05 Ewsd

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September 2003

Digitale Vermittlung Dozent : Dipl.-Ing. Hans Thomas

Digitale Vermittlungstechnik

System EWSD
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Einleitung Systemarchitektur Anschlussgruppen (LTG) Koppelnetz (SN) Koordinationsprozessor (CP) Steuerung der Zeichengabekanle Verbindungsaufbau

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Anhang mit 16 Bildern

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1 Einleitung
Die analogen Vermittlungssysteme wurden ber Jahrzehnte von der Telekom bei der deutschen Industrie als "Einheitstechnik" eingekauft. Die vier Lieferfirmen hatten untereinander Entwicklungsschwerpunkte abgesprochen und gegenseitige Nachbaulizenzen vereinbart. Ein solches Einheitssystem bietet auf der einen Seite beim Einkauf, Betrieb, Ausbildung usw. erhebliche Vorteile fr die Telekom, andererseits ergeben sich durch die Bindung an nur eine Herstellergruppe Abhngigkeiten und ein hohes Preisniveau. Als in den 70er Jahren ein gemeinsames, programmgesteuertes, elektronisches Whlsystem mit analoger Koppelnetzdurchschaltung eine sehr lange Entwicklungszeit bentigte, wurde der neue, weltweite Trend zu digital durchschaltenden Systemen zum Anlass genommen, 1979 eine vllig neue Beschaffungsmethode einzufhren. In einem kurzfristigen Verfahren wurden weltweit fnf Firmen aufgefordert, ein Angebot fr eine serienreife Digitale Vermittlungstechnik (DIV) fr Orts- und FernVSt vorzustellen. Drei Firmen gaben Angebote ab und erhielten die Mglichkeit, die Funktionsfhigkeit nach Festlegung eines bestimmten Spektrums von Mindestleistungsmerkmalen 1 Jahr lang in einem "Prsentationsbetrieb" in je 4 Vermittlungsstellen unter Beweis zu stellen. Letztendlich bestanden nur die beiden Firmen Siemens AG SEL/Alcatel mit dem System EWSD mit dem System S 12

den Test und liefern seit 1983 in einen jhrlichen Preiswettbewerbsverfahren die jeweils zentral ausgeschriebenen Vermittlungsstellen oder deren Erweiterungen bzw. den Upgrade auf neue Leistungsmerkmale. Anfangs wurde nur der Zusatzbedarf in digitaler Technik beschafft, seit Anfang 1990 wurde aber auch konsequent vorhandene analoge EMD-Technik ausgetauscht, um die verbesserten Leistungsmerkmale sowohl fr die Telefonkunden als auch fr den Netzbetreiber zu nutzen. Das groe Ziel der vollstndigen Digitalisierung des gesamten Telefonnetzes wurde Ende 1997 erreicht. Fr die Einfhrung von ISDN und die Deregulierung des Telekommunikationsmarktes ist die DIVTechnik eine zwingende Voraussetzung.

2 Systemarchitektur
Um das System EWSD universell einsetzen zu knnen, ist die Systemarchitektur bezglich Hardware Software konstruktiver Aufbau sehr stark funktionsorientiert und modular gegliedert (Bild 2-1). Damit ist es mglich, die gesamte Palette von kleinen bis zu groen Vermittlungsstellen (VSt) sowie VSt fr Orts-, Fern- und Auslandsverkehr mit nur geringfgigen nderungen / Ergnzungen durch eine Systemfamilie abzudecken. Kombinierte VSt fr Orts- und Fernverkehr sind alleine durch entsprechende Bestckung leicht aufzubauen, was gerade in lndlichen Gebieten besonders wirtschaftlich ist. Ebenso lassen sich durch die Modularitt neue Leistungsmerkmale wie ISDN, Service 800, MobilfunkKommunikation, Call Center, zentrale Zeichengabe mit ZGS Nr. 7 oder die Anbindung an das Intelligente Netz lediglich durch Ergnzungsmodule in Hardware oder in Software realisieren.

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Die Hardware des Systems EWSD besteht funktional aus 4 Teilsystemen, die folgende Hauptaufgaben wahrnehmen (Bild 2-2):

LTG

Line Trunk Group Verschiedene Anschlussgruppen, um alle Typen von (analog oder digital, Einzelteilnehmer oder Nebenstellenanlagen) Verbindungsleitungen (verschiedene Zeichengabesysteme) anzuschlieen. In Verbindung mit einer Digitalen Teilnehmer-Leitungseinheit DLU (= Digital Line Unit) knnen ber abgesetzte Einheiten auch weit entfernte Teilnehmer gnstig angeschlossen werden. Anschlussleitungen

SN

Switching Network digital durchschaltendes Koppelnetz fr alle Nutzkanle sowie fr die Steuerkanle zwischen den Prozessoren Coordination Processor Koordinationsprozessor fr alle zentralen Systemaufgaben, z.B. Verkehrslenkung, Verzonung, Koppelnetzeinstellung, Bedienung (O&M) und Prfungen

CP

CCNC Common Channel Network Control


Steuerung des Zeichengabesystems Nr.7, Funktion der Schichten 2 und 3 ( inzwischen auch weiterentwickelt als SSNC ) Jedes Teilsystem besitzt Prozessoren, welche die notwendigen Funktionen mglichst eigenstndig wahrnehmen, um die Informationsflsse zwischen den Teilsystemen zu minimieren. Wegen der besonderen Stellung des Koordinationsprozessors (CP) gilt das System EWSD trotzdem von der Systematik her als zentralgesteuert, jedoch mit einer leistungsfhigen Vorverarbeitung in der Peripherie. Die Software (SW) eines jeden Prozessors ist nach dem sogenannten "Schalenmodell" aufgebaut. Durch diese funktionale Gliederung und die strenge Einhaltung von Software Entwicklungsregeln unter Verwendung der vom CCITT / ITU entwickelten Programmiersprache CHILL ( = CCITT High Level Programming Language) sind Weiterwicklungen / Erweiterungen auch einzelner Module leicht mglich. Die beiden groen SW-Blcke des Schalenmodells umfassen: Betriebssystem-SW Anwendungs-SW hardware-nahe Programme zu Verwaltung der Prozessor-Ressourcen projektbezogene Programme entsprechend den verschiedenen Aufgaben eines Moduls und den unterschiedlichen Aufgaben einer VSt

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Nur wenige Prozessoren, deren Funktionsumfang vom Einsatzfall unabhngig ist ( Koppelnetzsteuerung, Nachrichtenverteiler ), haben ihre Programme in ROMSpeichern abgelegt. Die gesamte brige Software des EWSD wird fr jede VSt individuell von einem speziell generierten Ladeband geladen und bildet zusammen mit den auf den Aufbauort bezogenen Daten ( hardwaremiges Abbild aller LTG, angeschlossene Teilnehmer mit Rufnummern und Leistungsmerkmalen, Gre des Koppelnetzes, Verzonungsinformationen je Standort usw. ) das sogenannte Anlagenprogrammsystem APS ( = Application Program System). Der konstruktive Aufbau erlaubt einfache und schnelle Montage, wirtschaftliche Instandsetzung und flexible Erweiterungen. Seine Grundeinheiten sind: steckbare Baugruppen einheitlicher Gre Baugruppenrahmen, die auf der Frontseite die Baugruppen und auf der Rckseite die Verkabelung aufnehmen vollverkleidete Gestellrahmen, die zu Gestellreihen kombiniert werden lngenkonfektionierte, steckbare Verbindungskabel. Die Leistungsfhigkeit der einzelnen Komponenten, vor allem die der Mikroprozessoren in den Steuerungen, hat sich in den letzten Jahren laufend erhht, so dass seit dem Jahr 2001 das System EWSD um eine ferngesteuerte Vermittlungseinheit ( RSU = Remote Switching Unit ) erweitert werden kann. Diese RSU ist, unter Beibehaltung bekannter Grundelemente (LTG mit DLU), eine Fortentwicklung der bisherigen Mglichkeit, mittels einer DLU abgesetzte, passive Einheiten zum Anschluss von etwa 900 Teilnehmern aufzubauen. Die neue RSU (Bild 2-3) kann dagegen bis zu 50 000 Teilnehmer anschlieen und insbesondere den Verkehr zwischen diesen Teilnehmern eigenstndig in der ferngesteuerten Einheit vermitteln. Die Verbindung zwischen der steuernden VSt (Host) und der ferngesteuerten VSt (Remote oder Client) sowie ggf. zu anderen RSU oder fremden VSt erfolgt ber max. 8 500 anschaltbare Fernleitungen. Diese sind ber ein Interchange (Verbindungseinheit) angebunden, das zugleich als Koppelnetz fungiert und als TI ( = Timeslot Interchange, Host oder Remote) bezeichnet wird.

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3 Anschlussgruppen
Die Anschlussgruppen LTG bilden die Schnittstelle zwischen der analogen oder auch digitalen Umgebung der EWSD-Vermittlungsstelle und dem digitalen Koppelnetz. Um die verschiedenen Anschlussarten und Leitungen mit unterschiedlichen Zeichengabeverfahren optimal realisieren zu knnen, wurden in den 90iger Jahren zunchst verschiedene LTG-Typen geschaffen (Bild 3-1). Bei nahezu konstantem Stromverbrauch der Gestellrahmen mit etwa 700 Watt, sind die einzelnen Baugruppen im Laufe der Jahre jedoch deutlich kompakter bestckt werden. Durch die Bestckung mit unterschiedlichen Baugruppen-Varianten und der Verwendung unterschiedlicher Softwaremodule werden die Anforderungen zum Anschluss unterschiedlicher Endgerte und der Verwendung verschiedener Zugangstechniken ( Kupfer bzw. Glasfasern beim Teilnehmer ) heute inzwischen jedoch nur noch durch 1 Typ an LTG realisiert. Dabei werden innerhalb einer LTG grundstzlich folgende Aufgaben abgewickelt:
Folie 3-1

Vermittlungstechnische Aufgaben Senden / Empfangen / Auswerten von Schleifenkennzeichen und Signaltnen ( fr analoge Anschlussleitungen ) Abwickeln der Schicht 3 des D-Kanal-Protokolls ( fr digitale Anschlussleitungen ) Senden / Empfangen / Auswerten von Leitungs- und Registerzeichen ( fr analoge Verbindungsleitungen ) Abwickeln der Schicht 4 des Nr.7-Protokolls ( fr digitale Verbindungsleitungen ) Absetzen von vermittlungstechnischen Meldungen zum Koordinationsprozessor Empfangen von vermittlungstechnischen Befehlen vom Koordinationsprozessor Austausch von Reports mit anderen Anschlussgruppen ( ber den Nachrichtenverteiler im CP ) Durchschalten der Nutzkanle vom und zum Koppelnetz Leitungsbedingungen an die interne 8-Mbit/s-Koppelnetzschnittstelle anpassen
Folie 3-2

Sicherungstechnische Aufgaben Erkennen von Fehlern innerhalb der Anschlussgruppe berprfung der Koppelnetzdurchschaltung mit der VerbindungswegDurchschalteprfung (COC) und der Bitfehlerquotenzhlung (BERC) Fehlermeldungen zum Koordinationsprozessor bertragen Fehler auf Wirkbreite bewerten und Gegenmanahmen ergreifen, wie z.B. Sperren von Kanlen oder Leitungen
Folie 3-3

Betriebstechnische Aufgaben Erfassen von Verkehrsdaten Durchfhren von Betriebsgtemessungen Verwalten von semipermanenten Daten Schalten von Prfverbindungen Durchfhren von automatischen Prfungen an Teilnehmerstzen / -leitungen

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Diese Grundaufgaben werden in einer LTG gem der Blockschaltung in Bild 3-3 durchgefhrt. Die 5 Funktionsblcke haben dabei folgende Aufgaben: LTU GP Line Trunk Unit zum Anschluss externer Leitungen Group Processor Gruppenprozessor zur Steuerung der LTG ( vermittlungstechnische Verarbeitung der Schicht-4-Nachrichten, Synchrontakt, Nachrichten zum CP ) Group Switch kleines Koppelfeld zur Anschaltung der SU an die Sprechkanle sowie zur Durchschaltung der 64 kbit/s-Nutzkanle; mit Konzentratorfunktion bei Anschluss von Teilnehmern an LTU Speech Multiplexer wie GS, aber ohne Konzentratorfunktion, Anschluss von Leitungen oder Anschluss von Teilnehmern ber DLU Signal Unit Signaleinheit zur Bereitstellung aller Signaltne sowie Auswertung der Signalfrequenzen fr analoge Zeichengabe Line Interface Unit Schnittstelleneinheit zur Anpassung an gedoppeltes Koppelnetz

GS

SPMX

SU

LIU

An der LTU ( = Line Trunk Unit ) werden alle externen Leitungen angeschlossen. Je nach Bestckung knnen dies analoge oder digitale Anschlussleitungen sein oder digitale Verbindungsleitungen (PCM 30) zu anderen Vermittlungsstellen. In den jeweiligen Leitungsstzen werden die auf den Leitungen ankommenden Signale erkannt und ber einen internen Signal-Highway SIH (= Signal Highway) zu einem Gruppenprozessor GP ( = Group Processor ) weitergeleitet. Dort werden die vermittlungstechnischen Signale ausgewertet und mglichst weitgehend selber weiterverarbeitet. Inzwischen werden hierzu 32-bit-Mikroprozessoren (PU) eingesetzt, die auf 32/64 MByte-Datenspeicher (MU) Zugriff haben. Ein EPROM enthlt zustzlich die Daten fr ein Urladeprogramm der Anschlussgruppe. Sofern Daten mit dem Koordinationsprozessor ausgetauscht werden mssen, wird hierzu auf das interne Nachrichtenformat angepat und ber die Datenaustauschsteuerung DLC ( = Data Link Control ), die unmittelbaren DMAZugriff hat, ein permanent vorhandener 64 kbit/s-Kanal zum CP benutzt. Hierfr ist stets der Kanal 0 der 8 Mbit/s-Multiplexleitung von der LTG zum Koppelnetz reserviert. Die Signaleinheit SU ( = Signalling Unit ) besitzt einen Tongenerator TOG ( = Tone Generator ) und stellt je LTG alle Signaltne zur Verfgung. Die Erkennung ankommender Signalfrequenzen des MFC-Wahlverfahrens erfolgt im Codeempfnger CR ( = Code Receiver ). Um die Tne den jeweiligen Nutzkanlen zuordnen zu knnen, ist die SU ber einen 2 Mbit/s Sprach-Highway SPH ( = Speech Highway ) an einem Gruppenkoppler angeschlossen.

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Der Gruppenkoppler GS (= Group Switch ) ist ein kleines Zeitvielfach-Koppelnetz mit 16 PCM-Ports ( = 512 Ein-/Ausgnge ). Er schaltet einerseits beim Verbindungsaufbau die Signaleinheit SU an die Leitungen an und verbindet dann die aus den LTU fhrenden 8PCM Sprach-Highways SPH ( = Speech Highway ) auf 4 weiterfhrende PCM Sprechkanle zur Schnittstelleneinheit LIU. Dadurch erfolgt bei Teilnehmer-Anschlussleitungen eine Konzentration von 2:1. Bei der Anschaltung von Verbindungsleitungen darf im GS dagegen keine Konzentration erfolgen. Deshalb wird hier statt des GS ein vereinfachter Sprachmultiplexer SPMX ( = Speech Multiplexer ) eingesetzt, der die maximal 432 Kanle blockierungsfrei durchschaltet. Die Schnittstelleneinheit LIU ( = Link Interface Unit between LTG and SN ) verdoppelt die ankommende 8 Mbit/s-Multiplexerleitung auf die beiden redundant aufgebauten und parallel arbeitenden Koppelnetzhlften. Sie nimmt zustzlich den Koppelnetztakt auf und synchronisiert damit den LTG-eigenen Gruppentaktgenerator GCG ( = Group Clock Generator ). Nach jedem Verbindungsaufbau fhrt die LIU mittels eines gespiegelten Prfwortes ber die komplette Koppelnetzdurchschaltung hinweg zwischen zwei LTG eine Verbindungsweg-Durchschalteprfung COC ( = Cross Office Check ) durch.

Die Ausfhrungsformen, Leistungsfhigkeit und technologische Bestckung der Anschlussgruppen LTG wird laufend weiterentwickelt, ohne jedoch die Schnittstellen zu den anderen Teilsystemen zu verndern. Der Hauptunterschied besteht dabei in der Bestckung der LTU mit unterschiedlichen Modulen, um verschiedene Leitungstypen anzuschlieen (Bild 3-4).

Verbindungsleitungen zu anderen Vermittlungsstellen werden grundstzlich nur digital ber die Baugruppen DIU 30 ( = Digital Interface Unit ) nach der Zeitmultiplex-Norm PCM 30/32 angeschaltet. Analoge Teilnehmer werden ber die Baugruppe SLMA ( = Subscriber Line Module Analog ) angeschlossen, die hierfr die sogenannten 7 BORSCHT-Funktionen bereitstellen muss:
Folie 3-4

B O R S C H T

attery supply vervoltage Protection inging ignalling oding ybrid esting

Stromspeisung berspannungsschutz Rufen ( Klingel ) Signalisierung ( Schleifenschluss, Wahlaufnahme ) Codierung 2/4 Draht-Umsetzung Prfung

Fr die Anschaltung anderer analoger Teilnehmerleitungen, wie Notruftelefon, Whlsterne oder Nebenstellenanlagen sind entsprechend andere Baugruppen in der LTU einzusetzen, die die jeweils bentigten besonderen Funktionen bereitstellen. Mit den lteren SLMA konnten 4 analoge Teilnehmer angeschlossen werden. Beim neuesten Typ bereits 16 Tln je Baugruppe.

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Digitale Teilnehmer werden an der Baugruppe SLMD ( = Subscriber Line Module Digital ) angeschlossen. Diese muss , im Gegensatz zu den BORSCHT-Funktionen fr den analogen Teilnehmer, fr die ISDN-Anschlsse folgende Funktionen erbringen:
Folie 3-5

Fernspeisung des NT ( = Network Termination ) sowie Speisung von 1 Telefon bei Netzausfall Umsetzung 2/4 Draht mittels Echokompensation ( statt Gabelschaltung ) Codeumwandlung von 4B3T ( auf Asl ) auf Binr ( intern in VSt ), Pegelanpassung Multiplexen der Kanle B 1, B 2 und D ( 144 kbit/s ) D-Kanal-Protokoll, Schicht 2, berwachung, Prfschleifen Untersttzung Paketdienst X.25 im D-Kanal ( Weiterleitung zum Frame Handler FH in der LTG H ) Eine Besonderheit stellt die Anschlussgruppe LTG B dar, die zum Anschluss digitaler Teilnehmer (ISDN) eigentlich nur eine modifizierte Baugruppe SLMD ( = Subscriber Line Modul Digital) bentigt htte. Da aber gerade in der Einfhrungsphase von ISDN und whrend der allgemeinen Umstellung des Netzes von analog nach digital die Planer mglichst flexible Einsatzmglichkeiten bentigten und hufig die Notwendigkeit besteht, weit abgesetzte Teilnehmer (Fremdanschaltungskonzept) ber Konzentratorfunktionen anzuschlieen, wurde fr die LTG B eine neue, besondere Form gewhlt. ber eine vorgeschaltete neue Digitale Teilnehmerleitungseinheit DLU ( = Digital Line Unit) ist nun wahlweise ein lokaler Einsatz abgesetzter Einsatz als Konzentrator (nur bergangsphase bis 1994) als APE ( = Abgesetzte periphere Einheit ) mglich. Aus Sicherheitsgrnden wird dabei jede DLU auf 2 verschiedene LTG B abgesttzt (Bild 3-5). Gleichzeitig wurde die Bestckungsmglichkeit der DLU so erweitert, dass auch alte, analoge Telefonapparate und Nebenstellenanlagen anschliebar sind und somit der Typ LTG A praktisch entfllt. Die aus den verschiedenen Typen von SLM.. ankommenden Informationen werden ber einen gedoppelten Steuer- und Datenbus (4 Mbit/s) gemultiplext und durch die Steuereinheit DLUC ( = Control for DLU ) gesteuert. Die Nachrichten gelangen ber das Interface DIUD wie bei einer digitalen Verbindungsleitung zur DIU 30 in der LTG B. Durch die Zwischenverbindung PDC ( = Primary Digital Carrier ) kann die DLU beliebig weit von der VSt abgesetzt werden (Einsatz als APE). Damit sind technisch wesentlich grere Einzugsbereiche und flexiblere Planungen im Ortsnetz und sogar bei kleineren KVSt-Bereichen mglich. Die neuen Baugruppen SLMA und SLMD sind so kompakt aufgebaut, dass etwa 950 Anschlusskanle je DLU anschliebar sind. In Verbindung mit 4 PCM-Strecken PDC zur Anbindung an die LTG B ergibt sich dabei jedoch ein Konzentrationsfaktor von 8:1. Dies erfordert dann ggf. eine genauere Beschaltungsplanung, um Verkehrsengpsse ( Vielsprecher ) zu vermeiden. blicherweise wird ein ISDN-Anschluss mit 32 mErl Verkehrsleistung eingeplant.

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4 Koppelnetz
Das nach dem Prinzip des "Zeitvielfaches" durchschaltende Koppelnetz SN ( = Switching Network) ist in sich vollstndig gedoppelt und fhrt jede Durchschaltung aus Sicherheitsgrnden in beiden Koppelnetzseiten ( SN 0 und SN 1 ) parallel durch, jedoch ist nur eine der Seiten vom Koordinationsprozessor her aktiv geschaltet. Im Fehlerfall geht daher keine Verbindung verloren. Aus Aufwandsgrnden ist das Koppelnetz mehrstufig aufgebaut und hat mindestens die Gruppierung "Zeit - Raum - Zeit". In den meisten greren Koppelnetzen sind sogar 3 Raumstufen vorhanden, so dass es sich dann um ein 5stufiges SN handelt. Um alle Zubringer- und Abnehmerleitungen an einer Seite des SN anschalten zu knnen (damit auch wechselseitiger Verbindungsaufbau mglich), ist das Koppelnetz symmetrisch und in Umkehrgruppierung aufgebaut (Bild 4-1). In den Zeitstufen TS ( = Time Stage ) knnen die in einem 8 Mbit/s-Multiplexrahmen ankommenden Kanle wahlfrei in andere Zeitschlitze vermittelt werden. In den Raumstufen SS ( = Space Stage ) wird die Zeitlage beibehalten und nur auf andere 2 Mbit/s-Abnehmerleitungen vermittelt. Fr groe VSt und hohe Verkehrswerte muss die Zahl der ankommenden und abgehenden Zeitstufen sowie die Zahl der Raumstufen entsprechend erhht werden, um alle Verbindungswnsche blockierungsfrei durchschalten zu knnen. Die Raumstufen werden dabei nur in den beiden Stufungen 2 oder 4 aufgebaut, whrend die Zeitstufen bedarfsgerecht von 1 bis 8 erweitert werden knnen.

Die Wegesuche durch das Koppelnetz wird zentral vom CP durchgefhrt, da nur hier alle Informationen vorliegen. Einerseits liegt im CP das Abbild der gesamten VSt-Beschaltung vor ( welche LTG ist an welcher Zeitstufe angeschlossen, welche Zwischenleitung im SN ist im Augenblick gerade belegt / frei ), andererseits erhlt der CP ber die Gruppenprozessoren den exakten Verbindungswunsch zwischen Quelle und Senke ( Zeitschlitz im jeweiligen SDC-Multiplex ). Hieraus legt der CP die notwendigen Einstellbefehle fest und sendet diese an die einzelnen Koppelgruppensteuerungen. Jede der Zeit- und Raumstufengruppen besitzt eine eigene Koppelgruppensteuerung SGC ( = Switch Group Control ), welche die Einstellbefehle des CP umsetzt in Informationen fr die Haltespeicher.

Zur Erhhung der Ausfallsicherheit des Koppelnetzes existiert nicht nur der komplette redundante Aufbau von 2 gleichen Koppelnetzseiten, in denen die Wege parallel aufgebaut werden. Zwischen den einzelnen Zeit- und Raumstufen jeder Koppelnetzseite bestehen darber hinaus systematisch Verbindungen, die bei Bedarf vom CP aktiv geschaltet werden knnen, wenn entsprechende Prfprogramme Fehler gemeldet haben.

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5 Koordinationsprozessor
Die Teilsysteme im EWSD verfgen zwar jeweils ber eigene Mikroprozessorsteuerungen und fhren besonders in den LTG und im CCNC Teilaufgaben weitgehend selbstndig durch, alle bergeordneten und zentralen Aufgaben bernimmt jedoch der Koordinationsprozessor CP ( = Coordination Processor ). Zu den bergeordneten Aufgaben gehrt insbesondere die Koordination der in den Gruppenprozessoren ablaufenden Vorverarbeitung und der Datentransfer zwischen den einzelnen GP. Der CP fhrt in einer Vermittlungsstelle folgende Aufgaben aus:
Folie 5-1

Vermittlungstechnik Verzonung, Gebhrenerfassung Verkehrslenkung Wegesuche durch das Koppelnetz bei Bedarf Ziffernumwertung Verwaltung der Leitungen Verwaltung der Teilnehmerdaten Verwaltung von Verkehrsdaten
Folie 5-2

Betriebstechnik Eingabe und Ausgabe von/zu externen Speichern (EM) Kommunikation mit den Terminals fr Bedienung und Instandhaltung (OMT) Kommunikation mit dem Bedienungs- und Instandhaltungszentrum (OMC) Sicherungstechnik Eigenberwachung Fehlererkennung Fehlerbehandlung Diese Aufgaben des CP werden heute fr alle Gren und Konfigurationen einer Vermittlungsstelle durch einen modular erweiterbaren Prozessor, den sogenannten Koordinationsprozessor 113 (CP 113) erfllt. Daneben zhlen im weiteren Sinne auch noch folgende Gerte zum zentralen Bereich des CP (Bild 5-1):
Folie 5-3

Nachrichtenverteiler zentraler Taktgenerator externe Massenspeicher Betriebsanzeige Terminals fr Bedienung und Instandhaltung

MB CCG EM SYP OMT

( = Message Buffer ) ( = Central Clock Generator ) ( = External Memory ) ( = System Pannel ) ( = Operations and Maintenance Terminal )

Der CP 113 ist als Multiprozessorsystem aufgebaut ( max. 16 Prozessoren ). Durch die Verteilung der Programme und Daten auf mehrere Prozessoren wird eine hohe Dynamik (BHCA) erreicht. Durch die Doppelung aller wichtigen Funktionseinheiten verfgt der CP113 ber eine hohe Sicherheit. Die Kombination aller Manahmen in der Hardware und in der Software gewhrleistet letztendlich eine sehr hohe Verfgbarkeit, die sich in einer MTBF-Zeit von 500 Jahren widerspiegelt. Der CP113

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als Kernstck fr die Koordinationsaufgaben besteht aus folgenden Funktionseinheiten (Bild 5-2): im Grundausbau 2 Basisprozessoren gemeinsamer Speicher Bussystem zum gem. Speicher Eingabe-Ausgabe-Steuerungen Eingabe-Ausgabe-Prozessoren

BAP CMY BCMY IOC IOP

gedoppelt (Master und Spare) gedoppelt (je 256 MB) gedoppelt gedoppelt durch IOC-Anbindung gedoppelt

mgliche Erweiterung max. 6 Vermittlungsprozessoren CAP 1 weiteres IOC-Paar mit weiteren IOP Die Basisprozessoren ( BAP = Basic Processor ), die Vermittlungsprozessoren ( CAP = Calling Processor ) und die Eingabe-Ausgabe-Steuerungen ( IOC = Input Output Control ) sind aus den gleichen Hardware-Komponenten ( z.Z. noch 32-BitRechner vom Typ MC 68020 mit je 32 Daten- sowie 32 Adress-/Steuerleitungen, interne Taktfrequenz von 16,67 MHz ) aufgebaut und bestehen jeweils aus: gedoppelte Verarbeitungseinheit Kopplungslogik lokalem Speicher gemeinsame Schnittstelle PU ( = Processor Unit )
( PU 0 stets fhrend )

CL ( = Coupling Logic ) LMY ( = Local Memory ) CI ( = Common Interface )

Im CP113 ist ein zweistufiges Speicherkonzept realisiert. Dieses trgt wesentlich zu der hohen Vermittlungsleistung bei. Neben dem 256 MB groen gemeinsamen Speicher (CMY) steht jedem Prozessor ein eigener lokaler Speicher (LMY) mit 32 MB zur Verfgung. Durch die Aufteilung der Daten und Programme auf prozessorindividuelle Speicher und einen fr alle Prozessoren gemeinsamen Speicher erreicht man kurze Zugriffszeiten. Die prozessorindividuellen Speicher enthalten die dynamisch relevanten Programme und die nur von diesem Prozessor bentigten Daten. Im gemeinsamen Speicher liegen alle gemeinsamen Daten sowie seltener bentigte Programme und Daten. ber den gemeinsamen Speicher erfolgt auerdem der Datenaustausch zwischen den Prozessoren. Der Speicher- und Adressierungsschutz im CP113 basiert auf einer Unterteilung der Speicher in unterschiedliche, segmentorientierte, physikalische Adressrume mit speziellen Zugriffsrechten pro Segment. Die Adressrume werden ber fest zugeordnete Mappingbits angesprochen. Es darf nur jeweils ein Mapping-Bit gesetzt sein. Die Basisprozessoren arbeiten nach dem Aufgabenteilungs- und LastteilungsPrinzip. Fllt der BAPM aus, bernimmt der BAPS dessen Aufgaben mit. Die ggf. zustzlich vorhandenen Vermittlungsprozessoren (CAP) bearbeiten ausschlielich vermittlungstechnische Aufgaben. Sie bilden zusammen mit dem BAPS eine PoolRedundanz. Der CP113 kann deshalb auch bei Ausfall eines Prozessors (BAP oder CAP) weiterhin die volle Nominallast erbringen ( n+1 Redundanz ).

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Seit 1996 wird ein neuer, leistungsfhigerer Prozessor CP113 C eingesetzt, der als Mikroprozessor den verbesserten Typ MC 68040 mit einer internen Taktfrequenz von 25 MHz verwendet. Dieser Prozessor ist die notwendige Voraussetzung, wenn zugleich auch die neue, leistungsfhigere ZZK-Steuerung SSNC anstatt der bisherigen CCNC eingesetzt werden soll. Das Anlagenprogrammsystem (APS), als Gesamtheit der Software fr eine Vermittlungsstelle, ist dabei bilingual geschrieben und somit auf beiden Prozessortypen ablauffhig. ber die Interrupt-Logik kann der Programmablauf im Mikroprozessor jederzeit unterbrochen werden. Die Interrupt-Logik verteilt 16 Interrupts auf 8 Unterbrechungsebenen. Interrupts knnen durch die Hardware und die Software angestoen werden. Die Interrupts einer Ebene knnen sich nicht gegenseitig unterbrechen. Bei gleichzeitigem Auftreten von Interrupts einer Ebene entscheiden Prioritten. Timer starten eine periodische Programmunterbrechung und heben die InterruptSperre nach der Bus-Error-Routine auf. Im lokalen Speicher (LMY) des Prozessors sind die dynamisch wichtigen Programme sowie die nur von diesem Prozessor bentigten Daten gespeichert. Er kann nur von dem Prozessor selbst adressiert werden. Der LMY ist aus dynamischen RAMBausteinen aufgebaut. Seine Speichergre betrgt ab dem Jahr 2000 64 MB. Die Coupling Logic (CL) verbindet die beiden PU des Prozessors. Ihre Hauptaufgabe ist das Vergleichen der Verarbeitungsergebnisse der beiden PU. Stellt die Coupling Logic ein Auseinanderlaufen der beiden PU fest, sperrt sie die gemeinsame Schnittstelle zum Bus zum gemeinsamen Speicher, setzt den Prozessor zurck und startet Diagnoseprogramme zur Lokalisierung der Fehlerursache. In der Coupling Logic ist je PU ein Diagnose-Register mit 16 bit vorhanden. Das Diagnoseregister ist ladbar und enthlt nach Ablauf der Diagnoseprogramme Fehlerhinweise, die vom Bedienungspersonal ausgelesen werden knnen.

ber die gemeinsame Schnittstelle (CI) ist der Prozessor an beide Busse zum gemeinsamen Speicher angeschlossen. ber sie erfolgen alle Zugriffe auf den gemeinsamen Speicher und die Kommunikation zwischen den Prozessoren. An die gemeinsame Schnittstelle kann auerdem ein Hardware-Tracer, ohne Strung des Betriebes, angeschlossen werden.

Das Bussysten BCMY arbeitet mit 8 MHz nach einem Zeitmultiplexverfahren mit vier Zeitschlitzen, in denen Informationstransfers durchgefhrt werden knnen. Die vier Zeitschlitze sind den vier Speicherbnken fest zugeordnet. Da die Lnge der Zeitschlitze einem Viertel der Speicherzykluszeit entspricht, lassen sich whrend eines Zeitschlitzrahmens alle vier Speicherbnke adressieren. Das gedoppelte Bussystem (BCMY0,1) und die beiden gemeinsamen Speicher (CMY0,1) bertragen und speichern bei fehlerfreiem Betrieb identische Informationen. Tritt in einer Funktionseinheit

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ein Fehler auf, so wird diese Funktionseinheit von der Sicherungstechnik gezielt auer Betrieb genommen ( = defekt gesetzt ).

Die Cycle Control (CC) berwacht bei Lesezyklen zum BCMY den zeitlichen Ablauf ( Ready, Timeout ) sowie die Richtigkeit der gelesenen Daten ( Fehlerkorrekturcode ). Bei Schreibzyklen erzeugt die Cycle Control fr die Adresse die Parittsbits und fr die Daten den Fehlerkorrekturcode. Tritt z.B. beim Lesen aus dem gemeinsamen Speicher ein Fehler auf, wiederholt die Retry-Steuerung in der Cycle Control den Lesezyklus. Ist der erneute Lesezyklus wieder nicht erfolgreich, wechselt die Retry-Steuerung das Bussystem BCMY und versucht es erneut. Tritt nun auch auf diesem Bus ein Fehler auf, reagiert die Retry-Steuerung folgendermaen: Einbit-Fehler Mehrbit-Fehler werden korrigiert werden mit Bus error signalisiert.

Tritt kein Fehler mehr auf, so wird der zuerst verwendete BCMY rckgesetzt. Zur berwachung von Endlosschleifen wird in der Cycle Control ein Watch Dog eingesetzt. Die Eingabe-Ausgabe-Steuerungen (IOC) koordinieren und berwachen den Zugriff der Eingabe-Ausgabe-Prozessoren (IOP) auf den gemeinsamen Speicher CMY. Die Verbindung zwischen einer IOC und den angeschlossenen IOP ( max. 16 Stck ) stellt ein individuell fr jede IOC vorhandenes Bus-System (B:IOC) her. Die Eingabe-Ausgabe-Steuerungen (IOC) und die von ihr gesteuerten Eingabe-AusgabeProzessoren (IOP) sind stets redundant vorhanden und so bemessen, dass sie bei Ausfall der Partner-Einrichtung deren Aufgabe mit bernehmen knnen.

Verschiedene Typen von Eingabe-Ausgabe-Prozessoren (IOP) verbinden den CP113 mit den brigen Teilsystemen und Funktionseinheiten der Vermittlungseinheit. Der Basisprozessor BAPM bergibt den IOP lediglich Kommandos, die von den IOP dann selbstndig bearbeitet und ausgefhrt werden. Dabei werden in Senderichtung die jeweiligen LTG/SGC-Adressen ( Kommandos vom CP 113 ) ausgewertet und das Kommando in unterschiedliche Sendespeicher zur Absendung ber das Koppelnetz bereitgestellt. In Empfangsrichtung werden die LTG-Adressen vom IOP der Nachricht fr die Bearbeitung im CP 113 hinzugefgt.

Die meisten IOP haben ihr Steuerprogramm in EPROM gespeichert, da ihre Funktionen schon bei der Systeminstallation (Neuanlauf) bentigt werden, wenn der gemeinsame Speicher CMY noch nicht geladen ist. Bild 5-3 zeigt die im CP113 eingesetzten IOP-Typen:

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IO-Prozessor fr Nachrichtenverteiler zum weiteren Anschluss von: Nachrichtenverteilergruppen Steuerung fr das Netz der zentralen Zeichengabekanle zentralem Taktgenerator Betriebsanzeige IO-Prozessor fr Uhrzeit und Alarme IO-Prozessor fr Magnetplattengert IO-Prozessor fr Magnetbandgert IO-Prozessoren fr Anschluss serieller Datenbertragungsgerte Terminal fr Bedienung und Instandhaltung Anschlsse fr Datenleitungen mit V.24, X.21 oder X.25-Protokoll IO-Prozessor fr Authentifizierungszentrum im Mobilfunksystem GSM

IOP:MB MBG fr LTG und SGC CCNC CCG SYP IOP:TA IOP:MDD IOP:MTD IOP:SCD

IOP:AUC

Zur Vereinfachung dieser Vielzahl an IO-Prozessoren wurde in Verbindung mit dem neuen Prozessor CP113C auch eine neue, universelle Schnittstelle geschaffen IO-Prozessor Universal fr alle O&M-Funktionen IOP:UNI

die vor allem eine IP-Schnittstelle zum Anschluss von Servern hat. Fr die technische Betreuung des Systems EWSD mssen die Vermittlungsstellen nicht stndig mit Personal besetzt sein. Die Betreuung erfolgt vielmehr fr grere Bezirke in 13 zentralisierten Betriebszentren mittels Fernsteuerung. Das Gesamtsystem wird als NetManager bezeichnet. Funktionsstrungen des Systems werden dem O&M-Personal ber Datenleitungen aus den einzelnen Vermittlungsstellen mitgeteilt:
Folie 5-4

akustisch durch Glocke oder Horn optisch durch die Betriebsanzeige SYP durch eine Anzeige am OMT ( Terminal und Drucker ) bezglich: Alarme Wartungshinweise Test- und Diagnose-Ergebnisse Indizien zu Hardware-Fehlern Indizien zu Software-Fehlern und Anlaufmeldungen.

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Dem O&M-Personal stehen dann ber diese Datenleitungen fernmig folgende Bedienmglichkeiten zur Verfgung:
Folie 5-5

Bedieneingriffe zu Wartungszwecken ( Operating ) Konfiguration Anlauf Abschaltungen wegen Baugruppentausch usw. Bedieneingriffe zur Parameteradministration ( Maintenance ) ndern von Zuordnungstabellen Einrichtungsdaten fr neue Teilnehmer Einrichtungsdaten fr neue Verbindungsleitungen Aktivieren vorgeleisteter Hardware usw. Zur Gesamtberwachung des Netzes gibt es systemneutral darber hinaus noch in Bamberg ein sogenanntes Netz Management Zentrum (NMZ), das online ber die Q.3-Schnittstelle die wichtigsten Betriebsdaten aller Vermittlungsstellen ( System EWSD und S12 ) angezeigt bekommt. Hieraus knnen Verkehrslenkungsmanahmen vorgeschlagen werden und Statistiken und Analysen erstellt werden.

6 Steuerung fr das Netz der zentralen Zeichengabekanle


Solange die angeschlossenen Verbindungsleitungen mit kanalgebundenen Zeichengabesystemen, wie z.B. IKZ 50, ZGS R2 oder ZGS Nr. 5 signalisieren, wird diese Zeichengabe konzeptbedingt ( LTG bernehmen die vermittlungstechnischen Aufgaben ) in den jeweiligen LTG, an denen die Leitungen auch angeschaltet sind, direkt ausgewertet und die Ergebnisse von den Gruppenprozessoren (GP) an den Koordinationsprozessor (CP) weitergegeben. Fr die rechnergesteuerten DIV-Systeme ist jedoch das neue Zeichengabesystem Nr.7 mit zentralen Zeichenkanlen das adquate Signalisierungsverfahren. Wegen der Komplexitt wurde dafr als 4.Teilsystem die Steuerung CCNC ( = Common Channel Signalling Network Control ) entwickelt und als eigenstndige Teileinheit an das Koppelnetz angeschaltet. Sofern in einer PCM-Leitung ein Kanal als ZZK verwendet wird, wird dieser 64kbit/s-Kanal von der LTG ber das Koppelnetz semipermanent an die CCNC durchgeschaltet (Bild 6-1). Dies geschieht grundstzlich bereits aufgrund der Einrichtdaten der Vermittlungsstelle als sogenannte "Langzeitverbindung". Hauptaufgabe der CCNC ist die Bearbeitung der Schichten 2 und 3 des ZGS Nr. 7-Protokolls, whrend die Schicht 4, mit ihren vermittlungstechnischen Informationen im engeren Sinne, wie blich in den Prozessoren der LTG verarbeitet wird. Die hardwaremige Struktur des CCNC zeigt Bild 6-2. Die wesentlichen Funktionsblcke sind dabei:

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MUX

Multiplexer 2stufiger Multiplexer zur Anschaltung der semipermanent ber das Koppelnetz zugefhrten Zeichengabekanle Signalling Link Terminal Group Bearbeitung der Schicht-2-Funktionen im Prozessor SILTC Common Channel Signalling Network Processor Bearbeitung der Schicht-3-Funktionen im Prozessor SIMP, Interface CPI zum Nachrichtenverteiler im CP

SILTG CCNP

ber die zweistufigen Multiplexer MUX M und MUX S knnen dabei maximal 254 ZZK angeschlossen werden; jeder ZZK endet auf der zugehrigen Zeichengabe-Endeinrichtung, digital SILTD ( = Signal Link Terminal, digital ). Jeweils 8 SILTD werden durch einen Prozessor SILTC ( = Signal Link Terminal Control) gesteuert. Hier werden alle Funktionen der Schicht 2 ( Sicherung ) durchgefhrt. Als richtig erkannte Zeichen werden ber einen Anpassungsprozessor SIPA ( = Signalling Periphery Adapter ) dem Zeichengabe-Leitprozessor SIMP ( = Signalling Management Processor ) zugefhrt, der die Aufgaben der Schicht 3 erfllt. Im Rahmen der Nachrichtenbehandlung wird hier entschieden, ob die Nachricht berhaupt fr den eigenen Signalisierungspunkt bestimmt ist ( Auswertung des Destination Point Code ) oder als Transfernachricht ohne weitere Bearbeitung auf die gewnschte weiterfhrende ZZK-Leitung gesendet wird. Da das ZZK-Netz aus Sicherheitsgrnden Erstwege und Ersatzwege bereitstellt, die vom Netzmanagement verwaltet werden, muss im SIMP dafr die gesamte Routingtabelle fr alle 16 384 DPC-Codes einschlielich der planungsmig festgelegten Ersatzschaltewege abgespeichert sein.

Sofern die Nachricht fr den eigenen Signalisierungspunkt bestimmt ist, wird im CPI ( = Coordination Processor Interface ) die Nachricht auf das gewnschte Ziel gelenkt. Hierzu wird in der ZGS Nr. 7-Nachricht der User Part (UP) und die Sprechkanalnummer (CIC) ausgewertet und auf die Anschlusslage des Sprechkanals ( Portnummer innerhalb einer LTG ) umgerechnet. Zur Weiterleitung der Nachricht an die LTG wird der bereits im Koordinationsprozessor vorhandene Nachrichtenverteiler MB ( = Message Buffer:LTG ), der zu jedem Gruppenprozessor einer LTG eine semipermanente Verbindung ber das Koppelnetz besitzt, mitbenutzt. In der LTG wird die ZZK-Nachricht dann bezglich der Schicht 4 ( vermittlungstechnischer Inhalt ) ausgewertet und vom Prinzip her dort genauso abgearbeitet, als ob kanalgebundene Zeichengabeinformationen direkt in der LTG angekommen wren. Der maximal mgliche Nachrichtendurchsatz im CCNC schrnkte bisher die Zahl der anschliebaren Fernleitungen in FVSt und AVSt zum Teil ein. Aus diesem Grunde wurde 1997 eine neue Steuerung SSNC ( = Signalling System Network Control) entwickelt, die bis zu 512 ZZK ( spter 1500 ZZK ) bedienen kann und in Verbindung mit dem neuen Prozessor CP113C deutlich grere Vermittlungsstellen ermglicht. Hauptmerkmal der neuen SSNC ist, dass sie eine offene, verteilte Architektur besitzt

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und intern nach dem ATM-Prinzip ( = Asynchroner Transfer Modus ) arbeitet und die Aufgaben auf viele Prozessoren verteilt. Die Einbindung ins Gesamtsystem erfolgt in einer vernderten Form gem Bild 6-3. Ankommende ZZK (64 kbit/s) werden semipermanent durch das Koppelnetz auf ausgesuchte LTG geschaltet, die dann komplette 2 Mbit/s-Strme ausschlielich mit ZZK auerhalb des Koppelnetzes ( Abweichung vom Grundprinzip ! ) direkt zur SSNC weiterleiten. Durch die Loslsung vom Koppelnetz besteht die Mglichkeit, das Modul SSNC auch unabhngig von einer Vermittlungsstelle als sogenannten Stand Alone STP ( = Signalling Tranfer Point ) zu betreiben oder bei Bedarf auch sogenannte High Speed Leitungen mit 2 Mbit/s fr ZZK-Verkehr direkt zu entfernten Vermittlungsstellen zu schalten. Die LIC (= Line interface Card ) setzen den synchronen Datenstrom von 30 ZZKLeitungen in einen ATM-basierten Zellenstrom von 207 Mbit/s um und adressieren dabei die Zellen zur Bearbeitung in den zugewiesenen Prozessoren (Bild 6-4). Die Zellen werden ber das ASN ( = ATM Switching Network ) verteilt und dann in den jeweils intern gedoppelten Hauptprozessoren ( MP = Main Processor ) folgende Funktionen abgearbeitet: SLT Signalling Link Termination Bearbeitung der Schicht-2-Funktionen sowie des Schicht-3-Routing Signalling Manager Bearbeitung der Schicht-3-Netzsteuerung Operations und Maintenance Anbindung des Management-Zentrums ber Q.3-Schnittstelle Statistics Erzeugen von statistischen Verkehrszahlen

SM O&M STATS

Eine ordnungsgeme Nachricht wird nach der Rckumwandlung im ABP ( = ATM Bridge Processor ), so wie bisher auch, ber die Message Buffer (MB) des Zentralprozessors und ber das Koppelnetz an die Gruppenprozessoren der LTG zur Bearbeitung der Schicht 4 weitergesandt. Ab dem Jahr 2000 wird zur Leistungssteigerung ein neuer MB(D) mit einer zustzlichen optischen Schnittstelle eingesetzt. Viele neue Dienstmerkmale werden heute insbesondere durch das Zeichengabeprotokoll realisiert, wie z.B. die neuen Mehrwertdienste ( Service 800 und 180 ) im Rahmen des Intelligenten Netz oder die International-Roaming-Funktion der Mobilfunknetze. Auch diese aufwendigen Zusatzfunktionen, die die Zahl der Messages innerhalb des ZZK-Netzes erheblich erhhen, knnen im SSNC abgearbeitet werden.

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7 Verbindungsaufbau
Das Zusammenspiel der verschiedenen Funktionseinheiten soll an einem einfachen Beispiel dargestellt werden. Hierbei baut ein analoger Teilnehmer (A-Tln) mit seinem Tastenwahlapparat ein Ortsgesprch zu einem weiteren analogen Teilnehmer (B-Tln) auf, der an derselben DIV-TVSt angeschlossen ist. Fr die Phasen des Verbindungsauf- und -abbaus knnen dabei 21 Einzelschritte unterschieden werden. Sofern eine Information/Meldung zu mehreren Aktionen fhrt, ist die betreffende Laufnummer in Bild 7-1 ggf. noch zustzlich ( dann aber in Klammern ) aufgefhrt. 1. Der rufende Teilnehmer (A-Tln) hebt den Handapparat ab ( Verbindungswunsch ) und erzeugt dadurch einen Schleifenschluss. 2. Der Teilnehmersatz SLCA erkennt diesen Schleifenschluss und macht ber den SIH eine Meldung an den Gruppenprozessor GP. 3. Der GP erteilt Einstellbefehle an den GS zwecks Anschaltung der Signaleinheit SU an den SLMA und damit an die Teilnehmerleitung. 4. Der Tongenerator TOG der SU sendet "Whlton" zum Teilnehmer A. 5. Der Codeempfnger CR der SU ist empfangsbereit fr die Whlinformationen ( MF-Tastenwahl ) des A-Tln. Jede Ziffer wird vom CR ber den SIH dem GP bermittelt. 6. Die Verbindung des TOG zur SLCA wird nach Erhalt der 1. Whlziffer vom GP ausgelst ( Beendigung des Whltons zum A-Tln ). 7. Die SU bergibt ber den SIH laufend die weiteren empfangenen Whlinformationen an den GP. 8. Der GP bergibt eine Mindestzahl von Whlziffern ( Wert ist einstellbar ) sowie die Ursprungsinformation ( A-Tln-Anschlusslage ) ber den fest geschalteten Signalweg an den CP. 9. Der CP prft, ob die Ziffernzahl zur weiteren Auswertung bereits ausreichend ist. Der CP erkennt anschlieend, dass der gerufene Teilnehmer (B-Tln) an der eigenen TVSt angeschlossen ist. ( Der CP informiert den GP des A-Tln, dass der Ortsgesprchstarif zu erheben ist und bereitet so die Verzonung vor ). Der CP prft, ob der B-Tln frei ist. Der CP setzt den B-Tln intern auf "Belegt". 10. Der CP gibt an das Koppelnetz SN den Befehl, die beiden LIU der Anschlussmodule zu verbinden ( Durchschaltung ). Zustzlich veranlasst er den GP des A-Tln, diese Durchschaltung zu berprfen ( Cross Office Check ). 11. Der CP veranlasst ber den Gruppenprozessor (GP) des A-Tln, dass der GS den Nutzkanal zwischen LIU und SLMA durchschaltet sowie den Codeempfnger CR stattdessen abschaltet. 12. Der CP bermittelt dem Gruppenprozessor (GP) des B-Tln, dass er - die Rufanschaltung an die Anschlussleitung - die Anschaltung der Signaleinheit SU an die bestehende Koppelnetzdurchschaltung vornehmen soll.

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13. Der GP des B-Tln gibt an das SLMA den Befehl zur Rufanschaltung ( Klingelzeichen ). 14. Der GP des B-Tln veranlasst den TOG, ber die im Koppelnetz durchgeschaltete Verbindung rckwrts zum A-Tln den Freiton anzulegen. 15. Der gerufene Teilnehmer ( B-Tln ) hebt ab. Dies wird von der SLCA als Schleifenschluss erkannt und an den GP gemeldet. 16. Der GP des B-Tln veranlasst daraufhin die Abschaltung des TOG und die Aufhebung der Verbindung im GS. Der GP veranlasst den GS, den Nutzkanal des B-Tln zur LIU durchzuschalten. Damit ist die Sprechverbindung zwischen A- und B-Tln hergestellt. 17. Der GP des B-Tln interpretiert den Schleifenschluss als "Beginnzeichen" und sendet dies ber den Message Buffer zum GP des A-Tln. 18. Der GP des A-Tln erfasst die laufende Gesprchsgebhr und speichert sie ab. ( Diese Funktion wird heute nur noch bentigt, um ggf. beim A-Tln zustzlich die Gebhren anzuzeigen ( = Tarifinformation ). )

19. Das Einhngen eines Teilnehmers wird vom SLCA erkannt. Der jeweils beteiligte GP sowie der CP werden darber informiert. 20. Der CP veranlasst die Auslsung und Freischaltung der Sprechwegeverbindung im Koppelnetz. 21. Die aufgekommenen Gesprchsgebhren werden vom GP nach Gesprchsende zum CP bertragen und dort auf dem Teilnehmerzhler des A-Tln aufaddiert. ( Diese Funktion wird heute nicht mehr bentigt, da die Rechnungserstellung grundstzlich durch den je Gesprch zustzlich aufgezeichneten Kommunikationsdatensatz (KDS) erfolgt. )

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