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Gesetz
über die Organisation des Regierungsrates und der
kantonalen Verwaltung (Organisationsgesetz)
Vom 26. März 1985 (Stand 1. Januar 2012)
beschliesst:
1. Regierungsrat
§ 1 Inpflichtnahme
1
Die neugewählten Mitglieder des Regierungsrates werden vom Grossen Rat auf
Verfassung und Gesetz verpflichtet.
2
…*
§ 1a * Personenbezeichnungen
1
Die in diesem Gesetz verwendeten Personenbezeichnungen beziehen sich auf beide
Geschlechter.
§ 2 Nebentätigkeit
1
Die Mitglieder des Regierungsrates dürfen weder ein anderes kantonales Amt noch
einen andern Beruf ausüben.
2
Sie dürfen auch nicht in der Verwaltung, Geschäftsleitung oder Kontrollstelle von
Körperschaften mitwirken, die einen Erwerb bezwecken. Vorbehalten bleiben Man-
date in öffentlichen oder gemeinnützigen Unternehmungen, die der Wahrnehmung
besonderer öffentlicher Interessen von Kanton oder Bund dienen.
§ 4 Verantwortlichkeiten
1
Die strafrechtliche Verfolgung von Mitgliedern des Regierungsrates wegen
Verbrechen oder Vergehen im Amte bedarf der Ermächtigung des Grossen Rates.
§ 5 Verwaltungsorganisation
1
Der Regierungsrat schafft im Rahmen dieses Gesetzes eine zweckmässige Verwal-
tungsorganisation, soweit diese nicht durch andere gesetzliche Bestimmungen fest-
gelegt ist.
2
Er passt die Verwaltungsorganisation, namentlich die Gliederung der Departemen-
te und die Zuteilung der freien Aufgaben, veränderten Voraussetzungen an.
§ 5a * …
2
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§ 8 Selbstständige Staatsanstalten
1
Der Regierungsrat übt die Staatsaufsicht über die selbstständigen Staatsanstalten
aus. Er sorgt für die notwendige Zusammenarbeit zwischen Verwaltung und selbst-
ständigen Staatsanstalten.
2
Die Oberaufsicht des Grossen Rates bleibt vorbehalten.
§ 11 * …
§ 12 * Information
1
Der Regierungsrat ist verpflichtet, die Öffentlichkeit nach den Vorschriften des
Gesetzes über die Information der Öffentlichkeit, den Datenschutz und das Archiv-
wesen (IDAG) vom 24. Oktober 2006 2) zu informieren.
1)
Submissionsdekret (SubmD) vom 26. November 1996 (SAR 150.910)
2)
SAR 150.700
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Bearbeitung, Archivierung und Schutz von Akten und Daten der kantonalen Ver-
waltung erfolgen nach den Vorschriften des Gesetzes über die Information der Öf-
fentlichkeit, den Datenschutz und das Archivwesen (IDAG). *
§ 14 Regierungstätigkeit
1
Bei der Erfüllung der Regierungstätigkeit kommt der Kollegiumsarbeit Vorrang
zu.
2
Der Regierungsrat sorgt für eine frühzeitige und wirksame Abstimmung der Tätig-
keiten zwischen den Departementen.
§ 15 Sitzungen
1
Der Regierungsrat tritt periodisch zusammen. Der Landammann kann ihn zu aus-
serordentlichen Sitzungen einberufen.
§ 16 Landammann
1
Der Landammann leitet die Verhandlungen des Regierungsrates. Er sorgt für die
speditive Vorlage und Erledigung der Geschäfte und stellt die Verbindung zum
Grossen Rat sicher.
2
Bei Verhinderung des Landammanns tritt der Landstatthalter an seine Stelle. Ist
auch dieser verhindert, so wird er durch das amtsälteste Mitglied vertreten.
§ 17 Protokoll
1
Über die Sitzungen des Regierungsrates wird ein Protokoll geführt.
§ 18 Abstimmungen
1
Um gültig verhandeln zu können, müssen wenigstens drei Mitglieder des Regie-
rungsrates anwesend sein.
2
Jedes anwesende Mitglied ist zur Stimmabgabe verpflichtet.
3
Der Regierungsrat entscheidet mit Stimmenmehrheit.
4
Bei Stimmengleichheit zählt die Stimme des Vorsitzenden doppelt.
5
Für das Zurückkommen auf einen Beschluss ist die Zustimmung von mindestens
drei Mitgliedern erforderlich.
5
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§ 19 Ausstand
1
Für die Verhandlungen des Regierungsrates gelten die Ausstandsvorschriften des
Gesetzes über die Verwaltungsrechtspflege 1).
2
Die Mitglieder des Regierungsrates haben sich bei der Behandlung von Angele-
genheiten von juristischen Personen, deren Verwaltungsrat sie von Amtes wegen
angehören, nicht in den Ausstand zu begeben.
§ 20 Unterzeichnung
1
Der Regierungsrat regelt die Unterzeichnungsbefugnis. Die Staatskanzlei führt
darüber ein öffentliches Register.
§ 21 Präsidialentscheide
1
In Fällen besonderer Dringlichkeit ist der Landammann berechtigt, die Entscheide
zu fällen.
2
Diese sind dem Regierungsrat in der nächsten Sitzung zur Kenntnisnahme vorzu-
legen.
2. Stabsstellen
§ 22 Staatskanzlei
1
Die Staatskanzlei ist die allgemeine Stabsstelle des Regierungsrates. Sie steht unter
der Leitung des Staatsschreibers beziehungsweise der Staatsschreiberin. Für das
Generalsekretariat der Staatskanzlei, die Vertretung und Kompetenzverteilung gel-
ten die Bestimmungen über die Departemente sinngemäss. *
2
Der Staatsschreiber bereitet die Sitzungen des Regierungsrates vor.
3
Die Staatskanzlei unterstützt den Parlamentsdienst bei der Erfüllung seiner Aufga-
ben. *
§ 23 Rechtsdienst
1
Der Rechtsdienst des Regierungsrates wird vom Rechtskonsulenten geleitet und ist
administrativ der Staatskanzlei unterstellt.
2
Der Rechtskonsulent ist der Berater des Regierungsrates in Rechtsfragen. Er berei-
tet für den Regierungsrat die Beschwerdenerledigung vor und prüft die Regierungs-
geschäfte in rechtlicher Hinsicht.
3
Der Rechtsdienst instruiert Beschwerden gegen Entscheide der Departemente. *
1)
SAR 271.200
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§ 24 Weitere Stabsstellen
1
Der Regierungsrat kann unter dem Vorbehalt der Budgethoheit des Grossen Rates
weitere Stabsstellen schaffen; er regelt deren Unterstellung.
3. Die Departemente
§ 25 * Gliederung
1
Die Verwaltung wird in 5 Departemente und die Staatskanzlei gegliedert.
§ 26 Vorsteher
1
Jedes Mitglied des Regierungsrates leitet ein Departement.
2
Der Regierungsrat entscheidet über die Departementsverteilung zu Beginn jeder
Amtsperiode und nach Ersatzwahlen. Er regelt die Stellvertretung unter den einzel-
nen Mitgliedern.
§ 28 Vorbereitung
1
Soweit der Regierungsrat als Gesamtbehörde entscheidet, haben ihm die Departe-
mente über die in ihren Aufgabenkreis fallenden Angelegenheiten Bericht zu erstat-
ten und Antrag zu stellen.
§ 29 Departementsleitung
1
Der Vorsteher leitet sein Departement nach den Grundsätzen einer rechtmässigen
und rationellen Verwaltungsführung im Rahmen der vom Regierungsrat beschlosse-
nen Zielsetzungen. Er informiert den Regierungsrat über alle wichtigen Vorgänge in
seinem Departement.
§ 30 * Generalsekretariate
1
Die allgemeinen Geschäfte eines Departements werden durch dessen Generalsekre-
tariat geführt.
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2
Das Generalsekretariat steht unter der Leitung des Generalsekretärs oder der Gene-
ralsekretärin, der oder die als Stabschef oder Stabschefin bei der Führung mitwirkt.
§ 32 Gliederung
1
Der Regierungsrat gliedert die Departemente hierarchisch in Abteilungen und Sek-
tionen, bezeichnet Ämter und teilt diese sowie die unselbstständigen Staatsanstalten
zu.
2
Die Ämter und unselbstständigen Staatsanstalten handeln in dem ihnen übertrage-
nen Bereich in eigenem Namen, jedoch unter der Aufsicht des Departements.
§ 33 Abteilungschef
1
Der Abteilungschef führt seine Abteilung nach den Grundsätzen einer rechtmässi-
gen und rationellen Verwaltung und im Rahmen der vom Departementsvorsteher
gesetzten Ziele. Das Gleiche gilt sinngemäss für die unteren Führungsstufen.
§ 34 Kommissionen
1
Die gesetzlich vorgesehenen, dem Regierungsrat unterstehenden Kommissionen
sind den einzelnen Departementen zuzuordnen.
2
In der Regel darf ein Mitglied derselben Kommission nur während 12 Jahren und
bis zum vollendeten 70. Altersjahr angehören.
3
Der Regierungsrat ist befugt, für die Vorberatung wichtiger Vorlagen oder für die
Überwachung einzelner Verwaltungszweige Kommissionen einzusetzen.
4
Der Regierungsrat legt bei den auf Amtsdauer gewählten Kommissionen Beginn
und Ende der jeweiligen Amtsperiode fest. *
§ 35 Verwaltungsräte
1
Vom Kanton abgeordnete Mitglieder in Verwaltungsräten dürfen diesen während
höchstens 20 Jahren und bis zum 70. Altersjahr angehören.
2
Diese Regelung gilt für Regierungsräte während ihrer Amtszeit nicht.
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4. Bezirksorganisation
§ 37 Kreise
1
…*
2
Die Zuteilung der Gemeinden zu Kreisen erfolgt nach Anhörung der betroffenen
Gemeinden durch Dekret. *
§ 38 Bezirksverwaltung
1
Der Grosse Rat legt die Anzahl der Grundbuchämter fest. *
2
Die Bezirksverwaltungsstellen erfüllen die ihnen durch die Rechtsetzung übertra-
genen Aufgaben.
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2
Der Bezirksamtmann sorgt als Vertreter des Regierungsrates insbesondere für die
Wahrung der öffentlichen Ordnung und Sicherheit. Er kann dafür die Kantonspolizei
in Anspruch nehmen und bei den zuständigen Gemeindebehörden Gemeindepolizei
anfordern.
3
Im Übrigen regelt der Regierungsrat die Organisation der Bezirks-
verwaltungsstellen.
§ 41 Kompetenzordnung
1
Berührt ein Geschäft mehrere Departemente oder Stabsstellen, bestimmt der Regie-
rungsrat die Leitung.
2
Der Regierungsrat entscheidet über Kompetenzkonflikte zwischen Departementen.
§ 42 Mitberichtsverfahren
1
Sind mehrere Departemente oder Stabsstellen an einem Geschäft interessiert, wird
ein Mitberichtsverfahren durchgeführt.
2
Die geschäftsleitende Stelle sorgt für die Vollständigkeit der Akten und eine zeit-
gerechte Abwicklung des Mitberichtsverfahrens.
§ 43 Interdepartementale Koordinationsstellen
1
Der Regierungsrat kann für die Abstimmung sachlich abgegrenzter Tätigkeiten
zwischen den Departementen Koordinationsstellen wie Arbeitsgruppen und Projekt-
leitungen einsetzen.
2
In die Koordinationsstellen können auch Mitglieder berufen werden, die der Ver-
waltung nicht angehören.
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§ 44 Verwaltungsrechtspflegegesetz
1 1)
Das Gesetz über die Verwaltungsrechtspflege vom 9. Juli 1968 wird wie folgt
ergänzt:
§ 45 Inkrafttreten, Vollzug
1
Dieses Gesetz ist in der Gesetzessammlung zu publizieren. Der Regierungsrat be-
stimmt den Zeitpunkt des Inkrafttretens und erlässt die zur Ausführung dieses Ge-
setzes erforderlichen Bestimmungen.
1)
AGS Bd. 7 S. 199
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§ 47 * …
Staatsschreiber
i.V. SALM
1)
AGS Bd. 1 S. 121
2)
AGS Bd. 7 S. 171
3)
AGS Bd. 7 S. 229, 795
4)
§ 23 wurde gemäss § 50 lit. c des Dekrets über den Finanzhaushalt des Kantons Aargau
(Finanzhaushaltsdekret, FHD) vom 19. März 1991, in Kraft seit 1. September 1993, aufge-
hoben. (AGS Bd. 14 S. 421)
5)
AGS Bd. 2 S. 407
6)
RRB vom 21. Oktober 1985 (AGS Bd. 11 S. 576).
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