Gleichstellung Tätigkeitsbericht
Gleichstellung Tätigkeitsbericht
Gleichstellung Tätigkeitsbericht
STEIERMARK
TÄTIGKEITSBERICHT
DER LANDES-GLEICHBEHANDLUNGSBEAUFTRAGTEN
2014 – 2016
Impressum
Bildlizenzen
hoeflechner.net, Adobe Stock, diverse
Ich freue mich Ihnen den fünften Tätigkeitsbericht über die Verwirklichung der Gleichbehandlung und
Frauenförderung vorlegen zu können. Der Bericht als Kontroll- und Dokumentationsinstrument betrifft
die Jahre 2014 bis 2016. Er zeigt zum einen Daten und Tendenzen auf und bietet andererseits einen
Überblick der umgesetzten Maßnahmen im Sinne des Steiermärkischen Landes-Gleichbehandlungs-
gesetzes. Er enthält den Iststand der Verwirklichung der Gleichbehandlung von Frauen und Männern,
der Frauenförderung und der Gleichbehandlung ohne Unterschied der ethnischen Zugehörigkeit, der
Religion oder Weltanschauung, einer Behinderung, des Alters und der sexuellen Orientierung.
Gerade in Zeiten des gesellschaftlichen Wandels ist ein wertschätzender Umgang miteinander
ebenso von Bedeutung wie sich der eigenen Vorurteile bewusst zu werden.
Nur wenn wir gemeinsam die Verantwortung übernehmen, wie wir miteinander umgehen, kann
Gleichbehandlung gelingen.
Einige Maßnahmen zur Gleichstellung und Frauenförderung wurden bereits umgesetzt. Dennoch
bedarf es nach wie vor des Engagements, Frauen in ihren Rechten zu stärken und eines gemein-
samen Willens, achtsam mit den erworbenen Frauenrechten umzugehen.
Ich bedanke mich bei meinem Team sowie bei allen Kooperationspartnerinnen und -partnern für
die gute und konstruktive Zusammenarbeit, ohne deren wohlwollende Unterstützung eine gelin-
gende Gleichbehandlung und Frauenförderung nicht möglich wäre.
George Eliot
INHALTSVERZEICHNIS
ALLGEMEINES..........................................................................................................................................6
• Rechtliche Grundlagen
• Aufgaben und Zuständigkeiten
• Gleichbehandlungskommission
• Mitglieder und Ersatzmitglieder
• Kontaktpersonen
ARBEITSSCHWERPUNKTE...............................................................................................................16
KOMMUNIKATION...............................................................................................................................28
• Vernetzung
• Allgemeine Landesverwaltung
• Vereinbarkeit Beruf & Familie
• Aus- und Weiterbildung
• Öffentliches Schulwesen
• Steiermärkische Krankenanstaltengesellschaft m.b.H.
• Gemeindeverwaltung
ALLGEMEINES
RECHTLICHE GRUNDLAGEN
M
it der Umsetzung der Richtlinie RL und Weiterbildung niemand durch Organe des
2000/43/EG zur Anwendung des Landes, der Gemeinden oder Gemeindever-
Gleichheitsgrundsatzes ohne Unter- bände in Bezug auf Bildung einschließlich der
schied der Rasse oder der ethnischen beruflichen Aus- und Weiterbildung, Gesund-
Herkunft (Anti-Rassismus-Richtlinie) und der heit, Soziales, Zugang zu selbständiger und
Richtlinie RL 2000/78/EG zur Festlegung eines unselbständiger Erwerbstätigkeit einschließlich
allgemeinen Rahmens für die Verwirklichung der der Berufsberatung und beim Zugang zu und
Gleichbehandlung in Beschäftigung und Beruf Versorgung mit Gütern und Dienstleistungen,
(Gleichbehandlungs-Rahmen-Richtlinie) trat mit die der Öffentlichkeit zur Verfügung stehen,
1. November 2004 ein umfassendes Gleichbe- einschließlich von Wohnraum, diskriminiert
handlungsgesetz auf Landesebene in Kraft. oder (sexuell) belästigt werden.
Mit 6. Juli 2004 wurde das Gesetz über die Seit Inkrafttreten des Stmk. Landes-Gleichbe-
Gleichbehandlung im Bereich des Landes, der handlungsgesetzes wurde dieses einige Male
Gemeinden und Gemeindeverbände (Steier- novelliert. Dennoch hat sich gezeigt, dass das
märkisches Landes-Gleichbehandlungsge- Steiermärkische Landes-Gleichbehandlungs-
setz, L-GBG, LGBl Nr. 66/2004) erlassen. gesetz in der derzeit gültigen Fassung einer
zeitgemäßen Rechtspraxis anzupassen wäre.
Dieses regelt zum einen die Gleichbehand-
lung und Frauenförderung im Bereich Beschäf- Empfehlung
tigung, Aus- und Weiterbildung, zum anderen Um der Lesbarkeit und dadurch auch der
die Gleichbehandlung in Bereichen außerhalb Rechtssicherheit Genüge zu tun und auch
von Beschäftigung, Aus- und Weiterbildung. den Entwicklungen auf europäischer Ebene
im Bereich Gleichbehandlung, Chancen-
Das Gleichbehandlungsgebot im Bereich gleichheit und Antidiskriminierung nachzu-
Beschäftigung, Aus- und Weiterbildung besagt, kommen, wird die bereits im Tätigkeitsbericht
dass niemand im Zusammenhang mit einem 2011-2013 ausgesprochene Empfehlung
Dienst- oder Ausbildungsverhältnis zum Land ein neues, modernes und umfassendes
Steiermark, zu einer Gemeinde oder einem Landes-Gleichbehandlungsgesetz zu erlas-
Gemeindeverband aufgrund sen, aufrecht gehalten.
6
hang mit dem Dienstverhältnis hinzuwirken. Im Berichtzeitraum wurden in den Bezirksver-
Ziel ist die Erreichung einer Ausgewogenheit waltungsbehörden der Steiermark 148 Part-
zwischen Frauen und Männern in den Verwen- nerschaften begründet, davon 83 zwischen
dungs-/Entlohnungs- und Funktionsgruppen, in Frauen und 65 zwischen Männern.
denen Frauen noch unterrepräsentiert sind.
Frauen
23/2003 erlassen. Ziele des Landes-Frauenför- 21 37 25
derungsprogrammes sind u.a. Chancengleich-
heit, Änderung der Berufshierarchie, Über-
windung rollenspezifischer Arbeitsteilung und
Männer
flexible Arbeitszeitstrukturen. 26 23 16
7
ALLGEMEINES
D
ie Landes-Gleichbehandlungsbeauf- Zustimmung jener Person, die eine ihr zuge-
tragte ist für alle Bediensteten des fügte Diskriminierung behauptet, unverzüg-
Landes (inkl. Landesbedienstete der lich und unmittelbar der Disziplinarkommission
Krankenanstaltengesellschaft m.b.H), Disziplinaranzeige zu erstatten.
der Gemeinden und der Gemeindeverbän-
de, für Lehrerinnen und Lehrer an öffentlichen Sie hat Opfer von Diskriminierungen insbe-
Pflichtschulen, land- und forstwirtschaftlichen sondere durch Beratung über die auf Grund
Fachschulen sowie für alle Personen, die sich des Gesetzes gegebenen Möglichkeiten
bei diesen um eine Anstellung bewerben, die der Rechtsverfolgung von Verletzungen des
richtige Ansprechpartnerin, wenn sie auf Grund Gleichbehandlungsgebotes zu unterstützen.
ihres Geschlechtes, ihres Alters, ihrer Behinde-
rung, ihrer Religion oder Weltanschauung, ihrer Die Landes-Gleichbehandlungsbeauftragte
ethnischen Zugehörigkeit sowie ihrer sexuel- hat unabhängige Berichte zu veröffentlichen
len Orientierung, diskriminiert oder belästigt und Empfehlungen zu allen Aspekten vorzule-
werden. gen, die mit der Verletzung des Gleichbehand-
lungsgebotes im Zusammenhang stehen und
Sie ist auch für alle Bürgerinnen und Bürger, ist berechtigt, zu Entwürfen von Gesetzen und
die sich von Maßnahmen, welche landesge- Verordnungen des Landes, die Angelegenhei-
setzlich geregelt sind, in Bezug auf Bildung, ten der Gleichbehandlung und Frauenförde-
Gesundheit, Soziales, Zugang zu selbstän- rung berühren, im Begutachtungsverfahren
diger und unselbständiger Erwerbstätigkeit eine Stellungnahme abzugeben.
einschließlich Berufsberatung sowie Zugang
zu und Versorgung mit Gütern und Dienstleis- Die Landes-Gleichbehandlungsbeauftragte ist
tungen, einschließlich Wohnraum, diskriminiert verpflichtet, mindestens einmal im Jahr Bespre-
oder belästigt fühlen, zuständig. chungen mit den Kontaktpersonen abzuhalten
und hat für deren Fortbildung Sorge zu tragen.
Der Aufgabenbereich der Landes-Gleichbe-
handlungsbeauftragten ist in § 42 und § 42 a Schließlich hat die Landes-Gleichbehandlungs-
Landes-Gleichbehandlungsgesetz i.d.g.F. fest- beauftragte der Landesregierung bis 31. März
geschrieben. jedes dritten Jahres einen schriftlichen Bericht
über die Verwirklichung der Gleichbehandlung
Demnach hat sich die Landes-Gleichbehand- und Frauenförderung zu erstatten.
lungsbeauftragte mit allen die Gleichbehand-
lung und Frauenförderung betreffenden Fragen Die Landes-Gleichbehandlungsbeauftragte ist
zu befassen. Anfragen, Wünsche, Beschwer- gemäß § 44 Landes-Gleichbehandlungsgesetz
den, Anzeigen oder Anregungen einzelner in Ausübung ihres Amtes an keine Weisungen
Bediensteter zu Fragen der Gleichbehandlung gebunden und kann daher ihre inhaltliche Tätig-
entgegenzunehmen und zu beantworten bzw. keit ohne Einflussnahme von außen durchführen.
zu diesem Zweck Sprechstunden (Sprechtage)
in ihrem Wirkungsbereich abzuhalten. Sie ist während ihrer Tätigkeit, aber auch nach
der Beendigung ihrer Tätigkeit, zur Verschwie-
Sie ist weiters verpflichtet, bei jedem begrün- genheit verpflichtet.
deten Verdacht einer Diskriminierung durch
eine Beamtin/einen Beamten mit schriftlicher
8
BÜRO DER GLEICHBEHANDLUNGSBEAUFTRAGTEN
S
der Kontaktpersonen ein jährliches Budget von
durchschnittelich 11.300 Euro zur Verfügung. eit 24. Juni 2014 befindet sich die
Geschäftsstelle der Landes-Gleichbe-
Mit den vorhandenen Mitteln werden schwer- handlungsbeauftragten und jene der
punktmäßig für Mitarbeiterinnen und Mitarbei- Landes-Gleichbehandlungskommission
ter sowie für Führungskräfte zu verschiedenen in den barrierefreien Büroräumlichkeiten am
Themengebieten Informations- bzw. Fortbil- Burgring 4, erste Ebene, 8010 Graz.
dungsveranstaltungen durchgeführt.
Die Büroräumlichkeiten werden auch für diverse
Des Weiteren werden auch die Fortbildungs- Sitzungen von der Landes-Gleichbehandlungs-
maßnahmen für Kontaktpersonen für Gleichbe- kommission und für die Netzwerkarbeit der
handlungsfragen mit diesen Mitteln ermöglicht. Landes-Gleichbehandlungsbeauftragten genutzt.
© Foto: steiermark.at/Jammernegg
v.l.n.r.: Josef Ebner, Dr.in Bettina Vollath, Mag.a Dr.in Sabine Schulze-Bauer,
Die jeweilige Projektarbeit wurde bzw. wird zum Barbara Riener und Mag.a Alexandra Pichler-Jessenko
weitaus überwiegenden Teil von den Mitarbei-
terinnen und Mitarbeitern der Gleichbehand-
lungsbeauftragten geleistet. Allfällige im unter- Die Landes-Gleichbehandlungsbeauftragte und
geordneten Ausmaß zugekaufte Leistungen ihr Team haben gemeinsam mit zahlreichen
wurden mit den der Beauftragten zur Verfü- Gästen die Eröffnung der neuen Geschäftsstelle
gung gestellten Budgetmitteln finanziert. mit einem „Nachmittag der offenen Tür“ gefeiert.
9
BÜRO DER GLEICHBEHANDLUNGSBEAUFTRAGTEN
DAS TEAM
v.l.n.r.: Jasmina Parcz, Helene Cibinello, Sabine Schulze-Bauer, Brigitta Semlitsch und Peter Habelsberger
“Trenne dich nicht von deinen Illusionen. Wenn sie verschwunden sind,
wirst du weiter existieren, aber aufgehört haben zu leben.“
Mark Twain
10
JOSEF EBNER, Referent bis Ende 2014
“Das Maß in dem ich Bereicherung herstellen kann – die das Wachsen anderer als
eigenständiger Personen fördert – ist ein Maßstab für das Wachsen, das ich in mir
selber erreicht habe.“
Unbekannt
11
GESCHÄFTSSTELLE DER GLEICHBEHANDLUNGSKOMMISSION
GLEICHBEHANDLUNGSKOMMISSION
L
aut § 35 Landes-Gleichbehandlungsge- Geschäftsstelle
setz ist beim Amt der Steiermärkischen In der Geschäftsführung wird die Landes-
Landesregierung die Landes-Gleichbe- Gleichbehandlungskommission von der
handlungskommission einzurichten. Geschäftsstelle der Landes-Gleichbehand-
lungsbeauftragten unterstützt.
Mit Regierungssitzungsbeschluss vom
18. Dezember 2014 wurden die Mitglieder und Diese Unterstützung umfasst neben allgemei-
Ersatzmitglieder für den Zeitraum 2015 - 2019 nen administrativen Tätigkeiten auch die Orga-
neu bestellt. nisation von Kommissionssitzungen, sowie die
Schriftführung.
Die konstituierende Sitzung fand am 28. Jänner
2015 statt.
12
MITGLIEDER & ERSATZMITGLIEDER
Barbara Riener
Als Vertreterinnen der Landespersonalvertretung.
Ersatzmitglied:
Monique Fitzko
© Foto STVP
Elisabeth Aufreiter
Als Vertreterinnen der Gewerkschaft der
Gemeindebediensteten. Seit November 2015 -
Ersatzmitglied:
younion - die Daseinsgewerkschaft.
Ingrid Wolfger
© Sissi Furgler Fotografie
Näheres zur Arbeit der Kommission ist dem Bericht der GBK 2014-2016 zu entnehmen.
13
KONTAKTPERSONEN FÜR GLEICHBEHANDLUNG UND FRAUENFÖRDERUNG
KONTAKTPERSONEN
V
on der Landesregierung sind Kontakt- Bürgermeisters durch Gemeinderatsbeschluss
personen für das Amt der Landesre- mindestens eine Kontaktperson für Gleichbe-
gierung, die Bezirkshauptmannschaf- handlungsfragen zu bestellen.
ten und politischen Exposituren, die
Agrarbezirksbehörden, andere Verwaltungs- Im Berichtszeitraum wurden 201 Kontaktper-
stellen des Landes, sowie für die Anstalten und sonen in den Steirischen Gemeinden mittels
Betriebe des Landes zu bestellen. Gemeinderatsbeschluss bestellt.
Kontaktpersonen detailliert:
Insgesamt wurden in den letzten drei Jahren
Landesdienststellen u. Betriebe 41
347 Kontaktpersonen für Gleichbehandlungs-
Bezirkshauptmannschaften 17 fragen und Frauenförderung bestellt.
Baubezirksleitungen 7
Agrarbezirksbehörden 3
Eine Auflistung der Kontaktpersonen der
Landesberufsschulen 10 Dienststellen des Landes, der KAGes und
der Gemeinden sind auf der Homepage der
Jugend(sport)häuser 7 Landes-Gleichbehandlungsbeauftragten unter
Land- u. forstwirtschaftliche Fachschulen 19 www.gleichbehandlung.steiermark.at zu finden.
14
Kontaktpersonen sind in Ausübung ihrer Tätig- Im Frühjahr 2016 wurden erstmals “Regio-
keit weisungsfrei und es ist ihnen die zur Erfül- naltreffen“ initiiert, die eine Vernetzung der
lung ihrer Aufgaben notwendige Zeit zur Verfü- Kontaktpersonen in den Regionen der Steier-
gung zu stellen. Um diesem hohen Anspruch mark zum Ziel haben. Dabei soll es zu einer
gerecht werden zu können, werden seitens Erweiterung der persönlichen Sichtweisen und
der Landes-Gleichbehandlungsbeauftragten zu einem Gedanken- bzw. Ideenaustausch
laufend Fort- und Weiterbildungsmaßnahmen kommen. Durch den gelebten Dialog soll eine
für Kontaktpersonen gesetzt. Steigerung von Engagement, Verantwortlich-
keit, Effizienz und Effektivität erreicht werden.
Zu Beginn der Zuständigkeit werden Informa-
tionstage angeboten, an denen in erster Linie Grundsätzlich zeigt die Erfahrung, dass der
über Rechte und Pflichten der Kontaktperso- persönliche Kontakt eine der besten Vorausset-
nen in Ausübung ihrer Funktion hinsichtlich zungen für eine gelungene Kooperation darstellt.
des Landes-Gleichbehandlungsgesetzes und
Landes-Frauenförderprogrammes informiert wird. Kontaktpersonen sind einerseits das „Binde-
glied“ zwischen Dienststelle und Landes-Gleich-
Des Weiteren gibt es Fortbildungsangebote behandlungsbeauftragter, andererseits können
mit internen oder externen ReferentInnen zu (ausreichend) geschulte Kontaktpersonen vor Ort
unterschiedlichen Themen, die die Kontaktper- durch Vorbildwirkung und sensibles Hinschauen
sonen in Ausübung ihrer Funktion unterstützen, zu einer Kultur der Wertschätzung an den jewei-
stärken, aber auch inhaltlich schulen sollen. ligen Dienststellen bzw. Arbeitsplätzen beitragen.
15
ARBEITSSCHWERPUNKTE
I
m Berichtszeitraum wurden 1125 Beratun-
gen durchgeführt und 103 Interventionen
(mittel- und langfristige Begleitung bzw. Unter-
stützung in Form von Mediation) verzeichnet. 36 %
Im Vergleich zum Berichtszeitraum 2011-2013 64 %
bedeutet dies einen leichten Rücklauf der Bera-
tungsgespräche bei gleichbleibender Anzahl
der Interventionen.
Frauen Männer
Im Jahre 2014 hatte die Landes-Gleichbehand-
lungsbeauftragte 373 Geschäftsfälle zu bearbei-
ten, davon betrafen 262 Frauen und 111 Männer. Der Rücklauf der Anfragen und Beschwerden
im Bereich Beschäftigung, Aus- und Weiterbil-
2015 hatte die Landes-Gleichbehandlungs- dung im Vergleich zum letzten Berichtszeitraum
beauftragte 421 Geschäftsfälle zu bearbeiten, zeigt, dass die bereits gesetzten Maßnahmen
davon betrafen 259 Frauen und 162 Männer. betreffend Gleichbehandlung in den einzelnen
Dienststellen wirken und durch gezielte Aufklä-
2016 hatte die Landes-Gleichbehandlungs- rungs- und Öffentlichkeitsarbeit ein diskriminie-
beauftragte 331 Geschäftsfälle zu bearbeiten, rungsfreieres Arbeitsumfeld geschaffen wurde.
davon betrafen 195 Frauen und 136 Männer.
Die Anfragen im Bereich außerhalb von
Beschäftigung, Aus- und Weiterbildung haben
sich im Vergleich mit dem Berichtszeitraum
2011-2013 hingegen fast verdoppelt.
Anfragen
2014 2015 2016 Betrachtet man die Anfragen nach dem Steier-
2014-2016
märkischen Landes-Gleichbehandlungsgesetz
Bereich
301 316 241 anhand der normierten Tatbestände, so wird
Beschäftigung
ersichtlich, dass der Tatbestand des Geschlech-
tes, gefolgt vom Tatbestand der Behinderung
außerhalb von
72 105 90 am Häufigsten von den anfragenden Personen
Beschäftigung
genannt wird.
16
2014 79
222
17
ARBEITSSCHWERPUNKTE
2015 103
213
18
2016 77
164
19
ARBEITSSCHWERPUNKTE
2014-2016
Geschlecht 169 91 43 35
ethnische Zugehörigkeit 17 4 10 3
Religion/Weltanschauung 7 2 4 1
Behinderung 104 68 19 17
Alter 44 25 13 6
sexuelle Orientierung 2 0 1 1
unbekannt
20
AUSSERHALB VON BESCHÄFTIGUNG,
AUS- UND WEITERBILDUNG
150
Gleichbehandlungsgebot außerhalb von 117
Beschäftigung, Aus- und Weiterbildung:
21
ARBEITSSCHWERPUNKTE
2014 32
2015 59
40 46
ANFRAGEN
AUSSERHALB VON BESCHÄFTIGUNG, AUS- UND WEITERBILDUNG
Gesundheit Gesundheit
Frauen 1 Frauen 3
Männer 2 Männer 1
3 4
Soziales Soziales
Frauen 7 Frauen 13
Männer 5 Männer 17
12 30
Güter/Dienstleistungen Güter/Dienstleistungen
Frauen 2 Frauen 2
Männer 0 Männer 5
2 7
Wohnen Wohnen
Frauen 3 Frauen 1
Männer 3 Männer 0
6 1
Bildung Bildung
Frauen 6 Frauen 5
Männer 3 Männer 8
9 13
un-/selbstständige Erwerbstätigkeit un-/selbstständige Erwerbstätigkeit
Frauen 1 Frauen 1
Männer 0 Männer 1
1 2
Sonstiges Sonstiges
Frauen 20 Frauen 21
Männer 19 Männer 27
39 48
22
2016 59
31
Gesundheit
Frauen 1
Männer 2
3
Soziales
Frauen 2
Männer 8
10
Güter/Dienstleistungen
Frauen 1
Männer 9
10
Wohnen
Frauen 0
Männer 7
7
Bildung
Frauen 3 Man darf die
Männer 2 Wahrheit nicht
mit Mehrheit
5 verwechseln.
un-/selbstständige Erwerbstätigkeit
Frauen 0
Jean Cocteau
Männer 1
1
Sonstiges
Frauen 24
Männer 30
54
Gesamt 90
23
ARBEITSSCHWERPUNKTE
INTERVENTIONEN, MEDIATIONEN,
SCHLICHTUNGEN
D
ie Anzahl der durch die Landes-Gleich- 2015 fanden 32 Mediationen statt und es
behandlungsbeauftragte gesetzten konnten in 30 Fällen positive Lösungen für die
Interventionen im Berichtszeitraum sind Betroffenen gefunden werden.
im Vergleich zum Zeitraum 2011-2013
gleichbleibend. In lediglich zwei Fällen wurden Anträge auf
Gutachtenerstellung bei der Landes-Gleich-
Interventionen sind mittel- und langfristige Beglei- behandlungskommission eingebracht, wobei
tungen bzw. Unterstützungen von Betroffenen in einer wegen Unzuständigkeit zurückgewiesen
Form von Mediationen bzw. Schlichtungen. wurde.
© Max Carrara
24
STELLENAUSSCHREIBUNGEN &
AUSWAHLVERFAHREN
E
ine weitere wesentliche Aufgabe der In den Richtlinien betreffend Personalaufnah-
Landes-Gleichbehandlungsbeauftrag- me beim Land Steiermark aus dem Jahre 2008
ten ist die Prüfung der Ausschreibungen ist festgelegt, dass die Landes-Gleichbehand-
von Stellen und Funktionen hinsichtlich lungsbeauftragte das Recht hat, mit beraten-
der Übereinstimmung mit den Bestimmungen der Stimme an Sitzungen des Personalbeira-
des Steiermärkischen Landes-Gleichbehand- tes teilzunehmen.
lungsgesetzes und des Landes-Frauenförde-
rungsprogrammes. Im Berichtszeitraum fanden keine Sitzungen
des Personalbeirates statt.
Stellenausschreibungen sind der Landes-
Gleichbehandlungsbeauftragten vor der Die Landes-Gleichbehandlungsbeauftragte war
Kundmachung zur Prüfung zu übermitteln. im Berichtszeitraum bei 13 Hearings beratend
Erhebt diese innerhalb von zehn Tagen keine und stimmberechtigt miteingebunden.
Einwände, kann die Ausschreibung kund-
gemacht werden. Nicht miteingebunden war die Landes-Gleichbe-
handlungsbeauftragte bei der Personalauswahl
Im Berichtszeitraum wurden insgesamt 1447 von Nachbesetzungen ohne Ausschreibungen.
Stellenausschreibungen hinsichtlich der
Bestimmungen des Steiermärkischen Landes-
Gleichbehandlungsgesetzes und des Landes-
Frauenförderungsprogramms überprüft.
14%
KAGEs extern
11%
KAGes intern
Land intern
7%
25
ARBEITSSCHWERPUNKTE
2014 Stellungnahmen
Begutachtungen
Empfehlungen
26
2015 Stellungnahmen
Verordnung der Steiermärkischen Landesregierung über das Personalcontrolling
(Steiermärkische Personalcontrollingverordnung)
CEDAW-Staatenprüfung; Follow-up 2015
Erhebung Menschenrechtsregion Steiermark
Steiermärkisches Rettungsdienstgesetz 2015
ÖNORM ISO 10002 – geschlechtergerechte Sprache
Begutachtungen
Sonderpensionengesetz
Entwurf eines Gesetzes mit dem das Salzburger Gleichbehandlungsgesetz geändert
wird
Menschenrechtsbeirat, Sexuelle Gewalt durch Personal in psychiatrischen Krankenan-
stalten, Leitlinien, Länderumfrage
Entwurf einer Novelle des Steiermärkischen Pflichtschulorganisations-Ausführungsge-
setzes; Entwurf einer Novelle des Steiermärkischen Pflichtschulerhaltungsgesetzes;
Empfehlungen
2016 Stellungnahmen
Begutachtungen
Empfehlungen
Geschlechtergerechte Sprache in Formularen des Amtes der Steiermärkischen Landes-
regierung
27
KOMMUNIKATION
BEWUSSTSEINSBILDUNG &
ÖFFENTLICHKEITSARBEIT
G
leichbehandlung ist nicht nur eine Veranstaltungen, Projekte, mediale Auftritte
Angelegenheit von Politik und und diverse Informationsmaterialien sind aktive
Verwaltung – alle Frauen und Männer Maßnahmen zum Schutz vor Diskriminierung
können ihren Beitrag leisten bzw. und (sexueller) Belästigung.
können wir alle Opfer von Ungleichbehandlung
und Diskriminierung werden. Auch aus diesem In den letzten drei Jahren wurden neben der im
Grund sind der Landes-Gleichbehandlungsbe- § 42 des Landes-Gleichbehandlungsgesetzes
auftragten bewusstseinsbildende Maßnahmen festgeschriebenen Abhaltung von Sprechtagen
ein großes Anliegen. viele verschiedene Aktivitäten in diesem Sinne
durchgeführt.
Regelmäßige Information trägt zur Sensibilisie-
rung bei und fördert eine positive Einstellung Für den Berichtszeitraum 2014-2016 wurde
hinsichtlich der Gleichstellung von Frauen und in allen steirischen Bezirken jährlich jeweils
Männern. mindestens ein Sprechtag abgehalten.
PRESSESPIEGEL
Sprechtage der Gleichbehandlungsbeauftragten des
Kommunikation
März 2014 Landes Steiermark - Vertrauliche Beratung in den steiri-
Land Steiermark
schen Bezirken
Radio Steiermark
März 2014 Radiodiskussion „Sexuelle Belästigung am Arbeitsplatz“
und livestream
April 2014 Die Gemeinde Sprechtage für Vertrauliches
April 2014 Panther Intern Von sexueller Belästigung und lebenswerten Räumen
Tätigkeitsbericht der Gleichbehandlungsbeauftragten
Kommunikation
Mai 2014 beschlossen - Noch immer zu wenig Frauen in Führungs-
Land Steiermark
positionen
Erfahrungsaustausch stand im Mittelpunkt des österreich-
Kommunikation
Mai 2014 weiten Treffens - AntidiskriminierungsexpertInnen zu Gast
Land Steiermark
in Graz
Mai 2014 Steiermark 1 Antidiskriminierungstreffen in Graz
Mai 2014 Woche Graz Drei Fragen an... Sabine Schulze-Bauer, GBB
Bizeps-Info - der Tätigkeitsbericht der Landes-Gleichbehandlungsbeauf-
Mai 2014
Nachrichtendienst tragten beschlossen
Steiermark
Juni 2014 Für ein gerechteres Miteinander
Report
Österreichweiter Austausch - Antidiskriminierungskonfe-
Juni 2014 Die Gemeinde
renz
28
Kommunikation Vertrauliche Beratung bietet die Beratungsstelle auch am
Juli 2014
Land Steiermark Burgring
Juli 2014 Kronen Zeitung Sprachliche Gleichstellung
Juli 2014 Woche Graz Eine stolze Bilanz und ein neues Büro
29
KOMMUNIKATION
© Max Carrara
PRESSESPIEGEL
Kommunikation Vertrauliche Beratung in den steirischen Bezirken;
März 2016
Land Steiermark Sprechtage der Gleichbehandlungsbeauftragten
März 2016 Kronen Zeitung Auf, gegen Diskriminierung
30
INFORMATIONSTAGE FÜR NEUE MITAR- AKADEMIE DES STEIRISCHEN GEMEINDE-
BEITERINNEN UND MITARBEITER BUNDES
„Miteinander im Dialog“
Informationsstand im Rahmen der Veranstaltung
Landes-Gleichbehandlungsbeauftragten wird
u.a. durch die Teilnahme an spezifischen Helene Cibinello am Infostand bei der Veranstaltung „Miteinander im
Veranstaltungen sichergestellt. Dialog“, 2015
31
KOMMUNIKATION
PROJEKTE
1. LANDESLEHRLINGSWETTBEWERB WANDERAUSSTELLUNG
2015 wurde für die Landeslehrlinge ein Wett- Aufgrund des großen Erfolges des Wettbe-
bewerb zum Thema “(sexuelle) Belästigung - werbes und seiner Präsentation entstand die
nicht mit mir!“ von der Landes-Gleichbehand- Idee, die Beiträge der Lehrlinge großflächig
lungsbeauftragten ausgeschrieben. in Form einer Wanderausstellung zu präsen-
tieren. Diese sollte einerseits die Kolleginnen
Die Lehrlinge wurden aufgefordert einen Flyer und Kollegen an den Dienststellen zum Thema
zu gestalten, der das Thema Belästigung am “belästigungsfreier Arbeitsplatz“ sensibilisie-
Arbeitsplatz und die damit verbundenen Unter- ren, andererseits innerhalb des Landesdiens-
stützungsmöglichkeiten zum Inhalt hat. tes auf die Auseinandersetzung der Landes-
lehrlinge mit dem Thema aufmerksam machen.
Die kreativen Einreichungen der Lehrlinge
wurden von einer Jury bewertet. Die Wanderausstellung wurde steiermark-
weit mittlerweile an 10 Dienststellen jeweils für
Beim Lehrlingstag am 16. Dezember 2015 mindestens 4 Wochen präsentiert.
präsentierten in der Aula der alten Universität
Graz die Lehrlinge die Ergebnisse ihrer Ausei- Als Auftaktveranstaltung zur Wanderausstel-
nandersetzung mit den Themen Diskriminie- lung hat am 30. März 2016 in der LUV-Betriebs-
rung, Gleichberechtigung, Rollenspezifische kantine eine Vernissage stattgefunden die von
Berufsbilder, Behinderung und Umgang mit LR Mag. Christopher Drexler eröffnet wurde.
Vorurteilen.
© Foto Fischer
32
MASSNAHMEN ZUR LEITFADEN FÜR EINEN
MITARBEITERINNENBEFRAGUNG 2015 BELÄSTIGUNGSFREIEN ARBEITSPLATZ
Aufgrund der Ergebnisse der Befragung zum Als weitere Maßnahme wurde ein Leitfaden für
Benachteiligungserleben, insbesondere zum einen belästigungsfreien Arbeitsplatz entwi-
Anstieg betreffend unerwünschte sexuelle ckelt. Dieser soll einen Beitrag zur Sensibili-
Anspielungen, wurde von Seiten der Landes- sierung leisten und ermutigen jeder Form der
Gleichbehandlungsbeauftragen der Schwerpunkt Belästigung, insbesondere sexueller Belästi-
„Umgang mit und Wahrnehmung von gung, entgegen zu treten.
Benachteiligungserleben“, gesetzt.
33
NATIONALE UND INTERNATIONALE VERNETZUNG
VERNETZUNG
Beim Gleichbehandlungsrecht handelt es sich Wichtig ist daher eine Vernetzung und ein
um eine sehr zersplitterte Materie. Es kann regelmäßiger Austausch mit unterschiedlichen
dadurch zu Unklarheiten bei der Anwendbar- Institutionen, die sich mit Gleichbehandlung,
keit von Regelungen und zu Kompetenzkon- Frauenförderungsprogrammen und Diskrimi-
flikten kommen. nierungsschutz beschäftigen.
34
ANTIDISKRIMINIERUNGSKONFERENZ Die Verbindungsstelle der Bundesländer nomi-
IN DER STEIERMARK nierte für die Teilnahme an diesem Seminar
Mag.a Dr.in Sabine Schulze-Bauer als gemein-
Einmal im Jahr bietet die Antidiskriminierungs- same Ländervertreterin. Diese Seminare
konferenz den Rahmen für gegenseitigen finden jährlich statt und dienen dazu, die Teil-
Erfahrungsaustausch. nehmerinnen und Teilnehmer über die jüngsten
Entwicklungen des EU-Rechtes zu informieren
Am 14. und 15. Mai 2014 haben sich die Gleich- und die vom Europäischen Netzwerk heraus-
behandlungsbeauftragten der Bundesländer gegebenen Berichte zu erörtern.
sowie Vertreterinnen und Vertreter von Antidis-
kriminierungsstellen und der Gleichbehand-
lungsanwaltschaft Österreich zur 7. Antidiskri- HIGH LEVEL EVENT OF NON-DISCRI-
minierungskonferenz in Graz getroffen. MINATION AND EQUALITY-SHAPING
THE FUTURE OF EQUALITY POLICIES
Mag.a Dr.in Sabine Schulze-Bauer war gemein- IN THE EU
sam mit der Gleichbehandlungsbeauftragten
des Magistrates Graz Gastgeberin. Die italienische Präsidentschaft des Rates
Für einen Blick über den Tellerrand während der Europäischen Union lud gemeinsam mit
dieser Konferenz sorgte der Europarechtsex- der Europäischen Kommission am 6. und 7.
perte Mag. Stefan Börger, Leiter des Referates November 2014 in Rom zur Veranstaltung „Die
Europa und Außenbeziehungen des Landes Zukunft der Gleichstellungspolitik in der EU“
Steiermark. Er präsentierte aktuelle Urteile des ein, welche die Bedeutung der Gleichstellungs-
Europäischen Gerichtshofs. politik betonte.
Anlässlich des 10jährigen Bestehens des WO STEHE ICH? WANN GEHT ES MIR ZU
erweiterten Diskriminierungsschutzes im WEIT?
Landes-Gleichbehandlungsgesetz lud die
Landes-Gleichbehandlungsbeauftragte am Am 6. Juli 2016 wurde im Rahmen einer
3. November 2014 zu einem Symposium im Führungskräfteinformation der neue Leitfaden
Wartingersaal in Graz ein. für einen belästigungsfreien Arbeitsplatz präsen-
tiert. Die neue Broschüre soll einen Beitrag zur
Die Vortragenden Dr.in Caroline Voithofer von Sensibilisierung leisten und ermutigen, jeder
der Uni Innsbruck und Mag. Christopher Frank Form der Belästigung, insbesondere sexueller
von der Uni Linz gingen in ihren Referaten auf Belästigung, entgegen zu treten.
die Entwicklung des Gleichbehandlungsgeset- Führungskräfte sind gefordert präventiv für ein
zes ebenso ein, wie auch auf die rechtliche und belästigungsfreies Arbeitsklima zu sorgen.
philosophische Herausforderung der Gleichbe-
handlung. Univ.-Prof.in Mag.a Dr.in Nora Melzer-Azodanloo
vom Institut für Arbeits- und Sozialrecht an
der Karl-Franzens-Universität Graz erörterte
RECHTSSEMINAR IN BRÜSSEL in ihrem Referat die Frage: „der belästigungs-
freie Arbeitsplatz - ist dies überhaupt möglich?“
Am 26. November 2014 fand in Brüssel ein und Frau Mag.a Marion Egger vom Gewalt-
Rechtsseminar zur Durchsetzung des Gleich- schutzzentrum Steiermark informierte in ihrem
stellungs- und Antidiskriminierungsrechts auf Vortrag zum Thema: „Haltung zeigen - über
Einladung der Europäischen Kommission statt. den Umgang mit Grenzüberschreitungen“.
35
GLEICHBEHANDLUNG & FRAUENFÖRDERUNG IM BEREICH BESCHÄFTIGUNG
ALLGEMEINE LANDESVERWALTUNG
I
Das im Steiermärkischen Landes-Gleichbehand- m Sinne von § 3 Landes-Frauenförderungspro-
lungsgesetz normierte Frauenförderungsgebot gramm sind Frauen dann unterrepräsentiert,
besagt, dass das Land auf eine Beseitigung einer wenn der Anteil der Frauen an der Gesamtzahl
bestehenden Unterrepräsentation von Frauen an der dauernd beschäftigten Bediensteten in der
der Gesamtzahl der dauernd Beschäftigten und betreffenden Gehaltsklasse oder Verwendungs-/
der Funktionen sowie von bestehenden Benach- Entlohnungsgruppe in einer Dienststelle weniger
teiligungen von Frauen im Zusammenhang mit als 50 % beträgt.
dem Dienstverhältnis hinzuwirken hat. Ziel ist
die Erreichung einer Ausgewogenheit zwischen Um dieses Ziel zu erreichen werden Frauen im
Frauen und Männern in den Verwendungs-/ Zuge von Ausschreibungen nachdrücklich zur
Entlohnungs- und Funktionsgruppen, in denen Bewerbung eingeladen und bei gleicher Eignung
Frauen unterrepräsentiert sind. bevorzugt aufgenommen.
Die folgenden Angaben beziehen sich ausschließlich auf anwesende Vertragsbedienstete, Beamtinnen & Beamte.
36
3372 3079
100 % 100 %
JAHRE
Wie schon im letzten Tätigkeitsbericht ersichtlich,
bleibt die Altersstruktur im steirischen Landes- 37,19 %
1254 51-60 1332 43,26 %
die zur Erhaltung der Arbeitsfähigkeit beitragen 10,65 % 359 21-30 290 9,42 %
JAHRE
Das bedeutet, dass 62,72 % der Frauen und <75 % 674 Frauen 19,99 %
94,28 % der Männer Vollzeit beschäftigt sind.
72 Männer 2,34 %
Mit Stichtag 31.12.2016 befanden sich 16 Frauen
und 27 Männer in Gleitpension sowie 38 Mitar-
<100 % 200 Frauen 5,93 %
beiterinnen und 23 Mitarbeiter in Altersteilzeit.
31 Männer 1,01 %
37
GLEICHBEHANDLUNG & FRAUENFÖRDERUNG IM BEREICH BESCHÄFTIGUNG
Personalstand 31.12.2016
60 ST01 6
26 ST02 2
16 ST03 229
13 ST04 13
204 ST05 48
108 ST06 49
214 ST07 598
206 ST08 187
74 ST09 132
65 ST10 56
131 ST11 110
273 ST12 158
36 ST13 62
161 ST14 188
39 ST15 65
13 ST16 25
3 ST17 3
3 ST18 8
6 ST19 13
0 ST22 3
NATIONALITÄTEN
Bulgarien, Deutschland, Finnland, Frank-
Neben Österreich sind im Landesdienst reich, Irland, Italien, Kanada, Kroatien,
insgesamt 43 Mitarbeiterinnen und Mitar- Lettland, Luxemburg, Polen, Rumänien,
beiter aus folgenden Ländern vertreten: Slowenien und Ungarn.
38
ANZAHL DER FRAUEN ANZAHL DER MÄNNER
IN DEN TARIFGRUPPEN IN DEN TARIFGRUPPEN
129 A 255
325 B 319
0 B1 1
654 C 210
161 D 60
6 E 0
3 FIXBEZUG 3
4 K3 0
0 KEINE 0
6 L1 8
61 L2A2 53
0 L3 2
12 LVWG 4
0 LVWGPRÄS 1
4 P2 49
4 P3 85
204 P4 61
13 P5 0
1 SI2 1
6 SII/1 2
106 SII/2 6
5 SII/3 0
2 SII/4 0
0 SIV/6 1
0 SIV/7 2
1 SIV/8 0
14 SIV/9 1
39
GLEICHBEHANDLUNG & FRAUENFÖRDERUNG IM BEREICH BESCHÄFTIGUNG
FÜHRUNGSKRÄFTE
40
DIENSTREISEN
NEUEINSTELLUNGEN
Diese Tabelle ist ein Auszug aus der Gesamtstatistik der Neueinstellungen 2014-2016.
41
GLEICHBEHANDLUNG & FRAUENFÖRDERUNG IM BEREICH BESCHÄFTIGUNG
© Max Carrara
42
VEREINBARKEIT BERUF & FAMILIE
TELEARBEIT PFLEGEFREISTELLUNG
wurde im Berichtszeitraum gem. § 16a L-DBR wurde im Berichtszeitraum überwiegend von
von 69 Frauen, davon eine in Führungsfunktion Frauen in Anspruch genommen.
und von 33 Männern in Anspruch genommen.
Im Zuge des Projekts „Kinderleben“ stehen
jährlich weitere 130 Telearbeitsplätze zur Verfü-
gung. Diese wurden 2016 von 85 Frauen und
45 Männern genutzt.
42 % 58 % 993
BILDUNGSKARENZ 1373
Frauen Männer
KARENZ
2014-2016 nutzten 316 Mütter im Sinne des Stei-
ermärkischen Mutterschutz-Karenzgesetzes.
Z
Väterfrühkarenz (Papamonat) wurde in den usammenfassend kann man sagen,
Jahren 2014-2016 von 22 Vätern in Anspruch dass die Pflege und Betreuung von
genommen, im Vergleich zu 2011-2013 ist das Angehörigen im überwiegenden
um 1 Vater mehr. Ausmaß von Frauen geleistet wird.
Erfreulich ist, dass die Anzahl jener Männer, die
Karenz zur Pflege eines behinderten Kindes Karenz und Frühkarenz in Anspruch nehmen
wurde im Berichtszeitraum 5 mal (4 Frauen & leicht im Steigen ist.
1 Mann) genehmigt.
Die Umsetzung von diversen Maßnahmen zur
besseren Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben
SABBATICAL YEAR trägt indirekt auch zur Frauenförderung bei und
Zum Stichtag 31.12.2016 nutzten 20 Personen sollte daher seitens des Dienstgebers auf allen
Sabbatical, davon 12 Frauen. Ebenen forciert werden.
43
GLEICHBEHANDLUNG & FRAUENFÖRDERUNG IM BEREICH BESCHÄFTIGUNG
44
INFORMATIONSTAGE FÜR NEUE MITAR- DIVERSITY, ANTIDISKRIMINIERUNG &
BEITERINNEN UND MITARBEITER GLEICHBEHANDLUNG
45
GLEICHBEHANDLUNG & FRAUENFÖRDERUNG IM BEREICH BESCHÄFTIGUNG
ÖFFENTLICHES SCHULWESEN
D
as Steiermärkische Landes-Gleich- SCHULLEITUNGEN
behandlungsgesetz gilt unter Bezug-
nahme der Bestimmungen des 2014 2015 2016
Bundes-Gleichbehandlungsgesetzes
auch für Lehrerinnen und Lehrer an öffentli-
chen Pflichtschulen und land- und forstwirt-
schaftlichen Berufs- und Fachschulen.
70 % 70 % 70,6 %
PFLICHTSCHULEN
46
BERUFSBILDENDES SCHULWESEN
LANDWIRTSCHAFTLICHES SCHULWESEN
47
GLEICHBEHANDLUNG & FRAUENFÖRDERUNG IM BEREICH BESCHÄFTIGUNG
STEIERMÄRKISCHE KRANKENANSTALTEN-
GESELLSCHAFT m.b.H.
D
er Frauenanteil der Landebediensteten Im Jahr 2016 hatten insgesamt 663 Bediens-
der Steiermärkischen Krankenanstal- tete eine Führungsfunktion inne. Von den 401
ten Ges.m.b.H. ist mit 78,25 % relativ Frauen in Führungsfunktion waren 89 und von
hoch und im Vergleich zum letzten den 262 Männern, waren 10 teilzeitbeschäftigt.
Berichtszeitraum gleichbleibend. Dieser hohe
Anteil an Frauen ergibt sich daraus, dass der Der Frauenanteil in Führungspositionen exklu-
Pflegebereich nach wie vor zum überwiegenden sive Stationsleitungen liegt bei 17,90 %.
Maß weiblich besetzt ist.
Von 67 Primariaten waren im Jahr 2016 ledig-
Auch die Führungsebene der Stationsleitungen lich drei mit Frauen besetzt.
ist eindeutig weiblich dominiert.
Dagegen sind die Abteilungsleitungsebene Dem gegenüber stehen 434 Stationsleitungen,
und der ärztliche Leitungsbereich überwiegend wovon 360 von Frauen geleitet werden und 74
männlich besetzt. von Männern.
48
FÜHRUNGSFUNKTIONEN 2016
663
49
GLEICHBEHANDLUNG & FRAUENFÖRDERUNG IM BEREICH BESCHÄFTIGUNG
Personalstand 2016
44 1 2
1 A 3
15 B 17
34 C 21
20 D 5
7 DIR2 7
3 DIR3 6
0 E 1
18 FIXBEZUG 34
0 IT-TECHN 6
38 K3 1
19 KOCH 9
0 P4 4
1 P5 1
1299 SI 1103
4 SIA 77
1466 SII/1 172
254 SII/2 47
6022 SII/3 564
1935 SII/4 698
66 SII/5 37
203 SIII/1 78
23 SIII/1A 36
174 SIII/2 93
50
ANZAHL DER FRAUEN ANZAHL DER MÄNNER
IN DEN TARIFGRUPPEN IN DEN TARIFGRUPPEN
17 SIII/2A 26
482 SIII/3 109
131 SIII/3A 27
865 SIII/4 64
1 SIII/4A 2
52 SIII/5 16
0 SIV/1 70
7 SIV/2 35
2 SIV/3 21
3 SIV/4 88
19 SIV/5 15
120 SIV/6 184
125 SIV/7 113
61 SIV/8 23
1331 SIV/9 218
2 SV/1 12
13 SV/2 36
8 SV/3 22
3 SV/4 12
1 SV/5 19
0 SV/6 3
5 ZAHNASS 0
2 ZAHNTECH 2
51
GLEICHBEHANDLUNG & FRAUENFÖRDERUNG IM BEREICH BESCHÄFTIGUNG
8% Männer 55 70 71 62 86 60
92 %
Summe 1276 458 1313 429 1364 445
52
GEMEINDEVERWALTUNG
U
m auch in der Gemeindeverwaltung ein Es wird empfohlen, dass sich Gemeinden mit
Gleichgewicht zwischen Männern und einer gezielten Frauenförderung auseinander
Frauen zu erreichen, ist seitens der setzen und dementsprechende Maßnahmen
Gemeinden und Gemeindeverbände im Sinne des L-GBG mittels Gemeinderatsbe-
auf eine Ausgewogenheit in den Verwendungs-, schluss verordnen.
Entlohnungs- und Funktionsgruppen hinzuwir-
ken. Ziel ist die Beseitigung einer bestehenden
Unterrepräsentation von Frauen an der Gesamt-
zahl der dauernd Beschäftigten. KONTAKTPERSONEN IN GEMEINDEN
53
RESÜMEE - AUSBLICK
W
ir blicken auf arbeitsreiche Jahre Diese Tatsache stellt für Führungskräfte sowie
zurück, in denen wir uns verstärkt für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter eine große
der Bewusstseinsbildung bezüg- Herausforderung dar. Gerade deshalb dürfen in
lich der Themen Gleichbehandlung den kommenden Jahren besonders Maßnah-
und Diskriminierungsfreiheit gewidmet haben. men, die der Altersdiskriminierung entgegen-
wirken und jene die zur Erhaltung der Arbeitsfä-
In zahlreichen individuellen Beratungen konnten higkeit beitragen, nicht aus den Augen verloren
Betroffene unterstützt, gestärkt und bei Bedarf werden.
in Verfahren begleitet werden.
Die steigende Anzahl der Anfragen zum Gleich-
Dem Themenschwerpunkt entsprechende Schu- behandlungsgebot außerhalb von Beschäf-
lungen und Informationsveranstaltungen wurden tigung, Aus- und Weiterbildung verlangen
organisiert und durchgeführt. auch in diesem Bereich verstärkt Beratungs-
und Aufklärungsarbeit, um das gegenseitige
Diese tragen zur Bewusstseinsbildung bei und Verständnis und eine gelebte Wertschätzung
können Grundlage für einen belästigungs- und positiv zu unterstützen.
diskriminierungsfreien Arbeitsplatz sein.
Das erste Landes-Gleichbehandlungsgesetz
Die Anzahl der Anfragen an das Büro der trat mit November 1997 in Kraft. Dieses hatte
Landes-Gleichbehandlungsbeauftragten weisen ausschließlich die Gleichbehandlung aufgrund
jedoch darauf hin, dass Gleichbehandlung bzw. des Geschlechtes und die Frauenförderung
Gleichstellung noch nicht durchgängig erreicht zum Ziel.
sind.
Das 20jährige Jubiläum soll nicht nur Anlass
Auch die Personalstatistiken zeigen, dass wir von für einen Rückblick sein, sondern auch die
einer Ausgewogenheit und damit einer Gleich- Möglichkeit bieten dieses im Zuge eines
stellung von Frauen und Männern in den unter- bereits geplanten Festaktes im November 2017
schiedlichsten Funktions- und Entlohnungsgrup- entsprechend zu würdigen.
pen noch weit entfernt sind.
In 20 Jahren Gleichbehandlung im Landes- und
Die juristische Gleichbehandlung führt nicht Gemeindedienst ist vieles erreicht worden und
automatisch zu einer faktischen Gleichstellung. dennoch verdeutlichen die in diesem Bericht
aufgezeigten Zahlen und Daten, dass Gleich-
Es bedarf nach wie vor gezielter Maßnahmen, stellung offensichtlich ein langfristiges Ziel ist!
besonders auch auf oberster Führungsebene
braucht es eine verstärkte Frauenförderung. In diesem Sinne sind wir alle, vor allem Personal-
verantwortliche, wie politische Entscheidungs-
Das Durchschnittsalter der Frauen im steirischen trägerinnen und -träger gefordert, Voraussetzun-
Landesdienst liegt derzeit bei ca. 45 Jahren und gen zu schaffen, die eine weitere Umsetzung der
das der Männer bei ca. 47 Jahren. 43 % der Ziele des Landes-Gleichbehandlungsgesetzes
Landesbediensteten sind älter als 50 Jahre! unterstützen und ermöglichen.