Ontanuniversität Eoben: IE Rafitlagerstätte Ettlitz
Ontanuniversität Eoben: IE Rafitlagerstätte Ettlitz
Ontanuniversität Eoben: IE Rafitlagerstätte Ettlitz
Hiermit erkläre ich an Eides statt, dass ich die vorliegende Masterarbeit selbstständig
verfasst und keine anderen als die angegebenen Quellen und Hilfsmittel benutzt habe. Die
aus fremden Veröffentlichungen wörtlich oder sinngemäß entnommenen Ausführungen
wurden unter Angabe eines Literaturverzeichnisses kenntlich gemacht.
Affidavit
I declare in lieu of oath, that I wrote this thesis and performed the associated research
myself, using only literature cited in this volume.
______________________________ ______________________________
Ort, Datum Unterschrift
2
Z US AMMENFASSUNG
In der Bunten Serie der Böhmischen Masse befinden sich im Waldviertel viele
Grafitlagerstätten von wirtschaftlicher Bedeutung. Die proterozoischen Gesteine werden
nach neuen Modellen zum Moravikum gezählt und wurden variszisch überprägt. Der
ehemalige Tagebau Zettlitz stellt eine der wichtigsten Lagerstätten der Region dar. Der
Abbau von Grafitschiefer erfolgte mit Unterbrechungen zwischen 1855 und 1967 und es
wurden mehr als 350.000 t Grafit gefördert. Das Vorkommen wurde im Zuge dieser Arbeit
durch Drohnenbefliegungen vermessen, geologisch kartiert und geochemisch untersucht
(AAS, RFA, ICP-MS, LECO Verbrennung, REM), sowie der Grafit ramanspektroskopisch
analysiert.
Die RFA und ICP-MS Analysen der Grafitschiefer zeigen die typische geochemische
Zusammensetzung von Schwarzschiefern, die nicht an Metallen angereichert sind. Die
Seltenerdelement-Verteilung (SEE) zeigt das charakteristische Muster für kontinentale
Krustengesteine durch eine Anreicherung der leichten und Abreicherung der schweren SEE
mit ausgeprägter Eu-Anomalie. V/Cr Verhältnisse deuten auf sapropelitfazielle
Ablagerungsbedingungen hin. Der geringe Gesamt-S-Gehalt lässt auf die Ablagerung in
einem vorwiegend oxischen, nährstoffreichen Milieu mit kurzen euxinischen Phasen (Bildung
der Pyrit-Lagen) schließen. Die negative Korrelation zwischen TOC und Detritus zeigt eine
Verdünnung der Organik durch detritischen (Al-reichen) Eintrag in das Ablagerungsbecken.
Die Assoziation der Grafitschiefer mit Marmor deutet auf die Genese in kleinen,
sapropelitischen Becken auf einer küstennahen Karbonatplattform hin. Die Quarzit-Lagen
stellen temporäre Einschüttungen von Küstensand dar. Transgressions- und
Regressionsphasen führen zur Bildung der überlagernden Metasedimente Gneis und
Glimmerschiefer.
3
A BSTRACT
Within the Waldviertel Region, organic-rich black shales of the Proterozoic Variegated
Sequence host graphite deposits of economic importance. New theories interpret the
Variegated Sequence as part of the Moravian complex experiencing a Variscan metamorphic
overprint. The open pit Zettlitz deposit is the major graphite exposure in this region. Since
1855 more than 350.00 t graphite had been mined and processed until mining activities
ceased in 1967. In the course of this thesis, the deposit was investigated by airborne
surveying, geological mapping, geochemical investigations (AAS, XRF, ICP-MS, LECO
combustion, SEM) and Raman spectroscopy on carbonaceous material (RSCM).
XRF and ICP-MS data show the typical chemical composition of non-mineralized black
shales. The rare earth element (REE) pattern is characteristical for continental crustal rocks
with an enrichment of the light and a depletion of the heavy REE and a distinct Eu-anomaly.
V/Cr ratios indicate sapropelitic deposition conditions. The overall low sulfur-content implies
a prevailing oxic, nutrient-rich environment with short euxinic periods (formation of pyrite-
layers). The negative correlation between TOC and detritus shows a dilution of the organic
matter by detrital (Al-rich) input into the sedimentation basin. The association of the black
shales with marble indicates the formation in a small sapropelitic basin, evolving on a coastal
carbonate system. The local presence of quartzite layers occurs due to temporary input of
fine-grained quartz into this basin. Transgression- and regression-phases lead to the
formation of the overlaying metasediments gneiss and micaschists.
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D ANKS AGUNG
Ich danke meinen Betreuern Univ.-Prof. Mag.rer.nat. Dr.mont Frank Melcher und Ao.Univ.-
Prof. Mag. et Dr.rer.nat. Gerd Rantitsch, für die Unterstützung bei dieser Arbeit, die vielen
hilfreichen Diskussionen, wertvollen Ratschläge und die stets offene Türe.
Univ.-Prof. Dipl.-Ing. Dr.mont. Helmut Flachberger und Dipl.Ing. Wolfgang Lämmerer gilt
mein Dank für die Ermöglichung der Arbeit im Zuge des FFG Projekts „Innovative Graphites“,
sowie für die Finanzierung der Geländearbeit.
Mein Dank gilt auch Ao.Univ.-Prof. Dr.phil. Walter Prochaska und Univ.-Prof. Ao.Univ.-Prof.
Mag.rer.nat. Dr.mont. Thomas Meisel für ihre Mühe und Zeit bei der Durchführung der
geochemischen Analysen, sowie der anschließenden Diskussion und Auswertung.
Danke an droneproject.at und Dipl.Ing. Alexander Tscharf vom Lehrstuhl für Bergbaukunde,
Bergtechnik und Bergwirtschaft für die gute Zusammenarbeit, die Erstellung des
Höhenmodells und die lustigen Tage im Gelände.
Meinen Freunden und meinem Freund Alejandro möchte ich meinen herzlichen Dank
aussprechen. Ihr wart auch in stressigen Zeiten immer für mich da und habt mir stets
geholfen.
Mein größter Dank gilt jedoch meinen Eltern, die mir dieses Studium und vieles mehr
ermöglicht haben. Danke für eure ununterbrochene Unterstützung und dass ich mich immer
auf euch verlassen kann.
5
I NHALTSVERZEICHNIS
3 METHODI K ..................................................................................... 19
3.1 PROBENAUFBEREITUNG ..............................................................................................19
3.2 DURCH- UND AUFLICHTMIKROSKOPIE ..........................................................................19
3.3 RASTERELEKTRONENMIKROSKOPIE (REM) ..................................................................19
3.4 RAMAN-SPEKTROSKOPIE ............................................................................................20
3.5 LECO-ANALYSE ........................................................................................................20
3.6 ATOMABSORPTIONSSPEKTROSKOPIE (AAS) ................................................................21
3.7 RÖNTGENFLUORESZENZANALYSE (RFA) .....................................................................21
3.8 MASSENSPEKTROSKOPIE MIT INDUKTIV GEKOPPELTEM PLASMA (ICP-MS).....................22
7
8 GENESEMODELL ............................................................................ 83
8.1 GENESE DER ZETTLITZER GRAFITSCHIEFER.................................................................84
9 SCHLUSSFOLGERUNGEN ............................................................... 87
9.1 AUSBLICK ..................................................................................................................88
ANH ANG B PRO BENK ARTE DES GR AF ITBERGB AUS ZETTLITZ ............. 99
ANH ANG D ERG EBNISSE UND AUSWE RTUNG DER EDX AN ALYS EN .... 100
ANH ANG G ERGEBNISSE DER AAS, RF A UND ICP-MS AN ALYSEN ....... 107
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1 E INLEITUNG
Die Böhmische Masse ist in Österreich im Wald- und Mühlviertel, sowie im Dunkelsteiner
Wald südlich der Donau aufgeschlossen. Allein im Waldviertel findet man mit mehr als 240
bekannten Mineralien eine große Vielfalt an Mineralien (Thinschmidt, 2007). Im Gegensatz
zu einigen wirtschaftlich unbedeutenden Erzvorkommen von Eisen, Wolfram, Gold, Uran,
Nickel und Molybdän (Beran et al., 1985; Göd, 1989; Weber et al., 1997) ist der Abbau von
Baurohstoffen von wirtschaftlicher Bedeutung. Vor allem Granit und Marmor, untergeordnet
auch Gneis, Granulit, Diorit, Serpentinit und Amphibolit, werden als Baustoff und Dekorstein
verwendet, sowie Vermiculit als Industriemineral (z.B. Götzinger, 1987).
Während des 19. und 20. Jahrhunderts war im Waldviertel der Grafitbergbau von großer
Bedeutung (Weiß, 1987) und mehr als 100 verschiedene Abbaustellen sind bekannt
(Schrauder et al., 1993). Da sich Grafit gut als Dichtungsmittel eignet und die
Feuerbeständigkeit früh erkannt wurde, wurde er bereits in vorgeschichtlicher Zeit für die
Keramikherstellung verwendet (Weiß, 1987). Im 15. Jahrhundert wurde Grafit zu
Schmelztiegeln verarbeitet und ab dem 16. Jahrhundert war er ein wichtiger Rohstoff für die
Bleistiftindustrie. Heutzutage wird Grafit unter anderem zur Herstellung von Farben und
Lacken, Elektroden, Schmier- und Poliermittel, Bremsbelägen und als Zusatzstoff für
Feuerfestmaterialien, Chemikalien, Kunststoffe und Dichtungen gebraucht. Speziell in
Österreich wurde Grafit auch für den Hochofenprozess in Donawitz verwendet (Steffan,
1944). Durch ein in Leoben entwickeltes Verfahren wurde der niederösterreichische Grafit
als Zuschlagstoff zum Hochofenmöller verwendet und dadurch Einsparungen an Hüttenkoks
erzielt (Holzer, 1961). Die bedeutendsten Grafit-Lagerstätten des Waldviertels stellen
Mühldorf bei Spitz, Zettlitz bei Drosendorf, Röhrenbach, Fürholz, Runds und Hengstberg dar
(Weiß, 1987). Der letzte Grafit-Abbau in Niederösterreich endete 1999 in Trandorf im Bezirk
Mühldorf.
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1.1 Geografische Lage
Abb. 1: a.) Der schwarze Stern markiert jeweils die geografische Lage der Grafitlagerstätte Zettlitz im
nördlichen Waldviertel.
b.) Die schwarze Umrandung zeigt das kartierte Gebiet um den aufgelassenen Bergbau an.
(www.austrianmap.at)
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1.2 Eigenschaften und Entstehung von Grafit
Als Grafit wird die Hochtemperaturmodifikation von Kohlenstoff bezeichnet. In der Natur
kristallisiert er hauptsächlich hexagonal (α-Grafit), weniger oft rhomboedrisch als β-Grafit.
Die beiden Modifikationen unterscheiden sich durch den unterschiedlichen Aufbau der
einzelnen Schichten aus Kohlenstoffatomen (Graphenschichten) (Kwiecinska & Peterson,
2004). Die Abstände der Kohlenstoffatome innerhalb (0,14 nm) und zwischen (0,34 nm) den
Schichten, führen zu einer starken Anisotropie hinsichtlich mechanischer, elektrischer und
thermischer Eigenschaften.
Je nach Ausbildung der Grafite kann in Makro- bzw. Flinzgrafit und Mikrografit unterschieden
werden. Flinzgrafit zeichnet sich durch große, sechseckig-tafelige und schuppige Kristalle
aus, im Gegensatz zum Mikrografit, der sehr dicht und ohne makroskopisch erkennbare
Kristalle auftritt. Grafit ist sehr weich (Mohshärte 1 – 2), undurchsichtig und die graue bis
schwarze Farbe, sowie die vollkommene Spaltbarkeit führen zu einem grauschwarzen Strich.
Größere Kristalle zeigen metallischen Glanz, kleinere massige Aggregate hingegen
erscheinen matt. Er ist in Säuren unlöslich und bei Temperaturen ab 2500 °C plastisch
verformbar, bei 3750 °C sublimiert er.
Grafitlagerstätten entstehen in der Natur vorwiegend aus organischer Substanz, wie Kohle
oder Faulschlämmen (Sapropele). Druck- und Temperaturerhöhungen führen zu einer
metamorphen Überprägung und zur Umwandlung biogener Sedimente. Biophile
Spurenelemente wie Mo, V, Ni und B, sowie Kohlenstoff-Isotopen Werte kleiner -20 ‰ sind
dabei ein Indiz für den organogenen Ursprung (Weber, 1987; Schrauder et al., 1993).
Weitaus seltener entsteht Grafit aus anorganischem Material. Pegmatitisch-
pneumatolytische Prozesse bewirken die Kristallisation aus heißen, magmatischen
Restlösungen und bilden hochqualitative Grafite, wie zum Beispiel in Sri Lanka (Luque et al.,
2014).
11
hydrothermale Lösungen bewirken eine Anreicherung von Metallen wie Pb, Zn, Co, Cu und
B, die heute in Sulfidform bzw. Bor in Form von Turmalin, vorliegen. Metamorphe
Überprägung führte dann zur Bildung von kohlenstoffhältigen Metasedimenten
(Grafitschiefer). Das gefällte Karbonat wurde zu Kalkmarmor und die submarinen Vulkanite
(Tuffe und Tuffite) zu Amphiboliten (Weber, 1987).
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2 G EOLOGISCHER Ü BERBLICK
Die Böhmische Masse erstreckt sich von Sachsen im Nordwesten über Tschechien nach
Bayern und bis ins österreichische Wald- und Mühlviertel im Südosten. Sie stellt einen Teil
des durch Terrane-Agglomeration im Unterkarbon entstandenen und inzwischen stark
erodierten, variszischen Gebirges dar (z.B. Petrakakis, 1997). Im österreichischen Gebiet
(südöstliche Böhmische Masse) kann sie in das weniger metamorphe Moravikum und das
höher metamorphe Moldanubikum, in das der Südböhmische Pluton intrudierte, unterteilt
werden (Suess, 1903).
Das Moravikum stellt die liegende Einheit dar und wird im Nordwesten vom Moldanubikum
überschoben (Suess, 1912), wodurch sich im Moravikum ein Deckenbau bildete, der einen
bereits bestehenden Deckenbau überprägte (Fuchs, 1976). Im Zuge der Terrane-
Agglomeration kam es zwischen 355 und 300 Ma zu mehrphasigen granitischen Intrusionen,
wobei sich der Südböhmische Pluton bildete (Klötzli et al., 2000). Die Vitis- und Diendorf-
Störung verlaufen annähernd NE-SW und stellen spätvariszische Scherzonen und
Bewegungshorizonte dar, die nach den granitischen Intrusionen entstanden sind.
Die Lagerstätte Zettlitz liegt in der Bunten Serie, wobei über deren tektonische Zugehörigkeit
verschiedene Modelle und Theorien diskutiert werden. Im Folgenden werden diese erläutert,
sowie die Bunte Serie im Detail beschrieben.
Das variszische Gebirge setzt sich aus mehreren ehemaligen Mikrokontinenten zusammen,
die sich während dem Paläozoikum vom Nordrand Gondwanas entfernten und im Devon und
Karbon mit Baltika verschmolzen (Tait et al., 1997; Stampfli et al., 2013). Der Mikrokontinent
Avalonia löste sich vom südamerikanischen Teil Gondwanas (W-Gondwana) und driftete im
frühen Silur Richtung Baltika, wobei sich der Rheische Ozean öffnete (Abb. 3). Avalonias
Nordteil repräsentiert heute den moravischen Bereich des variszischen Gebirges (Ziegler,
1986). Das Moldanubikum, Saxothuringikum und Bohemikum stammen vom
nordafrikanischen Teil Gondwanas (E-Gondwana) und lösten sich als Armorika (Tait et al.,
1997; Winchester et al., 2002) bzw. Galatia (Stampfli et al., 2013) unter Öffnung der
Palaeotethys im oberen Silur ab (Abb. 3). Durch die Schließung des Rheischen Ozeans und
die folgende variszische Orogenese kollidierte Avalonia mit Armorika bzw. Galatia (Nance et
al., 2010).
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Abb. 3: Positionen der Kontinentalplatten im frühen Silur (442 Ma) nach Stampfli et al. (2013). Avalonia
(Av) mit dem Moravo-Silesikum bzw. Bruno-Vistulikum im Norden driftete unter Öffnung des Rheischen
Ozeans Richtung Baltika. Der strichlierte Pfeil zeigt das spätere Ablösen von Armorika bzw. Galatia, die
das heutige Moldanubikum (MOLD) und Saxothuringikum (SAX) beinhalten, unter Öffnung der
Palaeotethys.
Frühere Arbeiten und tektonische Gliederungen des Waldviertels (z.B Thiele, 1984) ordnen
die Bunte Serie dem Moldanubikum zu. Eine Unterteilung des Moldanubikums erfolgte dabei
in die hangende Gföhler Decke (Granulit, Gföhler Gneis und Raabs Einheit), und die
liegende Drosendorf Decke (Bunte Serie, Dobra Gneis und Monotone Serie). Der Biteš
Gneis hingegen, wurde als hangendste Einheit des Moravikums betrachtet.
In einem neueren Modell nach Matura (2003) wird das Waldviertel-Kristallin in einen West-
und einen Ostflügel unterteilt (Abb. 4). Wie auch in dem Profil von Abb. 5 zu sehen ist, sind
diese durch gemeinsame Einheiten im Hangenden überlagert. Das klassische Moravikum
wird dabei vom Liegenden ins Hangende in den Thaya Pluton und Therasburg Formation
(Bruno-Vistulikum) und die Pleissing und Biteš Einheit (Moravo-Silesikum) unterteilt. Die
Biteš Einheit beinhaltet die Drosendorf Formation (Bunte Serie) und den Biteš (Bittescher)
und Dobra Gneis. Matura (2003) setzt die Grenze zwischen Moravikum und Moldanubikum
über der Drosendorf Formation. Das Moldanubikum umschließt die Biteš Einheit im
Westflügel und setzt sich aus der Monotonen Serie (Ostrong Einheit), Raabs Einheit (Thiele,
1984) und Gföhl Einheit (Fuchs, 1976) mit Granuliten und Gneisen zusammen.
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Die dominante durch die regionale Anordnung der Schie- der Bíteπ-Einheit schneidet mit spitzem Winkel die steiler
ferung und des Lagenbaues bestimmte Grundstruktur des einfallende Bewegungsfläche an der Basis der Pernegg-
Waldviertels ist die Waldviertel-Mulde, deren axiale Aus- Einheit, sodass diese nur zwischen Thaya und Horner
richtung N–S ist. Sie wird durch eine E–W-verlaufende Becken an der Oberfläche freiliegt.
Queraufwölbung im Bereich Messern in einen nördlichen Die Bíteπ-Einheit umfasst in dem vorliegenden Gliede-
und einen südlichen Teil gegliedert. rungsvorschlag Bíteπ- und Dobra-Gneis sowie die Drosen-
Abb. 3.
Abb. 4: Tektonische Gliederung der Böhmischen
Tektonik-Schema des Waldviertels und Legende für Abb. 1 und 2.
Masse im Waldviertel nach Matura (2003).
223
Die Zuordnung der Bunten Serie zum Moravo-Silesikum nach Matura (2003) erfolgte durch
die Gleichstellung des Dobra und Biteš Gneis. Frasl (1970) beschrieb als Erster die
lithologische Ähnlichkeit der beiden Orthogneise, woraus Matura (2003) eine direkte
Verbindung beider Gneis-Komplexe in der Tiefe herleitete. Obwohl das Alter des Biteš
Gneises als kadomisch (spätproterozisch) angegeben wird (Morauf & Jäger, 1982) und
bisher gemessene Zirkone des Dobra Gneises mit 1,38 Ga ein mesoproterozoisches Alter
(Gebauer & Friedl, 1994) liefern, kann die Zugehörigkeit des Dobra Gneises zu Avalonia
bzw. der brunovistulischen Einheit angenommen werden (Friedl et al., 2004). Lindner &
Finger (2015) sehen den Dobra Gneis nicht als einheitlichen Körper, sondern aus zumindest
zwei verschiedenen magmatischen Suiten zusammengesetzt. Da die bisherige
Altersdatierung des Dobra Gneises nicht mit Zirkonen aus dem zum Biteš Gneis
geochemisch ähnlicheren Teil erfolgte, kann für den Dobra Gneis ein kadomisches Alter
erwartet werden (Finger & Schubert, 2015). Quarzite und Paragneise aus Drosendorf Stadt
lieferten ebenfalls mesoproterozoische Zirkonalter und sind somit diagnostisch für Avalonia
(Gerdes & Finger, 2005).
15
Abb. 5: Geologische Karte der SE Böhmischen Masse mit Profil
(verändert nach Finger & Schubert, 2015).
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Abb. 6: Plattentektonische Zuordnung des Moldanubikums zum aktiven Kontinentalrand von Armorika
bzw. Galatia und des Moravikums samt der Drosendorfer Einheit zum passiven Rand von Avalonia. Die
Raabser Einheit wird als Suturzone zwischen den Terranes gedeutet (Finger & Schubert, 2015 nach
Finger & Steyrer, 1995).
Wie in Abb. 6 zu sehen, kann durch die Zuordnung der Bunten Serie zum Moravikum nach
dem Modell von Matura (2003), die Raabs Einheit folglich als ozeanische oder rheische
Suturzone zwischen Avalonia (Moravo-Silesisches Terrane) und Armorika bzw. Galatia
(Moldanubisches Terrane) aufgefasst werden (Finger & von Quadt, 1995). Thiele (1984) und
Finger & Schubert (2015) nehmen an, dass die Gföhler Einheit durch die moravische
Subduktion und anschließenden steilen Aufstieg in die moldanubische Mittelkruste entstand.
Der hohe Druck (> 12 kbar) und die sehr hohen Metamorphosetemperaturen (1000 °C für die
Granulite der Gföhler Einheit) (O’Brien, 2000; Krenn & Finger, 2010) werden durch Abreißen
der subduzierten Platte (slab break-off) und das schnelle Aufsteigen erklärt. Auf Grund der
fortschreitenden Unterschiebung des Moravo-Silesikums unter das Moldanubikum, wird die
Gföhler Einheit als Decke in Richtung Nordosten geschoben (Finger & Schubert, 2015).
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2.2 Bunte Serie
Die Bunte Serie (Drosendorfer Einheit in Abb. 5) erstreckt sich von Persenbeug im Süden bis
Messern im Norden und rund um die Stadt Drosendorf. Durch die Diendorf-Störung versetzt,
befinden sich Teile dieser Formation auch südlich der Donau im Raum Melk (Dunkelsteiner
Wald). Der Name der Bunten Serie stammt von der Vielfalt der Gesteine, aus der sie sich
zusammensetzt. Fuchs & Matura (1980) beschreiben sie als epikontinentalen Bereich mit
sandig-tonigen und karbonatischen Sedimenten mit Einschaltungen von basischen
Vulkaniten. Gneise, Glimmerschiefer, Marmore, Quarzite, Kalksilikatgesteine, Amphibolite,
Graphitschiefer und Graphitgneise sind die Produkte der metamorphen Überprägung. Höck
(1999) sieht als Protolith neben den basischen Vulkaniten auch Gabbros.
Weber (1987) erklärt die Entstehung der Waldviertler Grafite in der Bunten Serie durch
metamorphe Überprägung von Faulschlammsedimenten (Sapropeliten). Die Anreicherung
von biophilen Spurenelementen (Mo, V, Ni, B) deutet auf den organogenen Ursprung des
Kohlenstoffes hin (Janda & Schroll, 1960). Schrauder et al. (1993) untersuchten Kohlenstoff-
Isotope von grafitführenden Gesteinen der Bunten Serie, wobei δ13C Werte kleiner als -20 ‰
(PDB) nach Hoefs (1987) auf organogenen Ursprung zurückzuführen sind. Die untersuchte
Probe aus Zettlitz-Wollmersdorf fällt mit einem Wert von -23,57 ‰ (PDB) in diesen Bereich
und zeigt, dass die Protolithe organisch-reiche, pelitische Sedimente waren. Anreicherungen
an Elementen, wie V, Cr, Co, Cu, Ni, As und Mo lassen auf ähnliche Protolithe wie bei
Schwarzschiefern und reduzierende Ablagerungsbedingungen mit H2S-Überschuss
schließen (Schrauder et al., 1993). Wagner (2009) untersuchte Schwefelisotope
grafitführender Gesteine der Bunten Serie. δ34S Werte von 1,5 ±0,2 ‰ (CDT) für die
untersuchte Probe aus Zettlitz deuten auf einen hohen Anteil biogenen Schwefels hin. Das
geringe S/C Verhältnis, sowie geringe As, Co, Cu, Ni Gehalte deuten darauf hin, dass keine
hydrothermale Beeinflussung stattfand.
18
3 M ETHODIK
Im Zuge der Kartierungsarbeit wurde eine geologische Karte (Anhang A) erstellt und
insgesamt 51 Proben in Form von Handstücken genommen. Im ehemaligen Bergbaugebiet
wurden 29 Grafitschiefer-Proben entlang eines ca. 75 m langen Profils vom oberen zum
unteren Teil des Abbaues entnommen. Die restlichen Proben stammen aus den
Nebenbereichen. Die Grafitschieferproben ZE 2014 und ZE 2016 wurden bei Begehungen
im Jahr 2014 bzw. 2016 im Bergbaugebiet genommen. Proben, die vom selben Aufschluss
genommen wurden, werden einer Probenlokalitäten zugeordnet. In Anhang B ist die Lage
der Probenlokalitäten auf der geologischen Karte zu sehen und in Anhang C ist eine Liste
aller Proben mit den jeweiligen Koordinaten, Beschreibungen und den durchgeführten
Untersuchungen zu finden.
3.1 Probenaufbereitung
Alle Proben wurden mit Wasser gereinigt und bei 50 °C getrocknet. Die Grafitschiefer-
Proben wurden mit einem Hammer zerkleinert und anschließend mit einem Achat-Mörser ca.
25 min analysefein gemahlen. Von 20 ausgewählten Proben (Grafitschiefer und
Nebenformationen) wurden Dünnschliffe hergestellt.
Die mikroskopische Untersuchung der Dünnschliffe erfolgte im Auf- und Durchlicht mit dem
Polarisationsmikroskop Olympus BX60, ausgestattet mit einem 2,5-, 10-, 50- und 100-fachen
Objektiv.
19
Anhang C aufgelistet, die gesamten Analyseergebnisse und Berechnungen sind in Anhang D
zu finden.
3.4 Raman-Spektroskopie
Nach Rantitsch et al. (2016) kann mit Hilfe von Raman Spektroskopie der Grafitisierungsgrad
bestimmt und dadurch Semi-Grafit von Grafit unterschieden werden. Durch Position,
Intensität, Fläche und Halbwertsbreite der Peaks kann auf den Gitterabstand und die
Ordnung der einzelnen Graphenschichten geschlossen werden.
Um die Struktur nicht zu zerstören, wurde Grafit der Probe ZE 10.1 mit einem Spatel
abgekratzt und mit einem LABRAM Raman Spektrometer der Firma Horiba mit einem Nd-
YAG Laser mit 100 mW bei einer Wellenlänge von 532,2 nm untersucht. Die
Standardisierung der Peak-Positionen erfolgte mit Polyethylen. Die Fokussierung des Strahls
wurde mit einem Olympus BX40 Mikroskop durchgeführt. 10 Spektren derselben Probe
wurden durch 5 Scans mit einer Acquisitionszeit von jeweils 30 Sekunden im ersten
Ordnungsbereich zwischen 700 und 2000 cm-1 gemessen. An drei Punkten wurden Spektren
des zweiten Ordnungsbereichs zwischen 2200 und 3200 cm-1 aufgenommen.
Die Auswertung der Spektren erfolgte mit dem Programm „IFORS“ (Lünsdorf & Lünsdorf,
2014; Lünsdorf, 2015, 2016), unter Verwendung von Lorentz Funktionen. IFORS ist ein
iteratives Programm, das die Spektren ohne jegliche Beeinflussung des Benutzers auswertet
(Lünsdorf et al., 2014). Um die Genauigkeit zu erhöhen, wurde jedes Spektrum drei mal
analysiert und ein Mittelwert berechnet. Für die Auswertung mit IFORS wurden die Peaks
der ersten Ordnung bei ca. 1350 cm-1 (D1 Peak), 1580 cm-1 (G Peak) und 1610 cm-1 (D2
Peak) herangezogen. Die Spektren 2. Ordnung wurden grafisch ausgewertet.
Der Grafitisierungsgrad von kohlenstoffhältigem Material hängt stark von Temperatur, Druck
und Ausgangsmaterial ab. Mit Hilfe der Raman Spektroskopie kann daher unter Anwendung
der Methode von Beyssac et al., (2002) die höchste, während der regionalen Metamorphose
erreichte, Temperatur berechnet werden und als Geothermometer dienen. Die Methode ist in
einem Temperaturbereich von 330 – 650 °C anwendbar und erzielt Ergebnisse mit einer
Genauigkeit von ± 50 °C. Die Berechnung erfolgt über die Formel T (°C) = -445 * R2 + 641,
wobei R2 das Flächenverhältnis der Peaks D1, G und D2 ist.
3.5 LECO-Analyse
20
eines LECO-Verbrennungsofen (CS 230) untersucht. Die Kalibrierung des Gerätes wurde
durch den Kohlestandard 501-270 mit einem Gehalt von 68,84 % C und 0.98 % S erreicht.
Die zu analysierenden Proben wurden mit einem Achat-Mörser gemahlen und pro Probe
jeweils 6 Keramiktiegel mit 10 – 20 mg des Pulvers eingewogen. 3 Tiegel wurden zur
Messung des Gesamtkohlenstoffgehaltes (C) und des Schwefelgehaltes (S) verwendet. Das
Pulver der restlichen 3 Tiegel wurde mit Salzsäure versetzt, um das Karbonat herauszulösen
und nur den organischen Kohlenstoffgehalt (TOC) zu messen. Die gemessen Werte von C,
S und TOC werden als arithmetisches Mittel aus den jeweiligen 3 Messungen und in
Gewichtsprozent (%) angegeben. Der Karbonatgehalt kann aus der Differenz von C und
TOC sowie der Stöchiometrie von CaCO3 ermittelt werden. Die Analysedaten sind in
Anhang E zusammengestellt.
Mit Hilfe der Atomabsorptionsspektroskopie (AAS) können viele Elemente auf Grund der
Wechselwirkung optischer Strahlung mit freien Atomen im Gaszustand qualitativ
nachgewiesen und quantitativ bestimmt werden.
Ausgehend von den Ergebnissen der LECO Analyse wurden zehn Grafitschieferproben
ausgewählt (siehe Anhang F), deren TOC-Gehalte möglichst regelmäßig die Bandbreite von
~10 – 60 % TOC abdecken. Jeweils ca. 0,4 g Probe wurde eingewogen und mit 2 ml
Perchlorsäure (HClO4) und 10 ml Flusssäure (HF) versetzt. Die gelöste Probe wurde
anschließend in Kolben geleert und mit destilliertem Wasser auf 50 ml aufgefüllt. Um nur den
anorganischen Teil der Proben zu analysieren, wurden ca. 0,5 g der selben 10 Proben bei
1000 °C geglüht und anschließend aus ~0,1 g des veraschten Pulvers der gleiche
Aufschluss vorbereitet.
Die Messung von Eisen (Fe) erfolgte über ein Perkin Elmer 3030 Flammen-AAS, die von
Nickel (Ni), Vanadium (V), Kobalt (Co) und Kupfer (Cu) wegen der besseren
Nachweisgrenze über ein Perkin Elmer ZL4100 Grafitrohr-AAS. Gemessen wurde gegen
Standards der jeweiligen Elemente mit 1000 ppm Lösungen der Firma Merck. Die
Nachweisgrenze des Flammen-AAS liegt bei ~0,2 ppm in Lösung, die des Grafitrohr-AAS bei
~100 ppb in Lösung. Um den Gehalt im Gestein zu errechnen, wird der gemessene Wert mit
der Verdünnung (50 ml) multipliziert und durch die jeweilige Einwaage dividiert.
Fünf Grafitschieferproben (ZE 04.2; 07.1; 10.1; 13.3; 29.1) wurden auf Grund der Ergebnisse
der AAS-Analyse ausgewählt und mittels Röntgenfluoreszenzanalyse (RFA) untersucht. Die
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gemahlenen Proben wurden über Nacht bei 105 °C getrocknet. Für die Bestimmung des
Glühverlustes, wurden ~4 g Probe in Keramiktiegeln bei 1000 °C ca. 3 Stunden geglüht. Um
die Ergebnisse der RFA-Messungen vergleichen bzw. überprüfen zu können, wurde von
jeder Probe je ein Wachspressling und zwei Perlen hergestellt und mit unterschiedlichen
Programmen gemessen.
Für die Presslinge wurden rund 4 g der getrockneten Probe mit 1 g Wachs vermischt und bei
10 bar gepresst. Die Herstellung der Perlen erfolgte mit den geglühten Proben, wobei jeweils
~1 g Probe plus 8 g Lithiumtetraborat (Li2B4O7) eingewogen wurden. Das gut vermischte
Pulver wurde in Platin-Gold-Tiegeln geschmolzen und anschließend in Perlen-Formen
gegossen, um abzukühlen.
Die Messung erfolgte mit dem RFA-Spektrometer Axios der Firma PANalytical am Lehrstuhl
für Allgemeine und Analytische Chemie der Montanuniversität Leoben. Die Wachspresslinge
wurden mit dem ProTraceGeo Programm und die Perlen mit dem GeoWSU Programm
gemessen.
Für die ICP-MS Analyse wurden die gleichen Proben, wie für die RFA Messungen,
verwendet (ZE 04.2; 07.1; 10.1; 13.3; 29.1). Pro Probe wurde jeweils ein Aufschluss mit dem
getrockneten und einer mit dem geglühten Probenpulver hergestellt. 0,1 g getrocknete bzw.
geglühte Probe wurde jeweils mit 0,6 g fein gemahlenem Natriumperoxid (Na 2O2) in
Grafittiegeln vermengt und bei 460 °C für 30 min, dann bei 480 °C für weitere 30 min
gesintert. Die Tiegel werden anschließend mit destilliertem Wasser gefüllt und auf einem
magnetischen Rührer bei ca. 80 °C gerührt, wobei O2 und Na2O2 entweichen. Feste
Rückstände werden mit 3 ml 3 mol/l Salzsäure (HCl) und 2 ml konzentrierter HCl gelöst. Die
Verdünnung wird dann mit destilliertem Wasser auf 50 ml aufgefüllt. Der gleiche Aufschluss
wurde mit einem Blindwert und einem Standard (Shale, Brush Creek, PA vom U.S.
Geological Survey) hergestellt.
Die Durchführung der Analyse erfolgte am Lehrstuhl für Allgemeine und Analytische Chemie
der Montanuniversität Leoben mit einem Agilent 7500cx, kalibriert mit Na2O2 Aufschlüssen
geologischer Referenzmaterialien.
22
4 G RAFITLAGERSTÄTTEN IM W ALDVIERTEL
Die Grafitlagerstätten des Waldviertels liegen geologisch in der Bunten Serie. Die heute noch
zugänglichen Vorkommen sind in Abb. 7 markiert. Fürholz, Hengstberg, Mühldorf bei Spitz
mit dem Trenning- und Weinberglager, Runds, Röhrenwald und Zettlitz stellen die
wirtschaftlich bedeutendsten Lagerstätten dar. In folgendem Kapitel werden diese kurz in
Bezug auf ihren Abbau, Ressourcen, Nebengesteine und Mineralogie beschrieben.
Abb. 7: Lage der heute noch zugänglichen Grafitlagerstätten (Basiskarte der Geologischen
Bundesanstalt).
4.1 Fürholz
Nachdem die Lagerstätte in Fürholz bereits im 19. Jahrhundert abgebaut wurde, erfolgte ein
Wiederaufschluss des Bergbaubetriebes um 1913 in den Bergbauen „Abendstern“ und
„Otte“. Im Jahr 1919 wurde eine Menge von 5.200 t Rohgrafit im Tiefbau durch die Firma Oe.
Graphit-GmbH, Wien III gefördert, um 1937 wurde der Betrieb wieder eingestellt. Die teils
linsen-, teils stockförmige Lagerstätte hat ein allgemeines Streichen von W-E, jedoch mit
23
geringer Längenerstreckung. Der Grafit selbst ist grau-schwarz, weich, flinzig, C-reich und
zusammen mit Marmor und Amphibolit in grünlichem weichem, verwitterten Cordieritgneis
eingefaltet (Steffan, 1944).
4.2 Hengstberg
Die Lagerstätte Hengstberg liegt südlich der Donau im Dunkelsteinerwald. Steffan (1994)
beschreibt das Vorkommen als Wechsellagerung von Gneis, Pyroxenit und Amphiboliten im
Dunkelsteiner Granulitmassiv. In einem zweiten Lager wird Marmor von Schiefergneis
umschlossen. Der Marmor enthält Kalksilikate, vereinzelte Grafittäfelchen, Magnetkies und
Pyrit. Grafit tritt in Form von grafitreichen Linsen auf. Der Abbau erfolgte an zwei Linsen mit
weichem, hochwertigem, grauem Grafit mit einer Mächtigkeit von ca. 70 cm. Das Streichen
der Linsen verläuft NW – SE. Erste Schürfungen fanden 1892 statt, wobei die Eröffnung
1905 durch die Firma Loosdorfer Grafitwerke erfolgte. Zwischen 1914 und 1920 waren 200 –
300 Arbeiter beschäftigt. 1920 wurden 600 t Grafit gefördert (Steffan, 1944).
Im Bezirk Mühldorf wurde bereits zwischen 1813 und 1855 Bergbau betrieben, weitaus
bedeutender war jedoch die Phase zwischen 1920 und 1967, als zuletzt durch die Firma
Pryssok & Co.KG Grafit abgebaut wurde (Steffan, 1944; Holzer, 1961).
Das Trenninglager befindet sich am Westabhang des Trennings und wurde durch den
Richardstollen erschlossen und fast vollständig abgebaut. Der Richardstollen folgt
durchwegs einer Grafitschieferlinse und ist etwa 350 m lang. Die Mächtigkeit des Lagers lag
zwischen 1 und 8 m und nahm nach 350 m ab, wo der Grafit dann in den Mühldorfer Marmor
überging. Die Linse verlief von SE nach NW und fiel durchschnittlich mit 70-80° nach NE ein.
Im Hangenden des Lagers befindet sich eine Abfolge aus Marmoren, im Liegenden
Paragneise (Hohn, 2007). In der Lagerstätte Weinberg ist die Hauptmenge des
abbauwürdigen Grafites eine tektonische Grafitbrekzie, die aus Grafit-Stücken innerhalb
einer Quarz-Feldspat-Matrix besteht (Zirkl, 1961). Die Mächtigkeit der spindelförmigen,
langgestreckten Lager (Pichlhöfer, 1985) beträgt bis zu 30 m mit Längen zwischen 50 und
150 m. Das Einfallen ist mittelsteil nach NE bzw. SW, wobei der ganze Komplex um eine
EW-streichende, steil ostwärts abtauchende Faltenachse verformt wurde (Goldmann, 2007).
Laut Pichlhöfer (1985) ist der Grafit eng mit Feldspat (Oligoklas) verwachsen. Glimmer,
Quarz und Pyrit treten als Nebengemengteile, Korund, Disthen, Apatit, Titanit, Turmalin und
Rutil als Akzessorien auf. Pentlandit, Kupferkies, Magnetkies, Chromit und Zinkblende
stellen auftretende Erzminerale dar.
24
4.4 Runds (Elsenreith)
Die Lagerstätte von Elsenreith befindet sich etwa 5km NW von Mühldorf und bildet
wahrscheinlich die Fortsetzung des Trenninglagers (Steffan, 1944). Der Lagerstättenkörper
war ursprünglich 120 m lang mit einer mittleren Mächtigkeit von 3 – 5 m, einem NE Streichen
und Einfallen von unter 50°. Als Nebengesteine befinden sich im Liegenden Kalke. Im
Hangenden liegen feinkörnige, Hellglimmer-führende, dunkle, feingebänderte
Schiefergneise, die teilweise von dünnen Aplitadern durchzogen sind. Dunkle Grafitquarzite
gehen in plattig bis schiefrige, meist brekziöse Grafite über, welche neben feinkörnigen,
weißen Netzwerken von Quarz und Silikatmineralen, auch gelbe Tonminerale aufweisen
(Holzer, 1961). Die mineralogische Untersuchung durch Zirkl (1961) zeigte annähernd die
Mineralogie der Grafite am Weinberg. Der Abbau dieser Lagerstätte erfolgte zwischen 1960
und 1963, wobei im ersten Jahr rund 5.000 t Rohgrafit im Tagebau gefördert wurden (Holzer,
1961).
4.5 Röhrenbach
25
4.6 Der Grafitbergbau Zettlitz
Das Grafitvorkommen von Zettlitz zählte nach Steffan (1944) zu den größten im Waldviertel
und wurde jeweils zwischen 1855 – 1890, 1901 – 1939 und 1959 – 1967 abgebaut. In der
Literatur treten neben „Zettlitz“ jeweils nach anderen nahe gelegenen Örtlichkeiten
verschiedene Namen für die Lagerstätte auf: Wollmersdorf, Wappoltenreith, Fichtel-, Cerny-
oder Pfinnigsteigmühle. 1855 wurde der Abbau in Zettlitz als Tagebau durch die
Kaiserstein’sche Gutsverwaltung in Raabs begonnen. Im Jahr 1883 wurde ein Pochwerk
errichtet und Ofenblöcke hergestellt. Zwischen 1890 und 1901 lag der Abbau still und das
Vorkommen kam in den Besitz einer ungarisch-italienischen Bank. Nach der
Wiedereröffnung wurde es 1927 dem Fürsten Schwarzenberg aus Frauenberg an der
Moldau verkauft (Steffan, 1944). Während der Abbautätigkeiten der Schwarzenberg’schen
Graphitwerke wurden etwa 15.000 t Grafit gefördert und in Schwarzbach-Stuben in Böhmen
aufbereitet (Holzer, 1961). Das Grafitprodukt wurde hauptsächlich für Gießereizwecke
verwendet, wobei der westliche Teil des Tagebaus „Edelgrafit“ hervorbrachte, der für die
Bleistiftherstellung verwendet wurde (Steffan, 1944). Nach einer Unterbrechung, setzte der
Abbau 1958 durch die Firma Pryssok & CO. KG wieder ein. Im Jahr 1959 wurden ca. 40.000
t Grafit gefördert und 1960 lag die Fördermenge bei rund 60.000 t pro Jahr (Holzer, 1961).
Insgesamt wurden mehr als 350.00 t Grafit gefördert. Heute (Stand 2016) wird die
Verwaltung des Bergbaugebietes von der Forstverwaltung Hoyos übernommen.
1937 hatte der verbliebene Bergbau ein Ausmaß von 36,5 ha und bestand aus dem „Franz“-
und dem „Luise“-Grubenfeld. Die Lagerstätte war durch den Tagebau, drei Schurfstollen und
mehrere Röschen (Wasserläufe) erschlossen (Steffan, 1944). Abb. 8 zeigt die schematische
Darstellung des Bergbaues im Jahr 1944. Am westlichen Ende befand sich eine Rutsche,
über die der weiter oben gebrochene Grafit auf Lastwägen verladen wurde. Ein Werkzeug-
und Munitionsmagazin war auf der ersten Etage eingerichtet (Abb. 9). Die ehemalige
Mächtigkeit des Grafites wird mit bis zu 12 m angegeben und das Grafit-Lager wird als
Mulde mit „Urkalk“ im Liegenden beschrieben (Polegeg, 1987). Der Grafit wird nach Steffan
(1944) als plattig bis schichtig, oft brekziös (mit bereits kaolinisierten Silikaten verkittet) und
durch eine beträchtliche Pyritführung verunreinigt, beschrieben. Der Pyrit-Gehalt scheint
nach Holzer (1961) von der Entfernung zur Oberfläche abhängig zu sein, da tiefe Anteile des
Vorkommens frischen Pyrit enthalten, während Grafite nahe der Oberfläche Putzen und
Nester von Brauneisenstein (Limonit) enthalten. Weiters treten cm lange Tremolit-Nadeln,
Aplitbänder (Holzer, 1961) und Eisenglanz (Hämatit) in kleinen Schüppchen (Steffan, 1944)
auf.
26
Abb. 8: Schematische Darstellung des Abbaus im Jahr 1944 (Steffan, 1944).
27
4.6.2 Heutige Situation
Der Grafitbergbau Zettlitz befindet sich am Südwesthang des Brunngrabens und erstreckt
sich heute über eine Fläche von ca. 200 x 100 m. Die Generalneigung des Hanges beträgt
35°. Es sind vier rund 3 m hohe Etagen zu erkennen, die mit Schutt bedeckt sind. Große
Bereiche des Abbaugebietes sind bereits mit Bäumen (vorwiegend Birken und Fichten)
bewachsen. Lediglich in einem Gebiet von etwa 80 x 40 m ist der Bergbau noch frei
zugänglich und der Grafitschiefer an der Oberfläche zu sehen (Abb. 10). Sowohl an der Ost-,
als auch an der Westgrenze des Bergbaues sind ca. 4 m hohe und 20 m lange,
unbewachsene Aufschlüsse zu sehen.
Im südlichen Bereich kann die frühere Rutsche und Verladestation etwa 5 m unterhalb der
ersten Etage erkannt werden. Auf diesem Niveau, welches das niedrigste des gesamten
Bergbaugebietes ist, befindet sich ein zugängliches Mundloch zu einem überfluteten Stollen.
Im südöstlichsten Teil erhebt sich ein etwa 15 m hoher Hügel, der nicht abgebaut worden ist.
Auf der Tagebauseite dieses Hügels ist der Grafitschiefer aufgeschlossen, der bis auf ein ca.
2 m tieferes Niveau als die erste Etage abgebaut wurde. Auf der Rückseite des Hügels (in
Richtung Brunngrabenbach) wurde Haldenmaterial aufgeschüttet (Abb. 10).
Eine grobe Abschätzung der vorhandenen Ressourcen kann über die Mächtigkeit des
Grafitschiefers vorgenommen werden. Es wird von einer noch vorhandenen
Mindestmächtigkeit von 8 m im Tagebau ausgegangen, wobei der Grafitschiefer unterhalb
der ersten Sohle nicht berücksichtigt wird. Bei einer Bergbaufläche von ca. 100 x 200 m
ergibt die Abschätzung etwa 430.000 t Grafitschiefer. Mit einem durchschnittlichen TOC-
Gehalt (total organic carbon) von 30 % sind demnach noch 130.000 t Rohgrafit vorhanden.
Im Zuge der Kartierung wurde für die Erstellung eines Höhenmodells das Gebiet mit einer
Drohne beflogen und vermessen (droneproject.at). Im Zuge der fotogrammetrischen
Prozessierung wurde ein digitales Geländemodell mit einer Rasterweite von 10 cm erstellt.
Dieses repräsentiert die natürliche Erdoberfläche ohne Vegetation und Bebauungen. Die
Abb. 11 zeigt die Visualisierung des rasterbasierten Modells als geschummertes Relief unter
Berücksichtigung von Beleuchtungsquellwinkel und Schatten (Hillshade-Visualisierung). Die
Bereiche mit geringerer Auflösung wurden auf Grund von starker Bewaldung tachymetrisch
eingemessen. Mit Hilfe von eingemessenen Referenzpunkten und auf Basis des
Geländemodells wurde ein georeferenziertes Orthofoto mit einer Bodenauflösung von 1 cm
angefertigt (Abb. 12). Dieses ist eine unverzerrte und lagerichtige Abbildung des
Arbeitsgebietes. Weiters wurden Höhenschichtlinien aus dem Geländemodell abgeleitet.
Eine genaue Darstellung der Geodatenerfassung und der fotogrammetrischen Auswertung
(Erstellung des digitalen Geländemodells über die Generierung der 3D Punktwolke und der
Punktwolkenklassifizierung) ist in Boschi (2016) nachzulesen.
28
Abb. 10: Luftaufnahme des noch unbewachsenen Teils des ehemaligen Grafitbergbaues mit 4 Etagen in
Blickrichtung Norden (April 2016) (droneproject.at).
29
Abb. 12: Orthofoto mit Bodenauflösung von 1 cm. Der rechte Ausschnitt zeigt die maximale Auflösung.
Der Kreisdurchmesser des Markierungspunktes beträgt 55 cm (droneproject.at).
30
5 G EOLOGIE DER L AGERSTÄTTE Z ETTLITZ
Das Gebiet wurde im Mai 2015 und April 2016 im Maßstab 1:5.000 geologisch kartiert. Als
Grundlage wurde eine Laserscan-Karte des Niederösterreich Atlas’ verwendet. Die erstellte
geologische Karte wurde mit dem Programm ArcGIS digitalisiert und befindet sich in Anhang
A. Im Folgenden werden die einzelnen Formationen mit deren Aufschlüssen beschrieben,
sowie anschließend der geologische Bau diskutiert.
5.1 Formationsbeschreibung
31
5.1.1 Metasedimente (Gneise, Glimmerschiefer) und Pegmatit
Die liegendste Einheit bilden die Metasedimente mit Gneisen und Glimmerschiefern und sind
um den ehemaligen Bergbau aufgeschlossen. Im Abbaugebiet bildet der Gneis auch das
Hangende des Grafitschiefers. SW des Brunngrabens tritt er als hangende Formation über
dem Kalzitmarmor auf (siehe geologische Karte in Anhang A). Er fällt mit 25 – 35° in
Richtung Südwesten ein. Die Glimmerschiefer kommen als dünne, stark verwitterte Lagen
innerhalb der Gneise vor. Im dem Gneis, der im Bergbau direkt über dem Grafitschiefer liegt,
treten auf dem nicht abgebauten Hügel Pegmatite auf. Diese durchschlagen diskordant eine
Wechselfolge von Gneis, Glimmerschiefer und Quarzit. Sowohl die Wechselfolge, als auch
der darin liegende Pegmatit sind lokal verfaltet worden.
Der Gneis (Abb. 13 a) ist deutlich geschiefert und besteht hauptsächlich aus Quarz, Feldspat
und Glimmer, wobei Biotit makroskopisch erkennbar ist. Die Korngröße ist homogen, mit
einzelnen größeren, hellen Körnern. Vereinzelt treten 1 – 2 mm dünne Lagen mit einem
geringeren Biotit-Gehalt auf und erscheinen fast weiß. Das Gestein ist auf Grund von
Verwitterungsprozessen bräunlich gefärbt.
Die Glimmerschiefer sind durch den hohen Verwitterungsgrad gekennzeichnet. Durch die
Verwitterung sind einzelne Minerale nicht mehr erkennbar und das Gestein ist sehr weich
und wenig kompakt.
Die Hauptmasse des Pegmatits (Abb. 13 b) setzt sich aus Feldspat und Quarz zusammen.
Im Vergleich zum Feldspat ist der Quarz durchsichtig und kleiner (~2 mm) ausgebildet. In der
hellen Hauptmasse treten z.T. schwarze, stängelige Minerale auf, die makroskopisch als
Turmalin (Schörl) erkannt wurden. Die typische dreieckige Form des Querschnittes vom
Schörl ist an manchen Kristallen gut erkennbar. Die Braunfärbung an einigen Stellen des
Gesteins ist auf Oxidationsprozesse zurückzuführen.
32
Die homogene Grundmasse des Gneis’ setzt sich vorwiegend aus feinkörnigem, Feldspat
zusammen. In geringen Mengen tritt Quarz auf. Gänge mit deutlich größeren Feldspat-
Kristallen durchziehen die Matrix (Abb. 14 a). In einzelnen Feldspat-Körnern sind Lamellen
zu erkennen, die darauf schließen lassen, dass es sich um einen Plagioklas handelt.
Schieferungsparallel sind sehr kleine, dunkle Glimmer eingeregelt. Die Spaltbarkeit und
bräunliche Eigenfarbe sind charakteristisch für Biotit bzw. Phlogopit. Sie bilden
blättchenförmige idiomorphe Körner.
Relativ häufig, jedoch äußerst klein ausgebildet, befindet sich Rutil innerhalb der
Grundmasse (Abb. 14 b). Er ist homogen verteilt und durch seine bräunlich-rote Farbe dem
Glimmer sehr ähnlich. Die Unterscheidung zum Glimmer erfolgt unter gekreuzten
Polarisatoren, wo der Rutil keine Interferenzfarben zeigt.
Abb. 14: a.) Feldspat-Gang innerhalb der Grundmasse; DL, ||; BB: 7,07 mm (Probe ZE 21.1).
b.) Rutil-Korn; DL, ||; BB: 0,354 mm (Probe ZE 21.1).
Der Pegmatit zeigt eine relativ grobkörnige Grundmasse aus Quarz und Feldspat. Turmalin
bildet hypidiomorphe Kristalle innerhalb der Matrix (Abb. 15 a). Die charakteristische
Kornform des Querschnitts ist nur noch teilweise erkennbar. Der olivgrüne bis bräunliche
Pleochroismus deutet auf den schwarzen Turmalin Schörl hin.
Akzessorisch wurde Glimmer gefunden. Die tafelige, blättrige Ausbildung und die gute
Spaltbarkeit sind charakteristisch. Die Farblosigkeit und hohe Doppelbrechung deuten auf
den Glimmer Muskovit hin (Abb. 15 b).
33
Abb. 15: a.) Turmalin; DL, ||; BB: 1,77 mm (Probe ZE 17.2).
b.) Muskovit; DL, #; BB: 1,77 mm (Probe ZE 17.2).
5.1.2 Kalzitmarmor
Der Kalzitmarmor tritt sowohl im ehemaligen Abbaugebiet als auch nördlich der Thaya als
Liegendes der Grafitschiefer auf. Südwestlich des Brunngrabenbaches, sowie nordwestlich
der Thaya ist ein ca. 25 m mächtiges Marmorband in den Gneis eingeschalten. Dieses Band
ist teilweise durch Störungen abgegrenzt bzw. unterbrochen. Der Marmor fällt konkordant
zum Gneis mit durchschnittlich 35° in Richtung Südwesten ein.
Der Hauptteil des zuckerkörnigen Marmors (Abb. 16) besteht aus Kalzit. Feinstkörnige,
dunkle Minerale sind lagig eingeschalten. Die blättrige Ausbildung und der Glanz auf den
Spaltflächen lassen auf Glimmer schließen. Fein verteilt und akzessorisch treten Sulfide auf.
Die kubische Ausbildung und die goldene Farbe deuten auf Pyrit hin.
34
Die Grundmasse aus Kalzit ist in Abb. 17a zu sehen. Neben dem feinkörnigen Kalzit sind
einzelne xenomorphe Körner größer und eigenständig ausgebildet, an denen
Verzwillingungen beobachtet werden können.
In der Kalzit-Matrix befindet sich regelmäßig verteilt Biotit (Abb. 17 b), der entlang der
Schieferung eingeregelt ist. Neben den Glimmern treten ebenso feinkörnig und homogen
verteilt Grafit-Flakes auf, die durch ihr opakes Erscheinen im Durchlicht vom Biotit
unterschieden werden können und im Auflicht eine bräunliche Farbe zeigen.
Vereinzelt treten hypidiomorphe Körner mit hoher Doppelbrechung auf, die unter gekreuzten
Polarisatoren eine unregelmäßige Farbverteilung zeigen (Abb. 17 c) und als Skapolithe
identifiziert wurden. Er zeigt poikiloblastisches Gefüge mit vielen kleinen Einschlüssen, die
auf Grund der Umgebung wahrscheinlich aus Kalzit bestehen.
Als weitere opake Phase tritt Pyrit auf (Abb. 17 d). Dieser ist durch seine gelbliche Farbe im
Auflicht und hoher Reflexion erkennbar. Die matt-graue Umrandung weist auf
Alterationsprozesse durch Oxidation und folglich zur Bildung von Hämatit hin.
Abb. 17: a.) Kalzit mit deutlicher Spaltbarkeit; DL, ||; BB: 1,77 mm (Probe ZE 26.1).
b.) Biotit in Kalzit; DL, #; BB: 1,77 mm (Probe ZE 28.1).
c.) Skapolith in Kalzit; DL, #; BB: 1,77 mm (Probe ZE 26.1).
d.) Pyrit mit Hämatit als Umwandlungsrand; AL; BB: 0,354 mm (Probe ZE 26.1).
35
5.1.3 Grafitschiefer
Im Norden des kartierten Gebietes (siehe geologische Karte Anhang A) auf der N-Seite der
Thaya befindet sich ein weiteres Grafitvorkommen. Diese Grafitschiefer fallen mit ca. 50°
nach Westen ein. Die unnatürliche Morphologie in diesem Gebiet zeigt, dass hier ebenfalls,
wenn auch nur in kleinem Ausmaß, Grafit abgebaut wurde. In der weiteren Umgebung des
Bergbaues sind die Böden von vielen landwirtschaftlich genutzten Feldern in großen
Bereichen schwarz gefärbt (Abb. 18 b). Diese Vorkommen zeigen, dass der Grafitschiefer
einen langen Zug bildet und immer wieder an der Oberfläche ausbeißt. Abb. 19 zeigt zwei
Stellen (bei Wollmersdorf und zwischen Zettlitz und Eibenstein), an denen der Schiefer
gefunden wurde. Im Marmor-, Gneis- und Amphibolit-Steinbruch Eibenstein sind ebenfalls
Grafit-hältige Gesteine aufgeschlossen.
Abb. 18: a.) Das hangparallele Einfallen ist an den vertikalen Bruchwänden im Bergbau gut erkennbar.
b.) Grafitschieferausbisse führen zur Schwarzfärbung von unbewirtschafteten Feldern (Wollmersdorf).
Abb. 19: Die schwarzen Sterne markieren zwei Grafitausbisse in der Umgebung des
ehemaligen Grafitbergbaus (www.austrianmap.at).
36
Saure Grubenwässer (Acid Mine Drainage) auf der untersten Etage des Bergbaues deuten
auf die Oxidation von Sulfiden (hauptsächlich Pyrit) hin (Abb. 20 a). Im nord-westlichen Teil
des Bergbaus ist eine ca. 20 cm mächtige, sehr helle Quarzit-Lage konkordant in den
Grafitschiefer eingeschalten, und dünnt nach SE aus (Abb. 20 b).
Abb. 20: a.) Saure Grubenwässer (Acid Mine Drainage) deuten auf einen hohen Schwefelgehalt hin
(Lage: unterste Etage des ehemaligen Bergbaus).
b.) ~20 cm mächtige Quarzit-Lage innerhalb des Grafitschiefers (Lage: NW-Teil des Bergbaugebietes).
Die feinkörnige Matrix der Schiefer ist je nach Gehalt an Grafit schwarz (hoher Anteil) oder
grau (geringerer Anteil) gefärbt. Eine geringe Härte deutet ebenfalls auf einen höheren
Grafit-Anteil hin, wohingegen bei geringerem Grafit-Anteil der Quarz-Gehalt steigt und das
Gestein härter ist. Die Schiefer sind an der Oberfläche teilweise stark verwittert und haben
einen gelben Sulfatbelag.
37
Abb. 21: a.) Plattiger Grafitschiefer mit cm-langen Kyaniten (Probe ZE 08.2).
b.) Massiger Grafitschiefer mit hohem Sulfid-Anteil und Kyaniten (Probe ZE 01.4).
Die Matrix der Grafitschieferproben setzt sich aus Flinz-Grafit, Quarz und Feldspäten
zusammen. Schieferung und eine einheitliche Orientierung der blättchenförmigen
Grafitkristalle ist erkennbar. Verfaltungen sind, wie auch schon makroskopisch beschrieben,
zu sehen.
Kleine Kristalle mit hohem Relief, hoher Doppelbrechung und anormalen Interferenzfarben
wurden nach Analysen mit dem REM als Magnesium-reicher Turmalin, genauer als Dravit,
identifiziert (Abb. 22 c). Die charakteristische dreieckige Form des Querschnittes kann nur in
manchen Körnern erkannt werden und der sonst typische Pleochroismus fehlt.
Fein verwachsen mit dem Grafit befinden sich auch Schichtsilikate in der Matrix. Die
tafeligen Kristalle zeigen sehr gute Spaltbarkeit, gerade Auslöschung, bräunliche Farbe und
Pleochroismus. Die hellbraune Farbe lässt darauf schließen, dass es sich um Phlogopit
handelt (Abb. 22 d).
Akzessorisch tritt Rutil auf. Er ist an seiner rötlich-braunen Farbe und den idiomorphen,
nadeligen Kristallen erkennbar (Abb. 22 e). Er kommt einerseits innerhalb bzw. direkt neben
den Kyaniten vor und andererseits als xenomorphe Kristalle innerhalb der Grafit-Matrix. Im
Auflicht zeigt er mattgraue Farben mit niedriger Reflexion.
38
Ein Mineral mit deutlich höherem Reflexionsvermögen als der Rutil und charakteristischer
gelblicher Farbe, wurde im Auflicht als Pyrit erkannt (Abb. 22 f). Er bildet hypidiomorphe
Körner und tritt fein verteilt innerhalb der Matrix aus Grafit, Quarz und Feldspat auf. Der
mattgraue Rand um den Pyrit entstand durch Oxidationsprozesse und führte zur
Umwandlung von Pyrit zu Hämatit.
Abb. 22: a.) Kyanit mit Quarz und Feldspat im Druckschatten; DL, #; BB: 1,77 mm (Probe ZE 13.1).
b.) Einschlüsse im Kyanit; DL, ||; BB: 0,354 mm (Probe ZE 07.4).
c.) Turmalin; DL, #; BB: 0,354 mm (Probe ZE 2014).
d.) Muskovit neben Grafit; DL, ||; BB: 1,77 mm (Probe ZE 2014).
e.) Rutil-Nadel; DL, ||; BB: 1,77 mm (Probe ZE 10.1).
f.) Rutil und Pyrit; AL; BB: 0,354 mm (Probe ZE 05.1).
39
5.1.4 Quarzit
Neben den dünnen Quarzit-Lagen im Grafitschiefer, tritt Quarzit auch als ca. 3 m mächtige
Lage auf. Im Süden des ehemaligen Bergbaus überlagert er konkordant den Grafitschiefer
und wird auf beiden Seiten von Störungen abgeschnitten. Über der Quarzit-Lage folgen der
Gneis und Glimmerschiefer, sowie Pegmatite. Gleich wie der Grafitschiefer fällt er mit
durchschnittlich 35° nach Südwesten ein. Weiters tritt er häufig in Form von großen Blöcken
bzw. Linsen innerhalb des Gneises und Kalzitmarmors auf. Wellige Lagen und kurze
Abfolgen von Quarzit und Marmor bzw. Gneis deuten auf schnell wechselnde Bedingungen
während der Ablagerung hin. Weiters sind die Quarzite in vielen Bereichen verfaltet
(Abb. 23).
Die Hauptmasse des Quarzits besteht aus Quarz. Einzelne Quarzkörner können wegen ihrer
gräulichen Farbe, dem muscheligen Bruch und teilweiser Durchsichtigkeit erkannt werden.
Der zuckerkörnige Quarzit erscheint im Handstück relativ dunkel (Abb. 24). Schwarze,
blättchenförmige Kristalle mit Glasglanz an den Spaltflächen treten feinstkörnig im gesamten
Gestein homogen verteilt auf. Die Form und Ausbildung der Kristalle lässt auf dunkle
Glimmer, wie Biotit oder Phlogopit schließen.
40
Abb. 24: Quarzit (Probe ZE 16.1).
Die mirkoskopische Untersuchung des Quarzits zeigt, dass sich die Hauptmasse aus
grobkörnigem Quarz zusammensetzt. Die undulöse Auslöschung der Quarzkörner deutet auf
Stressbeanspruchung hin. Innerhalb der Matrix befinden sich viele blättchenförmige,
idiomorphe Kristalle mit einer bräunlichen Farbe und sehr guter Spaltbarkeit (Abb. 25). Diese
dunklen Glimmer (Biotit) treten Schieferungsparallel und mit sehr guter Einregelung auf.
Abb. 25: Biotit in Quarz; DL, ||; BB: 1,77 mm (Probe ZE 16.1).
41
5.2 Geologischer Bau
Abb. 26 zeigt die Geologie des Gebietes rund um den Grafitbergbau Zettlitz nach der
Geologischen Bundesanstalt (GBA, 1987). Die Grafitlagerstätte liegt innerhalb von
feinschuppigem Biotitgneis wechselnd mit Augit- und Hornblendegneis, Kalksilikatschiefer,
Silikatmarmor, Grafitgneis, Quarzitgneis und anderen charakteristischen Gesteinen der
Bunten Serie (hellbraun). In Streichrichtung (NW-SE) sind Marmor-Lagen, heller Quarzit und
Pegmatitgneis eingeschaltet. Im Hangenden der Gneise liegen schmale Amphibolit-Bänder.
Grafitschiefer ist im Bereich des Bergbaus, sowie rund um Zettlitz und Wollmersdorf in Form
von langgestreckten Linsen aufgeschlossen. Jeweils im Hangenden oder Liegenden der
Grafit-Linsen befindet sich Marmor. Das Einfallen der Formationen ist in Richtung Südwesten
mit Einfallswinkeln um die 30° angegeben.
Nach der GBA (1987) ist der Bereich des Zettlitzer Bergbaus um eine mit 30° nach WSW
fallende Faltenachse verfaltet. Weber (1987) beschreibt im Gebiet der Lagerstätte ebenfalls
einen Faltenbau, in dem die Grafitschiefer fensterförmig aufbrechen. Im Gegensatz zur Karte
der GBA, wird das Einfallen der Faltenachse von Weber (1987) in Richtung NW
angenommen. E-W gerichtete tektonische Bewegungen verformten die Grafit-Lager zu
Linsen.
42
Abb. 27a zeigt ein NE-SW verlaufendes Profil durch den Bergbau Zettlitz (Profillinie auf
geologischer Karte in Anhang A). Die Gneise im Nordosten stellen die liegendste Einheit dar.
Sie werden konkordant von einem ca. 10 m mächtigem Kalzitmarmor-Band überlagert.
Darüber folgen der Grafitschiefer und am Fuß des nicht abgebauten Hügels eine dünne
Quarzit-Lage. Die auf dem Quarzit liegenden Gneise enthalten diskordante Pegmatit-Gänge.
Abb. 27b zeigt die Abfolge von Grafitschiefer, Quarzit und Gneis in einem Profil von etwa
10 m. Auf der südwestlichen Seite des Hügels befindet sich die aufgeschüttete Halde.
Südwestlich des Brunngrabenbaches steigt die Geländemorphologie wieder an, und
Kalzitmarmor ist aufgeschlossen. Die darauffolgenden Gneise bilden die hangendste Einheit
des kartierten Gebietes.
43
Durch das hangparallele Einfallen der Grafitschiefer befindet sich deren Liegendes im
topographisch höheren Teil (NW) und das Hangende im tieferen, südwestlichen Bereich. Die
laterale Ausbreitung des Grafitschiefers und des Marmors wird von zwei NE-SW bzw. N-S
verlaufenden Störungen begrenzt, die sich bis an die südwestliche Seite des
Brunngrabenbaches erstrecken. Das Modell des Faltenbaus von Weber (1987) kann durch
die Kartierung nicht bestätigt werden, da das Einfallen der liegenden und hangenden
Formationen konkordant ist. Weiters ist der Grafitschiefer im gesamten Bergbaubereich sehr
homogen und es wurden keine Belege für eine Faltenstruktur erkannt. Da der liegende und
der hangende Gneis im südwestlichen Bereich des Bergbaus direkt nebeneinander
aufgeschlossen sind, wird angenommen, dass es sich bei den NE-SW und N-S verlaufenden
Störungen um Abschiebungen handelt. Der liegende Marmor, der Grafitschiefer und dessen
hangende Formationen (Metasedimente, Quarzit und Marmor) wurden entlang einer steil
einfallenden Störung in Richtung Südwesten abgeschoben (Abb. 28). Durch die
Bergbauaktivitäten wurde der direkt über dem Grafitschiefer liegende Gneis und Quarzit zum
größten Teil abgetragen und ist nur noch im südlichen Bereich aufgeschlossen.
Nördlich der Thaya ist ein Ausbiss von Grafitschiefern aufgeschlossen. Gleich wie im
ehemaligen Bergbau, wird er von Kalzitmarmor unterlagert und durch eine E-W verlaufende
Störung vom Gneis abgetrennt. Das Einfallen der Formationen auf dieser Seite der Thaya ist
steiler (durchschnittlich 50°) (Grafitschiefer N in Abb. 29). Es wird angenommen, dass ein
Störungssystem entlang der Thaya verläuft und die angrenzenden Formationen dadurch
unterschiedlich gestört wurden.
44
Abb. 29: Gefügediagramm des Gneis', Marmors, Grafitschiefers im
Bergbaugebiet (BB) und nördlich der Thaya (N) und des Quarzits.
45
6 M INERALCHEMIE
Die Ergebnistabellen für die Minerale zeigen jeweils die gemessene Zusammensetzung in
Gewichtsprozent (Gew.%) der Oxide. Da es sich um semiquantitative Analysen handelt und
nur Elemente ab einer Ordnungszahl von 6 (ab Sauerstoff) bei EDX Analysen gemessen
werden können, ergibt die Summe (Σ1) vor allem bei wasserhaltigen Mineralen nicht 100 %.
Die Anzahl der Sauerstoffatome wird auf Grund der allgemeinen Mineralformel angenommen
und ist die Basis für die Berechnung der Kationenanzahl. Wenn Hydroxidionen (OH-) in der
Formel auftreten, wird die halbe Anzahl der Ionen als Anzahl für die Sauerstoffatome
verwendet. Durch Normierung auf diese Sauerstoffatome kann dann die Anzahl der Atome
pro Formeleinheit (ApF) errechnet werden.
Tabelle 2: Mineralabkürzungen
46
6.1 Silikate
Tabelle 3 zeigt jeweils eine repräsentative Analyse aller untersuchten Silikate. In den
Grafitschieferproben wurde Kyanit, Kalifeldspat, Plagioklas, Phlogopit, phengitischer
Muskovit, Dravit, Kaolinit und Zirkon gefunden. Im Grafitschiefervorkommen nördlich der
Thaya (ZE 29.1) tritt der Amphibol Gedrit auf. Im Kalzitmarmor (ZE 28.1) tritt neben Phlogopit
auch Ca-reicher Skapolith (Mejonit) auf. Tremolit und Titanit wurden nur in der Gneisprobe
(ZE 21.1) gefunden. Die einzelnen Minerale werden im Folgenden im Detail beschrieben.
ZE ZE ZE ZE ZE ZE ZE ZE ZE ZE ZE ZE
Probe
10.1 10.1 21.1 10.1 29.1 29.1 21.1 2014 28.1 10.1 21.1 2014
Mineral Ky Kfs Plg Phl Ms Ged Tre Drv Skp Kao Ttn Zrn
B2O3 10,73
F 0,95 0,14
Na2O 1,36 11,58 0,41 0,18 0,40 0,44 2,48 3,35
MgO 24,03 3,36 12,79 17,15 10,84 0,17 0,48
Al2O3 64,08 18,54 20,26 17,75 28,86 9,70 0,18 32,56 25,39 38,95 0,67
SiO2 36,09 62,33 68,5 39,27 50,24 55,35 54,49 36,47 43,54 51,26 26,3 28,63
SO3 0,03
Cl 0,19 0,59
K2O 18,50 0,14 11,81 10,94 0,19 0,36 0,27
CaO 0,39 0,27 3,14 13,4 0,93 22,54 30,16 1,42
TiO2 2,06 0,1 0,52 43,77
FeO 0,07 1,18 0,65 12,48 12,7 0,43 0,02 3,94
ZrO2 65,09
UO2 1,17
Σ1 100,1 101,1 100,7 97,65 94,23 94,15 98,36 94,96 95,99 90,96 101,0 100,3
O 5 8 8 22 22 23 23 30 51 14 9 4
B 3,00
F 0,41 0,03
Na 0,12 0,97 0,11 0,05 0,11 0,12 0,78 2,06
Mg 4,94 0,67 2,72 3,67 2,62 0,08 0,06
Al 2,04 1,02 1,04 2,88 4,56 1,63 0,03 6,22 9,51 3,73 0,05
Si 0,97 2,92 2,97 5,41 6,73 7,89 7,82 5,91 13,84 4,17 1,56 0,91
S 0,01
Cl 0,04 0,32
K 1,10 0,01 2,08 1,87 0,04 0,15 0,03
Ca 0,02 0,01 0,48 2,06 0,16 7,68 1,91 0,05
Ti 0,21 0,01 0,06 1,95
2+
Fe 0,14 0,07 1,49 1,52 0,06 0,01 0,10
Zr 1,01
U 0,01
ApF 3,01 5,19 5,00 16,23 13,95 14,36 15,23 18,81 33,65 7,98 5,49 2,08
47
6.1.1 Kyanit
Im Zuge der EDX Analysen wurden Kyanite von drei unterschiedlichen Grafitschieferproben
untersucht. Die allgemeine Mineralformel von Kyanit (Al2SiO5) besitzt 5 Sauerstoffatome, die
als Basis für die Berechnung der Formel verwendet wurden. Die Ergebnisse in Tabelle 3
zeigen, dass die Auswertung der EDX Analysen die zu erwartende Anzahl von 3 Atomen pro
Formeleinheit (ApF) nahezu erreicht (3,01) und die Messung daher als qualitativ gut
eingestuft werden kann. 2,04 der drei Atomplätze werden in der Mineralstruktur von Al und
0,97 von Si besetzt. Die Kyanite der verschiedenen Proben unterscheiden sich in ihrer
chemischen Zusammensetzung nicht und in die Kyanit-Struktur sind keine anderen Ionen
eingebaut.
Die Kyanite besitzen jedoch, wie schon bei der mikroskopischen Untersuchung beschrieben,
sehr viele Einschlüsse. Diese bestehen hauptsächlich aus Quarz, wobei mit dem REM auch
K- und Cl-reiche Einschlüsse gefunden wurden, die sehr klein (~ 2 µm) ausgebildet sind, in
Gruppen auftreten und im REM sehr hell erscheinen (Abb. 30). Es wird angenommen, dass
es sich hierbei um Sylvin (KCl) handelt. Die Auswertung zeigt, dass die Analyse qualitativ
nicht gut ist, da in Summe 2,7 ApF, an Stelle der zu erwartenden 2 ApF, berechnet wurden.
Jeweils 1,3 Positionen werden von K und Cl eingenommen und 0,1 von zusätzlich
eingebautem Na. Die genauen Daten sind in Anhang D zu finden.
48
6.1.2 Feldspat
Sowohl in den Grafitschiefer-, als auch in den Gneisproben treten Feldspäte auf. Sie
kristallisierten einerseits im Druckschatten der Kyanite, andererseits sind sie im
Grafitschiefer und Gneis Bestandteil der Matrix. Die EDX Analysen zeigen, dass zwei
verschiedene Feldspäte auftreten, wobei der K-reiche Feldspat im Vergleich zum Na-reichen
im REM heller erscheint. Im Gneis ist der Anteil des Na-reichen Feldspats deutlich höher,
während die Grafitschieferproben gleiche Anteile an Na- und K-reichem Feldspat aufweisen.
Die Berechnung der Formel basiert auf den 8 Sauerstoffatomen in der allgemeinen Formel
für Alkalifeldspat (K,Na)[AlSi3O8] und Plagioklas Na[AlSi3O8] – Ca[Al2Si2O8]. Die
stöchiometrische Auswertung (Tabelle 3) zeigt, dass die Analysen des Alkalifeldspats
qualitativ nicht gut sind, da eine Atomanzahl pro Formeleinheit von 5,19 berechnet wurde. Im
Gegensatz dazu ist die Analyse der Plagioklase qualitativ gut und ergibt genau die zu
erwartende Anzahl von 5 Positionen.
Beim Alkalifeldspat werden 1,1 Positionen von K besetzt und nur 0,12 von Na. Durch plotten
aller Kalifeldspat-Analysen in das Feldspat Diagramm zeigt sich, dass es sich um Orthoklas
mit mehr als 80 % Orthoklas-Anteil handelt (Abb. 31). Die repräsentative Plagioklas-Analyse
zeigt, dass jeweils nur 0,01 Positionen von Ca und K eingenommen werden und Na
annähernd 1 ganze Position auffüllt. Weiters werden 1,04 Positionen von Al und 2,97 von Si
besetzt, was die Charakterisierung als Albit eindeutig macht. Wie in Abb. 31 zu sehen,
wurden auch Analysen durchgeführt, die in der Plagioklas-Mischreihe wegen eines höheren
Anorthit-Anteils (bis zu 20 %) als Oligoklas eingestuft werden.
Innerhalb der feinkörnigen Grafitmatrix treten meist sehr kleine, teilweise aber bis zu 40 µm
große Glimmer auf, die auf Grund ihrer Spaltbarkeit gut zu erkennen und oft mit dem Grafit
verwachsen sind (Abb. 32). In den Grafitschieferproben stellen sie nur einen akzessorischen
Anteil dar. Im Gegensatz dazu ist der Gehalt an dunklen Glimmern in den Gneis- und
Kalzitmarmorproben deutlich höher und ist ein wesentlicher Bestandteil der Matrix. Der im
Marmor auftretende Glimmer unterscheidet sich im Vergleich zu den Glimmern der
Grafitschiefer lediglich durch einen etwas höheren F-Gehalt. Durch die REM Untersuchung
konnte festgestellt werden, dass es sich bei den Glimmern im Marmor nicht, wie
mikroskopisch angenommen, um Biotit, sondern um Phlogopit handelt. Als repräsentative
Auswertung wurde eine Phlogopit und eine Muskovit Analyse aus Grafitschieferproben
ausgewählt (Tabelle 3).
Mittels EDX Analysen wurden zwei verschiedene Arten von Glimmern gefunden, die sich vor
allem im Gehalt von Mg, Al und Si unterscheiden. Die Summe der Oxide (Σ1) ist bei den
Analysen nicht 100 %, da Glimmer bis zu 5 Gew.% Wasser in ihrer Struktur eingebaut
haben. Der Mg-reiche Glimmer wird als Mischkristall in der Annit – Phlogopit Mischreihe mit
der allgemeinen Formel K2(Mg,Fe2+)6-4(Fe3+,Al,Ti)0-2[Si6-5Al2-3O20](OH,F)4 angesprochen. Der
Glimmer mit hohen Al- und Si-Werten wurde als Muskovit mit der allgemeinen Formel
K2Al4[Si6Al2O20](OH,F)4 ausgewertet. Die Berechnung erfolgte jeweils auf Basis von 22
Sauerstoffatomen.
50
Die stöchiometrische Auswertung des Mg-reichen Glimmers ergibt in Summe 16,23 ApF,
wovon 8 Positionen von Si (5,41 ApF) und Al (2,59 ApF) im Oktaeder eingenommen werden.
Das restliche Al wird als tetraedrisches Al in die Kristallstruktur eingebaut. Mg hat 4,94 ApF
und ergibt zusammen mit Fe 5,08 ApF. Der hohe Anteil an Mg und sehr geringe Fe-Gehalt
zeigen, dass es sich bei diesem Glimmer um das Endglied (Phlogopit) der Mischreihe
handelt (Abb. 33). F, Na, Cl und Ti sind ebenfalls in geringen Mengen eingebaut.
Die Formelberechnung für den Muskovit ergibt in Summe 13,95 ApF, wovon wieder 8
Positionen von Si (6,73 ApF) und Al (1,27 ApF) im Oktaeder besetzt werden. Insgesamt sind
4,56 Al-Ionen in das Oktaeder und Tetraeder der Formel eingebaut und die Summe von
Mg + Fe liegt unter 1, weshalb es sich durch plotten in das Diagramm nach Deer et al. (1992)
bei diesem Glimmer um einen phengitischen Muskovit bzw. Phengit handelt (Abb. 33).
Unter der Bedingung, dass Phengit in Paragenese mit Quarz, Kalifeldspat, Phlogopit und
Wasser auftritt, kann der phengitische Glimmer als Barometer dienen. Massonne & Schreyer
(1987) entwickelten ein Diagramm (Abb. 34), aus dem auf Basis der Anzahl der Si-Atome in
der berechneten Phengit-Formel, eine Temperatur oder Druck abgelesen werden kann,
sofern ein Parameter bekannt ist. Die drei analysierten Phengite (Anhang D) haben zwischen
3,37 und 3,49 Si ApF eingebaut. Die Annahme der Temperatur erfolgt auf Basis von Raman-
spektroskopischen Untersuchungen von Grafit (siehe Kapitel 7.1 Raman-Spektroskopie), die
51
eine Bildungstemperatur von ca. 550 ± 50 °C ergab. Mit Einberechnung des Fehlers kann
aus dem Barometer ein Druckbereich von 8 – 12 kbar abgelesen werden.
Abb. 34: Phengit-Barometer auf Basis der Si ApF (Isoplethe: Si / oktaedrische Besetzung)
im KMASH-System (K2O-MgO-Al2O3-SiO2-H2O). Die nicht ausgefüllten Kreise zeigen die Phengite unter
Berücksichtigung des Temperatur-Fehlers (blaue Umrandung). Aus Massonne & Szpurka (1997).
6.1.4 Amphibol
Amphibole wurden in den untersuchten Gneisen und in der Grafitschieferprobe nördlich der
Thaya gefunden. Im Gneis tritt der Ca-reiche Amphibol innerhalb der Hauptmasse aus Albit
und Quarz auf. Die Unterscheidung zwischen Albit und dem Amphibol (Tremolit) ist im REM
wegen der deutlich höheren Atommasse von Amphibol und den dadurch höheren BSE-Wert
einfach. Um die Amphibole großflächig zu identifizieren, kann ein Element-Mapping
durchgeführt werden. Abb. 35 zeigt die Element-Verteilung von Al, Si, Na und Ca, wobei
hellere Farben eine höhere Elementkonzentration anzeigen. Da die Unterscheidung von Albit
und Quarz auf dem Ursprungsbild wegen dem ähnlichen Grauton nur schwer möglich ist,
können mit Hilfe der Si- und Na-Verteilung die unterschiedlichen Minerale erkannt werden.
Die Quarz-Körner erscheinen in Abb. 35 gelb, da sie lediglich aus Si bestehen und kein Na
eingebaut haben, wohingegen die Albite neben Si auch Na enthalten und daher violett
erscheinen. Da es sich in den Gneisen um Ca-reiche Amphibole handelt, können sie beim
52
Mapping mit Hilfe der Ca-Verteilung bestimmt werden. Im Vergleich zum Titanit enthalten sie
jedoch weniger Ca und treten deshalb weniger hell zum Vorschein.
Die EDX Analysen der Amphibole im Gneis erreichen wegen des Einbaus von bis zu 2
Gew.% Wasser Summen von rund 98 %. Der Ca-Amphibol stammt aus der Mischkristallreihe
zwischen Tremolit und Ferro-Aktinolith mit der allgemeinen Formel
Ca2(Mg,Fe2+)5[Si8O22](OH,F)2. Auf Basis von 23 Sauerstoffatomen wurde die Anzahl der
Atome pro Formeleinheit mit 15,23 berechnet. Neben den zu erwartenden knapp 8 Si-
Atomen werden 2 Positionen von Ca-Atomen besetzt. 3,7 ApF werden von Mg und 1,5 ApF
von Fe belegt. Daraus ist zu sehen, dass der Ca-Amphibol wegen des höheren Mg-Gehaltes
als Tremolit bezeichnet werden kann. Weiters sind noch geringe Gehalte an Na und Al in die
Kristallstruktur eingebaut.
Abb. 35: Element-Mapping (Probe ZE 21.1) mit Al, Si, Na und Ca. ChA zeigt das Ursprungsbild. Die Al-
(grün) und Na-Verteilung (violett) zeigt die Albite an. Si (gelb) gibt die Quarze an und die Ca-Verteilung
(hellblau) unterscheidet Titanit (viel Ca) von Amphibol (weniger Ca).
Der Mg-Fe-reiche Amphibol aus der Grafitschieferprobe nördlich der Thaya (ZE 29.1)
unterscheidet sich vom Amphibol in den Gneisen vor allem durch einen deutlich geringeren
Ca-Anteil, sowie höhere Al-Werte. Die EDX Analyse erreicht eine Summe von lediglich 94 %,
53
was wieder durch den Einbau von Wasser erklärt werden kann. Der MgO- (12,79 Gew.%)
und FeO-Gehalt (12,48 Gew.%) deutet auf einen Amphibol aus der Anthophyllit – Gedrit
Reihe hin. Die Berechnung der tatsächlichen Mineralformel basiert auf 23 Sauerstoffatomen
aus der allgemeinen Formel von Anthophyllit (Mg,Fe2+)7[Si8O22](OH,F)2 und Gedrit
(Mg,Fe2+)5Al2[Si6Al2O22](OH,F)2. Die Berechnung ergab in Summe anstatt der zu
erwartenden 15 nur 14,36 ApF, was auf eine schlechte Qualität der Analyse schließen lässt.
7,89 ApF werden dabei von Si besetzt und 1,63 ApF von Al. Das Oktaeder wird in Summe
mit 8 Positionen besetzt, wobei das restliche Al zusammen mit 2,72 ApF Mg und 1,49 ApF
Fe in die Tetraeder-Struktur eingebaut wird. Weiters wurde in geringen Mengen Na, K, Ca
und Ti analysiert. Die Summe aus Mg und Fe (4,21 ApF), sowie der Anteil an Al zeige, dass
es sich um einen Amphibol mit hoher Gedrit-Komponente handelt.
6.1.5 Turmalin
Turmalin tritt in den Grafitschiefern auf und ist im REM wegen der ähnlichen Atommasse
kaum von Kalifeldspat zu unterscheiden. Lediglich die teilweise noch erkennbare eckige
Kornform des Turmalin-Kristalls deutet auf diesen hin. Mit Hilfe von Element Mapping
können die Turmaline jedoch einfach identifiziert werden. Abb. 36 zeigt die Element-
Verteilungen von Al, K, Mg, Na, Si und O. Durch die Kombination der Al- und K-Verteilung
können die Kyanite (viel Al) von Kalifeldspat (viel K) unterschieden werden. Die geringen Al-
Werte deuten bereits auf den Turmalin hin. Eine eindeutige Identifizierung wird mit der Mg-
Verteilung erreicht. Die Turmaline sind im Grafitschiefer neben den Glimmern die einzige
Phase, die viel Mg enthält. Die Na-Verteilung zeigt, dass die Kyanite einen dünnen Albit-
Saum gebildet haben und mit Hilfe der O-Verteilung kann der Grafit (schwarz) erkannt
werden. Die Si-Verteilung zeigt Quarz mit sehr hohen Werten, im Vergleich zum Kalifeldspat
mit niedrigerem Gehalt.
Die Analysen zeigen, dass es sich um einen Mg- und Na-reichen Turmalin, den Dravit
handelt. Dieser hat bis zu 10 Gew.% B2O3 und 4 Gew.% H2O eingebaut, die mittels EDX
Messungen nicht erfasst werden können. Der B2O3-Gehalt wurde daher durch Berechnungen
ermittelt und ist in Tabelle 3 angegeben. Die allgemeine Formel des Dravits ist
NaMg3Al6[Si6O18](BO3)3(O,OH)3(OH,F). Die Bestimmung der tatsächlichen Formel erfolgte
auf Basis der 3 B-Atome in der allgemeinen Formel. Die Auswertung ergibt 18,81 ApF,
woraus zu erkennen ist, dass die Qualität der Analyse nach Einberechnung des B-Gehaltes
als gut eingestuft werden kann (vergleiche 19 ApF in allgemeiner Formel).
Na kann in der Struktur durch Ca ersetzt werden und wird daher addiert. Zusammen
besetzen sie 0,94 Positionen. Mg besetzt 2,62 Positionen und wurde durch geringe Mengen
54
Ti und Fe substituiert. Si besetzt 5,91 Positionen und Al 6,22, wobei 6 Al-Atome der
Oktaeder-Struktur angehören und die restlichen 0,22 als Substituenten von Mg eingebaut
wurden. Weiters wurden in anderen Dravit Analysen geringe Mengen F gemessen.
Abb. 36: Element-Mapping (Probe ZE 2014) zur Identifizierung von Turmalin (Dravit). ChA zeigt das
Ursprungsbild. Hohe Al-Werte (rot) zeigen die Kyanite an, hohe K-Werte (pink) die Kalifeldspäte. Die
hohen Mg-Gehalte (hellblau) zeigen die Dravite. Die Na-Verteilung (dunkelgrün) zeigt, dass sich um die
Kyanite ein Albit-Saum gebildet hat. Die Sauerstoff-Verteilung (hellgrün) zeigt den Grafit überall dort, wo
kein O vorhanden ist. Hohe Si-Werte (rosa) zeigen Quarz.
55
6.1.6 Skapolith
Skapolith tritt nur in der untersuchten Kalzitmarmorprobe auf und ist von der Hauptmasse
aus Kalzit durch einen höheren BSE-Wert und eindeutige Korngrenzen erkennbar (Abb. 37).
Skapolith stellt mit Marialith und Mejonit eine Mischkristallreihe mit den allgemeinen Formeln
Na8[Al3Si9O24]2Cl2 und Ca8[Al6Si6O24]2(CO3)2 dar. Da die Analysen im Vergleich zu Na2O
hohe CaO-Gehalte ergaben, wurde die Berechnung auf Basis der Mejonit-Formel mit 51
Sauerstoffatomen durchgeführt. Eine komplette Formelberechnung ist hier nicht
durchführbar, da Kohlenstoff nicht analysiert wurde. Die Berechnung ergab statt der zu
erwartenden 38 nur 33,65 ApF. Die Mineralidentifikation ist jedoch möglich und zeigt, dass
es sich bei dem Skapolith um Mejonit handelt. Der hohe Ca-Gehalt, sowie der sehr geringe
Cl- und Na-Gehalt führen zu einer Mejonit Komponente von 80 %. Die Analysen zeigen
weiters, dass in sehr geringen Mengen (0,01 ApF) S und Fe in die Kristallstruktur eingebaut
sind.
56
6.1.7 Kaolinit
Als Verwitterungsprodukt von Al-reichen Silikaten, wie Kyanit, Feldspat und Glimmer tritt das
Tonmineral Kaolinit akzessorisch in den Grafitschiefern auf. Eigene Mineralkörner sind nicht
zu erkennen, sondern er bildet Verwitterungssäume bzw. –bereiche um die Al-reichen
Minerale. Kaolinit hat die allgemeine Formel Al4[Si4O10](OH)8 und die Auswertung der EDX
Analysen erfolgte auf Basis von 14 Sauerstoffatomen. Die berechnete Anzahl von ApF
beträgt 7,98 und zeigt die hohe Qualität der Messungen. 3,78 Positionen werden von Al,
4,17 von Si eingenommen. In geringen Mengen ist auch Mg und Ca eingebaut.
6.1.8 Titanit
Titanit stellt ein Akzessorium im Gneis dar und kann durch seinen sehr hohen BSE-Wert im
REM leicht erkannt werden. Die xenomorphen, bis zu 100 µm großen Körner treten
regelmäßig verteilt innerhalb der Albit-Hauptmasse auf (Abb. 35). Die allgemeine Formel des
Titanits ist Ca2Ti2[SiO4]2(O,OH,F)2 und die Berechnung erfolgte mit 9 Sauerstoffatomen.
Tabelle 3 zeigt als Ergebnis der Auswertung in Summe nur 5,5 ApF, wovon jeweils 1,9
Positionen von Ca und Ti eingenommen werden. Si nimmt nur 1,56 Positionen ein. In die
Kristallstruktur sind weiters F (0,14 Gew.%) und Al (0,67 Gew.% Al2O3) eingebaut.
6.1.9 Zirkon
Zirkon tritt in allen Grafitschieferproben akzessorisch auf und bildet durchschnittlich 3 µm, in
wenigen Fällen bis zu 20 µm große, gerundete Körner (Abb. 38). Die allgemeine Formel
Zr[SiO4] wird durch Auswertung der EDX Analysen annähernd erreicht. Anstelle von Zr wird
teilweise in kleinen Mengen (<0,05 ApF) U, Pb, Th und Hf eingebaut.
Abb. 38: Zirkon neben Albit, Phlogopit und Grafit (Probe ZE 13.1).
57
6.2 Oxide
Tabelle 4 gibt die repräsentativen EDX Analysen und die berechnete Formel in ApF der
untersuchten Oxide an. Rutil tritt sowohl in den Grafitschieferproben, als auch im Gneis auf,
während Uraninit nur in den Grafitschiefern gefunden wurde.
6.2.1 Rutil
Rutil tritt in den Grafitschiefern entweder innerhalb der Grafitmatrix oder als Einschluss im
Kyanit auf und bildet sehr große, bis zu 130 µm lange Körner (Abb. 39). Die nadelige
Ausbildung der Kristalle ist nur noch teilweise erkennbar, da viele Rutile eine xenomorphe
Kornform besitzen. Die allgemeine Formel von Rutil ist TiO2 und die Auswertung der
Analysen (Tabelle 4) zeigt, dass eine Position zu 98 % von Ti und die restlichen 2 % von V,
Fe und Nb besetzt werden. Da die Gehalte der Substitutionselemente sehr gering sind, kann
der Rutil als sehr rein bezeichnet werden. Die Rutile in den unterschiedlichen
Grafitschieferproben, sowie im Gneis zeigen keine Unterschiede in der chemischen
Zusammensetzung.
58
Abb. 39: Rutil-Korn in der Matrix aus Feldspat und Grafit (Probe ZE 10.1).
6.2.2 Uraninit
Uraninit tritt in Form von kleinen Einschlüssen in Kyanit auf. Von den bis zu 10 µm großen,
gerundeten Kristalle wurden nur äußerst wenige Körner in lediglich einer Grafitschieferprobe
gefunden. Die allgemeine Mineralformel von Uraninit ist UO2. Die EDX Analysen zeigen,
dass U teilweise durch Pb und Th ersetzt wurde.
59
6.3 Phosphate
Die EDX Analysen und Berechnungen der auftretenden Phosphate befinden sich in
Tabelle 5. Apatit tritt als Einschluss in Kyanit auf, Xenotim und Monazit als regelmäßig
verteilte Körner in den Grafitschiefern.
60
6.3.1 Apatit
Apatit tritt in den Kyaniten als gerundete, bis zu 10 µm große Mineraleinschlüsse auf (Abb.
40). Das Mineral bildet eine isomorphe Serie mit den Endgliedern Fluorapatit
[Ca10(PO4)6F2], Chlorapatit [Ca10(PO4)6Cl2] und Hydroxyapatit [Ca10(PO4)6(OH)2]. Unter der
Annahme, dass es sich um Cl- bzw. F-Apatit handelt, erfolgte die Berechnung der
tatsächlichen Mineralformel (Tabelle 5) auf Basis von 24 Sauerstoffatomen. Sowohl für Cl,
als auch für F wurden Sauerstoffäquivalente abgezogen. Die Berechnung ergab in Summe
16,78 ApF. Der hohe Cl-Gehalt (1,05 ApF) zeigt, dass es sich um einen Chlorapatit mit 33 %
Fluorapatit-Komponente handelt, wobei beachtet werden muss, dass die Analyse-Qualität
wegen der etwas zu hohen Anzahl an ApF (16,78 statt 16) nicht optimal ist.
6.3.2 Xenotim
Das Phosphat Xenotim bildet eine Mischkristallreihe mit den Endgliedern Y[PO4] und
Yb[PO4] und baut in seine Kristallstruktur typischerweise schwere Seltenerdelemente (SEE)
ein. In den untersuchten Grafitschieferproben tritt es akzessorisch als xenomorphes, bis zu
40 µm großes Korn mit sehr heller Farbe auf (Abb. 41). Die Auswertung der EDX Analyse
erfolgte auf Basis von 4 Sauerstoffatomen und ergab in Summe 1,98 ApF, wobei P genau
eine Position besetzt. Der Y-Komponente ist im Vergleich zur Yb-Komponente mit 92 % sehr
hoch. Neben Yb wird Y durch geringe Mengen der SEE Gd, Dy, Ho und Er substituiert
(Tabelle 5).
Abb. 41: Xenotim zwischen Quarz, Kalifeldspat und Grafit (Probe ZE 05.1).
61
6.3.3 Monazit
Mit wenigen Körnern pro Probe tritt in den Grafitschiefern Monazit auf. Diese sind als eckige,
xenomorphe Kristalle ausgebildet und erreichen eine Größe von bis zu 60 µm (Abb. 32). Die
allgemeine Formel ist (Ce,La,Th)PO4 und die EDX Analysen zeigen, dass SEE wie La, Ce,
Nd und Sm in die Struktur eingebaut sind. Auf Basis von 4 Sauerstoffatomen wurde die
tatsächliche Mineralformel berechnet. Insgesamt sind 1,96 ApF zu besetzen, wovon 1,07
Positionen von P eingenommen werden. Die restlichen 0,89 ApF werden zusammen von La,
Ce, Nd, Sm und Th belegt.
Das Sulfid Pyrit tritt in allen Grafitschieferproben und im Kalzitmarmor auf. Jarosit hingegen
wurde ausschließlich in den Grafitschiefern gefunden und analysiert. Tabelle 6 gibt
repräsentative Analysen von zwei Pyriten und von Jarosit an.
62
6.4.1 Pyrit
Pyrit ist die einzige auftretende Sulfid Phase in den Grafitschiefern und im Kalzitmarmor. Die
typischen, kubischen Kristalle (80 µm) sind auf Grund von Alterationsprozessen nur noch
teilweise erkennbar und kommen homogen verteilt in der Probe vor. Mittels Multipunkt-
Analyse wurde untersucht, ob die Pyrite eine Zonierung aufweisen. Die gesammelten Daten
sind in Anhang D zu finden. Tabelle 6 zeigt eine repräsentative Analyse des Multipunkt-
Verfahrens (ZE 2014) und die Analyse eines Pyrits mit den höchsten Gehalten an
Spurenelementen.
Die allgemeine Formel von Pyrit ist FeS2, wobei die teilweise Substitution des Fe durch Ni,
Co und As typisch ist. Die Multipunkt Analyse des Pyrits in Abb. 42 ergab, dass keine
Zonierung vorliegt. Die geringen Gehalte an Co, Ni und As variieren zwar leicht, es kann
jedoch kein Bereich oder Zone mit erhöhten bzw. niedrigen Werten erkannt werden. Die As-
Gehalte liegen zwischen 0,25 und 0,45 Gew.%, die Ni-Werte variieren stärker und reichen
von 0 bis 0,3 Gew.%, während die Co-Gehalte zwischen 0 und 0,22 Gew.% liegen. Analysen
anderer Pyrite ergaben durchschnittlich sehr ähnliche Gehalte, wobei Maximalwerte von 0,63
Gew.% Co, 0,78 Gew.% Ni und 0,66 Gew.% As nachgewiesen wurden.
63
6.4.2 Jarosit
Das Sulfat Jarosit tritt als Alterationsprodukt von Pyrit in den Grafitschiefern auf. Er zeigt
keine idiomorphe Gestalt, sondern bildet xenomorphe, körnige und zum Teil sehr große
(>250 µm) Aggregate. Diese treten entweder eigenständig neben anderen Mineralkörnern
auf (Abb. 32), oder bilden mit Glimmern und Grafit Schichtpakete, in denen Jarosit in
topotaktischer Verwachsung auftritt (Abb. 39).
Die allgemeine Mineralformel von Jarosit lautet KFe33+[(OH)6(SO4)2]. Tabelle 6 gibt die EDX
Analysen und die Berechnung der tatsächlichen Formel an. Neben den zu erwartenden
Anteilen von ApF für K, Fe3+ und S, wurde auch Si, P und Ti gemessen.
6.5 Kalzit
Kalzit (CaCO3) tritt im Grafitschiefer lediglich in der Probe nördlich der Thaya (ZE 29.1) auf.
Im Marmor (ZE 28.1) stellt er den Hauptbestandteil dar. Die Berechnung der tatsächlichen
Mineralformel ist auf Grund des nicht messbaren C-Gehaltes schwierig. Es können jedoch
generelle Aussagen über die chemische Zusammensetzung getroffen werden. Der Kalzit der
Probe ZE 29.1 zeigt eine signifikante Anreicherung an MgO (3,28 Gew.%). Weiters sind
geringe Mengen an Mn, Fe und Sr in die Kristallstruktur eingebaut. Generell kann der Kalzit
jedoch als sehr rein angesehen werden.
64
6.6 Wolframit
Wolframit bildet eine Mischkristallreihe zwischen den Endgliedern Ferberit und Hübnerit mit
der allgemeinen Formel (Fe,Mn)WO4. In den untersuchten Grafitschieferproben kommt er
nur sehr selten vor. Es wurden lediglich einzelne Körner mit Durchmessern bis zu 3 µm
gefunden, die vorwiegend in der Nähe von Pyrit auftreten. Die EDX Analysen wurden von
den umliegenden Pyriten stark beeinflusst (hohe FeO-Gehalte), weshalb für die Berechnung
der tatsächlichen Formel die Ergebnisse auf die Pyritmatrix korrigiert wurden (Tabelle 8). Auf
Basis der 4 Sauerstoffatome ergibt die Berechnung in Summe 2 ApF. Eine Position wird von
W eingenommen wird und Fe und Mn besetzten zusammen die zweite. Der Wolframit
besteht zu 73 % aus einer Hübnerit-Komponente.
Probe ZE 2014
Mineral Wo
MnO 5,18
FeO 14,64
WO3 64,65
Σ1 84,47
O 4
Mn 0,26
2+
Fe 0,73
W 1,00
ApF 2,00
65
6.7 Diskussion
Die Kyanite sind im Zuge der Metamorphose innerhalb des organisch-reichen, sedimentären
Ausgangsgesteins gewachsen. In Folge von Drucklösung löste sich anschließend
Kieselsäure aus den Kyaniten und in deren Druckschatten kristallisierten Quarz und Feldspat
(vorwiegend Orthoklas) aus.
66
Abb. 43: Plot der Phengite (rote Punkte) unter Berücksichtigung des
Temperaturfehlers (blaue Umrandung) im Kyanit-Sillimanit-Andalusit
Phasendiagramm nach Holdaway (1971).
Nach Deer et al. (1992) stammt das Bor der Turmaline in metamorphen Gesteinen entweder
aus metasomatischen Prozessen oder der Turmalin entstand durch Rekristallisation von
Detritus, der im ursprünglichen Sediment vorhanden war. Weber (1987) sieht das Auftreten
von Turmalin als Anzeichen für hydrothermale Fluide. Da der Detritus-Anteil in den
Grafitschiefern der Lagerstätte Zettlitz relativ hoch ist (siehe Kapitel 7.2 TOC – Karbonat –
Schwefel – Beziehung), kann jedoch davon ausgegangen werden, dass das Bor von außen
in den Ablagerungsbereich der Grafitschiefer eingebracht wurde.
Skapolith wurde schon von Högelsberger (1989) als häufiges Mineral in den Marmoren der
Bunten Serie beschrieben, mit vermehrtem Auftreten in Kontaktbereichen zu Paragneisen
und Amphiboliten. Die untersuchte Marmorprobe stammt vom Marmor nördlich der Thaya,
neben dem Gneis aufgeschlossen ist. Skapolith stellt auch einen Indikator für die
Metamorphosebedingungen dar. Nach Deer et al. (1992) steigt der Ca- bzw. Mejonit-Gehalt
mit zunehmendem Metamorphosegrad. Reiner Mejonit ist bei Temperaturen von 875 °C
stabil (Goldsmith & Newton, 1977) und mit steigendem Na-Anteil sinkt die
Bildungstemperatur. Die Formelberechnung für die Skapolithe ergab einen Mejonit-Anteil von
67
80 %. Der Vergleich mit den Ergebnissen von Högelsberger (1989) zeigt, dass Skapolithe
mit durchschnittlichen Mejonit-Gehalten von 75 % amphibolitfaziell gebildet wurden.
68
7 D ATEN AUSWERTUNG
7.1 Raman-Spektroskopie
7.1.1 Ergebnisse
Tabelle 9 zeigt die errechneten Mittelwerte für Position, Intensität, Fläche und
Halbwertsbreite des D1, G und D2 Peaks. Die Mittelwerte für den D1 und G Peak setzen sich
aus allen 10 gemessenen Spektren zusammen, wohingegen 6 Spektren einen D2 Peak
aufweisen.
Nach Rantitsch et al. (2016) kann der Gitterabstand (d002) der einzelnen Graphenschichten
abgeschätzt werden. Proben aus der unteren Grünschieferfazies bis zur Amphibolitfazies
zeigen eine lineare Korrelation zwischen der Halbwertsbreite des G Peaks und d002. Bei
höher metamorphen Proben (ab der Granulitfazies) ist die lineare Korrelation nicht mehr
eindeutig gegeben. Eine ähnliche Korrelation kann auch zwischen dem R2 Flächenverhältnis
[ D1/(G+D1+D2) ] und d002 beobachtet werden.
Die Halbwertsbreite des G Peaks der untersuchten Probe (ZE 10.1) beträgt 9,55 cm-1 und
liegt somit nach Rantitsch et al. (2016) im Bereich der Amphibolitfazies. Da in diesem
Bereich die Korrelation linear ist, kann d002 mit ca. 3,359 Å abgeschätzt werden. Eine
Abschätzung mit Hilfe des R2 Flächenverhältnisses führt zu einem d002 Wert von ca. 3,362
Å. Der R2 Wert liegt durch Berechnung mit der Formel D1/(G+D1+D2) bei 0,24 und durch
Einsetzen in die Formel von Beyssac et al. (2002) ergibt sich eine Metamorphosetemperatur
von 534 °C.
69
Tabelle 9: Mittelwerte der Peak Parameter 1. Ordnung nach Auswertung mit IFORS.
-1 -1
Peak Position [cm ] Intensität Fläche Halbwertsbreite [cm ]
D1 1346,730 9,854 428,984 23,634
G 1578,072 67,447 1300,319 9,550
D2 1617,793 3,300 55,907 8,823
7.1.2 Diskussion
Die Ergebnisse zeigen einen schmalen G Peak und einen sehr kleinen bzw. in manchen
Spektren nicht vorhandenen D2 Peak (Abb. 44), was charakteristisch für
Metamorphosebedingungen der Amphibolit-Fazies ist. Ein weiterer Indikator für die
Amphibolitfazies ist das hohe Verhältnis der Intensitäten von G/D1 (Rantitsch et al., 2016). In
den Spektren zweiter Ordnung spaltet sich der S1 Peak in zwei Peaks auf und deutet damit
auf eine hohe Anzahl an übereinanderliegenden Graphenschichten entlang der C-Achse hin
(Lespade et al., 1984; Cancado et al., 2008).
Bei den Abschätzungen der d002 Werte über den Zusammenhang mit der Halbwertsbreite
des G Peaks und des R2 Flächenverhältnisses können beide Werte eindeutig dem Grafit-
Bereich zugeordnet werden. Dieser liegt nach Definition von Kwiecinska & Petersen (2004)
unterhalb von 3,37 Å, größere Gitterabstände charakterisieren den Semi-Grafit Bereich.
Perfekte Gitterregelung wird bei einem d002 Wert von 3,34 Å (Kwiecinska & Petersen, 2004)
erreicht. Die untersuchte Probe weist daher mit 3,36 Å noch keine perfekte, aber schon
fortgeschrittene Regelung der triperiodisch gestapelten, lamellaren Graphenschichten auf
(Rantitsch et al., 2016).
Obwohl nur eine Probe der Lagerstätte mittels Raman Spektroskopie untersucht wurde,
können die Ergebnisse stellvertretend für den gesamten Bereich der Grafitschiefer
angesehen werden. Da die Gesteine einer regionalen Metamorphose unterlagen, herrschten
in weiten Bereichen gleiche Temperatur- und Druckbedingungen, weshalb davon
ausgegangen werden kann, dass Untersuchungen verschiedener Proben zum gleichen
Ergebnis führen.
Die Temperaturabschätzung nach Beyssac et al. (2002) zeigt, dass die Raman
Spektroskopie eine quantitative Methode zur Untersuchung der metamorphen Entwicklung
von organisch reichen Gesteinen sein kann. Die Berechnung für die analysierte Probe
ZE 10.1 ergibt einen Wert von 534 °C (± 50 °C) und ist somit ein Hinweis für
Metamorphosebedingungen der Amphibolitfazies (500 – 700 °C). Die metamorphen
Bedingungen für die Bunte Serie des Moldanubikums erreichten nach Petrakakis (1997)
Temperaturen zwischen 700 und 800 °C und Drücke zwischen 8 und
11 kbar. Diese Abschätzung erfolgte auf Grund des Mineralbestandes und
70
Geothermobarometrie. Durch die unterschiedlichen Ergebnisse der P-T Bedingungen nach
Petrakakis (1997) und Beyssac et al. (2002) zeigt sich, dass die Abschätzung nach Beyssac
et al. (2002) in höheren Temperaturbereichen grafitischer Proben nicht sensitiv genug ist.
7.2.1 Ergebnisse
In Abb. 46 sind die S-, TOC- und CaCO3-Gehalte der Proben ZE 01.1 bis ZE 13.3 im Profil
dargestellt. TOC zeigt erhöhte Werte zwischen ZE 07.4 und ZE 11.2. S-Gehalte sind im
topographisch höheren Bereich des Bergbaues (ZE 01.1 – ZE 11.2) niedrig (~1 %). Im
Hangenden, zwischen ZE 11.2 und ZE 13.3, sind Sulfid-reichere Proben analysiert worden,
die einen Gehalt von durchschnittlich 6 % mit lokalem Höchstwert von 18 % zeigen. Die
CaCO3-Gehalte weisen einen Bereich höherer Werte von ZE 02.1 bis ZE 03.3 auf. Zwischen
TOC, S und CaCO3 besteht keine Korrelation.
71
Abb. 45: a.) – d.) Histogramme von TOC, S, CaCO3 und Detritus.
e.) Verdünnungseffekt zwischen TOC und Detritus.
72
Abb. 46: Gehalt von TOC, S und CaCO3 im Profil durch den Bergbau vom topographisch höheren
(ZE 01.1; Liegendes) zum topographisch niedrigeren Teil (ZE 13.3; Hangendes).
7.2.2 Diskussion
Da TOC, S und CaCO3 nicht korrelieren, wurde CaCO3 unabhängig vom TOC produziert und
muss als separater Prozess angesehen werden. Im Gegensatz dazu kann eine Abhängigkeit
zwischen TOC und Detritus erkannt werden. Die negative Korrelation in
Abb. 45e zeigt, dass bei zunehmendem TOC-Gehalt der Detritus-Anteil sinkt und somit ein
Verdünnungseffekt vorliegt. Der Detritus wurde von außen in das Ablagerungsbecken
eingebracht. Der Schnittpunkt der Trendlinie mit der TOC-Achse zeigt das TOC Potential
(Ricken, 1993). Dieses entspricht der Primärproduktion im Becken und ist mit über 90 % sehr
hoch. Da der TOC-Gehalt bei zunehmender Schüttung von außen abnimmt, kann davon
ausgegangen werden, dass die Organik nicht von außen in das Becken eingetragen wurde.
Vielmehr entstand sie aus Organismen, die im Wasser lebten.
Die zwei Datenpunkte, die nicht auf der Korrelationslinie liegen (Abb. 45 e), stellen die
Proben mit den zwei höchsten CaCO3-Gehalten dar. Eine Verdünnung der Organik entsteht
hier nicht durch den Detritus, sondern durch die CaCO3-Produktion. Es ist anzumerken, dass
der Datenpunkt bei ~10 % TOC und ~21 % Detritus von der Grafitschieferprobe ZE 29.1
stammt, die vom Grafitlager nördlich der Thaya genommen wurde. In dieser Probe wurde
bereits bei der mikroskopischen Untersuchung der hohe Kalzit-Anteil angemerkt. Im
Gegensatz zu den anderen Proben, wird hier eine Abhängigkeit zwischen TOC- und CaCO3-
73
Produktion angenommen. Anhand von Abb. 46 kann beim TOC-Gehalt kein Trend vom
Liegenden ins Hangende erkannt werden. Das bedeutet, dass sich über die Zeit der
Ablagerung kein Produktionstrend eingestellt hat. Die Bedingungen waren wechselhaft und
die TOC-Produktion schwankte in Abhängigkeit vom detritischen Eintrag und dessen
Verdünnung.
Der sehr geringe S-Gehalt deutet darauf hin, dass die Ablagerung der organischen
Sedimente im Becken nicht unter reduzierenden, sondern vorwiegend unter oxidierenden
Bedingungen stattfand (Berner, 1984). In verhältnismäßig kurzen euxinischen Phasen wurde
freier S in der Wassersäule zu Sulfid reduziert und bildete die dünnen Pyrit-reichen Lagen in
den Grafitschiefern. Die Erhaltung der Organik kann durch die schnelle Dynamik zwischen
euxinischem und oxischem Milieu erklärt werden. Die S-reichen Proben enthalten dünne
Pyrit-Lagen, wohingegen der Großteil der genommenen Grafitschieferproben Sulfid-arm ist.
Die hohe Dynamik im Ablagerungsbecken wird auch durch die auftretenden, dünnen Quarzit-
Lagen bestätigt. Sie repräsentieren eine Phase im Ablagerungsprozess, in der die Organik
vollständig von Detritus verdrängt wurde. Da im Gelände ein Ausdünnen dieser feinkörnigen
Quarzit-Lagen erkannt wurde, liegt die Vermutung nahe, dass es sich um Tempestite handelt
(siehe Abb. 20 b). Dabei wird im Zuge von Sturmereignissen Sand und Silt von
Küstengebieten in ein Becken eingebracht.
Nach Berner und Raiswell (1983) können die Redoxbedingungen (euxinisch, normal marin
oder terrestrisch) von organisch-reichen Sedimenten anhand der S zu TOC Beziehung
bestimmt werden. Abb. 47 zeigt die Korrelationsgerade für normal marine Bedingungen. Die
analysierten Grafitschiefer plotten in dem Diagramm deutlich unterhalb dieser Geraden und
deuten daher auf terrestrische (Süßwasser) Ablagerungsbedingungen hin. Da es sich bei
den Grafitschiefern jedoch vermutlich nicht um phanerozoische, sondern proterozoische
Sedimente handelt, ist dies keine zuverlässige Interpretation.
74
7.3 Geochemie
7.3.1 Ergebnisse
In Tabelle 10 sind für jede Probe repräsentative Gehalte angegeben, wobei bei den
Hauptelementen vorwiegend die Ergebnisse der RFA Analyse und bei den Spuren- und
Seltenerdelementen (SEE) die ICP-MS Ergebnisse verwendet wurden. Für die Summe der
Hauptelemente wurde der Glühverlust (GLV) und der S-Gehalt (aus der LECO Analyse)
miteinberechnet.
Durch Korrelation der Elemente, sowie des TOC-Gehaltes und des Detritus’ können
Aussagen über die Abhängigkeit der Elemente untereinander bzw. zur Organik getroffen
werden. Die Korrelationsdiagramme in Abb. 48 wurden vorwiegend mit den Werten aus
Tabelle 10 erstellt. Für die Korrelation mit Cu, Co, Ni und V wurden auch die mittels AAS
Analysierten Gehalte miteinbezogen. Eine positive Korrelation tritt zwischen Detritus und den
terrigenen Elementen Si (Abb. 48 a), U und der Summe der SEE (Abb. 48 b) auf. Eine
negative Abhängigkeit kann zwischen Detritus und Mg, Sc, Li und Cu (Abb. 48 c, d)
festgestellt werden. Korrelationen von TOC mit den Haupt- oder Spurenelementen konnten
nicht festgestellt werden. Abb. 48 e und f geben Beispiele für die schlechte Korrelation von
TOC mit Co und TOC mit V. Des Weiteren treten positive Korrelationen zwischen Ti und Al,
Si und Fe, V und Cr, sowie Zr und Hf auf (Abb. 48 g, h).
In Abb. 49 sind die mittels AAS gemessenen Ni, Cu, Co und V Gehalte (der geglühten
Proben) entlang desselben Profils wie in Kapitel 7.2 TOC – Karbonat – Schwefel –
Beziehung durch den Grafitbergbau dargestellt. Es zeigt sich, dass Ni, Cu und Co
zueinander ähnliche Gehalte aufweisen und die Graphen parallel zueinander verlaufen. Die
Gehalte sind generell niedrig und annähernd im gesamten Profil gleichbleibend (10 – 20
ppm). Lediglich im liegenden Bereich (Probe ZE 03.3) sind erhöhte Gehalte auszumachen.
Der V-Gehalt hingegen ist relativ zu Ni, Cu und Co deutlich erhöht und variiert vom
Liegenden zum Hangenden stark (27 – 270 ppm).
75
Tabelle 10: Gehalte der Hauptelemente in Gewichtsprozent (Gew.%).
Gehalte der Spuren- und Seltenerdelemente (SEE) in ppm.
76
Abb. 48: Korrelationen zwischen verschiedenen chemischen Parametern.
Die Hauptelemente sind in Form ihrer Oxide dargestellt.
77
Abb. 49: Ni, Cu, Co, V Gehalte entlang des Profils durch den Bergbau.
Abb. 50a vergleicht die Daten mit der chemischen Zusammensetzung von kontinentaler
Kruste nach Rudnick & Gao (2003). Die vier Proben aus dem Bergbaugebiet (ZE 04.2;
ZE 07.1; ZE 10.1; ZE 13.3) zeigen eine leichte Anreicherung der Redox-sensitiven Elemente
V, As, Mo und U. Ca, Ni, Pb und Li ist sind abgereichert. Die Probe ZE 29.1 stammt aus dem
Grafitlager nördlich der Thaya und unterscheidet sich in der chemischen Zusammensetzung.
Die Anreicherung an CaO ist durch den hohen Kalzit-Anteil erklärt. Weiters ist auffallend,
dass diese Probe im Gegensatz zu den anderen eine für Karbonate typische Anreicherung
an Sr aufweist und keine Eu-Abreicherung auftritt, sowie Mo abgereichert ist.
Die Verteilung der Seltenerdelemente (SEE; La – Lu) ist in Abb. 50a nach Rudnick & Gao
(2003) auf kontinentale Kruste normiert, in Abb. 50b auf europäischen Shale nach Haskin &
Haskin (1966) und in Abb. 50c auf Chondriten nach Wasson & Kallemeyen (1988). In der
Krusten-normierten Darstellung fallen der flache Verlauf der Graphen und die Eu-Anomalie
auf. Die auf Shales normierte Verteilung der Seltenerdelemente plus Yttrium (SEE + Y) zeigt
eine geringe positive Anomalie von Ce und Y. Eine Anreicherung der leichten SEE (La – Nd)
und eine Abreicherung der schweren (Ho – Lu) ist in der Chondriten-normierten Darstellung
zu erkennen. In Probe ZE 04.2 tritt eine Anreicherung der schweren SEE auf. Die negative
Eu-Anomalie ist auffallend, da diese im Fall der analysierten Proben extrem ausfällt. Eine
Ausnahme stellt dabei wieder die Probe ZE 29.1 dar, in der nur eine sehr geringe Eu-
Anomalie zu erkennen ist. Unabhängig von der Normierung sind zwei Gruppen zu erkennen.
Die Graphen verlaufen alle parallel (interne Korrelation), jedoch in unterschiedlichen An-
bzw. Abreicherungsverhältnis zu den Standards. Eine Gruppe weist relativ zum Krusten-
bzw. Shale-Standard eine Anreicherung der SEE auf (ZE 07.1 und ZE 13.3) und die andere
Gruppe (ZE 04.2, ZE 10.1 und ZE 29.1) eine Abreicherung.
78
Abb. 50: a.) Spiderdiagramm mit der Abweichung der analysierten Grafitschiefer
zum kontinentalen Krusten-Standard von Rudnick & Gao (2003).
b.) Auf European Shale normierte SEE + Y – Verteilung nach Haskin & Haskin (1966).
c.) Auf Chondriten normierte SEE-Verteilung nach Wasson & Kallemeyen (1988).
79
7.3.2 Diskussion
Die positive Korrelation von Si, U und der Summe der SEE mit dem Detritus zeigt, dass
diese Elemente einen terrigenen Ursprung haben und mit dem Detritus von außen in das
Ablagerungsbecken eingetragen wurden. Umso höher der Eintrag von außen ist, umso
höher ist auch der Gehalt dieser Elemente und die Verdünnung der Organik. Eine negative
Korrelation deutet hingegen darauf hin, dass die Elemente bereits im Ablagerungsbecken
vorhanden waren und der Gehalt dadurch mit zunehmendem Detritus-Eintrag abnimmt. Dies
trifft für die Elemente Mg und Sr zu, die typischerweise mit der Karbonatproduktion
korrelieren. Das Ca/Mg-Verhältnis deutet mit <5 auf marine Ablagerungsbereiche hin
(Wagner, 2009). Die Proben aus dem Bergbaugebiet lassen sich dadurch in eine marine
Fazies einordnen, während das Ca/Mg-Verhältnis der Probe ZE 29.1 durch den sehr hohen
Anteil an Kalzit deutlich über 5 liegt.
Eine Korrelation zwischen Al und Ti kann auf einen terrigenen Ursprung der Elemente
zurückgeführt werden. Die Korrelation von Zr und Hf kann durch Substitution erklärt werden.
Auf Grund des gleichen Ionenradius’ der beiden Elemente, wird im Mineral Zirkon das
Element Zr oft durch Hf ersetzt und in die Struktur eingebaut. Die mineralchemische
Untersuchung mit dem REM bestätigte, dass in den Grafitschieferproben akzessorisch
Zirkonminerale auftreten.
Dass keine positive Korrelation zwischen den analysierten Elementen und TOC auftritt,
wurde bereits von Janda (1959) beschrieben. Der Vergleich von Abb. 49 (Ni, Cu, Co und V
im Profil) und Abb. 46 (S, TOC und CaCO3 im Profil) zeigt ebenfalls, dass eine Korrelation
zwischen den Metallen und TOC nur in einzelnen Proben zu erkennen ist. Probe ZE 03.3
weist erhöhte Ni, Cu und Co Werte auf, sowie auch der TOC-Gehalt in dieser Probe relativ
hoch ist (53 Gew.%). Die restlichen analysierten Proben weisen jedoch trotz teilweiser hoher
80
TOC-Gehalte keine Anreicherung der Metalle auf (z.B. Probe ZE 11.1). V ist in Probe
ZE 07.1 und ZE 10.1 relativ angereichert, wobei ZE 10.1 auch einen hohen TOC-Gehalt
aufzeigt (61 Gew.%). Eine generelle Korrelation zwischen TOC und den biophilen
Spurenelementen ist dennoch nicht auszumachen.
Schrauder et al. (1993) und Wagner (2009) untersuchten neben anderen Grafit-führenden
Gesteinen der Bunten Serie auch Grafitschieferproben aus Zettlitz – Wollmersdorf. Der
Vergleich zeigt übereinstimmende Gehalte der Haupt- und Spurenelemente. Die hohen K2O
und Al2O3 Werte deuten auf metapelitische und –psammitische Ausgangsgesteine der
Grafitschiefer hin (Schrauder et al., 1993). Die für Grafit typische Anreicherung der biophilen
Spurenelemente, wie Mn, V, Co, Ni, Mo und U tritt nur geringfügig auf. Im Vergleich mit der
Zusammensetzung vererzter Black Shales nach Slack et al. (2015) und Dumoulin et al.
(2011) zeigt sich, dass die Grafitschiefer aus Zettlitz deutlich geringere Gehalte der Metalle
Co, Ni, Cu, Zn, und Cd enthalten. Die Analysen stimmen mit durchschnittlichen Black Shales
nach Ketris & Yudovich (2009) überein. Pašava et al. (1996) beschreiben vererzte Black
Shales der tschechischen Böhmischen Masse, deren Metall-Gehalte ebenfalls deutlich höher
sind. Es kann daraus geschlossen werden, dass es sich bei den Zettlitzer Proben um
Schwarzschiefer ohne auffallende Metallanreicherungen handelt.
Nach Ernst (1970) kann durch V/Cr > 3 auf sapropelitfazielle Ablagerung geschlossen
werden. Wie von Weber (1987) bereits angenommen, kann dies mit Werten zwischen 2,97
und 5,75 durch die Analyseergebnisse bestätigt werden. Dill (1986) sieht das V/Cr Verhältnis
außerdem als Maß für die Paläoredox-Bedingungen, wobei Werte über 2 anoxische, und
Werte unter 1 oxische Bedingungen anzeigen. Ebenfalls ein Maß für die Redoxbedingungen
stellte Dypvik (1984) auf, wobei hohe Ni/Co Werte auf anoxische und geringe Werte auf
oxische Bedingungen deuten. Die Ni/Co Werte der analysierten Grafitschiefer sind gering
und liegen zwischen 0,95 und 1,27. Da die beiden Methoden zu unterschiedlichen
Ergebnissen der Redoxbedingungen führen, sollten andere Parameter, wie paläoökologische
Daten miteinbezogen werden (Wignall, 1994). Es ist zu berücksichtigen, dass sich die
Redoxparameter nach Dill (1986) und Dypvik (1984) auf organisch gebundenes V, Ni und Co
beziehen. Da keine positive Korrelation dieser Elemente mit TOC festzustellen ist, muss die
Zulässigkeit dieser Parameter hinterfragt werden. Es ist jedoch anzumerken, dass die
geringen S-Gehalte (gemessen mittels LECO Analyse) auf oxische Bedingungen schließen
lassen (Berner, 1984).
Wagner (2009) beschreibt ebenfalls die schlechte Korrelation der Elemente untereinander
und mit TOC. Als Grund gibt er Verluste der Spurenelemente während der Grafitbildung und
mögliche hydrothermale Prozesse an. Die hydrothermale Anreicherung an Metallen wurde
81
bereits von Weber (1987) beschrieben, jedoch konnten keine erhöhten Pb, Zn, Co oder Cu
Gehalte festgestellt werden.
Die in der Shale normierten SEE Verteilung auftretende Eu-Anomalie ist auf eine starke
Fraktionierung zurückzuführen. Eu ist neben Ce das einzige SEE, das nicht nur in Form des
dreiwertigen Ions, sondern auch in Form des zweiwertigen Ions Eu2+ bzw. Ce in Form des
vierwertigen Ions Ce4+ auftritt und durch Substitution von Ca2+ vorwiegend in Plagioklas
eingebaut wird. Die negative Anomalie entstand durch Fraktionierung des Feldspats in der
Schmelze, die dann zur Eu-abgereicherten oberen kontinentalen Kruste auskristallisierte
(Rollinson, 1993). Da die Probe ZE 29.1 eine wesentlich geringere Anomalie zeigt, wird
davon ausgegangen, dass Eu2+ auch das Ca2+ des Kalzits ersetzt. Der hohe Kalzit-Gehalt in
dieser Probe führt folglich zum höheren Eu-Gehalt.
Die geringe positive Ce Anomalie lässt nach Murray et al. (1990, 1991) auf die Ablagerung
der Sedimente an Kontinentalrändern schließen. Weiters zeigen Murray et al. (1990, 1991),
dass SEE entweder mit dem Detritus eingetragen werden, oder durch Adsorption aus dem
Meerwasser stammen. Die positive Korrelation der Summe der SEE mit dem Detritus
bestätigt den Eintrag von außen in das Ablagerungsbecken. Zusätzlich können die zwei
auftretenden Gruppen in den SEE Mustern durch den Detritus Gehalt unterschieden werden.
Die zwei Proben mit höheren SEE Gehalten (ZE 07.1 und ZE 13.3) zeigen auch stärkere
Verdünnung durch detritischen Eintrag. Das durchschnittliche Y/Ho-Verhältnis von
Sedimenten liegt nach Bau (1996) bei ca. 28, was der Zusammensetzung von Chondriten
entspricht. Die untersuchten Grafitschiefer fallen mit Y/Ho Werten von 32 – 35 in diesen
Bereich.
Der Anstieg der schweren SEE in Probe ZE 04.2 kann durch das Auftreten des Minerals
Xenotim erklärt werden. Wie im Kapitel der Mineralchemie beschrieben, baut dieses
Phosphat schwere SEE, wie Gd, Dy, Ho, Er und Yb in die Kristallstruktur ein. Eine REM
Untersuchung fand an dieser Probe nicht statt, jedoch liegt die Vermutung nahe, dass diese
Probe einen höheren Anteil an Xenotim aufweist.
Wie auch bei der Diskussion der TOC – Karbonat – Schwefel – Beziehung beschrieben,
lässt sich durch die geochemische Auswertung kein Trend vom Liegendem zum Hangendem
erkennen. Die Verdünnung der Organik durch den Detritus war sehr wechselhaft und
unregelmäßig, was sich in den Gehalten der SEE und anderer Detritus abhängiger Elemente
zeigt.
82
8 G ENESEMODELL
Beim Erhaltungs-Modell wird die Konservierung der Organik durch eine geschichtete
Wassersäule gewährleistet. Physio-chemische Parameter, wie Dichteunterschiede von Salz-
und Süßwasser führen zu einer Schichtung, wobei der bodennahe Bereich anoxisch ist.
Kennzeichnend für dieses Modell sind die geringe Primärproduktion und langsame
Sedimentationsraten (100 – 10 cm / 1000 Jahre für Sedimente mit 60 % Porosität). Beim
83
Produktivitätsmodell ist die Wassersäule gut durchmischt. Das hohe Angebot an Nährstoffen
und Sauerstoff führt zu einer erhöhten organischen Primärproduktion. Die
Sedimentationsraten sind mit 1 – 10 m / 1000 Jahre für Sedimente mit 60 % Porosität
deutlich höher (Wignall, 1994).
Die Grafitschiefer der Bunten Serie sind kleinräumig und oft in Form von Linsen
aufgeschlossen. Im Gegensatz dazu zeigen die Karbonate eine große Ausdehnung und
erstrecken sich über weite Bereiche. Es lässt sich daraus schließen, dass die Ablagerung
der Grafitschiefer nicht auf der gesamten Karbonatplattform stattfand. Abb. 51 zeigt
schematisch die Akkumulation der organisch-reichen Sedimente in einem kleinen Becken
der Karbonatplattform. Die Becken können störungsbedingt oder durch lokale Absenkungen
entstehen.
Die S-Gehalte und das Ni/Co Verhältnis sprechen für vorwiegend oxische
Ablagerungsbedingungen der Grafitschiefer. Der Zuwachs und das Absterben von
Organismen sind in einer gut durchmischten, nährstoff- und sauerstoffreichen Wassersäule
84
ausgeglichen. Die dünnen Pyrit-Lagen stellen Indikatoren für kurze, euxinische Phasen dar.
Diese können durch ein kurzzeitiges Überangebot an Nährstoffen oder durch wechselnde
physikochemische Bedingungen entstehen. Die Organismen verbrauchen den gesamten
Sauerstoff in der Wassersäule und es kommt zum Absterben und anaeroben Verhältnissen.
Reduzierende Bedingungen können sich auch durch einen kurzzeitig eingeschränkten
Wasseraustausch, Änderung der Physiochemie des Wassers oder Sedimenteintrag
einstellen. Die Entwicklung der euxinischen Phasen ist wichtig für die Erhaltung der Organik.
Da organische Substanz in sauerstoffreicher Umgebung von Bakterien abgebaut wird, ist der
schnelle Wechsel der Redoxbedingungen entscheidend. Hohe Sedimentationsraten tragen
ebenfalls dazu bei, die Organik schnell zu bedecken und den Kontakt zu den zersetzenden
Bakterien zu unterbinden.
Da die Grafitschiefer nach Frank et al. (1990) ein proterozoisches Alter aufweisen, sollte sich
die Organik aus marinen Organismen, wie Algen und Plankton zusammengesetzt haben.
Nach Hofmann (1992) zeichnet sich die Paläobiologie des Oberproterozoikums
typischerweise durch verzweigte Stromatolithen aus. Mikrofossilien und weiter entwickelte
Vesikel sind charakteristisch zwischen 0,9 und 0,7 Milliarden Jahre (Ga). Näher zum
Kambrium treten Hartschalen-Organismen, Metazoen, Kalkalgen und Skelett-Protisten auf.
Die Primärproduktion der Organik liegt im Ablagerungsbecken der Zettlitzer Grafitschiefer bei
über 90 % (siehe Kapitel 7.2 TOC – Karbonat – Schwefel – Beziehung) und wurde durch
detritischen Eintrag verdünnt. Der hohe Gehalt an Kyanit in den Grafitschiefern weist darauf
hin, dass es sich um einen Al-reichen Detritus (z.B. lateritischer Boden) handelte, der aus
dem Hinterland über Flüsse ins Meer transportiert wurde. Das damalige Küstengebiet und
Hinterland bestand aus den heutigen Albit-reichen Metasedimenten (Gneis und
Glimmerschiefer) und der hohe Al-Gehalt kann durch die chemische Verwitterung des
Feldspats erklärt werden.
Der im ehemaligen Bergbaugebiet überlagernde Quarzit wird als Einschüttung von reinem
Küstensand interpretiert. Die relativ dünne, darauffolgende Schicht aus Metasedimenten
(siehe Profil in Abb. 27 a) deutet auf eine kurzweilige Regression des Meeres hin, bevor sich
wieder eine Karbonatplattform ausbildete und die hangenden Karbonate gebildet wurden.
85
Abb. 51: Schematische Darstellung eines durch Störungen begrenzten Beckens in einer
Karbonatplattform als Modell zur Entstehung der Zettlitzer Grafitschiefer.
Der Grafitschiefer im Bergbaugebiet unterscheidet sich vom Grafitlager nördlich der Thaya
durch den unterschiedlichen Karbonat-Gehalt. Die Verdünnung der Organik erfolgte im
nördlichen Grafit nicht durch den Detritus, sondern durch das Karbonat.
Nach der Ablagerung erfuhren die Sedimente eine metamorphe Überprägung, wobei die
Pelite zu Gneis und Glimmerschiefer, die organisch-reichen Sedimente zu den
Grafitschiefern und die Karbonate zu Kalzitmarmor umgewandelt wurden. Die
amphibolitfazielle Metamorphose erfolgte nach Petrakakis (1997) im Zuge der variszischen
Orogenese im Karbon. Untersuchungen an Grafit und nach dem Phengit-Barometer von
Massonne & Schreyer (1987) ergaben PT-Bedingungen von 534 ± 50 °C und 8 bis 12 kbar.
Die postvariszische Schertektonik führte im Perm bis Oberkarbon schließlich zur lokalen
Abschiebung der Zettlitzer Grafitschiefer und zur Intrusion von Pegmatiten in den Gneis
(Fritz & Neubauer, 1993).
Die ermittelten PT-Bedingungen stimmen mit den publizierten Daten (z.B. Petrakakis, 1997)
nicht überein. Schrauder et al. (1993) beschreibt für die Bunte Serie polymetamorphe
Überprägungen mit einer variszischen Hauptmetamorphose (700 – 800 °C; 8 – 11 kbar) und
einer folgenden retrograden Metamorphose bei 600 – 530 °C und 4 – 2,5 kbar. Der ermittelte
Druck von 8 – 12 kbar stimmt demnach gut mit den PT-Bedingungen der
Hauptmetamorphose überein, während die ermittelte Temperatur von 534 ± 50 °C
Bedingungen der nachfolgenden metamorphen Überprägung darstellen. Die
Mineralparagenese der Nebengesteine deutet vor allem wegen des Skapolithes im Marmor
auf deutlich höhere Temperaturen hin.
86
9 S CHLUSSFOLGERUNGEN
Die Grafitlagerstätte Zettlitz kann auf Grund der früheren wirtschaftlichen Bedeutung und der
vorhandenen Ressourcen als bestes Beispiel des Grafitbezirks Bunte Serie (Weber, 1997)
gesehen werden. Die einfache Zugänglichkeit zum ehemaligen Bergbaugebiet und die gute
Aufschlusssituation lassen die geologische Kartierung, Vermessung und Probenahme zu.
Geochemische Analysen (RFA und ICP-MS) zeigen, dass die chemische Zusammensetzung
der Grafitschiefer der Zusammensetzung von gewöhnlichen Schwarzschiefern entspricht.
Die biophilen Spurenelemente Mn, V, Co, Ni oder Mo sind nicht angereichert und nicht mir
TOC korreliert. Hohe K2O- und Al2O3-Gehalte deuten auf pelitische bis psammitische
87
Ausgangsgesteine hin. Durch das V/Cr Verhältnis können sapropelitische
Ablagerungsbedingungen angenommen werden. Das Ni/Co Verhältnis und die geringen S-
Gehalte weisen auf ein oxisches Milieu hin.
Auf Basis aller Daten kann ein Genesemodell für die Zettlitzer Grafitschiefer erstellt werden.
Die Ablagerung der Grafitschiefer erfolgte demnach unter vorwiegend oxidierenden
Bedingungen in einem kleinen Becken einer Karbonatplattform. Die gut durchmischte,
nährstoffreiche Wassersäule führt zu einer hohen organischen Primärproduktion (über 90
%), die durch Al-reichen, detritischen Eintrag verdünnt wurde. Die Erhaltung der Organik
wurde durch kurze, euxinische Phasen gewährleistet, in denen sich die dünnen Pyritlagen in
den Grafitschiefern gebildet haben. Die von Weber (1987) vermuteten hydrothermalen
Prozesse konnten auf Grund fehlender Metallanreicherung nicht bestätigt werden.
9.1 Ausblick
Da das Alter der Protolithe noch nicht vollständig geklärt ist, kann vor allem aus U/Pb
Verhältnissen in dem untersuchten Uraninit eine Altersbestimmung durchgeführt werden. Es
muss jedoch überprüft werden, ob es sich um ein Bildungs- oder Metamorphosealter
handelt.
Die Abschätzung der vorhandenen Ressourcen im Tagebau Zettlitz ist schwierig. Die
tatsächliche Mächtigkeit des Grafitschiefers ist nur abschätzbar, da der liegende
88
Kalzitmarmor nicht in direktem Kontakt aufgeschlossen ist. Geoelektrische Methoden oder
Bohrungen würden Aufschluss über die tatsächliche Schichtmächtigkeit und Ausdehnung
des Grafites geben.
89
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Anhang A Geologische Karte des Grafitbergbaus Zettlitz
Befindet sich am Ende der Arbeit
Anhang C Probenliste
Die Liste zeigt die Koordinaten (Latitude und Longitude) der einzelnen Probenlokalitäten, die
Gesteinsbezeichnung, sowie die jeweils durchgeführten Untersuchungen. GrS =
Grafitschiefer; GS = Glimmerschiefer; Gn = Gneis; Qu = Quarzit; M = Marmor; Peg =
Pegmatit. DS = Dünnschliff; RS = Ramanspektroskopie; AAS = Atomabsorptions-
spektroskopie; LECO = LECO Analyse; RFA = Röntgenfluoreszenzanalyse; ICP-MS = ICP-
MS Analyse.
Proben- Proben
Lat Lon Gestein Methode
lokalität Nr.
1 48,82924698 15,56883202 ZE 01.1 GrS LECO
ZE 01.2 GrS DS LECO
ZE 01.3 GrS LECO
ZE 01.4 GrS
2 48,828934 15,56922304 ZE 02.1 GrS AAS LECO
3 48,82890601 15,56912103 ZE 03.1 GrS LECO
ZE 03.2 GrS DS LECO
ZE 03.3 GrS AAS LECO
ZE 03.4 GS
4 48,82925604 15,56876899 ZE 04.1 GrS LECO
ZE 04.2 GrS AAS LECO RFA ICP-MS
5 48,829206 15,56859598 ZE 05.1 GrS DS LECO
6 48,82917196 15,56855801 ZE 06.1 GrS AAS LECO
ZE 06.2 GrS LECO
ZE 06.3 GrS LECO
7 48,82913802 15,56850898 ZE 07.1 GrS AAS LECO RFA ICP-MS
ZE 07.2 GrS DS LECO
ZE 07.3 GrS LECO
ZE 07.4 GrS DS LECO
8 48,82909401 15,56832802 ZE 08.1 GrS LECO
ZE 08.2 GrS DS AAS LECO
9 48,82908496 15,56831997 ZE 09.1 GrS LECO
10 48,82906702 15,56830597 ZE 10.1 GrS DS RS AAS LECO RFA ICP-MS
ZE 10.2 GrS LECO
11 48,82901698 15,56807798 ZE 11.1 GrS AAS LECO
ZE 11.2 GrS DS LECO
12 48,82901296 15,56804404 ZE 12.1 GrS LECO
ZE 12.2 GrS LECO
99
13 48,828976 15,56795703 ZE 13.1 GrS DS LECO RFA ICP-MS
ZE 13.2 GrS LECO
ZE 13.3 GrS AAS LECO
14 48,82648498 15,56845701 ZE 14.1 M
15 48,82815097 15,56632801 ZE 15.1 Gn DS
16 48,82847602 15,56642298 ZE 16.1 Qu DS
17 48,82856696 15,567836 ZE 17.1 Qu + Gn DS
ZE 17.2 Peg DS
18 48,828546 15,56834998 ZE 18.1 GrS DS LECO
ZE 18.2 GrS LECO
19 48,82832699 15,568296 ZE 19.1 Peg
20 48,82882504 15,56943996 ZE 20.1 Gn
21 48,83042196 15,56978504 ZE 21.1 Gn DS
22 48,82784796 15,57295298 ZE 22.1 Gn
23 48,83325898 15,56724499 ZE 23.1 Qu
24 48,82939601 15,568038 ZE 24.1 GrS LECO
25 48,82714396 15,56939403 ZE 25.1 M
26 48,82594401 15,57104702 ZE 26.1 M DS
27 48,829078 15,56548102 ZE 27.1 M
28 48,83288297 15,563249 ZE 28.1 M DS
29 48,83467301 15,56893302 ZE 29.1 GrS DS AAS LECO RFA ICP-MS
ZE 2014 GrS DS
ZE 2016 GrS DS
Probe ZE 10.1 ZE 18.1 ZE 21.1 ZE 2014 ZE 2014 ZE 10.1 ZE 11.1 ZE 21.1 ZE 2014
Mineral Kfs Kfs Kfs Kfs Kfs Plg Plg Plg Plg
F 0,09 0,04
Na2O 1,36 1,19 1,93 1,16 9,48 10,89 11,58 9,82
Al2O3 18,54 19,13 19,02 18,52 18,77 22,43 20,25 20,26 25,15
SiO2 62,33 64,62 64,05 64,96 63,66 59,92 62,51 68,50 64,51
K2O 18,50 13,19 12,24 16,33 14,41 0,14
CaO 0,39 4,13 1,73 0,27 5,37
FeO 0,07 0,23
Σ1 101,19 98,36 95,31 101,83 98,00 96,00 95,38 100,75 104,85
O 8 8 8 8 8 8 8 8 8
F 0,01 0,00 0,01
Na 0,12 0,11 0,17 0,11 0,85 0,98 0,97 0,81
Al 1,02 1,04 1,06 1,00 1,04 1,22 1,10 1,04 1,26
Si 2,92 2,99 3,02 2,97 2,98 2,77 2,89 2,97 2,73
K 1,10 0,78 0,74 0,95 0,86 0,01
Ca 0,02 0,20 0,09 0,01 0,24
2+
Fe 0,00 0,01
ApF 5,19 4,93 4,82 5,10 4,98 5,05 5,05 5,00 5,04
100
ZE ZE ZE ZE ZE ZE ZE ZE ZE ZE ZE
Probe
05.1 10.1 2014 11.1 10.1 13.1 28.1 21.1 10.1 29.1 29.1
Mineral Ky Ky Ky Syl Phl Phl Phl Phl Mus Mus Mus
F 1,0 0,7 2,2 0,0
Na2O 0,7 0,4 0,4 0,3 0,2 0,1
MgO 24,0 27,8 25,4 21,7 3,3 3,4 4,2
Al2O3 62,2 64,1 61,4 17,8 19,8 11,9 12,6 28,0 28,9 28,0
SiO2 35,4 36,1 35,8 39,3 44,2 39,8 42,4 49,4 50,2 55,0
Cl 15,9 0,2
K2O 21,4 11,8 9,1 10,0 6,7 9,8 10,9 8,2
TiO2 2,1 1,3 0,7 1,6 0,2
FeO 1,2 0,5 4,0 9,0 0,8 0,7 2,1
Σ1 97,6 100,2 97,3 38,0 97,7 103,7 94,4 94,0 91,3 94,2 97,8
O 5 5 5 2 22 22 22 22 22 22 22
F 0,4 0,3 1,0 0,0
Na 0,1 0,1 0,1 0,1 0,0 0,0
Mg 4,9 5,2 5,4 4,6 0,7 0,7 0,8
Al 2,0 2,0 2,0 2,9 2,9 2,0 2,1 4,5 4,6 4,2
Si 1,0 1,0 1,0 5,4 5,6 5,7 6,1 6,8 6,7 7,0
Cl 1,3 0,0
K 1,3 2,1 1,5 1,8 1,2 1,7 1,9 1,3
Ti 0,2 0,1 0,1 0,2 0,0
2+
Fe 0,1 0,0 0,5 1,1 0,1 0,1 0,2
ApF 3,0 3,0 3,0 2,7 16,2 15,7 16,7 15,3 13,8 13,9 13,6
ZE ZE ZE ZE ZE ZE ZE ZE ZE ZE ZE
Probe
21.1 21.1 21.1 21.1 21.1 21.1 21.1 21.1 29.1 29.1 29.1
Mineral Tre Tre Tre Tre Tre Tre Tre Tre Ged Ged Ged
Na2O 1,3 0,4 0,7 0,5 1,2 0,5 0,7 0,2 0,3 0,3 0,4
MgO 20,8 17,2 21,3 20,3 18,2 19,9 17,6 17,0 6,2 7,0 12,8
Al2O3 1,8 0,2 1,0 0,7 0,4 0,5 0,3 0,3 9,8 8,8 9,7
SiO2 57,3 54,5 59,2 56,9 54,0 53,4 52,9 53,8 48,0 50,1 55,4
K2O 0,2 0,3 0,2
CaO 12,0 13,4 14,0 13,8 11,7 13,2 12,3 13,6 2,9 3,1 3,1
TiO2 0,4 0,1
FeO 5,6 12,7 7,7 7,1 10,8 7,0 11,3 8,5 21,6 20,5 12,5
Σ1 98,8 98,4 104,0 99,4 96,4 94,5 95,1 93,3 88,9 90,5 94,2
O 23 23 23 23 23 23 23 23 23 23 23
Na 0,3 0,1 0,2 0,1 0,3 0,1 0,2 0,0 0,1 0,1 0,1
Mg 4,3 3,7 4,2 4,2 3,9 4,3 3,9 3,8 1,5 1,6 2,7
Al 0,3 0,0 0,2 0,1 0,1 0,1 0,1 0,1 1,8 1,6 1,6
Si 7,9 7,8 7,8 7,9 7,8 7,8 7,8 8,0 7,7 7,8 7,9
K 0,0 0,1 0,0
Ca 1,8 2,1 2,0 2,0 1,8 2,1 1,9 2,2 0,5 0,5 0,5
Ti 0,1 0,0
2+
Fe 0,6 1,5 0,8 0,8 1,3 0,9 1,4 1,0 2,9 2,7 1,5
ApF 15,2 15,2 15,2 15,2 15,3 15,2 15,3 15,0 14,5 14,4 14,4
101
Probe ZE 10.1 ZE 21.1 ZE 2014 ZE 05.1 ZE 05.1 ZE 10.1 ZE 10.1 ZE 13.1 ZE 21.1
Mineral Kln Ttn Zrn Zrn Zrn Zrn Zrn Zrn Zrn
F 0,14
MgO 0,48
Al2O3 38,95 0,67 0,76
SiO2 51,26 26,30 28,63 32,79 29,00 23,71 32,22 28,74 31,56
K2O 0,27
CaO 30,16 1,42 1,11 1,00 0,60
TiO2 43,77
FeO 3,94 0,95
ZrO2 65,09 43,28 65,53 53,66 67,07 57,63 66,44
HfO2 6,62
PbO 0,24
ThO2 0,06 0,29 0,11 0,15
UO2 1,17 0,76 0,52 0,82 0,22
Σ1 90,96 101,04 100,25 78,00 96,58 79,55 106,73 86,74 98,24
O 14 9 4 4 4 4 4 4 4
F 0,03
Mg 0,06
Al 3,73 0,05 0,03
Si 4,17 1,56 0,91 1,19 0,94 0,93 0,96 1,01 0,99
K 0,03
Ca 1,91 0,05 0,04 0,03 0,03
Ti 1,95
2+
Fe 0,10 0,031
Zr 1,01 0,77 1,04 1,03 0,98 0,99 1,01
Hf 0,06
Pb 0,002
Th 0,000 0,002 0,001 0,001
U 0,01 0,005 0,005 0,005 0,002
ApF 7,98 5,49 2,08 2,03 2,02 2,03 2,00 2,00 2,00
104
ZE ZE ZE ZE ZE ZE ZE ZE ZE ZE ZE
Probe
10.1 18.1 18.1 18.1 2014 2014 2014 2014 2014 2014 2014
Mineral Py Py Py Py Py Py Py Py Py Py Py
Si 0,2
O 4,1 2,7
S 50,5 49,8 51,9 44,4 49,2 50,2 50,7 45,8 50,0 50,7 51,1
Fe 50,3 49,1 47,6 44,2 46,6 47,5 45,5 44,9 46,6 44,2 41,9
Co 0,6 0,4 0,1 0,3 0,3 0,0 0,2 0,0
Ni 0,3 0,8 0,0 0,2 0,2 0,0 0,1 0,1 0,1
As 0,4 0,7 0,5 0,1 0,5 0,3 0,3 0,5 0,4
Σ1 102,1 100,7 100,1 89,0 96,1 97,6 96,9 90,9 97,0 95,7 93,5
Si 0,0
O 0,3 0,2
S 1,9 1,9 2,0 1,9 1,7 1,8 2,0 1,9 1,9 2,0 2,0
Fe 1,1 1,1 1,0 1,1 1,0 1,0 1,0 1,1 1,0 1,0 1,0
Co 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0
Ni 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0
As 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0
ApF 3,0 3,0 3,0 3,0 3,0 3,0 3,0 3,0 3,0 3,0 3,0
ZE ZE ZE ZE ZE ZE ZE ZE ZE ZE ZE
Probe
2014 2014 2014 2014 2014 2014 2014 2014 2014 2014 2014
Mineral Py Py Py Py Py Py Py Py Py Py Py
S 50,2 50,8 51,1 51,2 51,4 51,0 51,3 50,0 50,0 50,7 50,2
Fe 45,2 46,2 44,2 44,8 43,7 48,2 43,1 43,3 42,3 42,8 44,1
Co 0,0 0,1 0,1 0,2 0,2 0,2 0,2
Ni 0,2 0,2 0,1 0,1 0,1 0,0 0,3 0,3
As 0,4 0,3 0,4 0,4 0,4 0,4 0,3 0,4 0,4 0,3 0,4
Σ1 96,0 97,7 95,9 96,5 95,8 99,8 94,9 94,0 92,8 93,9 95,2
S 2,0 2,0 2,0 2,0 2,0 1,9 2,0 2,0 2,0 2,0 2,0
Fe 1,0 1,0 1,0 1,0 1,0 1,1 1,0 1,0 1,0 1,0 1,0
Co 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0
Ni 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0
As 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0
ApF 3,0 3,0 3,0 3,0 3,0 3,0 3,0 3,0 3,0 3,0 3,0
Probe Gesamt-C [%] sdw C S [%] sdw S TOC [%] CaCO3 [%] Detritus [%]
Fe Mg Ni Cu Co V
Probe
[%] [%] [ppm] [ppm] [ppm] [ppm]
ZE 06.1 / / / / / /
ZE 13.3 1,22 0,03 4,44 11,31 4,62 53,21
ZE 04.2 2,22 0,00 1,20 5,19 1,77 15,72
ZE 02.1 1,15 0,04 14,86 5,54 5,64 33,35
ungeglüht
ZE 4.2
Zusammen- AAS RFA ICP-MS
fassung geglüht ungeglüht geglüht ungeglüht geglüht ungeglüht
g/100g [%]
Na2O 0,10 0,10
MgO 0,07 0,05 0,00 0,07 0,06 0,06
Al2O3 1,86 1,86 1,58 1,92
SiO2 72,71 72,71 52,08 63,79
P2O5 0,06 0,06 0,03 0,03
SO3 0,00 <0,01 0,00
K2O 1,30 1,30 0,93 1,16
CaO 0,05 0,05 0,05 0,00 0,00
TiO2 0,27 0,27 0,28 0,19 0,23
MnO 0,00 <0,01 <0,01 0,00 0,00
Fe2O3 2,49 3,09 3,18 2,49 2,39 2,35 2,87
GLV [%] 20,97 20,97 20,97
Summe 99,88
mg/kg [ppm]
Sc 3,60 <10 3,60 0,00 0,00
V 23,00 27,28 15,72 23,00 19,10 18,10 22,60
Cr 4,00 <10 7,50 2,37 4,00
Co 2,10 2,91 1,77 <10 2,40 1,74 2,10
Ni 2,00 5,01 1,20 <10 2,00 0,00 0,00
Cu 3,00 13,98 5,19 <10 3,00 0,00 0,00
Zn 0,40 <10 0,40 0,00 <1
Ga 3,30 <10 2,50 2,77 3,30
Rb 28,00 18,00 22,70 22,92 28,00
Sr 79,00 79,00 16,00 10,26 12,01
Y 38,90 43,00 29,80 33,98 38,90
Zr 25,00 24,00 20,40 22,13 25,00
Nb 0,20 <10 1,10 0,24 0,20
Ba 195,00 193,00 162,00 162,01 195,00
La 15,50 18,00 13,50 12,80 15,50
Ce 34,10 37,00 19,10 28,06 34,10
Pb 0,00 <10 <0,01 0,96 0,00
Th 1,84 <30 6,80 1,90 1,84
Ge 0,00 1,40 0,00
As 37,30 34,50 18,89 37,30
Se 0,00 3,10 0,00
Br 0,00 <0,01 0,00
Nb 0,00 1,10 0,00
Mo 2,20 4,00 1,98 2,20
Ag 0,00 2,90 0,00
Cd 0,50 <0,01 0,00 <0,5
Sn 2,00 <0,01 0,00 <2
Sb 0,00 <0,01 0,00 0,00
Te 0,00 <0,01 0,00
I 0,00 18,10 0,00
Cs 0,20 1,30 0,16 0,20
Nd 13,70 7,50 11,30 13,70
107
Sm 2,88 <0,01 2,34 2,88
Yb 4,29 2,50 3,68 4,29
Hf 0,70 1,10 0,55 0,70
Ta 0,00 0,80 0,00 0,00
W 0,00 2,10 0,00 0,00
Hg 0,00 <0,01 0,00
Tl 0,09 1,80 0,03 0,09
Bi 0,00 0,70 0,00
U 4,46 3,50 3,86 4,46
Li 0,40 2,05 0,40
Be 0,30 0,16 0,30
Pr 3,50 2,85 3,50
Eu 0,13 0,10 0,13
Gd 3,18 2,71 3,18
Tb 0,65 0,55 0,65
Dy 4,87 4,19 4,87
Ho 1,17 1,02 1,17
Er 4,58 3,93 4,58
Tm 0,63 0,55 0,63
Lu 0,64 0,56 0,64
ZE 7.1
Zusammen- AAS RFA ICP-MS
fassung geglüht ungeglüht geglüht ungeglüht geglüht ungeglüht
g/100g [%]
Na2O 0,55 0,55
MgO 0,59 0,45 0,04 0,59 0,61 0,64
Al2O3 13,00 13,00 12,16 12,15
SiO2 53,98 53,98 49,31 50,12
P2O5 0,05 0,05 0,03 0,02
SO3 0,00 <0,01 0,00
K2O 3,74 3,74 3,47 3,67
CaO 0,12 0,12 0,09 0,00 0,00
TiO2 1,08 1,08 0,71 0,99 1,00
MnO 0,00 <0,01 <0,01 0,00 0,00
Fe2O3 0,74 0,92 0,71 0,74 0,56 0,76 0,76
GLV [%] 25,46 25,46 25,46
Summe 99,31
mg/kg [ppm]
Sc 6,90 <10 6,90 0,00 0,00
V 330,00 257,04 40,02 330,00 203,90 267,82 107,00
Cr 79,00 79,00 64,50 79,76 82,00
Co 1,60 4,65 2,39 <10 1,60 3,28 3,50
Ni 1,50 7,90 1,59 <10 1,50 53,74 0,00
Cu 0,00 19,25 2,82 <10 <0,01 0,00 0,00
Zn 0,00 <10 <0,01 0,00 0,00
Ga 16,70 18,00 14,20 15,95 16,70
Rb 76,00 76,00 70,10 75,29 78,00
Sr 80,00 80,00 25,90 25,25 24,93
Y 56,80 55,00 40,60 55,09 56,80
Zr 161,00 166,00 140,60 154,30 161,00
Nb 16,80 20,00 14,40 16,47 16,80
Ba 384,00 362,00 313,40 351,83 384,00
La 72,70 72,00 31,50 64,10 72,70
Ce 144,00 101,00 79,70 125,90 144,00
Pb 3,93 <10 3,80 5,63 3,93
Th 22,46 <30 20,10 19,08 22,46
108
Ge 0,00 1,20 0,00
As 3,90 3,90 2,83 3,90
Se 0,00 2,60 0,00
Br 0,00 <0,01 0,00
Nb 0,00 14,40 0,00
Mo 5,60 5,90 4,40 5,60
Ag 0,00 3,30 0,00
Cd 0,50 <0,01 0,10 <0,5
Sn 2,00 <0,01 0,15 <2
Sb 0,00 <0,01 0,00 0,00
Te 0,00 <0,01 0,00
I 0,00 15,40 0,00
Cs 0,50 3,90 0,60 0,50
Nd 56,50 32,30 51,43 56,50
Sm 9,87 6,30 9,05 9,87
Yb 4,74 3,10 5,10 4,74
Hf 4,50 3,10 4,47 4,50
Ta 0,76 1,20 0,96 0,76
W 0,60 3,70 0,67 0,60
Hg 0,00 <0,01 0,00
Tl 0,19 2,30 0,19 0,19
Bi 0,00 0,10 0,00
U 9,94 7,70 9,96 9,94
Li 0,40 1,19 0,40
Be 1,20 1,12 1,20
Pr 14,90 13,49 14,90
Eu 0,45 0,45 0,45
Gd 8,32 7,97 8,32
Tb 1,25 1,24 1,25
Dy 7,68 7,70 7,68
Ho 1,64 1,66 1,64
Er 5,46 5,50 5,46
Tm 0,73 0,75 0,73
Lu 0,72 0,76 0,72
ZE 10.1
Zusammen- AAS RFA ICP-MS
fassung geglüht ungeglüht geglüht ungeglüht geglüht ungeglüht
g/100g [%]
Na2O 0,55 0,55
MgO 0,56 0,81 0,21 0,56 0,61 0,54
Al2O3 12,24 12,24 9,69 8,11
SiO2 24,45 24,45 17,72 15,21
P2O5 0,04 0,04 0,00 0,00
SO3 0,00 <0,01 0,00
K2O 3,13 3,13 2,37 2,02
CaO 0,08 0,08 0,06 0,00 0,00
TiO2 0,51 0,51 0,22 0,40 0,31
MnO 0,00 <0,01 <0,01 0,00
Fe2O3 0,79 0,77 1,82 0,79 0,85 0,72 0,66
GLV [%] 57,87 57,87 57,87
Summe 100,22
mg/kg [ppm]
Sc 8,70 <10 8,70 0,00 0,00
V 190,00 268,30 60,28 190,00 112,70 138,40 117,30
Cr 64,00 64,00 41,60 61,93 62,00
Co 1,20 1,94 0,71 <10 1,20 0,00 0,00
109
Ni 0,90 7,78 1,15 <10 0,90 0,00 0,00
Cu 12,00 34,40 5,03 12,00 1,20 1,60 0,00
Zn 0,00 <10 <0,01 0,00 0,00
Ga 8,70 14,00 10,70 10,28 8,70
Rb 77,00 77,00 69,50 72,46 65,00
Sr 52,00 52,00 16,60 10,10 5,78
Y 11,40 17,00 10,80 11,46 11,40
Zr 45,00 59,00 47,80 30,33 45,00
Nb 3,90 <10 4,70 5,18 3,90
Ba 220,00 310,00 261,00 267,10 220,00
La 24,50 34,00 16,10 28,06 24,50
Ce 49,50 64,00 34,50 56,12 49,50
Pb 0,00 <10 <0,01 1,31 0,00
Th 5,26 <30 8,30 6,73 5,26
Ge 0,00 0,80 0,00
As 4,20 5,30 2,11 4,20
Se 0,00 0,60 0,00
Br 0,00 <0,01 0,00
Nb 0,00 4,70 0,00
Mo 3,10 5,40 4,13 3,10
Ag 0,00 3,20 0,00
Cd 0,50 <0,01 0,01 <0,5
Sn 2,00 <0,01 0,00 <2
Sb 0,00 <0,01 0,00 0,00
Te 0,00 <0,01 0,00
I 0,00 11,40 0,00
Cs 0,60 2,10 0,84 0,60
Nd 18,70 11,60 20,90 18,70
Sm 3,15 4,10 3,54 3,15
Yb 0,95 1,50 0,92 0,95
Hf 1,40 0,20 1,05 1,40
Ta 0,00 0,20 0,00 0,00
W 0,10 2,40 0,08 0,10
Hg 0,00 <0,01 0,00
Tl 0,14 1,60 0,13 0,14
Bi 0,00 <0,01 0,00
U 3,58 3,50 4,01 3,58
Li 2,20 9,90 2,20
Be 0,50 0,55 0,50
Pr 4,80 5,43 4,80
Eu 0,19 0,21 0,19
Gd 2,32 2,65 2,32
Tb 0,33 0,35 0,33
Dy 1,79 1,92 1,79
Ho 0,35 0,36 0,35
Er 1,19 1,17 1,19
Tm 0,14 0,15 0,14
Lu 0,15 0,14 0,15
ZE 13.3
Zusammen- AAS RFA ICP-MS
fassung geglüht ungeglüht geglüht ungeglüht geglüht ungeglüht
g/100g [%]
Na2O 2,25 2,25
MgO 0,22 0,12 0,05 0,22 0,24 0,21
Al2O3 13,99 13,99 15,40 13,32
SiO2 54,07 54,07 55,65 48,10
110
P2O5 0,07 0,07 0,07 0,05
SO3 0,00 0,00
K2O 7,60 7,60 8,26 7,08
CaO 0,48 0,48 0,37 0,49 0,36
TiO2 0,69 0,69 0,44 0,72 0,63
MnO 0,00 <0,01 0,00 0,00
Fe2O3 1,82 2,07 1,74 1,82 1,51 2,11 1,81
GLV [%] 18,61 18,61 18,61
Summe 99,80
mg/kg [ppm]
Sc 4,30 <10 4,30 0,00 0,00
V 150,00 138,29 53,21 150,00 108,20
Cr 31,00 31,00 33,30 39,07 32,00
Co 5,20 6,23 4,62 <10 2,60 5,94 5,20
Ni 4,50 10,42 4,44 <10 4,50 0,00
Cu 36,00 31,26 11,31 36,00 20,50 41,26 33,10
Zn 0,00 <10 0,00 0,00
Ga 12,20 12,00 10,50 14,57 12,20
Rb 163,00 163,00 142,40 179,06 157,00
Sr 154,00 154,00 75,20 105,42 86,58
Y 47,30 48,00 29,40 59,82 47,30
Zr 137,00 141,00 114,50 173,36 137,00
Nb 7,50 12,00 6,90 9,52 7,50
Ba 687,00 680,00 556,00 822,85 687,00
La 65,90 63,00 31,90 83,18 65,90
Ce 128,10 111,00 76,30 160,50 128,10
Pb 0,30 <10 0,40 6,27 0,30
Th 11,71 <30 15,80 12,66 11,71
Ge 0,00 1,40 0,00
As 5,30 3,30 4,80 5,30
Se 0,00 1,00 0,00
Br 0,00 <0,01 0,00
Nb 0,00 6,90 0,00
Mo 4,10 5,10 4,23 4,10
Ag 0,00 5,00 0,00
Cd <0,5 <0,01 0,07 <0,5
Sn <2 <0,01 0,00 <2
Sb 0,00 <0,01 0,03
Te 0,00 <0,01 0,00
I 0,00 20,70 0,00
Cs 1,30 9,90 1,55 1,30
Nd 49,90 28,50 61,45 49,90
Sm 8,47 6,00 10,41 8,47
Yb 4,21 1,10 5,35 4,21
Hf 3,80 3,80 4,48 3,80
Ta 0,00 0,90 0,02 0,00
W 0,30 4,30 0,49 0,30
Hg 0,00 <0,01 0,00
Tl 0,51 2,00 0,57 0,51
Bi 0,00 0,30 0,00
U 5,72 5,40 7,36 5,72
Li 0,80 2,93 0,80
Be 1,90 2,20 1,90
Pr 13,50 16,36 13,50
Eu 0,65 0,77 0,65
Gd 6,95 8,42 6,95
Tb 1,06 1,29 1,06
Dy 6,44 7,84 6,44
Ho 1,36 1,68 1,36
111
Er 4,54 5,84 4,54
Tm 0,63 0,80 0,63
Lu 0,63 0,80 0,63
ZE 29.1
Zusammen- AAS RFA ICP-MS
fassung geglüht ungeglüht geglüht ungeglüht geglüht ungeglüht
g/100g [%]
Na2O 0,06 0,06
MgO 1,96 2,99 0,87 1,96 2,23 2,39
Al2O3 5,86 5,86 6,21 6,57
SiO2 14,65 14,65 14,55 15,10
P2O5 0,03 0,03 0,01 0,00
SO3 0,06 0,06 0,00
K2O 2,00 2,00 2,05 2,17
CaO 35,54 35,54 53,58 37,28 40,19
TiO2 0,36 0,36 0,26 0,36 0,35
MnO 0,02 0,02 0,02 0,02 0,02
Fe2O3 0,56 0,89 0,56 0,56 0,64 0,68 0,69
GLV [%] 38,52 38,52 38,52
Summe 99,62
mg/kg [ppm]
Sc 14,00 14,00 16,90 0,00 0,00
V 169,00 170,06 122,65 169,00 132,40 154,38 161,40
Cr 39,00 39,00 41,70 43,04 44,00
Co 3,00 1,55 0,71 <10 3,00 0,80 0,80
Ni 3,80 7,39 2,51 <10 3,80 2,03 0,00
Cu 2,10 47,26 0,71 <10 2,10 0,00 0,00
Zn 6,50 <10 6,50 9,84 0,00
Ga 10,30 <10 8,60 9,65 10,30
Rb 62,00 62,00 59,80 68,24 74,00
Sr 761,00 761,00 542,70 730,26 791,94
Y 15,80 17,00 8,00 16,17 15,80
Zr 66,00 62,00 39,80 50,41 66,00
Nb 5,20 <10 4,00 5,23 5,20
Ba 370,00 327,00 273,00 339,37 370,00
La 18,30 14,00 1,80 18,44 18,30
Ce 36,20 25,00 18,90 35,90 36,20
Pb 4,57 <10 1,30 4,52 4,57
Th 5,22 <30 20,60 5,14 5,22
Ge 0,00 -0,30 0,00
As 0,00 4,70 0,00
Se 0,00 0,10 0,00
Br 0,00 0,10 0,00
Nb 0,00 4,00 0,00
Mo 0,10 1,80 0,25 0,10
Ag 0,00 7,80 0,00
Cd 0,50 <0,01 0,02 <0,5
Sn 2,00 <0,01 0,38 <2
Sb 0,00 <0,01 0,00 0,00
Te 0,00 <0,01 0,00
I 0,00 29,30 0,00
Cs 1,70 5,50 1,48 1,70
Nd 14,80 7,50 15,25 14,80
Sm 2,66 5,10 2,80 2,66
Yb 1,45 <0,01 1,55 1,45
Hf 1,60 2,40 1,48 1,60
112
Ta 0,00 1,50 0,00 0,00
W 1,30 3,90 1,48 1,30
Hg 0,00 <0,01 0,00
Tl 0,50 3,70 0,06 0,50
Bi 0,00 1,90 0,00
U 3,12 5,50 3,08 3,12
Li 3,30 5,04 3,30
Be 0,70 0,61 0,70
Pr 3,80 4,00 3,80
Eu 0,58 0,57 0,58
Gd 2,29 2,38 2,29
Tb 0,36 0,36 0,36
Dy 2,13 2,21 2,13
Ho 0,44 0,47 0,44
Er 1,58 1,59 1,58
Tm 0,21 0,22 0,21
Lu 0,24 0,24 0,24
113