0 - 7720 Richtlinie GT Gebaeudeautomation
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Richtlinie Gebäudetechnik
Gebäudeautomation
Version 2021
Änderungsindex
Datum Version Bemerkung
29.09.2021 2021 Erste Ausgabe dieser Richtlinie
Inhalt
1. Einleitung ......................................................................................................................... 4
1.1 Ziel und Zweck .................................................................................................................. 4
1.2 Geltungsbereich ................................................................................................................ 4
1.3 Grundlagen ........................................................................................................................ 4
1.4 Verbindlichkeit ................................................................................................................... 4
2. Auszug KBOB Empfehlung Gebäudetechnik ................................................................ 5
2.1 Teil 1: Konzeptionelles und fachgebietsübergreifende Vorgaben ....................................... 5
2.1.1 Projektdokumentation und Nachweise ............................................................................... 5
2.2 Teil 5: Gebäudeautomation ................................................................................................ 7
2.2.1 Projektdokumentation und Nachweise ............................................................................... 7
2.2.2 Konzeptionelles sowie Planung und Ausführung ............................................................... 8
Ergänzungen S&A ..................................................................................................................... 11
3. Allgemein ....................................................................................................................... 12
3.1 Gebäudeautomations-System.......................................................................................... 12
3.2 Kosten ............................................................................................................................. 12
3.3 Kompatibilität / Integration von bestehenden Systemen ................................................... 12
4. Systemintegrationstest EDL-Portal .............................................................................. 13
5. Schnittstellenliste / Zuständigkeitsbereiche ................................................................ 15
6. Prozess für die Portal-Aufschaltung ............................................................................ 16
7. Managementebene ........................................................................................................ 17
7.1 Engineering Software ...................................................................................................... 17
7.2 Visualisierung .................................................................................................................. 17
7.3 Verantwortlichkeit ............................................................................................................ 17
7.4 Adressierung und Bezeichnungskonzept ......................................................................... 17
7.5 Object_Name................................................................................................................... 18
7.6 BACnet-Objekte (VLOs)................................................................................................... 18
7.7 Bedienpanel, Touchpanel, Webpanel .............................................................................. 25
7.7.1 Anlagen mit Integration ins EDL-Portal ............................................................................ 25
7.7.2 Anlagen ohne Integration ins EDL-Portal ......................................................................... 25
7.8 Bedienung und Zugriffsmöglichkeiten .............................................................................. 26
7.8.1 BACnet Bedienhierarchie................................................................................................. 26
7.8.2 Priorität 1: Sicherheitsschalter ......................................................................................... 27
7.8.3 Priorität 2: Notbedienung ................................................................................................. 27
1. Einleitung
Aufgrund der über die gesamte Lebensdauer anfallenden hohen Kosten (Lebenszykluskosten) sind
technische Einrichtungen nur dort einzusetzen, wo Anforderungen nicht mit anderen, einfacheren
Mitteln gelöst werden können. Diese können von organisatorischer, baulicher oder konventioneller
Art sein. Technik soll nur eingesetzt werden, um wirklich grundlegendes einfacher zu erreichen.
1.2 Geltungsbereich
Beschrieben werden die Anforderungen an neu zu erstellende gebäudetechnische Anlagen im
Rahmen von Neu- und Umbauprojekten. Bei Sanierungen und Anpassungen bestehender Anlagen
ist auf die örtlichen Gegebenheiten Rücksicht zu nehmen. Es gilt der Grundsatz der Verhältnismäs-
sigkeit – begründete Abweichungen sind möglich.
Die in diesem Dokument beschriebenen Vorgaben finden Anwendung bei Gebäuden des Verwal-
tungsvermögens, des Finanzvermögens sowie der Pensionskasse. Für Liegenschaften von Dritten
(z.B. Universität Basel) gelten, falls vorhanden, deren eigene Vorgaben.
1.3 Grundlagen
Für Bauvorhaben des Kantons Basel-Stadt ist die Empfehlung Gebäudetechnik der KBOB (Ko-
ordinationskonferenz der Bau- und Liegenschaftsorgane der öffentlichen Bauherren) in vollem Um-
fang anzuwenden. Die vorliegende Richtlinie beschränkt sich auf Ergänzungen und Präzisierun-
gen. Bei Widersprüchen gehen die Vorgaben des Kantons Basel-Stadt der KBOB Empfehlung vor.
Zum Zeitpunkt der Ausführung sind die aktuell gültigen Gesetze, Verordnungen, Richtlinien und
Normen massgebend, welche als anerkannter Stand der Technik gelten. Grundsätzlich gelten die
Schweizer Normen und Leitsätze. Wo solche fehlen, sind die international harmonisierten Normen
anzuwenden. Es sind auch die aktuell gültigen Empfehlungen, Vorgaben und Merkblätter der Fach-
verbände (SIA, Electrosuisse, SWKI, Suissetec, SVGW, MeGA, usw.) anzuwenden.
Die aktuellen Richtlinien und Vorgaben Gebäudetechnik des Kantons Basel-Stadt sind jeweils auf
der Homepage von Städtebau & Architektur – Hochbau (https://www.hochbauamt.bs.ch/richtli-
nien_vorlagen/gt.html) abrufbar.
Ebenfalls zu berücksichtigen sind die spezifischen Richtlinien und Dokumente der jeweiligen Nut-
zerdepartemente.
Städtebau & Architektur setzt voraus, dass beauftragte Firmen und Personen über die Fachkennt-
nisse und Erfahrungen zur Planung und Ausführung von Gebäudeautomationsanlagen verfügen.
Aus diesem Grund wird nicht auf jedes, in der Fachliteratur festgelegte Detail eingegangen. Eine
ganzheitliche, vernetzte und nachhaltige Planungsleistung ist in den SIA-Grundleistungen enthal-
ten und wird vorausgesetzt.
1.4 Verbindlichkeit
Die Vorgaben dieser Richtlinie sind verbindlich. Jedes Projekt, sowie sämtliche Abweichungen zu
dieser Richtlinie mit begründeten Ausnahmen, sind von der betroffenen Fachstelle Gebäudetechnik
genehmigen zu lassen.
KBOB
(✓) ✓ ✓ Thermische Simulationen kritischer Räume (nach Absprache mit der Bauherrschaft) B12402_Lüftungskonzept
✓ Anlagendokumentationen B18051_Anlagedokumentation
✓ Planen, Organisieren und Überwachen der integralen Tests O15003_Protokoll integrale Tests
Tabelle 1: KBOB Konzeptionelles und fachgebietsübergreifende Vorgaben
KBOB
✓ Abnahmeprotokoll nach SIA 118 inkl. ergänzende Vorgaben der Bauherrschaft O15002_Abnahmeprotokoll
Tabelle 2: KBOB Teil 5: Gebäudeautomation
Ergänzungen S&A
Auf den nachfolgenden Seiten sind die Ergänzungen von Städtebau & Architektur zu den KBOB
Empfehlungen Gebäudetechnik erläutert.
3. Allgemein
3.1 Gebäudeautomations-System
Das Gebäudeautomations-System von Städtebau & Architektur des Kantons Basel-Stadt besteht
aus folgenden Elementen:
Managementebene (Details s. Kap. 7 / Seite 17)
Kommunikationsebene (Details s. Kap. 8 / Seite 31)
Automationsebene (Details s. Kap. 9 / Seite 34)
Feldebene (Details s. Kap. 10 / Seite 35)
Es besteht auch die Möglichkeit der mobilen Anbindung an das System (z.B. mit Mobilfunk-Rou-
ter).
3.2 Kosten
Die Kosten für die Grundausrüstung (virtuelle Maschine, Lizenzen, etc.) können beim S&A ange-
fragt werden und müssen in die jeweiligen Projekte einfliessen.
4. Systemintegrationstest EDL-Portal
Hat ein GA-Unternehmer noch nie ein Projekt mit dem Gebäudeautomationssystem EDL-Portal
für den Kanton Basel-Stadt ausgeführt, hat er, vor der Auftragsvergabe, durch einen Integrations-
test Automationsebene Managementebene die geforderte Funktionalität nachzuweisen.
Bei einem laufenden Submissionsverfahren kann sich der Anbieter während der Submissions-
phase beim unter Punkt «6. Bemerkungen» angegebenen Kontakt für den Test anmelden. An-
dernfalls wird der Anbieter während der Auswertung der Submissionen zu einem Test aufgebo-
ten.
1. Testaufbau:
- Der Test findet in den Lokalitäten des Gebäudemanagements Wartung & Betrieb in Ba-
sel-Stadt statt.
- Der Integrator bringt eine vorbereitete Automationsstation (inkl. BBMD) mit notwendi-
gem Zubehör und Programmier-/Konfigurationsmöglichkeit (Notebook) mit.
- Auf der Automationsstation ist ein Programm zu erstellen, das es ermöglicht, die VLOs
einzeln zu testen.
- Damit die Funktionen bis zur Feldebene getestet werden können, sind Fühler, Potentio-
meter usw. für die Simulation mitzubringen.
- Die Verbindung von der Automationsstation auf die VM wird durch die Abteilung Städte-
bau & Architektur, Gebäudemanagement zur Verfügung gestellt.
- Der Anschluss der Automationsstation erfolgt direkt an einem Router, welcher die Ver-
bindung zur VM sicherstellt.
2. Testablauf
- Beim Test sind der Integrator, der Leitsystemlieferant MST Systemtechnik AG (Ersteller
der VLO-Bibliothek) und ein/e Mitarbeiter/in der Abteilung Gebäudemanagement des
Bau- und Verkehrsdepartement des Kantons Basel-Stadt anwesend.
- Die aktuelle VLO-Bibliothek (gemäss Richtlinie «0_7720 RL GT Gebäudeautomation»,
Kap. BACnet-Objekte (VLOs)) muss anhand eines Testaufbaus geprüft werden.
- Es sind dabei alle VLOs zu testen.
3. Testprotokoll
- Während des Tests wird ein Testprotokoll geführt.
- Die Testergebnisse der einzelnen VLOs werden im Protokoll festgehalten und entschei-
den schlussendlich, ob der gesamte Test erfolgreich war.
4. Testergebnis
- Ist das Testergebnis erfolgreich, ist der Integrator mit der zum Zeitpunkt des Tests ver-
wendeten Automationsstation (Typ, Firmware) für weitere Submissionsverfahren zuge-
lassen.
- Bei nicht erfolgreichem Testergebnis hat der Integrator zwei Wochen Zeit auf seiner
Seite Korrekturen vorzunehmen. Anschliessend findet ein weiterer Test statt.
- Führt der zweite Test zu keinem positiven Ergebnis, wird der Integrator für das laufende
Submissionsverfahren ausgeschlossen.
6. Bemerkungen
- Der Integrator hat, nach Absprache mit der Abteilung Gebäudemanagement des Bau-
und Verkehrsdepartements des Kantons Basel-Stadt, die Möglichkeit auch ohne laufen-
des Submissionsverfahren einen Integrationstest zu machen.
Kontakt:
Bau- und Verkehrsdepartement des Kantons Basel-Stadt
Städtebau & Architektur
Fachspezialist Gebäudeautomation
Tel. 061 267 94 36
[email protected]
- Die auf beiden Seiten anfallenden Material- und Personalkosten für den Test, während
oder ausserhalb eines Submissionsverfahrens, hat jede Partei für sich zu tragen.
- Erfahrungsgemäss dauert der Test in Basel ca. 1 Arbeitstag.
5. Schnittstellenliste / Zuständigkeitsbereiche
Elektro-Unternehmer
GA-Unternehmer
GA-Fachplaner
S&A GM W&B
Elektroplaner
Arbeiten
D = Durchführungsverantwortung, M = Mithilfe, E = Entscheid, G = Genehmigung,
K = Kontrolle
Ausarbeitung Netzwerk-Topologie D
Revisionsunterlagen Netzwerk-Topologie D M
Planung Aktivkomponenten D
Beschaffung Aktivkomponenten für das gesamte GA-Netzwerk
D
(Komponenten, die in GA-SGKs wie auch in UKV-Racks platziert werden)
Montage Aktivkomponenten
D
(In GA-SGKs wie auch in UKV-Racks)
Inbetriebsetzung Aktivkomponenten D
Integration ins TechNet D M
7. Managementebene
Städtebau & Architektur betreibt eine eigene Managementebene. Diese ist als Portallösung aus-
geführt. Jedes Bauobjekt oder Areal wird auf einer eigenen virtuellen Maschine (VM) im Portal
betrieben. Die Beschaffung und Aufschaltung der VM wird durch das S&A organisiert. Der GA-
Unternehmer erstellt die Visualisierung mit einem Engineering-Werkzeug gemäss Vorgaben S&A
auf dieser VM (s. 7.1 Engineering Software). Die Bediener können anschliessend mit einem gän-
gigen Standardbrowser auf das Portal und auf die entsprechenden Anlagen zugreifen.
Die Lizenzen für die Managementebene werden durch S&A beschafft.
Notwendige Updates an Betriebssystemen der virtuellen Maschinen und an der Portallösung wer-
den durch den Portalbetreiber ausgeführt.
S&A stellt lediglich die Infrastruktur für die Managementebene zur Verfügung. Die korrekte Funk-
tion des Gesamtsystems liegt in der Verantwortung des GA-Unternehmers.
7.2 Visualisierung
Als Grundlage für die Erstellung der Visualisierung dient die Richtlinie «0_7722 RL Visualisie-
rung».
7.3 Verantwortlichkeit
Städtebau & Architektur bestellt beim Portalbetreiber projektspezifisch eine konfigurierte VM als
Bestandteil des Leitsystems einschliesslich der notwendigen Kommunikationsebene.
Die Überwachung der Kommunikation, der Leitebene (VM) sowie die Erreichbarkeit der einzelnen
Automationsstationen stellt der Portalbetreiber sicher.
Der GA-Unternehmer ist für die Erstellung, Konfiguration und Inbetriebsetzung der Inhouse-Kom-
munikationsebene (aktive Komponenten) verantwortlich, sowie für die Kommunikation zu den Au-
tomationsstationen.
Das Erstellen der Visualisierungsbilder mit der Systembibliothek (VLO) muss durch den GA-Un-
ternehmer sichergestellt werden.
Der GA-Unternehmer engineert sämtliche BACnet-Objekte für den Import auf das Portal. Diese
sind durch den GA-Unternehmer mittels definierter EDE-Liste aufzubereiten und zur Prüfung S&A
abzugeben.
7.5 Object_Name
Die Integration der BACnet Objekte der Automationsebene ins Leitsystem, erfolgt über die Pro-
perty "Object_Name" der BACnet Objekte. Der "Object_Name" basiert auf dem Anlagenkenn-
zeichnungssystem (AKS) von S&A und wird mit dem entsprechenden Attribut des Visualisie-
rungsobjekts ergänzt. Die korrekte Anwendung des AKS-Schlüssels ist verbindlich.
Der Aufbau des "Object_Name" setzt sich aus dem AKS-Schlüssel, der GA-Funktion und dem At-
tribut zusammen und müssen im Vorfeld durch den GA-Unternehmer in der Software erstellt und
durch die Fachspezialisten S&A geprüft werden.
MANAGEMENTEBENE
SCHALTGERÄTEKOMBINATION
ANLAGE
Revisionsschalter
REVISION EIN
SICHERHEIT
NOT-AUS-Taster
AUS EIN (gemäss Regeln der Technik)
Hauptschalter Elektroeinspeisung
AUS EIN
Anlage
Abbildung 3: Bedienhierarchie
Pro Automationsstation:
Element Komponente Bemerkung
(Funktionen: siehe unten)
«Sammelalarm» Leuchttaster rot LED-Leuchtmittel, inkl. Quittierung
«Brandalarm» Leuchttaster rot LED-Leuchtmittel, inkl. Quittierung,
nur Lüftungsanlagen
«Watchdog» Meldeleuchte rot LED-Leuchtmittel
«Hand/Not» Meldeleuchte gelb LED-Leuchtmittel
«Lampen- / Betriebskontrolle» Taster weiss
Tabelle 5: Bedienelemente pro Automationsstation
Softwareschalter EIN oder Softwareschalter in Stellung EIN oder AUS. Die Softwarebe-
AUS dingungen und das Zeitprogramm werden übersteuert.
Softwarebedingung Spezifische Softwarekriterien (z.B. Temperatur-Grenzwert,
(Softwareschalter auf AUTO) Zeitschaltprogramm) führen die Anlage in den Zustand EIN
oder AUS.
7.9 Alarmierung
Störungen respektive Alarme aus den Automations-Prozessen werden auf Stufe Automationse-
bene durch die Automationsstationen (SPS) generiert. Die Übermittlung der Alarme von der Auto-
mationsebene auf die Managementebene (Portal) soll mittels BACnet erstellt werden. Die Alarm-
verarbeitung gemäss den Prioritäten wird im Portal abgearbeitet. Die Alarmprioritäten auf der AS-
Ebene werden im Vorfeld mittels Alarmliste, erstellt vom GA-Unternehmer, mit dem Betreiber und
S&A definiert.
7.9.1 Alarmerfassung
Auf Feld- und Automationsebene zum Beispiel:
potenzialfreie Kontakte
Über- und Unterschreiten von Schwellwerten
Laufzeitfehler / Laufüberwachungen
Verbindungsfehler zu Feldgeräten (Bsp. Sensorfehler) und Kompaktanlagen
Kommunikationsausfall zu abgesetzten I/O-Modulen und Busintegrationen
7.9.2 Alarmablauf
Abbildung 5: Alarmablauf
7.9.3 Alarmspeicherung
Die übermittelten Meldungen werden auf der Managementebene (Portal) zentral für alle Anlagen
gespeichert und sind mittels Alarmviewer einsehbar.
7.9.4 Meldeinhalt
Folgende Daten werden im Alarm-/Störungsfall an die Managementebene übermittelt:
Datum/Zeit (DD.MM.YY HH:MM:SS)
Objektadresse (AKS-Schlüssel)
Alarmtext (Beschreibung/Klartext, Details s. auch 0_7721 RL GT Bezeichnungskonzept
Gebäudeautomation, Kap. «Klartexte (Description Text)»)
Alarmzustand (kommt, geht, quittiert)
angemeldeter Benutzer (bei Quittierung)
Alarmpriorität
7.10 Trending
Mittels Trending müssen alle signifikanten analogen und binären Signale lückenlos im Leitsystem
aufgezeichnet werden. Alle vom System aufgezeichneten Daten können jederzeit zu individuellen
Trendkurven zusammengefasst und abgespeichert werden. Unmittelbar nach der Inbetriebset-
zung sind die Betriebsprozesse resp. Regulierungen, Mess- und Stellgrössen etc. aufzuzeichnen.
Diese dienen zum Funktionsnachweis zur Abnahme und später als Basis für die Betriebsoptimie-
rung. Das Erstellen der Trends ist im Projekt inbegriffen. Die Verantwortung betreffend Umset-
zung liegt beim entsprechenden GA-Fachplaner respektive GA-Unternehmer und ist der verant-
wortlichen Fachperson S&A zur Kontrolle vorzuweisen.
Zu parametrierende COV-Werte:
Temperaturen +/- 0.5 °C
Raumtemperaturen +/- 0.3 °C
Rel. Feuchtigkeit +/- 1.0 %
Abs. Feuchtigkeit +/- 0.2 g/Kg
7.11 Zeitsynchronisation
Für die Zeitsynchronisation ist auf dem Portal ein SNTP-Server vorhanden. Dieser ist für die Zeit-
synchronisation sämtlicher im Netzwerk vorhandenen Automationsstationen zu verwenden.
Details können bei S&A bezogen werden.
8. Kommunikationsebene
8.2 Übertagungstechnologie
Die Kommunikation im Gebäudeautomationsnetzwerk erfolgt ausschliesslich durch:
Kommunikationsmedium: Ethernet
Kommunikationsprotokolle: BACnet IP
8.3 Routing
Der Router wird vom Portalbetreiber fertig konfiguriert dem GA-Unternehmer zur Verfügung ge-
stellt und durch S&A in Betrieb genommen. Somit muss sich der GA-Unternehmer um kein Rou-
ting kümmern.
Der LWL-Anschluss wird in das Hauptrack (UKV-Rack 2) auf dem Areal eingebaut.
Die Position vom LWL-Anschluss (z.B. KEV oder OTO Dose) wird vom Elektroplaner erar-
beitet und geplant.
Der Router wird im UKV-Rack 2 am vordefinierten Platz (Aktivkomponenten GM W&B)
durch einen Mitarbeiter S&A montiert.
Pro Schaltgerätekombination muss ein UKV-Anschluss realisiert werden.
Das Signal für die AS-Stationen wird mittels einem Industrie-Switch im Schaltschrank ver-
teilt:
Die UKV-Leitung vom UKV-Rack 1 zur Schaltgerätekombination wird durch den Elekt-
roplaner geplant und durch den Elektroinstallateur realisiert.
Der GA-Planer bzw. der GA-Unternehmer ist für die Vernetzung sämtlicher AS-Stationen
auf dem Areal verantwortlich (Patchpanel).
In der Schaltgerätekombination sind geeignete Anschlusskomponenten zu verwenden.
8.7 IP-Adressen
Im Netzwerk werden nur fix definierte IP-Adressen zugelassen. Jeder Controller und jedes netz-
werkfähige Gerät erhält eine fixe Adresse, zusätzlich eine für das Engineering vor Ort. Die
Vergabe / Zuordnung und Verwaltung der IP-Adressen erfolgt durch S&A.
Vor Ausführungsbeginn (Projektphase 51) muss durch den Fachplaner / Unternehmer eine voll-
ständige Liste aller Ethernet-fähigen Geräte S&A abgegeben werden, inklusive einer vollständi-
gen Netzwerktopologie. In der Liste sind auch alle Geräte / Kompaktanlagen aufzuführen, die
über eine Netzwerkanbindung verfügen z.B. Gateways an Drittsysteme.
8.8 Servicearbeiten
Für Servicearbeiten muss pro Schaltgerätekombination (SGK) ein Ethernet-Port zur Verfügung
gestellt werden. Der Ethernet-Port kann auch auf einem in der SGK verbauten Switch vorhanden
sein.
8.9 Bussysteme
Die Feldgeräte werden üblicherweise nicht in das BACnet Netzwerk integriert, sondern gegebe-
nenfalls durch andere gängige Bussysteme mit der Automationsstation verbunden.
Sämtliche Zähler werden mittels einer „M-Bus Box“ direkt auf das Portal aufgeschaltet und
per M-Bus-Datenleitung im Feld erschlossen (s. Kap. 11.1 Energiezähler (M-Bus Box)).
9. Automationsebene
Die Automationsebene befindet sich im Lieferumfang des GA-Unternehmers und umfasst alle Ge-
räte, die den Prozess steuern, regeln, optimieren sowie die Ereignisbildung und Ereignisverarbei-
tung (Alarme) übernehmen.
Sie umfasst ausschliesslich frei programmierbare SPS- / DDC-Steuerungen, welche den BACnet-
Standard unterstützen. Der Aufbau eines nativen BACnet-Systems (keine hardware- und soft-
waretechnische Gateway-Lösung) wird gefordert und muss bei der Planung berücksichtigt wer-
den.
Die Automationsebene darf für die Regelungs- und Steueraufgaben keine Abhängigkeiten zu
dem Managementsystem aufweisen (autarke Funktion der Automationsstation beim Ausfall der
Managementebene).
9.5 Netzausfall
Verhalten bei Netzausfall / Netzrückkehr => Selbstanlauf mit automatischer Quittierung
Kurzzeitenergiespeicher um min. 72 Stunden ohne Datenverlust zu überbrücken
10. Feldebene
In der Feldebene werden die unterschiedlichen technischen Anlagen (HLKSE) mit Hilfe von Feld-
geräten (Sensoren, Aktoren) betrieben. Die Feldgeräte übernehmen die Aufgaben Schalten, Stel-
len, Messen, Melden und Zählen und liefern Informationen für die Verarbeitungs-, Management-,
und Bedienfunktionen der GA.
Pegelwandler:
Es sind Pegelwandler für 20 oder 60 Energiezähler erhältlich. Es gilt aber folgende Empfehlung
einzuhalten:
12. Abkürzungsverzeichnis
AE Automationsebene
AKS Anlagenkennzeichnungssystem
AMEV Arbeitskreis Maschinen- und Elektrotechnik staatlicher und kommunaler
Verwaltungen
AS Automationsstation
BBMD BACnet Broadcast Management Device
BKP Baukostenplan
BVD Bau- und Verkehrsdepartement des Kantons Basel-Stadt
DANEBS Datennetz Basel-Stadt
DDC Direct Digital Control
EDE Engineering Data Exchange
EDL-Portal Energiedienstleistungsportal der Firma MST Systemtechnik AG
EN Europäische Norm
FE Feldebene
GA Gebäudeautomation
GM Gebäudemanagement Städtebau & Architektur des Kantons Basel-Stadt
GT Gebäudetechnik
HLKKSE Heizung Lüftung Klima Kälte Sanitär Elektro
IBS Immobilien Basel-Stadt
ISO International Organization for Standardization
IP Internet Protokoll
KBOB Koordinationskonferenz der Bau- und Liegenschaftsorgane der öffentlichen
Bauherren
KEV Kabelendverschluss
LAN Local Area Network
LWL Lichtwellenleiter
M-Bus Metering Bus
ME Managementebene
MeGA Fachverband Gebäudeautomationsplaner
MSRL Mess-, Steuer- Regel- und Leittechnik
OTO Optical Termination Outlet
RL Richtlinie
S&A Städtebau & Architektur des Kantons Basel-Stadt
SGK Schaltgerätekombination (Schaltschrank)
SIA Schweizerischer Ingenieur- und Architektenverein
SNMP Simple Network Management Protocol
SNTP Simple Network Time Protocol
SPS Speicherprogrammierbare Steuerung
SUVA Schweizerische Unfallversicherungsanstalt
SVGW Schweizerischer Verein des Gas- und Wasserfachs
SWKI Schweizerischer Verein von Gebäudetechnik-Ingenieuren
TCP/IP Transmission Control Protocol/Internet Protocol
UKV Universelle Kommunikationsverkabelung
USV Unterbrechungsfreie Strom-Versorgung
VLO Visualisierungs-Objekt
VM Virtual Machine
W&B Wartung und Betrieb
WAN Wide Area Network
WLAN Wireless Local Area Network
WLAN-AP Wireless Local Area Network Accesspoint
13. Abbildungsverzeichnis
14. Tabellenverzeichnis
Tabelle 1: KBOB Konzeptionelles und fachgebietsübergreifende Vorgaben ................................. 6
Tabelle 2: KBOB Teil 5: Gebäudeautomation ................................................................................ 7
Tabelle 3: Schnittstellenliste / Zuständigkeitsbereiche................................................................. 15
Tabelle 4: VLO-Objekte ............................................................................................................... 24
Tabelle 5: Bedienelemente pro Automationsstation..................................................................... 27
Tabelle 6: Bedienelemente pro Anlage........................................................................................ 27
Tabelle 7: Pegelwandler M-Bus................................................................................................... 36