Der Prophet Muhammad-Islamweb
Der Prophet Muhammad-Islamweb
Der Prophet Muhammad-Islamweb
Vorwort ................................................................................ 4
War Muhammad ein echter Prophet? ................................... 8
Die Namen des Propheten ...................................................14
Die äußerlichen Eigenschaften des Propheten .....................22
Die Eheschließungen des Propheten Muhammad und seine
Ehefrauen ............................................................................28
Einige Besonderheiten des Propheten Muhammad ..............33
Die Vorzüge des Propheten ..................................................41
Der Prophet Muhammad: Eine Barmherzigkeit für die
gesamte Schöpfung .............................................................45
Die emotionale Seite im Leben des Propheten Muhammad .60
Einige Formen der Sanftmut des Propheten .........................69
Die Vatergefühle des Gesandten Allâhs ................................73
Tränen im Leben des Propheten ..........................................80
Der Optimismus des Propheten ...........................................86
Das Vertrauen des Propheten Muhammad auf Allâh ............89
Die Bescheidenheit des Propheten.......................................93
Über die Tapferkeit des Propheten ......................................98
Das Verhalten des Propheten Muhammad und seine
Wesensart .........................................................................103
Der Prophet war der liebevollste und großzügigste Gatte ..108
Die Sunna des Propheten bei der Schönheitspflege............112
2
Das Lachen des Propheten .................................................117
Das anbetende Dienen des Propheten ...............................122
Der Ehrausspruch (Salawât) für den Propheten ..................129
Die Art des Propheten, die Fehler anderer Menschen zu
korrigieren .........................................................................134
Die Besonderheiten des Propheten in Kriegen ...................138
Die Sunna des Propheten beim Kauf und Verkauf ..............144
Wie der Prophet Predigten hielt.........................................148
Die gerechte Behandlung des Propheten Muhammad .......153
Das Qiyâm-Gebet des Propheten im Ramadân ...................158
Vorgehensweise des Propheten während der letzten zehn
Ramadân-Nächte ...............................................................163
Wie sich der Prophet im Haddsch gegenüber seiner Familie
verhielt ..............................................................................168
Gedanken zum Haddsch des Propheten .............................174
Schluss ...............................................................................179
3
Vorwort
4
den nichtigsten Gründen ein Krieg angezettelt, in dem
die Menschen vernichtet wurden, Frauen ihre Männer
verloren und Kinder zu Waisen wurden.
5
Der Prophet rief in Makka drei Jahre im Geheimen
zum Islâm auf, bis folgender Vers herabgesandt wurde:
"So verkünde denn laut, was dir anbefohlen wird, und
wende dich von den Götzendienern ab!" (Sûra 15:94)
Alsdann verkündete er seine Da'wa öffentlich.
1
Überliefert von Al-Hâkim und Al-Baihaqî. Von Al-Albâni als
authentisch eingestuft.
6
Die Da'wa des Propheten war ein Aufruf zum Glauben
an Allâh, ohne Ihm in der Anbetung etwas beizugesellen,
sowie zu Tugendhaftigkeit, rechtem Handeln, Treue und
Aufrichtigkeit. Ein Aufruf zu allen Arten des Guten und
eine Warnung vor allen Arten des Schlechten. Die
Sendung des Propheten war ein neuer Anfang für die
Menschheit, und ein gewaltiges historisches Ereignis für
das Menschengeschlecht. Allâh, der Erhabene, sagt:
"Sprich: O ihr Menschen, ich bin der Gesandte Allâhs,
Dem die Herrschaft der Himmel und der Erde gehört,
an euch alle. Es gibt keinen Gott außer Ihm. Er macht
lebendig und lässt sterben. So glaubt an Allâh und
Seinen Gesandten, den schriftunkundigen Propheten,
der an Allâh und Seine Worte glaubt, und folgt ihm, auf
dass ihr rechtgeleitet sein möget!" (Sûra 7:158)
Der Islâm ist die Religion, die Allâh für die Menschen
auserwählt hat, und Er nimmt keine andere Religion an.
Allâh, der Erhabene, sagt: "Wer aber als Religion etwas
anderes als den Islâm begehrt, so wird es von ihm nicht
7
angenommen werden, und im Jenseits wird er zu den
Verlierern gehören." (Sûra 3:85)
8
2. Muhammad sagte viele Ereignisse voraus, die ihm
und seinen Gefährten und auch den Generationen nach
ihnen widerfahren sollten, sei dies in Bezug auf die
Eroberung Makkas, die Beseitigung der tyrannischen
Herrschaft des persischen Königsreichs und des
byzantischen Kaisers oder auch der Ausbreitung des
Islâm auf der ganzen Welt. All diese Ereignisse fanden
genauso statt, wie Muhammad sie vorausgesagt
hatte, ganz so, als hätte er die Zukunft unmittelbar vor
seinen Augen gehabt.
9
Taten und Handlungen gottesfürchtig und Allâhs stets
eingedenk.
10
an bis heute haben sich die Gläubigen an die Lehren
dieses edlen Propheten gehalten. Manch einer möchte
seinem Vorbild sogar soweit folgen, dass er selbst in
persönlichen Eigenheiten mit dem Propheten
übereinstimmt, obwohl Allâh dies nicht gefordert hat. So
essen manche nur genau das, was er gegessen hat,
oder tragen nur genau die Art von Kleidung, die er
mochte.
11
auch der Gesandte Allâhs getan hat, als stünde er vor
ihnen, um als lebendiges
Vorbild zu dienen.
12
sich nie mehr von dieser Religion ab. All das genügt
jedem, der einen gesunden Verstand hat, um zu
erkennen, dass Muhammad wirklich und wahrhaftig
Allâhs Gesandter ist und nicht einfach ein Mann, der
dies behauptete und ohne Wissen über Allâh sprach.
13
11. Es ist unmöglich, dass sich jemand die Weisheit, die
Moral, das gute Benehmen und die Tugenden ausdenkt,
die der Prophet lehrte. Er war in jeder Hinsicht das
beste Vorbild in Bezug auf gutes Verhalten, gegenüber
Eltern, Familie, Verwandten, Freunden, der gesamten
Menschheit, den Tieren, Pflanzen und der gesamten
Schöpfung. Es ist für den Menschen schwer, dieses
System komplett zu begreifen und unmöglich, etwas
annähernd Vergleichbares hervorzubringen. All das zeigt
eindeutig, dass dieser Gesandte sich diese Religion
nicht ausgedacht hat, sondern von Dem erhalten hat,
der den Himmel und die Erde erschaffen und das
gesamte Universum in dieser wunderbaren
Vollkommenheit gebildet hat.
14
Viele Namen zu tragen deutet im Verständnis der Araber
auf die Ehre und Erhabenheit jener Person hin. Es war
bei den Arabern also üblich, dass man eine
bedeutungsvolle angesehene Persönlichkeit mit vielen
Namen ansprach. Die sorgfältige Auswahl des Namens
gehört zu den Angelegenheiten, die der Islâm ernst
nimmt und wünscht.
1. Muhammad
15
hebräischen Original steht hier Muhammadim, "-im" ist
der pluralis majestatis).
2. Ahmad
16
- Muhammad ist der stetig und oft Gelobte, wie zuvor,
und Ahmad ist derjenige, dessen Lob bei Allâh besser ist
als das Lob anderer Menschen. So ist Muhammad der
Lobenswerte und Ahmad derjenige, den Allâh am
meisten lobt.
17
meinen Füßen versammelt werden, und ich bin Al-Âqib,
nach dem es keinen Propheten mehr geben wird.»“ 2
Durch ihn öffnete Allâh die Tür der Buße für die
Menschheit, denn früher hatte die Buße mehrere
Voraussetzungen.
2
Überliefert von Al-Buchârî und Muslim.
3
Überliefert von Al-Buchârî.
18
Allâh hat ihn als Barmherzigkeit für alle Welten
entsandt. Durch ihn erbarmte sich Allâh aller
Weltenbewohner, den gläubigen unter ihnen und den
leugnenden. Es wird von Mûsâ Al-Asch'arî berichtet,
dass er sagte: „Der Prophet nannte uns seine Namen,
indem er sagte: «Ich bin Muhammad und Ahmad und Al-
Muqaffâ (der Nachfolger der Propheten), Al-Hâschir, der
Prophet der Buße und der Prophet der
4
Barmherzigkeit.»"
4
Überliefert von Muslim.
5
Überliefert von Ahmad.
19
Allâh, der Erhabene, sagt: "Zu euch ist nunmehr ein
Gesandter aus euren eigenen Reihen gekommen.
Bedrückend ist es für ihn, wenn ihr in Bedrängnis seid,
er ist eifrig um euch bemüht, zu den Gläubigen
gnadenvoll, barmherzig." (Sûra 9:128)
6
Überliefert von Muslim.
20
12. Führer unter den Söhnen Adams
Seine Beinamen:
7
Überliefert von Muslim.
21
eines Tages auf dem Markt, da sagte ein Mann zu ihm:
«O, Abû Qâsim!» Der Prophet drehte sich zu ihm und
sagte: «Nennt mich bei meinem Namen und nicht bei
meinem Beinamen!»“8
8
Überliefert von Al-Buchârî.
22
Der Prophet war von mittlerer Größe, nicht zu groß
und auch nicht kurz, wie es Al-Barâ ibn Âzib berichtete:
„Der Prophet war von mittlerer Größe, der Abstand
zwischen seinen Schultern war breit, seine Haare
erreichten seine Ohrläppchen. Ich sah ihn in einer
schönen roten Kleidung und ich sah nie etwas Schöneres
als ihn.“9
9
Überliefert von Al-Buchârî und Muslim.
10
Überliefert von Muslim.
23
der Prophet auf und sagte: «O Umm Sulaim, was
machst du da?» Sie antwortete: «Dies ist dein Schweiß.
Wir mischen ihn mit unseren Düften. Und er gehört zu
den wohlriechensten Düften.»“11
11
Überliefert von Muslim.
12
Überliefert von Ahmad und von Al-Arnaût als akzeptabel
eingestuft.
13
Überliefert von Al-Buchârî.
24
Das Gesicht des Propheten war rund, wie der Mond
oder die Sonne. Al-Barâ wurde einmal gefragt, ob das
Gesicht des Propheten wie das Schwert sei. Daraufhin
antwortete er: „Nein, vielmehr wie der Mond.“14
25
war, wozu auch seine Kampfkraft zählte. Es wird von Alî
berichtet, dass er sagte: „Wenn die Lage in der
Schlacht dringlich wurde, so haben wir uns hinter dem
Propheten versteckt. Niemand war den Feinden so
nah wie der Prophet.“18
18
Überliefert von Ahmad und Al-Hâkim.
26
die Sonne und der Mond. Und es war rund. Und ich habe
das Siegel auf seinem Schulterblatt gesehen. Es war wie
ein Taubenei und seine Farbe war der seines Köpers
ähnlich."19
19
Überliefert von Muslim.
20
Überliefert von Muslim.
27
meine Gefährten beschrieben hatten. Als mich der
Prophet sah, wie ich seinen Rücken betrachtete, wusste
er, dass ich etwas, was mir beschrieben wurde, zu
bestätigen suche. Da entblößte er seinen Rücken, und
ich sah mir das Siegel an. Ich erkannte es, beugte mich
zu ihm und küsste es, während ich weinte. Da sagte der
Prophet zu mir: «Drehe dich um.» Da tat ich es und
erzählte ihm meine Geschichte."21
21
Überliefert von Ahmad.
28
Nutzen sichergestellt wurde, wie etwa die Verbreitung
des Islâm, das Mitteilen privater Gewohnheiten durch
seine Ehefrauen oder die Verbindung mit mehreren
Stämmen auf Grund der Heirat, was den Islâm stärkte.
29
Danach heiratete er Hafsa bint Umar ibn Al-Chattâb
und Zainab bint Chuzaima ibn Al-Hârith Al-Qaisiyya
vom Stamm Banû Hilâl ibn Âmir, die jedoch zwei Monate
nach der Heirat starb.
30
mit Seinem Gesandten verheiratet und euch verheiraten
eure Väter und eure Verwandten.“ Sie starb zu Beginn
des Kalifats von Umar ibn Al-Chattâb .
31
sprach er einmal die Scheidung aus, holte sie aber
wieder zurück.
32
Wir sehen also, dass die Eheschließungen des Propheten
mit den Müttern der Gläubigen zu den
Besonderheiten seines Prophetentums gehörten.
33
für sein Volk gesandt worden, während ich zu allen
Menschen gesandt worden bin.»"22
22
Überliefert von Al-Buchârî und Muslim.
34
Anbetungshandlungen nur an bestimmten Orten
vollzogen werden durften.
35
Grab sich auftut. Ich bin der Erste, der Fürsprache einlegt
und der Erste, dessen Fürsprache erhört wird."23
23
Überliefert von Muslim.
36
gesandt. Aber die meisten Menschen wissen nicht."
(Sûra 34:28)
37
erwähnt. Zu empfehlen ist zum Beispiel das Buch "Zâd
Al-Mî'âd" von Ibn Al-Qayyim oder "Subul Al-Hudâ wa
Ar-Raschâd" von As-Sâlihî .
38
denjenigen, die glauben, im diesseitigen Leben und am
Tag, da die Zeugen auftreten.“ (Sûra 40:51)
24
Überliefert von Muslim.
25
Überliefert von Ahmad und als authentisch befunden von
Schu'aib Al-Arna'ût.
39
Die Propheten werden am Jüngsten Tag unter seinem
Banner stehen. Er wird der Beste der Kinder Âdams sein
und in seiner Hand wird er die Fahne des Lobes tragen,
wie Abu Sa'îd Al-Chudrî in einem Hadîth berichtete:
„Allâhs Gesandter sagte: «Ich werde am Jüngsten Tag
der Beste der Kinder Âdams sein und in meiner Hand die
Fahne des Lobes tragen, ohne Hochmut. Es wird an
jenem Tage keinen Propheten geben, von Âdam oder
seinesgleichen, ohne dass er unter meiner Fahne sein
wird. Und ich bin der Erste, den die Erde am Jüngsten
Tag preisgeben wird, ohne Hochmut.“26
40
haben sie hier zusammengefasst, wer mehr erfahren
möchte, den verweisen wir auf die Erklärungen der
genannten Hadîthe. Möge Allâh uns allen das Wissen
über die hohe Stellung dieses Propheten und seinen
besonderen Rang, mit dem Allâh ihn zum geehrtesten
der Schöpfung werden ließ, mehren! Möge Er uns den
Weg Seines Propheten beschreiten lassen, denn darin
liegt der wahre Erfolg. „Wenn ihr ihm gehorcht, seid ihr
rechtgeleitet.” (Sûra 24:54) Und aller Lobpreis gebührt
Allâh, dem Herrn der Geschöpfe.
41
Von Abdullâh ibn Mas'ûd wird berichtet, dass der
Prophet sagte: „Ich sage mich von jedem Freund und
dessen Freundschaft los, und wenn ich einen nahen
Freund genommen hätte, so wäre es Abû Bakr
gewesen. Euer Gefährte (der Prophet ) ist der nahe
Freund Allâhs.“29
29
Überliefert von Muslim.
30
Überliefert von Al-Buchârî und Muslim.
42
As-Schaukânî sagt in seinem Buch „Fath Al-Qadîr“:
„Wenn der Prophet sie zu einer Sache aufrief und sie
selbst einer anderen Sache nachgehen wollten, mussten
sie dem Aufruf und der Forderung des Propheten
Folge leisten und ihre persönlichen Vorhaben hinten
anstellen. Sie mussten ihm über sich selbst hinweg
gehorchen und den Gehorsam ihm gegenüber vor ihre
persönlichen Neigungen stellen.“
31
Überliefert von Al-Buchârî und Muslim.
43
Bewahrer meiner Gemeinschaft. Wenn sie gehen, dann
wird sie das treffen, was ihnen angedroht wurde.“32
Er ist der Erste, den die Erde freigeben wird, und der
Erste, der Fürsprache einlegen wird
32
Überliefert von Muslim.
33
Überliefert von Muslim.
34
Überliefert von Al-Buchârî.
44
alle Welten entsandt wurde. Wir bitten Allâh, dass Er
uns mit ihm vereint und uns nicht seine Fürsprache
vorenthält - „am Tag, da weder Besitz noch Söhne
nutzen, es sei denn, wer zu Allâh mit reinem Herzen
kommt."
35
Überliefert von Abû Dâwûd und At-Tirmidhî und von Al-Albânî als
authentisch eingestuft.
45
Unmenschlichkeit randvoll mit Tränen. Ein Gefährte
namens Schaddâd ibn Aus berichtet, dass der
Gesandte Allâhs sagte: „Allâh hat das Gute für alles
festgeschrieben, wenn ihr nun tötet, so tötet auf gute
Weise, wenn ihr schlachtet, so schlachtet auf gute
Weise, und schärft eure Messer und beruhigt das Tier!“ 36
Ibn Abbâs erzählt, dass ein Mann eine Ziege auf die
Seite warf und dann sein Messer zu schärfen begann. Als
der Prophet dies sah, sagte er: „Willst du sie zwei Mal
töten? Warum hast du dein Messer nicht geschärft,
bevor du sie zu Boden warfst?“37
36
Überliefert von Muslim.
37
Mit ähnlichem Wortlaut von Al-Albânî als authentisch eingestuft.
46
Du wurdest erschaffen bar jeglichen Makels,
Als ob du erschaffen wurdest, wie du es willst.
47
bestrebt, zu den Gläubigen gnadenvoll und
barmherzig.“ (Sûra 9:128)
38
Überliefert von Al-Buchârî.
39
Überliefert von Al-Buchârî.
48
Eine Barmherzigkeit für die Frauen
40
Überliefert von Al-Buchârî.
41
Von Al-Albânî als „gute Überlieferung“ eingestuft.
49
Der Prophet zeigte uns an einem vortrefflichen
Beispiel, wie er seine Familie mit Güte und Milde
behandelte. Als er bei seinem Reittier saß, kniete er ,
damit sich Safiyya auf ihn stellen und aufsitzen
konnte. Wenn seine Tochter Fâtima kam, nahm er sie
an der Hand, küsste sie und ließ sie an seinem Platz
sitzen.
42
Überliefert von Al-Buchârî.
50
sage. Anas fügte hinzu: „Ich habe ihn (Ibrâhîm) kurz vor
dessen Tod in den Armen des Propheten liegen sehen.
Die Augen des Propheten füllten sich mit Tränen und
sagte: „Die Augen weinen und das Herz trauert, aber wir
sagen nur, was unseren Herrn zufrieden stellt. Bei Allâh,
o Ibrâhîm, wir sind deinetwegen in Trauer.“43
43
Überliefert von Muslim.
44
Überliefert von Al-Buchârî und Muslim.
51
Zu den Formen der Barmherzigkeit des Propheten
gehört es auch, dass er Kinder trug und mit ihnen sehr
geduldig war und die mit ihnen verbundenen Strapazen
ertrug. Er erteilte seiner Gemeinschaft in diesen
wichtigen Aspekten bedeutsame Lektionen. Von Âischa
wurde folgender Hadîth überliefert: „Einmal wurde
dem Propheten ein Kind gegeben, da urinierte es auf
seine Kleidung. Der Prophet ließ Wasser holen und
sprengte es auf die betroffene Stelle.“45
45
Überliefert von Al-Buchârî.
46
Überliefert von Al-Buchârî und Muslim.
47
Überliefert von At-Tirmidhî.
52
Arbeiter, die mit körperlicher Arbeit beschäftigt waren.
Dschâbir berichtete, dass Allâhs Gesandter sagte:
„Gebt ihnen von dem Essen, das ihr esst, kleidet sie mit
dem, was ihr anzieht, schlagt sie nicht und beschimpft sie
nicht.“48 Der Gesandte sagte weiter: „Jene sind eure
Brüder, die Allâh von euch abhängig machte. Einer,
dessen Bruder ihm untergeordnet wurde, soll ihn mit
dem speisen, das er selbst isst und ihn mit dem kleiden,
was er selbst anzieht. Er darf ihm nicht befehlen, wozu er
unfähig ist. Wenn er ihm etwas Schweres auferlegt, so
soll er ihm helfen, die Arbeit zu erledigen.“49
53
dem, der den ganzen Tag fastet und die ganze Nacht
betet. Er sah die Anwesenheit der Armen in dieser
Gemeinschaft, und den guten und milden Umgang mit
ihnen als Grund für den Sieg gegen die Feinde. Denn er
sagte: „Bringt mir die Schwachen herbei, denn
wahrlich, ihr siegt nur und werdet nur versorgt durch die
Schwachen!“52
52
Überliefert von Abû Dâwûd und von Al-Albânî als authentisch
eingestuft.
54
in der ich mich zuvor befand.’ Er kletterte also wieder
hinab, füllte seinen Lederstrumpf mit Wasser, hielt
diesen mit seinen Zähnen fest (kletterte hinauf) und ließ
den Hund trinken. Allâh dankte ihm (für diese Tat) und
vergab ihm (seine Sünden)!“53 Die Leute sagten: „O
Gesandter Allâhs, werden wir auch für die Tiere
belohnt?“ Der Prophet sagte: „Für jedes Lebewesen
werdet ihr belohnt!“
53
Überliefert von Al-Buchârî, Muslim und Abû Dâwûd.
54
Überliefert von Al-Buchârî und Muslim mit ähnlichem Wortlaut
von Abû Huraira.
55
informiert wurde, wurde er zornig und befahl, die
Jungvögel in ihr Nest zurückzulegen. 55
55
Überliefert von Abû Dâwûd.
56
Überliefert von Abû Dâwûd.
56
selbst, sondern für andere, als eine Barmherzigkeit für
alle Welten.
57
Überliefert von Ahmad.
57
Eine Barmherzigkeit für seine Feinde
58
Mit einer unvollständigen Überliefererkette in mursal-Form
überliefert.
59
Mit einer schwachen Überliefererkette.
58
Obwohl der Prophet und seine Anhänger von den
Islâm-Leugnern erniedrigt und gefoltert wurden, prägte
der Prophet ein Beispiel für das Behandeln von
Feinden.
59
Daraufhin ging er zu den Quraisch und drohte ihnen,
deren Handelskarawanen anzugreifen. Er wurde zum
Verteidiger des Islâm und der Muslime.
60
meisten auf dem Markt befindlichen Bücher in diesem
Bereich, sind nicht in der Lage das zu erreichen, was der
Prophet an Barmherzigkeit erreicht hat. Hier also
einige wundervolle Beispiele:
- Das Essen und Trinken aus einem Becher, wie aus dem
folgendem Hadîth von Âischa hervorgeht: "Ich trank
und reichte ihn (den Becher) dem Propheten . Da setzte
er seinen Mund an die Stelle, von der ich zuvor getrunken
hatte. Ich gab ihm einen Hähnchenschenkel und er aß
von der Stelle, von der ich zuvor gegessen hatte."60
60
Überliefert von Muslim.
61
Überliefert von Muslim.
62
Überliefert von Al-Buchârî.
63
Überliefert von Al-Buchârî.
61
- Das Beschenken ihrer Freundinnen: "Der Prophet
pflegte, wenn er ein Schaf schlachtete, zu sagen: Bringt
den Freundinnen Chadîdschas etwas davon!"64
64
Überliefert von Muslim.
65
Überliefert von Muslim.
66
Überliefert von Muslim.
67
Überliefert von Muslim.
68
Überliefert von Muslim.
62
- Wenn man eine Frau sieht, soll man mit seiner Frau
verkehren, um das, was in seinem Inneren ist, zu
hemmen: „Wenn einer von euch eine Frau sieht, soll er
mit seiner Frau verkehren, denn das hemmt, was in
seinem Inneren ist.“69
69
Überliefert von Muslim.
70
Überliefert von Muslim.
71
Überliefert von Muslim.
72
Überliefert von Muslim.
63
- Ihre Zurückweisung ertragen: Von Umar ibn Al-Chattâb
wird berichtet, dass er sagte: "Meine Frau sprach laut
mit mir und kritisierte mich. Da wies ich sie zurecht, weil
sie mich kritisierte. Sie sagte: «Wieso weist du mich
zurecht, wenn ich dich kritisiere? Bei Allâh! Sogar die
Ehefrauen des Propheten kritisieren ihn. Eine von
ihnen meidet ihn sogar den ganzen Tag und die ganze
Nacht.»"73
73
Überliefert von Al-Buchârî.
74
Überliefert von An-Nasâ'î.
75
Überliefert von An-Nasâ'î.
76
Überliefert von Al-Buchârî.
64
- Ihre Bedürfnisse erfüllen: Der Gesandte Allâhs
sagte: "Speise, wenn du isst, und tränke, wenn du
trinkst!"77
77
Überliefert von Al-Hâkim und von Al-Albânî als authentisch
eingestuft.
78
Überliefert von Muslim.
79
Überliefert von At-Tirmidhî und von Al-Albânî als authentisch
eingestuft.
80
Überliefert von Al-Buchârî.
65
zu seinen Frauen über der Kleidung, während sie ihre
Monatsblutung hatten."81
66
zu. Ich stand hinter ihm, und als ich müde wurde, setzte
ich mich."85
85
Überliefert von Al-Buchârî.
86
Überliefert von Ad-Dârimî.
87
Überliefert von An-Nasâ'î.
67
manchmal, dass Allâhs Gesandter mir gutgesonnen war:
Wenn ich mich sonst beschwerte, erbarmte er sich
meiner und empfand Mitleid mit mir, doch als ich mich
über diese Lüge beschwerte, tat er es nicht, was ich ihm
übelnahm. Wenn er bei mir eintrat und meine Mutter bei
mir war, pflegte er mich und fragte: 'Wie geht es jener?'
und fügte dem nichts weiter hinzu."88
- Wenn sie krank ist, liest man Qurân für sie: Von Âischa
wird berichtet, dass sie sagte: "Allâhs Gesandter
pflegte, wenn jemand aus seiner Familie erkrankte, die
Schutzsuren für ihn zu lesen."89
- Ihr Zeit geben, bis sie sich für ihn schmückt: Von
Dschâbir wird berichtet, dass er sagte: "Wir waren mit
Allâhs Gesandtem auf einer Reise. Als wir
zurückkamen, wollten wir alsbald unsere Häuser
betreten. Da sagte er: 'Wartet, bis wir abends eintreten,
damit sich diejenige mit zerzaustem Haar kämmt und
88
Überliefert von Al-Buchârî
89
Überliefert von Muslim.
90
Überliefert von At-Tirmidhî und von Al-Albânî als authentisch
eingestuft.
68
sich diejenige, deren Mann abwesend war, das (Achsel-
und Scham-) Haar entfernt!'"91
91
Überliefert von An-Nasâ'î.
69
Der Sanftmut und die Vergebung werden in der Sîra des
Propheten sehr oft erwähnt, deshalb beschränken wir
uns auf einige dieser Beispiele:
92
Überliefert von Al-Buchârî.
70
Gesandter Allâhs, sprich ein Gebet gegen die
Götzendiener." Da erwiderte er ihnen: "Ich verfluche
nicht, sondern wurde als Barmherzigkeit entsandt." 93
93
Überliefert von Muslim.
94
Überliefert von Al-Buchârî.
71
nun der Sieg Allâhs, des Erhabenen, kam, und Allâh, der
Reine, seinen Propheten mit der Eroberung Makkas
ehrte, fragte sie der Prophet : "Was meint ihr werde
ich mit euch tun? Sie antworteten: "Gutes! Du
großzügiger Bruder und Sohn eines großzügigen
Bruders." Er sagte: "Euch sage ich, was mein Bruder
Yûsuf gesagt hat: "«Keine Schelte soll heute über euch
kommen. Allâh vergibt euch, Er ist ja der Barmherzigste
der Barmherzigen." (Sûra 12:92) Geht, denn ihr seid
frei!»"95
95
Überliefert von Al-Baihaqî.
96
Überliefert von Muslim.
72
diejenigen, die Allâh rechtgeleitet hat. So nimm ihre
Rechtleitung zum Vorbild!" (Sûra 6:90)
73
Die in authentischen Hadîthen zu lesende vollkommene
Vaterliebe leitet die Menschen zur Sunna des Besten der
Geschöpfe . Der Prophet freute sich immer über
Kinder, er gratulierte ihnen zu ihrer Geburt und
wünschte ihnen Segen. Er erfreute sich, wenn ihm
Kinder gebracht wurden; er massierte den Gaumen mit
zerkauten Datteln, gab ihnen Namen und lehrte so die
Muslime, wie sie ihre Kinder empfangen sollten. Er
ermunterte die Eltern dazu, sich über ihre Kinder und
deren Ankunft zu freuen, und empfahl ihnen die Aqîqa –
ein Schlachtopfer – am siebten Tag nach der Geburt. Der
Prophet wohnte diesen Festessen auch bei, um auf sie
und deren Bedeutung hinzuweisen und den Grund ihrer
Veranstaltung zu erwähnen. Von Asmâ bint Abû Bakr ,
wurde berichtet, dass sie sagte: „Ich verließ Makka, als
ich mit Abdullâh ibn Az-Zubair hoch schwanger war. So
kam ich in Madîna an, und ließ mich in Qubâ nieder, dort
habe ich entbunden. Dann brachte ich ihn zum
Propheten und legte ihn in seinen Schoß. Er ließ
eine Dattel bringen, zerkaute sie und führte etwas
Speichel in seinen Mund. So war das erste, das in seinen
Bauch gelangte, der Speichel des Propheten . Alsdann
massierte er den Gaumen Abdullâhs mit dieser Dattel,
bete für ihn und wünschte ihm Segen. Er war das erste
Neugeborene im Islâm."97
97
Überliefert von Al-Buchârî und Muslim.
74
Die Situationen, in denen der Prophet so verfuhr wie
mit Abdullâh ibn Az-Zubair, sind nicht aufzuzählen. Es
scheint so, als hätten die Gefährten des Propheten
gewusst, dass dieses Ritual dem Propheten gefällt und
ihn erfreut. Aus diesem Grund pflegten sie es auch und
nahmen es ernst. Darüber hinaus bemerkten sie, dass es
gut für ihre Kinder ist und sie dadurch Segen erhalten.
Diese Aussage wird durch einen authentischen Hadîth
von Anas bekräftigt: Er sagte: „Als Umm Sulaim, die
Ehefrau von Abû Talha und Mutter von Anas, einen Sohn
gebar, sagte Abû Talha: «Bewahre ihn (füttere ihn nicht),
bis du ihn dem Propheten bringst!»" Anas sagt
weiter: „Umm Sulaim brachte mit dem Kind ein paar
Datteln mit. Da nahm der Prophet ihn und sagte: «Hat
er etwas mit sich?» Sie sagten: «Ja, Datteln.» Da nahm
der Prophet sie, zerkaute sie, führte ein wenig davon
in den Mund des Kleinen und massierte seinen Gaumen
damit. Dann nannte er ihn Abdullâh."98
98
Überliefert von Al-Buchârî und Muslim.
99
Überliefert von Al-Buchârî und Muslim.
75
Diese Handlungen waren bei den Muslimen üblich und
bekannt. Von Âischa wird berichtet, dass sie sagte:
"Dem Propheten wurden immer die Kinder gebracht,
er bat für sie um Segen und massierte ihre Gaumen (mit
zerkauten Datteln)."100
100
Überliefert von Muslim.
76
erreichte tatsächlich ein hohes Alter, von dem die
Menschen viel erzählten.
77
den Boden. Stand er wieder auf, nahm er sie wieder
hoch. Der Prophet verwöhnte auch Zainab bint Umm
Salama: Als sie noch ein Baby im Schoß ihrer Mutter
war, sagte er ihr: "O Zanâb (Verniedlichungsform des
Namen Zainab)!" Auch stellte der Prophet Abû Al-Âs
in seinen Schutz, nachdem ihn seine Tochter Zainab
in Schutz nahm, brachte er ihr ihre Kette (,die sie als
Lösegeld gab) zurück und ließ für sie ihren Gefangenen,
nämlich ihren Mann Abû Al-Âs, der in Badr gefangen
genommen worden war, frei.
78
Die Berichte über seine liebvolle Väterlichkeit, seine
Zärtlichkeit und Barmherzigkeit zu seinen Kindern sind
sehr zahlreich. Unter anderem der Hadîth, der von
Muslim überliefert wird, und in dem Anas sagt: "Ich
habe keinen Menschen gesehen, der liebevoller und
barmherziger mit seiner Familie war, als den Propheten
; sein Sohn Ibrahîm wurde am Rand von Madîna zu
Stillmüttern gegeben. Der Prophet begab sich mit uns
dort hin, trat in das Haus (der Stillmutter, in dem
Ibrâhîm lag), nahm ihn und küsste ihn. Dann kehrte er
zurück."
101
Überliefert von Ibn Mâdscha.
79
für seine beiden Enkel zu sorgen und sich an ihrem
Anblick und ihrem Geruch zu erfreuen. Ebenso verhielt
es sich in Bezug auf seinen Sohn Ibrâhîm. Der Prophet
freute sich über seine Geburt, liebte ihn sein ganzes
Leben lang und war traurig, als er starb.
80
Gefühle geweckt und Tränen vergossen wurden. Nicht
nur aus Trauer und Schmerz flossen die Tränen des
Propheten , es gab weitere Motive, wie
Barmherzigkeit, Mitleid mit den Anderen, Sehnsucht,
Liebe, und vor allem die Ehrfurcht vor Allâh, dem
Erhabenen. Immer wenn der Prophet aus
Ehrerbietung und Ehrfurcht vor Allâh, seinem Herrn,
flehend und ihn anrufend stand, liefen ihm die Tränen
über die Wangen. Dieses Bild wurde einmal von einem
Gefährten des Propheten beschrieben, der sagte: "Ich
sah den Propheten , wie seine Brust vor Weinen ein
summendes Geräusch von sich gab, wie das Summen
eines Teekessels."102
102
Überliefert von An-Nasâ'î.
81
Sünden vergab?» Der Prophet erwiderte: «Soll ich
103
denn kein dankbarer Diener sein?»"
103
Überliefert von Ibn Hibbân.
104
Überliefert von Al-Buchârî.
105
Überliefert von Ibn Mâdscha.
82
Sein Weinen war so gefühlvoll, da er die Schrecken des
Grabes kannte. In einer ähnlichen Situation sagte er
deshalb: "Wenn ihr wüsstet, was ich weiß, dann würdet
ihr wenig lachen und viel weinen."106
106
Überliefert von Al-Buchârî und Muslim.
107
Überliefert von Ahmad.
83
Welt, Allâh aber will (für euch) das Jenseits. Und Allâh
ist Erhaben, Allweise." (Sûra 8:67), da er von den
Gefangenen das Lösegeld annahm. Er weinte so sehr,
dass sich Umar um ihn sorgte.
108
Überliefert von Al-Buchârî und Muslim.
109
Überliefert von Muslim.
84
der Prophet nicht nur mit bloßen Worten, die zur
Geduld anspornen oder Trost spenden. Seine Reaktion
äußerte sich durch menschliche Gefühle, die die Herzen
tief berührten und Verwunderung erregten, besonders
in dem Augenblick, an dem er das Kind bei seinen
letzten Atemzügen sah.
110
Überleifert von Muslim.
85
Herzens, oder des liebevollen Gemütes, solange man
sich in Geduld übt. Lautes Klagen und Schreien
missfallen jedoch Allâh, dem Erhabenen.
86
aus jeder Schwierigkeit eine Erleichterung. Der Prophet
liebte den Optimismus und tadelte den Pessimismus.
Anas berichtet in einem Hadîth, dass der Prophet
sagte: „Es gibt keine Ansteckungen und kein Omen. Ich
bewundere den aufrichtigen Optimismus: das gute
Wort.“111
111
Überliefert von Al-Buchârî und Muslim.
87
der Höhle. Als ich meinen Kopf hob, sah ich die Leute. Ich
sagte zum Propheten : «O Allâhs Gesandter, wenn
einer von ihnen nach unten schaut, sieht er uns!» Da
erwiderte er : «Sei beruhigt, Abû Bakr! Zwei, deren
Dritter Allâh ist!»“112
112
Überliefert von Al-Buchârî und Muslim.
88
Die heutige Lage der Umma (Gemeinschaft) mit deren
Prüfungen und schweren Schicksalsschlägen muss die
Eigenschaft des Optimismus wiederbeleben. Diese
Eigenschaft, die die Ambition und den Eifer
wiedererweckt und den Weg beleuchtet. Möge Allâh uns
dazu verhelfen!
89
Er jedoch antwortete ruhig: „Lieber Onkel! Störe dich
bitte nicht an meiner Einsamkeit. Die Wahrheit wird
nicht für lange Zeit ohne Unterstützung bleiben. Ganz
Arabien und darüber hinaus (auch andere Länder)
werden sie eines Tages unterstützen.“113
113
Siehe Ibn Hischâm.
114
Siehe Ibn Hischâm.
115
Überliefert von Al-Buchârî.
90
öffentlich in der heiligen Moschee Makkas) zu sprechen.
„Die Quraisch versammelten sich einmal dort und
beschlossen, seinem Leben ein Ende zu setzen, wenn er
das nächste Mal die heilige Moschee betritt. Seine junge
Tochter Fâtima hörte zufällig ihre Gespräche und
rannte weinend zu ihrem Vater und erzählte ihm von den
Plänen der Quraisch. Er tröstete sie, vollzog seine
rituelle Waschung und ging zur Ka´ba, um seine Gebete
zu sprechen. Unter den Quraisch gab es nur Bestürzung,
als sie ihn sahen.“116
116
Überliefert von Ahmad.
117
Siehe At-Tabarî und Ibn Hischâm.
91
Ein Wächter wurde vor das Haus des Propheten in
Madîna gestellt, da er von Gefahren umgeben war. Er
ließ ihn jedoch entfernen, als folgender Qurân-Vers
offenbart wurde: „[…] Allâh wird dich vor den
Menschen schützen […].“ (Sûra 5:67)
118
Überliefert von Ahmad.
119
Überliefert von Muslim.
92
Gunsten wendete, stand der Prophet wie ein Fels,
obwohl er an Verletzungen litt. Als Abû Sufyân die
Muslime verhöhnte und schrie: „Sieg für Hubal“ (Hubal
war einer ihrer Götzen), bat der Prophet Umar
darum, dass er zurückrufen solle: „Allâh ist unser
Beschützer und Freund. Ihr aber habt keinen Beschützer
und keinen Freund. Allâh ist groß, gewaltig.“120
120
Siehe Ibn Hischâm.
93
Gefährten achtsam wurden. Aischa sagte, dass sie
den Gesandten Allâhs niemals derart lachen gesehen
hat, dass man seine Backenzähne sehen konnte.
Vielmehr lächelte er.
94
Abdullâh ibn Abû Aufâ berichtete, dass der Prophet
Allâhs es niemals verachtete, einen Sklaven oder eine
Witwe zu begleiten, um seine oder ihre Bedürfnisse zu
befriedigen. Andere überlieferten, dass der Prophet
gewöhnlich sein Haus säuberte, die Kamele festband, die
Tiere fütterte, Speisen zusammen mit seinen Dienern aß,
ihnen beim Teig kneten half und Besorgungen vom
Markt mitbrachte. Anas berichtete, dass der Prophet
die Kranken besuchte, Bestattungen beiwohnte, auf
einem Esel ritt und die Einladungen von Sklaven
annahm. Dschâbir sagte, dass der Prophet seinen
Schritt verlangsamte, damit die Schwachen mithalten
konnten, und er betete für sie.
95
selbst wenn ihm Gerstenbrot und eine Suppe angeboten
wurden, deren Geschmack sich bereits verändert hatte.
Er erzählte auch, dass der Prophet sagte: „Ich bin
Allâhs Diener; ich esse wie ein Diener und sitze wie ein
Diener.“
96
jeden gleich zu behandeln. Er sagte: „Kein weißer
Mensch übertrifft einen schwarzen Menschen, es sei
denn in der Gottesfurcht und im verrichten guter
Werke.“
97
hättest mich ermahnen können, vorsichtiger mit der
Rückgabe von Darlehen zu sein und zu dem Juden sagen
können, dass er höflicher in der Forderung der
Rückzahlung sein sollte.“ Er bat Umar , dass er
einige Datteln bringen solle, damit das Darlehen
zurückgezahlt werde, und dass er dem Juden zusätzlich
vierzig Kilo für die Schelte, die er erfahren hatte, geben
solle.
98
über ein Ereignis unter den Bürgern von Madîna: Als sie
sich vor einem lauten Geräusch erschreckten und
versuchten, dem Grund dieses Lauts auf die Spur zu
kommen, kam der Prophet ihnen entgegen. Er saß auf
seinem Pferd, hob sein Schwert und sagte: "Habt keine
Angst und erschreckt euch nicht!"121
121
Überliefert von Al-Buchârî und Muslim.
99
Vertrauen auf den Schutz Allâhs beruhigend zu Abû
Bakr: "Sei nicht traurig! Gewiss, Allâh ist mit uns!"
100
suchten wir Schutz beim Propheten . Niemand von uns
war dem Feind näher als er."122
Auch als die Muslime bei der Schlacht von Hunain so viel
Schaden und Verluste erlitten, flohen einige vom
Kampffeld. Der Prophet jedoch floh nicht. Er saß auf
seinem Maultier, dessen Zügel in der Hand von Abû
Sufyân ibn Al-Hârith waren und rief mit lauter Stimme:
"Ich bin der Prophet, das ist keine Lüge! Ich bin ein Sohn
von Abdulmuttalib!"123
122
Überliefert von Ahmad.
123
Überliefert von Al-Buchârî und Muslim.
101
Eltern opfern! (Redewendung als Ausdruck der Respekt-,
und Ehrerweisung.)"124
124
Überliefert von Al-Buchârî.
125
Überliefert von Muslim.
126
Überliefert von Muslim.
102
Und es reicht dem Feigen an Erniedrigung, dass der
Gesandte Allâhs Allâh regelmäßig um Schutz vor
dieser Eigenschaft bat, er sprach bestimmte Bittgebete
regelmäßig, wie etwa das Folgende: „O Allâh, ich suche
Zuflucht bei dir vor Kummer und Trauer, Unfähigkeit und
Trägheit, Geiz und Feigheit und der Überwältigung der
Männer!“127
127
Überliefert von Al-Buchârî.
128
Überliefert von Mâlik und Ahmad.
103
Demut, Mitgefühl und Aufrichtigkeit waren einige
Hauptmerkmale seines Charakters. In Sachen des
Rechtes und der Gerechtigkeit konnte er entschlossen
und streng sein, jedoch wurde seine Strenge häufig
durch seine Großzügigkeit gemildert. Er hatte
bezaubernde Manieren, mit denen er die Zuneigung
seiner Anhänger gewann und ihre Hingabe sicherstellte.
Obwohl so gut wie der König von Arabien und ein
Gesandter Allâhs, hat er niemals mit seiner
Überlegenheit geprahlt. Er verbarg diese nicht als eine
Masche oder als List, sondern aus Furcht vor Allâh und
mit aufrichtiger Demut, die in seinem Herzen verwurzelt
waren. Er sagte gewöhnlich: „Ich bin ein Prophet
Allâhs, aber ich weiß nicht, wie ich enden werde.“129
129
Überliefert von Al-Buchârî.
130
Überliefert von Al-Buchârî und Muslim.
104
verletzt habe, dann vergib mir und bestrafe mich
nicht.“131 Er begegnete den Menschen stets höflich und
erwies den Älteren Respekt. Er sagte: „Einen alten
Menschen zu ehren ist gleich der Verherrlichung Allâhs.“
131
Überliefert von Ahmad.
132
Überliefert von Al-Buchârî.
105
und er sagte: „Derjenige, der es liebt, dass man für ihn
aufsteht, soll seinen Platz in der Hölle suchen.“ 133
133
Überliefert von Abû Dâwûd.
134
Überliefert von Abû Dâwûd.
135
Überliefert von Al-Buchârî.
106
sie Sklaven, Diener oder die ärmsten Gläubigen, um an
seinen spärlichen Mahlzeiten teilzunehmen. 136
136
Überliefert von At-Tirmidhî.
137
Überliefert von Al-Buchârî.
138
Überliefert von An-Nasâ'î und Ad-Dârimî.
107
gezogen war, verblieb, ging er täglich zu seinem Haus
und molk das Vieh für dessen Bewohner. 139
139
Siehe Ibn Sa'd.
140
Überliefert von Muslim.
141
Überliefert von Muslim.
108
dem armen Mann, den sie liebt, zu verheiraten, nicht
aber mit dem reichen Mann, den sie wollen.
109
„Wer sagt denn die Wahrheit, wenn nicht der Prophet?“
Dieses Benehmen Abû Bakrs gefiel dem Propheten nicht
und er sagte: „Das haben wir nie gewollt...“ Dann ging
der Prophet, um ihr das Gesicht und ihr Kleid selbst zu
waschen.
142
Überliefert von Muslim.
110
Gesicht und sagte zu ihm: „Lass sie, Abû Bakr, denn es
sind Festtage!“143
143
Überliefert von Al-Buchârî und Muslim.
144
Überliefert von Muslim.
111
In einem Hadîth sagte der Prophet : "Das Leben ist ein
Genuss. Der beste Genuss des Lebens ist eine
rechtschaffene Frau."145
112
beschrieben wurde: "Der Prophet hatte langes Haar,
das bis zu seinen Ohrläppchen reichte." Ließ er sein Haar
wachsen, so flocht er sich Zöpfe, worauf die Aussage
Umm Hânîs hinweist: "Der Prophet trug vier Zöpfe,
als er Makka betrat."148
148
Überliefert von Abû Dâwûd.
149
Überliefert von Al-Buchârî.
150
Überliefer von Muslim.
113
Auf jeden Fall übertrieb der Prophet mit der
Haarpflege nicht, vielmehr warnte er vor der
Übertreibung darin. Von Abdullâh ibn Mughaffal ist
überliefert, "dass der Prophet das Kämmen nur von
151
Zeit zu Zeit erlaubte."
151
Überliefert von At-Tirmidhî.
114
das er jede Nacht verwendete. Al-Ithmid (Antimon) zog
er vor, zumal es zu den besten Kajal-Arten gehört. Er
sagte: "Bestreicht eure Augenlider mit Ithmid, denn es
schärft wahrlich die Sehkraft und lässt das Haar
wachsen."152
152
Überliefert von At-Tirmidhî.
153
Überliefert von Al-Buchârî.
154
Überliefert von Muslim.
115
Einer anderen authentischen Überlieferung zufolge
sagte der Prophet : "Wer (von) seinem Schnurrbart
nichts entfernt, der gehört nicht zu uns."155
155
Überliefert von Ahmad.
156
Überliefert von An-Nasâ'î.
116
Zu diesem Zweck hatte er eine "Sukka" (eine
besondere Art von Parfüm, oder ein Behälter für die
Duftstoffe). Am liebsten hatte er Misk (Moschus). Über
seinen Duft während des Ihrâm-Zustands erzählte Âischa
Folgendes: "(Es war mir so) als ob ich den Glanz des
Misk am Scheitel des Propheten sah, als er im Ihrâm-
Zustand war."157
157
Überliefert von Muslim.
117
Aus diesem Grund beinhaltete das Lachen des
Propheten alle schönen Züge und noblen
Gesinnungen, so dass es zu seinen individuellen schönen
Merkmalen und natürlichen Eigenschaften wurde. Sein
Lachen galt der Erziehung und der Leitung, der Einladung
und dem Scherz sowie der Gleichstellung und der
Vereinigung. Zu seinen Anweisungen gehörte es, dass
man nicht zu oft lachen soll. Ebenso soll man nicht
übertrieben lachen. Der Prophet sagte einmal zu Abû
Huraira : „O Abû Huraira, reduziere das Lachen, denn
zu viel Lachen tötet das Herz.“158
158
Überliefert von Ibn Mâdscha.
118
machte er ein freundliches Gesicht bei Scherzen und
lächelte sein Gegenüber an und nahm am Alltag seiner
Gefährten sowie an deren Gesprächen teil.
159
Überliefert von Al-Buchârî.
119
Huraira zu den bedürftigen Leuten in der Moschee
und ließ sie herbeiholen. Als dann wies er ihn an, sie alle
zu tränken. Als Abû Huraira damit fertig war, reichte
er dem Propheten den Krug. Der Prophet lächelte
ihn an und gab ihm den Krug, damit er davon trinke.
160
Überliefert von Al-Buchârî und Muslim.
120
ihn, dann machte sie sich daran, ihn zu kämmen.
Währenddessen schlief der Prophet ein. Als er
aufwachte, lachte er. „Worüber lachst du, o Gesandter
Allâhs?“ fragte sie. Er antwortete: „Leute aus meiner
Gemeinschaft, die mir gezeigt wurden, Kämpfer auf dem
Wege Allâhs, sie fahren auf dem Rücken der Meere. Sie
sind Könige auf ihren Diwanen.“ Oder: „Wie Könige auf
ihren Diwanen.“161
161
Überliefert von Al-Buchârî und Muslim.
121
Das anbetende Dienen des Propheten
122
Unseren Zeichen zeigen. Er ist ja der Allhörende, der
Allsehende.“ (Sûra 17:1)
123
seiner Seele nach Verehrung des Schöpfers und Zuflucht
zu Ihm.
124
Der Beste, der uns von der Art und Weise des Gebets
des Propheten erzählen kann, ist wohl Auf ibn Mâlik
. Er berichtet: „Einmal begab ich mich mit dem
Propheten zum Gebet. Er putzte sich die Zähne,
vollzog die Gebetswaschung, erhob sich und begann mit
dem Gebet. Er begann seine Rezitation mit Al-Baqara
(der zweiten Sûra des Qurân). Immer wenn er einen Vers
über Barmherzigkeit rezitierte, hielt er inne und bat
Allâh um Seine Barmherzigkeit. Und immer wenn er
einen Vers über Bestrafung rezitierte, hielt er inne, und
suchte Zuflucht bei Allâh vor Seiner Bestrafung. Dann
beugte er sich vor und blieb solange gebeugt, wie er
gestanden war. Er sagte während seiner Verbeugung:
«Gepriesen sei der über Allmacht, Herrschaft,
Souveränität und Stärke Verfügende!» Danach vollzog er
die Niederwerfung, in der er solange verharrte, wie er
auch gebeugt war, und sagte während seiner
Niederwerfung: «Gepriesen sei der über Allmacht,
Herrschaft, Souveränität und Stärke Verfügende!»
Daraufhin stand er wieder auf, rezitierte Âl Imrân (die
dritte Sûra des Qurân), dann weitere Suren. Dann
wiederholte er Verbeugung und Niederwerfung wie
zuvor.“
125
Es wird auch überliefert, dass er die ganze Nacht durch
einen Qurân-Vers im Gebet rezitierte. Manchmal
dauerte seine Rezitation so lange, dass er gefragt wurde,
warum er dies auf sich nehme. Er antwortete: „Soll ich
denn kein dankbarer anbetend Dienender sein?“
162
Überliefert von Al-Buchârî und Muslim mit dem Wortlaut von Al-
Buchârî.
126
Von Âischa ist überliefert, dass sich der Prophet ,
bis er verstarb, die letzten zehn Tage des Ramadân in die
Moschee zurückzog. Nach seinem Tod zogen sich seine
Ehefrauen in die Moschee zurück.163
163
Überliefert von Al-Buchârî und Muslim mit dem Wortlaut von Al-
Buchârî.
164
Überliefert von Al-Buchârî.
127
morgens oder nachts. Das bewegte die früheren sowie
die zeitgenössischen Gelehrten dazu, alles zu sammeln,
was der Prophet an Bittgebeten zu sprechen pflegte.
128
eines Heizkessels.“ So war der Prophet ein
nachahmenswertes Beispiel für alle Rechtschaffenen.
129
den Engeln bedeutet, dass sie Bittgebete für ihn
sprechen.“
1. Im Taschahhud im Gebet
165
Überliefert von Ahmad, Abû Dâwûd und At-Tirmidhî.
130
„Erniedrigt soll der sein, bei dem ich erwähnt wurde und
der den Ehrausspruch für mich nicht spricht.“166
166
Überliefert von Ahmad und At-Tirmidhî.
167
Überliefert von Ahmad und anderen.
131
sprechen und sagen: «O Allâh, beschütze mich vor dem
gesteinigten Teufel!»“168
168
Überliefert von Ibn Mâdscha und von Al-Albânî als authentisch
eingestuft.
169
Überliefert von Muslim.
132
schenken? Der Prophet kam eines Tages zu uns und
wir erkundigten uns bei ihm: 'O Prophet, wir wissen, wie
wir für dich Unversehrtheit erbitten, aber wie sollen wir
für dich den Ehrausspruch sprechen?' Er entgegnete:
'Sagt: O Allâh! Halte Muhammad und dessen Familie in
Ehren, wie Du auch Ibrâhîm und dessen Familie in Ehren
gehalten hast! Du bist ja der Lobenswerte, der
Ruhmreiche. O Allâh! Segne Muhammad und dessen
Familie, wie du auch Ibrâhîm und dessen Familie
gesegnet hast! Du bist ja der Lobenswerte, der
Ruhmreiche.'»"170
Dies ist die beste Art, man darf aber auch mit anderen
Formulierungen Ehraussprüche sprechen, wie z.B.: "O
Allâh, bewahre den Propheten in Ehren!" usw.
170
Überliefert von Al-Buchârî und Muslim.
171
Überliefert von Muslim.
133
den erwähnt Allâh zehn Mal bei den Engeln und nimmt
von ihm zehn Sünden.“172
Anas ibn Mâlik sagte: „Als wir uns mit dem Gesandten
Allâhs in der Moschee aufhielten, kam ein Beduine
und urinierte in eine Ecke der Moschee. Die Gefährten
des Gesandten Allâhs sagten: „Hör auf! Hör auf!“, und
sie waren dabei, ihn anzugreifen. Der Gesandte Allâhs
sagte: „Unterbrecht ihn nicht; lasst ihn allein.“ So ließen
sie von ihm ab, bis er sein Geschäft beendet hatte.
Danach rief der Gesandte Allâhs ihn zu sich und sagte:
„In Moscheen ist es nicht rechtens, dass man in ihnen
uriniert oder defäkiert; sie sind nur für das Gedenken
Allahs, zum Beten, zum Qurân-Lesen oder ähnlichem da.
Danach befahl er einem Mann, der anwesend war, einen
Eimer Wasser zu bringen und ihn darüber (über den Urin)
zu schütten, und dies tat er auch.“173
172
Überliefert von Ahmad und An-Nasâ'î.
173
Überliefert von Muslim.
134
Der Prophet erwog die wahrscheinlichen Folgen
beider Optionen: ihn aufzuhalten oder in Ruhe zu lassen.
Wenn sie versucht hätten, ihn aufzuhalten, indem sie ihn
dazu zwangen, mit dem Urinieren aufzuhören, so hätte
ihm dies schaden können. Demgegenüber hätte sich bei
der zweiten Option, dass man ihn von jener Stelle
entfernt hätte, womöglich die Unreinheit auf weitere
Teile der Moschee und des Körpers und der Kleidung des
Mannes verbreitet. Der Prophet hatte die Weitsicht
zu verstehen, dass dem Mann die ungestörte Erledigung
seines Geschäftes zu ermöglichen, das geringere von
zwei Übeln darstellte, insbesondere auch deswegen,
weil der Mann bereits mit dem Urinieren beschäftigt
war. Letzteres war also ein Problem, das man nur im
Nachhinein mit einer Reinigung aus der Welt schaffen
konnte. Daher befahl er seinen Gefährten, ihn in Ruhe zu
lassen und nicht zu unterbrechen.
135
- Der Prophet war freundlich und behandelte ihn
sehr liebenswürdig.
136
Auf ibn Mâlik sagte: „Du lügst! Du bist ein Heuchler, und
ich werde dies dem Gesandten Allâhs erzählen. Auf
ging zum Gesandten Allâhs , um ihm zu berichten.
Jedoch sah er, dass hierzu bereits eine Offenbarung
herabgekommen war: Jener Mann kam zum Propheten
, der auf seinem Kamel ritt und sagte: „O Gesandter
Allâhs ! Wir redeten nur so und scherzten, damit die
Zeit während der Reise vergeht.“ Ibn Umar sagte: „Als
ob ich ihn vor mir sehen würde, wie er am Kamelstrick
des Propheten hängt, während er nach Kieseln stieß und
sagt: ‚Wir redeten nur so und scherzten’, während der
Gesandte Allâhs rezitierte: „Sag: Habt ihr euch denn
über Allâh und Seine Zeichen und Seinen Gesandten
lustig gemacht?“ (Sûra 9:65)
137
Die Besonderheiten des Propheten in
Kriegen
174
Überliefert von Al-Buchârî.
138
dieser Hinsicht sagt Allâh: „Und Allâh wird dich vor den
Menschen schützen.“(Sûra 5:67)
175
Überliefert von Ahmad.
139
sprich: Ich habe euch vor einem Blitzschlag wie dem
Blitzschlag der Âd und Thamûd gewarnt.“ (Sûra 41:13),
überkam ihn die Angst, worauf er sagte: „Genug,
genug!“
176
Überliefert von Al-Buchârî.
140
Propheten ) fürchtet sogar der König der Römer!“ Dies
alles bezieht sich auf die individuelle Ebene.
177
Überliefert von Ibn Abû Hâtim.
141
warf Schrecken in ihre Herzen, so dass sie ihre Häuser
mit ihren eigenen Händen und den Händen der
Gläubigen zerstörten.“ (Sûra 59:2)
142
Besonderheiten des Propheten beschränkten sich
jedoch nicht nur auf diesen Aspekt. Es gab noch weitere
Besonderheiten, die damit in Zusammenhang stehen,
wie zum Beispiel die Erlaubnis der Kriegsbeute, denn
unter den früheren Propheten wurde die Kriegsbeute als
böser Erwerb betrachtet, da sie von den Feinden
genommen wurde. So war es allgemein üblich, dass sie
gesammelt und ein Feuer vom Himmel gesandt wurde,
das sie verbrannte, wie es in der Geschichte des
Propheten Yûscha war, die von Al-Buchârî überliefert
ist. Der Gemeinschaft des Propheten ist es hingegen
erlaubt, diese Beute zu nehmen, und zwar als
Erleichterung für sie, sowie als Ehrung ihres Propheten
, der in diesem Zusammenhang sagte: “Dies ist so, da
Allâh, der Erhabene, unsere Schwäche und Unfähigkeit
sah. So erlaubte er sie (die Beute) uns.“178
178
Überliefert von Muslim.
143
es sein bis zum Tage der Auferstehung, wie es in einem
Hadîth, den Al-Buchârî überliefert, heißt.
144
Durch seine Nähe zu seinem Onkel Abû Tâlib profitierte
der Prophet mit der Zeit von seinen Ansichten und
Erfahrungen. Er lernte durch ihn die Handelskünste.
Kaum hatte er das Jugendalter erreicht, war er in
Makka und dessen Umgebung weithin bekannt, sodass
Chadîdscha auf ihn aufmerksam wurde und mit ihm
Handelsbeziehungen aufnahm. So zog der Prophet
mit ihrem Sklaven Maisara gen Syrien und kehrte mit
reichem Gewinn zu ihr zurück. Schnell wurden seine
Handelsbeziehungen zu ihr fester und später heirateten
sie. So verblieb es, bis ihn Allâh mit der Gesandtschaft
ehrte. Inzwischen unterhielt der Gesandte weitere
Handelsbeziehungen zu einigen Makkanern, worauf der
Hadîth hindeutet, den der Imâm Ahmad überliefert, dass
am Anfang der islâmischen Botschaft As-Sâ'ib ibn Abû
As-Sâ'ib ein Geschäftspartner des Propheten war.
Am Tage der Eroberung Makkas, als ihm der Prophet
begegnete, sagte er ihm: "Willkommen mein Bruder und
Partner."
145
Zu den eindrucksvollen Situationen, die vom
Kaufgeschäft des Propheten erzählen, gehörte jene,
von der Dschâbir ibn Abdullâh berichtete: "Jemand
gelobte nach seinem Tod seinen Sklaven freizulassen.
Dann mangelte es bei ihm an Geld. Als der Prophet
davon erfuhr, wollte er ihm helfen. So bot er diesen
Sklaven zum Verkauf an. Nu'aim ibn Abdullâh kaufte ihn
für 800 Dirham, die der Prophet dem Herrn des
179
Sklaven überbrachte."
179
Überliefert von Al-Buchârî und Muslim.
180
Überliefert von Al-Buchârî.
146
Urwa ibn Abû Al-Dscha'd Al-Bâriqî gab der Prophet
einen Dînâr, damit dieser für ihn ein Opfertier kauft.
Urwa kaufte mit dem Betrag zwei Schafe und verkaufte
dann eines dieser beiden für einen Dinar. Alsdann kehrte
er zum Propheten mit einem Dinar und einem Schaf
wieder. Der Prophet bat Allâh daraufhin für ihn um
Segen in seinen Kaufgeschäften.181
181
Überliefert von Abû Dâwûd.
182
Überliefert von Al-Buchârî.
183
Überliefert von Muslim.
147
bekommen muss, wie man ein Geschäft rückgängig
machen kann und auch andere Grundlagen und Normen,
die in seiner Sunna zu finden sind.
148
sprach in Worten, die ein Zähler mitzählen hätte
können."184
184
Überliefert von Al-Buchârî.
185
Überliefert von Muslim.
186
Überliefert von Abû Dâwûd.
149
Nach dem Adhân (Gebetsruf) von Bilâl eröffnete der
Prophet seine Rede mit der Lobpreisung Allâhs, des
Erhabenen, sprach das Glaubensbekenntnis, dann
erinnerte er die Zuhörer an die Gnaden und Gaben
Allâhs. Dschâbir beschreibt den Propheten
während der Predigt, indem er sagt: "Wenn der Prophet
predigte, erröteten seine Augen, er erhob seine
Stimme, wurde lauter und steigerte sich in Euphorie, als
ob er die Leute vor einem Heer warnte, das tags und
nachts angreift. Dann sagte er: «Die besten Worte sind
das Buch Allâhs, und die beste Rechtleitung ist die
Rechtleitung Muhammads. Und die schlimmsten Dinge
sind die Änderungen (in der Religion) und jede
Veränderung ist ein Irrweg.»"187
187
Überliefert von Muslim.
150
Leben ein Ende setzen.» Er sagt: «Gewiss, ihr werdet
(hier) bleiben.»" (Sûra 43:77)188
188
Überliefert von Al-Buchârî.
189
Überliefert von Muslim.
151
Abschiedspredigt war, in der er lange sprach, denn dies
war aller Anliegen, es waren viele Menschen da, die
seine Worte hören wollten.
190
Überliefert von Al-Buchârî und Muslim.
152
predigen, dann setzte er sich und sprach nicht, dann
stand er auf und predigte nochmals."191
191
Überliefert von An-Nasâ'i.
153
mit Gerechtigkeit, so brachte dies die Gefahr, dass er
einen anderen Stamm gegen sich aufbrachte. Dennoch
ist er niemals vom Weg der Gerechtigkeit
abgewichen. Bei der Anwendung des Gesetzes
unterschied er nicht zwischen Muslimen und
Nichtmuslimen, Freund oder Feind oder der
gesellschaftlichen Position. Von den unzähligen
Ereignissen, die in der Überlieferung vorkommen,
werden im Folgenden einige dargestellt.
192
Überliefert von Abû Dâwûd.
154
Augenzeugen, um die Schuldigen zu identifizieren. Daher
verurteilte der Prophet die Juden nicht und bezahlte
das Blutgeld aus den Staatsquellen.193
193
Überliefert von Al-Buchârî.
194
Überliefert von Al-Buchârî.
195
Überliefert von Abû Dâwûd.
155
Als der Prophet einmal die Kriegsbeute verteilte,
versammelten sich die Leute um ihn herum und ein
Mann stieß mit ihm zusammen. Er traf den Mann mit
einem Stock, wodurch dieser eine leichte Schramme
bekam. Er bedauerte dies so sehr, dass er dem
Mann sagte, dass er es vergelten könne. Doch der Mann
sagte: „O Gesandter Allahs, ich vergebe dir.“ 196
196
Überliefert von Abû Dâwûd.
197
Überliefert von Ibn Hischâm.
156
Rechtschaffenheit das Kriterium für jemandes
Überlegenheit über andere ist. Es wurde bereits
dargelegt, wie er sich zu gleichen Bedingungen für sich
selbst unter die Leute mischte; wie er mit den
Sklaven, Dienern und den Armen vom gleichen Teller aß
(eine Gewohnheit, die in Arabien immer noch praktiziert
wird); wie er alle Sonderrechte verneinte und wie ein
gewöhnlicher Arbeiter arbeitete. Drei Beispiele mögen
hier jedoch noch einmal genannt werden:
198
Überliefert von Abû Dâwûd.
199
Überliefert von an-Nasâ'î.
157
Unter den Kriegsgefangenen von Badr war auch al-
Abbâs, der Onkel des Propheten . Einige Leute waren
bereit, auf ihren Anteil zu verzichten und dem Propheten
das Lösegeld zu verringern aber er verneinte, indem er
sagte, dass er keine Unterschiede zwischen den
Gefangenen machen könne.200
Als sie auf einer Reise eine Pause einlegten teilten sich
die Gefährten Arbeit zu, um das Essen vorbereiten zu
können. Der Prophet nahm die Arbeit des
Holzsammelns auf sich. Seine Gefährten baten
eindringlich darum, dass sie das machen würden, und er
sich nicht belasten müsse, aber er antwortete: „Das
ist wahr, aber ich mag es nicht, mich in irgendeiner Form
zu unterscheiden. Allâh liebt nicht den, der sich seinen
Gefährten gegenüber als übergeordnet sieht.“201
200
Überliefert von Al-Buchârî.
201
Überliefert von az-Zarqânî.
158
sagte: “Wer in den Ramadân-Nächten den Glauben
verinnerlichend und in der Hoffnung auf Allâhs
Belohnungen rituelle Gebete verrichtet, dessen
vergangene Sünden werden alle vergeben.”202
202
Überliefert von Al-Buchârî und Muslim.
203
Überliefert von Abû Dâwûd.
159
Es ist auch überliefert, dass er im Ramadân das
Qiyâm-Gebet betete und das Gebet für seine Gefährten
in einigen Nächten leitete. Doch dann unterließ er es,
das Gebet für sie zu leiten. Anas sagte: „Der Gesandte
betete eines Nachts im Ramadân Qiyâm, und als ich
im Begriff war, mich neben ihn zu stellen, kamen ein
anderer Mann und dann ein weiterer, bis wir eine
Gruppe bildeten, die hinter ihm betete. Als er uns
hinter sich spürte, verkürzte er sein Gebet. Dann
beendete er es und ging in sein Haus und verrichtete ein
langes Gebet, wie er es nicht betete, wenn wir mit ihm
waren. Am nächsten Tag fragten wir ihn: »Hast du
gespürt, dass wir hinter dir beteten?« Er antwortete:
»Ja! Und aus diesem Grund habe ich mein Gebet
verkürzt.«“204
204
Überliefert von Muslim.
160
Leute in der Moschee, als diese fassen konnte, doch der
Prophet kam nicht heraus, bis es Zeit war, das
Morgengebet zu verrichten. Nachdem er das
Morgengebet beendet hatte, drehte er sich um und
sagte zu den Leuten: „Nicht, dass ich eure Anwesenheit
in der Moschee nicht bemerkt hätte! Ich befürchtete
jedoch, dass es für euch verpflichtend wird und ihr dann
nicht dazu fähig wäret, euch daran zu halten.“205
205
Überliefert von Al-Buchârî und Muslim.
206
Überliefert von Al-Buchârî und Muslim.
161
nach hundert Versen verbeugen würde, doch er rezitierte
weiter. Ich dachte dann, dass er sich möglicherweise
nach Abschluss der ganzen Sûra innerhalb einer Rak'a
verbeugen würde, doch er fuhr fort und begann die Sûra
An-Nisâ zu rezitieren. Er begann dann die Sûra Âl Imrân
und sein Rezitieren war gemächlich. Und als er die Verse
rezitierte, die von der Verherrlichung Allâhs handelten,
verherrlichte er Ihn. Und als er die Verse rezitierte, die
das Zuflucht-Suchen beim Herrn erwähnten, suchte er
Zuflucht. Dann verbeugte er sich und sagte: »Gepriesen
sei mein Herr der Erhabene ob Seiner Erhabenheit über
jeden Mangel!« Sein Verbeugen dauerte ungefähr
dieselbe Zeit wie sein Stehen. Er sagte: »Allâh hört
denjenigen, der Ihn lobpreist. Unser Herr, und der
Lobpreis gebührt Dir!« Dann stand er ungefähr dieselbe
Zeitdauer, wie er im Verbeugen verbracht hatte. Er warf
sich dann nieder und sagte: „Gepriesen sei mein Herr der
Höchste ob Seiner Erhabenheit über jeden Mangel!« Und
seine Niederwerfung dauerte ungefähr dieselbe
Zeitdauer wie sein Stehen.“207
207
Überliefert von Muslim.
162
Vorgehensweise des Propheten während
der letzten zehn Ramadân-Nächte
208
Überliefert von Al-Buchâri und Muslim.
209
Überliefert von Muslim.
163
die Nachtgebete verrichten konnte, ohne es
aufzuwecken.“210
210
Überliefert von At-Tirmidhi.
211
Überliefert von Al-Buchâri und Muslim.
212
Überliefert von Al-Buchârî und Muslim.
213
Überliefert von Al-Buchâri und Muslim.
164
Einmal wollte der Prophet in den letzten zehn
Nächten des Ramadân I'tikâf verrichten, daher bat er,
dass ein kleines Zelt für ihn in der Moschee aufgestellt
werden sollte. Zainab bat ebenfalls, dass ein Zelt für
sie für den I'tikâf aufgestellt wird, und danach baten
andere Frauen des Propheten es ebenfalls. Nachdem
er das Morgengebet verrichtet hatte, bemerkte er die
Zelte und bat, dass sein Zelt abgebaut wird, und setzte
für den Rest des Ramadân den I'tikâf nicht fort;
stattdessen ging er in den ersten zehn Nächten des
Monats Schawwâl in den I'tikâf. Dies beweist, dass er
einen besonders abgesonderten Ort fernab von den
Leuten für den I'tikâf hatte, der nur für ihn ausreichte.
214
Überliefert von Al-Buchâri.
215
Überliefert von Al-Buchâri.
165
zehn Tagen in einem türkischen Zelt (mit
einer ringförmigen Bauweise) in das eine Matte gelegt
wurde. Er sagte: »Also nahm er die Matte in seine
Hand und legte sie neben das Zelt, dann erhob er seinen
Kopf, um zu den Leuten zu sprechen, daher kamen sie
ihm näher. Er sagte: ΄Ich verrichtete I'tikâf während
der ersten zehn Tage auf der Suche nach dieser Nacht,
dann verrichtete ich I'tikâf während der mittleren zehn
Tage. Dann kam jemand zu mir und sagte mir, dass sie in
den letzten zehn Tagen ist; wer immer unter euch also
I'tikâf verrichten will, der soll es so machen!΄“ Deshalb
verrichteten die Leute den I'tikâf mit ihm . Er sagte:
΄Mir wurde eine ungerade Nacht gezeigt, an deren
Morgen ich mich im Schlamm und Wasser niederwarf.΄
Dann, am Morgen des 21., stand er auf, um das
Morgengebet zu verrichten, und es regnete; das Dach
der Moschee leckte, und es gab Schlamm und Wasser. Er
kam heraus, als er fertig gebetet hatte, und auf seiner
Stirn und seiner Nase waren Schlamm und Wasser. Das
war der Morgen des 21., einer der letzten zehn
Tage.«“216
216
Überliefert von Muslim.
166
Belohnung, dem werden all seine vorherigen Sünden
vergeben werden.“217
217
Überliefert von Al-Buchâri und Muslim.
218
Überliefert von Al-Buchâri und Muslim.
167
Bericht heißt es: »Der Teufel fließt durch die Venen eines
Menschen wie Blut. Ich befürchtete, dass der Teufel
vielleicht einige böse Gedanken in eure Herzen
gießt.«“219
219
Überliefert von Al-Buchâri und Muslim.
168
sorgfältig studiert, dann wird er finden, dass die
Familienangehörigen des Propheten viele
entsprechende Regeln überlieferten, weil sie ihm am
nächsten waren. Nachstehend werden einige der
wichtigen Aspekte der Verhaltensweise des Propheten
ihnen gegenüber aufgelistet:
169
übereinstimmte. Das wichtigste Beispiel besteht darin,
als er Âischa weinen sah, weil sie nicht die Umra
auf Grund ihrer Menstruation verrichten konnte. Er
ermutigte sie und sagte: „Mache dir keine Sorgen! Du
bist weiblich und Allâh hat vorgeschrieben, dass alle
Weiblichen dies (Menstruation) haben sollen; also sei in
deinem Haddsch und bete zu Allâh, dass er akzeptiert
wird!“ – „O Allâhs Gesandter,“ entgegnete sie, “meine
Freundinnen werden mit Haddsch und Umra
zurückkehren, während ich nur mit dem Haddsch
zurückkehre!“ Deshalb wies der Prophet
Abdurrahmân ibn Abû Bakr an, sie nach Tan'îm (ein
Gebiet außerhalb des sakrosankten Bezirks von Makka)
zu bringen. Dort sprach sie die Talbiya mit der Absicht
die Umra zu verrichten (Al-Buchârî).
170
4. Er ermutigte sie Gutes zu tun.
171
Der Prophet wies seine Ehefrauen an, sich nicht mit
Männern während des Tawâf zu vermischen, obwohl
Männer und Frauen während dessen Verrichtung
zusammen waren, wie es vom Hadîth, der von Umm
Salama überliefert ist, verstanden wird. Sie
berichtete, dass der Prophet ihr sagte: „Verrichte
Tawâf hinter den Leuten auf dem Rücken deines
Kamels!“ (Al-Buchârî). Eine weitere Version besagt, dass
der Prophet ihr sagte: „Wenn das Gebet der
Morgendämmerung ausgerufen wurde, verrichte Tawâf
auf dem Rücken deines Kamels, während die Pilger ihr
Gebet verrichten!“ Und so tat sie es.
172
verrichte. „Verrichte den Haddsch vorläufig und sage: 'O
Herr, Ich werde meinen Ihrâm dort beenden, wo Du mich
festhältst!'“ (Prophetenbiografie).
173
Gedanken zum Haddsch des Propheten
174
Wir wollennun über einige Ereignisse nachdenken, die
sich beim Haddsch des Propheten zutrugen, um den
Pilgern Beispiele zu geben, die von ihnen befolgt werden
können. Dabei sollte zur Kenntnis genommen werden,
dass die folgenden Punkte nur dazu dienen, uns
überhaupt erst einmal bewusst zu machen, worum es
geht; keinesfalls jedoch ist das Folgende als eine
umfassende Darstellung zu verstehen.
220
Überliefert von Ibn Mâdscha.
175
persönlichen Bittgebete konzentriert und damit
beschäftigt, seine Ruhe und Gelassenheit zu bewahren.
Hierzu überliefert Dschâbir : „Allâhs Gesandter brach
(von Arafa) in vollkommener Gelassenheit auf.“ Am Tag
von Arafa hörte er die Menschen, wie sie ihre Reittiere
anschrien und schlugen, um sie zum Weitergehen zu
zwingen. Die Kamele knurrten. Daher sagte er zu diesen
Menschen: „Seid maßvoll, denn die Belohnung kann
nicht durch Hast erlangt werden.“221
221
Überliefert von Al-Buchârî.
222
Von Al-Hâkim und Al-Baihaqî überliefert.
176
Der Prophet brachte auch kein zweites Kamel mit um
seine Lebensmittel und sein Gepäck zu tragen. Vielmehr
packte er dies alles auf sein eigenes Kamel. Während der
Haddsch-Saison unterschied sich der Prophet also
bezüglich seines Äußeren und seiner Ausstattung in
keiner Weise von den anderen und er wollte auch keine
Bevorzugungen gegenüber anderen, selbst als er sich zur
Tränke begab. Die Menschen boten ihm an, ihm eigenes
Wasser zu bringen, er aber sagte: „Ich möchte das nicht.
Gebt mir von dem, was die Menschen trinken.“223
223
Von Ahmad überliefert.
177
Er hielt auch an um eine gewöhnliche Frau anzuhören
und ihre Fragen zu beantworten. Er hatte keine
Sicherheitskräfte um sich, die die Menschen auf Distanz
hielten. Jedermann konnte bei Bedarf einfach zu ihm
gelangen.
178
dadurch gewonnene Fleisch und die Tierhäute unter den
Bedürftigen zu verteilen.
Schluss
179
Abû Bakr berichtete weiter: „Da trank der Prophet , bis
er seinen Durst gestillt hatte.“
180
Kannst du dir vorstellen, was Abû Bakr entgegnete? Er
sagte: „Weil ich mir wünschte, dass derjenige, der dem
Propheten jetzt die Treue schwört, nicht mein Vater,
sondern Abû Tâlib sei, weil das den Propheten mehr
erfreuen würde.“
Wer diese Worte nur liest, der wird sie nicht richtig
spüren. Diese Gefühle brauchen ein Herz, dass den
Propheten liebt, damit sie diese Worte so empfangen,
wie sie sind: Zart und weich.
181
begraben wirst und mit mir im Paradies sein wirst?“ Da
schwieg der Palmstumpf...
182