Chemisches Zentralblatt
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1940. II. Halbjahr Nr. 14 2. Oktober
R obert H öltje, Clemens Winkler und das periodische System der Elemente. Berlin: VDI-
Verlag. 1940. (22 S.) 8° = Deutsches Museum. Abhandlungen u. Berichte. Jahrgang 12.
Heft i. M .— .90.
[russ.] Je. A . Zeitlin, Abhandlungen zur Geschichte der Textiltechnik. Moskau-Leningrad:
Gislegprom. 1940. (VIII, 464 S.) 22.50 Rbl.
auf die Verbrennung von C2H 2-Luft-Gemisch wird die krit. Frequenz, von der a'n die
Ionen die Kondensatorbelüge nicht mehr erreichen, sondern in der Flamme verbleiben,
zu 1,7• 105 Hertz errechnet, die krit. Frequenz, von der an auch die Elektronen nicht
mehr an die Kondensatorbeläge gelangen, zu 2,1-IO7 Hertz. Es wird angenommen,
daß durch das Hochfrequenzfeld beschleunigte Elektronen mit einer Energie, die zu
nichtelast. Stößen ausreicht, neutrale Moll, ionisieren oder wenigstens anregen; die
Berechnung zeigt, daß die Spannung des Hochfrequenzfeldes ausreicht, um den Elek
tronen eine kinet. Energie zu erteilen, die etwa der Anregungsencrgic der Moll, ent
spricht. (>Kypna.i BKciiepiiMeuTajLuoft ii TeopeTii'iecKOÜ <£11311™ [J. exp. theoret.
Physik] 9. 92— 95. 1939. [Jekaterinoslaw], Dnepropetrowsk, Pharm. Inst.) R. K . MÜ.
A . Ssokolik, Explosionsgrenzen von Gasgemischen. VI. Einfluß der Temperatur auf
die Detonalionsgrcnzen von Wasserstoff-Luftgemischen. (Unter experimenteller Mitarbeit
von M. Riwin und J. Karpowa.) (>Kypua.i <I>ii3ii'iecKoii Nmnm [J. phvsik. Chem.] 13.
1031— 39. 1939. — C. 1 9 4 0 . 1. 977.) K lever.
Alfons Krause, Ein Dreistoffkatalysator aus den Hydroxyden des dreiwertigen
Eisens, zweiwertigen Kupfers und des Magnesiums als anorganisches Ferment von außer
ordentlicher Wirksamkeit. Amorphe und krystallisierte Oxydhydrate und Oxyde. L. Mitt.
(Mitbearbeitet von Ludwina Kwintkiewiezöwna, Adela Grochowska und Zbigniew
Trzeciakowski.) (X L IX . vgl. C. 1939. II. 932.) Aus einer Lsg., die F e "‘, C u" u. M g"
im Verhältnis 1 :0 ,3 : 0,3 enthält, wird durch Gemeinsehaftsfällung der Hydroxyde
mit NaOH nach dem Auswaschen u. Trocknen ein Dreistoffkatalysator erhalten
(Atomverhältnis F e : Cu: Mg = 1: 0,31: 0,22), dessen Wirksamkeit hinsichtlich des
H20 2-Zerfalls u. der HCOOH-Oxydation durch H20 2 die der Komponenten u. ihrer
Zweistoffsysteme bei weitem übersteigt. So zeigt schon 1 mg des Dreistoffkatalysators
eine beträchtliche Wrkg.: in 1 Min. werden bei 37° auf 1 Fe-Atom gerechnet 5— 6 Mol
H20 2 zers. u. 3 Mol HCOOH oxydiert, bei 50° 14 Mol H 20 2 u. 7 Mol HCOOH, bei 80°
37 Mol HCOOH oxydiert. Größere Katalysatormengen bewirken schon bei 20° eine
Schnellzers. bzw. -oxydation. Aus der hierbei stattfindenden Temp.-Erhöhung folgt
eine geringe Aktivierungsenergie der Teilprozesse. Die katalyt. Vorgänge verlaufen
gemäß einer Kettenrk., bei der Cu(OH)2 als Zwischenkatalysator wirksam ist. Wie
experimentell bewiesen wurde, sind als Glieder der miteinander gekoppelten Red.-
Oxydationssysteme unter anderem die Peroxyde des F o " ‘ u. des C u " von Bedeutung.
(Ber. dtsch. chem. Ges. 72. 161— 67. 11/1. 1939. ‘ Posen, Univ., Inst. f. anorgan.
Chem.) S t r ÜBING.
Alfons Krause, D ie katalysierte Oxydation der Ameisensäure mit Nitrit-Sauerstoff
bei 20° in Gegenwart von aus Metallhydroxyden bestehenden Einstoff- und Mehrstcffkata-
lysatoren. Amorphe und krystallisierte Oxydhydrate und Oxyde. LI. Mitt. (Mitbearbeitet
von Jadwiga Fularska.) (L. vgl. vorst. Ref.) Vf. untersucht die katalyt. Wrkg. einiger
amphoterer Metallhydroxyde u. Hydroxydgemische auf die Oxydation von HCOOH mit
N aN O, bei 20°. Die Geschwindigkeit der Oxydation ist geringer als bei H 20 2(vgl. C. 1938.
II. 3887). Am besten wirkte ein Dreistoffkatalysator mit dem Atomverhältnis F e : Cu :
Mg = 1: 0,1: 0,1. Weniger leistungsfähig waren Einstoffsysteme [verschied, amorphe
F e(III)-H yd roxyd e] u. F e(III)-M g -H yd roxyd , das sich im Syst. H C 00H /H 20 2 gut be
währt hatte. Die Übertragung des Nitritsauerstoffs erfolgt offenbar über Peroxydverbin
dungen. Die Promotorwrkg. des Cu(OH)2 kann am besten mit der vorübergehenden
Bldg. von Cu(II)-Peroxyd erklärt werden, das die Bldg. der Fe(III)-Peroxydverb. be
schleunigt. Es ist anzunehmen, daß der Katalysator im Laufe der Zeit durch die Rcd.-
Prodd. (Stickoxyde) blockiert wird. Verss. mit As20 3 zeigen die Giftwrkg. dieses Oxyds.
Nitratsauerstoff bewirkt keine Oxydation. (Ber. dtseh. chem. Ges. 72. 634— 37. 8/3.
1939.) SriNGLER.
Alfons Krause, D ie Aktivierung des röntgenographisch amorphen E isen (III)-
hydroxyd-,,Ferments“ durch Spuren Cu{OH)„. Amorphe und krystallisierte Oxydhydrate
und Oxyde. LII. Mitt. (Mitbearbeitet von Alicja Turowska und Ludwina Kwint
kiewiezöwna.) (LI. vgl. vorst. Ref.) Mehrstoffkatalysatoren aus amorphen H ydr
oxyden von F e (I I I ), C u {II) u. Mg sind anorgan. Oxydationsfermente. Die außer
ordentliche Wrkg. beruht auf der Aktivierung des an sich schon wirksamen Fe(OH)3
durch geringe Beimengungen, wobei das Cu(OH)2 die stärkste Promotorwrkg. zeigt.
Vf. sucht die unterste Grenze dieser Promotorwrkg. bei der HCOOH-Oxydation mit
H.20 2 zu erfassen. Es werden Verss. bei 20, 37 u. 50° vorgenommen. Mit wachsender
Temp. steigt die Promotorwirkung. Bei 50° zeigt Cu im Atomverhältnis Cu: Fe = 1: 105
noch deutliche Aktivierungswrkg., während Cu(OH)2 allein unwirksam ist. Das Cu(OH)2
wirkt also nur als Zwischenkatalysator, wobei Cu(II)-Peroxyd entsteht u. die Bldg.
von Fe(III)-Peroxyd (als übertragendem Agens) beschleunigt wird. Die Verss. werfen
119*
1828 A . A l l g e m e in e u n d p h y s ik a l is c h e C h e m ie . 1940. II.
3492) in einfacher Weise gedeutet werden. Schließlich weist Vf. darauf hin, daß man
in geeigneten hochpolymeren Lsgg. eine experimentell nachweisbare US.-Dispersion
erwarten sollte u. daß die US. dadurch zu einem neuartigen Forschungsmittel für
makromol. Lsgg. entwickelt werden könnten. (Physik. Z. 41. 326— 37. 1.— 15/7.1940.
Stuttgart, Techn. Hochsch., Lab. f. phys. Chem. u. Elektrochem.) FUCHS.
Joseph A . B abor and Alexander L ehrm an, Laboratory manual for general College ch em istry.
New York: Crowell. (289 S.) 4°. 1.75 S-
Stephen Miall, Dictionary of chemistry. New York: Longmans. 1940. (575 S.) 8°. 15.00 S-
L e o n a E . Y ou n g and Charles W alter Porter, General chemistry, a first course. New York:
Prentice-Hall. (655 S.) 8“. 3.50 S.
L eona E. Y ou n g and C. W . Porter, Laboratory manual for general chemistry, a first course.
New York: Prentice-Hall. (259 S.) 8°. 1.95$.
Properties and num erical relationships o i the co m m o n elem ents and com poun ds. 3rd ed.
New York: Appleton-Century. 1940. (359 S.) 4°. 2.00 S-
nicht durchweg kugelsymm. ist, sondern von ca. 60° ab nach kleineren Winkeln zu
einen Anstieg aufweist. Vff. führen einen Kernformfaktor ein (entsprechend dem Atom
formfaktor bei der Streuung von Röntgenstrahlen) u. können damit unter einfachen
Annahmen über Form u. Beschaffenheit der Kerne den Anstieg der Verteilungskurve
befriedigend berechnen. Die Konstanz des Streuquerschnitts bei größeren Winkeln
wird auf diese Weise allerdings nicht wiedergegeben. (Proc. physico-math. Soc. Japan
[3] 22. 142— 44. Febr. 1940. Osaka, Imperial Univ. [Orig.: engl.]) Jen sen .
E. 0 . Salant und N.F.Ram sey, D ie Streuquerschnitte von C und II fü r schnelle
Neutronen. Die Streuquerschnitte der schnellen Li-D-Noutronen in C u. Paraffin
wurden mit Hilfe eines Cu-Dotektors bestimmt, der auf 12 MeV-Neutronen über einen
(n, 2 n)-Prozeß ansprach (Halbwertszeit 10 Min.). Die Neutronenenergie betrug je
nach dem Winkel zwischen Neutronen- u. Deutonenstrahl 14 oder 15 MeV. Der Durch
messer der Streuschichten war 1 cm, der des Cu-Detektors 2,5 cm; der Abstand zwischen
beiden betrug 35 cm. Die Streuquerschnitte wurden für drei verschied. Schichtdicken
mit Durchlässigkeiten zwischen 50 u. 8 5% bestimmt, wobei sich stets dieselben Werte
ergaben. Aus dem Streuquerschnitt von C u. Paraffin wurde der Neutron-Proton
streu querschnitt berechnet. Der Streuquerschnitt des C ergab sich für 14MeV-Neutronen
zu 1,27, für 15 MeV-Neutronen zu 1,36'IO-24 qcm. Die entsprechenden Werte für
Noutron-Protonstreuung sind 0,70 u. 0,66 ■IO-24 qcm in guter Übereinstimmung mit
den theoret. Werten 0,66 u. 0,61 •10-24 qcm. (Physic. Rev. [2] 57. 1075; Bull. Amer.
pliysic. Soc. 15. Nr. 2. 29. 1940. New York, Univ., Washington Square Coll., u.
Washington,' Carnegie Inst.) St u h l in g e r .
Emmett Hudspeth und Henry Dunlap, D ie anomale Streuung von Neutronen an
He und das EnergiespeJctrum der D-D-Neutronen. Das Verh. der Streuquerschnitte
von He u. H wurde für verschied. Neutronenenergien bestimmt. Die Neutronen
stammten aus der D-D-Rk.; die Neutronenquelle war teilweise mit Paraffin umgeben.
Die bekannte Erhöhung des Streuquerschnittes von He für 1,0 MeV-Neutronen wurde
festgestellt; das Verhältnis des He- zu dem H-Wrkg.-Querschnitt w-ar bei dieser
Energie etwa doppelt so groß wie für 1,4 MeV-Neutronen. Eine andere Resonanzstelle
wurde bei He nicht gefunden. Das Energiespektr. der D-D-Neutronen erwies sich als
homogen. Eine energiearmere Gruppe müßte weniger als 1 % der Hauptgrüppe aus
machen. (Physic. Rev. [2] 57. 1075. 1/6. 1940. Rice Inst.) St u h l in g e r .
R. G. Sachs und E. Teller, D ie Streuung langsamer Neutronen an Molekülen.
Der Wrkg.-Querschnitt für Streuung langsamer Neutronen an Protonen ist für fest
gebundene Protonen nach Ferm i 4-mal größer als für freie. Hier wird eine Ver
allgemeinerung mitgcteilt für Neutronen, deren Energie groß ist gegenüber den Energie
differenzen der Rotationsniveaus, aber klein gegenüber den Schw'ingungsquanten.
Man kann das Proton als frei behandeln, wenn man seine M. durch einen Massentensor
ersetzt, der von der M. u. von der Struktur des Mol. abhängt. Für H2 ergibt sich die
effektive M. beim Stoß s e n k r e c h t zur II-—//-Achse gleich der M. des freien Protons,
jedoch doppelt so groß beim Stoß p a ra llel z u r # — //-Achse. Der Wrkg.-Querschnitt von
H 2 je Proton ist 1,22-mal so groß wie der eines freien Protons. (Physic. Rev. [2] 5 7 - 1076;
Bull. Amer. physic. Soc. 15. Nr. 2. 29. 1940. George Washington Univ.) F l e i s c h m .
W . W . Tscherdynzew, Über die Theorie der komplizierten Kernumwandlungen.
Unter Verwendung von quantentheoret. Methoden wird gezeigt, daß das Bestehen
einer Reihe hintereinanderfolgender Zerfallsprozesse (d. h. Berücksichtigung von An
näherungen höherer Ordnung) den Wahrscheinlichkeitswert nach B r e i t u. W lG NER
für den prim. Zerfall oder für die Resonanzzerstreuung bei Kernprozessen nicht ver
ändert. (JECypiiaa OKCjiepiiMenTajiEHoit ii TeoperauecKoft <I>ii3iiku [J. exp. theoret.
Physik] 8. 1241— 44. Dez. 1938. Leningrad, Radium-Inst., Akad. d. Wiss.) K l e v e r .
L. D. P. King, W . J. Henderson und J. R. Risser, D ie Bildung künstlich radio
aktiver Substanzen durch a-Teilchen. In einem Cyclotron wurden 16 MeV-He-Ionen von
Väc /¿Amp. Stärke erzeugt u. zur Herst. künstlich radioakt. Elemente benutzt. Graphit
ergab eine Halbwertszeit (HZ.) von 2,1 Min., die dem Prozeß 12C (a, n)150 zugeschrieben
wurde; aus energet. Betrachtungen ergab sich die Einsatzenergie dieses Prozesses zu
8— 9 MeV. Bestrahltes Silber zeigte eine HZ. von 26,8 Min., die durch chem. Trennung
einem In-Isotop zugewiesen werden konnte u. vermutlich dem Prozeß 107Ag (a, n)n0In
zugehört. Rh ergab die 24,5-Min.-Ag-Aktivität, Quarz die bekannte Aktivität des
32P aus dem Prozeß 29Si (a, p )32P. Andere untersuchte Elemente sind: Se (HZ. 6 Stdn.,
1 Stde., 1— 2 Min.); Au (4Min., 3 3/ 4 Stdn.); Nb (3 Stdn., 2 kürzere HZZ.); S (1,1 Stde.);
Mo (85— 90 Min.). (Bull. Amer. physic. Soc. 14. Nr. 2.13— 14: Physic. Rev. [2] 5 5 . 1118.
1939. Purdue Univ.) St u h l in g e r .
L. S. Skaggs und E. R. Graves, Ein Anregungsniveau des "Li aus der Reaktion
sB e (d, a)7Li. Eine dünne BeF2-Sehicht wurde mit einem intensiven Deutonenstrahl
1940. II. A j. A ü f b a u d e k M a t e r i e . 1831
einheitlicher Energie bestrahlt; zum Nachw. der bei der Rk. 9Be (d, a) "Li emittierten
a-Teilchen diente eine flache Ionisationskammer mit Linearverstärker, u. zwar wurden
nur die a-Teilchen registriert, deren Reichweitenende in der Ionisationskammer ląg.
Die Absorption der a-Teilchen wurde in einer bes. Kammer mit variablem Druck
vorgenommen. Es zeigten sich zwei a-Teilchengruppen mit einem Reichweitenunter
schied von 3,1 mm, der einem Anregungsniveau des 7Li-Kerns bei 494 ± 16 keV ent
spricht. Die Li-Kerne wurden häufiger im angeregten Zustand als im Grundzustand
gebildot. Auch die Rkk. ®Li (d, p) 7Li u. 10B (n, a) 7Li lassen das Vorhandensein eines
Anregungszustandes des 7Li-Kerns bei etwa 0,5 MeV erkennen. Die Energietönung
der zum Grundzustand führenden Umwandlung °Be {d, a) 7Li ergab sich zu 7,09 MeV
in guter Übereinstimmung mit dem aus den Rkk. °Be (p, a)°Li, °Li (d, a) 4He u.
7Li (p, a) 4He folgenden Wert von 7,04 MeV. (Physic. Rev. [2] 57. 1087; Bull. Amer.
physic. Soc. 15. Nr. 2. 40. 1940. Chicago, Univ.) St u h l ix g e r .
R. D. O’Neal und M. Goldhaber, Radioaktiver Wasserstoff aus der Umwandlung
des B e durch Deulonen. Eine gealterte Be-Schicht, die mit 1 MeV-Deutoncn bestrahlt
worden war, zeigte eine /?-Strahlung mit einer Maximalenergie von 13 ± 5 keV. Vff.
wiesen durch chem. Trennung nach, daß diese Aktivität keinem Be-Isotop zugehörte.
Sie stammte wahrscheinlich aus 3H, von dem eine /^-Strahlung bekannt ist (ALVAREZ
u. CORNOG, C. 1940. I. 3366), u. das auf dem Wege 9Be (d, 3H) 8Be gebildet werden
könnte. Tatsächlich konnte ein radioakt. Gas aus der Be-Schicht extrahiert werden. Eine
Bldg. von 3H durch Umwandlung des in der Schicht okkludierten 2H war ausgeschlossen.
(Physic. Rev. [2] 57. 1086— 87; Bull. Amer. physic. Soc. 15. Nr. 2. 40.1940.) St u h l .
T. W . Bonner und Emmett Hudspeth, Resonanzen bei der Umwandlung von
Kohlenstoff durch Deulonen. C sendet unter der Einw. von Deutonen Neutronen aus. Die
Anregungsfunktion der Neutronen zeigt Resonanzstellen bei den Deutonenenergien 920,
1130 u. 1300 keV. Die Anregungsfunktion der y -Strahlen aus dieser Umwandlung zeigt
genau dieselben Resonanzstellen; man hat daher anzunehmen, daß diese Resonanzen von
Anregungszuständen des Zwischenkerns 14N herrühren, der entweder in 13N u. ein
Neutron zerfällt, oder aber durch Emission eines y - Quants in seinen Grundzustand über
geht. (Physic. Rev. [2] 57. 1075; Bull. Amer. physic. Soc. 15. Nr. 2. 28. 1940.) S t u h l .
W . E. Bennett und T. W . Bonner, Aussendung von y-Strahlen bei der Umwandlung
von Kohlenstoff durch Deuteronen. Bei der Beschießung von C mit D mit mehr als
900 ekV wird eine intensive y-Strahlung beobachtet. Es ergeben sich Resonanzen
bei 920, 1160, 1300 u. 1430 ekV. Die Halbwertbreite der ersten drei beträgt 50 bis
100 ekV, die der letzten nur etwa 6 ekV. Als Entstehungsprozeß wird Einfang des
Deuterons vermutet, jedoch wäre auch l-C (d, p) 13C möglich. (Physic. Rev. [2] 57.
1086; Bull. Amer. physic. Soc. 15. Nr. 2. 40. 1940.) F l e is c h m a n n .
M. G. Holloway und B. L. Moore, D ie Umwandlung von xiC, 13G und lsO durch
Deuteronen. Beim Beschießen von Kohlendioxyd, das eine hohe Konz. 13C enthält,
mit d von 1,02 eMV wurden drei y-Gruppen ausgemessen, die schon früher von C o c k -
ROFT u. L e w i s (C. 1936. I. 4398) beobachtet worden waren u. zwar leO (d, p) 170
5,75 cm u. 10,96 cm (15°, 760 mm); 12C (d, p) 13C 16,21cm. Außerdem wurde eine
a-Strahlgruppe mit 2,86 cm Reichweite gefunden. Vgl.-Verss. zeigten, daß sie in gewöhn
lichem C 02 nicht auftritt. Sie ist durch die Rk. 13C (d, p) n B zu deuten. Eine p-Gruppe
aus 13C (d, p) UC mit 64 cm Reichweite, die nach Unterss. von P o l l a r d (C. 1 9 4 0 .1.
3366) zu erwarten wäre, wurde nicht gefunden. Der Umwandlungsquerschnitt dieses Pro
zesses für 1,02 eMV-Deuteronen muß kleiner als 1,2 -10“28 qcm sein. (Phvics. Rev. [2]
57. 1086; Bull. Amer. physic. Soc. 15. Nr. 2. 28. 1940. Cornell Univ.) F l e i s c h m .
William L. Davidson jr., D ie Bildung von WF durch Deutonen. Dünne Schichten
von PbO, die auf AI-Folien niedergeschlagen waren, wurden mit 3,5 MeV-Deutonen
bestrahlt. Die Folien zeigten, hierauf eine /^-Aktivität von 114 Min. Halbwertszeit
u. etwa 0,7 MeV Energie; eine solche ^-Strahlung ist von 18F bekannt. Eine y-Strahlung
wurde ebenfalls gefunden, die aber wahrscheinlich als Vernichtungsstrahlung zu deuten
ist. Die Anregungsfunktion der ß-Aktivität zeigte einen gleichmäßigen Anstieg; dadurch
wird die Rk. 170 (d, n)18F nahegelegt, da die Rk. 10O (d,y)18F eine resonanzartig ver
laufende Anregungsfunktion aufweisen sollte. Der Wrkg.- Querschnitt für 3,45 MeV-
Deutonen beträgt 7,7 •IO-26 qcm, für 3,25 MeV-Deutonen 6,0 -10-26 qcm. (Physic.
Rev. [2] 57. 1086; Bull. Amer. physic. Soc. 15. Nr. 2. 40. 1940. Yale Univ.) S t u h l .
William W . Watson und Ernest Pollard, Masse und ß-Strahlenenergien von 2SNe.
Ne zeigte bei Bestrahlen mit 2,7 MeV-Deutonen eine starke Aktivität von 45 Sek.
Halbwertszeit, die dem 23Ne zugehört. Aus der Absorptionskurve der /^-Strahlen folgte
eine Maximalenergie von 4,1 0,3 MeV. Wie das FERJII-Diagramm des /?-Spektr.
erkennen ließ, ist noch eine zweite /5-Strahlengruppe mit einer Maximalenergie von
2,6 ± 0,4 MeV vorhanden. Vermutlich ist sie auf ein Anregungsniveau des 23No bei
1832 A ,. A u f b a u d e r M a t e r i e . 1940. II.
Für krystallincn Quarz schwankt das Reflexionsvermögen bei 45° in diesem Bereich
zwischen 26 u. 9% - Zwei Banden selektiver Reflexion liegen bei 1190 u. 1070 Ä.
Stücke verschied. Orientierung der opt. Achse zeigten geringe Differenzen des Reflexions-
Vermögens nahe bei 1190 Ä. Quarzglas gibt dieselben Kurven für das Reflexions
vermögen wie krystalliner Quarz, nur liegen sie etwas tiefer u. haben dieselbe selektive
Reflexion innerhalb 20 A. Aus diesen Daten werden die Dispersions- u. Absorptions
kurven berechnet unter Verwendung der Reflexionsgleichungen für ein isotropes Medium.
Diese Kurven zeigen für alle Proben eine starke schmale Absorptionsbande bei 1190 A
u. eine schwächere u. breitere boi 1060 A. Dio Durchlässigkeitsgrenze liegt selbst für
Stücke von 0,02 mm Dicke bei 1436 A. (Physic. Rev. [2] 57 1060; Bull. Amer.
physic. Soc. 15. Nr. 2. 11— 12. 1940. Tufts Coll.) L in k e .
S .I.W aw ilow , Über Phosphoroskopmessungen. Vf. beschreibt die Schwierig
keiten, welche bei der exakten Best. der Abklingfunktion von Phosphoren, bes. im
allerorstcn Abklingstadium, auftreton. Für den Fall exponentieller Abklingkurven
werden die Messungen nach dem Prinzip des BEC.QUEEELschen Phosphoroskops u.
solcho Messungen, die mit momentaner Anregung (Funkenanregung) arbeiten, ein
gehend behandelt. Anschließend wird ein Verf. zur Analyse von Abklingkurven an
gegeben, das eine Trennung der Abklingfunktionen bei teilweiser Überlagerung von
Phosphorescenz u. schnell abklingender Fluorescenz erlaubt. (C. R . [Doklady] Acad.
Sei. URSS 2 7 (N . S. 8). 115 — 21. 2 0 /4 . 1940. Leningrad, Staatl. opt. Inst.) R u d o l p h .
B. J. Luyet, Die Glasbildung des Wassers. Ausführliche Darst. der C. 1940. II.
986 referiorton Arbeit. (Physic. Rev. [2] 56. 1244. 15/12. 1939. Saint Louis, Mo., Univ.,
Abt. für Biologie.) R udolph.
G. I. Finch und E. J. Whitmore, Krystallwdchstum au f Calcitoberflächen. Es
wurden Aufwachsverss. von N aN 03-Krystallen auf verschied, vorbehandelte Calcit
oberflächen durchgeführt. Der Zustand der Calcitoberfläche wurde durch Elektronen
beugungsaufnahmen festgestellt. In den Fällen, in denen durch die Elektronen
aufnahmen an den Calcitoberflächen K iK U C H i-L inien beobachtet wurden, geschah die
Aufwachsung des N aN 03 vollkommen orientiert auf dem Wirtskrystall. Auf polierten
Oberflächen dagegen, welche ein amorphes Elektronenbeugungsdiagramm lieferten, waren
die aufgewachsenen N aN 03-Kryställchen gegenüber dem Wirtskrystall vollkommen un-
orientiert. (Trans Faradey Soc. 3 4 . 640— 45.1938. London u. Brüssel, Imperial College of
Sciences, Applied Phys. Chem. Labor., Labor, de la Chaire Franqui.) G o t t f r ie d .
P. Wadilo, Schichtenbildung der Lösung an den verschiedenen Gebieten der Flächen
eines wachsenden Krystattes. In der vorangegangenen Arbeit (C. 1939. II. 2887) war
darauf hingewiesen worden, daß die inneren u. äußeren Inhomogenitäten des wachsen
den Krystalles nicht vom Übersättigungsgrad der Lsg. abhängen, sondern durch die
Ungleichheit der Konz, an den verschied. Gebieten der Krystallfläche erklärt werden
können. Diese Schlußfolgerung wird in folgender Arbeit durch Verss. an wachsenden
Seignettesalz- u. .dZawnkrystallen näher untersucht u. bestätigt gefunden (vgl. nächst.
Ref.). (JKypiiaji OKCuepirMeiiTajiBHoft u Teopei'U'ieCKoir i>ii3UKi[ [J. exp . theoret.
Physik] 8. 1373— 80. Dez. 1938. Leningrad.) K lever.
P. Wadilo, Einfluß der Temperatur au f die Form der aus der Lösung wachsenden
Krystalle. (Vgl. vorst. Ref.) Es werden Verss. beschrieben, die das Nichtvorhandensein
eines Einfl. der Temp. der Lsg. auf die äußere Form der aus der Lsg. wachsenden
Krystalle (NaNOs, Seigneltesalz u. MgSO,x-6 H 20 ) beweist. Die Bldg. von nadel
förmigen Ivrystallen wird als Ergebnis der Entstehung von Ivrystallisationszentren in
„Röhrchen“ erhöhter Konz, der Lsg. erklären. Diese „Röhrchen“ können zwischen den
einzelnen vom Krystall sich nach oben bewegenden Strömen verschicd. Konz, oder
als Ergebnis einer starken örtlichen Abkühlung der Lsg. an der Krystalloberfläche
entstehen. (JKypnaji 3t;ciie p iiM ttH T a jn .iio ft ji TeopernieCKoft G i r a n t « [J. exp. theoret.
Physik] 8. 1381— 83. Dez. 1938.) K le v e r .
J. Willems, Über orientierte Aufwachsungen von Somatoiden. Vf. hatte früher
über orientierte Aufwachsungen (vgl. C. 1939. I. 1933) von p,p'-Dioxydiplienyl auf
Calcit u. N a N 03 berichtet. Eine neuerliche Unters, der Aufwachsungen auf Calcit
ergab, daß die aufgewachsenen Kleinkörper als Somatoide des p,p'-Dioxydiplienyls
anzusprechen sind. Die Orientierung der Somatoide auf der Krystallunterlage wird
durch die Annahme einer zweidimensionalen Strukturanalogie zwischen dem Krystall-
gitter des p,p'-Dioxydipheny!s u. dem des Calcits erklärt. Als Ausgangspunkt für die
Bldg. der mit dem Calcit verwachsenen Somatoide wird ein orientiert aufwachsender
Krystallkeim des p,p'-Dioxydiphenyls angenommen, der dann unter der Wechselwrkg.
der krystallinen Kräfte einerseits u. der Oberflächenkräfte andererseits sich zum
Somatoid entwickelt. (Kolloid-Z. 90. 298— 301. März 1940. Krefeld.) G o t t f r i e d .
A . W . Lawson, D ie Struktur der Umwandlung von Ammoniumchlorid. Es werden
1836 A ,. A u f b a u d e r M a t e r ie . 1940. II.
Ebene des Gitters, für E 2, E 3 in der Normalen zu 0 0 0 1. Weiterhin werden die Ver
änderungen untersucht, die oberhalb des F. eintreten. Die einzelnen Schritte des
Schmelzvorgangs werden verfolgt. Bis 905° bleibt die E lt ¿’.¡-Zuordnung dauernd
bestehen, darüber wird sie kurzzeitig. Alle auftretenden Anomalien lassen sich durch
Änderungen in der Feinstruktur von E„ u. E 3 erklären. (Sei. Rep. Töhoku Imp. Univ.,
Ser. I 28. 143— 96. Okt. 1939. Sendai, Japan, Tohoku Imp. Univ., Rest. Inst, for
Iron, Steel, etc. [Orig.: engl.]) ScH O O N .
Hans v. Hofe und Heinrich Hanemann, Zur Kenntnis der Systeme Blei-Wismut
und Blei-Antimon-Wismut. Das bin, Syst. Pb-Bi wird therm., röntgenograph. u.
mittels elektr. Leitfähigkeitsmessungen neu untersucht. Danach beträgt die Löslichkeit
von Bi in Pb bei 20° 18,8%. Die Grenzen des Homogenitätsgebietes der /S-Phase wird
bei 20° zu 23,7 u. 33,0% gefunden. Die Zustandsdiagramme der Systeme Pb-Sb
u. Sb-Bi werden der Literatur entnommen u. teilweise nachgeprüft. Ferner wird das
tem. Syst. Pb-Sb-Bi therm., mkr. u. röntgenograph. untersucht. Die Ergebnisse werden
graph. u. tabellar. wiedergegeben. (Z. Metallkunde 32. 112— 17. Mai 1940. Berlin,
Techn. Hochschule, Inst. f. Metallkunde.) KüBASCHEWSKI.
D. K . Crampton, H. L. Burghoff und J. T. Stacy, Die kupferreichen Legierungen
des Systems Kupfer-Nickel-Phosphor. Die Solidusfläche u. die Grenzen der festen
Löslichkeit im Cu in dem Syst. Cu-Ni-P werden an 40 Legierungen mit bis 8 % Ni u.
1 % P mittels Gefügeunterss. u. elektr. Leitfähigkeitsmessungen bestimmt. Die Löslich
keit von Ni u. P fällt ganz beträchtlich mit fallender Temperatur. Die besten mechan.
Eigg. werden erhalten an Legierungen mit einem Verhältnis des Ni- u. P-Geh, wie
5 : 1. Die beste Härtbarkeit wird erzielt bei Legierungen mit 1,25— 1 ,5 % Ni + P.
Legierungen mit etwa 1 % N + P (5 :1 ) haben eine elektr. Leitfähigkeit von etwa
6 7 % I. A. C. S. u. eine Zerreißfestigkeit von etwa 65000 Ib/sq.in. Bei solchen Legie
rungen ist auch eine Kaltbearbeitung nach der Aushärtung möglich, so daß die Festig
keit noch weiter gesteigert werden kann. Zusatz von 0,62 (% ) Sn, 0,82 Cd oder 3,33 Zn
bewirken eine Verbesserung der Festigkeit u. ein Absinken der Leitfähigkeit. (Metals
Technol. 7. Nr. 1. Techn. Publ. Nr. 1142. 17 Seiten. Jan. 1940. Waterbury, Conn.,
Chase Brass and Copper Co., Inc.) KÜBASCHEWSKI.
Emst Jänecke, über das ,,halbe“ Doppelschaubild des Systems Eisen-Kohlenstoff
und seine Beziehung zu ternären Legierungen, insbesondere Silicium. Nach einer krit.
Besprechung der Literatur über das Zustandsdiagramm des Syst. Fe-C wird ein Zustands
bild in Anlehnung bes. an die Auffassung von K . H o n d a aufgestellt. Unterhalb 940°
ist es das Doppelschaubild mit stabilem u. instabilem Eutektoid, oberhalb das einfache
mit Zementit als prim. Ausscheidung aus der Schmelze. Auf tern. Systeme von der
Art Fe-C-Si angewendet, ergibt dieses „halbe“ Doppelschaubild neben einem stabilen
Gebiet für Zementit auch ein stabiles Gebiet für Ausscheidung von Graphit aus der
Schmelze. (Z. Metallkunde 32. 142— 44. Mai 1940. Heidelberg.) K ü BASCHEWSKI.
E. Piwowarsky, über den sogenannten Sättigungsgrad bei Grauguß. Nach einem
krit. Vgl. der bisher vorgeschlagenen Formeln zur Best. des sogenannten Sättigungs
grades für Grauguß wird nunmehr eine Formel zur Ermittelung dieses Sättigungs
grades CT vorgeschlagen, die auch die Änderung des Punktes E' mit steigenden Si-Zu-
sätzen berücksichtigt u. in ihrem Wert gleichzeitig den prozentualen Anteil der prim.
Mischkrystalle an der Summe Mischkrystalle + Eutektikum zum Ausdruck bringt.
Die Formel lautet: {[Gesamt-C % — ,E"]/[4,23 — (0,32 Si + 2?")]}100 in % = Cr. Hier
bei ist unter E " die zum jeweiligen Si-Geh. zugehörige Konz, des Punktes E ' ( = 1 ,3%
im Si-freien stabilen Syst.) im Schnitt parallel zur Fe-C-Seite des tern. Syst. Fe-C-Si
zu verstehen. Si verschiebt den Punkt E' um ca. 1/ 10 des vorhandenen Si-Geh. nach
links, also z. B. bei 2 ,4% Si von 1,3% nach 1,06% . Für ein Gußeisen mit 2 ,8 % C
u. 2 ,4 % Si errechnet sich Gr — 72,5% , d. h. der Anteil der prim. Mischkrystalle an
der Summe Mischkrystalle + Eutektikum = 72,5% - (Gießerei 27. (N. F. 13.) 285
bis 286. 26/7. 1940. Aachen.) Habbel.
Georg Masing und Karl Kloiber, Ausscheidungsvorgänge im System Kupfer-
Silber-Gold. Im Syst. Cu-Ag-Au wurden die Ausscheidungsvorgänge an Hand von
Röntgenbildern beschrieben u. eingehend erörtert. Die vom bin. Syst. Ag-Cu ausgehende
Mischungslücke wurde bei 400° durch Ausmessung u. Berechnung der Gitterkonstanten
der bei dieser Temp. ausgeschiedenen Phasen experimentell bestimmt. — Die an Hand
der Röntgenbilder beschriebenen Ausscheidungsvorgänge bei verschied. Tempp. (200,
300, 350 u. 400°) brachten als Gesamtergebnis eine mit steigendem Au-Geh. zunehmende
Ablsg. der zuerst einsetzenden inhomogenen Ausscheidung durch die homogene. —
Beobachtet wurde weiterhin, daß die in den Probedrähten vorhandene Textur auch
bei den ausgeschiedenen Phasen beibehalten wird. — Abgesehen von einigen noch
ungeklärten Einzelerscheinungen gestatten die Beobachtungen des Ausscheidungs-
1940. II. A j. E l e k t r i z i t ä t . M a g n e t is m u s . E le k tr o c h e m ie . 1839
Verlaufs eine zufriedenstellende Deutung im Rahmen einer allg. Theorie der Entmischung
von Mischkrystallen. (Z. Metallkunde 32. 125— 32. Mai 1940. Göttingen.) K u b a .
Georg Masing, Karl Eckhardt und Karl Kloiber, Umwandlungen in Plalin-
Iridiumlegicrungen und die Beständigkeit der Normallängenmaßstäbe. Es werden zunächst
Beobachtungen über die Verkürzung von Pt-Maßstäben mitgeteilt. Die Längen
änderungen lassen sich auf nach der Formgebung noch vorhanden geweseno Eigen
spannungen zurückführen. Ferner wird die Frage der Umwandlungen in Pt-Ir-Le-
gierungen (bis 4 0% Ir) im festen Zustand durch Best. der Änderung des spezif. Wider
standes u. der Zerreißfestigkeit mit der Temp. einer Warmbehandlung der Legierungen
geprüft. Die Temp.-Konz.-Kurve des Beginnes der gefundenen Umwandlung wird
wiedergegeben. Auf Grund von Röntgenaufnahmen erscheint es wahrscheinlich,
daß sich bei den Pt-Ir-Legierungen eine Überstruktur ausbildet. (Z. Metallkunde 32.
122— 24. Mai 1940. Göttingen.) K ü B A S C H E W S K I.
George Lindenberg Clark, Applied X-rays. 3rd ed. New York: McGraw-Hill. 1940. (691 S.)
8°. 6 .0 0 $.
N. F. M ott and R . W . Gurney, Electronic processesin ionic crystals. New York: Oxford. 1940.
(287 S.) 8°. 5.50 S-
Hans Mueller, Einfluß des elektrostatischen Feldes auf die elastischen Eigenschaften
von Seignettesalz. (Vgl. vorst. Ref.) Die elast. Eigg. eines Seiffnetlei-alzkrystalls ändern
sich unter der Einw. eines äußeren elektr. Feldes. Der untersuchte Krystall war senk
recht zur a-Achse geschnitten, er war 1 mm dick; die Kraftlinien des angelegten elektro-
stat. Feldes verliefen parallel zur a-Achse. Vf. bestimmte die Abhängigkeit der Resonanz
frequenz/des Krystalls von der Temp. t (7— 26°) u. von der Feldstärke E (0— 850 V/em).
Die (/, i)-Kurven zeigen ein scharfes Minimum am CuRIE-Punkt bei 23,7°; bei dieser
Temp. ist der Einfl. von E bes. groß, / steigt von E = 0 bis E = 800 um über 50% -
Oberhalb 23,7° ist der (f, i)-Verlauf unabhängig von der Feldrichtung, unterhalb treten
Hysteresiserscheinungen auf. (Physic. Rev. [2] 57. 842— 43. 1/5. 1940. Cambridge,
Mass., Inst, of Technology, Phys. Dep.) F u chs.
N. Takagi und T. Takebuti, Dielektrische Anomalien von Seignettesalzkrystallen.
Die Messungen wurden bei Niederfrequenz ausgeführt. Die DE. e in der Richtung
der a-Achse ist bei 1000 Hz von 0— 14° etwa konstant ( = 7900), steigt dann an, geht
bei 22° durch ein Maximum (e > 10 000) u. fällt bei 26° auf 570 ab. Am oberen C u r i e -
Punkt (23°) tritt eine Hysteresisschleife auf; die remante Polarisation u. die Koerzitiv-
kraft steigen mit fallender Temperatur. In Richtung der ö-Achse wurde keine Hysteresis
beobachtet. Ferner wurde e in den beiden Richtungen, die mit der a-Achse einen
Winkel <p von 24 bzw. 40° bilden, gemessen (Zahlenwerte s. Original). Die Messung
der Temp.-Abhängigkeit bei konstanter Temp. (10°) in der a-Richtung ergab: mit
steigender Frequenz wird die Hysteresisschleife kleiner; s beträgt 13 000 bei 200 Hz
u. fällt plötzlich ab auf 5600 bei 5000 Hz. Für <p = 40° ist e = 8900 bei 200 Hz u.
6000 bei 5000 Hz. (Electrotechn. J. 4. 168. Juli 1940. Tokyo, Nihon Univ., Facultv
of Engineering [nach engl. Ausz. ref.].) F u ch s.
H. E. Farnsworth und Ralph P. Winch, Austrittsarbeit verschiedener Flächen v
Silbereinkrystallen. Die Austrittsarbeit der Elektronen aus der (1 0 0)- u. der (1 1 1)-
Fläehe eines Silbereinkrystalls wird nach einer photoelektr. Meth. bestimmt. Für die
(1 0 0)-Fläche gilt 4,81 ± 0,01 eV nach einer Ausheizzeit von 2283 Stdn. bei dunkler
Rotglut. 356 Stdn. weiteres Heizen veränderte den Wert nicht. Nachdem der Krystall
wieder 2130 Stdn. bei einem Druck von 1— 3 -IO-8 Tor gelagert hatte, war die Austritts
arbeit wieder auf 4,65 eV abgefallen, nach 100 Stdn. abermaligem Heizen wurde
4,79 eV gemessen, nach 218 Stdn. war der Gleichgewichtswert 4,81 eV wieder erreicht.
Der Gleichgewichtswert für die (1 1 1)-Fläche nach 1227 Stdn. Heizen betrug 4,75 ±
0,01 eV. Eine Veränderung durch weiteres 407-std. Heizen wurde nicht festgestellt.
Die Differenz des Kontaktpotentials zwischen den beiden Krystallflächen entsprach
dem Unterschied der Austrittsarbeit. (Physic. Rev. [2] 56.1067.15/11. 1939. Providence,
R . I., Browm Univ., u. Williamstown, Mass., Williams Coll.) Schoon.
S. Ryshanow, über den photoelektrischen Effekt bei sensibilisierten photodektrisch
aktiven Kathoden. Auf Grund der Vorstellungen von d e B o e r (C. 1930. II. 3707)
u. von F r e n k e l (C. 1932. II. 841) über den Mechanismus der Photoionisation als
Photoeffekt mit adsorbierten Schichten photoakt. Metalle ist bei der Photoelektronen
emission aus mit Alkali oder anderen^ photoakt. Metallen aktivierten Kathoden ein
stark selektiver Oberflächeneffekt u. ein mit abnehmender Wellenlänge monoton
zunehmender Raumeffekt anzunehmen. Mit zunehmender Dicke der akt. Schicht
nimmt der Photostrom zuerst dieser proportional zu, um dann, wenn die Schichtdicke
der Eindringtiefe des Lichtes entspricht, konstant zu bleiben. Von der Polarisation
•des Lichtes ist der Photostrom unabhängig. Im sichtbaren Gebiet des Spektr. ist
die Ausbeute theoret. von der Größenordnung von 1/ 130 Elektron je Quant, in Über
einstimmung mit experimentellen Befunden. (>Kypua.i SKCnepuiieimutBiioii ii Teo-
pcrimecKoü <I>u3iikii [J. exp. theoret. Physik] 9. 38—45. 1939. Leningrad, Physikal.-
techn. Inst.) R. K . M ÜLLER.
W . F. Kowalenko, Grundlagen der Theorie des Thermoelementes. (/Kypua.i Texmr-
MecKoü <I>u3uku [J. techn. Physics] 8. 1311— 25. 1938. — C. 1 9 3 9 .1. 4015.) R. K. Mü.
S. Ryshanow, über die Temperaturabhängigkeit der elektrischen Leitfähigkeit
Metallmischkrystallen. Im Anschluß an einige neuere Arbeiten wird das Problem
mathemat. behandelt. (JKypna.’t 3KcnepuMeiiTa.ji.Hoii ir T eoperii'iecK oii <I?u3irKii [J. exp.
theoret. Physik] 9. 4— 9. 1939. Leningrad, Physikal.-techn. Inst.) R. K. M ü l l e r .
E. T. S. Appleyard und J. R. Bristow, D ie elektrische Leitfähigkeit dünn
•Quecksilberfilme. (Vgl. C. 1938. I. 4155.) Es wurde die spezif. elektr. Leitfähigkeit
verschied, dicker Hg-Filme bestimmt, die im Hochvakuum durch Aufdampfen her
gestellt waren. Als Elektroden dienten Pt u. koll. Graphit. Die Dicke der Filme konnte
durch Wägung mit einer Mikrowaage (auf 3 % genau) bestimmt werden. Die Filme
-wurden bei 20, 64 oder 90° absol. niedergeschlagen u. in demselben Temp.-Intervall
untersucht. Mit wachsender Dicke steigt die anfänglich sehr geringe Leitfähigkeit
1940. II. A ,. E l e k t r i z i t ä t . M a g n e t is m u s . E le k tr o c h e m ie . 1841
plötzlich an, was sich daraus erklärt, daß sich zuerst getrennte Hg-Teilchen bilden,
die erst bei größerer Filmdicke zusammenwachsen. Der Temp.-Koeff. der Filme war
positiv u. reversibel mit der Temperatur. Filme von 500 A Dicke, die bei 64° absol.
niedergeschlagen sind, können als kompaktes Material betrachtet werden, sie besitzen
durch mechan. Spannungen nur einen höheren Restwiderstand, der sich durch Tempern
beseitigen läßt. (Proe. Roy. Soe. [London], Ser. A 172. 530— 39. 4/9. 1939. Bristol,
Univ., H. H. Wills Physical Labor.) A denstedt.
E. T. S. Appleyard, J. R. Bristow, H . London und A. D. Misener, Supra
leitfähigkeit von dünnen Filmen. I. Quecksilber. Vf. untersuchte Hg-Filme, die im
Hochvakuum hergestellt waren, im Gebiet der Supraleitfähigkeit. Bei Filmen, die bei
90° absol. oder bei höherer Temp. gealtert waren, stimmt der Sprungpunkt mit dem
des kompakten Materials überein. Bei Filmen, die bei 4,2° absol. hergestellt waren
u. nicht höher erwärmt wurden, lag der Sprungpunkt um 0,2° tiefer. Eine Abhängigkeit
der Lage des Übergangspunktes von der Dicke der Filme konnte nicht festgestellt
werden. Es wurden die krit. longitudinale magnet. Feldstärke bestimmt, die zur Zer
störung der Supraleitfähigkeit notwendig ist. Ist Hf die krit. Feldstärke für einen
Hg-Film u. II¡r dieselbe für das kompakte Material, so wurde bei derselben Temp.
H J H m stets größer als 1 gefunden. H/IHm wächst schnell mit abnehmender Filmdicke.
(Proc. Roy. Soe. [London], Ser. A 172. 540— 58. 4/9. 1939. Bristol, Univ., H. H. Wills
Physical Labor., u. Cambridge, Royal Society Mond Labor.) Adenstedt.
G. M. Korowin, Der Einfluß von Sauerstoffeinschliissen au f die magnetischen Eigen
schaften von Transformatorenstahl. (Vgl. C. 1938. II. 16G8.) Oxyd. Einschlüsse in
Transformatorenstahl innerhalb der Grenzen 0,020— 0,060% O bewirken eine Er
höhung der Koerzitivkraft um 0,25— 0,45 örstedt. Desoxydation mit Al-Zusätzen
von 0,04— 0,10% setzt die Koerzitivkraft fast in allen Fällen herab u. ist gegenüber
der Desoxydation mit Mn u. S i vorzuziehen. Durch S c h m ie d e n wird die Koerzitiv
kraft meist herabgesetzt. Gröbere Einschlüsse sind schädlicher als feinkörnige.
(ypajffiCKuft Hayqno - HcwrejOBaiextCKuii: IIncTirryT "'iepm.ix Meiaxiou (Tpyiti) [Ural,
wiss. Forsch.-Inst. Schwarzmet. (Arb.)] 1938. 2. Sammelband. 137— 54.) R. K . MÜ.
Mario M. Jacopetti, Untersuchung über das konduktomeirische Verhalten von
Kaliumchloridlösungen. Es werden Leitfähigkeit u. Viscosität von KCI-Lsgg., die
eine maximale Konz, von 4 Mol auf 1000 g H 20 aufweisen, bei Tempp. von 18— 70°
bestimmt. Es werden eine Reihe von Interpolationsformeln aufgestellt, um bei verschied.
Tempp. Viscosität u. Leitfähigkeit in Abhängigkeit von der Konz, zu errechnen. In
einer 0,954 Mol enthaltenden Lsg. sinkt die Viscosität rj von 0,01045 bei 18° auf 0,00429
bei 70°, in Lsg. mit 2,00 Mol von 0,01044 auf 0,00453, mit 2,996 Mol von 0,01052 auf
0,00477 u. in Lsg. mit 3,994 Mol von 0,01075 auf 0,00506. Durch Extrapolation auf
eine KCl-Konz. = 0 ergibt sich daraus ?/H20 bei 18° = 0,01060, bei 70° = 0,00407.
{Es werden in allen Fällen ?/-Werte für 18, 20, 25, 35, 40, 50, 60 u. 70° angegeben.)
Die Leitfähigkeit y. in Ohm- 1 -cm-1 steigt mit der Konz, sowohl als mit der Temp. an.
Sie beträgt in 0,954 Mol enthaltenden Lsgg. bei 18° 0,0915, bei 70° 0,1876, mit 2,000 Mol
bei 18° 0,1760, bei 70° 0,3495, mit 2,996 Mol bei 18° 0,2455, bei 70° 0,4717, mit 3,994 Mol
bei 18° 0,3045, bei 70° 0,5716. Die Äquivalentleitfähigkeit in Olim-1 steigt in Lsgg.
mit 1 Mol KCl von 98,33 bei 18° auf 205,79 bei 70°, mit 2 Mol KCl von 93,44 bei 18°
auf 189,51 bei 70°, mit 3 KCl von 89,01 bei 18° auf 175,66 bei 70° u. in Lsgg. m it4KCl von
85,76 bei 18° auf 164,45 bei 70°. Der Anteil der freien Ionen sinkt bei 18° in Lsgg.
mit 1 KCl von 0,754 auf 0,674 in Lsgg. mit 4 KCl, bei 20° von 0,753 auf 0,674, bei 25°
von 0,751 auf 0,674, bei 35° von 0,745 auf 0,673, bei 40° von 0,741 auf 0,672, bei 50°
von 0,735 auf 0,661, bei 60° von 0,727 auf 0,667, bei 70° von 0,720 auf 0,664. Die mitt
lere DE. beträgt bei 18° 81,23 u. bei 70° 64,98. (Gazz. chim. ital. 70. 95— 109. Febr.
1940. Neapel, Univ., Inst. f. Elektrochem.) E rna H offm ann.
Ludwig Holleck, Besonderheiten in den Strom-Spannungskurven von Europium
salzlösungen und Struktur der Lösungen. Bei der polarograph. Unters, von EuClä-
Lsgg. ergibt sich bei verschied. Konzz. nur eine Europiumstufe, die bei einem Potential
von — 0,77 V (bezogen auf die n-Kalomelelektrode) liegt u. der Entladung Eu+ + + ->-
Eu++ zuzuordnen ist (vgl. C. 1939. II. 481). Die entsprechenden Unterss. an Eu(N 03)3-
Lsgg. ergeben nur für kleine Konzz. dasselbe Resultat, während bei höheren Konzz.
(0,03-n.) neue Zwischenstufen auftreten. Vf. erinnert daran, daß bei Absorptions
messungen (bei etwa 4650 A) genau ähnliche Verhältnisse von F r e e d u . J a c o b s o n
(vgl. C. 1939. I. 334) gefunden wurden u. glaubt, daß diese Polarisationsstufen genau
wie die Termaufspaltungen auf Symmetrien der Felder um die Ionen zurückgeführt
werden müssen. Und zwar sind die Zwischenstufen dem Nitratanion zuzuordnen,
das durch die bestimmte Elektrolytstruktur der Lsg. kathod. reduzierbar geworden
x x n . 2. 120
1842 A3. T h e r m o d y n a m ik . T h e r m o c h e m ie . 1940. II.
ist. (Z. Elektrochem. angew. physik. Chem. 46. 69— 71. Febr. 1940. Freiburg i. Br.,
Univ., Inst, für physikal. Chemie.) A d enstedt.
Ernest Toporescu, Über die gegenseitige Polarität von Silber und Nickel in wässe
rigem Kaliumjodid. Frühere Verss. von S. V e i l (vgl. C. 1940. I . 835) zeigten, daß
das Potential von Ag-Pt in H„0 sich sehr ändert durch den Zusatz von geringen Mengen
K J, u. daß das Potential Ag-Ni sein Vorzeichen umkehrt. Vf. zeigt, daß diese Er
scheinung dadurch zu erklären ist, daß das Silber das Kalium aus dem K J vertreibt
u. an seine Stelle tritt. Dieses konnte durch Änderung der pn-Zahl einer KJ-Lsg.
festgestellt werden, in die ein Ag-Blech eintauchte; außerdem ließ sich auch die Ge
wichtsänderung des Bleches nach etwa einer Woche nachweisen. (C. R. hebd. Seances
Acad. Sei. 210. 602— 03. 22/4. 1940.) A denstedt.
A. Legran und S. Lewina, D ie Überspannung des Wasserstoffs an Nickel in Säure
lösungen. (Vgl. C. 1939. II. 3385.) Die H 2-Überspannung wird in H 2S 04, HCl u. HBr
bei einer Konz, von 1-n. bis 5-10_5-n. u. Stromdichte von 1-10“ 8 bis 1 •10“ 2 Amp./qcm
gemessen. Bei niedrigen Stromdichtcn verlaufen die Überspannungskurven fast
parallel zur Stromdichtenachse.. Bei höheren Stromdichten gilt in dem gesamten unter
suchten Bereich die TAFELsche Gleichung. Für Säurekonzz. unter 0,01-n. wird die
Überspannung unabhängig von der Säurekonzentration. Die bei den 3 untersuchten
Säuren gefundenen Werte für die Überspannung stimmen prakt. überein. (Acta physico-
chim. URSS 12. 243— 52. 1940. Moskau, Karpov-Inst. f. phys. Chemie.) IvoitPlUN.
B runo Lange, Die Photoelemente und ihre Anwendung. T. 1. Leipzig: J. A. Barth. 1940.
gr. 8".
1. Entwicklung u. physik. Eigg., 2. verb. Aufl. (VI, 144 S.) M. 9.60.
(vgl. C. 1939. II. 810) benutzt wurde, bestimmte Vf. die Dampfdrücke der oben
genannten festen Salze bei Tempp. um 300°. Mit Hilfe der gewonnenen Resultate
u. mit Hilfe von anderen Literaturangaben für die charakterist. Tempp. der Salze
wurden sodann folgende tkermodynam. Größen der untersuchten Stoffe ausgerechnet:
Die Sublimationswärme u. die Molokularenergie, die Sublimationswärme am absol.
Nullpunkt, die ehem. Konstante, die Änderung der freien Energie u. der Entropie bei der
Sublimation u. die Entropie des Salzdampfes. Die Resultate sind tabellar. u. graph. wieder
gegeben. (J. Fac. Sei., Hokkaido Imp. Univ., Ser. III 3- 17— 33. März 1940. Sapporo,
Japan, Imp. Univ. of Hokkaido, Chem. Dep., Fac. of Sei. [Orig.: engl.]) A d e n s t e d t .
B. P. Weinberg, über die Genauigkeit, mit der die Temperatur und der Druck beim
Tripelpunkt des Wassers bekannt sind. Gegenüber Zweifeln an der Berechtigung, Temp.
u. Druck beim Tripelpunkt des W . mit 4 bzw. 3 Dezimalen anzugeben, weist Vf. auf
Grund der Literaturangaben nach, daß die entsprechenden Daten mit genügender
Genauigkeit vorliegen. (HCypua-i 3KcnepiiMeuiaJix.noii: ii Teopeui'iecKoft i>ii3UKii JJ.
exp. theoret. Physik] 9. 106— 13. 1939. Leningrad.) R. K . M ü l l e r .
Hermann Ulich, Berechnung von Reaktionsarbeiten und Gleichgewichten mit
Entropiewerten. Verkürzto Wiedergabe der C. 1939. II. 2895 referierten Arbeit.
(Arch. Eisenhüttenwes. 13. 499— 501. Mai 1940. Aachen, Techn. Hochsch., Inst, für
theoret. Hüttenkunde u. physikal. Chemie.) K üB A SC H E W S K I.
Julian M. Sturtevant, D ie Verdünnungswärme von wässeriger Ghlorwasscrstoffsäure
bei 25°. Vf. bestimmt die Verdünnungswärme von wss. HCl-Lsgg. im Konz.-Bereiche
von 0—-3,3 molal bei 25°. Die Daten dienen zur Berechnung des scheinbaren u. par
tiellen relativen molalen Wärmeinhalts des gelösten Stoffes u. des partiellen relativen
molalen Wärmeinhalts des Lösungsmittels. (J. Amer. chem. Soc. 62. 584— 87. März
1940. New Haven, Conn., Yale Univ., Sterling Chem. Labor.) H. E r b e .
B. Anorganische Chemie.
B. A.Nikitin, über die Chemie der Edelgase. IV. MisehkrystaUbildung zwischen Edel
gasen und anderen Stoffen. (III. vgl. C. 1940. H . 1697.) In früheren Mitt. (C. 1 9 3 9 .1. 50)
konnte die Bldg. von Edelgashydraten gezeigt werden u. die Bldg. von Mischkrystallen
dieser Hydrate mit mol. kryst. Hydraten des SO,, H2S usw. Jetzt wird gezeigt, daß
Radon von den Ivrystallen von W ., NH3, CG HsOH, C0H5NH2 prakt. nicht mitgerissen
wird. Dagegen bilden die schweren Edelgase mit den flüchtigen Hydriden — HCl, HBr
u. H ,S, die ein großes Dipolmoment besitzen — Mischkrystalle. Ferner bilden sie Misch
krystalle (vielleicht nur in engen Grenzen) mit Stoffen, wie S 0 2, C 02 u. CH3-COCH3.
Da in den Mol.-Gittern der isomorphe Ersatz durch ganze Moll, geschieht, so hängt die
Mischkrystallbldg. offenbar nicht von der Zahl der Atome im Mol., sondern von der
Größe der Teilchen ab. Durch die Mitausscheidung mit HCl bzw. H2S kann das Rn
quantitativ vom Ar u. Ne getrennt werden. (C. R. [Doklady] Aead. Sei. URSS 24.
562— 64. 30/8. 1939. UdSSR, Akad. d. Wiss., Radiuminst.) B om m er.
B. A . Nikitin, Über die Chemie der Edelgase. V. Verbindung des Radons mit
Phenol. (IV. vgl. vorst. Ref.) In den Fällen, wo Mol.-Verbb. hauptsächlich durch die
Polarisierbarkeit der Teilchen bedingt werden, muß sich Rn wie H 2S u. HBr verhalten.
Da H2S mit Phenol eine Verb. H 2S-2 CcH5-OH bildet, wird versucht, dieselbe Phenol
verb. auch mit Rn zu erhalten. Die Verss. wurden in der Weise durchgeführt, daß man
in Ggw. von Rn die Verb. H 2S-2 CnH5OH wiederholt umkrystallisiert. Nach Abschluß
der Verss. wird das Rn in der Gasphase wie im Krystall bestimmt. Rn fällt mit H 2S •
2 C0H5OH zusammen aus, die Gleichgewichtskonstante D ist tatsächlich konstant u.
beträgt im Mittel 1,2. Die Verb. ist ziemlich stabil u. schm, kongruent. Ein Dipolmoment
ist demnach für die Bldg. einer mol. Verb. mit Phenol nicht nötig. Ar scheidet sich mit
H2S-2 C0H5OH ebenfalls aus, D beträgt aber nur 0,002. Analoge Verbb. wurden auch
für S 0 2, HCl u. HBr erhalten, wobei die Geraden log P — t für alle diese Verbb. parallel
laufen. Unter den Vers.-Bedingungen wird Rn von Phenol direkt nicht aufgenommen.
(C. R. [Doklady] Acad. Sei. URSS 24. 565— 67. 30/8. 1939.) B ommer.
K . I. Sagwosdkin, Ju. M. Rabinowitsch und N. A. Barilko, Untersuchung des
Gleichgewichts des Systems P^O^-Wasser. Mit einer im Original bes. beschriebenen
App. wurde das Gleichgewicht P20 ä-H20 durch Messung der Dehydratationsdrucke
von HgPO.j im Gebiete von 150— 300° untersucht. Es wurde festgestellt, daß bei der
Dehydratation der Orthophosphorsäure neben Pyrophosphorsäure eine Bldg. von
Metaphosphorsä.ure stattfindet. Anfangs steigt dabei die Menge der Pyrophosphor
säure bis zu einem bestimmten Maximum u. sinkt dann unter kontinuierlichem Ansteigen
der Metaphosphorsäuremenge. Der maximale Geh. der Pyrophosphorsäure wird bei
250° bei 81,57% P2Os (Gesamt) (Pyrophosphorsäuregeh. 50,3%) erreicht. Bei 300°
120 *
1844 B. A n o r g a n i s c h e C h e m ie . 1940. II.
noch träger sieh bildende Bromverb. Ni(NO)Br (II) sublimiert erst oberhalb 150° in
noch schlechterer Ausbeute. Begleitmetall: Carbonyl-Ni-Pulver. Chlorid gibt selbst
bei 200° nur einen unwägbaren, schwach grünen Anflug des Ni(NO)Cl (III) an den
kälteren Teilen des Rk.-Gefäßes. Sämtliche Verbb. sind weniger stabil als die ent
sprechenden DinitrosokobaIt(I)-verbindungen. I zers. sich unter Luftabschluß in einigen
Tagen, II noch rascher. In CH3OH u. A. lösen sich die Vcrbb. mit blauer, in verd. N H 3
u. Pyridin mit tiefkornblumenblauer Farbe. — Im Gegensatz zu CoJ2 reagiert auch
die alkoh. Lsg. des Ni J2 nicht mit NO. — Die Einw. von NiO auf wasserfreies NiJ2
unter höherem Druck (60 at) ergibt bei Raumtemp. nur ein lockeres Additionsprod.
der wahrscheinlichen Formel J2Ni (• ••• NO)2. — Wie die Co-Verbb. sind I, II u. III
Verbb. typ. unpolarer Natur. Die NO-Bindung wirkt farbvertiefend, die ehem. Eigg.
weisen auf echte Stickoxydverbindungen. Verdünnte Säuren zers. unter Entw. von
N 20 u . N 2, oft neben NO. Der R.cd.-Wert entspricht genau dem Übergang Ni(I) -V Ni(II).
Mit K 2S20 3 u . KCN erhält man die Rkk. des „einwertigen“ Ni, ammoniakal. A gN 03-Lsg.
wird reduziert. — Entgegen J. S t. ANDERSON (C. 1937. I. 1907) dürften die ähnliche
Verb. Niekel(I)-nitrosylhydroxyd u. die entsprechenden Metlioxy- u. Äthoxyverbb.
ebenfalls als unpolarc Verbb. aufzufassen sein. — 2. Stickoxydverbb. der Eisen(I)-
halogenide: Die Fe-Verbb. bilden sich leichter wie die Co- u. Ni-Verbindungen. Die
reine Dinitrosoverb. Fe(NO)2J (IV) entsteht bei 115° aus Eisencarbonyljodid im Stick
oxydstrom. Bei 80° entsteht vorübergehend Fe2J3(NO).,. Auch das Bromid Fe(NO)2Br(V)
u. das Chlorid Fe(NO)3Cl (VI) bilden sieh ohne Anwendung von Beimetall, doch nimmt
auch hier die Rk.-Geschwindigkeit vom Jodid zum Chlorid hin ab. Als Beimetall
wird zur Bldg. von VI Carbonyleisen geeignet gefunden. — 3. Das Bildungsbestreben
der NO-Verbb. v o n F e(I)-, Co(I)- u. Ni(I)-Halogeniden: Verss. über die Bldg.-Fähigkeit
der Nitrosoverbb. bei der Einw. von NO auf CoJ2, CoBr2, NiJ2, FeBr2, SnJ4 u. MnJ2
unter Verwendung von Fe, Co oder Ni als halogenbindendes Beimetall führen zu dem
Ergebnis: Die Metalle der Fe-Gruppe vermögen nicht nur den eigenen Jodiden, sondern
auch denen von Sn u. Mn in Ggw. von NO das Halogen unter Bldg. flüchtiger Nitroso-
metall(I)-jodide zu entreißen. Die Bldg.-Tendenz steigt in der Richtung Ni -> Co ->- Fe.
Werden die Halogenide der Fe-Metalle selbst als halogenliefernde Substanzen ver
wandt, so vermag Co das Ni, Fe das Co u. das Ni aus seinem Jodid bei Anwesenheit
von NO unter Bldg. flüchtiger Nitrosometall(I)-jodide zu verdrängen. Bei den Br-
Verbb. entsteht die Co-Nitrosoverb. am leichtesten, es folgen die von Fe u. Ni. — 4. Verh.
der NO-Verbb. der N i(I)- u. Fe(I)-Halogenide gegenüber Am inen: Beim Lösen von I,
II u. III in Pyridin tritt keine NO-Entw. ein, dagegen entstehen wahrscheinlich Addi-
tionsverbb., die im Falle von IV dio Zus. FeJ(NO)-6 C5H5N aufweisen. Mito-Phenan-
throlin bildet IV durch innermol. Zers. denTri-o-Phenantlirolinkomplex [Fe(C12H 8N 2)3]++.
Ein Teil der komplexen Base fällt im alkoh. Medium als reines Jodid sofort aus, ein
anderer Teil bleibt als Äthoxyverb. in Lösung. Die Ni-Verbb. I, II u. III lagern zunächst
o-Phenanthrolin an (z. B. Ni(NO)J-2 C12HSN2). Mit überschüssigem o-Phenanthrolin
entsteht durch innermol. Zers, der n. Ni(II)-Komplex [Ni(Ci2H sN 2)3]++. — 5. Es folgt
anschließend ein Überblick über die NO-Verbb. der MetaU(I)-~halogenide von Fe, Co, N i
und eine Diskussion der Strukturfragen, die jedoch auf Grund des vorliegenden Materials
noch nicht eindeutig zu klären sind. — Experimenteller T eil: I durch Einw. von NO
auf ein Gemisch aus gleichen Gewichtsmengen NiJ2 u. Zn-Staub, das vollkommen
trocken ist, bei langsamem Erhitzen. Rk.-Beginn bei 140— 150°, maximale Rk.-
Temp. 200°. Schwarzglänzende, im durchfallenden Licht dunkelgrüne Krystalle.
Durch Zers, an Luft Brau.nfärbung. Beim trockenen Erhitzen erst NO-, dann J-Ab-
spaltung. Wenig lösl. in H 20 (blau). Die Lsg. zers. sich langsam unter Gasentw. u.
Grünfärbung, schneller auf Zusatz von H 20 2. Sehr leicht lösl. in wss. N H 3 (intensiv
blau). Diese Lsg. ist etwas beständiger als die wässerige. Ähnlich Lsg. in Pyridin. Mit
NaOH unter Gasentw. Ni-Hydroxyd. In verd. Mineralsäuren Lsg. unter NO, N20
u. N 2-Entwicklung. Mit heißem Eisessig sehr zersetzliche,. blaugrüne Lösung. Die blauen
Lsgg. mit CH3OH u . A. werden an Luft grün, in N , jedoch haltbar. H20 2 beschleunigt
den Farbumschlag. In anderen organ. Lösungsmitteln wenig oder nur unter Zers,
löslich. In gesätt. KCN-Lsg. mit weinroter Farbe unter Bldg. von K 2[Ni(CN)3-N 0 ],
in gesätt. K 2S20 3-Lsg. blau unter Bldg. von K 3[Ni(S20 3)2-N 0 ] löslich. Die alkoh. Lsg.
von I fällt aus ammoniakal. A gN 03-Lsgg. AgJ u. Ag. Mit CO bildet eine alkoh. Lsg.
von Ni(NO)J, die mit einigen Tropfen NaOH versetzt ist, Ni-Carbonyl. Mit o-Phen
anthrolin entsteht in rein absol. alkoh. Lsg. Ni(NO)J-2 C12HgN2, das gegen Luft u.
Feuchtigkeit sehr beständig ist, von verd. Säuren u. Alkalien nicht angegriffen wird,
in H 20 u . üblichen organ. Lösungsmitteln unlösl. ist. In Pyridin unter Gasentw. tief
blau löslich. Mit überschüssigem o-Phenanthrolin rosarote Krystalle des Tri-o-Phen-
anthrolin-Ni(H)-jodid. — II bildet feine, hellgrüne, häufig verfilzte Nadeln. Stark
1846 C . M in e r a l o g is c h e u n d g e o l o g is c h e C h e m ie . 1940. II.
Oxalsäure im Liter) um so größer, je kleiner das Verhältnis Si02 : ALO., ist. Beim
Si02-Fe20 3-Nd. ist Fe20 3 in der Lsg. fast ganz, Si02 dagegen nur zu 28— 5 8 % löslich.
Durch wiederholtes Trocknen u. Anfeuchten wird Si02 im S i02-AI20 3-Nd. mit einem
Mol.-Verhältnis Si02 : A120 3 > 2 schwer lösl., unter 2 wird die Löslichkeit dagegen
nicht verändert. Die weiteren Ergebnisse der Verss. zeigen, daß A120 3 im Si02-Al20 3-
Nd. u. Fe im Si02-Fe20 3-Nd. nur schwache Alterungsvorgänge aufweisen u. wie die
frisch gefällten Hydroxyde ehem. reagieren, während Si02 schnell altert. Der in Böden
gebildete Verwitterungskomplex besteht aus 3 Fraktionen, von denen die eine in der
Oxalsäure-K-Oxalatlsg. im Dunkeln lösl., die 2. in heißer konz. HCl zers. wird, aber
in der Oxalatlsg. unlösl. ist, u. die 3. nur durch heiße konz. H 2S 0 4 zers. wird.
Verff. zur Best. der 3 Komplexe im Original. (J. agric. ehem. Soc. Japan, Bull.
16. 77— 78. April 1940. Tottori, Landwirtschaftl. Hochschule [nach dtsch. Ausz.
ref.]). E ck st e in .
Ju. A. Bilibin, Das Pseudoleucitproblem. Die Annahme von BOW EN, daß im
Rk.-Punkt Leucit durch ein Gemisch von Orthoklas u. Nephelin ersetzt werden könne,
wird abgelehnt. Mit den Tatsachen steht in bestem Einklang die Annahme, daß bei
abnehmender Temp. Leucit unstabil wird u. in Orthoklas u. Kaliophyllit zerfällt;
letzterer reagiert mit dem in magmat. Schmelze vorliegenden Albit oder Nephelin u.
wird in Nephelin umgewandelt unter gleichzeitiger Anreicherung der Schmelze an
Orthoklas bzw. Kaliophyllit. (SamicKii BcepoccuiicKoro Miraepa.iorH<iecKoro OßmecTBa
[M cm . Soc. russe Mineral.] [2] 68. Nr. 1. 34— 44. 1939. Leningrad.) R. K . M ü l l e r .
P. W . Korosstin, Optischer Baryt beim Margusor-Sec. Vf. beschreibt die Lage des
Vorkommens. Der gefundene Baryt weist verschied. Durchsichtigkeit auf. Neben durch
sichtigen Einschlüssen (Gasblasen) werden auch undurchsichtige gefunden. Durch
Spektralanalyse wird in durchsichtigem Baryt Hg nachgewiesen, das vermutlich als
Zinnober vorliegt. Prakt. Bedeutung wird dem Vork. zunächst nicht beigemessen.
(CoBeTCKaa reojronui [Sowjet-Geol.] 9. Nr. 9. 85. Sept. 1939. Ssamarkand,
Univ.) R. K. M ü l l e r .
G. N. Wertuschkow, Botryogen von Kirowgrad. Das in den unterird. Pyrit
bränden von Kirowgrad (Kalata) gefundene Mineral ist aus heißen, S-haltigen Wässern
bei ca. 40° entstanden. Die Krystalle sind prismat., bis 0,5 mm lang. Die cliem. Zus.
ist: 18,81 (% ) Fe20 3, 2,46 FeO, 0,59 CuO, 8,58 MgO, 0,24 A120 3, 38,76 S 0 3, 31,15 H20 .
(SarotCKU BcepoccuiicKoro Munepajiorii'iecKoro OGmecxsa [Mem. Soc. russe Mineral.]
[2] 68. Nr. 1. 31— 33. 1939. Jekaterinburg, [Swerdlowsk], Berg-Inst.) R. K . M ü l l e r .
B. W . Anderson und C. J. Payne, Kom erupin von Ceylon: ein neues Vorkommen.
Vf. beschreibt Kornerupin aus einem neuen Vork. in Ceylon. Das Mineral war grünlich
braun u. hatte eine D. von 3,33. Die Brcchungsindices betrugen a = 1,671, ß = 1,683
u. y = 1,684, 2 V = 25°. (Nature [London] 145. 266. 17/2. 1940. London, Chamber
of Commerce, Labor, of Diamond, Pearl, and Preeious Stone Trade Section.) G o t t f r .
J. Newton Friend und John P. Allchin, Blaues Steinsalz. Vff. untersuchten
blaues Steinsalz von Staßfurt u. stellten einen Au-Geh. von 23 Teilen pro Million
fest. Diese Menge würde nach Ansicht der Vff. in koll. Zustand ausreichend sein, um
die blaue Färbung zu erzeugen. Da Vff. auch die Anwesenheit von Au in anderen blauen
Steinsalzproben verschied. Fundstätten nachweisen konnten, halten Vff. es nicht für
unmöglich, daß die blaue Farbe bei Steinsalz generell durch das Vorhandensein von Au
bedingt ist. (Nature [London] 145. 266— 67. 17/2. 1940. Birmingham, Technical
College.) G o t t f r ie d .
A . A. Iwanow, D as Ilelzker Sleinsalzvorkommen. Das eingehend beschriebene
Vork. liefert ziemlich reines Steinsalz (98,62— 99,10%)- Hauptbeimischungen sind
CaSOj u. ein unlösl. Rückstand. Neuerdings sind in dem Vork. auch Borate gefunden
worden. (3artucitu BcepoccuiicKoro MiraepaJioniiiexKoro OömecTBa [Mem. Soc. russe
Mineral.] [2] 68. Nr. 1. 69— 98. 2 Karten. 1939. Leningrad.) R. K . M ü l l e r .
Giuseppe Imbö, Weitere Messungen der Radioaktivität der Wässer von Lacco Ametw
und von Getaro. Die Radioaktivität der Wässer von Lacco Ameno (I) ist auf einen Geh.
an Rn zurückzuführen, diejenige der Wässer von Cetaro (II) auf einen Geh. von ThEm
u. Rn, wobei erstere überwiegt. Im Falle I ändert sich die Radioaktivität mit der Zeit
u. mit der Temp. der Wässer (Zunahme mit steigender Temp.). Bei einer W.-Ader
wird eine Radioaktivität von fast 5000 M ACHE-Einheiten festgestellt. (R io. sei. Progr.
tecn. Econ. naz. 10. 992— 97. Nov. 1939.) R. K . M ü l l e r .
D. Organische Chemie.
D ,. Allgemeine und theoretische organische Chemie.
Seiichi Ishikawa und Eiichi Kuroda, Über die Schmdzpunktskurve von Estern
der Dioxystearinsäure aus Ricinusöl. Vff. untersuchten die F.-Kurve von Dioxystearin-
säureestern unter Variation der Alkohole (prim. u. sek. Alkohole, die in den Moll.
1— 18 C-Atome enthalten). Die Ester zerfallen bzgl. der Lage der EE. in zwei Reihen;
die Reihe mit der geraden Anzahl von C-Atomen in der Alkoxygruppe liegt tiefer als
die mit der ungeraden Anzahl. Die Differenz zwischen zwei sich folgenden Gliedern wird
um so kleiner, je größer die Anzahl der C-Atome wird. Der Verlauf der Kurve ist nicht
so steil wie die E.-Kurve der Fettsäuren u. die der Alkohole. Die Ester selbst sind bis
zum n-Dodecylester färb- u. geruchlos u. krystallin, dagegen sind die n-Tetradecyl-, n-Hexa-
decyl- u. n-Octadecylester waehsartige amorphe Massen, die in W . u. Ä. unlösl., in A. u.
Bzl. schwer lösl. u. in CCI., leicht lösl. sind. Als Kondensationsmittel wurde bis zum
n-Butylestor H2S 0 4, bei den höheren Benzolsulfochlorid verwandt. — Dioxystearinsäure-
meihylester aus Ricinusöl, F. 110°. -äthylester, C20H40O4, F. 106,0°. -n-propylester,
C21H 120 4, F. 100,6°. -butylester, C22H440 4, F. 93,0°. -n-amylesier, C23H40O4, F- 93,7°.
-n-hexylester, C24H480 4, F. 92,2°. -n-hepty lester, C25H50O4, E. 94,3°. -n-octylesler,
C20H52O4, F. 93,4°. -n-nonylester, C27H 510 4, F. 95,4“. -n-decylester (n-Decylalkohol
durch Fraktionieren des unter Hochdruck hydrierten Cocosöl, K p.9 113— 115°,
D.20, 0,8275), C28H5ß0 4, F. 94,9°. -n-dodecylester, C3|>He0O4, F. 95,6°. -n-tetradecylester,
G}2H6.,04, F. 96,6°. -n-hexadecylester, C34H C80 4, F. 97,4°. -n-octadecylester, C50H 72O4,
F. 98,2°. Alle Alkohole wurden aus 90%ig. A. umkrystallisiert. Allo FF. nach B e e l
u. korrigiert. (Sei. Rep. Tokyo Bunrika Daigaku, Sect. A 3. 265— 71. 1939. [Orig.:
dtsch.]) T r a in .
R. Wurmser und S. Filitti-Wurmser, Über das Gleichgewicht zwischen Valin und
Ammoniumdimethylpyruvat. Im Syst. (C H ^-C H -C H -N H ^ '-C O O “ + H , 0 (CH3)2-
C H -C O -C O O -+ NH„+ + 2 H + + 2 e wird bei pH = 7 u. 37° E 0" = — 0,115 ± 0,015 V
gefunden. (Enzymologia [Den H a a g ] 7 . 161— 64. 21/11. 1939. Paris.) H esse.
Dora Markowska und Gabriel Valensi, Über die Reaktionen des T yp s A (fest) +
B (Gas) ->- G (fest) und die Kinetik der Neutralisation der Benzoesäure durch gasförmigen
Ammoniak. Nach einer theoret. Einleitung berichten Vff. über ihre Verss., welche
bezweckten, die Kinetik der Neutralisation der Benzoesäure durch N H 3 zu unter
suchen. Bei den Verss. lag die Benzoesäure einmal in Plättchen mit bekannter Ober
fläche, einmal in Pulverform u. schließlich in Nädelchen vor. Gut reproduzierbare
Ergebnisse wurden nur erzielt bei Verwendung der nadelförmigen Kryställchen.
Der Neutralisationsvorgang läßt sich wiedergeben durch die Gleichung:
F (m) = (4,167 + m) log (1 + 0,24 m) + (1 — m) = K t/d0\
wo da den wahrscheinlichsten Anfangsdurchmesser der Nädelchen bedeutet. Für die
Konstante K wurden bei 0, 22,5, 30, 40 u. 50° die folgenden Werte (alle X 10-6) ge
funden: 2,1, 3,7, 6,5, 6,5 u. 2,5. Für 22,5° hängt die Konstante von dem Druck p ab
gemäß dem Ausdruck K = 3,7-10-6 pM . Die Rk.-Geschwindigkeit steigt zunächst
an, geht zwischen 30 u. 40° durch ein Maximum u. fällt hierauf wieder. (Bull. Soc.
chim. France, Mém. [5] 6. 1522— 41. Okt./Dez. 1939. Paris, Sorbonne, Labor. d’Analyse
et Mesures Chim. n. Caen, Faculté des Sciences, Labor, de Chim. général.) G o t t f r i e d .
M. D. Tilitschejew und W . K . Schtschitikow, Spalten von aromatischen Kohlen
wasserstoffen unter Druck. IV. Spalten von Acenaphthenen und methylierten Naphthalin-
homologen. (Vgl. C. 1939. I. 5087.) Es wird die Kinetik des Spaltens unter Druck
von a.-Methylnaphthalin (I), ß-Methyhiaphthalin (II), 1,6-Dimetliylnaphthalin (III),
2,6-Dimethylnaphthalin (IV) u. Acenaphtlien (V) untersucht, wobei die Rk. nach der
1. Ordnung verlaufend u. der Temp.-Koeff. gleich 2 angenommen wird. Die Substitution
eines H-Atoms des aromat. Kerns durch eine Methylgruppe erhöht stark die Spalt-
geschwindigkeit, die durch Seitenkette mit 2 C-Atomen noch stärker erhöht wird;
wird die Spaltgeschwindigkeit von Naphthalin gleich 1 gesetzt, so beträgt sie für die
methylierten Naphthalinhomologen im Mittel 570 u. für V 5700; die relative Geschwin
digkeit der Koksbldg. wird entsprechend durch 1, 340 u. 6250 ausgedrüokt. Die Spalt
geschwindigkeit von I ist 3— 4 mal größer als von II. Aus dem Temp.-Koeff. von IV
(450— 475°) berechnet sich die Aktivierungsenergie zu 69000 cal. Die Kondensationsrkk.
von nicht alkylierten u. alkylierten aromat. KW-stoffen verlaufen ganz verschied.;
im ersten Fall kondensieren zwei aromat. Kerne unmittelbar aneinander unter H-Ab-
spaltung, im zweiten Fall werden die aromat. Kerne über die aliphat. Brücke aus CII2-
Gruppen verbunden, so daß beim Spalten von methylierten Naphthalinhomologen
1940. II. D „. A l l g e m e i n e ü. t h e o r e t i s c h e o r g a n i s c h e C h e m ie . 1849
26 000 cal/Mol. Die Polymerisation der Diolefine in fl. Phase ist sehr vom Druck ab
hängig. Im Vgl. zu Styrol wird a-Vinylnaphthalin etwa 2000-mal schneller polymerisiert.
(>Kypiia.i üpiiMasBOM XiiMini [J. Chim. appl.] 12. 1154 — 69. 1939.) A n d r u s s o w .
M. D. Tilitschejew, Kinetik des Crackens von Kohlenwasserstoffen unter Dinck.
V. D ie Koksbildungsprozesse. (IV. vgl. vorst. Ref.) Nach Vf. entsteht der Koks nicht
durch den Zerfall des KW-stoffs in Elemente; es bilden sich vielmehr hochmol. Konden-
sationsprodd., dann Asphaltene u. schließlich Carboide. Die Zeit bis zum wahrnehm
baren Auftreten des Kokses ist je nach der Art der KW-stoffe sehr verschied.; -bei
450° unter Druck beträgt die Zeit bis zur Bldg. von 1 % Carboide in Min. (die Zahlen
in Klammern geben den Zerfallsgrad in % des KW-stoffes zu diesem Zeitpunkt):
bei Inden 16 (99% ), Acenaphthen 35, Dibenzyl 66 (97% ), Anthracen 61 (76% ), Paraffin
C 25H 5i 144, a-Methylnaphthalin 400 (53% ), Dekalin 1650 (90% ), Plienanthren 1970
(75% ), Diphenyl 184 000 (60% ), Naphthalin 670 000 (36% ). Bei 500° sind die ent
sprechenden Zeiten für Paraffin 9,3 Min., Fluoren 59, Dekalin 89, Phenanthren 290,
Naphthalin 9300; bei 425° für Inden 71, Acenaphthen 150, Dibenzyl 290 u. Paraffin
630 Minuten. Es wurden Drucke von 10— 35 at angewandt. Die Zers, der Paraffine
geht über Olefine u. deren Kondensationsprodukte. Sobald sich etwa 0,5— 1 % Carboide
abgesetzt haben, verläuft deren Bldg. sehr schnell, was aus den Zeitausbeutekurven
für Naphthalin, Eluoren u. Dekalin hervorgeht. pKypna.i IIpiiKJiaanoü XttMiur [J.
Chim. appl.] 12. 1462— 74. 1939.) A ndrussow .
W . J. Sparks, R. Rosen und Per K . Frölich, Dimerisierung von Petroleum
kohlenwasserstoffen. Im Hinblick auf die techn. Bedeutung des Problems wird die
Dimerisierung von ungesätt. KW-stoffen diskutiert (vgl. M c A l l i s t e r , C. 1938- I.
1915). Die Bldg. der meisten beobachteten Prodd. läßt sich deuten, wenn man an
nimmt, daß die mol. Umlagerung, die die Dimerisierungsprozesse charakterisiert, im
Gegensatz zu der Dimerisierung von freien Radikalen vor sich geht unter Verschiebung
eines H-Atoms von einem Monomeren, das schließlich in dem dimeren Mol. an einem
C-Atom des anderen Reagenden erscheint, das vorher ungesätt. war u. der neu ge
bildeten Bindung direkt benachbart ist (1,3-Verschiebung). Die 1,3-Verschiebung
kann zu Isomeren mit freien Valenzen oder zu Protonen bzw. Anionen (prototrope
bzw. anionotrope Umlagerungen) führen. Nach dieser Hypothese erhält z. B. die
Butadiendimerisierung (L e b e d e w u . S k a w r o n s k a j a , 1913) die folgende Formu
lierung:
H H H H H ......... H H
H i= C -C = C H h 6 = C !-C = C H s I H2C = C — C - C H 2
H | \ -------+ | H
H C = C -C = C H h 6 — C— C = C H | H sC - 6 - C = C
I I I I I I I I ! ! I I
H H H H H H H (H)— H H H
1-Äthenyleyclohexen-3
Die Dimerisierung von Acetylen zu Vinylaeetylen u. dessen Weiterrkk. zu Vinyl-
divinylacetylen (vgl. N i e u w l a n d , Ca l c o t t , D o w n i n g u . Ca r t e r , C. 1932. I . 40)
oder Styrol (vgl. CüPERY u. C a r o t h e r s , C. 1935. I . 1209) werden wie folgt gedeutet:
..... .... H _______
H C==C H i CH2= C I C H = C -C H = C H ,
(3) A(2)
Y \
H C = C (H ) H C=C ( H ) C = C -C H = C H .
(i)
H :______ H
C H =C — C H =CH . i C H = C -C H = 6 (H )
! \ :
! K
=C — C H = C H S (H )C ^ = C — C H =C H 2 ;
X ......................................
Analoge Deutungen werden für die Dimerisation von Isobutan, Buten-2, Propen,
Äthylen u. Isopren vorgeschlagen. (Trans. Faraday Soc. 35. 1040— 46. Aug. 1939.
Standard Oil Development Co., Chem. Labor.) H. E r b e .
Yoshiyuki Urushibara und Osamu Simamura, D er Mechanismus des P eroxyd
effekts bei der Reaktion von Bromwasserstoff mit Äthylenverbindungen. Wenn HBr auf
1940. II. D i- A l l g e m e i n e u . t h e o r e t is c h e o r g a n is c h e C h e m i e . 1851
die Äthylenbindung in Ggw. von Sauenstoff einwirkt, ist die erste Veränderung die
Bldg. eines Br-Radikals aus dem ungesätt. Mol. u. dem aus HBr u. Sauerstoff gebildeten
Bromatom. Bei der Bldg. des Bromradikals nimmt, wenn die Doppelbindung am Ende
der Kette gelegen ist, das Bromatom vorzugsweise die Endstellung ein. Entsteht durch
Anlagerung des Bromatoms ein asymm. C-Atom, so ist die Addition von einer Inversion
begleitet. Im 2. Stadium der R k . nimmt das Radikal, seiner Natur u. den Bedingungen
entsprechend, entweder Wasserstoff vom HBr unter Bldg. eines vollständigen Addi-
tionsprod. u. eines anderen Bromatoms auf, oder es spaltet das Bromatom unter
Regenerierung der Doppelbindung wieder ab. In jedem Fall pflanzt sich der Rk.-
Verlauf durch einen Kettenmechanismus fort. (Untersucht wurde die Umsetzung von
HBr mit Allylbromid u. Stilben.) (Bull. chem. Soc. Japan 14. 323— 36. Aug. 1939.
Tokio, Univ. [Orig.: engl.]) M. R i e d e l .
V. N. Ipatieff, B. B. Corson und J. D. Kurbatov, Hydrierende Katalysatoren
aus Gemischen von Kupfer-Chromoxyd. Reines Cu u. reines Chromoxyd (I) sind nicht
in der Lage, Bzl. u. Isopenten (Trimethyläthylen) zu hydrieren. Wird aber I zu Cu
gegeben, so zeigt sich, daß ein plötzlicher Anstieg der Aktivität von Cu u. bei 5 % von
I ein Maximum stattfindet, worauf wieder ein Abfall eintritt. Die bei diesem Maximum
vorhandene Zus. beider Substanzen wird als „eucoakt.“ Gemisch bezeichnet. Während
Cu bei 225° H 2 an Isopenten bis 5 5 % innerhalb 10 Min. anlagert, geschieht dieser
Vorgang bei einem Geh. von 0 ,1 % von I schon bei 75°. App., Meth. der Hydrierung
u. Auswertung der Ergebnisse vgl. C. 1939. II. 1421. Das Isopentan enthält noch 25%
asymm. Methyläthyläthylen. Darst. u. Red. der Katalysatoren werden beschrieben.
Es wird zunächst Bzl. bei 225° während 90 Sek. mit H 2 im Verhältnis H 2/Bzl. = 7/1
unter n. Druck hydriert mit Katalysatorengemisch über einen Bereich von 0— 100%
Chromoxyd. Maximum der Aktivität wird bei 5 % I festgestellt. Die pyrophoren Eigg.
des Gemisches sind einigermaßen proportional den Aktivitäten. Die Hydrierung von
Isopenten wurde bei 75° während 10 Sek. unter Druck mit H 2 im Verhältnis H 2/Iso-
penten = 3/1 durchgeführt. Der Katalysator enthielt 0,003% Ni. Bei den Tempp.
von 225°, 200°, 175° u. 150° ergaben sich für ein Cu/I-Gemisch mit 5 % von I bei einer
Kontaktzeit von 90 Sek. Hydrierwerte von 16; 9; 2 u. 0 % - Ein nach Erhitzen auf den
Anfangstemp.-Wert gebrachtes Gemisch von Cu/I zeigte wieder die gleiche Aktivität.
Hydrierung von Bzl. bei 100 at während 12 Stdn. im Bereich von 150— 350° ergab
bei den niedrigen Tempp. ein Maximum der Aktivitätskurve bei Werten von etwa
5— 2 5 % I im Katalysatorengemisch. Isopenten u. Äthylen werden durch Cu während
12 Stdn. bei 100° u. 125 at vollkommen hydriert, ebenso von allen Katalysatoren
gemischen, nicht aber von I allein, selbst bei 350°. Die Hydrierung von Äthylen bei
25° u. n. Druck ergab kein Resultat. Cu, durch Red. unter Druck dargestellt, hydriert
Äthylen während 70 Sek. bei 225° unter n. Druck nicht bei einem Verhältnis von
H 2/C2H 2 = 5,5/1, wohl aber, wenn das Cu aus dem bas. Carbonat hergestellt wurde,
sogar schon bei 100° in 26 Sekunden. Bei 200° findet die Hydrierung unter Druck durch
Cu (unter Druck red.) in weniger als % Stde. 100%ig. statt, während aus Carbonat
gewonnenes Cu unter denselben Bedingungen während 12 Stdn. nur zu 2 0% hydriert
wird. Schließlich wurden noch 3 Proben Cu-Katalysator (0,1% Ni) vor der Hydrierung
auf 3 verschied. Tempp. in H2 erhitzt u. anschließend bei 225° mit Bzl. u. H 2 zusammen-
gebraeht. Die den Erhitzungstempp. (225°, 400°, 520°) entsprechenden Aktivitäten
waren 27, 18 u. 1. (J. physic. Chem. 44. 670— 79. Mai 1940. Riverside, Hl., Univ.,
Oil Prod. Comp.) Boye.
Acad. Sei. URSS, Ser. chim.] 1 9 3 8 .Nr. 2. 525— 37. Moskau, Akad. d. Wissenschaften,
Inst. f. allg. u. anorgan. Chemie.) K lever.
Ju. S- Salkind und N. D. Chudekowa, über die Wasserstoffanlagerung an
Acetylenderivate. X X X I I . über die katalytische Hydrierung eines Alkohols mit drei
facher und Doppelbindung. (X X X I . vgl. C. 1939. II. 3803.) Bei der Hydrierung von
Melhyläthylvinylacetylenylcarbinol (I) in Ggw. von Pt u. Pd wurde eine Verlangsamung
der Rk. nach Anlagerung von 4 H (bes. bei Pd) beobachtet. I wurde aus Mg-Verb.
des Vinylacetylen u. Methyläthylketon synthetisiert. Anlagerung von 2 H an I führt
zu einem Alkohol mit 2 konjugierten Doppelbindungen, CsH nOH, eine Fl. von an
genehmen Geruch, d19t = 0,8649, np19 = 1,45307, Kp. 160— 163“, wird gelb u. dick
flüssig. Die weitere Hydrierung geht in drei Richtungen; bei Aufnahme von 4 H er
haltenes fl. Gemisch hat angenehmen Geruch, Kp. 161— 162“, cZ104 = 0,8577, iid10 =
1,44647. (>Kypiia.i Oömeft XirMinr [J. Chim. gen.] 10 (72). 521— 26. 1940. Pädagog.
Gerzcn-Inst.) A n dru ssow .
Sei-ichi Ueno und Shin-ichiro Takase, Über die Reduktion von Fettsäureamiden
bei hohem D m ck. I. Es werden die Fettsäureamide der Laurin-, Myristin- u. Palmitin
säure mit CuO + Cr20 3 + BaO als Katalysator in wasserfreiem Dioxan nach der Meth.
von Ä D K IN unter hohem Druck reduziert. Dabei entstehen hauptsächlich sek. u. in
geringer Menge auch prim. Am ine. (J. Soc. ehem. Ind. Japan, suppl. Bind. 4 2 . 409 B
bis 410 B. Dez. 1939. Osaka, Univ. [nach dtsch. Ausz. ref.].) BäURLE.
Edgar F. Rosenblatt, D ie Hydrierung von Ghinon mit Palladium- und Platin-
kaialysatoren. Die Hydrierung von Ghinon durch H 2 in Ggw. von Pt oder Pd verläuft
in Abwesenheit von Mineralsäuren mit großer Geschwindigkeit. An Pt verläuft die
Rk. langsamer als an Pd, es scheint überhaupt allgemein zu gelten, daß Pd schneller,
aber milder u. Pt langsamer, dafür aber intensiver hydrierend wirkt. So ist Pt auch in
Ggw. von Mineralsäuren als Katalysator wirksam, wobei hier Hydrochinon nur die
erste Red.-Stufe ist, dio endgültige Red. führt zum Cyclohexanol. (J. Amer. ehem. Soc.
62. 1092— 94. Mai 1940. Newark, X . Y ., Chem. Research Lab. of Baker & Co.,
Inc.) M. S c h e n k .
D. R. McMillan jr., D ie UUrarotabsorption von flüssigem Methylalkohol. Vf. unter
sucht die durch die Assoziation hervorgerufenen Änderungen in den verschied. Banden.
Das Meßgebiet war 6— 16 fi. Es folgen dio in der Fl. u. in ( ) die im Dampf beobachteten
Frequenzen: 1467 (1477), 1430 (1455), 1029 (1034). In der Fl. wird noch eine Bande
bei 1120 cm“ 1 beobachtet, die im Dampf nicht beobachtet werden kann, da Überlappen
eintritt. (Physie. Rev. [2] 5 7 ■ 941. 15/5. 1940. North Carolina, Univ.) L in k e .
R. Fichter und M. Wehrli, Ultrarotspektren fester Dicarbon.säureh. Es werden die
ultraroten Absorptionsspektren von Oxalsäuredihydrat, Malonsäure, Bernsteinsäure u.
d-Weinsäure im festen Zustand im Gebiet von 700— 3800 cm-1 gemessen. Die hierfür
erforderlichen 0,006 mm dicken Schichten wurden durch Auskrystallisieren auf polierten
Quarz- oder Steinsalzplatten hergestellt. Die Absorptionsbanden, deren Wellen
zahlen u. Intensitäten angegeben werden, zeigen bei den verschied. Stoffen zum Teil
große Ähnlichkeit, die auf das Vorhandensein gleicher Atomgruppen zurückzuführen
ist. Dio ausführliche Analyse der Banden wird angekündigt. (Helv. physiea Acta
13. 217— 18. 1940. Basel, Univ., Physikal. Inst.) R u dolph .
Lincoln Gr. Smith und V. Williams, D ie Rotationsstruktur der Grundschivingungs-
bande v (G— II) der Ameisensäure. Vff. untersuchen dio ultrarote Grundschwingungs
bande v (C— H) im Spektr. der monomeren Ameisensäure. Das Aussehen dieser Bande
ist sehr ähnlich dem der harmon. Banden v (0 — H). Die Struktur besteht aus scharf
definierten Linien, die p Q- u. r Q-Zweige bilden, deren Abstände eine Divergenz bilden,
ähnlich der bei den OH-Banden. Im Gebiete des Bandenzentrums tritt eine deutliche
Struktur auf, die weder den p Q- noch den r Q-Serien zugeordnet werden kann. Die
Abwesenheit eines starken p Q-Zweiges zeigt an, daß die Änderung des Dipolmomentes
sehr nahe senkrecht zu der Achse des kleinsten Trägheitsmomentes erfolgen muß.
(Physic. Rev. [2] 57. 1078; Bull. Amer. physic. Soc. 15. Nr. 2. 31. 1940. Princeton
Univ.) L in k e .
Dudley Williams, Das ültrarotspektrum von Kaliumcyanat. Vf. untersucht die
Transmission von KOCN-Lsgg. im Gebiet von 2— 14 //. Das Spektr. ändert sich mit
dem Alter der Lsg., so daß in frischen Lsgg. Frequenzen bei 2180 u. 840 cm-1 beobachtet
werden, denen jedoch bald danach andere folgen. Die ursprünglichen nehmen dann an
Intensität ab. Die Änderungen in einer gesätt. Lsg. werden 10 Tage lang verfolgt.
Die neuauftretenden Banden erscheinen in Gebieten, in denen man dio Absorption
der NH4- u. CO;,-Gruppen vermuten sollte. Es ist möglich, daß das KOCN in wss.
Lsg. sich nach der Gleichung: KOCN + 3 H 20 NH4OH + K H C 03 umsetzt. Be
trachtet man 2180 u. 840 cm-1 als die Frequenzen u. v3 einer linearen Cyanatgruppe,
1940. II. D ,. A l l g e m e i n e u. t h e o b e t i s c h e o r g a n i s c h e C h e m ie . 1853
«. zwar bildet die Form A recktwinkliche, stark verlängerte Blättchen, die Form B
kryst. in sehr dünnen Blättchen; nur in der Form B kryst. das Cholinstearyljodid. Die
Form B des Laurates geht sehr schnell, die des Stearates langsam in die A-Form über.
Bei dem Palmitat konnte eine Umwandlung nicht festgestellt werden. Die Form A
kryst. monoklin, die Form B triklin. Auch in ihren opt. Eigg. unterscheiden sich die
beiden Formen. Es wurden die Zelldimensionen der verschied. Ester festgelegt; die
Daten sind tabellar. zusammengestellt. Die Unterss. ergaben, daß es sich um einen
Fall von Dimorphie handelt. (C. R. hebd. Séances Acad. Sei. 210. 107— 09. 15/1.
1940.) G o t t f r ie d .
F. Mussgnug, Beziehung zwischen Triäthylsulfoniumjodid und Triätliylammonium-
jodid. Röntgenograph. untersucht wurden Triäthylsulfoniumjodid (I) u. Triäthyl-
ammoniumjodid (II). I kryst. rhomb. u. hat die Elementarkörperdimensionen a — 15,81,
b = 8,69, c = 7,35 A. In der Zelle sind 4 Moll, enthalten. Wegen eines geringen beob
achteten piezoelektr. Effektes ist die Raumgruppe C2»9 — P n n. II kryst. hexagonal
u. hat die Dimensionen a — 8,78, c = 7,74 A. In der hexagonalen Zelle sind 2 Moll,
enthalten. Die entsprechende, 4 Moll, enthaltende orthohexagonale Zelle hat die
Dimensionen a = 15,21, b = 8,78, c = 7,74 Ä. Wie weit dieser zunächst festgestellten
Ähnlichkeit der Zelldimensionen von I u. II auch die Struktur entspricht, soll noch
geprüft werden. (Naturwiss. 28. 366. 7/6. 1940. München, Univ., Mineralog.
Inst.) G o ttfr ie d .
J. Monteath Robertson und Ida Woodward, Eine Röntgenuntersuchung der
Phthalocyanine. IV. Direkte quantitative Analyse der Platinverbindung. (III. vgl.
C. 1937. I. 3624.) Auf Grund von quantitativen Intensitätsmessungen u. mittels
F o u r i e r - Analyse wurde die Struktur des Pt-Salzes des Phthalocyanins aufgeklärt.
Die monokline Zelle hat die Dimensionen a — 23,9, b = 3,81, c = 16,9 A, ß = 129,6°.
In der Zelle sind 2 Moll, enthalten. Raumgruppe ist C2] f — P 2Ja. Die gefundenen
60 Parameter sind tabellar. zusammengestellt. Die Mol.-Struktur ist sehr ähnlich
der der übrigen Glieder der Phthalocyaninreihe (vgl. 1. c. u. früher). Kleine Schwan
kungen in den Dimensionen der Zelle beruhen auf der Ggw. des Pt-Atoms. Die Krystall-
struktur dagegen ist verschieden, da die Moll, anders angeordnet sind; die Moll.-Ebenen
sind unter kleineren Winkeln gegen die (0 1 0)-Ebene geneigt. (J. chem. Soe. [London]
1940. 36— 48. Jan. Sheffield, Univ., and London, Royal Inst.) G o ttfr ie d .
Hazime Oosaka, Molekularstrukturen van Fluorbenzöl und o-Difluorbenzol auf
Grund von Elektronenbeugungsaufnahmen. Es wurden Elektronenbeugungsaufnahmen
hergestellt an Fluorbenzol u. o-Difluorbenzol in dampfförmigem Zustand. Die G— I'1-Ab
stände ergaben sich zu 1,34 ± 0,04 bzw. 1,35 4: 0,03 Ä. Diese Abstände sind kleiner,
als sie sich auf Grund der Summen der kovalenten Radien errechnen. Der Grund für
diese Verkürzung wird darin gesehen, daß infolge der Elektronenstrukturen der beiden
Moll, ein Doppelbindungscharakter auftritt. (Bull. chem. Soe. Japan 15. 31— 36.
Jan. 1940. London, Univ., College, Sir William Ramsay and Ralph Förster Labor.,
and Toyko, Univ., Chem. Labor. [Orig.: engl.]) G O TTFRIED.
J. de Wael und E. Havinga, Untersuchung monomolekularer Film e mit H ilfe von
Elektronen.strahlen. II. (I. vgl. C. 1937. I. 4772.) Monomol. Filme werden nach der
früher (vgl. 1. c.) beschriebenen Meth. auf Pt-Oberfläehen, bzw. Au- oder Nitrocellu
losehäutchen aufgebracht u. in Reflexion bzw. Durchstrahlung mit Elektronenstrahlen
untersucht. Für Ba-Salze höherer Fettsäuren (Stearinsäure, n-Eikosansäure, n-Octadecen-
2-säure-l, n-Eikosen-2-säure-l, a.-Oxystearinsäure, M alein- u. Funiarsäuremonostearyl-
ester, a-Bromstearinsäure, Methylstearylmalonsäure u. Stearyl-w-oxathylmaloiisäure)
folgt, daß die Kohlenstoffketten in hexagonaler Anordnung senkrecht auf der Ober
fläche stehen. Dabei sind sie einer ziemlich intensiven Wärmebew’egung unterworfen.
Komplizierter gebaute Verbb. mit voluminösen hydrophilen Gruppen zeigen Reflexions
diagramme, welche nahelegen, daß die Moll, beliebige Winkel zur Unterlage cinnehmen
können. — Außer den genannten Ba-Salzen werden untersucht Tristearin u. Stearyl-
alkoliol. (Recueil Trav. chim. Pays-Bas 59. 770— 76. Juli/Aug. 1940. Utrecht, Rijks-
univ., van’t Hoff Lab. u. org.-chem. Lab.) SCHOON.
E. G. Cockbain und J. H. Schulman , über die Struktur von Proteinfilmen.
An Gliadinfilmen auf Lsgg. mit Ph = 2,0 bzw. 7,2 wurden die Oberflächendrueke F
u. die Oberflächenpotentialdifferenzen V gemessen u. graph. gegen die Oberflächen
konz. (A ) in qm/mg aufgetragen. Gefunden wurde, daß die F-yl-Kurven bei beiden
pH-Werten sehr ähnlich sind. Bei Flächen größer als etwa 1,6 qm/mg ist der Druck
mit der Oberflächenwaage nicht meßbar. In diesem Gebiet ist das Oberflächenpotential
nicht gleichmäßig, es schwankt an den verschied. Stellen der Oberfläche um mehr als
100 mV. Bei Drucken zwischen 0,1 u. 1,0 Dynen/cm ist der Film sehr kompressibel,
die Oberfläche des Films in diesem Gebiet liegt zwischen 1,5— 1,0 qm/mg. Bei beiden
1940. II. Di* A l l g e m e i n e u . t h e o b e t i s c h e o e g a n is c h e C h e m i e . 1855
PH-Wertcn ist der Film bei hohen ^.-Werten fl., bei Druck wird er jedoch gelatinös.
Bei einem pn von 7,2 liegt der Übergang fl. nach gelatinös bei Oberflächendrucken von
i)— 13Dynen/cm; bei einem pn-Wert von 2,0 liegt der Übergangspunkt zwischen
13— IG Dynen/cm. — Hierauf wurde der Einfl. von Tanninsäure auf die Gliadinfilme
untersucht. Experimentell wurde dabei derart vorgegangen, daß unter den frisch
bereiteten Film, sobald er den Gleichgewichtszustand erreicht hatte, die Tanninlsg.
unter den Film gespritzt wurde. Der Film hatte anfänglich eine Oberflächenkonz, von
4 0 qm/mg. Nach dem Zufügen der Tanninlsg. war der Oberflächendruck zunächst
nicht meßbar. Bei allmählich steigendem Druck trat eine erste meßbare Oberflächen-
drucksteigcrung bei A = 1,7 qm/mg auf. Gleichzeitig trat Übergang vom fl. Zustand
zu einem festen gelartigen Zustand ein. Bei weiterem leichten Druck stieg der Ober
flächendruck scharf an, der Film zerfiel hierauf bei Drucken, welche größer als etwa
0 5 Dynen/cm waren. Dieses Verh. der Tanninlsg., im Gegensatz zu dem Verb. von
Tannin gegenüber von Aminen zeigt, daß der Gliadinfilm bei großen Oberflächenkonzz.
aus mehr oder weniger kompakten Micellen besteht mit W . in den Zwischenräumen.
Nach dem Zufügen der Tanninlsg. wird jede Micelle in einen gelatinösen Zustand über
geführt durch Adsorption der Säure, die Micellen sind jedoch zu weit voneinander
entfernt, um durch die Tanninsäuremoll, gebunden werden zu können. Die gegenseitige
Einw. der Gliadinfilme u. der Tanninsäure ist stark abhängig von dem pn, der Natur
u. der Konz, der Anionen in der unter dem Film befindlichen Lsg. u. von dem Ober
flächendruck des Filmes. (Trans. Faraday Soc. 35. 1266— 76. Okt. 1939. Cambridge,
Univ., Dep. of Colloid Science.) G o t t f r ie d .
F. Kögl und E. Havinga, Präparative Studien mit monomolelcularen Filmen.
III. Lactonbildung in mcmomolekularen Schichten. (II. vgl. C. 1940. II. 1262.) Vff.
untersuchten die Filmrk. der Überführung der cü-Oxäthylstearylmalonsäure (I) in die
Lactonsäure von I (II). Zur Orientierung wurde zunächst die Lactonisierung der
y-Oxystcarinsäure (III) untersucht. Die Best. der Oberflächen-Druckkurven von III
u. deren Laeton (IV) ergab, daß bei etwa 15 Dyn/cm die Mol.-Oberfläche von III
(24 Ä2) u. IV (27 A2) sich deutlich unterschied. Die Lactonisierung konnte daher als
Funktion der Zeit verfolgt werden. Die Vers.-Anordnung wird beschrieben. Auf
0,01-n. HCl reagiert I II sehr langsam. Nach 2 Stdn. war F. vom Rk.-Prod. 85°, nach
16 Stdn. 70— 80°. (Fm 87°, FIV 53°.) Auf 0,5-n. u. 1 n. HCl verläuft die Rk. mit
gut meßbarer Geschwindigkeit. Die Konz, von III war 0,001-molar. Die mol. Ober
fläche ist annähernd eine additive Größe u. weist auf einen (quasi-) monomol. Verlauf
hin. Das Rk.-Prod. war hauptsächlich IV, denn IV ergab auch in monomol. Schicht
auf 0,8-n. HCl nach Einstellung des Laeton-Säuregleichgewichts während 18 Stdn.
ein Rk.-Prod. mit einem Säuregeh. von nur 2— 5 % u. F. von 51,5°. Die weiteren Verss.
wurden mit I durehgeführt in 0,001-n. Lsg., Lösungsm. war A., dem 5 % Butylacetat
zugesetzt war. Die Vers.-Anordnung wird beschrieben. Auf 0,1-n. HCl wurde aus
schließlich II erhalten. Auf 0,001-n. HCl verlief die Rk. ebenfalls sehr rasch. Die
Lactonbldg. bei pH = 3 ist bereits viel größer als nach den Verss. mit III erwartet
wurde. Auch bei pH = 4 u. 5 (verd. HCl u. Ba-Acetatlsg.) war die Bldg. noch ziemlich
rasch u. erst bei 6,3 (Ba-Acetatlsg.) nahm die Bldg. beträchtlich ab. Aus den Verss.
ergibt sich, daß das Äquivalentgewicht bei Extrapolierung auf die Rk.-Dauernull nicht
den W e r t 250 erreicht. Es ist daraus zu erkennen, daß die Substanz auch in den
„3-dimensionalen“ Schollen noch reagiert, wenn auch etwa 4-mal langsamer als in
den monomol. Schichten. Eine Racemisierung konnte nicht festgestellt werden. Auf
Grund der auffällig großen Rk.-Geschwindigkeit bei kleineren H-Ionenkonzz. wurde
die Lactonisierung von I u. III auch in Lsg. bei Zimmertemp. untersucht. Die Halb
wertszeiten der Lactonbldg. werden festgestellt. Aus den Vcrs.-Reihen wird erkannt,
daß die Lactonisierung von I bei pn = 3— 6 in monomol. Schicht mit einer Geschwindig
keit verläuft, die 103— 104-mal so groß ist w ie in Lsg. bei gleichen p H -W erten . Die
Geschwindigkeit ist der H-Ionenkonz. in der Hypophase nicht proportional. I reagiert
bei pn = 4 etwa ebenso schnell wie I II bei pn = 0, während sich die Rk.-Geschwindig-
keit in homogener Lsg. kaum unterscheidet. Als Erklärung der Verhältnisse wird fest-
gestellt, daß die H-Ionenkonz. in der Nähe der „Wand“ von COOH-Gruppen größer
sein wird als in tieferen Schichten der Hypophase. Der „ster. Faktor“ bei I ist wahr
scheinlich bes. günstig, da OH- u. COOH-Gruppen dicht aneinander gedrängt in W .
tauchen, während in homogener Lsg. viel größere Abstände zwischen diesen Gruppen
auftreten dürften. (Recueil Trav. chim. Pays-Bas 59. 601— 08. Juli/Aug. 1940. Utrecht,
Rijks Univ., Organ.-ehem. Labor.) B oye.
übergeht; diese zers. sich leicht unter C 02-Abspaltung u. liefert dabei die Säure III;
C12H ]80 5 ist demnach als II aufzufassen. III ist von H A R R IS , D ’Jan ni u. A dkins
(C. 1939. I. 2606) mit etwas abweichenden Eigg. beschrieben; die Identität stellt aber
wohl außer Zweifel. III wurde auch bei Verss. zur Cyclisierung der freien Säure I
mit Acetanhydrid nach B l a n c erhalten. — 3-[ß-Cyanäthyl~\-l,5-dicyanpentan, C10H 13N3,
aus l,5-Dibrom-3-[/?-bromäthyl]-pentan u. KÜN in sd. wss. A. Krystalle aus Methanol,
F. 83°. Ausbeute 78% . Methantri-ß-propionsäure, CIOHteOs (I), beim Kochen des
vorigen mit H 2SO, (1: 1). Krystalle aus absol. Ä., F. 108,5'— 109°. Ausbeute 81,5% .
Triäthylester, CJ6H2S0 6, durch azeotrop. Veresterung mit absol. A., H 2SO., u. Toluol,
Kp.o,o6163°. — Oyclohexanoncarbonsäureäthylester-(2)-[ß-propionsäure]-(4), C12H]S0 5 (II),
aus I-Äthylester u. Na in sd. Toluol. Ausbeute 39% . Nach Vakuumsublimation (0,2 mm,
Bad 130— 140°) F. 101°. 'Gibt mit FeCl3 in Methanol Violettfärbung. Cyclohexanon-
carhonsäurc-(2)-[ß-propionsäure]-(4), C10H MO5, aus II u. 1-n. NaOH auf dem W.-Bad.
Krystalle aus A.-PAe., zers. sich bei ca. 80°, gibt mit FeCl3 in Methanol intensive Violett
färbung. — Cydolie.xanon-[ß-propionsäura]-(4), C9H 140 3 (III), beim Erhitzen des vorigen
im Vakuum (0,05 mm, 100°) oder beim Kochen von I mit Acetanhydrid. Krystalle,
durch Vakuumsublimation F. 69— 70°, gibt keine FeCI3-Reaktion. Geht an der Luft
in ein Hydrat, F. 55— 60°, über. 2,4-Dinitrophcnylhydrazon, ClsH180 6N3, Krystalle,
F. 95°, nach Trocknen im Vakuum bei 100° u. Krystallisation aus absol. A., F .-156“
(nach H a r r is, D ’ Janni u . A dkin s, F. 80 u. 90— 93°, nach A dkin s, Privatmitt.,
F. 125— 127°; diese Präpp. haben wahrscheinlich Lösungsmittel enthalten). (Ber.
dtsch. ehem. Ges. 73. 875— 77. 7/8. 1940. Zagreb [Jugoslavien], Univ.) 3 O s t e r t a g .
0 . Wichterle, Synthese der racemischen Xylomethykmsäure. (Chem. Listy Vedu
Prümysl 33. 53— 55. 1939. — C. 1939. I. 3535.) P a n g r it z .
Muhammad Qudrat-i-Khuda und Subash Kumar Ghosh, Stereochemie mono-
cyclischer Ringe. I. Umwandlmig des M ethylcyclohexanringes in den Methylcycloheptan-
ring und Synthese von 4-Methylcyclolieptanon. (Vgl. C. 1939. II. 2774.) Es erschien
von Interesse, die Bedingungen zu untersuchen, unter denen ein bestimmtes Ring-
syst. in ein anderes übergeführt werden kann, dessen Bldg. nach der BAEYERschen
Spannungstheorie schwieriger erfolgt als die des zuerst vorliegenden. Aus der relativen
Leichtigkeit der Ringbldg. läßt sich eine ungefähre Vorstellung über die Spannungs-
Verhältnisse gewinnen, sofern nicht andere Faktoren die Ringumwandlung beeinflussen.
4-Methylcyclohexanon (I) wurde dementsprechend nach dem Verf. von R ü Z IC K A u .
B r u g g e r (Helv. chim. Acta 9 [1926]. 319) über die Stufen I a, II, III u. V in VI über
geführt. Bei der Einw. von H N 0 2 auf III entsteht neben dem gesuchten sek. Alkohol V
in geringen Mengen p-Methylcyclohexylcarbinol auch der KW -stoff IV. Das bei der
Oxydation von V entstehende Keton ist nicht einheitlich; man erhält nebenher geringe
Mengen eines Isomeren (Semicarbazon, F. 124°), das wahrscheinlich als Stereoisomeres
von VI aufzufassen ist. Um die Konst. von VI zu beweisen, versuchten Vff. zunächst
die Synth. aus V II; bei der Umsetzung mit Na-Malonester entstand indessen an Stelle
des erwarteten Tetracarbonsäureesters 3-Methylcyclopentan-l,l-diearbonsäureester
(VIII). Dagegen läßt sich der aus V II über das Nitril erhältliche p-Methyladipinsäure-
diäthylester zu dem Diol IX umsetzen, das über das Dibromid u. das Nitril X in
I CH3. H C < g ^ > c o la CH3.H C < g H : : CH2 > C (0 H ). CN
II CH3. H C < ^ ' c GH ^ > C -CN 111 CH3. H C < ^ ; g g » > C H . C H 2.N H 2
CH2-CH2-CH CHo-CHo-CH-OH
IV CH3-H C < 2 * u V CH3.C H < 2 2 x
^ c h 2- c h s. c h ^ c h 2- c h 2- c h 2
C H ,.CH „.CO
VI CH3-H C < 2 . V I I CH2B r•CH(CH3)-C H 2•CHaBr
vüij *v llj *v^JuLg
Y
V Ii Ii iI p r .H
CH3- HCP<
^ c^ H
^ 2j ^ t
IXv prr p rj^
CH3. C H <-C H j-C IL •CHj-Br
CH»>CH-Br
CH2.CH„ CH2-N PH pW
X II ™ .-H C < o h ; . ch ; > C < 0 J _ . M C H ,.C H < g | ; : ™ , > C - - C H ,
1940. II. -Da- P r ä p a r a t iv e o r g a n is c h e C h e m ie . Naturstoffe. 1859
220°; F. 225— 226° (Zers.). — Die freie Base C10H14NCl hat Kp., 134— 136°; D.20,
1,0977; n20 = 1,5604; W h e e l e r u. E a r l y geben an: Kp.7_ 8 130— 132°; D .20 1,09 68;
n = 1,5583. — Nach verschied. Verff. wurden folgende Salze von Carvacrylamin her
gestellt: Hydrobromid; Nadeln, aus Ä., F. 231— 232°. — Nitrat, Nadeln, aus Ä., F. 153°.
— Oxalat, Platten aus Ä., F. 155°. — Trichloracetat, Blättchen, aus Ä., F. 157°. —
2,4,6-Trinitrobenzoat, blaßgelbe Nadeln, aus Ä., F. 161°. — 3,5-Dinitrobenzoat, Nadeln,
aus A. + W ., F. 133— 134°. — Pikrat, tiefgelbe Nadeln, aus A. + W ., F. 151°. —
Bisulfat, Nadeln, aus 5% ig. Säure, F. 166°. — Phenylsulfonat, Nadeln, aus 5% ig.
Säure, F. 184°. — p-Tolylsulfonat, Nadeln, aus 5% ig. Säure, F. 193— 194°; Dichlor-
acetat, irreguläre Platten, aus Bzl. + Heptan, F. 92— 93“. —• Die Salze werden leicht
hydrolysiert u. sind in trocknem Zustand beständig. — N-Acylderiw. von 6-Chlor-
carvacrylamin, aus dem Amin in Pyridin + Aeylehlorid: N -Acetyl-, aus Heptan + PAe.,
F. 117— 118°. — N-Benzoyl-, aus A. + W ., F. 139°. — N-3,5-Dinilrobenzoyl-, aus
A. + W ., F. 197— 198°. — 6-Chlorcarvacrylpikrylamin, C16H 15O0N,Cl, Bldg. mit Pikryl-
chlorid im Bohr bei 100— 145°; rötlich-orange Krystalle, aus A ., F. 150,5— 151,5°. —
Sulfonylderiw. von 6-Chlorcarvacrylamin; Bldg. in Pyridin + Sulfonylchlorid
Plättchen, F. 117,5°. — N-p-Tolylsulfonyl-, Nadeln, F. 115,5°. —
N-p-Brcnnbenzolsulfonyl-, Nadeln, F. 131,5°. — N-m-Nitrobenzolsulfonyl-, Nadeln,
F. 129,5°. — 2-Ureido-ß-chlor-p-cymol, CnH 15ON2Cl, aus 6-Chlorcarvacrylamin mit
K-Cyanat u. konz. HCl; aus A. + W ., F. 180— 182° (Zers.), zers. sich bei 185— 187°
bei Erhitzen im Bad von 160°. — 2,2'-Diazoamino-6,6'-dichlor-p-cymol, C20H25N3C12;
aus 6-Chlorcarvacrylaminhydrochlorid in W . von 0° + N aN 02 + Na-Acetat bei 0°;
aus PAe., F. 110°. — Diazotiertes 6-Chlorcarvacrylaminhydrochlorid gibt einen A zo
farbstoff mit 2-Naphthol; rote Nadeln, aus Eisessig, F. 202°. — Disazofarbstoffe gibt es
mit Phenol-, braune Nadeln, aus Eisessig, F. 192— 193°; mit Resorcin, dunkelrotes
Pulver, aus verd. Essigsäure + Aceton, F. 233°; mit Phloroglucin, rote Platten, aus
Bzl., F. 278°; mit l,8-Dioxy-3,6-naphthalindisulfosäure, dunkelpurpur Pulver, aus Eis-
essig-Ä., F. über 300°. — Die Farbstoffe geben verschied. Nuancen von gelb, rot u.
braun mit Wolle, Seide, Baumwolle u. Kunstseide; die pflanzlichen Fasern werden
vorher mit Tannin gebeizt. Die Färbungen sind sehr leuchtend u. beständig gegen
Waschen, Licht, Alkali u. Schweiß. — 6-Bromcarvacrylaminhydrochlorid, C10H 15NClBr,
aus diazotiertem 6-Nitrocarvacrylamin mit Cuprobromid bei 50— 60° u. Red. des rohen
2-Brom-6-nitro-p-cymols mit Sn u. konz. HCl; Nadeln, aus A. + HCl, F. 213— 214°
(Zers.). — 6-Jodcarvacrylaminhydrochlorid, C10H 16NC1J, Bldg. aus dem rohen 2-Jod-
6-nitro-p-cymol, das analog der Br-Verb. erhalten wurde durch Red. mit Sn u. konz.
HCl; Nadeln, aus A. + HCl, F. 244— 245° (Zers.). (J. Amer. chem. Soc. 62. 913— 17.
5/4. 1940. Chapel Hill N. C., Univ.) B u sch .
P. C. Mitter und Hitendranath. Mukherjee, Einwirkung von Oxalylchlorid auf
Phenoläther. Kondensation von Oxalylchlorid mit Phenoläthern in Ggw. von A1C1,
gibt beim Anisol u. o-Kresolmethyläther o-Diketone, bei m- u. p-Kresolmethyläthern
nur die entsprechenden Säuren; mit Veratrol wird Protocatechusäure erhalten.
V e r s u c h e . Anisol gibt in CS2 + Oxalylchlorid mit A1C13 Anisil, C10H h O4;
Ausbeute ca. 9 0 % ; daneben wenig Salicylsäure. — Gibt bei Oxydation in Eisessig
mit Perhydrol bei 70— 80° Anissäure, CsH80 3; aus W ., F. 183°. — o-Kresolmethyläther
gibt in CS2 + Oxalylchlorid mit AlCi3 das Diketon ClsH lsO.,; F. 174°. Gibt mit H 20 2
4-Methoxy-m-toluylsäure, C9H 10O3; F. 192— 193°. — Methylester, F. 67°. — Das Diketon
gibt mit NäOH bei 180° 4,4' -Dimethoxy-3,3'-dimelhylbenzilsäure, C18H 20O5; aus heißem
W ., F. 145— 147°. —- p-Kresolmethyläthyläther gibt mit Oxalylchlorid u._ A1C13 nur
5-Melhylsalicylsäure, C8H 80 3; F. 149°. — m-Kresolmethyläther gibt mit Oxalylchlorid
u. CS2 mit A1C13 nur 3-Methylsalicylsäure, C8Hg03; F. 167— 168°. — Veratrol gibt mit
Oxalylchlorid u. CS2 + A1C13 nur Protocatechusäure, F. 189°. — Resorcindimethyläther
gibt bei der Rk. nur eine teerartige M., Hydrochinondimethyläther reagiert überhaupt
nicht, Pyrogalloltrimethyläther gibt ein saures Gemisch, das nicht charakterisiert
wurde. (J. Indian chem. Soc. 16. 393— 95. Aug. 1939. Calcutta, Univ., Coll. of science
and Technology.) B u sch .
T. I. Temnikowa, Untersuchungen au f dem Gebiet der isomeren Umwandlungen
von a-Ketoalkoholen. II. Gegenseitige Beziehung ztvischen Phenylacetyl- und Methyl-
benzoylcarbinolen. (I. vgl. F a w o r s k i u . T e m n i k o w a , C. 1935- II. 1537.) In Fort
setzung der Unterss. der Umwandlungen von Plienylacetylcarbinol (I) u. Methylbenzoyl-
carbinol (II) wird gezeigt, daß 1. in Ggw. von sauren u. alkal. Reagenzien II zu I iso
merisiert wird; 2. unter gleichen Bedingungen bleibt dagegenI unverändert. In folgendem
Schema angeführter Verlauf von Rkk., ausgehend von I oder II, ergibt, daß das voll
ständig u. mit großer Leichtigkeit zu I isomerisierende II bei verschied. Rkk. meistens
die diesem Isomer entsprechenden n. Deriw. ergibt; das als stabile Isomere erscheinende
1 9 4 :0 . II. Da- P r ä p a r a t i v e o r g a n is c h e Ch e m ie . N aturstoffe. 1861
I aber in einer Reibe von Rkk. zu einem Gemisch von den beiden Isomeren ent
sprechenden Rk.-Prodd. führt; cs entstehen dabei leicht nachweisbare oder auch in
reiner Form isolierbare Prodd., die in ihrer Struktur dem II entsprechen u. in größerer
oder geringerer Menge anfallen:
C6H6- C ------ C - C H 3 C6Ii5— C- c —ch3
HOH ß
II O H 0H
¿=0
¿H s
Auf Grund der angeführten prakt. vollständigen Verschiebung des Gleichgewichtes
in einer Richtung u. der Beobachtung, daß II auch bei sehr langem Stehen kein dem I
entsprechendes Semicarbazon bildet, wird gefolgert, daß zwischen I u. II kein verschieb
bares Gleichgewichtbesteht; die Entstehung von isomeren Rk.-Prodd. wird vielmehr
durch die Annahme vonisomeren Umwandlungen während der Rk. erklärt. Die Um
wandlungen müssen so verstanden werden, daß das zuerst durch Abspalten von akt. H
entstehende Radikal A in B isomerisiert wird. Einen
großen Einfl. übt auch das reagierende Agens aus;
so wird das Auftreten von anomalen Rk.-Prodd. immer
dann beobachtet, wenn bei der Rk. mit Phenyl
magnesiumbromid oder Methylmagnesiumbromid ein
Isomeres mit gleichnamigem Radikal in Nachbar
stellung zur Carbonylgruppe angewandt wird; ähnliche Wanderungen von gleichnamigen
Radikalgruppen wurden schon von F a w o r s k i u . Mitarbeitern beobachtet. Es ist
durchaus möglich, daß die Wanderung von gleichnamigen Radikalen u. das Auftreten
von anomalen Rk.-Prodd. durch gleiche Ursachen bedingt wird.
Versuche. II, Kp.n 120— 121,5°, D .ll4 1,117, wird hergestellt durch Zu
tropfen von Milchsäurcnitril in äther. Lsg. zu Phenylmagnesiumbromid, Stehenlassen
des Rk.-Gemisehes über Nacht u. Erhitzen auf dem W.-Bad innerhalb 6 Stdn.; II
reagiert auch beim langen Stehen mit Semiearbazid nicht. Isomerisierung mit einigen
Tropfen HBr in Methanol im zugeschmolzenen Rohr beim 20-std. Erhitzen auf dem
W.-Bad führt zur vollständigen Umwandlung in I, Kp.13j5 123— 124,5°, das durch Rk.
mit Phenylmagnesiumbromid zu 1,2-Diphenylpropylenglykol, F. 97°, führt. Die Iso
merisierung mit frischgefälltem BaC03 durch 20-std. Erhitzen auf dem W.-Bad führt
ebenfalls zur vollständigen Umwandlung in I ; die Behandlung mit 2°/0ig. KOH führt
zur Polymerisation. — Die Red. von Acetylbenzoyl mit Zn in H2S 0 4 (1: 5) führt beim
Erhitzen auf dem W.-Bad zu I. — Rk. von II mit CH3MgBr führt zu einem Glykol (III),
Kp.ls 152— 154°, das durch Oxydation Acetophenon liefert; Aceton konnte nicht nach-
gewiesen werden. Rk. mit C6H5-MgBr führt zu einem Gemisch aus IV u. V mit F. 82
bis 90°, wobei das asymm. V stark vorherrscht; durch Oxydation konnten Benzophenon
u. Acetophenon (identifiziert als Semicarbazone) nachgewiesen werden. — Benzoylierung
von II in Pyridin führt zur Benzoylverb., F. 109°; ein dem I entsprechendes Benzoyl-
1862 D s. P r ä p a r a t i v e o r g a n is c h e C h e m ie . N aturstoffe. 1940. II.
deriv. konnte nicht nachgewiesen werden. pKypna.i Oömeii XiiMinr [J. Chim. gen.] 10
(72). 468— 79. 1940. Leningrad, Staatsuniv.) V. F Ü N E R .
Joseph B. Niederl und Roslyn T. Roth, Disproportionierung bei Aryloxym alon-
säuresyntliesen. Im Verlauf von Unterss. über substituierte Phenylmalonsäuren (vgl.
C. 1938. II. 3917 u. früher) wurden auch verschied. Phenoxymalonsäuren untersucht,
u. Mono- u. Diphenoxymalonsäuren mit u. ohne Substituenten im Phenyl- oder Malonyl-
rest dargestellt. Bei der Darst. von Monophenoxymalonsäuren aus dem Monobrom-
malonsäurediäthylestcr nach W lL L IA M S O N wurde „Disproportionierung“ beobachtet;
so entstanden die Diphenoxyverbb. in annähernd gleicher Menge wie die Monophenoxy-
verbb., obwohl äquimol. Mengen Na-Phenolat u. Monobrommalonester angewandt
wurden. Andererseits fand bei Anwendung von Monoclilormalonester an Stelle der
Bromverb, keine solche Disproportionierung statt. Während die Bldg. der Monophen-
oxymalonester aus den Na-Phenolaten u. dem Monobrommalonester einfach nach A zu
deuten ist, ist eine Erklärung des Disproportionierungsverlaufes schwieriger u. in der
einfachsten Form nach B darzustellen. Vff. stellten die Äthylester der M ono- (la) u.
A (ROOC)2CHBr + NaOC0H4R ->- NaBr + (ROOC)2C H -O-C 0H ,R
B 2 (ROOC)2CHBr + 2 NaOC6H ,R 2 NaBr + (ROOC)2C(OC6H,1R)2 + (ROOC)2CH2
Diphenoxymalonsäure, der M ono- (Ila) u. Di-m-kresoxymalonsäure (lila), der M ono- u.
Di-p-nitrophenoxymalonsäure u. der p-Nitrophenoxymetliylmalonsäure (IVa), sowie die
freien Säuren I, II, III, IV u. einige Amide (Ib, Hb) dar. Die Mono- u. Diphenoxy-
malonester wurden der Umlagerung nach N i e d e r l u . Mitarbeiter (C. 1932. I. 2945 u.
früher) u. W A L L IS u. Mitarbeiter (C. 1935. I. 3123) unterworfen. Die Verss. verliefen
negativ, um so mehr als keine C-arylierte Malonsäure erhalten werden konnte; aus den
.Monoderivv. entstanden die entsprechenden Phenoxyessigsäuren. Von bes. Interesse
in dieser Beziehung ist IV u. IVa, da es ein tert. Alkylphenyläther u.- zu jeder Umlagerung
unfähig ist.
V e r s u c h e . Aryloxymalonsäurediäthylester, aus 0,125 Mol Monochlormalonsäure
diäthylester u. dem entsprechenden Na-Phenolat oder -Kresylat in absol. A. am Rück
fluß; dargestellt wurden: Phenoxymalonsäurediäthylestar (la), C13H160 5, aus Methanol
F. 52— 53° (Ausbeute 60% ), u. m-Kresoxymalonsäurediäihylester (Ila), C14H180 5,
Kp.., 154— 156° (Ausbeute G0%). Di-m-kresoxymalonsäurediäthylester (lila ), c 21h 21o 6,
K p.3 202— 20o°, nach C onrad u. B r ü c k n e r (1891); Ausbeute 50°/o- p-Nitrophenoxy-
methylmalonsäurediäthylester (IVa), Cu H 170 7N, F. 50— 51°, nach B is c h o ff (Ber. dtsch.
ehem. Ges. 40 [1907]. 3134. 3150) mit Xylol als Lösungsm.; Ausbeute 50— 60% - —
Monoaryloxymalonsäurcn, aus den Estern durch Hydrolyse mit 5%ig. alkoh. K O H ;
Ausfällen der freien Säuren aus den K-Salzen durch Ansäuern, Reinigung durch Lösen
in A., Extraktion mit 5% ig. wss. Na2C 03, Ausfällen, Aufnehmen in Ä. u. Einengen.
Phenoxymalonsäure (I), C9H80 5, aus Toluol F. 124° (Zers.); m -K resoxy malonsäure (II),
C10Hi0O5, aus Toluol F. 138° (Zers.); p-Nitrophenoxymethylmak>nsäure (IV), C10H9O7N,
aus Ä.-PAe. F. 142° (Zers.). Beim Erhitzen u. bei längerem Stehen gehen die Säuren
unter C 02-Abspaltung in die entsprechenden Aryloxyessigsäuren über. — D iaryloxy-
malonsäuren, durch Hydrolyse der entsprechenden Ester. Di-m-Jcresoxymalonsäure (III),
Ci7H 160 8. aus W . ein Trihydrat, F. 87°, aus diesem beim Erwärmen oder Stehen die
wasserfreie Säure, F. 148° (Zers.), die auch aus Ä. oder durch Fällen der Bzl.-Lsg. der
Säure mit PAe. erhalten wird. Beim Erhitzen werden die Diaryloxymalonsäuren unter
Bldg. des entsprechenden Phenols, C 02, W . u. eines nichtflüchtigen Harzes zersetzt. —
Monoarylöxyrnalonsäureamide, aus den Estern la u. Ila durch Schütteln mit konz.
Ammoniak. Phenoxymalonsäureamid (Ib), C9H 10O3N 2, aus 30%ig. A. F . 214— 215°;
m-Kresoxymalonsäureamid (Ilb), C10H 12O3N2, aus 30~%%- A. F. 216— 217°. — D is
proportionierung. Die Rkk. zwischen den Na-Salzen der Phenole (Phenol, m-Kresol,
p-Nitrophenol) u. Monobrommalonsäurediäthylester (Kp.I3 125— 127°) wurden mit u.
ohne Lösungsmittel (85%ig., 95%ig. u. absol. A. oder Xylol) durchgeführt; es wurde
bis zur neutralen Rk. gegen Lackmus gekocht, in W . eingegossen, mit Ä . extrahiert,
u. im Vakuum fraktioniert destilliert. Im Falle des p-Nitrophenols kryst. die Ester
aus. Nach der Rk. mit Phenol wurden die Ester mit 20°/oig. KOH verseift u. angesäuert,
wobei Diphenoxymalonsäure, F. 173°, ausfiel, während I in Lsg. blieb, oder aber es
wurde zur Best. des Verhältnisses von Mono- (Äther) zu Diphenoxymalonsäure (Acetal)
das Estergemisch mit konz. Ammoniak behandelt, wobei nur I ein Amid (Ib) ergab.
Das Verhältnis Äther: Acetal betrug in absol. A., Xylol u. ohne Lösungsm. 2 : 3 ; in
95%ig- ii- 85%ig- A. betrug es 1: 1 u. 3: 2. Im Falle der M ono- u. Di-m-kresoxymalon-
säuren wurde das Verhältnis Äther: Acetal durch Ermittlung des Verseifungsäquivalents
einer gewogenen Menge des Destillats bestimmt; weiter wurde der Refraktionsindex des
Estergemisches bestimmt u. der ermittelte Wert mit Standardgemischen beider Verbb.
verglichen. Verhältnis Äther: Acetal in 95%ig- A. 3: 1. Das rohe Estergemisch von
1940. II. Dä- P r ä p a r a t iv e o r g a n is c h e Ch e m ie . N aturstoffe. 1863
M ono- (P. 86°) u. Di-p-nitroplienoxymalonsäure (F. 144°) wurde aus Methanol umkryst.
u. der F. des Gemisches mit Standardgemischen beider Verbb. verglichen; weiter wurden
beide Ester durch fraktionierte Krystallisation aus Methanol, in dem der Äther löslicher
als das Acetal ist, getrennt. Verhältnis Äther: Acetal in absol. u. 95%ig. A. 2: 3, in
85%ig. Ä. 3 : 2 , in Xylol u. ohne Lösungsm. 1 : 1. (J. Amer. chem. Soc. 62. 1154— 56.
Mai 1940. New York, N. Y ., Univ.) S c h ic k e .
F. E. Sheibley und C.F.Prutton, D ie Halogenierung von unsymmetrischem
Diphenyläthan. Die Dest. des bei der photochem. Chlorierung von 1,1-Diphenyläthan (I)
bei 100° gebildeten Prod. ergab l,l-Diplienyl-2,2-dichloräthylen (II) u. geringe Mengen
Stilben (III). Die analog durchgeführte Bromierung von I lieferte III neben wenig
l,l,4,4-Tctraphenylbuladien-l,3 (IV). — II wurde durch alkoh. KOH bei 150° unter
Druck zu Diphenylessigsäure hydrolysiert. — Die Pyrolyse von I führte zu Bzl., Toluol
u. Styrol.
V e r s u c h e . l,l-Diphenyl-2,2-dichlorätliylen (II), C^HjqCIj, aus I durch 10-std.
Durchleiten von Chlor bei 100— 150° im Sonnenlicht in einer Quarzflasche, Dest. des
Bk.-Prod. bei 277— 308° u. Zufügen von festem CaCl2 zum Destillat. Aus A. glitzernde
Nadeln, F. 79— 80°. Aus dem öligen Rückstand wurde durch Dest. bei 1 mm u. 88° I
u. bei 113° Stilben vom F. 121— 123° erhalten. — l,l,4,4-Teiraphenylbutadien-l,3 (IV),
C28H22, aus 25 ccm I durch Bromierung mit 10 ccm Br2 bei 65— 70° oder 100° in einer
Quarzflasche in elektr. Licht. Dest. bei 277— 325° u. Umkrystallisieren aus Aceton-A.;
glitzernde Nadeln mit violetter Fluorescenz, F. 204— 205°. Bei Bromierung mit 18 ccm
Br2 wurde in analogem Vers. III erhalten. — Diphenylessigsäure, C14H 120 2, aus II
durch 24-std. Erhitzen mit KOH u. A. im Bombenrohr auf 150°; aus W . Krystalle,
F. 147— 148°. Benzilaldehyddiphenylacekd, C20H 22O3, aus II u. Na in Phenol durch
24-std. Erhitzen auf 225°, aus A. Prismen, F. 111,5— 112°. Unlösl. in heißem wss.
NaOH u. heißer konz. HCl. — Die Pyrolyse von I bei 676— 702° im C 02-Strom ergab
ungefähr 42°/0 Bzl., 5 8 % Toluol, Styrol u. im Dest.-Rückstand neben I wahrscheinlich
1,1-Diphenyläthylen. (J. Amer. ehem. Soc. 62. 840— 41. 5/4. 1940. Cleveland, O.,
Case School of Applied Science.) P osch m an n .
Ju. S. Salkind und P. Mossunow, über Brom- und Chloranlagerung an 2,3-Di-
phenylbutadien. 2,3-Diphenylbutadien-l,3 (I) wurde durch Dehydratation von CH3-
CcH=•COII— CO— C6H5 (F. 65— 67°, hergestellt aus Mg-Chlormethyl u. Dibenzyl, Aus
beute 10%) erhalten; es polymerisiert in 3— 4 Tage zu einer zähen gelben Masse. 5 g I
geben mit 3,4 g Br in 25 ccm Chlf. unter Kühlung mit Eis l,4-Dibrom-2,3-diphenyl-
buten-2, graue Krystalle, lösl. in Chlf., F. 149— 150°; die Ozonisierung ergab co-Brom-
acetophenon (F. 48— 50°), die Anlagerung erfolgte nach T H IE L E an die 1,4-Stellung.
Die Chlorierung von I ergab analog CIGH2— Gj(CbH 6) = G (G eH s)— GH2Gl aus Lg. Kry
stalle (F. 143— 144°), die Ozonisierung führte zu co-Chloraeetophenon. pKypnaji Oömeä
XiiMiiit [J. Chim. gen.] 10 (72). 517— 20. 1940. Pädagog. Gerzen-Inst.) A n d r u s s o w .
A. Lespagnol, J. Turlur und Louis Lespagnol, Darstellung von H ydroxyl-
derivaten des Diphenyläthylamins. (Vgl. C. 1937. I. 3173.) Die Darst. von 3,4-D ioxy-
desoxybenzoin, C0H 5-CH2-CO-C6H 3(OH)2, aus Phenylessigsäure u. Brenzcatechin in
Ggw. von ZnCl2 ist ausführlich angegeben (vgl. F in zi, Mh. Chem. 26 [1905]. 1133)
wie auch die Bldg. seines Oxims, C14H 130 3N (I), Krystalle aus W ., F 83°, mittels
N H 2OH-HCl + Na-Acetat. — ot,-Amino-ß-phenyl-a-\3,4-dioxyphenyV\-äthan, C0H5-CH2-
CH(NH2)-C6H 3(OH)2, aus I in 90%ig. A. mit 2,5%ig. Na-Amalgam bei 50° in schwach
essigsaurem Medium, Krystalle aus 90%ig. A ., F. 135°. Hydrochlorid, C^H^O-iN-HCl.
F. 186°. — 4-Nitrobenzil, C6H 5-C 0 -C 0 -C 6H 4-N 0 2, aus Benzoin mit konz. H N 0 3
/ — \ w, , (D. 1,49— 1,50) (vgl. " H a u s m a n n , Ber. dtsch. chem.
H0‘\ ___ /•CH1-CH(NH,)-C.H. Ges 23 [1890]. 532), F. 141— 142°. Gibt mit Sn u. HCl
11 4' -Aminodesoxybenzoin, C0H5-CO-CH2-C0H4-NH2, H y
drochlorid , C14H13ON •HCl. Liefert beim Diazotieren u. Verkochen 4'- O xy-
desoxybenzoin, F. 137°, das mit N H 2OH - HCl + NaCl übergeht in sein Oxim,
F. 121— 122°. Dieses wird mit Na-Amalgam in schwach essigsaurem Medium red. zu
Phenyltyramin, C14H ,5ON (II), Krystalle aus Ä., F. 159°. (Bull. Sei. pharmacol. 46
(41). 305— 11. Juli 1939. Lille, Univ.) Beh rle.
Henri Goldstein und Karl Stern, über 5,8-Dibrom-2-naphthoesäure und 5,8-Di-
brorn-2-naphthylamin. Wie früher (vgl. C. 1938. I. 2539) gezeigt wurde, liefert Bro
mierung von ¿¡-Naphthoesäure 5-Brom-2-naphthoesäure; bei energischerer Bromierung
entsteht, wie nun gefunden wurde, eine dibromierte Säure, deren Konst. in folgender
Weise bestimmt wurde. Da die neue Säure durch weitere Bromierung der 5-Brom-2-
naphthoesäure entsteht, muß eine 5,x-Dibrom-2-naphthoesäure vorliegen; sie lieferte
beim CURTIUSschen Abbau ein Amin, das nach Eliminierung der Aminogruppo durch
Diazork. 5,8 = 1,4-Dibromnaphthalin ergab. Danach ist die dibromierte Säure 5,8-Di-
1864 D3. P r ä p a r a t iv e o r g a n is c h e Ch e m ie . N aturstoffe. 1940. II.
•Pikrat, gelbe Krystalle aus A., Zers, ohne F. zwischen 221 u. 228° (korr.); N-Formyl-
deriv., CnH,ONBr2, mit wasserfreier Ameisensäure, Nadeln aus verd. A., F. 226°
(korr.); N-Acetylderiv., C12H 9ONBr2, mit Essigsäureanhydrid, Nadeln aus A., F. 215°
(korr.); N-Benzoylderiv., C17H uONBr2, mit Benzoylchlorid in Pyridin, Nadeln aus
verd. A., F. 216° (korr.). — 1,4-Dibromnaphthalin, 5,8-Dibrom-2-naphthylaminhydro-
chlorid in A. unter Zusatz von konz. H 2SÖ4 mit Isoamylnitrit diazotiert u. die kryst.
Diazoniumverb. (gelbe Nadeln) mit A. verkocht, aus A. F. 82— 83° (korr.). (Helv. ckim.
Acta 2 3 . 809— 17. 1/8. 1940. Lausanne, Univ.) S c h ic k e .
Henri Goldstein und Karl Stern, Eine neue Synthese des 5-Brom-2-naphthyl-
amins. Durch Bromierung von /^-Nitronaphthalin erhielten v. B r a u n , H a h n u . SEE
MANN (Ber. dtsch. ehem. Ges. 5 5 [1922]. 1697) 5- (oder 8-) Brom-2-nitronaphthalin u.
aus diesem durch Red. 5 - (oder 8-) Brom-2-naphthylamin; das gleiche Bromnitro
naphthalin wurde von V e s e l y u . J a k e s (Bull. Soc. chim. France, M em . [4] 3 3 [1923].
952) aus 5-Amino-2-nitronaphthalin durch SANDM EYER-Rk. erhalten, woraus folgt,
daß das entsprechende Amin das 5-Brom-2-naplilhylamin ist. Vff. gewannen das gleich©
Amin durch CuRTIüSschen Abbau von 5-Brom-2-naphthocsäure. Hierzu wurde der
Methylester dieser Säure mit Hydrazinhydrat zum entsprechenden Hydrazid um gesetzt,
das mit H N 0 2 das Azid lieferte. Mit Acetanhydrid, dann W . ergab letzteres N-Acetyl-
5-brom-2-naphthylamin, das zu 5-Brom-2-naphthylamin verseift wurde. Mit A. lieferte
das Azid das entsprechende Urethan.
V e r s u c h e . 5-Brom-2-naplithocsäure, durch Bromierung von ß -Naph thoesäure
nach H a u s a m a n n (1876); Reinigung über das Na-Salz. — 5-Brom-2-naphthoylhydr-
azin, CuH 9ON2Br, aus dem Methylester der vorigen mit Hydrazinhydrat in A., aus A.
F. 214— 215° (korr.). — 5-Brom-2-naphthazid, aus vorigem mit N aN 02 in Eisessig unter
Zusatz von Eis, Pulver, das sich am Licht allmählich gelb färbt, F. unter Verbrennung
gegen 87°. — N-Acetyl-5-brom-2-naphthylamin, C12H 10ONBr, durch Erhitzen des vorigen
mit Essigsäureanhydrid, dann W ., Nadeln aus A., F. 165° (korr.). — 5-Broin-2-naphthyl-
amin, aus vorigem mit konz. HCl in A., aus dem Chlorhydrat durch Alkalischmachen
das Amin, F. 38°. — [ö-Brom^-naphthyll-äthylurethan, C13H120 2NBr, aus obigem Azid
mit absol. A., Nadeln aus A ., F. 86° (korr.). (Helv. chim. Acta 2 3 . 818— 20. 1/8. 1940.
Lausanne, Univ.) S c h ic k e .
A . M. Chaletzki, Der Einfluß der Radikale au f die isomeren Umwandlungen der
tertiären a-Ketoalkohole. III. Einfluß des ix-Naphthyls. (II. vgl. C. 1 9 3 9 . I. 1153.) Vf.
untersucht das Syst. A, in dem R ein Methyl-, R xeinen Naphthylrest bedeutet, u. findet,
daß dieses Syst. eine deutlich ausgesprochene Oxyketonnatur besitzt. Zum Unterschied
von den Verbb., in denen R u. R t aliphat. Radikale darstellen u. die keine Carbonylrkk.
zeigen, bildet der Ketoalkohol mit Ra = a-Naphthyl ein Semicarbazon, u. stellt somit
ein echtes Oxyketon dar. Der Ketoalkohol 3Iethyl-a.-naphthyl-tert.-butylketol (I) iso
merisiert nicht gemäß der von F a w o r s k i (C. 1 9 3 0 - I. 2536) für a-Ketoalkohole auf
gestellten Regel; es kommt dagegen unter Dehydratisierung zur Bldg. eines ungesätt.
Ketons a-Naphthyltrimetliylacetylacetylen (II). Im allg. kann gesagt werden, daß
tert. a-Ketoalkohole mit aromat. Radikalen, wie Naphthyl oder Phenyl, stabileres
C-Skelett aufweisen als die rein aliphat. Verbb., die unter bestimmten Bedingungen zur
Wanderung der Radikale u. zur Isomerisierung neigen; die ersten aber unter den
gleichen Bedingungen nur dehydratisiert werden; die rein aliphat. Verbb. können als
a-Alkoholoxyde B angesehen werden.
Rv /C H S K CBU .CH*
> C 0H — C O - C f-C H 3 > C -------COH— C H ^ C -C O — C f
R / A X CII3 R / --0 ^ ' B CH / II X C10H,
V e r s u c h e . Methyl-<x-naphthyl-tert.-butylkelol (I), C1;H200 2, F. 168— 169°; die
Herst. erfolgte in Analogie zu der Herst. von Mcthylphenyl-tert.-butylketol (1. c.), aus
gehend von Methyl-'-j.-naphthylketon (III), über das Cyanhydrin (IV) durch Rk. mit tert.
Butylmagnesiumchlorid; neben I entsteht dabei Hexamethylaceton; Semicarbazon von I,
F. 276— 278°. Oxydation von I mit Cr03 führt zu Hethyl-a-naphthylkelon (Semicarb
azon, F. 218°) u. Trimethylessigsäure. Durch alkoh. HCl wird I nicht verändert; durch
8-std. Erhitzen auf 120° mit A. u. einigen Tropfen konz. H 5S 0 4 wird I zu II dehydrati
siert. II, K p.2 198— 199°, Semicarbazon, F. 246—247°. III, Kp.I0 164— 166°, wird durch
Oxydation von Methyl-a-naphthylcarbinol mit Cr03 in essigsaurer Lsg. mit 75°/0 Ausbeute
erhalten, Semicarbazon, F. 218°; IV wurde erhalten durch Behandlung von III in A. mit
KCN u. HCl, der Ä.-Extrakt stellt ein Gemisch von III u. IV dar; Dest. im Vakuum
führte bei K p.2 45— 50° zur Zers., durch Behandlung des Gemisches mit HCN wird die
Ausbeute an IV verbessert. (>Kypua.i Oömefi X umuu [J . Chim. gen.] 1 0 . (72). 483— 96.
1940. Leningrad, Staatsuniv.) v. FÜNER.
1866 D,. P r ä p a r a t iv e o r g a n is c h e C h e m ie . N aturstoffe. 1940. II.
Kochen mit aktiviertem Zn u. konz. HCl in Ggw. von Toluol erhalten. Ausbeute 30,9% .
Krystalle aus PAe. bei — 50°, schm, unter Zimmertemp., Kp., 163— 164°. D .204 0,'8595,
nn20 = 1,4878. — 2-Dodecyl-p-menthan, C22H 44, aus Undecylcarvacrylketon u. H 2 bei
Ggw. von R A N E Y -N i in Dekalin bei 230— 240“ u. 148 at; K p., 159— 160°, D.20., 0,8318,
iid"° = 1,4607. — Diisoamylessigsäure, aus C5H nBr durch Malonestersynth., F. 48“.
Diisoamylmethylcarvacrylkelon, aus p-Cymol, Diisoamylessigsäurechlorid u. A1C13 in
CS2. K p.! 162°. Liefert mit H , u. R A N E Y -N i in Dekalin bei 240— 260° u. 140— 160 at
a-Perhydrocarvacryl-ß,ß-diisoamyläthan, C22H 14 (II), K p., 150— 152“, D .2“4 0,8316
no20 = 1,4596. — Carvacrylmethylchlorid, aus p-Cymol, CH20 u. HCl in Ggw. von
ZnCl2 u. NiCl2. K p.0 112,5“. Carvacrylessigsäure, neben a.,ß-Dicarvacryläthan (Kp., 155
bis 156°) u. wenig 2-Methyl-p-cymol aus der Mg-Verb. des vorigen u. C 0 2-Schnee in
kaltem Äthyläther. Krystalle aus wss. A., F. 69— 70°. Äthylester, C14H 20O2, Fl. von
schwachem Himbeergeruch, Kp.9 136°, D.21 0,979, n D20 = 1,4970. l-\Carvacrylacetyl]-
naplithalin, aus dem Äthylester u. a-C,0H 7-MgBr. Gelbliche, schwach grün fluores-
cierende Fl., Kp.0;5 195— 198°. Liefert mit H 2 + R A N E Y -N i in Dekalin bei 240— 260°
u. 150 at a.-J?crhydrocarvacryl-ß-\l-dekalyl\-äthan, C22H 40 (III), K p., 165— 166°, D .2“4
0,9035, nuso = 1,4909. — a.,ß-Dicarvacryläthan, C22H 30 (IV). Man kocht Carvacryl
methylchlorid mit Na-Draht in Ä. 25 Stdn., treibt den Ä. ab, setzt Toluol zu u. kocht
nochmals 4 Stdn.; K p., 155— 156“, D .204 0,9363, rin"“ = 1,5365. Liefert mit H 2 u.
R A N E Y -N i in Dekalin bei 240— 260° u. 120—-160 at <x.,ß-Diperhydrocarvacryläthan,
C22H 42, K p ., 150— 154°, D .2“, 0,8725, nD2“ = 1,4773. — a-Naphthylundecylketon,
C22H 30O, aus a-C,0H7-MgBr u. Laurinsäurenitril in Äthyläther. Fl., D28,54 0,971,
n2®>5n = 1,5438. Gibt bei 3-maliger Hydrierung mit R A N E Y -N i bei 260° u. 100 bis
150 at 1 -Dodecyldelcalin, C22H 42, K p., 170— 171“, D.2“., 0,8798, n D20 = 1,48 18. (Ber.
dtsch. chem. Ges. 73. 861— 66. 7/8. 1940. Litzmannstadt.) Ostertag.
Stanley Wawzonek, Ein Versuch zur Synthese eines substituierten Cycloocta-
tetraens. Aus Diphensuccinden-10 (VI) wurde über das Ozonid das symm.-Dibenzocyclo-
octandion-5,11 (VII) hergestellt. Die Verss., V II in ein Cyclooctatetraenderiv. über
zuführen, mißlangen. Y II lieferte mit Dimethylsulfat u. Alkali einen hydratisierten
Dimethyläther, dem auf Grund seines Verh. die Formel V III zugeschrieben werden muß.
Das Na-Salz von Y II besitzt daher wahrscheinlich eine entsprechende Struktur (IX).
Alle Verss., V II mit Butylnitrit, p-Nitrosodimethylanilin, Br2 oder Se02 umzusetzen,
schlugen fehl oder ergaben ölige Produkte. Der Beweis für das Vorhandensein von 2 akt.
CH2-Gruppen in V II wurde durch Bldg. einer Dibenzalverb., sowie durch Darst. eines
Chinolinderiv. X I aus V II mit Isatin u. Alkali erbracht. Die Ggw. zweier CO-Gruppen
in V II konnte durch die Herst. eines Dioxims u. einer Dichlordiphosphinsäure (XIII)
nachgewiesen werden. Mit CH3MgJ reagierte nur eine CO-Gruppe des Diketons V II,
wobei das Dihydropyranderiv. X IV entstand. Gegenüber Ammoniak u. Ammoniak-
deriw. verhält sich V II wie ein offenkettiges 1,5-Diketon. Mit N H 3 lieferte V II das
Tetrahydropyridin X V , mit Semicarbazid die Verb. XV I. X V wurde durch einfaches
Erhitzen oder durch H N 0 2 in Y II, X V I durch Erhitzen (allein oder mit KOH) in ein
Gemisch aus VI u. Diphensuccindan (XVII) übergeführt. Das Glykol X V III, das bei
der Red. von V II mit ZnHg u. HCl oder Zn u. Alkali entstand, konnte durch
Pb(OCOCH3)4 zu V II aufgespalten werden. Die Behandlung von X V III mit H 2S 0 4
oder H J in Eisessig lieferte ein hochsd. Polymeres. Die Existenzmöglichkeit enol.
Formen von V II wurde durch Darst. eines Mono- (XIX) u. eines Diacetats (XXIV) be
wiesen. X I X ergab bei der Hydrolyse wieder V II u. wurde durch Cr03 zu o,o'-Desoxy-
benzoindicarbonsäure oxydiert. Die Bromierung von X I X führte zunächst zur Bldg.
eines Monobromacetats X X I u. dann einer Verb., die durch wss.-alkoh. N H 3-Lsg. in das
Triketon X X II übergeführt wurde, dessen Konst. aus der Bldg. eines Phenazinderiv.
1940. II. D2- P r ä p a r a t iv e o r g a n is c h e C h e m ie . N aturstoffe. 1867
X X III hervorgellt. Das Diacetat X X IV wurde aus X IX hergestellt u. lieferte bei der
Hydrolyse wieder V II. Mit Br2 entstand aus X X IV ein Monobromdiaeetat X X V , das
auch durch Acetylierung von X X I erhalten wurde.
0 OR
H2 V ___ H ,
VI I II II 1 I VII f || *
o or
V III R = C H „ IX R = Na
CI PO(OII),
V jji
X III
___- y :
H 17\
CI PO(OH).
UJl u
XV R = H, XVI R = NHCONH j X V II R = H, X V III R = o h X IX R = H. X X I R = Br
HO OCOCHj
X X II X X III
oX o H
ÖCOCH,
X X IY R = H, X XV R = Br
\ ___ y
V e r s u c h e . a.,ß-Diphenylbernsteimäure, aus dem Dinitril durch Kochen mit
einem Gemisch aus konz. H 2S 0 4, W . u. Eisessig; Krystalle vom E. 220° aus Essigsäure.
— 9,9,12,12-Tetrachlordiphensuccinden-10, C10H8Cl4, aus Diphensuccindandion-9,12
durch Umsetzung mit PC15 u. darauffolgende Behandlung mit Eisessig neben 9,12-Di-
chlordiphensuccindadien-9,11; gelbe Prismen vom E. 178— 179° aus Essigsäure. —
Diphensuccinden-10 (VI), aus der Tetrachlorverb, mit Zn-Staub in sd. Essigsäure;
Krystalle vom E- 204— 208° aus Essigester. Die Verb. gab keine E.-Depression mit
einem aus 9,12-Dichlordiphensuccindadien-9,ll bereiteten Präparat. — symm.-Dibenzo-
cydooctandion-5,11 (VII), C16H120 2, aus V I in Essigester durch Ozonisierung u. katalyt.
Bed. des Ozonids vom E. 191— 193° (Zers.) in Ggw. von Pd-BaSO.,; aus Bzl. Nadeln
vom E. 203,5— 204,5°. D ioxim , C10H 14O2N 2, aus V II in sd. A. mit überschüssigem
Hydroxylaminchlorhydrat in Ggw. von Na2C 03; aus A. Nadeln vom E. 240— 243°
(Zers.). — Dimethyläther V III, C18HJ80 3, aus V II in Methanol mit Dimethylsulfat u.
20%ig. K O H ; aus A. Prismen vom E. 143— 144°. — Dibenzalderiv. des Diketons VII,
C30H20O2, aus V II mit Benzaldehyd in A. in Ggw. von K O H ; Krystalle vom F. 244 bis
246° aus Toluol. — Ghinolinderiv. X I, C2.,H150 3N, aus V II mit Isatin u. 20°/o’g- KOH;
sehr feine Krystalle vom F. 297° (Gasentw.) aus Essigester. — Dichlordiphosphinsäure
X III, C1GH 1G0 6C12P2, aus V II mit PC15; aus PAe. Nadeln vom F. 123— 126° (Gasentw.).
— Teträhydropyran XIV , C17H i„02, aus V H durch Kondensation mit CH3MgJ u. Zers,
des Kondensationsprod. mit NH.,C1-Lsg.; aus Bzl. Würfel vom F. 213— 215°. — Tetra-
hydropyridin X V , C10H15O2N, aus V II in sd. A. mit konz. NH3-Lsg.; aus Ä.-PAe.
Krystalle, die nach schnellem Erhitzen bei 167° unter Gasentw. schm., wieder fest
werden u. dann den E. 202— 203,5° des Diketons V II zeigen. — Tetrahydropyridin-
deriv. XV I, C17Hi70 3N3, aus V II mit Semicar^azidhydrochlorid u. Na2C 03 durch
Kochen in wss. A .; Krystalle vom F. 210° (Zers.). — Glykol X V III, C16H140 2, aus V II
durch Bed. mit Zn-Hg u. HCl oder mit Zn u. alkoh. K O H ; aus PAe. feine Nadeln vom
F. 148,5— 149°. Spaltung des Glykols mit Pb(OCOCH3)4 in Bzl. lieferte wieder V II. —
Monoacetat X IX , C18H 140 3, aus V II in sd. Acetanhydrid mit K-Acetat; aus A. Platten
vom F. 138— 139°. Durch Oxydation mit Cr03 in essigsaurer Lsg. wurde X I X in o,o'-Des-
oxybenzoindicarbonsäure übergeführt. — Monobrommonoacetat X X I, C18H 130 3Br, aus
X I X mit Br2 in Eisessig; aus Bzl. Krystalle vom F. 219— 223° (Gasentw.). Weitere
1868 D,. P r ä p a r a t iv e o r g a n is c h e C h e m ie . N aturstoffe. 1940. II.
Bromierung von X X I mit Br2 in Chlf. lieferte eine Verb. vom F. 173— 178° (Gasentw.),
die nicht gereinigt werden konnte. — symm.-Dibenzocyclooctantrion-5,6,ll (XXII),
CJ6H10O3, aus der Bromverb, vom F. 173— 178° durch Kochen mit A. u. konz. N H 3-
Lsg.; orangefarbene Nadeln vom F. 254— 256° aus Essigester. — Phenazinderiv. X X III,
C22H160 2N 2, aus X X II durch Kochen mit Phenylendiamin in A. in Ggw. von etwas
Essigsäure; leuchtend rote Nadeln vom F. 283— 285°. — Diacetat X X IY , C20H 16O7, aus
Y II in sd. Aoetanhydrid mit etwas konz. H 2S 0 4; aus A. Platten vom F. 150— 151°. —
Monobromdiacetat X X V , C20H15O4Br, aus X X IY mit Br2 in Essigsäure; Platten vom F. 225
bis 229°. (J. Amer. ehem. Soc. 62. 745— 49. 5/4.1940. Minneapolis, Minn., Univ.) H eim h.
0 . Dischendorfer, Über die Kondensation von Glyoxal und ß-Naphthol. 1. Dar
stellung und Konstitution des Kondensationsproduktes. VII. Mitt. über Kondensation von
Aldehyden und Phenolen. (VI. vgl. C. 1 9 3 2 .1 . 1374.) Durch Kondensation von Glyoxal-
natriumbisulfit (VIII) mit /?-Naphthol (IX) in saurer Lsg. konnte Vf. eine neue Verb.
der Formel I erhalten, die durch Alkalischmelze in ß-Dinaphtholmethan (II), durch
Behandeln mit HCl oder NaOH in A. in 4-[2-Oxynaphthyl-(l)]-[naphtho-2',1' : 2,3-furan]
(III) übergeführt werden kann. Verss., das 2-Methylderiv. von III durch W.-Abspaltung
aus Bis-[2-methoxynaphthyl-(iy\-keton (VII) darzustellen, mißlangen. V II selbst wurde
leicht erhalten durch Methylierung des Bis- [2-oxynaphlhyl-(l) ]-kelon.s (X), dagegen
nur mit unbefriedigendem Ergebnis aus 2-Metboxy-l-naphthoesäurechlorid (XI) u.
Ncrolin (XII) sowie aus X I I u. Oxalylchlorid (XIII). Im letzten Falle wurde jedoch
als neue Verb. Bis-[2-m ethoxynaphthoyl-(l)’] (VI),. neben etwas 1,2,7,8-Dibenzoxanthon,
isoliert. Von einem Teil der angeführten Verbb. wurden weitere Deriw. dargestellt.
OCH,
OCH.
R = O H: II ß = O i r :I H
R = OsC-CHi: XIV R = O jC -C II.: XV
lt = O üC-C.H s: XVI
U = OSO,Xa: V
R. = OCHs: IV
V e r s u c h e . (Unter teilweiser Mitarbeit von Fr. Hirschl.) Inneres Acetal des
Bis-\2-oxynaphthyl-(l)}-acetäldehyds (I), G22Hu 0 2, Darst. aus V III u. IX in Eisessig/
konz. HCl (Ausbeute 37% ) oder in wasserfreier Ameisensäure (Ausbeute 62% ), Nadeln
aus Eisessig, F. 235°. — ß-Dinaphtholmethan (II), C21H le0 2, Darst. aus I durch Schmelzen
mit KOH, Nadeln aus A., F. 198°, Ausbeute 8 2 % . Dessen Diacetat (XIY), Darst. aus
II mit Essigsäureanhydrid, Nadeln, F. 214°. Deliydrodinaphtholmethan, Darst. aus II
mitBr-W ., gelbe Blätter aus verd. A ., F. 170°. — 4 -[2-Oxynaphthyl-(l)\-[naphtho-
2 ',T :2,3-furan](III), C2,H 140 2, Darst. aus I durch Kochen mit NaOH in A. oder mit
konz. HCl, Nadeln aus verd. Essigsäure, F. 176,5°. — 4-\_2-Aceioxynaphthyl-(l)\
[naphtho-2’,1' : 2,3-furan] (XV), C24H10O3, Darst. aus I II analog X IV , Platten aus verd.
A., F. 124°. — 4-[2-Benzoyloxynaphthyl-{l)]-[naphtho-2',1 ': 2,3-furan] (XVI), C29H 180 3,
Darst. aus III mit Benzoylchlorid u. NaOH, Nadelbüschel aus A ., F. 169°. — Na-Salz
des Schwefelsäuremonoesters von I II (V), Ci2H 13OsSNa, Darst. aus I mit konz. H 2S 0 4
in Essigsäureanhydrid u. Lösen des Prod. in Na2C 03-Lsg., gelbe Krystalle aus W . oder
Methanol/A., F. 235— -238° (Sehwarzfärbung). V kann in gleicher Weise auch aus III
gewonnen werden. — 4-[2-Methoxynaplithyl-\l)']-[naphtho-2’,1 ': 2,3-furan] (IV), C23H 10-
0 2, Darst. aus I II mit Dimethylsulfat in NaOH, rechteckige Täfelchen aus Eisessig,
F. 176°. — Bis-[2-meihoxynaphthoyl-(I)] (VI), C21H 180,„ Darst. aus X I I u. X I I I in
CS2, mit A1C13, gelbliche Nadeln aus Bzl., F. 190,5°. Nebenprod. 1,2,7,8-Dibenzoxanthon
(XVII), C21H120 2. — Bis-[2-methoxynaphthyl-(l)]-keton (VII), C23H180 3, Darst. aus X
(dessen Darst. durch Kalischmelze aus X V II vgl. D ziew onski u. Pizon, C. 1932.
I. 390) analog IV, Nadeln aus Eisessig, F. 235,5°, Ausbeute 70% . (Mh. Chem. 73.
45— 56. April 1940. Graz, Techn. Hochschule, Inst, für organ. Chemie u. organ.-chem.
Technologie.) R ic h t e r .
H. J. Bäcker und W . Stevens, D ie Kondensation von Benzil mit O xy-, Thio- und
Selenodiessigsäure. Die Rk. zwischen a-Dioxoverbb. u. Estern der Oxydiessigsäure
(Diglvkolsäure) u. Thiodiessigsäure wurde bereits von H lN S B E R G (vgl. Ber. dtsch. chem.
Ges. 48 [1915]. 1611 u. früher; vgl. auch J o h n s o n u . J o h n s , J . Amer. ehem. Soc. 36
[1906]. 290, u. Seka, Ber. dtsch. chem. Ges. 58 [1925]. 1786) untersucht; mit Benzil
1940. II. D j- P r ä p a r a t i v e o r g a n is c h e C h e m ie . N aturstoffe. 1869
dicarbonsäure, Nadeln aus verd. A., P. gegen 341° (Zers.); Dimethylester, C20H 16O4S
mit methanol. HCl, ans PAe.-Toluol, F. 187— 188°, krystallograph. Eigg.
(H. A. KLASENS): triklin, a = 89° 33', ß = 70° 31', y = 94° 1', a : b: c = 1,13: 1: 0,85;
Diätliylester, C22H 20O4S, mit absol. A. unter Einleiten von HCl, aus A. F. 141,5— 142,5°;
Monoäthylester, C20H16O.,S, aus dem Diäthylester durch Erwärmen mit alkoh. NaOH,
aus verd. A. F. 225— 226° (mit geringer Zers.). 2. 3,4-Diphenylthioplien-2-carbonsäure,
CIVH ,20 ,S , aus verd. A. F. 222— 224° (mit langsamer Zers.). 3. 3,4-Diphenylthiophen-
2,5-dicarbonsäuremonomethylester, C10H 14O4S, aus Methanol F. 268° (mit langsamer
Zers.); entsteht auch durch Verseifung des obigen Dimethylesters mit methylalkoh.
KOH. — 3,4-Diphenylthiophen, aus 3,4-Diphenylthiophen-2,5-dicarbonsäure durch lang
sames Erhitzen auf 360°, nach Vakuumdest. Nadeln aus A., F. 114°; liefert bei Oxydation
das Sulfon (vgl. C. 1938. I. 1118). — Selenodiessigsäuredimethylester, C6H 10O4Se, aus
der Säure mit Methanol ( + H 2S 0 4), K p.15 143°. — Kondensation des vorigen mit Bonzil
( + C H /M a ) in Methanol durch 4-std. Kochen am Rückfluß ergab 2 Säuren (Trennung
s. Original): 1. 3,4-Diphenylselenophen-2,5-diearbonsäure, C18H 120 4Se, schwach gelbliche
Nadeln aus Essigsäure, F- gegen 343° (Zers.); Dimethylester, mit methylalkoh. HCl, aus
Methanol mit wenig Bzl. gelbliehe Krystalle, F. 185— 187°, krystallograph. Eigg.
(H. A. K L A S E N S ): triklin, a = 87° 11', ß = 70° 45', y = 90° 11', a : b: c = 0,833: 1:
1,01; Diätliylester, G22H20O4Se, mit HCl-haltigem A., Nadeln aus A., F. 160— 161°.
2. 3,4-Diphenylselenophen-2-earbonsäure, C17H 120 2Se, Nadeln aus A., F. gegen 220°
(Zers.); Methylester, C18H140 2Se, Nadeln aus Methanol, F. 133,5— 134°; Äthylester,
C19H 160 2Se, aus A. F. 87,5— 88°. — 3,4-Diphenylselenoplien, C16H12Se, durch Erhitzen
voriger Dicarbonsäure bis zur Beendigung der C 02-Entw., nach Vakuumdest. Nadeln
aus A., F. 109,5— 110,5°. — Dibenzylidenselenodiessigsäure, C18H 140 4Se, aus Seleno-
diessigsäuredimethylester mit Benzaldehyd ( + CH3ONa) in Methanol, gelbe Nadeln,
F. gegen 218°; als Nebenprod. entstand Zimtsäure, aus PAe. F. 133— 134°; Dimethyl
ester, C20H18O4Se, mit methylalkoh. HCl, gelbe Nadelkonglomerate aus PAe., F. 76— 77°.
— Es werden schließlich die Verss. zur Kondensation von Sulfonyldiessigsäurediätliyl-
ester (Kp.7 179— 180°, F. 33,5— 34,5°; dargestellt aus der Säure mit absol. A. + H2SÖ4)
mit Benzil beschrieben. In Ggw. von CH3ONa bzw. Diäthylamin entstand ein rotes ö l
bzw. Benzil u. ein schwarzes Öl, während mit ZnCl2 in Methanol Benzil u. Sulfonyl-
diessigsäuredimethylester, C6H10O6S, Nadeln aus A., F. 114— 115°, erhalten wurden.
Unter den angewandten Bedingungen erfolgte also keine Kondensation. (Recueil Trav.
chim. Pays-Bas 59. 423— 44. Juni 1940. Groningen, Univ.) SCHICKE.
( * X I©
CH,— Cjj— ^-,C =ä = C H - CH, --"Ci j iC CH It
® 0 — N' COOCjHi 0=N COOCaHa
-~ r T -/
-NH: ^>K(CHs)s
gelbgrünen Basen neigen zur Bldg. gelb, orange oder rosa gefärbter Mono- bis Dihydrate.
— Die Farbbasen zeigen sehr starke Solvatochromie. Bei Übergang von wss. in Pyridin-
lsg. verschieben sich die Absorptionsstreifen um mehr als 100 m/i. Die Deriw. des
o-Oxybenzaldehyds besitzen ein zweites Adsorptionsgebiet im UV. In der Arbeit
werden die Absorptionskurven der Salze in alkoh. Lsg., sowie diejenigen der Basen in
n —i3
W ., A., Chlf. u. Pyridin wiedergegeben.
OH
—Oil
C2H 5 IX
V e r s u c h e . 3-Äthyl-4-methyl-2-(p-dimethylaminostyryl)-thiazoljodid (III), aiis A.
orange Krystalle, F. 241° (Zers.); Absorptionsmaximum (AM.) 470 m/i. — 3-Äthyl-4-
methyl-2-(p-oxystyryl)-lhiazoljodid (IV), C14H16ONSJ, aus A. gelb, F. 257— 258° (Zers.);
AM. 400 m/i. — 3-Athyl-4-methyl-2-{o-oxystyryl)-thiazoljodid (V), citronengelb, F. 215°;
AM. 394 m/i. — 3-Äthyl-4-phenyl-2-(p-oxystyryl)-thiazoljodid (VI), gelb, F. 222— 223°.
AM. 406 m/i. — 3-Ä thyl-2: (p-oxystyryl)-benztliiazoljoäid (I), C17H16ONSJ, dunkelorange,
F. 246°; AM. 420 m/i. — 3-Äthyl-2-(o-oxysUjryl)-benzthiazoljodid (VII), C17H 16ONSJ,
gelb, F. 241° (Zers.); AM. 410 m/i. — l-Äthyl-2-{p-oxystyryl)-chinolinjodid- (VIII), hell
gelb, F. 232— 233°. Darst. in absol. A. mit Piperidin. — 1 -Äthyl-2-(o-oxystyryl)-
chinolinjodid (IX), CiaH18ONJ, Darst. wie beim vorigen, orangegelb, F. 198— 200°. —
[3-Äthyl-4-methyl-2,3-dihydrothiazoliden-2~\-(p-chino)-äthan (X), C14H 16ONS, mit 10°/o>g-
NaOH quantitativ aus III; sofort absaugen, mit wenig W . waschen. Dihydrat, rosarote
Nädelchen, F .„178° (Zers.), wasserfrei (über H ,S 0 4, dann bei 100° im Vakuum) dunkel
grün. — [3-Ätliyl-4-inetJiyl-2,3-dihydrothiazoliden-2]-{o-chino)-ätha7i (XI), C14Hj5ONS,
wie das vorige; Dihydrat orange, bronzeglänzende Krystalle, F. 173°. — [3-Äthyl-4-
phenyl-2,3-dihydrothiazoliden-2']-(p-chi?io)-äthan (XII), C19H 17ONS; Dihydrat kirschrote
Schuppen, wasserfrei dunkelgrün, F. 150— 155° (Zers.). M ol.-Verb. des 3-Ätliyl-2-
(p-oxystyryl)-benzthiazolidins (I) mit [3- Äthyl-2,5-dihydrobenzthiazoliden-2]-(p-chino)-
äthan (II), C17H16ONSJ-C}7H15ONS, dunkelgrün, F. aus A. 219— 220". I war wegen
seiner Alkaliempfindlichkeit nicht rein darzustellen. — [3-Äthyl-2,3-dihydrobenzlhiazo-
liden-2]-(o-chino)-äthan (XIII), Cl7H 15ONS, wegen Zersetzlichkeit aus W . oder A. nicht
umkrystallisierbar. Monohydrat-, wasserfrei F. 140— 155° (Zers.). — l-[Ä th y l-l,2 -
dihydrochinoliden-2]-(o-chino)-äthan(XI'\/), C19H170N , weniger als die anderen Farbstoffe
zersetzlich. Aus 30%ig. A. blaugrüne, metall. glänzende Krystalle des Monohydrats-,
wasserfrei dunkelgrün, F. 160— 163° (Zers.). — Verss. zur Darst. von [l-Ä thyl-1,2-
dihydrochinoliden-2\-(p-chino)-äthan (XV), aus VIII lieferten keinen Farbstoff, sondern
auf dem Filter zerfließende, gelbe Flocken. (iKypna.i Oumeit Ximuu [J. Chim. gen.] 10
(72). 600— 12. 1940. Charkow, Staatsuniv.) S c h m e is s .
122*
1876 D 2. N a t u r s t o f f e : K o h l e n h y d r a t e . 1940. II.
A . I. Kiprianow und w. Je. Petrunkin, Über die Frage des Einflusses des
Lösungsmittels au f die Farbe organischer Farbstoffe. Vff. erblicken die Ursache dafür,
daß gewisse Farbstoffe in verschied. Lösungsmitteln stark unterschiedliche Farben
zeigen, darin, daß diese Verbb. Resonanz zwischen einer unpolaren u. einer Zwitterionen
form aufweisen. In Abhängigkeit von der DE. des Lösungsm. nähert sich die Struktur
des Mol. mehr der einen oder anderen Form. Verss. mit von Vff. dargestellten Farbbasen
(vgl. vorst. Ref.) ergaben, daß Farbe u. DE. in erster Nähe parallel gehen, Abweichungen
allerdings Vorkommen. In polaren Mitteln nähert sich die Farbe der Basen derjenigen
der (polaren) Salze. Gleiche Verhältnisse zeigt auch das Tetramethyldiaminofuchson (II).
CH,i-------,S CHm— — -,S
CHS- Jc=OH—CH— CH, — cI^ +^Jc—CH==CH—<(
N(CH,)S N(CH,) s
(CHa),N
<z>
(CHa)iN—/ y — K=C'vN^ - ls s^ J (CH,),X-
....‘ •-...-IM, — .
H
p-Dimethylaminoanilindoxyl (III) zeigt entsprechend den Vorstellungen der Vff. keine
Solvatocliromie, wohl aber das sonst gleich gebaute IV, bei dem der Ersatz von N durch
CH Mesomeriemöglichkeit schafft. (Hiypua.t Oömeii Xitinni [J. Chim. gen.] 10 (72).
613— 19. 1940.) - Sch m e iss .
A . I. Kiprianow und W . Je. Petrunkin, D ie Absorptionsspektren der Cyanin-
farbstoffe im Ultraviolett. Vff. untersuchten 7 Cyaninfarbstoffe u. 7 aus quartären Salzen
des Chinaldins, 2-Methylbenzthiazols, 2-Methylbenzoxazols, 2,3-Dimethylbenzimidazols,
2,3,3-Trimethylindolenins, 2,4-Dimethylthiazols u. des 2-Methylthiazolins in Freiheit
gesetzten Farbbasen. Basen wie Salze besaßen Absorptionsspektren im UV, die stets
hinsichtlich Lage u. Bau sehr ähnlich waren. Bei Verlängerung der Polymethinkette
eines Cyaninfarbstoffes der Benzthiazolreihe verschob sich das UV-Spektr. in der gleichen
Richtung wie das sichtbare. Vff. gelangen zu dem Schluß, daß das UV-Spektr. dieser
Farbstoffe durch die Elektronenresonanzverhältnisse im heterocycl. Ringsyst. bedingt
sind. — Die zur Unters, angewandten Farbstoffe wurden wie üblich dargestellt, davon
folgende neu:
^ ^ CH»-------- ¡S Sr--------iCHs
\ V ' ^ H= C H— CH. . k. +^C—CH=CI I — C I I = C ' ^ ^ C i r !
N __ X N X
I I I J I
CH, CH, CH, CH,
Cs,H,iX,J, F. 283» (Zers.), AbsorptioDsmax. CiiHuNiS.J, F. 242— 243« (Zers.),
(AMax.) 385 m/i, Absorptionsmin. (AMin.) 310 m/x. AMax. 284 mu, AMin. 266 m,«
bindungen dürfte sie bei 450 m/i liegen. Die etwas langwelligere Lage der Bande bei
ß-Dihydrocarotin (461 statt 450, wie theoret. abgeleitet) ist auf den Einfl. der beiden
noch vorhandenen isolierten Doppelbindungen zurückzuführen. Für (S-Dihydroearotin
lassen sich vom /J-Carotin nur 2 Formeln mit 8 konjugierten Doppelbindungen ableiten.
H,C CH, H.C CH,
'c T CH, • CH, CH, CH, Y
i,c A c
H 1C/V-CH .-CH =C-CH =C H -C H =C -C H =C H -C H =C H -C =C H -C H =C H -C =C H -C H ,-C ,</N',CH,
H.C'^C-CH
IaC\ /C , H.C-C^yCH,
CH, I CH,
H,C CH, H,C CH,
'Y' CH, CII, CH, CH, "'c '
ir,Cr/ S jjC-CH=CH-C=CH-CH=CH-C=CH-CH=CH-CH=C-CH=CH-CH,-CH-CH=CH-Crj/N ^CH,
H jcl^jc-cil, HjC-ci^JcH,
CH,________ _______________ , II CH,
A
Vitamin-A-Wrkg. haben nur Substanzen, die die hier auch in der Formel II vorhandene
Atomgruppierung A besitzen, während irgendeine konstitutionelle Änderung dieser
Gruppierung zur biol. Inaktivität führt. Formel I hat diese für Vitamin-A-Wrkg. ver
antwortliche Atomgruppierung nicht. ß-Dihydrocarotin erweist sich als nicht biol.
wirksam. Hieraus kann geschlossen werden, daß dieser Verb. Formel I zukommt.
(Helv. chim. Acta 23. 955— 59. 1/8. 1940. Zürich, Univ.) B ir k o f e r .
Yasuhiko Asahina, Harukiti Nakamura und Tyunosin Ukita, Über das
Temisin. I. Dasaus santoninfreiem Wurmsamen gewonnene Temisin, [o :]d 2° = +69,86°,
hat nicht die Zus. C15H200 3 (Nakamura, O hta u . H u k u ti, C. 1934. II. 2694), sondern
C15H220 3, u . ist daher nicht als bicyel., sondern als monocycl. anzusehen. Entsprechend
ändern sich die Bruttoformeln der Derivate. — Temison, C15H20O3 (I), Prismen, F. 131°
nach Sintern bei 125°, [cc]d 20 = — 84,65°. — Tetrahydrotemisin, C15H20O3 (II), Tafeln,
F. 231°, [a]D19 = +45,94°. — Tetrahydrolemison, Ci5H 2.,03, aus I mit H2 ( + P t0 2)
u. aus II mit Na2Cr20 7 in Eisessig, Prismen, F. 109,5°, [oc]d 23 = — 23,75°. — Glycerin
aus Tetrahydrotemisin, C15H 30O3, durch Zugabe von Na zur Lsg. von II in sd. Isoamyl
alkohol, Prismen aus Essigester, F. 148°, [<x]d 23 = + 2 0,64°; Triacetat, C21H360 3, öl
Kp-o,o7 188°, [a]i)2'“ = + 28,95°. (J. pharmac. Soc. Japan 60. 72— 74. März 1940.
Tokyo, Univ. [nach dtsch. Ausz. ref.].) B e h r le .
Yasuhiko Asahina und Itiro Yosioka, Untersuchungen über Flechtenstoffe.
95. Über die Zeoringruppe. (2.) (94. vgl. C. 1939. II. 2552; 1. vgl. C. 1938. II. 88.)
In größerer Menge ließ sich Zeorin (I) erhalten aus den Flechten Anaptychia speciosa,
in dem es neben Atranorin (II), vorkommt, u. A. hypoleuca, in dem es sich neben II
u. Chloratranorin findet. — Die orangegelbe Thallusunterseite von A. heterochroa
gibt bei der Extraktion mit Ä. einen wohl ein Oxyanthrachinonderiv. darstellenden
Farbstoff, braunrote Prismen vom F. 278°, der vermutlich mit dem Blastenin von
H e s s e (J. prakt. Chem. [2] 58 [1898]. 486. 63 [1901]. 549) ident, ist. — Zeorinmono-
acetat, C32H6,0 3, Nadeln, F. 225— 227° (in der 1. Mitt. war 178° angegeben). — Das
Anhydrozeorinacetat, C32H 520 2, der 1. Mitt. war ein Gemisch von isomeren Verbindungen.
Die reine Verb. (III) schm, bei 211— 215° (statt 158°), [a]o2° = +94,52° (Chlf.); in
der Mutterlauge ihrer Darst. findet sich ein Anhydrozeorinacetat vom F. 65— 75° (IV).
Bei 6-std. Kochen mit methylalkoh. KOH liefert III Anhydrozeorin, C30H50O, Krystalle
vom F. 202— 208°, während IV ein Gemisch von Anhydrozeorinen, C30H50O, Nadeln
vom unscharfen F. 197— 212° ergibt. — Zeorinin, Cn0H50O (V), aus I mit alkoh. HCl
(W.-Bad), Prismen, F. 181— 183°, [a]D2° = + 5 0 ,0 ° (Chlf); Acetat, C32H5„02 (VI),
Prismen, F. 197— 200°. — Zeorininon, C30H18O, aus V mit Na„Cr20 ; in Eisessig,
Blättchen, F. 184°, bildet jedoch kein Oxim. — Verb. aus VI mit Cr03 in
Eisessig, Prismen, F. 230— 236°, gibt mit C(N02)4 in Chlf. keine Färbung; Oxim,
C32H530 4N, Tafeln, F. 293° (Zers.). — Zeorininoxyd, C30H50O2 (VII), aus V mit Benzo
persäure oder H 20 2, Prismen, F. 286— 289°, [oc]d2° = 62,5° (Chlf.): Acetat, C32H520 3,
Nadeln, F. 255— 257°. — Isodehydrozeorinin, C30H.18O (VIII), aus VII mit alkoh. HCl
(3*/2 Stdn. Kochen), Prismen, F. 183— 185,5°, die Chlf.-Lsg. wird durch C(N02)4
orangerot; Acetat, C32Hj0O2, Prismen, F. 223— 227°. — Red. von VIII mit H 2 u.
Pt-Mohr in Eisessig führt zu einem amorphen Rk.-Prod., das beim Erhitzen mit Essig
säureanhydrid teilweise in VI übergeht. — Desoxyzeorinon, C30H50O, aus D esoxy-
zeorin (IX) mit Cr03 in Eisessig, Prismen, F. 164— 165°, [a ]D “° = + 10,87° (Chlf.),
bildet beim Kochen mit Na u. A. teilweise IX zurück. (Ber. dtsch. chem. Ges. 73.
742— 47. 10/7. 1940. Tokio, Univ.) B e h r le .
1880 E - B i o l . C h e m ie . P h y s i o l . M e d . — E,. A .
l l g . B i o l . v B io c h e m ie . 1940. II.
wunderlich, daß bei den rohen Säu.rehydrolysaten völlig negative Ergebnisse erhalten
werden. (Hoppe-Seyler’s Z. physiol. Chem. 264. 220— 39. 24/5. 1940.) B e h r l e .
H. Erxleben und H. Herken, Beiträge zur stereochemischen Analyse von Proteinen
des Lymphogranuloms und anderer 'pathologischer Gewebe. 8. Mitt. über die Chemie der
Tumoren. (7. vgl. vorst. Ref.) Die Glutaminsäure (I) von gesundenen wie durch Ab
binden der Nierenarterien u. -venen nekrotisierten Kaninchennieren erwies sich als
prakt. reine 1-Form. I aus cirrhot. Kaninchenleber enthielt 1 ,8% d-Form, I aus mensch
licher Lunge mit Miliartuberkulose 1 ,9% d-Form, I aus menschlicher Lymphogranulo
matose 1 ,6 % d-Form. In einem Tumor (Leukose) eines Schweines fand sich 2 ,4 %
von I als d-Forpi, in einem noch einmal untersuchten Kaninchenmyxom von S a n a -
r e l l i 11,0% von I als d-Form. (Hoppe-Seyler’s Z. physiol. Chem. 264. 240— 50.
24/5. 1940. Utrecht, Univ.) Behrle.
H. Herken und H . Erxleben, über den Nachweis von d-Peptidasen mit H ilfe von
d-Aminosäureoxydasc. (Vorl. Mitt.) Mit dem Serum Geschwulstkranker als Enzym-
quelle wurde d,l-Lcucylglycylglycin zu etwa 50% , nur sehr selten in höherem Maße,
d-Leucylglycylglycin stets zu einem gewissen, nicht so hohen %-Satz gespalten. In
Anbetracht des nicht sehr großen Effekts bei der Spaltung des d-Tripeptids wurden
die Befunde durch eine von der Titration unabhängige Meth. bestätigt. Dazu wurde
das abgespaltene d-Leucin mit Hilfe von d-Aminosäureoxydase in der W a RBURG-
App. bestimmt. Für langsam reagierende d-Aminosäuren (wie d-Glutaminsäure)
dürfte die Meth. weniger geeignet sein (vgl. vorvorst. Ref.). (Hoppe-Seyler’s Z. physiol.
Chem. 264. 251— 53. 24/5. 1940. Utrecht, Univ.) Behrle.
A . Schmuck, A. Gussewa und G. Iliin, D ie Ähnlichkeit zwischen den Wirkungen
des Acenaphthens au f Pflanzen und der carcinogenen Stoffe au f tierische Gewebe. Die von
S c h m u c k entdeckte u. von K o s t o f f (C. 1938. II. 1259. 4 2 6 1 .1 9 3 9 .1. 978, vgl. auch C.
1 9 4 0 .1. 2330) cytolog, untersuchte Wrkg. des Acenaphthens (I) auf pflanzliche (Jewebe ist
den Veränderungen der Krebsgewebe sehr ähnlich, obwohl I am Tier nicht carcinogen
wirkt. Die durch carcinogene KW-stoffe häufig bewirkte Stimulierung von Wachstum u.
Entw. der Pflanzen wurde nach I bei der Zwiebel beobachtet. Bei der Pflanze setzt
nach Aufhören der Zufuhr der wirksamen Substanz eine Neubldg. von Gewebe ein,
das nach I zum Teil cytolog, verändert, polyploid geworden ist, während am Tier die
carcinogene Wrkg. zur Vernichtung des Organismus führt. Wrkg. der untersuchten
KW-stoffe an keimendem Weizen: Durch I starke Hemmung des Wachstums, Schwel
lung u. starke cytolog. Veränderungen, durch Naphthalin, Inden u. Bzl. starke Hem
mung ohne weitere Veränderungen, carcinogene K W -stoffe stimulieren Längenwachstum.
Bei einigen Pflanzenarten genügen sehr kleine Mengen von Acenaphthen (I) zur Aus-
lsg. der Veränderungen u. der Chromosomenvermehrung (Polyploidie) (Gräser, Lein,
Tabak; 6 y pro Weizen körn; zur Schwellung der Wurzeln von unbehandelten Weizen
keimlingen genügt der I-Dampf aus den daneben stehenden I-behandelten), andere,
z. B. Leguminosen, brauchen mehr. Auch die Änderungen des Stoffwechsels der
Weizenkeimlinge durch I sind denen von Krebsgewebe sehr ähnlich: bis zur Hälfte
verminderte Atmung, in schwach alkal. Glucoselsg. etwa doppelte Milchsäurebldg.
der Sprosse durch Glykolyse, Zunahme des Aschegeh. in Nährlösungen. Die Wirksam
keit der Derivv. des Acenaphthens u. der carcinogenen KW-stoffe ( ) (diese nach
Literatur) sind weitgehend analog; inakt. sind: Acenaphthenchinon (Chinone); 5-O xy-
acenaphthen (O xybenzpyrenu. Oxybenzanthraeen); 5-Nüroacenaphthen (alle Nitroderivv.);
5-Aminoacenaplithen (Aminobenzpyren u. Aminobenzanthracen) ; 5-Sulfoacenaphthen
(Sulfosäuren); Telrabromacenaphthen (Tribrombenzpyren); Acenaphthen-5-carbonsäure
(Carboixsäuren). 5-Bromacenaphthen-, Monochlormethylbenzanthracen sind aktiv; A ce-
naphthenem (sehr schwach akt.): Analoge nicht untersucht. Von den einander ent
sprechenden Derivv. des Naphthalins u. der carcinogenen KW-stoffe sind aktiv:
Acenaphthen (Cholanthren), 1-Methylnaphthalin (5-Methylbenzanthracen), 2-Methyl-
naphthalin inakt. (6-Methylbenzanthracen sehr schwach akt.), 1,8-Dimethylnaplithalin
nicht untersucht (5,10-Dimethylanthracen akt.). Die auffallende Analogie der Wir
kungen wird dadurch erklärt, daß das Acenaphthen u. die untersuchten Naphthalin-
derivv. als Teil des Mol. des carcinogenen Cholanthrens bzw. der entsprechenden
carcinogenen KW-stoffe anzusehen sind u. in der Pflanze die gleichen schweren
Störungen des Stoffwechsels sowie der Zell- u. Kernteilungsprozesse bewirken, die von
der Wrkg. der höheren Ringhomologen auf tier. Gewebe bekannt sind. Weitere Unters,
dieser Analogie könnte zur Krebsforschung beitragen. (Bhoxiimiiji [Bioehimia] 4. 470
bis 82. 1939. Akad. d. Wiss. UdSSR, Inst. f. Genetik.) K arl Meyer.
Charles Anderson und Camille Disdier, Beitrag zum Studium der serologischen
Diagnostizierung des Krebses nach der Methode von Roffo. Bei der Nachprüfung des
ROFFOschen Ca-Nachw. finden Vff., daß bei 226 malignen Tumorfällen die Rk. nur
1882 E s. E n z y m o l o g i e . Gärung. 1940. II.
bei 38 positiv ausfällt, bei 100 gutartigen Tumoren 27 positive Resultate zu finden
sind. Vff. untersuchen die Rk. dann bei anderen Erkrankungen, wie Typhus u. Malaria,
u. bei Fällen mit positiver Wassermann-Kahn-Heeht. In keinem der Fälle werden
eindeutige Ergebnisse erzielt. (Areh. Inst. Pasteur Tunis 28. 269— 71. 1939.) OESTERL.
B en jam in H arrow , T e x tb o o k o f bioch em istry . 2nd e d ., rev . P h ila d elp h ia : Saundet's. 1940.
(439 S .) 3-75 S-
[Ukrain.] A . W . Palladin, B . M. K old ajew und B. X. Goldstein, P ra ktiku m der biologischen
C hem ie. 2. erg. A u fl. K ie w : G ossm edisdat U S S B . 1940. (192 S .) 5.5 0 R b l.
E s. Enzymologie. Gärung.
Kurt P. Jacobsohn, Manoel Soares und Joäo Tapadinhas, Untersuchungen
über die Aconitasen. Die von denVff. (C .1940.I. 3798 u. früheren Arbeiten) aufgefundenen
Aconitasen katalysieren folgende R kk.:
Hs-C-COÖH H -C -C O O H H O H -C -C O O H
I HjO v n H.0 „ I
H O-C -C O O H ZT ----------- v C-COOH x v H -C -C O O H
l ß-Aconitase i a- Aconitase \
I I ,. C-COOH H ,C-COOH Ha- C-COOH
Citronensäure Aconitsäure Isoeitronensäure
Eine Trennung der beiden Aconitasen -wurde nicht erzielt. Jedoch wurde die
Existenz zweier verschied. Enzyme durch kinet. Messungen wahrscheinlich gemacht.
(Bull. Soc. Chim. biol. 22.48— 59. Jan./Febr. 1940. Lissabon, Inst. Roeha Cabral.) H e s s e .
Antonio Risi, Erstmalige biologische Untersuchungen über die hypoglykanische
Wirkung der Oxydase von Cynara scolymus L. Vf. war es gelungen, die Diastase der
Artischocke zu isolieren. Dieses als Oxydase anzusprechende, wasserlösl. Ferment
wirkt sowohl bei n. Kaninchen u. Hunden, wie bei pankreaslosen Hunden oder Tieren
mit alimentärer oder adrenalin. Hyperglykämie blutzuckersenkend. Die Wrkg. wird
unabhängig von der Art der Darreichung erzielt. Dabei wurde ein hypoglykäm. Schock
oder sek. Erscheinungen nicht beobachtet. Der hypoglykäm. Quotient wird gesteigert,
wenn man das Präp. in Pufferlsgg., bes. in Phosphatpuffer bei p^ = 7,4, anwendet,
ebenso bei Einverleibung in Ggw. von Eosin u. Belichtung des Tieres mit Sonnenlicht
für 1 Stunde. Ähnlich sensibilisierend wirkt Cholesterin. Wird das Ferment jedoch
bei 80— 90° inaktiviert, bleibt auch im biol. Vers. die hypoglykäm. Wrkg. aus. Die
jo kg Tiergewicht verabreichte Fermentmenge ist der hypoglykäm. Wrkg. nicht pro
portional. (Arch. int. Pharmacodynam. Theräp. 61. 428— 46. 1939. Neapel, Univ.,
Pharmakolog. Inst.) GEHRKE.
Shiu Sato, Eine Veränderung des Diastasegehalts von Kaninchenham nach A n
wendung von Morphinum hydrochloricum. Ein Beitrag zum repressiven sekretorischen
Zentrum der äußeren Sekretion des Pankreas. Nach subcutaner Morphinzufuhr wurde
eine sehr deutliche Abnahme der Diastase im Harn festgestellt. Es wird demnach an
genommen, daß das genannte Zentrum wahrscheinlich im Gehirn (Cerebrilm) liegt.
(Tohoku J. exp. Med. 38. 205— 09. 5/5. 1940. Scndai, Univ., Dep. Ped. [Orig.:
engl.]) Sch w a i b o l d .
Hideo Ninomiya, Beitrag zur Kenntnis der Speichelamylase. I. Mitt. über die
Globulinnatur der Speichelamylase. Speichelamylase ist in salzfreiem Zustand unwirksam.
Mit dem Verlust der Wirksamkeit bei Dialyse geht ein Auftreten von Ndd. einher.
Diese lösen sich beim Zusatz von Salzen, 'wobei die amylolyt. Wrkg. wieder auftritt.
Diese bekannten Tatsachen werden durch folgende Beobachtungen erweitert. Die Ndd.
von dialysiertem Speichel zeigen amylolyt. Wrkg., wogegen die Filtrate frei von dieser
Wrkg. sind. Bei Zusatz von gesätt. Ammonsulfatlsg. zu Speichel zeigt nur die Globulin
fraktion, nicht aber die Albuminfraktion amylolyt. Wirkung. Die größte Aktivierung
erfährt Spcichelamylase bei Zusatz von 0,05 Mol. NaCl zum Speichel. Bei dieser Salz
menge ist die Löslichkeit der Speichelamylase am größten. — Spcichelamylase wirkt
zwischen pH = 4,0 u. 10,0, u. zwar optimal bei pn = 6,8; der isoelektr. Punkt liegt bei
Ph = 4,0. — Bei Dialyse von gereinigter Takadiastase, wclche durch Chlorid nicht akti
viert wird, wird ein Auftreten von Ndd. nicht beobachtet. (J. Biochemistry 31. 69— 78.
Jan. 1940. Hukuoka, Kyusyu-Univ. [Orig.: dtsch.]) H esse.
Egon Schlottke, D ie Änderung der Fermentstärke im Karpfendarm während der
Verdauung. Einsömmerige Karpfen wurden in verschied. Stadien der Verdauung
getötet. Aus der Schleimhaut sowie dem Inhalt des vorderen erweiterten Darm-
absehnittes (des Magendarmes) u. ebenso des restlichen Darmabschnittes (des Dünn
darmes) hergestellte Glyccrinextrakte wurden auf Proteinase, Aminopolypeptidase,
Dipeptidase, Am ylase u. Lipase untersucht. Maltase und Lichenase sind im Karpfen
darm so schwach wirksam, daß sie meist nicht einwandfrei nachweisbar sind. —
1940. II. E3. M ik r o b io lo g ie . B a k t e r io lo g ie . I m m u n o lo g ie . 1883
.18 C-Atome enthält. Vff. sehen in der Kombination dieser Eigg. den Grund für die
inaktivierende Wrkg., welche sie auf eine mehr oder weniger spezif. Adsorption der Seife
durch das Virus zurückführen. Verss., akt. Virus aus den inakt. Mischungen durch Ph-
Erniedrigung, Verdünnung oder durch Zugeben von CäCU-Lsg. wieder in Freiheit zu
setzen, blieben erfolglos. Obwohl durch die Behandlung mit Ölsäure die Virusaktivität
vollständig vernichtet wird, bleiben die serolog. Eigg. unverändert erhalten, so daß der
Komplex aus Virus u. Seife zur Immunisierung herangezogen werden kann. (J. exp.
Medicine 71. 661— 81. 1/5. 1940. New York, Univ., Coll. of Medicine, Dop. of Bacterio-
logy.) L y n e n .'
A. Weidinger, D ie röntgenographisdie Untersuchung des Tabakmosaikvirus. An
Hand neuerer Literaturangaben schließt Vf., daß die Viruskrystalle keine dreidimensionale,
sondern nur zweidimensionale, im Querschnitt auftretende Gitteranordnung besitzen,
i\. somit zu den fl. zweidimensionalen Krystallen gehören (Mesophase nach FRIEDEL
oder krystallin. fl. Zustandsform nach VORLÄNDER). Echt krystallinen Zustand be
sitzen nur die Moll., die ihrerseits in zweidimensionaler Ordnung zu den mkr. sichtbaren
„eigentlichen1* Krystallen aneinander gefügt sind. (Chem. Weekbl. 37. 418— 22.
10/8., 1940. Amsterdam, Univ.) ' Gr oszfeld .
W . L. Ryshkow und W . A. Smirnowa, Über den Gehalt an Tabahmosaihiirus in
Plastiden der Tomaten. Plastide der an Tabakmosaik erkrankten Tomaten enthalten
Virus in ziemlich hoher Konzentration. Die aus den Zellen isolierten Plastide adsorbieren
jedoch bei pn = 4,6 bzw. 7,6 kein Virus. Dem Anschein nach, verbindet sich das
letztere mit Plastiden inihren frühen Entw.-Stadien. (MiiKpoöiroJiorHÄ [Microbiol.] 9.
178— 80. 1940. Moskau, Mikrobiol. Inst. d. Akad. d. Wiss. SSSR.) G o r d ie n k
W . A . Smirnowa, D ie Abhängigkeit des Titers des Tabakmosaikvirus von den Er-
nährungsbedingungen der Pflanze. Bei den unter Mangel an P gewachsenen Tomaten
stellte sich der Titer des Virus gleich dem bei den unter n. Ernährungsbedingungen
gewachsenen Tomaten, bzw. war er sogar höher als der letztere; dasselbe bezieht sich
auch auf die unter Mangel an N gewachsenen Tomaten.“ Trotz der hohen Virusanhäufung
trat die' Erkrankung bei den unter Mangel an P gewachsenen Tomaten nur schwach in
Erscheinung auf. Die unter Überschuß an N gewachsenen Tabakpflanzen häuften mehr
Virus an als die unter Mangel an N gewachsenen. (MiiKpoöuo-ioriifl: [Microbiol.] 9.
182— 87. 1940. Moskau, Mikrobiol. Inst. d. Akad. d. Wiss. SSSR.) G o r d ie n k
Vorgängen die Hycfratur der Pflanzen eine Rollo. (Z. ges. Naturwiss. 6. 197— 98.
Juli/Aug. 1940. München, Univ.) L in s e r .
* K . Weißenböck und M. Neubauer, Vilamin-C-Bildung ergrünender eliolierter
Pflanzen. Das Ergrünen etiolierter Pflanzen unter dem Lieht von Hg-Dampflampen
bedingt keine Steigerung des Geh. an Vitamin C, vielmehr waren alle ergrünten Pflanzen
ärmer an Vitamin C als die etioliert gebliebenen, rasch ergrünte ärmer als nicht-
ergrünte, aber belichtete Objekte. Etiolierte Keimlinge enthalten nur etwa 1/3 der in
n. grün herangewachsenen Pflänzchen vorhandenen Vitamin-C-Menge; in Freiland
gewachsene Pflänzchen zeigten den höchsten Gehalt. In Nährlsg. gewachsene Exemplare
zeigten geringeren Vitamin.C-Geh. als solche, die in Gartenerde gezogen worden'waren.
(Botanisches Arch. 41. 93— 112. 1940. Graz, Univ., Pflanzenphysiol. Inst.) L i n s e r .
T. C. Broyer und R . Overstreet, Kationenaustausch in Pflanzenvmrzdn in B e
ziehung zu Stoffwechselfaktoren. (Amer. J. Bot. 27. 425— 30. Juni 1940. Berkeley,
Cal., Univ.) L in s e r .
Franklin E. Allison, C. A . Ludwig, Sam R. Hoover und F. W . Minor, B io
chemische Untersuchungen über Stichstoffbindung. I. Begrenzte Sauerstoffversorgung
innerhalb der Knöllchen. Die Atmungsgröße von Wurzelknöllchen steigt mit steigendem
0 2-Geh. der umgebenden Atmosphäre an. Die Ço2-Wcrtc schwanken zwischen 0,62
U. 6,25, um das Mittel 2,2 (in Luft). In reinem 0 2 sind sie 2,4-mal so groß. Die
Atmungsquotienten steigen mit steigender Knöllchengröße u. mit fallendem 0 2-Gelialt.
Zusatz von Glucose steigert die (?o2-Werte in Luft um 12, in 0 2um 14% . Das Knöllchen-
innere befindet sich unter anaeroben oder fast anaeroben Verhältnissen; auch unter
natürlichen Verhältnissen ist die 0 2-Versorgung im Knöllcheninneren mangelhaft.
Die Knöllchen verschied. Arten verhalten sieh gleichartig u. zeigen keine größeren
Abweichungen als die individuellen Unterschiede innerhalb ein u. derselben Art.
(Bot. Gaz. 101. 513— 33. März 1940. Washington, D. C., U. S. Dep. of Agric.) L i n s e r .
Franklin E. Allison, C. A . Ludwig, F. W . Minor und Sam R . Hoover, B io
chemische Untersuchmigen über Stickstoff bindung. II. Vergleich der Atmung von Knöllchen
und Wurzdn, einschließlich Niclitleguminosenwurzeln. (Vgl. vorst. Ref.) Knöllchen
freie Leguminosenwurzeln u. Nichtleguminosenwurzeln zeigten unter gleichen Ver
hältnissen <2o2-Werte um 2,2 u. unterschieden sich auch bei verschied. Arten, sofern
die Wurzeln in Alter, Größe u. Zustand ähnlich waren, nur wenig voneinander. Die
Atmungsquotienten waren meist etwas kleiner als 1,0. Die Atmungsgröße je g Trocken
substanz war bei Wurzeln in 0 2 nicht größer als in Luft, bei Knöllchen jedoch mehr als
zweimal so groß in 0 2 als in Luft. Glucose steigert die <2o2-Werte von Wurzeln um
40% , von Knöllchen nur um 14% . Die Atmungsgrößen, bezogen auf gleiche N-Mengen,
waren bei Wurzeln in Luft 3— 4-mal so groß als bei Knöllchen; auch in 0 2 waren sie
bei Wurzeln etwa doppelt so hoch wie bei Knöllchen. Die Knöllchenbakterien ver
brauchen eine nur sehr geringe Menge von den in der Pflanze gebildeten Kohlen
hydraten. (Bot. Gaz. 101. 534— 49. März 1940.) L in s e r .
Paul R. Burkholder und Ilda McVeigh, Wachstum und Differenzierung von M ais
in Beziehung zur StickstoffemäJirung. Alle Hybriden bildeten bei guter N-Versorgung
mehr Trockensubstanz als eine oder beide elterlichen Linien. Die Sproßspitzen ent
wickelten sich besser u. schneller als bei den Eltern, u. zwar in direkter Abhängigkeit
von der N-Versorgung. Stengeldurchmesser u. Größe sowohl als auch Zahl der Paren
chymzellen stiegen mit steigenden N-Gaben an: Zwischen den Logarithmen der Zell
größe u. jenen des Stengeldurchmessers besteht eine geradlinige Beziehung. Die Gefäß
bündel waren um so zahlreicher u. enthielten um so besser differenzierte Elemente,
je größer der Stengeldurchmesser war. Größe u. Differenzierung der Zellen des Xylens
u. des Phloems sind der Höhe der N-Ernährung direkt proportional. (Amer. J. Bot. 27.
414— 24. Juni 1940. Columbia, Mo., Univ.) L in s e r .
Marc Simonet und Félicie Armenzoni, Anomalien bei der Kernteilung unter dem
Einfluß von Jodderivaten cyclischer Kohlenwasserstoffe. Monojodbenzol u. l'-a-Jod-
naphtlmlin wurden gasförmig auf keimendo Samen von Weizen u. Lein einwirken ge
lassen. Es wurde Wachstumshemmung neben gleichzeitig (vom 3. Tage an) auftretenden
morpholog. Abnormalitäten festgestellt. Bei Weizen lassen sich nach Wrkg. von Jodo-
benzol am 3. Tage viele mehrkernige Zellen erkennen, während sich die Bldg. von Zell
wänden gehemmt zeigt. Bei Lein worden außerdem binucleale Kerno beobachtet.
l'-a-Jodnaplithalin blockiert die Kernteilungen im Stadium der Pseudometaphase u.
läßt bei Weizen große, gelappt deformierte Kerne u. Nucleolen entstehen. Bei Lein war
keine solche Wrkg. feststellbar. Die Wirkungen des Monojodbenzols ähneln denen des
Paradichlorbenzols, jene des l'-a-Jodnaphthalins mehr jenen des Acenaphthens (Col-
chicintyp). (C. R. hebd. Séances Acad. Sei. 209. 354— 56. 7/8. 1939.) L in s e r .
1940. II. E 6. T i e r c h e m i e u n d - p h y s i o l o g i e . 1887
Eberhard Krüger, Untersuchungen über den Einfluß von Elektrolyten und Nicht
elektrolyten au f die Sporangimkeimung und die Differenzierung der Zoosporen bei Phyto
phthora infestans. Reines W . ist für die Differenzierung des Sporangienplasmas zu
Zoosporen am günstigsten; keinerlei Zugabe organ, oder anorgan. Substanzen ver
mochte die Zoosporenbldg. zu fördern. Von bestimmten Konzz. ab wirkten alle Zusätze
hemmend; dabei gilt folgende Reihe: K , Na < Rb, Cs, Li; Ca, Sr, Mg < B a; Fe,
Zn < Ag < Pb < Cu. Bei der 5-fachen (Alkalien) bis 10-fachen (Erdalkalien) Konz,
derjenigen Konzz., bei denen keine Zoosporenentw. mehr stattfand, liegen die Maximal-
konzz., bei denen noch Keimschlauchentw. erfolgte. Unter dem Einfl. der Ionen wurde
die Bereitschaft zur Zoosporenbldg. durch Bereitschaft zur Keimschlauchbldg. ersetzt,
eine Umstimmung, die bei Anwendung von Li u. Ba ausblieb. Der Umstimmungs
effekt des K wurde durch SO,,, Cl, NO.,, Br, SCN oder J nicht aufgehoben. Die Wrkg.-
Reihen der Anionen für Zoosporendifferenzierung u. Keimschlauchbldg. zeigten weit
gehende Übereinstimmung. Zur Sistierung der Zoosporenbldg. waren nötig: bei Glucose,
Saccharose, Maltose 1 Mol, Lactose u. Fructose 0,5 Mol ; Alkohole 2 Mol. Für die
Eindringungsgeschwindigkeit in das Sporangienplasma ergaben sich folgende Reihen:
K , Na < Li, Ca, Sr, Mg; SO,„ Br < N 0 3 < J, CI; Saccharose < Glucose; Glycerin <
Glykol < Äthylalkohol. Bei den Alkoholen ergab sich die gleiche Reihe für die die
Keimschlauchbldg. fördernde Wirkung. Harnstoff wirkte dabei ähnlich wie Glykol.
Mit der Steigerung der Zoosporenentw. war eine Erhöhung der Entquellungsfähigkeit
des Plasmas u. eine geringere Neigung zur Keimschlauchbldg. verbunden. Da die krit.
Konz.-Bereiche der Schwermetallsalze eng beisammen liegen, ist es vielleicht möglich,
das Cu bei der prakt. Bekämpfung der Laubfäule durch andere Schwermetalle zu
ersetzen. (Arb. biol. Reichsanst. Land- u. Forstwirtsch. Berlin-Dahlem 23. 51— 95.
1940. Berlin-Dahlem, Biol. Reichsanstalt.) L in s e r .
Gr. Meyer, Zellphysiologische und anatomische Untersuchungen über die Reaktion
der Kartoffelknolle au f den A ngriff der Phytophthora infestans bei Sorten verschiedener
Resistenz. Anfällige Knollen zeigen bei 19° erst am 3. Tage nach der Infektion die ersten
Verfallserscheinungen (partielle Membranänderung), zu denen später weitere treten
(Kernvergrößerung, vereinzelt Korrosion der Stärkekörner, allmähliche Plasmaverände
rungen, Aufhebung der Plasmolysierbarkeit u. a. m.), bis endlich als Endprod. dieser
Umwandlungsprozesse tiefbraun gefärbte Oxydationsprodd. von Verbb. mit Gerbstoff
charakter gebildet werden, die in W ., Säuren u. Alkalien unlösl. sind u. Plasma u. Mem
branen vollkommen infiltrieren. Das Cellulosegerüst der Zellwände bleibt hierbei un
verändert. Von den Resistenten wird das Endstadium früher erreicht; grundsätzliche
Unterschiede zwischen den Rkk. anfälliger u. resistenter Sorten dürften nicht bestehen.
Bei den Resistenten werden offenbar einige Phasen, die bei den Anfälligen noch im
Lebendzustand durchlaufen werden, übersprungen. Je schneller die „braune Substanz“
entsteht, desto stärker werden die Parasiten gehemmt; daher kommt der Pilz auf
resistenten Knollen nicht mehr zur Fructifikation. Die Zellen der Resistenten besitzen
wahrscheinlich höhere Empfindlichkeit gegenüber Stoffweehselprodd. des Pilzes u.
reagieren deshalb schon, ohne mit dem Parasiten in direktem Kontakt gelangt zu sein,
so daß zwischen gesundem u. krankem Gewebe eine „Barriere“ entsteht, die der Pilz
nicht mehr überwinden kann. (Arb. biol. Reichsanst. Land- u. Forstwirtsch. Berlin-
Dahlem 23. 97— 132. 1940. Berlin-Dahlem, Biol. Reichsanstalt.) L in s e r .
R. A. Olson und H. G. duBuy, Faktoren, die die Protoplasmaströmung der Hafer-
coleoptile beeinflussen. Mit einer App., die halbseitige Dunkelfeldbeleuehtung u. Film
aufnahme ermöglicht, wurde die Plasmaströmung in Hafercoleoptilon gemessen. A.
erhöhte die Geschwindigkeit nicht u. hemmte sie erst in höheren Konzz. (10 bis
32 g/1). Zwischen 0,001— 10 rng/1 bewirkte Heteroauxin keine Erhöhung der Strömungs
geschwindigkeit, bei stärkerer Konz, hemmte es sie. 2— 4-Dinitrophenol wirkte toxisch.
Methylenblau wirkte zwischen 10-5 - u. 10~2-mol. nicht stimulierend, bei stärkeren
Konzz. hemmte es. KCN verminderte selbst in Konzz. von Vioo’ 11- die Strömungs-
geschwindigkeit nur auf 50% - (Amer. J. Bot. 27. 392— 101. Juni 1940. College Park,
Md., Univ.) L in s e r .
da sie die Krankheit stark abkürzt. (Argomenti Farmacoterap. 7. 1— 16. 1939. Cagliari,
Univ., Hautklinik.) Ge h r k e .
Anna R. Spiegelman, Einfluß östrogener Stoffe au f den Insulinbedarf des D ia
betikers. Vorss. an 9 diabet. Frauen übor 1 Jahr ergaben, daß durch Zufuhr östrogener
Wirkstoffe (4 Monate lang 2-mal wöchentlich 10 000 i. E. intramuskulär) dio zur Auf
rechterhaltung eines maximalen Zuckerwertes im Harn (weniger als 20 g in 24 Stdn.)
notwendige Insulinmenge um 35— 45% gesenkt wurde. (Proc. Soc. exp. Biol. Med. 43.
307— 08. Febr. 1940. Staton Island, N. Y ., Sea View Hosp.) U. W e s t p h a l .
Elise Sanders, Progestin bei habituellem Abort. Nach einem Fehlergebnis wurde
durch geeignete Behandlung mit Progestin u. Progestoral Abortus vermieden. In
2 weiteren Fällen wurde zu Beginn der Gravidität durch Progestineinspritzungen ein
gestörtes psycli. Gleichgewicht wiederhergestellt. (Nederl. Tijdsclir. Geneeskunde 84.
2823— 26. 27/7. 1940. Amsterdam.) Groszfeld.
Thaies Martins und José R . Valle, D ie endokrine Steuerung der Motilität der
männlichen accessorischen Sexualorgane. (Vgl. C. 1 9 4 0 .1. 74.) Die isolierten sek. Sexual
organe verschied, vorbehandelter männlicher Ratten (kastriert, bzw. n., bzw. mit
Hormon gespritzt) werden in LoCKE-Lsg. auf ihre Longitudinalkontraktionen ge
prüft, die sich nach der Zuführung gewisser chem. Reize (Alkaloide, Chemikalien)
einstellten u. sich bei der Aufbewahrung der Organe im Kühlschrank sogar über
mehrere Tage hinweg noch hervorrufen lassen. Die Unterschiede, die sich zwischen
der Rk.-Fähigkeit von n. u. Kastratenorganen zeigen, verschwinden, sobald die
Spendertiere (Kastraten) mit männlichem Sexualhormon vorbohandelt werden; das
weibliche östradiolbenzoat vermag sogar übernormale Empfindlichkeit hervorzurufen.
Zusammenfassend meinen die Autoren, daß die männlichen Wirkstoffe allg. auf die
glatte Muskulatur der Organe einen hemmenden Einfl. ausüben, während Östradiol
benzoat den entgegengesetzten Einfl. hat. (Endocrinology 25. 80— 90. Juli 1939.
Säo Paolo, Brasilien, Inst. Butantan, Dcp. of Physiopathology.) H. DANNENBAUM.
Manno Mannozzi-Torini, Versuche zur Abtrennung des Diffusionsfaktors aus
Hodenextrakten durch Adsorption. Aus der durch Extraktion von Hodenpulver mit
physiol. Lsg. gewonnenen Fl. läßt sich der Diffusionsfaktor an Tierkohle adsorbieren,
am besten bei neutraler Reaktion. Ans dem Adsorbat ist er wieder eluierbar, am besten
mit Pufferlsgg. von pH = 5. Die geeignetste Kohlemenge beträgt 0,8 g Carbo animale
M e r c k auf 10 ccm der verwendeten Stammlsg., wobei man die Lsg. etwa 10 Stdn. im
Eissehrank mit der Kohle auf bewahrt. Zur Elution benötigt man etwa 5 Min. bei Ver
wendung einer der Menge der Stammlsg. gleichen Menge Elutionsflüssigkeit. Das so er
haltene Eluat ist sehr wirksam, enthält nur 3 mg N je 100 ccm u. gibt nur schwache
Eiweißreaktionen. Nimmt man die Elution alkal. vor, so wird ein Stoff mit eluiert,
der die Diffusionswrkg. des Eluates hemmt. (Arch. Scienze biol. 25. 473— 86. Okt. 1939.
Modena, Univ., Inst. f. allg. Pathologie.) Geh rke.
Tullio Giuîfré, Expcrimenlalunlersuchung über die Veränderung der Diffusion
des Hodenextraktes bei Tieren mit Brandwunden. Verss. an Kaninchen. An der ent
haarten Rückenhaut wurden durch Eintauchen in W . von 75— 80° Brandwunden
gesetzt. Ein Extrakt aus Kalbshodenpulver wurde unter Zusatz von chines. Tusche
intradermal injiziert u. die Größe des Farbfleckes nach 24 Stdn. gemessen. Die Diffusion
war an den verbrannten Hautstellen gehemmt, wahrscheinlich durch die dort auf
tretenden Entzündungserscheinungen; an den der Brandwunde ontfernt liegenden
Hautstellen wurde eine Diffusionssteigerung beobachtet, die als Folge des durch die
Verbrennung verursachten allg. anaphylakt. Zustandes gedeutet wird. (Boll. Ist.
sieroterap. milanese 18. 517— 26. 1939. Palermo, Univ., Allg. Chirurg. Klinik.) G e h r k e .
S. Gothié und R. Moricard, Biometrische Untersuchung über die Entwicklung
der Testes nach Injektion von Gonadotropin aus Serum bei der liypophysektomierten Ratte.
Die Entw. der Testes nach Injektion gonadotroper Extrakte aus Serum u. Hypo
physenvorderlappen wird bei der hypophysenlosen Ratte verfolgt. Der Quotient
Hodengewicht/(Körpergewicht bei der Hypophyscktomie) ändert sich linear mit der
Dosis des angewandten Gonadotropins. (C. R. Séances Soc. Biol. Filiales Associées
131. 1212— 13. 1939. Paris, École des Hautes Études, Labor, de la Chimique gynécolog.
de la Fac. de méd.) W AD EH N .
Mitsuo Aisawa, Über den E influß des Hypophysenvorderlappens auf die Gewebs
atmung, speziell über die Beeinflußbarkeit dieses Einflusses durch verschiedene Pharmaca.
I. Mitt. Über d m Einfluß von Luminalnatrium, Strychninum nitricum, schwefelsaurem
Magnesium und Chloralhydrat. Männliche Ratten erhielten 10 Tage lang die genannten
Wirkstoffe in Dosen von 0,01 g (Luminalnatrium) bis 0,05 g (MgSÖ4) subcutan injiziert,
u. während des 6.— 8. Tages eine Serie thyreotropes Hormon. Die Gewebsatmung wurde
•an Schnitten von Leber, Milz, Niere u. Schilddrüse ermittelt u. mit der von Kontrollen,
X X I I . 2. 123
1890 E 6. T i e r c h e m i e u n d - p h y s i o l o g i e . 1940. II.
die nur thyreotropes Hormon erhalten hatten, verglichen. Luminalnatrium wirkte stets
senkend auf den 0 2-Verbrauch, Strychnin hatto keinen wesentlichen Einfl., M gS04 senkte
die Atmung von Leber, Niere u. Schilddrüse u. Chlorhydrat bewirkte das gleiche bei
Leber u. Schilddrüse. (Folia endocrin. japon. 15. 10— 11. 1939. Kioto, Univ., I. med.
Klin. [nach dtsch Ausz. ref.]) W adehn.
Mitsuo Aisawa, Über den Einfluß des IIypöphysen Vorderlappens auf die Gewebs
atmung, speziell über die Beeinflußbarkeit dieses Einflusses durch verschiedene Pharmaca.
II. Mitt. Uber den E influß von Ergotamin, Yohimbin, Eserin und Atropin. (Vgl. vorst.
Ref.) In einer ähnlichen Vers.-Anordnung, wie in der vorigen Mitt., wurde festgestellt,
daß Gynergen die Atmung sehr ausgesprochen senkt. Yohimbin u. Eserin hemmen
ebenfalls, wenn auch nicht so deutlich. Atropin hatte unter den geschilderten Be
dingungen keinen nennenswerten Einfluß. (Folia endocrin. japon. 15. 12— 13. 1939
[nach dtsch. Ausz. ref.].) W ADEH N.
R. Moricard und S. Gothié, Hormonale Auslösung der M eiose durch Injektion
gonadolroper Hormonzubereitungen aus Serum und aus Hypophysenvorderlappen. Die
Injektion von gonadotropem Hormon aus Stutenseru.ru hatte auf 4 von 9 hypopliysek-
tomierten Ratten gar keine Einw. auf die Spermatogenese. Bei den 5 anderen kam es zum
Wiederauftreten der 1. u. 2. mitot. Teilung u. zur Bldg. von Spermatiden. Niemals
aber wurden Spermatozoiden gebildet. Die interstitiellen Zellen hingegen wiesen eine
starke Größenzunahme im Cytoplasma u. Kern auf. — Bei 2 mit gonadotropem Hormon
aus dem Vorderlappen behandelten hypophysektomierten Ratten kam es hingegen zur
echten Spermatogenese. Die interstitiellen Zellen wurden nicht beeinflußt. (C. R. Séan
ces Soc. Biol. Filiales Associées 131. 1214— 16. 1939. Paris, Fac. de méd., Labor,
de la Clin, gynéeol. et École pratique des Hautes Etudes, Labor de cytologie.) W a d e h n .
H. Silvette und s. W . Britton, Eine Theorie über den E influß von Nebennieren
rinde und Hypophysenhinterlappen au f die Niere. Am n. u. adrenalektomierten Opossum
wird der Einfluß von Nebennierenrindenextrakt u. Hypophysenhinterlappenextrakt
auf Harnmenge u. Konz, von Chloriden u. Harnstoff im Urin untersucht. Das Neben
nierenrindenhormon wirkte im Sinne einer starken Fl.-Ausscheidung mit relativ geringer
Konz, an Chlorid u. Harnstoff, u. damit entgegen dem antidiuret. Prinzip des Hypo-
physenhinterlappcns. Es wird die Theorie eines physiol. Antagonismus zwischen den
Prinzipien der Nebennierenrinde u. des Hypophysenliinterlappens in Hinsicht auf
die Harnausscheidung erörtert u. als Erklärung einer Reihe von Befunden der Literatur
angenommen. (Science [New York] [N. S.] 88. 150— 51. Virginia, Univ., Medical
School, Physiol. Labor.) U. W E S T P H A L .
G. S. Vatzadze, B. Ph. Antelidze und A . N. Bakouradze, D ie Wirkung von
Pituitrin au f die Urinexkretion. Isolierte Froschherzen wurden in 68 Verss. mit
BROEMSERscher L sg. (R iN G E R -L sg. mit 0,1 °/0 NaHC03, Phosphatpuffer u. 0,07°/o Glu
cose) in mehreren Serien unter Zugabe von Pituitrin P (Moskauer Präp., Konz. 1: 2000
bis 1: 1000000) durch Aorta u. Vena Portae perfundiert. In allen Fällen konnte ein
schnell auftretendes Absinken von Harnmenge u. NaCl-Konz. beobachtet werden,
was sich auch nach Ausschaltung der Tubuli durch Sublimatvergiftung nicht änderte.
Vff. kommen zum Ergebnis, daß die Pituitrinperfusion einen hemmenden Einfl. auf die
Harnexkretion der isolierten Froschniere, möglicherweise durch Einw. auf das
glomäruläre Epithel ausübt. (Bull. Biol. Méd. exp. URSS 6- 423— 26. Tbilissi, Medizin.
Inst.) R ohrbach.
E. C. Kendall, D ie Funktion der Nebennierenrinde. Zusammenfossender Bericht
über die Funktion der einzelnen isolierten Verbb. u. Fraktionen der Nebennierenrinde.
Vf. betont, daß die vielseitigen Funktionen der Nebennierenrinde nicht auf ein einziges
Hormon zurückgeführt werden können, sondern daß jedes der isolierten Hormone eine
spezif. Wrkg. ausübt. So beeinflußt Corticosteron u. seine Deriw. (Sauerstoff an Cn )
in erster Linie den Kohlenhydratstoffwechsel, u. kann vor allem im INGLE-Test nach
gewiesen werden ; Desoxyeorticosteron dagegen ist für die Aufrechterhaltung des Elek-
trolytgleichgewichtes zwischen den Säften u. Geweben, das amorphe Konzentrat für
die n. Nierenfunktion entscheidend. Infolgedessen ist jeder Test krit. zu betrachten,
da die.einzelnen Funktionen auf die verschied. Wirkstoffe verschied, ansprechen. Im
Wachstumstest verhalten sich die einzelnen Verbb. sogar gegensätzlich, Corticosteron
u. seine Derivv. hemmen das Wachstum, während Desoxycorticosteron u. die amorphe
Fraktion das n. Wachstum wiederherstellen, ja sogar beschleunigen. Somit muß dieser
Test für die Auswertung eines Gesamtextraktes gänzlich ungeeignet sein. Diese Er
kenntnisse sind auch für den Erfolg einer Substitutionstherapie von entscheidender Be
deutung. (Proc. Staff Meet. Mayo Clin. 15. 297— 304. 8/5. 1940.) Brock .
I. I. Kotliarov, D ie hemmende Wirkung der Nebennierenrinde au f die proteolytische
und amylolytische Aktivität der Leber. Verss. mit der Leber suprarenektomierter Katzen
1940. II. E 6. TIERCHEJIIE UND -PHYSIOLOGIE. 1891
Gesetzmäßigkeit wie bei den Verss. in, vitro beobachtet. (<I>ii3uojroni'iecKini ÏKypuaj
CCCP. [J. Physiol. USSR] 27. 239— 43. 1939. Moskau, I. Med. Inst.) K lever.
A . S. Gassanow, S. M. Tuajew und A. S. Gleser, D ie Chloride, des Blutes bei
Anwendung von Kohlenstofftelrachlorid. Bei 48 Ankylostomosefällen wurde vor u. nach
der CCl4-Zufuhr (3 ccm CC14 u. nach 5 Min. 30 g Na2S 0 4) der Blut-Cl-Geli. bestimmt,
der vermutlich infolge teilweiser Resorption in allen Fällen nach einmaliger CCI,,-Gabe
erhöht war. (A3ep6airÄ?KaHCKi[ft MeaumniCKiiii >I<ypnaji [Mediz. J. Aserbaidshan] 1938.
Nr. 4. 119— 21. Aserbaidschan, Trop. Inst.) R ohrbach.
K . S. Kossjakow, Über die exogene und endogene Metliämoglobinbildung. Die
vergleichenden Ünterss. von gut Methämoglobin (MHb.) bildenden Tieren (Katzen u.
Hunden) u. schlecht MHb. bildenden Tieren (Kaninchen) zeigte, daß letztere sich durch
einen größeren Geh. an reduzierenden Substanzen im Blut, eine größere Permeabilität
der Erythrocyten für Glucose, höhere glykolyt. Aktivität der Erythroeyten u, ein
höheres Oxydored.-Potential des Blutes im Vgl. zu ersteren, auszeichnen. Es ist auf
experimentellem Wege möglich, die MHb.-Bldg. durch Einführung von Insulin zu er
höhen u. durch Glucosecinführung zu erniedrigen. Filtrate aus tier. Organen oder
aus Pflanzen (Kohl u. Kartoffel, sowie Hefe) bilden bei Kontakt mit Blut Methämo
globin. Durch Kochen der Filtrate wird bei den tier. Filtraten (aus Leber u. Muskeln)
diese Fähigkeit zerstört oder, wie bei den pflanzlichen Filtraten, erniedrigt. Eine Reihe
von Substanzen fördern die Erhöhung der methämoglobinbildenden Fähigkeit der Fil
trate, bes. wirkt in dieser Hinsicht sehr intensiv Borsäure, schwächer NaF, MnS04 u.
Vr,rj-n. NaOH-Lösung. Die Prodd. des Eiweiß-, Fett- u. Kohlenhydratstoffwechsels
(Tryptophan, Glykokoll, Acetaldehyd u. Glycerin) weisen beim Kontakt mit hämo-
lysiertem Blut in vitro die Fähigkeit auf, MHb. zu bilden. Es kann angenommen werden,
daß die MHb.-Bldg. ein kontinuierlich stattfindender physiol. Prozeß ist, der jedoch
infolge des Vorwiegens der MHb.-Red. gegenüber der MHb.-Bldg. nicht nachweisbar ist.
(BiroxuMKii [Biochimia] 4. 505— 15. 1939. Moskau, Centralinst. f. Advanced Medical
Training.) K lever.
Léon Binet, M. Marquis und R. Moynier, Versuche über die Dissoziation des
Kohlenoxydhämoglobins mit der isolierten Lunge. Es werden Verss. beschrieben, bei
denen die Dissoziation von Kohlenoxydhämoglobin (I) an der isolierten, mit I-haltigem
Blut durchströmten u. mit Luft oder 0 2 rhythm. ventilierten Lunge messend verfolgt
wird. Die Überlegenheit der 0 ..-Beatmung gegenüber der Luftbeatmung wird zahlen
mäßig festgelegt. Zufügung von 5 mg Methylenblau zu 450 ccm Blut beschleunigt
nennonswert die CO-Abspaltung aus I auch bei Luftbeatmung. (C. R. Séances
Soc.. Biol. Filiales Associées 131. 1122— 24. 1939. Paris, Fac. de méd., Chaire de
physiol.) W adehn.
P. A . Cole und F. S. Brackett, Absorptionsspektren von mikroskopischen Struk
turen. Vff. nehmen TJV-Photomikrogramme von menschlichen lebenden roten Blut-
zellon auf u. finden bei 19 verschied. Wellenlängen zwischen 4358 u. 2265 Â eine gute
Übereinstimmung mit dem UV-Absorptionsspektr. des Hämoglobins, das den haupt
sächlichsten Bestandteil für die Absorption darstellt. Hierdurch ist bewiesen, daß es
möglich ist, die AJ>sorptionseigg. von Substanzen in lebenden Zellen zu bestimmen.
(Physic. Rev. [2] 57. 1060; Bull. Amer, physic. Soc. 15. Nr. 2. 12. 1940. National
Inst, of Health.) L in k e .
M. Macheboeuf und J. Duboy, Studien zur Präeipitation der Serumalbumine und
der Lipoide, welche sie begleiten, mittels Ammonsulfat bei wechselnder pu- Vff. zeigen,
daß aus 40% ig. Ammonsulfatlsg. mit steigender pH verschied. Albuminfraktionen
erhältlich sind, u. zwar fällt bei pu = 5,2 ein sehr lipoidarmes Eiweiß, mit steigender
Acidität nimmt der Lipoidgeh. zu, derart, daß bei pn = 2,6 das Präeipitat 3 0 % Lipoid
substanz enthält. (C. R. Séances Soc. Biol. Filiales Associées 132. 272— 74.
1939.) Oe s t e r l in .
V. Hornung, Das Kochsalz im Leben von Mensch und Tier. Ausführlicher Über
sichtsbericht. (Kali, verwandte Salze Erdöl 34. 34. 21 Seiten bis 126. 1/8. 1940.
Kassel.) S c h w a ib o l d .
Peng-Cheng Hsu und William H . Adolph, Chinesischer SeUeriekohl als Ergänzung
f ü r eine Cerealiennahrung. I. Wachstum, Verdaulichkeit, Bohfaserwirkung, biologischer
Wert und Verkalkungswirkung. Mit einer Nahrung, bestehend aus einem Cerealien
gemisch u. wechselnden Zusätzen von frischem oder getrocknetem Kohl (Brassica
pekinensis) wurde bei Ratten maximales Wachstum erzielt, wenn der Kohl 15 % der
Nahrung (Trockensubstanz) ausmachte. Die Verdaulichkeit des Proteinanteiles wurde
bis zu einem Anteil des Kohls von 3 3 % nicht beeinträchtigt; der Zustand des Magen-
Darmkanals wurde nicht beeinflußt. Der biol. Wert (69) schwankte bei verschied, hohen
Zusätzen nicht erheblich. Durch die Kohlzusätze wurde die Ca-Zufulir u. -Retention
1940. II. E 0. T i e r c h e m i e tjnd - p h y s i o l o g i e . 1893
beträchtlich erhöht. (Chin. J. Physiol. 15. 275— 84. 30/C. 1940. Peiping, Univ., Dep.
Chem. [Orig.: engl.]) ScH W A IBO LD . .
Ping-Chien Chang und William H. Adolph, Chinesischer SelleriekoM. I. Kohlen-
hydrat. (Vgl. vorst. Ref.) Die Kohlenhydrate dieses Kohls wurden eingehend unter
sucht; 7 2 % des gesamten Geh. (berechnet aus der Differenz) konnten bestimmt werden.
Wenigstens 1/i des gesamten Kohlenhydratgeh. ist als verwertbar anzusehen. (Chin.
J. Physiol. 15. 285— 88. 30/6.1940.[Orig-: engl.]) ScH W AIBOLD .
* Werner Schuphan, Über den Einfluß von Standort und Düngung auf dm Pro-
vitamin-A - Oeha It der Gemüse. (Vgl. SCH EUNERT, C. 1 9 4 0 .1. 411.) Vf. begründet erneut
seine Befunde, daß bei Düngung mit Stallmist + N P K Möhren einen höheren Vitamin-A-
Geh. (Carotinbest.) aufweisen, als bei alleiniger Düngung mit Stallmist, wobei bes. auch
auf die Bedeutung der Art der Probenahme hingewiesen wird, sowie auch auf die sorten
bedingten Unterschiede des Carotingeh. (bis > 100%). (Biochem. Z. 305. 323. 6/7. 1940.
Berlin-Dahlem, Vers.- u.Forsch.-Anst. f.Gartenbau.) ScHW AIBOLD.
A . Scheunert, Vorläufige Stellungnahme zur vorstehenden Abhandlung von
W. Schwphan. (Vgl. vorst. Ref.) Vf. weist verschied. Einwände, die in vorst. referierter
Arbeit gemacht werden, zurück, u. betont die Berechtigung seiner Annahme der Ein
heitlichkeit der Vitamingehh. der verschied. Gemüsepflanzen. Auf die Bedeutung des
Tiervers. bei derartigen Unterss. wird hingewiesen. (Biochem. Z. 305. 332— 36. 6/7.
1940.) SCH W AIBOLD.
Norbert Grelet, Intraperitoneale Sklerosen, hervorgerufen durch Kontakt mit K iesel
gur bei Vitamin-A-Mangelraiten. (Vgl. CH EV ALLIE R , C. 1938. II. 4268.) Vf. konnte
keinen Einfl. des A-Mangelzustandes auf die ersten Stadien der Histogenese der durch
Kontakt mit Kieselgur gebildeten intraperitonealen Granulome feststellen. (C. R.
Séances Soc. Biol. Filiales Associées 131. 1005— 08. 1939. Paris, École prat. Hautes
Études.) _ SCHW AIBOLD.
K .-H . Wagner, Berichtigung zur Arbeit: D ie experimentelle Avitaminose A beim
Menschen. (Vgl. C. 1940. I. 3673.) Berichtigung eines Zahlenwertes u. Nachtrag eines
Kurvenbildes über Thrombocytenwerte. (Hoppe-Seyler’s Z. physiol. Chem. 265.
59. 28/6. 1940.) _ S c h w a ib o l d .
Kiyosi Sekizima, Unterschied in der Veränderung der peripheren Nerven und
Nervenendigungen zwischen experimenteller A -, B - oder G-Avitaminose. I. Mitt. Die
infolge dieser Avitaminosen bei Batten, Tauben u. Meerschweinchen aufgetretenen
u. beobachteten Veränderungen (Silberaffinität, Dicke, Verlauf usw.) werden be
schrieben. (Mitt. med. Akad. Kioto 27. 1179— 82. 1939 [nach dtsch. Ausz.
re f.].) S c h w a ib o l d .
L. F. Badger, E.Masunaga und D. W olf, Lepra: Vitamin-B^Mangel und
Rattenlepra. (Vgl. C. 1935. II. 2232.) Die Inkubationszeit von Rattenlepra erwies
sich bei Bj-Mangeltieren als deutlich verkürzt (Störung der allg. Abwehrkraft); solche
Tiero waren auch wesentlich empfindlicher gegenüber der Krankheit (Entw. der
Allgemeinerkrankung) als n. Tiere oder Vers.-Tiere mit B1-Zulagen (spezif. Folge des
Br Mangels). Ca-arm ernährte Tiere waren ebenso empfindlich wie Br arm ernährte,
verhielten sich aber bei Br Zulagen n .; bei Ca-Mangel in der Nahrung wird deren B r Geh.
offenbar nicht verwertet. (Publ. Health Rep. 55. 1027— 41. 7/6. 1940. Honolulu,
U. S. Public Health Service.) S c h w a ib o l d .
Severo Oehoa und Roger James Rossiter, Flavinadenindinucleotid in Ratten
geweben. Ausführliche Mitt. zu C. 1939- II. 4270. Der Flavinadenindinucleotidgeh. in
Leber u. Herz von Ratten, die flavinfrei gefüttert waren, zeigt eine Abnahme, während
Gehirn u. Nieren keinen bemerkenswerten Unterschied aufweisen. Injektion von 1 mg
Lactoflavin 24 bzw. 4 bzw. 1/ 2 Stde. vor Tötung der Tiere zeigt in Leber u. Nieren
niederen n. Dinucleotidgehalt. Damit ist der Beweis für eine Synth. des Dinucleotids
aus Lactoflavin in vivo erbracht. Im gewöhnlichen Blut wurde kein Flavinadenin
dinucleotid gefunden, jedoch nach Erhitzen des Blutes während 3 Min. auf 100° bei
Ph = 7. Der Dinucleotidgeh. im Blut von flavinirei ernährten Ratten ist geringer als in
dem n. Tiere, wird jedoch wieder n. nach vorhergehender Injektion von 1 mg Lactoflavin
24 bzw. 4 bzw. l/ 2 Stde. vor Tötung. Die enzymat. Spaltung des Dinucleotids in den
Geweben hängt vom pH ab u. verläuft mit Leber schneller als mit Gehirn. (Biochemic. J.
33. 2008— 15. Dez. 1939.) B redereck.
A . Leone und S. Falehi, Beziehungen zwischen der Wirkung des Lactoflavins
und dem Mineralstoffwechsel bei Kindern. Wirkung au f das Calcium, Magnesium
Natrium, Kalium, die Chloride und den anorganischen Phosphor im Blut. Laufende
Unterss. des Blutes von Kindern unter Lactoflavinbehandlung ergaben: Steigerung
des Ca- u. Abnahme des K-Geh., wobei der Antagonismus der beiden Elemente erhalten
bleibt. Mäßige Zunahme des Mg- u, des Chloridgehalts. Uneinheitliche Wrkg. auf den
1894 E 6. T i e r c h e m i e u n d - p h y s i o l o g i e . 1940. II.
den Ergebnissen enthalten alle diese Arten Vitamin D, aber nur in sehr geringen Mengen
(etwa 0,2 i. E. je 100 g). Bei Hühnern zeigte dieses Vitamin keine Wirksamkeit.
(Chin. J. Physiol. 15. 253— 61. 30/6. 1940. Peiping, Med. Coll., Dep. Biochem. [Orig.r
engl.]) S c h w a ib o ld .
M. J. L. Dois und B. C. P. Jansen, Der Einfluß des natürlichen Gehalts der Atm o
sphäre an Radiumemanation ( Radon) au f die Entstehung von Rachitis. Eine Gruppe von
jungen Batten, die bei bestimmten Futter im Keller gehalten wurden, blieb frei von
Rachitis, während eine aus denselben Würfen stammende Gruppe mit gleichem Futter,
aber in einem dunklen, 10 m höher liegendem Zimmer gehalten, stark rachit. wurden.
Als Ursache wird der geringere natürliche Geh. des höher liegenden Raumes an Radon
angenommen. (Nederl. Tijdschr. Geneeskunde 84. 3050— 52. 10/8. 1940. Amsterdam,
Univ.) G r o s z fe ld .
J. Groen, D ie praktische Anwendung des Vitamins K in der internen und chirur
gischen Klinik. Hinweis auf die Bedeutung des Vitamin K bei der hämorrliag. Diathese
des Retentionsikterus, a'uf die Best. des Prothrombingeh. des Blutes nach S m ith ,
Z i f f r e n , O w e n u. H o f f m a n n (C. 1939. II. 2563), die sich ausgezeichnet bewährte
u. Anleitung zu prakt. Behandlung mit Vitamin K. (Nederl. Tijdschr. Geneeskunde
84. 3077— 83. 10/8. 1940. Amsterdam, Univ.) G r o s z fe ld .
A . Clementi, Das Arginin als einzige Muttersubstanz der Hamstoffbildung im
Organismus der Vögel. Werden Hühner mit einer proteinfreien Kost ernährt, so ist
die ausgeschiedene Hamstoffmenge kleiner als bei n. Ernährung u. beläuft sich nur auf
10 — 15 mg/kg Körpergewicht täglich. Gibt man parenteral eine bestimmte Menge
Arginin, so ist die Harnstoffausscheidung gegen die Norm erhöht, ebenso, wenn man
ein Hydrolysat von Casein injiziert, das alle Aminosäuren des Caseins einschließlich des
Arginins enthält. Wird jedoch bei der Hydrolyse das Arginin zerstört, so erhält man
mit solchem Hydrolysat keine Erhöhung der Harnstoffausseheidung. Vögel können also
aus N H j oder Purin-N keinen Harnstoff büden, sondern nur. aus dem Guanidinrest des
Arginins. So stellt sich bei ihnen die Harnstoffausscheidung als Index des Umsatzes
des Arginins dar. (Atti Accad. Gioenia Sei. natur. Catania [6] 3. Mem. X V III.
22 Seiten. 1939. Catania, Univ., Inst. f. exp. Physiologie.) Ge h r k e .
R. Margaria, Über die physiologische Bedeutung der Milchsäure. Die Milchsäure
kann nicht als n. Prod. des aeroben Stoffwechsels der Kohlenhydrate betrachtet werden,
denn in Ggw. von 0 2 werden diese abgebaut, ohne die Milchsäurestufe zu durchlaufen.
Die Milchsäurebldg. im Organismus zeigt also immer das Bestehen eines 0 2-Mangels
an, der verschied. Ursachen haben kann. Einmal gebildete Milchsäure wird zu */10
oxydiert, zu 9/l0 zu Glykogen resynthetisiert. Zu welchen Anteilen der Organismus
die gebildete Milchsäure ausscheidet, u. welchen Mechanismus er zu ihrer Ausnutzung
verwendet, ist bisher nicht bekannt. (Scientia [Milano] 67 ([4] 34). 232— 37. 1/6. 1940.
Mailand, Univ., Physiolog. Inst.) GEH RKE.
S. Thaddea und F. Scharsach, über den E influß der Schilddrüsenfunktion au f
Wachstum. Lebensdauer und Gesamtkohlenhydratstoffwechsel bei experimentellem Skorbut.
(Vgl. C. 1939. II. 3444.) Die hyperthyreot. Meerschweinchen zeigen bei Skorbut
nahrung stärkere Gewichtsabnahme u. kürzere Überlebensdauer als n. Tiere; durch
C-Zufuhr werden diese Veränderungen verhindert. Bei schilddrüsenlosen Tieren ist der
Gewichtssturz geringer u. die Lebensdauer länger; bei Zufuhr von Schilddrüsenhormon
sind die Verhältnisse wie bei n. Skorbuttieren. Bei experimenteller Schilddrüsen
ausschaltung steigt der C-Geh. von Leber u. Nebenniere bei n. u. skorbut. Tieren; bei
Zufuhr von thyreotropem Vorderlappenhormon sinkt der Ce-Geh. wie nach
Tliyroxinzufuhr (Verhinderung dieser Störungen bei C-Zufuhr). Auf Grund dieser u.
weiterer Befunde (Gesamtkohlenhydratstoffwechsel) wird das Bestehen eines Anta
gonismus zwischen Schilddrüsenfunktion u. C-Haushalt angenommen. (Biochem. Z. 305.
109— 28. 26/6. 1940. Berlin, Univ., Charité, II. Medizin. Klinik.) S c h w a ib o ld .
Assatiani und Kuntschulija, Biochemische Veränderungen im Organismus beim
Training. Im Verlauf einer längeren Trainingsperiode von Leichtathleten wurde im
Blut eine Speicherung von Glutathion mit Überwiegen der red. Form, ferner eine
Erhöhung der Katalaseaktivität festgestellt. Nach körperlicher Arbeitsbelastung
war der Geh. von Glutathion u. Milchsäure im Blut u. der Red.-Index im Harn bei den
Trainierten relativ wenig gesteigert. (Bioxesiiinuir JKypjuu [Biochemic. J.] 14. 171— 90.
1939. Tbilisi, Inst. f. Körperkultur.) R ohrbach.
L. S. Lifschitz, Proteolyse und autolytische Aminogenese im Leber- und Lungen
gewebe bei der Sensibilisierung und dem anaphylaktischen Schock. In Leber u. Lunge
von Kaninohen u. Meerschweinchen während der Sensibilisierungsperiode (mit n.
Pferdeserum) u. nach der entscheidenden Injektion wurde der Geh. von Gesamt-
Rest- u. Aminosäuren-N vor (präformiert) u. nach der Autolyse bei pH = 3,8, 5,7 u. 7,4
1940. II. Ea. P h a r m a k o lo g ie . T h e r a p ie . T o x ik o lo g ie . H y g ie n e . 1897
F. Pharmazie. Desinfektion.
♦ Konrad Schulze, über fachwissenschaftliche Ereignisse und Forschungsergebnisse
des Jahres 1939. Bericht über Fostonal (Kakaoölersatz), Saponin der Roßkastanie,
deutsche Harzprodd., Jodersatz, ferner über die Gebiete Sterilisation u. Desinfektion,
Chemotherapeutica, Vitamine u. Hormone, Schlangengifttherapie, neue Spezialitäten
mit verschied. Indikationsgebieten u. schließlich Winke für die analyt. Apothekerpraxis
an Hand der Literatur. (Dtsch. Apotheker-Ztg. 55. 84-—85. 90— 93. 100— 02. 17/2. 1940.
Berlin, Hageda A.-G .) PANGRITZ.
Lawell F. Martin und William A . Proul, E in Schnellverfahren zur Herstellung
von Iiresolseifcnlösung. Kresolseifenlsg. kann leicht u. schnell aus Na-Stearat oder
Na-Oleat direkt mit Kresol bereitet werden, z. B. aus Kresol 500, Ölsäure 226, NaOH 35
u. W . auf 1000 ml, ohne daß viel Erwärmen nötig ist. Längeres Erhitzen beeinflußt
die Farbe der Lsg., ebenso Lichteinw. nach der Herstellung. Gelatinierung tritt nicht
ein; sie ist bei anderer Herst. vermutlich durch zuviel Seife u. zu starkes Erhitzen ver
ursacht. (J. Amer. pharmac. Assoc., sei. Edit. 29. 327— 29. Juli 1940. Charleston,
School of Pharm.) Gr oszfeld.
Rudolph A , Kuever und Carl B. Burnside, Mercurinitratsalbe. Angabe einer
Vorschrift zur Herst. aus Mercürinitrat 11,34, HjST03 1,35, W . 32,31, weißem Wachs 5,00,
Cholesterin 1,50, weißem Paraffin (petrolatum) 48,5 g. Die Salbe ist 3-mal stärker
gegen Staphylococcus aureus als Mercurinitratsalbe 3Sf. F. V I u. relativ sehr beständig.
Auch Konsistenz u. Textur sind überlegen. (J. Amer. pharmac. Assoc., sei. Edit. 29.
325— 27. Juli 1940. Iowa, Univ.) Groszfeld.
Edward Greenfield und H. Walter Kuhl, Zersetzungsgeschwindigkeit des Ä thyl
nitrits in der Brown M ixture U. S. P . D ie Zers, des Äthylnitrits in der Brown Mixture
U. S. P. X I beginnt sofort nach Herst. des Präparats. Der Geh. beträgt z. B. nach
48 Stdn. noch 39,5% , nach 6 Tagen 6 ,7 % u. ist nach einem Monat = 0. (J. Amer.
pharmac. Assoc., sei. Edit. 29. 35. Jan. 1940. New York, N. Y ., R. H. Macy & Co.,
Inc.) D ohrn.
M. E. Auerbach, Colorimetrische Bestimmung von Thiaminchlorid in gewissen
•pharmazeutischen Zubereitungen. Beschreibung einer einfachen Schnellmeth., beruhend
auf der P r e b l u d a -M c COLLUM -Rk. (vgl. C. 1939. II. 2562), bes. geeignet zur Analyse
von pharmazeut. Mixturen mit nur 20 y Thiaminchloridlösung. Zur colorimetr. Best.
von Thiamin-HCl neben Ascorbinsäure wird eine bes. Arbeitsvorschrift angegeben.
(J. Amer. pharmac. Assoc., sei. Edit. 29. 313— 16. Juli 1940. Rensselaer, N- Y .,
Winthrop Chemical Company.) Gr oszfeld .
Richard Eckert, D ie Bestimmung von Belladonnaextrakt in Arzneizubereitungen.
10— 15 Tabletten oder Extraktzubereitung mit 0,003— 0,004 g Hyoscyamin werden
1940. II. F . P h a r m a z ie . D e s in f e k t io n . 1903
leicht lösl. in W . u. A .; es hat dio Wrkg. der Ascorbinsäure, als auch die des Chinins.
(Schwz.P. 208 852 vom 1/12. 1938, ausg. 16/5. 1940.) K r au sz.
Hanns Dyckerhoff, München, Verfahren zum Verhindern der Blutgerinnung,
z. B. bei Bluttransfusionen, dad. gek., daß man Blut zweckmäßig unmittelbar nach seiner
Entnahme aus der Ader mit seltenen Erdmetallen oder deren schwer lösl. Yerbb. in Be
rührung bringt. Dies kann dadurch erfolgen, daß man die Gefäße, Leitungen u. dgl., mit
denen das Blut in Berührung kommt, aus seltenen Erdmetallen herstellt oder mit diesen
überzieht. (D. R. P. [Zweigstelle Österreich] 159 082 Kl. 30 f vom 18/12. 1936, ausg.
10/7. 1940. D. Prior. 21/12. 1935.) S c h e id e r .
I. G. Farbenindustrie Akt.-Ges., Frankfurt a. M. (Erfinder: Walter Moosdorf,
Köln-Mülheim), Plastische Abdruck/nasse aus Kondensationskunstharz, besonders fü r
zahnärztliche Zwecke, dad. gek., daß 1. die M. aus einem unelast. Kondensations
kunstharz, z. B. einem Kondensationsprod. aus Harnstoff u. einem Aldehyd oder aus
Phthalsäure u. einem mehrwertigen Alkohol, mit Ausnahme von Phenolaldehyd-
kondensationsprodd. besteht; — 2. als Kondensationskunstharz Kondensationsprodd.
aus aromat. KW-stoffen mit Formaldehyd bzw. Paraformaldehyd verwandt werden; —
з. die M . neben dem Kondensationskunstharz Kunstwachs enthält; — 4. die M .
Plithalate als Weichmacher enthält. — Z. B. werden benutzt: 25 (g) Kondensations
kunstharz aus Naphthalin u. Xylol mit Formaldehyd, 3 Dibutylphthalat, 17 Talkum,
5 Stearinsäure u. 3 Farbstoff, z. B. Frankfurterschwarz. (D. R. P. 693 435 Kl. 30 b
vom 6/11. 1937, ausg. 11/7. 1940.) M . F. MÜLLER.
Henry Kammer, Frankreich, Herstellung von Amalgamen fü r Zahnfüllungen.
Die Metallegierungsteilchcn (z. B. aus 45— 75 (% ) Ag, 25— 55 Sn, 1— 5 Cu, Zn oder
Ni, 0,2— 1 Edelmetall), die mit dem zugefügten Hg das Füllungsamalgam bilden,
werden mit einem Überzug aus nicht oxydierenden Metallen, bes. Edelmetallen wie
Au, Pt, Rh, Pd, versehen. Dieser verhindert die Bldg. einer Oxydschicht auf den
Metallteilchen. Die Teilchen werden zunächst entfettet u. von Oxydschichten befreit
и. dann auf ehem. oder elektrolj't. Wege mit der Metallschicht überzogen. Die Amal
gamierung von in dieser Weise behandelten Legierungen erfolgt bes. leicht u. schnell.
(F. P. 851 228 vom 6/3. 1939, ausg. 5/1. 1940.) M arkhoff.
somit das Auflsg.-Vermögen der Zentrifuge vergrößert werden. (Vgl. C. 1939. II.
4033.) (Pliysic. llev. [2] 57. 940. 15/5 . 1940. Virginia, Univ.) K ie s e .
V. Podrouzek, Über eine einfache Einrichtung zur Ultrafiltration biologischen
Materials. Vf. verwendet eine modifizierte Form des SEITZ-Filtors mit einem trichter
förmigen Unterteil u. einem glockenförmigen Oberteil, zwischen diesen ist eine Loch-
platte angeordnet, auf der das Membranfilter aufliegt. (Öasopis ceskeho Lekarnictva
19. 8 0 — 81. 1939.) R. K . Müller.
C. Witcher, E. Haggstrom, J. S. O’Conor und J. R. Dunning, Ein ß-Strahl-
spektrometer mit Elektronenlinse. Die von einem radioakt. Präp. ausgehenden ^-Strahlen
durchfliegen ein durch ein Solenoid erzeugtes longitudinales Magnetfeld u. treffen dann
auf ein Zählrohr. Zwischen Strahlquelle u. Zählrohr befindet sich ein Syst. von aus
blendenden Metallschichten, so daß nur Elektronen bestimmter Geschwindigkeiten
das Zählrohr treffen. Die Vorzüge der App. vor anderen Anordnungen ähnlicher Art
werden dargestellt. (Bull. Amer. pliysic. Soc. 14. Nr. 2. 32; Physic. Rev. [2] 55. 1135.
1939. USA, Columbia Univ.) R eusse.
W . T. Harris, E in Elektronenspektrograph. Kurze Beschreibung eines magnet.
Spektrographen mit einem Magnetfeld von 4000 Oersted bei Poldimensionen von
15 X 15 cm u. einem Polabstand von 2 cm. (Bull. Amer. physic. Soc. 14. Nr. 2. 32;
Physic. Rev. [2] 55. 1135. 1939. USA, Princeton Univ.) Reusse.
Walter Glaser, Über ein von sphärischer Aberration freies Magnetfeld. Aus der
Formel für die Größe des durch die sphär. Aberration einer magnet. Linse bedingten
Zerstreuungskreises geht hervor, daß der öffnungsfehler verschwinden muß, wenn
das Magnetfeld einer bestimmten Differentialgleichung genügt. Dieses Feld wird vom
Vf. berechnet, tabellar. angegeben u. in seiner Anwendung, bes. hinsichtlich des Elek
tronenmikroskops, diskutiert. Für die Elektronenbewegung im überlagerten elektr.
u. magnet. Feld wird ein „Geschwindigkeitspotential“ angegeben, mit dessen Hilfe
sich die Gesetze der Elektronenoptik u. bes. die Formel für den öffnungsfehler leicht
herleiten lassen. (Z. Physik 116. 19— 33. 29/6. 1940. Prag, Deutsche Karls-Univ. u.
Techn. Hochschule, Inst. f. theoret. Physik.) ' H enneberg.
W . W . Loshkin, N e w Konstruktion von Vakuumröhren fü r die Kathodoluminescenz.
Für die Unters, der Kathodenstrahlenlumineseenz von Mineralien verwendet Vf. ein
einfach gebautes Kathodenrohr, das aus einem ca. 3,5 cm unterhalb des oberen Randes
abgeschnittonen Exsiccator hergestellt ist. Unterhalb des Randes wird zur Befestigung
des Kathodenrüiges mit einer in Terpentin oder besser eine Lsg. von Campher in
Terpentin getauchten Feile ein Loch von 5 mm gebohrt. Als unterer Abschluß u. zu
gleich als Anode dient eine auf den geschliffenen Sprengrand aufgesetzte Messing
scheibe mit umgebördeltem Rand; in diese Scheibe ist ein Verb.-Stück mit der Vakuum
pumpe u. ein Gashahn eingesetzt. Die Herst. u. Handhabung des Geräts wird eingehend
erläutert. (CoEeiCKaji reojoniü [Sowjet-Geol.] 9. Nr. 9. 82— 85. Sept. 1939.) R. K . Mü.
E . Grill, Bestimmung des Brechungsindex an Edelsteinen. Ist man bei kleinen
bearbeiteten Edelsteinen genötigt, den Brechungsindex n nach der Immersionsmeth.
zu bestimmen, so kann man nach folgendem Verf. entscheiden, ob eine versuchsweise,
gewählte Fl. höheren oder niedrigeren n als der Prüfling hat. Der Edelstein wird mit
der größeren Fläche nach unten in eine mit der Vgl.-Fl. von bekanntem n beschickte
Küvette mit planparallelem Boden gelegt u. das Ganze auf den Objekttisch eines Mikro
skops gebracht. Bei geringer Vergrößerung (z. B. 50— 60-fach) wird auf die sich (bei
ungleichem n) gut abhebenden Kanten der Facetten eingestellt. Erscheinen nun bei
Hebung des Tubus diese Kanten heller u. bei Senkung dunkler, so ist die Fl. schwächer
brechend, im umgekehrten Falle stärker brechend als der Edelstein. (Atti Soc. ital.
Sei. natur. Museo Civico Storia natur. Milano 78. 474— 84. Dez. 1939. Mailand, Wissen-
schaftl. Prüflabor, f. Edelsteine u. Perlen.) Desek e.
F. G. Barker, Einige Anwendungen des Spektrographen in der quantitativen Analyse
von Eisen und Nichteisenmetallen. Inhaltsgleich mit der C. 1939. II. 1536 referierten
Arbeit. (Iron Steel Ind. 12.527— 534; Engineering 147. 572— 74. 605— 07. 1939.) W e r n .
F. G. Barker, D er Spektrograph und die quantitative Analyse von Metallen. Inhalts
gleich mit der vorst. referierten Arbeit. (Engineer 167. 601— 04. 629— 32. 12/5.
1939.) W erner.
A. Beerwald, Einiges aus der P raxis der spektralanalytischen Leichtmetallunter
suchung. Übersicht. — Qualitative Spektralanalyse von Leichtmetallen. Bedeutung
der halbquantitativen, Genauigkeit der quantitativen Spektralanalyse. Beispiele.
(Aluminium 22. 257— 61. Mai 1940. Berlin-Adlershof, Deutsche Vers.-Anstalt f. Luft
fahrt E. V.) K u b a s c h e w s k i.
W . C. Bosch und K . D. Coleman, D ie Genauigkeit eines photoelektrischen Spektral
photometers bei Absorptionsmessungen. Vff. untersuchen die Genauigkeit eines photo-
X X II. 2. 124
1906 G. A n a ly s e . L a b o r a to r iu m . 1940. II.
findlichkeit des Nachw. erheblich vermindert wird, der KCNS-Zusatz also nicht emp
fohlen werden kann. (Chem. and Ind. 59. 378— 79. 1/6. 1940.) E c k s t e in .
W . D. Konkin, Colorimetrische Schndlmetlwde zur Bestimmung von Phosphor in
Schwarzmetallen in Gegenwart von Arsen. 1 g Stahl wird in 20 ccm H N 0 3 (1,20) unter
Erwärmen gelöst u. zur vollständigen Entfernung der Stickoxyde zum Sieden erhitzt.
Die Lsg. wird mit 4%ig- K M n04-Lsg. oxydiert bis M n02 ausfällt, das durch eine 10°/oig.
N aN 02-Lsg. red. wird, darauf abgckühlt u. in einen Meßzylinder gebracht. Nach
Zugabe von 10 ccm Ammoniumvanadat, das durch Auflösen von 3 g (NH4)3V 0 4 in
500 ccm sd. W ., Zugabe von 25 ccm HNÖ3 (1,20) u. Auffüllen auf 11 hergesteilt wird,
sowie 10 ccm Ammoniummolybdatlsg. [50 g (NH4)6Mo70 24 •4 H 20 in 500 ccm heißem
W . gelöst] wird die El. gut durchgeschüttelt, bis zur Marke aufgefüllt u. colorimetriert.
Zum Vgl. wird ein Stahl mit bekanntem P-Geli. verwendet, der unter denselben Be
dingungen gelöst wird. (3aBoacKan JlaöopaTopiia [Betriebs-Lab.] 8. 322— 24. März
1939. Charkow, Metall-Inst.) G ötze.
Clement J. Bodden, Cobrimetrische Arsenbestimmung in Eisen- und Nichteisen
metallegierungen. 1. C-Stahl, Gußeisen u. Ferromangan. 0,1 g wird mit 10 ccm H N 0 3
1 : 1 durch Erhitzen auf höchstens 130° trocken gedampft, mit 5 ccm konz. HCl auf
genommen, in den näher beschriebenen u. abgebildeten Destillierapp. übergeführt u.
mit 10 ccm HCl u. 2 ccm HBr versetzt. Dann gibt man ein Gemisch von 0,3 g Hydrazin
sulfat u. 10 ccm HCl hinzu, leitet C 0 2 ein u. dest. in eine 10 ccm W . enthaltende Vor
lage. Die Temp. soll 111° nicht übersteigen. Der Inhalt der Vorlage wird mit 10 ccm
konz. H N 0 3 trocken gedampft, der Rückstand J/ 2— 1 Stde. auf 130° erhitzt u. für je
30 y As mit 10 ccm der folgenden Lsg. versetzt: 1 g (NH.,)2MoO., löst man in 100 ccm
5-n. H 2S 0 4 u. 0,15 g Hydrazinsulfat in 100 ccm W .; 10 ccm der Molybdatlsg. werden
mit 80 ccm W . verd., mit 1 ccm der Hydrazinlsg. versetzt u. auf 100 ccm aufgefüllt.
Zur Red. erwärmt man 10— 15 Min. lang auf dem W.-Bad u. verd. die Lsg. mit soviel
Hydrazin-Molybdatlsg., bis sie nicht mehr als 3 y As/ccm enthält. Die Intensität der
Blaufärbung wird im photoelektr. Colorimeter gegen die Hydrazin-Molybdatlsg. in der
Vgl.-Zelle gemessen. Der As-Geh. wird aus einer unter Berücksichtigung des Blind
wertes empir. hergestellten Kurve abgelesen; er ist zwischen 0,5 u. 3,0 y As feststellbar.
Die Messung kann auch mit einem visuellen Colorimeter bei Verwendung eines Jenaer
OG2-Filters ausgeführt werden. — 2. Hochchromhaltige Stähle werden in 10 ccm eines
Gemisches von gleichen Teilen H N 0 3 u. HCl gelöst. — 3. Von Messing, Bronze u. Lager
metallen wird 0,1 g in 5 ccm konz. H N 0 3 gelöst, mit 8 ccm H 2SO., 1 : 1 abgeraucht,
mit 5 ccm W . verd. u. wie oben destilliert. — 4. Rohblei. 5 g werden in 100 ccm H N 0 3
1 : 3 gelöst, mit 15 ccm konz. H 2S 0 4 abgeraucht, mit 20 ccm W . verd., mit 50 ccm
konz. HCl u. 10 ccm HBr versetzt u. nach Zusatz von 1 g Hydrazinsulfat wie oben
destilliert. 90 ccm des Destillats dampft man mit 30 ccm konz. H N 0 3 zur Trockne
u. verfährt weiter, wie oben beschrieben. (J. Res. nat. Bur. Standards 24. 7— 11. Jan.
1940. Washington.) E c k s t e in .
S. N. Schkotowa, Schnellmethode zur Bestimmung von Silicium und Phosphor in
Gußeisen. (Vgl. C. 1939. II. 4288.) 1— 2 g graues Gußeisen wird in 20— 30 ccm H N 0 3
(1,40) u. 4 ccm HCl (1,19) unter Erwärmen gelöst. Die Lsg. wird bis auf 6— 7 ccm ein
gedampft, 15 ccm H N 0 3 (1,40) zugegeben u. nochmals ebensoweit eingedampft. Nach
Zugabe von 10 ccm H N 0 3 (1: 1) wird bis zum Sieden erhitzt, 15 ccm einer bis auf
50— 60° erhitzten 0 ,l°/oig. Gelatinelsg. zugegeben, 3— 5 Min. in der Wärme stehen ge
lassen u. filtriert. Zur Best. des P wird das Filtrat bis zum Sieden erhitzt, 4— 5 ccm
einer 5°/0ig. Permanganatlsg. zugegeben u. 10— 12 Min. lang gekocht. Der Nd. wird mit
N aN 02 gelöst, die Lsg. mit 20 ccm einer 50°/oig- NH4N 0 3-Lsg. versetzt u. die Phosphor
säure bei 60— 65° mit Mo-Lsg. niedergeschlagen. Weißes Gußeisen wird in 12,5 ccm
H N 0 3 (1,40) + 12,5 ccm HCl (1,19) gelöst u. ebenso verfahren mit dem Unterschied
jedoch, daß die Lsg. nach Einführung der Gelatine nach einigem Stehen zum Sieden
erhitzt u. sofort filtriert wird. (3auoÄCKaa jlaßopaTopun [Betriebs-Lab.] 8. 213— 14.
Febr. 1939.) G ötze.
W . W . Stepin, Vanadatometrische mikrochemisch-volumetrische Methode der Eisen
bestimmung. Im Gange des Analyse wird das Fe mit NH3 ausgefällt, der Nd. aus
gewaschen u. in HCl ( 1: 1) gelöst. Die Lsg. wird auf 10— 15 ccm eingedampft, das Fe mit
SnCl2 red., der Überschuß des SnCl2 mit HgCl2 oxydiert u. in 6-n. H 2S 0 4-Lsg. mit
Ammoniumvanadat u. Phenylanthranilsäure als Indicator titriert. Der Vorteil der
Meth. besteht darin, daß die Analyse mit geringen Einwaagen ausgeführt werden kann.
(3ai!0jCKaii jlaCopaTopiiÄ [Betriebs-Lab.] 8. 262— 64. März 1939.) G ötze.
A. L. Dawydow und W . F. Malzew, Photoelektrische Methode zur Molybdän-
bestimmu7ig im Stahl. Es werden die Bedingungen bei der Bldg. des Komplexes von Mo
mit K-Rhodanid untersucht, u. festgestellt, daß die Rk. in 2— 3-n. saurer Lsg. von der
124*
1908 G . A N A LY 8E . LABORATOBIUM. 1940. II.
Temp. unabhängig ist. Ein Überschuß von K-Rhodanid hat auf die Farbintensität
keinen Einfluß. Für die Red. großer Fe-Mengen ist eine größere Konz, von SnCl2 er
forderlich, diese stört jedoch die Farbreaktion. Daher werden die besten Ergebnisse in
Ggw. von geringen Fe-Mengen erhalten. Dauer der Best. 4 0 Minuten. (3aBO ÄC K a)i Ü a ö o -
p a T o p i ii i [Betriebs-Lab.] 8. 2 6 4 — 6 9 . März 1 9 3 9 . Dnepropetrowsk, Röhreninst.) G ö t z e .
P. I. Pomeranz, Quantitative Schnellbestimmung von kleinen Zinkmengen. Es
werden die Analysengänge für Kupfersulfat, Messing, Zinnbronze u. Silberlot beschrieben.
Die Meth. beruht auf der Ausfällung des Cu durch Al u. der Best. auf elektrolyt. Wege.
(3aBoacKaa J la ö o p a T o p u ii [Betriebs-Lab.] 8. 325— 26. März 1939. Charkow, Elektro
mechanische Fabrik.) G ö tz e .
Giovanni Scacciati, Bestimmung des als Verunreinigung in Cadmium vorhandenen
Zinks. Um die Fehler zu vermeiden, die bei der Fällung des Cadmiums als Sulfid durch
das Mitreißen von Zn entstehen, wurde unter Anwendung der bekannten Abscheidung
des Cd durch Auszementieren an Al (vgl. L u r je u. N e k lju tin a , C. 1937. I. 1741)
folgende Meth. ausgearbeitot. 10 g metall. Cd. werden in 120 ccm konz. HCl u. 1 bis
2 cem konz. H N 0 3 golöst, die Lsg. mit 50 ccm W . verd. u. 6 g Al in Schuppen in 3 oder
4 Anteilen zugesetzt. Nach Zugabe von 50 ccm W . wird filtriert u. mit angesäuertem
W . gowaschon. Dem Filtrat wird Natronlauge bis zur Wiederauflsg. des Nd. zugesetzt,
dann wird mit Na2S gefällt, filtriert, der Rückstand in HCl gelöst, 5 ccm H2SO., zugefügt
u. bis zum Rauchen erhitzt. Man verd. mit 200 ccm W ., leitet H 2S ein, filtriert von
CdS ab, verjagt H 2S, neutralisiert mit N H , u. fällt Al mit Ammoniumacetat in bekannter
Weise. Aus dom schwach essigsauer gemachton Filtrat wird das Zn mit H2S gefällt
u. nach dem Glühen des Nd. als ZnO gewogen. (Chim. o Ind. [Milano] 22. 269— 70.
Juni 1940. Porto Marghera, „Montevecehio“ Soc. Italiana del Piombo e dello
Zinoo.) _ D esek e.
I. Je. Rickert, Analyse von Bleigemischen. Bei Akkumulatorengemischen handelt
es sich um die Best. von Pb, PbO, P b 02 u. PbSO(l. Das Gemisch wird in starker Essig
säure 3 : 1 in einer C 0 2-Atmosphäre u. in der Kälte gelöst. Hierbei findet eine Oxy
dation des metall. Pb durch P b 02 so gut wie nicht statt. Das Sulfat kann mit ge
nügender Genauigkeit durch das S 0 4" bestimmt werden, wobei die Hauptmasse des
Pb, das nicht an S 0 4" gebunden ist, vorher entfernt wird u. der restliche Teil als Car
bonat u. metall. Pb vorhanden ist. Der Gcsamtbleigeh. wird auf elektrolyt. Wege
bestimmt. ( 3 a i i o s c K a ü JlaöopaTopirji [Betriebs-Lab.] 8. 1 6 4 — 6 8 . Febr. 1 9 3 9 . ) G ö t z e .
Ju. Ju. Lurje und L. B. Ginsburg, Schnellmethode zur Kupferbestimmung in
kupferarmen Erzen und Flotationsrückständen. 0,25— 0,5 g Substanz werden in 3 ccm
HCl (1,19) u. 2 ccm H N 0 3 (1,4) gelöst. Nachdem die stürm. Rk. aufgehört hat, werden
4 ccm H 2SO., (1: 1) zugegossen, die Lsg. bis zum Auftreten dichter weißer Nebel ein
gedampft, abgekühlt, der Rückstand in 20 com W . gelöst u. in einem 100-ccm-Meß-
zylinder filtriert. Nach Auffüllung mit W . bis zur Marke, werden 5 oder 10 ccm des
Filtrates in einen E G G E R T S -K o lb e n gebracht, 5 ccm einer öO^ig. Citronensäurelsg.
zugegeben, die Lsg. mit N H 3 in Ggw. von Lackmus neutralisiert u. mit einigen Tropfen
Citronensäure angesäuert. Darauf werden 5 ccm einer 10%ig. Ammonrhödanitlsg.,
0,5 ccm Pyridin u. 5 ccm CC14 zugegossen u. die Lsg. durchgesehüttelt. I n einem
zweiten E G ß E R T S -K o lb e n werden dieselben Reagenzien in denselben Mengen ein
getragen u. die Fl. mit einer CuSO,r Lsg. (0,01 g Cu im Liter) so lange titriert, bis Farben
gleichheit in beiden CCl.r Schichten erreicht ist. Die Meth. kann noch dadurch ver
einfacht werden, daß der unlösl. Rückstand nicht abfiltriert, sondern in den Meß
zylinder gespült wird. (3anoscKaii üaöopaTopiiJi [Betriebs-Lab.] 8. 271— 73. März
1939.) Götze.
b) Organische Verbindungen.
R. N. Evans, J. E. Davenport und A . J. Revukas, Mikrogravimetrische B e
stimmung von aktivem Wasserstoff mit Orignardreagens. Verwendung zur Untersuchung
von imprägnierten Isolierpapieren. (Vgl. C. 1940. H . 673.) Das bei der Z e r e w i t i n o f f -
Meth. entwickelte Methan wird in einer Mikroapp. zu C 0 2 u. H 20 verbrannt, die gravi-
metr. bestimmt werden. Diese Meth. soll genauer sein als die volumetrische. Bei
Zimmertemp. \werden, wie an Modellverss. dargelegt wird, gute Ergebnisse erhalten,
während bei höherer Temp. Nebenrkk. auftreten. Aus den an unimprägnierten Kabel-
papieren u. hochmol. Säuren, wie Abietinsäure, Cyclohexancarbonsäure, Palmitinsäure,
erhaltenen Werten ziehen Vff. den Schluß, daß diese Meth. auch für imprägnierte
Papiere geeignet ist. (Ind. Engng. Chem., analyt. Edit. 12. 301— 03. Mai 1940.
Brooklyn, N. Y ., Consolidated Edison Comp, of New York, Vers.-Labor.) W o l t e r .
S. C. J. Olivier, über die Bestimmung des Phosphors in organischen Verbindungen.
Die Meth. von C a r i u s zur Best. des P in organ. Verbb. ist langwierig u. gibt, wahr-
1940. II. G. A n a ly s e . L a b o r a to r iu m . 1909
scheinlich infolge Rk. der Phosphorsäure mit dem Glas, zu niedrige Werte. Durch
Abänderung des Verf. von B r ü GELMANN (1876), das in der ursprünglichen Form
ebenfalls zu niedrige Werte liefert, wird folgende brauchbare Meth. entwickelt. Die
im 0 2-Strom in Ggw. von CaO verbrannte Substanz wird nach dem Löschen mit W .
erst mit konz. HCl, dann ein zweites Mal mit H N 0 3 eingedampft. Die noch warme
M. wird in verd. H N 0 3 gelöst u. bei Auftreten eines Nd. von diesem getrennt. Im
Filtrat wird die Phosphorsäure wie üblich bestimmt. Zur Erfassung des P im Nd.
wird dieser nach wiederholtem Eindampfen auf dem W.-Bad mit konz. HF + etwas
H 2S 0 4 mit W . aufgenommen, mit Kalk alkalisch gemacht, zur Trockne verdampft,
geglüht u. die Phosphorsäure wie üblich bestimmt. (Recueil Trav. chim. Pays-Bas
59. 872— 76. Juli/Aug. 1940. Wageningén, Inst. Agronomique, Labor, de Chimie
Organique.) . S t r ÜBING.
G. F. Palfrey, R. H. Hoberfc, A . F. Benning und I. W . Dobratz, D ie Be-
Bestimmung von geringen Mengen K u pfer und Mangan in Farbstoffen und anderem
organischen M aterial. Das Verf. erlaubt die Best. von Cu u . Mn in 5-g-Proben von
Farbstoffen, Gummi u. dgl. bis herab zu 0,0002% (0,01 mg) bzw. 0,0001% (0,005 mg)
mit einer Genauigkeit von ± 5 % - Die Zerstörung der organ. Substanz erfolgt auf nassem
Wege durch Oxydation mit H 2S 0 4 u. H N 0 3, wenn notwendig noch unter Zusatz von
H 20 2. Das Cu wird dann colorimetr. mit Na-Diäthyldithiocarbamat nach der Meth.
von C a l l a n u . H e n d e r s o n (Analyst 5.4 [1929], 650) bestimmt, während der Geh.
an Mn nach dessen Oxydation mit K-Perjodat zu KMnO., (W lL L A R D u. G r e a t h o u s e ,
J. Amer. chem. Soc. 39 [1917], 2366) nach der gleichen Methodik wie das Cu durch
Titration einer Blindprobe, die den gesamten Analysengang durchgemacht hat, mit
einer Standard-KMn04-Lsg. auf den Farbton der zu untersuchenden Probe ermittelt
wird. Das Verf. kann in Ggw. von Fe, Pb, Zn, Ba, Al u. geringen Mengen Cd durch
geführt werden. Genaue Arbeitsvorschrift im Original. (Ind. Engng. Chem., analyt.
Edit. 12. 94— 96. 15/2. 1940. Wilmington, Del., E. I. du Pont de Nemours & Co.,
Jackson Labor.) W o e c k e l.
Zeiss Ikon Akt.-Ges., Dresden (Erfinder: Gerhard Henkel, Berlin und Hans
Sauer, Dresden), Polarisationsfolie aus diehroit. Krystall, dad. gek., daß 1. die Folie
mit einer die Zers.-Prodd. der polarisierenden Krystalle bindenden Substanz ver
bunden ist; — 2. die die Zers.-Prodd. bindenden Stoffe im Folienträger untergebracht
sind; — 3. die Polarisationsfolie mit einer die Zers.-Prodd. bindenden Stoffe ent
haltenden Gelatineüberschichtung versehen ist; — 4. bei Verwendung von Herapathit
als polarisierenden Stoff jodbindende, anorgan. oder organ. Substanzen in der Schutz
schicht oder dem Folienträger enthalten sind. — Zeichnung. (D. R. P. 693 251
Kl. 42 h vom 1/9. 1937, ausg. 4/7. 1940.) M . F. M ü l l e r .
Erwin Käsemann, Berlin, Herstellung vonPolarisationsfiltern unter Verwendung
von gefärbten, stark gestreckten Folien von organ. Koll., wie Cellulosehydrat, dad.
gek., daß hauptsächlich die Oberflächenschichten gefärbt werden. Das Einfärben er
folgt z. B. unter Vermeidung des Aufquellens der Folien. Vor oder während des Ein
färbens werden die Folien mit adstringierenden Mitteln, wie starken Säuren, z. B. H J,
sauren Metallsalzen, z. B. Alaun, Tannin oder Formaldehyd, behandelt. Zur Färbung
werden z. B. substantive Baumwollfarbstoffe, wie lichtechte Siriusfarben, ferner Jod,
Selen, Wismut oder Tellur als anorgan. Farbstoffe verwendet. (It. P. 374124 vom
25/5. 1939. D. Prior. 28/6. 1938.) M. F. M Ü LLE R .
Gladstone B ering Heisig and M ayce Cannon Sneed, The theory and practice of qualitative
analysis. Minneapolis: Burgess Pub. Co. 1940. (194 S.) 2.50 S.
T horfin R üsten H ogness and W arren Charles Joh n son , Qualitative analysis and chemical
equilibrium. Rev. ed. New York: Holt. 1940. (554 S.) 8°. 2.90 S.
R alp h L loyd Shriner and R eyn old Clayton F uson,
The systematic Id en tifica tion of organic
compounds; a laboratory manual. 2nded. New York: Wiley. 1940. (323 S.) 8°. 2.75 $.
H. Angewandte Chemie.
I. Allgemeine chemische Technologie.
Je. N. Bogojawlenski, Über die Methoden zur Bestimmung der Konstanten bei der
Berechnung von kontinuierlich arbeitenden Vakuumfiltem. Die Ergebnisse von Verss.,
für die Vf. apparative Anordnungen u. ein Schema für die Aufzeichnung der Vers.-
Daten angibt, werden in Formeln für die Berechnung der stündlichen Leistung je qm
Filterfläche zusammengefaßt. Allg. sind die Ergebnisse um so genauer, je dünner der
Nd. auf dem Filter ist. (H p 0 Mtiin.:ei[it0CTL Opranu'iecKoft Xum iiii [Ind. organ. Chem.]
6 . 88— 92. Febr. 1939.) R. K. M Ü L L E R .
Waschen heim Entstauben von Luft oder Gasen entstandenen mit Staub beladenen
Fl.-Tröpfchen werden im Gleichstrom mit der Luft oder dem Gas in einer Vielzahl
von Einzelströmen unter Einw. der Fliehkraft zu größeren Tropfen verdichtet u. aus-
geschieden. Eine Abreinigung des ausgesehiedonen Schlammes in der Niederschlagszone
mittels W . wird nur in größeren Zeitabständen erforderlich. Entsprechend der in der
Nd.-Zone angewandten Strömungsgeschwindigkeiten kann eine vollständige Ent
feuchtung des Gases erzielt werden. (A. P. 2200 980 vom 24/10. 1938, ausg. 14/5.
1940.) E r ic h W o l f f .
Gesellschaft für Lindes’ Eismaschinen A.-G ., Höllriegelskreuth (Erfinder:
Heinrich Kahle, Pullach-Gartenstadt), Verfahren zum Zerlegen von Gasgemischen
durch Kompression u. Kühlung, wobei die zur Zerlegung notwendige zusätzliche Kälte
ganz oder zum großen Teil durch ein aus zwei oder mehreren Gasbestandteilen be
stehendes Hilfsgas geliefert wird, dad. gek., daß als Hilfsgas ein Gemisch von Gasen
mit erheblich verschied. Kpp. verwendet wird, das komprimiert, durch Kühlung ver
flüssigt, dann entspannt u. im Wärmeaustausch mit dem zu zerlegenden Gas bzw. dem
verdichteten Hilfsgas verdampft u. im Kreislauf wieder zurückgeführt wird. (D. R. P.
693 926' K l. 17 g vom 2/2. 1939, ausg. 22/7. 1940.) E r ic h W o l f f .
Westinghouse Electric & Manufacturing Co., East Pittsburgh, übert. von:
Rudolph J. Eisinger, Prospect Park, Pa., V. St. A ., Verdampfen, Kühlen. Die
Kühlung der Fl. erfolgt in mehreren Stufen durch Verdampfen mit Hilfe von durch
Dampfejektoren erzeugtem Unterdrück, wobei die in der ersten Stufe gekühlte Fl.
zusammen mit einem Teil der zu kühlenden Fl. der zweiten Stufe zugeführt wird.
Die Verteilung der zu kühlenden Fl. auf die einzelnen Stufen, sowie der Unterdrück
in den einzelnen Stufen wird in Abhängigkeit von der Temp. der gekühlten Fl. mittels
eines Thermostaten auf elektr. Wege geregelt. (A. P. 2 190171 vom 1/7. 1936, ausg.
13/2.1940.) E r ic h W o l f f .
Core Laboratories, Inc.. übert. von: William L. Horner, Dallas, Tex., V. St. A .,
Extrahieren. Zur Gewinnung von KW-stoffen trocknet man ölhaltige organ. Stoffe
oder Mineralien, z. B. Sand, Sandstein, Schiefer, Kalkstein in einem geschlossenen
Behälter mit einem trockenen, erhitzten Gas, z. B. Luft, u. erhitzt dabei so weit, daß
das in den Poren des zu behandelnden Stoffes befindliche W . u. die niedrig sd. KW-stoffe
verdampft werden, worauf mit einem geeigneten Lösungsm., dessen Temp. etwas
unterhalb der Kondensationstemp. der Dämpfe in den Poren liegt, extrahiert wird.
(A. P. 2173 842 vom 29/12. 1936, ausg. 26/9. 1939.) E r ic h W o l f f .
Carbide and Carbon Chemicals Corp., übert. von: Leonard A . Logan, Flushing,
N. Y ., V. St. A., Adsorbieren, Trocknen. Die Regeneration der Aktivkohle erfolgt mit
Hilfe von W.-Dampf im Gegenstrom, wobei die Adsorptionsmasse in einem aus korro
sionsfesten Metall bestehenden Behältor eingebettet ist, der seinerseits von einem
eisernen Behälter umgeben ist. Dadurch wird eine Berührung korrodierender Dämpfe
mit den Wandungen des eisernen Behälters vermieden. (A. P. 2 1 8 0 712 vom 31/8.
1937, ausg. 21/11. 1939.) ____________________ E r ic h W o l f f .
F . A . Hessel and others, Chemistry in warfare; ita Strategie im portance. New York: Hastings
House. 1940. (164 S.) 8°. 2.00 S.
D . M . Newitt, Chemical industries, 1940; a Compilation of the data and information essential to
the conduct of all process industries. New York: Chemical Pub. Co. 1940. (364 S.)
4°. 4.00 S.
III. Elektrotechnik.
— , D ie Entwicklung der Elektrotechnik in der letzten Zeit. Der Bericht entspricht
in Anlage u. Inhalt dem vorjährigen (C. 1939. II. 1137). (Elektrotechn. Z. 61. 615— 42.
4/7. 1940.) Sk a l ik s .
G. Pfestorf und W . Hetzel, D er Oberflächenwiderstand von Isolierstoffen zwischen
konzentrischen kreisförmigen Elektroden. Vff. haben an verschied, festen Isolierstoffen
Messungen des Oberflächenwiderstandes u. des Durchgangswiderstandes zwischen
konzentr., kreisförmigen Elektroden durchgeführt. Geprüft wurden: Hartpapier, Hart
gewebe, 2 Proben Preßstoff S, Glas u. Porzellan. Die Metallelektroden wurden auf
gespritzt u. die Verss. teilweise nach verschied. Vorbehandlungen (24-std. Liegen in
W ., 4-tägiges Lagern in einem Raum mit 8 0 % relativer Feuchtigkeit) bei veränder
licher Temp. vorgenommen. Es zeigte sich, daß Oberflächenwiderstand u. Durch-
gangswiderstand sowohl in ihrem Kurvenverlauf wie auch teilweise in ihren absol.
Beträgen übereinstimmen. Bei Vorbehandlung ändert sich nur der Oberflächenwider
stand; die Änderung wird durch Temp.-Erhöhung wieder rückgängig gemacht. (Kunst
stoffe 30. 179— 80. Juni 1940. Berlin.) R eusse.
1940. II. H ln. E l e k t r o t e c h n i k . 1913
vom 21/4. 1938, ausg. 30/1.1939. It. P. 374 239 vom 20/4. 1939. F. Prior. 21/4.
1938.) R oed er.
N. V. Philips’ Gloeilampenfabrieken, Eindhoven, Elektrische Entladungsrohre oder
Glühlampe. Bei derartigen Lampen verwendet man an den Stellen, an denen die Strom
zuführung zu den Elektroden hindurchgeleitet wird, Gläser, die durch Metalloxyde
gefärbt sind u. daher gegenüber den anderen Glasteilen eine verstärkte Wärme
ausstrahlung aufweisen. Bes. geeignet sind Gläser mit geringen ¿Zusätzen von M n02,
Fe20 3 oder Fe30,,. Es wird dann bei Lampen, bei denen die Stromzuführung an Ver
engungen der Röhre erfolgt, eine schädliche Temp.-Erhöhung an diesen Stellen ver
mieden. (Dän. P- 57 678 vom 2/8.1937, ausg. 10/6.1940. D. Prior. 5/8.1936.) J. Schmi.
Vereinigte Glühlampen und Elektrizitäts A .-G ., Ujpest, Ungarn, Hartlötung
von Metallteilen, insbesondere von Anoden von Entladungsrohren. Das Lötmetall (I) wird
zwischen die zu verbindenden Teile gebracht u.. die Teile dann über den F. des I erhitzt.
Bei Ni-Anoden wirdCu als I benutzt u. der Prozeß zweckmäßig in einem mit H 2 gefüllten
elektr. Ofen vollzogen. (E. P. 514 882 vom 16/2. 1938, ausg. 21/12. 1939.' D. Prior.
16/2. 1937.) R oed er.
Allgemeine Elektricitäts-Ges., Berlin (Erfinder: Kenneth H. Kingdon,
Schenectady, K. Y ., V. St. A., Röntgenröhrenanordnung, dad. gek., daß die Kathode aus
Hg oder einem ähnlichen, sich im Betrieb ständig erneuernden Stoff besteht, u. daß der
Entladungsstrom schneller ansteigt, als cs die für das Kathodenmaterial charakterist.
Emission zuläßt. — 5 weitere Ansprüche. — Es lassen sich Röntgenstrahlen mit einer
hohen Strahlungsleistung bei Entladungsgefäßen mit Hg-Kathode erhalten. — Ab
bildung. (D. R. P. 693 547 Kl. 21 g vom 10/6. 1938, ausg. 13/7. 1940. A. Prior. 9/6.
1937.) R oed er.
Siemens & Halske A.-G ., Berlin (Erfinder: Manfred von Ardenne, Berlin,
und Manfred Dunkel, Köln), Herstellung von Überzügen ans fluorescierenden oder
phosphoreszierenden Substanzen, insbesondere fü r Leuelitschinne in Braunsclien Röhren,
dad. gek., daß die Leuchtstoffe durch Zentrifugieren aus einer bindemittelfreien Sus
pension abgeschieden werden. (D. R. P. 693 632 Kl. 57 b vom 23/4. 1937, ausg.
16/7. 1940.) G ro te .
Westinghouse Brake & Signal Co., Ltd., London (Erfinder: L. E. Thompson
und A. L. Williams), Herstellung von Platten fü r elektrische Gleichrichter. Man oxydiert
die Cu-Platten mit Luft zwecks Erzeugung einer CuO-Schicht auf diesen. Damit nun,
möglichst wenig freier 0 2 in diesen Schichten okkludiert wird, führt man geringe
Mengen von B-Verbb., wie Borsäure oder Borax zu, z. B. spritzt man die Verbb. in
die Oxydationskammer ein. (Schwed. P. 98184 vom 20/4. 1939, ausg. 27/2. 1940.
E. Prior. 14/5. 1938.) J. S c h m i d t .
Etienne Barrey und Maurice Joseph Louis Masnou, Paris, Frankreich, Gu.fi-
Gleichrichter. Die Oxydation der Cu-Scheiben wird im Ofen bei 1040— 1080° in Ggw. von
Mg, Zn oder Sn vorgenommen. Zweckmäßig wird dabei zwischen den Cu-Scheiben u.
den anderen Metallen eine Potentialdifferenz aufrechterhalten. Dadurch wird auf den
sich oxydierenden Cu-Scheiben ein gleichmäßiger Nd. der Motalle aus der Dampfphase
bewirkt, der von der Oxydschicht absorbiert wird. Man erhält so Gleichrichter mit
gleichmäßigem niedrigen Widerstand in Durchgangsrichtung u. sehr geringe Ausschuß
ziffern. (It. P. 374 719 vom 25/5. 1939. F. Prior. 7/10. 1938.) S tre u b e r.
N. V. Philips’Gloeilampenfabrieken, Eindhoven, Holland, Vergrößerung der
aktiven Oberfläche von Al-Elektrodenfür Elektrolytkondensatoren. Die Elektroden werden
einer Ätzfl. aus 9%ig. HCl ausgesetzt, die 20 g A120 3 im Liter enthält. Die Temp. des
Ätzbades muß zwischen 8° u. dem E. der Ätzfl. liegen u. gegebenenfalls durch Kühlung
in diesem Bereich gehalten werden. Bei höherer Temp. tritt nur eine geringere Erhöhung
der akt. Oberfläche ein. (It. P. 374291 vom 16/5. 1939. D. Prior. 19/5. 1938.) S t r e u b .
Ralph Porges, Henry J. Miles und Herman Gr. Baity, Wirkungen von Schwefd-
farbenablaugen au f Schlammfaulung.. Faulverss. mit Farbablauge, Belebtschlamm unter
Zumischung von Faulschlamm bei 27,8°; 0,5 Raumteile Ablauge störten, 6 Raumteile
verhinderten Faulgasentwieklung. Zusatz der Ablauge zum Paulgut wirkt infolge des
Farbstoffes u. der vorhandenen Chemikalien stärker als der nach Belebtschlamm-
reinigung anfallende Schlamm. Schlammorganismen vermögen nach Gewöhnung bei
laufender Einsaat größere Mengen Ablauge abzubauen. (Sewage Works J. 12. 601— 12.
Mai 1940. North Carolina, Univ., Textile Foundation.) Ma n z .
C. C. Ruchhoft, J. F. Kachmar und 0 . R. Placak, Studien über Abwasser
reinigung. X II. Abbau von Glucose durch Belebtschlamm. (X I. vgl. C. 1940. I. 3437.)
Durch Belebtschlamm werden in 1 % bzw. 24 Stdn. 4— 24,0 bzw. 11,3— 31,8% . durch
Zoogleenreinkulturschlamm im Durchschnitt 31,0 bzw. 45,1% der aufgenommenen
Menge gemäß O-Bindung u. C 02-Bldg. abgebaut; Glucose wird von Belebtschlamm
5— 7-mal, von Zoogleenreinkultur etwa 3-mal so schnell aufgenommen als abgebaut.
Zusatz von 1 g/1 Glucose erhöht die kurzfristige O-Aufnahme des Schlammes bei weitem
nicht so stark als Zusatz von 0,5 g/1 Pepton. Der Respirationsquotient beträgt 1,0 ohne
gleichzeitige Bldg. weiterer Nebenprodukte. Gemäß Zunahme der Schlammenge er
scheint 8 0 % der aufgenommenen Glucosemenge in 1 % Stdn. als Protoplasma. (Sewage
Works J. 12. 485— 503. Mai 1940. Cincinnati, O., U. S. Public Health Service, Stream
Pollution Investigation Station.) Man z.
Harold A. Thomas jr., A nalyse der Kurve des biochemischen Sauerstoffbedarfes.
Es wird die Berechnung der Verzögerungsperiode u. des wahrscheinlichen Fehlers der
monomol. Rk.-Konstante erläutert. Durch Einsaat kann der Verlauf der Kurve unter
Zunahme der Rk.-Konstante, Abnahme des Fehlers, des Endwertes des BSB u.
rascheres Eintreten der Nitrifizierungsstufe verändert werden. (Sewage Works J. 12.
504— 12. Mai 1940. Cambridge, Mass., Harvard Graduate School of Engineering.) M a n z .
J. Nömejc, Beitrag zum Nachweis von Borsäure in Wässern mit Curcumapapier.
Vf. untersucht die Empfindlichkeit der Meth., den Einfl. anderer Stoffe, die Entfernung
störender Ionen u. die zweckmäßigste Durchführung des Verfahrens. Während der
Einfl. von K ‘ u. NH.,' im allg. gering ist u. S 0 4" mit BaCl2 leicht zu entfernen ist, besteht
bei der Entfernung von Ca“ u. M g " die Gefahr von Verlusten an H3B 0 3, die sich durch
Verwendung einer Lsg. von Na2H P 01 + NaHC03 in angemessener Menge weitgehend
beseitigen läßt. Es werden Ergebnisse von Unterss. an slowak. Wässern mitgeteilt.
Die Empfindlichkeitsgrenze des Verf. wird zu 0,3 y H3B 0 3 bzw. 0,17 y B20 3 bestimmt.
(Chem. Listy VSdu Prümysl 32. 340— 44. 361— 64. 1938.) R. K . M ü l l e r .
Arnos L. Miller, Foss, Okla., V. St. A ., Mischen. Man bringt einen mit pulver
förmigen Stoffen gefüllten Sack in einen nach außen hin völlig abgeschlossenen Auf
gabetrichter einer Mischvorr., in welcher nach Aufschneiden des Sackes die pulver
förmigen Stoffe mit Hilfe von umlaufenden Schlägern durcheinander gewirbelt werden
u. gleichmäßig verteilt in einendarüber befindlichenTrichter fallen, an dessen Innen
wand W . kontinuierlich herabfließt. W . u. pulverförmige Stoffe werden dann in einem
mit Prallflächen versehenen Turm weiter vermischt. Das Verf. dient bes. zur W .-
Beliandlung mit Kohlenstoff zur Verhütung der Algenbildung. (A. P. 2 200 757 vom
5/7. 1939, ausg. 14/5. 1940.) EfuCH W o l f f .
Ferdinand Jean, Belgien, Reinigen von Abwässern, die mit organ. u. anorgan.
Stoffen verunreinigt sind, durch Elektrolyse unter Verwendung von Anoden u.
Kathoden aus dem gleichen Material, z. B. Kohle oder Graphit; dabei wird eine EK.
angewandt, die geringer ist, als eine sichtbare Elektrolyse erfordern würde. Die Ver
unreinigungen werden dabei unlösl. u. flocken aus sobald sie mit den Elektroden in
Berührung kommen. — Zeichnung. (F. P. 855 886 vom 8/2. 1939, ausg. 22/5.
1940.) M . F. M ü l l e r .
Charles Arndt, Los Angeles, Cal., V. St. A., Fett- und Schwimmstofftrennung aus
Abwasser, indem das fetthaltige Abwasser durch einen dermaßen beschaffenen Behälter
geführt wird, daß seine Strömungsgeschwindigkeit stark verringert wird, wobei die
Fett- u. Schwimmstoffe an die Oberfläche der Fl. steigen u. die schwereren Bestandteile
des Abwassers am Boden des Behälters abgezogen werden. Vorrichtung. (A. P..
2 2 0 1 2 8 2 vom 19/1. 1937, ausg. 21/5. 1940.) " D e j im l e r .
Karl Imhoff, Essen, Abwasserbehandlung nach dem Belebtschlammverfahren, indem
das schlammhaltige Kloakenwasser zwecks Erhaltung in suspendierter Form u. zwecks
Vermeidung des Absetzens des Schlammes durch Schaufelräder gerührt u. mittels am
oberen Ende senkrechter Röhren angeordneter Fördervorr. durch die über dem A b
wasserspiegel befindliche Luft versprüht wird u. so belüftet in das Abwassergefäß
1940. II. H y. A n o r g a n i s c h e I n d u s t r i e . 1917
zurückgelangt. Vorrichtung. (A. P. 2 180148 vom 21/6. 1937, ausg. 14/11. 1939.
D . Prior. 3/7. 1936.) D em m ler.
Sixten Magnus Hielte, Schweden, Ausfällung von Verunreinigungen aus bei der
Celluloseherst. anfallenden Waschwässern erfolgt durch Zugabe von Säuren oder sauren
Salzen. Der gebildete Nd. kann durch die weitere Zugabe von lösl. Salzen, z. B. Na2S 0 4
schwimmend erhalten u. abgetrennt werden. Vor der Wiederverwendung des W . wird
ein Neutralisationsmittel wie Kalk oder Alkalicarbonat zugegeben. (F. P. 854 970
vom 19/5. 1939, ausg. 29/4. 1940. Schwed. Prior. 23/5. 1938.) Gr assh o ff.
Karl Im lio fi and G ord on M ask ew Fair, Scwage treatment; with a discussion of industrial
wastes by Edward W a rten M oore. New York: Wiley. 1940. (375 S.) 12°. 3.00$.
V. Anorganische Industrie.
D .H . Wester, Über die Haltbarkeit und die Konservierung von Chlorkalk. Beim
Aufbewahren in luftdicht schließenden Gefäßen ist Chlorkalk sehr viel länger haltbar
als Literaturangaben vermuten lassen, wenn das Präp. nur kühl gelagert u. gegen Licht
geschützt wird. Konservierungsmittel haben einen gewissen, aber keinen großen Einfl.,
außer bei Aufbewahrung bei höheren Tempp. (Tabelle im Origmal). Auch einige Lsgg.
erwiesen sich als sehr gut haltbar. Explosionsgefahr in geschlossenen Gefäßen wurde
entgegen Warnungen in der Literatur nicht beobachtet. Bei den über 3V4 Jahr aus
gedehnten Verss. ging der Geh. an akt. CI nur 5— 6 % zurück. (Chem. Weekbl. 37.
376— 77. 13/7.1940.) ____________________ Groszfeld.
A. zugegeben werden u. gleichzeitig reines S 0 2 eingeleitet wird, wobei stets ein kleiner
Alkaliüberschuß aufrecht erhalten wird. Es fällt ein reines Alkalisulfit aus, während
die Verunreinigungen in Lsg. bleiben. Anstatt A. kann auch ein anderes Lösungsm.
angewandt werden, das mit W . mischbar ist n. in dem die Ausgangsmaterialien lösl.
sind. Das Verf. kann auch zur Herst. anderer Salze, wie z. B. den Cyaniden oder
Phosphiten dienen u. kontinuierlich oder diskontinuierlich durchgeführt werden. Es
können auch Salze bestimmten Krystallwassergeh. hergestellt w'erden. (E. P. 516470
vom 20/6. 1938, ausg. 1/2. 1940. A. Prior. 19/6. 1937.) Gr assh o ff.
I. G. Farbenindustrie Akt.-Ges., Frankfurt a. M. (Erfinder: Hans Zirngibl
und Karl Jaeger, Bitterfeld, Gewinnung von neutralen Alkalisulfaten aus sauren Sulfat-
lsgg., z. B. den Äbfalllsgg. der Viscosespinnbäder erfolgt durch Zugabe von Alkali
chlorid in einer der freien Schwefelsäure entsprechenden Menge u. Verdüsen der Lsg.
oder Dispersion in einem heißen Gasstrom in einem Drehrohrofen oder Rk.-Turm.
Es wird ein reines Sulfat erhalten, dessen Schüttgewicht u. Körnung in gewissen Grenzen
beeinflußt werden kann. (D. R. P. 694 409 K l. 121 vom 24/10.1936, ausg. 31/7.
1940.) G rassh off.
I. G. Farbenindustrie Akt.-Ges., Frankfurt a. M., Herstellung von wasserfreiem
Natriumhyposulfit durch Eindampfen einer Hyposulfitlsg. im Vakuum bei einer Temp.,
die über der Umwandlungstemp. des wasserhaltigen in das wasserfreie Salz liegt in
Ggw. von Mitteln, die das Hyposulfit ausfällen. (Belg. P. 434 226 vom 6/5. 1939,
Auszug veröff. 22/12. 1939. D. Prior. 10/5. 1938.) Gr assh o ff.
I. G. Farbenindustrie Akt.-Ges., Frankfurt a. M., Elektrolytische Zersetzung von
Alkali- und Erdalkaliverbindungen, dadurch, daß als Kathoden bewegbare Flächen
benutzt werden, die sowohl in den Elektrolyten als auch in das fl. Metall tauchen. Das
gebrauchte fl. Metall wird aus dem Bad gehoben u. ersetzt durch neues Metall, das der
Oberfläche des Bades gleichmäßig zugeführt wird. Vorrichtung. (Belg. P. 434184
vom 4/5. 1939, Auszug veröff. 22/12. 1939. It. P. 373 718 vom 16/5. 1939. Beide
D. Prior. 20/5. 1938.) G rassh off.
Robert Müller, Leoben, Entwässerung von Magnesiumchlorid. Das wasserhaltige
MgClo trägt man in eine Salzschmelze, die von Koks oder Elektrodekohlestücken erfüllt
u. durch einen durch letztere geschickten Gleichstrom auf 600— 1000° erhitzt wird. Die
dabei entwickelten kleinen Mengen von Chlor befreien die Schmelze von MgO. Vor
richtung. (D. R. P. [Zweigstelle Österreich] 159 027 K l. 12 b vom 23/11. 1935, ausg.
25/6. 1940.) ZÜRN.
aus 44 (Teilen) Feldspat, 4 Quarz, 9 Kaolin, 4 Zirkon, 22 Borax, 10 Xa2COs, 10,5 Fluß
spat, 6 Na2SiF„, 1,5 Kryolith u. 2 N aN 02. Davon werden 100 Teile Fritten vermahlen
mit 5 Ton u. 1,8— 3,5 Ceroxyd. (E. P. 513 928 vom 5/5. 1938, ausg. 23/11.
1939.) M. F. Mü l l e r .
Deutsche Gold- und Silber-Scheideanstalt vormals Roeßler, Frankfurt a. M.,
Erzeugung weißgetrübter Email durch Gastrübungsmittel, dad. gek., daß als Trübmittel
eine Mischung von gasabspaltenden Verbb. verwendet wird, deren Zers.-Tempp. unter
einander verschied, sind u. zwischen 80 u. 600 ° liegen können. Beispiel: 1000 g Email-
schlicker werden zugesetzt. 0,5 (g) Alkalinitrat, 0,5 Na-Formiat, 0,1 Naphthol, 0,01 As
phalt, 1 Sb(NO,)3. Dieses Mittel kann für Emails verschied. Viscosität verwendet
werden. (F. P. 855 285 vom 2 5 /5 . 1939, ausg. 7 /5 . 1940. D. Prior. 1 /6 . 1938.) M a r k h .
Vereinigte Glühlampen und Elektrizitäts Akt.-Ges., Ujpest bei Budapest
(Erfinder: Ferenc V. Körösy, Budapest), Herstellung eines zum Erschmelzen von Glas
geeigneten Rohstoffgemenges unter Verwendung von aus Lsgg. gefällten Bestandteilen,
dad. gek., daß 1. alle oder wenigstens die schwer schm. Bestandteile des Gemenges aus
Lsgg. zusammen gefällt u. bzw. oder aus Lsgg. zusammen eingedampft werden; — 2. Be
standteile des Gemenges als koll. Gele gefällt werden; — 3. die gemeinsam ausgefällten
Bestandteile ausgewaschen werden u. der reine Nd. mit den Lsgg. der weiteren Bestand
teile zur Trockne verdampft wird; — 4. die Ausfällung der Gemengebestandteile so ge
leitet wird, daß neben dem Nd. nur solche Verbb. entstehen, die bei der Schmelztemp.
verdampfen, so daß der Nd., ohne ausgewaschen zu werden, auf Glas verarbeitet werden
kann; — 5. die überschüssiges Wasserglas enthaltenden Lsgg. nur zum Teil mit Säure
neutralisiert werden, so daß der nichtneutralisierte Teil als Alkali beim Schmelzen im
Glase verbleibt ; — 6. daß das getrocknete Gemenge vor dem Schmelzen mechan. stark
zusammengepreßt wird; — 7. das Gemenge so lange etwas unter seiner Sinterungstemp.
gehalten wird, bis das adsorbierte W . prakt. entwichen ist, u. erst dann die Temp. an
schließend bis zum Schmelzen gesteigert wird. (D. R. P. 693 782 Kl. 32 b vom 3/10.
1937, ausg. 18/7. 1940.) M . F. M ü l l e r .
Vincenzo Nason, Italien, Herstellung von gefärbtem Glas mit einem mittleren F.
aus anderem gefärbtem Glasmaterial mit demselben F. u. Ausdehnungskoeff. unter
Verwendung von Ca-Nitrat als Flußmittel. (It. P- 374 062 vom 20/5 1939.) M. F. Mü.
Kodak-Pathä, Frankreich, Verhindern des Beschlagens von Flächen, z. B. aus
Glas, Glimmer, Cellulosederivv., Harzen usw. Man überzi°ht die Flächen zunächst
mit einer dünnen Schicht von Gelatine (I) u. dann mit einer solchen von Cellulose
acetat (II), worauf man diese Schicht in einem alkal., I u. II quellenden Bade verseift
u. auswäscht, so daß man eine feuchtigkeitsdurchlässige Schicht aus Cellulose auf der
Gelatineschicht erhält. Dom Verseifungsbade kann man Weichmachungsmittel, wie
Sulforicinate, Glycerin usw. zusetzen. (F. P. 852 221 vom 7/10. 1938, ausg. 26/1.
1940.) Sa r r e .
Ernst Alwardt, Kiel-Gaarden, Schutzüberzug fü r Glasflaschen und ähnliche B e
hälter. Die Gegenstände werden zunächst mit einem Bindemittel, wie Kaltleim, über
strichen, auf den man eine Schicht grobes Sägemehl anbringt. Darüber folgt wieder
eine Bindemittelschicht, auf der man etwa 2 mm grobes Korkpulver aufträgt u.
schließlich eine dichte Schutzschicht, z. B. aus Chlorkautschuklack oder dgl. anbringt
Der Überzug soll vor allem ein Schutz gegen Beschädigung durch Stoß darstellen.
(Dän. P. 57 667 vom 19 /5 . 1938, ausg. 3 /6 . 1940. D. Prior. 2 7 /1 . 1938.) J. S c h m i d t .
I. G. Farbenindustrie Akt.-Ges., Frankfurt a. M., Verbundglas. Als Zwischen
schichten werden Massen verwendet, die neben Weichmachern Acetale von verseiften
Mischpolymerisaten aus Vinylestern mit Äthylen-a,/?-dicarbonsäuren, deren Anhydriden
oder Deriw., enthalten. Zur Herst. der Zwischenschichtmasse werden 100 (Teile)
Polyvinylbutyraldehydacetal (hergestellt durch Acetalisierung eines verseiften Misch
polymerisates von 16 Mol Vinylacetat u. 1 Mol Maleinsäuredimethylester) mit 66 Ester
aus Diglykolsäure u. Isoheptylalkobol gemischt u. mit 11 Methoxybutanol bei bis 80®
steigender Temp. plastifiziert. (It. P. 374139 vom 5/6. 1939. D. Prior. 8/6.
1938.) K is t e n m a c h e r .
Stärkung der Bestockung. Eine späte Kopfdüngung beim Schossen erhöhte den Ertrag
hauptsächlich durch Verbesserung des Ährengewichts sowie der Dicke der Halme.
Die Frühjahrskopfdüngung des Winterweizens gibt in ihrer Wrkg. auf den Korn
ertrag der Herbstdüngung bei der Saat nichts nach. Die relative Wrkg. der Herbst-
u. der Frühjahrsdüngung mit Stickstoff hängt ab vom Verhältnis der Frühjahrsndd.,
dem allg. Fruchtbarkeitszustand des Bodens, der Höhe der Düngergabe u. den Be
dingungen der Überwinterung. (XuMiraamm Gomiajnrciu'iecKoro 3eM.ieacjnia [Chemi-
sat. soc. Agric.] 9. Kr. 2/3. 57— 65. Febr./März 1940.) Ja c o b .
W . Schropp und B. Arenz, Düngungsversuche zu Winterölfrüchten. In 4-jährigen
Verss. wurde die Wrkg. einer zusätzlichen Kopfdüngung mit Stickstoff u. Phosphor
säure zu Winterölfrüchten, ferner die Wrkg. des Kalkes u. die Zweckmäßigkeit zeit
licher Unterteilung der Düngergaben geprüft. Es konnte eino klare Gegenläufigkeit
von Fettgeh. u. Stickstoffgeh. der Samen festgestellt werden. Die Auswrkg. der
Stickstoffdüngung auf den prozent. Fettgeh. steht in deutlicher Abhängigkeit von der
Witterung. Günstig für den Wachstums- u. Fettbildungsprozeß erscheinen bei ent
sprechender N-Gabo ein niederschlagsreichor Mai u. eine warme, lichtreiche Witterung
im Reifemonat Juni. Bei dem Vers. zur Prüfung der Wrkg. einer Kalkdüngung, sowie
einer Unterteilung der Volldüngung bzw. der N-Düngung ergab sich, daß die Kalkung
im Gegensatz zu anderweitigen Beobachtungen leicht nachteilig auf Ertrag u. Fett
leistung von Raps wirkte. Durch Teilung der Volldüngung (N + P + K) in zwei
Gäben wurde ein Mchrertrag an Körnern von 30,4% . an I ’ett von 24,6% erzielt. Wurde
nur die N-Gabo geteilt, so waren noch Mehrerträge von 20,3% an Körnern u. 17,7%
an Fett festzustellen. Die Teilung der Nährstoffgaben äußerte sich in einer überlegenen
Ausnutzung des Dünger- u. Bodenstickstoffes. (Bodenkunde u. Pflanzenernähr. 18
(63). 315— 30. 1940. Weihenstephan, Agrikultur-chem. Inst.) JACOB.
R. B. Espino und William Croeker, Wirkung verschieden hoher Gaben von
sch tuefeisaurem Ammoniak au f das G: N-Verhältnis in Blättern von Reis au f Lipaton-
lehm. Anzahl u. Trockengewicht der grünen Blätter von Bergreis erhöhten sich bei
der Düngung von Lipatonlehm mit schwefelsaurem Ammoniak (I). Der N-Geh. der
Blätter wurde erhöht, der C-Geh. der Blätter nahm ab. Das höchste C: N-Verhältnis
in den Blättern der Reispflanzen wurde stets bei den ungedüngten Pflanzen erzielt.
Die Verzögerung der Blüte u. Reife des Korns, sowie die ungleichmäßige Reife beruhen
wahrscheinlich auf einem hohen Eiweißgeh. in den zu stark mit I ernährten Pflanzen.
Wenn das C: N-Verhältnis in den Blättern der Reispflanzen unter 7 lag, ist die Düngung
mit I für die Reifeverzögerung u. Ertragserniedrigung verantwortlich. (Philippine
Agriculturist 29. 34— 45. Juni 1940.) Ja c o b .
S. Ja. Lein, Über die Adsorption von Phosphorsäure durch verschiedene organische
Substanzen. Die nach der Meth. von S t a d n i k ó w u . S im o n erhaltene Humussäure
ist nicht in der Lage, Phosphorsäure aus Lsgg. von Ammonphosphat festzulegen. Lignin
absorbiert schwach NH4, dagegen nicht P20 6. Entkalkte Schwarzerde absorbiert
P20 5 sehr schwach. (Bcecoiosuaa A K a j e M i w C e jB C K 0- X 03a u c r i) e u u L ix Hayi; um . jlemma.
HayTOo-HccyiesoiaTejTŁCKiiir lIucTuiyT y^oßpeiiuir, ArpoiexnitKir u ArponouBOBeaemui iim.
T e s p o ft n a . Tpyati ile m n ir p a jC K O r o Orae-iemifl. [Lenin Aead. agric. Sei., Gedroiz Res.
Inst. Fertilizers, Soil Management Soil Sei. Proc. Leningrad Dep.] 1938. Teil I. 25
bis 36.) Jacob.
W . W . Jakowlewa, Untersuchung der Aufnehmbarkeit von adsorbierter Phosphor
säure au f verschiedenen Böden. Die von Roterde u. Podsol adsorbierte Phosphorsäure
kann nicht durch Dialyse entfernt werden. Man kann bei diesen beiden Bodentypen
verschied. Sättigungsgrade mit Phosphorsäure erzielen; sie können mit Phosphorsäure
gesätt. oder ungesätt. sein. Es besteht eine krit. Zone der Sättigung. Im Vegetations-
vers. wurde bei Roterde festgestellt, daß diese ungefähr bei einem Geh. von 2,8 mg
P20 5 je 100 g Boden liegt. Das Verh. der Schwarzerde unterscheidet sich deutlich
von dom des Podsols u. der Roterde, hier lassen sich keine verschied. Sättigungsgrade
erzielen u. die gesamte adsorbierte Phosphorsäure läßt sich leicht abdialysieren. Bei
der Behandlung der mit Phosphorsäure gesätt. Böden mit 0,01-n. Citronensäure ging
aus der Roterde, unabhängig von der Sättigung mit Phosphorsäure, etwa 30 % der
Phosphorsäure in Lsg., aus Podsolen 50— 60% , aus Schwarzerde 80— 90% . (Bceco-
i03iia« ÄKafleMim Gc.Ti.ci;o-Xo3aftci'iieimLix Hayn itm. Jemraa. Hay'ino-Hcc-ieaoBarejLCKiift
Hucun-yi YKodpeimit, ÄrpoiexniiKii n ArpoiiO'iBOBeseuiiH iim . reapoima. T p yati jlemm-
rpajcicoro OxjeJieniin. [Lenin Acad. agric. Sei., Gedroiz Res. Inst. Fertilizers, Soil
Management Soil Sei. Proc. Leningrad Dep.] 1938. Teil I. 37— 55.) Jacob.
N. Kwaratzchelia, Adsorption von Phosphorsäure durch Roterden. Das Ad
sorptionsvermögen für Phosphorsäure betrug bei Roterde annähernd 1 g P20 5 auf 100 g
125*
1924 Hyii- A g r ik u ltu r c h e m e b . S c h ä d lin g s b e k ä m p fu n g . 1940. II.
Boden. Die gesamte Phosphorsäure war fest gebunden u. mit W . nicht auswaschbar.
Die erhaltenen Zahlen ergeben die Möglichkeit, eine genauere Meth. zur Best. der
Adsorptionsfähigkeit der Böden für Phosphorsäure vorzunehmen. Die Verss. über
Desorption stehen in Übereinstimmung mit den Desorptionskurven von J a k o w l e w a
u. der krit. Zone von T j u l i n . (BcecoKman: AuaaeMufl CaiLCKo-Xcn/iHciBeuHiix HayK
h m . üeuuna. Hayino-HccJiCÄCiBaTejiLCKuir Hncimyr yAofipemrii, ArpoiexmiKU u Arpo-
lioiBOBejeHii« uh. rcjpoilna. Tpyji.i jTeimnrpaacKoro Oise-icnu;!. [Lenin Acad. agric.
Sei., Gedroiz Res. List. Eertilizers, Soil Management Soil Sei. Proc. Leningrad
Dep.] 1938. Teil I . 56— 68.) Jacob.
T. A . Malomachowa, Melioration von Roterden durch organische Substanzen.
Natriumhumat wird von Roterde stark adsorbiert. Mit der Erhöhung des Geh. an
Humusstoffen in der Koll.-Fraktion von Roterde vermindert sich die Austauschsäure
u. in Verb. damit der Geh. an Aluminiumionen. Die Monge an austauschfähigen K at
ionen wird erhöht, die Adsorption von Phosphorsäure vermindert. (Bcecoiosua.i A kä-
Ä0MHÄ Ct},ttCK0-X03Jiiic:riseinii,ix I l a y K u h . Jleitirna. Iiayuno-IfccjtetfOBaTejrBCKUH HucTirryi-
yjoöpenuii, Arporcxinncu u ArponouBOBeaeimii um. reapofma. Tpyjw jlcimurpa^cicoro
Oxs&ienitii. [Lenin Acad. agric. Sei., Gedroiz Res. Inst. Fertilizers, Soil Management
Soil Sei. Proc. Leningrad Dop.] 1938. Teil I. 69— 82.) Jacob.
S. A . Wladytschenski, Locher gebundene, organische Substanz als Faktor der
Strukturbildung. Die Gesamtmenge der mit dem mineral. Teil des Bodens verbundenen
organ. Substanz kann unterschieden werden in einen festgebundenen Teil (3. u. 2. Frak
tion), der entweder durch die Oberflächenenergie der mineral. Bodenteilchen festgehalten
wird oder in ehem. Verbb. von Humus mit Ton vorhegt u. in einen locker gebundenen
Teil (1. Fraktion), der im Boden in beträchtlicher Menge als Ergebnis der Koagulation
u. mechan. Festhaltung durch die Bodenkrümel vorhegt. Die organ. Substanz wird
von den Bodenmincralien zunächst in Form der festgebundenen Humusfraktion auf
genommen u. erst nach Absättigung der Adsorptionsfähigkeit tritt die locker gebundene
organ. Fraktion auf. Die beiden Fraktionen sind in Hinsicht auf die Strukturverbesse
rung des Bodens verschied, zu bewerten. Die locker gebundene Fraktion der organ.
Substanz erscheint als das beste Mittel, welches die einzelnen Bodenteilehen zusammen -
kittet u. die landwirtschaftlich wertvolle Krümelstruktur bewirkt. Eine unerläßliche
Bedingung für die Verbesserung der Struktur ist die Dehydratation des Systems.
Dabei bilden sich Koagulate der locker gebundenen Fraktion, die in W . nicht mehr
umkehrbar sind. Tritt dagegen eine umkehrbare Koagulation auf, so bilden sich un
echte Krümel, dio nur in trockenem Zustande erhalten bleiben, in Berührung mit W .
aber wieder zerfallen. {Vgl. auch C. 1940. II. 948.) (Bceco»3Haft AKaaeiiuK Cex&CKo-
Xo3JiiicTBemn>ix HayK um . .¡temriia. HayuKO-HccjeKOBaxe-iBCKiift liiicxuTyi Ysodpeinm.
ArpoiexraiKit u ArponoHBOBöaeniM um . reapouua. Tpyjw üenuHrpajCKoro Orsejesua
[Lenin Acad. agric. Sei., Gedroiz Res. Inst. Fertilizers, Soil Management Soil Sei. Proc.
Leningrad Dep.] 1938. Teil I. 83— 104.) Jacob.
F. de Rege, Über die Messung der Acidität au f dem Acker. Absolute. Acidität
und Alkalinität. Vf. empfiehlt die Best. von pn u. spricht Böden mit Ph = 4— 5 als
stark sauer, mit Ph = 5— 6 als schwach sauer u. mit pn = 6— 7 als ganz schwach sauer
an. (Risicoltura 30. 41— 44. Febr. 1940.) G r im m e .
— , Chemische Mittel im Dienst der Bekämpfung von Pflanzenschädlingen. Kurze
Beschreibung der wichtigsten Präpp., ihre Zubereitung u. Anwendung. (Statens
Växtskyddsanst., Flygbl. Nr. 49. 10 Seiten. 1940. Schweden, Staatl. Pflanzenschutz
anstalt.) W . WOLFF.
K. A. Gar, Ausnutzung von bei der H„S-Reinigung von Gasen erhaltenen Schwefel
pasten als Pflanzenschutzmittel. Die Schwefelpaste gibt unter Zusatz von Extrakten
der Sulfitcelluloseabwässer stabile W.-Emulsionen, diese erwiesen sich als gute Schäd
lingsbekämpfungsmittel, bes. für Baumwollplantagen. Rhodanvcxhh. müssen durch
Waschen entfernt werden. (3Kypna.i XuMiraecKoft IIpoMtimjennocTir [Z. ehem. Ind.] 16.
Kr. 12. 35— 38. Dez. 1939. „N IU IF “ .) A n dru sso w .
W . E. Lammerts, Äthylmercurijodid — ein wirksames Fungicid und Nemacid.
Bericht über günstige Ergebnisse mit Du Bay 1155-HH, das 5 % Äthylmercurijodid
enthält, an verschied. Pflanzen. Angewendete Menge für 1 Quadratfuß je nach Befall
1,5— 3 g. (Phytopathology 30. 334— 38. April 1940. Ontario, Cal., Armstrong
Nurseries.) ‘ GROSZFELD.
F. Eckstein und E. Martini, Allgemeine Gesichtspunkte der Enlwesungstechnik.
(Vgl. C. 1 9 4 0 .1. 2051.) Es werden die Eignung von Zyklon B (HCN) für Großentwesung
ganzer Gebäude, von T-Gas (Äthylenoxyd + C 0 2) u. Tritox für Wohnraumentwesung,
1940. II. Hthj. M e t a llu r g ie . M e ta llo g r a p h ie . M e t a llv e r a r b e it u n g . 1925
diesen Firmen erreichten Ergebnisse u. die einzuschlagende Richtung bei der Herst. von
Roheisen in Drehöfen werden mitgeteilt. (Tetsu to Hagane [J. Iron Steel Inst. Japan]
25. 831— 42. 25/10. 1939 [nach engl. Ausz. ref.].) M e y e r -W il d h a g e n .
G. Guzzoniund A . Sabatini, Herstellung von Gußeisen im Hochfrequenzinduktions-
ofen. Der Hochfrequenzofen, seine Herst. u. sein Betrieb werden beschrieben u. seine
Eignung für bestimmte Zwecke der Eisengießerei festgestellt. Die Eigg. verschied, im
Hochfrequenzofen hergestellter perlit. Gußeisensorten werden mitgeteilt u. der Einfl.
der Überhitzung u. des Zusatzes von Calciumsilicid erörtert. Die Festigkeitswerte von
einigen vergüteten u. unvergüteten Spezialsorten, sowie von schmiedbarem Guß werden
angegeben. (Metallurgia ital. 32. 37— 46. Febr. 1940.) V ogel.
Eaffaele Comina, Metallische Dauerformen, zur Herstellung von Gußstücken aus
Gußeisen. Gegenüber Sand- oder Lehmformen haben die metallischen Dauerformen
eine andere Abkühlungsgeschwindigkeit, wodurch Struktur u. Härte des Gußstücks
stark beeinflußt werden. Vf. zeigt, auf welche Weise die Abkühlungsgeschwindigkeit
in metall. Formen red. werden kann. Metallformen eignen sich vor allem, um in Guß
stücken bestimmte Strukturen zu erzielen, sowie zur Verwertung von Überresten
von Gußeisen, wofür Vf. Beispiele aus seiner Praxis gibt. (Ind. meccan. 22. 96— 98.
Febr. 1940.) V ogel.
J. A . Donaldson, Gußeisen fü r Emaillierzwecke. Guter Emaillierguß soll einen
feinkörnigen grauen Bruch aufweisen. Eine genaue Überwachung der chem. Zus. ist
erforderlich. Der Geh. an gebundenem C soll 0,40— 0,60% betragen. Der Mn-Geh.
soll gleich dem 1,7-faehen des S-Geh. + 0 ,3 % betragen, der S restlos als MnS vorliegen.
Der P-Geh. soll über das zur Erzielung genügender Dünnfl. erforderliche Maß nicht
hinausgehen. Der Si-Geh. betrage etwa 2 ,5 % ; er ist aber von der Wandstärke der
Gußstücke abhängig (mit zunehmender Wandstärke abnehmend).(Foundry Trade J.
6 1 . 405— 07. 14/12. 1939. Falkirk, Carron Company.) Pa h l .
T. G. Johnston, Herstellung von Gußeisen fü r Emaiüierzwecke. Prakt. Hinweise
zur Herst. von Emailliergußeisen mit 2,40— 2,65 (% ) Si, 0,06— 0,09 S, 0,65— 0,80 P ,
0,35— 0,55 Mn u. 3,30— 3,50 Gesamt-C. (Foundry 68. 34. 90. Jan. 1940. Cleveland,
Republic Steel Corp.) Pa h l .
Otto Th. Koritnig, Nickelhartguß als Werkstoff fü r hohe Oberflächenglätte. Nickel
hartguß wird mit Vorteil für Maschinenteile verwendet, die außerordentlichem Verschleiß
ausgesetzt sind. Die Festigkeitseigg. lassen sich durch bloßes Ausglühen mit an
schließender Luftabkühlung verbessern. Schutz gegen Abblättern bietet ein niedriger
C-Gehalt. Bei Schalenguß ist die Schrecktiefe durch Cr-Beigabe zu regeln. Die
Dämpfungsfähigkeit läßt sich durch Zusatz von Mo erreichen. Die Zähigkeit ist durch
den Ni-Geh. gegeben. Ein kleiner Cr-Geh. ergibt hohen Absetzungswiderstand, großer
Cr-Zusatz erhöht die Korrosions- u. Hitzebeständigkeit. (Oberflächentechn. 1 7 . 73— 74.
4/6. 1940. Graz.) P a h l.
H. W . Grönegreß, D ie Oberflächenhärlutig von Gußeisen im Werkzeugmaschinenbau.
Zur Oberflächcnhärtung ist ledeburit. Gußeisen ungeeignet, ferrit. wenig geeignet,
aber perlit. oder ferrit.-pcrlit. gut geeignet. Geringe Ni-Gehh. sind günstig für die
Oberflächenhärtbarkeit, ebenso ist ein Zusatz von ca. 0 ,3 % Cr günstig, da er die Härte
erhöht u. den Perlit stabilisiert. Die Härtung kann mit Leuchtgas-Sauerstoff erfolgen.
Durch Steigerung der Härtetemp. kann beim Grauguß auch ein ledeburit. Härtegefüge
gebildet werden, welches alle Eigg. des Hartgusses, vor allem große Härte aufweist.
Bei einem Gußeisen mit einem Gesamt-C-Geh. von 3 ,5 % (0 ,8% in gebundener Form),
2 ,2 % Si u. 0,72% Mn wurde bei einer Härtetemp. von etwa 1250° ein ledeburit. Gefüge
mit einer Oberflächenhärte von 62 Rc gebildet. Es kommt dabei zu einer völligen Auf-
lsg. des Graphits. Das Härtegefüge geht ganz gleichmäßig in das Ausgangsgefüge
des Kerns über. Das Oberflächenhärten von Drehbankführungen wird näher erläutert.
(Werkstattsteehn. u. Werksleiter 3 4 . 232— 36. 15/7. 1940.Gevelsberg.)H a b b e l .
Robert Bourggraff, Abhängigkeit des Abbrandes von der Z usammensetzung der
Gasatmosphäre, der Wärmdauer, der Wärmtemperatur und der Gasgeschwindigkeit. Der
von Temp. u. Wärmdauer abhängige Abbrand in einfachen oxydierenden, in kombi
nierten oxydierenden, in kombinierten oxydierend-reduzierenden u. in techn. Atmo
sphären wird gewichtsmäßig ermittelt. Dann wird an Hand der Ergebnisse in einfachen
Atmosphären die Abbrandbldg. in komplexen Atmosphären errechnet. Ferner wird
gezeigt, daß auch bei veränderter Vers.-Temp. die rechner. Ermittlung des Abbrandes
möglich ist. Eine Änderung des Abbrandes mit zunehmender Gasgeschwindigkeit
konnte nicht festgestellt werden. Zum Schluß werden die physikal. u. chem. Eigg. des
Abbrandes bei den einzelnen Atmosphären besprochen. Hinweis auf 139 Schrifttums
stellen. (Stahl u. Eisen 60. 129— 37. 156— 61. 15/2. 1940. Saarbrücken.) H abbel.
19 40.11. HTni. M e t a l l u r g i e . M e t a l l o g r a p h i e . M e t a l l v e r a r b e i t u n g . 1927
in 10,7% Sb enthaltender Na3SbS4-Lsg. — 0,353 Volt. Zweckmäßig wird eine Lsg. von
Na3SbS3 mit 100— 300 g Sb im Liter in einer Zolle mit zentralem Kathodenraum u. zwei
seitlichen Anodenräumen mit 20%ig. NaOH unter Verwendung von Fe-Elektroden u.
Asbestdiaphragmen elektrolysiert. Diese Anordnung ermöglicht hohe Stromausbeuten
(98— 99% ) u. weitgehende Ausnutzung der Lösungen. (Atti XCongr. int. Chim., Roma
з. 014— 23. 15.— 21/5. 1938. Padua, Univ., Inst. f. industr. Chemie.) R. K . M ü l l e r .
Hans Esser und Heinrich Arend, Kann die 0,2°/o-Grenze durch eine Überein kommen -
freie Dehnung ersetzt werden? Aus Schrifttumsangabcn u. eigenen Verss. wurde für
verschied. Stähle, für Aluminium, M essing u. Elektrolytkupfer nachgewiescn, daß die
0,2%-Grenze durch eine übereinkommenfreie Dehngrenze, die durch doppeltlogarithm.
Auftragung der Spannungs-Dehnungsschaulinien erhalten wird („Knickpunktverf.“ )
ersetzt werden kann. (Arch. Eisenhüttenwes. 13. 425— 28. April 1940. Aachen, Techn.
Hochschule, Inst. f. Eisenhüttenkunde.) P ahl.
Max Widemann , Röntgew>graj>hische Spannungsmessungen an Werkstücken aus
Eisen und. Stahl. Allg. über Meßlängen des röntgenograpli. Verf., Grundlagen der rönt-
genograph. Längenmessung u. Verf. der röntgenograpli. Spannungsmessung. Kritik.
Beispiele. (Anz. Maschinenwes. 61. Nr. 55. Suppl. 73— 76. Nr. 63. Suppl. 88— 90.
8 / 8 . 1939. Berlin.) Habbel.
H. Wiegand, Oberfliichengeslallung und. -behandlung dauerbeanspruchter Maschinen
teile. Die Bedeutung richtiger Obcrflächengestaltung wird kurz erörtert. Von den
Oberflächenbehandlungsverf. bewirken Oberflächenhärtungen durch Einsatzhärten,
Nitrieren, Flammen- u. Elektroinduktionshärtung eine Steigerung der Dauerhalt
barkeit. Auch Oberflächenverformungen, bes. eine spanlose Kaltverformung,
wirken sich bei richtiger Anwendung günstig aus. Metall. Überzüge, chem. u. elektro
chem. Oberflächenbehandlung können die Dauerhaltbarkeit von hochwechselbean
spruchten Teilen beeinträchtigen. (Z. Ver. dtsch. Ing. 84. 505— 10. 20/7. 1940.
Falkensee, Osthavelland.) H abbel
T. A. Lewis, Richtiges Erwärmen von Schmiedestücken. Prakt. Hinweise für Art
и. Ausrüstung der Schmiedeöfen, Anwärmtempp. u. Anwärmzeiten. (Heat Treat.
Forg. 25. 379— 81. Aug. 1939. Bethlehem, Pa.,Bethlehem SteelComp.) Pa h l .
W . Zimm, D ie Entwicklung des Brennschneidens und Oberflächenhärtens mit Leucht
gas. (Gas [Düsseldorf] 12. 79— 81. 7/7. 1940.) S k a l ik s .
H. S. Card, Autogene Oberflächenhärtung. I. Grundlagen und Ausführung. (Ober
flächenhärtung. Teil II.) (Teil I vgl. W i l l i a m s , C. 1940. I. 2229.) (Ind. Heating 6 .
1026— 30. 1042. Nov. 1939. New York.) Pa h l .
V. Thiirnau, Eignung von Propan und seinen Mischungen mit Acetylen fü r die
autogene Oberflächenhärtung. An Hand von Vers.-Ergebnissen wird die Unwirtschaftlich
keit des autogenen Härtens mit Propan bzw. dessen Mischungen mit Acetylen nach
gewiesen. Dies ist weniger in der zu geringen Zündgeschwindigkeit oder Flammen-
temp. des Propans begründet, als vielmehr im chem. Aufbau des Propanmol. selbst,
das zur zweckmäßigen Verbrennung einen kostenmäßig untragbar großen Anteil an
0 2 benötigt. (Autogene Metallbearbeit. 33. 93— 98. 105— 15. 15/4. 1940. Frank
furt a. M.) Pa h l .
— , Neues Induklionshärteverfahren fü r Innenflächen. Einrichtung zur Härtung
von Zylinder- u. anderen Bohrungen bei der B u d d INDUCTION HEATING, I n c ., Phila
delphia, Pcnnsylvanien. (Heat Treat. Forg. 25. 541— 42. Nov. 1939.) Pa h l .
C. Albrecht, D ie Behandlung von Salzbadtiegeln in der Härterei. Vf. erörtert di
Gründe u. die Verhinderungsmaßnahmen für den Verschleiß metall. Tiegel, der bes.
durch Angriff der Feuergase auf der Außenseite (Verzunderung) u. durch chem. Angriff
durch die benutzten Salze auf der Innenseite eintritt. (Techn. Zbl. prakt. Metall-
bearb. 50. 139— 41. März 1940. Frankfurt a. M.) Habbel.
O. Niezoldi, Normal- oder Spannungsfreiglühen von Schweißnähten? Beim Span
nungsfreiglühen (Glühen unter A 1; vorzugsweise bei 600— 650°) ist die Gefügever
änderung, die beim Schweißen in der Einbrandzone entstanden ist, erhalten geblieben,
Dabei bemerkt man, daß ein allmählicher Übergang vom Werkstoff zur Schweißt;
eingetreten ist. Es gibt also keinen schroffen Übergang Schweiße-Werkstoff. Beim
Normalglühen (Glühen über A 9, also über 880— 910°, mindestens 20 Min.) einer Schweiße
ist selbst im günstigsten Falle der Übergang Werkstoff-Schweiße auf eine scharfe
Trennungslinie beschränkt. In vielen Fällen ist durch die Einlagerung einer Perlit-
Ferritzeile längs der Schweißnaht diese Trennungslinie scharf hervorgehoben. Bei
feinkörnigem Werkstoff tritt außer dieser Trennungszone noch eine Grobkornzone
auf, die auf Rekrystallisationserscheimingen zurückzuführen ist. Daraus ergibt sich,
daß das zweckmäßigere Gefüge vom metallograph. u. physikal. Standpunkt aus das
1932 Hv,n. M e t a llu r g ie . M e ta llo g r a p h ie . M e t a llv e r a r b e it u n g . 194-0. II.
spannungsfrei geglühte Gefüge ist. (Anz. Masehinenwes. 61. Nr. 55. Suppl. 77— 79.
Xr. 63. Suppl. 90— 93. 8 / 8 . 1939. Berlin.) Habbel.
0. Schmidt und E. Jöllenbeck, Normal- und Spannungsfreiglühen von Schweiß
nähten. Nach einem Überblick über Zweck des Glühens sowie Art u. Eigenheiten des
Normalglühens u. Spannungsfreiglühens wird das vereinigte Normal- u. Spannungs
freiglühen beschrieben. Dieses wird bei der Herst. dicker Schweißnähte (s > 50 mm)
angewendet, um bei hohen Blockdicken Schweißrisse zu vermeiden. Dabei wird nach
Schweißdickcn von ca. 25— 30 mm unterhalb des Acl-Punktes zwischengeglüht. Große
Blechdicken erfordern unter Umständen mehrmaliges Z w is c h e n g lü h e n . Das fertig
geschweißte Werkstück wird schließlich n. geglüht. Zur Kostenersparnis wird die
Schweißstelle kurz vor der Schweißung auf etwa 200° angewärmt. Bei hochgekohlten
Sammlern (C 0,35%) für B E N S O N -K essel wurde auf 800° vorgewärmt. (Elektro-
schweiß. 11. 57— 62. April 1940. Berlin.) P a h l.
A. W . Isermann, Das Glühen von Schweißnähten im Rohrleitungsbau. Vf. be
handelt die elektr. Glühung auf der Baustelle, die sich in der Praxis, bes. auch auf dem
Gebiet des Hochdruckleitungsbaues, gut bewährt hat, u. die gegenüber der Gasglühung
Vorteile (z. B. einfache Bedienung, Sicherheit in der Überwachung des Glühprozesses,
schnelle Erhitzung, Gleichmäßigkeit des Gefüges) aufweist. (Elektroschweiß. 11.
99— 102. Juni 1940.) Habbel.
E. Block, Untersuchung von geschweißten Doppelwanddampffässern der chemischen
Industrie. An 3 Probegefäßen mit Doppelwandschweißverb, (glatter Innenmantel,
Außenmantel in bestimmten Abständen nach innen eingebeult, Einbeulungen auf
gebohrt u. Innen- mit Außenmantel durch elektr. Lochschweißung verbunden) wurden
die durch Innendruck sowie die bei der Herst. (Schweißung) hervorgerufenen Span
nungen durch Messung bestimmt. Wegen der einzelnen Ergebnisse vgl. das Original.
Bei Uberbeanspruchung eines Doppelwandgefäßes ist eine Explosion unwahrscheinlich,
es löst sieh zunächst nur die schwächste Schweißstelle u. wirkt als Sicherheitsventil.
(Chem. Fabrik 13. 281— 87. 1 0 /8 . 1940. Gotha.) Sk a l ik s .
Reinhold Kühnei, Schweißbarkeit von Stahl. Auf Grund von Betrachtungen über
den Stand der Entw. der Schweißbarkeit von Schweißdraht- u. Schweißwerkstoff, sowie
der Ergebnisse von Unterss. an Brückenteilen aus St 52 kommt Vf. zu dem Schluß,
daß für den Bau geschweißter Brücken u. ähnliche Zwecke ein Werkstoff zu verwenden
ist, der eine bes. Vorbehandlung, gegebenenfalls Normalglühen, erfahren hat. Die Herst.
des St. 52 u. St. 37 ist inzwischen auf diese Erfahrungen abgestellt worden. (Stahl u.
Eisen 60. 381— 90. 405— 12. 9/5. 1940. Berlin.) Pa h l .
J. T. Catlett, Automatische Stahlschweißung mit atomarem. Wasserstoff. Die Vor
züge des Verf. u. die hierzu verwendete App. werden beschrieben. (Iron Steel Engr.
17. Nr. 1. 25— 32. Jan. 1940. Schenectady, N. Y ., General Electric Company.) P a h l .
Walter Grosse, Untersuchungen über Bruchbildungen an geschweißten Bauwerken
aus Stahl St 52. Chem., meehan. u. mkr. Unterss. über Bruchbildungen an geschweißten
Bauwerken zur Feststellung, welcher Anteil an der Bruchbldg. von dicken Gurtlamellen
aus Stahl St 52 beim Einsehweißen in Balkenträger dem Stahl, dem Profil u. der
Schweißausführung zuzuschreiben ist. Danach erfährt der Stahl beim Aufbringen von
Schweißraupen Eig.-Änderungen, die ihn in dem Einfl.-Bereich der Schweißnaht
außergewöhnlich empfindlich gegen Beanspruchungen machen, bei denen die Dehn
barkeit der aufgehärteten Zone überschritten wird. Die Maßnahmen bei der Herst.
von Schweißverbb. zur Vermeidung der Anrißbildungen werden besprochen. (Stahl
u. Eisen 60. 441— 53. 23/5. 1940. Peine.) K u b a s c h e w s k i.
Karl Ludwig Zeyen, E influß der Wärmebehandlung auf die Festigkeitseigenschaften
von Schweißungen an Baustahl St 52. Es wird über Unterss. an V-Naht- u. Kreuznaht
schweißungen, die im Lichtbogen an 12 mm dicken Blechen aus Stahl St 52 mit Mantel-
u. Seelendrähten hergestellt worden waren, berichtet. Der Einfl. des Vorwärmens
auf 250° beim Schweißen, des nachträglichen Wärmens auf 250, 550 u. 880° auf Zug
festigkeit, Streckgrenze, Dehnung, Einschnürung, Biegewinkel beim Faltvers., Kerb
schlagzähigkeit u. Zugschwellfestigkeit sowie die Wrkg. von aufgeschweißten Längs-
u. Querraupen auf die Zugschwellfestigkeit werden geprüft. Die ausführlichen Er
gebnisse werden graph. u. tabellar. wiedergegeben. (Stahl u. Eisen 60. 456— 61.
23/5. 1940. Essen.) K u b a s c h e w s k i.
K . L. Zeyen, Untersuchungen über statische Festigkeit, Kerbschlagzähigkeit und
Dauerfestigkeit von geschweißtem Baustahl St 52 nach verschiedenen Wärmebehandlungen
und nach Schweißung unter Vorwärmung. Inhaltlich ident, mit der vorst. referierten
Arbeit. (Techn. Mitt. K ru p p , Forsehungsber. 3 . 87— 98. Juni 1940.) K u b a s c h e w s k i .
R . Malisius, Formänderungen an Stahlträgern infolge der Schrumpfwirkung von
Lichtbogenschweißungen in Längsrichtung. Untersucht werden die Einflüsse auf die
1940. II. Hvnl. M e t a llu r g ie . M e ta llo g r a p h ie . M e t a llv e r a r b e it u n g . 1933
20— 40 ml konz. H 2S 0 4 oder H 3P 0 4 in 11 W . gelöst). (Metals and Alloys 11. 137— 40.
Mai 1940. New York.) M arkhoff.
Fredo Grahl, D ie Oberflächenveredlung von Aluminium und Magnesiumlegierungen.
Die chem. u. elektrolyt. Oxydation von Al u. M g (Eloxal- u. Elomagvcrff.) wird kurz
beschrieben. Eigg. der erzeugten Schichten werden charakterisiert. (Werkstatt u.
Betrieb 73. 151— 54. Juli 1940. Leipzig.) M arkhoff.
D. Novo, Oberflächenschutz des Aluminiums und seiner Legierungen bei ihrer A n
wendung als Konstruktionsmaterial. V f. erörtert die Notwendigkeit eines Korrosions
schutzes bei Al u. Al-Legierungen, die für diesen Zweck geeigneten Verff., bes. die der
anod. Oxydation u. deren Arbeitsweise. Die nach diesen Methoden erzielbaren Wir
kungen (Korrosionsschutz, Härtung der Oberfläche, elektr. Isolation, Steigerung der
Aufnahmefähigkeit für Farbstoffe, Lacke usw.) werden eingehend beschrieben. (Ind.
meccan. 22. 6 8 — 74. Febr. 1940.) V ogel.
M. Hansen, A . Mühlenbruch und H. J. Seemann, über das Spannungskorrosions
verhalten von Aluminium-Zink-Magnesiumlegierungen. Die Unterss. über das Spannungs-
korrosionsverh. von 19 Al-Zn-Mg-Legierungen mittels der Schlaufenprobc zeigen,
daß Legierungen mit nicht mehr als 5,5— 6 % (Mg + Zn) unabhängig von der Lsg.-
Glühtemp. (380— 500°) u. den Abkühlungsbedingungen nach dem Glühen (wasser-
abgeschreckt bzw. luftgekühlt) sowie den Anlaßbehandlungen bei 75, 100, 150 u. 250°
spannungskorrosionsbeständig sind. Bei höheren Gehli. an (Mg + Zn) ist Luftkühlung
nach dem Glühen erforderlich. Eine 10%'g- Kaltverformung vermindert die gute
Spannungskorrosionsbeständigkeit des luftgekühlten Zustandes der Legierungen mit
niedrigeren Gehh. an (Mg + Zn) nicht. (Metallwirtsch., Metallwiss., Metalltcchn. 19.
535— 38. 28/6. 1940. Berlin-Borsigwalde, Dürener Metallwerke A. G., Forschungs
anstalt.) Ivu I! A S CHEW SKI.
K . Damaschke und F. Tödt, D ie Verfolgung des Korrosionsverlaufes von Eisen in
den ersten Zeitabschnitten mit H ilfe photoelektrischer Bestimmungen des Eisens als Sulfid.
Im Anschluß an einem Überblick über dio bisher bekannten Verff. zur Erfassung der
Korrosion in den erston Anfängen wird eine photocolorimetr. Meth. zur Erfassung ge
ringster Fe-Spuren als Sulfid entwickelt, mit deren Hilfe die Fe-Korrosion in den ersten
Sek. u. Min. verfolgt werden kann. Die Korrosion ist in den ersten Anfängen etwa
100-mal so groß wie die bisher bekannte, in längeren Zeitabschnitten festgestellte.
Nach 1 Min. gehen die Werte auf etwa Vs u. nach 10 Mm. auf etwa V 10 zurück. Es wird
versucht, die hohe Anfangskorrosion zu erklären. (Korros. u. Metallschutz 16. 109— 16.
April 1940. Berlin.) Pa h l .
G. T. Athavale und W . Eilender, Beitrag zur Frage der Laugensprödigkeit von
Kesselblechen. Durch Verss. wurde festgestellt, daß zwischen E H N -K o r n g r ö ß e u. N-Geh.
des Stahles, sowie der Laugensprödigkeit kein direkter Zusammenhang besteht. Bei
wenig beständigen Stählen ist eine Nitrierung günstig. Durch mittlere Abkühlungs-
geschwmdigkeit von Normalisierungstemp. oder Abschrecken u. nachfolgendes Anlassen
auf 650° wird die Beständigkeit erhöht. Nachteilig ist eine Kaltverformung. Ein Geh.
an metall. Al wirkt am stärksten auf die Beständigkeit von weichem Stahl. Größere
Al 20 3-Gehh. neben metall. Al wirken wahrscheinlich verschlechternd auf die Beständig
keit des Stahles. (Vgl. C. 1940- I. 2852.) (Korros. u. Metallschutz 16. 127— 36. April
1940. Aachen, Techn. Hochsch., Eisenhüttenmänn.Inst.) Pah l.
— , Laugenbeständigkeit von Flußstahl in Abhängigkeit von Alterungsneigung, Wärme
behandlung und Aluminiumgehalt. In einer Diskussion von A. Fry mit F. Nehl über
die C. 1940. II. 548 referierte Arbeit von N e h l u . W e r n e r wird erhärtet, daß cs
falsch ist, au.s dem Abfall der Kerbschlagzähigkeitswerte von Flußstahl nach künst
licher Alterung Rückschlüsse zu ziehen auf die Laugenbeständigkeit. (Stahl u. Eisen
60. 321— 22. 11/4. 1940.) H abbel.
Everett P. Partridge und R. E. Hall, A ngriff au f den Stahl von Hochdruck
kesseln durch Überhitzung infolge von Dampfstauungen. Abhilfe ist durch konstruktive
Maßnahmen zu schaffen oder, wo dieses nicht möglich ist, durch Schutzüberzug der
gefährdeten Kesselteile. (Trans. Amer. Soc. mechan. Engr. 61. 597— 622. Okt. 1939.
Pittsburgh, Pa., Hall Laborr., Inc.) Pahl.
Eitel-Friedrich Baerlecken und Hans Hougardy, Lochfraß bei säurebeständigen
Stählen. Auf Grund des Schrifttums kommen Vff. zu dem Schluß, daß die Neigung zur
Lochkorrosion einerseits eine Frage der Oberflächenbeschaffenheit u. andererseits eine
Folge des Wechselspieles zwischen Passivität u. Aktivität der Oberfläche ist, für das
verschied. Einflüsse maßgebend sind. Hierbei spielen die Stahlzus. u. das Korrosions
mittel eine Rolle. (Stahl u. Eisen 60. 210— 13. 7/3. 1940.) Pa h l .
G. Ballabio und G. Pastonesi, D ie Korrosion legierter Stähle durch Einwirkung
von Schwefelwasserstoff bei hohen Temperaturen. Kurze Mitt. zu der C. 1939. II. 4081
1 9 4 0 .1 1 . H vm . M e t a l l u r g i e . M e t a l l o g r a p h i e . M e t a l l v e r a r b e i t u n g . 1935
referierten Arbeit. (Atti X Congr. int. Chim., Roma 3. 535. 15— 21/5. 1938. M ai
land.) R. K . Müller.
W . Baukloll mul E. Spetzler, Über den Einfluß Schwefelwasserstoffhalliger Gase auf
Eisen und au f einige Eisenlegierungen. Durch Verzunderungsverss. mit N 2— H,S- u.
H»— H 2S-Gemischen an Armcoeisen u. Legierungen des Fe mit Mn, Cr u. Al wurde
festgestellt: Bes. korrosionsfest sind Legierungen des Fe mit Al u. Cr. Boi höheren
Tempp. ist der Angriff von H 2— H 2S-Gemischen geringer als derjenige von X 2— H 2S-
Gemischen. Bei niedrigen Tempp. ist das Verhältnis umgekehrt. Zum Schluß wird
das Zunderaussehen verschied. Fe-Legierungen besprochen. (Korros. u. Metallschutz 16.
116— 21. April 1940. Berlin, Techn. Hochseh., Eisenhüttenmänn. Inst.) Pa h l .
W . Baukloll und G. Thiel, Beitrag zum Mechanismus der Blasenbildung beim
Zündern von Metallen. Durch Verss. wurden die Bedingungen für die Entstehung von
Zunderblason auf Eisen ermittelt u. folgendes festgestollt: Alle oxydierenden Gase
können Zunderblasenbldg. veranlassen, hingegen ist die Ggw. eines inerten Gases, wie
z. B. X 2, nicht Voraussetzung für die Zunderblasenbildung. Auf Grund von Unterss.
mit direkter Beobachtung der Blasenbldg. u. von Verzunderungsverss. an Kupfer wird
versucht, ein Bild vom Siechanismus der Blasenbldg. beim Verzundern von Metallen
zu entwerfen. (Korros. u. Metallschutz 16. 121— 26. April 1940. Berlin, Techn. Hochscli.,
Eisenhüttenmänn. Inst.) Pah l.
Ernst Raub, D ie Vorgänge bei der Korrosion von verzinktem und verchromtem Eisen.
Durch nachträgliche Verchromung gelingt es nicht, Zn-Schichten auf Fe dauerhaft
zu schützen. Durch Poren in der Cr-Schicht setzt der Angriff des Zn ein, der durch
Bldg. eines kurzgeschlossenen Elementes unterstützt wird u. zu starker örtlicher Auflsg.
des Zn führt. Dünne Zwischenschichten von Cu verstärken den Angriff. Durch die
nachträgliche Verchromung wird auch die Fern Schutzwrkg. des Zn auf Fe bei n. atmo-
sphär. Korrosion aufgehoben. Nur bei sehr weitgehend porenarmen Cr-Überzügen
auf verzinktem Fe wird ein gewisser Schutz gegen Verfärbungen des Zn erzielt. (Z.
Metallkunde 32. 105— 08. April 1940. Schwab.-Gmünd, Forschungsinst, für Edel
metalle.) _____________________ Markh o ff.
den die Gegenstände aus dem Bad herausgezogen u, abgekühlt, z. B. durch Eintauchen
in Wasser. (It. P. 374 824 vom 15/6. 1939. Schwz. Prior. 29/8. 1938.) M a r k h o p f .
Soc. Anon. L’Air Liquide, Soe. Pour l’Étude & L ’Exploitation Des Procédés
Georges Claude, Paris, Frankreich, Lötdraht. Dieser besitzt einen Metallkem u. einen
Überzug aus pulverisiertem Metall, das dem Kernmetall gleich ist, oder aus einer
Legierungskomponenten des Lötmetalles besteht. Das Metallpulver wird mit einem
organ. Bindemittel, wie Dextrin, Kunst- oder Naturharz, angerührt, aufgebracht. (It. P.
374387 vom 15/5. 1939. Jug. Prior. 14/5. 1938.) Markh off.
Umberto Pascucci, Törin, Italien, Lötlegierung, bes. für Al, bestehend aus Sn
u. P, der geringe Mengen an Pb u. Zn zugesetzt sein können. Beispiel: 100 (Gewichts
teile) Sn, 70 P enthaltendes Sn, 5 Zn, 1 Pb (F. 270°). (It. P. 374 361 vom 26/5.
1939.) Ma r k h o f ï.
Monsanto Chemical Co., St. Louis, Mo., übert. von: Marion W . Harman, Nitro,
W . Va., V. St. A., Beizen von Metallen mit Sparbeizzusätzen. Der Mineralsäurelsg. wird
eine kleine Menge von Thiourethanen zugesetzt, z. B. N-Phenylthiourethan, N-Phenyl-
butylthiouretlian. (A. P. 2201488 vom 5/10. 1938, ausg. 21/5. 1940.) M a r k h o f f .
Hoesch Akt. Ges. (Erfinder: Johann Kuschmann), Dortmund, Abbeizen auf-
gekohlter Stellen oder eingewalzter Metall- oder Schlackenteilchen von blanken, nicht
rostenden Cr-Stählen mit 15— 3 0 % Cr u. wenig sonstigen, die Säurelöslichkeit herab
setzenden Zusätzen, wie Ni, Cu, Mo, dad. gek., daß die im D. R. P. 657 539 angegebene
Lsg. als Beizfl. verwendet wird. (D. R. P. 693 074 K l. 48 d vom 23/9. 1937, ausg. 1/7.
1940. Zus. zu D. R. P. 657 539; C. 1938. II. 766.) Markh off.
Piero Riario Sforza, Brescia, Italien, Chrom aus Beizlaugen. Die Lauge wird
in der Kälte mit einer Lsg. von NaOH oder Na 2C 0 3 in zum vorhandenen Cr20 3 stöcliio-
metr. Menge behandelt. Das gebildete Cr-Hydroxyd trennt man durch Dekantieren
von der Fl. u. führt es durch Erhitzen in einer Muffel in das Oxyd über. (It. P. 371110
vom 20/2. 1939.) G e is z l e r .
Pio Federico Faloppa Castellani, Mailand, Italien, Reinigen, Entfetten und
Trocknen von Metallteilen. Man verwendet nichtentflammbare Lösungsmittel, wie Tri-
chloräthylen, u. bringt die Teile nacheinander im Gegenstromprinzip in immer reinere
u. daher besser entfettende Lösungen. Vorrichtung. (It. P. 374 208 vom 30/5.
1939.) Ma r k h o f f .
Dr. Alexander Wacker Gesellschaft für elektrochemische Industrie G. m.
b. H., München, Kontinuierliche Behandlung von Gegenständen mit organischen Lösungs
mitteln. Um Gegenstände von fetthaltigen Stoffen zu befreien, behandelt man sie mit
mit Trichloräthylen, Perchloräthylen, CC14, Bzn., Bzl. oder ähnlichen Lösungsmitteln
in geschlossenen Vorr., in denen die Gegenstände im oberen Teil getrocknet, im unteren
Teil etwa bei dem Kp. des Lösungsm. entfettet u. im mittleren Teil zu- u. abgeführt
werden. Zwischen dem unteren u. mittleren Teil passieren die Gegenstände eine Kühl
zone, in der aufsteigende Lösungsmitteldämpfe kondensiert werden. Außerdem saugt
man an der unteren Grenze des mittleren Teils ständig Luft ab, damit durch die Ein-
u. Ausführungsöffnungen keine Lösungsmitteldämpfe nach außen strömen können.
(Dän. P. 57495 vom 11/3. 1939, ausg. 15/4. 1940. D. Prior. 16/1. 1939.) J. S c h m i d t .
Enar Börje Bergsman, Per Adolf Erik Torbjöm Erikson, Guy Svenson Frey
und Gösta Erik Hildebrand Hildebrand, Schweden, Elektralxßisches Polieren von
Metallen der Eisengruppe, wie Fe, Ni, Co, Cr oder ihren Legierungen, dad. gek., daß die
Gegenstände anod. in einer wss. Lsg. behandelt werden, die solche Ionen enthält, die
in der lyotropen Reihe dem Sulfation folgen', u. mit den zu polierenden Metallen leicht
lösl. Verbb. bilden. Die Stromdichte ist so zu steigern, daß die zunächst gebildete oxyd.
Schicht entfernt wird. Es kommen Lsgg. folgender Verbb. in Frage: HCl, HJ, HBr, HF,
H N 03, H N 0 2, HC103, HC104, Ameisensäure u. andere. Der Lsg. werden capillarakt.
Stoffe, sowie solche Stoffe zugesetzt, die die D. u. die Viscosität erhöhen. Temp. 10— 40“.
Zweckmäßig verwendet man eine period. sich verändernde Stromdichte (z. B. durch
Anwendung von durch Wechselstrom überlagertem Gleichstrom). Beispiel: Ein Blech
a.us nichtrostendem Stahl mit 18 (% ) Cr u. 8 Ni wird anod. in konz. H N 0 3 (D. 1,40) be
handelt. Die bei niedriger Stromdichte gebildete dunkle Schicht löst sich bei 120 Amp./
•qdm plötzlich von der jetzt blanken Oberfläche ab. (F. P. 852 312 vom 29/3. 1939,
ausg. 30/1. 1940. Schwed. Priorr. 30/3. u. 11/4. 1938.) M arkhoff.
Stefan Puha Kisfaludy, Budapest, Metallische Überzüge erzielt man mittels der
kathod. Zerstäubung auf Stoffen, die im Vakuum Gase oder Dämpfe abgeben, wie
Papier, Texlilstoffe, Pelze, wenn man diese Stoffe vor dem Metallisieren einer Erwärmung
im Vakuum unterzieht u. gleichzeitig der Wrkg. hochgespannter Ströme aussetzt.
<Ung. P. 120 589 vom 23/7. 1937, ausg. 15/5. 1939.) K ö n ig .
X X II. 2. 126
1938 H JX. O r g a n i s c h e I n d u s t r i e . 1940. II.
vorzugsweise das Alkalisalz einer schwachen Säure oder ein auf ein pn zwischen 6 u. 11
eingestelltes Puffergemisch zugesetzt ist, mit Sauerstoff oder sauerstoffhaltigen Gasen
bei Ggw. eines sauerstoffübertragenden Edclmetallkatalysators, bes. Platinkohle,
behandelt; — 2. man während der Umsetzung durch Zugabe von alkal. reagierenden
Lsgg. oder Puffergemischen für die Aufrechterhaltung einer schwach alkal. bzw.
neutralen Rk. sorgt. — 18 g Sorbose werden in 900 ccm W . gelöst u. nach Zusatz von
24 g Na 2H P 0 4 u. 10 g Platinkohle (10%ig) mit O, geschüttelt. Die 0 2-Aufnahme
beträgt 2,5— 3 1 in 60 Stunden. Dabei bleiben etwa 3 0 % Sorbose unverändert. Man
isoliert zunächst einen nahezu farblosen Sirup, aus dem die 2-Keto-l-gvIonsäure (F. 169
bis 170°) isoliert wird. (D. R. P. 692 897 K l. 12 o vom 19/7. 1936, ausg. 28/6.
1940.) Bl. F. M ü l l e r .
Chemische Werke Albert, Mainz-Kastel (Amöneburg) (Erfinder: Karl Uhl
und Hans Mengele, Wiesbaden-Biebrich), Klarhaltung von Ammoniumrhodanidlaugcn,
dad. gek., daß man ihnen neutrale oder alkal. wasserlösl. Salze der schwefligen oder
hydrosehwefligen Säure zusetzt. Es genügen schon geringe Mengen von z. B. 0 ,2 5 %
Na- oder Ca-Sulfit, um die Ausflockung von Ndd. in den Laugen zu verhindern. (D. R. P.
692 413 Kl. 12 k vom 3/4. 1937, ausg. 19/6. 1940.) K arst.
Eli Lilly & Co., Indianapolis, Ind., übert. von: Morris S. Kharasch und Otto
Reinmuth, Chicago, Ul., V. St. A ., Herstellung von p-Carbamidobenzolsulfcmsäureamid
aus p-Aminobenzolsulfamid (I) durch Umsetzung mit einem wasserlösl. Alkalicyanat
oder mit Nitroharnstoff. — 36 g I werden in etwa 100 ccm W . suspendiert u. eine Lsg.
von 16 g KCNO in 200 ccm W . zugegeben. Außerdem wird etwa 1 Mol HCl zugegeben.
Die Carbamidoverb. wird abfiltriert u. aus W . krystallisiert. — Dieselbe Verb. wird
erhalten aus I in W . oder A. gelöst durch Umsetzung mit einer Lsg. von Nitroharnstoff
NOo-N H -CO ’ NHo in warmem W . oder Alkohol. (A. P. 2191 432 vom 33/1. 1937,
ausg. 20/2. 1940.) M . F. M ü l l e r .
scliarlach I B klotzt u. mit Indigosolgrüti I B überdruckt. (Text. Colorist 62. 300— 03-
348. Mai 1940.) F r ie d e m a n n .
Hermann Eichler, D ie Ursachen der Säure- und Alkaliunechtheit der organischen
Farbstoffe und deren Behebung. (Vgl. C. 1937.11.442.) Vf. bespricht die konstitutionellen
Ursachen der Säure- (I) bzw. Alkaliunechtheit (II) gewisser organ. Farbstoffe u. ihrer
Färbungen. Schema der Gruppierungen im Farbstoffmol., die bei zahlenmäßig
steigendem Ph Farbumschlag der Lsgg. bzw. Färbung im bathochromen (positiven)
oder hypsochromen (negativen) Sinne bedingen. I u. II der Farbstoffe u. ihrer Färbungen
lassen sich nach folgenden Grundsätzen verbessern: A. Verschiebung des Umschlag
intervalls durch Einführung von Substituenten zu pH-Werten, die bei Beanspruchung
der Färbungen in der Praxis u. bei Echtheitsprüfungen nicht erreicht werden. B. Durch
Angleichung der Farbtöne der Grenzformen (Umschlagfarben) (III) durch Einführung
von Substituenten u. dadurch erzielte Farbänderungen 1. Art, so daß trotz Bldg. der
III bzw. der Säure- oder Alkalisalze keine sichtbare Änderung der Tiefe u. Stärke der
Färbungen eintritt. Die gleiche Wrkg. zeigt die Unterbringung von Gruppierungen,
die mit der entgegengesetzten Ionengattung III der' gleichen oder annähernd gleichen
Farbtiefe (Nuance) geben. Dies hat neben der Erhöhung des Mol.-Gew. eine Häufung
von chromophoren u. auxochromen Gruppen 1. Ordnung zur Folge u. erklärt neben
der Farbvertiefung die bes. Echtheitseigg. der Färbungen höhermol. Farbstoffe.
C. Stabilisierung der in ihren färber. Eigg. wertvollen III durch ehem. Operationen
(z. B. Veräthern von OH-Gruppen), damit der Farbumschlag durch Übergang in andere
III unmöglich ist. Veränderung der I oder II bedingenden Gruppierung D. in Entw.-
Farbstoffen durch Diazotieren u. Kupplung mit Naphtholen u. anderen Stoffen oder
E. durch Überführung in unlösl., gegen verd. Säuren u. Alkalien beständige, ringförmig
konstituierte Metallverbb. (Türkischrot, Nachchromieren von Azofarbstoffen usw.).
F. Erhöhung der Säure- oder Alkaliechtheit durch Bldg. schwer lösl. Metallsalze (Al,
Cr, Fe, Cu, Sn u. a.) oder auch durch Bldg. von Tanninverbindungen. (Angew. Chem. 53.
234— 35. 25/5. 1940. Sternberg, Ostsudetenland.) W ulkow .
T. N. Mehta und V. B. Thosar, Untersuchungen in der Naphthol-AS-Reihe.
III. Bestimmung von Gliedern der Naphthol-AS- Reihe. (II. vgl. F ö r s t e r u . Mit
arbeiter, C. 1938. II. 2844.) Vff. führten Bestimmungen von Naphtholen (I) der
Naphthol-AS-Reihe in Substanz u. Farbbädern durch Titrieren mit Diazosalz (II)-
Lsgg. in Ggw. von A. u. Pyridin (V) aus. Untersucht wurden 13 Naphthole: A S ,
A S -D , A S-O L, A S -R L , A S -L T , A S -B G , A S -E , A S -T R , A S -B S , A S -B O , A S -G R ,
A S -L B , A S -S G (Tabelle der analyt. Daten). Die meisten I gaben bei Best. in Substanz
mit der äquimol. Menge NaOH in Ggw. von A. u. V klare, beständige Lsgg., die weniger
lösl. I fein disperse, koll. Lsgg., die ebenfalls genaue Ergebnisse lieferten. Die Schwierig
keit des Arbeitens mit unbeständigen II-Lsgg. wurde durch Verwendung von Lsgg.
stabilisierter II, z. B. Fast Red Salt T R (III) möglichst vermieden. Die Standard
einstellung der II-Lsgg. erfolgte durch Titration mit analyt. reinem /?-Naphthol, bis
beim Tüpfeln keine Farbrk. mehr zu beobachten war (1. Ablesung). Dann wurde die
Lsg. mit 1 Tropfen einer 10%ig. Lsg. von l-Amino-8-naphthol-3,6-disulfonsäure (IV)
in NaHC0 3 geprüft. II-Lsg. wurde bis zur Farbrk. zugesetzt (2. Ablesung). Der Über
schuß an II-Lsg. scheint sich unter den Vers.-Bedingungen langsam zu zersetzen,
deshalb muß das Tüpfeln sofort nach Zugabe von jeweils 0,5 ccm II-Lsg. u. gutem
Schütteln erfolgen. Die beiden Ablesungen zeigten nie größere Unterschiede als 0,5 com.
IV gibt mit II-Lsg. eine von I-Lsgg. stark unterschiedliche Färbung u. gestattet noch
0,03 ccm Überschuß 0,1-n. II-Lsgg. nachzuweisen. Das Mittel der beiden Ablesungen
wurde als Endpunkt genommen. Mit kryst. I waren die Endergebnisse bis auf ± 0 ,5 %
genau.
V e r s u c h e . Herst. der III-Lsg.: 5% ig. Lsg. der handelsüblichen Ware in eis
kaltem W ., näch dem Filtrieren in brauner Flasche unter Eis auf bewahrt, um Zers, zu
vermeiden. — Standardeinstellung der III-Lsg.: 0,001 Mol. /?-Naphthol durch Zugabe
von 1,25 ccm n. NaOH, 10 ccm dest. V u. 50 ccm A. lösen, dann wie beschrieben
gegen 5% ig. Lsg. von III titrieren. Fremdsubstanzen in techn. V kuppelten mit der
II-Lsg. unter den Vers.-Bedingungen u. verschleierten den Endpunkt. Diese Schwierig
keit wurde behoben durch Stehenlassen von V mit einer verd. Lsg. von NaNOz u. HCl
über Nacht u. zweimaliger Dost, mit großem Überschuß an Alkali. Die untersuchten I
wurden in gleicher Weise wie /?-Naphthol gelöst u. gegen III-Lsg. titriert (Tabelle der
Ergebnisse). Handelsübliche I wurden auch bestimmt durch Auswaschen der Ver
schneidungsmittel mit W . u. Wägen des Rückstandes. Im Vgl. zur Titration ergaben
sich zu niedrige Werte, wenn I aromat. Sulfonsäuren enthielt, die durch ihren seifen
artigen Charakter I durch das Filter gehen ließen, zu hohe Werte, wenn unlösl. Sub
stanzen, wie z. B. Sand in handelsüblichen I zugegen waren. — Aus den beschriebenen
1942 H x . F ä r b e r e i. O r g a n is c h e F a r b s t o f f e . 1940. II.
Verss. zur Best. von I in Farbbildern ergab sich: 1. Je Vol. der Badfl., das ungefähr
0,001 Mol. des I enthält, sind 10 ccm V u. 50 ccm A. zuzusetzen. 2. Falls die Badfl.
mehr als die äquivalente Alkalimenge enthält, ist in der Lsg. vor dem Titrieren 50 bis
8 0 % des ursprünglich vorhandenen Gesamtalkalis mit verd. CH3COOH zu neutrali
sieren. 3. Von den so erhaltenen Ablesungen ist ein Blindwert für die Menge des an
wesenden V abzuziehen, um einen einwandfreien Wert für den Endpunkt zu erhalten. —
Weiter werden Verss. zur I-Best. in Bädern verschied. I vor u. nach dem Färben ge
wogener Mengen Baumwollgarn mitgeteilt. Allg. Vers.-Daten: 2%ig. Lsgg. der ver
schied. I wurden heiß gelöst ohne Zugabe von CH20 oder irgendeinem Schutzkoll.
hergcstellt. Die ursprüngliche Lsg. wurde verschiedentlich verd. u. 5 g Baumwollgarn
darin 2— 3 Min. umgezogen, um dann 30 Min. in der Lsg. zu liegen. Danach wurden
25 ccm Lsg. mit CH3CÖOH abgestumpft u. nach Zugabe von A. u. V mit II-Lsg.
titriert. Die Verss. wurden mit kalt hergestellten I-Lsgg. (l% ig ) ohne/mit Zugabe
von CH20 oder einem Schutzkoll. u. verschied. Mengen A. wiederholt, um die Wrkg.
dieser Stoffo auf die Absorption von I zu prüfen. (J. Soc. Dyers Colourists 56. 160— 65.
April 1940. Bombay, Univ., Dep. of Chemical Technology.) W ULKOW .
R . V. Bhat, R. B. Förster und K . Venkataraman, Untersuchungen in der
Naphthol-AS-Reihe. IV. Versuche zur Synthese I. (III. vgl. vorst. Ref.) Vff. haben
sich bereits in der 2. Mitt. (1. c.) mit Fragen der Substantivität (S.) befaßt. Zwecks
Unters, der Beziehungen zwischen ehem. Konst., S. u. Echtheitseigg. in der Naphthol-
¿'-Gruppe berichten Vff. jetzt über vorläufige Verss. zur Synth. von Naphtholen.
Die S. für Baumwolle begünstigende Struktureigg. werden ausführlich besprochen u.
entsprechende Naphthole synthetisiert. Daneben wird über die Synth. neuer „Naph-
thol‘ '-Typen berichtet. Naphthole mit bas. Charakter wurden aus ß-Oxynaphtlioyl-
chlorid (XXII) durch Kondensierung mit p-Aminodimethylanilin (XXVI) oder -diäthyl-
anilin oder a-Aminopyridin hergestellt. Aus den salzsauren Salzen wurde in üblicher
Weise die freie Base gewonnen u. als „Naphthol“ verwandt. Das quaternäre Salz
(XVIII) des 2-Oxv-3-naphthoyl-p-diäthylaminoanilids (XVII) wurde durch Behandlung
von XVII mit Dimethylsulfat gewonnen u.. das Verh. .der Färbungen mit .Fast Red
Salt T R (XXIII) nach Behandlung mit Gerbsäure u. Sb-Salz oder Katanol ON unter
sucht. Ein „Naphthol“ wurde aus ß-Oxynaphthoesäure (XXV) mit p'-Aminophenyl-
toluol-p-sulfonat kondensiert. Beim Kuppeln mit XIII u. Fast Blue Salt 2 B (XXIV)
waren die Färbungen wasch- u. kochecht. Durch Kondensation von Monotoluol-
p'-sulfo-m-phenylendiamin mit X X V wurde das „Naphthol“ XIII gewonnen. Beim
Seifen u. Kochen im Kier bluteten die Färbungen von XIII beträchtlich. Durch Nach
behandlung mit CuS0 4 wurde die Echtheit verbessert. Über Färbeverss. mit den neuen
„Naphtholen“ nach Entw. mit X X III u. XXIV vgl. Vers.-Teil. Die Echtheit der
Färbungen beim Kochen im Kier wurde in Nachahmung von Sarongs durch Vernähen
gefärbter Garne an grauen Musselin geprüft. Durch bloßes Abmustern konnte die
Echtheit bei Kierkochung mit Standardtypen aus früheren Verss. u. ebenso die Reib
echtheit (vgl. F ö r s t e r , C. 1938. II. 2844) ermittelt werden. Die Stabilität der „Naph-
thol“-Bäder u. die S. der einzelnen Naphthole für Baumwolle wurden nach R a t h
(J. Soc. Dyers Colourists 44 [1928]. 10) geprüft, doch ließ sich danach die Wrkg. von
Netzmitteln im Naphtholbad nicht feststellen. Teils waren die Netzmittel nicht aus
zuwaschen, teils bildeten sich koll. Lsgg. der Naphthole durch Ansäuern der alkal.
Lsgg. mit HCl. Die koll. Lsgg. gingen auch nach dem Kochen mit überschüssiger HCl
u. NaCl durchs Filter.
V e r s u c h e . 2-Oxy-3-naphthoylchlorid (XXII). (Vgl. hierzu A b r a h a r t , C. 1938.
II. 302.) Beim Erhitzen von X XV mit SOCl2 u. Bzl. blieb die Säure unverändert.
Andere, ähnliche Verss. führten zur Bldg. einer gelben, amorphen, depsidähnlichen Sub
stanz vom F. 290— 295° (vgl. A b r a h a r t , 1. c.). Reines X X II wurde gewonnen durch
Erhitzen von 100 g XX V in 400 ccm PAe. (K p . 70— 80°) mit 100 ccm SOCl2 auf dem
W.-Bad, bis eine klare, braune Lsg. entstand (4— 5 Stdn.). Das beim Abkühlen sich
abscheidende X X II wurde mit PAe. gewaschen, Ausbeute 90 g, gelbe Nadeln, F. 96°.
M e y e r (vgl. M li. Chem. 22 [1901]. 791) fand bei wesentlich gleicher Meth. F. 191°.
Die von L e s s e r , K r a n c p u h l u . G a d (vgl. Ber. dtsch. chem. Ges. 58 [1925]. II. 109)
angegebene Meth. konnte von Vff. nicht wiederholt werden, obgleich erstere F. 96°
fanden. X X II zers. sich langsam beim Lagern u. geht schließlich in XXV über. Beim Er
hitzen über F. wird X X II langsam in das beschriebene hochschm., depsidähnliche Prod.
verwandelt. — Die Darst. der 2-Oxy-3-naphthoylderiw. verschied. Basen erfolgte nach
2 Methoden: A. (Lösungsm.: reines Pyridin, Kondensationsmittel: PC13). Zu der gelösten
Base wurde XXV u. bei 60° PC13 in 30 Min. nach u. nach zugegeben. Nach weiteren
30 Min. wurde 1 Stde. auf 120° erhitzt, auf Eis gegossen, der Nd. filtriert u. säurefrei
gewaschen, dann mit überschüssiger Sodalsg. gekocht, der Rückstand von Soda befreit,
1940. II. H j. F ä k b e b e i. O r g a n is c h e F a r b s t o f f e . 1943
bei 60° in alkoh. NaOH gelöst, filtriert u. das Filtrat mit C 0 2 gesättigt. Nach dem Aus
waschen mit W . wurde der Nd. umkrystallisiert. Bei Derivv. der Diamine wurde das
Na-Salz des Naphthols durch Sättigung mit C 02, daraus die freie Base mit HCl erhalten.
Für 1 Mol. Base wurde bei Diaminen 2,25 Moll. X X V u. 2,5 Moll. PC13, bei Monoaminen
1,15 Mol. Säure u. 1,25 Mol. PC13 verwandt. B. Base u. X X II wurden getrennt gelöst
(gewöhnlich in Nitrobenzol), die Lsgg. in einer 11 GEISZLER-Flasche mit Luftkühler
(CaCl2-Rohr) gemischt u. 1 Stde. unter Rückfluß erhitzt. Das bei Abkühlen sich trennende
öl wurde durch Waschen mit Bzl. von Nitrobenzol befreit. Für 1 Mol. Base wurde
1,5 Mol. Acylclilorid verwandt.
Darst. der „Naphthole“ : Di-2-oxy-3-naphthoylbenzidid (I), C34H 240 4N, aus Benzidin
u. X X V nach Meth. A. Aus Nitrobenzol hellbraune Krystalle, F. > 339°. In folgendem
heißt es stets: Färbung ( a l k o h . Lsg. mit FeCl3): keine. — Di-2-oxynaphthoyl-o-
toluidin (II), C30H 28O4N2, aus Nitrobenzol sehr kleine, hellbraune Tafeln, F. 328— 329°.
(Färbung blaßgrün.) — 4,4'-Di-(2"-oxy-3")-naphthoylaminodiphe7iylmetJian (III),
C35H 20O4N2, aus Nitrobenzol hellbraunes, kryst. Pulver, F. 332— 333°. — 4,4'-Di-
(2"-oxy-3")-naphthoylaminodiplienylamin (IV), C34H 250 4N3, aus handelsüblichem
4,4'-Diaminodiphenylaminsulfat mit NaOH. Krystalle aus mit S 0 2 gesätt. W .; aus
Nitrobenzol dunkelgrüne Nadeln, F. > 340°. (Färbung blaugrün.) — 4-(2'-Oxy-3')-
naphthoylaminodiphenylamin (V), C23H 180 2N2, aus Chlorbenzol kleine olivgrüne Tafeln,
F. 221— 222°. (Färbung blaugrün). — 4-(2"-Oxy-3")-naphthoijlamino-4'-methoxydi-
phenylamin (VI), C21H 20O3N2. Aus 4-Amino-4'-methoxydiphenylamin (aus Sulfat von
Variamine Blue Base B mit NaOH u. Krystallisieren aus verd. A.) nach Meth. A als
dunkelgraue Verb. mit grünem Stich; aus Chlorbenzol schmale graue Tafeln, F. 235
bis 236°. (Färbung blaugrün.) — 4-Be.nzamino-2,5-diäihoxy-(2'-oxy-3')-naphthanilid
(VII), C28H 20O6N2. A us 4-Benzamino-2,5-diäthoxyanilin (durch Krystallisieren von
Fast Blue Base 2 B aus A.). Aus (CHC12)2 grüngelbe Tafeln, F. 234°. — 3-Methyl-4-
benzaviino-6-metlioxy-(2'-oxy-3')-iiaphthanilid (VIII), C26H 220 4N2, aus Fast Violet
Base B u. X X V ; aus (CHCJ2)2 blaßbraune Tafeln, F. 240— 241°. (Färbung graugrün.)
— 2,4-Dimelhyl-5-benzaviino-{2'-oxy-3')-7iaphthanilid (IX), C26H 220 3N2. Aus 2,4-Di-
methyl-5-benzaminoanilin (aus Hydrochlorid von Fast Red Base R B E mit NaOH; Nd.
kryst. aus A.). Aus (CHC12)2 farblose Täfelchen, F. 281— 282°. (Färbung blaugrün.) —
p-(2'-Oxy-3')-7iapldhoylami7ioacetanilid (X), C1 SH 1(10 3N2, aus verd. CH3COOH farblose
Tafeln, F. 270— 271°. (Färbung blauschwarz.) Behandlung mit H N 0 3 erwies Abwesen
heit einer freien N H 2-Gruppe, die Aeetylgruppe blieb während der Darst. des Naphthols
unangegriffen. — 2-Oxy-3-7iaphthoyl-p-be7izo7jlaminoa7iilid (XI), C24H 180 3N2, aus X X V
u. Mono-N-benzoyl-p-phenylendiamin; aus (CHC12)2 schwach gelbe Tafeln, F. 286— 287°.
In der Literatur wird F. mit 281° angegeben. Blaufärbung mit FcCl3. — Ci7vnamoyl-p-
7iitra7iilid (X X ), C15H 120 3N2, aus Zimtsäure u. p-Nitranilin nach Meth. A. Nach zwei
maligem Krystallisieren aus verd. A. (Norit) goldbraune Nadeln, F. 233— 234°. — Mono-
cin7ia7noyl-p-phe7iyle7idiamin (XXI), C15H 14ON2, aus der Nitroverb. mit Eisessig u.
Eisenfeilspänen. Aus A. (Norit) braungelbe Nadeln, F. 162°. — 2-Oxy-3-naphthoyl-p-
cirunamoylaminoanilid (XII), C20H 20O3N 2. Aus Monocinnamoyl-p-phenylendiamin in
trockenem Pyridin u. X X V u. PC13. Aus (CHC12)2 helle, grüngelbe Nadeln, F. 290— 291°.
— 7n-{2'-Oxy-3')-naphtho7jlami7iotoluol-p-sulfanilid (XIII), C24H 20O4N 2S, nach Meth. B
aus X X II u. Monotolu.ol-p-sulfo-m-phenylendiamin. Aus Chlorbenzol blaßbraune
Nadeln, F. 220— 221°. — p'-(2'-Oxy-3')-7iaphthoyla7ni7iophenyltoluol-p-sulfonat (XIV7),
C2.,H130 5NS, aus p'-Aminophenyltoluol-p-sulfonat u. X X V mit PC13. Aus Eisessig
bfaßgraue Tafeln, F. 250— 251“. (Färbung blaugrün.) — 2-Oxy-3-7iaphtlwyldehydro-
thio-p-toluidid (XV), C25H 180 2N 2S, aus Dehydrothio-p-toludin u. X X II. Aus Nitrobenzol
farblose Nadeln, F. 323— 324u. — 2-Oxy-3-7iaphtlioyl-p-di7neth7jla7ninoanilid (XVI),
C10H 13O2N2, aus X X II u. X X V I. Salzsaures Salz, C19H 180 2N 2 -HC1, aus verd. A. schwach
braune Nädelchen, F. 263— 264°. Die Base selbst bildet aus CHC1, u. Leicht-PAe.
braunes, kryst. Pulver, F. 142— 143°. — 2-Oxy-3-7iaplithoyl-p-diätliylu7ninoanilid (XVII),
C21H 220 2N2. Darst. analog XV I. C21H 220 2N 2 -HC1, aus verd. A. farblose Nadeln, F. 227
bis 228". X V II selbst bildet aus A. gelbgrüne Nadeln, F. 198— 199°. — 2-O xy-3-
7iaphthoyl-p-diäthyla7ni7ioanilidmethosulfat (X V III), C,l4H 50O8N 4S, aus X V II u. Dimethyl-
sulfat schmale, graufarbene Tafeln aus A ., F. 256— 257°. — v.-(2-Oxy-3)-7iaplühoyla7nino-
pyridiTi (XIX), C10H 12O2N2. Aus a-Aminopyridin u. X X II. Aus Chlorbenzol blaßgelbe
Nadeln, F. 2 6 2 — 2 6 3°.
F ä r b v e r s u c h e . Die „Naphthole“ wurden fast immer in Sprit gelöst. Tränkung
von gebleichtem 20-er Garn 15 Min. bei Zimmertemp., Verhältnis Garn: Fl. wie 1: 20.
Nach dem Abschleudern wurden die Proben mit 2 % X X III oder X X IV entwickelt.
Jedem Entw.-Bad wurde 1 % Diazopon zugegeben. Das gefärbte Material wurde mit
kaltem W . gewaschen, in einer 0,8%ig. Seifenlsg. 15 Min. kochend geseift, gewaschen
1944 H x. F ä b b e b e i. O r g a n is c h e F a r b s t o f f e . 1940. IL
u. getrocknet. Das mit XVII u. XVIII imprägnierte u. mit XXIII entwickelte Garn
wurde mit Gerbsäure u. Sb-Salz bzw. Katanol ON nachbeliandelt. Tabelle der Farbe
der Lsgg., Farbe der behandelten Garne, Verh. der Lsgg. gegen CH20 (1 % des Vol.) u.
Stabilität der unbehandelten Naphthollsgg. nach 24 Stein, bzw. 1 Woche. Tabelle der
Farbnuancen nach Entw. mit X XIII u. XXIV. — Echtheit beim Kochen im Kier. Als
Standard für Echtheitsgrade 1— 5 wurden folgende Färbungen gewählt: 1. Naphthol A S
u. Fast Bordeaux Salt O P ; 2. Naphthol A S u. Fast Red Base R E B ; 3. Naphthol A S -S W
u. Fast Red Base R B E ; 4. Naphthol A S -E u . Variamine Blue B a seB ; 5. Naphthol A S -B R
u. Fast Blue Salt 2B . Gefärbt wurde wie oben. Kleine Muster Sarongs (Einzelheiten
vgl. oben) wurden einer offenen Kochung mit 0,5— 1,0 u. 1,5% (auf Vol. bezogen) Soda-
lsg. 6 Stdn. bei 70° in einem Vers.-Kier unterworfen, gewaschen u. getrocknet. Bei
Konz, von 1 ,5% zeigten die Ränder sichtbare Veränderungen der Farbnuance, die Unter
schiede im Verh. der einzelnen Farben waren deutlich sichtbar. Ähnliche Sarongs
wurden mit den synthet. Naphtholen hergestellt. Nach einer Standardabkochung im
Kier wurde durch Abmustern mit bloßem Auge die Widerstandsfähigkeit gegen Kier-
kochung im Vgl. zu den Standardfärbungen ermittelt (Tabelle). Die Beständigkeit der
Naphtholc gegen Kierkocliung war bei X XIII u. XXIV mehr oder weniger gleich. Bei
Unterschieden im Echtheitsgrad war XXIV besser. Ausführungen über die Echtheit der
einzelnen Naphtholo bei Kochung im Kier u. theoret. Erklärungen dafür. — Reib
echtheit. Best. nach einer früher beschriebenen Meth. (vgl. F ö r s t e r , 1. C.). Als Standard
dienten folgende Kombinationen von Färbungen auf Garn: Naphthol A S -S O u. Fast
Red Salt B ( 6 ); Naphthol A S -R L u. Variamine. Blue Salt B (5); Naphthol A S-O L u.
XXIII (4); Naphthol A S -S W u. Fast Red Base R B E (3); NapMhol A S u, XXIV (2).
Standard 2 wurde mit 0,5%ig. Seifenlsg., Standard 3— 6 mit 0,8%ig. Seifenlsg. 15 Min.
kochend geseift. Als Grundlage für die Beurteilung diente teils die N 2-Best. im ursprüng
lichen u. geriebenen Muster, teils der Betrag der Abreibung nach bloßem Abmustern.
Tabelle der Reibechtheit mit XXIII u. XXIV. Die Kombinationen mit XXIII waren im
allg. reibechter als mit XXIV. Die Reibechtheit der Färbungen mit synthet. Naphtholen
war nicht auf einfache Weise mit der Konst. oder der Substantivität (S.) der Naphtliole
in Verb. zu bringen. Die Naphthole III, IX u. XIII gaben bei geringer S. echte Fär
bungen, bes. mit X X III; XII gab bei guter S. echte Färbungen. Die Echtheit bas.
Naphthole wurde durch Nachbehandlung mit Gerbsäure u. Sb-Salz oder mit Katanol ON
verbessert. — Substantivität (S.). Herst.-Vorschrift für 0,1— l% ig . Lsgg. von Naph
tholen in A. u. 20%ig. NaOH-Lösung. 1,5 g Garn wurde 30 Min. in einer Stöpselflasche
mit der Lsg. imprägniert. Verhältnis Garn : Fl. wie 1: 30. Dann wurden 25 ccm Lsg.
mit HCl angesäuert, das ausgefällte Naphthol filtriert (Glasfilter 1G4), mit HCl ge
waschen, bei 110° bis zur Gewichtskonstanz getrocknet. Der absorbierte Teil wurde
durch Differenz gefunden. XIX wurde mit CH3COOH gefällt. Die S. von XV, XVI u.
X V II konnte nicht bestimmt werden, da die alkal. Lsg. während des Vers. Nd. bildete.
Tabellen u. Kurven der Ergebnisse. Die S. von reinem Naphthol AS betrug nur un
gefähr 6 0 % der S. des handelsüblichen Produkts. Die Wrkg. von A. auf die S. wurde
durch Zugabe von 2 5 % (auf Vol. berechnet) zu handelsüblichem Naphthol AS u. von
10 bzw. 3 0 % A. zu reinem Naphthol AS untersucht (Tabelle). Die Zugabe von A. ver
ringerte die Substantivität. Dies muß beim Färben im großen berücksichtigt werden,
wenn Naphthole kalt oder mit A. gelöst werden. Falls schwer lösl. Naphthole durch A.
völlig gelöst werden sollen, führt dies zu verminderter S. u. Reibechtheit. Mit Ausnahme
von Naphthol XIII hatten alle Naphthole eine größere S. als Naphthol AS. Theoret.
Erklärungen für die S. der einzelnen Naphthole. Weitere Einzelheiten im Original.
(J. Soc. Dyers Colourists 56. 166— 78. April 1940. Bombay, Univ., Dep. of Techno
logy.) ' _____________________ W ulkow .
Leder dadurch, daß man die Felle gleich nach dem Aufbringen der Färbefl. in Hüllen,
z. B. aus Kautschuk, gummiertem Gewebe oder luftundurchlässigem Papier, vor
dem Zutritt der Luft schützt. Es bildet sich in den Hüllen nach 15— 20 Min. feuchte
Wärme, wobei das Leder schwitzt u. keine Färbung annimmt. (F. P. 851570 vom
14/3. 1939, ausg. 1 1 / 1 . 1940.) S c h m alz.
I. G. Farbenindustrie Akt.-Ges., Frankfurt a. M. (Erfinder: Erich Lehmann,
Priorau über Dessau), Oxydationsfärbungen auf Fellen unter Venvendung von Kalium-
bichromat als Beize. Man beizt die Felle mit K-Biehromatlsgg., die eine organ. Säure
u. eine puffernd wirkende Verb., z. B. ein Phosphat, Borat oder Alkaliacetat ent
halten, u. färbt unter Verwendung von Oxydationsfarbstoffpräpp., die Salze aus Dioxy-
naphthalincn u. Diaminen der Bzl.-Reihe enthalten, wie üblich. — Die Grannenhaare
auf Fellen mit härterem Haarbesatz werden durchgefärbt. (D. R. P- 694 310 Kl. 8 m
vom 15/8. 1937, ausg. 29/7. 1940.) Sch m alz.
Chemische Fabrik Joh. A . Benckiser G. m. b. H ., Ludwigshafen a. Rh., Färben
von Leder. Man bohandelt Leder, ausgenommen solches, das mittels polymerer anhydr.
Phosphorsäuren gegerbt worden ist, mit Lsgg. von polymeren Metaphosphorsäuren
oder Polyphosphorsäuren oder deren wasserlösl. Salzen u. färbt dann. Die Hilfsmittel
werden in Mengen von % — 5 % vom Falzgewicht des Leders angewandt. Es können
Chrom- oder Alaunleder, Formaldehydleder, lohgare Leder, Eisenleder, Kieselsäureleder
u. Schwefelleder gefärbt werden. Die Färbungen fallen je nach der Art des Leders
tiefer u. gleichmäßiger oder reiner aus. (D. R. P. [Zweigstelle Oesterreich] 158640
Kl. 8 d vom 14/5. 1938, ausg. 25/4. 1940.) Sc h m alz.
Röhm & Haas G. m. b. H ., Deutschland, Färben von Leder. Man bringt Lsgg.
las. Farbstoffe u. wss. Lsgg. polymerer Äthylencarbonsäuren oder deren wasserlösl.
Abkömmlinge oder entsprechende Mischpolymerisate oder Gemische aus diesen Stoffen,
nach den Beispielen 0,2— 0 ,5 % mit 6 5 % der theoret. erforderlichen Menge an
wss. NaOH verseiftes u. mit llCOOH neutral gestelltes Polyacrylsäurmitril, in be
liebiger Reihenfolge nacheinander auf Leder verschiedenster Art u. erhält satte u.
reibechte Färbungen, deren Farbe beim Trocknen nicht heller wird. Das Leder behält
sein natürliches Aussehen u. besitzt eine feine Narbenbildung. (F. P. 854 716 vom
13/5. 1939, ausg. 23/4. 1940. D. Prior. 16/5. 1938.) Sc h m alz.
I. G. Farbenindustrie Akt.-Ges., Frankfurt a. M., Anthrachinonfarbsloffe. Man
setzt 1-Alkylamino- oder l-Cycloalkylamino-4-halogenanthrachinone mit mehrkernigen,
teilweise hydrierten aromat. Aminen um u. sulfoniert die erhaltenen Produkte. — Ein
Gemisch von 10 g l-Butylamino-4-bromanthrachinon, 5 g Na-Acetat u. 50 g 2-Amino-
5,6,7,S-tetrahydronaphthalin wird unter Rühren auf etwa 200° erhitzt, bis die Farbe des
Rk.-Cemisches rein blau geworden ist. Nach dem Abkühlen auf 80° verd. man das
Gemisch mit 50 g A. u . trocknet bei 30°. Das Rk.-Prod. wird mit 5% ig. Oleum sulfo
niert u. liefert eine Farbstoffsulfonsäure, die Wolle (B) aus saurem Bade echt grün
stichig blau färbt. Weitere Farbstoffe erhält man entsprechend aus: 1-Isobulylamino-
4-bromanthracliinon u . p-Cydohexylanilin (I) u. Sulfonieren; l-Isohexylamino-4-brom-
anthrachinon u. I u. Sulfonieren; l-Hexahydrophenylamino-4-bromanthrachinonu. Sulfo
nieren, B grünstichig blau. (F. P. 854 275 vom 4/5. 1939, ausg. 9/4. 1940. D. Prior.
7/5. 1938.) Star g ar d .
Imperial Chemical Industries Ltd., London, England, übert. von: Samuel
Coifey und Frank Lodge, Manchester, Farbstoffe der Anthraehinonreihe. Man bromiert
l,4-Di-(4'-butylphenylamino)-anthrachinone, in denen eine oder beide Phenylamino-
reste durch Methylgruppen substituiert sein können u. sulfoniert die erhaltenen Farb
stoffe. — Zu einem Gemisch aus 50 g l,4-Di-(4'-n-bulylphenylami7w)-antlirachinon u.
300 g Chloroform gibt man unter Rühren bei 10° 80 g Brom, steigert die Temp. innerhalb
30 Min. auf 60° u. hält diese Temp. 1 Stde. lang. Nach beendeter Umsetzung gibt
man 500 g A. hinzu, filtriert das kalte Rk.-Gemiscli u. wäscht die violetten Krystalle
mit A. u. Wasser. Man erhält l,4-Di-(2',6'-brom-4'-n-butylphenylamino)-anthrachinon
als violette Verb. vom F. 206°, die nach dem Sulfonieren mit 20%ig. Oleum bei 80— 90°
Wolle (B) aus saurem Bade waschecht u. walkecht violett färbt. Entsprechend erhält
man l,4-Di-(6'-brom-2'-methyl-4'-n-butylphenylamino)-anthrachinon durch Bromieren
von l,4-Di-(2'-methyl-4'-n-butylphenylamino)-anthrachhion in Chloroform als bronze
glänzende kryst. Verb. vom F. 166°, die nach dem Sulfonieren mit 20%ig. Oleum bei
20— 25° eine leuchtend blaue Farbstoffsulfonsäure liefert, die B aus saurem Bade
leuchtend rotstichig blau färbt. (E. P. 514 770 vom 4/5. 1938, ausg. 14/12.
1939.) " St a r g a r d .
E. I. du Pont de Nemours & Co., übert. von: Donald P. Graham, Wilmington,
Del., V. St. A ., Küpenfarbstoffe der Benzanthronanthrachinonacridinreihe. Man konden
siert 1 Mol 6 -Bz-l-Dibrombenzanthron mit 1 Mol 1-Aminoanthrachinon u. anschließend
1940. II. Hx- F ä r b e r e i. O r g a n is c h e F a r b s t o ffe . 1947
anlhrachinon, 50 g Na2C 0 3, 5 g
Cu-Acelat u. 0,5 g Cu-Pulver in
1000 g Nitrobenzol wird 3-4Stdn.
auf 20 0 - 2 1 0 ° erhitzt, danach auf
150-170° abgekühlt, mit 24g 1,5-
Diaminoantlirachinon versetzt u.
das Rk.-Gemisch erneut auf 200
bis 2 1 0 ° erhitzt. Nach mehrstd.
Erhitzen filtriert man das Rk.-
Prod. bei 80°, wäscht den Rück
stand mit wenig Nitrobenzol u.
entfernt dieses durch W.-Dampf-
dest., wäscht den Rückstand mit W . u. trocknet ihn. 115 g des Kondensationsprod. gibt
man bei 120° in eine Schmelze aus 1150 g KOH u. 1150 g A., erhitzt die Schmelze
langsam auf 150° u. hält die Temp. 3— 4 Stdn. zwischen 145— 155°. Man gibt die
Schmelze dann in 6000 g W . u. oxydiert durch Zugabe eines Oxydationsmittels
z. B. Durchblasen von Luft, bis zur völligen Abscheidung des Farbstoffs, der dann
filtriert, alkalifrei gewaschen u. getrocknet wird. 100 g des Farbstoffs (I) werden in
2000 g 96°/0ig. H 2S0j 2— 5 Stdn gerührt, darauf in kaltes W . gegeben, filtriert u. säure
frei gewaschen. "(A. P. 2 1 8 8 S 3 8 vom 16/12. 1938, ausg. 30/1. 1940.) S t a r g a r d .
I. G. Farbenindustrie Akt.-Ges., Frankfurt a. M. (Erfinder: Heinrich Voll
mann, Uerdingen, und Hans Becker, Hofheim), Küpenfarbstoffe der Chrysenreihe.
Man erhitzt 2,8-Diaroylchrysene mit A1C13, vorzugsweise in Ggw. von schmelz
erleichternden u. dehydrierend wirkenden Mitteln. — In eine Schmelze von 266 g AICI3
u. 58 g NaCl trägt man bei 120° 43 g 2,8-Dibenzoylchrysen (I) vom F. 232° ein, steigert
die Temp. unter Durchleiten von O»
auf 140— 150° u. zers. die Schmelze,
nachdem sie sich schließlich oliv ge
färbt hat, durch Eingießen in
Wasser. Der in braunen Flocken
anfallende Farbstoff liefert nach
dem Auskochen mit verd. HCl u.
nach der Reinigung durch Um
küpen ein gelboranges Pulver, das
aus Nitrobenzol in Nädelchen kryst.
u. Baumwolle (A) aus blaugrüner
Küpe orangegelb färbt. Aus 2,8-Di-
p-chlorbenzoylchrysen vom F. 303°
erhält man entsprechend einen
bräunlichgelben Farbstoff, der A aus blauer Küpe gelb färbt. Man kann auch in die
AIC'IJNa6 '/-Schme 1zo Benzoylchlorid eintropfen u. anschließend Chrysen cintragen u.
das zunächst entstandene I durch weiteres Erhitzen unter Zufuhr von 0 2 in den Farb
stoff überführen. Die Earbstoffbldg. erfolgt wahrscheinlich nach dem nebenst. Schema.
(D. R. P. 6 9 1 6 4 4 K l. 22 b vom 26/8. 1934, ausg. 1/6. 1940.) St a r g a r d .
Gesellschaft für Chemische Industrie in Basel, Basel, Schweiz ^Stickstoffhaltige
Naphthalinabkömmlinge. Man setzt mehrfach halogenierte Naphthalinabkömmlinge,
die wenigstens 2 Halogenatome enthalten, von denen mindestens eines in ^-Stellung
steht, mit Verbb. um, die neben einer verküpbaren Gruppe mindestens ein Wasserstoff
atom an ein Stickstoffatom gebunden enthalten. Die erhaltenen Prodd. dienen teils
als Pigmente, teils als Zwischenprodd. zur Herst. von Farbstoffen. — Man erhitzt eine
Dispersion von 14,3 g 2fi-Dibromnaphthalin (I), 24,5 g 1-Aminoanthrachinon, 15 g wasser
freiem Na-Acetat u. 15 g wasserfreiem N a2C 0 3 in 450 g Nitrobenzol 24 Stdn. unter
Rühren auf 190— 200°. Das Rk.-Prod. wird heiß filtriert, der Rückstand mit Nitro-
1948 Hx. F ä r b e r e i. O r g a n is c h e F a r b s t o f f e . 1940. II.
benzol, Bzl. u. A. gewaschen, mit sd. verd. HCl u. schließlich mit sd. A. behandelt.
Man erhält ein schwarzviolettes kryst. Pulver, vom F. 370— 380°, das nicht verküpbar
ist. Entsprechend erhält man 2,6-Di-(5'-benzoylami7io-l'-anthrachino7iylamino)-7iaph-
thalin als kryst. braunes Pulver, vom F. oberhalb 350° aus I u. l-Amino-5-benzoyl-
amiwdnthrachinon. Ebenso erhält man weitere Farbstoffe aus 1 Mol I u .: 2 Mol
l-Amino-4-benzoylaminoanthrachinon, schwarzbraunes Pulver, nicht verküpbar; 2 Mol
l-Amino-5-acetylaminoanthrachinon, schwarzbraunes Pulver, F. oberhalb 460°, nicht
verküpbar; 2 Mol l-Amino-5-(o'-chlorbenzoylamino)-anthrachinon, schwarzbraunes Pulver,
F. oberhalb 460°, nicht verküpbar; 2 Mol l-Amino-5-(m'-chlorbeiizoylamino)-anthra-
chinon, schwarzbraunes Pulver, nicht verküpbar; 2 Mol l-Amino-5-(p'-chlorbenzoyl-
amino)-anlhrachinon, schwarzbraunes Pulver, F. oberhalb 450°, nicht verküpbar;
2 Mol l-Ami7io-5-(p'-methoxybenzoylami7io)-anthrachinon, schwarzbraunes Pulver, F.
oberhalb 460°, nicht verküpbar; 4-Aminoanthrachinon-2,l-(N)-benzacridon, schwarz
grünes Pulver, F. oberhalb 460°, färbt Baumwolle (A) aus bordeauxroter Küpe grün;
5-Aminoanthrachincm-2,l-(N)-benzacridont schwarzblaues Pulver, F. oberhalb 460°,
färbt A aus violettroter Küpe violettblau; 2 Mol l-Amino-4-phenylaminoanthrachinon,
blauschwarzes kryst. Pulver vom F. 380— 390° (Zers.), nicht verküpbar; 2 Mol 1-Amino-
4-methoxyanthrachinon, blauschwarzes Pulver, F. oberhalb 460°, nicht verküpbar;
4-Amino-N-mdhyl-l,9-anthrapyridon, kryst. schwarzblaues Pulver, F. oberhalb 460°,
nicht verküpbar; 2 Mol 5-Aminoisothiazolanthron, violettsehwarzes kryst. Pulver,
F. oberhalb 390°, nicht verküpbar; 4-Aminopyrazolanthron, braunes Pulver, F. ober
halb 460°, nicht verküpbar; 5-Amino-l,9-anthrapyrimidi7i, blauschwarzes kryst. Pulver,
F. oberhalb 460“, färbt A aus braungelber Küpe blau; Aminoanthanthron, dunkelblaues
Pulver, F. oberhalb 460°, färbt A aus violetter Küpe violettbraun; 1 Mol 1-Amino-
5-benzoylami7wanthrachino7i (II), dunkles Pulver, nicht verküpbar; 1 Mol II u. 1
l-Amino-4-benzoylaminoantkrachinon (III), kryst. schwarzbraunes Pulver, F. oberhalb
300°, nicht'verküpbar; 1 Mol II u. 1 Mol 4-Amino-l,9-a7ührapyrimidin, dunkelbraunes
Pulver, schwer verküpbar; 5-Aminoanthrachinon-2,l-(N)-bmzacridon (IV), schwarz-
blaues Pulver, färbt A aus violettblauer Küpe violettrot; 1 Mol IV u. 1 Mol 1-Amino-
anthrachino7i, schwarzes Pulver, F. oberhalb 460°, färbt A aus violetter Küpe violett.
Weiter erhält man aus 1 Mol l,6-Dibro7n-2-methoxynaplithalin (V) u. 2 Mol II ein dunkel
braunes Pulver, das eine braune Küpe liefert. Aus 1 Mol V u. 2 Mol III erhält man ein
blauschwarzes Kondensationsprod. vom F. oberhalb 360°, das A aus oliver Küpe
graublau färbt. Das Kondensationsprod. aus 1 Mol V u. 2 Mol 1-Aminoanthrachinon,
ein dunkelbraunes kryst. Pulver, färbt A aus orangeroter Küpe bordeauxrot. Das
Rk.-Prod. aus 2,5-Dibrom7iaphthalin u. AmiTiodibenzanthron, ein schwarzes Pulver vom
F. oberhalb 460°, färbt A aus blauer Küpe grün. (F. P. 847 585 vom 15/12. 1938,
ausg. 12/10. 1939. Schwz. Priorr. 20/12. 1937 u. 23/11. 1938.) St a r g a r d .
I. G. Farbenindustrie Akt.-Ges., Frankfurt a. M., Küpenfarbstoffe aus sub
stituierten Perylentetracarbonsäuren. Man kondensiert ein o-Diaminobenzol in Ggw.
oder Abwesenheit eines Suspensionsmittels mit einer Alkoxy- oder Aryloxyperylen-
з,4,9,10-tetracarbonsäure oder deren Anhydriden von der Zus. Z : oder Z 2, worin R
u eine Alkyl- oder Arylgruppe be
OCj/ '~'X |CO deutet oder mit einem Gemisch
der Isomeren dieser Verbb. u. halo
geniert gegebenenfalls die erhaltenen
Farbstoffe. — Man erhitzt ein Ge
o: misch aus 64 g Dimethoxyperylen-
tdracarboTisäure (I), u. 60 g 1,2-Di-
aminobenzol (III) in der 2 0 -fachen
Gewichtsmenge Pyridin oder in
einem Gemisch aus Nitrobenzol u.
Eisessig 20 Stdn. zum Sieden. Das
Rk.-Prod. wird warm filtriert, der
Rückstand mit Pyridin A. u. A.
gewaschen. Man erhält den entstandenen Farbstoff IV in Form eines dunkelblauen
Pulvers, das aus rotstichig blauer Küpe marineblaue Färbungen liefert. Bromiert
man IV mit B r in Ggw. von KBr, so erhält man einen gleichfalls marineblauen Färbungen
liefernden Farbstoff, während bei der Einw. von Brom in Ggw. von Schwefelsäure-
monohydrat auf IV ein blaues Pulver entsteht, das Baumwolle (A) echt blau färbt.
Gleichfalls A blau färbende Farbstoffe enthält man durch Einw. von Sulforylchlorid
и. von Brom in Ggw. von Jod u. Chlorsulfonsäure auf IV. Weitere
man entsprechend durch Kondensation von: I mit l,2-Diamino-4-äthoxybenzol, violette
Nadeln, A aus violettblauer Küpe grünstichig marineblau; I u. l,2-Diamino-4-chlor-
1 9 4 0 .1 1 . H XI. F a r b e n . A n s t r i c h e . L a c k e . H a r z e . P l a s t i s c h e M a s s e n . 1949
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Henry F. Palmer und F. L. Kilbourne jr., D er Chloroformextrakt von Kautschuk-
regenerat. Die Abhängigkeit der Monge des Chlf.-Extraktes von den verschied. Regene
rierungsprozessen wird diskutiort. Dor Chlf.-Extrakt wird erhöht durch längeres Er
hitzen bei gegebener Temp. oder durch höhere Temp.; vermindert durch niedrigere
Refinertemp., erhöht durch längeres Refinern. Ans der Plastizität des Regonerats kann
nicht immer auf die Menge des Chlf.-Extraktes geschlossen werden, ebenso wie dieser
keine Qualitätskennzeichen bildet. Hier können weiterhin nur Prüfmischungen Aus
kunft geben. (Ind. Engng. Chem., ind. Edit. 32. 512— 18. 3/4. 1940. Akron, O., Xylos
Rubber Co.) ' Pannw itz .
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(Ind. Engng. Chem., News Edit. 18. 285— 86. 10/4.1940. Elizabeth, N. J., Standard Oil
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Buna 85, B u n a S , Perbunan u. Perbunan extra. (Ind. Engng. Chem., ind. Edit. 32.
464— 67. 3/4. 1940. Leverkusen a. Rh., I. G. Farbenindustrie Akt.-Ges.) Pannw itz .
Wilhelm Esch und Rudolf Nitsche, Laboratoriumsverfahren fü r den Abbau von
Buna S und Buna SS. Es wird ein Labor.-Verf. zur Best. des therm. Abbauverf. von
Buna S u. Buna SS mitgeteilt, das bei einfacher Durchführbarkeit Unterschiede im
Abbau verschied. Materialien in reproduzierbarer Weise erkennen läßt. Beschreibung
u. Abb. im Original. Der Anschluß an den techn. Abbau muß noch gefunden werden.
(Kunststoffe 30. 233— 34. Aug. 1940. Berlin-Dahlem, Staatl. Materialprüfungs
amt.) Pan nw itz .
HäC CH
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II, C CH B O
HO------Ö -C H 3 H 5 C20 - C — HC
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tropfenweise in 100 Bzl., das 23,1 IV (72°/0ig) enthält, bei einer Temp. von höchstens
20°, kühlt auf 10° ab u. läßt über Nacht stehen, dann neutralisiert man mit Essigsäure
u. trennt den V, K p., 124°, in bekannter Weise ab. 30 V u. 60 ccm W . gibt man zu
20 einer 50°/oig. wss. KOH, erwärmt auf 30°, gibt 13 Oxalsäure zu u. erhitzt auf dem
W.-Bad. Der I wird durch H 20-Dampfdest, abgetrieben u. dest.; K p .4 72°; Semicarb-
azon F. 194°. Verwendung in der Parfümerie. (F. P. 854 038 vom 5/12. 1938, ausg.
3/4. 1 9 4 0 . ) _____________________ K r a u s z .
Ralph G. Harry, Modern cosmeticology; the prineiples and practices of modern cosmetics.
New York: Chemical Pub. Co. 1940. (288 S.) 8°. 5.00$.
XV. Gärungsindustrie.
W . Tschussow, Bestimmung des Darwpfverbrauches zur DestiUatimi der Maische.
(Vgl. C. 1940. I. 1584.) Vf. beschreibt ein von ihm neu ausgearbeitetes Verf. zur Be
rechnung des Dampfverbrauches hei der Dest. von A.-Maischen in verschied. Apparaten.
Das neue Best.-Verf. wird auf der Bilanz der Trockenstoffe in Maische P u. Schlempe P x
gegründet, u. benötigt außerdem die Kenntnis des A.-Geh. der Maische S u. die Stärke
der aus der Maischen- in die A.-Kolonne des Dest.-App. übergehenden A.-Dämpfe Sn,
wobei der Dampfverbrauch dann folgender Formel entspricht: G = P jP 1 + S/Sn. Es
werden 2 Berechnungsbeispiele gegeben. {GmrpTO-BoKO’iHaa: IIpomhimchhocti, [Brannt-
wein-Ind.] 16. Nr. 11. 15— 19. 1939.Trust „Giprospirt“ .) POHL.
C. Enders und G. Nowak, Verbesserung der Bierqualität durch Nachgußveredelung.
Untersucht wurde die Behandlung der Nachgüsse mit Aktivkohle, wobei beachtliche
Ergebnisse erzielt wurden. Hinweis auf noch bestehende Schwierigkeiten bei der Durch
führung im großtechn, Maßstab. Tabellen u. Kurven über Abhängigkeit der Ab-
sorptionswrkg. von der Kohlenmenge, der Eimv.-Zeit u. -Temperatur. (Wsehr. Brauerei
57. 137— 41. 22/6. 1940.) Schindler .
A . Frey und K . Sichert, Wermutfruchtweine. Es wurde versucht, aus deutschen
Fruchtweinen als Grundlage Wermutwein zu gewinnen. Spritauszüge aus Kräutern
u. Gewürzmischungen sind wegen Trübungserscheinungen beim Mischen mit Wein
ungeeignet, dagegen ergaben Auszüge mit gesüßten u. entsäuerten Fruchtweinen beste
Resultate. Mehrere Rezepte im Original. (Dtsch. Destillateur-Ztg. 60. 337— 38. 1/7.
1939. München, Tcehn. Hochsch., Inst, für landwirtschaftliche Technologie Weihen
stephan.) Schindler .
O. Kramer, Untersuchungen und Versuche über die Säureverhältnisse bei wüiitem-
bergischen Weinen und Mosten. (Unter Mitarbeit von W . Böhringer.) Besprochen wird
der Geh. an titrierbarer Säure von Mosten verschied. Sorten u. Jahre, das Verhältnis
von Weinsäure zu titrierbarer Säure u. der Säureabbau. Ferner wird die Bldg. von A .,
flüchtigen Säuren, Weinsäure, Apfelsäure u. Milchsäure während des Gärvorganges
aufgezeigt. Schließlich wird der Einfl. der W.-Verdünnung auf den pu-Wert von Säuren,
Salzlsgg. u. von Gemischen von Weinsäure- u. Weinsteinlsgg. untersucht. Zahlreiche
Tabellen u. Kurven. (Wein u. Rebe 22.97— 110. 121— 42. Juni 1940.) S c h i n d l e r .
Stall. Kopal. D ie slowakische Weinfabrikation und die chemische Zusammensetzung
der Weine. Überblick über die Ausdehnung des Weinbaues in der Slowakei u. tabellar.
127*
1956 HXT]. Nahrungs -, G e n u s z - u n d F u t t e r m i t t e l . 19 4 0 . II.
Darst. der Zus. verschiod. Weinsorten. (Chem. Listy Vedu Prümysl 32. 366— 75. 1938.
Preßburg, Landw. Hochsch., Inst. f. Weinbau.) R. K . Müllek .
K. Sichert, Über die Verwendung frischer Beerentrester zur Auffärbung und Arom ati
sierung von Beerenweinen. Da die frischon Trester von Beerenfrüchten größere Mengen
von Färb- u. Aromastoffen enthalten als der ausgepreßte Muttersaft, können sie mit
Vorteil zur Auffrischung fehlerhafter oder kranker Beerenweine verwendet werden.
(Dtsch. Destillateur-Ztg. 60. 330. 27/6. 1939.) Schindler .
[rUSS.] A. A. Fuchs, Leitfaden der Spritfabrikation. 2. verb. u. erg. Aufl. Teil II. Moskau-
Leningrad: Pischtschepromisdat. 1940. (48S S.) 28.50 Rbl.
mittel scheinen den Vitamin-C-Geh. der Tomate zu erhöhen. (Canner 90. Nr. 19. 10.
13/4. 1940. Camden, Campbell Soup Comp.) Groszfeld .
A . Guillaume und M. Michon, D ie Industrie der Fruchtsäfte in Frankreich.
Vgl. hierzu die C. 1940. I. 3465 referierte Arbeit. (Rev. sei. 77. 555— 67. Sept./Okt.
1939. Straßburg, Pharmazeut. Fakultät.) Pangritz .
E. Zinkeisen, D ie Verwendung von künstlichen Süßstoffen bei Brauselimonaden.
Besprechung der Süßungseinheit von Saccharin u. Dulcin für verschied. Konzen
trationen. (Dtscli. Mineralwasser-Ztg. 44. 196— 97. 5/7. 1940. Hamburg.) Groszfeld .
T. V. Armstrong, Wann ist die Pasteurisierung von Eiscrememischung ausreichend?
Aufzählung von Literaturangaben, die eine Temp. zwischen 143,5— 160° F für 30 Min.
fordern. Nach U. S. Public Health Service ist das Minimum 150°, nach der Inter
national Association of Milk Sanitarians 155°, 30 Min. oder 180°, 16 Sekunden. (Ice
Cream Rev. 23. Nr. 9. 41— 42. April 1940. Columbus, Ohio State Univ.) Groszfeld .
H . E. Otting, Serumtrockenmasse fü r Eiscreme. Besprechung der Bedeutung des
Zusatzes von Milchprodd. zu Eiscreme. Verwendet werden insbes. Kondens-, Mager-
u. Vollmilch, überhitzte Kondensmilch, gezuckerte Kondensmagermilch, evaporierte
Milch, Sprüh- u. Walzenmilchpulver. Ihre Eignung richtet sich u. a. nach Freisein
von Kochgeschmack, Haltbarkeit des Prod. u. W.-Absorptionsvermögen. (Ice Cream
T?ev. 23. Nr. 9. 37. 63. April 1940. Columbus, O., M. & R. Dietetic Laboratories.) Gd.
Latif Berkmen, Untersuchungen über das Vorkommen und die Haltbarkeit von
Krankheitserregern in Fleisch und Fleischprodukten mit besonderer Berücksichtigung von
Pastirma, in der Türkei. Pastirma (I) ist eine Konserve, erhalten aus Frischfleisch
durch Trocknen, Salzen u. Bestreichen mit einem fernen genannten Brei aus Knoblauch,
rotem Pfeffer u. Samen von Trigonella foenum graecum. Enteritisbakterien sind in
I bis 6 Wochen nach Beginn der 4— 5 Wochen dauernden Herst. haltbar, Milzbrand
bacillen unter 1 Woche, Rinderpestvirus 3 Wochen, Finnen (Cysticercus bovis) höch
stens 14 Tage. Rauschbrand wird durch I übertragen. (Yüksek Ziraat Enstitüsü
falismalarindan [Arb. Yüksek Ziraat Enstitüsü Ankara] 72. 7— 46. 1940. Ankara,
Landwirsch. Hochschule, Veterinärmedizin. Fak. [Orig.: türk.; Ubers.: dtsch.].) Des.
F. A . Tschertkowa, M. Ja. Kanzur und M. Je. Ssalant, Veränderung in der
M ikroflora von Fischen bei ihrer Lagerung in gefrorenem Zustand in Kühlanlagen. Das
Fleisch von frischen Fischen ist steril, die Haut beherbergt hingegen vor allem Strepto
coccus cinereus u. cremoris sowie Micrococcus parvus. Im 1. Fäulnisstadium beob
achtet man vor allem das Auftreten von B. proteus vulgaris u. fluorescens. Die 10 bis
12-monatige Lagerung von frischen Fischen in Kühlanlagen führt zu keiner nennens
werten Keimentw.; bei längerer Lagerung entwickeln sich vor allem Schimmelpilze
u. nach 20 Monaten B. proteus, fluorescens, subtilis u. putrificus. Die mkr. Unters,
des Fischfleisches ist ein brauchbares Mittel zur Beurteilung seiner Güte. (Bonpocii
niixamiji [Problems Nutrit-.] 9. Nr. 1/2. 72— 75. 1940. Odessa, Ukrain. Nahrungs
inst., bakteriol. Labor.) Pohl .
I. L. Makaro, Zur Frage der Ensilage der Lupine. Die Lagerung von Lupinen
in Silos führt zu keiner Alkaloidzers., jedoch weist die gegen Ende der Lagerung beob
achtete Erhöhung des Glucosegeh. auf Teilhydrolyse der Polysaccharide hin. Auch im
Anfang beobachtet man Diskrepanzen hinsichtlich des Glucoseverbrauches u. der Milch
säurespeicherung, was auf Nebenabbaurkk. des Zuckers hinweist. Der Saft von un
gelagerten Lupinen u. Sonnenblumen hat prakt. gleiche, u. zwar geringe Puffereigen
schaft. Geringste bzw. größte Pufferwrkg. weist der Lupinensaft bei 10- bzw. 6 -tägiger
Lagerung auf. Beste Ergebnisse erzielt man bei gleichzeitiger Lagerung von Lupinen
u. Sonnenblumen (1: 1), wobei eine Erhöhung der Lupinenmenge auch eine Steigerung
des pn u . somit eine Störung der n. biochem. Vorgänge zur Folge hat. Der beobachtete
erhöhte Essigsäuregeh. in gelagerten Sonnenblumen gegenüber Lupinen wird auf ver
schied. Belüftungsbedingungen zurückgeführt. (TpyflM EeJtopyccKoro Ce.TkcK0X0'.miicT-
nemioro HucTinyra [Ann. white russ. agric. Inst.] 6. Nr. 1. 43— 53. 1938.) POHL.
Giuseppe Barbera und Carmelo Fazio, Über die Veränderungen des Blausäure
gehalts in Zucker- und Futterhirse, die zur Viehfütterung dienen. Es wird die Menge an
HCN-bildendem Glykosid in den Sorghumpflanzen während der verschied. Entw.-
Stadicn wie auch seine Lokalisation bestimmt. Der %-Satz an Glykosid vermindert
sich rasch bei jungen Pflanzen, die einige Zeit in Silos aufbewahrt wurden, bes. in Ggw.
geringer Mengen von Mineralsäuren. (Ric. sei. Progr. tecn. Econ. naz. 11. 446— 51.
Juni 1940. Mailand, Univ.) B ehrle .
Arthur C. Twomey, Sarah J. Twomey und Loring R . Williams, Selen und
Entensiechtum. Vergiftung mit Se (Natriumselenit bis zu ISp.p.m .) durch das Frisch
wasser brachte bei- Enten u. anderen Vögeln eine Verminderung des Lebergewichtes
mit sich. Bei eingegangenen Enten finden sich im Westen Nordamerikas mehrfach
1958 HIVII. F e t t e . S e ife n .W a s c h - ü. R e in ig u n g s m it t e l.W a c h s e u s w . 1940. II.
Th. Hmko, Moderne Talgschmelzen und ihre Aufgaben. Beschreibung der Talg
schmelze nach D. R. P. 608 200, wobei sich folgende Vorgänge abspielen: Vorwärmen
u. Schmelzen dos Rohfettes, Trennen des Rohpremierjus von den Grieben u. vom W .,
völlige Entwässerung im Separator, Trennung der Grieben in Fleisch- u. Fettgrieben
u. kontinuierliches Abpressen der Fettgrieben. (Seifensieder-Ztg. 6 6 . 665— 66. 23/8.
1939. Wien.) N eu.
W . Picker, Aufgaben des Chemikers an Bord eines Walfang-Mutterschiffes, über
sieht über die Arbeiten, die Bartenwal-, Pottwalöl, Walfleischmehl, Faserstoffe, Fleisch
für Ernährungszwecke, Fleischextrakt, Leber u. andere Drüsen, Barten u. Zähne,
Ambra usw. betreffen. (Fette u. Seifen 47. 188— 91. Mai 1940. Düsseldorf, Hauptlabor,
der Henkel & Cie.) Neu.
A . Foulon., Zeitgemäße Handreinigungsmittel. Für stark beschmutzte Hände
schlägt Vf. als hautschonendes u. seifensparendes Vorreinigungsmittel Gemische aus
feinem Sand, Bleichsoda, Sulfat u. wenig Sulfonat, wie z. B. „Ata“ , vor. (Seifensieder-
Ztg. 67. 263. 3/7. 1940.) H enkel.
Joseph V. Klauder, Bekämpfung der Dermatitis. Taugliche und untaugliche
Verwendung von Reinigungsmitteln, Seife und anderen Detergentien. Zur Verhütung
gewerblicher Hautschädigung ist sorgsame Behandlung u. zweckmäßige Säuberung der
Hände bes. wichtig. Der pn-Wert l% ig . Seifenlsgg. in dest. W . beträgt 9— 11, die durch
Hydrolyse gebildete Alkalimenge ist also viel größer als das in Seifen vorhandene öeie
Alkali, die stark sodahaltigen Seifenpulver sind zu vermeiden u. als Gegenmittel gegen
die längere Berührung der Haut mit Alkali 10— 30%ig. Natriumbisulfitlsg. u. 0,5%ig.
Natriummetasilieatlsg. als Neutralisations- u. Red.-Mittel, an Stelle der schädigenden
Scheuermittel ein Präp. aus sulfoniertem Klauenfett, fl. Petroleumöl u. Maismehl zu
verwenden. Zusammenstellung von Formeln brauchbarer fetthaltiger, fettloser u.
einen trockenen Film hinterlassender Schutzcremes. (Industrial Med. 9. 221— 31. Mai
1940. Philadelphia, Pa.) Manz .
A . Foulon, Wirtschaftliches Reinigen von Berufswäsche. Als fett- u. seifensparendes
Waschmittel für Berufswäsche empfiehlt Vf. Prodd., die aus Wasserglas, Soda u.
Trinatriumphosphat in bestimmtem Verhältnis zusammengesetzt sind. Die Eigg. dieser
Bestandteile werden erläutert. (Dtsch. Parfüm.-Ztg. 26. 150.25/7.1940.) H enkel .
C. B. Patel, Neue, Seifen fü r die Textilindustrie. Ihre Synthesen und Herstellung aus
pflanzlichen Fetten. Überblick über das Gebiet der modernen Wasch- u. Hilfsmittel
für die Textilien. Vf. erklärt kurz die diesbzgl. Arbeiten seines Instituts. Literatur
zusammenstellung. (J. Indian chem. Soc., ind. News Edit. 2. 112— 21. 1939. Baroda,
Indien, S. J. Science Inst.) HENKEL.
A. Foulon, Wasserglas und Kalkseife. Inhaltlich ident, mit der im C. 1940. I. 803
referierten Arbeit. (Vgl. auch C. 1940. II. 282.) (Dtsch. Parfüm-Ztg. 26. 140; Allg.
Öl- u. Fett-Ztg. 37. 212— 14. 1940.) Henkel.
N. M. Kassatkin und S. W . Bogdanow, D ie Verwendung von capittaraktiven
Substanzen. Über einige Derivate der Oleinsäure. Nachprüfung der Verff. zur Herst.
von „Ig ep on A “ , „Igepon T “ u. von oleylsulfanilsaurem Na. (üpoMLiiujieunocxt
OpraniiiecKoit X iimiiii [Ind. organ. Chem.] 7 . 108— 09. Febr. 1940.) A n d r u s s o w .
J.-P. Sisley, D ie hochmolekularen Fettalkohole und ihre sulfonierten Derivate. —
Ihre'iVerwendung in der Textilindustrie. Übersicht über die einschlägigen Patente.
Herst. der Prodd. durch Red. der Fettsäuren oder ihrer Ester oder aber durch Spaltung
natürl. öle u. Wachse. Sulfonierung der hochmol. Fettalkahole bzw. ihrer Derivate.
Anwendung der genannten Prodd. in der Textilindustrie, z. B. bei der Wäsche, Walke u.
Färberei der Wolle, der Beuche u. Färbung der Baumwolle, der Entschlichtung, Fär
bung u. Weichmachung der Kunstseide u. Naturseide u. als Emulgiermittel. (Rev.
gén. Matières colorantes, Blanchiment, Teinture, Impress. Apprêts 42. 225— 29. 267
bis 272. 349— 52. 388— 91. 43. 30— 33. 96— 98. 217— 19.Juni 1939.)Friedemann .
H. Reumuth, Angewandte M ikroskopie der WoUfaser. Das Ausmaß der Natur
schädigung der Wollfaser und deren Weiterveränderung durch die Wollwäsche. Angaben
über Verbesserung der Entnahmetechnik u. Vgl. der Veränderung der Wollfasern durch
Seife-Na2C 03- n. durch neutrale (Leonil 0 -) Wäsche. Exakte Vgl.-Verss. sind nach
Möglichkeit an wohlerhaltenen Wollstapeln u. da an Faserteilen aus Wurzelnähe, mitt
lerer Höhenlage u. aus Spitzen vorzunehmen. Zur Prüfung sind in erster Linie die
in der Stapelmitte in mittlerer Höhenlage liegenden Faserteile heranzuziehen, sie zeigen
den besten Erhaltungszustand der Fascroberfläche. Nach einer ausgearbeiteten Meth.
läßt sich schnell u. sichcr sagen, ob eine Wollpartie durch bestimmte Waschmittel
völlig gereinigt, unverändert oder geschädigt ist. Für die Praxis der Wollwäsche sind
die schonend u. sicher arbeitenden Waschmittel u. -verff. heranzuziehen. Mikrobilder.
(Melliand Textilber. 21. 388— 97. Aug. 1940.) SÜVERN.
1960 F e t t e . S e ife n .W a s c h - ü. R e in ig u n g s m it t e l.W a c h s e u s w . 1940. II.
dem Grundmaterial 0 ,3 % Na-Salz der Taurocholsäure C26H 450 ;NS zu. (Tschech. P.
65 219 vom 11/10. 1937, ausg. 25/8. 1939.) K autz .
Hermann Plauson, Berlin, Bleichen von Seifen, Fettsäuren, Fetten, Tallöl-
produkten durch gleichzeitige Behandlung mit Hydrosulfitalkalimetallverbb. oder
Formaldehydhydrosulfitmetallverbb. u. H 20 2 im Verhältnis von ca. 1: 3 bis 1: 6 in einer
Gesamtmenge von 0,5— 4 % des zu bleichenden Stoffes bei gleichzeitiger Ggw. von
10— 60% W . u. gegebenenfalls 0,1— 2 % H 2S 0 4 (für Fettsäuren- u. Ölbleichung) in
Rührwerken, Koll.-Mühlen oder dergleichen, ln 100 (kg) dunkle Fettsäuro (Olein)
werden 0,3 formaldehydhydrosulfitsaures Zink u. dann 1,5 30— 40%ig. H 20 2 eingerührt.
Darauf werden 5— 20 W ., das mit 2— 5% ig. H 2S 0 4 angesäuert ist, zugesetzt u. die M.
in Koll.-Mühlen oder Elektroschnellrührern 5— 15 Min. verarbeitet. Man läßt ruhen,
bis sich die M. in'zwei Schichten getrennt hat. (D. R. P. 694 142 Kl. 23 e vom 26/10.
1938, ausg. 26/7. 1940.) LÜTTGEN.
H. O. V. Bergström, K . N. Cederquist und K . G. Trobek, Stockholm, A u s
fällen von flüssigen Harzen aus sogenannten Seifenlaugen. Man fällt die Harze zunächst
mittels CO» u. dann werden die Fällungen weiter mit anderen Säuren, bes. mit S02,
weiterbehandelt. Bes. vorteilhaft verwendet man für die Fällung die Abgase von der
Verbrennung von Ablaugen der Sulfitzellstoffkochung. Diese Abgase worden zunächst
mit W . von S 02 befreit, dann für Harzfällung benutzt u. die Harze mit Säurelsg. naeh-
behandelt. (Schwed. P. 98166 vom 11/6. 1936, ausg. 27/2. 1940.) J. Schmidt .
Sandro L im bacli, Synthetische Fettsäuren. Neue inlandbürtige Rohstoffe für die deutsche
Seifenindustrio. Leipzig: Arnd. 1940. (78 S.) 8° = Roh- und Werkstoffe. Band 11.
M. 1.80.
zu bezeichnen, wenn es sich nach Passieren des Lagers mit einer l% ig . Seifenlsg.
emulgieren läßt. Na-Seife, entsprechend ausgewählt, macht öl nichttropfend. (Melliand
Textilber. 21. 418— 19. Aug. 1940.) Süvern .
R. Harris, Schmiermittel und ihre Bedeutung fü r Textilfabriken. Schmierung für
Zahnräder für die verschied. Spinnerei-, Haspel-, Appreturmaschinen u. Webstühle.
(Test. Colorist 62. 307— 10. Mai 1940. Bombay, Standard-Vacuum Oil Co.) F r i e d e .
E . Eiöd, H . Nowotny und H. Zahn, über Reaktionen der Wollfaser und deren Ver
änderungen im Feinbau. Noch ungeklärt ist die Frage, in welcher Weise S in der Woll
faser gebunden ist u. inwieweit S einen konstitutiven Bestandteil des Wollmicells
bildet. Vff. suchen hier eine Antwort auf Grund der Beobachtung von Speakman
zu finden, wonach Hg bei Ggw. von Wolle in W . bei erhöhter Temp. in HgS übergeht.
Es werden jeweils 0,2 g isoelektr. Wolle in doppelt dest. W . mit 2 ccm Hg bei 80° bis
19 Tage behandelt u. der Verlauf der Rk. röntgenograph. verfolgt. Gleichzeitig wird
der Umsatz des Hg durch Mikrobest, festgestellt. Nach 1 Tag sind 2 ,5 % des in der
Wolle enthaltenen Gesamt-S umgesetzt, nach 5 Tagen ca. 3 0 % u. nach 19 Tagen 45% .
Die Ermittlung der Abhängigkeit der Rk.-Geschwindigkeit vom Ph führte zum Er
gebnis, daß im sauren Gebiet die Bldg. von HgS langsamer verläuft; im alkal. Gebiet
dagegen kann z. B. bei pn = 10 ein Umsatz von mindestens 6 0 % erreicht werden. —
Wie Verss. zeigen, vermag der S der Wolle auch mit koll. Ag zu reagieren. Kochen
mit Ag 2S 0 4-Lsg., wobei die Wolle durch starken Abbau geschädigt wird, ergab, daß
neben geringen Mengen von Ag20 stets metall. Ag auftritt. Cystin, der gleichen Be
handlung unterworfen, liefert ß-A g2S. Somit ist es nicht angängig, aus dem Rk.-
Mechanismus des Cystins gezogene Schlüsse auf Wolle zu übertragen. — Die Tatsache,
daß unbehandelte Wollfasern u. Präpp. nach der Rk. mit Hg ident. Röntgendiagramme
geben, der Feinbau der Faser somit durch die Bldg. von HgS keinerlei Veränderung
erleidet, macht eine innermiccllare Rk. äußerst unwahrscheinlich. Vff. neigen zu der
Annahme, daß neben dem konstitutiv gebundenen S (SS-Brücken) ein Teil des vor
handenen S an den Micellrändern bzw. Fransen der Wolle lokalisiert ist. (Melliand
Textilber. 21. 385— 88. Aug. 1940.-) U lmann .
Jacinto Steinhardt und Milton Harris, D ie Verbindung von Wollprotein mit
Säuren und Basen: Salzsäure und Kaliumhydroxyd. (J. Res. nat. Bur. Standards 24.
335— 67. Marz 1940. — C. 1 9 4 0 .1. 3597. II. 65.) U lmann .
— , D ie Einwirkung von Alkalien au f Wolle. Angaben über die durch verschied,
alkal. reagierende Stoffe erzielten Wirkungen. (Melliand Textilber. 21. 420. Aug.
1940.) Süvern .
A. I. Matetzki und L. L. Posnjakowa, Untersuchung der Wirkung von M ikro
organismen a u f Wolle und die Verfahren zum Schutz gegen diese Einwirkung. Vff. unter
suchten eine Anzahl konservierender Mittel, welche bes. für diejenigen Tuche emp
fohlen werden, die in hohem Maße der Einw. von Mikroorganismen unterworfen sind,
wie z. B. technische Tuche der Papierindustrie. Als Konservierungsmittel, welche die
besten Resultate ergeben, werden angegeben: A. Beizung mit Eichengerbextrakt
(25 g/1 bei 35° innerhalb 30 Min., Modul der Wanne 1: 10), nachträgliche Behandlung
mit Kupfer- u. Chromsalz (2 g/1 Cu SO, u. 3 g/1 K 2Cr20 7 bei 40° 1 Stde. lang, Modul
der Wanne 1: 10); B. Behandlung mit 8 % K 2Cr20 7 in Ggw. von 4 % H 2S 0 4 bei 40°
1 Stde. lang, Modul der Wanne 1: 10. (IüepcTjuioe Ämo [Wollind.] 19. Nr. 1. 10— 14.
1940. Moskau, Textil-Inst.) Gu b in .
Buschmann, Insektenschäden an Textilien. Kurze Übersieht über Schäden u.
Schutzmittel, bes. Mottenschutzmittel (Eulane, M ovinpräpp.). Literatur. (Dtsch.
Textihvirtsch. 7 . Nr. 14. 8 — 11. 1 5/7 . 1940. Leipzig.) Pa n g r i t z .
G. Notini. D ie Kleidermotte. Ihre Entw.-Geschichte, ihre Schädlichkeit u. ihr
Bekämpfung. (Statens Växtskyddsanst., Medd. Nr. 28. 32 Seiten. 1939. Schweden,
Staatl. PflanzenschutzanBtalt.) W . WOLFF.
Zirö Hirose, Über die Denaturierung von Sericin. Teil I. Das Denaturieren durch
Kochen in W . wurde untersucht. Das in der Außenlage der Rohkokons verbliebene
Sericin nimmt mehr kation. Chromatkomplex auf als das in der Innenseite verbliebene.
Sericin in Schichten von Kokons, die mit kochendem W . denaturiert sind, nimmt mehr
anion. Chromiat- u. weniger kation. Chromatkomplex auf als dies bei unbehandelten
Kokons der Fall ist, je nach dem Grade der Denaturierung. (J. agric. ehem. Soc. Japan,
Bull. 16. 43— 45. März 1940. [nach engl. Ausz. ref.].) SÜVERN.
F. T. Ssolodki, Über die Zusammensetzung von rohem technischem bei der Sulfit
kochung von Cellulose erhaltenem Cymol. Beim Kochen von Sulfitcellulose wird im Kon
densat bis zu. 1 kg/t Cellulose Rohöl gesammelt, das zur Hauptsache bei 174— 177°
übergeht (Kp. von reinem Cymol 175°). Das Rohöl enthält 3 % mit W.-Dampf nicht
flüchtiger Stoffe. Bei der Oxydation mit KMnO., gehen noch 12— 1 7% in den nicht-
1940.11. H XVIU. F a s e r - u . S p i n n s t o f f e . H o l z . P a p i e e . C e l l u l o s e u s w . 1963
mindestens einem C mehr als OH-Gruppen, mindestens aber mit 3 C tragen, enthalten. —
Z. B. verwendet man zum Mercerisieren von rohen trocknen Baumwollgeweben eine
NaOH von 32° Be mit 1,7 Gewichts-% eines Gemisches aus 8 0 % Ricinusfettsäure-
sulfcmathg., 2 0% Fettsäure entsprechend, u. 2 0 % Methylcyclohexandiolgemisch, her
gestellt durch Oxydation von techn. Tetrahydromethylbenzol. Weiterhin sind Mercerisier-
laugenzusätze gemäß Erfindung solche Gemische, dio aus 8 0 % Ricinusfettmuresulfonat-
Isg. u. 2 0 % Diäthylenglykolmonobwtyläther oder 20 % Cyclohexanonglycerinacetal be
stehen. (D. R. P. 694406 Kl. 8 k vom 16/9. 1930, ausg. 31/7. 1940.) R . H e r b s t .
I. G. Farbenindustrie Akt.-Ges., Frankfurt a. M., Wasserabstoßendmachen von
Textilgut. Textilgut wird 1- oder 2-badig mit wss. Lsgg. bzw. Dispersionen von Zr-
Verbb. wio Zr-Oxychlorid, Zr-Nitrat oder deren Hydrolysaten sowie mit wss. Dispersionen
von wasserabstoßendmachenden Verbb. wie Paraffin, Wachsen, Fettstoffen u. dgl., dio
gegebenenfalls mit Dispergiermitteln wie Seifen angemacht worden sind, getränkt, mit
Lsgg. alkal. reagierender Verbb. nachbehandelt, darauf gespült u. schließlich getrocknet.
Nach einer weiteren Arbeitsweise wird das Gut mit seifenfreien, Zr-Verbb. enthaltenden
Paraffin-, Wachs- oder Fettdispersionen getränkt, danach mit heißem W . gespült
u. heiß getrocknet. Z. B. wird ein Viscosezellwollgewebe mit einer wss. Dispersion
getränkt, die im Liter 8 g Paraffin u. Wachs, 4 g Seife u. 25 g Zr-Acetat oder Zr-Formiat
enthält, danach bei 90° getrocknet, sodann 10 Min. mit einer wss. Lsg. von 3 g N a2COs
im Liter bei 80° behandelt, nun mit W . gespült u. getrocknet. Die Ware ist danach
waschbeständig wasserabstoßend. Nach dem Verf. kann jede Art von Textilmaterial,
solches aus Her. u. pflanzlichen Fasern, aus CelluloseJiydrat oder Celluloseestei-n wasser
abstoßend gemacht werden. (F. P. 854 788 vom 16/5. 1939, ausg. 24/4. 1940. Belg. -P.
434 393 vom 16/5. 1939, Auszug veröff. 22/12. 1939. Beide D. Priorr. 17/5., 31/5.
1938 u. 15/4. 1939. It. P. 373 751 vom 13/5. 1939. D. Prior. 17/5. 1938.) R . H e r b s t .
I. G. Farbenindustrie Akt.-Ges., Frankfurt a. M., Hydrophobieren von Textilgut,
Man tränkt dasselbe mit Lsgg. oder Dispersionen von quartären Ammoniumsalzen, die
aus einer esterartigen Verb. der allg. Formel R •X ■CH 2 ■O •CO •R2Y oder R 1 - X 1 -CH2-
0 - C 0 -R 2Y , worin R = gegebenenfalls durch Heteroatome unterbrochener aliphat.,
aliphat.-cycloaliphat. oder araliphat. Rest, mit mindestens 12 C-Atomen, R 1 = Alkyl,
X = O, S oder — CO-NR3— oder — O-CO-NR3— , X 1 = — CO-NR— oder — O-CO-
NR— (R 3 = H oder Alkyl), R 2 = niedermol. aliphat. KW-stoffrest, der durch Halogen
substituiert sein kann, Y = leicht austauschbares Halogenatom oder — N R 4R 5 (R 4 u.
R 5 = Alkyle oder R., u. R 5 zusammen = Alkylenrest mit 5 C-Atomen oder Alkylen
rest mit 4 C-Atomen, der durch O unterbrochen sein kann), u. tert. Am inen bzw.
Halogenalkylen erhältlich sind, u. setzt es dann Tempp. zwischen 80 u. 150° aus. Z. B.
wird ein Viscosekunstseidengcweha mit einer l% ig . wss. Lsg. von I getränkt, danach
abgeschleudert u. etwa 1/ 2 Stde. einer Temp. von 105— 110° ausgesetzt. Weiterhin
I Cu H jt-O -C H ^O -C O -C H j-N
111 O •CH..- O •CO •CHCI-N(CH3)s
CI CI
11 C i.H :s-<( y ~Q •CO •yH-CHVO-CO-CH..-N<^ )>
CI
sind z. B. die Verbb. II u. III verfahrensgemäß zu verwenden. Auch können solche
Bäder verwendet werden, denen außerdem noch wasserabstoßendmachende M ittel oder
andere Hydrophobierungsmittel oder knitterfestmachende M ittel zugesetzt worden sind.
(It. P. 373 752 vom 13/5. 1939. D. Prior. 7/6. 1938.) R. H e r b s t .
International Latex Processes Ltd., Guernesey-Lisel, England, Überziehen von
Geweben, Kunstleder und dergleichen. Man behandelt das Gut mit einer wss. Lsg. von
Kautschukmilch (I), von natürlichem oder künstlichem Harz u. Eiweiß, wie Casein (II)
oder Hämoglobin u. koaguliert bzw. fixiert die M. mit einer HCHO-Lösung. — Ein
Gewebe wird mit einer Lsg. von 24 I (60% ), 15 ammoniakal. Lsg. von II (15%), der
noch eine Aufschlämmung von 24 Pigment in 15 W . u. 3 ammoniakal. Lsg. von II (15%)
zugesetzt ist, behandelt u. getrocknet. Dann behandelt man noch mit einer Lsg. von
0,8 I (60% ), 2000 ammoniakal. Lsg. von II (15%) u. 0,3 HCHO-Lsg. (40% ), der 1750
einer Polyvinylemulsion (30%) zugesetzt werden. Der aufgebrachte Überzug haftet
fest auf der Kautschukschicht. Eine abschließende Behandlung mit Celluloselacken
oder Lacken aus synthet. Harzen kann erfolgen. (F. P. 850 798 vom 24/2. 1939, ausg.
26/12. 1939. It. Prior. 25/2. 1938.) M ö l l e r in g .
J. R. Geigy A.-G ., Basel, Kondensationsprodukte aus Phenolcarbonsäuren. Das
Verf. des Hauptpatents [Umsetzung von 5-Chlormethyl-2-oxybenzoesäure (I) mit Äthyl-
octadecylanilin] wird in doer Weise abgeändert, daß folgende Ausgangsstoffe verwendet
werden: I u. Odadecyl-p-toluidin, I u. 2-Octadecylaminobenzoesäure (II), I u . p-Dimethyl-
aminoheptadecylanilin, 3/)-Di-(cMorm':thyl)-2-oxybenzoesäure u. II sowie I u. -l'-(Äthyl-
19 40. II. I W , , . F a s e k - u . S p i n n s t o f f e . H o l z . P a p i e i :. C e l l u l o s e u s w . 1965
mindestens 150 g MgSO^/I u. weniger als 125 g I-LSO.,/1. (F. P. 852 640 vom 5/4. 1939,
;iusg. 28/2. 1940. D. Prior. 11/5. 1938.) PROBST.
I. P. R. I. Impianti per Ricuperi Industriali S. A., Mailand, Entfernung von
H „S und CS2 aus Gasgemischen, bes. der Viseosekunstseidonfabriken. Man bringt H2S
n. CS» enthaltende Gase mit einer geeigneten Menge verd. oder konz. S 0 2 in Berührung,
so daß gemäß der Gleichung: 7 H2S + 6 SO, 8 S + H 2S5O0 + 6 H ,0 S u. Penta-
thionsäure gebildet werden. Diese Prodd. der doppelten Umsetzung werden von öl
oder einer anderen mit CS2 mischbaren Fl. aufgenommen, so daß die oben angedeutete
Umsetzung in fl. Phase zu Ende geführt werden kann u. CS2-Dämpfe u. -Nebel, sowie
auch Nebel, Dämpfe u. Staub anderer Natur absorbiert werden. (It. P. 374 660 vom
1 / 6 . 1939.) Probst.
Algemeene Kunstzijde Unie N. V ., Holland, Waschen und Entschwefeln frisch
gesponnener Kunstseidenwickel. Die Kunstseidenwickel werden nach vorhergehender
Wäsche mit kaltem W . unmittelbar mit der alkal. Entschwefelungsfl. hei Baumtemp.
u. hierauf mit schwach gespanntem Dampf behandelt u. schließlich mit W . nach
gewaschen. (F. P. 851768 vom 17/3. 1939, ausg. 15/1. 1940. D. Prior. 12/4.
1938.) Probst.
Cellulose Holdings, Ltd., Montreal, Can., Faserförmige Celluloseäther, die in
W . unlösl., in 9% ig. NaOH bei 0° lösl. sind. 1 (Teil) Cellulosehydratfasern wird bei
20— 25° mit 12 einer 5% ig. NaOH behandelt, nach 1 Stde. auf das 3-fache Gewicht
abgepreßt, u. mit 0,1 C1GH., ■CH,OH 3 Stdn. bei 15—-20° behandelt. Nach dem Waschen
u. Absäuern erhält man Oxyäihylcellulosefasern. die für die Herst. von Textilien ver
wendbar sind. (It. P. 374477 vom 16/3. 1939. Zus. zu It. P. 352 887; C. 1938.
I. 2657.) Fa b e l .
British Celanese Ltd., England, Behandlung von Garnen, Fäden und Fasern aus
Celluloseestern, zur Verhinderung einer elektr. Aufladung u. zur Verbesserung der Spinn-
fähigkeit. Das Fasergut wird beispielsweise einer langsamen Verseifung durch Be
feuchten mit 4— 6 % Triäthanolamin unterworfen, dann 6— 14 Stdn. stehen gelassen
u. schließlich ausgewaschen. (E. P. 514134 vom 21/11.1938, ausg. 30/11. 1939.
A . Prior. 20/11. 1937.) KlSTENM ACHER.
Zschimmer & Schwarz Chemische Fabrik Dölau, iibert. von: Ernst Max
Schwarz. Gotthold Erich Zschimmer, Friedrich Otto Zschimmer, Chemnitz,
Georg Max Werner Schwarz, Babenstein, und Friedrich Rudolf Wilhelm Schwarz,
Greiz, Verbesserung der Spinnfähigkeit von Kmistfasern. Zellwolle u. dgl. wird mit
Lsgg. behandelt, die hochmol. Äther von Oxalkylaminbasen oder von quaternären
Ammoniumverbb. enthalten. Beispiel: Viseosezellwolle wird bei 60° in einem 0,2 g
ameisensaures Salz des Dicetylathers des Triäthanolamins (I) enthaltenden Bad während
15 Min. behandelt, oder I wird mit Äthylenchlorhydrin in den Dicetyläther des Tetra
äthanolammoniumchlorids (II) überführt. 1 g/1 von II wird bei 80° auf frisch gesponnene
Zellwolle aufgespritzt. (E. P. 517114 vom 3/2. 1938, ausg. 15/2. 1940. D. Prior.
3/4. u. 7/4. 1937.) K is t e n m a c h e r .
I. G. Farbenindustrie Akt.-Ges., Frankfurt a. M., Kräuseln von Kunstfasern
aus Celluloseestem u. -äthern u. organophilen Hochpolymeren durch Behandlung
während 1/ i— 5 Min. mit heißen oder kochenden wss. FiL, die wasserlösl. niedrigmol.,
nicht harzartige Kondensationsprodd. aus Aldehyden u. Ammoniak bzw. Aminen,
z. B. 1 — 2 g/1 Hexamethylentetramin, gegebenenfalls unter Zusatz von Harnstoff oder
dessen Deriw., enthalten. (F. P.852 752 vom9/11. 1939, ausg. 2/3. 1940. It. P.
372 275 vom 3/4. 1939. Beide D. Prior.16/4.1938.) K is t e n m a c h e r .
Celanese Corp. of America, übert. von: Cyril M. Croft, Cumberland, Md.,
V. St. A., Kreppen von Geweben, die hochgedrehte Cellulosederivatgame besonders Cellulose
acetatgame enthalten. Das Gut wird in W . von einer nicht über 90° liegenden Temp.
gebracht u. dann das Bad bis nahe an den Kp., vorzugsweise auf Tempp. zwischen
95 u. 98° langsam, beispielsweise während 15 Min. erhitzt u. das Gewebe darin belassen,
bis der Krepp entwickelt ist. Das Verf. weist den Vorzug auf, eine Mattierung der
Cellulosederivatfasern in merklichem Ausmaße nicht zu bewirken. (A. P . 2185 627
vom 24/7. 1937, ausg. 2/1. 1940.) R. H e r b s t .
Schlesische Zellwolle Akt.-Ges., Hirschberg/Riesengebirge, Herstellung von
Filmen, Folien und Fasern aus Viscose. Man verwendet als Ausgangsprod. durch alkal.
Aufschluß erhaltenen, ungebleichten Zellstoff für die Herst. der geformten Gebilde.
(E. P. 517 047 vom 16/7. 1938. ausg. 15/2. 1940. D. Prior. 29/7. 1937.) Probst.
„Afag“ Finanzierungs Akt.-Ges., Schaffhausen, Schweiz, Herstellung von Form-
körpern aus Cettuloseiriestern, bes. aus Celluloseacetat mit über 5 8 % Essigsäuregehalt.
Man verwendet eine M., bestehend aus einem Cellulosetriester, einem Lösungsm. u. einer
Fl., die in der Kälte Celluloseacetat nur schwach oder gar nicht löst, letztere in solcher
1940. II. H XIX. B r e n n s t o f f e . E rdöl. M in e r a l ö l e . 1967
Menge, daß die M. bei einer bestimmten Temp.-Änderung aus dem fl. in den gelatinösen
u. festen Zustand übergeht, u. zwar in reversibler Weise. Die M. wird verformt, durch
Kühlung verfestigt, u. die flüchtigen Lösungsmittel werden verdampft. Weichmacher
u. Füll- bzw. Farbstoffe können zugesetzt werden. Nacli dem Verdampfen der Lösungs
mittel kann die M. auch thermoplast. verformt werden. (F. P. 854195 vom 21/12. 1938,
ausg. 6/4. 1940.) Fabel.
B. F. Goodrich Co., New York, N. Y ., übort. von: John F. Anderson, Cuyahago
Falls, 0 ., V. St. A., Belagstoff, bestehend aus einer Faserbahn, die auf der einen Seite
mit Kautschuk, auf der anderen Seite mit plast. „y-Polyvinylchlorid“ belegt ist. Der
Belagstoff ist ölfest u. geeignet für elektr. Isolierzwecke, für Buchbindereizwecke u. der
gleichen. (A. P. 2 2 0 1 87 7 vom 4/10. 1938, ausg. 21/5. 1940.) M ö l l e r in g .
Abscheidung aus 15— 20 cbm Gas. Ergebnisse von vier Gaswerken. Beziehungen mit
der Ofenbauart u. der Betriebseinstellung. Unters, verharzter Aktivkohle. Ver
änderung des Aufnahmevermögens der Aktivkohlen bei Beladung bis zur Erschöpfung
u. nachfolgender Druckextraktion. Eigg. der extrahierten Harze. Schrifttum. (Schweiz.
Ver. Gas- u. Wasserfachmännern, Monatsbull. 20. 52— 62. 71— 80. 87— 95. 102— 07.
Juli 1940.) Sch u ster .
Je. I. Tschuchina, Natriumsalze der sulfonierten Fraktionen von Kaschpir- Brenn -
schieferteer und ihre technische Bedeutung. Thiophenreiche Teere des Kasclipir-Schiefers
wurden mit 1,5 Teilen Oleum (d = 1,853) bei 60— 65° sulfoniert, mit 1 % — 2 Teilen W.
gewaschen, nach Zugabe von W . stehengelassen, die Sulfosäuren enthaltende Schicht
abgetrennt u. mit 25°/0ig. NaOH neutralisiert. Nach Reinigung mit Bzn. u. Abtrennen
von Na 2S0 4 •10 H 20-Krystallen werden die Sulfosalze eingedampft. Sie enthielten
5 0 % W ., lösten sich gut in W . u. zeigten gute Emulgierung. (IIpoMHxiweHnocTB
OpraiiipiecKoii X itmihi [Ind. organ. Chcm.] 7. 36— 37. Jan. 1940.) A n d r u s s o w .
Bruce K. Brown, Forschung und- Erfindung in der Petroleumindustrie. Entw.
der Forschung u. Einfl. der Erfindungen unter den augenblicklichen Verhältnissen in
USA. (Ind. Engng. Chem., News Edit. 18. 347— 55. 25/4. 1940. Chicago, Hl., Standard
Oil Co. [Indiana].) E dler.
James G. Crawford, Ölfeldwässer von Wyoming und ihre Beziehung zu den geo
logischen Formationen. Tabellar. Zusammenstellung u. grapli. Darst. der Analysen der
Wässer der öl- u. gasproduzierenden Zonen von Wyoming. (Bull. Amer. Assoc. Petrol.
Geologists 24. 1214— 1329. Juli 1940. Midwest, Wyo.) E dler.
Gyulä Nyul, Untersuchung ungarischer Erdöle. Die Unters, der neuerschlossenen
Erdölgebiete ergaben, daß die Öle von Lispe, Bükkszek (Ungarn) u. Körösmezö (Kar-
patho-Ukraine) als ,,intermediär-intermediär-bas.“ , die beiden letzteren mit paraffin.
Einstich, zu gelten haben. Die Rohöle von Peklenica (Jugoslavien) u. von Egbeli
(Slovakei) können als „naphthenbas.“ bezeichnet werden. (Magyar Chem. Folyöirat
46. 50— 63. Jan./März 1940. [Orig.: ung.; Ausz.: dtsch.]) K lever.
Dora Wolansky, D ie Erdöllagerstätten■ von Galizien, Rumänien, und Rußland.
(Bergbau, 53. 93— 99. 11/4. 1940. Bochum, Geolog. Abt. der Westfäl. Berggewerk
schaftskasse.) Pa n g r it z .
W . B. Porfirjew, über die Bedeutung der Theorie der erdölbildenden Gesteine. '
Die von vielen in- u. ausländ, namhaften Forschern vertretene Theorie der Bldg. von
Erdöl aus mit organ. Substanz angereicherten Pelit- oder Carbonatgesteinen, die durch
bes. Bedingungen (Druck u. Temp.) zur Bldg. von Erdöl führen können, wird strenger
Kritik unterworfen, u. gezeigt, daß in chem. u. geolog. Hinsicht die Theorie nicht mit
den Tatsachen in Übereinstimmung zu bringen ist. (H3BecTiifi AKaaeMHH Hayic GCGP.
Cepiui reo.ionmecKaa [Bull. Acad. Sei. URSS, Ser. geol.] 1939. Nr. 6 . 19— 40. Lenin
grad, Geolog. Erdölschürfungsinst.) v. F ü n e r .
R. E. Heithecker, Wirksamkeit des Säuerns in Hinsicht au f eine vollständige
Gewinnung des Öles aus den Kalksteinfeldern in Kansas. Durch Einführung von Salz
säure wird die Leistungsfähigkeit der Ölfelder erhöht. — Arbeitsweisen. Anwendung
des Säuerns in Kansas. (Min. J. 205. 602— 03. Nr. 5419. V II— V III. 1939.) D o l c h .
Charles M. Blair jr., Entfernung anorganischer Salze aus Rohöl. Im Hinblick
auf Korrosion u. störungsfreies Arbeiten im Raffineriebetrieb kommt der Entfernung
anorgan. Salze, die in Form dispergierter Salzsole im ö l vorliegen, großo Bedeutung zu.
Die Entfernung kann auf mechan., elektr. oder chem. Wege erfolgen. Welche Meth. am
vorteilhaftesten anzuwenden ist, hängt von einer Reihe von Faktoren ab u. läßt sich
nicht allg. entscheiden. Bei der chem. Meth. kann man das Rohöl mit desemulgiercnden
Chemikalien versetzen u. so den Emulsionsgeh. fast auf 0 herabsetzen (Super
dehydration), oder man setzt W . zu dem bereits mit Chemikalien versetzten Öl, sorgt
für feinste Verteilung des zugesetzten W . u. veranlaßt so dio Salzsoletröpfchen, sich zu
vereinigen u. abzusetzen. Prakt. kommt nur die 2. Meth. in Betracht. Nachgewiesener
maßen vereinigen sich nur wenig Tröpfchen des zugesetzten W . mit den Salzsole-
tröpfehon. Lediglich die Erhöhung der Konz, der W.-Partikelchen im Verein mit der
Wrkg. des Entemulgators bewirkt das Entsalzen des Öles. Der theoret. zurückbleibende
Salzgeh. ist gegeben durch: R — (S f/ V -f- i) (S = Anfangssalzgeh., / = W.-Geh. nach
dem Entsalzen, i = Anfangswassergeh., V — V o l.-% zugesetztes frisches W ., bezogen
auf Rohöl). Im prakt. Betrieb erreicht die Entfernung des Salzes 8 5 % u. mehr des
theoret. Wertes. Zum Schluß werden die Betriebsergebnisse u. -erfahrungen von zwei
größeren Anlagen mitgeteilt. (Oil Gas J. 38. Nr. 47. 52— 55; Refiner natur. Gasoline
Manufacturer 19. 67— 70. 1940. Webster Groves, Mo., Tretolite Comp.) E dler.
1940. II. H jnx. B r e n n b t o f f e . E rdöl. M in e r a l ö l e . 1969
der italien. Lignite sind im Durchschnitt 2/3— 3/4 in Ä . lösl.; dieser Anteil besteht in der
Hauptmenge aus Neutralölen, in geringerer Menge liegen Phenole, in sehr geringer
Menge Carbonsäuren u. organ. Basen vor. Der in Tetralin unter Druck lösl. Anteil
ist am reichsten an C u. H, der unlösl. Rückstand enthält einen großen Teil des 0 u. S
der Lignite. Neben der Lsg. findet auch eine teilweise Hydrierung durch den H des
Tetralins statt. (Atti X Congr. int. Chim., Roma 3. 665— 73. 15.— 21/5. 1938.) R. K . Mü.
G. I. Pokrowski und S. I. Ssinelschtschikow, Zur Frage des gebundenen Wassers
im Torf. (Vgl. C. 1939. II. 1210.) Es wird vorgeschlagen, die Menge des gebundenen
W . aus der Differenz zwischen dem Gesamt-W.-Geh. u. der Menge des sich beim Ge
frieren unter bestimmten Bedingungen bildenden Eises zu bestimmen. Es ergab sich,
daß in allen untersuchten Torfarten die Menge des gebundenen W . eine Funktion der
Feuchtigkeit u. der Temp. ist. (IIo'iBOBeaemre [Pedology] 1939. Nr. 12. 65.) J a c o b .
W . Mantel und W . Schreiber, Untersuchungen über die Bestimmung des Chlors
in festen Brennstoffen mit anschließendem analytischem Schnellverfahren au f dem Wege
der Vergasung. Die Brennstoffprobe wird in Mischung mit CaC03, Ca(OH)2, CuO, CoO
u. K 2C 0 3 mit W.-Dampf vergast, das CI in NaOH aufgefangen u. mit A gN 0 3 titriert.
Genaue Arbeitsvorschrift. Vgl.-Untersuchungen. (Glückauf 76. 397— 400. 20/7. 1940.
Dortmund-Lünen, Hauptlabor, der Harpener Bergbau-A.-G.) Sch uster.
— , Neue Meßgeräte fü r die Bestimmung der Dickflüssigkeit vmi Teer und Teeröl.
Es werden die Viscosimeter von H ö p p l e r u . von K ä m p f beschrieben. Ersteres ist
nach dem Prinzip des exzentr. Falls von Kugeln in mit Fll. oder Gasen gefüllten Hohl-
kugcln entwickelt worden. Der Grundgedanke des zweiten ist der, daß man in einer Fl.
einen Drehkörper mit bekanntem Drehmoment kreisen läßt. Hierbei wird dann die
Umlaufgeschwindigkeit der Viscositätskonstante umgekehrt proportional. Das Dreh
moment wird durch Gewichtsstücke erzeugt, deren Fallgeschwindigkeit nach anfäng
licher Beschleunigung sehr schnell konstant wird. Mit Hilfe der Formel:
cv = f - k - ( t / s ) - ( O F + Oz)
wird die Viscosität in Centipoisen errechnet. Darin bedeuten: / den Berichtigungsfaktor
für die Fallzeiten bei verschied, großen Gefäßen, k den Eichfaktor, t die Fallzeit in Sek.,
s die Fallstrecke in cm, OF das wirksame g-Gewicht des Fallkörpers, das kleiner ist als
sein auf der Waage gemessenes Gewicht, O z das Zusatzgewicht, das in Stücken von
2,5 g nach Bedarf auf das Fallgewicht gelegt wird. (Teer u. Bitumen 38. 1— 3. 1/1.
1940.) Co n solatx.
Sinclair Reiining Co., New York, N. Y ., übert. von: George Thayer, East Chi
cago, Ind., V. St. A., Extraliieren von Mineralölen. Man extrahiert Mineralöle in
kontinuierlicher Weise im Gegenstrom mit einem Lösungsm. in einer Zentrifuge, die
mit zahlreichen senkrechten, konzentr. Bingwänden mit abwechselnd oben u. unten
angeordneten Durchlässen ausgerüstet ist. Man leitet das Mineralöl in der Mitte 11.
das Lösungsm. am Rande zu. Die EU. müssen dann die Bäume zwischen den Trenn
wänden in senkrechter Richtung durchfließen. Hierbei werden die Zuflußmengen so
bemessen, daß immer der Hauptteil der einzelnen Räume vom Raffinat u. nur ein
dünner Film von der Extraktlsg. erfüllt ist. Man kann auch mit 2 verschied. Lösungs
mitteln arbeiten, die dann in der Mitte u. am Rande zugeführt werden, während das
zu extrahierende Öl in einen mittleren Trennraum eingeleitet wird. (A. P. 2176 982
vom 6 / 8 . 1937, ausg. 24/10. 1939.) J. S c h m i d t .
Steaua Romana, Rumänien, Gewinnung von selektiven Lösungsmitteln a m M ineral
ölen und Extraktion von Mineralölen mit diesen. Man zieht Spaltbenzine mit wss. NaOH
aus u. scheidet aus der Lauge durch Ansäuern ein Phenolgemisch ab, das als selektives
Lösungsm. für Mineralöle verwendbar ist. Bes. wirksam wird das Prod. aber erst,
wenn man es einer milden Oxydation mit Luft unterwirft, gegebenenfalls unter Zusatz
eines Katalysators, wie Mennige. Dieses Prod. wird dann fraktioniert u. die zwischen
140 u. 220° sd. Fraktion als selektives Lösungsm. verwendet. Dieses Prod. enthält
etwa 1 0 % W ., ist phenolfrei u. besteht im wesentlichen aus höheren Phenolen, wie
Methyl- u. Äthylphenol. In analoger Weise kann ein ähnlich wirkendes Lösungsm.
auch aus der ausgebrauchten Lauge der Bzn.-Raffination mit Plumbitlsg. u. S erhalten
werden. Bei der Verwendung dieser Lösungsmittel für die Extraktion von Mineralölen,
zeigen sie nach F. P. 856 113 eine etwa doppelt so starke Selektivität wie Phenol oder
techn. Kresol. (F. PP. 856 112 u. 856 113 vom 12/6. 1939, ausg. 30/5. 1940.) J. S c i i m i .
Standard Oil Co. (Ohio), übert. von: Robert E. Burk, Cleveland, 0 ., V. St. A.,
Raffinieren von Spaltbenzinen. Diese werden mit einer etwa 24%ig. NaOH, die mit
PbO gesätt. wurde, behandelt, wobei die Mercaptane in bas. Mercaptide übergeführt
werden, die dann mit Bleicherde leicht entfernt werden können. Man erhält Bznn.,
die prakt. frei von Mercaptanen sind (Mercaptan-S nur etwa 0,0008%)- (A. P. 2 201 883
vom 23/12.1937, ausg. 21/5. 1940.) J. S c h m i d t .
Hanns Kunze, Dresden, Erich Asser, Hamburg-Wandsbeck, und Georg Wenck,
Hamburg, Aufarbeiten von Säureteer. Säureteer aus der Mineralölraffination wird in
einem Autoklaven ohne Verdünnung auf etwa 160— 180° erhitzt, dann wird der Druck
durch Aufpressen Von Luft bis auf 10— 25 at erhöht u. das Rk.-Gut unter diesen Be
dingungen etwa 2 Stdn. stehen gelassen, dann wird auf etwa 70° abgekühlt, dann
entspannt u. der anfallende Asphalt bei 150— 200° mit überhitztem W.-Dampf nach-
beliandelt. Man erhält ein Bitumen, das sieh für den Straßenbau gut eignet. (D. R- P.
693150 Kl. 23 b vom 5/2. 1933, ausg. 3/7. 1940.) J. S c h m i d t .
Gabriel E. Rohmer Saleh und Carl P. Goepel, New York, N. Y ., V. St. A.,
Aufarbeitung von kohlehaltigen Ölrückständen. Ölige Rückstände, dio Kohle oder kohle
artige Stoffe, wie Asphalte, enthalten, wio sie bei der Raffination,'Spaltung oder Hydrie
rung von Ölen, Teeren oder Kohlen anfallen, werden in verwertbare ölo u. feste Rück
stände getrennt, indem man sie mit akt. Kohle vermischt u. dann die öle heraus
destilliert. (A. P. 2199 841 vom 21/5.1935, ausg. 7/5.1940.) J. S c h m i d t .
Wintershall Akt.-Ges. und Hans Schmalfeldt, Kassel, Erzeugung von Wassergas
fü r die drucklose Benzinsynthese aus Braunkohle u. dgl. mit Wärmelieferung durch
Umwälzgas u. Rückführung des Restgases aus der Synth. in den Kreislauf, dadurch,
daß aus dem Restgas vor der Rückführung die CO., ganz oder teilweise ausgewaschen
wird. (D. R. P. 693 370 Kl. 24 e vom 5/2. 1936, ausg. 6/7. 1940.) H e in z e .
N. V. Internationale Koolwaterstoffen Synthese Maatschappij (International
Hydrocarbon Synthesis Co.), den Haag, Regenerieren von ausgebrauchten Kobalt
katalysatoren. Angebrauchte Kobaltkatalysatoren der KW-stoffsynth. aus CO u. H 2
werden durch Auflösen in H N 0 3 u. Wiederfällung der gelösten Verbb. regeneriert.
Hierbei erfolgt die Abtrennung der Salze von der ungelösten Kieselgur bes. gut, wenn
man verd. H N 0 3 mit einer Konz, unter 20%) bes. eine solche von 3— 5 % verwendet.
Man führt die Behandlung mit der H N 0 3 bei 70— 90° durch, wobei jedoch nur mäßig
gerührt werden soll. Das auf dem Kontakt niedergeschlagene Paraffin schm, hierbei
u. wird mit der Lsg. abgeführt. Es scheidet sich dann beim Erkalten der Lsg. als fester
Kuchen ab. Man kann bei diesem Verf. auch eine bereits Co-Salze enthaltende H N 0 3
verwenden u. erhält dann unmittelbar konz. Co(N0 3)2-Lösungen. (N. P. 62414 vom
16/9.1938, ausg. 29/4. 1940.) _ J- S c h m i d t .
Karl Drees und Georg Kowalski, Odertal, Oberschlesien, Reinigung von Roh
benzol mittels Wismutchlorids in der Wärme. Man behandelt, gegebenenfalls unter Druck,
1974 Hm. B ren n stoffe. E rdöl. M in e r a l ö l e . 1940. II.
mit krystallwasserhaltigem Wismutchlorid (z. B. l,5°/o) °dcr dessen wss. Lsg. z. B. bei
120°. Gegebenenfalls setzt man inerte Stoffe, wie Sand, Graphit, Ruß, u.. bzw. oder
adsorbierende Mittel, wie Bleicherde, zu. Ausbeut« z. B. 93,2% wasserhelles Motoren
benzol mit einem Harztest von 2,3 mg. (D. R. P. 692568 K l. 12 r vom 29/11. 1935,
ausg. 22/6. 1940.) L in d e m a n n .
Gertrud Wedekind geb. Schneider-Tettweiler, Erfurt, und Geka-Werke Offen
bach Dr. Gottlieb Krebs, Offenbach (Erfinder: Edgar Wedekind), Leuchtöl. Als
Leuchtöl, bes. für Feuerzeuge, wird ein Gemisch aus wss. Dioxan, höheren Alkoholen,
wio Propyl- oder Butylalkoholen u. darin gelösten flammenfärbenden Salzen, wie Na,
Ca- oder Cu-Salzen, verwendet. Das Gemisch zeichnet sich durch eine gut sichtbare
Flamme aus u. rußt nicht. (D. R. P. 692 850 K l. 23 b, vom 23/6. 1937, ausg. 27/6.
1940.) J- S c h m i d t .
Johann Barna, Ungarn, Aufbereiten von Braunkohlenteerölen (I). Man setzt I
anorgan. oder organ. Säuren (HCl, H 2S 0 4, H N 0 3, Ameisen-, Essigsäure) zwecks Er
höhung der H-Ionenkonz. sowie wss. Lsgg. von Salzen (II) zu u. erleichtert durch Er
wärmen die Schichtung. In der oberen Schicht befinden sich die neutralen Öle mit ge
ringeren Mengen (15— 20% ) an sauren Bestandteilen als in I (40— 50% ). Die mittlere
Schicht besteht aus der Salzlsg. u. die untere Schicht enthält die sauren Bestandteile
des I in erhöhterer Menge (65— 70% ). Dichte von II ist größer als die der neutralen
Bestandteile u. kleiner als die der sauren Bestandteile des I. Diese Aufbereitung kann
zwecks weiterer Anreicherung der sauren Bestandteile wiederholt werden. (Ung. P.
120 385 vom 20/6. 1938, ausg. 15/4. 1939.) K Ö N IG .
Moritz Gaertner, New York, N. Y ., V. St. A ., Reinigen von Ölen und besonders
Schmierölen. Das als Verunreinigungen W ., Harze u. Teer enthaltende öl wird z. B. im
Schmiersyst. durch eine, mehrere schräg gelagerte Platten enthaltende Vorr. geleitet,
bei deren Durchfließen im langsamen u. verbreiterten Strom die Verunreinigungen sich
absetzen. (A. P. 2207 399 vom 25/9.1937, ausg. 9/7. 1940.) M ö l l e r in g .
Tide Water Associated Oil Co., übert. von: Arthur Lazar, Berkeley, und
Lionel Samuel Galstaun, San Francisco, Cal., V. St. A ., Gewinnung von organischen
Säuren aus den Erdölkohlenwasserstoffen, bes. von Naphthensäuren, durch Verseifen
mit N H 3 oder Aminen, Abtrennen der Seifen u. Spalten der Seifen in Fettsäuren u.
Basen. — 25 Gallonen Gasöl werden mit 1 Gallone einer 10%ig. N H 3-Lsg. verrührt
u. 1 Tag stehen gelassen. Die abgetrennte wss. Schicht wird dest., wobei mit dem W .
N H 3 übergeht. Die organ. Säuren bleiben zurück. (A. P. 2186 249 vom 17/1. 1939,
ausg. 9/1. 1940.) M . F. M ü l l e r .
Shell Development Co., San Francisco, Cal., übert. von: Hugh Rogers Berry,
Alton, Hl., V. St. A., Reinigung von Naphthensäuren (I), die bes. organ. saure schwefel
haltige Verbb. (II) u. Neutralöle enthalten. Die rohen I werden auf 260— 370° (500 bis
700° F ), gegebenenfalls unter Druck (5— 100 lbs.), so lange (5— 30 Min.) erhitzt, daß
merkliche Mengen C 0 2 nicht entwickelt werden, u. bis die enthaltenen Verunreinigungen
zers. sind, wobei die II in Neutralöle u. gasförmige Verbb. verwandelt werden. Die I
erhält man dann durch Lösen in wss. Alkali u. entfernt daraus die unverseifbaren Ver
unreinigungen mit einem mit W . nicht mischbaren Lösungsm. (Kerosin). (A. P.
2 200 711 vom 24/7. 1939, ausg. 14/5. 1940.) K rau sz.
Jean Listemann, Frankreich, Herstellung von Ozokerit und Paraffinen mit hohem
Schmelzpunkt. Man löst Ozokerit in der 3— 50-fachen Menge Lösungsm. u. kühlt bis
zur beginnenden Ausscheidung von Ozokerit ab u. trennt diese Ausscheidungen bei
dieser Temp. ab. Nach F. P. 855 753 kann die gleiche Arbeitsweise auf beliebige Paraffin
gemische angewendet werden, um hochschm. Paraffine zu gewinnen. (F. PP. 854 347
vom 6/5. 1939, ausg. 10/4. 1940 u. 855 753 vom 5/6. 1939, ausg. 20/5. 1940.) J. S c h m i .
Pittsburgh Coke & Iron Co., übert. von: Albert P. Meyer, Pittsburgh, Pa.,
V. St. A ., Pechverkokung. Man arbeitet mit einem Verkokungsofen von ca. 2,4— 4,8 m
Höhe, 2,4— 6 m Länge u. nur höchstens 75 cm Breite. Dieser wird zu ca. % — %
geschmolzenem Pech gefüllt, worauf durch mehrere im unteren Teil angebrachte Einlaß
öffnungen möglichst 0 2-freie Verbrennungsgase mit einer Anfangstemp. von 760— 875°
u. einer Endtemp. von ca. 1000° eingeleitetWerden, während ein Vakuum von ca. 35 cm
W.-Säule aufrechterhalten wird. Das Abtreiben wird fortgesetzt, bis ein blasiger Koks
mit einem Geh. an flüchtigen Bestandteilen unter 1 % zurückbleibt. Dieser ist zur Herst.
von Elektroden geeignet. (A. P. 2 200 717 vom 17/8. 1938, ausg. 14/5. 1940.) L i n d e m .
Braunkohle-Benzin Akt.-Ges., Berlin (Erfinder: Kurt Drescher, Schwarzheide
über Ruhland, Lausitz), A nalyse von Gasgemischen durch Verflüssigung u. nachfolgende
Fraktionierung des Kondensats unter Benutzung eines Destillierkolbens, einer Rekti-
fiziervorr. in ihrer ganzen Länge von einer begrenzten Menge ruhender Kühlfl., deren
1940. II. Hxx- Sp r e n g s t o f f e . Z ündw aren. G-a s s c h ü t z . 1975
Elwood S. Moore, Coal; its properties, analysis, classification, geology, extraction, uses and
distribution. 2nd ed. New York: Wiley. 1940. (482 S.) 8 °. 6.00 8 -
Endwert zu, der am frühesten bei Kollodiumwolle erreicht wird (nach etwa 100 Stdn.).
Die durch Spaltung entstandenen Abbauprodd. sind teils hydrolysiert u. in H N 0 3
gelöst („Xyloidine“ ), haben ein hohes Red.-Vermögen u. sind nach Denitrierung lösl.
in 2 -n. Alkali, teils entstehen dextrinartige Stoffe. Geringe Mengen Glucose sind nach
weisbar. Bei 55° geht der Abbau u. die Oxydation weiter, es entstehen eellobioseartige
Stoffe u. z. B. Zuckersäure u. Oxalsäure. (Z. ges. Schieß- u. Sprengstoffwes. 35. 25— 30.
49— 52. 74— 75. 97— 99. Mai 1940. Schumen, Bulgarien.) A hrens.
Hannsgeorg Fritzsche, Sicherheitszündschnüre. Die Entw. der Zündschnüre seit
der Einführung des Schwarzpulvers als Sprengmittel wird verfolgt u. die über die
B iO K F O R D sch e Erfindung hinaus in neuerer Zeit grundsätzlich erzielten Fortschritte
in Fertigung u. Beschaffenheit, so weit sie in Patentschriften ihren Ausdruck fanden,
dargestellt (Einführung langsam brennender Sätze usw.). — Weitgehender Ersatz von
Jute durch andere Spinnstoffe; Schutz gegen Feuchtigkeit durch wasserunlösl. Cellulose
äther; Senkung der Brenngeschwindigkeit durch Zusatz von Scliwermetalloxyden;
Hüllen aus Tetrachlornaphthalin mit Chlorkautschuk oder mit Trikresylphosphat (auch
zum Gebrauch bei Flüssigluftsprengstoffen), oder polymerisiertem Vinylchlorid, Acryl
säureester, Vinylacetat u. dergleichen. — Soll die Prüfung der Zündfähigkeit den Ver
hältnissen bei der Anwendung entsprechen, so muß die Wrkg. des Feuerstrahls eines
angeschnittenen Endes, das innerhalb einer Umhüllung aus Papier oder Cellophan nur
einen geringen 0 2-Vorrat zur Verfügung hat (ähnlich wie im hohlen Teil der Spreng
kapsel), beobachtet werden. (Nitrocellulose 11. 24— 27. 50— 52. 88— 91. 125— 27. Juli
1940. Berlin.) A h ren s.
J. Thomann und K . Feinstem, Luftschutz und Gasschutz. 10. Untersuchungen
über ,,Savon chloré“ . (9. vgl. C. 1939. II. 3228.) Die für die Behandlung von Yperit-
verletzungen empfohlene „Savon chloré“ der Zus. Chlorkalk 12 (Teile), Cocosseifen-
pulver 40, W . 70, erweist sich als ein recht brauchbares Clilorkalkpräp. in Pastenform,
dessen Geh. an akt. Chlor während 2 Tagen einigermaßen konstant bleibt. Die Abnahme
des Cl-Geh. ist auffallenderweise beim Aufbewahren am Tageslicht geringer als bei
der im Dunkeln aufbewahrten Lösung. Das trockene Pulvergemisch zeigt eine größere
Abnahme des Geh. an akt. CI als die „Savon chloré“ . E s empfiehlt sich, den Chlor
kalk u. das Seifenpulver getrennt aufzubewahren u. erst bei Herst. der ,,Savon chloré“
zu vermischen. (Pharmac. Acta Helvetiae 15. 55— 58. 20/4. 1940.) H. E r b e .
X x i v . Photographie.
D. A . Frank-Kamenetzki, Diffusionstheorie der 'photographischen Entwicklung.
(/Ivypnaji <I>jt3ii'iecicoii X iimuii [J. pliysik. Chem.] 13. 1403— 10. 1939. — C. 1940.
H. 447.) K lever.
V. Vesely und A. Bubenik, über die o-Oxygm ppen enthaltenden 1-Melhybiaph-
tlialine und ihr Entwicklungsvermögen. Vff. stellten 3,4- u. 5,6-Dioxy-l-methylnaphthalin
(I u. II) dar u. untersuchten ihre Anwendbarkeit als photograph. Entwickler. Zur Darst.
von I wurde von l-Methyl-4-naphthol (III) ausgegangen, das durch Alkalischmelze des
K-Salzes der l-Methylnaphthalin-4-sulfonsäure erhalten wurde. Das Naphthol wurde
in das Nitrosonaphlhol IV umgewandelt, das über das Amirwnaphthol V u. das Naphtho-
chinon VI in I übergeführt wurde. Als Ausgangsmaterial für II diente l-M elhyl-5-
naphtliol (VII). Dieses wurde gewonnen, indem l-Methylnaphthalin-4-sulfochlorid zum
5-Nitrosulfochlorid (neben dem 8 -ÜSTitroderiv.) nitriert wurde, das durch Bed. u. Ver
seifung in die l-Methyl-5-amino-4-sulfonsäure (VIII) überging. Diese wurde in das
Sulton IX übergeführt, aus dem die Sulfogruppe durch Na-Amalgam entfernt wurde.
Die Umwandlung von VII in II wurde analog der Darst. von I durchgeführt. Die Darst.
von l-Methyl-7,8-dioxynaphthalin ist Vff. bisher nicht gelungen. — Die Prüfung des
Entw.-Vermögens von I u. II wurde einerseits in Ggw. von Na 2S 0 3, andererseits in Ggw.
von ]Sfa2S 0 3 u. KOH vorgenommen u. die Ergebnisse denen gegenübcrgestellt, dio mit
I,2-Dioxynaphthalin u. Brenzcatechin erhalten wurden. Zur Unters, kamen photograph.
Platten Gevaert SSS, die 1 Min. lang mit oiner Lichtquelle von 19,4 Hefnerkerzen im
Abstand von 2 m belichtet wurden. Die Platten wurden 5 Min. entwickelt, n. fixiert u.
die Schwärzung gemessen. Es ergab sich, daß I sehr schnell red., u. zwar dio nicht-
belichteten Stellen der Platte fast ebenso stark wie die belichteten. Die Gradation des
Negativs ist flach; die Sclileierbldg. beträchtlich. Für die Praxis stellt I keinen Fort-
1978 H m T . P h o t o g r a p h ie . 1940. II.
schritt dar. II dagegen verhält sich wesentlich günstiger. Die Gradation ist befriedigend.
a)-a^o/»-a>.-ay..o)"
In Ggw. von Na 2S 0 3 entwickelt II schneller, in Ggw. von Alkali etwa ebenso wie 1,2-Di-
oxynaphthalin. Der Anwendung in der Praxis steht entgegen, daß es sich sehr schnell an
der Luft oxydiert u. die Haut stark angreift.
CHa CHi CH, CHa CH, CHS
dad. gek., daß den Emulsionen während der Herst. oder auch kurz vor der Verwendung
geringe Spuren von Goldsalzen in schwach alkal., nicht jedoch ammoniakal. Lsgg.
einverleibt werden. (D. R. P. 692 828 Kl. 57b vom 16/1.1936, ausg. 27/6.1940.) G r o t e
I. G. Farbenindustrie Akt.-Ges., Frankfurt a. M., Cyaninfarbstoffe. Man kon
densiert heterocycl. stickstoffhaltige Basen, die eine umsetzungsfähige Alkylgruppe ent
halten, mit OJ-Halogenfettsäuren u. führt die so erhaltenen quartären Verbb. in Ggw
von Kondensationsmitteln nach bekannten Verff. in Cyaninfarbstoffe über. Die er
haltenen Farbstoffe, die sauren Charakter haben, dienen zum Sensibilisieren von Halogen
Silberemulsionen. — Durch Rk. des Kondensationsprod. aus 2,3,3-Trimethylindolin u
ß-Jodpropionsäure (I) mit ortho-Ameisensäureester (II) in Pyridin (III) erhält man einen
CH, CH, CH, H«C,----- iS S,-----,CH,
Z"'"'----- <X H,C—C------ I I , Jc+ —C H =C H —CH=Clv / .i ; ch,
\ /
C+—C H =C II—CH N N
U zN CH,—CH,— COOH(N a
CH,—CH,—C O O -
I
CH,—CH,—COQ“ IV C H ,‘ COOH(Na)
J C + — C H = C H -C H = C !
\ / C + —C H =C H — C H = d
K X II
C H .-C O O - TU CH.-COOH(Na)
s
'c + —C H =C H —C H = C H -C H = C '
s,
rTi
\y \y C n C = C H — +'
N N \ /\ /
I N XI K.
CH,—CH,-CO O - CH,-CH,—COOH(Xa)
i0Yn°
T III C H ,-C H .-C O O “ CH.-CO OH
H r fl
l ^ \ / lc + —C H = C H -C H = C ls_/A v / )
N
Ox-o-cO
N N
bei 550 u. 590 m/n. Den gelben Farbstoff XIV erhält man durch Kondensation von
2-Methylbenzthiazolbromacetat mit 2-Meththiobenzthiazol-ß-brompropionat in III. Sem
SM hegt bei etwa 460 m/i. (F. P. 851 348 vom 8/3. 1939, ausg. 6/1. 1940. D. Prior.
8/3. 1938.) S ta rg a r d .
Johannes Rzymkowski, Jena, Entwickeln photographischer Metallsalzschichten,
dad. gek., daß die den Prozeß auslösenden Stoffe im Bad aus Vorprodd. auf elektrolyt.
Wege dadurch erzeugt werden, daß man das Bad selbst mit den zwei Elektroden, von
denen die eine als Lsg.-Elektrode von hohem negativem Potential u. die andere als
unangreifbare Elektrode ausgebildet ist, als Stromquelle benutzt. — Der Anolyt
wird durch Zugabe zweckmäßig gelatinierender Stoffe verfestigt. (D. R. P. 692 395
Kl. 57 b vom 31/7. 1936, ausg. 19/6. 1940.) G rote.
Du Pont Film Mfg. Corp., New York, übert. von: Andrew B . Jennings, New
Brunswick, und Edmund B. Middleton, Metuchen, N. J., V. St. A ., Photographische
____ ___ Emulsion fü r Farbentwicklung. Die Halogen -
II I | 11 silberemulsion enthält als Farbbildner eine Verb.
Y—c ^ ^ j c o O C K ^ J C —Y der aiig. Formel I, worin Y einen KW-stoffrest
CH, CH, u. A ' einen zweiwertigen Rest der Phenylen-,
1 Naphthylen- oder Biphenylengruppe bedeuten.
Einsolcher Farbbildner ist z. B. 4,4'-Bis-(3"-m elhylpyrazolonyl-l)-biphenyl. (A. P.
2 200 924 vom 24/6. 1938, ausg. 14/5. 1940.) G r ote .
John David Kendall und Ronald Bernard Collins, Ilford, England, Photo
graphischer Farbentwickler. Er enthält als Entw.-Stoff eine aromat. Aminoverb., z. B.
Diäthyl-p-phenylendiamin-HCl, u. einen Farbbildner der allg. Strukturformel I, in
S
N
I
CH,
der X eine Cyan-, Acyl- oder esterifizierte Carbongruppe u. Y einen heteroeyol. N-haltigen
Kern bedeuten. Ein solcher Farbbildner ist z. B. das l-a>-Acetoacetylimino-2-methyl-
dihydrobenzthiazol der Formel II. Es wird hergestellt, indem 3,28 g l-Imino-2-meihyl-
benzthiazol u. 2,6 g Acetessigester zusammen in einem Ölbade auf 140— 150° ca. 3/ 4 Stdn.
erhitzt werden. Die du.rch Abkühlen erstarrte M. wird zweimal rekrystallisiert. Die
Entw. ergibt ein Ag-Bild zusammen mit einem Gelbbild. (E. P. 517197 vom 22/7.
1938, ausg. 22/2. 1940.) G ro te.
I. G. Farbenindustrie Akt.-Ges., Frankfurt a. M., Photographische Farbbilder
Man verwendet als Farbkuppler im Entwickler oder in der Emulsion Brenztrauben
säure oder ihre Derivv., in denen die Methylgruppen durch aliphat., aromat. oder
heteroeyel. Reste substituiert sind. Man versetzt beispielsweise eine Halogensilber
emulsion mit dem Na-Salz der Phenylbrenztraubensäure der Formel C6H5— CH2— CO—
COOH oder dem Na-Salz des Diäthylesters der Oxalcrotonsäure der Formel H 5C2OOC—
C H = C H — CH2— CO— COOC2H 5. Die belichtete Emulsion ergibt durch Entw. mit
Dimethylaminoanilin ein gelbes Bild. (F. P. 852 803 vom 7/4. 1939, ausg. 4/3. 1940.
D. Prior. 9/4. 1938.) G r ote .
Dufay-Chromex Ltd., London, und Colin Butement, Edgware, England, Sub-
traktive Dreifarbenbilder. Auf einen Film mit zwei verschied, farbenempfindlichen
Schichten werden der Grün- u. Rotauszug belichtet u. entwickelt. In beiden Schichten
wird dann nacheinander durch einfarbige Belichtung u. Farbentw. das Magenta- u.
Blaugrünbild hervorgerufen, worauf das Ag aus beiden Schichten entfernt u. der Film
mit einem zweiten Film, auf dem das gelbe Teilbild erzeugt ist, vereinigt wird. (E. P.
516 937 vom 14/7. 1938, ausg. 15/2. 1940.) G ro te.
I. G. Farbenindustrie Akt.-Ges., Frankfurt a. M., Photographische Mehrfarben
bilder. Auf einem transparenten oder reflektierenden Träger sind mehrere für verschied.
Farben sensibilisierte Halogensilbersalzschichten aufgebracht, von denen wenigstens
zwei verschied. Halogensalze enthalten. Nach der Belichtung u. ersten Entw. wird
das Halogensilber der verschied. Schichten getrennt mittels ammoniakal. K^e^CN^-
Lsg. verschied. NH.,-Konz. in Ag4Fe(CN)6 umgewandelt, das dann in den drei Schichten
in verschied, gefärbtes Metallferrocyanid übergeführt wird. Die drei Schichten bestehen
z. B. aus AgCl, AgBr u. Ag J. (F. P. 852 360 vom 30/3. 1939, ausg. 31/1. 1940. A. Prior,
31/3. 1938.) G ro te .
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Berlin-Tempelhof. ------ Zur Zeit gilt Anzeigenpreisliste Nr. 3. ------ Druck von Metzger & Wittig
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