Der Arme Heinrichhh

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Sucht man nach Texten, dessen Thematiken sich auf den Zwiespalt zwischen Religion und die

Welt beziehen und zugleich in der sogenannten mittelhochdeutschen Dichtersprache


geschrieben sind, so findet man wenige Zeugnisse. Einer dieser als höfisch klassifizierten
Legenden, die für solch eine Literatur bekannt sind, ist „der arme Heinrich“ von Hartmann
von Aue, welches durch seine moralische Funktion sowie den religiösen Argumentationen
erst im 19. Jahrhundert populär geworden ist.

Die Erzählung basiert auf ältere Textquellen, in dem ein junger wohlhabender Ritter namens
Heinrich von Aue (V. 48-49) durch sein gesellschaftliches Ansehen und materiellem Besitz
bekannt ist. Dieser wurde durch einen Schicksalsschlag von Gott verschmäht, indem er von
einem Aussatz befallen wird und sich die Gesellschaft von ihm abwendet (V.135). Im
Vergleich zu Hiobs Geduld, während seiner gestellten Prüfung, sucht Heinrich medizinische
Hilfe in Montpellier auf. Dort bietet er dem Arzt alles was er noch an Materielles verfügt an
(V. 192), um von der Krankheit erlöst zu werden, doch es wird ihm mitgeteilt, dass weder
Reichtum noch Willenskraft der Mittel zur Heilung ist. Die einzige Möglichkeit wieder gesund
zu werden, sei das Herzblut einer Jungfrau, die ihm zu Gunsten ihr Leben opfern würde
(V.224-227). Die Hoffnung völlig aufgegeben macht sich Heinrich auf den Weg nachhause
und verschenkt er seine ganzen Lehen (V.247). Die Meiersfamilie, die er gut behandelt hat,
hat großes Mitleid mit ihm und nimmt ihn in der Familie auf und pflegt ihn. Die achtjährige
Tochter kümmerte sich liebevoll um Heinrich und wollte nie von seiner Seite weichen („so
rehte güetlichen…“, V.305-307). Nach drei Jahren klagten die Bauernfamilie über die
missliche Lage Heinrichs, welche die Familie genauso belastet, so fragt der Bauer seinen
Herren, welches Heilmittel ihn erlösen könne, wobei das Mädchen vom Gespräch ebenfalls
mitbekommt (V.460). Die Nacht darauf hielt die Trauer um Heinrichs Krankheit das Mädchen
wach, wobei sie nach längerem Bedenken den Entschluss zieht sich für den Kranken zu
opfern (V.525-527) und weckte vor lauter Schluchzen ihre Eltern . Die Legende konzentriert
sich dabei auf diese Szene: Die Erziehungsberechtigten führen eine lange Diskussion, in der
die Tochter ihre Eltern davon überzeugen will, dass Gott ihr die Aufgabe gegeben hat in
jungen Jahren sich für Heinrich zu opfern und ihr Wohlergehen abhängig von dem Leben des
Herren sei („ und laze wir den ersterben, so müezen wir verderben“, V.623-624), dadurch,
dass sie Besitz und Ansehen dank ihn erworben haben. Durch die feste Überzeugung des
Mädchens sind sich die Eltern sicher, dass der heilige Geist an ihrer Stelle mit den Eltern
sprach, weshalb sie einwilligten. Durch diese Initiative und Argumentation tritt das
Mädchen als zweite Protagonistin in den Vordergrund, während sie im Gegensatz zu den
anderen Figuren auffälligerweise namenlos bleibt. Als sie Heinrich ihre Entscheidung
kundmachten, willigte er nach kürzester Überlegung ein und sie machten sich auf den Weg
nach Salerno. Dort angekommen versuchte der Arzt der jungen Bauernstocher die Opferung
auszureden, wessen Reaktion daraufhin ungeduldig auf das sterben sit

Die Zwiespalt beeinflusst hauptsächlich die Charakteristik des Mädchens, dadurch dass die
Bauernstochter nicht nur als unschuldiges, reinherziges Kind sondern auch als heiratsfähige
Frau, dessen Schönheit eine wichtige Rolle spielt.

Nach einer genaueren Analyse der Erzählung „der arme Heinrich“ ist verständlich, dass die
Leser durch diese Legende in schweren Zeiten durch gutmütigen Handlungen Gottes Gnade
zu erlangen sowie Gott ehren sollen. Darüber hinaus können nur Vermutungen angestellt
werden, warum das Mädchen namenlos bleibt und

Die Erzählung soll dem Leser in schweren Zeiten Trost


spenden und Gott ehren.

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