Bio Lernskript
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Aktinfilamente (Mikrofilamente):
- Mikrofilamente bilden neben den Mikrotubuli das 2. große Strukturelement des Cytoskeletts
- bestehen aus 2 Hauptproteinen: Actin und Myosin
- Mikrofilamente bilden die ”Zellmuskulatur”
- entstehen durch Polymerisation granulärer Aktinmonomere unter ATP- Spaltung
- zwei Aktinketten winden sich helixartig umeinander
- Kontraktion erst nach Assoziation mit Myosin Myofilamente
- Actin (dünn) und Myosin (dick) bilden die Myofilamente im Skelettmuskel
- Wechselwirkungen Myosin-Aktin führen zur Zellbewegung
Antikörper:
dienen der Infektionsabwehr
Immunglobuline
- aus vier Proteinketten (zwei leichte, zwei schwere) aufgebaut, die jeweils konstante und
variable Bereiche besitzen
- die Heterogenität der Antikörper entsteht durch
- Existenz von variablen und hypervariablen Stücken
- verschiedene Kombinationen der einzelnen Stücke (”Baukastenprinzip”)
Barr-Körperchen:
- stark anfärbbarer Bereich im Kern weiblicher Zellkerne unterhalb der Kernmembran
- zweites, inaktiviertes X-Chromosom (zum Gendosis Ausgleich mit männlichen Zellen)
- fakultatives Heterochromatin
- Inaktivierung findet im frühen Embryonalstadium statt (12.-18.Tag); ein kleiner Teil am kurzen
Arm entgeht der Inaktivierung
Chromosom:
Das während der Mitose zu sichtbaren Strukturen kondensierte Chromatin des Zellkerns
enthält Gene in linearer Anordnung.
Crossing – Over:
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- Vermischung von väterlichem und mütterlichem Erbgut während der Meiose
- die gepaarten Chromatiden homologer Chromosomen überkreuzen sich Bindungsbruch,
Knüpfung neuer Bindung unter Austausch von Chromosomenstücken
- Cross-over Ereignisse sind als Chiasmata cytologisch erkennbar
Desmosomen:
gürtel- (Zonula adhaerens) oder punktförmig (Maccula adhaerens); Interzellularraum
vorhanden bzw. sogar erweitert, mechanischer Zusammenhalt ohne Einschränkung der freien
Diffusion
Schutz gegen Scherkräfte
Diffusion:
einfach: nicht selektiv, passiver Konzentrationsausgleich entlang eines Konzentrationsgefälles
erleichtert: molekülspezifisch durch Permeasen; starke Beschleunigung der Diffusion;
Sättigung (da die Zahl der Permeasen beschränkt ist)
DNA - Klonierung:
Zellklon beinhaltet alle Zellen, die durch Zellteilung aus einer Stammzelle hervorgegangen sind
identisch
Ziel der Klonierung: Vermehrung der zu untersuchenden DNA um viele Größenordnungen
Strategie: Einsetzen der Passagier-DNA, Einschleusen des beladenen Vektors und seine
Vermehrung
Erbgänge:
dominant: Heterozygote sind Merkmalsträger
rezessiv: nur Homozygote sind Merkmalsträger
autosomal: an Autosomen gebunden; d.h. Vererbung ist geschlechtsunabhängig
X-chromosomal: an X-Chromosomen gebunden
Euchromatin:
- dekondensiertes, genaktives Chromatin (Aktivität ist abhängig vom jeweiligen
Differenzierungszustand der Zelle
- transkribierbar
- frühe Replikation
- entspiralisiert
- unterschiedlicher Kondensationsgrad in Mitose und Interphase
Chromatin
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Euchromatin Heterochromatin
aktiv inaktiv
fakultativ konstitutiv
Exocytose:
- Abgabe von Partikeln aus der Zelle durch Abschnürung von Zellmembranvesikeln.
- Sekretion, Ausstoßung von Schadstoffen
- permanent und schubweise
Exportproteinsynthese im rER:
vgl. Translation
Furchungstypen:
- Isolecithale Eier: total, äquale Furchung (bei Stachelhäutern, Säugern)
der Dotter ist annährend gleichmäßig verteilt; es entstehen bei der Furchung in etwa gleich
große Blastomeren
- Mesolecithale Eier: total inäquale Furchung (bei Amphibien)
der Dotter ist ungleichmäßig zum vegetativen Pol verschoben; die Dottermasse ist aber
relativ klein
- Telolecithale Eier: partielle, dicoidale Furchung (bei Fischen, Vögeln, Reptilien)
extrem dotterreich; Furchung beschränkt sich auf den animalen Teil des Eis Keimscheibe
Gen:
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Linearer Abschnitt auf einem Chromosom, dessen Nucleotidsequenz für ein Protein bzw. eine
spezifische RNA codiert.
Genetischer Code:
- Eigenschaften:
degeneriert (Existenz von Synonymen)
nicht überlappend
kommafrei
universell
Triplett- Code
- Triplett- Raster- Code mit 4 Basen, welche 64 Möglichkeiten für 20 AS ergeben
- Degeneration des Codes, da eine AS durch mehrere Sequenzen codiert ist; sie schafft durch
Variabilität in der Codierung eines Tripletts Toleranz für spontane Mutationen
Genetische Information, Übersetzung Nukleinsäure in Protein:
vgl. DNA
Genbegriff:
- Transkriptionseinheit: kodierende und regulatorische Elemente
- Information für Polypeptide rRNA, tRNA, Komplementationseinheit
Gramfärbung:
- Anfärbung mit Kristallviolett
- Behandlung mit Jodlösung
- dadurch Bildung eines tiefblauvioletten wasserunlöslichen Farbstoff- Jod- Komplexes in einer
Zelle (im oder am Protoplasten)
- Behandlung mit Alkohol (Differenzierung)
- gramnegative Bakterien werden entfärbt, da nur einschichtiger, weniger vernetzter
Mureinsacculus vorhanden und da äußere lipidhaltige Zellwandschichten durch den Alkohol
abgelöst werden kein Farbstoff- Jod- Komplex mehr
- Gegenfärbung mit Safranin Bakterien sind orange bis rot (gramnegativ)
- grampositive Bakterien: vielschichtiger, stark vernetzter Mureinsacculus; Farbstoff- Jod-
Komplex wird bei der Alkoholbehandlung zurückbehalten Zellen = blauviolett
Mureinsacculus = Stützschicht in der Zellwand der Bakterien und Blaualgen
Hai, Sinnesorgane:
Seitenliniensystem: (aus Neuromasten) Strömungssinnesorgan
Lorenzinische Ampullen: Elektrorezeptoren
Auge: Sehorgan
Inneres Ohr/ Innenohr/ Labyrinth/ Bogengänge: Gleichgewichtssinn, Schweresinn, Drehsinn;
Bogengänge mit Endolymphe gefüllt, Trägheit der Masse sorgt bei Bewegung für Auslenkung
und damit Reizung der in Ampullen angeordneten Sinneszellen (Kinocilien), Messung der
Winkelbeschleunigung im Bogengangapparat
Aufbau:
- vorderer, hinterer und lateraler Bogengang des Labyrinths mit jeweiligen Ampullen
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- Sacculus: Ansatz- u. Endpunkt der Bogengänge
- Lagena: Erweiterung des Sacculus
- Statocysten (offenes o. geschlossenes Bläschen, flüssigkeitsgefüllt; beinhaltet die Statolithen
= kleine Steinchen) und Sinneshaare in Utriculus, Sacculus, Lagena (wird im Lauf der
Evolution zu Cochlea)
Ductus endolymphaticus: beim Hai steht das Hohlraumsystem des Labyrinths mit der
Außenwelt über den D.e. in offener Verbindung
- der D.e. fehlt bei erwachsenen höheren Wirbeltieren, ist embryonal aber vorhanden
- das innere Ohr ist urspünglich kein Gehörgang;
das eigentliche Gehörorgan entwickelt sich erst bei den höheren Wirbeltieren aus der Lagena,
die sich verlängert und bei Säugetieren zur Schnecke (Cochlea) aufwindet
Herzanatomie:
Herzkreislauf: rechter Vorhof rechte Kammer Lunge linker Vorhof linke Kammer
Frosch: Septum (Scheidewand) im Atrium (Vorhof) aber noch kein Septum im Ventrikel
(Hauptkammer), Aorta links und rechts, Kiemenbögen noch vollständig ausgeprägt; Vorhöfe
und Kammern nicht getrennt
Mensch:
- Ductus Botalli, foramen ovale, ductus venosus (die drei Kurzschlußwege) degenerieren nach
der Geburt
- Septum wird vollständig
- rechte von linker Herzhälfte getrennt
- separierte Mündungen der Venen, separierte Quellen der Arterien
- Aorta einseitig
- Rückbildung der Kiemenbögen
Heterochromatin:
wegen seines starken Kondensierungszustandes besonders anfärbbares, genetisch inaktives
Chromatin; spät repliziert, mutationsarm
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konstitutiv: hochrepititive Sequenz der DNA (in allen Zellen vorhanden); Zentromer
fakultativ: dem physiologischen Zustand bzw. Entwicklungszustand der Zellen entsprechendes
Heterochromatin; enthält aktivierbare Gene inaktiviertes X-Chromatin
Hominidenevolution (es gibt keine verläßlichen Angaben!!!):
Homo habilis; vor ca. 2 Mio.
Homo erguster; Afrika; 1,5 – 1,4 Mio.
Homo erectus; Asien; 1,0 Mio. – 400.000
Homo heidelbergensis; Eurasien; 250.000 – 40.000
Homo sapiens; Afrika; Asien; Eurasien; 400.000 – 250.000
Homo sapiens sapiens; vor 40.000
IMViC Reaktion:
Zweck: Unterscheidung zwischen den sehr ähnlichen Escherichia Coli (Darmbakterium, weist
auf Fäkalienverunreinigung hin) und Enterobacter aerogenes (Bodenbakterium, ungiftig)
I – Indolbildung
M – Methylrotbindung
Vi – Voges-Proskauer Reaktion
C – Citratwertung
E.Coli: ++--
Enterobacter: --++
Bedeutung: relativ schnelle und vor allem einfache Untersuchung von Trinkwasser
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Inductor, Wirkungsweise bei der Expression des lac-Operons:
- Induktor ≅ Effektor
- Induktor (Laktose) bindet an Repressor, der auf dem Operator sitzt
- dadurch Schwächung der Bindung des Repressors an Operator DNA
- wird von Operator DNA abgelöst
- RNA- Polymerase kann Strukturgene ablesen
- Inaktivierung des Repressors
- Effektor kann auch aktivieren
Ionenkanäle, Regulation:
- Kapazität/ mechanische Regulation
- Spannungsregutlation: können sich nur schließen, wenn das Membranpotential seinen
Grundzustand (Ruhepotential) hat; Membranpotential, Depolarisation Öffnung, Inaktivierung
Schließen
- Ligandenregulation (extrazellulär und interzellulär)
Karyogramm:
- Metaphasen werden bei Verdacht auf Chromosomenstörungen überprüft
Normal: 46 Chromosomen, diploider Chromosomensatz, (2*23); 44 Autosomen + 2
Geschlechtschromosomen (Gonosomen)
Mann: XY
Frau: XX
- Chromosomen unterscheiden sich in Länge und Lage des Zentromers; metazentrisch,
akrozentrisch und subzentrisch
- Keimzellen besitzen einen haploiden Chromosomensatz
- Einteilung eines Karyogramms in sieben Gruppen (A-G) unterteilt
Karyotyp
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Chromosomensatz einer Zelle eines Organismus, charakteristisch durch Zahl und Struktur der
Chromosomen.
normaler Karyotyp einer Frau 46, XX
normaler Karyotyp eines Mannes 46, XY
Klon:
Von einem gemeinsamen Ursprung abgeleitete Population; alle Mitglieder des Klons sind
identisch.
Lichtmikroskop, Auflösung:
NA = Numerische Appertur; maßgebende für die Auflösung; NA = n * sin α
n = Brechungsindex des Mediums; in Luft = 1
λ = Wellenlänge des Lichtes
α = halber Öffnungswinkel, unter dem die Objektivöffnung vom Objekt aus betrachtet erscheint
λ
kleinster noch trennbarer Punktabstand: d =
n * sin α
Lysosom:
Vesikel, abgeschürt von der Reifungsseite des Golgi-Apparates, gefüllt mit
Verdauungsenzymen; primär (leer) und sekundär (entstehen durch Fusion mit
Substratvesikeln)
Lysosomen:
Enzyme: Nukleasen, Phosphatasen, Peptidasen, Esterasen, Glycosidasen, usw.
PH-Wert = 5,0
Aufgabe:
- hydrolytische Spaltung von Makromolekülen; Abbau
- Verdauung von zelleigenem (Autophagie) bzw. zellfremden (Heterophagie) Material
- Ernährung
- Körperabwehr
Meiose:
vier Keimzellen, halber Chromosomensatz
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Meiose führt zu vier haploiden Gameten aus einer diploiden Zelle
genetisches Material wird gleichzeitig auf die Tochterzellen verteilt
- Teilungsvorgänge, die während der Bildung von Keimzellen zur Reduktion eines diploiden
zum haploiden Chromosomensatz führen
- der Prozeß der Meiose besteht aus zwei aufeinanderfolgenden Teilungsvorgängen:
1. Reduktionsteilung
2. Äquationsteilung (ähnlich der Mitose)
Mitose:
- Zellteilung/ Kernteilung, führt zu zwei genetisch identischen Tochterzellen
- Bestandteil des Zellzyklus
- Stadien der Mitose:
- Prophase: Chromosomenkondensation, Kernmembran löst sich auf; Zentriolen
wandern an die Zellpole; Auflösung des Nukleolus, Bildung der Spindeln
- Metaphase: Chromosomen ordnen sich in der Äquatorialplatte an
- Anaphase: Verschiebung der Chromatiden zu den Zellpolen
- Telophase: Ausbildung eines Teilungsringes; Bildung neuer Kernmembranen;
Dekondensation des Chromatins, Beginn der rRNA-Synthese (ribosomale RNA),
Formierung der Nucleoli
- Cytokinese: Durchschnürung der Mutterzelle u. Bildung von 2 Tochterzellen unter
Verteilung der Organellen
Mitochondrien
(gr. mitos Faden; Chondr-*) n·pl: (engl.) mitochondria; etwa bakteriengroße (1-5·µm lang),
ovale, lipoidreiche Zellorganellen der Eukaryonten, die von einer Doppelmembran umgeben
sind; die innere Membran ist zur Oberflächenvergrößerung kammähnlich (Cristae) od.
röhrenförmig (Tubuli) eingefaltet. M. sind meist in der Nähe von Energiequellen (z.·B.
Fettvakuolen) od. ATP-bedürftigen Zellstrukturen lokalisiert u. enthalten die Enzyme der
Atmungskette, der oxidativen Phosphorylierung, des Zitronensäurezyklus* u. der
Betaoxidation. Aufgaben: Energiegewinnung durch Oxidation der versch. Nährstoffe in d. Zelle,
wobei zugleich Rohstoffe für Biosynthesen anfallen (Phospholipide, Aminosäuren, Porphyrin,
Häm). Die frei werdende Energie wird zur Bildung von ATP (vgl. Adenosinphosphorsäuren)
verwendet. M. mit vielen Lamellen, z.·B. in aerob arbeitenden Muskeln, dienen vorwiegend der
inneren Atmung* u. Energieproduktion (ATP-Erzeugung); M. mit weniger Innenmembranen
(z.·B. in Leberzellen) enthalten viele synthetisierende Enzyme. Während die M. in Muskelzellen
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mehr od. weniger fixiert sind, können sich M. in Leberzellen frei im Zytoplasma bewegen.
Alle M. enthalten eigene ringförmige DNA* sowie besondere Ribosomen* (vom 70S-Typ), die
bakteriellen Ribosomen nahestehen; die Fähigkeit zur Selbstreduplikation deutet daraufhin,
daß sich die M. evolutionär von intrazellulären Symbionten herleiten.
mutagene Reagenzen:
- lösen Mutationen aus
- chem. Substanzen:
salpetrige Säure (HNO2): Basenveränderung (Deaminierung):
Substitution der ursprünglichen Base durch eine andere
Benzpyren (wird durch Oxidation aktiviert): DNA Adduct (Reaktion mit DNA); wirkt kanzerogen
- alkylierende Substanzen:
Alkylierung von Basen, kann zur Veränderung der Basenpaarung führen Strangbruch
- energiereiche und ionisierende Strahlen:
(UV-, Röntgen-, α-, β-, γ-, Strahlen)
- UV-Licht: wird von Nucleinsäuren absorbiert!
- es kommt zur Dimerisierung von Basen, z.B. zur Bildung von Pyrimidinhydraten
- Strangbruch
- Basenanaloge, z.B. Bromuracil: Einbau falscher Basen
Mutation:
- Punktmutation (Substitution, Deletion (Leserasterverschiebung), Addition
(Leserasterverschiebung))
Missense, Nonsense durch Rasterverschiebung, vorzeitiger Abbruch (verstümmeltes
Protein)
- Blockmutation (Deletion, Inversion, Transloktation Gen unter Kontrolle eines anderen
Promotors, Duplikation)
- mehrere Nucleotide sind betroffen
- diese Mutationen können am Chromosom zu sichtbaren Strukturveränderungen führen
Deletion: Verlust eines Teilstücks
Duplikation: Teilstück wird in die Schwesterchromatide eingegliedert
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Inversion: doppelter Bruch, umgekehrtes einfügen
Translokation: Anheften an eine Chromatide eines nicht homologen Chromosoms;
Gen unter Kontrolle eines anderen Promotors
- Genommuation numerische Aberration (Monosomie, Trisomie)
Mutagenitätstest
- z.B. Ames – Test (Schnelltest für nicht pathogene Salmonella – Stämme)
- diese Stämme können eine spezifische AS nicht synthetisieren, d.h. sie wachsen nicht auf
Agar ohne Histidin
- Behandlung mit chem. Mutagen Rückmutation (Bakterien werden wieder autotroph;
wachsen auf Agar ohne Histidin
(je mehr Rückmutationen desto mutagener die chem Substanz (Noxe))
Nucleolus:
- ein oder mehrere ”Kleinkerne” sind während der Interphase im Nukleus sichtbar (an der
Nukleolus- Organisator- Region akrozentrischer Chromosomen)
Aufgabe: Produktion ribosomaler Untereinheiten
- membranlos, zentral: fibrilläres Material (DNA – Schleifen, die r-RNA Gene tragen, r-RNA
Transkripte)
peripher granuläres Material (z.T. in komplette ribosomale Untereinheiten)
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Aufgabe: Produktion ribosomaler Untereinheiten
Nukleotid:
Zuckermolekül (Ribose bei RNA, Desoxyribose bei DNA), organische Base (Adenin, Cytosin
und Guanin; bei DNA: + Thymin, bei RNA + Uracil) und Phosphorsäurerest
Nucleosid: Zucker + Base
Ontogenese der Säugerniere:
Vorniere: Pronephron; segmentaler Flimmertrichter; primärer Harnleiter (Wolff´scher Gang)
endet im Darm
Urniere: Mesonephron; Kappilarsystem (primitive Glomeruli mit Bowman´scher Kapsel) in der
Nähe des Flimmertrichters (noch segmental)
Nachniere: Metanephron, nicht mehr segmental, keine Flimmertrichter, nur noch Glomeruli,
sekundärer Harnleiter
Operatorsequenzen (prokaryontisch):
Liegen zwischen Promotor und Strukturgenen, Anbindungsstelle der Repressoren, die die
Wirkung der RNA-Polymerase blockieren
Ölimmersion:
- Öl hat einen höheren Brechungsindex als Luft, von n= 1,55
- die Strahlen, die sonst in der Luft vorbeilaufen, werden durch das Öl auf die Linse projiziert
höhere NA
Plasmide, Charakteristika:
- zirkulär
- extrachromosomal
- autonome Replikation
Populationsentwicklung, Strategie:
r- Strategie: ”rate”, exponentielles Wachstum
z.B. Fliege Lebensraum instabil, kaum begrenzte Ressourcen
Dichte variabel
geringe Konkurrenz
hohe Zuwachsrate, kaum dichteabhängig
meist kleine Körpergröße
geringe Lebensdauer hohe Nachkommenszahl
k- Strategie: ”Kapazität”, angepaßt an den Lebensraum
z.B. Elefant Lebensraum stabil, knappe Ressourcen
Dichte nahe der Umweltkapazität
Konkurrenz
niedrige Zuwachsrate, dichteabhängig
große Körpergröße
höhere Lebensdauer wenige Nachkommen
Primärtransskripte (eukaryontisch), Teilschritte der Reifung:
Reifung der mRNA bei Eukaryonten:
- die heterogene, nucleäre RNA (hnRNA) ist das primäre Transkript des DNA-Abschnittes, der
die Information für ein Gen trägt
- die hnRNA ist die genaue Kopie der DNA u. enthält sowohl Transkripte der Introns als auch
der Exons
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- Introns haben keinen Informationswert u. werden auf RNA – Niveau herausgeschnitten
gespleißt
- das 5´- Ende wird durch Ankopplung einer spez. Nucleotidsequenz verändert Käppchen/
cap der RNA zur späteren Fixierung am Ribosom
- an das 3´- Ende werden bis zu 200 Adenylreste angehängt Poly- A- Schwanz
- die Verbarrikadierung der Enden, die die Prokaryonten nicht haben, bietet das Bedürfnis der
Eukaryonten, die RNA länger stabil zu halten
- Ausschleusen der gereiften mRNA ins Cytoplasma
Proteine, Aufbau:
- 20 verschiedene Aminosäuren
- Primärstruktur: AS- Sequenz, kovalente Verknüpfung durch Peptidbindung
- Sekundärstruktur: α- Helix, β- Faltblatt
- Tertiärstruktur: räumliche Anordnung im Gesamtmolekül
- Quartärstruktur: Zusammenlagerung mehrerer Proteinmoleküle
Proteinbiosynthese:
- findet an Ribosomen statt
- Ribosomen sind Komplexe aus rRNA u. Proteinen, die in „Fließbandarbeit“ Proteine
herstellen
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- sie bestehen aus einer großen u. einer kleinen Untereinheit, die sich im Moment der
Proteinbiosynthese zu einem kompletten Ribosom zusammenfügen
- rRNA ist ein Strukturelement
- während der Proteinbiosynthese wird die Information der Nucleinsäuresequenz in eine AS –
Sequenz umgesetzt
- 2 Schritte:
- Transkription: vorbereitender Schritt: umschreiben der Nucleotid- (oder Basen-)
sequenz der DNA in RNA
- Translation: eigentliche Reaktionsschritte
Übersetzung der Nucleotidsequenz (der mRNA) in Aminosäuresequenz
Rattenherz:
zuführende Gefäße:
vena cava posterior
vena azygos --> vena cava anterior sinister (rechtes Atrium)
vena cava anterior dexter (rechtes Atrium)
vena pulmonales (linkes Atrium)
abführende Gefäße:
rechter Ventrikel --> Arteria pulmonales
linker Ventrikel --> Aortenbogen
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- truncus anonymus --> rechte Aorta carotis, rechte Aorta subclavia
- linke Aorta carotis
- linke Aorta subclavia
Rattenurgenitalsystem
- bei den Säugetieren gilt der Metanephros als bleibendes Ausscheidungsorgan mit dem Ureter
(sekundärer Harnleiter)
- Reste des Mesonephros bilden mit dem Beginn des Wolff´schen Ganges den Nebenhoden
(Epidiymis)
- der Wolff´sche Gang hat seine Funktion als Harnleiter verloren und dient als Samenleiter
- der weibliche Geschlechtsapparat steht in keiner Beziehung zur Urniere: die Eier werden über
das Ostium tuba (Flimmertrichter) vom Ovidukt (Müller´sche Gang) aufgenommen
- männl. Urogenitalsystem
- Ureteren (Harnleiter) gehen von der Niere aus und münden in die Harnblase, von der die
Urethra (Harnröhre) ausgeht
- in diese münden die Vasa deferentia (Wolff´sche Gänge), Samenleiter)
- der Nebenhoden unterteilt sich in Nebenhodenkopf u. –schwanz
- akzessorische Geschlechtsdrüsen:
- Prostata (Vorsteherdrüse/ Koagulationsdrüsen)
- Glandulae vesiculares (widderhornförmige Drüsen)
- Glandulae bulbo-urethrales (Cowpersche Drüsen)
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- Präputialdrüsen des Penis
- weibl. Urogenitalsystem:
- Ovarien Ostium tubae Eileiter Uterus
- bei der Ratte: Uterus duplex (rechter u. linker Uterus)
Replikation, semikonservativ:
Bei der DNA-Synthese bildet je einer der parentalen, zur Replikation enthaltenen DNA-
Einzelstränge mit dem an ihn replizierten Tochterstrang den neuen DNA- Doppelstrang
(semi = halb, conservare = erhalten)
- erfolgt an beiden Einzelsträngen in 5´-3´ Richtung
- erfolgt kontinuierlich am Führungsstrang und diskontinuierlich am Folgestrang
- erfordert eine Helikase
- läuft während der S-Phase des eukaryontischen Zellzyklus ab
Restriktionsendonukleasen:
- DNA schneidende Enzyme, die die spezifische Basensequenzen erkennen
- schneiden der spezifischen Sequenzen, von 4-8 Nukleotiden, schneiden meist palindromisch
RNA-Klassen:
m-RNA: Informationsübertragung
t-RNA: Adapterfunktion
r-RNA: Strukturbildung (in Ribosomen)
kleine leit-RNA: RNA- Redaktion (Veränderung von primären m-RNA Transkripten;
regulatorische Funktion)
kleine RNA: bildet Viroide (Viren in Pflanzen)
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Synthese sekrektorischer Proteine:
- Signal-Recognition-Peptide (SRP) erkennt Signalsequenz, bindet Ribosom-mRNA-Komplex,
stoppt Translation
- rER: Einfädelung des begonnenen Polypeptids in das Lumen des rER, Transport in Vesikeln
zum Golgi Apparat (chemische Modifikationen: z.B. Kondensationen, Glykosylierung)
-Transport in Vesikeln, Endocytose in den extrazellulären Raum
Transduktion:
Übertragung eines Gens bzw. DNA-Fragments durch einen lysogenen Phagen. (Phage nimmt
DNA mit zum neuen Wirt)
Transduktion:
Übertragung eines Gens, bzw. DNA – Fragments durch einen lysogenen Phagen
(Bakteriophagen) (Phage nimmt DNA mit zum neuen Wirt)
Transfektion:
Transformation bei Eukaryonten
Transformation:
- Umbildung durch von außen zugegebener DNA
- DNA wird von kompetenten Zellen aufgenommen u. exprimiert
- Genübertragung ohne jeglichen Zellkontakt durch freie DNA
Translation:
- genetische Information wird von DNA auf RNA überschrieben
- Basensequenz der RNA wird in die Aminosequenz eines Proteins übersetzt
- Ribosomen = Übersetzungsmaschine, Codons der mRNA werden erkannt und die
entsprechenden AS zu Proteinen verknüpft
Transkription:
- nur der codogene Strang wird transkribiert
- Enzym: RNA- Polymerase
Core - Enzym α 2ββ´
Halo - Enzym α 2ββ´δ
- Initiation: an Promotoren, Aufwinden des Doppelstrangs
- Elongation: Kettenverlängerung in 5´-3´ Richtung, kein Korrekturlesen
- Termination: an spezifischen Basensequenzen oder durch δ-Terminationsfaktor
- Produkte: mRNA, tRNA, rRNA
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Translation:
- Übersetzung der Nukleotidsequenz (der mRNA) in eine Aminosäuresequenz
- erfolgt an den Ribosomen: große Protein - RNA Komplexe
zwei Untereinheiten:
klein: 30s bei Prokaryonten, 40s bei Eukaryonten
groß: 50s bei Prokaryonten, 60s bei Eukaryonten
tRNA als Adapter
Initiation:
- kleine Untereinheit des Ribosoms sucht Startsignal auf mRNA
- tmet-tRNA lagert sich an P-Stelle an, wenn AUG dort erscheint unter Beteiligung von
Initiationsfaktoren
- Anlagerung der großen Untereinheit des Ribosoms
Elongation:
Codonerkennung durch Aminoacyl-tRNA; Knüpfung der Peptidbindung, Freisetzen der tRNA,
Translokation um ein Triplett
Termination:
Stopcodon; Aktivierung der Ablösefaktoren, Kettenabbruch
Transkriptionseinheit auf der DNA, Teilbereiche:
Promotor, Operator, Strukturgene
Enzym: RNA-Polymerase, an allen Teilschritten beteiligt
Transkription:
- Umschreibung der Primärinformation (DNA) in ein Transkript (RNA)
- die messenger-RNA (mRNA) trägt die genetische Information der DNA ins Cytoplasma
- Initiation:
- Start der Transkription findet an spezifischen Stellen der DNA, statt, den Promotoren;
hier bindet die RNA –Polymerase mit Hilfe der β- Untereinheit
- anders als bei der DNA – Replikation wird nur ein DNA – Strang abgelesen der
transkribierte Strang wird als codogen bezeichnet
- nach der Initiation wird der β- Faktor abgekoppelt
- Elongation:
- die Kettenverlängerung nimmt das Core – Enzym vor
- im Verlauf der Transkription zieht der codogene Strang durch das aktive Zentrum der
RNA – Polymerase, während der 2. Strang über den Rücken des Enzyms gleitet
- der Doppelstrang öffnet sich nur so weit, wie das Enzym Platz braucht
- Kettenverlängerung verläuft in 5´-3´ Richtung
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- Ribonucleosidtriphosphate werden an das freie 3´-OH- Ende der wachsenden Kette
angelagert u. anpolymerisiert
- RNA – Polymerase liest nicht Korrektur
Termination:
- anhand spez. Basensequenzen erkennt die RNA – Polymerase das Ende der
Transkriptionseinheit
- manchmal hilft ein σ- Terminationsfaktor, der sich an ein Enzym lagert u. es abspaltet
- der fertige: RNA-Strang wird freigesetzt
- Produkte: m-RNA, r-RNA, t-RNA
- Transkriptionseinheit auf der DNA: Promotor, Operator, Strukturgene
Translation:
- Übersetzung der Nukleotidsequenz (der mRNA) in eine Aminosäuresequenz
Proteinbiosynthese
- erfolgt an Ribosomen im Cytoplasma (Ribosomen bestehen aus einer kleinen u. großen
Untereinheit)
- es gibt an Ribosomen 2 ausgezeichnete funktionelle Stellen, P-Stelle u. A-Stelle
- P-Stelle: Ort, an dem sich die wachsende Polypeptidkette befindet
- A-Stelle: Ort an dem neu hinzufügende AS mit ihrer tRNA angelagert werden
- Initiation:
- mRNA wird an die kleine Untereinheit gebunden
- das Startcodon AUG rückt in die P-Stelle Bildung des 30 S – Initiationskomplexes
- Initiationsfaktoren sind an dem Vorgang beteiligt, um ungewünschte Nebenreaktionen
zu vermeiden
- die große Untereinheit bleibt zunächst abgekoppelt
- GTP liefert Energie
- AUG ist das Triplett für Methionin Startcodon
- sobald das erste AUG – Codon in der P-Stelle erscheint, führt das Enzym IF2 die tRNA
heran, die mit Met. beladen ist
- fmet – tRNA lagert sich an der P-Stelle an, um das Met. zu modifizieren, da es als Start
– AS in die P-Stelle eingelagert werden soll
P-Stelle: Peptidyl – Stelle A-Stelle: Aminoacyl – tRNA – Akzeptor - Stelle
- sobald das Anticodon der Formyl – methionyl – tRNA an das AUG gebunden hat, wird
die große Ribosomen-Untereinheit angekoppelt
Ribosom – Untereinheit angekoppelt 70 S – Initiationskomplex
- Elongation:
- Ablesen der mRNA in 5´3´-Richtung
- Peptidkette wächst vom N-terminalen zum C-Terminalen Ende hin
- Codonerkennung der Aminoacyl-tRNA wird vom Elongationsfaktor TU vermittelt
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- das Startcodon AUG liegt in der P-Stelle, das nächstfolgende Triplett in der A-Stelle u.
wartet auf die passende mit einer AS – beladenen tRNA; wieder sind Elongationsfaktoren
beteiligt
- die AS aus der Peptidyl-tRNA in der P- Position wird auf die Aminoacyl-tRNA in der A-
Stelle übertragen; die Peptidyl-Transferase knüpft die Peptidbindung
- dieses Enzym bringt die wachsende Kette von der P-Stelle in die A-Stelle
- leere tRNA löst sich aus der P-Stelle Translokation um ein Triplett, A-Stelle wird
wieder frei
- Termination:
- Stopcodons UAG, UGA, UAA erscheinen in der A-Stelle
- Ablösefaktoren werden aktiviert
- Kettenabbruch
t-RNA-Schleifen:
- seltene Basen, die erst bei der t-RNA-Reifung eingebaut werden, führen zur Schleifenbildung
- TψU-Schleife große Rolle bei Wechselwirkungen mit rRNA
- DHU-Schleife Anlagerung an Synthetasen
- Extra-Schleife Funktion unklar
Vektor:
Plasmid oder Virus zur Klonierung von DNA
Vektorentypen:
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- Plasmide Klonierung von DNA Stücken
- Cosmide (Resistenzgeninfo) Klonierung von großen DNA-Stücken
YAC´s Klonieren besonders großer DNA-Stücke
Zellmembran, Aufbau:
Lipide: Phospholipide, Glycolipide und Cholesterin
Natur der Membranlipide: hydrophiler Kopf, hydrophober Schwanz
- Proteine
- Glycokalix
Zellmembran, Funktionen:
- innere Struktur der Zelle von der Außenwelt zu trennen
- Transport zulassen oder verhindern
- das innere Milieu der Zelle soll durch die Zellmembran unabhängig von außen sein
- Träger der Eigenschaften einer Zelle
- Signaltransdruktion
- wichtigste Eigenschaft: Fluidität
Zellzyklus, Phasen:
G1: Zunahme der Zellmasse, intensive Proteinsynthese
S: DNA- Replikation
G2: Vorbereitung auf Mitose
M: Mitose
Zellzyklus, Darstellung:
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Fragen zur Genetikvorlesung:
Welche chemischen Bindungen und Wechselwirkungen kommen in der DNA zum Tragen?
Wasserstoffbrückenbindungen
Disulfidbrücken
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