Entnazifizierung Vergleich Zwischen Besetzungszonen

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Entnazifizierung:

Wie wurde die „Entnazifizierung“ in der


amerikanischen- und sowjetischen
Besatzungszonen durchgeführt?

Vorgelegt von:
Basant Elsaqa
1.Einleitung:

Etwa 8,5 Millionen Deutsche waren Mitglieder der NSDAP gewesen. Sie bildeten
den Kern von Hitlers Parteigängern und mussten, so hatten es die Alliierten noch
während des Krieges beschlossen und in Potsdam 1945 bekräftigt, der politischen
Säuberung in Gestalt der "Entnazifizierung" unterworfen werden.

Dieses als “Entnazifizierung” bezeichnete Projekt sollte ehemalige NS-Verbrecher


bestrafen und aus dem öffentlichen Dienst entfernen. Darüber hinaus wurden
Gesellschaft, Bildung, Kultur, Literatur, Presse, Politik und Wirtschaft von der
nationalsozialistische Ideologie gelöst.

2.Wie wurde die Entnazifizierung durchgeführt?

Im Januar 1946 erließ in Berlin der Alliierte Kontrollrat die erste


Entnazifizierung-Richtlinien, d.h. , wie aktive Nationalsozialisten, Helfer und
Nutznießer des NS-Regimes behandelt werden sollten. Sie wurden alle in fünf
Gruppen geteilt, um die Entnazifizierung-Direktive durchzuführen und zwecks
"gerechter Beurteilung der Verantwortlichkeit" und zur "Heranziehung zu
Sühnemaßnahmen", die fünf Gruppen waren: 1. Hauptschuldige, 2. Belastete
(Aktivisten, Militaristen und Nutznießer), 3. Minderbelastete (Bewährungsgruppe),
4. Mitläufer" und "5. Entlastete (Personen der vorstehenden Gruppen, welche vor
einer Spruchkammer nachweisen können, dass sie nicht schuldig sind)".

3.Die Entnazifizierungsprozeduren wurden unterschiedlich in der


sowjetischen und amerikanischen Bestatzungszonen durchgeführt:
3.1. Politische Säuberung in der SBZ
In der sowjetischen Besatzungszone wurde die Entnazifizierung am
systimatischsten durchgeführt und am schnellsten abgeschlossen. Die
Entnazifizierung erfolgte hier im Zusammenhang mit der "antifaschistisch-
demokratischen Umbruch". Die Entfernung der ehemaligen NSDAP-Mitglieder
aus allen wichtigen Positionen war Bestandteil dieser politischen und sozialen
Neustrukturierung, die unter dem Schlagwort "Auseinandersetzung zwischen der
Arbeiterklasse und der Monopolbourgeoisie" die SED als bestimmende Kraft
durchsetzen sollte.
In der Sowjetischen Besatzungszone entstanden ende Oktober 1964 eigene
Direktive für die Bestrafung der Naziverbrecher und Sanktionsmaßnahmen gegen
die aktivistischen Nazis. Sie waren von einem gemeinsamen Ausschuss der im
"Demokratischen Block" unter Dominanz der SED zusammengefassten Parteien
verfasst worden. Der Katalog der Sanktionsmaßnahmen enthielt: "1. Entlassung
aus öffentlichen Verwaltungsämtern und Ausschluss von Tätigkeiten, die
öffentliches Vertrauen erfordern; 2. zusätzliche Arbeits-, Sach- und
Geldleistungen; 3. Kürzung der Versorgungsbezüge und Einschränkung bei der
allgemeinen Versorgung, solange Mangel besteht; 4. Nichtgewährung der
politischen Rechte einschließlich des Rechts auf Mitgliedschaft in Gewerkschafts-
oder anderen Berufsvertretungen und in den antifaschistisch-demokratischen
Parteien."

3.1.2- Speziallager

In der Sowjetische Besatzungszone, wie den Westzonen, wurden das


Internierungslager eingerichtet, um die ehmalige Nazis festzunehmen, damit sie die
ehmalige Nazis zur Rechenschaft ziehen zu können. Der Unterschied zwischen
den Speziallagern und den Internierungslagern der Westzonen liegt darin: Die
Speziallager inhaftierte nicht nur die Nationalsozialisten, sondern auch sie ziehen
die Gegner der gesellschaftlichen Umwälzung (Sozialdemokraten, Liberale und
Konservative) aus dem Verkehr zu ziehen und mundtot zu machen. Die
Speziallager waren auch bekannt für die schlechte Behandlung wie die Willkür,
mit der man inhaftiert wurde.

Vertreter der Parteien, der Gewerkschaften, der Vereinigung der Verfolgten des
NS-Regimes, der Frauen- und Jugendausschüsse sowie der Industrie- und
Handelskammern gehörten den Entnazifizierungskommissionen an. Die Arbeit vor
Ort wurde von Kreiskommissionen unter dem Vorsitz der Oberbürgermeister bzw.
Landräte getan. Die Kommissionen entschieden nur über Entlassung oder
Weiterbeschäftigung. Sie arbeiteten sich von oben nach unten durch die Behörden
und mussten unter ziemlichem Zeitdruck auch die zunächst erlaubten Fälle von
Weiterbeschäftigung wieder aufrollen.

3.1.3. Rehabilitierung

Schrittweise, allerdings, wurde der Begriff der Rehabilitierung propagiert. Ab


Februar 1947 gab es einen starken Unterschied zwischen den nominellen NSDAP-
Mitgliedern und Aktivisten. Die erste Gruppe, die nominellen NSDAP-
Mitgliedern, sollte so schnell wie möglich integriert werden, weil man sie zum
Wiederaufbau Deutschlands brauchte.

Die letzte Phase der Entnazifizierung wurde im August 1947 durch den Befehl Nr.
201 der Sowjetischen Militäradministration durchgeführt. Er bringte endgültig die
Dinge zur Rehabilitierung aller nominellen NSDAP-Mitglieder in Ordnung. Das
Ziel war die schnelle Auflösung des Säuberungsprozesses.
3.2. Entnazifizierung in der amerikanischen Zone

Die Entnazifizierung in der amerikanischen Zone wurde sehr streng


durchgeführt: Die Nationalsozialisten werden in der amerikanischen
Besatzungszone in fünf Kategorien geteilt und verurteilt – Hauptschuldige,
Belastete, Minderbelastete, Mitläufer, Entlastete . Als die USA die
Entnazifizierung zum 31. März 1948 einstellen, sind häufig Prozeduren gegen
schwerer Belastete noch nicht abgeschlossen. Viele Schuldige entkommen so
einer Bestrafung .

Die Durchführung der Entnazifizierung wurd in der US-Zone bis zum Frühjahr
1946 unter Kontrolle der Militärregierung gehalten. Zunächst beschränkte sich die
Säuberung freilich darauf, die Fragebogen zu überprüfen. Die am höchsten
belasteten Nationalsozialisten fielen in die Kategorie "Automatischer Arrest", dann
kamen die NS-Aktivisten, die aus ihren Positionen entfernt werden mussten, nach
ihnen die harmloseren Fälle, deren "Entlassung empfohlen" wurde, und schließlich
die Mitläufer, die ihre Positionen behalten durften.

3.2.2. Kurswechsel

Im Frühjahr 1946 wurde für die Länder der US-Zone ein "Gesetz zur Befreiung
von Nationalsozialismus und Militarismus" verabschiedet. Es bildete fortan die
Rechtsgrundlage der Säuberung, die damit in deutsche Hände gelegt war. Das
Befreiungsgesetz war formal in den Rahmen der Kontrollratsdirektiven eingepasst
und suchte den Kompromiss zwischen dem Diskriminierungs - und Strafgedanken
und der als notwendig empfundenen Rehabilitierung; wie in den anderen Zonen
setzte sich die Idee der Rehabilitierung dann nachhaltiger durch.

3.3.3. Umerziehung

Mit der Umerziehung (Re-Education) wurde in der amerikanischen


Besatzungszone das Ziel, Deutschland von der nationalsozialistischen Ideologie
zu lösen und demokratisch zu erziehen, verfolgt. Zum Aufbau eines
demokratischen Systems verwendeten die Besatzungsmächte Bildung, Medien und
Kultur.

Nach der Besetzung waren alle Schulen in Deutschland geschlossen worden. Vor
der Wiederaufnahme des Unterrichts an der Schulen sollten die Lehrer (sowie
Lehrpläne und Lehrmittel) entnazifiziert werden. Angesichts der Mitgliedschaft der
größtenteil aller Lehrer in der NSDAP oder deren Gliederungen war dies nicht nur
ein organisatorisches Problem, die durchgehende Durchführung eines umfassenden
Entnazifizierungsprogramms hätte auch auf lange Zeit jeden Schulbetrieb in
Deutschland verzögert. Aber glüklicherweise gegen alle Zweifel und trotz
mangelhafter Vorbereitung wurden daher in allen Zonen im Laufe des Herbstes
1945 die Schulen wieder eröffnet, hauptsächlich, um die Kinder und Jugendlichen
von der Straße zu bringen.
4.Schlußfolgerung

-In der US-amerikanischen Besatzung ging die Entnazifizierung meistens durch


das Ausfüllen von einem Fragebogen sehr schwach und pragmatisch aus. Das
führte zu einem nicht geringen Teil von ehemaligen Nazi-Funktionären in der
Verwaltung und öffentlichen Ämtern. Außerdem werden die Nationalsozialisten
in der amerikanischen Besatzungszone in fünf Kategorien geteilt und verurteilt
– Hauptschuldige, Belastete, Minderbelastete, Mitläufer, Entlastete .

In der Sowjetischen Besetzten Zone (SBZ) dagegen basierte die Entnazifizierung


auf dem Aufbau kommunistischer Strukturen. Es wurde auch von der
Militäradministration einen radikaleren Schnitt eingesetzt. Alle Nationalsozialisten
wurden aus dem öffentlichen Dienst und höheren beruflichen Positionen entfernt –
insgesamt mehr als eine halbe Million Menschen.

-In der US-amerikanischen Besatzungszone verfuhren die Militärregierungen


nach der Maxime, Schulreformen müssten von den Deutschen selbst entwickelt
und durchgeführt werden.

In der sowjetischen Besatzungszone dagegen war das "Gesetz zur


Demokratisierung der Deutschen Schule" in Kraft, das als Einheitsschule die
achtklassige Grundschule mit anschließender vierstufiger Oberschule oder
dreistufiger Berufsschule einführte. Die neue Lehrer mussten Antifaschisten sein
und sollten der Arbeiterklasse angehören. Ziel der Bildungsreform in der SBZ war
der Abbau bürgerlicher Privilegien im Bildungswesen: Die Kinder aus der
Arbeiter- und Bauernschaft sollten besonders gefördert werden.

-Schließlich, meine eigene Meinung ist einfach, man könnte nicht eine
Besatzungszone mehr als die anderen bevorzugen, weil am Ende des Tages
die deutsche Bevölkerung leidete unter die beiden Besetzung und die
Nachkriegsereigniss

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