesandter eine Angelegenheit beschlossen haben - eine andere
Wahl in ihrer Angelegenheit treffen. Und der, der Allāh und Seinem Gesandten
nicht gehorcht, geht wahrlich in offenkundiger Weise irre. [33:36]
33.12 Die Angelegenheit von Zaid bin Haritha (r.) und Zainab bint
Dschahsch (r.) [33:37-38]
Und da sagtest du zu dem, dem Allāh
Gnade erwiesen hatte und dem du
89 Ishāq ibn Abdullah ibn Talha war einer der Tābi'ūn (Schüler der Prophetengefährten)
aus Medina.
90 Dies berichtete Ahmad. Albani erklärte den Hadith für gesund (sahih) im Sahih
Mawārid adh-Dham'ān(1924).
142
Die Angelegenheit von Zaid bin Haritha (r.) und Zainab bint Dschahsch (r.) [33:37-
38]
Gnade erwiesen hattest: ”Behalte deine
Frau für dich und fürchte Allāh.“ Und
du verbargst das, was du in dir hegtest,
das, was Allāh ans Licht bringen wollte,
und du fürchtetest die Menschen,
während Allāh es ist, Den du in
Wirklichkeit fürchten sollst. Dann aber,
als Zaid seine eheliche Beziehung mit
ihr beendet hatte, verbanden Wir sie
ehelich mit dir, damit die Mu'minūn in
Bezug auf die Frauen ihrer
angenommenen Söhne nicht in
Verlegenheit gebracht würden, wenn
diese ihre ehelichen Beziehungen mit
ihnen beendet haben. Und Allāhs
Befehl muss vollzogen werden. [33:37]
Es bringt den Propheten in keine
Verlegenheit, was Allāh für ihn
angeordnet hat. Das war Allāhs
Vorgehen gegen jene, die vordem
dahingingen, und Allāhs Befehl ist ein
unabänderlicher Beschluss [33:38]
143
Al-Ahzāb (Die Parteien)
Ibn Kathir erläutert weiter:
وأمها أميمة- وكان رسول اهلل صلى اهلل عليه وسلم قد َزّوجه بابنة عمته زينب بنت جحش اْلسدية
ومخسني حم ّدا من،ودر ًعا ِ ِ
ْ ، وم ْل َحفة، ومخارا، وستني درمها،وأصدقها عشرة دنانْي- بنت عبد املطلب
مث وقع، فمكثت عنده قريبا من سنة أو فوقها، قاله مقاتل بن حيان. وعشرة أمداد من متر،طعام
"أمسك: فجاء زيد يشكوها إل رسول اهلل صلى اهلل عليه وسلم فجعل رسول اهلل يقول له،بينهما
ِ ِ َّ َ ﴿ وحختْ ِفي ِِف نَ ْف ِس: قال اهلل تعال." واتق اهلل،عليك زوجك
َّاس َواللَّهح
َ ك َما اللهح حمْبديه َوَختْ َشى الن َ
. ﴾ َح ُّق أَ ْن َختْ َشاهح
َأ
Der Gesandte Allahs (s.a.s.) hatte Zaid mit der Tochter seiner Tante
väterlicherseits verheiratet,91 mit Zainab bint Dschahsch al-Asadijja. Ihre Mutter
war Umaima bint Abdulmuttalib. Er gab als Brautgabe 10 Goldtaler (Dinare), 60
Silbertaler (Dirhams), eine Kopfbedeckung, ein Schild und 50 Mudd92 Essen und
dazu 10 Mudd Datteln. Dies berichtete Muqatil ibn Hajjān. Sie blieb etwa ein Jahr
oder etwas länger bei ihm. Dann gab es Zwietracht zwischen den beiden
Eheleuten und Zaid kam daraufhin zum Gesandten Allahs (s.a.s.), um sich über
sie zu beschweren. Da sagte der Gesandte Allahs (s.a.s.) zu ihm: "Behalte deine
Frau für dich und fürchte Allah". Allah, der Erhabene, sagt: Und du verbargst das,
was du in dir hegtest, das, was Allāh ans Licht bringen wollte, und du
fürchtetest die Menschen, während Allāh es ist, Den du in Wirklichkeit
fürchten sollst. [33:37]
91 D.h. Zainab bint Dschahsch war eine Cousine des Propheten (s.a.s.)
92 ein Mudd entspricht ca. 1/2 kg.
144
Die Angelegenheit von Zaid bin Haritha (r.) und Zainab bint Dschahsch (r.) [33:37-
38]
Thābit berichtet, dass Anas bin Malik (r.) sagte: "Der Koranvers(teil) "Und du
verbargst das, was du in dir hegtest, das, was Allāh ans Licht bringen wollte"
[33:37] wurde über die Angelegenheit von Zainab, der Tochter von Dschahsch, und Zaid
ibn Hāritha herabgesandt".93
عن علي بن زيد، حدثنا ابن عيينة، حدثنا علي بن هاشم بن مرزوق، حدثنا أِب:وقال ابن أِب حامت
ك َما اللَّهح حمْب ِد ِيه ِ
َ ﴿ َوحختْفي ِِف نَ ْف ِس: سألِن علي بن احلسني ما يقول احلسن ِف قوله:بن حج ْدعان قال
َل ولكن اهلل أعلم نبيه أهنا ستكون من:َح ُّق أَ ْن َختْ َشاهح ] ﴾ ؟ فذكرت له فقال َ َّاس َواللَّهح أ
َ [ َوَختْ َشى الن
: فقال. وأمسك عليك زوجك، اتق اهلل: فلما أتاه زيد ليشكوها إليه قال،أزواجه قبل أن يتزوجها
. وختفي ِف نفسك ما اهلل مبديه،قد أخربتك أين حمَزّوجكها
Ibn Abi Hatim berichtet, dass Ali bin Zaid bin Dschud'ān sagte: "Es fragte mich
Ali bin al-Hussain, was al-Hasan (al-Basri) zu der folgenden Aussage Allahs sagt:
"Und du verbargst das, was du in dir hegtest, das, was Allāh ans Licht bringen
wollte" [33:37], worauf ich ihm diese erklärte. Da sagte er: "Nein, das stimmt nicht.
Sondern Allah ließ Seinen Propheten wissen, dass sie zu seinen Frauen gehören
wird, bevor er sie heiratete. Als dann Zaid zu ihm kam, und sich bei ihm über sie
beklagte, sagte er: "Fürchte Allah, und behalte deine Frau für dich". Da sagte Er:
"Ich habe dir doch mitgeteilt, dass Ich sie dir zur Frau geben werde, und du
verbargst das, was du in dir hegtest, das, was Allāh ans Licht bringen wollte"."
Ungefähr dieselbe Aussage wird von Suddijj diesbezüglich überliefert.
145
Al-Ahzāb (Die Parteien)
ِ ِ ِ َ رس
ب أ َْر َس َل ت يَا َزيْنَ ح ت َعلَى َعقِِب فَ حق ْل ح صح ْ صلَّى اللَّهح َعلَْيه َو َسلَّ َم ذَ َكَرَها فَ َولَّْيتح َها ظَ ْه ِري َونَ َك َ ول اللَّه َح
ت إِ َل ِ ٍ ِ ِول اللَّ ِه صلَّى اللَّه علَي ِه وسلَّم ي ْذ حكر ِك قَالَت ما أَنَا ب
ْ صان َعة َشْيئًا َح َّىت أ َحوامَر َرِِّب فَ َق َام َ َ ْ ح َْ ََ َ َ ح َ َر حس ح
َ َصلَّى اللَّهح َعلَْي ِه َو َسلَّ َم فَ َد َخ َل َعلَْي َها بِغَ ِْْي إِ ْذ ٍن ق ِ مس ِج ِدها ونَزَل الْ حقرآ حن وجاء رس ح
ال َولََق ْد َ ال فَ َق َ ول اللَّه َ ْ َ َ َ ْ ََ ََح
ِ ِ ْ صلَّى اللَّهح َعلَْي ِه َو َسلَّ َم أَطْ َع َمنَا ِ َ َن رس
َّاس َوبَق َي َّه حار فَ َخَر َج الن ح َ ني ْامتَ َّد الن َ اخلحْب َز َواللَّ ْح َم ح َ ول اللَّه َرأَيْتحنَا أ َّ َ ح
صلَّى اللَّهح َعلَْي ِه َو َسلَّ َم َواتَّبَ ْعتحهح فَ َج َع َل يَتَتَبَّ حع ِ ت ب ع َد الطَّع ِام فَخرج رس ح
َ ول اللَّه َ ََ َ َ ح
ِ
ْ َ ال يَتَ َح َّدثحو َن ِِف الْبَ ْي ٌ ِر َج
ِ َ حجر نِسائِِه يسلِّم علَي ِه َّن وي حق ْلن يا رس
َن الْ َق ْوَم ْ ال فَ َما أ َْد ِري أَنَا أ
َّ َخبَ ْرتحهح أ َ َك ق َ َت أ َْهل
َ ف َو َج ْد َ ول اللَّه َكْي ح ََ َ ح َ ح َ ْ ََ َ َ َ ح
السْت َر بَْي ِِن َوبَْي نَهح َونََزَل ِّ ت أ َْد حخ حل َم َعهح فَأَلْ َقى ت فَ َذ َهْب ح َ ال فَانْطَلَ َق َح َّىت َد َخ َل الْبَ ْي َ ََخبَ َرِين قْ قَ ْد َخَر حجوا أ َْو أ
ظ الْ َق ْوحم ِِبَا حو ِعظحوا بِِه َ ال َوحو ِعَ َاب ق
احل َج ح
ِْ
َز َاد ابْ حن َرافِ ٍع ِِف َح ِديثِ ِه
ين إِنَاهح إِ َل قَ ْولِِه َواللَّهح ََل يَ ْستَ ْحيِي ِم ْن ِ ٍ ِ
َ َِّب إَل أَ ْن يح ْؤ َذ َن لَ حك ْم إ َل طَ َعام َغْي َر نَاظ ِر
َِّ ِّ ِوت الن َ ﴿ََل تَ ْد حخلحوا بحيح
﴾احلَ ِّق
ْ
Thābit berichtet, dass Anas sagte: "Als Zainab ihre Wartezeit vervollständigt hatte,
sagte der Gesandte Allahs (s.a.s.) zu Zaid: "Mache eine Anfrage bei ihr für mich"94.
Zaid machte sich auf und als er zu ihr kam, knetete sie gerade ihren Teig. Er berichtet:
"Als ich sie sah, empfand ich innerlich auf einmal großen Respekt für sie, so dass ich sie
nicht anschauen konnte, da der Gesandte Allahs (s.a.s.) ihr einen Heiratsantrag machen
wollte (wörtl. sie erwähnt hat). Und so drehte ich ihr den Rücken und wandte mich in die
Richtung, aus der ich kam (wörtl. wendete mich auf meinen Fersen). Daraufhin sagte ich:
"O Zainab, der Gesandte Allahs hat mich geschickt, weil er dir einen Heiratsantrag
machen möchte (wörtl. erwähnte dich)". Sie antwortete: "Ich werde darauf nicht
antworten (wörtl. nichts machen), bevor ich nicht meinen Herrn um Rechtleitung gebeten
habe". Daraufhin ging sie an ihren Gebetsplatz. Und (währenddessen) wurden (die
94 d.h. der Prophet (s.a.s.) schickte Zaid bin Haritha zu Zainab, dass er ihr einen
Heiratsantrag des Propheten (s.a.s.) ausrichten solle.
146
Die Angelegenheit von Zaid bin Haritha (r.) und Zainab bint Dschahsch (r.) [33:37-
38]
entsprechenden) Koran(verse) herabgesandt. Daraufhin kam der Gesandte Allahs(s.a.s.)
und trat bei ihr ein, ohne (um) Erlaubnis (zu bitten) [...] ".95
ال
َ َس ق ٍ َت َع ْن أَن ٍ َِْح حد حدَّثَنَا حُم َّم حد بن أَِِب ب ْك ٍر الْم َقد َِّمي حدَّثَنَا َْحَّاد بن زي ٍد عن ثَاب
ْ َ َْ ح ْ ح َ ُّ َ ْ ح َ ح َ َ ْ َحدَّثَنَا أ
كَ ك َزْو َج َ ك َعلَْي ْ ول اتَّ ِق اللَّ َه َوأ َْم ِس
صلَّى اللَّهح َعلَْي ِه َو َسلَّ َم يَ حق ح ُّ َِجاءَ َزيْ حد بْ حن َحا ِرثَةَ يَ ْش حكو فَ َج َع َل الن
َ َِّب
ب تَ ْف َخ حر ت َزيْنَ ح ْ َال فَ َكانَ َصلَّى اللَّهح َعلَْي ِه َو َسلَّ َم َك ِامتًا َشْيئًا لَ َكتَ َم َه ِذ ِه ق ِ ال أَنَس لَو َكا َن رس ح
َ ول اللَّه َح ْ ٌ َ َق
ول َزَّو َج حك َّن أ ََهالِي حك َّن َوَزَّو َج ِِن اللَّهح تَ َع َال ِم ْن فَ ْو ِق َسْب ِع
صلَّى اللَّهح َعلَْي ِه َو َسلَّ َم تَ حق ح ِّ َِعلَى أ َْزَو ِاج الن
َ َِّب
ات ٍ َْسو
ََ
ب َوَزيْ ِد بْ ِن َحا ِرثََة ِ ِ ْ َك ما اللَّه مب ِد ِيه وَختْ َشى النَّاس ﴾ نَزل
َ َت ِف َشأْن َزيْن َ َ
ِ ِ ِ
َ ْ ﴿ َوحختْفي ِف نَ ْفس َ َ ح ح:َو َع ْن ثَابت
ٍِ
Thābit96 berichtet, dass Anas sagte: "Zaid Ibn Haritha kam klagend, und der Prophet,
Allahs Segen und Friede auf ihm, sagte zu ihm: »Fürchte Allah und behalte deine Frau
für dich!« Anas führt weiter aus: "Wenn der Gesandte Allahs, Allahs Segen und Friede
auf ihm, etwas verheimlicht hätte (vom Koran), so hätte er dies97 verheimlicht. Zainab war
oft sehr stolz gegenüber den Frauen des Propheten, Allahs Segen und Friede auf ihm,
indem sie Folgendes zu sagen pflegte:»Eure Familien haben sich für eure Ehen (mit dem
Propheten) entschieden, und Allah hat meine Ehe über Sieben Himmel bestimmt.«
Thābit berichtet weiter: "Und du verbargst das, was du in dir hegtest, das, was
Allāh ans Licht bringen wollte [33:37] wurde über die Angelegenheit von Zainab
und Zaid ibn Hāritha herabgesandt.".98
147
Al-Ahzāb (Die Parteien)
33.13 Ausrichtung der Botschaft Gottes [33:39]
148
Muhammad (s.a.s.) ist der letzte der Propheten [33:40]
unter den Christen, die ja nur im Verborgenen ihre Religion praktizieren und sich
treffen konnten, ausbreiteten.
[...]
Heute ist es die Aufgabe der Muslime, die Botschaft des Islams rein und in seiner
ganzen Form den Menschen zu überbringen. Um dies zu erreichen, soll der
Muslim sogar unter Umständen sein Leben einsetzen. Ein Beispiel, woran das klar
zu sehen ist, ist der Ausspruch des Propheten (s.a.s.), in dem er sagt, dass der
vorzüglichste Märtyrer Hamza (r.) ist und derjenige, der das Wort der Wahrheit
vor einem Tyrannen sagt und dann getötet wird. D.h. um das Wort der Wahrheit,
was ja nichts anderes als die volle Dimension des Islams ist, zu sagen, und somit
die Botschaft des Islams zu bewahren, setzt er sein Leben ein.
Muḥammad ist nicht der Vater eines
eurer Männer, sondern der Gesandte
Allāhs und der letzte aller Propheten,
und Allāh besitzt die volle Kenntnis
aller Dinge. [33:40]
149
)Al-Ahzāb (Die Parteien
sondern der Gesandte Allāhs und der letzte aller Propheten, und Allāh besitzt
die volle Kenntnis aller Dinge. [33:40] - Ibn Kathir führt u.a. folgende Hadithe
zur Erläuterung an:
ِ ِ ِ ان حدَّثَنَا سلِيم بن حيَّا َن حدَّثَنَا سعِ ح ِ ِ ٍ
يد بْ حن مينَاءَ َع ْن َجابِ ِر بْ ِن َعْبد اللَّه َرض َي اللَّهح َ َ ح ْح َ َ َحدَّثَنَا حُمَ َّم حد بْ حن سنَ َ
ال
َعْن حه َما قَ َ
َحسنَ َها إَِّال مو ِ ِ ِ ِ ِ
ض َع َْ صلَّى اللَّهح َعلَْيه َو َسلَّ َم َمثَلي َوَمثَ ُل ْاْلَنْبيَاء َك َر ُج ٍل بَنَى َد ًارا فَأَ ْك َملَ َها َوأ ْ َ ال النِ ُّ
َِّب َ قَ َ
ض ُع اللَّبِنَ ِة
لَبِنَ ٍة فَجعل النَّاس ي ْد ُخلُونَ َها وي تَ ع َّجبو َن وي ُقولُو َن لَوَال مو ِ
ْ َْ ََ َ ُ ََ ََ َ ُ َ
Dschabir Ibn 'Abdullah, Allahs Wohlgefallen auf beiden, berichtete, dass der
Prophet, Allahs Segen und Friede auf ihm, sagte: "Mein Gleichnis mit den
(übrigen) Propheten ist das eines Mannes, der ein Haus bis zu seiner
Vollständigkeit und Schönheit gebaut, und dabei eine Stelle ausließ, in der ein
Ziegel fehlte. Die Leute, die in das Haus traten und es bewunderten, sagten:
»Schöner wäre es gewesen, wenn der Stein an dieser Stelle nicht gefehlt hätte!« 99
99 Dies berichteten Buchari(3534) und Muslim(2287). Der hiesige Wortlaut ist der von
Buchari(3534).
150
Verehrung Allahs durch Lobpreisung - takbir und tasbih [33:41-44]
Anas ibn Malik (r.) berichtet: "Der Gesandte Allahs (s.a.s.) hat gesagt: "Die
Gesandschaft und das Prophetentum sind schon beendet, und es gibt keinen
Gesandten nach mir und keinen Propheten!" Da bedrückte dies die Leute, und so sagte
er: "Aber es gibt die guten Verheissungen!" Da sagten sie: "O Allahs Gesandter, und
was sind die guten Verheissungen?" Er sagte: "Das Traumgesicht des Muslims,
welches ein Teil der Teile des Prophetentums ist"." 100
100 Dies berichtete Tirmidhi(2272). Albani erklärte den Hadith für gesund (sahih).
101 Dies berichteten Buchari(3534) und Muslim(2287). Der hiesige Wortlaut ist der von
Buchari(3534).
151
Al-Ahzāb (Die Parteien)
und lobpreist Ihn morgens und
abends. [33:42]
Er ist es, Der euch segnet, und Seine
Engel bitten für euch, dass Er euch aus
den Finsternissen zum Licht führe.
Und Er ist Barmherzig gegen die
Mu'minūn. [33:43]
Ihr Gruß an dem Tage, da sie Ihm
begegnen, wird sein: ”Frieden!“ Und
Er hat für sie einen ehrenvollen Lohn
bereitet. [33:44]
َ عن ابن عباس ِف قوله ﴿ اذْ حك حروا اللَّه، عن علي، ثِن معاوية: قال، ثنا أَبو صاحل: قال،حدثِن علي
مث عذر أهلها ِف حال، َل يفرض على عباده فريضة إَل جعل هلا حدًّا معلوما:ِذ ْكًرا َكثِ ًْيا ﴾ يقول
قال، فإن اهلل مل جيعل له حدًّا ينتهي إليه ومل يعذر أحدا ِف تركه إَل مغلوبا على عقله،عذر غْي الذكر
ِ
والغَّن، وِف السفر واحلضر،ودا َو َعلَى حجنحوبِ حك ْم﴾ بالليل والنهار ِف الرب والبحر ً ﴿فَاذْ حك حروا اللَّهَ قيَ ًاما َوقحعح
َصيَل﴾ فإذا ِ ﴿وسبِّحوه بكْرًة وأ: وقال. وعلى كل حال، والسر والعَلنية، والسقم والصحة،والفقر
َ َ ََ ح حح
ِ ِ
. ﴾صلِّي َعلَْي حك ْم َوَمَلئ َكتحهحَ ﴿ حه َو الَّذي يح: قال اهلل عز وجل،فعلتم ذلك؛ صلى عليكم هو ومَلئكته
Ali ibn abi Talha berichtet von Ibn Abbas, dass dieser bezüglich "Gedenkt Allāhs
in häufigem Gedenken" [33:41] sagte: "Allah, der Erhabene, hat bei jeder Pflicht, die
er Seinen Dienern auferlegte, ein bestimmtes Maß festgesetzt und auch Bedingungen
festgelegt, wann man davon befreit ist - außer beim Gedenken an Allah (arab. dhikr): Beim
Gedenken an Allah gibt es keine Grenze, und Allah hat auch niemanden unter bestimmten
Umständen genehmigt, es zu unterlassen, es sei denn, jemand hat seinen Verstand
verloren hat (d.h. jemand, der geisteskrank ist oder aber schläft). Und so sagt Er:
152
Verehrung Allahs durch Lobpreisung - takbir und tasbih [33:41-44]
"Gedenkt Allahs im Stehen, im Sitzen und auf der Seite liegend" [4:103] - also am
Tag und in der Nacht, auf dem Lande und zur See, auf der Reise und zu Hause, wenn man
reich ist und wenn man arm ist, wenn man gesund ist und wenn man krank ist, im
Geheimen und Öffentlich, überhaupt in jeder Lage. Des Weiteren sagt Er: und lobpreist
Ihn morgens und abends. [33:42] . Wenn ihr dies tut, so segnet Er euch und Seine
Engel werden Bittgebete für euch machen, denn Allah, der Erhabene, hat gesagt: Er ist es,
Der euch segnet, und Seine Engel bitten für euch [33:43]".102
Nach dem Lesen des Korans gibt es keine Art des Gottesdienstes, die besser wäre
als dhikr und du'a. Es gibt viele Koranstellen, die zum Gedenken Allahs aufrufen,
u.a.:
102 Tabari führt diese gesamte Überlieferung im Tafsir zu [33:43] an, sowie mit einer leicht
anderen Überliefererkette ohne den letzten Satz im Tafsir zu [4:103].
153
Al-Ahzāb (Die Parteien)
Abu Huraira (r.) berichtete: Der Gesandte Allahs (s.a.s.) hat gesagt: "Allah –
erhaben ist Er – hat gesagt: 'Ich bin so, wie mein Diener von Mir denkt, und Ich bin
bei ihm (gegenwärtig), wenn er Meiner gedenkt. Gedenkt er Meiner in sich, so
gedenke Ich seiner in Mir. Und wenn er Meiner in einer Schar gedenkt, werde Ich
seiner in einer besseren Gesellschaft gedenken'."103
Abu Huraira und Abu Sa'id Al-Khudri (r.) berichteten: Der Gesandte Allahs
(s.a.s.) hat gesagt: "Nie versammeln sich Leute in einem der Häuser Allahs, um
Allahs zu gedenken, ohne dass die Engel sie mit ihren Flügeln (beschützend)
umgeben, (Allahs) Barmherzigkeit sie bedeckt, Allahs friedvolle Gegenwart
(Sakina) auf sie herabkommt und Allah ihrer gedenkt".104
Abu Malik al-Asch'ari (r.) berichtete: Der Gesandte Allahs (s.a.s.) hat gesagt: "Die
Reinheit ist die Hälfte des Iman, alhamdulillah – Alles Lob gebührt Allah – füllt
die Waagschale (am Tag des Gerichts) und subhanallahi walhamdulillah –
Gepriesen ist Allah und alles Lob gebührt Allah – füllen, was zwischen Himmeln
und Erde (an Raum) ist".105
In [33:43] kommt die Verbalform des arabischen Worts "salāt" zweimal vor.
Einmal in Bezug auf Allah und einmal in Bezug auf Seine Engel. Es ist das gleiche
Wort, welches in Bezug auf den Menschen für das rituelle Gebet (arab. salāt)
benutzt wird:
Er ist es, Der euch segnet (arab. jusallī), und Seine Engel bitten für euch, dass Er
euch aus den Finsternissen zum Licht führe. Und Er ist Barmherzig gegen die
Mu'minūn. [33:43]
D.h. wenn Allah "salāt" macht, dann bedeutet dies, dass Er segnet bzw.
Barmherzigkeit spendet. In dem bekannten Satz "salla-l-Lahu 'alaihi wa sallam"
154
Eigenschaften des Propheten (s.a.s.), wie sie auch in der Thora beschrieben sind
[33:45-48]
bittet man Allah, dass Er den Propheten segnen möge, also dass Allah "salāt" auf
den Propheten machen möge.
Wenn die Engel "salāt" machen, dann bedeutet dies, dass sie Bittgebete für
jemanden machen. Wenn der Mensch "salāt" macht, dann bedeutet dies, dass der
das rituelle Gebet verrichtet - oder aber, dass man um Gottes Segen für jemanden
bittet:
Wahrlich, Allāh sendet Segnungen auf den Propheten, und Seine Engel bitten
darum für ihn. O ihr Mu'minūn, bittet (auch) ihr für ihn (arab. sallū 'laihi)
(wörtl. macht salāt für ihn) und wünscht ihm Frieden in aller Ehrerbietung.
[33:56]
Ihr Gruß an dem Tage, da sie Ihm begegnen, wird sein: ”Frieden!“ [33:44] - Ibn
Kathir sagt sinngemäß: Vom äußeren Wortlaut scheint es - und Allah weiß es am
besten -, dass damit gemeint ist, dass Allah, der Erhabene, sie (d.h. die Mu'minūn)
grüßen wird an dem Tag, an dem sie Ihm begegnen werden, so wie Allah, der
Erhabene, in Sure Yasin sagt: „Frieden!“ - ein Wort von einem barmherzigen
Herrn [36:58]
Ibn Kathir führt weiter aus: Qatada sagt jedoch, dass hiermit gemeint ist, dass sie
(d.h. die Mu'minūn) sich an dem Tag, an dem sie auf Allah treffen, gegenseitig mit
dem Friedensgruß begrüßen.
Und Er hat für sie einen ehrenvollen Lohn bereitet. [33:44] - Das heißt, das
Paradies und all das, was die Mu'minūn dort genießen dürfen.
33.16 Eigenschaften des Propheten (s.a.s.), wie sie auch in der Thora
beschrieben sind [33:45-48]
O Prophet, Wir haben dich als einen
Zeugen, als Bringer froher Botschaft und
als Warner entsandt [33:45]
und mit Seiner Erlaubnis als einen
Ausrufer zu Allāh und als eine
155
Al-Ahzāb (Die Parteien)
lichtspendene Leuchte. [33:46]
Und verkünde den Mu'minūn die frohe
Botschaft, dass ihnen von Allāh große
Huld zuteil werde. [33:47]
Und gehorche nicht den Kāfirūn und den
Heuchlern und beachte ihr Ungemach
nicht, und vertraue auf Allāh; denn Allāh
genügt als Beschützer. [33:48]
Ibn Kathir zitiert zur Erläuterung der obigen Verse einen Hadith im Wortlaut von
Ahmad, wobei er erwähnt, dass auch Buchari den Hadith zweimal berichtet,
einmal im Kapitel "Handel (bujū')" und einmal im Kapitel "Tafsir"106.
Hier dieser Hadith im Wortlaut von Ahmad:
عن هَلل بن علي عن عطاء بن، حدثنا فحلَْيح بن سليمان، حدثنا موسى بن داود:قال اإلمام أْحد
أخربين عن صفة رسول اهلل صلى اهلل عليه: لقيت عبد اهلل بن عمرو بن العاص فقلت:يسار قال
َِّب إِنَّا
ُّ ِ ﴿ يَا أَيُّ َها الن: واهلل إنه ملوصوف ِف التوراة بصفته ِف القرآن، أجل: قال.وسلم ِف التوراة
لست بفظ وَل، ْسيتك املتوكل، أنت عبدي ورسويل،اه ًدا َوحمبَشًِّرا َونَ ِذ ًيرا ﴾ وحرزا لْلميني ِ اك ش
َ َ َأ َْر َس ْلن
يقبضه اهلل حىت َ ولن، ولكن يعفو ويغفر، وَل يدفع السيئة بالسيئة،غليظ وَل سخاب ِف اْلسواق
." وقلوبا غلفا، وآذانا صما، فيفتح هبا أعينا عميا، بأن َل إله إَل اهلل،يقيم به امللة العوجاء
'Atā ibn Jasār berichtet: "Ich traf Abdullah ibn 'Amr ibn al-'As, woraufhin ich
sagte: "Berichte mir von den Eigenschaften (wörtl. der Eigenschaft) des Gesandten
106 im Abschnitt über die Erläuterung zum Koranvers der Sure "Al-Fath" "Wir haben dich
als einen Zeugen, als Bringer froher Botschaft und als Warner entsandt" [48:8]
156
Eigenschaften des Propheten (s.a.s.), wie sie auch in der Thora beschrieben sind
[33:45-48]
Allahs (s.a.s.)(, wie sie) in der Thora (erwähnt werden)". Er antwortete: "Ja,
wahrlich, bei Allah, er ist in der Thora so beschrieben wie im Koran: O Prophet, Wir
haben dich als einen Zeugen, als Bringer froher Botschaft und als Warner
entsandt [33:45] und als Schutz für die Analphabeten107. Du bist Mein Diener und Mein
Gesandter; Ich habe dir den Namen "al-Mutawakkil" (der, der sich (auf Allah) verlässt)
gegeben; du bist nicht rau und hart und nicht jemand, der laut auf den Märkten streitet.108
Er wehrt das Schlechte nicht mit Schlechtem ab, sondern sieht über die Fehler hinweg und
verzeiht, und Gott wird ihn nicht vorher zu Sich nehmen, bevor nicht das krumme Volk
auf den rechten Weg gebracht hat, nämlich (indem sie sagen,) dass es keinen Gott außer
Allah gibt, und damit (gegenüber der Wahrheit) blinde Augen, taube Ohren und
verschlossene Herzen öffnet".109
َع ْن، َع ْن َعطَ ِاء بْ ِن يَ َسا ٍر، َع ْن ِهَلَِل بْ ِن أَِِب ِهَلٍَل،َ َحدَّثَنَا َعْب حد الْ َع ِزي ِز بْ حن أَِِب َسلَ َمة،َحدَّثَنَا َعْب حد اللَّ ِه
َِّب إِنَّا ِ ِ ِ َّ اص رضى اهلل عنهما أ ِ َعْب ِد اللَّ ِه بْ ِن َع ْم ِرو بْ ِن الْ َع
ُّ ِ اْليَةَ الَِّيت ِِف الْ حق ْرآن ﴿يَا أَيُّ َها الن،َن َهذه
ِ اك ش
اه ًدا َوحمبَشًِّرا َو ِح ْرًزا ِ َ َاه ًدا َوحمبَشًِّرا َونَ ِذ ًيرا﴾ ق
ِ اك ش
َ َ ََِّب إِنَّا أ َْر َس ْلن
ُّ ِ يَا أَيُّ َها الن:ال ِِف الت َّْوَراة َ َ َأ َْر َس ْلن
َس َو ِاق َوَلَ يَ ْدفَ حع ٍ يظ وَلَ س َّخ ٍِ ِ ِ
ْ اب بِاْل َ َ ظ َوَلَ َغل ٍّ ك الْ حمتَ وِّكل لَْيس بَِف ِ
َ َ َ َ ت َعْبدي َوَر حسويل َْسَّْيتح َ ْ أَن،نيَ ِّلْل ِّحمي
َّيم بِِه الْ ِملَّ َة الْ َع ْو َجاءَ بِأَ ْن يَ حقولحوا َلَ إِلَهَ إَِل ِ َّ َ ِص َف حح َولَ ْن يَ ْقب ِ ِ َّ ِالسيِّئةَ ب
َ ضهح اللهح َح َّىت يحق ْ َالسيِّئَة َولَك ْن يَ ْع حفو َوي َ َّ
ِ
اللَّهح فَيَ ْفتَ َح هبَا أ َْعيحنًا حع ْميًا َوآ َذانًا ح
.ص ًّما َوقحلحوبًا غحْل ًفا
'Atā ibn Jasār berichtet von Abdullah ibn 'Amr ibn al-'As (r.), dass dieser Vers (arab.
āja), der im Koran ist - O Prophet, Wir haben dich als einen Zeugen, als Bringer
froher Botschaft und als Warner entsandt [33:45] - (auch bereits) in der Thora ist:
107 arab. ummijjīn. Al-'Asqalāni: D.h. die (damaligen) Araber (zur Zeit des Propheten
Muhammad (s.a.s.)).
108 Al-Asqalani erläutert سخابفياالسواقmit"jemand, der laut in den Märkten bzw.
Handelsplätzen streitet"
109 Dies berichtete Ahmad.
157
Al-Ahzāb (Die Parteien)
"O Prophet, Wir haben dich als einen Zeugen, als Bringer froher Botschaft als Schutz für
die Analphabeten110 gesandt. Du bist Mein Diener und Mein Gesandter; Ich habe dir den
Namen "al-Mutawakkil" (der, der sich (auf Allah) verlässt) gegeben"; er ist nicht rau und
hart und nicht jemand, der laut auf den Märkten streitet.111 Er wehrt das Schlechte nicht
mit Schlechtem ab, sondern sieht über die Fehler hinweg und verzeiht, und Gott wird ihn
nicht vorher zu Sich nehmen, bevor nicht das krumme Volk auf den rechten Weg gebracht
hat, indem sie sagen "Es gibt keinen Gott außer Allah", und damit 112 wird er dann
(gegenüber der Wahrheit) blinde Augen, taube Ohren und verschlossene Herzen
öffnen".113
Hier der Wortlaut des Hadithes bei Buchari im Kapitel "Handel (bujū')"
(Buchari(2125)):
يت َعْب َد اللَّ ِه بْ َن َع ْم ِرو بْ ِن ِ َ َان حدَّثَنا فحلَيح حدَّثَنا ِه ََل ٌل عن عطَ ِاء ب ِن يسا ٍر ق
ال لَق ح ََ ْ َ َْ َ َ ٌ ْ َ َ ٍ ََحدَّثَنَا حُمَ َّم حد بْ حن ِسن
ِ ِ الْع
اص َرض َي اللَّهح َعْن حه َما قح ْل ح
ت َ
ِوف ِِف التَّوراة ِ ِ
َ َصلَّى اللَّهح َعلَْي ِه َو َسلَّ َم ِِف الت َّْوَراة ق ِ ِ ِ ِ ِْ أ
َْ ٌ ص َج ْل َواللَّه إِنَّهح لَ َم ْو ح
َ ال أ َ َخ ْربِين َع ْن ص َفة َر حسول اللَّه
ِ ض ِص َفتِ ِه ِِف الْ حقر
آن ِ بِبَ ْع
ْ
﴾ اه ًدا َوحمبَشًِّرا َونَ ِذ ًيراِ اك ش
َ َ ََِّب إِنَّا أ َْر َس ْلن
ُّ ِ﴿ يَا أَيُّ َها الن
َس َو ِاق َوََل ٍ يظ وََل س َّخ ٍِ ِ ك املتَ وِّكل لَْي ِ ِ ِ
ْ اب ِِف ْاْل َ َ س ب َف ٍّظ َوََل َغل ِ
َ َ َ َ ت َعْبدي َوَر حسويل َْسَّْيتح َ ْني أَن َ َِّوح ْرًزا ل ْْل ِّحمي
ِ ِ السيِّئَةَ ولَ ِكن ي ع حفو وي ْغ ِفر ولَن ي ْقبِضه اللَّه ح َّىت ي ِق ِ َّ ِي ْدفَع ب
َيم بِه الْملَّ َة الْ َع ْو َجاءَ بِأَ ْن يَ حقولحوا ََل إِلَه
َ السيِّئَة َّ َ ْ َ ْ َ َ ح َ ْ َ َ ح ح َ ح َ ح
ِ
ص ًّما َوقحلحوبًا غحْل ًفا إََِّل اللَّهح َويَ ْفتَ حح هبَا أ َْعيحنًا عح ْميًا َوآ َذانًا ح
ال َسعِي ٌد َع ْن ِه ََل ٍل َع ْن َعطَ ٍاء َع ْن ابْ ِن َس ََلٍم َ َتَابَ َعهح َعْب حد الْ َع ِزي ِز بْ حن أَِِب َسلَ َمةَ َع ْن ِه ََل ٍل َوق
}ف ٌ { غحْل
110 arab. ummijjīn. Al-'Asqalāni: D.h. die (damaligen) Araber (zur Zeit des Propheten
Muhammad (s.a.s.)) ([Al-'Asqalani])
111 Al-Asqalani erläutert سخابفياالسواقmit"jemand, der laut in den Märkten bzw.
Handelsplätzen streitet" ([Al-'Asqalani])
112 Al-Asqalani: D.h. mit dem Wort des Tauhid, dass es keinen Gott außer dem Einzigen
gibt. ([Al-'Asqalani])
113 Dies berichtete Buchari(4838).
158
Scheidung vor Vollzug der Ehe [33:49]
ٍ ٍ
ف إِذَا َملْ يَ حك ْن خمَْتحونًا
س َغ ْل َفاءح َوَر حج ٌل أَ ْغلَ ح ٌ حك ُّل َش ْيء ِِف ِغ ََلف َسْي
ف أَ ْغلَ ح
ٌ ف َوقَ ْو
159
Al-Ahzāb (Die Parteien)
Aischa berichtete: "Ein Mann sprach die Scheidungserklärung von seiner Frau zum
dritten Male aus 114 , und seine geschiedene Frau heiratete einen anderen, von dem sie
wieder (ehe er sie berührte) geschieden wurde. Dazu wurde der Prophet, Allahs Segen und
Friede auf ihm, gefragt, ob sie nunmehr rechtmäßig den ersten heiraten dürfe. Der Prophet
sagte: »Nein! Erst wenn dieser (zweite) von ihr das Süße geschmeckt hat, wie der
erste (Mann) es auch schmeckte.« "115
Ibn Kathir sagt weiter sinngemäß: Ebenfalls sind die Gelehrten übereingekommen
(arab. idschmā'), dass jedoch eine Frau, deren Ehemann stirbt, bevor die Ehe
vollzogen wird, die normale Wartefrist für eine Witwe von vier Monaten und
zehn Tagen einhalten muss.
So gebt ihnen (in dem Fall) eine Verpflegung und entlasst sie auf schöne Weise.
[33:49] - Ibn Kathir: Die (Anweisung zur) Verpflegung (arab. mut'a) ist in diesem
Fall allgemeiner gehalten als die genaue Hälfte der festgelegten Brautgabe (arab.
mahr).
Allah, der Erhabene, sagt: Es ist kein Vergehen für euch, wenn ihr die Frauen
scheidet, bevor ihr sie berührt oder ihnen eine Brautgabe gewährt. Doch
gewährt ihnen Versorgung: der Wohlhabende (nach dem), was er vermag, und
der Minderbemittelte (nach dem), was er vermag - eine Versorgung auf gütige
114 Muhammad Rassoul (Allah möge ihm barmherzig sein): Dabei handelt es sich um den
sog. Talaq ba'in (= endgültige Scheidung). Läuft nach der zweiten widerruflichen
Scheidung die Wartefrist ('Idda) ab, ohne dass der Ehemann diese widerruft, so ist die
dritte Scheidung endgültig und unwiderruflich die letzte, und die beiden Ehepartner
dürfen nach Vers 230 der zweiten Sure, Al-Baqara, nicht mehr erneut die Ehe eingehen,
bis die Frau einen anderen Mann geheiratet, mit ihm die ehelichen Beziehungen
vollzogen hat, und dann von diesem geschieden worden ist. Eine proforma
Eheschließung, ohne Berührung der Frau, um die Wiederheirat mit dem ersten
Ehemann zu legitimieren, ist verboten (haram). Durch das Ultimatum des Qur'an wird
dem Familiendrama und der Willkür des Mannes gegenüber der Frau ein Ende gesetzt.
Vgl. Rassoul, Die Scheidung nach islamischem Recht, Islamische Bibliothek, Köln
"Berührung der Frau" bedeutet hier Vollzug der Ehe, also Geschlechtsverkehr.
115 Dies berichtete Buchari(5261).
160
Scheidung vor Vollzug der Ehe [33:49]
Weise. (Dies ist) eine Verpflichtung für die Gütigen. [2:236] Und wenn ihr sie
scheidet, bevor ihr sie berührt habt, jedoch nachdem ihr ihnen eine Brautgabe
ausgesetzt habt, dann zahlt die Hälfte dessen, was ihr ausgesetzt habt, es sei
denn, sie erlassen es (euch) oder der, in dessen Hand der Ehebund ist, erlässt es.
Und wenn ihr es erlasst, so kommt das der Gottesfürchtigkeit näher. Und
vergesst nicht, einander Güte zu erweisen. Wahrlich, Allāh sieht wohl, was ihr
tut. [2:237]
Siehe auch die Erläuterungen zu den oben erwähnten Koranversen [2:236-237] in
Band 1.
حسْي ٍد قَ َاَل تَ َزَّو َج ِِ ِ َّالر ْْحَ ِن َع ْن َعبَّ ي َع ْن َعْب ِد ِ ِاحلسني بن الْول
ُّ يد الن َّْي َسابحوِر
َ اس بْ ِن َس ْه ٍل َع ْن أَبيه َوأَِِب أ َ ال ْح َ ْ ح ْ ح َ ََوق
ِ ِ ِ ِ
ت ْ ت َعلَْيه بَ َس َط يَ َدهح إِلَْي َها فَ َكأَن ََّها َك ِرَهْ َيل فَلَ َّما أ ْحدخل َ ت َشَراح َ صلَّى اللَّهح َعلَْيه َو َسلَّ َم أ َحمْي َمةَ بِْن ُّ ِالن
َ َِّب
ِ ْ َّني را ِزقِي
ِ ٍ َذلِك فَأَمر أَبا أ
ني حسْيد أَ ْن حجيَ ِّهَزَها َويَك ح
َ ْ َْس َوَها ثَ ْوب َ َ ََ َ
الر ْْحَ ِن َع ْن ْحََْزَة َع ْن أَبِ ِيه َو َع ْن
َّ يم بْ حن أَِِب الْ َوِزي ِر َحدَّثَنَا َعْب حد ِ ِ ٍ ِ َّ
َحدَّثَنَا َعْب حد الله بْ حن حُمَ َّمد َحدَّثَنَا إبْ َراه ح
َعبَّا ِس بْ ِن َس ْه ِل بْ ِن َس ْع ٍد َع ْن أَبِ ِيه ِهبَ َذا
Abbas ibn Sahl berichtet von seinem Vater und von Abu Usaid, dass beide sagten:
"Der Prophet (s.a.s.) heiratete Umaimata bint Scharāhīl. Als sie zu ihm hereingebracht
wurde, streckte er seine Hand zu ihr aus. Da schien es so, als ob ihr das nicht genehm war
(wörtl. als ob sie dies hasste). Daraufhin wies er Abu Usaid an, dass er sie austatten und
ihr zwei [...] Kleider geben solle".116
In den Erläuterungen zu diesem Hadith von Ibn Hadschar wird klar, dass damit
gemeint ist, dass der Prophet (s.a.s.) diese Frau schied, nachdem es ihr
unangenehm schien, dass er sich ihr näherte.
161
Al-Ahzāb (Die Parteien)
33.18 Die Frauen, die Allah dem Propheten (s.a.s.) erlaubt hat zu
heiraten [33:50-52]
O Prophet, Wir erlaubten dir deine
Gattinnen, denen du ihre Brautgabe
gegeben hast, und jene, die deine
rechte Hand besitzt aus (der Zahl)
derer, die Allāh dir als Kriegsbeute
gegeben hat, und die Töchter deines
Onkels väterlicherseits und die
Töchter deiner Tanten väterlicher-
seits und die Töchter deines Onkels
mütterlicherseits und die Töchter
deiner Tanten mütterlicherseits, die
mit dir ausgewandert sind, und
jedwede Mu'mina, die sich dem
Propheten schenkt, vorausgesetzt,
dass der Prophet sie zu heiraten
wünscht; (dies gilt) nur für dich und
nicht für die Mu'minūn. Wir haben
bereits bekannt gegeben, was Wir
ihnen bezüglich ihrer Frauen
verordnet haben und bezüglich
jener, die ihre rechte Hand besitzt, so
dass sich (daraus) keine Verlegenheit
für dich ergibt. Und Allāh ist
Allverzeihend, Barmherzig. [33:50]
Du darfst die von ihnen aufschieben,
die du (aufzuschieben) wünschst,
und du darfst die annehmen, die du
(anzunehmen) wünschst; und wenn
du eine, die du entlassen hast,
wieder aufnehmen willst, dann trifft
dich kein Vorwurf. Das ist dazu
162
Die Frauen, die Allah dem Propheten (s.a.s.) erlaubt hat zu heiraten [33:50-52]
angetan, dass ihre Blicke
Zufriedenheit ausstrahlen und sie
sich nicht grämen und sie alle
zufrieden sein mögen mit dem, was
du ihnen zu geben hast. Und Allāh
weiß, was in euren Herzen ist; denn
Allāh ist Allwissend, Nachsichtig.
[33:51]
Es ist dir nicht erlaubt, künftig
(weitere) Frauen (zu heiraten), noch
sie gegen (andere) Frauen
einzutauschen, auch wenn ihre
Schönheit dir gefällt; (davon sind)
nur die ausgenommen, die deine
Rechte besitzt (d.h. deine
Sklavinnen). Und Allāh wacht über
alle Dinge. [33:52]
und jene, die deine rechte Hand besitzt aus (der Zahl) derer, die Allāh dir als
Kriegsbeute gegeben hat [33:50] - Ibn Kathir: D.h. Allah erlaubte dir, (wie auch
den anderen Muslimen) weibliche Krieggefangene, die aus der Kriegsbeute
stammen.
163
Al-Ahzāb (Die Parteien)
Der Propheten (s.a.s.) besaß Safijja bint Hujajj, Dschuwairijja bint al-Hārith, Maria
die Koptin, und Raihana bint Scham'ūn - möge Allah mit ihnen allen zufrieden
sein. Wie oben erwähnt, ließ er zwei von ihnen, nämlich Safijja und Dschuwairijja,
frei und heiratete sie.
Maria die Koptin war ein Geschenk des Herrschers von Ägypten an den
Propheten (s.a.s.).
und die Töchter deines Onkels väterlicherseits und die Töchter deiner Tanten
väterlicherseits und die Töchter deines Onkels mütterlicherseits und die
Töchter deiner Tanten mütterlicherseits, die mit dir ausgewandert sind, - Tabari
sagt hierzu:
ك ﴾ فأحل اهلل
َ اج ْر َن َم َع ِ َك وب ن
ِ َ ِات َخاالت ِ ِ ِ َك وب ن
َ ِات َع َّمات ِ
َ ك الَلتي َه َ َ َ ك َوبَنَات َخال َ َ َ ﴿ َوبَنَات َع ِّم
املهاجرات معه منهن دون من مل،صلَّى اهلل َعلَْي ِه َو َسلَّم من بنات عمه وعماته وخاله وخاَلته
َ له
.يهاجر منهن معه
und die Töchter deines Onkels väterlicherseits und die Töchter deiner Tanten
väterlicherseits und die Töchter deines Onkels mütterlicherseits und die
Töchter deiner Tanten mütterlicherseits, die mit dir ausgewandert sind [33:50],
somit erlaubte Allah ihm (d.h. dem Propheten) (s.a.s.) diejenigen von seinen
Cousinen (wörtl. die Töchter seiner Onkel und Tanten väterlicherseits und seiner
Onkel und Tanten mütterlicherseits) zu heiraten, die mit ihm ausgewandert sind.
(Von der Erlaubnis zur Ehe) sind diejenigen (Cousinen) ausgenommen, die nicht
mit ausgewandert sind, (sondern in Mekka geblieben sind und erst nach der
Eroberung Mekkas den Islam angenommen haben).
Ibn Kathir zitiert hierzu den folgenden Hadith, der diese Erläuterung stützt, und
in dem der Prophet (s.a.s.) um die Hand von Umm Hāni anhält, die zu denjenigen
gehörte, denen der Prophet (s.a.s.) bei der Eroberung von Mekka verzieh; sie
lehnte es jedoch mit einer Begründung ab, woraufhin Allah den obigen Koranvers
herabsandte. Der Hadith wird u.a. von Ibn Abi Hatim berichtet:
164
Die Frauen, die Allah dem Propheten (s.a.s.) erlaubt hat zu heiraten [33:50-52]
، عن السدي، حدثنا إسرائيل، حدثنا عبيد اهلل بن موسى،حدثنا ُممد بن عمار بن احلارث الرازي
مث، خطبِن رسول اهلل صلى اهلل عليه وسلم فاعتذرت إليه بعذري: عن أم هانئ قالت، عن أِب صاحل
ِ الَليت آت يت أحجوره َّن وما ملَ َكت ميِين
ك َ ك ِ َْ َ ح َ ح َ َ َ ْ َ ح
َ ك ممَّا أَفَاءَ اللَّهح َعلَْي َ اج
َ ك أ َْزَو ْ ﴿ إِنَّا أ:أنزل اهلل
َ ََحلَْلنَا ل
ومل أكن ممن هاجر، فلم أكن أحل له:ك ﴾ قالت ِ ﴿ :ك ﴾ إل قوله ِ
َ اج ْر َن َم َع
َ الَليت َه َ َوبَنَات َع ِّم
. به، عن عبيد اهلل بن موسى، ورواه ابن جرير عن أِب حكَريْب. كنت من الطلقاء،معه
. عنها بنحوه، عن أِب صاحل،مث رواه ابن أِب حامت من حديث إْساعيل بن أِب خالد
. من هاجر معه إل املدينة: إن املراد: وهكذا قال أبو َرزين وقتادة.ورواه الرتمذي ِف جامعه
Qatada: die mit dir ausgewandert sind [33:50], also die, die mit ihm nach Medina
ausgewandert sind.
In dem obigen Hadith von Ibn Abi Hatim sagt Umm Hāni explizit, dass es (nach
der Herabsendung des Koranverses) für den Propheten (s.a.s.) nicht erlaubt (arab.
halal) gewesen ist, sie zu heiraten.
und jedwede Mu'mina, die sich dem Propheten schenkt, vorausgesetzt, dass der
Prophet sie zu heiraten wünscht;
Ibn Kathir:
.املرأة املؤمنة إذا وهبت نفسها لك أن تتزوجها بغْي مهر إن شئت ذلك- يأيها النِب- وُيل لك
Das heißt, es ist dir erlaubt, o Prophet, eine Mu'mina, die sich dir schenkt, ohne
Brautgabe zu heiraten, wenn du dies wünschst.
Sahl Ibn Sa'd berichtete: "Eine Frau kam zum Gesandten Allahs, Allahs Segen und
Friede auf ihm, und sagte:»Ich bin zu dir gekommen, um mich selbst als Geschenk an dich
zu geben. Der Gesandte Allahs, Allahs Segen und Friede auf ihm, hob seinen Blick zu ihr,
schaute sie für eine Weile an, senkte dann seinen Kopf zum Boden. Als die Frau sah, daß er
über ihr Angebot keine Entscheidung traf, setzte sie sich hin. Darauf stand ein Mann von
seinen Gefährten auf und sagte: »O Gesandter Allahs, wenn du nichts mit ihr vorhast,
dann gib sie mir zur Frau!« Der Prophet fragte ihn: »Hast du etwas (als Brautgabe)?«
Er (d.h. der Prophetengefährte) sagte: »Nein, bei Allah, o Gesandter Allahs.« Der Prophet
sagte zu ihm: »Geh dann zu deiner Familie und siehe, ob du etwas findest!« Der
165
Al-Ahzāb (Die Parteien)
Mann ging, kam (nach einer Weile zurück) und sagte: »Nein, bei Allah! Nichts habe ich
gefunden.« Der Prophet sagte zu ihm: »Geh und suche einen Ring, sei dieser auch aus
Eisen!« Der Mann ging, kam dann (nach einer Weile zurück) und sagte: »Nein, bei Allah!
Nichts habe ich gefunden, nicht einmal einen Ring aus Eisen. Aber hier ist mein
Lendentuch, von dem sie die Hälfte besitzen kann.« Der Mann besaß aber kein Oberkleid
dazu, und der Gesandte Allahs, Allahs Segen und Friede auf ihm, sagte zu ihm: »Was
soll sie mit deinem Lendentuch machen? Wenn du es anhast, so hat sie nichts auf
ihrem Leibe und wenn sie es anhat, so hast du selbst nichts auf deinem Leibe.« Der
Mann setzte sich hin und als es lange dauerte, stand er auf. Als der Gesandte Allahs,
Allahs Segen und Friede auf ihm, sah, daß er weggehen wollte, ließ er nach ihm rufen, und
als dieser zurückkam, sagte er zu ihm: »Was kennst du vom Koran auswendig
gelernt?« Der Mann sagte: »Ich kenne die Sure Soundso und die Sure Soundso
auswendig.« Er nannte ihm dann mehrere Suren. Da sagte der Prophet: »Kannst du diese
auswendig rezitieren?« Der Mann sagte: »Ja!«Da sagte der Prophet zu ihm: »Du kannst
dann gehen! Wir haben sie dir zur Frau für das gegeben, was du vom Koran
auswendig kennst.« "117
Sahl Ibn Sa'd berichtete: "Eine Frau bot sich dem Propheten, Allahs Segen und Friede
auf ihm, (für die Ehe mit ihm) an. Darauf sagte ein Mann zu ihm: »O Gesandter Allahs,
gib sie mir zur Frau!« Der Prophet fragte ihn: »Was bietest du ihr (als Brautgabe)
an?« Er sagte: »Ich habe nichts.« Der Prophet sagte zu ihm: »Geh und suche einen Ring,
sei dieser auch aus Eisen!« Der Mann ging dann, kam aber zurück und sagte: »Nein,
bei Allah! Nichts habe ich gefunden, nicht einmal einen Ring aus Eisen. Aber hier ist mein
Lendentuch, von dem sie die Hälfte besitzen kann.« Der Mann besaß aber kein Oberkleid
dazu, und der Prophet, Allahs Segen und Friede auf ihm, sagte zu ihm: »Was soll die
Frau mit deinem Lendentuch machen?: Wenn du es anhast, so hat sie nichts auf
ihrem Leibe und wenn sie es anhat, hast du selbst nichts auf deinem Leibe«. Der
Mann setzte sich, und als es aber lange dauerte, stand er auf. Als der Prophet, Allahs
Segen und Friede auf ihm, ihn nochmal sah, rief er ihn zu sich und sagte zu ihm: »Was
hast du vom Koran (auswendig gelernt?)« Der Mann sagte: »Ich behalte noch die Sure
166
Die Frauen, die Allah dem Propheten (s.a.s.) erlaubt hat zu heiraten [33:50-52]
Soundso und die Sure Soundso« Er nannte ihm dann mehrere Suren. Da sagte der
Prophet, Allahs Segen und Friede auf ihm, zu ihm: »Wir geben sie dir (zur Ehefrau) für
das, was du von dem Koran behalten hast.«". 118
Thabit al-Bunānijj berichtete: "Ich war bei Anas, während seine Tochter auch bei
ihm war. Anas erzählte uns folgendes: »Eine Frau kam zum Gesandten Allahs, Allahs
Segen und Friede auf ihm, und bot sich ihm (für die Ehe mit ihm) an. Sie sagte zu ihm:"O
Gesandter Allahs, hast du Verlangen nach mir?"« Die Tochter von Anas sagte: »Wie
gering ist ihre Scham! Du Schande!« Anas erwiderte: »Sie ist besser als du, denn sie
begehrte den Propheten, Allahs Segen und Friede auf ihm, und bot sich ihm deshalb
an«."119
(dies gilt) nur für dich und nicht für die Mu'minūn. [33:55] - Ibn Kathir zitiert an
dieser Stelle Ikrima, der Folgendes hierzu sagt: "D.h. für jemand anderes als für
dich (o Prophet) ist es nicht erlaubt, dass sich ihm eine Frau schenkt. Und wenn es
so kommen sollte, dass sich eine Frau sich selbst einem Mann schenkt, so ist sie
nicht erlaubt für ihn, bevor er ihr etwas (als Morgengabe) gibt". Entsprechendes
sagten hierzu auch Mudschahid, Asch-Scha'bijj u.a.
Wir haben bereits bekannt gegeben, was Wir ihnen bezüglich ihrer Frauen
verordnet haben und bezüglich jener, die ihre rechte Hand besitzt [33:50] - Ibn
Kathir sagt sinngemäß: D.h. dass alle muslimischen Männer der Umma, maximal
vier freie Frauen heiraten dürfen, und dass sie eine unbegrenzte Zahl von
Sklavinnen besitzen können, sowie dass die Bedingung für die Eheschließung ein
Vormund der Frau, eine Morgengabe und Zeugen für diese Eheschließung sind.
Für den Propheten gelten diese Enschränkungen jedoch nicht, "so dass sich
(daraus) keine Verlegenheit für dich ergibt. Und Allāh ist Allverzeihend,
Barmherzig. [33:50]". Dies sagten Ubajj ibn Ka'b, Al-Hasan, Tabari u.a.
167
Al-Ahzāb (Die Parteien)
Du darfst die von ihnen aufschieben, die du (aufzuschieben) wünschst, und du
darfst die annehmen, die du (anzunehmen) wünschst; und wenn du eine, die du
entlassen hast, wieder aufnehmen willst, dann trifft dich kein Vorwurf. Das ist
dazu angetan, dass ihre Blicke Zufriedenheit ausstrahlen und sie sich nicht
grämen und sie alle zufrieden sein mögen mit dem, was du ihnen zu geben
hast. Und Allāh weiß, was in euren Herzen ist; denn Allāh ist Allwissend,
Nachsichtig. [33:51] - Ibn Kathir sinngemäß: Du darfst die von ihnen
aufschieben, die du (aufzuschieben) wünschst, d.h. du darfst diejenigen von den
Frauen, die sich dir schenken wollen, zunächst einmal abweisen, wenn du es
willst, "und du darfst die annehmen, die du (anzunehmen) wünschst", d.h. wenn
du es willst, kannst du eine solche Frau, die sich dir schenken will, annehmen.
Das heißt also, dass der Prophet (s.a.s.) eine Frau, die sich ihm schenken wollte,
entweder annehmen, abweisen oder zunächst einmal abweisen und dann doch
noch später annehmen konnte. Dies folgert Ibn Kathir aus folgendem Hadith, den
Buchari überliefert:120
َع ْن َعائِ َش َة رضى اهلل عنها،ال ِه َش ٌام َحدَّثَنَا َع ْن أَبِ ِيه َ َحدَّثَنَا أَبحو أ،َحدَّثَنَا َزَك ِريَّاءح بْ حن َُْي َىي
َ َ ق،َحس َامة
ول اللَّ ِه صلى اهلل عليه وسلم َوأَقح ح ِ نب أَنْ حفسه َّن لِرس
ب الْ َم ْرأَةح
ول أَتَ َه ح ت أَ َغ حار َعلَى الَلَِّيت َوَه ْ َ َ ح َ ح ت حكْن ح ْ َقَال
ت ِ ن ْفسها فَلَ َّما أَنْزَل اللَّه ت ع َال ﴿ت رِجئ من تشاء ِمن ه َّن وت ؤِوي إِلَيك من تشاء وم ِن اب ت غي
َ ْت مم َّْن َعَزل
َ َْ َ ْ َ َ ح ْ ح َ ْ َ َ ح ْ ح َ ح ْ ْ َ َ ْ َ َ ح ََ َ ح ََ َ
.ك إَِلَّ يح َسا ِرعح ِِف َه َو َاك
َ َّت َما أ َحرى َربك﴾ قح ْل ح
َ اح َعلَْي
َ َفََلَ حجن
Es gibt jedoch einen weiteren Hadith von Buchari, aus dem zu folgern ist, dass der
Koranvers bzgl. seiner Ehefrauen, die er bereits hat, herabgesandt wurde und er
bedeutet, dass es für den Propheten (s.a.s.) keine Pflicht war, seine Zeit
gleichmäßig zwischen seinen Ehefrauen aufzuteilen.
Hier dieser Hadith von Buchari(4789):
120 Buchari(4788)
168
Die Frauen, die Allah dem Propheten (s.a.s.) erlaubt hat zu heiraten [33:50-52]
Es ist dir nicht erlaubt, künftig (weitere) Frauen (zu heiraten), noch sie gegen
(andere) Frauen einzutauschen, auch wenn ihre Schönheit dir gefällt; (davon
sind) nur die ausgenommen, die deine Rechte besitzt (d.h. deine Sklavinnen).
Und Allāh wacht über alle Dinge. [33:52] - Ibn Kathir sagt sinngemäß: Mehrere
Gelehrte wie Ibn Abbas, Mudschahid, Dahak, Qatada, Ibn Zaid, Tabari u.a.
berichten, dass dieser Koranvers als Belohnung für die Frauen des Propheten
(s.a.s.) und als Zeichen dafür, dass Allah mit ihnen zufrieden ist, herabgesandt
wurde, nachdem sie sich für Allah und Seinen Gesandten und die Wohnstatt des
Jenseits entschieden haben, als sie vor die Wahl gestellt wurden (siehe Tafsir zu
[33:28-29]). Als sie sich für den Gesandten Allahs (s.a.s.) entschieden haben,
bestand ihre Belohnung darin, dass Allah ihm verbot, weitere Frauen außer seinen
bisherigen zu heiraten, selbst wenn ihm ihre Schönheit gefallen würde,
169
Al-Ahzāb (Die Parteien)
ausgenommen Sklavinnen. Daraufhin hob Allah dieses Verbot auf und abrogierte
die Bestimmung dieses Koranverses, so dass der Gesandte Allahs (s.a.s.) wieder
weitere Frauen heiraten durfte. Jedoch passierte es nicht, dass der Prophet (s.a.s.)
danach nochmal heiratete. D.h. es ging vom Propheten (s.a.s.) schließlich selbst
aus, dass er nicht mehr weitere Frauen heiratete. Dies, damit dem Propheten
(s.a.s.) die Ehre zukommt, dass er auf diese Weise seine Frauen belohnte.
ما مات: قالت، رضي اهلل عنها، عن عائشة، عن عطاء، عن عمرو، حدثنا سفيان:قال اإلمام أْحد
.رسول اهلل صلى اهلل عليه وسلم حىت أحل اهلل له النساء
Ahmad berichtet von Aischa (r.): "Der Gesandte Allahs (s.a.s.) ist nicht gestorben,
bevor Allah ihm gestattete, (weitere) Frauen (zu heiraten)".121
حدثِن عمر بن أِب، حدثنا عبد الرْحن بن عبد امللك بن شيبة، حدثنا أبو حزْر َعة:وقال ابن أِب حامت
عن عبد اهلل بن، عن أِب النضر مول عمر بن عبيد اهلل، حدثِن املغْية بن عبد الرْحن احلزامي،بكر
أحل اهلل له أنَّ مل ميت رسول اهلل صلى اهلل عليه وسلم حىت: عن أم سلمة أهنا قالت،وهب بن َزْم َعة
شاءُ ِم ْن ُه َّن
َ َ ﴿ تُ ْرِجي َم ْن ت: عز وجل، وذلك قول اهلل، إَل ذات ُمرم،يتزوج من النساء ما شاء
.﴾ ُشاء َ َوتُ ْؤ ِوي إِلَْي
َ َك َم ْن ت
Ibn Abi Hatim berichtet, dass Umm Salama sagte: "Der Gesandte Allahs (s.a.s.) starb
nicht, bevor Allah ihm erlaubte, die Frauen zu heiraten, die er wollte, ausgenommen
Mahram122-Frauen. Dies ist die Bedeutung der folgenden Aussage Allahs: Du darfst die
von ihnen entlassen, die du (zu entlassen) wünschst, und du darfst die
behalten, die du (zu behalten) wünschst [33:51]".123
Ibn Kathir kommentiert, dass Umm Salama diesen Koranvers ([33:51]) als
abrogierenden Koranvers für den Koranvers, der in der Rezitation danach kommt,
121 Dies berichtete Ahmad. Albani erklärte den Hadith für gesund (sahih) in der Silsila as-
Sahiha(3224).
122 Nahe Verwandte wie Tochter, Mutter, Schwiegermutter, usw., die ein Muslim unter
keinen Umständen heiraten darf.
123 Dies berichtete Ibn Abi Hatim. Albani erklärte die Überlieferung für hasan (gut) in der
Silsila as-Sahiha(7/678).
170
Ayat al-Hidschab: Die Regeln bzgl. des Eintritts in das Haus des Propheten (s.a.s.)
und die Pflicht zur Vollverschleierung für seine Ehefrauen, die die Mütter der
Mu'minūn sind [33:53-55]
erachtete - so wie es sich bei den beiden Koranversen bzgl. der Witwenwartezeit
(arab. idda) in Sure al-Baqara verhält, wo auch der erste Vers den Vers danach
bzgl. der Bestimmung abrogiert.
33.19 Ayat al-Hidschab: Die Regeln bzgl. des Eintritts in das Haus
des Propheten (s.a.s.) und die Pflicht zur Vollverschleierung für
seine Ehefrauen, die die Mütter der Mu'minūn sind [33:53-55]
O ihr Mu'minūn! Betretet nicht die
Häuser des Propheten, es sei denn,
dass euch zu einer Mahlzeit (dazu)
Erlaubnis gegeben wurde. Und wartet
nicht (erst) auf deren Zubereitung,
sondern tretet (zur rechten Zeit) ein,
wann immer ihr eingeladen seid. Und
wenn ihr gespeist habt, dann geht
auseinander und lasst euch nicht aus
Geselligkeit in eine weitere
Unterhaltung verwickeln. Das verur-
sacht dem Propheten Ungemach,
jedoch ziert er sich vor euch (, euch
dies zu sagen); jedoch Allāh ziert sich
nicht davor, die Wahrheit (zu sagen).
Und wenn ihr sie (seine Frauen) um
irgendetwas zu bitten habt, so bittet
sie hinter einem Vorhang (arab.
hidschāb). Das ist reiner für eure
Herzen und ihre Herzen. Und es
geziemt euch nicht, den Gesandten
Allāhs zu belästigen, noch (geziemt es
euch) seine Frauen jemals nach ihm zu
heiraten. Wahrlich, das würde vor
171
Al-Ahzāb (Die Parteien)
Allāh eine Ungeheuerlichkeit sein.
[33:53]
Ob ihr eine Sache offenkundig tut
oder sie verbergt, wahrlich, Allāh
kennt alle Dinge. [33:54]
Es ist kein Vergehen von ihnen, (sich)
ihren Vätern (zu zeigen) oder ihren
Söhnen oder ihren Brüdern oder den
Söhnen ihrer Brüder oder den Söhnen
ihrer Schwestern oder ihren Frauen
oder denen, die ihre Rechte besitzt.
Und fürchtet Allāh; wahrlich, Allāh ist
Zeuge aller Dinge. [33:55]
172
Ayat al-Hidschab: Die Regeln bzgl. des Eintritts in das Haus des Propheten (s.a.s.)
und die Pflicht zur Vollverschleierung für seine Ehefrauen, die die Mütter der
Mu'minūn sind [33:53-55]
Anas berichtet, dass Umar (r.) sagte: "Ich sagte: "O Gesandter Allahs, zu dir treten
sowohl Rechtschaffene als auch Übeltäter ein. Wäre es nicht besser, wenn du den Müttern
der Mu'minūn befiehlst, sich zu verschleiern?", woraufhin Allah den Verschleierungsvers
herabsandte".124
173
Al-Ahzāb (Die Parteien)
Und wenn ihr sie (seine Frauen) um irgendetwas zu bitten habt, so bittet sie
hinter einem Vorhang (arab. hidschāb). Das ist reiner für eure Herzen und ihre
Herzen. [33:53] - somit wurde der Gesichtsschleier zur Pflicht für die Frauen des
Propheten (s.a.s.). Der Koranvers [33:35] verpflichtete nur die Frauen des
Propheten (s.a.s.), also die Mütter der Mu'minūn, und nicht die übrigen
muslimischen Frauen, den ganzen Körper inklusive das Gesicht zu bedecken. D.h.
also, dass dieser Koranvers hier nicht die muslimischen Frauen im Allgemeinen
verpflichtet, Niqab zu tragen, sondern nur die Mütter der Mu'minūn. Für die
übrigen muslimischen Frauen gilt der folgende Hadith, den Abu Dawud
überliefert:
Aischa berichtet: ‚Asmā, die Tochter von Abu Bakr, erschien in freizügiger Kleidung vor dem
Propheten. Dieser wendete sich von ihr ab und sprach: "O Asmā'! Wenn die Frau ihre
Geschlechtsreife erlangt hat, dann sollte nichts von ihr zu sehen sein außer diesem!"
Und er zeigte auf sein Gesicht und seine Hände.“
Und es geziemt euch nicht, den Gesandten Allāhs zu belästigen, noch (geziemt
es euch) seine Frauen jemals nach ihm zu heiraten. Wahrlich, das würde vor
Allāh eine Ungeheuerlichkeit sein. [33:53] - die Frauen des Propheten (s.a.s.) sind
die Mütter der Mu'minūn und die Frauen des Propheten (s.a.s.) im Paradies.
174
Ayat al-Hidschab: Die Regeln bzgl. des Eintritts in das Haus des Propheten (s.a.s.)
und die Pflicht zur Vollverschleierung für seine Ehefrauen, die die Mütter der
Mu'minūn sind [33:53-55]
(d.h. später) ging der Prophet (s.a.s.) hinaus und kam daraufhin wieder zurück, wobei sie
immer noch (in seinem Haus) saßen und sich unterhielten. Daraufhin sandte Allah, der
Erhabene, Folgendes herab: O ihr Mu'minūn! Betretet nicht die Häuser des
Propheten, es sei denn, dass euch zu einer Mahlzeit (dazu) Erlaubnis gegeben
wurde. Und wartet nicht (erst) auf deren Zubereitung, sondern tretet (zur
rechten Zeit) ein, wann immer ihr eingeladen seid. Und wenn ihr gespeist habt,
dann geht auseinander und lasst euch nicht aus Geselligkeit in eine weitere
Unterhaltung verwickeln. Das verur-sacht dem Propheten Ungemach, jedoch
ziert er sich vor euch (, euch dies zu sagen); jedoch Allāh ziert sich nicht davor,
die Wahrheit (zu sagen). Und wenn ihr sie (seine Frauen) um irgendetwas zu
bitten habt, so bittet sie hinter einem Vorhang (arab. hidschāb). [33:53] Daraufhin
wurde der Vorhang (bzw. Schleier, arab. hidschāb) gezogen und die Leute standen auf".126
ٍ ص َهْي ِ
ال
َ َس رضى اهلل عنه ق ٍ َ َع ْن أَن،ب َحدَّثَنَا َعْب حد الْ َع ِزي ِز بْ حن ح، َحدَّثَنَا َعْب حد الْ َوا ِرث،َحدَّثَنَا أَبحو َم ْع َم ٍر
ِ ِ ِ َّ ِ ِ ٍ ب ِِن علَى النَِِّب صلى اهلل عليه وسلم بِزي نَب اب نَ ِة جح
ت َعلَى الط َعام َداعيًا فَيَجيءح ش ِبحْب ٍز َو َحلْ ٍم فَأ ْحرس ْل ح ْ َ ْ َ َْ ِّ َ َح
ِ
ت يَاَح ًدا أَ ْدعحو فَ حق ْل ح
َ ت َح َّىت َما أَج حد أ فَ َد َع ْو ح، حمثَّ َِجييءح قَ ْوٌم فَيَأْ حكلحو َن َوَُيْحر حجو َن،قَ ْوٌم فَيَأْ حكلحو َن َوَُيْحر حجو َن
ِ ٍ ِ ِ ِ َِن
ُّ ِ فَ َخَر َج الن، َوبَق َي ثََلَثَةح َرْهط يَتَ َح َّدثحو َن ِِف الْبَ ْيت،ال ْارفَ عُوا طَ َع َام ُك ْم
َِّب َ ِب اللَّه َما أَج حد أ
َ ََح ًدا أ َْدعحوهح ق َّ
." ت َوَر ْح َمةُ اللَّ ِه ِ السَلَم َعلَْي ُكم أ َْهل الْب ْي
َ َ ْ ُ َّ " ال َ صلى اهلل عليه وسلم فَانْطَلَ َق إِ َل حح ْجَرِة َعائِ َشةَ فَ َق
،ك فَتَ َقَّرى حح َجَر نِ َسائِِه حكلِّ ِه َّن َ َك بَ َارَك اللَّهح ل
َ َت أَ ْهل
َ ف َو َج ْد
ِ
َ َكْي،السَلَ حم َوَر ْْحَةح اللَّه
َّ ك َ ت َو َعلَْي
ْ َفَ َقال
َِّب صلى اهلل عليه وسلم فَِإذَا ِ ِ ِ ول َهل َّن َكما ي حق ح
ُّ ِ حمثَّ َر َج َع الن،ت َعائ َشةح
ْ َ َويَ حق ْل َن لَهح َك َما قَال،َول ل َعائ َشة َ َ يَ حق ح ح
فَ َخَر َج حمْنطَلِ ًقا ََْن َو،احلَيَ ِاء
ْ يد ِ
َ َِّب صلى اهلل عليه وسلم َشد ِ ٍ
ُّ ِ َوَكا َن الن،ثََلَثَةح َرْهط ِِف الْبَ ْيت يَتَ َح َّدثحو َن
175
Al-Ahzāb (Die Parteien)
حس حكف َِّة َ فَ َر َج َع َح َّىت إِذَا َو،َن الْ َق ْوَم َخَر حجوا
ْ ض َع ِر ْجلَهح ِِف أ َّ حخِ َرب أ ِ
ْ حح ْجَرةِ َعائ َشةَ فَ َما أ َْد ِري
ْ آخبَ ْرتحهح أ َْو أ
ِ احلِج
.اب ِّ حخَرى َخا ِر َجةً أ َْر َخى
ْ َ َوأحنْ ِزل،السْت َر بَْي ِِن َوبَْي نَهح
ِ ِ الْب
َ ْ ت آيَةح ْ اب َداخلَةً َوأ َ
Anas (r.) berichtet: "Der Prophet (s.a.s.) lud zur Hochzeit mit Zainab bint Dschahsch zu
Brot und Fleisch ein. Und so wurde ich gesandt, um die Leute zum Essen einzuladen, auf
dass die Leute kommen sollten, essen und wieder gehen sollten und dann die nächste
Gruppe kommen, essen und gehen solle. Ich habe solange eingeladen, bis ich niemanden
mehr fand, den ich einladen konnte.Da sagte ich: "O Prophet Allahs, ich finde niemanden
mehr, den ich einladen könnte". Er sagte: "Nehmt euer Essen zu euch (wörtl. hebt euer
Essen hoch)". Und es blieben drei Leute im übrig, die sich (noch) im Haus unterhielten.
Da ging der Prophet (s.a.s.) hinaus, ging zum Gemach von Aischa und sagte: "As-
Salamu alaikum, o Familie des Hauses (arab. ahl al-bait), wa rahmatullah". Sie
antwortete: "Wa alaika as-Salam wa rahmatullah. Wie hast du deine Familie vorgefunden?
Möge Allah dir Segen geben". Daraufhin ging er zu allen Gemächern seiner Frauen, zu
einer nach der anderen, und sagte zu jeder das gleiche wie zu Aischa. Und sie antworteten
entsprechend wie Aischa. Dann kam der Prophet (s.a.s.) wieder zurück, wobei sich die drei
Leute immer noch unterhielten - und der Prophet war sehr schamvoll - und so ging er
hinaus und machte sich (erneut) auf, zum Gemach von Aischa zu gehen. Ich weiß nicht, ob
ich es ihm sagte oder ob ihm anderweitig mitgeteilt wurde, dass die Leute weggegangen
sind. Daraufhin kam er zurück. Als er seinen Fuß in der Türschwelle hatte, sodass er mit
einem Fuß drinnen war und mit dem anderen draussen war, ließ er den Vorhang zwischen
mir und ihm runter, und der Schleiervers wurde herabgesandt".127
ِ ِ ِ
تْ َ َع ْن َعائ َشةَ رضى اهلل عنها قَال، َع ْن أَبِيه، َع ْن ه َش ٍام،َحس َامة َ َحدَّثَنَا أَبحو أ،َح َّدثَِِن َزَك ِريَّاءح بْ حن َُْي َىي
،يم ًة َلَ َختْ َفى َعلَى َم ْن يَ ْع ِرفح َها ِ ِ ِ احلِجاب ِحل
َ َوَكانَت ْامَرأًَة َجس،اجت َها َ َ ب َْ ح َ ض ِر ت َس ْوَدةح بَ ْع َد َما ح ْ َخَر َج
ِ ِ ِ َّاخلَط
تْ َ قَال،ني َ ف َختْحرج َ فَانْظحِري َكْي،ني َعلَْي نَا َ ْ ال يَا َس ْوَدةح أ ََما َواللَّه َما َختْ َفَ اب فَ َق ْ آها حع َم حر بْ حن َ فَ َر
ِِ ِ ورس ح،ًفَانْ َك َفأَت ر ِاجعة
تْ َ َوِِف يَده َع ْر ٌق فَ َد َخل. َوإِنَّهح لَيَتَ َعشَّى،ول اللَّه صلى اهلل عليه وسلم ِِف بَْي ِيت ْ َ َ ََ ح
176
Ayat al-Hidschab: Die Regeln bzgl. des Eintritts in das Haus des Propheten (s.a.s.)
und die Pflicht zur Vollverschleierung für seine Ehefrauen, die die Mütter der
Mu'minūn sind [33:53-55]
Es ist kein Vergehen von ihnen, (sich) ihren Vätern (zu zeigen) oder ihren
Söhnen oder ihren Brüdern oder den Söhnen ihrer Brüder oder den Söhnen
ihrer Schwestern [33:55] -
Ibn Kathir: Nachdem Allah den Frauen des Propheten (s.a.s.) die Verschleierung
vorschrieb, zeigte Er hier auf, vor welchen Verwandten sie sich nicht verschleiern
müssen, so wie Er dies auch in dem folgenden Koranvers erwähnte:
und ihren Schmuck vor niemand (anderem) enthüllen sollen als vor ihren
Gatten oder Vätern oder den Vätern ihrer Gatten oder ihren Söhnen oder den
Söhnen ihrer Gatten oder ihren Brüdern oder den Söhnen ihrer Brüder oder
Söhnen ihrer Schwestern oder ihren Frauen oder denen, die sie von Rechts
wegen besitzen, oder solchen von ihren männlichen Dienern, die keinen
177
Al-Ahzāb (Die Parteien)
Geschlechtstrieb mehr haben, und den Kindern, die der Blöße der Frauen keine
Beachtung schenken. [24:31]
Ibn Kathir sagt, dass ein Teil der Salaf die Frage aufwarf, warum nicht die Onkel
(väterlicherseits und mütterlicher) in diesen beiden Koranversen erwähnt sind.
Ikrima und Asch-Scha'bijj antworteten darauf, dass die Onkel ihren eigenen
Söhnen das Aussehen (ihrer Nichte) beschreiben könnten.
Und so sahen die beiden (Ikrima und asch-Scha'bijj) es als verpönt (arab. makruh)
an, dass eine muslimische Frau ihr Kopftuch (arab. khimar) vor ihrem Onkel
ablegt.
Al-'Asqalani sagt in seiner Erläuterung zu Buchari, dass der folgende Hadith eine
Antwort auf die Ansicht von Ikrima und Scha'bijj gibt, d.h. dass dieser Hadith der
Ansicht von Ikrima und Scha'bijj widerspricht:
178
Segenswünsche auf den Propheten (s.a.s.) und die große Strafe, ihm Ungemach
zuzufügen, sowie die Sünde, Mu'minūn zu verleugnen [33:56-58]
bat um Erlaubnis (einzutreten). Da habe ich mich geweigert, ihm (Eintritt) zu gewähren,
bis ich dich um Erlaubnis frage" Da sagte der Prophet (s.a.s.): "Was hat dich davon
abgehalten, deinem Onkel (väterlicherseits) (arab. 'amm) (Einlass) zu gewähren?",
worauf ich antwortete: "O Gesandter Allahs, dieser Mann ist nicht mein Milchvater
(wörtl. dieser Mann hat mich nicht gestillt), sondern es war die Frau von Abu al-Qu'ais,
die mich gestillt hat. Daraufhin sagte er: "Gib ihm die Erlaubnis (zum Eintritt), denn
er ist dein Onkel (väterlicherseits), möge deine Rechte mit Staub bedeckt
werden!129"." Urwa berichtet weiter: "Deswegen pflegte Aischa zu sagen: "Seht alles,
was ihr aufgrund von Blutsverwandschaft als verboten anseht, auch aufgrund von
Milchverwandtschaft als verboten an".130
oder ihren Frauen [33:55] - Ibn Kathir singemäß: D.h. dass sie keinen Schleier vor
muslimischen Frauen tragen müssen.
oder denen, die ihre Rechte besitzt [33:55] - Ibn Kathir sinngemäß: D.h. die
männlichen und weiblichen Sklaven der Frauen des Propheten (s.a.s.).
129 "möge deine Rechte - oder deine Hände - mit Staub bedeckt werden" war eine damalige
Redewendung, die benutzt wurde, um Kritik auszudrücken. Sie ist nicht wortwörtlich
zu nehmen.
130 Dies berichtete Buchari(4796). Aischas Aussage "Seht alles, was ihr aufgrund von
Blutsverwandschaft als verboten anseht, auch aufgrund von Milchverwandtschaft als
verboten an" bedeutet z.B., dass ebenso wie eine Frau niemals ihren Onkel heiraten darf,
sie auch niemals ihren Milchonkel heiraten darf. Infolgedessen dürfen ihr Onkel und auch
ihr Milchonkel sie auch ohne Schleier bzw. Kopftuch sehen.
179
Al-Ahzāb (Die Parteien)
darum für ihn. O ihr Mu'minūn, bittet
(auch) ihr für ihn und wünscht ihm
Frieden in aller Ehrerbietung. [33:56]
Wahrlich, diejenigen, die Allāh und
Seinen Gesandten Ungemach zufügen
- Allāh hat sie in dieser Welt und im
Jenseits verflucht und hat ihnen eine
schmähliche Strafe bereitet. [33:57]
Und diejenigen, die den Mu'minūn
und den Mu'minas ungerechterweise
Schaden zufügen, laden gewiss (die
Schuld) der Verleumdung und eine
offenkundige Sünde auf sich. [33:58]
ٍ َّ َعن َعْب ِد اللَّ ِه بْ ِن َخب،ال ح َّدثَِِن ابْن ا ْهلَ ِاد َحدَّثَنَا اللَّْي ح،ف ِ
َع ْن أَِِب،اب ْ ح َ َ َ ق،ث َ وسَحدَّثَنَا َعْب حد اللَّه بْ حن يح ح
ِ ول اللَّ ِه ه َذا الت ِّ اخلح ْد ِر ٍ ِسع
ص ِّل َعلَىَ ال "قحولحوا اللَّ حه َّم َ َك ق َ صلِّي َعلَْي
َ ف نحَ يم فَ َكْيَّسل ح
ْ َ َ ال قح ْلنَا يَا َر حس
َ َ ق،ي ْ يد َ
ٍ ِ ٍ ِ ِ ِ ِ ِ ٍ
تَ َوبَا ِرْك َعلَى حُمَ َّمد َو َعلَى آل حُمَ َّمد َك َما بَ َارْك،يم َ ت َعلَى آل إبْ َراه َ صلَّْي
َ َك َما،ك َ حُمَ َّمد َعْبد َك َوَر حسول
ِ ِ ِ ٍ ِ ٍ ِ ِ ال أَبو ِ ِ
."يم
َ ت َعلَى آل إبْ َراه َ َك َما بَ َارْك،صال ٍح َع ِن اللَّْيث " َعلَى حُمَ َّمد َو َعلَى آل حُمَ َّمد َ قَ َ ح."يم َ َعلَى إبْ َراه
Abu Sa'id Al-Khudrijj berichtete: "Wir sagten: »O Gesandter Allahs, den Friedensgruß
(Salam) haben wir verstanden. Wie beten wir für dich? « Er sagte: » Sprecht:
"Allahumma salli 'ala Muhammad, 'abduka wa-rasuluk, kama sallaita 'ala ali
Ibrahim. Wa-barik 'ala Muhammad, wa-'ala ali Muhammad, kama barakta 'ala
Ibrahim." ("O Allah, schenke Muhammad, Deinem Diener und Gesandten, Friede,
so wie Du auch der Familie Abrahams Friede geschenkt hast. O Allah, segne
Muhammad und die Familie Muhammads, so wie Du auch Abraham gesegnet
hast!") ... "132
181
Al-Ahzāb (Die Parteien)
182
Segenswünsche auf den Propheten (s.a.s.) und die große Strafe, ihm Ungemach
zuzufügen, sowie die Sünde, Mu'minūn zu verleugnen [33:56-58]
Abu Huraira (r.) berichtet, dass der Gesandte Allahs (s.a.s.) sagte: "Allah der
Erhabene spricht: "Der Sohn Adams fügt mir Ungemach zu; er beschimpft die
ewige Zeit, und Ich bin die ewige Zeit (arab. dahr). In Meiner Hand liegt der
Befehl, Ich wechsele Tag und Nacht"."134
Ibn Kathir: Im Zeitalter der Unwissenheit (arab. dschahilijja) pflegten sie Folgendes
zu sagen pflegten: "Zerstört sei die ewige Zeit, sie hat mit uns dies und jenes
gemacht". Und so lehnten sie das, was Allah vollbracht hat, an die ewige Zeit an,
und beschimpften diese. Jedoch ist es Allah, der Erhabene, der dies in Wirklichkeit
getan hat. Und so untersagte Er dies. In diesem Sinne erläuterten dies asch-
Schafi'i, Abu 'Ubaid u.a., Allah möge ihnen barmherzig sein.
Al-'Aufi berichtet von Ibn Abbas, dass dieser über "die Allāh und Seinem
Gesandten Ungemach zufügen" [33:57] Folgendes sagte: "Dies wurde über
diejenigen herabgesadt, die den Propheten (s.a.s.) beleidigten, als er Safijja bint Hujajj ibn
Akhtab heiratete".
Ibn Kathir sagt sinngemäß: Vom äußeren Wortlaut jedoch scheint dieser
Koranvers allgemeingültig zu sein bezüglich allem, was dem Propheten (s.a.s.)
Ungemach zufügt. Und wer dem Propheten (s.a.s.) Ungemach zufügt, der hat
Allah Ungemach bereitet; so wie auch der, der dem Propheten (s.a.s.) gehorcht,
Allah gehorcht.
laden gewiss (die Schuld) der Verleumdung und eine offenkundige Sünde auf
sich. [33:58] - Ibn Kathir führt den folgenden Hadith zur Erläuterung an:
يل َع ْن الْ َع ََل ِء َع ْن أَبِ ِيه َع ْن أَِِب حهَريْ َرَةِ ِ ٍ َ َُّحدَّثَنَا َُْي َىي بْ حن أَي
وب َوقحتَ ْيبَةح َوابْ حن حح ْجر قَالحوا َحدَّثَنَا إ ْْسَع ح
134 Dies berichteten Buchari und Muslim. Hier der Wortlaut von Buchari im Kapitel Tafsir,
Abschnit zur Erläuterung von [45:24]
183
Al-Ahzāb (Die Parteien)
اك
َ َخَ ال ِذ ْك ُر َك أ َ َال أَتَ ْد ُرو َن َما ال ِْغيبَةُ قَالحوا اللَّهح َوَر حسولحهح أ َْعلَ حم ق
َ َصلَّى اللَّهح َعلَْي ِه َو َسلَّ َم ق ِ َ َن رس
َ ول اللَّه أ َّ َ ح
ول فَ َق ْد ا ْغتَْبتَهُ َوإِ ْن لَ ْم يَ ُك ْنُ ال إِ ْن َكا َن فِ ِيه َما تَ ُق َخي َما أَقح ح
َ َول ق ِ بِما ي ْكرهُ قِيل أَفَرأَيت إِ ْن َكا َن ِِف أ
َ َْ َ َ َ َ
ُفِ ِيه فَ َق ْد بَ َهتَّه
Abu Huraira berichtete, dass der Gesandte Allahs (s.a.s.) fragte: "Wisst ihr, was
üble Nachrede (arab. ghiba) ist?". Da antworteten sie: "Allah und Sein Gesandter
wissen es am besten". Da sagte er: „Wenn du über deinen Bruder etwas erwähnst,
was ihm verhasst ist“, worauf sie fragten: „Und wenn es stimmt, was ich über
meinen Bruder sage, o Gesandter Allahs?“ Da sagte er: „Wenn es stimmt, was du
über deinen Bruder sagst, dann hast du ihm übel nachgeredet, und wenn es nicht
stimmt, dann hast du ihn verleumdet (arab. bahattah)“.135
33.21 Der Koranvers bzgl. der Pflichtbedeckung der Frau (arab. āyat
dschilbāb an-nisā') und die Gründe dafür [33:59]
O Prophet! Sprich zu deinen
Ehefrauen und deinen Töchtern und
zu den Frauen der Mu'minūn, dass
sie ihre Übergewänder (arab.
dschalābībihinna, Pl. von dschilbāb)
reichlich über sich ziehen sollen. So
ist es am ehesten gewährleistet, dass
sie (als keusche Frauen) erkannt und
nicht belästigt werden. Und Allāh ist
Allverzeihend, Barmherzig. [33:59]
135 Dies berichtete Muslim (2589). Ibn Kathir führt einen etwas anderen Wortlaut von Abu
Dawud an.
184
Der Koranvers bzgl. der Pflichtbedeckung der Frau (arab. āyat dschilbāb an-nisā')
und die Gründe dafür [33:59]
ihre Übergewänder (arab. dschalābībihinna, Pl. von dschilbāb) reichlich über
sich ziehen sollen. [33:59] - Hasan al-Basri, Said ibn Dschubair, Ibrahim an-
Nakh'ijj, 'Atā al-Khurasanijj u.a. sagen, dass der Dschilbāb die Bedeckung (arab.
ridā') über dem Kopftuch (arab. khimār) ist.
أمر اهلل نساء املؤمنني إذا خرجن من بيوهتن ِف حاجة أن: عن ابن عباس،قال علي بن أِب طلحة
. ويبدين عينًا واحدة،يغطني وجوههن من فوق رؤوسهن باْلَلبيب
Ali ibn Talha berichtet, dass Ibn Abbas gesagt hat: "Allah befiehlt den Mu'mināt,
dass wenn sie aus dem Haus gehen, um etwas zu erledigen, ihr Gesicht bedecken sollen
durch den Dschilbāb, den sie über ihren Kopf ziehen, so dass nur ein Auge sichtbar ist".
إمنا ينهى عن ذلك خلوف، َل بأس بالنظر إل زينة نساء أهل الذمة:وروي عن سفيان الثوري أنه قال
. ﴾ ني ِِ ِ ِ
َ ﴿ َون َساء الْ حم ْؤمن: واستدل بقوله تعال،الفتنة؛ َل حلرمتهن
Es wird von Sufjan ath-Thauri berichtet, dass er sagte, dass es kein Vergehen ist,
den Schmuck bzw. Schönheit der Frauen der Ahl adh-Dhimma (nichtmuslimische
Staatsbürger) zu sehen. Jedoch soll man das nicht machen, um nicht evtl. verführt
zu werden. Jedoch nicht ist es nicht an sich verboten (arab. haram), deren
Schmuck bzw. Schönheit zu sehen. Er bezieht sich bei dieser Schlußfolgerung auf
die Aussage Allahs "und zu den Frauen der Mu'minūn" [33:59].
So ist es am ehesten gewährleistet, dass sie (als keusche Frauen) erkannt und
nicht belästigt werden [33:59] - Ibn Kathir: D.h. wenn sie dies machen, dann
werden sie als freie Frauen erkannt, und dass sie weder Sklavinnen, noch Huren
sind.
Ibn Kathir führt eine Aussage von Suddijj an, wo deutlich wird, dass die Straßen
zum Zeitpunkt der Offenbarung in Medina des Nachts nicht sicher für Frauen
waren:
185
Al-Ahzāb (Die Parteien)
ني َعلَْي ِه َّن ِ ِك ونِس ِاء الْم ْؤِمنِ َ ْلزو ِاج
َ ني يح ْدن
َ ك َوبَنَات َ َ َ ح ُّ ِ ﴿ [ يَا أَيُّ َها الن:قال السدي ِف قوله تعال
َ ْ َِّب] قح ْل
ِ
َ ِم ْن َجَلبِيبِ ِه َّن ذَل
كان ناس من فساق أهل املدينة ُيرجون:ك أ َْد ََن أَ ْن يح ْعَرفْ َن فََل يح ْؤذَيْ َن ﴾ قال
فإذا،ضيِّقة َ وكانت مساكن أهل املدينة، يتعرضون للنساء،بالليل حني ُيتلط الظَلم إل طرق املدينة
فإذا، فكان أولئك الفساق يبتغون ذلك منهن،كان الليل خرج النساء إل الطرق يقضني حاجتهن
هذه: قالوا، وإذا رأوا املرأة ليس عليها جلباب. كفوا عنها، هذه حرة:رأوا امرأة عليها جلباب قالوا
. )8( فوثبوا إليها.أمة
Suddijj sagt über die Aussage Allahs "O Prophet! Sprich zu deinen Ehefrauen
und deinen Töchtern und zu den Frauen der Mu'minūn, dass sie ihre
Übergewänder (arab. dschalābībihinna, Pl. von dschilbāb) reichlich über sich
ziehen sollen. So ist es am ehesten gewährleistet, dass sie (als keusche Frauen)
erkannt und nicht belästigt werden". [33:59]: Es gab unter denjenigen Leuten von
den Bewohnern Medinas, die offen Sünden begingen (arab. fāsiqūn), welche, die
in der Nacht im Dunkeln auf die Strassen Medinas hinausgingen und Frauen
belästigten. Die Häuser von den Leuten von Medina waren eng gebaut. Wenn es
Nacht war, gingen die Frauen hinaus, um ihre Notdurft zu verrichten.136 Diese
Übeltäter lauerten ihnen dann auf. Wenn sie eine Frau mit Dschilbāb
(Kopfbedeckung) sahen, sagten sie: "Laßt von ihr ab, es ist eine freie Frau", wenn
sie jedoch keinen Dschilbāb trug, sagten sie: "Dies ist eine Sklavin", und fielen über
sie her.
Und Allāh ist Allverzeihend, Barmherzig. [33:59] - Ibn Kathir: D.h. gegenüber
dem, was sie in den Tagen der Dschāhilijja getan haben, als sie es noch nicht
wussten.
136 D.h. außerhalb der Stadt im Freien auf die Toilette zu gehen
137 Fatwa bzgl. Kopftuch bzw. der Pflichtbedeckung der muslimischen Frau.
186
Drohung an die Adresse der Heuchler und Übeltäter [33:60-62]
33.22 Drohung an die Adresse der Heuchler und Übeltäter [33:60-62]
Wenn die Heuchler und diejenigen, in
deren Herzen Krankheit ist, und die,
welche Gerüchte in der Stadt
verbreiten, nicht (von ihrem Tun)
ablassen, dann werden Wir dich sicher
gegen sie anspornen, dann werden sie
nur noch für kurze Zeit in ihr deine
Nachbarn sein. [33:60]
Verflucht seien sie! Wo immer sie
gefunden werden, sollen sie ergriffen
und rücksichtslos hingerichtet werden.
[33:61]
So war es die Vorgehensweise Allahs
im Falle derer, die vordem hingingen;
und du wirst in Allāhs Vorgehensweise
nie einen Wandel finden. [33:62]
und diejenigen, in deren Herzen Krankheit ist, [33:60] - Ibn Kathir sagt, dass
Ikrima u.a. diesbezüglich sagen: An dieser Stelle sind hiermit diejenigen gemeint,
die Zina (Unzucht) treiben.
Tabari berichtet von Qatada: "D.h. diejenigen mit dem Gelüst der Unzucht".
Möglicherweise ist dies im Zusammenhang mit der Aussage von Suddijj zu sehen,
die Ibn Kathir in der Erläuterung zu [33:59] anführt. D.h. Ikrima und Qatada
meinen wohl hier eher Vergewaltiger als bloße Unzuchttreiber.
187
Al-Ahzāb (Die Parteien)
und die, welche Gerüchte in der Stadt verbreiten, [33:60] - Ibn Kathir sagt, dass
hiermit diejenigen gemeint sind, die behaupten: "Die Feinde sind gekommen" und
"die Kriege sind gekommen", wobei dies Lügen sind.
D.h. verbreiten Angst unter der Bevölkerung.
nicht (von ihrem Tun) ablassen, dann werden Wir dich sicher gegen sie
anspornen, [33:60] - Ali ibn Abi Talha berichtet von Ibn Abbas: "D.h. wir werden
dir Macht über sie geben".
dann werden sie nur noch für kurze Zeit in ihr deine Nachbarn sein. [33:60] -
Ibn Kathir: D.h. dann werden sie nur noch für kurze Zeit in Medina deine
Nachbarn sein.
Verflucht seien sie! Wo immer sie gefunden werden, sollen sie ergriffen und
rücksichtslos hingerichtet werden. [33:61]
- Zuhaili sagt hierzu138:
واإلرجاف لشيء واحد، ومرض القلب، النفاق: اتفق أهل التفسْي على أن اْلوصاف الثَلثة-0
. »0« أي إن املنافقني قد مجعوا هذه اْلشياء،كما تقدم
.واْلية دليل على ُترمي اإليذاء باإلرجاف وعلى أن تتبع عورات النساء نفاق
َلستئصاهلم، إن جزاء هؤَلء املنافقني إن أصروا على نفاقهم تسليط أهل احلق واإلميان عليهم-1
فَل يساكنون النِب صلّى اهلل عليه وسلّم واملؤمنني ِف املدينة إَل مدة، وطردهم من البَلد،بالقتل
. وطردهم من رْحة اهلل،يسْية حىت يهلكوا
، وأظهر نفاقه أن يؤخذ ويقتل، إن هذا العقاب هو ما سنه اهلل عز وجل فيمن أرجف باْلنبياء-3
. وَل يستطيع أحد تغيْيه، فَل يغْيه هو سبحانه،وَل تبديل وَل تغيْي لسنة اهلل وحكمه
188
Die Nähe des Tages der Auferstehung und die jenseitige Strafe für die Kāfirūn
[33:63-68]
وِف اْلية دليل على: قال القرطِب، فليس هو على الفور، لكن جيوز تأخْي تطبيق هذا العقاب-4
. حىت مات- صلّى اهلل عليه وسلّم- والدليل على ذلك بقاء املنافقني معه،جواز ترك إنفاذ الوعيد
. »0« واملعروف من أهل الفضل إمتام وعدهم وتأخْي وعيدهم
فإنه ملا نزلت سورة،وقد تأخر بالفعل عقاب املنافقني إل أواخر عهد النِب صلّى اهلل عليه وسلّم
،«براءة» مجعوا
» ويا فَلن قم، فإنك منافق، «يا فَلن قم فاخرج:فقال النِب صلّى اهلل عليه وسلّم
. وتولوا إخراجهم من املسجد،فقام إخواهنم من املسلمني
Zusammengefasst:
1. Wenn die Heuchler offen ihre Heuchelei zeigen, dann werden sie
bekämpft.
2. Dies ist die Vorgehensweise Allahs gegenüber solchen Leuten, wenn sie in
der Umgebung eines Propheten sind.
3. Diese Bloßstellung und Bekämpfung der Heuchler muss nicht gleich
geschehen, sondern kann zeitlich aufgeschoben werden.
Bei all den Obengenannten handelt es sich also um Gefährder der inneren
Sicherheit. Es geht also nicht darum, dass die Heuchler nicht wirklich an den
Islam glauben, sondern darum, dass sie verdeckt die Bevölkerung von innen
gefährden.
33.23 Die Nähe des Tages der Auferstehung und die jenseitige Strafe
für die Kāfirūn [33:63-68]
Die Menschen befragen dich über die
Stunde. Sprich: ”Das Wissen um sie ist
allein bei Allāh“, und wie kannst du (das)
wissen? Vielleicht ist die Stunde nahe.
[33:63]
Wahrlich, Allāh hat die Kāfirūn verflucht
189
Al-Ahzāb (Die Parteien)
und hat für sie ein flammendes Feuer
bereitet [33:64],
worin sie auf ewig bleiben. Sie werden
weder Beschützer noch Helfer finden.
[33:65]
An dem Tage, da ihre Gesichter im Feuer
gewendet werden, da werden sie sagen:
”Wehe uns! Wenn wir doch Allāh gehorcht
hätten; und hätten wir (doch auch) dem
Gesandten gehorcht!“ [33:66]
Und sie werden sagen: ”Unser Herr, wir
gehorchten unseren Häuptern und unseren
Großen, und sie führten uns irre (und) vom
Weg ab. [33:67]
Unser Herr, gib ihnen die zweifache Strafe
und verfluche sie mit einem gewaltigen
Fluch.“ [33:68]
190
Das Verbot auch einer solchen Schadenzufügung, die nicht gleich zum Kufr führt
und die Anweisung zu Ehrlichkeit und Gottesfurcht [33:69-71]
sprecht aufrichtige Worte [33:70],
auf dass Er eure Taten segensreich
fördere und euch eure Sünden
vergebe. Und wer Allāh und Seinem
Gesandten gehorcht, der hat gewiss
einen gewaltigen Gewinn erlangt.
[33:71]
وسى فَبَ َّرأَهح اللَّهح ِممَّا قَالحوا َوَكا َن ِعْن َد اللَّ ِه َوِج ًيها
َ ين آ َذ ْوا حم
ِ َّ
َ ََل تَ حكونحوا َكالذ
Abu Huraira (r.) berichtet, dass der Gesandte Allahs (s.a.s.) Folgendes sagte:
"Moses war ein sehr schamhafter Mensch, der sich (sehr) bedeckte. Er pflegte seine
ganzen Körper zu bedecken, so dass nichts von seiner Haut zu sehen war. Dies tat
191
Al-Ahzāb (Die Parteien)
er aus Scham. Aufgrund dessen kränkten ihn einige Leute aus dem Volk Israel,
indem sie sagten: "Er bedeckt seine Haut nur deswegen so gänzlich, um eine
Hautkrankheit zu verbergen: entweder weiße Flecken, Hodenbruch 139 oder eine
(andere) Krankheit."Allah der Erhabene wollte Moses von dem befreien, was sie
über ihn sagten. Eines Tages war er alleine und legte seine Kleider auf einen Stein
und nahm ein Bad. Als er fertig war, wollte er nach seinen Kleidern greifen. Jedoch
rannte der Stein mit seinem Gewand weg. Da nahm Moses seinen Stock, folgte
dem Stein und sagte: "Gib mir mein Gewand zurück, o Stein. Gib mir mein
Gewand zurück, o Stein."Schließlich kam er in die Nähe von Vornehmen des Volks
Israel. Sie sahen ihn unbekleidet auf die beste Art, wie Allah (jemanden)
erschaffen hat. Und so sprach Allah ihn frei von dem, was man über ihn erzählte.
Der Stein blieb (daraufhin) stehen. Er nahm sein Gewand und zog es an. Dann
schlug er den Stein mit seinem Stock. Bei Allah, es ist eine Narbe auf dem Stein
zurückgeblieben als Folge seiner drei, vier oder fünf Schläge 140 . Dies ist die
Bedeutung der folgenden Worte Allahs, des Erhabenen (wörtl. von Seinen Worten):
"O ihr Mu'minūn! Seid nicht wie jene, die Moses kränkten; Allāh jedoch
bewies seine Unschuld in der Sache, die sie (gegen ihn) vorbrachten. Und er
war ehrenwert vor Allāh."[33:69] "141
139 arab. udratun. Im [Qamus al-Muhit] wird nur diese Bedeutung für das Wort "udratun"
angegeben.
140 Man kann den arabischen Text auch so verstehen, dass drei, vier oder fünf Narben übrig
blieben. Und Allah weiß es besser.
141 Dies berichtete Buchari (3404).
192
Das anvertraute Gut des für seine Taten Verantwortlichseins (arab. taklīf) und die
Einteilung derjenigen Geschöpfe, die für ihre Taten zur Rechenschaft gezogen
werden [33:72-73]
schreckten davor zurück. Aber der
Mensch nahm es auf sich. Wahrlich, er
ist sehr ungerecht, unwissend. [33:72]
Allāh wird Heuchler und Heuchlerin-
nen, sowie Götzendiener und
Götzendienerinnen bestrafen; und
Allāh kehrt Sich in Barmherzigkeit den
Mu'minūn und den Mu'mināt; denn
Allāh ist Allverzeihend, Barmherzig.
[33:73]
فلم، وعرضها عليهم قبل أن يعرضها على آدم، الطاعة: يعِن باْلمانة: عن ابن عباس،قال العوِف
فهل أنت، عرضت اْلمانة على السموات واْلرض واْلبال فلم يطقنها ح إين قد: فقال ْلدم، يطقنها
فأخذها آدم. وإن أسأت عوقبت، إن أحسنت جزيت: وما فيها؟ قال، يا رب:آخذ ِبا فيها؟ قال
. ﴾ وما َج حهوَل ِ
ً ﴿ َو َْحَلَ َها اإلنْ َسا حن إنَّهح َكا َن ظَلح: فذلك قوله،فتحملها
َّ
Al-'Aufi berichtet von Ibn Abbas: "Mit dem Treuhänderamt ist der Gehorsam
(gegenüber Allah) gemeint. Er bot es ihnen (d.h. den Himmeln und der Erde und den
Bergen) an, bevor Er es Adam anbot, jedoch konnten sie es nicht ertragen. Daraufhin sagte
Er zu Adam: "Ich habe das Treuhänderamt (arab. amāna) den Himmeln und der Erde und
den Bergen angeboten, sie konnten es jedoch nicht ertragen. Willst du es mit allen
Konsequenzen tragen?" Er antwortete: "O Herr, was sind die Konsequenzen?" Er sagte:
"Wenn du Gutes tust, wirst du belohnt. Und wenn du Schlechtes tust, wirst du bestraft".
Da nahm Adam es an und trug es. Dies ist die Bedeutung Seiner Aussage Aber der
Mensch nahm es auf sich. Wahrlich, er ist sehr ungerecht, unwissend. [33:72]".
193
Al-Ahzāb (Die Parteien)
sehr ungerecht, unwissend. [33:72] - Zuhaili erläutert sinngemäß: D.h. als der
Mensch die Rechte des Treuhänderamts annahm, war er sehr ungerecht
gegenüber sich selbst in Bezug auf das, was er (an Verantwortung) übernahm und
unwissend diesbezüglich. Dies ist eine Charakterisierung des Menschen im
Allgemeinen, zeigt also auf, wie die meisten Menschen sind.
Die Kinder Adams trugen diese Verantwortung, und so bestraft Allah diejenigen
von den Kindern Adams, die Kufr begehen und ist barmherzig zu den Mu'minūn:
Allāh wird Heuchler und Heuchlerinnen, sowie Götzendiener und
Götzendienerinnen bestrafen; und Allāh kehrt Sich in Barmherzigkeit den
Mu'minūn und den Mu'mināt; denn Allāh ist Allverzeihend, Barmherzig.
[33:73]
194
34 Saba
Ibn Kathir: Die Sure ist mekkanisch.
Wahbat az-Zuhaili sagt: "Die Sure wurde so genannt, weil in ihr an die Geschichte
von Saba erinnert wird - Saba sind Könige des Jemen gewesen: Es gab wahrlich
ein Zeichen für Saba in ihrem Heimatland: zwei Gärten...[34:15-16]. Allah hatte
sie mit den Gnadenfüllen von Gärten, Reichtum und fruchtbarem Boden
beschenkt. Als sie dann undankbar gegenüber der Gnade Allahs waren,
vernichtete Er sie durch eine reißende Flut".142
34.1 Die Allmacht und das Allwissen Allahs, des Erhabenen [34:1-2]
Alles Lob gebührt Allāh, Dessen
ist, was in den Himmeln und was
auf Erden ist, und Sein ist alles Lob
im Jenseits; und Er ist der Allweise,
der Allkundige. [34:1]
Er weiß, was in die Erde eingeht
und was aus ihr hervorkommt, und
was vom Himmel herunterkommt
und was zu ihm aufsteigt; und Er
ist der Barmherzige, der
Allverzeihende. [34:2]
195
Saba
34.1.1 Worterläuterungen und Tafsir
Alles Lob gebührt Allāh, Dessen ist, was in den Himmeln und was auf Erden
ist, und Sein ist alles Lob im Jenseits; und Er ist der Allweise, der Allkundige.
[34:1] - Entsprechend sagt Allah, der Erhabene: Und Er ist Allāh; es ist kein Gott
außer Ihm. Ihm gebührt aller Preis am Anfang und am Ende. Sein ist die
Herrschaft, und zu Ihm werdet ihr zurückgebracht. [28:70] und Und Uns gehört
das Jenseits und das Diesseits [92:13]
34.2 Die Kafirūn leugnen den Tag der Auferstehung und wie
verschiedene Menschen sich gegenüber den Zeichen Allahs
positionieren, und wie dies ihnen vergolten wird [34:3-6]
Und es sagen die Kāfirūn: ”Wir
werden die Stunde nicht erleben.“
Sprich: ”Ja doch, bei meinem Herrn,
dem Kenner des Verborgenen, sie
wird gewiss über euch kommen!
Nicht einmal das Gewicht eines
Stäubchens in den Himmeln oder
auf Erden ist vor Ihm verborgen;
noch gibt es etwas Kleineres oder
Größeres als dieses, das nicht in
einem deutlichen Buch stünde. [34:3]
Er belohnt gewiss diejenigen, die
Iman haben und gute Werke tun.
Solche sind es, die Vergebung und
eine ehrenvolle Versorgung erhalten
werden.“ [34:4]
Und jene aber, die versuchen, Unsere
Zeichen zu entkräften - sie sind es,
denen eine Strafe schmerzlicher Pein
zuteil wird. [34:5]
Und die, denen das Wissen gegeben
196
Die Kafirūn leugnen den Tag der Auferstehung und wie verschiedene Menschen
sich gegenüber den Zeichen Allahs positionieren, und wie dies ihnen vergolten
wird [34:3-6]
wurde, sehen, dass das, was dir von
deinem Herrn offenbart worden ist,
die Wahrheit ist und zum Weg des
Allmächtigen, des Preiswürdigen
leitet. [34:6]
noch gibt es etwas Kleineres oder Größeres als dieses, das nicht in einem
deutlichen Buch stünde. [34:3] - Tabari:
هو مثبت ِف كتاب يبني للناظر فيه أن اهلل تعال ذكره قد أثبته وأحصاه وعلمه فلم يعزب عن:يقول
.علمه
Das heißt, es ist in einem Buch festgelegt, welches demjenigen, der darin liest, klar
macht, dass Allah der Erhabene, dies (alles) festgelegt und erfasst hat, und Ihm
nichts entgeht.
Und jene aber, die versuchen, Unsere Zeichen zu entkräften - sie sind es, denen
eine Strafe schmerzlicher Pein zuteilwird. [34:5] - Tabari:
ِ ِ ِ ِ َّ
﴾ين َ ين َس َع ْوا ِف آيَاتنَا حم َعاج ِز
َ قال ابن زيد ِف قول اهلل ﴿ َوالذ:حدثِن يونس قال أخربنا ابن وهب قال
ِ وقرأ ﴿َل تَسمعوا ِهل َذا الْ حقر، وهم املشركون: قال، جاهدين ليهبطوها أو يبطلوها:قال
آن َوالْغَ ْوا فِ ِيه ْ َ َْح
.﴾لَ َعلَّ حك ْم تَ ْغلِبحو َن
197
Saba
Ibn Zaid sagte über "Und jene aber, die versuchen, Unsere Zeichen zu
entkräften" [34:5] : "Sie strengen sich an, sie niederzumachen und nichtig zu
machen, und zwar sind dies die Götzendiener", dann rezitierte er (d.h. er rezitierte
einen Koranvers, der diese Götzendiener zitiert): Und die Kāfirūn sagten: ”Hört
nicht auf diesen Koran, sondern fügt von euren Worten (etwas hinzu), damit ihr
die Oberhand behaltet.“ [41:26]
Und die, denen das Wissen gegeben wurde, sehen, dass das, was dir von
deinem Herrn offenbart worden ist, die Wahrheit ist und zum Weg des
Allmächtigen, des Preiswürdigen leitet. [34:6] - Dieser Koranvers wird nach jeder
Folge der Videoreihe über das wissenschaftliche Wunder in Koran und Sunna von
Azzindani zitiert ([Azzindani]).
34.3 Die Kāfirūn halten das Eintreffen des Jüngsten Tages für sehr
unwahrscheinlich und machen sich über den Propheten (s.a.s.)
lustig - die Hinweise auf die Auferstehung [34:7-9]
Die Kafirūn sagen: ”Sollen wir
euch einen Mann zeigen, der euch
berichtet, ihr würdet, wenn ihr
ganz in Stücke zerfallen seid, dann
wieder als neue Schöpfung
auferstehen? [34:7]
Hat er eine Lüge gegen Allāh
ersonnen oder ist er ein vom Wahn
Besessener?“ Nein, (nicht er)
sondern jene, die nicht an das
Jenseits Iman haben, befinden sich
in der Pein und im weit
gegangenen Irrtum. [34:8]
Haben sie denn nicht gesehen, was
vom Himmel und von der Erde vor
ihnen und was hinter ihnen ist?
198
Die Gnadenfüllen, die Allah seinem Propheten David (a.s.) erwiesen hat [34:10-11]
Wenn Wir wollten, könnten Wir sie
in der Erde versinken lassen oder
auf sie Brocken vom Himmel fallen
lassen. Hierin liegt wahrlich ein
Zeichen für jeden Diener, der sich
bekehrt. [34:9]
199
Saba
lange Panzerhemden und füge die
Maschen des Kettenwerks fein
ineinander. Und verrichtet gute
Taten; denn Ich sehe alles, was ihr
tut.“ [34:11]
Und wahrlich, Wir verliehen David Unsere Huld: ”O ihr Berge, lobpreist mit
ihm (Allāh), und auch ihr Vögel (lobpreist Ihn)!“ [34:10] - Ibn Kathir143:
وتَرد عليه، فتجاوبه، وكان إذا تَ َرََّّن به تقف الطْي ِف اهلواء،وذلك لطيب صوته بتَلوة كتابه الزبور
وهو يتلو القرآن من،اْلبال تأويبًا؛ وهلذا ملا َمَّر النِب صلى اهلل عليه وسلم على أِب موسى اْلشعري
َّ
"لقد أوتي هذا مزامير آل: وقال، فوقف واستمع لقراءته.]جدا ً [ وكان له صوت طيب،الليل
."داود
Dies aufgrund seiner schönen Stimme während der Rezitation seines Buches, den
Psalmen. Es war so, dass wenn er es mit singender Stimme rezitierte, die Vögel in
200
Die Gnadenfüllen, die Allah seinem Propheten David (a.s.) erwiesen hat [34:10-11]
der Luft stillstanden und ihm antworteten. Und die Berge antworteten ihm auch
lobpreisend.
Und so kam einmal der Prophet (s.a.s.) eines Nachts bei Abu Mūsa al-Asch'ari
vorbei, während dieser den Koran rezitierte. Da hielt er inne und lauschte dessen
Rezitation. Er (d.h. Abu Mūsa a-Asch'ari (r.)) hatte eine schöne Stimme, wenn er
den Koran rezitierte. Da sagte er (d.h. der Prophet (s.a.s.)): „Dieser (Mann) hat
etwas von den Psalmen (oder: Flöten(tönen)) des Hauses Davids bekommen".144
Und schmiegsam machten Wir ihm das Eisen. [34:10] - Hasan al-Basri, Qatada
u.a. sagten hierüber: Er brauchte es (das Eisen) nicht ins Feuer bringen und mit
dem Hammer schlagen, sondern er konnte es mit seiner Hand so wickeln wie
Fäden.
(Und Wir sprachen:) ”Verfertige lange Panzerhemden und füge die Maschen
des Kettenwerks fein ineinander. Und verrichtet gute Taten; denn Ich sehe
alles, was ihr tut.“ [34:11] - Aus [Mourad - Geschichte], Unterkapitel 2.25,
Abschnitt "David (a.s.) verdiente seinen Lebensunterhalt durch die Arbeit seiner
Hände":
Es wird berichtet, dass David (a.s.) jeden Tag ein Panzerhemd herstellte, und es
für sechstausend Dirham verkaufte.145
Der Gesandte Allahs (s.a.s.) hat gesagt:
201
Saba
202
Allah machte Seinem dankbaren Propheten Salomon (a.s.) die Winde und die
Dschinnen dienstbar [34:12-14]
nichts seinen Tod an außer einem
Tier aus der Erde, das seinen Stock
zerfraß; so gewahrten die Dschinnen
deutlich, wie er fiel, so dass sie,
hätten sie das Verborgene gekannt,
nicht so lange in schmählicher Pein
hätten bleiben müssen. [34:14]
Und Wir verflüssigten ihm eine Metallquelle. [34:12] - Ibn Abbas u.a. sagten,
dass hiermit Kupfer gemeint ist.
Allah machte für Salomon die Dschinnen dienstbar: Und von den Dschinnen gab
es welche, die unter ihm auf Geheiß seines Herrn arbeiteten. Und sollte einer
von ihnen sich von Unserem Befehl abwenden, so würden Wir ihn die Strafe
des flammenden Feuers kosten lassen. [34:12] Sie machten für ihn, was er
begehrte: Paläste und Bildwerke, Becken wie Teiche und feststehende
Kochbottiche: ”Wirkt ihr vom Hause Davids in Dankbarkeit.“ Und nur wenige
von Meinen Dienern sind dankbar. [34:13]
Und als Wir über ihn den Tod verhängt hatten, da zeigte ihnen nichts seinen
Tod an außer einem Tier aus der Erde, das seinen Stock zerfraß; so gewahrten
die Dschinnen deutlich, wie er fiel, so dass sie, hätten sie das Verborgene
gekannt, nicht so lange in schmählicher Pein148 hätten bleiben müssen. [34:14] -
203
Saba
D.h. es wurde klar, dass die Dschinnen das Verborgene nicht kennen: Sie haben
nicht den Todesengel gesehen und nicht bemerkt, dass Salomon bereits tot war.
Ibn Kathir: Die Dschinnen selbst und auch die Menschen konnten dadurch
erkennen, dass die Dschinnen nicht das Verborgene kennen. Zuvor dachten die
Dschinnen selbst, sie könnten es, und ließen dies die Menschen von ihnen denken.
Das heißt also, daß etwa Wahrsager, die mit schlechten Dschinnen
zusammenarbeiten, keine Kenntnis des Verborgenen haben. Wahrsagerei ist Kufr.
34.6 Der Bericht über das jemenitische Saba und die reißende Flut
[34:15-21]
Es gab wahrlich ein Zeichen für Saba
in ihrem Heimatland: zwei Gärten
zur Rechten und zur Linken: ”Esst
von den Gaben eures Herrn und seid
Ihm dankbar. (Euer ist) eine Stadt,
die gut ist, und ein Herr, Der
Allverzeihend ist!“ [34:15]
Jedoch sie kehrten sich ab; da
sandten Wir eine reißende Flut
gegen sie. Und Wir gaben ihnen an
Stelle ihrer Gärten zwei Gärten mit
bitterer Frucht und Tamarisken und
wenigen Lotosbäumen. [34:16]
Solches gaben Wir ihnen zum Lohn
für ihre Undankbarkeit; und so
belohnen Wir keinen (anderen) als
den Undankbaren. [34:17]
Und Wir setzten zwischen sie und
die Städte, die Wir gesegnet hatten,
(andere) hochragende Städte, und
Wir erleichterten das Reisen
204
Der Bericht über das jemenitische Saba und die reißende Flut [34:15-21]
zwischen ihnen: ”Reist zwischen
ihnen bei Tag und Nacht in
Sicherheit umher.“ [34:18]
Jedoch sie sagten: ”Unser Herr,
vergrößere die Entfernung zwischen
unseren Reisezielen.“ Sie taten sich
selber Unrecht, und so machten Wir
sie zu (abschreckenden) Geschichten
(für die Nachfahren), und Wir ließen
sie in Stücke zerfallen. Hierin sind
wahrlich Zeichen für jeden
Geduldigen, Dankbaren. [34:19]
Und Iblīs sah sich bestätigt in dem,
was er über sie vermutete; denn sie
folgten ihm alle bis auf eine Gruppe
von Mu'minūn. [34:20]
Und er (d.h. Iblīs, der Teufel) hatte
keine Macht über sie; allein wollten
Wir denjenigen, der Imān ans
Jenseits hat, vor dem auszeichnen,
der Zweifel darüber hegt. Und dein
Herr wacht über alle Dinge. [34:21]
34.6.1 Offenbarungsanlass
أخرج ابن أِب حامت أن فروة بن مسيك الغطفاين رضي اهلل عنه قدم على رسول اهلل صلّى اهلل عليه
، وإين أخشى أن يرتدوا عن اإلسَلم، إن سبأ قوم كان هلم ِف اْلاهلية عز، يا نِب اهلل: فقال،وسلّم
﴾ ﴿لََق ْد كا َن لِ َسبٍَإ ِِف َم ْس َكنِ ِه ْم: فأنزلت هذه اْلية، ما أمرت فيهم بشيء بعد:أفأقاتلهم؟ فقال
.اْليات
205
Saba
Ibn Abi Hatim berichtet, dass Firwa bin Masīk al-Ghatafānī (r.) zum Gesandten
Allahs (s.a.s.) kam und sagte: "O Prophet Allahs, die Saba sind ein Volk, die im
Zeitalter der Unwissenheit (arab. dschāhilijja) Macht besaßen. Und ich fürchte, die sie
vom Islam abfallen werden. Soll ich sie bekämpfen?", woraufhin er sagte: "Ich habe
bisher keinen Befehl bezüglich ihrer bekommen", woraufhin die folgenden
Koranverse herabgesandt wurden: Es gab wahrlich ein Zeichen für Saba in
ihrem Heimatland: ... [34:15ff.]
وكانوا ِف، منهم-صاحبة سليمان- وبلقيس، وكانت التبابعة منهم،ملوك اليمن وأهلها
َ كانت سبأ
وبعث اهلل إليهم الرسل تأمرهم. وعيشهم واتساع أرزاقهم وزروعهم ومثارهم،نعمة وغبطة ِف بَلدهم
فكانوا كذلك ما شاء اهلل مث أعرضوا عما أمروا،) بتوحيده وعبادته1( ويشكروه،أن يأكلوا من رزقه
ذر
َ شذر َم، فعوقبوا بإرسال السيل والتفرق ِف البَلد أيدي سبأ،به
Saba waren die Könige des Jemen und dessen Bevölkerung,149 und die Taba'iten
gehörten zu ihnen. Bilqis150 - die Gefährtin von Salomon - gehörte auch zu ihnen.
Sie lebten in großem Wohlstand [...] in ihrem Land und hatten reichlich
landwirtschaftliche Produkte und Früchte. Allah sandte zu ihnen die Gesandten,
die sie aufforderten, von Seiner Gnade zu essen und Ihm zu danken, indem sie
149 D.h. das Königshaus stammte aus der eigenen Bevölkerung. Es war also keine
Fremdherrschaft.
150 Die Königin von Saba', deren Begebenheit mit Salomon (a.s.) in Sure An-Naml (Sure 27)
ausführlich berichtet wird.
206
Der Bericht über das jemenitische Saba und die reißende Flut [34:15-21]
nur Ihn alleine anbeten und Ihm dienen. Dies taten sie auch für eine gewisse, von
Allah bestimmte Zeit. Hierauf wandten sie sich von dem ab, was ihnen befohlen
war, woraufhin sie mit der Sendung der Flut und dadurch, dass sie in den
Ländern verstreut wurden, bestraft wurden [...].
Ibn Kathir zitiert den folgenden Hadith in verschiedenen Wortlauten und
Überlieferungen zur Erläuterung:
عن عبد، عن عبد اهلل بن حهبَ ْْية، حدثنا ابن َهلِيعة، حدثنا أبو عبد الرْحن: رْحه اهلل،قال اإلمام أْحد
إن رجَل سأل رسول اهلل صلى اهلل عليه وسلم عن: ْسعت ابن عباس يقول:الرْحن بن َو ْعلة قال
، فسكن اليمن منهم ستة، شرة َ ولد َع، "بل هو رجل: ما هو؟ رجل أم امرأة أم أرض؟ قال:سبأ
وأما. وحمير، وأنمار، واْلشعريون، واْلزد،ُ وكِ ْن َدة، فَ َم ْذ ِح ُج: فأما اليمانيون،وبالشام منهم أربعة
. وغسان، وعاملة، وجذام،الشامية فلخم
Ibn Abbas berichtet: "Ein Mann fragte den Gesandten Allahs (s.a.s.), was Saba ist - ein
Mann, eine Frau oder ein Gebiet. Da antwortete er (d.h. der Gesandte Allahs (s.a.s.)): "Es
ist ein Mann, der zehn Kinder hatte. Sechs davon bewohnten den Jemen, vier von
ihnen bewohnten die Levante - Die Jemeniten (von ihnen) sind folgende (Sippen):
Madhhidsch, Kinda, Azd, die Asch'ariten, Anmār und Hamīr; die Levantiner
(davon) sind die Lakhm, Dschazzām, 'Amil und Ghassān".151
Fast den gleichen Wortlaut berichtet Tirmidhi(3222), wobei Albani diesen Hadith
für hasan sahih erklärte. Hier dieser Hadith von Tirmidhi:
207
Saba
قال ابن جرير :حدثنا أبو حكَريْب ،حدثنا أبو أسامة ،حدثِن احلسن بن احلكم ،حدثنا أبو َسْب َرة
َّخعِي ،عن فَ ْرَوة بن حم َسْيك الغحطَْيفي قال :قال رجل :يا رسول اهلل ،أخربين عن سبأ :ما هو؟
الن َ
أرض ،أم امرأة؟ قال" :ليس بأرض وال امرأة ،ولكنه رجل ولد له عشرة من الولد ،فتيامن ستة
وتشاءم أربعة ،فأما الذين تشاءموا :فلخم وجذام وعاملة وغسان ،وأما الذين تيامنوا :فكندة،
واْلشعريون ،واْلزد ،ومذحج ،وحمير ،وأنمار" .فقال رجل :ما أمنار؟ قال" :الذين منهم خثعم
وْبيلة".
Jedoch sie kehrten sich ab; da sandten Wir eine reißende Flut gegen sie. Und
Wir gaben ihnen an Stelle ihrer Gärten zwei Gärten mit bitterer Frucht und
Tamarisken und wenigen Lotosbäumen. [34:16] Solches gaben Wir ihnen zum
Lohn für ihre Undankbarkeit (arab. kufr); und so belohnen Wir keinen
(anderen) als den Undankbaren. [34:17] - Ibn Kathir sagt sinngemäß: Jedoch sie
kehrten sich ab [34:17], das heißt, von der Anbetung des Einzigen Gottes und der
Dankbarkeit Ihm gegenüber; stattdessen begannen sie, die Sonne anzubeten, wie
in Sure an-Naml (Sure 27) der Wiedekopf (Hudhud), Salomon (a.s.) berichtete:
”...und ich bin aus Saba mit
sicherer Nachricht zu dir
208
Der Bericht über das jemenitische Saba und die reißende Flut [34:15-21]
gekommen. [27:22] Dort fand ich
eine Frau, die über sie herrscht,
und ihr ist alles beschert worden,
und sie besitzt einen großartigen
Thron. [27:23] Ich fand sie und ihr
Volk die Sonne statt Allāh
anbeten; und Satan hat ihnen ihre
Werke ausgeschmückt und hat sie
vom Weg (Allāhs) abgehalten, so
dass sie nicht rechtgeleitet sind
(wörtl. sie dem Weg nicht
folgen)..." [27:24]
Muhammad Ibn Ishaq berichtet von Wahb ibn Munabbih: "Allah hat zu ihnen
dreizehn Propheten entsandt".
da sandten Wir eine reißende Flut (arab. 'arim) gegen sie. [34:16] - Ibn Kathir
sagt: Ibn Abbas, Wahb ibn Munabbih, Qatada, Dahak u.a. berichteten, dass als
Allah der Erhabene sie mit der reißenden Flut bestrafen wollte. Er sandte ein Tier
aus der Erde, welches "Dschuradh" (Ratte) genannt wurde, auf den (Stau)damm,
welches diesen durchnagte (also zerstörte).
وقد كانوا جيدون ِف كتبهم أن سبب خراب هذا السد هو اْلحَرذ فكانوا يرصدون:قال وهب بن منبه
فاهنار،الس ّد فنقبته
َّ ووْلت إل، فلما جاء القدر غلبت الفأر السنانْي،عنده السنانْي برهة من الزمان
.عليهم
Wahb ibn Munabbih sagte: "In ihren Büchern fanden sie geschrieben, dass der
Grund für die Zerstörung des Damms Ratten sein werden, und so ließen sie eine
Zeit lang Katzen bei dem Damm (wörtl. bei ihm) als Wache halten. Als dann die
Vorherbestimmung (arab. qadar) kam, überkamen die Mäuse (arab. fa'r) die
Katzen und drangen in den Damm ein und durchnagten ihn".
دم
َ صَ ، وجاءت أيام السيول،ووَهى َ ضعف َ نقبت أسافله حىت إذا، هو اخلَْلد: اْلحَرذ:وقال قتادة وغْيه
ب ما بني يديه من اْلبنية واْلشجار وغْي
َ وخر
ّ ، فانساب املاء ِف أسفل الوادي،املاءح البناءَ فسقط
209
Saba
وتبدلت تلك، فيبست وُتطمت، ونضب املاء عن اْلشجار اليت ِف اْلبلني عن ميني ومشال،ذلك
.﴾ايت أح حك ٍل مخَْ ٍط ِ ِ ِ ﴿ وبَ َّدلْنَ ح: كما قال اهلل وتعال،اْلشجار املثمرة اْلنيقة النضرة
َْ اه ْم ْبَنَّتَ ْيه ْم َجنَّتَ ْني ذَ َو َ
Qatada u.a. sagten, dass diese Ratten den Damm von unten nagten, bis er schwach
wurde. Als dann die Fluttage kamen, stießen die Wassermassen an den Bau und
ließen ihn einstürzen. So strömte das Wasser in den unteren Teil des Wadis und
zerstörte so Gebäude, Bäume und anderes, was von diesen Wassermassen
überströmt wurde. Die Bäume, die auf den Bergen links und rechts (vom Wadi)
waren, bekamen kein Wasser mehr und so trockneten sie aus und gingen ein.
Anstelle dieser schönen, viele Früchte tragenden Bäume wuchsen dann andere,
wie Allah der Erhabene sagte: Wir gaben ihnen an Stelle ihrer Gärten zwei
Gärten mit bitterer Frucht [34:16]
Solches gaben Wir ihnen zum Lohn für ihre Undankbarkeit (arab. kufr); und so
belohnen Wir keinen (anderen) als den Undankbaren (arab. kafūr). [34:17] -
Zuhaili:152
إذ بعث إليهم ثَلثة عشر نبيا، أو بكفرهم بالرسل،ناه ْم بِما َك َف ُروا﴾ أي بكفراهنم النعمة
ُ ْ﴿ َج َزي
.فكذبوهم
gaben Wir ihnen zum Lohn für ihre Undankbarkeit (arab. kufr), d.h. für ihre
Undankbarkeit gegenüber den Gaben (Allahs) oder für ihre Leugnung der
Gesandten - denn es wurden zu ihnen 13 Propheten gesandt, die sie leugneten
und der Lüge bezichtigten.
Zuhaili:153
210
Der Bericht über das jemenitische Saba und die reißende Flut [34:15-21]
und so belohnen Wir keinen (anderen) als den Undankbaren (arab. kafūr).
[34:17], d.h. mit dem, was Wir ihnen angetan haben, bestrafen Wir nur jemanden,
der besonders undankbar gegenüber den Gaben ist oder die Gesandten leugnet.
حدثنا حجاج بن، حدثنا أبو عمر بن النحاس الرملي، حدثنا علي بن احلسني:وقال ابن أِب حامت
،وكان من أصحاب علي- عن ابن خْية، عن هشام بن صاحل التغلِب، حدثنا أبو البيداء،ُممد
وما: قيل. والتعسر ِف اللذة، والضيق ِف املعيشة، جزاء املعصية الوهن ِف العبادة:قال-رضي اهلل عنه
. َل يصادف لذة حَلَل إَل جاءه َم ْن يحنَ غِّصه إياها:التعسر ِف اللذة؟ قال
Ibn Abi Hatim berichtet, dass Ibn Khaira, der zu den Gefährten Alis (r.) gehörte,
Folgendes sagte:
"Die Strafe für die Sünde ist, dass man nachlässig beim Gottesdienst wird, dass die
Lebensumstände eng werden, und dass einem der Genuss verübelt wird". Da
fragte jemand: "Was bedeutet es, dass der Genuss verübelt wird?", worauf er (d.h.
Ibn Khaira) sagte: "Wenn man dabei ist, eine von Allah erlaubte Sache (halal) zu
geniessen, dass jemand kommt, und einem diese Sache verübelt".
Und Wir setzten zwischen sie und die Städte, die Wir gesegnet hatten, (andere)
hochragende Städte, und Wir erleichterten das Reisen zwischen ihnen: ”Reist
zwischen ihnen bei Tag und Nacht in Sicherheit umher.“ [34:18] - Ibn Kathir
sagt sinngemäß: Allah erwähnt, in welch großem Wohlstand sie lebten und dass
eine Stadt nahe der anderen war. Auch hatten sie dort viele Bäume und
landwirtschaftliche Produkte, so dass sie, wenn sie reisten, weder Wasser noch
Proviant mittragen mussten, weil sie einfach dort, wo sie rasteten, Wasser und
Nahrung vorfanden.
Und Wir setzten zwischen sie und die Städte, die Wir gesegnet hatten [34:18] -
Wahb ibn Munabbih sagte, dass hiermit die Ortschaften in Sanaa154 gemeint sind.
211
Saba
Mudschahid, al-Hasan, Said ibn Dschubair, Qatada, Dahak, Suddijj, Ibn Zaid u.a.
sagten, dass hiermit die Städte der Levante (arab. asch-Schām155) gemeint sind,
also, dass sie vom Jemen bis zur Levante reisten, wobei auf dem Weg
hochragende, nebeneinander liegende Städte waren.
hochragende (arab. dhāhira) Städte [34:18] - Zuhaili: D.h. Städte, die erhöht auf
Hügeln lagen.
Jedoch sie sagten: ”Unser Herr, vergrößere die Entfernung zwischen unseren
Reisezielen“ [34:19] - Zuhaili:
Sie taten sich selber Unrecht [34:19] - Zuhaili sagt: D.h. indem sie undankbar
waren und Kufr begingen.
212
Der Bericht über das jemenitische Saba und die reißende Flut [34:15-21]
und Wir ließen sie in Stücke zerfallen. Hierin sind wahrlich Zeichen für jeden
Geduldigen, Dankbaren. [34:19] - Ibn Kathir zitiert mehrere Überlieferungen, in
denen sich das Volk von Saba im Jemen teilte und in verschiedene Richtungen
auswanderte: ein Teil von ihnen nach Oman, ein Teil von ihnen, nämlich die Aus
und die Khazradsch, nach Yathrib (die spätere Stadt Medina des Propheten
(s.a.s.)), ein Teil von ihnen, nämlich die Ghassān-Sippe, nach Busra in der Levante
(Asch-Schām), usw.
Als Anlass dieser Auswanderung berichtet Ibn Kathir, dass einer ihrer Priester
ihnen dies riet, nachdem er die Anzeichen dafür sah, dass die Strafe Allahs nun
bald die Saba überkommen und ihr Damm brechen wird.
Hier zwei dieser Überlieferungen:
Ibn Abi Hatim berichtet, dass Ibrahim bin Habīb حدثنا أبو:وقال ابن أِب حامت
bin al-Schahīd sagte, dass er seinen Vater sagen
hörte: Ich hörte, dass Ikrima über die Leute von
،سعيد بن ُيىي بن سعيد القطان
Saba Folgendes berichtete: " "Es gab wahrlich ein حدثنا إبراهيم بن حبيب بن
Zeichen für Saba in ihrem Heimatland: zwei ْسعت: ْسعت أِب يقول،الشهيد
Gärten zur Rechten und zur Linken: ”Esst von
den Gaben eures Herrn und seid Ihm dankbar.
،عكرمة ُيدث حبديث أهل سبأ
(Euer ist) eine Stadt, die gut ist, und ein Herr, Der ﴿ لََق ْد َكا َن لِ َسبٍَإ ِِف:قال
Allverzeihend ist!“ [34:15] Jedoch sie kehrten sich ٍ ِان [ َع ْن َمي
ني ِ َمس َكنِ ِهم آيةٌ جنَّت
َ َ ْ َْ
﴿ فَأ َْر َس ْلنَا:َوِمشَ ٍال ] ﴾ إل قوله
ab; da sandten Wir eine reißende Flut gegen sie.
[34:16]" Und es gab unter ihnen Priester bzw.
Wahrsager und die Teufel (von den Dschinnen) َعلَْي ِه ْم َسْي َل الْ َع ِرِم ﴾ وكانت فيهم
erlauschten Dinge (vom Himmel) und
وكانت الشياطني يسرتقون،كهنة
informierten die Priester bzw. Wahrsager über
einen Teil der Nachrichten vom Himmel. Unter
فأخربوا الكهنة بشيء من،السمع
diesen Priestern bzw. Wahrsagern war ein فكان فيهم رجل،أخبار السماء
Edelmann, der sehr viel Besitz hatte, und ihm
وإنه حخ ّرب،كاهن شريف كثْي املال
wurde berichtet, dass ihr Untergang nun nahe ist
und ihre Bestrafung über ihnen hängt. Und so war وأن،أن زوال أمرهم قد دنا
er unschlüssig, was er machen sollte, denn er hatte فلم يدر كيف.العذاب قد أظلهم
viel Besitz in Form von Land. Da sagte er einem
يصنع؛ ْلنه كان له مال كثْي من
213
Saba
seiner erwachsenen Söhne - wobei dieser Sohn die وهو- فقال لرجل من بنيه،عقار
stärksten Onkel mütterlicherseits hatte: "Wenn ich
dir morgen etwas befehle, dann tue es nicht. Wenn
إذا كان غدا:-أعزهم أخواَل
ich dich dann daraufhin grob anfahre, dann fahre فإذا،وأمرتك بأمر فَل تفعل
mich auch grob an. Und wenn ich dich dann فإذا تناولتك،انتهرتك فانتهرين
schlage, dann schlage mich auch". Da sagte er: "O
mein Vater, tue das bitte nicht. Dies ist eine
، َل تفعل، يا أبت: فقال.فالطمِن
gewaltige und harte Sache", worauf er antwortete: ، وأمر شديد،إن هذا أمر عظيم
"Mein lieber Sohn, es ist etwas passiert, was nicht قد حدث أمر َل بد، يا بِن:قال
abzuwenden ist". Und er drängte seinen Sohn
(wörtl. ihn) solange, bis er schließlich
فلم يزل به حىت وافاه على.منه
einverstanden war. فلما أصبحوا واجتمع.ذلك
Als am nächsten Morgen dann die Menschen افعل كذا، يا بِن: قال،الناس
versammelt waren, sagte er: "O mein lieber Sohn,
، فأجابه، فانتهره أبوه، فأىب.وكذا
mach das und jenes", worauf dieser sich weigerte.
Da fuhr ihn sein Vater grob an, worauf dieser dies فلم يزل ذلك بينهما حىت تناوله
erwiderte. Dies ging solange zwischen ihnen, bis ، فوثب على أبيه فلطمه،أبوه
sein Vater ihn schließlich schlug. Daraufhin stürzte
. ابِن يلطمِن؟ َعلَ ّي بالشفرة:فقال
er sich auf seinen Vater und schlug ihn. Da sagte
er: "Wie? Mein Sohn schlägt mich?! Her mit einer : وما تصنع بالشفرة؟ قال:قالوا
Klinge!" Da fragten sie: "Und was willst du mit der الطمه. تذبح ابنك: قالوا.أذحبه
Klinge machen?", worauf er sagte: "Ich will ihn
، فأىب: قال.أو اصنع ما بدا لك
schlachten". Da sagten sie: "Du willst deinen Sohn
schlachten?! Schlag ihn oder mach irgendetwas فأرسلوا إل أخواله فأعلموهم:قال
anderes mit ihm, was du willst". Dies verweigerte خذ منا: فجاء أخواله فقالوا،ذلك
er. Daraufhin schickten sie jemanden zu seinen
. فأىب إَل أن يذحبه.ما بدا لك
Onkeln mütterlicherseits und setzten diese von
dem Vorfall in Kenntnis. Daraufhin kamen seine : قال. فلتموتن قبل أن تذحبه:قالوا
Onkel mütterlicherseits und sagten: "Nimm von فإذا كان احلديث هكذا فإين َل
uns, was du möchtest". Er aber verweigerte dies
und blieb dabei, ihn schlachten zu wollen". Da
أرى أن أقيم ببلد ُيال بيِن وبني
sagten sie: "Dann sollt eher ihr (d.h. die Familie des ، اشرتوا مِن دوري،ولدي فيه
Vaters) sterben, bevor du ihn schlachtest". Er
214
Der Bericht über das jemenitische Saba und die reißende Flut [34:15-21]
antwortete: "Wenn die Sache so ist, dann bin ich فلم يزل حىت،اشرتوا مِن أرضي
der Meinung, dass ich nicht in einem Land bleiben
kann, in dem ich von meinem Sohn abgehalten
فلما،باع دوره وأرضيه وعقاره
werde. Kauft von mir meine Häuser, kauft von mir : قال،صار الثمن ِف يده وأحرزه
mein Land". So geschah es, dass er seine Häuser ، إن العذاب قد أظلكم،أي قوم
und seinen Landbesitz verkaufte. Als er das Geld
dafür in seiner Hand hatte und es bei ihm
فمن أراد،وزوال أمركم قد دنا
gesichert war, sagte er: "O Leute, die Strafe ، ومجَل شديدا،منكم دارا جديدا
schwebt über euch, und euer Niedergang ist nun ومن. فليلحق بعمان،وسفرا بعيدا
nahe. Wer von euch ein neues Haus wünscht, ein
starkes Kamel und eine weite Reise, der soll in den
العصْي
َ أراد منكم اخلَ ْمر واخلَمْي و
Oman gehen. مل: قال إبراهيم،وكلمة-
Und wer von euch Wein, Hefe, Saft - und ein Wort, ومن،ببصَرى
ْ فليلحق-أحفظها
von dem Ibrahim 157 sagte, dass er es sich nicht
،أراد الراسخات ِف الوحل
merkte -, der soll nach Busra gehen.
Und wer hohe (Bäume) in feuchter Erde wünscht,
املقيمات ِف،املطعمات ِف احملل
die Früchte tragen [...], der soll nach Yathrib, dem فليلحق بيثرب ذات،الضحل
Ort der Palmen, gehen. فأطاعه قومه فخرج أهل.خنل
Da gehorchte ihm sein Volk. Die (späteren)
وخرجت غسان.عمان إل عمان
Bewohner des Oman zogen in den Oman, die
Ghassān zogen nach Busra. Die Aus, die وخرجت اْلوس.إل بصرى
Khazradsch und die Banu Othman zogen zogen واخلزرج وبنو عثمان إل يثرب
nach Yathrib, dem Ort der Palmen.
فأتوا على بطن: قال.ذات النخل
Schließlich kamen sie zu einer Sippe in Murr. Da
هذا مكان:مر فقال بنو عثمان
sagten die Banu Othman: "Dies ist ein geeigneter
Ort, wir wollen keinen anderen". Daraufhin ließen فأقاموا. َل نبغي به بدَل،صاحل
sie sich dort nieder, und aus diesem Grund ْلهنم، فسموا لذلك خزاعة،به
wurden sie (es sind wohl die ursprünglichen
واستقامت،اخنزعوا من أصحاهبم
Bewohner von Murr gemeint) dann Khuzā'a
157 bin Habīb bin al-Schahīd, der Überlieferer, siehe oben am Anfang des Berichts
215
Saba
genannt, weil sie von ihren Gefährten verpflanzt ،اْلوس واخلزرج حىت نزلوا املدينة
(arab. ukhzi'ū, gleicher Wortstamm wie khuzā'a)
wurden. Die Aus und die Khazradsch blieben
،وتوجه أهل عمان إل عمان
aufrecht, bis sie nach Medina kamen. Die Leute des .وتوجهت غسان إل بصرى
Oman gingen Richtung Oman und die Ghassān
gingen Richtung Busra weiter.
Muhammad Ibn Ishaq [...] erwähnt am وقد ذكر ُممد بن إسحاق بن يسار ِف
Anfang der Sira 158 die Angelegenheit von
'Amr ibn Āmir, der der erste war, der aus أول السْية ما كان من أمر عمرو بن عامر
dem Land des Jemen auszog, weil er ahnte,
،الذي كان أول من خرج من بَلد اليمن
dass die Flut ausbrechen würde. Er (d.h.
Ibn Ishaq) sagt: وكان:العرم فقال
َ بسبب استشعاره بإرسال
Wie mir Zaid al-Ansari berichtete, war der
- سبب خروج عمرو بن عامر من اليمن
Grund dafür, dass 'Amr ibn Āmir den
Jemen verliess, der, dass er eine Ratte sah, أنه رأى:-فيما حدثِن أبو زيد اْلنصاري
wie sie am Staudamm von Ma'rib 159 grub.
Dieser Staudamm hielt das Wasser von
الذي كان ُيبس،جرذًا َُيفر ِف سد مأرب
ihnen (d.h. von den Bewohnern des Jemen) عنهم املاء فيصرفونه حيث شاؤوا من
ab und sie konnten so das Wasser auf ihr
Land wohin sie wollten umleiten. Er wusste ، فعلم أنه َل بقاء للسد على ذلك.أرضهم
so, dass der Staudamm nicht mehr lange in
،فاعتزم على النَّ حقلة عن اليمن فكاد قومه
dem bisherigen Zustand bleiben würde,
158 Prophetenbiographie
159 aus https://de.wikipedia.org/wiki/Staudamm_von_Ma%27rib: Der Staudamm von
Ma'rib wurde in der Mitte des 1. vorchristlichen Jahrtausends errichtet. Schon lange
zuvor wurden nachweislich seit dem 3. Jahrtausend v. Chr. Stauanlagen und
Hochwasserdämme im Wadi Dhanah bei der sabäischen Hauptstadt Ma'rib errichtet
bzw. betrieben. Der Staudamm galt als das größte technische Bauwerk der Antike und
als Wunder Arabiens. (Quellen: Yusuf Abdallah: Die Vergangenheit lebt: Mensch,
Landschaft und Geschichte im Jemen. S. 481 und Werner Daum: Jemen – 3000 Jahre
Geschichte. S. 10 f.)
216
Der Bericht über das jemenitische Saba und die reißende Flut [34:15-21]
und so entschloß er sich, vom Jemen فأمر أصغر أوَلده إذا أغلظ له ولطمه أن
wegzuziehen. Daraufhin täuschte er sein
Volk mit einer List: er befahl seinem ، ففعل ابنه ما أمره به،يقوم إليه فيلطمه
jüngsten Sohn, dass, wenn er selbt grob zu
َل أقيم ببلد لَطَم وجهي فيها:فقال عمرو
ihm ist und ihn schlagen würde, dieser
Sohn dann aufstehen solle und ihn auch فقال شراف، وعرض أمواله.أصغر ولدي
schlagen solle. Dies tat sein Sohn dann
auch. Daraufhin sagte Amr (öffentlich): "Ich .ضبَةَ عمرو
ْ اغتنموا َغ:من أشراف اليمن
werde nicht in einem Land bleiben, in dem وانتقل هو ِف ولده وولد،فاشرتوا منه أمواله
mein jüngster Sohn mich ins Gesicht
geschlagen hat", woraufhin er seinen Besitz َل نتخلف عن عمرو: وقالت اْلزد.ولده
zum Verkauf anbot. Da sagte einer der
وخرجوا معه، فباعوا أمواهلم.بن عامر
Vornehmen des Jemen: "Nutzt das Zürnen
von Amr und kauft von ihm seinen Besitz فساروا حىت نزلوا بَلد "عك" جمتازين
ab". Amr zog dann zusammen mit seinen
Kindern und Enkeln aus. Da sagten die وكانت، فحاربتهم عك،يرتادون البلدان
Azd: "Wir werden nicht hinter 'Amr ibn
ففي ذلك يقول عباس بن.سجاَل
َ حرهبم
Āmir zurückbleiben", und so verkauften
(auch) sie ihren Besitz und zogen mit ihm :مرداس السلمي
mit. Und so zogen sie, bis sie das Land der
'Ak erreichten [...]. Die 'Ak bekämpften sie, ، بِغَ َّسا َن... بن َعدنَا َن الذين تَغَلَّبحواك ح َ َو َع
jedoch blieb der Krieg zwischen ihnen ... حىت طحّرحدوا حك ّل َمطَْرد
unentschieden.
.وهذا البيت من قصيدة له
[...]
فنزل، مث ارُتلوا عنهم فتفرقوا ِف البَلد:قال
Daraufhin zogen sie (d.h. die Azd) von
ihnen (d.h. den Ak) weg und verteilten sich ونزلت،آل َج ْفنَة بن عمرو بن عامر الشام
daraufhin im Land. Die Sippe von . ونزلت خزاعة َمّرا،اْلوس واخلزرج يثرب
Dschafna bin 'Amr ibn Āmir ließ sich in der
ونزلت أزد عح َمان،ونزلت أزد السراة السراة
Levante nieder. Die Aus und Khazradsch
217
Saba
blieben in Yathrib160, die Khuzā'a blieben in مث أرسل اهلل على السد السيل،عحمان
Marr. Die Azd des as-Surā blieben in as-
Surā, die Azd des Oman blieben im Oman.
وِف ذلك أنزل اهلل عز وجل هذه،فهدمه
َ
Daraufhin schickte Allah die Flut auf den .اْليات
Staudamm und zerstörte ihn. Über dies
sandte Allah diese Koranverse herab.
Suddijj erwähnt auch die Begebenheit von 'Amr ibn Āmir in etwa so, wie
Muhammad ibn Ishaq sie berichtet. Jedoch sagt er, dass 'Amr ibn Āmir seinen
Neffen statt seinen Sohn anwies, ihn zu schlagen. Dies berichtete Ibn Abi Hatim.
Es bedarf einer Untersuchung, ob der oben erwähnte 'Amr ibn Āmir der gleiche ist
wie 'Amr ibn Āmir al-Khuzā'i, der in den folgenden Hadithen erwähnt ist, die
auch im Tafsir zu [5:103-104] in Band 3 erwähnt wurden:
218
Der Bericht über das jemenitische Saba und die reißende Flut [34:15-21]
jungfräuliche Kamelstute,…, die sie für ihre Götzen (als Sa'iba) frei laufen ließen,
wenn (in der Abstammungslinie) zwischen ihr und einer Sa'iba kein männliches
Glied vorhanden ist. Der Hām ist ein Kamelhengst, der… Sie überließen ihn den
Götzen und erließen es ihm, Lasten zu tragen, so dass nichts auf ihm getragen
werden durfte. Sie nannten ihn einen Hām."161
ُ َّم يَ ْح ِط ُم بَ ْع
ض َها ُ ْ َرأَي:صلَّى اللَّهح َعلَْي ِه َو َسلَّ َم
َ ت َج َهن
ِ ال رس ح
َ ول اللَّه
ِ ِ َّ أ
ْ ََن َعائ َشةَ َرض َي اللَّهح َعْن َها قَال
قَ َ َ ح:ت
ب ِ َّ صبهُ و ْهو أ ََّو ُل من سيَّب
َ الس َوائ َ َ َْ َ َ َ ْ ُت َع ْم ًرا يَ ُج ُّر ق
ُ ْضا َوَرأَي
ً بَ ْع
Aischa (r.) berichtet, dass der Gesandte Allahs (s.a.s.) sagte: "Ich sah die Hölle, wie
ein Teil von ihr den anderen vernichtete. Und ich sah 'Amr, wie er seine
Eingeweide hinter sich herzog. Er war der erste, der Sa'ibas ("die Freigelassenen")
zu solchen machte."162
Diese beiden Hadithe berichtet Buchari im Kapitel über den Tafsir zu Vers 5:103.
Und Iblīs sah sich bestätigt in dem, was er über sie vermutete; denn sie folgten
ihm alle bis auf eine Gruppe von Mu'minūn. [34:20] - Ibn Kathir: Nachdem Allah
der Erhabene die Geschichte von Saba berichtete, und wie sie ihren eigenen
Gelüsten und dem Teufel folgten, sagte Er über sie und ihresgleichen, die dem
Teufel und ihren Gelüsten folgten und die Rechtleitung mieden, Folgendes: Und
Iblīs sah sich bestätigt in dem, was er über sie vermutete [34:20]
Ibn Abbas (r.) u.a. sagten: Dieser Koranvers entspricht der Aussage Allahs des
Erhabenen, wie Er von der Aussage von Iblīs, dem Teufel, berichtet, als dieser sich
geweigert hatte, sich vor Adam (a.s.) niederzuwerfen und dann sagte: ”Was
denkst Du? Dieser ist es, den Du höher geehrt hast als mich! Willst Du mir eine
Frist bis zum Tage der Auferstehung geben, so will ich gewiss Gewalt über
seine Nachkommen - bis auf einige wenige - erlangen.“ [17:62]
Auch in Sure 7 berichtet Allah von Iblīs, dem Teufel:
219
Saba
Er sagte: "Darum, dass Du mich hast abirren lassen, will ich ihnen gewiss auf
Deinem geraden Weg auflauern. [7:16] Dann will ich über sie kommen von
vorne und von hinten, von rechts und von links, und Du wirst die Mehrzahl
von ihnen nicht dankbar finden." [7:17]
Und er (d.h. Iblīs, der Teufel) hatte keine Macht über sie; [34:21] - Hasan al Basri
sagte: "Bei Allah, er hat sie weder mit dem Stock geschlagen, noch hat er sie
irgendwie gezwungen; er hat sie nur durch Trug verführt und sie folgten seiner
Einladung (zur Sünde)."
220
]Die Absurdität des Götzendienstes - die Majästät Allahs des Erhabenen [34:22-23
34.7.1 Worterläuterungen und Tafsir
Auch nützt bei Ihm keine Fürsprache, außer für den, bei dem Er es erlaubt
[34:23] - Ibn Kathir: Aufgrund Seiner Majästät und Größe wagt es niemand, bei
Ihm Fürsprache einzulegen, es sei denn, nachdem Er dies erlaubt hat.
Entsprechend sagt Allah, der Erhabene: Wer ist es, der bei Ihm Fürsprache
einlegen könnte außer mit Seiner Erlaubnis? [2:255] und Und so mancher Engel
ist in den Himmeln, dessen Fürsprache nichts nützen wird, es sei denn,
nachdem Allāh dem die Erlaubnis (dazu) gegeben hat, dem Er will und der Ihm
]beliebt. [53:26
Entsprechendes wird auch im Hadith berichtet:
َِّب صلى اهلل س رضى اهلل عنه َع ِن النِ ِّ يمَ ،حدَّثَنَا ِه َش ٌامَ ،حدَّثَنَا قَتَ َادةحَ ،ع ْن أَنَ ٍ ِ ِ ِ
َحدَّثَنَا حم ْسل حم بْ حن إبْ َراه َ
يد بْ حن حزَريْ ٍع َحدَّثَنَا َسعِي ٌد َع ْن قَتَ َاد َة َع ْن أَنَ ٍ ِ
س رضى اهلل عنه ال ِيل َخلي َفةح َحدَّثَنَا يَِز ح عليه وسلمَ .وقَ َ
ِ ِ ِ
استَ ْش َف ْعنَا إِلَى َربِّنَا ال " يَ ْجتَ ِم ُع ال ُْم ْؤمنُو َن يَ ْو َم الْقيَ َامة فَيَ ُقولُو َن لَ ِو ْ َِّب صلى اهلل عليه وسلم قَ َ َع ِن النِ ِّ
ك َمَلَئِ َكتَهَُ ،و َعلَّ َم َ ِِ
اء ُك ِّل َس َم َ كأْ َس َج َد لَ َك اللَّهُ بِيَده َوأ ْ َّاسَ ،خلَ َق َت أَبُو الن ِ آد َم فَ يَ ُقولُو َن أَنْ َ فَيَأْتُو َن َ
ت ُهنَا ُك ْم َويَ ْذ ُك ُر ذَنْ بَهُ ول لَ ْس ُ يحنَا ِم ْن َم َكانِنَا َه َذا .فَ يَ ُق ُ ك َحتَّى يُ ِر َ َش ْى ٍء ،فَا ْش َف ْع لَنَا ِع ْن َد َربِّ َ
ت ُهنَا ُك ْم. ول لَ ْس ُ ض .فَيَأْتُونَهُ فَ يَ ُق ُ ول بَ َعثَهُ اللَّهُ إِلَى أ َْه ِل اْل َْر ِ وحا فَِإنَّهُ أ ََّو ُل ر ُس ٍ ِ
َ فَيَ ْستَحي .ائْ تُوا نُ ً
ت ول لَ ْس ُ الر ْح َم ِن .فَيَأْتُونَهُ فَ يَ ُق ُيل َّ ِ
ول ائْ تُوا َخل َ س لَهُ بِ ِه ِعلْم فَيَ ْستَ ِحي ،فَ يَ ُق ُ َويَ ْذ ُك ُر ُس َؤالَهُ َربَّهُ َما لَْي َ
ت ُهنَا ُك ْمَ .ويَ ْذ ُك ُر قَ ْت َل ول لَ ْس ُ وسى َع ْب ًدا َكلَّ َمهُ اللَّهُ َوأَ ْعطَاهُ الت َّْوَراةَ .فَيَأْتُونَهُ فَ يَ ُق ُ ُهنَا ُك ْم ،ائْ تُوا ُم َ
ِ ِ ِ ِ س فَ يَ ْستَ ِحي ِم ْن َربِِّه فَ يَ ُق ُ س بِغَْي ِر نَ ْف ٍ
وحهُ. يسى َع ْب َد اللَّه َوَر ُسولَهَُ ،وَكل َم َة اللَّه َوُر َ ول ائْ تُوا ع َ النَّ ْف ِ
ت ُهنَا ُك ْم ،ائْ تُوا ُم َح َّم ًدا صلى اهلل عليه وسلم َع ْب ًدا غَ َف َر اللَّهُ لَهُ َما تَ َق َّد َم ِم ْن َذنْبِ ِه َوَما ول لَ ْس ُ فَ يَ ُق ُ
اج ًدا، تس ِ
ت َربِّي َوقَ ْع ُ َ َستَأ ِْذ َن َعلَى َربِّي فَ يُ ْؤ َذ ُن ]لِي[ فَِإ َذا َرأَيْ ُ ِ
َّر .فَيَأْتُونِي فَأَنْطَل ُق َحتَّى أ ْ تَأَخ َ
كَ ،و َس ْل تُ ْعطَ ْهَ ،وقُ ْل يُ ْس َم ْعَ ،وا ْش َف ْع تُ َش َّف ْع .فَأ َْرفَ ُع َرأْ ِسي ال ْارفَ ْع َرأْ َس َاء اللَّهُ ثُ َّم يُ َق ُ ِ
فَيَ َدعُني َما َش َ
ود إِلَْي ِه ،فَِإذَا َرأَيْ ُ ِ ِ ِِ ِ ٍ
ت َح َم ُدهُ بِتَ ْحميد يُ َعلِّ ُمنيه ،ثُ َّم أَ ْش َف ُع ،فَ يَ ُح ُّد لي َح ًّدا ،فَأُ ْدخلُ ُه ُم ال َ
ْجنَّةَ ،ثُ َّم أَعُ ُ فَأ ْ
ِ ِ
الرابِ َعةَ فَأَقُ ُ
ول ود َّ ود الثَّالِثَةَ[ ثُ َّم أَعُ ُْجنَّةَ ]ثُ َّم أَعُ ُ ِ
َربِّي مثْ لَهُ ثُ َّم أَ ْش َف ُع ،فَ يَ ُح ُّد لي َح ًّدا ،فَأُ ْدخلُ ُه ُم ال َ
ِ
ال أَبحو َعْبد اللَّ ِه " إِالَّ َم ْن َحبَ َسهُ ود " .قَ َ ب َعلَْي ِه الْ ُخلُ ُ ِ ِ ِ
َما بَق َي في النَّا ِر إالَّ َم ْن َحبَ َسهُ الْ ُق ْرآ ُن َوَو َج َ
ين فِ َيها﴾. ِِ َّ ِ
الْ ُق ْرآ ُن " .يَ ْع ِِن قَ ْو َل الله تَ َع َال ﴿ َخالد َ
221
Saba
Anas, Allahs Wohlgefallen auf ihm, berichtete, dass der Prophet, Allahs Segen
und Friede auf ihm, sagte: "Die Mu'minūn versammeln sich am Tage der
Auferstehung und sagen zueinander: »Sollten wir nicht jemanden suchen, der für
uns Fürsprache bei unserem Herrn einlegt?« Sie begeben sich daraufhin zu Adam
und sagen zu ihm: »Du bist der Urvater aller Menschen, den Allah mit Seiner
Hand erschuf und vor ihm die Engel sich niederwerfen ließ. Er lehrte dich auch die
Namen aller Dinge. So lege für uns bei deinem Herrn Fürsprache ein, auf dass Er
uns von dieser unserer Lage erlösen möge.« Adam erwidert: »Dafür bin ich nicht
der Richtige für euch!« Er erwähnt dann seine Sünde, schämt sich und fährt fort:
»Suchet Noah auf denn er ist der erste Gesandte, den Allah zu den Bewohnern der
Erde geschickt hatte. «Wenn sie bei ihm ankommen, sagt er zu ihnen: »Dazu bin
ich nicht der Richtige für euch!« Er erwähnt dann seine Bitte an seinen Herrn,
worüber er kein Wissen hatte, schämt sich und fährt fort: »Geht zum Freund des
Allerbarmers.« Wenn sie bei ihm (Abraham) ankommen, sagt er zu ihnen: »Dafür
bin ich nicht der Richtige für euch! Suchet Moses auf, denn es handelt sich bei ihm
um einen Diener, zu dem Allah sprach und ihm die Thora gab.« Wenn sie bei ihm
ankommen, sagt er zu ihnen: »Dafür bin ich nicht der Richtige für euch!«Er
erwähnt dann, dass er einen Menschen erschlug, ohne dass dieser einen anderen
erschlagen hatte, schämt sich dann dafür vor seinem Herrn und fährt fort: »Geht
zu Jesus, dem Diener Allahs, Seinem Gesandten, dem Wort Allahs und Dessen
Geist.« (Wenn sie bei ihm ankommen,) sagt er zu ihnen: »Dafür bin ich nicht der
Richtige für euch! Geht zu Muhammad, Allahs Segen und Friede auf ihm, denn er
ist ein Diener, dem Allah vergangene und spätere Sünden vergeben hatte.«
Nunmehr kommen sie zu mir, und ich begebe mich zunächst zu meinem Herrn, um
die Erlaubnis dafür zu erbitten, und Er erlaubt es. Und wenn ich dann meinen
Herrn sehe, falle ich nieder zu einer Sadschda (Niederwerfung). (In diesem
Zustand) lässt Er mich, solange Er will. Dann wird zu mir gesprochen: »Erhebe
dein Haupt und trage deine Bitte vor denn diese wird gewährt. Und sprich,
denn dein Wort wird gehört. Und lege Fürsprache ein, denn von dir wird die
Fürsprache angenommen.« Da erhebe ich mein Haupt und spreche Ihm ein Lob,
das Er Selbst mir beibringt. Danach lege ich Fürsprache ein, und Er legt mir eine
Zahl von Menschen fest, die ich das Paradies betreten lassen darf. Dann kehre ich
zu Ihm abermals zurück. Und wenn ich meinen Herrn sehe, geschieht dasselbe, wie
222
Die Absurdität des Götzendienstes - die Majästät Allahs des Erhabenen [34:22-23]
beim ersten Mal. Wenn ich diesmal die Fürsprache einlege, legt Er mir eine Zahl
von Menschen fest, die ich das Paradies betreten lassen darf. Ich lasse diese dann
ins Paradies eintreten und kehre zum dritten Mal zurück. Beim vierten Male sage
ich dann: »Es gibt im Höllenfeuer keine mehr außer denjenigen, deren Einsperrung
in alle Ewigkeit durch den Koran bestimmt wurde.« " 163 Abu Abdullah (d.h.
Buchari) 164 sagt daraufhin: Mit "deren Einsperrung in alle Ewigkeit durch den
Koran bestimmt wurde" ist die Aussage Allahs "(Sie werden dort) ewig bleiben"
[2:162] gemeint.
so dass, wenn der Schrecken aus ihren Seelen gewichen ist und sie sagen: ”Was
hat euer Herr gesprochen?“ sie sagen werden: ”Die Wahrheit.“ [34:23] - Ibn
Kathir diskutiert verschiedene Erläuterungen und sagt dann schließlich, dass es
richtig ist, dass hiermit die Engel im Himmel gemeint sind, und zwar aufgrund
der Authentizität entsprechender Hadithe.
Buchari führt folgenden Hadith in seinem Sahih-Werk im Kapitel "Tafsir" zur
Erläuterung von "so dass, wenn der Schrecken aus ihren Seelen gewichen ist
und sie sagen: ”Was hat euer Herr gesprochen?“ sie sagen werden: ”Die
Wahrheit.“ Und Er ist der Erhabene, der Große."[34:23] an:
ول
ت أَبَا حهَريْ َرَة يَ حق ح ِ ال َِْسعت ِع ْك ِرمةَ ي حق ح
ول َْس ْع ح َ َ ي َحدَّثَنَا حس ْفيَا حن َحدَّثَنَا َع ْمٌرو قَ َ ْ ح ُّ احلح َمْي ِد
ْ َحدَّثَنَا
َجنِ َحتِ َها ِ َّ ضى اللَّه ْاْلَمر ِفي
ْ ت ال َْم ََلئِ َكةُ بِأ ِ َ َصلَّى اللَّهح َعلَْي ِه وسلَّم ق ِ َِإِ َّن ن
ْ َض َرب
َ الس َماء َ ْ ُ َ َال إ َذا ق َ ََ َ ِب اللَّه َّ
﴾ ال َربُّ ُك ْم قَالُوا َ َع َع ْن قُلُوبِ ِه ْم قَالُوا َما َذا ق ٍ ْسلَة َعلَى ص ْفو
َ ان فَِإ َذا ﴿ فُ ِّز ِ ضعانًا لَِقولِ ِه َكأَنَّهُ ِسل
ََ ْ َ ْ ُخ
223
Saba
ُضه
ُ الس ْم ِع َه َك َذا بَ ْع َّ ْح َّق َو ُه َو ال َْع ِل ُّي الْ َكبِ ُير ﴾ فَ يَ ْس َمعُ َها ُم ْستَ ِر ُق
َّ الس ْم ِع َوُم ْستَ ِر ُق َ ال ﴿ ال َ َلِلَّ ِذي ق
ض ٍ فَ ْو َق بَ ْع
َصابِعِ ِه
َ ني أ
َ ْ ََّد ب
ِ
َ ف حس ْفيَا حن بِ َكفِّه فَ َحَرفَ َها َوبَد َ ص َ َوَو
ِ فَيسمع الْ َك ِلمةَ فَي ل ِْقيها إِلَى من تَ ْحتَهُ ثُ َّم ي ل ِْقيها ْاآل َخر إِلَى من تَ ْحتَهُ حتَّى ي ل ِْقي ها َعلَى لِس
ان َ ََ ُ َ َْ ُ َ ُ َْ َ ُ َ َُْ َ
ِ ِ ِ اح ِر أَو الْ َك ِ الس
ب ُ اها قَ ْب َل أَ ْن يُ ْد ِرَكهُ فَ يَ ْكذ
َ اب قَ ْب َل أَ ْن يُلْقيَ َها َوُربَّ َما أَلْ َق
ُ الش َهِّ اه ِن فَ ُربَّ َما أَ ْد َر َك ْ َّ
ْك الْ َك ِل َم ِة الَّتِي
َ ص َّد ُق بِتِل
َ ُال لَنَا يَ ْو َم َك َذا َوَك َذا َك َذا َوَك َذا فَ ي َ َس قَ ْد ق َ ال أَلَْي ُ َم َع َها ِمائَةَ َك ْذبٍَة فَ يُ َق
الس َم ِاء
َّ َس ِم َع ِم ْن
Abu Huraira berichtet, dass der Prophet – Allah segne ihn und gebe ihm Heil –
gesagt hat:
„Wenn Allah im Himmel etwas beschließt, schlagen die Engel mit ihren Flügeln,
unterwürfig vor Seinem Wort, wie eine Kette, (die) auf glatten Stein (geschlagen
wird). Wenn dann der Schrecken von ihren Herzen genommen ist, sagen sie:
‚Was hat euer Herr gesagt?‘ Sie antworten dem Fragenden: ‚Die Wahrheit, und Er
ist der Erhabene, der Große.‘166 Da hört sie dann derjenige, der aufschnappt, was
er zu hören bekommt, und der (Körper desjenigen), der das tut, ist
zusammengefaltet“ – wobei Sufyān (einer der Überliefer) es mit seiner Hand
schilderte, indem er sie drehte und die Finger spreizte – „Er hört ein Wort und
sagt es dann demjenigen unter ihm weiter, und dieser wiederum sagt es demjenigen
unter ihm weiter, bis einer es dann einem Zauberer oder Wahrsager in den Mund
legt. Vielleicht trifft ihn der Leuchtkörper, bevor er das Wort weitergeben kann,
und vielleicht kann er es weitergeben, bevor er (vom Leuchtkörper) getroffen wird
(wörtl. er ihn trifft). Da fügt er ihm dann hundert Lügen hinzu, und es wird dann
gesagt: ‚Hat er uns nicht gesagt, an dem und dem Tag, dies und das?‘ Und so wird
ihm geglaubt aufgrund des einen Wortes, welches er aus dem Himmel hörte“.167
Siehe auch die Erläuterungen zu [15:18] in Band 6.
224
Objektive und unvoreingenommene Argumentation bei der Diskussion über die
Wahrheit ist - Allah ist der gerechte Richter: Muslime und Götzendiener sind
gleichermaßen für ihre Taten verantwortlich - Der Islam ist die Botschaft für die
gesamte Menschheit - An
34.8 Objektive und unvoreingenommene Argumentation bei der
Diskussion über die Wahrheit ist - Allah ist der gerechte Richter:
Muslime und Götzendiener sind gleichermaßen für ihre Taten
verantwortlich - Der Islam ist die Botschaft für die gesamte
Menschheit - Ankündigung des Eintreffens des Tages der
Auferstehung [34:24-30]
Sprich: ”Wer gibt euch Nahrung
von den Himmeln und der Erde?“
Sprich: ”Allāh. Und entweder wir
oder aber ihr seid auf dem richtigen
Weg oder aber in einem
offenkundigem Irrtum.“ [34:24]
Sprich: ”Ihr sollt nicht nach
unseren Sünden befragt werden,
noch werden wir nach dem, was ihr
tut, befragt werden.“ [34:25]
Sprich: ”Unser Herr wird uns alle
zusammenbringen, dann wird Er
zwischen uns in Gerechtigkeit
richten; und Er ist der beste Richter,
der Allwissende.“ [34:26]
Sprich: ”Zeigt mir jene, die ihr Ihm
als Götter zur Seite gesetzt habt!
Nichts! Er aber ist Allāh, der
Allmächtige, der Allweise.“ [34:27]
Und Wir haben dich nur als Bringer
froher Botschaft und Warner für
alle Menschen entsandt; jedoch die
meisten Menschen wissen es nicht.
[34:28]
225
Saba
Und sie sagen: ”Wann wird dieses
Versprechen erfüllt, wenn ihr
wahrhaftig seid?“ [34:29]
Sprich: ”Euch ist die Frist eines
Tages festgesetzt, hinter der ihr
weder eine Stunde zurückbleiben
noch ihr vorausgehen könnt.“
[34:30]
Und sie sagen: ”Wann wird dieses Versprechen erfüllt, wenn ihr wahrhaftig
seid?“ [34:29] - Das heißt, die Kāfirūn fragen, wann denn der Tag der
Auferstehung kommt. Entsprechend sagt Allah der Erhabene: "...Und wie kannst
du es wissen: Vielleicht steht die Stunde nahe bevor? Diejenigen, die nicht an
sie glauben, wünschen sie zu beschleunigen; die aber, die (an sie) Iman haben,
haben Furcht vor ihr und wissen, dass es die Wahrheit ist. Wahrlich, diejenigen,
die an der Stunde zweifeln, sind weit in die Irre (gegangen)". [42:17-18]
226
Die Götzendiener streiten den Koran ab - Diskussion zwischen den
Irregegangenen und den Verführern am Tag der Auferstehung [34:31-33]
34.9 Die Götzendiener streiten den Koran ab - Diskussion zwischen
den Irregegangenen und den Verführern am Tag der
Auferstehung [34:31-33]
Und die Kāfirūn, sagen: ”Wir
wollen keineswegs an diesen
Koran glauben, noch an das, was
vor ihm gewesen ist.“ Und könntest
du nur sehen, wie sich die
Ungerechten wechselseitig die
Schuld zuweisen, wenn sie vor
ihren Herrn gestellt werden!
Diejenigen, die als schwach
erachtet waren, werden dann zu
denen, die hochmütig waren, sagen:
”Wäret ihr nicht gewesen, wären
wir ganz gewiss Mu'minūn
geworden.“ [34:31]
Jene, die hochmütig waren, werden
zu denen, die unterdrückt waren,
sagen: ”Waren wir es etwa, die euch
von der Rechtleitung abhielten,
nachdem sie zu euch gekommen
war? Nein, ihr selbst wart die
Schuldigen.“ [34:32]
Und jene, die unterdrückt waren,
werden zu denen, die hochmütig
waren, sagen: ”Nein, aber es war
(euer) Ränkeschmieden bei Nacht
und Tag, als ihr uns befahlt, Kufr
gegenüber Allāh begehen und Ihm
Götter zur Seite zu setzen.“ Und in
ihrem Innern werden sie von Reue
227
Saba
erfüllt sein, wenn sie die Strafe
sehen; und Wir werden Fesseln um
die Nacken der Kāfirūn legen. Sie
werden nur für das entlohnt
werden, was sie getan haben.
[34:33]
Und in ihrem Innern werden sie von Reue erfüllt sein, wenn sie die Strafe
sehen [34:33] - Ibn Kathir: D.h. alle von ihnen, sowohl die Führer als auch die
Gefolgsleute werden das Vergangene bereuen.
228
Materieller irdischer Reichtum ist nicht das, was einen Menschen vor Gott
besonders auszeichnet [34:34-39]
[34:36]
Und es ist weder euer Gut, noch sind
es eure Kinder, die euch Uns nahe
bringen werden; die aber, die Iman
haben und Gutes tun, sie sollen den
zweifachen Lohn für das, was sie
getan haben, erhalten. Und in den
Obergemächern (des Paradieses)
werden sie sicher wohnen. [34:37]
Doch jene, die versuchen, Unsere
Zeichen zu entkräften - sie sind es,
die der Strafe zugeführt werden.
[34:38]
Sprich: ”Wahrlich, mein Herr
erweitert und beschränkt
demjenigen von Seinen Dienern die
Mittel zum Unterhalt, dem Er will.
Und was immer ihr spendet, Er wird
es ersetzen; und Er ist der beste
Versorger.“ [34:39]
229
Saba
ihm, eine gewisse Spannung gab. Während ich mich auf dem Gebiet von Syrien aufhielt,
kam ein Bote mit einem Schreiben des Propheten, Allahs Segen und Friede auf ihm, das an
Heraklios gerichtet war. Es handelte sich um das Schreiben, das Duhja Al-Kalbijj zum
Gouverneur von Busra trug, der es wiederum Heraklios bringen ließ. Heraklios fragte:
»Gibt es in dieser Gegend jemanden, der zu den Leuten dieses Mannes (Muhammad)
gehört, der behauptet, er sei ein Prophet?« Die Leute sagten: »Ja!« Daraufhin wurde ich
mit einigen Leuten aus dem Stamm Quraisch gerufen, anschließend traten wir bei
Heraklios ein. [...] Heraklios sagte: »Folgt ihm die Elite der Menschen oder folgen ihm die
Schwachen?« Ich sagte: »Ihm folgen doch die Schwachen!« [...] Danach wandte sich
Heraklios seinem Dolmetscher zu und sagte: »Sage ihm: "[...] Ich fragte dich nach seinen
Anhängern, ob sie die Elite oder die Schwachen sind, und du sagtest, dass ihm die
Schwachen folgen. Diese sind doch stets die Anhänger der Gesandten. [...].168
Der vollständige Hadith wird im Tafsir zu 3:64 in Band 2 angeführt.
Doch jene, die versuchen, Unsere Zeichen zu entkräften [34:38] - Ibn Kathir: D.h.
diejenigen, die danach streben, andere vom Weg Allahs abzuhalten, und sie daran
hindern wollen, an die Zeichen Allahs Iman zu haben und den Gesandten Allahs
zu folgen.
Sprich: ”Wahrlich, mein Herr erweitert und beschränkt demjenigen von Seinen
Dienern die Mittel zum Unterhalt, dem Er will. [34:39] - Ibn Kathir:
Entsprechend sagt Allah, der Erhabene: Schau, wie Wir die einen von ihnen über
die anderen erhöht haben; und wahrhaftig, das Jenseits soll noch mehr Ränge
und Auszeichnungen enthalten. [17:21]
Allah der Erhabene verteilt die Versorgung unter den Menschen jeweils
entsprechend Seiner Weisheit. Zur Versorgung (arab. rizq) gehören auch der
Iman, die Weisheit, die Gesundheit, ein rechtschaffener Ehepartner usw.
So hat z.B. ein Mensch viel Geld, aber keinen rechtschaffenen Ehepartner und
keine rechtschaffenen Kinder und eine schwere Krankheit. Ein anderer Mensch
230
Materieller irdischer Reichtum ist nicht das, was einen Menschen vor Gott
besonders auszeichnet [34:34-39]
hat wiederum fast kein Geld, aber dafür rechtschaffene Kinder und ist gesund
usw.
Und was immer ihr spendet, Er wird es ersetzen [34:39] - Ibn Kathir sagt
sinngemäß: Das heißt, was immer ihr auch ausgebt für das, was Er euch befohlen
hat und euch erlaubt hat, so wird Er es euch im Diesseits durch einen Ersatz
vergelten und im Jenseits durch ein Belohnung. Entsprechend heißt es in den
folgenden Hadithen:
ِ احلب ٍ ِ ِ ِ
اب َع ْن أَِِب حهَريْ َرَة َال َح َّدثَِِن أَخي َع ْن حسلَْي َما َن َع ْن حم َعا ِويَةَ بْ ِن أَِِب حمَزِّرد َع ْن أَِِب ْح َ َيل قَحدَّثَنَا إ ْْسَاع ح
ِ
َرض َي اللَّهح َعْنهح
ِ اد فِ ِيه إَِّال ملَ َك ٍ ِ َ َن النَِِّب صلَّى اللَّه علَي ِه وسلَّم ق
َح ُد ُه َما ُ ان يَ ْن ِزَال ِن فَ يَ ُق
َ ول أ َ ُ َصبِ ُح ال ِْعب
ْ ُال َما م ْن يَ ْوم ي َ َ ََ َْ ح َ َّ َّ أ
ول ْاآل َخ ُر اللَّ ُه َّم أَ ْع ِط ُم ْم ِس ًكا تَلَ ًفا
ُ اللَّ ُه َّم أَ ْع ِط ُم ْن ِف ًقا َخلَ ًفا َويَ ُق
Abu Huraira, Allahs Wohlgefallen auf ihm, berichtete, dass der Prophet, Allahs
Segen und Friede auf ihm, sagte: "Es beginnt kein Tag, den die Menschen am
Morgen empfangen, ohne dass zwei Engel (auf die Erde) herabgesandt werden, und
der eine von den beiden sagt: »O Allah unser Gott, vergelte dem Freigiebigen
169 Dies berichtete Buchari(4684) und Muslim. Hier der Wortlaut von Buchari(4684).
231
Saba
Gutes.« Und der andere sagt: »O Allah unser Gott, gib dem Geizigen Verderb (in
seiner Habe).« "170
170 Dies berichteten Buchari(1442) und Muslim. Hier der Wortlaut von Buchari(1442).
232
Die Gründe für die Bestrafung der Kāfirūn [34:43-45]
neben Allah?« wird er antworten: "Gepriesen seist Du. Nie könnte ich das
sagen, wozu ich kein Recht hatte..." [5:116]
werden sie sagen: ”Preis (sei) Dir! - Ibn Kathir sagt: Und so (wie Jesus (a.s.))
antworten auch die Engel.
Nein, sie beteten die Dschinnen an [34:41] - Ibn Kathir sagt: Die Engel meinen
damit die Satane unter den Dschinnen, da diese ihnen (d.h. die verführten
Menschen) den Götzendienst ausschmückten und sie in die Irre leiteten.
an sie haben die meisten von ihnen geglaubt.“ [34:41] - Ibn Kathir sagt:
Entsprechend sagt Allah, der Erhabene: Wahrlich, sie rufen statt Seiner nur
weibliche Wesen (arab. ināthan) an; dabei rufen sie nur einen rebellischen
Satan [4:117], den Allāh verflucht hat... [4:118]
”So sollt ihr heute einander weder nützen noch schaden können.“ - Ibn Kathir
sagt: D.h. ihr werdet heute keinen Nutzen von diesen Götzen bekommen, von
denen ihr Nutzen erhofft habt. Ihr habt sie angebetet, damit sie euch dann helfen,
wenn ihr in schwierigen Situationen [...] seid. Heute jedoch können sie euch weder
nutzen noch schaden.
Und zu denen, die frevelten [34:42] - Ibn Kathir: D.h. den Götzendienern, werden
Wir sprechen: ”Kostet die Strafe des Feuers, das ihr zu leugnen pflegtet.“ [34:42]
233
Saba
Kāfirūn sagen von der Wahrheit,
wenn sie zu ihnen kommt: ”Das ist
nichts als eine offenkundige
Zauberei.“ [34:43]
Und Wir gaben ihnen keine Bücher,
die sie (hätten) studieren (können),
noch sandten Wir ihnen einen Warner
vor dir. [34:44]
Jene, die vor ihnen waren, leugneten
ebenfalls - und diese haben nicht den
zehnten Teil von dem erreicht, was
Wir jenen gegeben hatten, und sie
bezichtigten Meine Gesandten der
Lüge. Doch wie war (die Folge davon)
dass sie Mich verleugneten! [34:45]
كعاد ومثود،أي وما بلغ هؤَلء عشر ما آتينا أولئك من القوة وطول العمر وكثرة املال فأهلكهم اهلل
أي واحد ِف املائة، هو عشر العشر: وقيل، هو العشر أي عشرة ِف املائة: واملعشار،وَنوهم
234
Aufforderung, über die Wahrheit nachzudenken [34:46-50]
D.h. diese Leute hier haben nicht einmal den zehnten Teil an Stärke, finanziellem
Reichtum und Länge des Lebens von dem erreicht, was Wir jenen geben haben,
die Allah daraufhin vernichtet hat - wie die z.B. die 'Ad, die Thamūd und ähnliche
(Völker).
mi'schār - Zuhaili: Ein Zehntel, d.h. zehn Prozent. Es gibt aber auch die Ansicht,
dass dies die Zehntel eines Zehntels, also ein Prozent bedeutet.
235
Saba
bin, so geschieht es durch das, was
mein Herr mir offenbart hat.
Wahrlich, Er ist der Allhörende, der
Nahe.“ [34:50]
Sprich: ”Ich habe von euch keinen Lohn verlangt; denn dieser (Lohn) kommt
euch zugute. Mein Lohn ist allein bei Allāh; und Er ist der Zeuge aller Dinge.
[34:47] - Ibn Kathir: D.h. (der Gesandte Allahs (s.a.s.) soll zu ihnen sagen:) "Ich
bitte euch nicht um ein Entgelt dafür, dass ich euch die Botschaft Gottes, des
Erhabenen, euch ausrichte. Und auch nicht dafür, dass ich euch aufrichtig berate
und euch auffordere, Gott anzubeten". "Mein Lohn ist allein bei Allāh; und Er ist
der Zeuge aller Dinge". [34:47], d.h. ich suche die Belohnung dafür nur bei Gott
allein.
34.14 Den Kafirūn wird eine harte Strafe angedroht - die Kāfirun
werden haben in dem Augenblick Imān, wenn sie die Strafe
Allahs sehen [34:51-54]
Könntest du nur sehen, wenn sie mit
Furcht geschlagen sein werden! Dann
236
Den Kafirūn wird eine harte Strafe angedroht - die Kāfirun werden haben in dem
Augenblick Imān, wenn sie die Strafe Allahs sehen [34:51-54]
wird es (für sie) kein Entrinnen geben;
denn sie werden aus einem nahen Ort
genommen werden. [34:51]
Und sie werden sagen: ”(Nun) haben
wir Iman daran.“ Allein, wie kann das
Erlangen (des Iman) ihnen an einem
(so) fernen Orte möglich sein [34:52],
wenn sie zuvor nicht daran Iman
haben? Und sie äußern Mutmaßungen
von einem fernen Ort aus. [34:53]
Und ein Abgrund ist zwischen ihnen
und dem, was sie begehren,
aufgerissen worden, wie es
ihresgleichen schon zuvor widerfuhr.
Auch sie befanden sich in
beunruhigendem Zweifel. [34:54]
Allein, wie kann das Erlangen (des Iman) ihnen an einem (so) fernen Orte
möglich sein [34:52] - Zuhrijj: D.h. das Erlangen des Imans, während sie im
Jenseits sind.
Ibn Abbas (r.) sagte: "Sie verlangten die Rückkehr ins Diesseits und wollen das bereuen,
was sie getan haben. Aber zu zu diesem Zeitpunkt gibt es keine Rückkehr mehr und keine
(angenommene) Reue". Entsprechendes sagte auch Muhammad ibn Ka'b al-
Quradhi.
237
Saba
Und sie äußern Mutmaßungen [34:53] - Ibn Kathir sagt sinngemäß: D.h. sie
äußern Mutmaßungen über Muhammad (s.a.s.), indem sie manchmal sagen, er sei
ein Zauberer, manchmal, er sei besessen und manchmal, er sei ein Wahrsager
(arab. kāhin);
von einem fernen Ort aus. [34:53] - Zuhaili sagt sinngemäß: Das heißt, obwohl sie
keinen Anhaltspunkt für ihre Mutmaßungen haben bezüglich ihrer Aussagen über
den Propheten (s.a.s.). So vergleicht Allah ihre Lage mit jemanden, der "von
einem fernen Ort aus" [34:53] etwas wirft und dabei sein Wurfziel nicht sieht.
Und ein Abgrund ist zwischen ihnen und dem, was sie begehren [34:54] - Hasan
al-Basri: D.h. dem Iman. As-Suddijj: D.h. die Umkehr (arab. tauba).
238
35 Fātir (Schöpfer)
Wahbat az-Zuhaili: Die Sure ist mekkanisch. 171
Alles Lob gebührt Allāh, dem
Schöpfer (arab. Fātir) der Himmel
und der Erde, Der die Engel zu
Boten gemacht hat, wobei sie je
zwei, drei und vier Flügeln haben.
Er fügt in der Schöpfung das
hinzu, was wie Er will; Allāh hat
wahrlich Macht über alle Dinge.
[35:1]
Der die Engel zu Boten gemacht hat, [35:1] - Ibn Kathir: D.h. zwischen Ihm und
Seinen Propheten.
wobei sie je zwei, drei und vier Flügeln haben. [35:1] - Ibn Kathir sagt: Das heißt,
manche Engel haben zwei Flügel, manche drei, manche vier und manche noch
239
Fātir (Schöpfer)
mehr, wie es im Hadith berichtet wird, dass der Gesandte Allahs (s.a.s.) den Engel
Gabriel (a.s.) in der Nacht der Nachtreise (arab. isrā') (und Himmelfahrt) mit 600
Flügeln sah, wobei zwischen jedem Flügel so viel Abstand war wie zwischen
Osten und Westen. 172 Deswegen sagt Allah, der Erhabene: Er fügt in der
Schöpfung das hinzu, was wie Er will; Allāh hat wahrlich Macht über alle
Dinge. [35:1]
35.2 Jegliche Versorgung ist in der Hand Allahs, Der verteilt, wie Er
will [35:2-3]
Was Allāh den Menschen an
Barmherzigkeit gewährt, das kann
keiner zurückhalten; und was Er
zurückhält, das kann nach Ihm
keiner freigeben; und Er ist der
Allmächtige, der Allweise. [35:2]
O ihr Menschen, gedenkt der
Gnade Allāhs gegen euch. Gibt es
einen Schöpfer außer Allāh, Der
euch vom Himmel und von der
Erde her versorgt? Es ist kein Gott
außer Ihm. Wie könnt ihr euch da
(von Ihm) abwenden? [35:3]
172 Albani erklärte den Hadith für gesund (arab. sahih) in der Silsila as-Sahiha (7/1415).
240
Auch die früheren Gesandten Gottes wurden oft der Lüge bezichtigt [35:4]
keinen, der es hinwegnehmen kann, außer Ihm; und wenn Er dir etwas Gutes
erweisen will, so gibt es keinen, der Seine Gnade verhindern kann. [10:107]
35.3 Auch die früheren Gesandten Gottes wurden oft der Lüge
bezichtigt [35:4]
Und wenn sie dich der Lüge bezichtigen:
schon die Gesandten vor dir sind der
Lüge bezichtigt worden; und zu Allāh
werden die Angelegenheiten zurück-
gebracht. [35:4]
241
Fātir (Schöpfer)
als gut ansieht, (rechtgeleitet)?
Gewiss, Allāh lässt in die Irre
gehen, wen Er will, und leitet recht,
wen Er will. Lass darum deine
Seele nicht in Seufzern über sie
hinschwinden. Wahrlich, Allāh
weiß, was sie tun. [35:8]
Ist etwa der, dem das Böse seines Tuns verschönt wird, so dass er es als gut
ansieht, (rechtgeleitet)? Gewiss, Allāh lässt in die Irre gehen, wen Er will, und
leitet recht, wen Er will. Lass darum deine Seele nicht in Seufzern über sie
hinschwinden. Wahrlich, Allāh weiß, was sie tun. [35:8] - Siehe hierzu die
Erläuterungen zu [6:25] in Band 3.
242
Die Wiederbelebung eines ausgetrockneten Landes durch Regen als Gleichnis für
die Wiederauferstehung nach dem Tode [35:9]
sein. [35:9]
35.5.1 Tafsir
Ibn Kathir führt folgenden Hadith in der Erläuterung zu [35:9] an, der hier in drei
Wortlauten von Muslim wiedergegeben ist:
243
Fātir (Schöpfer)
Abu Huraira berichtet, dass der Gesandte Allahs (s.a.s.) sagte: "Alles vom Sohn
Adams wird von der Erde verzehrt, bis auf das Steißbein. Von diesem wird er
wieder zusammengebaut werden".174
35.6 Die Allmacht Allahs und die Ohnmacht des Bösen [35:10]
Wer da Erhabenheit begehrt, (der
wisse), dass alle Erhabenheit Allāh
gehört. Zu Ihm steigt das gute Wort
empor, und das rechtschaffene
Werk wird es hochtreiben. Und
diejenigen, die Böses planen - für
sie ist eine strenge Strafe
(bestimmt); und ihr Planen wird
unwirksam sein. [35:10]
244
Die Allmacht Allahs und die Ohnmacht des Bösen [35:10]
35.6.1 Worterläuterungen und Tafsir
Zu Ihm steigt das gute Wort empor [35:10] - Ibn Kathir: D.h. das Gedenken (arab.
dhikr), das Rezitieren (des Koran) und das Bittgebet (arab. du'a').
Tabari berichtet:
قال: عن عبد اهلل بن شقيق قال، أخربنا سعيد اْلحَريْ ِري، حدثنا ابن عحلَيَّة،وحدثِن يعقوب بن إبراهيم
كدوي
ّ واهلل أكرب" لدويا حول العرش، وَل إله إَل اهلل، واحلمد هلل، إن ل "سبحان اهلل:كعب اْلحبار
. والعمل الصاحل ِف اخلزائن، يح َذ ِّك ْر َن بصاحبهن،النحل
Abdullah bin Schaqīq berichtet, dass Ka'b al-Ahbar sagte: "Die Worte bzw. Sätze
"Gepriesen sei Allah (subhanallah)" und "Gelobt sei Allah (alhamdulillah)" und
"Es gibt keinen Gott außer Allah" (lā ilāha illallāh)" und "Allah ist größer (Allahu
akbar)" haben ein Summgeräusch um den Thron (Allahs) wie das Summen der
Bienen. Und sie erinnern an den, der sie sagt, und die guten Taten sind in den
Speicherkammern".176
، عز وجل، يصعد به إل اهلل، ذكر اهلل: الكلم الطيب: عن ابن عباس،قال علي بن أِب طلحة
. فكان أول به، رد كَلمه على عمله، ومن ذكر اهلل ومل يؤد فرائضه. أداء فرائضه:والعمل الصاحل
Ali ibn abi Talha berichtet von Ibn Abbas: "das gute Wort" [35:10] ist das Gedenken
Allahs, welches zu Allah emporgebracht wird. Und "das rechtschaffene Werk" [35:10]
ist, wenn jemand seine Pflichttaten verrichtet. Und wer nicht seine Pflichttaten verrichtet,
dessen Worte werden aufgrund seiner (fehlenden) Taten zurückgeschickt. Es hat für ihn
die Priorität, (die Pflichttaten) zu verrichten (, anstatt freiwilliges Gedenken an Gott zu
verrichten und dabei die die Pflichttaten zu machen)".
Entsprechendes sagte auch Mudschahid: "Die rechtschaffene Tat lässt das gute
Wort emporsteigen".
176 Dies berichtete Tabari. Ibn Kathir sagt: "Die Überliefererkette bis hin zu Ka'b al-Ahbar
(Allah möge ihm barmherzig sein) ist gesund (sahih). Ka'b al-Ahbār war einer von den
Tābi'ūn (Schüler der Prophetengefährten).
245
Fātir (Schöpfer)
Entsprechendes sagten auch Abu al-'Alija, Ikrima, Ibrahim an-Nakh'ijj, Dahak,
Suddiijj, Rabi' ibn Anas u.a.
Al-Hasan und Qatada sagten: Es wird kein Wort angenommen ohne Tat.
Und diejenigen, die Böses planen - für sie ist eine strenge Strafe (bestimmt);
und ihr Planen wird unwirksam sein. [35:10] - Mudschahid, Said ibn Dschubair
und Schahr bin Hauschab sagen über Und diejenigen, die Böses planen [35:10]:
Hiermit sind diejenigen gemeint, die Augendienerei (arab. rijā') betreiben. D.h. sie
hintergehen die Menschen; denn sie tun vor ihnen so, als ob sie gehorsam
gegenüber Gott, dem Erhabenen, sind. In Wirklichkeit jedoch hasst Allah, der
Erhabene sie. Sie tragen ihre Taten zur Schau "und sie gedenken Allāhs nur
selten".[4:142]
Abdurrahman bin Zaid bin Aslam sagt über Und diejenigen, die Böses planen
[35:10]: "Hiermit sind die Götzendiener gemeint".
Ibn Kathir zitiert die oben angeführten Ansichten und sagt dann sinngemäß: Die
richtige Ansicht ist die, dass der Koranvers allgemein gilt, jedoch sind in erster
Linie die Götzendiener gemeint. Aus diesem Grund sagt Er: "für sie ist eine
strenge Strafe (bestimmt); und ihr Planen wird unwirksam sein". [35:10], d.h. ist
nichtig [...]; und die Falschheit wird in kurzer Zeit von den Menschen mit
Verstand und Erkenntniskraft (arab. basīra) erkannt. Denn wenn auch immer
jemand etwas im Geheimen macht, so zeigt Allah die Spuren dessen auf seinem
Gesicht und das, was die Zunge unwillkürlich von sich gibt: Wenn es Gutes ist, als
Gutes, und wenn es Schlechtes ist, als Schlechtes.
Und so fallen auf diejenigen, die den Menschen Rechtschaffenheit vortäuschen,
über längere Zeit nur die Dummen herein. Die Mu'minūn jedoch, denen Allah
aufgrund ihres Iman Scharfsinn (arab. firāsa) gab, fallen nicht lange darauf hinein.
35.7 Zeichen in der Natur, die auf die Allmacht und Einzigkeit Allahs
hinweisen [35:11-14]
Und Allāh hat euch aus Erde
erschaffen, dann aus einem
Samentropfen, dann machte Er
246
Zeichen in der Natur, die auf die Allmacht und Einzigkeit Allahs hinweisen
[35:11-14]
euch zu Paaren. Und kein
weibliches Wesen wird schwanger
oder entbindet ohne Sein Wissen.
Und keinem, der ein langes Leben
hat, wird sein Leben verlängert,
noch wird sein Leben irgendwie
verringert, ohne dass es in einem
Buch stünde. Das ist ein leichtes für
Allāh. [35:11]
Und die beiden Gewässer sind
nicht gleich: dieses (ist)
wohlschmeckend, süß und
angenehm zu trinken, und das
andere (ist) salzig, bitter. Und aus
den beiden esst ihr zartes Fleisch
und holt Schmucksachen, die ihr
tragt. Und du siehst die Schiffe
darauf fahren, auf dass ihr nach
Seiner Huld trachten und vielleicht
doch dankbar sein mögt. [35:12]
Er lässt die Nacht in den Tag und
den Tag in die Nacht übergehen.
Und Er hat (euch) die Sonne und
den Mond dienstbar gemacht; ein
jedes (Gestirn) läuft seine Bahn auf
eine bestimmte Zeit. Dies ist Allāh,
euer Herr; Sein ist das Reich, und
jenen, die ihr statt Ihm anruft,
gehört nicht einmal Macht über das
Häutchen eines Dattelkerns. [35:13]
Wenn ihr sie bittet, hören sie eure
Bitte nicht; und wenn sie diese
247
Fātir (Schöpfer)
auch hören würden, so würden sie
euch nichts in Erfüllung bringen.
Und am Tage der Auferstehung
werden sie leugnen, dass ihr (sie)
zu Göttern nahmt. Und niemand
kann dich so unterrichten wie der
Eine, Der Kundig ist. [35:14]
35.8 Allah braucht den Gottesdienst nicht, der Gottesdienst ist nur
eigener Vorteil derjenigen, die Gott dienen [35:15-18]
O ihr Menschen, ihr seid auf Allāh
angewiesen, Allāh aber ist auf
keinen angewiesen und ist des Lobes
Würdig. [35:15]
Wenn Er will, kann Er euch
hinwegnehmen und eine neue
Schöpfung hervorbringen. [35:16]
Und das ist für Allāh nicht schwer.
[35:17]
Und keine lasttragende (Seele) soll
die Last einer anderen tragen; und
wenn eine schwer beladene um ihrer
248
Ein Gleichnis für einen Mu'min und für einen Kāfir - die Entsendung der
Gesandten Gottes zu den Völkern [35:19-26]
Last willen ruft, soll nichts davon
getragen werden, und handelte es
sich auch um einen Verwandten. Du
kannst die allein warnen, die ihren
Herrn im geheimen fürchten und das
Gebet verrichten. Und wer sich
reinigt, der reinigt sich nur zu
seinem eigenen Vorteil; und zu
Allāh ist die Heimkehr. [35:18]
35.9 Ein Gleichnis für einen Mu'min und für einen Kāfir - die
Entsendung der Gesandten Gottes zu den Völkern [35:19-26]
Und wahrlich, der Blinde ist dem
Sehenden nicht gleich [35:19],
noch ist es die Finsternis dem Lichte
[35:20],
noch ist es der Schatten der
Sonnenhitze [35:21],
noch sind die Lebenden den Toten
gleich. Wahrlich, Allāh macht hörend,
wen Er will; und du kannst diejenigen
nicht hörend machen, die in den
Gräbern sind. [35:22]
Wahrlich, du bist nur ein Warner.
249
Fātir (Schöpfer)
[35:23]
Wahrlich, Wir haben dich mit der
Wahrheit als Bringer froher Botschaft
und als Warner entsandt; und es gibt
kein Volk, in dem es nicht einmal
schon Warner gegeben hätte. [35:24]
Und wenn sie dich der Lüge
bezichtigen, so haben auch jene schon,
die vor ihnen waren, (die Propheten)
der Lüge bezichtigt. Ihre Gesandten
kamen mit klaren Beweisen und mit
den Büchern und mit der erleuchtenden
Schrift zu ihnen. [35:25]
Dann erfasste Ich die Kāfirūn und wie
war es dann mit der Verleugnung!
[35:26]
250
Je mehr man sich mit Naturwissenschaft beschäftigt und aufrichtig nachdenkt,
desto gottesfürchtiger wird man [35:27-30]
Ibn Kathir sagt sinngemäß: So sieht und hört der Mu'min mit Licht, er geht auf
dem geraden Weg im Diesseits und Jenseits, bis er schließlich im Paradies
ankommt. Der Kafir hingegen ist blind (gegenüber der Wahrheit im Diesseits) und
taub (gegenüber der Wahrheit im Diesseits), tappt im Dunkeln, wobei er nicht aus
dem Dunkel herauskommt, sondern er irrt im Diesseits und Jenseits, bis er
schließlich in der Hölle ankommt, nämlich "im Schatten schwarzen Rauches, der
weder kühl noch erfrischend ist." [56:43-44]
Siehe auch die Erläuterungen zu [6:25] in Band 3.
Wahrlich, Allāh macht hörend, wen Er will; und du kannst diejenigen nicht
hörend machen, die in den Gräbern sind. [35:22] - Tabari sagt sinngemäß: D.h.
ebensowenig, wie Leute in den Gräbern das Buch Allahs hören und dann dadurch
auf den richtigen Weg geleitet werden können, so kann jemand, der ein totes Herz
hat, aus den Ermahnungen Allahs und Dessen deutlichen Beweisen keinen
Nutzen ziehen.
Wahrlich, Wir haben dich mit der Wahrheit als Bringer froher Botschaft und als
Warner entsandt; und es gibt kein Volk, in dem es nicht einmal schon Warner
gegeben hätte. [35:24] - Ibn Kathir: Entsprechend sagt Allah, der Erhabene: Und
die Kafirun sagen: ”Warum wurde kein Zeichen von seinem Herrn zu ihm
herabgesandt?“ Du bist nur ein Warner. Und für jedes Volk gibt es einen, der
ihnen den richtigen Weg zeigt. [13:7]
251
Fātir (Schöpfer)
[35:27]
Und bei Mensch und Tier und Vieh
(gibt es) auch verschiedene Farben.
Wahrlich, es sind die Wissenden
unter Seinen Dienern, die Allah
fürchten. Wahrlich, Allāh ist
Erhaben, Allverzeihend. [35:28]
Wahrlich, diejenigen, die Allāhs
Buch verlesen und das Gebet
verrichten und von dem, was Wir
ihnen gegeben haben, insgeheim
und offenkundig spenden, rechnen
mit einem Handel, der nicht
vergeblich sein wird. [35:29]
Damit gibt Er ihnen ihren vollen
Lohn und noch mehr aus Seiner
Huld hinzu; Er ist wahrlich
Allverzeihend, Dankbar. [35:30]
252
Die unterschiedlichen Stufen der Rechtschaffenheit innerhalb der muslimischen
Umma [35:31-35]
zwischen diesen grundlegenden Festlegungen (mathematische Sätze), abgebildet
und somit beschrieben. Wenn man sich aber nur mit dem Denkkonstrukt selbst
beschäftigt, hat man keinen derartigen Kontakt mit der großartigen Schöpfung
wie die Naturwissenschaftler177 ihn haben und sieht somit nicht so wie diese die
Spuren Allahs des Allmächtigen und Allwissenden. Derjenige Teil unter den
Mathematikern, die Atheisten sind, fallen oft auf die Falle des Teufels herein,
indem sie glauben, die ganze Welt wäre ein Denkkonstrukt. Da Mathematiker als
sehr intelligente Menschen gelten, kommt der Teufel auch noch von der Seite des
Hochmuts auf sie zu. Im Tafsir zu [6:25] in Band 3 ist beschrieben, dass manche
Sünden des Herzens einen Menschen blind gegenüber der Wahrheit werden
lassen. Dies gilt vorallem für Hochmut.
Möge Allah uns rechtleiten und uns Demut und Bescheidenheit geben.
Damit gibt Er ihnen ihren vollen Lohn und noch mehr aus Seiner Huld hinzu
[35:30] - Ibn Kathir: D.h. Allah gibt ihnen zusätzlich zu dem Lohn für ihre Taten
zusätzlich etwas Gutes, was sie sich nicht vorgestellt haben.
253
Fātir (Schöpfer)
einige, die gegen sich selbst freveln,
und unter ihnen sind einige, die
einen mäßigen Standpunkt
einnehmen, und unter ihnen sind
einige, die eilend nach den guten
Dingen streben mit Allāhs Erlaubnis
. Das ist die große Huld. [35:32]
Gärten von Eden werden sie
betreten. Geschmückt werden sie
darin sein mit Armspangen aus Gold
und Perlen, und ihre Kleidung darin
wird aus Seide sein. [35:33]
Und sie werden sagen: ”Alles Lob
gebührt Allāh, Der die Traurigkeit
von uns genommen hat. Unser Herr
ist wahrlich Allverzeihend, Dankbar
[35:34],
Der uns in Seiner Huld in der
Wohnstatt der Ewigkeit ansässig
machte. Keine Mühsal berührt uns
darin, noch berührt uns darin
Müdigkeit.“ [35:35]
Und unter ihnen sind einige, die gegen sich selbst freveln, und unter ihnen sind
einige, die einen mäßigen Standpunkt einnehmen, und unter ihnen sind einige,
die eilend nach den guten Dingen streben mit Allāhs Erlaubnis . Das ist die
große Huld. [35:32] - Ibn Kathir:
254
Die unterschiedlichen Stufen der Rechtschaffenheit innerhalb der muslimischen
Umma [35:31-35]
، املفرط ِف فعل بعض الواجبات:املٌ لِنَ ْف ِس ِه ﴾ وهو ِ َ ﴿ فَ ِمن هم ظ: فقال، مث قسمهم إل ثَلثة أنواع
ْْح
وقد يرتك، التارك للمحرمات، املؤدي للواجبات:ص ٌد ﴾ وهو ِ َ ﴿ وِمْن هم م ْقت.املرتكب لبعض احملرمات
َ حْ ح
ِ
الفاعل:اخلَْي َرات بِِإ ْذ ِن اللَّ ِه ﴾ وهو
ْ ِ ﴿ َوِمْن حه ْم َسابِ ٌق ب. ويفعل بعض املكروهات،بعض املستحبات
. التارك للمحرمات واملكروهات وبعض املباحات،للواجبات واملستحبات
Er (d.h. Allah, der Erhabene) zeigt auf, es drei unterschiedliche Arten (von
Menschen) innerhalb der (muslimischen) Umma gibt:
Und unter ihnen sind einige, die gegen sich selbst freveln [35:32]: dazu gehört
derjenige, der einige Pflichten unterläßt und einige Dinge, die verboten (haram)
sind, tut;
und unter ihnen sind einige, die einen mäßigen Standpunkt einnehmen [35:32]:
dazu gehört derjenige, der die Pflichten ausführt, die verbotenen Dinge unterläßt,
jedoch einige erwünschte Dinge nicht tut und einige verpönte (arab. makruh)
Dinge tut;
und unter ihnen sind einige, die eilend nach den guten Dingen streben mit
Allāhs Erlaubnis. [35:32]: dazu gehört derjenige, der die Pflichten sowie die
erwünschten Dinge ausführt, die verbotenen und die verpönten (arab. makruh)
Dinge unterläßt, und evtl. auch einige erlaubte Dinge unterläßt (um effektiver
Allah zu dienen);
Ibn Kathir sagt, dass die richtige Bedeutung von "die gegen sich selbst freveln"
die ist, dass (auch) diese ein Teil dieser Umma sind. Diese Bedeutung wählte
Tabari, und diese Bedeutung wird durch mehrere Hadithe bestätigt, die Ibn Kathir
anführt, wobei er sagt, dass diese Hadithe sich gegenseitig stützen. Im Folgenden
sind ein Teil dieser Hadithe angeführt:
وسى حُمَ َّم حد بْ حن الْ حمثَ ََّّن َوحُمَ َّم حد بْ حن بَشَّا ٍر قَ َاَل َحدَّثَنَا حُمَ َّم حد بْ حن َج ْع َف ٍر َحدَّثَنَا حش ْعبَةح َع ْنَ َحدَّثَنَا أَبحو حم
ِّ اخلح ْد ِر ٍ ِيف حُيدِّث عن رج ٍل ِمن كِنانَةَ عن أَِِب سع ٍ ِ ِ ِ ِِ
ي ْ يد َ ْ َ َ ْ الْ َوليد بْ ِن الْ َعْي َزا ِر أَنَّهح َْس َع َر حج ًَل م ْن ثَق َ ح َ ْ َ ح
ال ِِف َه ِذ ِه ْاْليَِة َ َصلَّى اللَّهح َعلَْي ِه َو َسلَّ َم أَنَّهح ق ِّ َِع ْن الن
َ َِّب
صد َوِم ْن ُه ْم َسابِق ِ َادنَا فَ ِم ْن ُهم ظَالِم لِنَ ْف ِس ِه وِم ْن ُهم م ْقت
ُْ َ ْ
ِ ْكتَاب الَّ ِذين اصطََفي نَا ِمن ِعب
َ ْ ْ ْ َ
ِ
َ ﴿ ثُ َّم أ َْوَرثْنَا ال
﴾ ات ِ بِالْ َخ ْي ر
َ
255
Fātir (Schöpfer)
ْجن َِّة ِ ٍ ِ ٍ ِ
َ ال َه ُؤَالء ُكلُّ ُه ْم بِ َم ْن ِزلَة َواح َدة َوُكلُّ ُه ْم في ال
َ َق
يب َح َس ٌن ََل نَ ْع ِرفحهح إََِّل ِم ْن َه َذا الْ َو ْج ِه
ٌ يث َغ ِر ٌ ال َه َذا َح ِد َ َق
Abu Said al-Khudrijj berichtet, dass der Prophet (s.a.s.) über den Koranvers Daraufhin
gaben Wir das Buch jenen von Unseren Dienern zum Erbe, die Wir erwählten.
Und unter ihnen sind einige, die gegen sich selbst freveln, und unter ihnen sind
einige, die einen mäßigen Standpunkt einnehmen, und unter ihnen sind einige,
die eilend nach den guten Dingen streben mit Allāhs Erlaubnis. [35:32] Folgendes
sagte: "All diese gehören zur gleichen Gruppe (wörtl. sind auf einer Stufe), und alle
sind im Paradies".178
Ibn Kathir sagt, dass "zur gleichen Gruppe (wörtl. sind auf einer Stufe)" hier
bedeutet, dass sie alle von dieser Umma sind und alle im Paradies, wenn sie auch
verschiedene Stufen im Paradies haben.
،ض ْمرة
َ حدثنا أنس بن عياض الليثي أبو، حدثنا إسحاق بن عيسى: قال اإلمام أْحد:احلديث الثاين
ْسعت: قال، رضي اهلل عنه، عن أِب الدرداء، عن [علي] بن عبد اهلل اْلزدي،عن موسى بن عقبة
اصطََفْي نَا ِم ْن ِعبَ ِادنَا ِ َّ ﴿ حمثَّ أَورثْنا الْ ِكت: "قال اهلل:رسول اهلل صلى اهلل عليه وسلم يقول
ْ ين
َ اب الذ
َ َ َ َْ
فأما الذين سبقوا فأولئك، ﴾ ات بِِإ ْذ ِن اللَّ ِه ِ اخلي ر ِ ِ ِ ِ ِ ِِ ِ ِ ِ
َ َْْ فَمْن حه ْم ظَاملٌ لنَ ْفسه َومْن حه ْم حم ْقتَص ٌد َومْن حه ْم َساب ٌق ب
وأما، وأما الذين اقتصدوا فأولئك يحاسبون حسابا يسيرا،الذين يدخلون الجنة بغير حساب
، ثم هم الذين تَلفاهم برحمته،الذين ظلموا أنفسهم فأولئك الذين يحبسون في طول المحشر
ِ احلز َن إِ َّن ربَّنا لَغ حفور ش حك ِ َّ ِ َِّ ْ ﴿ :فهم الذين يقولون
َ ور الَّذي أ
َحلَّنَا َد َار ٌ َ ٌ َ ََ َ احلَ ْم حد لله الذي أَ ْذ َه
ََْ ب َعنَّا
."﴾ وب ِ ِ ِ ِ ْ َالْم َقام ِة ِمن ف
ٌ ب َوَل َميَ ُّسنَا ف َيها لحغح
ٌص َ َضله َل َميَ ُّسنَا ف َيها ن ْ َ ح
Abu ad-Dardā' berichtet, dass er den Gesandten Allahs (s.a.s.) Folgendes sagen
hörte: "Allah sagt: Daraufhin gaben Wir das Buch jenen von Unseren Dienern
zum Erbe, die Wir erwählten. Und unter ihnen sind einige, die gegen sich selbst
freveln, und unter ihnen sind einige, die einen mäßigen Standpunkt
178 Dies berichtete Tirmidhi (3225). Albani erklärte den Hadith für gesund (sahih).
256
Die Lage der Kāfirūn im Höllenfeuer - ein Volk folgt auf das andere auf der Erde
[35:36-39]
einnehmen, und unter ihnen sind einige, die eilend nach den guten Dingen
streben mit Allāhs Erlaubnis. [35:32]: Diejenigen, die eilend streben, sind
diejenigen, die das Paradies ohne Abrechnung betreten. Und diejenigen, die einen
mäßigen Standpunkt einnehmen, sind diejenigen, die eine leichte Abrechnung
haben. Diejenigen jedoch, die gegen sich selbst freveln, sind diejenigen, die über die
gesamte Spanne der Versammlung (am Tag der Auferstehung) festgesetzt werden,
und die am Ende doch noch die Barmherzigkeit Allahs erreicht - und sie sind es,
die sagen werden: ”Alles Lob gebührt Allāh, Der die Traurigkeit von uns
genommen hat. Unser Herr ist wahrlich Allverzeihend, Dankbar [35:34], Der
uns in Seiner Huld in der Wohnstatt der Ewigkeit ansässig machte. Keine
Mühsal berührt uns darin, noch berührt uns darin Müdigkeit.“ [35:35]".179
35.12 Die Lage der Kāfirūn im Höllenfeuer - ein Volk folgt auf das
andere auf der Erde [35:36-39]
Und für die Kāfirūn ist das Feuer
der Hölle. Der Tod wird nicht über
sie verhängt, so dass sie sterben
könnten, noch wird ihnen etwas
von ihrer Strafe erleichtert. So
vergelten Wir es jedem
Undankbaren. [35:36]
Und sie werden darin schreien:
”Unser Herr, bringe uns (aus der
Hölle) heraus; wir wollen
rechtschaffene Werke tun, anders
als wir (zuvor) zu tun pflegten.“
179 Dies berichtete Ahmad (5/198). Al-Haithami sagt in Madschma' az-Zawā'id (7/98): Dies
berichtete Ahmad mit mehreren Überlieferungsketten. Eine davon - die vorliegende -hat
Männer, die Überlieferer von sahih-Hadithen sind, falls Ali ibn Abdullah al-Azdijj von
Abu Dardā' gehört hat, sodass er ein Tabi'i ist.
257
Fātir (Schöpfer)
”Gaben Wir euch nicht ein
genügend langes Leben, so dass ein
jeder, der sich besinnen wollte, sich
darin hätte besinnen können? Und
(überdies) kam der Warner zu euch.
So kostet nun (die Strafe); denn
Frevler haben keinen Helfer.“
[35:37]
Wahrlich, Allāh kennt das
Verborgene der Himmel und der
Erde. Wahrlich, Er kennt alles, was
in den Herzen ist. [35:38]
Er ist es, Der euch zu Nachfolgern
auf Erden gemacht hat. Wer aber
Kufr begeht, auf dem selbst lastet
sein Kufr. Und den Kāfirūn mehrt
ihr Kufr nur den Widerwillen ihres
Herrn, und ihr Kufr vergrößert den
Kāfirūn nur den Verlust. [35:39]
Wer aber Kufr begeht, auf dem selbst lastet sein Kufr. [35:39] - Ibn Kathir: D.h.
nur derjenige selbst hat die üblen Folgen seines Kufrs zu tragen, kein anderer.
Und den Kāfirūn mehrt ihr (fortwährender) Kufr nur den Widerwillen ihres
Herrn, und ihr (fortwährender) Kufr vergrößert den Kāfirūn nur den Verlust.
[35:39] - Ibn Kathir sagt sinngemäß: Je länger ein Kāfir lebt und je länger er Kufr
begeht, desto schlimmer wird es für ihn im Jenseits. Im Gegensatz zu einem
258
Diskussion mit den Götzendienern über ihren Glauben [35:40-41]
Mu'min, der je länger er lebt und weiter gute Taten verrichtet, desto höher steigt
er Stufen im Paradies empor.
259
Fātir (Schöpfer)
es sei denn, mit Seiner Erlaubnis. Wahrlich, Allāh ist Gütig und Barmherzig
gegen die Menschen. [22:65]
und
Und unter Seinen Zeichen ist dies, dass Himmel und Erde auf Sein Geheiß hin
fest stehen. Alsdann, wenn Er euch mit einem Ruf aus der Erde ruft, seht, dann
werdet ihr (daraus) hervorgehen. [30:25]
260
Die Weigerung der Götzendiener, die Botschaft des Propheten (s.a.s.) zu folgen -
Lehren aus der Geschichte - Allah droht den Götzendienern mit Vernichtung
[35:42-45]
Und jene hatten mehr Kraft als sie
selber. Und nichts in den
Himmeln oder auf Erden vermag,
sich Allāh zu entziehen; denn Er
ist Allwissend, Allmächtig. [35:44]
Und wollte Allāh die Menschen
für alles bestrafen, was sie tun,
würde Er nicht ein Lebewesen auf
der (Erd-)Oberfläche übriglassen;
doch Er gewährt ihnen Aufschub
bis zu einer bestimmten Frist; und
wenn ihre Frist um ist, dann
durchschaut Allāh Seine Diener.
[35:45]
261
Fātir (Schöpfer)
sie.“ Nun ist zu euch ein deutlicher Beweis von eurem Herrn gekommen und
eine Führung und eine Barmherzigkeit. Wer ist also ungerechter als der, der
Allāhs Zeichen leugnet und sich von ihnen abkehrt? Wir werden über die, die
sich von Unseren Zeichen abkehren, eine schlimme Strafe verhängen, da sie
sich abgewandt haben. [6:156-157]
und
Und sie pflegten doch zu sagen [37:167]: ”Hätten wir nur eine Mahnung von
seiten der Früheren (erhalten) [37:168], so wären wir sicher Allāhs erwählte
Diener gewesen.“ [37:169] Dennoch haben sie keinen Iman an Ihn, jedoch
werden sie es bald erfahren. [37:170]
Doch als dann in der Tat ein Warner zu ihnen kam [35:42] - Ibn Kathir: D.h. als
Muhammad (s.a.s.) zu ihnen kam.
Und wollte Allāh die Menschen für alles bestrafen, was sie tun, würde Er nicht
ein Lebewesen auf der (Erd-)Oberfläche übriglassen; doch Er gewährt ihnen
Aufschub bis zu einer bestimmten Frist; und wenn ihre Frist um ist, dann
durchschaut Allāh Seine Diener. [35:45] - Ibn Kathir: D.h. wenn Allah die
Menschen für alle ihre Sünden bestrafen würde, dann würden alle Bewohner der
Erde zusammen mit dem, was sie an Tieren und Gütern besitzen, vernichtet
werden.
würde Er nicht ein Lebewesen auf der (Erd-)oberfläche übrig lassen - Said ibn
Dschubair und Suddijj: D.h. Er würde ihnen keinen Regen geben, sodass alle
Lebewesen (bzw. Tiere) sterben würden.
262
36 Yā Sīn180
Die Sure Ya Sin behandelt drei Themen:
Die Auferstehung und Versammlung am Jüngsten Tag;
die Geschichte der Bewohner der Stadt, womit nach Aussage der
Qurankommentatoren Antiochia181 gemeint ist, und
die Anzeichen und Beweise in der Schöpfung, die darauf hinweisen, dass es
nur einen einzigen Gott gibt - Allah, den Herrn der Welten.
Damit der Leser mit einem besseren Verständnis die Sure Ya Sin und den
Kommentar dazu lesen kann, werden zuvor in der Einführung das erste und das
dritte der drei oben genannten Themen der Sure ausführlich beleuchtet.
Der Kommentar zur Sure Ya Sin ist eine Übersetzung des entsprechenden Teils
des Qurankommentars von Muhammad Ali As-Sabuni „Safwat at-Tafasir“ 182 .
Dieser Qurankommentar ist eine Zusammenstellung von Teilen klassischer
Qurankommentare, wobei der Autor dieser Zusammenstellung, der
zeitgenössische Gelehrte Muhammad Ali As-Sabuni, oft auch eigene Kommentare
zu den einzelnen Versteilen abgibt. As-Sabuni war zum Zeitpunkt der
Veröffentlichung von [Sabuni] Dozent für Quranauslegung an der „Fakultät für
Islamisches Recht und Studien bezüglich des Islam“ an der „Malik-Abdulaziz-
Universität“ in Mekka.
Einige Zitate bzw. Kommentare sind in der Übersetzung weggelassen worden,
wie z. B. veraltete Interpretationen von astronomischen Sachverhalten eines
klassischen Gelehrten.
180 Dieses Kapitel ist die nahezu unveränderte Übernahme des Inhalts unseres Buches
„Erläuterungen zur Sure Ya Sin“ von Muhammad Ali As-Sabuni (aus „Safwat at-
Tafasir“). Eine Zusammenstellung von Aussagen klassischer Korankommentatoren zu
Versen der Sure Ya Sin. Mit einer Einführung von Samir Mourad (Die Zeichen Allahs,
der Jüngste Tag). ISBN 3-930767-04-X; CORDOBA-Verlag Karlsruhe, 1.Auflage,
1420/1999, 3., korrigierte Auflage, ISBN 978-3-940871-01-5, DIDI, Karlsruhe, 2009
([Mourad, Sabuni]
181 arab. Antakya; Stadt in der heutigen Türkei
182 „Safwat at-Tafsir“ bedeutet wörtl. „Das Beste der Qurankommentare“
263
Yā Sīn
Die sprachlichen Aspekte des Original-Tafsir 183 wurden in der Übersetzung
zumeist ausgelassen. Dies sind einerseits Kommentare, welche den arabischen
Text des Qurans in anderen arabischen Worten wiedergeben, welche für den
arabischen Leser leichter verständlich sind. Die Übersetzung dieser Kommentare
wäre jedoch nahezu identisch mit der Übersetzung der Quranverse, da die
deutsche Übersetzung der Quranverse selbst schon für den deutschsprachigen
Leser diese Aufgabe erfüllt: Eine Übersetzung eines arabischen Textes ins
Deutsche gibt die Bedeutung des arabischen Textes mehr oder weniger gut in
deutscher Sprache wieder.
Zum anderen sind im arabischen Original Erläuterungen zur quranischen
Rhetorik. Die Rhetorik ist jedoch eng mit der arabischen Sprache verbunden,
weshalb diese Erläuterungen ebenfalls weggelassen sind. Die quranische Sprache
ist ein Aspekt des Wunders bzw. der Unnachahmlichkeit des Qurans. Diesen
Aspekt kann man jedoch nur durch eingehende Kenntnisse der arabischen
Sprache nachvollziehen.
Im Originaltext befinden sich Anmerkungen, die die Quranauslegung bereichern.
Diese sind mit in die Übersetzung aufgenommen worden.
264
Einführung in den Tafsir zur Sure Yasin
Said Hawwa (Allah möge ihm barmherzig sein) schrieb eine dreiteilige Reihe mit
dem Namen „Zielgerichtete Untersuchungen über: 1. Allah, 2. Der Gesandte, 3.
Der Islam“. Im ersten Band, „Allah“, legt er eine Beweisführung für die Existenz
Allahs anhand von naturwissenschaftlichen Ergebnissen dar. Im zweiten Band,
„Der Gesandte“, führt er eine Beweisführung dafür an, dass Muhammad (Allahs
Segen und Heil auf ihm) tatsächlich der Gesandte Allahs ist. Dabei betrachtet er u.
a. den Charakter Muhammads (Allahs Segen und Heil auf ihm) und seine
Aufrichtigkeit, die sowohl von seinen Freunden wie auch seinen Feinden bestätigt
wurde. Des Weiteren führt er Wunder Muhammads (Allahs Segen und Heil auf
ihm) an. Außerdem wird aufgezeigt, dass in den Überlieferungen sowohl der
Christen als auch der Juden das Kommen Muhammads (Allahs Segen und Heil
auf ihm) angekündigt wurde. Es wird aufgezeigt, dass die Juden in Arabien auf
sein Kommen warteten, ihn dann auch erkannten, sich aber weigerten ihm zu
folgen, weil er nicht aus ihrem Volk kam. Diese wissenschaftliche Untersuchung
über den Propheten (Allahs Segen und Heil auf ihm) umfasst etwa 500 Seiten,
wobei am Anfang des Buches Folgendes angemerkt ist: „Wir werden in dieser
Untersuchung sehen - durch Indizien und Beweisführung - dass Muhammad
tatsächlich der Gesandte Allahs ist und dass Muhammad der größte Mensch in
jeglicher Beziehung ist...“
Im Vorwort zu dieser dreiteiligen Reihe sagt Said Hawwa: „Der Leser dieser Reihe
stellt fest, dass ich mich in den ersten beiden Teilen „Allah“ und „Der Gesandte“
oft lange mit verdeutlichenden Ausführungen, Erläuterungen und
Beweisführungen aufhalte, wobei ich dabei mit Geduld und Ruhe den
menschlichen Verstand anspreche. Dabei gehe ich auf jeden möglichen Zweifel
und Einwand ein; der dritte Teil „Der Islam“ hingegen ist mehr eine Vorstellung
als eine Erläuterung. Der Grund dafür ist der Folgende: wenn der Mensch erst
einmal von der Existenz Allahs überzeugt ist, und davon, dass Muhammad Sein
Gesandter ist, dann bleibt ihm nichts anderes mehr übrig, als sich Seiner Religion
und Seinem Gesetz unterzuordnen. Es geht hier also nicht darum, dass jeder
einzelne Teil des Islams gerechtfertigt werden muss - obwohl diese Rechtfertigung
ohne Zweifel vorhanden ist -, sondern es geht beim dritten Teil darum, den Islam
kennen zu lernen. Denn der logische Menschenverstand sagt: Dem Menschen
bleibt nichts anderes übrig, als sich unter Allahs Gesetz unterzuordnen, denn Er
265
Yā Sīn
ist der Herr und Seine Geschöpfe sind Seine Knechte, und derjenige von beiden ist
der Wissendere, der „dem Menschen das gelehrt hat, was dieser nicht
wusste“[96:5]....“
In [SaidHawwa1], [SaidHawwa2] und [Azzindani] sind Zeichen in vielen
verschiedenen Bereichen ausführlich dargestellt. Zeichen gibt es im Universum,
im Quran und in Form von Wundern. Diese Zeichen und Spuren deuten auf
mehrere Sachverhalte hin: 1. dass Allah existiert 2. dass Muhammad ein
Gesandter Allahs ist und 3. auf einige Eigenschaften Allahs (z. B. Allmacht,
Allwissen, Vollkommenheit, usw.)
36.1.1.2 Wie sich diejenigen, die die Existenz Gottes leugnen, den Weg vorstellen,
wie man die Existenz Gottes erkennen könnte
Um den richtigen Weg zu finden und klar aufzuzeigen, dass ein falscher Weg
nicht zum Ziel führt, wollen wir zunächst betrachten, wie sich diejenigen, die
nicht die Existenz Gottes anerkennen, den Weg zur Erkenntnis der Existenz Gottes
vorstellen.
Heutzutage findet man oft zwei Gruppen von Nichtmuslimen, welche die
Existenz Gottes nicht anerkennen:
186 Der Inhalt dieses Unterkapitels ist zu einem großen Teil [SaidHawwa1] und [Tantawi]
und [Azzindani] entnommen.
266
Einführung in den Tafsir zur Sure Yasin
1. Die Atheisten bzw. Materialisten, die klar die Existenz Allahs bestreiten
mit dem Argument, dass sie Ihn nicht mit ihren Sinnesorganen erfassen
können und
2. die Agnostiker187, die sagen, dass man nicht wissen kann, ob Gott existiert
oder nicht und die sich dann auch nicht mehr viele Gedanken in diese
Richtung machen.
Wenn man jedoch beide Gruppen fragt, ob sie davon überzeugt sind, dass
Radiowellen oder magnetische Felder existieren, sagen natürlich beide „ja“ und
würden sich über jemanden lustig machen und ihn als ungebildet zurückweisen,
der die Existenz von Radiowellen und Magnetismus bestreitet. Jedoch kann man
weder elektromagnetische Wellen, noch ein magnetisches Feld sehen oder hören -
man erkennt die beiden Phänomene nur an deren Auswirkungen auf bestimmte
Körper, wie z. B. Eisen.
36.1.1.3 Die Beschränktheit der menschlichen Sinne und auch des menschlichen
Verstandes
An dem obigen Beispiel haben wir gesehen, dass einerseits der Mensch nicht alles,
was existiert, mit seinen Sinnen aufnehmen kann und zweitens, dass man längst
nicht sagen kann, dass etwas nicht existiert, nur weil man es nicht sehen oder mit
seinen Sinnen erfassen kann. Ebenso kommt man manchmal zu Fehlschlüssen,
wenn man etwas mit seinen Sinnesorganen wahrnimmt, ohne den Verstand
einzusetzen: Betrachtet man einen Stab, der senkrecht ins Wasser eingetaucht ist,
so hat man den Eindruck, dass er an der Stelle, wo die Wasseroberfläche ist,
gebrochen ist. In Wirklichkeit täuscht einen hier das Auge, und der Verstand sagt,
dass dies ein physikalisch-optischer Effekt ist und dass der Stab in Wirklichkeit
nicht gebrochen ist.
267
Yā Sīn
Es gibt einen schönen Witz, der sich in einer sechsten Klasse ereignet haben soll:
Der Lehrer fragte die Schüler: „Seht ihr mich?“, worauf sie antworteten: „Ja“,
worauf er sagte: „Also existiere ich.“ Er fuhr fort: „Seht ihr die Tafel?“, worauf sie
sagten: „Ja“, worauf er sagte: „Also existiert die Tafel“. Er fuhr weiter fort: „Seht
ihr den Tisch?“, worauf sie antworteten: „Ja“, worauf er sagte: „Also existiert der
Tisch“. Dann fragte er: „Seht ihr Gott?“, worauf sie antworteten: „Nein“, worauf
er sagte: „Also existiert Gott nicht!“ Da stand ein intelligenter Schüler auf und
sagte: „Seht ihr den Verstand des Lehrers?“, worauf sie sagten: „Nein“, worauf er
sagte: „Also existiert der Verstand des Lehrers nicht!“
So viel zur Fähigkeit der menschlichen Sinne. Nun zum menschlichen Verstand:
Der menschliche Verstand kann nur Dinge erfassen, die räumlich und zeitlich
endlich sind. Beim Umgang mit Unendlichkeit arbeitet der Verstand nicht mehr
richtig und verwickelt sich in Widersprüche. Ein kleines Beispiel führt uns dies
vor Augen:
OO
b2
b1
a1
a2 OO
Nehmen wir an, wir gehen von Punkt M aus und zeichnen von dort aus zwei
gerade Linien, die einen gewissen Winkel zueinander haben, der kleiner als 90
Grad ist, und die beide ihren Anfangspunkt in M haben, aber auf der anderen
Seite jeweils ins Unendliche gehen. In der Mathematik bezeichnet man solche
Linien als Halbgeraden. Des Weiteren zeichnen wir parallele Verbindungen
zwischen den beiden Linien ein mit den Endpunkten a1 und b1, a2 und b2, usw.
268
Einführung in den Tafsir zur Sure Yasin
An den beiden Enden der Halbgeraden, die die im Unendlichen liegenden
Endpunkte darstellen sollen, zeichnen wir jeweils einen Punkt und kennzeichnen
ihn mit einer liegenden 8. Diese liegende 8 ist das mathematische Zeichen für
Unendlich.
Um unseren Verstand auf seine Funktion beim Umgang mit Unendlichkeit zu
testen, werfen wir folgende Frage auf: Ist die Querverbindung zwischen den
beiden liegenden Achten endlich oder unendlich? Sollte man darauf antworten,
dass sie endlich ist, so kann man darauf erwidern: „Diese Querverbindung ist eine
Verbindung zwischen zwei Unendlichkeiten. Wie soll also die Verbindung
zwischen zwei Unendlichkeiten endlich sein?!“ Sollte man hingegen antworten,
dass die Querverbindung unendlich ist, so kann man darauf erwidern: „Die
Verbindung liegt doch aber zwischen zwei Punkten, wie soll die Verbindung also
unendlich sein?“ Unser Verstand sagt also, dass diese Querverbindung
gleichzeitig endlich und unendlich ist, was aber ein klarer Widerspruch ist.
An diesem Beispiel sehen wir, dass sogar der menschliche Verstand, d. h. das
Auffassungsvermögen des Menschen nur in beschränkten Gebieten
funktionstüchtig ist - nämlich in der zeitlich und räumlich endlichen materiellen
Welt.
Nachdem wir gesehen haben, dass erstens die menschlichen Sinne nicht alles, was
existiert, erfassen können, und zweitens, der menschliche Verstand nur Dinge
erfassen kann, die sowohl in der räumlichen und zeitlichen Dimension beschränkt
sind, ist es nun leicht erkennbar, wo der Fehler bei den Atheisten liegt, die Gott
leugnen, weil sie Ihn nicht sehen bzw. mit ihren Sinnen erfassen können: Allah der
Herr der Welten und der Schöpfer aller Dinge, der Materie, Raum und Zeit
erschaffen hat, unterliegt selbst nicht den Gesetzen von Raum und Zeit. Für Ihn
selbst gilt weder Raum noch Zeit. Wenn man also den Schöpfer von Raum und
Zeit noch nicht einmal mit dem Verstand erfassen kann, wie soll man denn dann
erwarten, das man Ihn etwa sehen kann?!
Ebenso ist die Einstellung der Agnostiker absurd, die sich nicht weiter mit Gott
befassen, weil sie sagen, dass man so etwas wie die Wahrheit der Existenz Gottes
und die Wahrheit der Religion sowieso nicht herausfinden kann. Die Agnostiker
269
Yā Sīn
akzeptieren aber nur ihren Verstand als Mittel der Erkenntnis. Wie wir gesehen
haben, funktioniert der Verstand aber nicht mehr in Bereichen, die jenseits von
räumlich und zeitlich endlicher Materie liegen.
Als Abschlussbemerkung können wir also festhalten, dass sowohl die Atheisten
als auch die Agnostiker einen Weg eingeschlagen haben, der prinzipiell nicht zum
Ziel führen kann! Der tiefe innere Beweggrund für eine solche Haltung, die
erwartet, dass der Mensch alle Wahrheiten mit seinen Sinnen erfassen können
muss, ist wohl eine Art Hochmut.
„Und es sagen diejenigen, die keine Begegnung mit Uns erhoffen: 'Warum
werden nicht auf Uns die Engel herab gesandt, oder wir sehen unseren Herrn?'
Sie wähnten sich schon groß hinsichtlich ihrer selbst und sie sind anmaßend
auf große Weise.“[25:21]
270
Einführung in den Tafsir zur Sure Yasin
enthält, sondern auch dem Menschen aufzeigt, wie man die Wahrheit des Islams
erkennen kann. Es führt die Menschen aus der Dunkelheit ins Licht. Es ist die
Argumentationsführung Allahs.
„Und eines Seiner Zeichen ist es, dass Er euch aus Erdreich geschaffen hat,
alsdann seid ihr Menschen geworden, die sich vermehren.“[30:20]
„Und eines von Seinen Zeichen ist es, dass Er euch von euch selber Gattinnen
geschaffen hat, damit ihr bei ihnen ruht. Und Er hat Liebe und Barmherzigkeit
zwischen euch gemacht. Hierin sind wahrlich Zeichen für Leute, die
nachdenken.“[30:21]
Viele Menschen glauben, dass die Entstehung der Sonne, der Erde und dann der
niedrigen Aminosäuren, dann der Pflanzen, der Tiere und schließlich des
Menschen, der die Fähigkeit zu Gefühlen wie Liebe und Barmherzigkeit hat, eine
Kette von Zufällen ist. Sie glauben, dass Atome entstanden sind, die miteinander
verschiedene Verbindungen eingingen, bis schließlich der Mensch entstand. Doch
woher kam das allererste Atom? Und noch eine Frage stellt sich: Warum soll in
der Natur etwas Hochkomplexes und Vollkommenes zufällig entstanden sein,
während in der Technik ein denkender, planender Mensch in keinster Weise
Ähnliches hervorbringen kann. Heutzutage sitzen sehr viele Wissenschaftler mit
ihrer großen Intelligenz daran, Systeme zu entwickeln, die autonom arbeiten. Ein
Fall ist z. B. die Entwicklung von Industrierobotern, die mit Hilfe von Sensoren
Werkstücke erkennen sollen und dann mit Hilfe eines vorprogrammierten
Steueralgorithmus diese Werkstücke transportieren sollen. Die Ergebnisse sind im
Vergleich zu dem, was eine kleine Fliege kann, absolut lächerlich: Man muss bei
einem Roboter mit Videokamera nur einmal die Lichtverhältnisse etwas
verändern, und schon erkennt er das Werkstück, das er aufgreifen soll, gar nicht
mehr. Dies, obwohl viele Wissenschaftler jahrelang daran gesessen haben, bis die
Industrie zu solch einem Ergebnis kam.
„Und reisen sie denn nicht herum auf der Erde und sehen, wie das endgültige
Ende derjenigen vor ihnen war? Sie waren stärker als sie an Kraft, und sie
haben die Erde mehr durchpflügt und sie mehr bebaut, als sie sie bebaut haben,
und es sind zu ihnen ihre Gesandten gekommen mit den klaren Beweisen, und
nicht Allah wollte ihnen Unrecht antun, sondern sie taten sich selbst Unrecht.
271
Yā Sīn
Böse war dann das Ende derer, die Böses begingen, weil sie die Zeichen Allahs
verwarfen und über sie zu spotten pflegten. „[30:9-10]
Hier werden diejenigen, die sich gegen den Islam sträuben, aufgefordert, ihren
Horizont zu erweitern, indem sie die Geschichte und das Entstehen und Vergehen
von Hochkulturen betrachten. Sie sollen sie beobachten, um wahrzunehmen, dass
das, was aus den Verhaltensweisen von Menschen resultiert, immer und überall
das gleiche ist. Allah hat das Gesetz der Schwerkraft festgelegt, so dass ein
Gegenstand, den man in der Hand hält und dann loslässt, auf die Erde fällt.
Dies ist ein Gesetz, welches an jedem Ort der Erde und sowohl in der
Vergangenheit als auch in der Gegenwart gültig ist. Genauso ein Gesetz Allahs ist
es, dass eine Kultur, die moralisch verderbt ist, früher oder später ihrem
Untergang entgegengeht. Um dies nachzuvollziehen brauchen wir uns nur die
Geschichte etwas genauer anzusehen und dann darüber nachzudenken.
„Er hat die Himmel geschaffen ohne Säulen, die ihr seht. Und Er hat in die Erde
festverankerte Berge gegeben, dass sie nicht mit euch wankt, und Er hat dort
von allem Getier verbreitet. Und Wir haben vom Himmel Wasser herabgesandt,
und Wir haben dort von jeglicher edlen Gattung wachsen lassen. Dies ist die
Schöpfung Allahs, also zeigt mir, was andere außer Ihm geschaffen
haben.“[31:10-11]
Wer hat das Gesetz der Schwerkraft aufgestellt und sorgt dafür, dass es überall im
Universum gilt? Wer sorgt dafür, dass ein elektrisch positiver Körper und ein
elektrisch negativer Körper sich gegenseitig anziehen? Und: Wer hat das
Universum, in dem diese Gesetze gelten, aus dem Nichts hervorgebracht? Dass
das Universum einen Anfang hatte, darauf weist die Naturwissenschaft in
mehreren Bereichen hin. Hier soll nur einer dieser Bereiche aufgeführt werden -
ein Gesetz aus der Thermodynamik: gibt es einen warmen und einen kalten
Körper, so gleicht sich der Temperaturunterschied zwischen beiden mit der Zeit
aus. Ohne äußere Einwirkung ist dieser Prozess nicht umkehrbar, d. h. ohne
äußere Einwirkung kann die Temperaturdifferenz zweier Körper nicht größer
werden. Wäre das Universum unendlich, d. h. ohne Anfang, dann gäbe es im
Universum keine Temperaturunterschiede!
272
Einführung in den Tafsir zur Sure Yasin
36.1.1.4 Der Weg zur Erkenntnis, dass Muhammad wirklich ein Gesandter Gottes,
des Allwissenden und Allmächtigen, gewesen sein muss
[SaidHawwa2] ist, wie bereits oben erwähnt, eine umfassende Beweisführung
dafür, dass Muhammad ein Gesandter Gottes war. In deutscher Sprache ist mit
[Rassoul1998] eine etwas kleinere Abhandlung vorhanden, welche einige der
Wunder des Propheten Muhammad (Allahs Segen und Heil auf ihm) behandelt.
Zu den Zeichen Allahs, die aufzeigen, dass Muhammad wirklich ein Gesandter
Gottes war, gehört die Kategorie der „wissenschaftlichen Wunder“ in Quran und
Sunna. Dies bedeutet, dass im Quran und in Aussprüchen des Propheten
Muhammad (Allahs Segen und Heil auf ihm) hochkomplexe
naturwissenschaftliche Sachverhalte genau beschrieben werden, die zu der Zeit,
als Muhammad (Allahs Segen und Heil auf ihm) lebte, unmöglich bekannt sein
konnten. In [Azzindani] unterhält sich Scheich Abdulmajid Azzindani mit
bekannten Naturwissenschaftlern verschiedener Fachgebiete. Es wird jeweils ein
Vergleich angestellt zwischen dem, was vor etwa 1400 Jahren dem Propheten
Muhammad (Allahs Segen und Heil auf ihm) offenbart wurde und dem, was die
modernen Naturwissenschaften mit großem wissenschaftlichem und technischem
Aufwand in jüngster Zeit entdeckt haben. Es wird gezeigt, dass sich die Aussagen
des Qurans und der Aussprüche des Propheten (Allahs Segen und Heil auf ihm)
mit den naturwissenschaftlichen Erkenntnissen decken. Die Wissenschaftler
bestätigen, dass Muhammad (Allahs Segen und Heil auf ihm) nicht zu diesen
Erkenntnissen auf wissenschaftlichem Weg gelangt sein kann. Einer von ihnen,
der Anatomist Prof. Tagata Tagasone, zieht die Konsequenzen daraus und wird
Muslim.188
36.1.1.5 Die Gründe dafür, dass viele Menschen nicht die Wahrheit des Islams
erkennen, obwohl sie ausführlich über den Islam informiert worden sind
In den obigen Abschnitten haben wir gesehen, dass man auf wissenschaftlichem
Wege mithilfe von Nachdenken dazu kommen kann, die Wahrheit des Islams zu
188 Der im Video gezeigte Embryologe Keith L. Moore trat ebenfalls zum Islam über – im
Jahr 1981.
273
Yā Sīn
erkennen, nämlich dass 1. Gott existiert und 2. dass Muhammad von Gott gesandt
wurde. Trotzdem kommt es aber immer wieder vor, dass viele Nichtmuslime
nicht Muslime werden, nachdem sie mit diesen deutlichen Beweisen für die
Wahrheit des Islams konfrontiert wurden. In diesem Abschnitt wollen wir nun der
Frage nachgehen, warum dies so ist. Der Quran selbst führt uns dabei einige
Gründe dafür an, warum einige Menschen nicht die entsprechenden
Schlussfolgerungen aus deutlichen Zeichen und Wundern ziehen:
„..und haben sie nicht Herzen, um zu begreifen, oder Ohren, um zu hören?
Denn es sind ja nicht die Augen, die blind sind, sondern blind sind die Herzen
in der Brust.“[22:46]
„Wahrlich, bei den Kafirun ist es gleich, ob du sie warnst oder nicht: sie werden
nicht Mu’minun werden. Versiegelt hat Allah ihre Herzen und ihr Gehör; und
über ihren Augen liegt ein Schleier. Und ihnen wird eine gewaltige Strafe
zuteil werden.“[2:5-7]
„...In ihren Herzen ist Krankheit...“[2:10]
Um die Beziehung zwischen dem, was man mit seinen Sinnen aufnimmt und den
Schlussfolgerungen, die man daraus zieht, besser zu verstehen, wird im
Folgenden betrachtet, was genauer der Begriff „Herz“ (arab. qalb) im quranischen
Sinne bedeutet. In den oben aufgeführten Versen wird dieser Begriff benutzt.
274
Einführung in den Tafsir zur Sure Yasin
fassbar, da jeder Mensch einen Teil dieser Gefühle bei sich verspürt. Dieses zweite
Herz ist der Ort, mit dem man den Iman schmeckt und es ist ebenfalls der Ort, an
dem der Kufr bzw. die Heuchelei stattfindet. Es gibt nun viele Gefühle, die
manche Menschen sehr wohl verspüren, wobei andere Menschen diese Gefühle
nicht verspüren. Die Mu’minun beispielsweise spüren viele Wertgefühle, welche
die Kafirun nicht verspüren, weil bei den letzteren der entsprechende Teil dieses
zweiten Herzens tot ist. Dieses zweite Herz ist jedoch nicht identisch mit dem
ersten Herz. Dies sieht man daran, dass bei Menschen, bei denen eine
Herztransplantation vorgenommen wurde - die also ein anderes von der ersten
Art bekommen haben -, sich nicht auch die Wertgefühle geändert haben....Dieses
zweite Herz kann erkranken, gesunden, blind und taub werden. Daher sehen wir,
wie in diesem Anfangsabschnitt der Sure 2 von den Kafirun gesagt wird:
„Versiegelt hat Allah ihre Herzen“ und über die Heuchler wird gesagt: „...In
ihren Herzen ist Krankheit...“. Etwas weiter beschreibt Allah die Heuchler mit
„Taub, stumm, blind...“[2:18].
...
Mudschahid hat gesagt: „Die Sünden haben sich im Herzen festgesetzt und
begannen, das Herz von allen Seiten zu überdecken, bis sich die
Teilüberdeckungen schließlich treffen. Dieses Zusammentreffen der
Teilüberdeckungen nennt man die „Versiegelung“.“
...
In einem gesunden Hadith, den Hudhaifa überliefert hat, berichtet der Gesandte
Allahs (Allahs Segen und Heil auf ihm): „Die Verführungen dringen eine nach der
anderen auf die Herzen wie die Fasern eines Strohteppichs, den man Schicht für
Schicht herstellt. Jedes Herz, das einer dieser Verführungen nachgibt, bekommt
einen schwarzen Fleck. Dagegen bekommt das Herz, das sie zurückweist, einen
weißen Fleck. So wird schließlich ein Herz zu eines der beiden folgenden: Entweder
ein weißes Herz, welchem keine Verführung mehr schaden kann, solange Erde und
die Himmel bestehen, oder aber ein sehr schwarzes Herz, welches nicht mehr das
Gute gebietet und nicht mehr das Schlechte verwehrt.“
...
275
Yā Sīn
Ibn Dscharir hat gesagt: „Der Gesandte Allahs (Allahs Segen und Heil auf ihm)
berichtete, dass, wenn Sünden in großer Folge auf die Herzen kommen, dadurch
die Herzen verschlossen werden. Und wenn die Sünden einmal das Herz
verschlossen haben, kommt das Siegel von Seiten Allahs, so dass es für sie keinen
Weg zum Iman und keine Errettung vor dem Kufr gibt. Im Vers „Versiegelt hat
Allah ihre Herzen und ihr Gehör...“[2:6] ist dieses Siegel gemeint...Und so kommt
auch der Iman nicht in ein Herz, welches Allah als „von Ihm versiegelt“
bezeichnet, bevor nicht die Versiegelung aufgehoben wird.“
Wenn man dies weiß, und den Versteil „...und als sie abwichen, ließ Allah ihre
Herzen abweichen...“[61:5] und ähnliche Quranverse versteht, dann wird einem
klar, dass Allah ihre Herzen versiegelt hat und ihnen nicht die Rechtleitung gibt,
als angemessene Strafe dafür, dass sie absichtlich der Lüge nachgehen und das
Recht und die Wahrheit beiseite lassen.
...“189
Soweit, was Said Hawwa zu diesem Thema sagt.
Umgekehrt gilt natürlich auch, dass der Mensch durch charakterliche Reinigung
immer sehender bezüglich der Wahrheit wird:
„Allah ist der Schutzfreund der Mu’minun. Er bringt sie heraus aus tiefer
Finsternis zum Licht...“[2:257].
Dieser Weg des rechtschaffenen Muslims vom Zweifel zum felsenfesten Iman ist
eindrücklich in Abu Hamid al-Ghazalis autobiographischem Werk [Ghazali]
beschrieben.
276
Einführung in den Tafsir zur Sure Yasin
„Abwenden aber will Ich von Meinen Zeichen diejenigen, die sich im Lande
hochmütig gegen alles Recht gebärden; und wenn sie auch alle Zeichen sehen,
so wollen sie nicht Mu’minun werden; und wenn sie den Weg der
Rechtschaffenheit sehen, so wollen sie ihn nicht als Weg annehmen; sehen sie
aber den Weg des Irrtums, so nehmen sie ihn als Weg an. Dies (ist so), weil sie
Unsere Zeichen für Lügen erklärten und sie nicht achteten.“[7:146] Ibn Kathir
sagt in [Ibn Kathir] zu diesem Vers: „ „Abwenden aber will Ich von Meinen
Zeichen diejenigen, die sich im Lande hochmütig gegen alles Recht gebärden“
bedeutet: „Die Herzen derjenigen, die zu stolz sind, Mir zu dienen, und die gegen
alles Recht hochmütig (arab. kibr) gegenüber anderen Menschen sind, lasse Ich
nicht die Argumente und die Zeichen verstehen, die auf Meine Allgewaltigkeit
und auf die Wahrheit des Islams und Meiner Gesetze hinweisen.“ D. h. so wie sie
gegen alles Recht hochmütig sind, so erniedrigt Allah sie, indem er sie unwissend
macht: „Und Wir werden ihre Herzen und ihre Augen verwirren, weil sie ja
auch das erste Mal nicht Mu’minun wurden.“[6:110]. An einer anderen Stelle des
Quran steht: „...und als sie abwichen, ließ Allah ihre Herzen
abweichen...“[61:5]...Der nächste Versteil „...und wenn sie auch alle Zeichen
sehen, so wollen sie nicht Mu’minun werden...“ ist wie „Wahrlich, diejenigen,
gegen die das Wort deines Herrn ergangen ist, werden nicht Mu’minun werden
- auch wenn zu ihnen irgendein Zeichen käme, bis sie die schmerzliche Strafe
sehen.[10:96-97]...“
„O ihr Mu’minun, hört auf Allah und den Gesandten, wenn er euch zu etwas
aufruft, das euch Leben verleiht, und wisset, dass Allah zwischen den
Menschen und sein Herz tritt, und dass ihr vor Ihm versammelt werdet.“[8:24].
Zum Versteil „...und wisset, dass Allah zwischen den Menschen und sein Herz
tritt...“ sagt Ibn Kathir in [Ibn Kathir]: „...Ahmad berichtete, dass Umm Salama
berichtete: „Der Gesandte Allahs (Allahs Segen und Heil auf ihm) sprach oft
folgendes Bittgebet: „O Allah, der du die Herzen wendest, festige mein Herz so,
dass es bei Deinem Din bleibt“. Da fragte ich: „O Gesandter Allahs, können denn
die Herzen gewendet werden?“, worauf er sagte: „Ja! Das Herz eines jeden
Menschen, den Allah geschaffen hat, hält Allah zwischen zweien Seiner Finger.
Wenn Er will, führt Er das Herz auf den richtigen Weg und wenn Er will, lässt Er
277
Yā Sīn
es abweichen. Drum bitten wir Allah, unseren Herrn, dass Er unsere Herzen nicht
von Ihm sich abkehren lassen möge, nachdem Er uns rechtgeleitet hat. Und wir
bitten Ihn, dass Er uns Barmherzigkeit von Ihm schenken möge; denn Er ist ja
wahrlich der unablässig Gebende.“ „....“
Warum können aber trotzdem Menschen, die Kufr begangen haben, später
Mu’minun werden?
Said Hawwa sagt in [SaidHawwa3]: „Man kann beobachten, dass viele Menschen,
welche zunächst Kufr begehen, später in den Islam eintreten...In der Erläuterung
zu den Versen [2:6-7], welche von den Kafirun sprechen, wurde jedoch gesagt,
dass es bei diesen Menschen egal ist, ob man sie warnt oder nicht, da sie sowieso
nicht Mu’minun sein werden. Wie lassen sich nun diese beiden Aussagen
miteinander vereinbaren? Ein bzw. mehrere Qurankommentatoren sagen
diesbezüglich: „Mit „den Kafirun“ sind solche Menschen gemeint, von denen Allah
weiß, dass sie nicht Mu’minun sein werden. Und so ist es folglich egal, ob man sie
warnt oder nicht.“...Wir werden im vorliegenden Qurankommentar noch sehen,
dass diese beiden Verse [2:6-7] durch andere Suren des Qurans ausführlicher
erläutert werden. Anhand des Studiums dieser Sure wiederum werden wir sehen,
dass der vollständige Kufr dann vorhanden ist, wenn die fitra 190 , d. h. die
natürliche Veranlagung des Menschen, im Herzen völlig ausgelöscht wurde. Dies
wiederum hat eine bestimmte Beschaffenheit und hat sowohl Anzeichen als auch
Auswirkungen. Wenn die bestimmte Beschaffenheit, die Anzeichen und die
Folgen alle auf einmal auftreten, so ist bei diesem Menschen kein Rest der fitra
mehr vorhanden. Bei diesem Menschen ist es dann so, dass eine Warnung nichts
mehr nützt. Da jedoch nur Allah weiß, ob sich ein Mensch in diesem Zustand
befindet, haben wir die Aufgabe, die Menschen zu warnen... Bei denjenigen von
den Nichtmuslimen jedoch, bei denen noch ein Rest der fitra vorhanden ist,
besteht immer noch eine Hoffnung, dass sie rechtgeleitet werden mit der
Erlaubnis Allahs: „Kann wohl einer, der tot war und dem Wir Leben gaben und
190 Die fitra ist die von Allah in den Menschen gelegte natürliche Veranlagung. Der Islam
ist der Din der fitra.
278
Einführung in den Tafsir zur Sure Yasin
für den Wir ein Licht machten, um damit unter den Menschen zu
wandeln,...“[6:122].
Der Mensch kommt nur durch sein eigenes Verhalten auf eine Stufe des Kufr, bei
der es keine Hoffnung gibt, dass er noch Mu’min wird...Unsere Interpretation der
Verse [2:6-7] soll nicht der Interpretation derjenigen widersprechen, die sagen,
dass hier diejenigen gemeint sind, von denen Allah weiß, dass sie nicht Mu’minun
sein werden. Unsere Interpretation zeigt lediglich zusätzlich auf, warum manche
Nichtmuslime später Muslime werden und andere wiederum nicht...“
36.1.2.1 Definition
Zusammengefasst bedeutet der Iman an den Jüngsten Tag:
Die feste Überzeugung der Wahrheit und die Verinnerlichung all dessen, was
Allah im Quran und was Er Seinem Gesandten mitgeteilt hat über das, was nach
dem Tod geschieht. Dazu gehören die Versuchung des Grabes, die Strafe bzw.
Belohnung im Grab, die Auferstehung, die Versammlung am Jüngsten Tag, die
Bücher der Taten, die Abrechnung, die Waagschalen, in denen die Taten der
Menschen gewogen werden, das Becken191, zu dem der Prophet und die guten
Muslime kommen, die Brücke192 über der Hölle, die Fürsprache des Gesandten
Allahs, das Paradies, die Hölle und was Allah den Bewohnern des Paradieses und
denen der Hölle bereitet hat.
Allah erwähnt an sehr vielen Stellen den Jüngsten Tag, wobei Er diesen Tag mit
verschiedenen Namen benennt, die darauf hinweisen, was an ihm passiert (z. B.
die Auferstehung, der Tag der Abrechnung, der Tag der Versammlung, Tag der
Vergeltung, Tag des Sieges, Tag des Zusammentreffens, die Letzte, der Tag, an
279
Yā Sīn
dem die betrogenen Menschen ihre Betrüger anklagen, Tag der Ewigkeit, Tag des
Verlassens der Gräber, das Unheil, der betäubende Ruf)
Hinter der häufigen Erwähnung des Jüngsten Tages im Quran stehen mehrere
Weisheiten, zu denen wohl folgende gehören:
das Bewusstsein, dass es ein Jenseits gibt, und die ständige Erinnerung
daran haben einen großen Einfluss auf das Handeln des Menschen;
diejenigen, die die Existenz des Jenseits abstreiten, halten die Auferstehung
des Menschen, nachdem seine Knochen verfault sind, für eine merkwürdige
Idee, worauf Allah ihre Scheinargumente auf verschiedene Weise
widerlegt.193
Im Folgenden werden die wichtigsten Stationen des Jenseits beschrieben -
entsprechend dem, wie es im Quran und in den Aussprüchen des Gesandten
Allahs (Allahs Segen und Heil auf ihm) steht.
280
Einführung in den Tafsir zur Sure Yasin
„Das Grab ist die erste Station der Stationen des Jenseits194. Wenn man es heil
übersteht, so ist leichter, was nach ihm kommt. Wenn man es aber nicht heil
übersteht, so ist das, was nach ihm kommt, noch härter“195
281
Yā Sīn
der Bestattung keine Rolle. D. h. es ist egal, ob der Tote begraben wurde oder z. B.
verbrannt und seine Asche im Wind zerstreut wurde.
Auf die Strafe des Grabes weisen der Quran und viele Sahih-Hadithe hin, welche
nahezu den Grad des Tawatur199 erreichen.
Allah sagt:
„...und es umschloss die Leute Pharaos das Böse der Strafe, das Feuer, sie
werden vor ihm aufgestellt zur Morgenstunde und abends. Und am Tag, wenn
die Stunde ersteht: 'Tretet ein, Zugehörige Pharaos, in das Härteste der
Strafe!'...“.[40:45-46]
Allah kündigte also den Leuten Pharaos zwei Arten von Strafe an:
1. „...das Feuer, sie werden vor ihm aufgestellt zur Morgenstunde und
abends“
Damit ist eine Strafe gemeint, die nach dem Tod, aber vor der Auferstehung
stattfindet. Diese Strafe ist die „Strafe des Grabes“.
2. „Und am Tag, wenn die Stunde ersteht: 'Tretet ein, Zugehörige Pharaos, in
das Härteste der Strafe!'...“. Diese Strafe findet nach dem Eintreffen des
Tages der Auferstehung statt.
Als Beispiele für Hadithe diesbezüglich sollen die Folgenden genügen:
Buchari und Muslim berichten, dass der Gesandte Allahs (Allahs Segen und
Heil auf ihm) gesagt hat: „Wenn einer von euch stirbt, wird ihm sein Platz
morgens und abends vorgeführt: Wenn er zu denjenigen gehört, die ins
Paradies eingehen werden, dann wird ihm sein Platz im Paradies
vorgeführt. Wenn er zu denjenigen gehört, die ins Höllenfeuer eingehen
werden, wird ihm sein Platz im Höllenfeuer vorgeführt.“
Muslim berichtet, dass Zaid ibn Thabit (Allahs Wohlgefallen sei auf ihm)
gesagt hat: „Während der Prophet (Allahs Segen und Heil auf ihm) auf
seiner Mauleselin .... ritt und wir mit ihm waren, wich die Mauleselin
plötzlich aus und warf den Propheten beinahe ab. Dies geschah in der Nähe
199 tawatur-Überlieferung heißt eine Überlieferung, die mutawatir überliefert ist. Siehe
hierzu Abschnitt 1.1.8 und die zweite Fußnote in Abschnitt 1.1.8.
282
Einführung in den Tafsir zur Sure Yasin
von sechs, fünf oder vier Gräbern. Da fragte der Prophet (Allahs Segen und
Heil auf ihm): „Wer kennt die Leute, die in diesen Gräbern sind?“. Ein Mann
sagte: „Ich“, worauf der Prophet (Allahs Segen und Heil auf ihm) sagte:
„Und wann sind sie gestorben?“. Der Mann sagte: „Sie sind als
Götzendiener gestorben.“ Da sagte der Prophet: „Diese Leute werden in
ihren Gräbern geprüft200. Wenn ich nicht fürchtete, dass ihr dann aufhört,
die Toten in der Erde zu begraben, würde ich Allah darum bitten, euch das
von der Strafe des Grabes hören zu lassen, was ich höre. „ Dann wandte er
sein Gesicht zu uns und sagte: „Nehmt Zuflucht201 bei Allah vor der Strafe
des Höllenfeuers“, worauf sie sagten: „Wir nehmen Zuflucht bei Allah vor
der Strafe des Höllenfeuers.“ Da sagte der Prophet: „Nehmt Zuflucht bei
Allah vor der Strafe des Grabes“, worauf sie sagten: „Wir nehmen Zuflucht
bei Allah vor der Strafe des Grabes.“ Da sagte der Prophet: „Nehmt
Zuflucht bei Allah vor den offenkundigen und vor den verborgenen
Verführungen“, worauf sie sagten: „Wir nehmen Zuflucht bei Allah vor den
offenkundigen und vor den verborgenen Verführungen.“ Da sagte der
Prophet: „Nehmt Zuflucht bei Allah vor der Verführung des Daddschal202„,
worauf sie sagten: „Wir nehmen Zuflucht bei Allah vor der Verführung des
Daddschal.“
36.1.2.4 Die Anzeichen für das baldige Eintreffen des Jüngsten Tages
Über die Nähe dieses Tages der Abrechnung, dem Tag der Auferstehung, sagt
Allah: „Den Menschen ist die Zeit ihrer Abrechnung nahegerückt; und doch
wenden sie sich in Achtlosigkeit ab.“[21:1]
Wann jedoch der Zeitpunkt des Tages der Auferstehung ist - das weiß niemand
außer Allah, wie aus dem folgenden Vers ersichtlich ist:
„Sie befragen dich nach der Stunde, wann sie wohl eintreten werde. Sprich:
„Das Wissen darum ist bei meinem Herrn. Keiner als Er kann die Stunde zu
ihrer Zeit bekanntgeben. Schwer lastet sie in den Himmeln und auf der Erde.
200 Damit ist die Befragung der beiden Engel gemeint, welche den Toten fragen: „Wer ist
dein Herr, wer ist dein Prophet?“ (Kommentar in Sahih Muslim)
201 d.h. sagt: „O Allah, ich nehme Zuflucht bei Dir vor (d.h. O Allah schütze mich vor)...“
202 Das Auftauchen des Daddschal gehört zu den großen Zeichen des Tages der
Auferstehung. Der Daddschal wird weiter unten im Abschnitt „Die Zeichen des Tages
der Auferstehung“ ausführlich erläutert.
283
Yā Sīn
Sie soll über euch nur plötzlich hereinbrechen.“ Sie befragen dich, als ob du
von ihr genaue Kenntnis besäßest. Sprich: „Das Wissen darum ist bei meinem
Herrn; doch die meisten Menschen wissen es nicht.“[7:187]
Jedoch gibt es Anzeichen für diesen Tag, wie gesichert vom Gesandten Allahs
(Allahs Segen und Heil auf ihm) überliefert wurde. Es gibt große und kleine
Anzeichen. Die kleinen Zeichen sind Vorboten des Jüngsten Tages, die großen
Zeichen sind direkte Zeichen für das Eintreffen des Jüngsten Tages. Beim
Auftreten einiger dieser großen Zeichen wird von Allah keine Reue mehr
angenommen.
284
Einführung in den Tafsir zur Sure Yasin
Buchari berichtet, dass der Gesandte Allahs (Allahs Segen und Heil auf ihm)
gesagt hat: „Die Stunde wird nicht hereinbrechen, bevor die zwei großen
Gruppen miteinander kämpfen. Zwischen ihnen wird eine große Schlacht
stattfinden, obwohl sie zur gleichen Sache einladen.204 Und die Stunde wird
nicht hereinbrechen, bevor nahezu 30 falsche Propheten erscheinen, von
denen jeder behauptet, er sei ein Gesandter Allahs. Und die Stunde wird
nicht hereinbrechen, bevor das Wissen ausstirbt 205 , die Erdbeben
zahlenmäßig viele werden und die Zeit verkürzt wird206. Und die Zwietracht
wird offenkundig werden und die Kriminalität wird steigen. Und der
Reichtum wird bei euch überquellen, bis dass der Geldbesitzer sich Sorgen
macht, wer seine Sadaqa nimmt, und derjenige, dem er die Sadaqa gibt, zu
ihm sagt: Nein, ich habe diese Sadaqa nicht nötig. Und Menschen werden
anmaßend im Bauen von Gebäuden sein. Und die Stunde wird nicht
hereinbrechen, bis ein Mann am Grab eines anderen vorbeigeht und sagt: O,
wäre ich doch an seiner Stelle. Und die Stunde wird nicht hereinbrechen,
bevor die Sonne vom Westen aufgeht 207 . Danach werden alle Menschen
Mu’minun werden. Jedoch zu diesem Zeitpunkt wird keiner Seele mehr ihr
Iman etwas nützen, wenn sie nicht schon vorher Mu’min war oder etwas
Gutes als Mu’min getan hat208. Die Stunde wird eintreffen, während zwei
Männer gerade ein Kleidungsstück zum Verkauf ausgebreitet haben, und es
kommt nicht mehr zum Verkauf und das Kleidungsstück wird auch nicht
mehr zusammengelegt. Und die Stunde wird eintreffen, wenn ein Mann
gerade seine Kamelstute gemolken hat, und er kommt nicht mehr dazu, die
Milch zu trinken. Und die Stunde wird eintreffen, wenn jemand gerade sein
Wasserbecken mit Lehm ausbessert, und er wird es nicht mehr mit Wasser
füllen. Und die Stunde wird eintreffen, wenn jemand gerade etwas zum
Essen in seinen Mund stecken will, und er wird es nicht mehr essen.“
204 Ibn Hadschar hat gesagt: „Damit sind Ali und seine Leute und Muawija und seine Leute
gemeint.
205 D.h. die Religionsgelehrten und diejenigen, die zum Islam einladen, sterben.
206 D.h. der Segen wird von allem weggenommen - sogar von der Zeit, so dass das Jahr
vom Segen und vom Nutzen her gesehen wie ein Monat wird, usw.
207 Dies ist eines der großen Anzeichen des Tages der Auferstehung, wobei alle übrigen
Anzeichen, die bisher in diesem Hadith erwähnt wurden, zu den kleinen Anzeichen
gehören.
208 Auch die Reue eines sündigen Mu’mins nützt zu diesem Zeitpunkt nichts mehr.
285
Yā Sīn
Der Gesandte Allahs (Allahs Segen und Heil auf ihm) hat gesagt: „Zu den
Vorboten der Stunde gehört die schlechte Nachbarschaft und der Abbruch
der verwandtschaftlichen Beziehungen.“209
Der Gesandte Allahs (Allahs Segen und Heil auf ihm) hat gesagt: „Zu (den
Vorboten) des Heranrückens der Stunde gehört der plötzliche Tod.“210
Der Gesandte Allahs (Allahs Segen und Heil auf ihm) hat gesagt: „Und es
werden sich unter meiner Gemeinde Streit und Teilung ausbreiten, es wird
Leute geben, die gut sprechen können aber schlecht handeln.“211
Der Gesandte Allahs (Allahs Segen und Heil auf ihm) hat gesagt: „Es werden
Zwieträchtigkeiten und Versuchungen auftreten, durch die man sich von
seinem Bruder und von seinem Vater trennen wird. Die Zwietracht und
Versuchung werden sich im Herzen der Männer unter ihnen bis zum Tag der
Auferstehung einnisten, bis man in dieser Zeit wegen seines Gebetes
geschmäht wird, wie eine Unzuchttreibende wegen ihrer Unzucht
geschmäht wird.“212
Es gibt noch weitere Hadithe, die über die kleinen Anzeichen berichten. Ein Teil
dieser Hadithe liegt in deutscher Übersetzung z. B. in [Zaidan] vor.
Es ist durchaus angebracht, Parallelen zu ziehen zwischen den Schilderungen
dieser Überlieferungen und den negativen Verhaltensmustern und Missständen
der heutigen Gesellschaften fast aller Länder. Die Tatsache, dass viele der
beschriebenen Missstände sich bereits etabliert haben und von der großen
Mehrheit als „gesellschaftliche Norm“ akzeptiert und praktiziert werden, darf
jedoch keinesfalls zur Resignation oder gar Anpassung der Minderheit der
gottergebenen Menschen führen. Der Gesandte Allahs (Allahs Segen und Heil auf
ihm) hat ausdrücklich erwähnt, dass auch in dieser Zeit eine relativ kleine Gruppe
von Muslimen existiert, die nach den Geboten Allahs lebt:
286
Einführung in den Tafsir zur Sure Yasin
„Eine Gruppe von meiner Gemeinde wird beharrlich am Recht festhalten. Ihnen
wird nicht schaden, wer sie im Stich lässt, bis der Befehl Allahs kommt.“213
Ebenfalls sagte der Gesandte Allahs (Allahs Segen und Heil auf ihm):
„Wer an meiner Sunna zur Zeit der Verderbtheit meiner Gemeinde festhält, erhält
die Belohnung eines Märtyrers.“214
287
Yā Sīn
Der Daddschal ist ein Lügner und Verführer, der von sich behauptet, Gott zu
sein. Ihm verleiht Allah für eine gewisse Zeit außerordentliche Fähigkeiten.
Die Mu’minun erkennen ihn jedoch daran, dass zwischen seinen Augen
„Kafir“ geschrieben steht. Dies wird jeder Mu’min lesen können, auch wer
sonst Analphabet ist.
Jesus (Friede sei mit ihm) wurde nicht gekreuzigt und nicht von den Juden
getötet, sondern er kommt kurz vor dem Tag der Auferstehung auf die
Erde, tötet den Daddschal und errichtet eine gerechte islamische Herrschaft.
Er kommt nicht als Prophet mit einem neuen Gesetz, sondern herrscht nach
dem Quran und der Sunna des Propheten Muhammad (Allahs Segen und
Heil auf ihm). Somit ist er also kein Prophet nach Muhammad (Allahs
Segen und Heil auf ihm).
So wie Allah es war, der die Sonne immer im Osten aufgehen ließ, ist Er auch
fähig, sie im Westen aufgehen zu lassen. Dies ist die erste sichtbare
Veränderung in der Ordnung des Universums und alle Menschen werden
Mu’minun werden. Wenn dieses Zeichen eingetreten ist, nimmt Allah
jedoch keine Reue mehr an. D. h. demjenigen, der erst dann Mu’min
geworden ist, dem nützt es nichts mehr.
Ein Tier wird aus der Erde herauskommen, mit den Menschen sprechen und
ihnen mitteilen, dass die meisten Menschen nicht fest von der Wahrheit der
Zeichen Allahs überzeugt waren (siehe [27:82]). Wenn das Tier erscheint,
nützt ebenfalls keine Reue mehr - die Frist dafür wird abgelaufen sein!
288
Einführung in den Tafsir zur Sure Yasin
Qayyim sind sehr viele Sahih-Hadithe angeführt, in denen der Gesandte Allahs
(Allahs Segen und Heil auf ihm) über das Leben nach dem Tod berichtet.
Hier ist eine kurze Auflistung der Geschehnisse bzw. Stationen des Jüngsten
Tages, die im Folgenden ausführlicher erläutert werden:
1. Der Beginn des Jüngsten Tages
2. Die Auferweckung
3. Die Versammlung
4. Die Belohnung für die Taten
5. Die Vorstellung und die Abrechnung
6. Die Waage
7. Das Becken
8. Die Brücke
9. Das Paradies und die Hölle
289
Yā Sīn
und wenn das Paradies nahe gebracht wird;
dann weiß jede Seele, was sie bereit gemacht hat.“
[81:1-14]
290
Einführung in den Tafsir zur Sure Yasin
„Und in das Horn wird gestoßen, und alle, die in den Himmeln und auf Erden
sind, werden tot niederstürzen; mit Ausnahme derjenigen, die Allah
will....“[39:68]
Die Auferweckung
Es folgt dann der zweite Stoß ins Horn, den Allah befehlen wird und alle Toten
werden auferweckt werden.
„....Dann wird in das Horn wiederum hineingestoßen, und siehe, da stehen sie
auf und schauen.“[39:68]
Alle Menschen werden dann mit Leib und Seele auferstehen.
Die Versammlung
Die Versammlung der Menschen erfolgt nach ihrer Auferweckung. Die Menschen
werden durch die Engel mit Allahs Erlaubnis zum Versammlungsplatz getrieben,
um ihre Taten vor Allah zu verantworten und Rechenschaft vor Ihm abzulegen,
wobei sie nackt, barfüßig und unbeschnitten sind.
„Am Tage, da Wir die Gottesfürchtigen als eine Abordnung vor dem
Allerbarmer versammeln, werden Wir die Schuldigen (wie eine Herde) zur
Hölle treiben.“[19:85-86]
Der Gesandte Allahs (Allahs Segen und Heil auf ihm) sagte:
„O ihr Menschen, ihr werdet vor Allah barfüßig, nackt und unbeschnitten
versammelt.“ Dann rezitierte er: „...(So) wie Wir die erste Schöpfung begannen,
werden Wir sie erneuern - bindend für Uns ist die Verheißung; wahrlich, Wir
werden (sie) erfüllen.“219 ...“220
Wenn die Menschen am Versammlungsplatz zusammengekommen sind, werden
sie dort unter extremen Bedingungen stehen und auf die Vorstellung und die
Abrechnung warten.
Der Gesandte Allahs (Allahs Segen und Heil auf ihm) hat gesagt:
219 [21:104]
220 Dies berichtete Buchari.
291
Yā Sīn
„...Und die Menschen werden dann je nach ihren Taten im Schweiß stehen. Manch
einem von ihnen wird der Schweiß bis zu seinen Knöcheln, manch einem von ihnen
wird er bis zu seinen Knien, manch einem wird er bis zu seinen Lenden und manch
einem wird er bis zum Mund reichen.“221
292
Einführung in den Tafsir zur Sure Yasin
aufgeschlagen vorfinden wird. Trage deine Schrift vor. Heute genügt deine
eigene Seele als Berechnende gegen dich.“ [17:13-14]
Die Abrechnung
Der Gesandte Allahs (Allahs Segen und Heil auf ihm) sagte:
„Kein Mensch wird sich von seiner Stelle am Jüngsten Tag bewegen, bis er gefragt
wird nach seinem Leben, wie er es verbrachte?, nach seinem Wissen, was er damit
machte?, nach seinem Vermögen, wie er es erwarb und ausgab? und nach seinem
Körper, wie er ihn abnutzte?“222
Während der Abrechnung werden für alle Taten der Menschen (d. h.
Handlungen, Worte, Gedanken, Absichten, usw.) Geschöpfe als Zeugen auftreten.
Sie werden bezeugen wozu und wie sie gebraucht oder missbraucht wurden, was
durch sie, und mit bzw. auf ihnen geschah:
1. Die Erde wird bezeugen,
2. die Körperglieder werden bezeugen,
3. die Organe werden bezeugen.
Bei der Abrechnung werden drei Gruppen unterschieden:
1. Menschen, die ohne Abrechnung direkt ins Paradies gelangen;
2. Menschen, die einer leichten Abrechnung unterzogen werden;
3. Menschen, die einer schweren Abrechnung unterzogen werden.
Zur Gruppe derjenigen, die von der Abrechnung und der Peinigung befreit sind
und direkt ins Paradies eingehen werden, gehören die Propheten und Gesandten
und eine bestimmte Anzahl ihrer Anhänger. Der Gesandte Allahs (Allahs Segen
und Heil auf ihm) sagte:
„Aus meiner Ummah werden siebzigtausend ohne Abrechnung ins Paradies
gehen.“223
222 Dies berichtete Tirmidhi. Tirmidhi sagte über diesen Hadith, dass er ein guter (arab.
hasan), gesunder (arab. sahih) Hadith ist.
223 Dies berichtete Muslim.
293
Yā Sīn
Zur zweiten Gruppe gehören die Mu’minun, die durch die Gnade und
Barmherzigkeit Allahs nur einer leichten Abrechnung unterzogen werden. Allah
wird ihre Sünden nicht öffentlich bekannt machen (d. h. außer ihnen wird kein
anderer davon erfahren) und Er wird ihnen verzeihen und sie werden ins Paradies
eingehen.
Zur dritten Gruppe gehören diejenigen, die sehr viele schwere Sünden begangen
haben. Sie werden einer sehr intensiven Abrechnung unterzogen werden und
müssen dabei jede einzelne ihrer Taten (d. h. Handlungen, Worte, Absichten,
usw.) vor Allah rechtfertigen und verantworten.
Um dieser schlimmen Abrechnung zu entgehen, sollten die Mu’minun sich selbst
bereits im Diesseits zur Rechenschaft ziehen und ihre Taten in diesem Leben vor
ihrem Tod bewerten und Allah ständig und immer wieder für ihre Sünden um
Vergebung bitten.
Die Waage
Am Tag der Auferstehung werden die guten und schlechten Taten der Menschen
mit einer Waage gewogen, um die Gerechtigkeit Allahs des Herrschers
offenkundig zu zeigen. Allah der Erhabene sagt:
„Und Wir werden Waagen der Gerechtigkeit für den Tag der Auferstehung
aufstellen, so dass keine Seele in irgendeiner Weise Unrecht erleiden wird. Und
wäre es das Gewicht eines Senfkorns, wir würden es hervorbringen. Und Wir
genügen als Rechner“[21:47]
„Und das Gewicht an diesem Tag ist die Wahrheit. Denjenigen, deren
Waagschalen dann schwer sind, wird es wohl ergehen. Diejenigen aber, deren
Waagschalen leicht sind, sind diejenigen, die ihre Seelen verloren haben, weil
sie gegenüber Unseren Zeichen ungerecht gehandelt haben.“[7:8-9]
Die Quellen weisen darauf hin, dass es eine wirkliche Waage mit zwei
Waagschalen ist, und dass Allah die Taten der Menschen zu Körpern mit einem
294
Einführung in den Tafsir zur Sure Yasin
Gewicht umwandelt, so dass dann die guten Taten in die eine Waagschale getan
werden und die Schlechten in die andere.224
Das Wiegen der Taten geschieht nach Abschluss der Abrechnung: Das Ergebnis
der Abrechnung ist eine Aufstellung der Taten, wohingegen das Gewicht die
Vergeltung bestimmt - d. h. die Größe der Belohnung bzw. der Strafe.
So zeigt also Allah bei der Abrechnung dem Menschen auf, dass Er ihm nicht
ungerechterweise etwas anhängt, was er nicht getan hat. Beim Wiegen mit der
Waage wird dem Menschen die Gerechtigkeit Allahs beim Maß der Vergeltung
vor Augen geführt.
295
Yā Sīn
Die Brücke über die Hölle (arab. Sirat)
Nachdem die Abrechnung und das Wiegen der Taten stattgefunden hat, verlassen
die Menschen den Versammlungsplatz, um über eine Brücke, welche über die
Hölle gespannt ist, zu laufen. Diese Brücke wird Sirat genannt. Über diese Brücke
müssen alle Menschen gehen: die Propheten, die Wahrhaftigen, die Mu’minun und
die Kafirun, die, die eine Abrechnung erfahren haben und die, denen Allah die
Abrechnung erspart hat. Je nachdem, wie gottesfürchtig der Mensch im irdischen
Leben gewesen ist, entsprechend ist die Geschwindigkeit, mit der er über diese
Brücke geht.
Die Kafirun und diejenigen, die zum Verbüßen einer Strafe verurteilt sind, werden
von dieser Brücke in die Hölle stürzen.
Buchari und Muslim berichten, dass der Gesandte Allahs (Allahs Segen und Heil
auf ihm) sagte: „...Und die Brücke wird über die Hölle gelegt, wobei ich und meine
Gemeinde die ersten sein werden, die über die Brücke gehen und niemand außer den
Gesandten spricht an diesem Tag 227 . Und das Bittgebet der Gesandten ist an
diesem Tag: „O Allah, lass es gut überstehen, lass es gut überstehen“228. Und in der
Hölle gibt es Fleischerhaken, die gleich Stacheln der Sa'dan-Pflanze sind. Kennt
ihr die Sa'dan-Pflanze?“ Sie sagten: „Ja, o Gesandter Allahs“. Der Prophet fuhr
fort: „Die Fleischerhaken sind wie die Stacheln der Sa'dan-Pflanze, nur, dass die
Größe der Fleischerhaken nur Allah kennt. Diese Fleischerhaken ergreifen die
Menschen entsprechend (bzw. aufgrund)229 ihrer Taten...“
Im folgenden Vers weist Allah auf dieses Überqueren der Hölle hin:
227 Nawawi sagt in [Muslim, Nawawi] hierzu: „Nur die Gesandten sprechen wegen der
Stärke des Schreckens während der Überquerung. Mit „an diesem Tag“ ist gemeint
„während der Überquerung“, denn am Tag der Auferstehung gibt es andere Stationen,
an denen die Menschen sehr wohl sprechen...und Allah weiß es am besten.“
228 arab. allahumma sallim, sallim
229 Nawawi sagt: „Beide Bedeutungen sind möglich - „auf Grund ihrer Taten“ und
„entsprechend ihrer Taten“.
296
Einführung in den Tafsir zur Sure Yasin
„Und es gibt keinen von euch, der nicht zu ihr230 gelangt. Es ist bei deinem
Herrn unweigerlich, beschlossen.“[19:71]
Jeder muss also über die Hölle. Muslim berichtet, dass der Gesandte Allahs
(Allahs Segen und Heil auf ihm) gesagt hat: „So Gott will wird keiner von denen,
die unter dem Baum den Treueeid geleistet haben, die Hölle betreten“, worauf
Hafsa, die Frau des Propheten, sagte: „Und es gibt keinen von euch, der nicht zu
ihr gelangt“231, worauf der Gesandte Allahs (Allahs Segen und Heil auf ihm) sagte:
„Allah hat gesagt: „Dann erretten Wir die Gottesfürchtigen und Wir lassen die
Unrechthandelnden dort auf Knien“232.“
Zur Hölle zu gelangen muss also nicht unbedingt heißen, in sie einzutreten.
Nach der Überquerung der Brücke bleiben die Mu’minun auf einem Bogen
zwischen Paradies und Feuer stehen: Muslim berichtet, dass der Gesandte Allahs
(Allahs Segen und Heil auf ihm) gesagt hat:
„Nachdem die Mu’minun vor dem Höllenfeuer errettet werden, werden sie auf
einem Bogen zwischen dem Paradies und dem Feuer gefangen gehalten, damit sie
jeweils Vergeltung voneinander üben für Ungerechtigkeiten, die sie im irdischen
Leben unter sich begangen haben. Wenn sie schließlich völlig gesäubert und
gereinigt sind, wird ihnen erlaubt, ins Paradies einzutreten.“
297
Yā Sīn
harte Engel, die sich nicht Allah widersetzen in dem, was Er ihnen befiehlt, und
sie tun, was ihnen befohlen wird.“[66:6]
„An dem Tag sagen Wir zur Hölle: 'Bist du voll', und sie sagt: 'Gibt es noch
mehr?' „[50:29]
Über einiges, was es in der Hölle gibt, berichtet Allah in den folgenden Versen:
„Ist dies besser als Quartier oder der Baum Zaqqum? Wir haben ihn ja zu einer
Versuchung für die Missetäter gemacht. Er ist ein Baum, der aus dem Grunde
des Feuerbrandes emporwächst. Seine Früchte sind, als ob sie Köpfe der Satane
wären. Sie sollen davon essen und ihre Bäuche damit füllen. Darauf sollen sie
eine Mischung von siedendem Wasser (zum Trank) erhalten. Danach sollen sie
zum Feuerbrand zurückkehren.“[37:62-68]
Der Gesandte Allahs (Allahs Segen und Heil auf ihm) berichtete, dass das Feuer
des Jenseits siebzigmal heißer ist als das irdische Feuer. Außerdem sagte der
Prophet (Allahs Segen und Heil auf ihm) in einem Hadith, den Buchari und
Muslim überlieferten, über die leichteste Strafe im Höllenfeuer:
„Die leichteste Strafe im Höllenfeuer am Tag der Auferstehung ist, dass der
betreffende Mann unter die Fersen ein Stück glühender Kohle bekommt, wodurch
sein Gehirn kocht.“
Über das Paradies gibt es ebenfalls viele Stellen im Quran. Im Folgenden sind
davon einige aufgeführt:
„Wahrlich, die Gottesfürchtigen sind an einer Stätte der Sicherheit in Gärten
mit Quellen; gekleidet in Seide und Brokat sitzen sie einander gegenüber. So
wird es sein. Und Wir werden sie mit Paradiesjungfrauen mit ganz schwarzen
Augen auf ganz weißem Augengrund vermählen. Sie werden Früchte jeder Art
verlangen und in Sicherheit leben. Sie schmecken dort nicht das Sterben - außer
dem erstmaligen Tod (im Diesseits, nach dem diesseitigen Leben). Und Er hat
sie vor der Strafe des Feuerbrandes bewahrt - als eine Gnade von deinem Herrn.
Das ist der gewaltige Gewinn. Und Wir haben ihn (d. h. den Quran) leicht
gemacht, damit sie sich vielleicht ermahnen lassen.“[44:51-59]
„Und es wird der Paradiesgarten nahe gebracht für die Gottesfürchtigen, und es
ist nicht länger fern.’Das ist, was jedem von euch verheißen wurde, der
298
Einführung in den Tafsir zur Sure Yasin
reumütig war und die Grenzen beachtete; der den Allerbarmer im Verborgenen
fürchtete und mit reuigem Herzen zu Ihm kam. Geht ins Paradies ein in
Frieden. Dies ist der Tag der Ewigkeit.' Sie haben darin, was immer sie
begehren, und bei Uns ist noch weit mehr.“[50:31-35]
Wie bereits weiter oben erwähnt, ist eine ausführliche Darstellung über das
Paradies in deutscher Sprache in [Khafagy 95].
Die Bewohner des Paradieses werden auch mit denen der Hölle sprechen:
„Und die Bewohner des Paradieses rufen den Bewohnern der Hölle zu: 'Seht,
wir haben als Wahrheit vorgefunden, was unser Herr uns verhieß. Habt ihr
auch als Wahrheit vorgefunden, was euer Herr euch verhieß?' Jene sagen: 'Ja'.
Und es ruft ein Ausrufer unter ihnen aus: 'Der Fluch Allahs sei über den
Missetätern, die vom Weg Allahs abhalten und ihn krumm haben möchten und
keinen Iman an das Jenseits hatten.' „[7:44-45]
Die Bewohner des Paradieses bleiben ewig im Paradies und die Kafirun müssen
ewig in der Hölle bleiben - Buchari und Muslim berichten, dass der Gesandte
Allahs (Allahs Segen und Heil auf ihm) gesagt hat:
„Wenn die Bewohner des Paradieses ins Paradies eintreten, und die Bewohner des
Höllenfeuers in die Hölle, wird der Tod herbeigebracht und zwischen das Paradies
und die Hölle platziert. Dann wird er geschlachtet und dann ruft ein Ausrufer: „O
Bewohner des Paradieses, kein Tod mehr. O Bewohner der Hölle, kein Tod mehr“
Da nimmt die Freude der Paradiesbewohner noch mehr zu und die Bewohner der
Hölle werden noch trauriger.“
299
Yā Sīn
36.2 Tafsir zur Sure Ya Sin von Muhammad Ali As-Sabuni233
36.2.1 Vorwort zur Sure
Die Sure Ya Sin wurde in Mekka geoffenbart. In ihr werden die folgenden
Themen behandelt:
Der Iman an die Auferstehung und Versammlung am Jüngsten Tag;
die Geschichte der Bewohner der Stadt Antiochia234 und
die Anzeichen und Beweise in der Schöpfung, die darauf hinweisen, dass es
nur einen einzigen Gott gibt - Allah, den Herrn der Welten.
Die Sure fängt mit einem Schwur beim heiligen Quran an. Der Schwur
bekräftigt die Wahrhaftigkeit der Offenbarung und der Gesandtschaft
Muhammads (Allahs Friede und Heil auf ihm). Daraufhin wird von den
Kafirun vom Stamm der Quraisch235 berichtet, die sich weit auf dem Irrweg
befanden und verblendet waren, und die den Größten der Gesandten Gottes,
Muhammad, den Sohn Abdullahs, der Lüge bezichtigten, so dass sie sich die
Strafe und die Vergeltung Allahs zuzogen.
Daraufhin wird von den Bewohnern der Stadt Antiochia berichtet, die die
Gesandten, die zu ihnen geschickt wurden, als Lügner abstempelten. Der
Quran warnt anhand dieser Geschichte vor der Strafe Allahs, die
unweigerlich folgt, wenn man die Offenbarung und die Botschaft leugnet.
233 Dieses Kapitel ist eine Übersetzung des Qurankommentars zur Sure Ya Sin von
Muhammad Ali As-Sabuni. Die Übersetzung ist von Samir Mourad. As-Sabunis
Kommentar zum gesamten Quran hat den Namen „Safwat at-Tafasir“. Am Anfang des
vorliegenden Kapitels (Kap. 36 "Ya sin") wurde beschrieben, welche Unterschiede
zwischen der vorliegenden Übersetzung und dem arabischen Original bestehen. As-
Sabuni ist ein zeitgenössischer Gelehrter. In diesem Qurankommentar gibt er einerseits
eigene Kommentare ab, zum überwiegenden Teil jedoch zitiert er klassische Gelehrte.
234 arab./türk. Antakya
235 Bedeutende Großfamilie in Mekka zur Zeit des Gesandten Allahs (Allahs Segen und
Heil auf ihm). Der Gesandte Allahs (Allahs Segen und Heil auf ihm) stammte selbst aus
dieser Familie. Gerade in den Anfangsjahren der Prophetenschaft Muhammads (Allahs
Segen und Heil auf ihm) wurde der Islam stark von Mitgliedern dieser Familie
bekämpft.
300
Tafsir zur Sure Ya Sin von Muhammad Ali As-Sabuni
Allgemein kann man sagen, dass die Aufgabe der Geschichten, die im Quran
erzählt werden, vor allem darin besteht, dass nachfolgende Generationen aus
den Fehlern der dahingegangenen Generationen lernen sollen. So liegt der Sinn
der Geschichten also nicht in der genauen Aufzeichnung historischer
Ereignisse, vielmehr soll man durch die Geschichten des Qurans ermahnt
werden.
Es wird von „Habib An-Naggar“ berichtet, der Mu’min bzgl. der Botschaft der
Gesandten wurde, und seinem Volk zum Guten riet, worauf sie ihn töteten.
Allah ließ ihn daraufhin ins Paradies eintreten. Danach gewährte Allah den
Übertretern keinen Aufschub, sondern erfasste sie mit einem Schlag der
Vernichtung und Zerstörung.
Des Weiteren berichtet die Sure von den Anzeichen, die auf die Allmacht
Allahs und den Tauhid hinweisen. Angefangen von der ausgetrockneten
Erde, die langsam belebt wird, wird dann im Folgenden das Ereignis
erwähnt, wie der Tag hinfort zieht, so dass die finstere, dunkle Nacht bleibt.
Sodann wird von der hell strahlenden Sonne berichtet, die Allah auf einer
festen Bahn ziehen lässt, ohne dass sie auf ihr Spuren hinterlässt. Hierauf
wird der Mond erwähnt, der in verschiedenen Phasen erscheint. Danach
wird das beladene Schiff Noahs, die Arche Noah, erwähnt, die die
Nachkommen der ersten Menschen mit sich getragen hat. All dies sind
deutliche Zeichen, die auf die Allmacht Allahs des Erhabenen hinweisen.
Dann geht die Sure dazu über, von der Auferstehung und ihren Schrecken zu
berichten, - vom Hornstoß des Jüngsten Tages, bei dem die Menschen aus
ihren Gräbern geholt werden, dann von den Bewohnern des Paradieses und
denen des Feuers. Es wird davon berichtet, wie die Kafirun von den
Mu’minun an diesem gewaltigen Tag getrennt werden, bis dass die
Glückseligen ihren Platz in den Paradiesgärten und die Elenden ihren Platz
in den Abgründen der Hölle einnehmen.
Die Sure endet damit, dass sie nochmals das eigentliche, fundamentale Thema -
die Auferstehung und Abrechnung - aufgreift, wobei sie klare Anzeichen
und Beweise für deren Eintreffen anführt.
301
36.2.2 Name der Sure
Die Sure wird „Die Sure Ya Sin“ genannt, weil Allah der Erhabene die Sure mit
den Buchstaben „Ya Sin“ beginnen lässt; diese Eröffnung deutet auf den I'dschaz -
die Unnachahmlichkeit und das Wunder - des Qurans hin.
1 Ya Sin 2 Bei dem weisen Quran, 3 Siehe, du bist wahrlich einer der
Gesandten
36.2.4.1 Tafsir
303
Yā Sīn
Ibn Abbas sagte:
„Ya Sin ist im tayischen Dialekt eine Abkürzung für Ya Insan (d. h. o Mensch). Es
wird gesagt, dies sei einer der Namen des Propheten (Allahs Frieden und Heil auf
ihm), worauf der folgende Vers *(Du bist wahrlich einer der Gesandten)*
hindeutet. Abu Bakr Al-Wariq hat hierzu gesagt: „Man sagt, dass Ya Sin bedeutet:
O du Ehrenhaftester der Menschen.“ „237
*(Bei dem weisen Quran)* Allah schwört beim Quran, wobei weise im Sinne von
fest zu verstehen ist: Der Quran erfährt keine Veränderung, noch wird er in
Zukunft (durch ein anderes Buch von Allah) eingetauscht; auch gibt es darin
keine Widersprüche. Ebenso gibt es keine Frist für ihn, bei deren Eintreffen er
ungültig wird.238
Al-Qurtubi sagte:
„Der Quran ist sowohl in Bezug auf sein äußeres und sprachliches Wesen als
auch in Bezug auf seine Bedeutung fest, so dass in ihm kein Mangel oder Fehler
zu finden ist.“239
Abu-s-Suud sagte:
„*(Bei dem weisen Quran)* bedeutet: bei dem Quran, in dem Weisheit steckt,
oder: bei dem Quran, der mit Weisheit spricht durch seine unnachahmliche Art,
und der die vollkommensten Weisheiten in sich birgt.“240
...kurzum, Allah der Erhabene schwört bei diesem weisen Buch - welches
wunderbar in seiner sprachlichen Art, einzigartig in seinem Inhalt und
237 Al-Qurtubi
238 Damit unterscheidet er sich von den früheren Büchern, die von Allah herabgesandt
wurden. Die Thora und das Evangelium beispielsweise wurden verfälscht. Doch selbst
wenn etwa die Thora noch im Original vorhanden wäre, so sind deren Gesetze nun
durch die Gesetze des Qurans ersetzt worden.
239 Tafsir al-Qurtubi
240 Tafsir von Abu-s-Suud
304
Tafsir zur Sure Ya Sin von Muhammad Ali As-Sabuni
vollkommen in seinen Gesetzen und Vorschriften ist, und das den Gipfel der
Rhetorik erreicht hat -, dass Muhammad (Allahs Segen und Heil auf ihm) Sein
Gesandter ist. Mit diesem Schwur werden der Rang und die Bedeutung des
Propheten (Allahs Segen und Heil auf ihm) erhöht.
*(Siehe, du bist wahrlich einer der Gesandten)* ist die Fortführung des Schwurs
und bedeutet: Du, o Muhammad, bist wahrlich einer der Gesandten des Herrn
der Welten - gesandt zur Rechtleitung der Geschöpfe Allahs.
Ibn Abbas sagte:
„Die Kafirun aus dem Stamm der Quraisch sagten: „Du, Muhammad, bist kein
Gesandter, und Allah hat dich nicht zu uns entsandt“, worauf Allah bei dem
gewaltigen, festen Quran schwor, dass Muhammad (Allahs Segen und Heil auf
ihm) einer Seiner Gesandten ist.“241
305
Yā Sīn
sie haben keinen Iman. 8 Siehe, Wir haben ihnen Fesseln an den Hals
gelegt, und diese gehen ihnen bis zum Kinn, so dass sie den Kopf
krampfhaft hochhalten (und so in ihrer Bewegung gehemmt sind). 9
Und Wir legten vor sie eine Schranke und hinter sie eine Schranke, so
dass Wir sie verhüllten, und sie so nichts sehen können.
*(Auf einem rechten Pfad)* bedeutet: auf einem geraden Weg, der keine
Krümmung oder Abweichung besitzt. Dies ist der Islam, die Religion der
Gesandten vor dir, o Muhammad - der Gesandten, die zum Iman an den Tauhid
aufriefen.
At-Tabari sagte:
„*(Auf einem rechten Pfad)* bedeutet: auf einem geraden Weg, der keine
Abweichung von der Rechtleitung besitzt. Damit ist der Islam - die Religion der
früheren Gesandten, welche dem Menschen den Iman und die Lehre vom reinen
Tauhid überbrachten - gemeint, wie Qatada sagte.“242
„Die grammatikalische Unbestimmtheit des Ausdruckes („..einem geraden
Weg“) ist ein sprachliches Mittel, um die Bedeutsamkeit der Angelegenheit zu
erhöhen.“243
306
Tafsir zur Sure Ya Sin von Muhammad Ali As-Sabuni
*(Auf dass du Leute warnest, deren Väter nicht gewarnt worden sind)*
bedeutet: Auf dass du, o Muhammad, mit diesem Quran die Araber warnest, zu
denen eine lange Zeit über kein Gesandter und kein Buch von Allah gekommen
sind. Ziel der Warnung ist es, ihnen Furcht vor der Strafe Allahs einzuflößen.
*(und die daher achtlos sind)* bedeutet: und die aus dem vorher erwähnten
Grund dem Iman und der Rechtleitung keine Beachtung schenken, so dass sie in
den Finsternissen des Schirk und der Verehrung von Götzen tappen...
Sodann macht Allah der Erhabene klar, dass Er sie bestraft, weil sie hartnäckig
Kufr begehen und hartnäckig die Wahrheit bzw. den Gesandten leugnen:
*(Wahrlich, nunmehr ist der Spruch gerecht gegen die meisten von ihnen, denn
sie haben keinen Iman)* bedeutet: Wahrlich, bei Allah, die meisten dieser
Götzendiener sind nun der Strafe des Höllenfeuers ausgesetzt - und zwar
deswegen, weil sie hartnäckig Kufr begingen und darauf beharren, den
Gesandten bzw. die Wahrheit zu verleugnen, und sich nicht von der Ermahnung
und Erinnerung Gottes beeindrucken ließen, und so auch keinen Iman haben an
das, mit dem du, Muhammad, zu ihnen gekommen bist...
*(Wir haben ihnen Fesseln an den Hals gelegt, und diese gehen ihnen bis zum
Kinn, so dass sie den Kopf krampfhaft hochhalten (und in ihrer Bewegung
gehemmt sind))* Dies ist ein Gleichnis und ein Bild für den Zustand der
Götzendiener, die sich auf dem Irrweg befinden:
307
Yā Sīn
Sie werden mit jemandem verglichen, dessen Hände gefesselt und dann
zusammen mit dem Hals verkettet wurden, und der deswegen seinen Kopf
emporhält und nicht senken kann.
Im Tafsir al-Dschalalain244 steht:
„Dies ist ein Gleichnis, welches zeigen soll, dass die Götzendiener sich nicht dem
Iman unterwerfen und nicht demütig ihre Häupter vor ihm neigen.“
Ibn Kathir sagte:
„Dieser Vers bedeutet: Wir haben diejenigen, die nun für die schmerzliche Strafe
bestimmt sind, in solch einen Zustand gebracht, in dem sich einer befindet, dem
man die Hände gefesselt und diese dann unter dem Kinn mit dem Hals
zusammengekettet hat, und der dann seinen Kopf hochhält. Im Vers wird
lediglich der Hals - und nicht die Hände - erwähnt, da es üblich ist, beim Fesseln
den Hals mit den Händen zusammenzuketten, (so dass die Hände nicht extra
erwähnt werden müssen).“245
Abu-s-Suud sagte:
„Allah vergleicht die Götzendiener mit Leuten, denen Halseisen angelegt
wurden. *(Und sie gehen ihnen bis zum Kinn)*, d. h. die Fesseln gehen ihnen bis
zum Kinn, so dass sie weder fähig sind, ihre Blicke auf die Wahrheit zu richten,
noch ihre Hälse in deren Richtung zu wenden; und sie können nicht einmal ihre
Köpfe niederbeugen. Sie haben ihre Blicke abgewendet, so dass sie die Wahrheit
nicht sehen und auch nicht in deren Richtung blicken.“246
*(Und Wir legten vor sie eine Schranke und hinter sie eine Schranke)*
244 Der Qurankommentar „Tafsir al-Dschalalain“ stammt von den beiden Gelehrten
Mahalli und Sujuti.
245 Mukhtasar Ibn Kathir
246 Tafsir von Abu-s-Suud
308
Tafsir zur Sure Ya Sin von Muhammad Ali As-Sabuni
Abu-s-Suud sagte:
„Dies ist eine Ergänzung und Vervollständigung des Gleichnisses mit der
folgenden Bedeutung: Und Wir haben vor ihnen einen gewaltigen Wall errichtet
und einen zweiten hinter ihnen,
*(so dass Wir sie verhüllten, und sie so nichts sehen können)*,
d. h. Wir haben ihnen durch die Wälle ihre Blicke versperrt, so dass sie nichts
sehen können, da sie zwischen den zwei gewaltigen Wällen eingeschlossen sind.
Dies zeigt das ganze schreckliche Ausmaß ihres Zustandes: Sie sind eingesperrt
im Gefängnis der Unwissenheit und des Irrtums, und sie sind unfähig 247 , die
Zeichen und Hinweise wahrzunehmen.“248
Einige Qurankommentatoren sagten:
„Dies alles dient dazu, die Götzendiener, denen der Weg zum Iman versperrt ist,
mit jemandem zu vergleichen, dessen Weg versperrt ist, so dass er nicht zu
seinem angestrebten Ziel gelangen kann.“249
10 Bei ihnen ist es egal, ob du sie warnst oder nicht; sie werden
sowieso keine Mu’minun werden. 11 Siehe, du kannst nur denjenigen
warnen, der der Ermahnung folgt und den Erbarmer im
309
Yā Sīn
*(Bei ihnen ist es egal, ob du sie warnst oder nicht)*, d. h. in ihrem Fall ist es
egal, o Muhammad, ob du sie warnst und versuchst, ihnen Furcht vor der Strafe
Allahs einzuflößen, oder ob du es sein lässt - denn bei jemandem, in dessen Kopf
sich die Finsternis der Irreleitung eingenistet hat, und dessen Herz von den
Launen der Maßlosigkeit und der Willkür eingefangen ist, nützen weder
Ermahnungen noch Mäßigungsversuche;
310
Tafsir zur Sure Ya Sin von Muhammad Ali As-Sabuni
Abu Hayyan sagte:
„Die Barmherzigkeit Allahs lädt dazu ein, Hoffnung zu haben - jedoch fürchtet
der hier beschriebene rechtschaffene Mensch Allah, obwohl er von dessen
Barmherzigkeit weiß, weil er Angst hat, dass Allah ihm das wieder wegnehmen
könnte, was Er ihm beschert hat. Im Vers steht „im Verborgenen“. Dies drückt eine
Eigenschaft des rechtschaffenen Menschen aus, der hier gekennzeichnet wird: Er
fürchtet Allah, wenn er allein mit Ihm ist und nicht von den anderen Menschen
gesehen wird.“250
*(Diesem verkünde, dass ihm Vergebung und edler Lohn zukommen wird.)*
bedeutet: „Verkünde diesem, o Muhammad, dass Allah ihm großzügig seine
Sünden vergeben wird, und dass er einen edlen Lohn im Jenseits in den Gärten
der Wonne erhalten wird.“
Nachdem der Mensch sich nun die Warnung zu Nutzen gemacht hat, wird er
würdig, dass ihm die Freudenbotschaft überbracht wird.
Ibn Kathir sagte:
„Ein edler Lohn ist ein großzügiger, reichhaltiger, guter und schöner Lohn - einen
solchen Lohn bekommt man im Paradies...“251
Nachdem Allah der Erhabene die Angelegenheit der Botschaft des Propheten
Muhammad (Allahs Segen und Heil auf ihm) erwähnt hat, geht Er nun dazu
über, von der Auferstehung zu berichten:
311
Yā Sīn
*(Siehe, Wir erwecken die Toten zum Leben)*, d. h. Wir erwecken die Toten aus
ihren Gräbern zur Abrechnung und Vergeltung - entweder mit Gutem im
Paradies oder mit einer gewaltigen Strafe in der Hölle.
*(Und Wir schreiben auf, was sie an Taten vorausgeschickt und was sie an
Spuren hinterlassen haben.)*
At-Tabari sagte:
„*(Und Wir schreiben auf, was sie an Taten vorausgeschickt haben)* bedeutet:
Wir schreiben auf, was sie an Gutem und Schlechtem im irdischen Leben getan
haben.
*(Und was sie an Spuren hinterlassen haben)* bedeutet: und Wir schreiben die
Spuren ihrer Schritte auf, wenn sie zu einer Moschee gehen.252
312
Tafsir zur Sure Ya Sin von Muhammad Ali As-Sabuni
*(Sämtliche Dinge haben Wir in einem deutlichen Buch registriert)* bedeutet:
Sämtliche Dinge und Angelegenheiten haben Wir in einem Buch aufgeschrieben
und festgehalten - in den Blättern der Taten -, wie Allah der Erhabene an einer
anderen Stelle des Qurans sagt: „An jenem Tage, an dem Wir die Menschen
gruppenweise mit ihren Büchern 254 aufrufen werden“[17:71], d. h. mit den
Büchern, in denen ihre Taten aufgezeichnet sind. Diese Bücher sind Zeugen für
das, was sie an Gutem und Schlechtem getan haben.
Mudschahid und Qatada sagten:
„Mit dem deutlichen Buch ist „al-lauhu-l-mahfudz“ 255 , die wohlbewahrte Tafel,
gemeint.“256
Abu Hayyan sagte:
„Mit den Worten *(Und Wir schreiben auf, was sie an Taten vorausgeschickt
haben)* zeigt Allah der Erhabene auf, dass Sein Wissen ihre Taten umfasst. Diese
Tatsache beschreibt Er damit, indem Er sagt, dass Er ihre Taten schriftlich
festhält.“257
254 arab. imam; das Wort imam hat auch die Bedeutung „Führer“. Das Wort imam ist in der
letzteren Bedeutung in den Quranübersetzungen von Muhammad Rassoul und
A.v.Denffer ins Deutsche übertragen worden. (Anm. d. Übers.)
255 aus: Kleines Wörterbuch des ISLAM von Ahmad v. Denffer:
AL-LAUHU-L-MAHFUDZ:
Die wohlbewahrte Tafel; im Quran (85:22) erwähnt als Urschrift des Qurans im Himmel.
(Anm. d. Übers.)
256 Richtig ist jedoch wohl eher das, was wir im vorliegenden Tafsir erwähnt haben, was
auch Ibn Kathir gewählt hat, nämlich dass damit die Bücher gemeint sind, in denen die
Taten jedes einzelnen aufgeschrieben sind. (Anmerkung von Muh.Ali As-Sabuni)
257 al-Bahr al-Muhit
313
Yā Sīn
13 Und stelle ihnen auf das Gleichnis von den Bewohnern der Stadt,
als zu ihr die Gesandten kamen. 14 Als Wir zwei zu ihnen entsandten
und sie beide der Lüge ziehen, so dass Wir sie mit einem dritten
stärkten, und sie sprachen: „Siehe, wir wurden zu euch gesandt.“ 15
Sie sprachen: „Ihr seid nur Menschen wie wir, und der Erbarmer hat
nichts herab gesandt. Ihr seid nichts als Lügner.“ 16 Sie sprachen:
„Unser Herr weiß, dass wir gewisslich zu euch entsandt wurden 17
Und uns obliegt nur die klare Verkündigung.“ 18 Sie sprachen: „Wir
sehen ein böses Omen in euch, und wenn ihr nicht ein Ende macht,
wahrlich, so steinigen wir euch, und es trifft euch von uns
schmerzliche Strafe.“
...Sodann teilt Allah der Erhabene den Götzendienern die Geschichte von den
Bewohnern der Stadt mit, welche die Gesandten der Lüge bezichtigten, worauf
Allah eine Strafe vom Himmel herabschickte, mit der Er sie vernichtete:
314
Tafsir zur Sure Ya Sin von Muhammad Ali As-Sabuni
*(Und stelle ihnen auf das Gleichnis von den Bewohnern der Stadt)*, d. h.: Und
erwähne, o Muhammad, gegenüber deinem Volk, das dich der Lüge bezichtigt,
die Geschichte der Bewohner der Stadt Antiochia258. Im Text ist nicht der Name
„Antiochia“ erwähnt, sondern es wird nur von den „Bewohnern der Stadt“
gesprochen. Trotzdem wusste man jedoch sofort, dass damit die Stadt Antiochia
gemeint ist, da deren Geschichte so bekannt war, dass man nur eine Andeutung
machen brauchte, damit jeder gleich wusste, von wem die Rede ist;
*(als zu ihr die Gesandten kamen)*, d. h. als zu den Bewohnern dieser Stadt
Unsere Gesandten kamen, die Wir zu ihrer Rechtleitung geschickt haben.
Al-Qurtubi sagte:
„Mit dieser Stadt ist nach Ansicht aller Qurankommentatoren die Stadt Antiochia
gemeint. Zu dieser Stadt hat Allah die drei Gesandten Sadiq, Masduq und
Scham'un gesandt. Muhammad (Allahs Segen und Heil auf ihm) wird hier
aufgefordert, die Götzendiener seines Volkes davor zu warnen, dass mit ihnen
das gleiche geschehen könnte wie mit den Bewohnern der oben genannten Stadt,
zu der die drei Gesandten geschickt wurden. Es wird gesagt, dass die drei
Gesandten Botschafter waren, die Jesus (Friede sei mit ihm) entsandt hat.“259
*(Als Wir zwei zu ihnen entsandten und sie beide der Lüge ziehen)*, d. h. als
Wir zwei Gesandte zu ihnen schickten, bezichtigten sie beide sogleich der Lüge,
315
Yā Sīn
*(so dass Wir sie mit einem dritten stärkten)*, d. h. da standen Wir ihnen mit
einem dritten Gesandten bei.
*(und sie sprachen: „Siehe, wir wurden zu euch gesandt.“)*, d. h. die Gesandten
sprachen: „Wir sind Gesandte Allahs, die zu eurer Rechtleitung entsandt worden
sind.“
*(Sie sprachen: „Ihr seid nur Menschen wie wir...)*, d. h. die Bewohner gaben
ihnen zur Antwort: „Ihr habt keinen Vorzug gegenüber uns, und ihr seid nur
Menschen wie wir; wie soll also Allah ausschließlich euch etwas geoffenbart
haben, und nicht auch uns?...
*(...und der Erbarmer hat nichts herab gesandt...)*, d. h. sie sagten: ...Allah hat
keine Offenbarung oder Botschaft herab gesandt...
*(...Ihr seid nichts als Lügner“)*, d. h.: ...Ihr seid nur Leute, die lügnerischerweise
zu einer angeblichen Botschaft einladen.“
*(Sie sprachen: „Unser Herr weiß, dass wir gewisslich zu euch entsandt
wurden...)* bedeutet: Die Gesandten antworteten ihnen: „Allah weiß, dass wir
Seine Gesandten sind, die Er zu euch entsendet hat, und würden wir lügen, so
würde Allah uns dies mit der härtesten Strafe vergelten...
316
Tafsir zur Sure Ya Sin von Muhammad Ali As-Sabuni
*(...Und uns obliegt nur die klare Verkündigung.“)*, d. h. ...Wir haben nichts zu
tun, als euch die Botschaft Allahs in einer klaren, deutlichen und
unmissverständlichen Art und Weise zu übermitteln. Wenn ihr daraufhin
Mu’minun werdet, so wird euch Glück beschieden sein, solltet ihr aber die
Botschaft leugnen, so werdet ihr dem Leiden ausgesetzt sein.“
Abu Hayyan sagte:
„In dieser Aussage liegt eine Drohung gegen sie. Das Wort Verkündigung wird
hier mit dem Attribut deutlich charakterisiert, weil sie durch offensichtliche und
klare Wunder bestätigt wurde.
Diesbezüglich wird von folgenden Wundern berichtet: Heilung der Lahmen und
Blinden und Erweckung der Toten zum Leben.“260
*(Sie sprachen: „Wir sehen ein böses Omen in euch)*, d. h. die Bewohner der
Stadt sprachen zu den Gesandten: „Wir sehen ein böses Omen in euch und eurer
widerwärtigen Einladung, die ihr uns darbietet, in der ihr uns zum Iman an einen
Gott und zur Verwerfung der Götzendienerei aufruft.“
Einige Qurankommentatoren sagten:
„Die Tatsache, dass sie in den Gesandten ein böses Omen sehen, zeigt, dass diese
sie zu einer anderen Religion als der ihren einluden, so dass sie die Religion der
Gesandten für seltsam und hässlich hielten, und dass ihr entstelltes Wesen sie
davor fliehen ließ. So sahen sie in denen, die sie zu dieser neuen Religion
einluden, ein böses Omen – es ist, als ob sie sagen würden: 'Möge uns Allah vor
dem bewahren, zu dem sie uns einladen.'„261
317
Yā Sīn
Sodann drohten sie den Gesandten mit den Worten: *(Und wenn ihr nicht ein
Ende macht)*, d. h.: „Bei Allah, wenn ihr nicht aufhört mit eurem Gerede und
damit, uns zum Iman an einen einzigen Gott und der Verwerfung unserer eigenen
Religion einzuladen,
*(wahrlich, so steinigen wir euch, und es trifft euch von uns schmerzliche
Strafe)*, d. h. wahrlich, so steinigen wir euch zu Tode und töten euch auf die
grausamste Art und Weise.“
19 Sie sprachen: „Euer Unheil liegt bei euch. Liegt es daran, dass ihr
ermahnt werdet? Nein, ihr seid Leute, die das Maß überschreiten.“ 20
Und es kam vom äußersten Ende der Stadt ein Mann gelaufen. Er
sprach: „O mein Volk, folgt den Gesandten! 21 Folgt denen, die
keinen Lohn von euch fordern, und die rechtgeleitet sind. 22 Und
warum sollte ich nicht Dem dienen, Der mich erschaffen hat, und zu
Dem ihr zurückgebracht werdet? 23 Soll ich etwa andere außer Ihm
zu Göttern nehmen? Wenn der Allerbarmer mir ein Leid zufügen
318
Tafsir zur Sure Ya Sin von Muhammad Ali As-Sabuni
will, so wird mir ihre Fürbitte nichts nützen, noch können sie mich
retten. 24 Dann befände ich mich wahrlich in einem offenkundigen
Irrtum. 25 Ich bin Mu’min bzgl. eures Herrn; drum hört mich an.“
*(Sie sprachen: „Euer Unheil liegt bei euch...)*, d. h. die Gesandten sprachen zu
ihnen: „Der Grund eures aufziehenden Unheils liegt nicht bei uns, sondern bei
euch und eurem Kufr, sowie eurer Widerspenstigkeit und eurem schlechten
Handeln.
*(...Liegt es daran, dass ihr ermahnt werdet?...)* bedeutet: Liegt es etwa daran,
dass wir euch ermahnen und warnen und euch zum Iman an den einen Gott
aufrufen? Ahnt ihr deswegen von uns Böses, und droht uns an, uns zu steinigen
und zu bestrafen.
*(...Nein, ihr seid Leute, die das Maß überschreiten“)*, d. h. die Gesandten
tadeln sie und weisen sie vorwurfsvoll zurecht mit den Worten: „Die Tatsachen
liegen nicht so, wie ihr es behauptet - ihr seid vielmehr Leute, deren Gewohnheit
es ist, maßlos in Widerspenstigkeit und im Begehren von Verbrechen und
Schandtaten zu sein.“
*(Und es kam vom äußersten Ende der Stadt ein Mann gelaufen)*, d. h. vom
äußersten Stadtrand kam eiligen Schrittes ein Mann mit Namen „Habib an-
Nadschar“ angelaufen.
Ibn Kathir sagte:
„Die Bewohner der Stadt beabsichtigten, die Gesandten, die zu ihnen geschickt
worden sind, zu töten. Da kam ein Mann vom entferntesten Ende der Stadt
319
Yā Sīn
angelaufen, um die Gesandten vor seinem Volk zu bewahren. Dieser Mann war
Weber, der Seide herzustellen pflegte. Er war ein äußerst freigiebiger Mensch und
pflegte die Hälfte seines Erwerbs als Almosen zu spenden.“262
Al-Qurtubi sagte:
„Habib litt an Lepra und sein Haus befand sich am äußersten Stadtrand. Siebzig
Jahre lang hatte er sich dem Götzendienst gewidmet. Er hatte zu seinen Götzen
gebetet, dass sie sich seiner erbarmen und sein Leid von ihm hinwegnehmen
mögen. Sie hatten ihm jedoch nicht geantwortet. Als er dann die Gesandten sah,
und diese ihn zu Allah einluden, fragte er: „Gibt es irgendein Zeichen zum
Beweis für das, zu dem ihr einladet?“, worauf die Gesandten antworteten: „Ja!
Wenn wir unseren Herrn, den Allmächtigen, bitten, so wird er dich von dem
befreien, was an Übel auf dir lastet!“ Da sagte er: „Dies ist fürwahr
verwunderlich. Ich bete seit siebzig Jahren zu diesen Göttern, dass sie mich von
meinem Übel befreien mögen, und sie sind nicht dazu imstande. Wie soll mich
also euer Herr innerhalb eines einzigen Tages davon befreien?“ Da sprachen sie:
„Doch. Unser Herr ist imstande, das zu tun, was er will; und diese Götzen hier
sind weder zu irgendetwas nütze, noch können sie dir schaden.“ Daraufhin
wurde er Mu’min, und die Gesandten riefen ihren Herrn an, worauf Allah das,
was auf ihm lastete, hinweg nahm. Als dann schließlich sein Volk beabsichtigte,
die Gesandten zu töten, kam er eilends zu seinem Volk gelaufen und sprach zu
seinem Volk die Worte, wie sie im Quran wiedergegeben sind.“263
*(Er sprach: „O mein Volk, folgt den Gesandten!...)*, bedeutet: „Folgt den
geehrten Gesandten, die zum Iman an den einen, einzigen Gott einladen.“ Dabei
benutzt er die Worte *(O mein Volk)*, um sie zu versöhnen und sie dafür zu
262 Mukhtasar Ibn Kathir; Die Aussage, dass der Name des Mannes „Habib an-Naggar“ ist,
wird von Ibn Abbas berichtet.
263 Tafsir al-Qurtubi; hier erwähnt al-Qurtubi einen auf Wahb zurückgehenden Bericht
320
Tafsir zur Sure Ya Sin von Muhammad Ali As-Sabuni
gewinnen, den Rat anzunehmen. Dann wiederholt er seine Worte, um diese zu
unterstreichen, und um weitere Gründe dafür anzuführen:
*(...Folgt denen, die keinen Lohn von euch fordern, und die rechtgeleitet
sind...)*, d. h. folgt diesen wahrhaften und aufrichtigen Gesandten, die von euch
keine Gebühr für den Iman verlangen, und die rechtgeleitet sind und Einsicht
besitzen in Bezug auf den Iman an den einen und einzigen Gott, zu dem sie euch
einladen.
*(Und warum sollte ich nicht Dem dienen, Der mich erschaffen hat, und zu
Dem ihr zurückgebracht werdet?)*
In seinem Aufruf an sein Volk liegt Freundlichkeit und Liebenswürdigkeit: Es ist
so, als ob er sich selbst zum Guten raten würde; er wünscht für sie dasselbe, was
er für sich wünscht. In dem Aufruf liegt aber auch ein Unterton des Tadels, weil
sie von der Anbetung ihres Schöpfers abgelassen haben. Er sagt sinngemäß: „Was
hält mich denn davon ab, meinen Schöpfer, der mich erschaffen hat, anzubeten?
Zu Ihm kehrt ihr doch zurück nach dem Tode, und sodann wird Er jedem gemäß
seiner Taten vergelten!“
*(Soll ich etwa andere außer Ihm zu Göttern nehmen?)* Dies ist eine rhetorische
Frage: „Wie soll ich denn andere außer Allah zu Göttern nehmen, die nicht hören
und deren Anbetung in keinster Weise Nutzen bringt?!“
*(Wenn der Allerbarmer mir ein Leid zufügen will, so wird mir ihre Fürbitte
nichts nützen)*, d. h. diese „Götter“ sind von einer derartigen Niedrigkeit und
Verächtlichkeit, dass, wenn Allah auf mich ein Übel oder einen Schaden
herabsenden wollte, und sie Fürsprache bei Ihm für mich einlegen würden, mir
321
Yā Sīn
weder ihre Fürsprache etwas nützt, noch sie fähig sind, mich zu retten. Wie sollen
sie auch, wo sie doch nur Steine sind, die nicht hören, keinen Nutzen bringen und
nicht Fürsprache einlegen können?
*(Noch können sie mich retten)*, d. h. und sie sind nicht fähig, mich vor der
Strafe Allahs zu retten.
Nachdem er seinem Volk zum Guten geraten und es ermahnt hatte, gab er
öffentlich seine Annahme des Islams bekannt und zeigt offen seinen Iman, indem
er sagt:
*(Ich bin Mu’min bzgl. eures Herrn, drum hört mich an“)*, d. h. ich glaube an
euren Herrn, der euch erschaffen hat, so hört euch meine Worte an und handelt
nach dem, wozu ich euch geraten habe.
Einige Qurankommentatoren sagten:
„Als er zu ihnen dies gesagt hat und ihnen geraten hat und sich öffentlich zum
Iman bekannte, stürzten sie sich wie ein einziger Mann auf ihn und töteten ihn;
und er hatte niemanden, der ihn beschützte vor ihnen.“264
322
Tafsir zur Sure Ya Sin von Muhammad Ali As-Sabuni
At-Tabari sagte:
„Sie stürzten sich auf ihn und traten ihn mit ihren Füßen nieder, bis er starb. Es
wird berichtet: Sie bewarfen ihn mit Steinen, bis er starb.“265
323
Yā Sīn
*(Da wurde zu ihm gesprochen: „Geh ein ins Paradies.“)*, d. h. als er starb,
sprach Allah zu ihm: „Tritt ein ins Paradies gemeinsam mit den frommen
Märtyrern 266 zum Lohn für deinen aufrichtigen Iman und dafür, dass du um
Allahs willen getötet wurdest.“
Ibn Mas'ud sagte:
„Sie traten ihn mit ihren Füßen nieder, bis seine Gedärme heraustraten; sodann
sprach Allah zu ihm: *(„Geh ein ins Paradies“)*, worauf er ins Paradies eintrat,
wo er eine schöne Versorgung erhielt - Allah hatte ja bereits das Leid und die
Strapazen des irdischen Lebens von ihm hinweg genommen.“267
*(Er sprach: „O wenn doch mein Volk bloß wüsste, wie mein Herr mir
vergeben und mich zu einem der Geehrten gemacht hat!“)*, d. h. als er dann ins
Paradies einging und sah, in welcher Weise ihn Allah damit für seinen Iman und
seine Standhaftigkeit beehrte, wünscht er, dass sein Volk von seinem jetzigen
Zustand wüsste, um so von seinem wunderbaren Schicksal Kenntnis zu haben. Er
sagt sinngemäß: „O wenn doch mein Volk nur den Grund wüsste, weswegen
mein Herr mir meine Sünden vergeben und mich mit dem Eintritt in die
Paradiesgärten beehrt hat.“
Ibn Abbas sagte:
324
Tafsir zur Sure Ya Sin von Muhammad Ali As-Sabuni
„Er riet seinem Volk zum Guten, während er lebte, und er riet ihnen nach seinem
Tode.“268
Abu-s-Suud sagte:
„Er wünscht sich, dass sein Volk von seinem Zustand wüsste, damit sie dadurch
angespornt würden, nach dem Lohn Allahs zu streben, indem sie ihren Kufr
bereuen und den wahren Din annehmen. Er folgt hier dem Brauch der Freunde269
Allahs, die zu ihren Feinden barmherzig sind.“270
*(Und nach ihm sandten Wir gegen sein Volk kein Heer vom Himmel herab,
noch was Wir sonst herabzusenden pflegten)*
Damit drückt Allah seine Verachtung für sie aus, und Er zeigt, dass ihre
Angelegenheit von Ihm als nichts Bedeutendes angesehen wird.
*(Es war nur ein einziger Schrei, und siehe, sie lagen reglos da)*, d. h. ihre
Strafe war nur ein einziger Schrei, mit dem der Engel Gabriel (Friede auf ihm) sie
anfuhr, so dass ihr Lebensgeist ausgeblasen wurde - bis sie gleich einem
ausgelöschten Feuer - tot und reglos - dalagen.
Einige Qurankommentatoren sagten:
„In diesem Vers liegt eine Geringschätzung und Verachtung ihrer Vernichtung:
Sie sind vor Allah zu niedrig und schändlich, als dass er zu ihrer Vernichtung
Engel schicken würde. Es wird Folgendes berichtet: Als Habib An-Naggar getötet
268 Dies ist eine Aussage von Ibn Abbas. Der Autor des Kaschaf sagt: „In einem Hadith vom
Propheten heißt es: „Er riet ihnen lebendig und tot.“ Ich (d.h. As-Sabuni) sage: „Es ist
bekannt, dass dies eine Aussage von Ibn Abbas ist.“
269 arab. Waliyyullah, pl. Auliya‘ullah
270 Tafsir Abu-s-Suud
325
Yā Sīn
wurde, wurde Allah der Erhabene zornig, und Er beschleunigte ihre Abrechnung,
indem Er Gabriel (Friede auf ihm) den Befehl gab, und dieser sie mit einem
einzigen Schrei anfuhr, und sie so allesamt bis auf den letzten Mann starben. So
wurden sie also von Allah mit einem einzigen Schrei ausgerottet.“
*(O Jammer über die Menschen! Kein Gesandter ist zu ihnen gekommen, ohne
dass sie ihn verspottet haben)*, d. h. o Jammer über diejenigen, die die
Gesandten Allahs und Seine Zeichen und Verse leugnen, und wehe ihnen. Kein
Gesandter kam zu ihnen, den sie nicht leugneten und verspotteten - dies pflegten
die Übeltäter zu jeder Zeit und überall zu tun.
In den Anmerkungen zum Qurankommentar von Baidawi steht:
„Es ist angemessen, dass sie sich selbst bedauern, oder dass sie bedauert
werden..., weil sie den Iman und die Belohnung Allahs gegen den Kufr und die
strenge Strafe Allahs eingetauscht haben.“271
In diesem Vers liegt eine Anspielung auf die Quraisch, dem Stamm, aus dem
Muhammad (Allahs Segen und Heil auf ihm) stammte. Viele der Mitglieder
dieses Stammes behaupteten, dass Muhammad (Allahs Friede und Segen auf
ihm), der größte der Gesandten, lügen würde.
Nachdem Allah den Zustand der Kafirun Mekkas mit dem der Bewohner der
Stadt Antiochia verglichen hat, tadelt Er im nächsten Vers die Götzendiener, weil
sie keine Lehre aus dem ziehen, was mit denen geschehen ist, die vor ihnen gelebt
haben:
326
Tafsir zur Sure Ya Sin von Muhammad Ali As-Sabuni
*(Haben sie nicht gesehen, wie viele Generationen Wir schon vor ihnen
vernichtet haben, und dass sie nicht zu ihnen zurückkehren?)*,
d. h. lassen sich denn diese Götzendiener, die Quraisch, nicht durch jene
ermahnen, die von ihnen waren, die die Gesandten der Lüge ziehen, woraufhin
Allah sie vernichtet hat? Und wissen sie denn nicht, dass jene, die vernichtet
wurden, nicht mehr ins diesseitige Leben zurückkehren, nachdem sie einmal
vernichtet worden sind?272
*(Jedoch sie, versammelt insgesamt, werden sicher vor Uns gebracht werden)*
bedeutet:
...und wissen diese Götzendiener nicht, dass alle bereits hingegangenen und noch
kommenden Völker am Tage der Auferstehung zur Abrechnung und Vergeltung
vor den weisesten aller Richter gebracht werden? Und dass Er ihnen dann ihren
Lohn gemäß ihrer guten bzw. schlechten Taten geben wird?
Abu Hayyan sagte:
„Allah bringt diesen letzteren Vers, nachdem Er von ihrer Vernichtung berichtet
hat, um zu verdeutlichen, dass Er die Vernichteten keineswegs in Ruhe lässt -
vielmehr werden sie nach ihrer Vernichtung versammelt und zur Rechenschaft
gezogen werden; und dann wird es Vergeltung und Bestrafung geben.“273
Anmerkung:
Die kurze, prägnante Form der Prophetengeschichten und der Hinweis auf deren
geistigen Inhalt und deren Geheimnis gehört zu den trefflichen Eigenschaften
und zu der gewaltigen Rhetorik der edlen Offenbarung. Die
327
Yā Sīn
Prophetengeschichten werden in solch einer Form berichtet, weil die Geschichten
der Ermahnung und Lehre dienen - aus diesem Grund wird in dieser Geschichte
hier weder der Name der Stadt, noch der Name des Mannes erwähnt, der die
Bewohner der Stadt zu Allah eingeladen hat, und auch nicht der Name der edlen
Gesandten, weil all dies nicht der Zweck ist, der mit dieser Geschichte befolgt
wird. Die übrigen Geschichten des Qurans werden ebenfalls auf diese Art und
Weise erzählt.
36.2.5.1 Zusammenhang
Nachdem Allah der Erhabene von den Leuten der Stadt berichtet, und wie Er sie
mit einem einzigen Schrei vernichtet hat, weil sie die Gesandten leugneten, zeigt
Er nun hier die Anzeichen und Beweise dafür auf, dass Er allmächtig ist, und,
dass es nur einen einzigen Gott - Allah - gibt. Die Anzeichen und Beweise liegen
in den Phänomenen des Pflanzenwachstums, der Folge von Tag und Nacht und
der Sonne und des Mondes, die sich mit Hilfe des einen, allmächtigen Gottes -
Allah - bewegen.
Danach berichtet Allah von den Zweifeln der Götzendiener in Bezug auf die
Auferstehung, worauf Er mit eindeutigen Hinweisen und offenkundigen
Beweisen antwortet.
33 Und ein Zeichen ist für sie die abgestorbene Erde. Wir haben sie
wieder belebt und Korn haben Wir aus ihr hervorgebracht, das ihnen
zur Nahrung dient.
36.2.5.2 Tafsir
328
Tafsir zur Sure Ya Sin von Muhammad Ali As-Sabuni
*(Und ein Zeichen ist für sie die abgestorbene Erde. Wir haben sie wieder
belebt)* bedeutet: Zu den prächtigen und offenkundigen Anzeichen, die auf die
Allmacht und die Einheit Gottes hinweisen, gehört die ausgetrocknete, leblose
Erde, in der weder Gewächs noch Pflanzen sind, und die Wir dann durch den
Regen zum Leben erwecken.
Einige Qurankommentatoren sagten:
„Der Tod der Erde ist ihr unfruchtbarer Zustand; durch den Regen wird sie zum
Leben erweckt - denn wenn Allah auf sie das Wasser herabsendet, dann regt sie
sich, schwillt an und lässt prächtige Arten paarweise hervorsprießen.“
*(Und Korn haben Wir aus ihr hervorgebracht, das ihnen zur Nahrung dient)*,
d. h. Wir haben mit Hilfe dieses Wassers verschiedene Arten von Getreide und
Körnern hervorgebracht, von denen sie sich ernähren, und von denen sie leben.
Al-Qurtubi sagte:
„Allah der Erhabene weist sie durch diesen Umstand - die tote Erde, die Er mit
Pflanzen wiederbelebt und aus der Er das Korn hervorbringt, von dem sie essen
und von dem sie sich ernähren - auf die Wiederbelebung der Toten hin und
macht sie aufmerksam darauf, dass es keinen Gott gibt außer Ihm, und dass Er
allmächtig ist.“274
329
Yā Sīn
34 Und Wir legten Gärten auf ihr an mit Palmen und Weinstöcken
und ließen Quellen aus ihr hervorsprudeln. 35 Damit sie von deren
Früchten essen; und ihre Hände schufen es nicht. (od.: Damit sie von
deren Früchten und der Arbeit ihrer eigenen Hände essen können.)
Wollen sie denn nicht dankbar sein? 36 Gepriesen sei der, der alle
Paare und Arten geschaffen hat: Von dem, was die Erde wachsen
lässt, von ihnen selber und von dem, was sie nicht kennen. 37 Und
ein Zeichen für sie ist die Nacht. Wir ziehen den Tag von ihr weg,
worauf sie sich plötzlich im Dunkeln befinden.
*(Und Wir legten Gärten auf ihr an mit Palmen und Weinstöcken)*, d. h. Wir
legten auf der Erde blühende Gärten an, in denen verschiedene Arten von Palmen
und Weintrauben wachsen.
*(Und ließen Quellen aus ihr hervorsprudeln)*, d. h. und Wir legten auf der
Erde Süßwasserquellen an und Flüsse, die in vielen Ländern fließen.
330
Tafsir zur Sure Ya Sin von Muhammad Ali As-Sabuni
Den folgenden Vers kann man auf zwei Weisen verstehen, da das arabische Wort
„ma“ gleichzeitig zur Verneinung und als Reflexivpronomen „das, welches“
benutzt wird.
1. Möglichkeit:
*(Damit sie von deren Früchten und der Arbeit ihrer eigenen Hände essen
können)*, d. h. damit sie von den Früchten der im vorigen Vers erwähnten
Gärten und Palmen essen können, die Er für sie geschaffen hat, und von dem,
was sie durch ihrer Hände Werk selbst gepflanzt und eingesät haben.
Ibn Dscharir versteht es auf diese Weise.
2. Möglichkeit:
*(Damit sie von deren Früchten essen; und ihre Hände schufen es nicht.)*
Ibn Kathir hat gesagt:
„Nachdem Allah aufzeigt, dass Er Seinen Geschöpfen verschiedene Wohltaten
erwiesen hat, indem Er die Pflanzen und Gewächse hervorgebracht hat, geht Er
nun dazu über, die Früchte und deren verschiedene Arten und Gattungen zu
erwähnen – all dies gibt es nur aufgrund der Barmherzigkeit Allahs ihnen
gegenüber; nicht durch ihr eigenes Streben und durch ihre eigenen
Anstrengungen, und nicht aufgrund ihrer eigenen Kraft oder Stärke. Aus diesem
Grund spricht Er:
*(Wollen sie denn nicht dankbar sein?)*, d. h. wollen sie Ihm nicht dankbar sein
für die Gnade, die Er ihnen erwiesen hat?“275
331
Yā Sīn
*(Gepriesen sei der, der alle Paare und Arten geschaffen hat)*, d. h. heilig und
fern von allen menschlichen Attributen ist Allah der Hohe, Erhabene, der alle
möglichen Arten geschaffen hat, die sich in Farbe, Geschmack und Aussehen
unterscheiden.
*(Von dem, was die Erde wachsen lässt, von ihnen selber und von dem, was sie
nicht kennen)*, d. h. von dem, was aus der Erde wächst - wie Früchte, Bäume
und andere Pflanzen -, von den Menschen selber an männlichem und weiblichem
Geschlecht und von den wunderbaren Geschöpfen und seltsamen, fremdartigen
Dingen, von denen sie kein Wissen besitzen 276 - wie der Erhabene gesagt hat:
*(Und von jedem Ding haben Wir Paare geschaffen, auf dass ihr euch vielleicht
doch besinnen möget)*[51:49].
*(Und ein Zeichen für sie ist die Nacht. Wir ziehen den Tag von ihr weg,
worauf sie sich plötzlich im Dunkeln befinden)*, d. h. und ein weiteres Zeichen,
276 Allah sei gelobt und gepriesen. Wie groß ist doch die Allmacht Allahs! Lange Zeit
wurde angenommen, dass das Phänomen der Paarung auf Menschen und Tiere
beschränkt ist. Dann ist der Quran gekommen, um dieses großartige Wunder, welches
die moderne Wissenschaft erst vor einiger Zeit herausfand, nämlich dass es das
Phänomen der Paarung bzw. der Paare bei Menschen, bei den Tieren, bei den Pflanzen,
bei den Atomen und bei allen übrigen Dingen gibt. Eine Tatsache ist, dass das Atom,
welches das kleinste Materieteil ist, aus einem Paar zusammengesetzt ist, nämlich einem
elektrisch positiven Ladungsträger (dem Atomkern) und einem elektrisch negativen Teil
(dem Elektron). Diese zwei Teile paaren und vereinigen sich. Und dass es bei den
Pflanzen männliche Teile und weibliche Teile gibt. Gepriesen sei also der Gewaltige,
Allmächtige, der sagt: *(Gepriesen sei Der, Der alle Paare geschaffen hat: von dem,
was die Erde wachsen lässt, von ihnen selber und von dem, was sie nicht wissen!)*
332
Tafsir zur Sure Ya Sin von Muhammad Ali As-Sabuni
das auf Unsere vollkommene Allmächtigkeit hinweist, ist die Nacht. Wir
entziehen ihr das Tageslicht, so dass sie sich in Dunkelheit befinden. Hier liegt ein
Hinweis, dass die Dunkelheit das Ursprüngliche und das Licht etwas später
Hinzugekommenes, also nicht etwas ist, was zum ursprünglichen Wesen gehört.
Wenn die Sonne untergeht, löst sich der Tag von der Nacht und das
Ursprüngliche, nämlich die Dunkelheit, kommt zum Vorschein.
38 Und die Sonne eilt dem ihr gesetzten Ziel zu. Das ist die
Anordnung des Mächtigen, Allwissenden. 39 Und für den Mond
haben Wir Phasen bestimmt, die er durchläuft, bis er gleich einer
alten krummen Dattelpalmrispe zurückkehrt. 40 Es steht der Sonne
nicht zu, den Mond einzuholen, noch der Nacht, dem Tag
vorauszueilen. Und jedes schwebt in einer Himmelssphäre.
*(Und die Sonne eilt dem ihr gesetzten Ziel zu.)*, d. h. ein weiteres Zeichen für
sie ist die Sonne, die mit Hilfe der Allmacht Allahs für eine bestimmte Zeit auf
einer festen Bahn wandert, die sie nicht verlässt, bis diese Bewegung bei Ihm zu
einem bestimmten Zeitpunkt endet - und dies geschieht am Tag der
Auferstehung, wenn das Ende der Welt kommt - dann findet auch ihre Bewegung
ein Ende. Ibn Kathir hat gesagt:
„Die Aussage des Erhabenen *(dem ihr gesetzten Ziel zu)* birgt zwei Aussagen
in sich:
1. wird auf ihren örtlichen Standpunkt verwiesen, an dem sie bleibt - und dies
ist nach einer nach Buchari überlieferten Aussage des Propheten (Allahs
333
Yā Sīn
Segen und Heil auf ihm) unter dem Thron Allahs im Gefolge der Erde. In
dieser Überlieferung hat der Prophet (Allahs Segen und Heil auf ihm) gesagt:
„O Abu Dharr, weißt du, wo die Sonne untergeht?“, worauf ich (d. h. Abu
Dharr) sagte: „Allah und Sein Gesandter wissen es am besten.“ Da sagte er:
„Sie reist solange, bis sie sich schließlich unterhalb des Thrones niederwirft.“
2. ist „ihr gesetzten Ziel“ auch als „bleibender Zustand“ zu verstehen, nämlich
das Ende ihrer Wanderschaft - und dies ist der Tag der Auferstehung, wenn
ihr Wandern aufhört und ihre Bewegung zum Stillstand kommt; wenn diese
Welt zusammengerollt wird und zu ihrem endgültigen Ende kommt und ihr
endgültiges Ziel erreicht.
277 Diese Bedeutung ergibt sich, wenn man nicht limustaqarrin, sondern la mustaqarrin liest.
278 Mukhtasar Ibn Kathir
334
Tafsir zur Sure Ya Sin von Muhammad Ali As-Sabuni
(nach der Rechnung der Astronomen) in eine Richtung des Universums bewegt.279
Allah, ihr Herr, weiß wohl über sie und ihre Bewegung Bescheid, und Er sagt,
dass sie dem ihr gesetzten Ziel zueilt. Dieses feste Ziel, dem sie entgegen eilt,
kennt nur Er, gepriesen sei Seine Majestät...Wenn man sich vorstellt, dass die
Sonne etwa eine Million mal so groß ist wie unsere Erde, und dass diese riesige
Masse sich im Raum bewegt, und es nichts gibt, worauf sie sie sich aufstützt,
kann man etwas von dieser Allmacht und diesem Allwissen spüren, die in diesem
Dasein waltet. Und Allah spricht die Wahrheit, indem Er sagt: *(Das ist die
Anordnung des Mächtigen, Allwissenden)*“280
*(Und für den Mond haben Wir Phasen bestimmt, die er durchläuft,)*, d. h. für
den Mond haben Wir einen Lauf durch Phasen bestimmt, auf dass man der
Monate gewahr wird: Es sind 28 Mondphasen in 28 Nächten; in jeder Nacht
nimmt er genau eine davon ein. Wenn er in seine letzten Phasen kommt, wird er
dünn und gekrümmt,
279 Man geht in der heutigen Astronomie davon aus, dass die Sonne um das Zentrum
derjenigen Galaxie, in der sie sich befindet, kreist. Die Galaxie, in der sich die Sonne
befindet, heißt Milchstraße. Die Sonne ist ein Stern wie die anderen selbstleuchtenden
Sterne, die nachts am Himmel zu sehen sind.(Anm. d. Übers.)
280 Fi dhilal al-Quran
335
Yā Sīn
Die Sonne geht jeden Tag auf und geht an dessen Ende wieder unter, während
sie den Ort ihres Aufgangs und Untergangs im Sommer und Winter ändert281, so
dass aus diesem Grund einmal der Tag länger und die Nacht kürzer, alsdann die
Nacht länger und der Tag kürzer werden.
Während die Sonne ein Tagesstern ist, hat Allah für den Mond die so genannten
Mondphasen bestimmt. In der ersten Nacht des Monats geht er auf, schwach an
Gestalt und an Licht. Alsdann nimmt er in der zweiten Nacht an Licht zu und
steigt in die nächste Phase auf. Jedes Mal wenn er zur nächsten Phase aufsteigt,
wird seine Leuchtkraft stärker, bis er schließlich sein Licht in der vierzehnten
Nacht vervollkommnet. Daraufhin beginnt er wieder abzunehmen bis hin zum
Ende des Monats - bis er schließlich wie eine alte Dattelpalmenrispe aussieht.
Mudschahid hat gesagt:
„Eine alte krumme Dattelpalmrispe ist ein ausgetrocknetes Dattelbüschel, d. h.
ein Büschel von reifen Datteln, wenn er alt, trocken und krumm geworden ist.
Nachdem der Mond so wie eine alte krumme Dattelpalmrispe geworden ist,
beginnt er wieder am Ersten des Monats von neuem zu wachsen.“...“282
281 Im Winter macht sie einen kleineren Bogen am Tag, der Aufgang ist nicht genau im
Osten, sondern etwas nach Süden verschoben. (Anm. d. Übers.)
282 Mukhtasar Ibn Kathir
336
Tafsir zur Sure Ya Sin von Muhammad Ali As-Sabuni
*(Noch der Nacht, dem Tag vorauszueilen)*, d. h. und auch der Nacht steht es
nicht zu, dem Tag nachzueilen, bis sie ihn erreicht und sein Licht hinfort nimmt,
so dass es dann zu allen Zeiten Nacht wäre.“283
Die Absicht dieses Verses ist, die Allmacht Allahs, wie sie sich in der minutiösen
Ordnung und Struktur dieses Universums offenbart, aufzuzeigen:
So haben die Sonne, der Mond und jeder einzelne Planet jeweils eine bestimmte
Bahn, die vom jeweiligen Himmelskörper während seiner Bewegung bzw.
während seines Umlaufs nicht verlassen wird. Keiner stört den Lauf eines
anderen - wie Qatada gesagt hat: „Ein jeder hat seine Grenze, die er nicht
überschreitet.“ - bis schließlich der festgesetzte Termin mit der Zerstörung der
Welt eintritt. Alsdann vereinigt Allah die Sonne und den Mond - wie Allah der
Erhabene sagt: *(Und wenn die Sonne und der Mond miteinander vereinigt
werden)*[75:9]; und die Naturgesetze ihre Gültigkeit verlieren - die Auferstehung
findet statt und das menschliche Leben auf der Oberfläche des Planeten Erde geht
zu Ende.
Sayyid Qutb hat gesagt:
„Die Entfernungen zwischen den Sternen und den Planeten sind riesig. Allah hat
in seiner Allwissenheit die Entfernungen zwischen den Bahnen der Sterne so groß
gemacht, um sie vor Kollisionen und Zerspaltungen zu bewahren. Die
Bewegungen dieser Himmelskörper im gewaltigen Universum sind vergleichbar
mit den Bewegungen der Schiffe auf dem weit ausgedehnten Meer. Sie sind -
trotz ihrer Größe - nur kleine Punkte, die in diesem gewaltigen Weltall
schwimmen.“
337
Yā Sīn
41 Und ein Zeichen ist für sie, dass Wir ihre Nachkommenschaft in
dem beladenen Schiff trugen. 42 Und Wir schufen ihnen etwas von
gleicher Art, was sie besteigen. 43 Und wenn Wir wollten, so könnten
Wir sie ertrinken lassen; dann würden sie weder Helfer haben, noch
könnten sie gerettet werden 44 außer aus Barmherzigkeit von Uns
und als zeitweiliges Genießen.
*(Und ein Zeichen ist für sie, dass Wir ihre Nachkommenschaft in dem
beladenen Schiff trugen)*, d. h. ein weiteres offenkundiges Zeichen, das auf
Unsere vollkommene Allmacht hinweist, ist, dass Wir ihre Vorväter, die
Nachkommen Adams, in dem Schiff Noahs (Friede sei mit ihm) trugen. Allah
befahl Noah (Friede sei mit ihm), von allen Arten zwei Paare auf das Schiff zu
bringen.
*(Und Wir schufen ihnen etwas von gleicher Art, was sie besteigen)*, d. h. Wir
haben für sie die gewaltigen Schiffe nach Art des Schiffs von Noah (Friede auf
ihm) geschaffen, die sie besteigen, und mit denen sie die entferntesten Länder
erreichen. Deren Erschaffung geht natürlich auf Allah den Erhabenen zurück, da
sie mit Hilfe des Wissens erbaut wurden, das Allah, der Hohe und Erhabene, dem
Menschen zukommen ließ.
Ibn Abbas hat gesagt:
338
Tafsir zur Sure Ya Sin von Muhammad Ali As-Sabuni
„Gemeint sind die Kamele und die übrigen Reittiere, denn sie sind
Transportmittel zu Lande wie die Schiffe Transportmittel zu Wasser sind.“284
*(Und wenn Wir wollten, so könnten Wir sie ertrinken lassen; dann würden sie
weder Helfer haben)*, d. h. wenn Wir es wollten, könnten Wir sie im Meer
ertrinken lassen, und sie würden niemanden haben, der ihnen hilft,
*(noch könnten sie gerettet werden)*, d. h. und auch niemand ist in der Lage, sie
vor dem Ertrinken zu erretten,
284 Tafsir al-Qurtubi; es gibt noch eine andere Aussage von Ibn Abbas über den
Quranversteil „von gleicher Art“, worin Ibn Abbas sagt, dass damit die Schiffe gemeint
sind. D.h. dass Allah für sie Schiffe in der Art des Schiffs von Noah geschaffen hat. Dies
ist wohl die offenkundigere Erklärung, da es im quranischen Text weiter geht mit „Und
wenn Wir wollten, so könnten Wir sie ertrinken lassen“.
339
Yā Sīn
nicht von Allahs Barmherzigkeit umfasst wird, so ist es in einem Augenblick der
Nacht oder des Tages zerstört und verloren. Diejenigen, die die Meere befahren
und die Gefahren miterlebt haben, können die furchteinflößende Gewalt des
Meeres erfassen und spüren die Bedeutung der Barmherzigkeit Allahs. Sie
spüren, dass allein die Barmherzigkeit Allahs ihre Rettung inmitten der Stürme
und Strömungen bedeutet. Sie kennen die Bedeutung des Wortes des Erhabenen
*(außer aus Barmherzigkeit von Uns)* - Preis sei Allah, dem Allmächtigen,
Allbarmherzigen!!
45 Und wenn zu ihnen gesprochen wird: „Hütet euch vor dem, was
vor euch ist und was hinter euch ist, auf dass ihr Erbarmen finden
möget.“ 46 Und kein Zeichen von den Zeichen ihres Herrn kommt zu
ihnen, ohne dass sie sich davon abwenden. 47 Und wenn zu ihnen
gesprochen wird: „Spendet von dem, was Allah euch gegeben hat“,
sagen die Kafirun zu den Mu’minun: „Sollen wir einen speisen, den
Allah hätte speisen können, wenn er es gewollt hätte? Ihr befindet
euch da zweifellos in einem offenkundigen Irrtum.“
Nachdem Allah der Erhabene sie an die Anzeichen Seiner Allmächtigkeit und die
Auswirkungen Seiner Barmherzigkeit erinnert hat, verweist Er hier auf ihre
Blindheit gegenüber der Wahrheit und auf ihre Widerspenstigkeit gegenüber der
Rechtleitung und dem Iman - trotz der vielen klaren Zeichen und offenkundigen
Zeugnisse:
340
Tafsir zur Sure Ya Sin von Muhammad Ali As-Sabuni
*(Und wenn zu ihnen gesprochen wird: „Hütet euch vor dem, was vor euch ist
und was hinter euch ist, auf dass ihr Erbarmen finden möget“.)* D. h. wenn den
Götzendienern gesagt wird: „Fürchtet Allahs Groll und Seinen Zorn, und lasst
euch ermahnen mit dem, wie die früheren Völker vor euch bestraft wurden, weil
sie die Gesandten leugneten; und fürchtet das, was vor euch an jenseitiger Strafe
ist, damit Allah sich euer erbarmt...
Die Antwort der Götzendiener ist weggelassen. Die Fortsetzung des
abgebrochenen Satzes müsste lauten: „.., dann wenden sie sich hochmütig ab“.
Daraufhin deutet die Aussage Allahs des Erhabenen am Ende des nächsten
Verses: *(...ohne dass sie sich davon abwenden)*.
Al-Qurtubi hat gesagt:
„Die Fortsetzung des Satzes ist weggelassen. Sie müsste lauten: Wenn dies zu
ihnen gesagt wird, wenden sie sich widerspenstig ab. Darauf weist der darauf
folgende Vers *(Und kein Zeichen...kommt zu ihnen,...)* hin. Der zweite Teil des
Verses 46 *(...ohne dass sie sich davon abwenden)* bezieht sich sowohl auf den
Inhalt des Verses 45, als auch auf den ersten Teil von Vers 46.“285
*(Und kein Zeichen von den Zeichen ihres Herrn kommt zu ihnen, ohne dass
sie sich davon abwenden)* bedeutet: Immer, wenn eines der offenkundigen
Zeichen zu den Götzendienern kommt, welches auf die Wahrhaftigkeit des
Gesandten (Allahs Segen und Heil auf ihm) hinweist, wenden sie sich leugnend
und spottend ab. Zu diesen offenkundigen Zeichen gehören z. B. die deutlichen
Wunder, mit denen Allah den Gesandten unterstützt hat.
Abu-s-Suud hat gesagt:
341
Yā Sīn
„In diesem Vers werden die Zeichen als Zeichen ihres Herrn bezeichnet. Dieser
Hinweis, dass die Zeichen auf Allah den Erhabenen zurückgehen, soll verstärkt
aufzeigen, was für eine Dreistigkeit die Götzendiener besitzen, diese Zeichen zu
verleugnen...“286
*(Und wenn zu ihnen gesprochen wird: „Spendet von dem, was Allah euch
gegeben hat“), d. h. und wenn zu diesen Kafirun in Form eines guten Ratschlags
gesagt wird: „Spendet etwas von dem, was euch Allah aus seiner Gnade heraus
beschert hat, für die Armen und Bedürftigen“,
*(sagen die Kafirun zu den Mu’minun: „Sollen wir einen speisen, den Allah
hätte speisen können, wenn Er es gewollt hätte?...)*, d. h. dann sagen die Kafirun
zu den Mu’minun spöttisch: „Sollen wir etwa für diese Bedürftigen unser Geld
ausgeben, die Allah arm gemacht hat?...“
342
Tafsir zur Sure Ya Sin von Muhammad Ali As-Sabuni
„Es gab damals in Mekka Ketzer, die, wenn sie aufgefordert wurden, für
Bedürftige zu spenden, sprachen: 'Nein, bei Allah, das werden wir nicht tun.
Sollen wir sie etwa ernähren, wo doch Allah sie arm sein lässt.' „287
Die Absicht dessen, was sie den Mu’minun antworten, ist die Folgende: Es ist, als
ob sie sagen würden: „Wenn es so wäre, wie ihr es behauptet, nämlich, dass Allah
der Allmächtige ist und den Lebensunterhalt gewährt, dann hätte Er diese Armen
schon ernährt. Wieso verlangt ihr nun von uns, dass wir sie ernähren sollen?“
Doch wissen diese törichten Menschen nicht, dass die Schatzkammern der
Versorgungsgüter in den Händen des Schöpfers liegen, und dass der Erhabene
manche Geschöpfe arm und manche reich gemacht hat? Dies hat er gemacht, um
die Menschen zu prüfen: Damit Er sieht, wie mitleidig und mitfühlend der Reiche
und wie standhaft und geduldig der Arme ist. So hat Er also die irdischen Güter
den Armen nicht aus Geiz vorenthalten und die Reichen nicht zum Spenden
aufgefordert, weil Er deren Geld braucht, sondern lediglich, um sie damit zu
prüfen. Und Allah macht, was Er will, ohne dabei irgend jemanden bezüglich
Seiner Entscheidungen und Seines Willens ein Einspruchsrecht zu gewähren: (Er
wird nicht befragt nach dem, was Er tut; aber sie werden befragt nach dem, was
sie tun.)*[21:23]
287 Tafsir al-Qurtubi; al-Qurtubi hat gesagt: „Sie geben dies zur Antwort, um die Mu’minun
zu verspotten“.
343
Yā Sīn
Dann berichtet Allah davon, wie die Götzendiener das Jenseits leugnen und das
Eintreffen der „Stunde“ für unwahrscheinlich halten:
*(Und sie sagen: „Wann wird diese Verheißung in Erfüllung gehen, wenn ihr
die Wahrheit sagt?“)*, d. h.: „Wann ist denn der Tag der Auferstehung, den ihr
344
Tafsir zur Sure Ya Sin von Muhammad Ali As-Sabuni
uns versprecht? Und wann trifft denn diese Strafe ein, mit der ihr uns Angst
macht, wenn ihr die Wahrheit sagt bezüglich eurer Einladung zum Iman, dass es
einmal eine Auferstehung, eine Abrechnung und eine Strafe geben wird?“
Darauf antwortet Allah ihnen:
*(Sie warten nur auf einen einzigen Schrei, der sie erfassen wird)*, d. h. sie
warten lediglich einen einzigen Schrei ab, der sie plötzlich, von wo sie es nicht
ahnen, erfassen wird,
*(während sie noch miteinander streiten)*, d. h. während sie sich noch auf den
Märkten und im Alltagsleben miteinander streiten. Sie spüren erst dann etwas,
wenn der Schrei sie bereits erfasst hat, so dass sie an Ort und Stelle sterben.
Ibn Kathir hat gesagt:
„Dies ist - und Allah weiß es besser - der „Stoß des Schreckens“288, den der Engel
Israfil in das Horn bläst. Während die Menschen noch auf den Märkten und in
ihrem Alltagsleben miteinander auf ihre gewohnte Art und Weise streiten und
zanken, gibt Allah dem Engel Israfil den Befehl, und dieser macht einen langen
und ausgedehnten Stoß in das Horn, infolgedessen keiner mehr auf der Erde
übrig bleibt, der nicht seinen Kopf zum Himmel gedreht hat und dem Ton
lauscht, der vom Himmel herab kommt.“289
345
Yā Sīn
*(Sie werden weder imstande sein, eine letztwillige Verfügung zu treffen, noch
werden sie zu ihren Angehörigen zurückkehren)* bedeutet: Weil sie der Schrei
so plötzlich überkommt 290 , haben sie keine Zeit mehr, sich gegenseitig etwas
aufzutragen und auch nicht, zu ihren Familien und Wohnungen zurückzukehren.
Der Gesandte Allahs (Allahs Segen und Heil auf ihm) hat gesagt:
„Die Stunde wird eintreffen, während zwei Männer gerade ein Kleidungsstück
zum Verkauf ausgebreitet haben, und es kommt nicht zum Verkauf und es wird
auch nicht mehr zusammengelegt. Und die Stunde wird eintreffen, während
jemand gerade sein Wasserbecken mit Lehm ausbessert, und er wird es nicht mehr
mit Wasser füllen. Und die Stunde wird eintreffen, während jemand gerade etwas
zum Essen in seinen Mund stecken will, und er wird es nicht mehr essen.“291
Daraufhin ertönt der zweite Hornstoß, der „Donnerstoß“ 292 , bei dem alle
lebendigen Wesen sterben, außer Allah dem Lebendigen, dem Ewigen. Danach
ertönt der dritte Hornstoß, der „Stoß der Auferstehung“, bei dem die Menschen
aus ihren Gräbern hervorkommen.
Auf diesen dritten Hornstoß, den „Stoß der Auferstehung“ weist der folgende
Vers hin:
*(Und es wird in das Horn geblasen, und dann eilen sie von ihren Grüften hin
zu ihrem Herrn)*, d. h. die Toten kommen aus ihren Gräbern hervor und gehen
dann eiligen Schrittes weiter.
290 siehe Kommentar von Ibn Kathir zum vorigen Versteil *(während sie noch miteinander
streiten)*
291 Dies berichtete Buchari.
292 arab. nafchatu-s-sa'iq
346
Tafsir zur Sure Ya Sin von Muhammad Ali As-Sabuni
*(Sie werden sprechen: „Wehe uns! Wer hat uns aus unserer Schlafstätte
auferweckt?“)*, d. h.: Sie werden sagen: „Das ist unser Verderben! Wer ist es, der
uns aus unseren Gräbern, in denen wir waren, herausgeholt hat?“
Ibn Kathir hat gesagt:
„Das bedeutet nicht etwa, dass sie nicht bereits in ihren Gräbern bestraft wurden.
Sie werden bereits in ihren Gräbern bestraft, jedoch ist die Strafe des Grabes im
Vergleich zu der Härte und Strenge der Strafe, die darauf folgt, wie ein Schlaf.
Wenn sie dies gesagt haben, antworten ihnen die Engel oder die Mu’minun:
*(„Das ist es, was der Barmherzige versprochen hat und die Gesandten haben
die Wahrheit gesagt.“)*“293
*(„Das ist es, was der Barmherzige versprochen hat und die Gesandten haben
die Wahrheit gesagt.“)*, d. h. „Das ist es, was euch Allah versprochen hat von
der Auferstehung nach dem Tode, der Abrechnung und der Vergeltung, und
Seine edlen Gesandten haben die Wahrheit gesprochen in dem, was sie uns von
Allah berichtet haben.“
*(Es ist nur ein einziger Schrei, und dann sind sie allesamt vor Uns
gegenwärtig gebracht.)*, d. h.: Die Angelegenheit ihrer Auferweckung wird nur
ein einziger Schrei sein, mit dem der Engel Israfil sie anfährt, und schon sind sie
allesamt vor Allah anwesend.
As-Sawi hat gesagt:
„Dieser Schrei ist der Ruf des Engels Israfil: „O ihr verfaulten Knochen und
abgetrennten Glieder, o ihr verstreuten Körperteile und zerrissenen Haare: Allah befiehlt
347
Yā Sīn
euch, dass ihr euch zum Jüngsten Gericht versammelt.“ Dann bläst Israfil in das Horn
und sofort sind sie alle am Ort der Abrechnung versammelt.“294
54 Und an jenem Tage soll keiner Seele ein Unrecht geschehen, und
ihr sollt nur entsprechend eurer Taten belohnt werden. 55 Die
Gefährten des Paradieses sind heute beschäftigt und heiter. 56 Sie
und ihre Gattinnen sind in Schatten, auf erhöhten Sitzen, auf den
geschmückten Ruhebetten, angelehnt. 57 Es gibt für sie dort Obst,
und es gibt dort, was sie verlangen, 58 „Frieden!“ - ein Wort von
einem barmherzigen Herrn
*(Und an jenem Tage soll keiner Seele ein Unrecht geschehen, und ihr sollt nur
entsprechend eurer Taten belohnt werden)*, d. h. und an diesem Tag also - am
Tag der Auferstehung - wird keiner Seele auch nur das geringste Unrecht
geschehen, ganz gleich ob diese Seele rechtschaffen oder sündig gewesen ist; und
kein Mensch wird mit der Last eines anderen beladen werden, sondern jedem
wird nur gemäß seiner eigenen Taten vergolten werden.
Abu-s-Suud hat gesagt:
348
Tafsir zur Sure Ya Sin von Muhammad Ali As-Sabuni
„Dies ist, was zu ihnen im Jenseits gesprochen werden wird, wenn sie die Strafe
für sich bereitgestellt sehen, um die Gerechtigkeit aufzuzeigen und um sie zu
tadeln.“295
Nachdem Allah über den Zustand der Übeltäter berichtet hat, zeigt Er nun den
Zustand der Rechtschaffenen, Gottesfürchtigen auf:
*(Die Gefährten des Paradieses sind heute beschäftigt und heiter)*, d. h. die
Paradiesbewohner werden an diesem Tag - am Tag der Vergeltung - zu
beschäftigt sein mit den Freuden und Gnadenfüllen, in denen sie sich befinden,
um an die Bewohner des Feuers zu denken. Sie erfreuen sich an den großäugigen
Paradiesjungfrauen und genießen das Essen und Trinken und das Hören der
Musik.
Abu Hayyan hat gesagt:
„Es hat den Anschein, dass mit „Beschäftigung“ die Wohltaten gemeint sind, die
sie von allen anderen Gedanken ablenken.“
Ibn Abbas hat gesagt:
„Sie werden durch das Entjungfern der Jungfrauen und durch das Hören der
Musik vom Gedanken an diejenigen ihrer Angehörigen, die zu den Bewohnern
des Feuers gehören, abgelenkt. Sie denken nicht an sie, damit sie nicht traurig
werden.“296
*(Sie und ihre Gattinnen sind in Schatten, auf erhöhten Sitzen, auf den
geschmückten Ruhebetten, angelehnt)*, d. h. in den ausgedehnten Schatten der
295 Abu-s-Suud
296 Al-Bahr al-Muhit
349
Yā Sīn
Gärten, wo es keine brennende Sonne und keine schneidende Kälte gibt, liegen sie
und ihre Ehefrauen auf Betten gelehnt, die mit Tüchern und Vorhängen
geschmückt sind.
*(Es gibt für sie dort Obst)*, d. h. sie werden im Paradies Obst in großer Menge
und von allen Sorten haben,
*(und es gibt dort, was sie verlangen)*, d. h. sie werden im Paradies haben, was
sie sich wünschen und was sie begehren - wie es in einem anderen Vers heißt:
*(...In ihm ist, was die Seele begehrt, und an was sich die Augen
erfreuen...)*[43:71]
350
Tafsir zur Sure Ya Sin von Muhammad Ali As-Sabuni
ihnen verbirgt, und Sein Licht und Sein Segen bleiben auf ihnen, während sie in
ihren Wohnungen sind.“297
36.2.6.1 Zusammenhang
Nachdem Allah der Erhabene vom Zustand der glückseligen Rechtschaffenen
berichtet hat und von dem, was sie im Paradies an ewig währenden Freuden
haben, berichtet Er daraufhin vom Zustand der elenden Sünder und der Schande
und Vernichtung, die sie zu erleiden haben - Er berichtet dies in der gewohnten
Weise des Qurans, nämlich zum Ansporn, Mu’min zu sein und rechtschaffen zu
sein und zur Abschreckung davor, sündig zu sein und Kufr zu begehen.
Schließlich beendet Allah die Sure mit einer Darlegung von Hinweisen, die auf
die Auferstehung nach dem Tode und die Abrechnung und Vergeltung
hinweisen.
297 Dies berichtete Ibn Abu Hatim. Ibn Kathir hat gesagt: „In der Überlieferungskette gibt
es eine Schwachstelle, bei der man die Echtheit der Überlieferung nachprüfen
müsste.“(Mukatasar Ibn Kathir). Auch berichtete er diesen Hadith in seinen „Sunan“
351
Yā Sīn
Weg. 62 Aber wahrlich, er führte eine große Schar von euch irre.
Hattet ihr denn keine Einsicht? 63 Dies ist nun die Hölle, welche euch
angedroht wurde. 64 Brennet heute in ihr dafür, dass ihr Kufr
begangen habt.“
36.2.6.3 Tafsir
Nachdem Allah der Erhabene den Zustand der Glückseligen dargelegt hat,
berichtet Er nun vom Zustand der Elenden.
*(Und es wird gesprochen: „Sondert euch heute ab, o ihr Schuldigen.)*, d. h.:
„Trennt und sondert euch ab von Meinen Dienern, die Mu’minun sind, o ihr Schar
der nicht-gottergebenen Verbrecher, und stellt euch abseits von ihnen...“.
Al-Qurtubi hat gesagt:
352
Tafsir zur Sure Ya Sin von Muhammad Ali As-Sabuni
„Dies wird zu ihnen gesagt, wenn sie zur Befragung stehen, und wenn den
Bewohnern des Paradieses befohlen wird, ins Paradies einzutreten.“300
*(dass ihr nicht dem Satan dienen sollt)*, d. h. gehorchet nicht dem Satan, wenn
er euch auffordert, Mir ungehorsam zu sein!
*(- denn Er ist euer offenkundiger Feind?)* Dies ist eine Begründung für das
obige Verbot: Weil er euch ein Feind ist, dessen Feindschaft offensichtlich ist; und
wie soll denn der Mensch seinem Feind gehorchen?
*(Und dass ihr Mir allein dienen solltet?)*, d. h. sondern Ich habe euch befohlen,
Mich allein anzubeten, indem ihr Meine Einheit bezeugt, Mir gehorcht und Meine
Anweisungen ausführt.
*(Das ist der rechte Weg)*, d. h. das ist die wahre Religion und der richtige,
gerade Weg.
353
Yā Sīn
*(Aber wahrlich, er führte eine große Schar von euch irre)* Dies ist eine
Bestätigung der obigen Begründung, warum man nicht auf den Satan hören soll
und bedeutet: „Aber wahrlich, der Satan hat bereits viele Geschöpfe von euch in
die Irre geführt und hat sie dazu verleitet, vom Weg der Wahrheit abzuweichen“.
At-Tabari hat gesagt:
„D. h.: Der Satan hat viele Geschöpfe von euch vom Gehorsam Mir gegenüber
abgebracht, bis dass sie ihn schließlich angebetet haben.“301
*(Hattet ihr denn keine Einsicht?)*, d. h. hattet ihr denn keinen Verstand, der
euch davon abhielt, dem Satan zu gehorchen und davon, euch dem Befehl eures
Herrn zu widersetzen? ...Dies ist ein weiterer Vorwurf, der den nicht-
gottergebenen Verbrechern gemacht wird.
Dann verkündet Er ihnen, was für eine Strafe sie erwartet:
*(Dies ist nun die Hölle, welche euch angedroht wurde)*, d. h. dies ist das Feuer
von Dschahannam302, die euch die Gesandten angedroht haben, und die ihr als
Lüge bezeichnet habt.
As-Sawi hat gesagt:
„Dies wird zu ihnen gesagt, wenn sie gerade am Rand der Hölle sind. Damit ist
zusätzliche Zurechtweisung und zusätzlicher Tadel beabsichtigt.“303
354
Tafsir zur Sure Ya Sin von Muhammad Ali As-Sabuni
*(Brennet heute in ihr dafür, dass ihr Kufr begangen habt.“)*, d. h. „Kostet
heute ihre Hitze und erleidet die verschiedenen Arten ihrer Qualen, weil ihr im
irdischen Leben Kufr begangen habt.“
In diesem Befehl liegt Erniedrigung und Geringschätzung, wie im Vers:
*(Schmecke! Du meintest doch, dass du der Mächtige, Edle bist!)*[44:49]
355
Yā Sīn
*(Am heutigen Tag versiegeln Wir ihre Münder,)*, d. h. an diesem Tag - am Tag
der Auferstehung - versiegeln Wir die Münder der Kafirun so, dass sie am
Sprechen gehindert werden,
*(jedoch sprechen ihre Hände zu Uns, und ihre Füße bezeugen, was sie
erworben haben)*, d. h. ihre Gliedmaßen, ihre Hände und Füße, werden über
ihre hässlichen Taten aussagen.
Ibn Dscharir at-Tabari berichtet von Abu Musa al-Asch'ari, dass dieser gesagt
hat:
„Der Kafir und der Heuchler werden am Tag der Auferstehung zur Abrechnung
aufgerufen; sodann legt ihm sein Herr seine Taten vor, worauf er diese abstreitet
und sagt: „Mein Herr, ich schwöre bei Deiner Allmacht! Dieser Engel hat etwas
über mich aufgeschrieben, was ich gar nicht getan habe“, worauf der Engel sagt:
„Hast du dies nicht an jenem Tage und an jenem Ort getan?“, worauf er, d. h. der
Kafir bzw. der Heuchler, antwortet: „Nein, mein Herr, ich schwöre bei Deiner
Allmacht, dies habe ich nicht getan.“ Wenn er dies gemacht hat, wird sein Mund
versiegelt und seine Glieder beginnen zu sprechen.“ Dann rezitierte Abu Musa al-
Asch'ari: *(Am heutigen Tag versiegeln Wir ihre Münder)*.304
In einer Überlieferung vom Gesandten Allahs (Allahs Segen und Heil auf ihm)
heißt es:
Der Knecht305 sagt: „Mein Herr, hast Du mich nicht vor ungerechter Behandlung
bewahrt?“ Er306 antwortet: „Doch!“ Da sagt der Knecht: „Dann will ich nur einen
Zeugen von mir selbst akzeptieren, der meine Taten bezeugt“, worauf Er spricht:
„Heute genügst du selbst als Zeuge gegen dich!“ Dann wird sein Mund versiegelt
und zu seinen Körpergliedern wird gesagt: „Sprecht!“, worauf sie seine Taten
aussagen. Sodann wird es ihm wieder möglich gemacht zu sprechen. Da sagt er:
304 at-Tabari
305 d.h. der Knecht Allahs
306 d.h. Allah
356
Tafsir zur Sure Ya Sin von Muhammad Ali As-Sabuni
„Hinfort mit euch, um Euretwillen habe ich dies doch getan und bin für euch
eingetreten!“307
*(Und hätten Wir es gewollt, hätten Wir ihr Augenlicht auslöschen können.
Dann würden sie nach dem Weg geeilt sein. Aber wie hätten sie sehen
können?)*, d. h. wenn Wir es wollten, dann hätten Wir sie blind gemacht - dann
würden sie ihrer Gewohnheit gemäß auf ihrem Weg dahineilen; aber wie könnten
sie dann etwas sehen?
Ibn Abbas hat gesagt:
„Gemeint ist damit: „Und hätten Wir es gewollt, dann hätten Wir sie blind
gemacht gegenüber der Rechtleitung, und dann würden sie niemals zum Weg der
Wahrheit finden.“308
Dies ist eine Drohung an die Quraisch.
*(Und hätten Wir gewollt, hätten Wir sie auf der Stelle verwandeln können;)*,
d. h. wenn Wir es gewollt hätten, dann hätten Wir sie derart verwandelt, dass sie
an ihrem Platz sitzen blieben.
307 Dies ist ein Teil eines Hadith, den Muslim berichtet hat.
308 Tafsir al-Qurtubi
357
Yā Sīn
*(Und den, dem Wir ein langes Leben geben, wandeln Wir in der Schöpfung
um)*, d. h. wessen Leben Wir lang machen, den lassen Wir in andere Phasen des
Lebens zurückfallen, so dass Er wieder wie ein Kind wird, das nichts weiß.
Qatada hat gesagt:
„Er gelangt in den Zustand des hohen Alters, der dem Zustand der Kindheit
ähnelt. So wird durch die Alterung aus der Jugendlichkeit Altersschwäche, die
Stärke wird zur Schwäche und wo Überschuss war, ist nun Mangel.“
*(Wollen sie es denn nicht begreifen?)*, d. h. begreifen sie denn nicht, dass
derjenige, der fähig ist, dies zu tun, auch in der Lage ist, sie blind zu machen oder
sie zu verwandeln?
Ibn Dschaziyy hat gesagt:
„Die Absicht ist hier, darauf hinzuweisen, dass Allah der Erhabene dazu
imstande ist, die Kafirun zu verwandeln - so wie Er dazu fähig ist, den Menschen
zu beugen, wenn dieser ein hohes Alter erreicht hat.“309
358
Tafsir zur Sure Ya Sin von Muhammad Ali As-Sabuni
69 Und Wir lehrten ihn nicht die Dichtkunst, noch ziemte sie sich für
ihn. Dies ist nichts als eine Ermahnung und ein deutlicher Quran, 70
auf dass er jeden warne, der am Leben ist und auf dass das Wort
gegen die Kafirun fällig werde. 71 Sehen sie denn nicht, dass Wir von
dem, was Unsere Hände machten, das Vieh erschufen, dessen
Besitzer sie sind? 72 Und Wir machten es ihnen dienstbar, so dass
manche von ihnen zum Reiten dienen und manche Nahrung geben.
73 Und sie haben an ihnen noch anderen Nutzen und auch Trank.
Sind sie denn nicht dankbar?
*(Und Wir lehrten ihn nicht die Dichtkunst, noch ziemte sie sich für ihn)*, d. h.
und Wir haben Muhammad (Allahs Segen und Heil auf ihm) nicht die Dichtkunst
gelehrt, und es ist weder zulässig, noch schickt es sich für ihn, ein Dichter zu sein.
Al-Qurtubi hat gesagt:
„Dies ist eine Antwort auf die Behauptung der Kafirun, dass er ein Dichter sei,
und dass das, was er gebracht hat, Dichtung sei. Der Gesandte (Allahs Segen und
Heil auf ihm) ist kein Dichter und der Quran ist keine Dichtung. Und zwar
deswegen, weil die Dichtung eine rhetorisch ausgeschmückte und rhythmisch
ausgewogene Sprache ist, die auf Phantasiegebilden gegründet ist. Man sagt
sogar: ‚In dem, was davon am angenehmsten klingt, steckt am meisten
Unwahrheit.‘“
Und was ist nun von all dem im mächtigen Quran, der weit entfernt ist von
jeglichem Vergleich mit menschlichen Worten?!
Die Dichtkunst wurde von den Menschen zum Teil hoch gelobt, aber auch sehr
verachtet. Die richtige Einschätzung diesbezüglich ist jedoch das, was Imam
Asch-Schafi‘i (möge Allah sich ihm erbarmen) hierzu gesagt hat: „Die Poesie
besteht aus Worten, es gibt schöne und es gibt hässliche Worte.“
359
Yā Sīn
*(Dies ist nichts als eine Ermahnung und ein deutlicher Quran)* D. h. das, was
Muhammad rezitiert, ist nichts als eine Warnung und eine Ermahnung von Allah
dem Mächtigen an Seine Diener; und ein klarer und deutlicher Quran, der
nirgends stellenweise mit Dichtung vermischt ist,
*(auf dass er jeden warne, der am Leben ist)*, d. h. um mit diesem Quran
diejenigen zu warnen, deren Herzen lebendig sind, und die einen aufgeklärten
Einblick in die Wahrheit haben - und das sind die Mu’minun, weil sie aus dem
Quran Nutzen ziehen,
*(und auf dass das Wort gegen die Kafirun fällig werde)*, d. h. dass die Strafe
für die Kafirun fällig werde“310, weil sie, als ob sie Tote wären, nicht begreifen,
womit sie angesprochen werden.
Baidawi hat gesagt:
„Er lässt sie wissen, dass sie - im Vergleich mit den Lebendigen - in Wirklichkeit
Tote sind aufgrund ihres Kufrs, der Nichtigkeit ihrer Argumentation, und weil sie
nicht überlegen.“311
...Daraufhin erinnert Allah der Erhabene sie an Seine Gnadenfüllen und erwähnt
nochmals Anzeichen, die auf Seine Allmacht hinweisen und darauf, dass es nur
einen einzigen Gott gibt. Auf dass sie auf Grund der Werke, die Er hinterlässt, auf
Seine Existenz schließen mögen:
*(Sehen sie denn nicht, dass Wir von dem, was Unsere Hände machten, das
Vieh erschufen)*. Dies ist eine rhetorische Frage: Sehen sie denn nicht mit einem
360
Tafsir zur Sure Ya Sin von Muhammad Ali As-Sabuni
nachdenkenden Blick, und denken sie denn nicht nach darüber, was Unsere
Hände erschaffen haben - unmittelbar, ohne Teilhaber und ohne jeden Helfer -
was Wir für sie geschaffen haben an Tieren - und damit sind die Kamele, Kühe
und Schafe gemeint? Und schließen sie denn daraus nicht auf Unsere
vollkommene Allmacht und darauf, dass es nur einen einzigen Gott gibt?!
*(dessen Besitzer sie sind)*, d. h. über das sie frei verfügen können wie ein
Eigentümer über sein Hab und Gut.
*(so dass manche von ihnen zum Reiten dienen und manche Nahrung geben)*,
d. h. von diesen Tieren gibt es welche, die sie als Reit- und Lasttiere auf ihren
Reisen benutzen, wie etwa die Kamele, die das zu Lande sind, was die Schiffe zu
Wasser sind; und von anderen wieder essen sie das Fleisch, wie etwa von den
Kühen und den Schafen.
361
Yā Sīn
*(Und sie haben an ihnen noch anderen Nutzen und auch Trank)*, d. h. sie
haben von ihnen neben dem Essen und der Benutzung als Reittiere weiteren
großen Nutzen -, wie z. B. Leder und Wolle, Haar und Fell; und sie haben auch zu
Trinken von ihnen, denn sie trinken von ihrer Milch: *(Wir geben euch zu
trinken von dem, was in seinen Bäuchen ist, zwischen Mageninhalt und Blut
reine Milch, wohlschmeckend für die Trinkenden)*[16:66]
*(Sind sie denn nicht dankbar?)*, d. h. sind sie denn nicht ihrem Herrn dankbar
für diese großen Gaben? Die Absicht der Verse ist, die Gaben Allahs aufzuzählen
und den Götzendienern eine Beweisführung darzulegen.
74 Und sie haben sich anstelle Allahs Götter genommen, damit ihnen
vielleicht geholfen wird. 75 Sie vermögen ihnen nicht zu helfen; und
doch sind sie für diese ein dienstbereites Heer. 76 Lass dich nicht
durch ihre Worte betrüben; siehe Wir wissen, was sie verbergen und
offen kundtun. 77 Sieht denn der Mensch nicht, dass Wir ihn aus
einem Samentropfen erschufen? Und siehe da, er ist ein
offenkundiger Widerstreiter. 78 Und er macht Uns ein Gleichnis und
vergisst seine eigene Erschaffung. Er spricht: „Wer kann die Gebeine
beleben, wenn sie verfault sind?“
362
Tafsir zur Sure Ya Sin von Muhammad Ali As-Sabuni
...Dann tadelt Er sie und weist sie zurecht, weil sie dem Schlimmsten an
Fehlgehen und Abweichen vom geraden Weg nachgehen: Wegen ihrer Anbetung
von Götzen und Götzenbildern, die weder hören noch irgendetwas nützen; Er
spricht:
*(Und sie haben sich anstelle Allahs Götter genommen, damit ihnen vielleicht
geholfen wird)*, d. h. die Götzendiener beten Götter aus Stein an in der
Hoffnung, dass sie von ihnen beschützt werden, und dabei sind diese Götter aus
Stein taub und stumm und vermögen weder das Bittgebet zu hören, noch, wenn
sie angerufen werden, zu antworten.
*(und doch sind sie für diese ein dienstbereites Heer)*, d. h. diese Götzendiener
sind wie ein dienstbereites Heer für ihre Götzenbilder in ihrem Fanatismus für
sie, und wie sie sie verteidigen und ihnen geistige und finanzielle Opfer darbieten
- und dies, obwohl sie in keinster Weise Nutzen daran haben.
Qatada hat gesagt:
„Die Götzenanbeter setzen sich für die Götzen im irdischen Leben ein, obwohl sie
für sie nichts Gutes herbeiführen und auch nichts Schlechtes von ihnen abwenden
- sie sind ja nur Götzenbilder. Die Götzenanbeter sind so, als wenn sie Diener
wären.“313
Al-Qurtubi hat gesagt:
313 Diese Interpretation ist jene, welcher at-Tabari den Vorzug gibt; siehe Tafsir at-Tabari
363
Yā Sīn
„Das bedeutet, dass sie diese Zeichen Unserer Allmacht gesehen haben und sich
dann trotzdem Götter außer Uns genommen haben, die grundsätzlich nicht fähig
sind, irgend etwas zu tun - die Götzendiener beschützen sie und verteidigen sie;
so haben die Götzendiener die Stellung eines Heeres, und die Götzenbilder sind
nicht fähig, ihnen zu helfen.“314
*(Lass dich nicht durch ihre Worte betrüben)*, d. h. sei nicht traurig darüber, o
Muhammad, dass sie dich der Lüge zeihen und dich beschuldigen, ein Dichter
oder Zauberer zu sein...Dies ist eine Tröstung für den Propheten, Friede sei mit
ihm; und hiermit ist auch die Rede beendet.
Dann spricht Allah der Erhabene:
*(Siehe, Wir wissen, was sie verbergen und offenkundig tun)*, d. h. Wir wissen
sehr wohl, was sie in ihren Brüsten verbergen und was sie an Worten und Taten
sehen lassen, und entsprechend vergelten Wir es ihnen; und es genügt, dass dein
Herr der Zeuge über alle Dinge ist.
...Dann bringt Er das deutliche Indiz für die Auferstehung, indem Er spricht:
*(Sieht denn der Mensch nicht, dass Wir ihn aus einem Samentropfen
erschufen?)*
Dies ist eine rhetorische Frage, die einen Tadel und Vorwurf ausdrückt:
Wirft denn dieser Mensch, der Kufr begeht, nicht einen nachdenklichen Blick
darauf, - und denkt er denn nicht nach über die Allmacht Allahs, um so zu
erkennen -, dass Wir ihn aus einem so verächtlichen und armseligen Ding wie
364
Tafsir zur Sure Ya Sin von Muhammad Ali As-Sabuni
den Samentropfen, dem „Sperma“, erschaffen haben, der aus einem Ort
herauskommt, aus dem Unreinheit austritt?!
*(Und siehe da, er ist ein offenkundiger Widerstreiter)*, d. h. und siehe da, er ist
ein hartnäckiger Bestreiter und disputiert auf nichtige Art und Weise - er streitet
mit seinem Herrn und verleugnet Dessen Allmacht und erklärt die Auferstehung
für Lüge. Ist denn der Gott, der fähig ist, den Menschen aus einem Samentropfen
zu erschaffen, nicht dazu in der Lage, den Menschen ein weiteres Mal bei der
Auferstehung zu erschaffen?
*(Und er macht Uns ein Gleichnis und vergisst seine eigene Erschaffung)*, d. h.
dieser Kafir macht Uns das Gleichnis mit dem verfaulten Knochen, und hält es für
unwahrscheinlich, dass Allah die Schöpfung des Menschen wiederholt, nachdem
dieser gestorben und zu nichts geworden ist - und vergisst dabei, dass Wir ihn
aus einem toten Samentropfen erschaffen haben, den Wir lebendig gemacht
315 Im Bahr heißt es: Es wird auch berichtet, dass „Al-'As bin Wael“ der Anlass für die
Offenbarung war. Jedoch ist es wohl eher richtig, dass „Ubajj bin Chalaf“ der
Offenbarungsanlass war. Siehe auch den vorangegangenen Abschnitt Anlass für die
Offenbarung.
365
Yā Sīn
haben. Er vergisst seine wunderbare Erschaffung und seinen merkwürdigen
Anfangszustand, wobei doch die Antwort auf seine Frage in ihm selbst liegt.
*(Er spricht: „Wer belebt die Gebeine, wenn sie verfault sind?“)*, d. h. dieser
Kafir spricht: „Wer soll Knochen beleben, die bis zum äußersten verwest, klein
zerstückelt und zerstört sind?“
As-Sawi hat gesagt:
„Dies bedeutet: Der Kafir führt einen merkwürdigen Disput, der genauso
erstaunlich ist, wie das Gleichnis selber, indem er Unsere Fähigkeiten mit den
Fähigkeiten der Geschöpfe vergleicht.“316
79 Sprich: „Er, Der sie das erste Mal erschuf - Er wird sie beleben;
denn Er kennt jegliche Schöpfung; 80 Er, Der für euch aus den grünen
Bäumen Feuer hervorbringt, so dass ihr es davon anzündet. 81 Ist Er,
Der die Himmel und die Erde erschaffen hat, nicht mächtig genug,
ihresgleichen zu erschaffen?“ Doch, und Er ist der Erschaffer, der
Allwissende. 82 Wenn Er ein Ding will, lautet sein Befehl nur: „Sei!“ -
366
Tafsir zur Sure Ya Sin von Muhammad Ali As-Sabuni
und es ist. 83 Also gepriesen sei Der, in Dessen Hand die Herrschaft
über alle Dinge ruht und zu Dem ihr zurückkehrt!
*(Sprich: „Er, Der sie das erste Mal erschuf - Er wird sie beleben...)*, d. h.
sprich, o Muhammad, um damit diesen Kafir und seine Gesinnungsgenossen zum
Schweigen zu bringen und zu tadeln: „Der wird sie erschaffen und wieder zum
Leben erwecken, Der sie aus dem Nichts neu erschaffen hat. So ist Der, Der sie
zum ersten Mal erschuf, auch fähig, es wieder zu tun,
*(Er, Der für euch aus den grünen Bäumen Feuer hervorbringt)*, d. h. Der mit
Seiner Allmacht für euch aus den grünen Bäumen Feuer machte, welches Bäume
verbrennen kann. Er kann machen, was er will; und ebenso kann er die verwesten
Knochen beleben und zu einer neuen Schöpfung zusammenfügen.317
Abu Hayyan hat gesagt:
„Allah der Erhabene erwähnt ihnen hier etwas, was noch erstaunlicher ist, als die
Erschaffung des Menschen aus einem Samentropfen - nämlich die
Hervorbringung einer Sache aus ihrem Gegenteil, was das aller Wunderbarste ist:
das Entzünden des Feuers aus Grünem - Siehst du nicht, dass Wasser das Feuer
löscht, und trotzdem kommt das Feuer aus etwas hervor, was Wasser enthält. Die
Beduinen entzünden das Feuer, indem sie das Holz von zwei Baumarten, March
367
Yā Sīn
und 'Ufar, gegeneinander reiben. Und in einem ihrer Sprichwörter heißt es: „In
jedem Ding liegt Feuer, aber im March und Ufar liegt mehr davon“.“318
Und wahrlich, der Dichter, der das Folgende gesagt hat, hat etwas Richtiges
gesagt:
Die Vereinigung des Gegensätzlichen gehört zu den Geheimnissen Seiner
Allmacht,
In diesen Wolken ist Wasser und ist Feuer.
*(so dass ihr es davon anzündet)*, d. h. und siehe, ihr zündet mit diesen grünen
Bäumen Feuer an.
*(...Ist Er, Der die Himmel und die Erde erschaffen hat, nicht mächtig genug,
ihresgleichen zu erschaffen?“)*, d. h. ist nicht Der, Der die Himmel und die Erde
mit ihren gewaltigen und großartigen Beschaffenheiten und ihren großen Massen
geschaffen hat, fähig, die Körper der Kinder Adams neu zu erschaffen, nachdem
sie schon vergangen sind?
*(Doch, und Er ist der Erschaffer, der Allwissende)*, d. h. doch, Er ist Derjenige,
Der fähig dazu ist, denn Er ist schließlich der perfekte Schöpfer und Former
Seiner Schöpfung und Der, Der über alles Bescheid weiß.
368
Tafsir zur Sure Ya Sin von Muhammad Ali As-Sabuni
*(Wenn Er ein Ding will, lautet sein Befehl nur: „Sei!“ - und es ist)*, d. h. für
Ihn - Er ist mächtig und erhaben - ist nichts schwierig, denn Sein Befehl ist nur ein
einziges Wort; wenn Er ein Ding wünscht. Wenn Allah ein Ding wünscht, so ist es
- ohne jegliche Mühe oder Anstrengung von Ihm.
*(Also gepriesen sei Der, in Dessen Hand die Herrschaft über alle Dinge ruht)*,
d. h. der gewaltige, großartige Gott ist frei von jeglicher Eigenschaft der
Unvollkommenheit, und Er ist hoch gepriesen. Er ist Der, in Dessen Hand das
große Reich ist, und Der die vollkommene Allmacht über alle Dinge besitzt.
*(und zu Dem ihr zurückkehrt)*, d. h. und zu Ihm allein ist die Rückkehr der
Geschöpfe zur Abrechnung und Belohnung bzw. Bestrafung...
Allah der Erhabene beendet die edle Sure mit diesem wunderbaren Abschluss,
der auf die vollkommene Allmacht und die hocherhabene Majestät der
Herrschaftsgewalt hinweist, die einzig und allein Ihm, dem Schöpfer des
Universums, gehört.
36.2.6.4 Anmerkung zur Frage, ob der Prophet (Allahs Segen und Heil auf ihm) die
Dichtkunst beherrschte
Ibn Kathir hat gesagt:
„Der Prophet (Allahs Segen und Heil auf ihm) rezitierte zur Zeit der
Grabenschlacht die folgenden Gedichtverse von Ibn Rawaha319:
„O Allah, wärst nicht Du,
wären wir nicht rechtgeleitet
...“.
319 ein Gefährte des Propheten (Allahs Segen und Heil auf ihm)
369
Yā Sīn
Und am Tag von Hunain320 sagte er (Allahs Segen und Heil auf ihm), während er
auf seiner Mauleselin saß:
„Ich bin der Prophet, keine Lüge, ich bin der Sohn von Abdulmuttalib“.
Und einmal hat der Prophet (Allahs Segen und Heil auf ihm) gesagt:
„Du bist nur ein verletzter, blutender Finger - auf dem Weg Allahs ist ihm das
passiert.“, usw.
(Im Arabischen haben die drei oben genannten Sätze des Propheten (Allahs Segen
und Heil auf ihm) Gedichtsform.)
All dies war vom Propheten (Allahs Segen und Heil auf ihm) nicht als Dichtung
beabsichtigt. Er ist lediglich ohne Absicht in die Sprache der Dichtkunst geglitten,
was der Quranvers *(Und Wir lehrten ihn nicht die Dichtkunst, noch ziemte sie
sich für ihn.)* bestätigt.“321
***
Mit der Hilfe Allahs des Erhabenen ist die Übersetzung zum Kommentar zur Sure „Ya
Sin“ abgeschlossen worden.
320 Die Schlacht von Hunain fand nach der kampflosen Eroberung Mekkas statt.
321 Mukhtasar Ibn Kathir
370
Literaturverzeichnis zum Kapitel 36 (Yā Sin)
[AS-SABUNI] (in arab. Sprache)
Muhammad Ali As-Sabuni, „Safwat at-Tafasir“, dreibändiger
Qurankommentar, 4. Auflage, Verlag: Dar al-Quran al-Karim, Beirut, 1402
n. H. (1981 n. Chr.)
[AZZINDANI] (deutsche Synchronisation des arab. Originals)
„Dies ist die Wahrheit - Eine Beweisführung für die Wahrheit des Islam
anhand moderner naturwissenschaftlicher Entdeckungen“
(Scheich Abdulmajid Azzindani spricht mit bekannten
Naturwissenschaftlern; VHS, 4 Kassetten), Islamisches Zentrum Karlsruhe
(Neisserstr.10, 76139 Karlsruhe, Tel./Fax. 0721/678779), 1.Auflage, 1998
Neuauflage als DVD mit dem Namen "Koran und Wissenschaft", 2004,
Verlag: DIdI, Karlsruhe; Auf dem Internet z.B. unter:
https://www.youtube.com/watch?v=payCkUHcrhs
322 nach Hidschra; hiermit ist die islamische Zeitrechnung gemeint, welche mit der
Auswanderung nach Medina beginnt und nach Mondmonaten gerechnet wird.
371
Yā Sīn
[KHAFAGY 95] (ins Deutsche übersetzt)
Khafagy, Abdulhalim; „An meine gläubige Schwester...33 Briefe über Seele
und Paradies“; SKD Bavaria Verlag & Handel; München, 1995
[MUHAMMAD N. YASIN] (in arab. Sprache)
Dr. Muhammad Na'im Yasin; „Al-Iman - arkanuhu, haqiqatuhu,
nawaquduhu“ (Der Iman - die einzelnen Imanartikel, das Wesen des Iman,
was nicht mit dem Iman zu vereinbaren ist); ...
[MUSLIM] (in arab. Sprache)
Imam Abu al-Husain Muslim ibn al-Hadschadsch ibn Muslim (gest. 261 n.
H.), „Al-Dschami' as-Sahih“ (bekannt unter dem Namen „Sahih Muslim“);
Dar-ul-ma'rifa; Beirut, Libanon
[MUSLIM, NAWAWI] (in arab. Sprache)
„Sahih Muslim mit Erläuterung von Nawawi“; Verlag: Dar ar-Rayan; Masr
ad-dschadida, Auflage 1408 n. H. (1986 n. Chr.)
[RASSOUL1998] (in deutscher Sprache)
Muhammad Rassoul; „Von den Wundern des Propheten Muhammad
(Allahs Segen und Heil auf ihm)“, IB Verlag Islamische Bibliothek
Gemeinnützige Gesellschaft mbH, Köln, 1. Auflage, 1419 n. H. (1998
n. Chr.), ISBN 3-8217-0181-1
[SAIDHAWWA1] (in arab. Sprache)
Said Hawwa; „Allah dschalla dschalaluhu“ (Allah der Erhabene), aus der
Reihe: „Zielgerichtete Untersuchungen über: 1. Allah, 2. der Gesandte, 3.
der Islam“; 3. Auflage; Verlag: darul-kutub al-'ilmiyya; Beirut, Libanon;
1981
[SAIDHAWWA2] (in arab. Sprache)
Said Hawwa; „Ar-Rasul“ (Der Gesandte), aus der Reihe: „Zielgerichtete
Untersuchungen über: 1. Allah, 2. der Gesandte, 3. der Islam“; 3. Auflage;
Verlag: maktaba wahba; Kairo; Tel. 937470
[SAIDHAWWA3] (in arab. Sprache)
Said Hawwa, „Al-Asas fit-Tafsir“, Qurankommentar in 11 Bänden; 4.
Auflage, 1414 n. H. (1993 n. Chr.), Dar Al-Salam, Kairo
[ZAIDAN] (in deutscher Sprache)
Amir M.A. Zaidan, „Al-‘Aqida – Einführung in die zu verinnerlichenden
Inhalte des Islam“, Muslim-Studenten-Vereinigung in Deutschland e.V.,
Marburg, 1997
372
37 As-Sāffāt
Ibn Kathir: Die Sure ist mekkanisch.
37.1 Die Bekanntgabe, dass der Schöpfer der Welten der einzig
anzubetende Gott ist [37:1-5]
Bei den Sich-Reihenden in Reihen [37:1]
und denen, die grob zurechtweisen [37:2]
323 Dies berichtete Nasa'i(826). Albani erklärte den Hadith für gesund (sahih).
324 d.h. die im Gegensatz zu den kurzen Suren am Ende des Korans relativ lange Sure As-
Sāffāt
325 [As-Sindi], Erläuterung zu Hadith Nr.826
373
As-Sāffāt
und denen, die Ermahnung verlesen!
[37:3]
Wahrlich, euer Gott ist Einzig [37:4],
Herr der Himmel und der Erde und all
dessen, was zwischen beiden ist, und der
Herr aller Orte der Aufgänge (von Sonne,
Mond und Sternen). [37:5]
Für die Menschen ist es jedoch nur erlaubt, bei Allah zu schwören:
374
Die Bekanntgabe, dass der Schöpfer der Welten der einzig anzubetende Gott ist
[37:1-5]
Gesandten Allahs (s.a.s.) sagte: "Wer bei etwas anderem als bei Allah schwört, der
hat Götzendienst begangen"."326
Ibn Kathir:
رضي اهلل، عن عبد اهلل بن مسعود، عن مسروق،ُّحى َ عن أِب الض، عن اْلعمش،قال سفيان الثوري
ِ الز ِاجر ِ َّ ﴿ و:عنه أنه قال
، املَلئكة:ات َز ْجًرا ﴾ وهي َ الصافَّات
َ َّ َ ﴿ ف، املَلئكة:صفًّا ﴾ وهي َ
ِ ﴿فَالتَّالِي
. املَلئكة:ات ِذ ْكًرا﴾ هيَ
Sufjan ath-Thauri berichtet von Abdullah ibn Mas'ud (r.): "Bei den Sich-
Reihenden in Reihen [37:1] - damit sind die Engel gemeint,
und denen, die grob zurechtweisen [37:2] - damit sind die Engel gemeint,
und denen, die Ermahnung verlesen! [37:3] - damit sind die Engel gemeint".
Entsprechendes sagten hierzu: Ibn Abbas, Masrūq, Said ibn al-Dschubair, Ikrima,
Mudschahid, as-Suddijj, Qatada und Rabi' ibn Anas.
Qatada: Die Engel bilden Reihen im Himmel.
326 Dies berichtete Abu Dawud(3251). Albani erklärte den Hadith für gesund (sahih).
375
As-Sāffāt
einem Gebetsplatz gemacht worden, und ihre Erde ist für uns eine Reinigung, wenn
wir kein Wasser finden". Und er erwähnte noch eine weitere Eigenschaft".327
376
Die Ausschmückung des untersten Himmels mit Himmelskörpern, die einen
Schutz gegen Satane bilden [37:6-10]
einem Mittel zur Vernichtung der Satane gemacht, und für sie haben Wir die
Strafe des flammenden Feuers bereitet. [67:5]
und
Wahrlich, Wir haben Türme in den Himmel gesetzt und ihn für diejenigen, die
ihn anschauen, ausgeschmückt. (16) Und Wir haben ihn vor jedem verfluchten
Satan bewahrt (17); außer vor jenem, der heimlich lauscht, (und den) dann eine
wirkungsvolle Flamme verfolgt. (18) [15:16-18]
die einen Schutz vor jedem aufrührerischen Satan bilden. [37:7] Sie können
nichts bei den höheren Bewohnern erlauschen, und sie werden von allen Seiten
beworfen [37:8] als Ausgestoßene; und für sie ist eine dauernde Strafe
(vorgesehen) [37:9] - mit Ausnahme dessen, der etwas aufschnappt, doch ihn
verfolgt ein durchbohrender Schweifstern. [37:10] - Siehe hierzu den Tafsir zu
[15:17-18] in Band 6.
Dort wird auch die folgende Überlieferung von Tabari angeführt:
ثنا اْلعمش: قال، ثنا عبد الواحد بن زياد: قال، ثنا عفان بن مسلم: قال،حدثنا احلسن بن ُممد
: قال، عن ابن عباس،عن سعيد بن جبْي
فيصيب، فْيمى بالشهاب، فينفرد املارد منها فيعلو: قال،تصعد الشياطني أفواجا تسرتق السمع
إنه كان من: فيقول، فيلتهب فيأيت أصحابه وهو يلتهب، أو حيث شاء اهلل منه، جبهته أو جنبه
، فيزيدون عليه أضعافه من الكذب، فيذهب أولئك إل إخواهنم من الكهنة: قال، اْلمر كذا وكذا
. فإذا رأوا شيئا مما قالوا قد كان ص ّدقوهم ِبا جاءوهم به من الكذب،فيخربوهنم به
Ibn Abbas sagte: „Die Teufel steigen in Scharen auf, um etwas heimlich zu erlauschen.
Dann bleibt der Widerspenstigste von ihnen übrig und kommt hoch. Daraufhin wird er
mit Sternschnuppen beschossen, wobei er vorne oder seitlich oder wo Allah es will,
getroffen wird. Er fängt an zu brennen und kommt in diesem brennenden Zustand zu
seinen Gefährten und sagt, dass die Angelegenheit so und so war. Daraufhin gehen diese
zu ihren Brüdern von den Wahrsagern, wobei sie ein Mehrfaches davon an Lüge
hinzufügen und dies diesen dann mitteilen. Wenn sie nun etwas von dem tatsächlich
377
As-Sāffāt
sehen, was sie sagten, so haben sie bereits zuvor dem Glauben geschenkt, womit sie an
Lüge zu ihnen gekommen sind".
378
Die Ankündigung der Wiederauferstehung und Versammlung am Tag der
Auferstehung [37:11-21]
ihr für gelogen hieltet.“ [37:21]
فاستفت يا ُممد هؤَلء املشركني الذي يحنكرون: صلَّى اهلل َعلَْي ِه َو َسلَّم
َ يقول تعال ذكره لنبيه ُممد
أخل حقهم أشد أم خلق: أهم أشد خلقا؟ يقول:فس ْلهم
َ : يقول:البعث بعد املمات والنشور بعد البَلء
من عددنا خلقه من املَلئكة والشياطني والسموات واْلرض؟
َ أه ْم أ َش ُّد َخلْقا ْأم َم ْن
.ع َد ْدنَا"؟ ُ ":وذحكر أن ذلك ِف قراءة عبد اهلل بن مسعود
Allah der Erhabene sagt zu Seinem Propheten (s.a.s.): "O Muhammad, frag diese
Götzendiener, die die Auferstehung nach dem Tod leugnen [...], ob sie denn eine
gewaltigere Schöpfung sind oder diejenigen, die Wir aufzählen von Seinen
Geschöpfen an Engeln und Teufeln und den Himmeln und der Erde?!" Und es
wird in diesem Zusammenhang folgende Lesart dieses Koranteilverses von Ibn
Mas'ud berichtet:
ob sie eine gewaltigere Schöpfung sind oder أه ْم أ َش ُّد َخلْقا ْأم َم ْن َع َد ْدنَا"؟
ُ"
die, die Wir aufgezählt haben?
Ibn Kathir: D.h. frage diejenigen, die die Auferstehung leugnen: "Wer ist denn
schwerer zu erschaffen: ihr oder die Himmel und die Erde und was dazwischen
ist an Engeln und Dschinnen und gewaltigen Geschöpfen?" [...] Denn sie geben zu,
dass diese Geschöpfe eine größere Schöpfung als sie selbst darstellen.
Ibn Kathir: Daraufhin macht Er klar, dass sie aus etwas Schwachem erschaffen
wurden: "Denn Wir haben sie aus formbarem Lehm erschaffen". [37:11]
379
As-Sāffāt
Sprich: ”Ja; und dabei werdet ihr gedemütigt.“ [37:18] - Ibn Kathir: D.h. sprich zu
ihnen, o Muhammad: "Ja, ihr werdet am Tag der Auferstehung erweckt werden,
nachdem ihr zu Erde und Knochen geworden seid, und dabei werdet ihr
gedemütigt (arab. dākhirūn) [37:18], d.h. niedrig sein unter der gewaltigen Macht
(Allahs), wie Allah, der Erhabene, entsprechend sagt:
Und alle sollen niedrig (arab. dākhirīn) zu Ihm kommen. [27:87] und Die aber,
die zu überheblich sind, um Mir zu dienen, werden gedemütigt (arab. dākhirīn)
in die Hölle eintreten.[40:60]
Es wird nur ein einziger Schrei sein, und siehe, schon schauen sie zu. [37:19]
Und sie werden sagen: ”O wehe uns! Das ist der Tag des Gerichts.“ [37:20] ”Das
ist der Tag der Entscheidung, den ihr für gelogen hieltet.“ [37:21] - Siehe hierzu
die Erläuterungen zu [36:49-53]
380
Wie die Götzendiener im Jenseits zur Rechenschaft gezogen werden [37:22-39]
”Was ist euch, dass ihr einander
nicht helft?“
[37:25] Nein, heute ergeben sie sich.
[37:26]
Und sie wenden sich einander zu
und fragen sich gegenseitig. [37:27]
Sie werden sagen: ”Wahrlich, ihr
pflegtet von rechts zu uns zu
kommen.“ [37:28]
Jene werden antworten: ”Nein, ihr
wart keine Mu'minūn. [37:29]
Und wir hatten keine Macht über
euch; ihr aber wart übertretende
Leute. [37:30]
Nun hat sich das Wort unseres Herrn
gegen uns erfüllt. Wir werden gewiss
(die Strafe) kosten müssen. [37:31]
Und wir verführten euch, weil wir
selbst Irrende waren.“ [37:32]
An jenem Tage werden sie alle
Teilhaber an der Strafe sein. [37:33]
So verfahren Wir mit den
Schuldigen [37:34];
denn als zu ihnen gesprochen wurde:
”Es ist kein Gott außer Allāh“, da
verhielten sie sich hochmütig [37:35]
381
As-Sāffāt
und die Gesandten bestätigt. [37:37]
Ihr werdet sicher die peinvolle Strafe
kosten. [37:38]
Und ihr werdet nur für das, was ihr
selbst gewirkt habt, belohnt werden.
[37:39]
und führt sie zum Weg des Höllenfeuers. [37:23] - Ibn Kathir: Entsprechend sagt
Allah, der Erhabene: Und Wir werden sie am Tage der Auferstehung
versammeln, auf ihren Angesichtern, blind, stumm und taub. Ihre Herberge
wird die Hölle sein; jedes Mal, wenn es (das Feuer) nachlässt, werden Wir die
Flamme noch stärker anfachen. [17:97]
Und haltet sie an; denn sie sollen befragt werden.“ [37:24] - Ibn Kathir: D.h.
haltet sie an, damit sie über ihre Taten und Worte im Diesseits befragt werden.
Dahak berichtet von Ibn Abbas: "D.h. nehmt sie gefangen, sie werden zur Rechenschaft
gezogen".
”Was ist euch, dass ihr einander nicht helft?“ [37:25] - Ibn Kathir: Abdullah ibn
al-Mubarak berichtet von Uthman bin Zā'ida: Das erste, nach dem ein Mann
befragt wird, ist, wer mit ihm zusammensaß. Danach werden sie mit den
folgenden Worten getadelt: ”Was ist euch, dass ihr einander nicht helft?“ [37:25],
d.h. da ihr behauptet habt, dass ihr alle siegen werdet.
Nein, heute ergeben sie sich. [37:26] - Ibn Kathir: D.h. sie sind dem Befehl Allahs
ausgeliefert, von dem sie nicht abweichen (können).
382
Wie die Götzendiener im Jenseits zur Rechenschaft gezogen werden [37:22-39]
Und sie wenden sich einander zu und fragen sich gegenseitig. [37:27] - Ibn
Kathir sagt hierzu sinngemäß: D.h. sie streiten und beschimpfen sich gegenseitig
sowohl am Tag der Auferstehung als auch in den Tiefen der Hölle: Wenn sie
miteinander im Feuer streiten, werden die Schwachen zu den Hochmütigen
sagen: ”Wir waren ja eure Anhänger; werdet ihr uns deshalb nicht einen Teil
des Feuers abnehmen?“ (47) Jene, die hochmütig waren, werden sagen: ”Wir
sind alle darin. Allāh hat nun zwischen den Menschen gerichtet.“ (48) [40:47-48]
und
Und könntest du nur sehen, wie sich die Ungerechten wechselseitig die Schuld
zuweisen, wenn sie vor ihren Herrn gestellt werden! Diejenigen, die als
schwach erachtet waren, werden dann zu denen, die hochmütig waren, sagen:
”Wäret ihr nicht gewesen, wären wir ganz gewiss Mu'minūn geworden.“ [34:31]
Jene, die hochmütig waren, werden zu denen, die unterdrückt waren, sagen:
”Waren wir es etwa, die euch von der Rechtleitung abhielten, nachdem sie zu
euch gekommen war? Nein, ihr selbst wart die Schuldigen.“ [34:32] Und jene,
die unterdrückt waren, werden zu denen, die hochmütig waren, sagen: ”Nein,
aber es war (euer) Ränkeschmieden bei Nacht und Tag, als ihr uns befahlt, Kufr
gegenüber Allāh begehen und Ihm Götter zur Seite zu setzen.“ Und in ihrem
Innern werden sie von Reue erfüllt sein, wenn sie die Strafe sehen; und Wir
werden Fesseln um die Nacken der Kāfirūn legen. Sie werden nur für das
entlohnt werden, was sie getan haben. [34:33]
Ibn Kathir: Dort werden sie ihnen sagen:
”Wahrlich, ihr pflegtet von rechts zu uns zu kommen.“ [37:28] - Ibn Abbas
sinngemäß: D.h. ihr habt uns gezwungen, weil wir schwach und ihr stark wart.
Mudschahid: D.h. bzgl. der Wahrheit. Dies sagen die Kafirun zu den Teufeln.
Qatada: "Die Menschen werden zu den Dschinnen sagen: ”Wahrlich, ihr pflegtet
von rechts zu uns zu kommen.“ [37:28], d.h. vom Guten, d.h. ihr pflegtet uns
davon abzuhalten, Gutes zu tun". Entsprechendes sagte al-Hasan (al-Basri) hierzu.
Ibn Zaid: D.h. ihr habt euch zwischen das Gute und zwischen uns gestellt. Ihr habt
uns vom Islam, dem Imān und den guten Taten, zu denen wir aufgerufen wurden,
abgehalten.
383
As-Sāffāt
Ikrima: ”Wahrlich, ihr pflegtet von rechts zu uns zu kommen.“ [37:28] , d.h. von
der Seite, von der wir euch vertrauten.
Jene werden antworten: ”Nein, ihr wart keine Mu'minūn. [37:29] Und wir hatten
keine Macht über euch; ihr aber wart übertretende Leute. [37:30] - Ibn Kathir
sagt sinngemäß: D.h. die Kāfirūn-Führer von den Dschinnen und den Menschen
werden zu den schwachen Kāfirūn (sinngemäß) sagen: "Eure Herzen waren
schlecht, deswegen habt ihr nicht auf die Propheten gehört und Kufr begangen.
Und wir hatten auch keinerlei Beweis für das, wozu wir euch aufgerufen haben."
Nun hat sich das Wort unseres Herrn gegen uns erfüllt. Wir werden gewiss (die
Strafe) kosten müssen. [37:31] Und wir verführten euch, weil wir selbst Irrende
waren.“ [37:32] - Ibn Kathir: Dies sagen die Führer zu den Schwachen.
An jenem Tage werden sie alle Teilhaber an der Strafe sein. [37:33] - Ibn Kathir
sinngemäß: D.h. alle, die Führer und die Schwachen unter den Kafirun sind im
Feuer.
384
Die Paradieswonnen für die aufrichtigen Mu'minūn und die Vergeltung für die
Kāfirūn - ein Mu'min sieht aus dem Paradies heraus, wie sein ungläubiger
Gefährte aus dem Diesseits nun in Mitten der Hölle brennt [37:40-61]
[37:45]
(Er ist) weiß und wohlschmeckend für die
Trinkenden. [37:46]
Er wird keinen Rausch (arab. ghaul 328 )
erzeugen, noch werden sie davon müde
werden. [37:47]
Und bei ihnen werden (Keusche) sein, die
züchtig blicken und schöne große Augen
haben [37:48],
als ob sie verborgene Perlen wären. [37:49]
Und ein Teil von ihnen wird sich an die
anderen wenden, um sich gegenseitig zu
befragen. [37:50]
Einer von ihnen wird sagen: ”Ich hatte
einen Gefährten [37:51],
der zu fragen pflegte: »Hältst du
tatsächlich (die Auferstehung) für wahr?
[37:52]
Wenn wir tot sind und zu Staub und
Gebeinen geworden sind, dann sollen uns
(unsere Taten) wirklich vergolten
werden?«“ [37:53]
Er wird fragen: ”Wollt ihr (ihn) schauen?“
[37:54]
328 Tabari: ghaul , d.h. dass ihr Verstand abgetötet wird. [...] (Sprachlich) kann dieser aber
auch bedeuten, dass sie keinen Schaden dadurch nehmen. (D.h. ghaul kann in der
arabischen Sprache auch Schaden bedeuten).
385
As-Sāffāt
Dann wird er schauen und ihn inmitten
des Höllenfeuers sehen. [37:55]
Er wird sagen: ”Bei Allāh, beinahe hättest
du mich ins Verderben gestürzt. [37:56]
Und wäre nicht die Gnade meines Herrn
gewesen, hätte ich sicher zu denen gehört,
die (zum Feuer) gebracht werden. [37:57]
Ist es nicht so, dass wir nicht sterben
werden [37:58],
außer bei unserem ersten Tod? Und wir
sollen nicht bestraft werden. [37:59]
Wahrlich, das ist der gewaltige Gewinn.
[37:60]
Für solches wie dies denn mögen die
Wirkenden wirken.“ [37:61]
حدثنا إبراهيم بن، حدثنا حسان بن حسان، حدثنا ُيىي بن عبدك القزويِن:وقال ابن أِب حامت
عن زيد بن أِب أوَف، عن سعيد بن شرحبيل، حدثنا إبراهيم القرشي، حدثنا ُيىي بن معني،بشر
خرج علينا رسول اهلل صلى اهلل عليه وسلم فتَل هذه اْلية ﴿ َعلَى ُس ُرٍر ُمتَ َقابِلِي َن﴾ ينظر:قال
.بعضهم إلى بعض
386
Die Paradieswonnen für die aufrichtigen Mu'minūn und die Vergeltung für die
Kāfirūn - ein Mu'min sieht aus dem Paradies heraus, wie sein ungläubiger
Gefährte aus dem Diesseits nun in Mitten der Hölle brennt [37:40-61]
Zaid ibn Abi Aufā berichtet: "Der Gesandte Allahs (s.a.s.) kam zu uns heraus und
zitierte folgenden Koranvers: auf Ruhebetten einander gegenüber (sitzend) [37:44]
(und sagte erläuternd dazu:) "sie blicken sich gegenseitig an".329
während ein Becher aus unerschöpflicher Quelle unter ihnen die Runde macht.
[37:45] (Er ist) weiß und wohlschmeckend für die Trinkenden. [37:46] Er wird
keinen Rausch erzeugen, noch werden sie davon müde werden. [37:47] - Ibn
Kathir: Entsprechend sagt Allah, der Erhabene: Bedient werden sie von
Jünglingen, die nicht altern (17), mit Bechern und Krügen aus einer fließenden
Quelle. (18) Keinen Kopfschmerz werden sie davon bekommen, noch wird
ihnen das Bewusstsein schwinden. (19) [56:17-19]
Ibn Kathir sagt sinngemäß: Und so zeigt Allah auf, dass der Wein des Jenseits
keine schlechten Dinge in sich birgt so wie der Wein des Diesseits, der
beispielsweise Kopfschmerzen verursachen kann und den Verstand schwinden
läßt.
Ibn Kathir: ein Becher aus unerschöpflicher Quelle [37:45], d.h. Wein aus
fließenden Bächen, wobei sie nicht fürchten müssen, dass diese Quelle einmal
erschöpft sein wird.
Und bei ihnen werden (Keusche) sein, die züchtig blicken [37:48], - Ibn Kathir:
D.h. diese Paradiesbewohner haben keusche Frauen, die nur ihren Ehemann
anschauen. Dahingehend erläuterten dies Ibn Abbas, Mudschahid, Zaid bin
Aslam, Qatada u.a.
329 Dies berichtete Ibn Abi Hatim. Ibn Kathir: Dies ist ein gharib-Hadith. Buchari berichtet
den Hadith in seinem Buch
،) في ترجمة زيد بن أبي أوفى من طريق حسان بن حسان به383/3( ورواه البخاري في التاريخ الكبير
(d.h. so ähnlich wie: der Hadith wird nur über diese einzige Überliefererkette berichtet)
387
As-Sāffāt
und schöne große Augen haben [37:48] - Ibn Kathir sagt sinngemäß: Sie werden
beschrieben als sehr schöne Frauen, die, obwohl sie sehr schön sind, auch keusch
sind. So wird auch Yusuf (a.s.) beschrieben: Er war sehr schön, ging aber nicht auf
die Verführungsversuche von Sulaika ein. Und so beschreibt sie ihn vor den
anderen Frauen, nachdem sie ihn sahen, und ihn für einen Engel hielten, und sich
in die Hände schnitten, folgendermaßen: Sie sagte: ”Und dieser ist es, um
dessentwillen ihr mich getadelt habt. Ich habe allerdings versucht, ihn gegen
seinen Willen zu verführen, doch er bewährte sich. [12:32]
37.5.2 Ein Muslim im Paradies sieht, wie sein ehemaliger ungläubiger Gefährte
nun im Höllenfeuer ist
Und ein Teil von ihnen wird sich an die anderen wenden, um sich gegenseitig
zu befragen. [37:50] Einer von ihnen wird sagen: ”Ich hatte einen Gefährten
[37:51], der zu fragen pflegte: »Hältst du tatsächlich (die Auferstehung) für
wahr? [37:52] Wenn wir tot sind und zu Staub und Gebeinen geworden sind,
dann sollen uns (unsere Taten) wirklich vergolten werden?«“ [37:53] Er wird
fragen: ”Wollt ihr (ihn) schauen?“ [37:54] Dann wird er schauen und ihn
inmitten des Höllenfeuers sehen. [37:55] Er wird sagen: ”Bei Allāh, beinahe
hättest du mich ins Verderben gestürzt. [37:56] Und wäre nicht die Gnade
meines Herrn gewesen, hätte ich sicher zu denen gehört, die (zum Feuer)
gebracht werden. [37:57] Ist es nicht so, dass wir nicht sterben werden [37:58],
außer bei unserem ersten Tod? Und wir sollen nicht bestraft werden. [37:59]
Wahrlich, das ist der gewaltige Gewinn. [37:60] Für solches wie dies denn
mögen die Wirkenden wirken.“ [37:61]
Ibn Kathir führt folgende Überlieferung zur Erläuterung von Ibn Abi Hatim an:
Ibn Abi Hatim berichtet, dass Umar ibn حدثنا احلسن:وقال ابن أِب حامت
Abdurrahman al-Abār Abu Hafs Folgendes
sagte: "Ich fragte Ismail as-Suddijj nach der
حدثنا عمر بن عبد الرْحن،بن عرفة
Bedeutung der folgenden Koranverse: Einer von سألت:اْلبار أبو حفص قال
ihnen wird sagen: ”Ich hatte einen Gefährten :إْساعيل السدي عن هذه اْلية
ِ ِ ِ َ َ﴿ق
[37:51], der zu fragen pflegte: »Hältst du
tatsächlich (die Auferstehung) für wahr? [37:52], ٌ ال قَائ ٌل مْن حه ْم إ ِّين َكا َن ِيل قَ ِر
. ين
ني﴾ ? قال ِ ول أَئِنَّك لَ ِمن الْم
worauf er mir antwortete: "Warum fragst du َ صدِّقَ يَ حق ح َ َ ح
388
Die Paradieswonnen für die aufrichtigen Mu'minūn und die Vergeltung für die
Kāfirūn - ein Mu'min sieht aus dem Paradies heraus, wie sein ungläubiger
Gefährte aus dem Diesseits nun in Mitten der Hölle brennt [37:40-61]
danach?", worauf ich antwortete: "Ich habe dies : ما ذكرك هذا ؟ قلت: فقال يل:
zuletzt gelesen und ich wollte dich danach
fragen". Da sagte er: "So merke dir Folgendes: Es
قرأته آنفا فأحببت أن أسألك عنه؟
waren zwei Teilhaber vom Volk Israel, der eine كان شريكان ِف، أما فاحفظ:فقال
von ihnen war ein Mu'min und der andere ein أحدمها مؤمن واْلخر،بِن إسرائيل
Kāfir. Sie beendeten ihre Wirtschaftsteil-
haberschaft mit (einem Gewinn von) 6000
فافرتقا على ستة آَلف،كافر
Dinar330. Jeder von ihnen bekam 3000 Dinar. Sie كل واحد منهما ثَلثة آَلف،دينار
blieben jeder für sich für eine so lange ، فمكثا ما شاء اهلل أن ميكثا،دينار
Zeitspanne, wie Allah es wollte. Daraufhin trafen
sie sich. Der Kafir fragte dann den Mu'min: "Was
ما:مث التقيا فقال الكافر للمؤمن
hast du mit deinem Geld gemacht? Hast du es صنعت ِف مالك؟ أضربت به شيئا؟
irgendwie eingesetzt oder oder damit Handel
:أَترت به ِف شيء؟ فقال له املؤمن
getrieben?", worauf der Mu'min ihm sagte: "Nein.
Was hast du gemacht?", worauf er antwortete:
اشرتيت:َل فما صنعت أنت؟ فقال
"Ich habe damit ein Stück Boden mit Palmen, :به أرضا وخنَل ومثارا وأهنارا قال
Früchten und Bächen gekauft". Der Mu'min
: أو فعلت؟ قال:فقال له املؤمن
fragte nach: "So hast du es also gemacht?",
worauf er (d.h. der Kafir) sagte: "Ja". Daraufhin فرجع املؤمن حىت إذا كان الليل.نعم
ging der Mu'min zurück (nach Hause). Als es فلما،صلى ما شاء اهلل أن يصلي
schließlich Nacht wurde, betete der Mu'min so
انصرف أخذ ألف دينار فوضعها
viel, wie Allah es wollte, dass er betete. Als er
(den Gebetsplatz) verließ, nahm er 1000 Dinar, - اللهم إن فَلنا: مث قال،بني يديه
legte sie vor sich und sagte: "O Allah, der اشرتى أرضا-يعِن شريكه الكافر
Soundso" - wobei er seinen Teilhaber meinte, der
مث،وخنَل ومثارا وأهنارا بألف دينار
Kafir war - "hat ein Stück Boden mit Palmen,
Früchten und Bächen mit 1000 Dinar gekauft. Er اللهم إين،ميوت غدا ويرتكها
wird schließlich einmal (wörtl. morgen) sterben اشرتيت منك هبذه اْللف دينار
330 Goldtaler
389
As-Sāffāt
und dies alles zurücklassen. O Allah ich kaufe .أرضا وخنَل ومثارا وأهنارا ِف اْلنة
von Dir mit diesen 1000 Dinar ein Stück Boden
mit Palmen, Früchten und Bächen im Paradies".
مث أصبح فقسمها ِف:قال
Daraufhin teilte er sie (d.h. die 1000 Dinar) am مث مكثا ما شاء اهلل: قال.املساكني
nächsten Morgen unter den Bedürftigen auf. مث التقيا فقال الكافر،أن ميكثا
Danach blieben die beiden (Teilhaber) wieder für
، ما صنعت ِف مالك:للمؤمن
eine so lange Zeit, wie Allah es wollte,
voneinander fern. Schließlich trafen sie sich أضربت به ِف شيء؟ أَترت به ِف
(wieder). Da fragte der Kafir den Mu'min: "Was . َل فما صنعت أنت:شيء؟ قال
hast du mit deinem Geld gemacht? Hast du es
كانت ضيعيت قد اشتد علي:قال
irgendwie wirtschaftlich eingesetzt?" Er sagte:
"Nein. Was hast du gemacht?" Er antwortete: ، فاشرتيت رقيقا بألف دينار،مؤنتها
"Mein Gehöft [...], da kaufte für 1000 Dinar . ويعملون يل فيها،يقومون ِب فيها
Sklaven, die für mich dieses Gehöft betreuen und
. نعم: أوفعلت؟ قال:فقال له املؤمن
die für mich dort arbeiten". Der Mu'min
antwortete ihm: "Das hast du also gemacht?", فرجع املؤمن حىت إذا كان الليل:قال
worauf er sagte: "Ja". Daraufhin ging der Mu'min فلما،صلى ما شاء اهلل أن يصلي
zurück (nach Hause). Als es schließlich Nacht
انصرف أخذ ألف دينار فوضعها
wurde, betete der Mu'min so viel wie Allah es
wollte, dass er betete. Als er (den Gebetsplatz) - اللهم إن فَلنا: مث قال،بني يديه
verließ, nahm er 1000 Dinar, legte sie vor sich اشرتى رقيقا من-يعِن شريكه الكافر
und sagte: "O Allah, der Soundso" - wobei er
ميوت غدا،رقيق الدنيا بألف دينار
seinen Teilhaber meinte, der Kafir war - "hat für
1000 Dinar Sklaven von den irdischen Sklaven ، اللهم، أو ميوتون فيرتكونه،ويرتكهم
gekauft. Er wird schließlich (wörtl. morgen) وإين اشرتي منك هبذه اْللف
sterben und sie hinterlassen, oder aber sie
مث أصبح.الدينار رقيقا ِف اْلنة
werden sterben und ihn zurücklassen. O Allah,
ich kaufe von Dir für diese 1000 Dinar Sklaven im مث مكثا: قال.فقسمها ِف املساكني
Paradies. Daraufhin teilte er sie (d.h. die 1000 مث التقيا،ما شاء اهلل تعال أن ميكثا
Dinar) am nächsten Morgen unter den
Bedürftigen auf.
ما صنعت ِف:فقال الكافر للمؤمن
Danach blieben die beiden (Teilhaber) wieder für
مالك؟ أضربت به ِف شيء؟ أَترت
390
Die Paradieswonnen für die aufrichtigen Mu'minūn und die Vergeltung für die
Kāfirūn - ein Mu'min sieht aus dem Paradies heraus, wie sein ungläubiger
Gefährte aus dem Diesseits nun in Mitten der Hölle brennt [37:40-61]
eine solange Zeit, wie Allah es wollte, به ِف شيء؟ قال َل فما صنعت
voneinander fern. Schließlich trafen sie sich
(wieder). Da fragte der Kafir den Mu'min: "Was
أمري كله قد مت إَل شيئا:أنت؟ قال
hast du mit deinem Geld gemacht? Hast du es ، فَلنة قد مات عنها زوجها،واحدا
irgendwie wirtschaftlich eingesetzt? Hast du فجاءتِن هبا،فأصدقتها ألف دينار
damit Handel getrieben" Er sagte: "Nein. Was
hast du gemacht?" Er antwortete: "Ich hatte alles
: فقال له املؤمن.ومثلها معها
erreicht, außer einer Sache: Der Ehemann der فرجع املؤمن. نعم:أوفعلت؟ قال
Frau Soundso ist gestorben und ich habe diese حىت إذا كان الليل صلى ما شاء اهلل
Witwe mit 1000 Dinar als Brautgabe geheiratet.
Daraufhin brachte sie mir diese zurück und
فلما انصرف أخذ اْللف،أن يصلي
nochmal soviel". Der Mu'min antwortete ihm: ، فوضعها بني يديه،الدينار الباقية
"Das hast du also gemacht?", worauf er sagte:
يعِن شريكه- اللهم إن فَلنا:وقال
"Ja". Daraufhin ging der Mu'min zurück (nach
Hause). Als es schließlich Nacht wurde, betete
تزوج زوجة من أزواج الدنيا-الكافر
der Mu'min soviel wie Allah es wollte, dass er أو متوت،فيموت غدا فيرتكها
betete. Als er (den Gebetsplatz) verließ, nahm er
اللهم وإين أخطب إليك،فترتكه
die restlichen 1000 Dinar, legte sie vor sich und
sagte: "O Allah, der Soundso" - wobei er seinen هبذه اْللف الدينار حوراء عيناء ِف
Teilhaber meinte, der Kafir war - "hat eine Frau مث أصبح فقسمها بني.اْلنة
von den irdischen Ehefrauen geheiratet; und
فبقي املؤمن ليس: قال.املساكني
schließlich (wörtl. morgen) wird er sterben und
sie hinterlassen, oder sie wird sterben und ihn فلبس قميصا من: قال.عنده شيء
hinterlassen. O Allah, ich halte bei Dir mit diesen مث أخذ، وكساء من صوف،قطن
1000 Dinar um die Hand einer großäugigen
يعمل الشيء،مرا فجعله على رقبته
Paradiesjungfrau an. Daraufhin teilte er sie (d.h.
die 1000 Dinar) am nächsten Morgen unter den فجاءه: قال.وُيفر الشيء بقوته
Bedürftigen auf. Und so kam es, dass der Mu'min أتؤاجرين، يا عبد اهلل:رجل فقال
kein Geld mehr übrig hatte. Er trug dann ein
تقوم، شهرا بشهر،نفسك مشاهرة
Gewand aus Baumwolle und einen Überhang aus
Wolle, nahm einen [...] auf die Schulter, und على دواب يل تعلفها وتكنس
391
As-Sāffāt
arbeitete und grub damit, um als Tagelöhner فواجره: قال. نعم:َس ْرقينها؟ قال
seinen Unterhalt zu verdienen. Da kam (einmal)
ein Mann und sagte ihm: "O Diener Gottes,
يقوم، شهرا بشهر،نفسه مشاهرة
möchtest du gegen einen monatlichen Lohn für فكان صاحب: قال.على دوابه
mich arbeiten? Du müsstest meine Reittiere الدواب يغدو كل يوم ينظر إل
füttern und deren Stall reinigen". Er sagte: "Ja".
Und so war er gegen ein Monatsgehalt dem
، فإذا رأى منها دابة ضامرة،دوابه
Mann (wörtl. bei ihm) angestellt und kümmerte : مث يقول له،أخذ برأسه فوجأ عنقه
sich um dessen Tiere. Der Eigentümer der Tiere سرقت شعْي هذه البارحة؟ فلما رأى
kam jeden Morgen und schaute nach seinen
Tieren. Wenn er ein mageres Tier darunter
ْلتني:املؤمن هذه الشدة قال
entdeckte, packte er ihn (d.h. den Mu'min) am فْلعملن ِف أرضه،شريكي الكافر
Kopf und Hals und sagte ihm: "Hast du gestern
، فيطعمِن هذه الكسرة يوما
das Getreide von diesem (Tier) hier gestohlen?!"
.ويكسوين هذين الثوبني إذا بليا
Als der Mu'min diese Härte sah, sagte er (sich):
"Ich werde zu meinem (ehemaligen) Teilhaber فلما انتهى إل، فانطلق يريده:قال
gehen, der Kafir ist, und auf seinem Boden gegen فإذا قصر مشيد ِف،بابه وهو ممس
ein tägliches Brot arbeiten, und auf dass er mir
وإذا حوله البوابون فقال،السماء
diese beiden Gewänder ersetzt, wenn sie alt
geworden sind". Daraufhin ging er, um ihn zu استأذنوا يل صاحب هذا:هلم
treffen. Als er sein Tor erreichte [...], fand er sich ،القصر فإنكم إذا فعلتم سره ذلك
vor einem in den Himmel ragenden Palast und
انطلق إن كنت صادقا فنم:فقالوا له
umringt von Türstehern. Er sagte zu ihnen:
"Bittet für mich bei dem Besitzer dieses Schlosses . فإذا أصبحت فتعرض له،ِف ناحية
um Einlass. Wenn ihr dies tut, so wird es ihn فألقى نصف، فانطلق املؤمن:قال
freuen". Sie antworteten ihm: "Zieh einfach los,
. مث نام، ونصفه فوقه،كسائه ُتته
wenn du die Wahrheit sagst und schlaf in einer
Ecke. Trete dann am Morgen vor ihn". Daraufhin ،فلما أصبح أتى شريكه فتعرض له
ging der Mu'min los und warf die Hälfte seiner ،فخرج شريكه الكافر وهو راكب
Bekleidung unter sich und die Hälfte über sich
und schlief. Am nächsten Morgen ging er dann
فلما رآه عرفه فوقف عليه وسلم
zu seinem (ehemaligen) Teilhaber und wartete أمل تأخذ: مث قال له،عليه وصافحه
auf ihn. Sein Teilhaber, der Kafir war, kam auf
392
Die Paradieswonnen für die aufrichtigen Mu'minūn und die Vergeltung für die
Kāfirūn - ein Mu'min sieht aus dem Paradies heraus, wie sein ungläubiger
Gefährte aus dem Diesseits nun in Mitten der Hölle brennt [37:40-61]
einem Reittier sitzend heraus. Als er ihn sah, بلى:من املال مثل ما أخذت؟ قال
erkannte er ihn. Er hielt bei ihm an, grüßte ihn
und gab ihm die Hand. Dann sagte er ihm: "Hast
: قال.) وهذه حالك8( وهذه حايل
du nicht den gleichen Anteil vom Geld (d.h. :أخربين ما صنعت ِف مالك؟ قال
unserem Gewinn) genommen, wie ich es getan فما جاء بك؟: قال.َل تسألِن عنه
habe?" Er sagte: "Doch. Dies ist nun mein
Zustand und dies dein Zustand". Er sagte:
، جئت أعمل ِف أرضك هذه:قال
"Erzähle mir, was du mit deinem Geld gemacht ،فتطعمِن هذه الكسرة يوما بيوم
hast". Er antwortete: "Frag mich nicht danach". Er .وتكسوين هذين الثوبني إذا بليا
sagte: "Und was hat dich dann veranlasst zu
kommen?" Er sagte: "Ich bin gekommen, um auf
َل ولكن أصنع بك ما هو خْي:قال
deinem Land hier zu arbeiten, auf dass du mir ولكن َل ترى مِن خْيا،من هذا
jeden Tag ein Stück Brot gibst und mir zwei
حىت ختربين ما صنعت ِف مالك؟
solche Kleidungsstücke wie diese hier gibst,
wenn sie alt geworden sind". Er (d.h. der Kāfir)
املليء: من؟ قال: قال: أقرضته:قال
antwortete: "Nein, aber ich werde mit dir etwas . اهلل رِب: من؟ قال: قال.الوِف
Besseres machen als dies. Allerdings wirst du
وهو مصافحه فانتزع يده من:قال
von mir nichts Gutes sehen, bevor du mir nicht
gesagt hast, was du mit deinem Geld gemacht َ ﴿ أَئِن: مث قال،يده
َّك لَ ِم َن
أَئِ َذا ِمْت نَا َوحكنَّا تحَرابًا. نيِ الْم
hast". Er antwortete: "Ich habe es verliehen". Er َ صدِّق
َ ح
fragte: "Wem?", worauf er antwortete: "Dem, der
قال- ﴾ َو ِعظَ ًاما أَئِنَّا لَ َم ِدينحو َن
alles vollständig alles zurückzahlt". Er fragte:
"Wem?", worauf er antwortete: "Allah, meinem فانطلق:قال- ُماسبون:السدي
Herrn", während er ihm die Hand gab. Da zog er فلما رآه املؤمن: قال.الكافر وتركه
sie zurück und fragte daraufhin: »Hältst du
يعيش، رجع وتركه،ليس يلوي عليه
tatsächlich (die Auferstehung) für wahr? [37:52]
Wenn wir tot sind und zu Staub und Gebeinen ويعيش،املؤمن ِف شدة من الزمان
geworden sind, dann sollen uns (unsere Taten) : قال.الكافر ِف رخاء من الزمان
wirklich vergolten werden?« [37:53]. Daraufhin
فإذا كان يوم القيامة وأدخل اهلل
ging der Kafir weg und ließ ihn stehen. Als der
Mu'min sah, dass er nichts mehr von ihm wollte, مير فإذا هو بأرض،املؤمن اْلنة
393
As-Sāffāt
ging er zurück und ließ von ihm ab. Der Mu'min ملن هذا ؟: فيقول،وخنل ومثار وأهنار
erlebte nun eine harte Zeit und der Kafir lebte im
Wohlstand.
يا سبحان: فيقول. هذا لك:فيقال
Wenn dann der Tag der Auferstehung kommt اهلل! َأو بلغ من فضل عملي أن
und Allah den Mu'min ins Paradies eintreten مث مير فإذا:أثاب ِبثل هذا؟! قال
läßt, findet er sich auf einmal auf einem Stück
: فيقول،هو برقيق َل ُتصى عدهتم
Land, auf dem Palmen, Früchte und Bäche sind.
Da fragt er: "Wem gehört dies?", worauf ihm : فيقول. هؤَلء لك:ملن هذا؟ فيقال
geantwortet wird: "Dies gehört dir". Da sagt er: يا سبحان اهلل! أوبلغ من فضل
"O gepriesen sei Allah! Sind meine Taten so gut,
مث:عملي أن أثاب ِبثل هذا؟! قال
dass ich mit so etwas belohnt werde?!" Dann geht
er weiter und kommt an so vielen Sklaven vorbei, مير فإذا هو بقبة من ياقوتة ْحراء
deren Anzahl nicht zu erfassen ist. Da fragt er: ملن: فيقول، فيها حوراء عيناء،جموفة
"Wem gehört dies?", worauf ihm geantwortet
يا: فيقول. هذه لك:هذه؟ فيقال
wird: "Sie gehören dir". Da sagt er: "O gepriesen
sei Allah! Sind meine Taten so gut, dass ich mit سبحان اهلل! أوبلغ من فضل عملي
so etwas belohnt werde?!" Dann geht er weiter مث يذكر:أن أثاب ِبثل هذا؟! قال
﴿ إِ ِّين:املؤمن شريكه الكافر فيقول
und kommt an einer Kuppel aus Rubin (rotem
Juwel) vorbei, in der eine Paradiesjungfrau mit
großen Augen ist. Da fragt er: "Wem gehören َ ول أَئِن
َّك لَ ِم َن يَ حق ح. ين ٌ َكا َن ِيل قَ ِر
أَئِ َذا ِمْت نَا َوحكنَّا تحَرابًا. ني ِ الْم
diese?", worauf ihm geantwortet wird: "Sie
َ صدِّقَ ح
gehört dir". Da sagt er: "O gepriesen sei Allah! ِ
فاْلنة:َو ِعظَ ًاما أَئنَّا لَ َمدينحو َن ﴾ قال ِ
Sind meine Taten so gut, dass ich mit so etwas
belohnt werde?!" فْييه اهلل: قال. والنار هاوية،عالية
Dann erinnert sich der Mu'min an seinen من بني،شريكه ِف وسط اْلحيم
Wirtschaftsteilhaber, der Kafir war, und sagt: ، فإذا رآه املؤمن عرفه،أهل النار
. ت لَتح ْرِدي ِن ِ ِ
”Ich hatte einen Gefährten [37:51], der zu fragen
pflegte: »Hältst du tatsächlich (die َ فيقول ﴿ تَاللَّه إِ ْن ك ْد
Auferstehung) für wahr? [37:52] Wenn wir tot ت ِم َن ِ
َولَ ْوَل ن ْع َمةح َرِِّب لَ حكْن ح
إَِل. ني ِِ
َ أَفَ َما ََْن حن ِبَيِّت. ينَ ض ِرَ الْ حم ْح
sind und zu Staub und Gebeinen geworden
sind, dann sollen uns (unsere Taten) wirklich
ِ
vergolten werden?«“ [37:53] َ ِاْلول َوَما ََْن حن ِبحَع َّذب
إِ َّن. ني َ َم ْوتَتَ نَا
394
Die Vergeltung für die Ungerechten und Arten der Strafe in der Hölle - Die
meisten der Früheren sind Irre gegangen [37:62-74]
Und das Paradies liegt oben und die Hölle ist لِ ِمثْ ِل َه َذا. يم ِ
َه َذا َهلحَو الْ َف ْوحز الْ َعظ ح
فَ ْليَ ْع َم ِل الْ َع ِاملحو َن ﴾ ِبثل ما من
ganz unten. Da zeigt Allah ihm seinen
ehemaligen Teilhaber inmitten der Hölle unter
den Höllenbewohnern. Als der Mu'min ihn sieht, فيتذكر املؤمن ما مر: قال.عليه
erkennt er ihn und sagt: ”Bei Allāh, beinahe فَل يذكر،عليه ِف الدنيا من الشدة
hättest du mich ins Verderben gestürzt. [37:56]
Und wäre nicht die Gnade meines Herrn
،مما مر عليه ِف الدنيا من الشدة
gewesen, hätte ich sicher zu denen gehört, die .أشد عليه من املوت
(zum Feuer) gebracht werden. [37:57] Ist es nicht
so, dass wir nicht sterben werden [37:58], außer
bei unserem ersten Tod? Und wir sollen nicht
bestraft werden. [37:59] Wahrlich, das ist der
gewaltige Gewinn. [37:60] Für solches wie dies
denn mögen die Wirkenden wirken.“ [37:61] [...]
Der Mu'min denkt dann an das, was er im
irdischen Leben an Härte erlebt hat, und kann
sich an nichts erinnern, was härter für ihn war als
das Sterben (wörtl. der Tod)."331
37.6 Die Vergeltung für die Ungerechten und Arten der Strafe in der
Hölle - Die meisten der Früheren sind Irre gegangen [37:62-74]
Ist dies als Bewirtung besser oder der
Baum des Zaqqūm? [37:62]
Denn Wir haben ihn zu einer
Versuchung für die Missetäter gemacht.
[37:63]
331 Dies berichtete Ibn Abi Hatim. Der Kommentator zu Tafsir Ibn Kathir in "Al-Maktaba
asch-Schamila", Sami bin Muhammad bin Abdurrahman bin Salama (aus Riad/Saudi-
Arabien), sagt hierzu: "Dies gehört zu den Berichten vom Volk Israel, worauf man sich
nicht (unbedingt) verlassen kann".
395
As-Sāffāt
Er ist ein Baum, der aus dem Grunde
des Höllenfeuers emporwächst. [37:64]
Seine Früchte scheinen wie Köpfe der
Satane zu sein. [37:65]
Sie sollen davon essen und (ihre)
Bäuche damit füllen. [37:66]
Darauf sollen sie eine Mischung von
siedendem Wasser (zum Trank)
erhalten. [37:67]
Danach sollen sie zum Höllenfeuer
zurückkehren. [37:68]
Sie fanden ihre Väter als Irrende vor
[37:69],
und so traten sie eilends in ihre
Fußstapfen. [37:70]
Und die meisten der Vorfahren waren
vor ihnen irregegangen. [37:71]
Und wahrlich, Wir hatten ihnen
Warner gesandt. [37:72]
Also, siehe nun, wie da der Ausgang
derer war, die gewarnt worden waren
[37:73]
mit Ausnahme der erwählten Diener
Allāhs! [37:74]
396
Noah (a.s.) [37:75-82]
und neben Allah sich andere Götter nahmen. Allah erwähnt, dass er Warner zu
diesen Völkern schickte, die sie vor der Strafe Allahs für diejenigen, die Ihm
gegenüber Kufr begingen und etwas anderes außer Ihm anbeteten, warnen
sollten. Er berichtet, wie sie Gesandten, die zu ihnen gesandt wurden, der Lüge
bezichtigten, woraufhin Allah sie vernichtete und die Mu'minūn errettete.
Deswegen sagt Er: Also, siehe nun, wie da der Ausgang derer war, die gewarnt
worden waren [37:73] mit Ausnahme der erwählten Diener Allāhs! [37:74]
Und wahrlich, Noah rief Uns an, und Wir
sind es, die am besten erhören! [37:75]
Und Wir erretteten ihn und die Seinen
aus der großen Bedrängnis. [37:76]
Und Wir machten seine
Nachkommenschaft zu den einzig
Überlebenden. [37:77]
Und Wir bewahrten seinen Namen unter
den künftigen Geschlechtern. [37:78]
Friede sei auf Noah in allen Welten!
[37:79]
So belohnen Wir jene, die Gutes wirken.
[37:80]
Er gehörte zu Unseren gläubigen
Dienern. [37:81]
Dann ließen Wir die anderen ertrinken.
[37:82]
397
As-Sāffāt
Und Wir machten seine Nachkommenschaft zu den einzig Überlebenden.
[37:77] - Dies ist ein Hinweis darauf, dass alle heutigen Menschen Nachkommen
von Noah (a.s.) sind.
Nach der Sintflut waren noch Noah, Mitglieder seiner Familie und andere
Mu'minūn übrig. Die anderen andere Mu'minūn hatten jedoch keine
Nachkommen. Somit zählen alle späteren Menschen zu Noahs
Nachkommenschaft, wie Allah sagt:
“Und Wir machten seine (d.h.
Noahs) Nachkommenschaft zu
denen, die übrig blieben.”[37:77]
Aus diesem Grund wird auch Noah als der zweite Stammvater der Menschheit
erachtet.
398
Abraham (a.s.) [37:83-113]
Nun wandte er sich heimlich an ihre
Götter und sagte: ”Wollt ihr nicht essen?
[37:91]
Was ist euch, dass ihr nicht redet?“
[37:92]
Dann ging er auf sie los und begann, sie
mit der Rechten zu schlagen. [37:93]
Da kamen sie zu ihm geeilt. [37:94]
Er sagte: ”Verehrt ihr das, was ihr
gemeißelt habt [37:95],
obwohl Allāh euch und das, was ihr
gemacht habt, erschaffen hat?“ [37:96]
Sie sagten: ”Baut einen Bau für ihn und
werft ihn ins Feuer!“ [37:97]
Sie wollten Ränke gegen ihn schmieden,
allein Wir machten sie zu den
Niedrigsten. [37:98]
Und er sagte: ”Seht, ich gehe zu meinem
Herrn, Der mich recht leiten wird. [37:99]
Mein Herr, gewähre mir einen
rechtschaffenen (Sohn).“ [37:100]
Dann gaben Wir ihm die frohe Botschaft
von einem sanftmütigen Sohn. [37:101]
Als er nun so weit (herangewachsen)
war, um mit ihm zu arbeiten, sagte er: ”O
mein Sohn, ich sehe im Traum, dass ich
dich schlachte. Nun schau, was meinst du
dazu?“ Er sagte: ”O mein Vater, tu, wie
dir befohlen wird; du sollst mich - so
Allāh will - unter den Geduldigen
399
As-Sāffāt
finden.“ [37:102]
Als sie sich beide (Allāhs Willen)
ergeben hatten und er ihn mit der Stirn
auf den Boden hingelegt hatte [37:103],
da riefen Wir ihm zu: ”O Abraham
[37:104],
du hast bereits das Traumgesicht erfüllt.“
So belohnen Wir die, die Gutes tun.
[37:105]
Wahrlich, das ist offenkundig eine
schwere Prüfung. [37:106]
Und Wir lösten ihn durch ein großes
Schlachttier aus. [37:107]
Und Wir bewahrten seinen Namen unter
den künftigen Geschlechtern. [37:108]
Friede sei auf Abraham! [37:109]
So belohnen Wir die, die Gutes tun.
[37:110]
Er gehörte zu Unseren gläubigen
Dienern. [37:111]
Und Wir gaben ihm die frohe Botschaft
von Isaak, einem Propheten, der zu den
Rechtschaffenen gehörte. [37:112]
Und Wir segneten ihn und Isaak. Und
unter ihren Nachkommen sind (manche),
die Gutes tun, und (andere), die
offenkundig gegen sich selbst freveln.
[37:113]
400
Abraham (a.s.) [37:83-113]
37.8.1 Worterläuterungen und Tafsir
als er zu seinem Herrn mit heilem Herzen kam [37:84] (und) als er zu seinem
Vater und zu seinem Volk sagte: ”Was verehrt ihr da? [37:85] Ist es eine Lüge -
Götter außer Allāh, was ihr begehrt? [37:86] Was denkt ihr denn vom Herrn der
Welten?“ [37:87] Dann warf er einen Blick zu den Sternen [37:88] und sagte:
”Mir ist übel.“ [37:89] Da kehrten sie ihm den Rücken (und) gingen fort. [37:90]
Nun wandte er sich heimlich an ihre Götter und sagte: ”Wollt ihr nicht essen?
[37:91] Was ist euch, dass ihr nicht redet?“ [37:92] Dann ging er auf sie los und
begann, sie mit der Rechten zu schlagen. [37:93] Da kamen sie zu ihm geeilt.
[37:94] Er sagte: ”Verehrt ihr das, was ihr gemeißelt habt [37:95], obwohl Allāh
euch und das, was ihr gemacht habt, erschaffen hat?“ [37:96] Sie sagten: ”Baut
einen Bau für ihn und werft ihn ins Feuer!“ [37:97] Sie wollten Ränke gegen ihn
schmieden, allein Wir machten sie zu den Niedrigsten. [37:98] -
332 Übernommen aus [Mourad - Geschichte], Kap. 2.9.9 "Wie Abraham (a.s.) seinen Sohn
opfern sollte"
401
As-Sāffāt
99. Und er sagte: "Seht, ich gehe zu
meinem Herrn, Der mich rechtleiten
wird.
100. Mein Herr, gewähre mir einen
rechtschaffenen (Sohn)"
101. Dann gaben Wir ihm die frohe
Botschaft von einem sanftmütigen
Sohn. 333
333 Ibn Kathir: “Allah erwähnt, dass Abraham, als er vom Land seines Volkes auswanderte,
Allah darum bat, dass Er ihm einen rechtschaffenen Sohn schenken möge. Darauf
kündigte ihm Allah die frohe Botschaft eines sanftmütigen Sohnes an. Es handelte sich
hierbei um Ismail (a.s.), denn er war sein erstgeborener Sohn, als Abraham 86 Jahre alt
war.” ([IbnKathir], S.188)
334 Mudschahid: “D.h. als er ein junger Mann geworden war und das an Arbeit aushalten
konnte, was sein Vater arbeitete.”
335 Tabari berichtet, dass Ibn Abbas (r.) sagte: “Die Träume der Propheten sind Offenbarung”
(Dies ist eine gute (arab. hasan) Überlieferung. Als schwache (arab. da'if) Überlieferung
wird diese Aussage auch vom Propheten (s.a.s.) überliefert.)
336 Ibn Kathir: ”Als sie sich beide ergeben hatten” bedeutet hier: “Als sie sich beide Allahs
Willen ergeben hatten”
402
Abraham (a.s.) [37:83-113]
104. da riefen Wir ihm zu: "O Abraham,
105. du hast bereits das Traumgesicht
erfüllt." So belohnen Wir die, die Gutes
tun.
106. Wahrlich, das ist offenkundig eine
schwere Prüfung.
107. Und Wir lösten ihn durch ein
großes Schlachttier aus.338
108. Und Wir bewahrten seinen Namen
unter den künftigen Geschlechtern.
337 Ibn Kathir: As-Siddijj und andere sagten: “Als Abraham mit dem Messer an Ismails
Luftröhre zu schneiden versuchte, schnitt das Messer nicht.” Es wird auch berichtet,
dass zwischen dem Messer und seiner Luftröhre ein Kupferblatt getan wurde....Und
Allah weiß es besser.
338 Tabari (Tafsir (33/55) und Tarikh (1/277)) und Ibn Abi Hatim berichteten jeweils von Ibn
Abbas in einer guten (arab. hasan) Überliefererkette: “Zu ihm kam vom Thabir (Berg in
Mekka) ein großäugiger blökender Widder mit großen Hörnern herab, den er dann schlachtete.
Es war der Widder, den der Sohn Adams (d.h. Abel) als Opfertier darbrachte, welches
angenommen wurde.”
Ahmad, Abu Dawud (2030), Baihaqi(2/438) u.a. berichten folgenden gesunden (arab.
sahih) Hadith:
Eine Frau fragte Uthman ibn Talha:
ما قال لك رسول اهلل صلى اهلل عليه وسلم حين دعاك قال إني نسيت أن آمرك أن تخمر
القرنين فإنه ليس ينبغي أن يكون في البيت شيء يشغل المصلي
“Warum hat dich der Gesandte Allahs (s.a.s.) (einmal) rufen lassen?”, worauf er
antwortete: “Der Gesandte Allahs (s.a.s.) sagte zu mir: “(Ich habe die beiden Hörner des
Widders im Haus (d.h. der Kaaba) gesehen, als ich hinein ging, und) ich vergaß, dich
anzuweisen, dass du sie mit einem Tuch bedecken sollst. Drum bedecke sie nun mit
einem Tuch, denn es soll nicht sein, dass im Haus etwas ist, was den Betenden ablenkt.”
Der arabische Text ist der Wortlaut von Abu Dawud. In Klammern sind die
zusätzlichen Teile des Wortlauts, der in [IbnKathir], Nr.148 zitiert ist.
Ibn Kathir: Sufjan sagte: “Die Hörner des Widders hingen solange im Haus, bis es
einmal im Haus brannte, wo sie dann (auch) verbrannt sind.”
403
As-Sāffāt
109. Friede sei auf Abraham!
110. So belohnen Wir die, die Gutes tun.
111. Er gehörte zu Unseren gläubigen
Dienern.
112. Und Wir gaben ihm die frohe
Botschaft von Isaak, einem Propheten,
der zu den Rechtschaffenen gehörte.
113. Und Wir segneten ihn und Isaak.
Und unter ihren Nachkommen sind
(manche), die Gutes tun, und (andere),
die offenkundig gegen sich selbst
freveln.
Ibn Kathir erwähnt, dass es einige Leute – unter dem Volk der Schrift wie auch
einige Muslime - gibt, die der Meinung sind, dass nicht Ismail, sondern Isaak
geopfert werden sollte. Allerdings widersprechen dieser Meinung vor allem drei
Argumente:
der äußere Wortlaut (arab. dhahir) des Korans, wo der Bericht über die
Schlachtung nach der Ankündigung des ersten Sohnes – Ismail -, aber vor
der Erwähnung Isaaks kommt.
Die erwähnte sahih-Aussage des Propheten (s.a.s.), dass sich die Hörner des
Widders in der Kaaba in Mekka befanden. Ismail war es, der in Mekka
wohnte. Ibn Kathir: “Von Isaak ist uns nicht bekannt, dass er in jungem
Alter nach Mekka gekommen ist.”([Ibn Kathir], S.192)
Ibn Kaab al-Quradhi sieht Folgendes als Beweis, dass es Ismail war, der
geschlachtet werden sollte: Allah sagt über Sarah:
Wie soll ihr aber angekündigt werden, dass Isaak einen Nachkommen hat,
wenn er dann geschlachtet werden soll? As-Suhaili entgegnet diesem
404
Abraham (a.s.) [37:83-113]
Argument jedoch, dass aus grammatikalischen Gründen im arabischen Text
des Korans
dieser zweite Teil des Koranverses ein vom ersten Teil unabhängiger Satz
sein muss, weil ein ب
ِ vor يعقوب stehen müsste, falls sich Jakob auch auf
“Wir gaben ihr die frohe Botschaft” beziehen sollte. Ibn Kathir sagt jedoch,
dass dieses Argument der Untersuchung bedarf.
30.1.1.1 Lehrinhalt
Die Propheten haben die größten Prüfungen von Allah zu bestehen. Die
übrigen Menschen bekommen je nach Rechtschaffenenheit schwere oder
leichte Prüfungen: Diejenigen, deren Stufe nahe derer der Propheten ist,
bekommen die härtesten Prüfungen:
اْلنبياء ثم: يا رسول اهلل أي الناس أشد بَلء ؟ قال: عن سعد بن أبي وقاص قلت
الصالحون ثم اْلمثل فاْلمثل يبتلى الرجل على حسب دينه فإن كان في دينه صَلبة زيد
في بَلئه وإن كان في دينه رقة خفف عنه وال يزال البَلء بالمؤمن حتى يمشي على
خطيئة اْلرض وليس عليه
Saad ibn Abi Waqqas berichtet: “Ich sagte: “O Gesandter Allahs, welche
Menschen bekommen die schwierigsten Prüfungen?” Da sagte er: “Die
Propheten, danach die Rechtschaffenen, danach (abgestuft) je nach
Ähnlichkeit (zu den Propheten bzw. Rechtschaffenen). Ein Mann wird
entsprechend (der Stärke) seines Glaubens (arab. din) geprüft. Wenn sein
Glaube fest ist, wird die Prüfung stärker gemacht, wenn im Glauben eine
Schwäche da ist, so wird die Prüfung leichter gemacht. Und der Mu'min
405
As-Sāffāt
bekommt solange Prüfungen, bis er auf der Erde läuft, ohne dass auf ihm
eine Sünde lastet”.”339
Ibn Kathir: “Die frohe Botschaft an Abraham und Sarah kam von den Engeln, als
sie auf dem Weg zu den Städten des Volkes von Lot (a.s.) waren, um diese zu
vernichten.”
Allah hat in Sure Hud (Sure 11) gesagt:
69. Und es kamen Unsere Gesandten mit
froher Botschaft zu Abraham. Sie
sprachen: "Friede!" Er sagte: "Friede!" und
es dauerte nicht lange, bis er ein
gebratenes Kalb herbeibrachte.
70. Als er aber sah, dass ihre Hände sich
nicht danach ausstreckten, fand er sie
339 Dieser Hadith wird im „Iman“ von Ibn Taimija erwähnt. Albani erklärte ihn für sahih
(gesund).
340 Übernommen aus [Mourad - Geschichte], Kap. 2.9.10 " Wie Isaak (a.s.) angekündigt
wurde"
406
Abraham (a.s.) [37:83-113]
befremdend und empfand Furcht vor
ihnen. Sie sprachen: "Fürchte dich nicht;
denn wir sind zum Volke Lots entsandt
worden."
71. Und seine Frau stand dabei und
lachte, worauf Wir ihr die frohe Botschaft
von (ihrem künftigen Sohn) Isaak und
von (dessen künftigem Sohn) Jakob nach
Isaak verkündeten.
72. Sie sagte: "Ach, wehe mir! Soll ich ein
Kind gebären, wo ich doch eine alte Frau
bin und dieser mein Ehemann ein Greis
ist? Das wäre wahrlich eine wunderbare
Sache."
73. Da sprachen jene: "Wunderst du dich
über den Beschluss Allahs? Allahs
Gnade und Seine Segnungen sind über
euch, o Leute des Hauses. Wahrlich, Er ist
Preiswürdig, Ruhmvoll."
Ibn Kathir: “Es wird berichtet, dass es drei Engel waren, die zu Abraham kamen:
Gabriel, Michael (arab. Mikail) und Israfil.
Zunächst dachte Abraham, dass es Gäste sind und behandelte sie wie Gäste. So
brachte er ihnen ein schönes gebratenes Kalb. Als er ihnen das Essen auftat, sah er
jedoch, dass sie überhaupt keine Anstalten machten, etwas zu essen. Dies, weil sie
Engel waren und kein Bedürfnis haben zu essen. Da wunderte er sich.”
Allah sagt in Sure Al-Hidschr:
51. Und verkünde ihnen von den
Gästen Abrahams ,
52. als sie bei ihm eintraten und
sprachen: "Friede!", und er sagte:
407
As-Sāffāt
"Wir haben Angst vor euch."
53. Sie sprachen: "Fürchte dich nicht,
wir bringen dir frohe Kunde von
einem wissenden Knaben."
54. Er sagte: "Bringt ihr mir die frohe
Kunde ungeachtet dessen, dass ich
vom Alter getroffen bin? Welche
frohe Kunde bringt ihr denn?"
55. Sie sprachen: "Wir haben dir die
frohe Kunde wahrheitsgemäß
überbracht; sei darum nicht einer
derjenigen, die die Hoffnung
aufgeben."
408
Moses (a.s.) und Aaron (a.s.) [37:114-122]
Dann gaben sie ihm die frohe
Nachricht von einem wissenden
Knaben.
29. Da kam seine Frau in Aufregung
heran, und sie schlug ihre Wange und
sagte: "(Ich bin doch) eine
unfruchtbare alte Frau!"
30. Sie sprachen: "Das ist so, aber dein
Herr hat gesprochen. Wahrlich, Er ist
der Allweise, der Allwissende.
409
As-Sāffāt
[37:121]
Sie gehörten beide zu Unseren
gläubigen Dienern. [37:122]
410
Elias (a.s.) [37:123-132]]
Allāhs. [37:128]
Und Wir bewahrten seinen Namen
unter den künftigen Geschlechtern.
[37:129]
Friede sei auf Il-Yāsīn! [37:130]
So belohnen Wir die, die Gutes tun.
[37:131]
Er gehörte zu Unseren gläubigen
Dienern. [37:132]
37.10.1 Tafsir341
Tabari: “Nachdem Hezekiel (arab. Hizqil) gestorben war, häuften sich die
Ereignisse im Volk Israel und sie brachen ihren Vertrag mit Allah, den Er mit
ihnen in der Thora geschlossen hatte. Sie beteten Götzen an. Da schickte Allah,
wie berichtet wird, zu ihnen Elijas als Propheten. Elijas war der Sohn von Jasin,
dem Sohn von Fanhas, dem Sohn von 'Ezer, dem Sohn von Aaron342, dem Sohn
von Imran.
Die Propheten nach Moses wurden zum Volk Israel gesandt, um sie an das, was
sie von der Thora vergessen hatten, zu erinnern. Mit Elijas gab es einen König (der
zahlreichen Könige des Volkes Israel)...Er gehorchte auf Elijas...Das übrige Volk
Israel jedoch betete einen Götzen namens Baal an.”343
Ibn Kathir berichtet, dass Elijas zu den Leuten von Baalbek 344 , westlich von
Damaskus, geschickt wurde.345
341 aus [Mourad - Geschichte], Kap. 2.22 "Elijas (arab. Iljās) (a.s.)"
342 Der Prophet Aaron (a.s.), der Bruder von Moses (a.s.)
343 [Tabari], S.155. As-Sajjid al-Arabi sagt jedoch in [IbnKathir], dass die
Überlieferungskette, die auf Ibn Ishaq zurückgeht, schwach ist.
344 Baalbek liegt im heutigen Libanon
345 [IbnKathir]
411
As-Sāffāt
37.11 Lot (a.s.) [37:133-138]
Und wahrlich, (auch) Lot war einer
der Gesandten. [37:133]
Da erretteten Wir ihn und alle die
Seinen [37:134],
ausgenommen eine alte Frau, die mit
den (anderen) zurückblieb. [37:135]
Hierauf zerstörten Wir die anderen.
[37:136]
Und wahrlich, ihr geht an ihnen am
Morgen vorüber [37:137]
und auch in der Nacht. Wollt ihr es
da nicht begreifen? [37:138]
Da erretteten Wir ihn und alle die Seinen [37:134], ausgenommen eine alte Frau,
die mit den (anderen) zurückblieb. [37:135] - D.h. die Frau von Lot (a.s.), die auch
eine Ungläubige war.
Und wahrlich, ihr geht an ihnen am Morgen vorüber [37:137] und auch in der
Nacht. Wollt ihr es da nicht begreifen? [37:138] -
Tabari: Allah, der Erhabene, sagt hier sinngemäß zu den Götzendienern der
Quraisch: Ihr kommt am Volk Lots vorbei, die Wir vernichteten, morgens und in
der Nacht vorbei.
﴾ين ِ ِ عن قتادة﴿ وإِنَّ ُكم لَتَم ُّرو َن َعلَي ِهم م، ثنا سعيد: قال، ثنا يزيد: قال،كما حدثنا بشر
َ صبح ْ ُ ْ ْ ُ ْ َ
أخذ على سدوم قرية قوم، من أخذ من املدينة إل الشام، نعم واهلل صباحا ومساء يطئوهنا وطْئًا:قالوا
.لوط
412
Jonas (a.s.) [37:139-148]
Qatada sagt über Und wahrlich, ihr geht an ihnen am Morgen vorüber [37:137]:
Ja, bei Allah, am Morgen und am Abend betreten sie sie (d.h. die vernichtete
Stadt): Wer von Medina in die Levante (arab. asch-Schām) reist, der kommt an
Sodom, der Stadt des Volkes von Lot vorbei.
413
As-Sāffāt
37.12.1 Worterläuterungen und Tafsir
Siehe hierzu die Erläuterungen zu [21:87-88] in Band 7.
414
Die Absurdität der Glaubensinhalte der Götzendiener [37:149-170]
sie beschreiben. [37:159]
Ausgenommen (davon sind) die erwählten
Diener Allāhs. [37:160]
Wahrlich, ihr und das, was ihr verehrt
[37:161],
ihr vermögt nicht (einen) gegen Ihn zu
verführen [37:162],
mit Ausnahme dessen, der in der Hölle
brennen wird. [37:163]
”Und da ist keiner unter uns (Engeln), der
nicht seinen (ihm) zugewiesenen Platz
hätte. [37:164]
Und wahrlich, wir sind die Sich-
Reihenden. [37:165]
Und wahrlich, wir sind es, die (Allāh)
preisen.“ [37:166]
Und sie pflegten doch zu sagen [37:167]:
”Hätten wir nur eine Mahnung von Seiten
der Früheren (erhalten) [37:168],
so wären wir sicher Allāhs erwählte
Diener gewesen.“ [37:169]
Dennoch haben sie keinen Iman an Ihn,
jedoch werden sie es bald erfahren.
[37:170]
415
As-Sāffāt
wird, so verfinstert sich sein Gesicht, und er unterdrückt den inneren Schmerz.
[16:58]
Entsprechend sagt Allah, der Erhabene: "und Manāt, der dritten der anderen?
Wie? Sollten euch die Knaben zustehen und Ihm die Mädchen? [53:20-21]
Oder haben Wir etwa die Engel weiblich erschaffen, während sie zugegen
waren? [37:150] - Ibn Kathir: D.h. wie können sie denn sagen, dass die Engel
weiblich sind, obwohl sie nicht bei deren Erschaffung zugegen waren.
Entsprechend sagt Allah, der Erhabene: Und sie erklären die Engel, die Diener
des Allerbarmers sind, zu weiblichen Wesen. Waren sie etwa Zeugen ihrer
Erschaffung? Ihr Zeugnis wird niedergeschrieben, und sie werden befragt
werden. [43:19], d.h. sie werden danach am Jüngsten Tag befragt werden.
Es ist bloß ihre eigene Lüge, wenn sie sagen [37:151]: ”Allāh hat gezeugt“; und
sie sind wahrlich Lügner. [37:152] -
Ibn Kathir: Allah erwähnt, wie sie drei Aussagen bzgl. der Engel machen, die
einen äußersten Kufr und Verleugnung darstellen:
1. Sie erklärten sie zu den Töchtern Allahs, womit sie behaupteten, dass Allah ein
Kind hat.
2. Dann behaupten sie, dass dieses Kind weiblich ist.
3. Schließlich beten sie diese "Kinder" anstelle von Allah an.
Und jede Aussage für sich genügt schon, um für ewig ins Höllenfeuer zu
kommen.
Ibn Kathir: Daraufhin kritisiert Allah sie mit folgenden Worten: Hat Er Töchter
den Söhnen vorgezogen? [37:153], d.h. was soll Ihn dazu bewegt haben, Töchter
anstatt von Söhnen auszuwählen. Entsprechend sagt Allah, der Erhabene: Hat
euer Herr euch denn mit Söhnen bevorzugt und für Sich Selbst Töchter von den
Engeln genommen? Wahrlich, ihr sprecht da ein großes Wort. [17:40]
Deswegen sagt Er: Was ist mit euch? Wie urteilt ihr nur? [37:154], d.h. habt ihr
keinen Verstand, mit dem ihr darüber nachdenkt, was ihr sagt.
416
Die Absurdität der Glaubensinhalte der Götzendiener [37:149-170]
Wollt ihr euch denn nicht besinnen? [37:155] Oder habt ihr einen klaren
Beweis? [37:156] - Ibn Kathir: D.h. habt ihr einen Beleg für das, was ihr sagt?
Dann bringt euer Buch herbei, wenn ihr wahrhaftig seid. [37:157] - Ibn Kathir:
D.h. gebt einen Beweis für dies, welcher sich auf ein Buch stützt, welches vom
Himmel von Allah herabgesandt wurde, denn was ihr sagt, ist nicht mit dem
Verstand vereinbar.
Und sie unterstellten Ihm eine Blutsverwandtschaft mit den Dschinnen [37:158]
- Mudschahid sagt dazu: "Die Götzendiener sagten: "Die Engel sind die Töchter
Gottes", woraufhin Abu Bakr (r.) fragte: "Wer sind dann ihre Mütter?", worauf sie
sagten: "Die Töchter derjenigen Dschinnen, die eine hohe Stellung haben"."
Entsprechendes sagte auch Qatada und Ibn Zaid.
während die Dschinnen doch recht wohl wissen, dass sie (vor Ihn zum Gericht)
gebracht werden sollen. [37:158] Gepriesen sei Allāh hoch über all das, was sie
beschreiben. [37:159] Ausgenommen (davon sind) die erwählten Diener Allāhs.
[37:160] - Tabari:
ِ ِ ِ
َ وقوله ﴿ إَِل عبَ َاد اللَّه الْ حم ْخلَص
إن املَلئكة بنات اهلل: ولقد علمت اْلنَّةح أن الذين قالوا:ني ﴾ يقول
وخلقهم ْلنته،أخلص حه ْم لرْحته
َ إَل عباد اهلل الذين،حملضرون العذاب
D.h. die Dschinnen wussten sehr wohl, dass diejenigen, die sagten: "Die Engel
sind die Töchter Gottes", zur Strafe vorgeführt werden. Außer diejenigen Diener
Allahs, die Er für Seine Barmherzigkeit auswählte und sie für Sein Paradies
erschuf.
Wahrlich, ihr und das, was ihr verehrt [37:161], ihr vermögt nicht (einen) gegen
Ihn zu verführen [37:162], mit Ausnahme dessen, der in der Hölle brennen wird.
[37:163] - Ibn Kathir sagt sinngemäß: D.h. nur solche Leute, wie sie im folgenden
Koranvers beschrieben sind, lassen sich zum Kufr und zum Götzendienst
verführen: Und Wir haben wahrlich viele Dschinnen und Menschen erschaffen,
deren Ende die Hölle sein wird! Sie haben Herzen, mit denen sie nicht
417
As-Sāffāt
begreifen, und sie haben Augen, mit denen sie nicht sehen, und sie haben
Ohren, mit denen sie nicht hören; sie sind wie das Vieh; nein, sie irren noch
eher (vom Weg) ab. Sie sind wahrlich unbedacht. [7:179]
Ibn Kathir sinngemäß: Danach spricht Allah, der Erhabene, die Engel frei von der
Schuld an dem, dass die Götzendiener über sie sagen, sie seien die Töchter Gottes:
”Und da ist keiner unter uns (Engeln), der nicht seinen (ihm) zugewiesenen
Platz hätte. [37:164], d.h. er hat einen für ihn bestimmten Platz in den Himmeln
und eine Weise des Gottesdienstes, von denen er nicht abweicht.
، كان مسروق يَ ْروي عن عائشة: ﴿ َوَما ِمنَّا إِال لَهُ َم َقام َم ْعلُوم ﴾ قال:وقال الضحاك ِف تفسْيه
"ما من السماء الدنيا موضع إال: قال رسول اهلل صلى اهلل عليه وسلم: أهنا قالت،رضي اهلل عنها
.﴾ ﴿ َوَما ِمنَّا إِال لَهُ َم َقام َم ْعلُوم: فذلك قوله."عليه ملك ساجد أو قائم
Dahak sagt in seiner Erläuterung zu ”Und da ist keiner unter uns (Engeln), der
nicht seinen (ihm) zugewiesenen Platz hätte. [37:164]: Masrūq berichtete von
Aischa (r.), dass sie sagte: "Der Gesandte Allahs (s.a.s.) sagte: "Es gibt im
niedersten Himmel keinen Platz, in dem ein Engel wäre, der sich dort niederwirft
oder (zum Gebet) steht". Dies ist die Bedeutung von "Und da ist keiner unter uns
(Engeln), der nicht seinen (ihm) zugewiesenen Platz hätte". [37:164]346
Und wahrlich, wir sind die Sich-Reihenden. [37:165] Und wahrlich, wir sind es,
die (Allāh) preisen.“ [37:166] - Ibn Kathir führt hierzu einen Hadith von Ibn
Asakir an:
- عن أبيه،وقال ابن عساكر ِف ترمجته حملمد بن خالد بسنده إل عبد الرْحن بن العَلء بن سعد
ُ "أطَّت السماء:أن رسول اهلل صلى اهلل عليه وسلم قال يوما ْللسائه-وكان ممن بايع يوم الفتح
وح ّق
418
Die Absurdität der Glaubensinhalte der Götzendiener [37:149-170]
﴿ َوإِنَّا لَنَ ْح ُن: مث قرأ." ليس فيها موضع قَ َدم إال عليه ملك راكع أو ساجد،ّلها أن تَئِط
.﴾ الصافُّو َن َوإِنَّا لَنَ ْح ُن ال ُْم َسبِّ ُحو َن
َّ
Ibn Asākir berichtet in seiner Erläuterung zu Muhammad ibn Khalid von
Abdurrahman ibn al-'Alā' ibn Sa'd von seinem Vater - der zu denen gehörte, die
(dem Propheten (s.a.s.)) am Tag der Eroberung (von Mekka) den Treueid (arab.
bai'a) gaben, dass der Gesandte Allahs (s.a.s.) eines Tages zu denen sagte, die mit
ihm saßen: "Der Himmel ächzt (vor schwerer Last), wobei er auch das Recht hat
zu ächzen. Es gibt dort keinen Fußbreit Platz, wo nicht ein Engel ist, der entweder
sich verbeugt und sich niederwirft". Daraufhin rezitierte er "Und wahrlich, wir
sind die Sich-Reihenden. [37:165] Und wahrlich, wir sind es, die (Allāh)
preisen.“ [37:166] 347
استووا، أقيموا صفوفكم: مث قال، كان عمر إذا أقيمت الصَلة استقبل الناس بوجهه:ضَرة ْ َوقال أبو ن
َّ ﴿ َوإِنَّا لَنَ ْح حن: مث يقول، يريد اهلل بكم هدي املَلئكة،قياما
تقدم يا، تأخر يا فَلن، ﴾ الصافُّو َن
. رواه ابن أِب حامت وابن جرير. رضي اهلل عنه، مث يتقدم فيكرب،فَلن
Abu Nadrata berichtet: "Umar pflegte, wenn der zweite Gebetsruf (arab. iqāma)
gemacht wurde, sich mit seinem Gesicht zu den Leuten zu wenden und dann zu
sagen: "Macht eure Reihen gerade, steht gleichauf. Allah möchte für euch die
Rechtleitung der Engel". Daraufhin sagte er: "Und wahrlich, wir sind die Sich-
Reihenden. [37:165], geh etwas zurück, o Soundso; komm etwas nach vorne, o Soundso".
Dann ging er nach vorne und sagte "Allahu akbar" (d.h. er begann mit dem Gebet).
Möge Allah mit ihm zufrieden sein".348
347 Ibn Asakir, Tārīkh Dimaschq (Die Geschichte von Damaskus) (15/277, handschriftlicher
Teil) (.)" "القسم املخطوط177/05( )تاريخ دمشق َلبن عساكر
348 Dies berichteten Ibn Abi Hatim und Tabari.
419
As-Sāffāt
ٍ ِضي ٍل َعن أَِِب مال
َك ْاْلَ ْش َجعِ ِّي َع ْن ِربْعِ ٍّي َع ْن حح َذيْ َفة َ ْ ْ َ َحدَّثَنَا أَبحو بَ ْك ِر بْ حن أَِِب َشْيبَةَ َحدَّثَنَا حُمَ َّم حد بْ حن فح
ال
َ َق
ِ ت ص ُفوفُنَا َكص ُف
وف ال َْم ََلئِ َك ِة ِ ٍ ِّ ُصلَّى اللَّهح َعلَْي ِه َو َسلَّ َم ف ِ ال رس ح
ُ ُ ْ ََّاس بِثَ ََلث ُجعل ِ ضلْنَا َعلَى الن َ ول اللَّه قَ َ َ ح
حخَرى ْ صلَةً أ ْ اء َوذَ َكَر َخ
ِ ِ ً ت تُ ْربَتُ َها لَنَا طَ ُه
َ ورا إذَا لَ ْم نَج ْد ال َْم ْ َض ُكلُّ َها َم ْس ِج ًدا َو ُج ِعل ْ ََو ُج ِعل
ُ ت لَنَا ْاْل َْر
اش َع ْن ٍ َخبَ َرنَا ابْ حن أَِِب َزائِ َدةَ َع ْن َس ْع ِد بْ ِن طَا ِرٍق َح َّدثَِِن ِربْعِ ُّي بْ حن ِحَر ِ ٍ َْحدَّثَنَا أَبحو حكري
ْ ب حُمَ َّم حد بْ حن الْ َع ََلء أ َ
صلَّى اللَّهح َعلَْي ِه َو َسلَّ َم ِبِِثْلِ ِه ِ ال رس ح
َ ول اللَّه ال قَ َ َ ح َ َحح َذيْ َف َة ق
Hudhaifa berichtete: "Der Gesandte Allahs (s.a.s.) sagte: "Wir sind vor den übrigen
Menschen (d.h. den früheren Mu'minūn) durch dreierlei ausgezeichnet worden:
unsere Reihen sind wie die Reihen der Engel, der gesamte Erdboden ist für uns zu
einem Gebetsplatz gemacht worden, und der Erdboden ist für uns eine Reinigung,
wenn wir kein Wasser finden". Und er erwähnte noch eine weitere Eigenschaft."349
Und sie pflegten doch zu sagen [37:167]: ”Hätten wir nur eine Mahnung von
seiten der Früheren (erhalten) [37:168], so wären wir sicher Allāhs erwählte
Diener gewesen.“ [37:169] - Ibn Kathir: D.h. bevor du zu ihnen gekommen bist,
hatten sie gehofft, dass zu ihnen jemand kommt, der sie an die Anweisung Allahs
erinnert und an das, was den ersten Generationen bzw. Jahrhunderten passiert ist,
und der zu ihnen mit dem Buch Gottes kommt. Entsprechend sagt Allah, der
Erhabene:
Und sie schworen bei Allāh ihre festen Eide: wenn ein Warner zu ihnen käme,
würden sie der Führung besser folgen als eines der anderen Völker. Doch als
dann in der Tat ein Warner zu ihnen kam, so bestärkte sie das nur in ihrer
Abneigung. [40:42]
und
Dass ihr nicht sprechet : "Nur zu zwei Volksgruppen vor uns ward die Schrift
niedergesandt, und wir hatten in der Tat keine Kunde von ihrem Inhalt"; [6:156]
420
Die Armeen Allahs, des Erhabenen, werden siegen [37:171-182]
Oder dass ihr nicht sprechet : "Wäre die Schrift zu uns niedergesandt worden,
wir hätten uns wahrlich besser leiten lassen als sie." Nun ist euch ein deutliches
Zeugnis von eurem Herrn gekommen, und eine Führung und eine
Barmherzigkeit. Wer ist also ungerechter als der, der Allahs Zeichen verwirft
und sich von ihnen abkehrt? Wir werden denen, die sich von Unseren Zeichen
abkehren, mit einer schlimmen Strafe vergelten, da sie sich abgewandt haben.
[6:157]
Deswegen sagt Allah, der Erhabene, hier: Dennoch haben sie keinen Iman an
Ihn, jedoch werden sie es bald erfahren. [37:170] - dies ist eine schreckliche
Drohung, weil sie Kufr gegenüber ihrem Herrn, dem Erhabenen, begehen und
Seinen Gesandten (s.a.s.) der Lüge bezichtigen.
421
As-Sāffāt
Zeitlang ab [37:178]
und beobachte (sie); denn sie werden
bald sehen. [37:179]
Darum wende dich von ihnen für eine Zeitlang ab [37:174] - Ibn Kathir
sinngemäß: D.h. ertrage geduldig das, was sie dir antun, und warte ab; Wir
werden dir den Sieg geben.
Ist es etwa Unsere Strafe, die sie beschleunigen möchten? [37:176] Doch wenn
sie über ihr Gebiet herabkommt, dann wird der Morgen für die Gewarnten übel
sein. [37:177] - Ibn Kathir: D.h. wenn dann schließlich die Strafe zu ihrem Ort
kommt, wie schlimm wird dann ihr Morgen sein!
Im folgenden Hadith wird berichtet, wie Allah die Juden von Khaibar durch den
Propheten (s.a.s.) bestrafte, und der Prophet (s.a.s.) einen Teil des obigen
Koranverses zitiert:
422
Die Armeen Allahs, des Erhabenen, werden siegen [37:171-182]
ت َخ ْيبَ ُر إِنَّا إِذَا ْ َال اللَّهُ أَ ْكبَ ُر َخ ِرب ِ ٍ َالصبح بِغَل ِ ِ َ َن رس
َ ب فَ َقَ س حمثَّ َرك َ ْ ُّ صلَّى َ صلَّى اللَّهح َعلَْيه َو َسلَّ َم َ ول اللَّه أ َّ َ ح
ٍ ِ ن زلْنا بِس
﴾ين َ اح ال ُْم ْن َذ ِر
ُ َصب
َ اء َس َ َاحة قَ ْوم ﴿ف َ َ َ ََ
ول اللَّ ِه
ش فَظَ َهَر َعلَْي ِه ْم َر حس ح اْلَْي ح
ْ يس ِ ْ ال و
اخلَم ح َ َ َيس ق
ِ ْ ك وي حقولحو َن حُم َّم ٌد و
اخلَم ح َ َ
ِ ِّ فَخرجوا يسعو َن ِِف
َ َ الس َك َْ ْ َ ََ ح
ول اللَّ ِه ِ ت لِرس ِ ِ ِ ي فَصارت َّ صلَّى اللَّهح َعلَْي ِه َو َسلَّم فَ َقتَل الْ حم َقاتِلَةَ َو َسَب
ص َار ْ َ ح َ ِب َو ِّ ِصفيَّةح لد ْحيَةَ الْ َك ْلَ ْ َ َ َّ الذ َرا ِر َ َ َ َ
ص َداقَ َها ِعْت َق َها ِ
َ صلَّى اللَّهح َعلَْيه َو َسلَّ َم حمثَّ تَ َزَّو َج َها َو َج َع َل
َ
ٍ ِت يا أَبا حُمَ َّم ٍد أَنْت سأَلْت أَنَس بن مال ٍِ ِ
ال أ َْم َهَرَها نَ ْف َس َها فَتَبَ َّس َم َ َك َما أ َْم َهَرَها ق َ َْ َ َ َ َ َ َ ال َعْب حد الْ َع ِزي ِز لثَاب َ فَ َق
Anas ibn Malik berichtet, dass der Gesandte Allahs (s.a.s.) das Morgengebet in der
Morgendämmerung verrichtete, und daraufhin (das Reittier) bestieg und sagte: "Allahu
akbar (Allah ist größer). Khaibar ist zerstört. Wenn wir auf dem Gebiet eines
Volkes absteigen, "dann wird der Morgen für die Gewarnten übel sein
[37:177]"".
Da liefen sie hinaus auf den Wegen entlang und sagten: "Muhammad und die Armee
(wörtl. das Fünfer, arab. al-khamīs)" Daraufhin besiegte der Gesandte Allahs (s.a.s.) sie
und tötete die Kämpfer und nahm die Nachkommenschaft als kriegsgefangene Sklaven [...].
.350
423
As-Sāffāt
"Allahu akbar (Allah ist größer). Khaibar ist zerstört. Wenn wir auf dem Gebiet
eines Volkes absteigen, "dann wird der Morgen für die Gewarnten übel sein
[37:177]"".351
Und Friede sei auf den Gesandten! [37:181] - Ibn Kathir: D.h. der Friede Allah ist
auf den Gesandten Gottes im Diesseits und im Jenseits aufgrund des vollständig
Richtigen, was sie über ihren Herrn gesagt haben.
424
Literaturverzeichnis
[Azzindani] DVD „Koran und Wissenschaft“, (deutsche Synchronisation des arab.
Originals) „Dies ist die Wahrheit - Eine Beweisführung für die Wahrheit
des Islam anhand moderner naturwissenschaftlicher Entdeckungen“
(Scheich Abdulmajid Azzindani spricht mit bekannten
Naturwissenschaftlern; VHS, 4 Kassetten), Islamisches Zentrum Karlsruhe
(Neisserstr.10, 76139 Karlsruhe, Tel./Fax. 0721/678779), 1.Auflage, 1998
Neuauflage als DVD mit dem Namen "Koran und Wissenschaft", ISBN:
978-3-9810908-2-6, 2004, Verlag: DIdI, Karlsruhe; Auf dem Internet z.B.
unter: https://www.youtube.com/watch?v=payCkUHcrhs
[As-Sindi] للسندي ( شرح سنن ابن ماجهAs-Sindi, Erläuterung zu den Sunan von Ibn
Madscha) (aus [MaktabaSchamila])
[Buchari] Sahih al-Buchari. Aus [Al-Kutub as-Sitta].
425
Literaturverzeichnis
426
Literaturverzeichnis
[Schamsulhaqq] Schamsulhaqq al-adhim Abadi, 'Aun al-Ma'bud scharh Sunan abi
Dawud (Erläuterungen zu den Sunan von Abu Dawud)
[Tabarani] Tabarani, Al-Mu'dscham al-Kabīr (aus: Maktaba Schamila)
[Tabari – Tafsir] Imam Ibn Dscharir at-Tabari (224-310 n.H) mit Quellenanalyse
von Mahmud M. und Ahmad M. Schakir), Verlag: Maktabat Ibn Taimija,
Kairo, Tel. 86424
[Tirmidhi] Sunan at-Tirmidhi
[Zaidan] (in deutscher Sprache)
Amir M.A. Zaidan, „Al-‘Aqida – Einführung in die zu verinnerlichenden
Inhalte des Islam“, Muslim-Studenten-Vereinigung in Deutschland e.V.,
Marburg, 1997
[Zuhaili] Prof. Dr. Wahbat Az-Zuhaili (Direktor der Abteilung für islamisches
Recht und seine Rechtsschulen an der Universität Damaskus); “Al-Tafsīr
al-Munir fi al-Aqida wa al-Scharia wa al-Manhadsch” (Korankommentar,
welcher die Aspekte der Iman-Inhalte (Aqida), des islamischen Rechtes und
die Herangehensweise (Manhadsch) beleuchtet); 32 Bände, Dar al Fikr,
Damaskus - Dar al Fikr al-Mu'asir, Beirut
427