2013 Bookmatter Rilke-Handbuch
2013 Bookmatter Rilke-Handbuch
2013 Bookmatter Rilke-Handbuch
Sonderausgabe
Verlag J. B. Metzler
Stuttgart · Weimar
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© 2013 Springer-Verlag GmbH Deutschland
Ursprünglich erschienen bei J. B. Metzler’sche
Verlagsbuchhandlung und Carl Ernst Poeschel
Verlag GmbH in Stuttgart 2013
ISBN 978-3-476-02526-5 www.metzlerverlag.de
ISBN 978-3-476-01289-0 (eBook) [email protected]
DOI 10.1007/978-3-476-01289-0
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V
Inhaltsübersicht
Inhaltsverzeichnis
und die Avantgarde: Abstraktion als ›Verhängnis‹ 145 Das Buch der Bilder (1. Fassung, 1902)
– Forschung 148. (Jutta Heinz) 227
Entstehung 227 – Gliederung und Inhalt 228 –
2.3 Musik (Rüdiger Görner) 151 Forschung 233.
Rilke, Busoni und ›Benvenuta‹ 151 – Verdinglichte
Musik 152 – Musik als ›Verführung zum Gesetz‹ 152 – Einzelgedichte bis 1902 (Jutta Heinz) 233
Malte und Musik 153 – Musik, ein Urphänomen? 153 Biographische Bezüge 234 – Poetologische Selbst-
– Zur Forschung 154. reflexion 235 – Entwürfe und Widmungsgedichte 237
– Forschung 238.
2.4 Philosophie (Ronald Perlwitz) 155 3.1.2 Erzählungen (Bernard Dieterle) 239
Philosophische Interpretationen Rilkes 155 – Philo-
Vorbemerkungen 239 – Einzelne Erzählungen (Was
sophische Lektionen (Romantische Naturphilosophie;
toben die Heiden?; Ihr Opfer; Pierre Dumont; Am
Nietzsche; Bergson) 159 – Forschung 163.
Rande der Bürgerlichkeit; Frau Blaha’s Magd; Die
Turnstunde; Ewald Tragy; Der Totengräber) 241 –
2.5 Psychoanalyse (Theodore Fiedler) 165 Sammelbände (Am Leben hin. Novellen und Skizzen;
Erste Bekanntschaft 165 – Die Psychoanalyse als Zwei Prager Geschichten; Die Letzten; Geschichten vom
mögliche Heilmethode 166 – Rilkes Aneignung der lieben Gott) 247 – Rilkes Erzählungen im Kontext der
Psychoanalyse 170 – Forschung 173. Jahrhundertwende 261 – Forschung 262.
Ordnung; Ikonizität zweiter Ordnung; Verwandlung 3.4 Späteste Gedichte (1922–1926) 405
als Epiphanie; Das Gedicht als Bewegungsstudie und
das Gedicht als ›Figur‹; Die metaphorische Kompo- Die Sonette an Orpheus
nente; Substantivierung als Mittel der Abstraktion; (Manfred Engel) 405
Zur Anordnung der Gedichte; Drei Themenbereiche)
Entstehung 405 – Orphische Verwandlung 1: ›Or-
302 – Forschung 316.
pheus‹ und ›Wera‹ (Erneuerung des Orpheus-Mythos;
Wera Ouckama Knoops mythopoetische Verwand-
Die Aufzeichnungen des Malte Laurids Brigge lung) 406 – Orphische Verwandlung 2: Poetik der
(Dorothea Lauterbach) 318 Figur 412 – Poetische Lebenskunst-Lehre 417 – Zum
Entstehung 318 – Die Geschichte, die keine Geschichte Aufbau des Zyklus 420 – Sonettform 421 – Forschung
mehr ist 320 – Stoffe, Motive Verknüpfungstechniken 422.
322 – Erzählverfahren (Figurenkonzeption; ›Vokabeln
der Not‹; Evokatives Arrangement statt diskursiven Deutschsprachige Einzelgedichte 1922–1926
Erzählens) 323 – Thematik 329 – Forschung 331. (Manfred Engel) 424
Überblick 424 – Abstrakte Naturlyrik: Die Landschaft
Einzelgedichte 1902–1910 im Wechsel der Jahreszeiten 425 – Sprachmagische
(Winfried Eckel) 336 Lyrik: Gedichte aus »Wortkernen« (Der Dichter als
Einzelgedichte 1902–1905 (Der Rückgriff auf die Magier; Poetik der Sprachmagie) 428 – Briefwechsel in
Gebetform; Verdinglichung und Stilisierung) 339 – Gedichten mit Erika Mitterer 432 – Forschung 434.
Einzelgedichte 1906–1910 (I): Im Umkreis der Neuen
Gedichte (Die Wiederkehr der Subjektivität; Die Französische Gedichte
Requien) 341 – Einzelgedichte 1906–1910 (II): Vor- (Manfred Engel, Dorothea Lauterbach) 434
bereitungen des Spätwerks (Die Capreser Lyrik; Aus- Rilkes lyrische Zweisprachigkeit (Anlässe; Das Experi-
gänge aus der Krise) 347 – Forschung 353. ment der Doppeldichtungen) 434 – Überblick zu
Textbestand und Entwicklung der französischen Lyrik
(Textbestand und Phaseneinteilung; Die zwei Haupt-
3.3 Das späte Werk (1910–1922) 355 phasen von Rilkes reifer französischer Lyrik; Sammel-
handschriften) 437 – Anfänge: die frühen Einzelge-
Das Marien-Leben dichte 439 – Vergers (Zur Entstehung; Lyrische Obst-
(Ronald Perlwitz) 355 gärten: zur Bedeutung des Titels; Themen, Motive und
Entstehung 355 – Doppelte Traditionslinie: Ikonen- Formen) 440 – Les Quatrains Valaisans 443 – Les Roses
malerei und apokryphe Überlieferung 356 – Das 444 – Les Fenêtres (Zur Entstehung; Liebesgeschichte
Marien-Leben als Variation christlicher Tradition 357 versus Daseinsfigur) 445 – Einzelgedichte ab Septem-
– Forschung 363. ber 1923 (Einzelgedichte September 1923 bis April
1925; Einzelgedichte Mai 1925 bis September 1926)
Duineser Elegien (Anthony Stephens) 365 446 – Forschung 452.
Die Duineser Elegien lesen 365 – Entstehungsge-
schichte 371 – Die erste Elegie 372 – Die zweite Elegie 3.5 Das übersetzerische Werk
374 – Die dritte Elegie 374 – Die vierte Elegie 376 – (Bernard Dieterle) 454
Die fünfte Elegie 378 – Die sechste Elegie 379 – Die
Grundprobleme literarischen Übersetzens 454 – Rilkes
siebente Elegie 379 – Die achte Elegie 380 – Die
Vielfalt 456 – Anfänge und Probleme 457 – Rilke und
neunte Elegie 381 – Die zehnte Elegie 381 –
die Fremdsprachen 459 – Übersetzungen aus dem
Forschung 382.
Russischen 461 – Übersetzung aus skandinavischen
Sprachen 462 – Übersetzungen aus dem Englischen
Einzelgedichte 1910–1922 463 – Übersetzungen aus dem Italienischem (Leo-
(Anthony Stephens) 384 pardi, D’Annunzio, Dante, Petrarca, Gaspara Stampa;
Lebenskrise und »erfüllte Bilder« 384 – Das Michelangelo) 466 – Übersetzungen aus dem Franzö-
Vermächtnis des Malte Laurids Brigge 391 – Die sischen (Maurice Maeterlinck und Charles Baudelaire;
Gedichte an die Nacht 393 – Raum, Gefühl, Anna de Noailles, Louise Labé, Abbé Bonnet, Maurice
Erkenntnis 396 – Sonstige Gedichtsammlungen 400 – de Guérin, Lettres portugaises – das Thema der Liebe;
Forschung 403. André Gide; Paul Valéry) 470 – Forschung 477.
X Inhaltsverzeichnis
3.6 Schriften zu Kunst und Literatur Ausgaben und Editionsgeschichte 529 – Konkor-
(Manfred Koch) 480 danzen und Wortindex 532 – Briefe und Tagebücher
Textbestand 480 – Kritische Anfänge 481 – ›Vorwand‹ 532 – Bibliographien 533 – Biographien und Bild-
und ›Geständnis‹ 483 – Die Innenwelt in der Außen- bände 534 – Institutionen: Rilke-Archive, die »Inter-
welt 485 – Frühe Sprachskepsis? 487 – Psychologie der nationale Rilke-Gesellschaft« und ihre Blätter, die
Dinge: Maeterlinck, Mann, Jacobsen 488 – Schauen, »Fondation Rainer Maria Rilke« 535 – Rilke im Inter-
Arbeit, Absichtslosigkeit 491 – Paris 493 – Ausblick net 536.
496 – Forschung 496.
Siglen und Abkürzungen 537
3.7 Das Briefwerk (Joachim W. Storck) 498 1. Werksiglen 537 – 2. Werkausgaben, Tagebücher,
Übersetzungen 537 – 3. Briefausgaben, Erinnerungs-
Rilke als Briefschreiber 498 – Editionsgeschichte 502 –
bücher, Kataloge, Bildbände 538 – 4. Zeitungen und
Fazit 504 – Forschung 505.
Zeitschriften 541.
Literaturverzeichnis 543
4. Rilke als Autor der literarischen
1. Ausgaben und Hilfsmittel: 1.1 Werk- und Sammel-
Moderne 507 ausgaben (Auswahl in chronologischer Folge) 543 –
(Manfred Engel) 1.2 Briefe 544 – 1.3 Tage- und Taschenbücher 544 –
Drei ›Moderne‹-Begriffe 507 – Modernität durch 1.4 ›Hörbücher‹: Rezitationen, Texte und Musik, Ver-
Anti-Modernismus 509 – Kunstmetaphysik, Mytho- tonungen 544 – 1.5 Kommentare 545 – 1.6 Indices
poesie und Abstraktion 513 – Mythopoetische Welt- und Konkordanzen 545 – 1.7 Bibliographien und For-
modelle: am Beispiel des Stunden-Buch 519 – Ab- schungsberichte; zur Rezeption 545 – 1.8 Biographien
strakte Gestaltung: Poetik der ›Figur‹ am Beispiel der und Bildbände 546 – 2. Forschungsliteratur: 2.1 Sam-
Neuen Gedichte 521 – An der Grenze zum Konkreten: melbände 546 – 2.2 Ausgewählte Monographien und
Räume aus Sprache 524. Aufsätze 547.
Register 553
Anhang 529
Personen 553 – Werke Rilkes 560.
Ausgaben und Hilfsmittel
(Manfred Engel) 529 Die Autorinnen und Autoren 570
XI
Vorwort
Auch Autoren unterliegen Moden – wie sich am Die Ursachen für diese Rilke-Finsternis sind
Beispiel Rilkes besonders gut studieren läßt. In nicht schwer zu finden: Allzu offensichtlich
den 30er, den 50er und 60er Jahren schien kein steht der Autor ›quer‹ zu einigen weltanschau-
Weg an Rilke vorbeizuführen – nicht für Leser lichen wie ästhetischen Erwartungshaltungen
und auch nicht für junge Autoren, die ihn unserer Zeit: Er ist dezidiert anti-modernistisch
nachahmten und seine Motive und seine For- eingestellt und zweifellos vielfältig politsch-un-
mensprache weiterentwickelten. In den 70ern, korrekt – deswegen aber keineswegs einfach
80ern und frühen 90ern dagegen war Rilke so konservativ oder gar reaktionär. Er ist kein
›out‹ wie kaum ein anderer Dichter – zumin- Autor, von dem man sozialen und psycho-
dest was die deutsche Germanistik und das logischen Realismus erwarten darf – was nicht
deutsche Feuilleton anbelangt. heißt, daß es seinem Werk an zeitkritischer
Im Ausland sah man das immer etwas an- Verve und an der suggestiven Gestaltung psy-
ders. So erschien etwa im Jahre 2001 in den chischer Zustände fehlt. Auch für eine Ästhetik
USA ein von Erika A. und Michael M. Metzger der Negativität und Dekonstruktion wird sich
herausgegebener Companion to the Works of Rilke kaum vereinnahmen lassen; er ist, horri-
Rainer Maria Rilke, dessen Klappentext so be- bile dictu, ein Dichter, der an die Macht der
ginnt: »Rainer Maria Rilke (1875–1926) is the Dichtung, ihrer Bilder und ihrer Form, glaubt –
best-known German poet of his generation and allerdings auch einer, der sein Werk geradezu
is widely appreciated today by readers in Eu- programmatisch dem ›Anderen‹ und ›Fremden‹
rope, the United States, and throughout the der menschlichen Existenz geöffnet hat und der
world«. Und in Frankreich hat der Verlag Galli- die Gewißheiten der Konvention und die Scha-
mard Rilke gleich mit zwei Bänden (1993/96) in blonen eines binären Denkens konsequent in
die hochrenommierte »Édition de la Pléiade« Frage stellt.
aufgenommen, ein Pantheon der französischen Sicher wird man Rilke nie wieder lesen wie
Nationalliteratur, in das nicht viele Ausländer einst in der Nachkriegszeit – als ehrfürchtig ver-
und noch weniger deutsche Autoren Einlaß ehrten und gläubig ausgelegten Dichterphilo-
gefunden haben. sophen und Weisheitskünder. Aber darin wird
In Deutschland erfreute sich Rilke in den auch kaum jemand einen wirklichen Verlust se-
letzten Jahrzehnten zwar weiterhin eines breiten hen. Möglich sollte es jedoch sein, den Autor in
Leserinteresses – was schon allein die große seiner Parallelität und Differenz zu unserer Zeit
Zahl der seit Auslaufen des Copyrights im Jahre wahrnehmen – als jemanden der unsere Proble-
1996 in den verschiedensten Verlagen erschie- me weitgehend teilt, aber sehr andere Lösungen
nenen Ausgaben beweist. In der Welt des Feuil- für sie formuliert hat als die uns heute nahelie-
letons jedoch kommt der Autor kaum vor, und genden. Und man sollte dabei auch nicht ver-
auch in der Germanistik zeichnet sich, nach säumen, die poetische Qualität wahrzunehmen,
Jahrzehnten größter Rilke-Abstinenz (von der die seine besten Texte auszeichnet – und das
nur die Aufzeichnungen des Malte Laurids sind sicher um einiges mehr als die »sechs bis
Brigge, allenfalls noch die Neuen Gedichte aus- acht vollendeten Gedichte«, die sein Autoren-
genommen waren), erst sehr allmählich eine kollege Gottfried Benn auch den größten Dich-
Renaissance ab. tern für ihr Lebenswerk zugestehen wollte.
XII Vorwort
Das Motto für eine solche Lektüre aus Nähe graphischen Abriß und zugleich eine Vorstel-
und Distanz ließe sich aus einem Text ge- lung der wichtigsten Bezugspersonen.
winnen, der mit Rilkes Werk zeitgenössisch ist Kontakte und Kontexte erläutert die Begeg-
und daher auf gleiche Weise wie dieses fern und nungen des weitgereisten und vielbelesenen Au-
vertraut klingt. Es handelt sich um die Ge- tors mit Kulturräumen und Nationalliteratu-
denkrede, die Robert Musil, ein Autor von ren, aber auch mit Werken der bildenden Kunst,
vielgerühmter kühler Rationalität, 1927 für den mit Musik, Philosophie und Psychoanalyse.
eben Verstorbenen hielt. Dort finden wir etwa Die Abteilung Dichtungen und Schriften ist
die Sätze: das Zentrum des Bandes. Hier finden sich Ein-
zelartikel zu den wichtigen dramatischen und
Rainer Maria Rilke war schlecht für diese Zeit
erzählerischen Werken und zu lyrischen Werk-
geeignet. Dieser große Lyriker hat nichts getan, als
daß er das deutsche Gedicht zum erstemal voll- komplexen in chronologischer Folge. Auf Inter-
kommen gemacht hat. pretationskapitel zu einzelnen Gedichten wurde
verzichtet, um statt dessen Entwicklungen und
Gerühmt wird jedoch nicht nur die formale Zusammenhänge deutlicher machen zu kön-
Vollkommenheit von Rilkes Werk, sondern nen; doch gehen die Artikel exemplarisch auch
auch die ihm eigene »Bewegtheit des Sinnes«: immer wieder auf Einzeltexte ein. Die meisten
Beiträge dieser Abteilung sind auf die vier Pha-
Dieser Sinn entfaltet sich nicht gedeckten Rückens,
an die Mauern irgendeiner Ideologie, Humanität,
sen verteilt, in die man Rilkes Werk üblicher-
Weltmeinung gelehnt; sondern entsteht, von kei- weise gliedert (nur die Artikel zum überset-
ner Seite festgehalten oder gestützt, als ein der zerischen, theoretischen und brieflichen Werk
geistigen Bewegung frei und schwebend Über- umspannen größere Zeiträume oder gar das
lassenes. ganze Œuvre). Eine Einleitung (S. 175–181)
erläutert diese Werkphasen im Überblick und
Und, so können wir hinzufügen, es bleibt ein
versucht zugleich, Hinweise zur werkbiographi-
mit genuin poetischen Mitteln erzeugter Sinn,
schen Vernetzung der Einzelartikel zu geben.
Dichtung statt einer Philosophie, wie es Käte
Dem Leser, der noch wenig vom Autor weiß,
Hamburger einmal formuliert hat. Eben darin
wird geraten, seine Lektüre mit dem Beitrag zu
liegt die Modernität von Rilkes Dichtung und
Leben und Persönlichkeit und dieser Einführung
ihre Aktualität für eine Zeit, deren weltanschau-
zu beginnen.
licher Diskurs, trotz aller Lippenbekenntnisse
Ein Schlußbeitrag zu Rilkes Modernität im
zu Offenheit und Pluralismus, mit einer er-
hier erläuterten Sinne, also in Bezug wie Di-
schreckend geringen Zahl von Ideologemen
stanz zu unserer eigenen Zeit, formuliert The-
und Werturteilen auskommt.
sen zu weltanschaulichen Grundlagen und zur
Formensprache des Autors im Kontext der äs-
Das Rilke-Handbuch will bei einer Neu-Lektüre thetischen Moderne.
des Autors helfen, ohne dem Leser die Mühen Im Anhang werden die wichtigsten Ausgaben
der eigenen Auseinandersetzung mit den Texten und Hilfsmittel der Rilke-Forschung kurz vor-
zu ersparen. Es liefert Informationen und Ver- gestellt. Es folgt ein Literaturverzeichnis das –
ständnisangebote auf dem aktuellen For- zusammen mit den Artikelbibliographien – ei-
schungsstand, aber möglichst jargonfrei und nen repräsentativen Überblick über Ausgaben,
keineswegs nur für Literaturwissenschaftler ge- Hilfsmittel, Materialien, Quellen, Biographien
schrieben. und Forschungsliteratur zu bieten versucht. Auf
Das Handbuch ist in vier Abteilungen ge- einen zusammenhängenden Forschungsbericht
gliedert: wurde verzichtet – kleine Forschungsübersich-
Leben und Persönlichkeit bietet einen bio- ten finden sich aber am Ende jedes Artikels –,
Vorwort XIII
ebenso auf eine Darstellung der breiten Rezep- hat; den Autoren, die geduldig zuließen, daß
tion des Autors, die das Format des Hand- ihre individuellen Arbeiten dem Gesamtkon-
buches gesprengt hätte. zept angepaßt wurden; Johannes Birgfeld, Ker-
stin Lauer und Hannah Löken, die beim Redi-
Es ist eine angenehme Pflicht, all denen zu gieren der Beiträge sowie bei Korrektur und
danken, die das Erscheinen dieses Buches er- Registererstellung halfen; Dorothea Lauterbach,
möglicht haben: Uwe Schweikert, der das Pro- die die Redaktionsarbeit leitete und viele Her-
jekt angeregt und seine lange Entstehung mit ausgeberfunktionen übernahm.
großer Geduld und kompetenter Hilfe begleitet Manfred Engel
XIV
(1) bei Nachweis über Siglen erfolgt die Auf- Im Regelfall findet sich der vollständige Nach-
schlüsselung über das Verzeichnis der Siglen weis zu diesen Kurzangaben in der Artikel-
und Abkürzungen (ä S. 537–542). Dieses Ver- bibliographie. Nur bei häufiger zitierten (For-
fahren wird verwendet für: schungs-)Publikationen wird durch Autoren-
(a) Werkzitate: diese erfolgen bevorzugt nach KA, nachname und Erscheinungsjahr weiter ver-
nur wenn der Text dort nicht enthalten ist nach wiesen auf das Literaturverzeichnis am Ende
SW; Tagebücher werden nach TF oder Tb1 zitiert des Bandes: Sammelbände finden sich hier im
(vgl. Teil 2 des Siglenverzeichnisses). Abschnitt 2.1, Monographien und Aufsätze im
(b) Briefzitate: Hier sind immer Datum und Brief- Abschnitt 2.2. Daneben gibt es nur noch Ver-
empfänger genannt; auf die Fundstelle verweisen weise auf die drei Standardbiographien von
Sigle, Band- und/oder Seitenzahl (vgl. Teil 3 des
Siglenverzeichnisses).
Freedman, Leppmann und Prater (vollständige
(c) Zitate aus Erinnerungsbüchern, autobiographi- Angaben S. 546).
schen Zeugnissen anderer Personen, Katalogen und
Bildbänden: Wie in (b) mit Sigle und Seitenzahl Allgemein gilt: Werden in einem Eintrag meh-
(vgl. Teil 3 des Siglenverzeichnisses). rere Auflagen/Ausgaben genannt, wird, wenn
(d) Verweise auf die wichtigsten Werkkomplexe nicht eigens anders vermerkt, immer aus der
(Gedichtsammlungen, Zyklen, Erzählsammlungen
neuesten zitiert.
u. ä.): Für sie wurden Siglen eingeführt (vgl. Teil 1
des Siglenverzeichnisses); diese ergänzen den Zi- Ein Sonderproblem stellt die Transkription
tatnachweis aus den Standardausgaben, allerdings russischer Namen und Titel dar. In der R.-
nur dann, wenn die Werkzuordnung des Zitates Forschung ist durch Standardwerke wie Inge-
sonst unklar bliebe. borg Schnacks Rilke-Chronik (RCh) und durch
(e) Verweise auf Fachzeitschriften: Hier werden die den Band 7 der Sämtlichen Werke der Gebrauch
gängigen Abkürzungen verwendet (vgl. Teil 4 des der alten Transkription üblich, die ja auch (in
Siglenverzeichnisses).
etwa) der von Rilke verwendeten entspricht. Bis
(2) Bei Nachweis über Autorenname (nur bei auf den Artikel zu Rußland erfolgt die Tran-
Verwechslungsgefahr ergänzt um das Erschei- skription daher in der alten Konvention. Bei
nungsjahr) und gegebenenfalls Seitenzahl: So wichtigeren Autoren wird im genannten Artikel
wird auf Forschungsliteratur und auf Primär- und im Register auch die jeweils alternative
texte, die nicht von Rilke stammen, verwiesen. Schreibung angegeben.