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SCHRIFTENREIHE SCHIFFBAU
Gerhard Jensen
http://www.tuhh.de/vss
INSTITUT FÜR SCHIFFBAU DER UNIVERSITÄT HAMBURG
Gerhard Jensen
Juli 1988
INSTITUT FLJR SCHIFFBAU
DER UNIVERSITÄT HAMBURG
VOll
Gerhard Jensen
Juli 1988
ISBN 3 - 89220 - 484 - 5
1 Einführung 5
3 AufgabensteIlung 10
1
6 Körper an der freien Wasseroberfläche 43
6.1 Prinzip.................. 43
6.1.1 Aufbau des Gleichungssystems 44
6.1.2 Bestimmung der Geschwindigkeiten und der Wasserspiegelerhebung 45
8 Literatur 75
B Programme 83
B.1 Programm zur Berechnung der stationären Potentialströmung um Körper
in unbeschränkter FlÜssigkeit, PAMENI . . 83
B.2 Programme zur Panelierung der Schiffsform . . . . . . . . . . . . . 84
"
B.3 Hilfsprogramme zur Aufbereitung von Netzen an der Körperoberfläche 85
BA Hilfsprogramme zur Generierung von Netzen an der freien Wasseroberfläche 86
B.5 Programm zur Berechnung der Strömung um Körper an der freien Was-
seroberfläche, P AMFRO 87
B.6 PAMPLT . . . . . . . . 89
2
Bildverzeichnis
3
6-11 Höhenlinien der verformten Wasseroberfläche für Wigley-Schiff, Fn = 0.319 56
6-12 Höhenlinien der verformten Wasseroberfläche für Wigley-Schiff, Fn = 0.40 57
6-13 Spantenriß und Stevenkonturen für Series-60 Schiff mit CB=0.60 59
6-14 Wellenwiderstandsbeiwerte für Series-60, CB = 0.60 . 60
6-15 Tauchung für Series-60, CB = 0.60 60
6-16 Trimm für Series-60, CB = 0.60 . . 61
6-17 Wellenerhebung für Series-60, CB = 0.60, FN = 0.25 61
4
1 Einführung
Für die Formgebung von Schiffen, die Bemessung ihrer Antriebsanlage und die Beur-
teilung des Seeverhaltens und der Manövrierfähigkeit ist es hilfreich, die Strömung um
ein an der Wasseroberfläche fahrendes Schiff zu kennen. Zur Zeit ist es nicht möglich,
alle mit dieser instationären zähen Strc)mung mit freier \Vasseroberfläche verbundenen
physikalischen Effekte bei einer Berechnung zu berücksichtigen.
Es werden daher Teilprobleme behandelt und für diese Vereinfachungen der physika-
lischen Wirklichkeit vorgenommen, von denen man annehmen kann, daß sie das Er-
gebnis der Berechnung nicht wesentlich verfälschen. Diese Arbeit beschäftigt sich mit
der Strömung um ein stationär an der freien Wasseroberfläche fahrendes Schiff. Da-
bei wird die Zähigkeit nicht berücksichtigt, also gibt es keine Grenzschicht und keine
Strömungsablösung. Der Propeller wird ebenfalls nicht berücksichtigt. Brechende Wel-
len, Spritzer, Bugwirbel und andere Strömungsdetails werden auch vernachlässigt. Es
gelten also die Voraussetzungen für Potentialströmung.
Dieses Problem ist schon von vielen Autoren bearbeitet worden. Bei den meisten Me-
thoden wird das Schiff in seiner hydrodynamischen Wirkung durch eine Verteilung
von Singularitäten (Quellen und Senken oder Dipole) ersetzt, deren Teilbeitrag zum
Strömungsfeld durch geschlossene analytische A m:drücke (Greenfnnktionen) vorgegeben
ist. Wenn die Greenfunktion den Einfluß der freien Oberfläche schon erfaßt (Havelock-
Quellen), ist ihre numerische Auswertung im allgemeinen sehr aufwendig; anderenfalls
werden Rankine-Quellen verwendet, und das numerische Verfahren zur Bestimmung der
Singularitätenverteilung muß auch für die Erfüllung der Randbedingungen an der freien
Wasseroberfläche sorgeIl.
Zu den ersteren Verfahl'en gehören die "Theorie des dünnen Schiffes" von Michell
[21]I und die "Theorie des schlanken Schiffes" von Noblesse [23], bei denen Havelock-
Quellen auf der Mittschiffsebene bzw. der Mittellinie angeordnet sind, und die "Theorie
des langsamen Schiffes" von Baba [1], bei der die Intensität der Singularitäten pro-
portional der Froude-Zahl ist, sowie die Methode von Guilloton [13] und Lösungen
~es N eumann-Kelvin Problems z.B. von Brard [7]. Wegen der Anwendung des
Uberlagerungsprinzips sind Methoden, bei denen die Randbedingungen an der freien
Wasseroberfläche durch Verwendung entsprechender Singularitäten erfüllt werden, auf
linearisierte Oberflächenbedingungen beschränkt.
Methoden, die Rankine-Quellen verwenden, sind: Die Methode von Gadd [11] mit eI-
ner speziellen Oberflächenbedingung, Dawsons Methode [9], die eine angenäherte Dop-
pelkörperlinearisierung der Oberflächenbedingung verwendet und in Variationen weite
Verbreitung gefunden hat, sowie die Methode von Maruo und Ogiwara [19] und die
Weiterentwicklung von Masuko und Ogiwara [20], die versuchen die nichtlinearen Rand-
bedingungen an der \Vasseroberfläche iterativ zu erfÜllen. Dabei traten Konvergenz-
schwierigkeiten auf, die nur durch örtliche Abschwächung der nichtlinearen Terme be-
1 Literaturangaben in eckigen Klammern sind in Abschnitt 8 zusammengefaßt
5
seitigt werden konnten. Daneben ist die Methode auch deshalb nicht exakt, weil die
Körperrandbedingung im Bereich unter der Ruhewasserlinie und nicht auf dem wirklich
benetzten Teil der Schiffsoberfiäche erfüllt vrird. Ein prinzipielles Problem der Metho-
den mit Rankine-Quellen liegt in der Erfüllung der Strahlungsbedingung, die besagt,
daß Wellen nur in einem Sektor hinter dem Schiff auftreten. Dawson und die von vielen
Autoren vorgestellten ähnlichen Methoden erfüllen die Strahlungsbedingung, indem sie
die in der Randbedingung an der Wasseroberfiäche vorkommenden Ableitungen eIer
Geschwindigkeit mit einen einseitigen Finit.e-Differenzen-Operator berechnen.
Daneben gibt es noch Methoden, die keine Fundamentallösungen der Differentialglei-
chung verwenden, sondern diese direkt mittels einer Finite-Differenzen- oder Finite-
Elemente-Methode lösen. Dabei muß der gesamt.e Flüssigkeitsraum in einer ausreichen-
den Umgebung um das Schiff diskretisiert. werden. Dabei treten Probleme an dcn offenen
Rändern des Berechnungsgebiets auf. Hier sollen nur zwei Beispiele erwähnt werden:
Das Finite-Differenzen- Verfahren von Ohring und TeIste [26], die das Anfahrproblem
behandeln und so keine numerische Strahlungsbedingung benöt.igen, die aber Probleme
haben, einen stationären Zustand zu erreichen; und die Methode von Bai [2] für ebene
Strömung und später für Strömungen in einem Kanal [3], bei der eine Finite-Elemente-
Lösung in Körpernähe mit einer analytischen Fernfeldlösung gekoppelt. wird, um die
Schwierigkeiten mit offenen Rändern und mit. der Strahlungsbedingung zu bewältigen.
Diese Arbeit zeigt eine Methode, bei der die Randbedingung an der berechneten benetz-
ten Körperoberfläche und die nichtlineare Randbedingung am berechneten Ort der Was-
seroberfiäche näherungsweise erfüllt werden. Absenkung und Vertrimmung des Schiffes
können berücksichtigt werden. Für die gegebene Aufgabenstellung gibt es keinen Beweis
für die Existenz und Eindeutigkeit einer Lösung; es wird auch kein Konvergenzbeweis für
den Lösungsalgorithmus angegeben. Praktische Berechnungen zeigen jedoch, daß mit
der angegebenen Methode in physikalisch interessierenden Fällen Lösungen gefunden
werden können, die allen Randbedingungen im Rahmen der Diskretisierungsgenauig-
keit genügen.
Zunächst wird die Erfüllung der Randbedingungen an der Wasser- und an der
Körperoberfiäche getrennt voneinander beschrieben, bevor beide Bedingungen gemein-
sam erfüllt werden.
Zur Erfüllung der Randbedingungen an der freien Wasseroberfiäche werden in diskre-
ten Punkten konzentrierte Rankine-Quellen über einem Bereich um den Körper ver-
teilt und die Randbedingungen an Kollokationspunkten auf der Wasseroberfiäche ite-
rativ erfüllt. Die Einhaltung der Strahlungsbedingung wird nicht mit einem Finite-
Differenzen-Operator erzwungen, sondern durch eine zusätzliche Reihe von Kollokati-
onspunkten am vorderen Rand des Netzes und eine zusätzliche Reihe von Quellen am
hinteren Rand des Netzes erreicht.
Zur Erfüllung der Körperrandbedingung wird ein neues Panelverfahren mit einfacher
numerischer Integration vorgestellt, bei dem die Singularitäten auf dem Körperrand
angeordnet sind.
6
Absehließend werden Beispielreehnungen fÜr das mathematiseh besehreibbare Wigley-
Sehiff, ein Series-60-Sehiff und fÜr den "HSVA-Tanker" vorgelegt. Hierbei zeigt sieh
aueh der Einfluß der Diskretisierung auf die Reehenergebnisse.
7
2 Verzeichnis der benutzten Symbole
Im folgenden sind die meisten verwendeten Symbole aufgeführt. Weitere Symbole1 die
nur an einzelnen Textstellen verwendet werden1 sind bei ihrem ersten Auftreten im
laufenden Text erklärt. Einzelne Symbole haben an verschiedenen Textstellen unter-
schiedliche Bedeutung; die gültige Bedeutung sollte aus dem Zusammenhang stets klar
seIn.
~
8
benetzte Oberfläche des Körpers oder Körperrand
benetzte Oberfläche des Körpers in Ruhelage
Tangentenvektor an die Körperoberfläche
Moment durch Druck auf den Körper
zusätzliches äußeres Moment. auf den Körper
Ans trömgeschwindigkei t.
Normalgeschwindigkeit.
Komponent.en der Tangent.ialgeschwindigkeit.
Punkt. auf der Oberfläche
x,y,z recht.shändiges Koordinat.ensyst.em. x und y liegen in der ungest.ört.en Was-
seroberfläche; x zeigt stromauf, z vert.ikal nach unt.en
Angriffspunkt.s der Zugkraft
Gewicht. sschwerpunkt.
z
~
Zugkraft
Fehler
Trimmwinkel (vorlieher Trimm ist positiv)
Trimmwinkel in Ruhelage
Geschwindigkeit spoten tial
Näherung für das Geschwindigkeitspotential
Abweichung von der Parallelströmung
Korrekturpotent.ial
St.örpotent.ial
Wasserdichte
z-Koordinate der freien Oberfläche
Näherung für (
Indizes:
9
3 AufgabensteIlung
Der Druck in der Flüssigkeit läßt sich nach der Bernoulli-Gleichung bestimmen:
(3 - 2)
Wird der Druck an der freien Wasseroberfläche mit Null angesetzt, so ergibt sich die
Konstante zu C = U2/2.
Das Geschwindigkeitspotential muß die folgenden Randbedingungen erfüllen:
Nichts strömt durch den Körper (Neumannbedingung):
Die auf den Körper wirkende Druckkraft ergibt sich als Druckintegral über die benetzte
Außenhaut:
(3 - 8)
10
Das auf den Körper wirkende Moment durch den Wasserdruck ist:
(3 - 9)
Die Lage des Körpers muß so bestimmt werden, daß die resultierende Kraft und das
resultierende Moment auf den Körper Null sind. Dabei soll neben dem Schiffsgewicht G
und der momentenfrei bei x z angreifenden Schleppkraft Z auch eine zusätzliche äußere
Kraft FA und ein zusätzliches äußeres Moment T.4 berücksichtigt werden können, weil für
die Gleichgewichtslage in manchen Fällen das Moment durch Zä,higkeitskräfte bedeutend
sein kann und daher wenigstens grob beachtet werden muß. Die Schwimmlage stellt sich
also so ein, daß
F + G + Z + FA = 0 (3 - 10)
und
T + Xe x G + Xz x Z + TA = O. (3 - 11)
Dabei ist zu beachten, daß die Gewichts- und Zugkraft im allgemeinen an körperfesten
Punkten angreifen. Xe und Xz hängen daher von der Schwimmlage ab.
Der Wellenwiderstands-Beiwert Cw ist:
(3 - 12)
11
4 Erfüllung der Randbedingung an der Wasseroberfläche
Die Randbedingung an der freien Wasseroberfläche (3-7) ist nichtlinear; sie gilt am
zunächst unbekannten Ort der Wasseroberfläche. Deshalb soll sie iterativ durch eine
Folge von Lösungen mit einer in [15] vorgestellten linearisierten Oberflächenbedingung
erfÜllt werden. Konvergiert dieser .Algorithmus so, ist eine Lösung gefunden, die der
nicht linearen Oberflächenbedingung (3-7) genÜgt.
Zur Einhaltung der Strahlungsbedingung wurde ein in [15] fÜr ebene Strömung gezeigtes
Verfahren, bei dem die Kollokationspunkte relativ zu den Quellen verschoben sind, auf
die räumliche Strömung Übertragen.
Gleichung (3-7) soll um Näherungen q> und Z für 4Y und ( linearisiert werden. Dazu
substituiere ich 4Y = <1>+ <;5und vernachlässige Terme, die nichtlinear in Ableitungen von
<;5sind. Das ergibt die Randbedingung:
bei z = (.
<1>und <;5werden m eme Taylorreihe um Z entwickelt, die nach dem linearen Glied
abgebrochen wird; Produkte von ( - Z mit Ableitungen von <;5 werden vernachlässigt.
Damit wird (4-1)
bei z = Z.
Für eine konsistente Linearisierung bezÜglich <1> und Z muß ( durch einen nur
von Z, <1>(Z)und <;5(Z) abhängigen Ausdruck ersetzt werden. Dazu wird (3-4) ebenfalls
in eine abgebrochene Taylorreihe entwickelt und linearisiert:
( = ~ [(\7 4Y)2 - U2 ]
2g z=(
~ [(\7<1»2 + 2\7<1>\7<;5- ]
U2 (4-3)
2g z=(
1
[(\7<1»2 + 2\7<1>\7<;5 (( - Z) - U2L=z'
+ 2V'<1>\7<1>z
2g
( - z = t [(\7<1»2 + 2V'<1>\7<;5
_
- U2] - gZ
(4 - 4)
9 V'<1>V'<1>z '
12
wobei <.Pund r:p bei z = Z zu bestimmen sind.
Setzt man (4-4) in (4-2) ein und ersetzt r:p wieder durch cp - <.P, so erhält. man die
linearisierte 0 berB.ächenbedingung:
(4 - 5)
bei z = Z. Der Nenner im letzten Term ist 0, wenn die Vertikalkomponente der Teil-
chenbeschleunigung V' <.P
V' <.P
z gleich der Erd beschleunigung 9 ist, das heißt, wenn die
Näherungsströmung instabil wird.
Wird als Näherung das Potential der Parallelströmung und die ungestörte Was-
seroberB.äche, <.P= -Ux und Z = 0, verwendet, so erhält. man aus (4-5) die klassische
Kelvinbedingung,
U 2 CPxx - gcpz = o. (4 - 6)
Dawson [9] schlägt als bessere Näherung das Potential der Doppelkörperströmung und
die ungestörte freie vVasseroberB.äche vor (Z = 0 und <I>= Doppelkörperpotential),
Damit ist <.Pz= 0, und (4-5) vereinfacht sich zu:
(4 - 8)
<.Pi (- (
(V'<'p)2 + V'<.PV'cp) + <.PlV'CP(V'<I»i - gcpz- t<.Pzz _(V'<I»2 + 2V'<I>V'cp- U2) = O.
l
(4 - 9)
(4 - 10)
13
Um diese Oberflächenbedingung mit der von Dawson zu vergleichen, schreibe ich (4-9)
um:
(4 - 11)
Setzt man im zweiten Term in (4-11), wie Dawson, \lq;\lPf = q;fPU, ergibt sich2:
(4 -12)
(4 - 13)
um den Term }pzz (-p; + 2Pfq;f -- U2). Er stammt aus der Taylorentwicldung für das
Näherungspotential. Dawsons Randbedingung ist keine konsistente Linearisierung im
Sinne einer abgebrochenen Taylorentwicklung.
4.3 Diskretisierung
Gleichung (4-5) soll nun so umgeformt werden, daß die unbekannten von den bekannten
Termen getrennt werden, und die Terme sollen so umgestaltet werden, daß sie einer
2 Eigentlich gilt 'il4>'il if>l = 4>lif>u nicht:
Ich betrachte
Soll, wie Dawson annimmt, 'ilif>l'il4>= if>u4>tgelten, so muß auch 'ilif>('il4»t if>l4>asein. Es gilt
'ilif>'il(4)l) = if>l4>U,also gilt Dawsons Umformung nur, wenn 'il(4)l) = ('il4>k
Mit (4-8) gilt
Diese beiden Ausdrücke sind offensichtlich verschieden, also gilt Dawsons Umformung nicht.
14
numerischen Berechnung zugänglich sind. Dazu führe ich den Vektor der Tei1chenbe-
schleunigungen der Näherungslösung,
(4 - 14)
SOWIe
\7<I>az + \7<I>za - g<I>zz
B = (4 - 15)
9 - a3
em. Damit schreibe ich (4-5) neu:
\7 <I>\7 4>x
(4 - 16)
Das Potential 4> wird in das (zunächst unbekannte) Potential ep einer Quellverteilung
über einem Stück der freien Wasseroberfläche, das Potential der Parallelströmung -U x
und ein bekannt angenommenes Störpotential 'Ij;zerlegt:
4>=ep-Ux+'Ij;. (4 - 17)
\7<I>\7epx
(2a + B\7<I»\7ep + \7<I>. ( \7<I>\7epy - gepz
\ \7<I>\7epz )
= 2a\7<I> + B ((\7<I»2 + U2) + gZ) + (2al + B<I>x)U (4 - 18)
(~
15
N ach Lösen des Gleichungssystems kann dann mit der linearisierten Bernoulli Gleichung
(4-4) die Wasserspiegellage an den Punkten Xk bestimmt werden. Soll die so gewon-
nene Lösung weiter verwendet werden, kann nun 'P - U X+ 1Pals Näherungspotential <I>
verwendet werden3, und wieder mit (4-18) weitergearbeitet werden.
In jedem Iterationsschritt wird der maximale Fehler E in der nichtlinearen Oberflächen-
bedingung (3-7) an allen Kollokationspunkten bestimmt:
(4 -- 20)
Geht dieser Fehler im Laufe der Iteration gegen Null, so ist an den Kollokati-
onspunkten Xk, die auf der berechneten Wasseroberfläche liegen, die nichtlineare
Oberflächenbedingung (3-7) erfüllt.
Bei Wellen von mäßiger Steilheit ist dies meist der Fall; ist jedoch örtlich die vertikale
Teilchenbeschleunigung größer als etwa 0.259, so divergiert die Iteration häufig. In
diesem Fall wird das Iterationsverfahren etwas modifiziert:
Falls in einem Iterationsschritt der Fehler E größer ist als im vorhergehenden, wird ein
gewichtetes Mittel der Quellstärken und damit des Potentials verwendet:
(4 - 21)
und dann cjJmit den so zwischen der Lösung des linearen Gleichungssystems (LGS) und
den Quellstärken des vorhergehenden Iterationsschritts (alt) gemittelten Quellstärken
bestimmt. Zunächst ist v = 1; falls der Fehler damit immer noch nicht kleiner ist als
E(<I» wird, wird v = 2 gewählt, usw. Dieser Mittelungsstrategie liegt die Annahme
zugrunde, daß die Lösung der linearisierten Oberflächenbedingung eine Korrektur der
Quellverteilung mit dem richtigen Vorzeichen ergibt, möglicherweise aber eine zu starke
Veränderung verursacht. Mit dieser Mittelung kann tatsächlich in vielen Fällen, die
sonst divergieren, Konvergenz erreicht werden. Für getauchte Körper sind so nichtli-
neare Lösungen mit einer maximalen vertikalen Teilchenbeschleunigung von 0.659 be-
rechnet worden.
16
ist bekannt, daß bei grober Diskretisierung die Wellenlänge zu kurz berechnet wird und
die Wellen gedämpft sind, während es bei feiner Diskretisierung häufig zu Punkt-zu-
Punkt-Oszillationen der Lösung konunt. Einzelheiten der Methode kann man auch [5]
entnehmen.
Bei zweidimensionalen Strömungen führte eine einfache Technik, bei der über einem Teil
der freien Wasseroberfläche angeordnete Quellen verschoben zu den Kollokationspunk-
ten angeordnet werden, ebenfalls zur Einhaltung der Strahlungsbedingung [15]. Analog
wurde versucht, die Strahlungsbedingung für räumliche Strömungen zu erfüllen [16].
bei z =0
für einen Dipol unter einer freien Oberfläche an der Stelle (XD, 0, ZD) untersucht. Hierbei
wurden die Quellpunkte um .6.3 gegen die x-Achse und um .6.TJin Richtung der y-Achse
verschoben. Während.6.3 überall gleich angesetzt wird, wird .6.1] proportional zu y
so angesetzt, daß .6.TJauf der Symmetrielinie 0 ist und am Rand des diskretisierten
Oberflächenbereichs den Wert .6.H erreicht (Bild 4-1).
17
Das Potential wird als Summe des Potentials der Parallelströmung, des Dipols und der
i = l...N Quellen oberhalb der Wasseroberfläche angenähert:
N
<p(i) = -Ux + <PD + L Mi G(iJi, i). (4 - 22)
i==1
log IDetl
Bild 4-2 zeigt den Betrag der Determinante des Gleichungssystems für verschiedene
Verschiebungen ~3 und ~H. Bei der Diskretisierung eines linearen Problems zeigt
die Größe des Betrags der Determinante des Gleichungssystems an, wie gut die
gewählte Diskretisierung die Bedingungen beschreibt. Es ergeben sich Maxima bei
~3 = 0, ~H = 0.2~y und bei ~3 = ::!:~x, ~H = 0.25~y. Dieses Verhalten des Glei-
chungssystems hängt kaum von der Maschenweite (bzw. der Geschwindigkeit) und dem
vertikalen Abstand der Quellen von den Kollokationspunkten ab.
Die Testrechnungen fÜr den getauchten Dipol zeigen, daß ohne Verschiebung vor und
hinter dem Dipol Wellen auftreten. Bei einer Verschiebung ~3 = -~x, ~H = 0.25~y
18
wird die Strahlungs bedingung erfüllt, und die Wellenlänge in den Querwellen stimmt
sehr gut mit der analytischen Lösung überein (Bild 4-3). Die Verschiebung in y-Richtung
ist von untergeordneter Bedeutung.
Testrechnungen mit unregelmäßigen Netzen zeigen, daß man für örtliche Verfeinerun-
gen die zusätzlichen Quellpunkte senkrecht über den zusätzlichen Kollokationspunkten
anordnen muß. Die allgemeine Regel für das Erstellen von Netzen, die die Strahlungs-
bedingung erfüllen lautet also: Die Quellen werden senkrecht über den Kollokations-
punkten angeordnet. Die am weitesten stromauf liegende Reihe von Quellpunkten wird
fortgelassen und dafür stromab eine zusätzliche Reihe von Quellpunkten angeordnet.
Die Koeffizientenmatrix des linearen Gleichungssystems hat leider keine starke Haupt-
diagonale. Daher kann zur Lösung kein einfacher Iterationsalgorithmus benutzt werden.
In den für dieses Kapitel erstellten Programmen wurde daher Gaußsche Elimination ver-
wendet.
19
4.5 Vergleich mit der analytischen Lösung Iur einen Dipol
Zur Überprüfung der Genauigkeit der numerischen Ergebnisse mit dieser Methode habe
ich analytische Lösungen von Nakatake [22] für die stationäre Umströmung eines Dipols
unter einer freien Oberfläche bei linearisierter Randbedingung an der Oberfläche nachge-
rechnet (Bilder 4-4 bis 4-7). Mit U =Anströmgeschwindigkeit, und f =Tauchung ist der
an den Bildern angegebene Parameter F = gf /U2. Die an den Höhenlinien angegebenen
Zahlen sind Werte von (g P / (47rU J.L). fJ ist das Dipolmoment. Die Übereinstimmung
mit den analytischen Lösungen ist sehr gut.
20
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Die nicht lineare Oberflächenbedingung der Umströmung eines getauchten Dipols soll
durch iterative Anwendung von Gleichung (4-18) erfüllt werden. Ich zeige hier einen
Testfall mit f = 2m, U = 4 ~. Die Dipolstärke wurde simultan in jedem Iterations-
schritt so bestimmt, daß am Punkt (1.076m,0,j) vor dem Dipol die x-Komponente
der Geschwindigkeit Null ist. Der maximale Fehler an den Kollokationspunkten in der
nicht linearen Oberflächenbedingung (3-7) wurde in 10 Iterationsschritten um den Fak-
tor 10-5 gegenüber der Kelvinlösung vermindert. Die größte Wellenamplitude ist 0.052.
Wellenlänge der Querwellen (linearisiert = 27rU2 / g), die maximale vertikale Teilchen-
beschleunigung ist 0.53g. Die Höhenlinen zeigt Bild 4-8.
Im folgenden wird ein kleiner Ausschnitt aus der Ausgabedatei für den letzten Iterati-
onsschritt gezeigt:
.. . .. ... .
22
25 -5.0 0.0 -0.314212 0.2122 1
-3.0337 0.0000 -0.7950
. . . . . . . . .
Man kann sich leicht durch numerisches Differenzieren der Höhenkoordinaten der an-
gegebenen, auf der Oberfläche liegenden Punkte, in Verbindung mit dem Geschwindig-
keitsvektor überzeugen, daß sowohl die kinematische Oberflächenbedingung (3-5), als
auch auch die dynamische Oberflächenbedillgung (3-4) erfüllt sind.
\Vird die Tauchung des Dipols bei gleicher Stärke vermindert, konvergiert das Verfahren
nicht.
Eine als Kontrolle geeignete Eigenschaft der Lösung ist, daß die Wellenenergie, die durch
einen beliebigen Quer~.chnitt stromab der Störung fließt, unabhängig von der Lage des
Querschnitts ist. Zur Uberprüfung kann die Wellenanalyse dienen: Der aus einem Quer-
schnitt bestimmte Wellenwiderstand muß unabhängig von der Lage des Querschnitts
sein. Es werden hier Querschnitte nach Eggers, Sharma und Ward [10] untersucht.
Voraussetzung ist, daß am Ort des Querschnitts die lokalen Wellen bereits abgeklun-
gen sind und die Wellenhöhen so klein sind, daß die Kelvinbedingung (4-6) eine gute
Näherung darstellt. Die numerische Bearbeitung wird erheblich vereinfacht, wenn man
von einer endliche Tankbreite ausgeht, weil dann an Stelle einer kont.inuierlichen Fou-
riertransformat.ion der Oberflächenverformung eine diskrete Fouriert.ransformation t.ritt.
Die letztere kann auch fÜr unbeschränkte Breite verwendet werden, wenn eine beliebige
Tankbreite 2b so angenommen wird, daß die Tankwände außerhalb des gestörten Be-
reichs liegen. Der Wellenwiderstand ist dann nach [10], Gleichung (32), fiir symmetrische
23
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24
Strömung:
pU2 ko 00
/1 + 41L~/ k5
Rw =
4b L [
2 2
€v Fe (Uv) + Ge(uv) ] (4 - 24)
v=o 1 + V/ 1 + 4u~/ k5
mit €v = fÜr v = 0, sonst €v = 1. Darin sind Uv = 7rv/b und ko = g/U2. Fe und Ge
~
sind die Sinus- und die Cosinuskomponenten des freien Welleuspektrums (für symme-
trische Strömung sind dies gerade Funktioneu). Sie lassen sich durch Fourieraualyse der
Welleuerhebung ( uud ihrer Ableituug iu x-Richtuug in dem Querschuitt, x=koustaut,
bestimmeu:
C(Uv,x) = 21b ((x,y)cos(1Lvy)dy, (4 - 25)
. 2
Fe(uv)cos(sx) - Ge(uv)Sl1l(sx) = -C:z:(uv,x) (4 - 28)
S
mit S = ko[(l + /1 + 41L~/k5)/2]L Die Details der Ableituug köuneu [10] eutuommeu
werdeu.
Die Iutegrale (4-25) uud (4-26) werdeu ausgewertet, iudem ( zwischeu deu Gitterpuuk-
ten des Netzes liuear iuterpoliert wird. Es steht uur eine begreuzte Anzahl vou Puukteu
in y-Richtung zur Verfügung, meist weuiger als 20, höchsteus 40. Daher köuueu so
uatürlich keiue sehr kurzen Querwelleukompoueuten erfaßt werdeu.
-10. -5.
x-Koordiuate des Schuitts
Bild 4-9: Widerstand aus Querschuitt für getauchteu Dipol abhängig vou der Lage des
Querschuitts
Am Beispiel eines getauchteu Dipols mit f = 2m, U = 47 uud Stärke so, daß die
x-Kompouente der Geschwiudigkeit 0.5m vor dem Dipol Null wird, wird der aus dem
Querschnitt berechuete Widerstand abhäugig vou der Lage des Schuitts iu Bild 4-9
25
gezeigt. Die berechneten Widerstandsbeiwerte schwanken nur geringfügig. Man er-
kennt hieran, daß durch die gewählte Diskretisierung und die numerische Erfüllung der
Strahlungsbedingung die Energie gut erhalten wird.
26
5 Eine Panelmethode mit einfacher numerischer Integration
Bei der Berechnung der U mströmung eines getauchten Körpers ist an der Körperober-
fläche die Neumann-Bedingung (3-3) zu erfÜllen. FÜr Potentialströmung wird hierzu
meistens auf oder innerhalb der Körperoberfläche eine Singularitätenverteilung so be-
stimmt, daß diese Bedingung an einzelnen Körperpunkten, den Kollokationspunkten,
erfüllt ist. Bei einer glatten Körperoberfläche und einer glatten Quellverteilung ist dann
auch an den übrigen Körperpunkten die N eumanl1- Bedingung näherungsweise erfÜllt.
Zur Annäherung der Quellverteilung wird die Oberfläche durch eine Anzahl von Panels
angenähert. Bei dem bekannten Verfahren von Hess und Smith [14] werden z.B. ebene
Vierecke verwendet, bei denen der Kollokationspunkt in der Mitte liegt. Als angenäherte
Körpernormale wird die Normale auf das Panel verwendet. Für die Quellstärke wird
ein Polynom niedrigen Grades angesetzt, bei Hess und Smith z.B. die konstante Funk-
tion. Dadurch kann das Integral der Greenfunktion der Quelle Über ein Panel analytisch
gebildet werden. Eine Schwierigkeit ist dabei, daß der Integrand bei Annäherung des
Quellpunkts an den Aufpunkt nicht endlich bleibt.. Die analytisch auszuwertenden In-
tegrale sind komplizierte AusdrÜcke, die transzendente Funktionen enthalten (z.B. den
Arcustangens bei dem Verfahren nach Hess und Smith). Ihre Auswertung erfordert
relativ viel Rechenzeit.
Im folgenden zeige ich eine Möglichkeit, wie man das Integral Über die Quellverteilung
auch durch einfache numerische Integration berechnen kann. Hierzu wird, wo erforder-
lich, der Integrand so transformiert, daß für ebene Panel mit konstanter Quellstärke der
Integrand bei Annäherung des Aufpunkts an den Quellpunkt Null wird.
5.1 Prinzip
cp(if) = J
s
M(jJ) G(jJ, if) dSp (5-1)
ist das Potential durch eine (zunächst unbekannte) Quellverteilung auf der Körper-
oberfläche, G ist die Greenfunktion der Einheitsquelle: G = -( 47rRtl für räumliche
Strömung und G = (27rt 1log R fÜr ebene Strömung, mit R = IjJ- lJ1. Daraus ergibt
sich die von der Quellverteilung induzierte Normalgeschwindigkeit auf S,
27
Für ebene Strömung und endliche Kriimmung geht der Integrand in (5-2) für R ~ 0
gegen eine Konstante4; (5-3) ist singulä.r.
Für räumliche Strömung ist der Integrand in (5-2) für gekrümmte Flächen singulär; im
Inneren von ebenen Panels geht er jedoch gegen Null. Der Integrand in(5-3) ist auch für
ebene Panel mit konstanter Quellstärke singulär. Es ergeben sich also keine prinzipiellen
Schwierigkeiten bei einfacher numerischer Integration von (5-2), aber (5-3) lllUß für eine
numerische Integration so verändert werden, daß der Integrand überall endlich bleibt.
Zunächst soll versucht werden durch weitere Terme die Eigenschaften des Integranden
in (5-2) für die numerische Integration zu verbessern. Dazu nutzt man die folgenden
Sätze:
G(p, ij) kann auch als Potential an der Stelle jJ durch eine Einheitsquelle bei ij interpre-
tiert werden:
\lqG(jJ,ij) = -\lpG(jJ,ij). (5-4)
Der Fluß durch eine geschlossene Fläche (2-dimensional Kontur) aufgrund einer Ein-
heitsquelle auf ihrem (glatten) Rand ist die halbe Ergiebigkeit:
1s
\l q G(jJ, ij) ii(fJ) dSp = -1 \l p G(jJ, ij) ii(pj dSp = ~. (5 - 5)
s
. Addiert man, einem Vorschlag von Miloh folgend, 1\;[(ij) mal (5-5) zu (5-2), so
erhält man mit
vn(ij) c= [M(iJ) ii(ij) + 1\1(ij) ii(fJ)] \lq G(jJ,ii) dSp - M(ij) (5 - 6)
1s
einen Ausdruck, dessen Integrand für ebene Strömung bei glatter Kontur für jJ ~ ij
verschwindet .
Anhang A zeigt das Verhalten der Integranden, wenn sich pan ij annähert. Bei jJ ~ ij
gehen die Integranden in (5-2) und (5-7) für ebene Strömung gegen eine Konstante und
in (5-6) sogar gegen O. Alle drei Integrale können also mit einfacher numerischer Inte-
gration berechnet werden, nach dem Vorschlag von Miloh (5-6) sogar bei gekrümmten
Panels.
Im Falle der räumlichen Strömung ist das Verhalten anders. Die Integranden in (5-
2) und (5-7) sind für jJ ~ ij singulär, der Integrand in (5-6) geht gegen eine von der
Richtung der Annäherung abhängige Konstante. Führt man jedoch ebene Panel zur
Diskretisierung des Körpers ein, so gehen die Integranden in allen drei Gleichungen
gegen O. Testberechnungen mit räumlicher Strömung zeigen, daß (5-2),(5-6) oder (5-7)
verwendet werden können. Bei gleicher Diskretisierung erhält man aber mit (5-2) oder
(5-7) meist genauere Ergebnisse (siehe unten).
4Die Grenzübergänge sind in Anhang A abgeleitet.
28
5.1.1 Berechnung der Tangentialgeschwindigkeit auf der Körperoberfläche
iur ebene Strömung
1
\l q G(ji, q) t(ji) dSp = -1 \1 p G(jJ, q) t(ji) dSp = O. (5 - 8)
s s
Damit kann (5-3) in
\1qcP(q)t(q) =1 [M(ji) t(q) - M(q) t(ji)] \1qG(ji,ii) dSp (5-9)
s
umgeformt werden. Der Integrand in (5-9) bleibt endlich, wenn f/ --t q (siehe Anhang
A). Werden Panel mit konstanter Quellstärke verwendet, geht der Integrand gegen Null.
Man kann diese Gleichung also numerisch integrieren, wobei nur die Bogenlänge 6.S
von Konturstücken und erste Ableitungen des Quellpotentials für jede ji-q-Kombinat.ion
benötigt werden.
Ist eine Kugel mit einer Quellverteilung konst.anter Stärke belegt, induziert diese auf
der Kugeloberfläche keine Tangentialgeschwindigkeit:
t(ij)\lqG(k,ij)dSk=O. (5-10)
J
Kugel
Die Kugel wird so gelegt, daß sie die Körperoberfläche bei q tangiert un~ daß ihr Mit.-
telpunkt innerhalb des Körpers liegt. Dann gibt es für jeden Punkt k auf der Ku-
geloberfläche einen Punkt f/ auf der Körperoberfläche derart" daß die Gerade durch i/
und k durch elen Mittelpunkt geht. Die dadurch beschriebene Projektion werde mit
k = P(ji) bezeichnet. Bei dieser Projektion werden Flächenstücke Sk auf der Kugel in
Flächenstücke Sp auf dem Körper projiziert. T sei die relat.ive Größe der Flächenstücke:
Sk = TSp. T hat das Vorzeichen des Skalarprodukts der entsprechenden Normalenvek-
toren auf der Körper- und der Kugeloberfläche. Damit kann (5-10) in ein Integral über
die Körperoberfläche verwandelt. werden:
29
5.2 Diskretisierung
N ach der oben angegebenen Methode können das Potential und seine Ableitungen be-
rechnet werden, ohne daß komplizierte Ausdrücke, die transzendente Funktionen ent-
halten, berechnet werden müssen. Im folgenden beschreibe ich die Methode nur für
räumliche Strömung.
Die Oberfläche eines geschlossenen Körpers wird in N Panel eingeteilt. Für alle Panel
werden die Fläche !i, die Koordinaten des Mittelpunkts Xi, der Einheitsnormalenvektor
ni sowie zwei etwa orthogonale Tangentenvektoren Si und f; bestimmt und der Ra-
dius einer tangierenden Kugel Ri festgelegt. An jedem Punkt X der Oberfläche sei
die Normalgeschwindigkeit Vn gegeben (z.B. Vn = Unx für einen Körper in Parallelan-
strömung gegen die x-Achse).
Die Mittelpunkte Xi werden sowohl als Stützstellen für die numerische Integration über
die Körperoberfläche als auch als Kollokationspunkte (Punkte, an denen die Randbedin-
gung numerisch erfüllt wird) benutzt. Die Integration wird durch einfache Summa.tion
ersetzt.
Zur Bestimmung der Quellstärken können die diskretisierten Formen von (5-2),(5-6)
oder (5-7) verwendet werden. So ergibt sich aus
. Gleichung (5-2):
N
1
vn(xd = L Mi nk 'hG(Xi' Xk)!i (1 - bik) - 2Mk + h (5 - 13)
i=l
für k = 1, ..., N, 0 für i # kund = 1 für i = k. h ist der Teil des Integrals
bik =
über die Fläche des k-ten Panels. Der Integrand wird für ebene Panel Null, daher
setze ich h = O.
(5-13) ist ein lineares algebra.isches Gleichungssystem für die unbekannten Mi = 1\1
an den Orten Xi:
N
vn( Xk) = L CkiMi, (5-14)
i=l
. Gleichung (5-6):
N
vn(xk)=L [Mink\7kG(Xi,Xk) + 1vhni\7kG(Xi,Xk)] !i(l-bik) -Mk+Ik
i=l
(5 - 15)
30
für k = 1, ..., N. Der Integrand geht für gekrümmte Panel gegen eine Konstante.
Man kann daher versuchen, IJ( durch den Mittelwert des Integranden an den
j = l...m Nachbarpanels anzunähern:
(5 - 16)
. Gleichung (5-7):
N
vn(Xk) = L [Mi nk '\1kG( Xi, Xk) - 1Ilk ni '\1kG( Xi, xd] fi (1 - 8ik) + h (5 - 18)
i=l
für k = 1, ..., N. Für ebene Panel wird der Integra.nd Null. Ich setze daher h = o.
(5-18) ist ein lineares algebraisches Gleichungssystem für die unbekannten Mi = !vI
an den Orten Xi.
N
Vn( Xk) = L CkiMi, (5-19)
;=1
31
Jk ist der Anteil des Integrals aus dem Panel k. Für Panel mit konstanter Quellstärke
wird der Integrand bei Annäherung des Quell- an den Aufpunkt Null. Ich setze daher
h=O.
Die Projektion Pk von Xi auf die bei Xk tangierende Kugel mit dem Radius Rk und dem
Mittelpunkt 0k = Xk + Rknk ergibt sich aus:
(5 - 21)
(5- 22)
(5 - 23)
Die Geschwindigkeit an einem Punkt ij in der Strömung ergibt sich aus (5-1) zu
\JcP(ij) = (5 - 24)
Js M(iJ) \JqG(p,ij) dSp.
N
\J cP(ij) = L Mi \J qG( Xi, ij) Ji. (5 - 25)
i=l
Diese einfache Berechnung ist bei Punkten nahe an der Körperoberfläche nicht sehr
genau.
Zur Untersuchung der Eigenschaften der Panelmethode mit einfacher numerischer Inte-
gration habe ich das Programm P AMENI geschrieben. Die Oberfläche muß vollständig
mit Panels bedeckt sein. Symmetrieen zu den Koordinatenebenen können ausgenutzt
32
werden. Randbedingung ist die Normalenbedingung (3-3) für Parallelanströmung gegen
die x-Achse.
Zur Vereinfachung der Dateneingabe habe ich ein Vorprogramm geschrieben, das die
Panelflächen, Normalen, Tangenten und die Radien der tangierenden Kugeln bestimmt.
Es verwendet ein Netz von Dreiecken auf der Körperoberfläche.
Die Programme sind in Anhang B beschrieben.
5.5 Testrechnungen
Für den Fall der Umströmung einer Kugel wurden Testrechnungen durchgeführt, um die
Genauigkeit und das Konvergenzverhalten der Methode zu prüfen. Wenn N die Anzahl
der Panel auf der Kugeloberfläche ist, so ist h = N-} ein Maß für die Maschenweite des
Netzes. Es wurde nur ein Achtel der Kugeloberfläche mit Panels belegt.
Ich habe verschiedene Diskretisierungen und Normalenbedingungen untersucht, die bei
Netzverfeinerungen alle zur analytischen. Lösung konvergieren. Es wird stets eine größere
Genauigkeit erzielt, wenn die Kollokationspunkte, wie bei den folgenden Berechnungen,
auf der Kugeloberfläche, nicht auf dem ebenen Dreieck liegen. Zur Bestimmung der Tan-
gentialgeschwindigkeit auf S muß stets mit (5-20) gerechnet werden; wird eine direkte
Diskretisierung von (5-3) verwendet, vermindert sich der Fehler bei Netzverfeinerung
nicht.
Die Zeilen der folgenden Ta.bellen entsprechen verschiedenen Formeln für die Bestim-
mung der Quellstärke:
A Gleichung (5-14),
B Gleichung (5-17) ohne Mittelung der Nachbarknoten,
C Gleichung (5-17) mit Mittelung der Nachbarknoten,
D Gleichung (5-19).
In den folgenden Tabellen sind die auf die Anströmgeschwindigkeit bezogenen größten
Fehler E in irgendeiner Komponente der Geschwindigkeit an den Kollokationspunkten
in % angegeben.
O!JLu 4 I
16 64
I
~J ~ 1 4 I
16 I
64 I
256 I
A 19.7 13.5 8.05 4.69 2.47 A 13.5 10.8 8.36 4.65 2.47 I
B 25.0 22.6 10.4 5.61 2.81 B 19.8 15.7 8.09 4.90 2.63~
C 25.2 22.7 ~.2 5.57 2.79 C 20.3 15.8 7.99 4.85 2.62 t
D 8.21 16.4 I 9.25 ~82 2.45 D 8.21 16.4 9.24 4.82 2.45 I
1. Panelfläche ist die Fläche des ebe- 2. WIe 1., Jedoch verbesserte Flächen-
nen Dreiecks; Normale und Tangente berechnung für gekrümmtes Dreieck.
des Dreiecks.
33
[KJI 1 4 I
16 I
64 I
256 I
N 1 4 16 64 256 1024
A 19.7 9.78 3.76 1.57 0.77 A 13.5 5.62 3.19 1.58 0.78 0.39
B 25.0 18.0 8.45 3.57 1.63 B 19.8 11.3 5.73 2.77 1.42 0.71
C 25.2 18.2 8.50 3.58 1.63 C 20.3 11.6 5.78 2.77 1.42 0.71
D 8.21 6.45 3.44 1.84 0.94 D 8.21 6.55 3.43 1.86 0.94 0.47
3. Wie 1., jedoch Kugelnormalen und 4. Wie 3., jedoch verbesserte Flächenbe-
-tangenten. rechnung.
~ 1 4 I
16 I
64 I
256 I
Die obigen Tabellen zeigen: Unabhängig von den Details der Berechnung wird bei einer
Halbierung der Maschenweite auch der Fehler halbiert: E , , h. Bei gleicher Panelzahl
sind (5-19) und (5-14) besser als (5-17). Bei feiner Diskretisierung ist (5-14) meist am
besten und am einfachsten. Die gen aue Berechnung der Normalen und Tangenten bringt
stets eine Verbesserung. Die Ergebnisse mit (5-19) scheinen kaum von der Genauigkeit
der Flächenberechnung abzuhängen. Bei den beiden anderen Gleichungen erzielt man
mit besserer Flächenberechnung auch kleinere Fehler. Durch Annäherung des Integran-
den auf dem Panel, auf dem auch der Kollokationspunkt liegt, durch das Mittel seines
Wertes an den drei Nachbarpanels erreicht man für (5-17) keine Verbesserung. Gene-
rell ist für räumliche Strömung durch die von Miloh vorgeschlagenen Maßnahmen keine
Verbesserung zu erzielen, so daß für die weiteren Untersuchungen stets (5-14) verwendet
wird.
Zur Untersuchung der berechne-
ten Strömungsgeschwindigkeiten an Punk-
ten außerhalb des Körpers wurden Punkte I
in den Richtungen (0,1,0),(1,1,1) und (1,0,0)
betrachtet. Sie werden im folgenden mit I,
11 und 111 bezeichnet. Bei der verwende-
ten Diskretisierung einer Achtel-Kugel lie-
gen die Punkte I immer gegenüber einem 11
Kollokationspunkt , während 11 und 111 im-
mer vor einer Panelecke liegen.
34
~5% 1% 0.1% I
I 0.2 - -
1 U 0.2 1.2 -
UI 1 1.2 -
I <0.02 0.4 1.8
4 U 0.8 2 -
IU 0.4 1.4 - Als übersichtliches Kriterium für die erreichte Ge-
I <0.02 0.02 0.5 nauigkeit habe ich den Abstand von der Ku-
16 U 0.4 1.2 - geloberfläche gewählt, von dem ab der größte
IU 0.08 0.8 - Fehler in den Komponenten der Geschwindigkeit
I <0.2 <0.02 0.3 stets kleiner ist als eine Schranke. Der Abstand
64 U 0.06 0.8 - ist auf den Radius bezogen.
IU <0.02 0.4 2
Relativer Radius der Fehlerschranken.
5.5.2 Wigley-Schiff
.X2
Y = .8( 1 - Z 2 ) ( 1 - - ) (5 - 26)
64
beschrieben wird [18]. Spantenriß des Wigley-Schiff
Diese Schiffsform hat scharfe, senkrechte Steven. Wegen des damit verbundenen star-
ken Anstiegs der Quellstärke in einem sehr kurzen Bereich und der unstetigen N or-
malen erfüllen mit Panelmethoden berechnete Strömungen die Randbedingungen an
oder in der Nähe der Ecke nicht. Dennoch können praktisch brauchbare Lösungen
gefunden werden, wenn sich die Verletzung der Randbedingungen auf einen kleinen
Bereich beschränkt und nicht die Strömung in einem einigem Abstand wesentlich beein-
flußt. Panelmethoden mit Kollokations- und Aufpunkten an den Panelecken bereiten
Körperecken besondere Schwierigkeiten. Beim Panelverfahren nach Webster muß das
Schiff z.B. abgerundet werden, um keine stark schwankende Lösung mit unplausiblen
Geschwindigkeiten zu erhalten [4,5]. Natürlich wird bei Lösungen mit Kollokations-
punkten in den Panelmitten die Körperrandbedingung in der Nähe von Ecken ebenfalls
verletzt, jedoch geht hiervon keine Störung der Gesamtlösung aus.
Es wurde die Symmetrie zum Hauptspant ausgenutzt und nur ein Achtel des Dop-
pelkörpermodells diskretisiert. Die hier gezeigten Ergebnisse wurden mit (5-14) berecll-
net. Mit den anderen Gleichungen ergeben sich keine wesentlichen Unterschiede.
Der Geschwindigkeitsverlauf entlang der Oberfläche ist glatt. Da aber bei dieser schlan-
ken Form die Abweichungen von der Parallelströmung klein sind, wurden in den Bildern
35
Bild 5-1: Perspektivische Darstellung des Netzes und der berechneten Geschwindigkei-
ten an den Kollokationspunkten für ein Netz mit 128 Panels auf 1/8 der Oberfläche des
Doppelkörpermodells in Parallelanströmung
(5-2) und (5-3) zum besseren Vergleich nur die durch die berechnete Quellverteilung in-
duzierten Geschwindigkeiten gezeichnet, so daß Unterschiede besser zu erkennen sind.
Es sind also auch schlanke, schiffsähnliche Formen nach dieser Methode berechenbar.
Ortliche Verfeinerung bringt auch bessere Ergebnisse (Bild 5-2).
Bild (5-3) zeigt Geschwindigkeiten in der Ebene z = 0 an Punkten, die auch als Kollo-
kationspunkte an der freien Wasseroberfläche verwendet werden könnten.
36
I\: ~1\'\'1\~1~ ~'f'J..
I~ t, 14 . ::..1\..
~\ .f'J..
~~I"
.
JrII ~I"
~~"lA..
.
1\: \'~
~(f..
1\ 1'1
'" I'f
I\:
~.
1\
~1\
1\
,-
!\
~~-"
.\
\ ,-
..
..\
-\
~'"
\\ ~
Bild 5-2: Blick in Richtung der y-Achse auf eine Wigley-Schiffsform in Parallelan-
strömung. Abweichungen von der Parallelströmung für 8, 32, 128 und 512 Panel auf
der Schiffsoberfiäche und mit 208 Panels, die durch örtliche Verfeinerung des Netzes mit
128 Panels am Vorsteven erzeugt wurden
37
j !
j I
j I
j !
/'
--
Bild 5-3: Blick in Richtung der z-Achse. Netz mit 208 Panels. Geschwindigkeiten an
den Kollokationspunkten und an Punkten in der Ebene z = o. Links Gesamtgeschwin-
digkeit, rechts Abweichung von der Parallelströmung (Pfeile zur Verdeutlichung 10-fach
verlängert) .
38
5.5.3 Vergleich mit anderen Panelmethoden
Anhand der Kugelumströmung soll das Verfahren mit anderen Panelmethoden vergli-
chen werden. Es werden die folgenden Ergebnisse zum Vergleich herangezogen:
Eigene Ergebnisse eines Panelverfahrens nach Webster [28], bei dem ebene, innerhalb
des Körpers (statt an der Oberfläche S) angeordnete Panel mit linear-veränderlicher
Quellstärke verwendet werden.
Ergebnisse mit der Panel-Methode nach Hess und Smith [14], bei der viereckige, ebene,
auf S angeordnete Panel mit konstanter Quellstärke verwendet werden. Für die Rech-
nungen danke ich Herrn Denker im Institut für Schiffbau der Universität Hamburg.
Ergebnisse einer Randintegralmethode höherer Ordnung von Nowak [24], bei der drei-
eckige, gekrümmte Panel mit linear veränderlicher Quellstärke verwendet werden.
Es wurde jeweils eine Achtel-Kugel diskretisiert; die berechneten Geschwindigkeiten an
den Kollokationspunkten werden mit analytischen Werten verglichen. Bild 5-4 zeigt die
Standardabweichung von IVPanel- Vanalytisch!in doppelt-logarithmischer Auftragung.
0.01
0:::
W
I
T
w
l..L
0.1
-1iJOO
PUNKTZAHL
E9 \JEBSTER
A HESS UNO SMITH
I NO\JAK
)(
PAMENI MIT PANELNORMALEN
o P AMENI MIT KUGELNORMALEN
Bild 5-4: Standardabweichung der berechneten Lösung von der analytischen Lösung für
eine Kugel
Es wird deutlich, daß Hess und Smith und PAMENI Verfahren erster Ordnung sind:
39
Eine Halbierung der Maschenweite h (vierfache Punktzahl) sorgt auch für eine Halbie-
rung des Fehlers. Bei der Methode von Webster ist der Fehler sogar proportional zu h~,
bei der von N owak proportional zu h 2.
Bei den hauptsächlich interessierenden Punktzahlen sind die Fehler der Rechnung nach
Webster am geringsten. PAMENI ist offensichtlich genauer als Hess und Smith, wenn
die Normalen exakt genommen werden; wenn die Normale auf dem ebenen Panel ge-
bildet wird, ist PAMENI ungenauer. Das Verfahren von Nowak wird erst bei höheren
Kollokationspunktzahlen günstiger.
Die Rechenzeiten der einzelnen Verfahren können leider nicht miteinander verglichen
werden, da sie bei den Verfahren von Nowak und Hess und Smith nicht bekannt sind
und weil unsere Implementation der Methode von Webster die Gauß-Elimination zur
Lösung des linearen Gleichungssystems verwendet, während PAMENI einen wesentlich
schnelleren iterativen Löser verwendet.
Zur Beurteilung der Eignung verschiedener Panelverfahren für die Berechnung der Um-
strömung von Schiffen ist das Beispiel der Kugelumströmung leider ohnehin schlecht
geeignet. Praktische Schiffsformen haben vorn und achtern oft spitze Steven. Panel-
verfahren sind aber eigentlich nur für glatte Körper geeignet. An oder in der Nähe
der Spitzen werden stets Fehler gemacht. Dennoch k(:>nnen sinnvolle Lösungen auch
fÜr solche Körper bestimmt werden. Wichtig ist hierfür, daß die örtlichen Fehler an
den Spitzen nur geringen Einfluß in anderen Bereichen haben. Gerade in dieser Hin-
sicht ist das für den Fall der Kugel sehr erfolgreiche Verfahren von Webster besonders
schlecht: Wird die Spitze nicht sehr sorgfältig abgerundet und fein paneliert, so er-
geben sich stark schwankende Quellstärken an den Nachbarpunkten mit entsprechend
völlig falschen Geschwindigkeiten und Drücken (Bild 5-5). Diese Eigenschaft hat sich in
der praktischen Anwendung als sehr ungünstig erwiesen, so daß nur mit einiger Erfah-
rung und mehrfachen Korrekturen brauchbare Netze gefunden werden. Panelverfahren
mit Kollokationspunkten in der Panelmitte sind weniger empfindlich, wie für die hier
benutzte Methode im vorhergehenden Abschnitt gezeigt wurde.
Ein weiteres wichtiges Kriterium zur Beurteilung von Panelmethoden ist die Einfachheit
der Implementation. Verfahren höherer Ordnung wie das von Nowak erfordern sehr auf-
wendige Programme und komplizierte Datenstrukturen. Bei der Methode von Webster
hat es sich als nachteilig erwiesen, daß bei der Bestimmung der Geschwindigkeitskom-
ponenten für jede Quell-Aufpunkt Kombination mehrere Quelldreiecke Beiträge liefern.
Wegen der hohen Anzahl dieser Geschwindigkeitskomponenten (3N2) können diese aber
auf kleineren Rechnern nicht im Arbeitsspeicher gehalten werden, so daß eine aufwen-
dige Verwaltung in Direktzugriffsdateien erforderlich ist. Wird die Quellverteilung wie
bei Hess und Smith und PAMENI mit Panels konstanter Quellstärke diskretisiert, liefert
jeweils nur ein Panel einen Beitrag, und die Daten können während der Berechnung der
Koeffizienten des Gleichungssystems in eine sequentielle Datei geschrieben und nach Be-
stimmung der Quellstärken zur Geschwindigkeitsberechnung wieder eingelesen werden.
Mit dreieckigen Panels (Webster, PAMENI) lassen sich praktische Formen erheblich
40
Bild 5-5: Störgeschwindigkeiten am Wigley-Schiff berechnet nach Webster ohne Abrun-
dung des Steven
41
einfacher diskretisieren als mit viereckigen (Hess und Smith). Auch lassen sich örtliche
Verfeinerungen problemlos verwirklichen.
Nach Meinung des Autors sind also PAMENI und Hess und Smith für den praktischen
Einsatz an Schiffskörpern am besten geeignet. Hess und Smith hat den Nachteil, daß
zur Integration der Greenfunktionen transzendente Funktionen mit großer Genauig-
keit berechnet werden müssen. Demgegenüber erfordert P AMENI die Bestimmung der
tangierenden Kugeln und die möglichst genaue Bestimmung der Panelmitten und der
Oberflächennormalen an diesen PunkteIl.
42
6 Körper an der freien Wasseroberfläche
6.1 Prinzip
Zur Berechnung der stationären Strömung um emen Körper an der freien Was-
seroberfläche werden die in den beiden vorhergehenden Kapiteln angegebenen Me-
thoden zur Erfüllung der Körperrandbedingung und der Randbedingung an der Was-
seroberfläche miteinander kombiniert. Es wird ein Teil der Wasseroberfläche um den
Körper mit Kollokationspunkten für die Oberflächenbedingung belegt. Darüber be-
findet sich eine Schicht von Quellpunkten. Die Quellen werden an der Ebene y = 0
gespiegelt. Die innerste Reihe von Kollokationspunkten befindet sich in einem kleinen
Abstand vom Körperrand.
Die Körperoberfläche wird bis zu einer etwa horizontalen Ebene oberhalb der Was-
seroberfläche diskretisiert. An dieser Ebene (und an der Mittschiffsebene ) werden die
Quellen auf der Körperoberfläche gespiegelt. Damit ergibt sich, wie zur Anwendung
der Panelmethode mit einfacher numerischer Integration erforderlich, ein geschlossener
Körperrand. Die Quellen auf dem oberen Spiegelbild des Körpers verringern die von
den Körperquellen insgesamt induzierten Vertikalgeschwindigkeiten. Aus Versuchen mit
43
anderen Panelmethoden, bei denen die Schließung des Körpers nicht obligatorisch ist,
ist bekannt, daß das Berechnungsnetz an der freien Oberfläche kleiner sein kann als ohne
Spiegelung.
Die Normalenbedingung (3-3) auf dem diskretisierten Teil der Körperoberfläche und die
linearisierte Oberflächenbedingung (4-5) werden nun gleichzeitig numerisch erfÜllt. An-
schließend wird die Lage des Wasserspiegels nach der linearisierten Bernoulli-Gleichung
an den Kollokationspunkten auf der Wasseroberfläehe beredmet, und es werden die
Druckkräfte auf den benetzten Teil des Körpers bestimmt. Mit diesen wird eine Kor-
rektur der Sehwimmlage vorgenommen, d.h. das Körpernetz, die Spiegelebene, der
Gewiehtssehwerpunkt und der Angriffspunkt der Zugkraft werden versehoben und ge-
dreht.
Im näehsten Iterationsschritt werden wieder die Randbedingungen an den veränderten
Randfläehen erfüllt. Konvergiert dieses Verfahren, ist die niehtlineare Randbedin-
gung an der W asserobefläehe und die Normalenbedingung am benetzten Teil der
Körperoberfläche an den Kollokationspunkten erfÜllt; die Sehwimmlage hat sich so ein-
gestellt, daß die Kräfte und Momente auf den Körper im Gleichgewicht sind.
Im folgenden werden noch einige Details der Methode beschrieben, die nicht aus den
beiden vorigen Kapiteln ersichtlich sind.
(6 - 4)
44
für Nk < k :::; N K + N Fund N K <i :::; N K + N F (Kollokationspunkte auf der Was-
seroberfläche und Quellen entlang der vVasseroberfläche) entsprechend (4-18) und (4-19):
(6 - 5)
(6 - 6)
Leider ist in dem mit (6-5) bestimmten Teil der Koeffizientenmatrix die Hauptdiagonale
schwach, so daß das Jacobi- und das Gauß-Seidel-Iterationsverfahren zur Lösung des
Gleichungssystems nicht konvergieren.
(6 - 8)
+
(6-10)
45
6.1.3 Integration der Druckkräfte
Zur Bestimmung der Kräfte auf den Körper wird der Druck an den Dreiecksmitten
nach der Bernoulli-Gleichung (3-2) bestimmt.. Zur Bestimmung der Druckkräfte und
-momente nach (3-8) und (3-9) wird die Integration durch einfache Summation ersetzt.
Dabei werden die Normalen und der dynamische Druck, ~(( '\74»2 - U2), als konstant
über der Fläche angenommen:
-
F=p~n
NK
- [12(('\74» 2
-u
2
)+gzw ] fkfw, (6-11)
k=l
_ NK 1
T = p~ x x Ti [2(('\74»2 - U2) + gzw] ikfw. (6 - 12)
k=l
Hierin ist f w das Verhältnis von
benetzter Panelfläche zu getauchter
Panelfläche, Zw ist die Höhe des
Flächenschwerpunkts der benetzten
Fläche. Sie werden auf dem ebe-
nen Dreieckspanel bestimmt, wobei
die Wasserspiegelhöhe an dem Panel
aus dem Druck auf der Panelmitte an-
genähert wird:
(6 - 13)
Wenn Absenkung und Vertrimmung berechnet werden sollen, können in manchen Fällen
andere Strömungskräfte als die mit der Potentialtheorie berechneten Druckkräfte einen
bedeutenden Einfluß haben. Dies sind insbesondere die Reibungskraft und deren Mo-
ment am benetzten Unterwasserschiff und der viskose Druckwiderstand und sein Mo-
ment. Sie können durch Vorgabe eines Reibungswiderstandsbeiwerts CF abgeschätzt
werden:
-
FA = ~r2 S . (6-14)
( )
Das zugehörige Moment wird aus der Annahme bestimmt, daß FA am Schwerpunkt der
benetzten Oberfläche Xs angreift:
TA = Xs X FA' (6 - 15)
CF kann nach einer der üblichen Reibungslinien abgeschätzt werden.
Bei normalen Schiffen ist der Einfluß der Reibungskraft gering, wenn die Zugkraft in
Höhe und Richtung der Propellerwelle wirkt.
46
6.1.5 Iteration der Gleichgewichtslage
Die Schwimmlage wird iterativ so bestimmt, daß die Kräfte und Momente im Gleich-
gewicht sind. Bei symmetrischen Schiffen sind das die Kräfte in Längsrichtung (Wider-
stand und Schleppkraft ) und in vertikaler Richtung (Auftrieb und Gewicht), sowie die
durch Gewicht, Auftrieb, Widerstand und Zugkraft um die Querachse erzeugten Mo-
mente. Dabei wird von der Ruheschwimmlage ausgegangen. FÜr diese werden zunächst
die hydrostatischen Kräfte und Momente sowie deren Ableitungen nach Tauchung und
Vertrimmung bestimmt.
NK
Fstat = P9 L nzwfd w (6 - 16)
k=1
NK
Tstat = P9 L x x nzwikf w (6 - 17)
k=1
wobei zur Bestimmung von Zw und fw (= 0 gesetzt wird. F3stat ist die Auftriebskraft;
sie entspricht für die Gleichgewichtslage dem Gewicht des Körpers, G = --F3stat. FZstat
ist aus Symmetriegründen O. FIstat sollte sich fÜr den ruhenden Körper zu 0 ergeben,
die berechnete, von Null verschiedene Kraft gibt einen Hinweis auf die Qualität der
Diskretisierung. TZstat/ F3stat ist die :r-Koordinate des Verdrä,ngungsschwerpunkts; sie
entspricht in der Gleichgewichtslage der Längslage des Gewichtsschwerpunkts, XCI =
/
TZstat F3stat. Tlstat und TZstat sind aus SymmetriegrÜnden Null. Die Höhenkoordinate des
Gewichtsschwerpunkts XC3 wird zusätzlich angegeben. Xcz ist aus SymmetriegrÜnden
Null.
wobei zur Bestimmung von Zw und fw wieder ( = 0 gesetzt wird. Die Elemente der
Ableitungsmatrix entsprechen bekannten hydrostatischen Größen:
ffi
Dz ~ =_ P9
Aw AwXF
. (6 - 19)
f}'!i
( f}'!i
Dz Df) ) stat ( A. .w X F IX ) stat
Sind nun die Kräfte in dem aktuellen Iterationsschritt bestimmt, so werden die Korrek-
turen für Tiefgang und Trimm aus der folgenden Gleichung bestimmt:
(6 - 20)
Um diese Korrekturen wird nun der Körper, einschließlich der Spiegelebene fÜr die
Körperquellen, des Gewichtsschwerpunkts Xc und des Angriffspunkts der Zugkraft, ver-
schoben und gedreht.
47
6.1.6 Regeln rür den Aufbau der Netze
Der Körper sollte bis zu einer Ebene oberhalb der zu erwartenden Wasseroberfläche
diskretisiert werden (O.3-fache Staudruckhöhe hat sich bewährt). Diese Ebene sollte so
niedrig wie möglich gewählt werden, da sie die Spiegelebene für die Körperquellen ist,
und da durch die Abweichung von der Symmetrie zu z = 0 stärkere Vertikalgeschwin-
digkeiten am Rand des diskretisierten Teils der Wasseroberfläche induziert werden, so
daß dieses größer ausgeführt werden muß.
CD liI liI !i: Z iii: JiI JiI iii: JiI :I: iii: :I: :I: JiI iIiI JiI JiI liI !III liI liI liI !iI :I: :I: JiI :I: liI liI JI: liI JiI JI: :I: !iI JI: liI :I: !iI X
~liI JiI liI JiI !iI !iI iii: JI: :iI :iI JI: :I: !III !III !iI liI JiI JI: liI iii: :I: !iI !iI liI JI: :iI liI J!iI !III liI J!iI JiI JiI !iI JiI :iI Z :I: 21 X
Q 21 21 11II 21 ::i: JI: 21 !iI 21 Z 21 Z JiI 21 !iI liI liI liI 21 !III 11II !III 21 JI: JI: :iI JI: liI 21 liI 11II 21 21 liI iIiI iiI iIiI iIiI 21 X
.'D liI iiI liI liI liI :iI liI JiI 21 !III 21 Z Z iiI iiI JI: 21 liI :IiI :IiI :IiI :IiI iii: !III iIII !III 21 iiI iiI iiI iiI J!iI JI: iiI liI iiIII liI ii: iiIII X
iIII iiIII ii: iiI iiI !i: iIII !iI iIII liI iiI iiI Z iIII !iI liI 21 21 !iI 21 21 !i: 21 liI 21 iiI iiI iIII 21 iIII liI iiI J!iI JI: JI: iiI !iI iiI iii: X
'D
Q JiI iiI iiI iiI JI: iiI :11 :11 !iI liI iiI :11 21 iiI iii: iiI 21 21 :11 21 iiI JiI IIC JiI iIII JiI liI iIII J!iI J!iI iiI iiI iIII JiI JiI liI iIiI Ii: iiI X
~iiI iiI iiI JiI :iI iiI iiI liI ii: iiI iIII JiI iiI ii: !i: iiI JiI Z iiI iIII ii: i:iC ii: i:iC iIII iiI !ii; !iI Z !iI !iI iiI iiI iiI JiI iiI iiI :IiI X
~:IiI ii: 11II Z ii: iIiI X Q iiI 11II !i: !ii; !ii; liI iiI X
Q JiI liI !ii; JiI liI liI iIiI X
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Q iiI X Im iiI iiI !iI x
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i:i:I l:i:I l:i:I l:i:I
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i:i'J i:i:I i:i:I
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i:i:I i:i:I
i:i:I
G) i:i:I l:i:I i:i:I i:i:I ~i:i:I i:i:I i:i:I X
Das Netz an der freien Wasseroberfläche kann für getauchte Störungen ein gleichmäßiges
Raster sein. Bei aufgetauchten Körpern kann entweder ein gleichmäßiges Raster ver-
wendet werden, aus dem Kollokationspunkte und zugehörigen Quellen, die innerhalb
der Wasserlinien und eines Streifens rundherum liegen, ausgenommen sind, oder es wird
ein Netz verwendet, das der Wasserlinienkontur folgend in gewissem Abstand um den
Körper herumführt. Ersteres bietet sich für völlige Formen an, letzteres für schlanke.
48
Bild 6-2 zeigt Beispiele für beide Fälle.
In jedem Falle dürfen keine Kollokationspunkte dicht an der Wasserlinie liegen. An
den Staupunkten nicht, weil sich dann dort eine örtlich eng begrenzte Welle von Stau-
druckhöhe bildet, die von einem zulä.ssigen Netz örtlich nicht aufgelöst werden kann
und die normalerweise durch Reibung und Oberflächenspannung vermindert wird oder
bricht und zu Spritzern führt. Aber auch außerhalb der St.aupunkte muß ein gewisser
Abstand der Kollokationspunkte von der vVasserlinie eingehalten werden, weil die VOll
den Quellpanels auf der Körperoberfläche induzierten Geschwindigkeiten nach der für
Punkte an der Wasserlinie benutzten Formel (6-9) erst in einigem Abstand von der
Körperoberfläche ausreichend gen au berechnet werden. Die Ki)rpermaschenweite sollte
daher in der Nähe der Wasserlinie kleiner sein als die Oberflächenmaschenweite. Durch
den Abstand vom Körper bleiben die Kollokationspunkte auf der Wasseroberfläche bei
der vertikalen Verschiebung während der Iteration auch bei nicht senkrechtem Verlauf
der Körperoberfläche ausserhalb des Körpers. Die Größe dieses Abstands hat natÜrlich
Einfluß auf die Lösung. In den folgenden Beispielen zeige ich jedoch, daß dieser Ein-
fluß in einem gewissen Bereich von Abständen gering ist. Bewährt hat sich der halbe
Abstand der Kollokationspunkte an der Wasseroberfiäche. Der erforderliche Kollokati-
onspunktabstand hängt mit der Wellenliinge zusammen. Es so11t.enmindestens 7 Punkte
pro Wellenlänge vorhanden sein. In Querrichtung kann man eine ähnliche Maschenweite
wähleiL Vor und hinter dem Schiff sollte das Netz etwa eine viertel SchifFslänge reichcIl.
Bei hohen Froudezahlen sollte das Netz mindestens eine halbe Wellenlänge hinter das
Schiff reichen. Für die Breite des Netzes hat sich etwa ein Drittel seiner Länge bewiihrt.
Vorn außerhalb des Kelvinwinkels k(jnnen ;OHrVerminderung der Kollokationspunlezahl
dreieckige Stücke abgeschnitten werden. Grundsätzlich gilt: Je gr()ßer und feiner das
Netz, desto besser ist die Zuverlässigkeit und Genauigkeit der Ergebnisse. Allerdings
steigen die Rechenzeit für das LiJsen der Gleichungssysteme etwa mit der dritten und
der Speicherbedarf und die Rechenzeit für das Aufstellen der Koeffizientenmatrix mit
der zweiten Potenz der Kollokationspunktanzahl an, so daß man auf mittleren Rechnern
schnell an praktische Grenzen stößt. Der vertikale Abstand der Oberflächenquellen von
den Kollokationspunkten sollte etwa zwei mittlere Kollokationspunktabstände betragen.
Anhand von Beispielrechnungen sollen die Möglichkeiten und Grenzen dieser Methode
gezeigt werden. Die Ergebnisse sind dimensionslos dargestellt. Dabei werden neben den
im Schiffbau üblichen dimensionslosen Zahlen (Fn = U/JgLp;, Cw = -FI!(tPU2S0))
die dimensionslose Tauchung (Allstauchen ist positiv)
2 Do - D
a=- (6 - 21)
F2n L
(6 - 22)
49
verwendet.
Diese Form wurde gewählt, weil sie eine der beim "International Workshop on Ship
Wave-Resistance Computations" [18] verglichenen Formen ist und seither von den mei-
sten Autoren für erste Tests ihrer Methoden verwendet. wird. Daher liegen zahlreiche
Mess- und Rechenergebnisse für diese Schiffsform vor.
Die Oberfläche wird durch
x2
y = 0.8 (1 - z
2) (1 -- -) für z > 0 (6 - 23)
64
beschrieben. Oberhalb der Ruhewasserlinie habe ich die Form durch senkrechte Sei-
tenwände ergänzt. Die Hauptverhältniswerte des Wigley-Schiffs sind:
Lpp Lpp 2
B
= 10'
' D
= 16; CB = 0.444; ~p = 6.724.
Damit auch einschließlich Absenkung und Vertrimmung und lokalen ';Vellen stets die
gesamte benetzte Außenhaut mit Panels bedeckt ist, wurde das Schiff bis zu einer Höhe
OAD über der Ruhewasserlinie diskret.isiert.. Auf einer Schiffshälfte sind 448 Panels an
geordnet. Für die in [17] und [18] veröffentlichten Meßergebnissen ist der Angriffspunkt
der Schleppkraft nicht angegeben. Für die Rechnung wurde die Schleppkraft daher
am Hauptspant in Höhe der Ruhewasserlinie angebracht, und es wurde angnommell,
daß sie in Richtung der x-Achse wirkt ReibungskräJte wurden bei diesen Berechnun-
gen vernachlässigt, obwohl angenommen werden muß, daß sie einen Einfluß auf die sich
einstellende Vertrimmung haben.
Zunächst wurden vier verschiedene Netze an der freien Wasseroberfläche erprobt um
die Abhängigkeit der Ergebnisse von der Oberflächendiskretisierung zu untersuchen. Es
wurde jeweils ein Bereich von 0.375Lpp vor dem Schiff bis 0.375Lpp hinter dem Schiff"
diskretisiert. Die Breite der Netze ist 0.56Lpp. Der Abstand h der Kollokationspunkte
voneinander ist konstant und in Längs- und Querrichtung etwa gleich: Netz 1 mit
h = 0.0625Lpp; Netz 2 mit h = 0.05Lpp; Netz 3 mit h =--= 0.0375Lpp; Netz 4 mit
h = 0.025Lpp ist etwas kleiner als oben angegeben. Der Abstand der innersten Reihe
von Kollokationspunkten von der Außenhaut ist jeweils 0.5h. Mit diesen Netzen wurde
für Froudezahl Fn = 0.24 gerechnet.
Netz 1 Netz 2 Netz 3 Netz 4
I
50
Der mit Netz 1 berechnete Wellenwiderstandsbeiwert weicht von den anderen deutlich
ab: Netz 1 ist offensichtlich zu grob. Die Ergebnisse mit den anderen Netzen sind etwa
gleich.
Die weiteren Ergebnisse sind alle mit Netz 3 berechnet worden.
Bild 6-3 zeigt die berechneten Wellenwiderstandsbeiwerte im Vergleich zu Messungen,
die von Kajitani[17] veröffentlicht wurden. Die Übereinstimmung ist gut.
Die Bilder 6-4 und 6-5 zeigen die Schwimmlage in Abhängigkeit von der Geschwindigkeit.
Die Bilder 6-6 bis 6-8 zeigen die berechneten Wellenerhebungen an der innersten Kol-
lokationspunktreihe im Vergleich zur gemessen 'iVellenerhebung an der Außenhaut [18].
Der seitliche Versatz der berechneten Punkte gegen die Meßpunkte erklärt die leichte
Phasenverschiebung zwischen Rechnung und Messung und wohl auch die flachere Bug-
welle.
Die Bilder 6-9 bis 6-12 zeigen die berechneten Oberflächenverformungen für verschiedene
Geschwindigkeiten sowohl nach dem ersten Iterationsschritt. (Kelvin-Bedingung an der
Wasseroberfläche ) als auch zum Ende der Iteration (nichtlineare Lösung). Man erkennt
teils recht große Unterschiede zwischen der linearisierten und der nicht linearen Lösung.
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/
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I
I
M
I
I
I
51
025 0'3 04
FN
b~
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- - - - - RECHNUNG
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~ --- -- RECHNUNG
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53
Bild 6-9: Höhenlinien der verformten vVasseroberfläche für Wigley-Schiff, Fn = 0.22
Links die Lösung mit linearisierter Oberflächenbedingung (4-6), rechts die nichtlineare
Lösung.
Der Abstand der Höhenlinien ist 10-3 Lpp.
54
Bild 6-10: Höhenlinien der verformten Wasseroberfläche für Wigley-Schiff, Fn = 0.279
Links die Lösung mit linearisierter Oberflächenbedingung (4-6), rechts die nichtlineare
Lösung.
Der Abstand der Höhenlinien ist 10-3 Lpp.
55
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57
6.2.2 Series-60 Schiff mit Ca = 0.60
Diese Form wurde gewählt, weil hierfiir besonders ausfÜhrliche Meßergebnisse von Ogi-
wara [25] an einem Modell mit Lpp = 4m gewonnen wurden. Hier noch einmal die
Hau ptverhältniswerte:
Lpp L pp L~p
B=7.5; .,
1) = 18 75' CE = 0.6', S; = 5.8685.
58
WL
FIP
Vorschiff
AP
Hinterschiff
Bild 6-13: Spantenriß und Stevenkonturen für Series-60 Schiff mit CB=O.60
59
Die Bilder 6-21 bis 6-27 zeigen die berechneten Oberflächenverformungen für verschie-
dene Geschwindigkeiten sowohl nach dem ersten Iterationsschritt (Kelvin-Bedingung
an der Wasseroberfläche) als auch zum Ende der Iteration (nichtlineare Lösung). Man
erkennt teils recht große Unterschiede zwischen der linearisierten und der nichtlinearen
Lösung.
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ZÖ 1<.
~I ....
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U ....
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'+
Bild 6-15: Berechnete Tauchung (T für Series-60 mit CB = 0.60 im Vergleich zu Messun-
gen von Ogiwara [25]
60
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/
/
/
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-....- ,/
-- -- ,/
- -+-- RECH\!UNG
MESSUNG
(/ Lpp
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o
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Ci \
X/Lpp '- -
0.25 1.
~
/-.
/
'-'""
-RECHNUNG
MESSUNG
61
(/ Lpp
-RECHNUNG
MESSUNG
(/ Lpp
..- ,r-
/
/
X/Lpf /
0.5 1.
-RECHNUNG
MESSUNG
62
(/ Lpp
XIL ff
0.5
~
- --
-RECHUNG
ME3SUNG
63
Bild 6-21: Höhenlinien der verformten Wasseroberfläche für Series-60, CB = 0.60 bei
Fn = 0.22
Links die Lösung mit linearisierter Oberflächenbedingung (4-6), rechts die nichtlineare
Lösung.
Der Abstand der Höhenlinien ist 10-3 Lpp.
64
......................
"- ....
\
\
\
\
\
Bild 6-22: Höhenlinien der verformten Wasseroberfläche für Series-60, CB = 0.60 bei
Fn = 0.25
Links die Lösung mit linearisierter Oberflächenbedingung (4-6), rechts die nicht lineare
Lösung.
Der Abstand der Höhenlinien ist 10-3 Lpp.
65
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Bild 6-23: Höhenlinien der verformten vVasseroberftäche für Series-60, CB = 0.60 bei
Fn = 0.28
Links die Lösung mit linearisierter Oberftächenbedingung (4-6), rechts die nicht lineare
Lösung.
Der Abstand der Höhenlinien ist 2.10-3 Lpp.
66
Bild 6-24: Höhenlinien der verformten Wasseroberfläche für Series-60, CE = 0.60 bei
Fn = 0.30
Links die Lösung mit linearisierter Oberflächen bedingung (4-6), rechts die nicht lineare
Lösung.
Der Abstand der Höhenlinien ist 2.10-3 Lpp.
67
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Bild 6-25: Höhenlinien der verformten Wasseroberfläche fÜr Series-60, CB = 0.60 bei
Fn = 0.34 Links die Lösung mit linearisierter Oberflächenbedingung (4-6), rechts die
nichtlineare Lösung.
Der Abstand der Höhenlinien ist 2.10-3 Lpp.
68
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Bild 6-26: Höhenlinien der verformten Wasseroberfläche für Series-60, CB = 0.60 bei
Fn = 0.364
Links die Lösung mit linearisierter Oberflächenbedingung (4-6), rechts die nichtlineare
Lösung.
Der Abstand der Höhenlinien ist 2 . 10-3 Lpp.
69
Bild 6-27: Höhenlinien der verformten Wasser oberfläche für Series-60, CB = 0.60 bei
Fn = 0.39
Links die Lösung mit linearisierter Oberflächenbedingung (4-6), rechts die nicht lineare
Lösung.
Der Abstand der Höhenlinien ist 2.10-3 Lpp.
70
6.2.3 HSV A-Tanker
Als Beispiel für eine völlige Schiffsform mit stumpfem Wasserlinieneintrittswinkel wurde
die von Collatz [8] verwendete Schiffsform gewählt, die in der Literatur häufig als
"HSV A- Tanker" oder "Hoffmann- Tanker" bezeichnet wird. Die Hauptverhältniswerte
dieser Schiffsform sind:
Lpp Lpp
L~p
B
= 6.6; D = 17.83 ., CB = 0 .85; = 3.792.
So
Bild 6-28 zeigt den Spantenriß und Bild 6-29 die Stevenkonturen.
Die Schiffsoberfläche wurde in 453 Panels bis zu einer Ebene O.0032Lpp über der
Konstruktionswasserlinie eingeteilt. Für die Iteration der Schwimmlage wurden Rei-
bungskräfte vernachlässigt. Der Gewichtsschwerpunkt und der Angriffspunkt der
Schleppkraft wurden in Höhe der Ruhewasserlinie angenommen.
Es wurden verschiedene Netze an der Wasseroberfläche erprobt. Mit keinem der Netze
konnte Konvergenz bei der Iteration der nichlinearen Randbedingung an der freien Was-
seroberfläche erzielt werden, weil sich der Fehler € (4-20) an einigen Punkten in der Nähe
des Bugs spätestens im vierten Iterationsschritt nicht mehr vermindern ließ.
Es stellte sich heraus, daß es für diesen Fall erforderlich ist, die Wasseroberfläche bis
relativ weit vor dem Schiff zu diskretisieren, anderenfalls ergeben sich bereits beim
ersten Iterationsschritt (Kelvin-Bedingung) starke vom Rand ausgehende Störungen.
Die im folgenden dargestellten Ergebnisse sind mit einem regelmäßigen Rechteckraster
berechnet worden, das die Wasseroberfläche von OALpp vor dem Schiff bis O.233Lpp
71
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Aß
VL
hinter dem Schiff in einer Breite von 0.5Lpp bedeckt. Aus diesem Raster wurden die
Kollokationspunkte und die zugehörigen (verschobenen) Quellen ausgespart, die inner-
halb der Ruhewasserlinie oder näher als 0.016Lpp an der Ruhewasserlinie lagen. Die
Maschenweite in Längsrichtung beträgt 0.032Lpp und in Querrichtung 0.028Lpp, so
daß das Oberflächennetz 853 Kollokationspunkte und Quellen hat.
Die folgende Tabelle zeigt für Fn = 0.18 die Berechnungsergebnisse für die ersten drei
Iterationsschritte'
Iterationsschritt 1 2 3
e;fc;(l) 1 .072 .052
Cw 5.08 . 10-3 2.06 . 10-3 0.84 . 10-3
Danach konnte der Fehler nicht mehr verringert werden. Collatz [8] hat unter Berück-
sichtigung eines viskosen Druckwiderstandsbeiwertes von 0.77.10-3 einen Wellenwider-
standsbeiwert Cw = 0.55 . 10-3 gemessen.
Bild 6-30 zeigt die verformte Wasseroberfläche nach dem ersten und dem dritten Itera-
tionsschri t t.
72
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I
J
Bild 6-30: Höhenlinien der verformten Wasseroberfläche für den HSVA-Tanker bei
Fn = 0.18
Links die Lösung mit linearisierter Oberflächenbedingung (4-6), rechts die Lösung nach
dem dritten Iterationsschritt.
Der Abstand der Höhenlinien ist 10-3 Lpp.
73
7 Zusammenfassung und Ausblick
74
8 Literatur
[7] Brard, R.
The Representation of a Given Ship Form by Singularity Distributions When the
Boundary Condition on the Free SUrface is Linearized
Journal of Ship Research, März 1972
[8] Collatz, G.
Maß-stabsuntersuchungen fiir ein Modell großer Völligkeit
Forschungszentrum des deutschen Schiflbaus~ Bericht Nr. 28, Hamburg 1972
[9] Dawson, C. W.
A Practical Computer Method for Solving Ship- Wave Problems
Second International Conference on Numerical Ship Hydrodynamics, University of
California, Berkeley 1977
75
[11] Gadd, G.E.
A Method of Computing the Flow and Surface \Vave Pattern Around Full Forms
RINA, Vol. 118, 1976
[13] Guilloton, R.
Potential Theory of Wave Resistance of Ships with Tables for its Calculation
SNAME, Transactions Vol. 59, 1951
[16] Jensen, G.
Rankine-Methoden zur Berechnung von stationären Potentialströmungen mit freier
Oberfläche
Institut für Schiffbau, Kolloquium 86/87
[17] Kajitani, H.
A 'Vandering in Some Ship ResistaIICe Components and Flow
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77
A Grenzwerte der Integranden bei p ~ ij
z = ax2 -+ .,. (A -- 1)
(A - 4)
(A- 5)
a:r 2 ~...
M(jJ)ii(ij)VqG(ji,ij)= (AI(ij)-+Bx-+...)A (A - 7)
X 2 -+ (ax -+...) 2'
Läßt man x ---t 0 gehen so erhält man M (ij)Aa, also eine Konstante.
Die Integranden in (5-6) und (5-7) enthalten sowohl den Integranden von (5-2) als auch
(A .- 8)
78
Läßt man x ---+ 0 gehen, so erhält man -1\1/( qjAa, also eine Konstante.
Der Integrand in (5-6) ist die Summe VOll (A-7) und (A-8), also geht er für J:-) 0 gegen
O.
Der Integrand in (5-7) ist die Differenz von (A-7) und (A-8), mit x --) 0 wird er 22kf(qjAa,
also eine Konstante.
Der Integrand in Gleichung (5-3) zur Berechnung der Tangentialgeschwindigkeit ist
_ .
_ _
x
M(ji)t(ij)'lqG(iJ,ij) = (1\I/(ij) + Bx + ...)A 2 ( 2)2' (A- 9)
X + ax
A
1\1/(ij) - + AB + .... (A - 10)
x
Der Integrand in Gleichung (5-9) ist unterscheidet sich von (5-3) durch den weitereIl
Summanden
(A---ll)
A
- 1\1 ( ij)A - + ... (A - 12)
x
Der Integrand von (5-9) geht also gegen die Konstante AB.
( 2ax
--- -- cy, - 2by -- cx, 1)
-
v(2ax + cyJ2 -i-(2by + cxJ2 + 1
(A 15)
Das Potential der Einheitsquelle ist
G(ji,ij) = A(r 21)-2 mit r 222= x + y + (ax 22+ by + cxy + ...) 2 . (A 16)
79
Daraus ergeben sich die Ableitungen des Quellpotentials zu
(A 17)
(A-19)
ax 2 + by 2 + cxy + ,..
(M(if) + Bx + Gy + ...)A 3'
JX2 + y2 + (ax2 + by2 + cxy + ...)2
Setzt man y = 0, so wird der Ausdruck
ax2 + ...
(M(if)+Bx+...)A (A ... 20)
.3'
vi X 2 + a 2x 4 +...
Aa
_
M(if)
+ BI,x
x
) (A -- 21)
( IXI I
. I
/ '
Setzt man umgekehrt erst x = 0 und läßt dann y --t 0 so ergibt sich
11;[( if)
Ab + G JL ,
(A- 22)
( Iyl Iyl )
Der Integrand in (5-2) ist also singulär.
Die Integranden in (5-6) und (5-7) enthalten sowohl den Integranden von (5-2) als auch
(A- 23)
(A -- 24)
80
Setzt man umgekehrt erst x =0 und läßt dann y -t 0 so ergibt sich
(A -- 26)
Der Integrand in (5-6) ist die Summe von (A-19) und (A-23), also mit y = 0 und J'-' ()
wird er AaB und mit x = 0 und y --) 0 wird er AbC. Er geht also gegen eine Konstante,
die aber von der Richtung anhängt, aus der p gegen q strebt.
Der Integrand in (5-7) ist die Differenz von (A-19) und (A-23), also mit y = 0 und
x -t 0 wird er
(A -- 27)
1 1
M( ij)A---:-- + BA- . (A- 31)
x 1x I Ix I
1 1
1\1(ij)A- - + BA-;- (A 32)
y y I
Iy 1 I
'
Der Integrand ist also auch für eine ebene Fläche (a = 0) und konstante Quellstärke
(B = 0) singulär,
Um den Integranden von (5-12) zu untersuchen, muß noch eine t.angierende Kugel fest-
gelegt werden. Ich wähle eine Kugel mit Mittelpunkt bei (0,0,1) und Radius 1. Der
81
Flächenfaktor für die Projektion von P = (x, y, ax2+by2+c;ry...) auf die Kugeloberflädw
ergibt sich aus (5-22) zu
~ax2 - 1
Tk= -- (A- 34)
_1)23.
J(2ax)2 + (cx)2 + 10~(ax2
Die Projektion von jJ auf die Kugeloberfläche mit. (5-21), wieder mit. y ce 0, ist.
(A 35)
(A 36)
~
xJ(l - 2a)x2 + a2x4 + 13 -ax2 - 1
M(q')A- -~==-~3 I~-==---=="c~"=.
0((1 - a)J:~2- a2x4)2 V(2ax)2 + (cx)2 + 1y';r2 + (ax2 -- 1)2
Läßt man nun x -- 0 gehen, so geht. dieser Ausdruck gegen
1
- M(q)A---c. (-A- 37)
x IJ:~I I
1
-A1(q)A-
yy1
. (A 38)
I
Der Grenzwert des Integranden von (5-12) ist nun die Summe von (A-37) und des
Grenzwerts von (A-31) bzw. die Summe von (A-38) und des Grenzwerts von (A-32),
also:
1
BAr;! bzw. CA- \. (A 39)
I.YI
Der Ausdruck strebt für p -- q gegen ::1=00.Ist jedoch die Quellstärke in einer Umgebung
um qkonstant (B = C = 0), so ist der Int.egrand Null.
82
B Programme
Das Progranun PAMENI ist eine Implementation der Panelmethode mit einfacher nume-
rischer Integration. Es liest eine unformatierte Eingabedatei, die rnit den Programmen
PAMGEN oder SCRGEN erzeugt wurde und die alle notwendigen Informationen wie
Lage der Kollokations/Quellpunkte, zugehörige Normalen und Radien der tangieren-
den Kugeln, Informationen über Symmetrien und die Daten der Dreiecke enthält, die
lediglich an das Plotprogramm weitergereicht werden. Außerdem kann es eine forma-
tierte Datei einlesen, die die Koordinaten von Punkten außerhalb der Körperoberfläche
enthält, an denen auch Geschwindigkeiten berechnet werden sollen. Die Datei muß
folgende Informationen enthalten:
Erster Satz: Anzahl der Punkte N
N Sätze: x-,y-,z-Koordinaten des Punktes
Das Programm erzeugt eine formatierte und eine unformatierte Ergebnisdatei. Die un-
formatierte Ergebnisdatei kann von dem Programm PAMPLT zur grafischen Darstellung
der Ergebnisse und des Netzes eingelesen werden.
83
B.2 Programme zur Panelierung der Schiffs form
B.2.2 EUMDIG
84
Programmausführung alle derzeit möglichen Eingaben mit einem kurzen Hilfstext an-
gezeigt, so daß das Programm weitgehend selbsterklärend ist.
Im folgenden werden die Auswahlmöglichkeiten des Hauptmenüs angegeben, um einen
Überblick über die Möglichkeiten des Programms zu geben.
Bei der Auswahl der meisten Menüpunkte werden Untermenüs mit zugehörigen Hilf-
stexten erreicht oder Dialoge begonnen.
B.3.1 PAMGEN
Das Programm PAMGEN dient zur Erzeugung von Eingabedaten für PAMENI. Es
liest ein Netz aus Dreiecken ein. Sind die Panelmitten nicht angegeben, werden sie
für das ebene Dreieck berechnet. Die Normale wird als Normale auf das ebene Dreieck
bestimmt. Es kann hier aber auch eine anderes Unterprogramm angebunden werden, das
die Normale auf der wirklichen Körperform für den angegebenen Mittelpunkt bestimmt.
Die Panelfläche wird als Summe der Flächen der drei Dreiecke zwischen den Kanten und
der Panelmitte angenähert.
Zu allen Panels werden die drei Nachbarpanels herausgesucht. Es werden die Radien
von Kugeln mit Mittelpunkt auf der Normale berechnet, die durch die Mittelpunkte
der Nachbarpanels und den Mittelpunkt des betrachteten Panels gehe!!. Ist dabei der
Radius unendlich (ebene Körperoberfläche in Richtung des Nachbarpanels ) oder der
Körper konkav, wird ein vom Benutzer vorzugebender Maximalwert gesetzt. Der Mit-
telwert der drei Kugelradien wird als Radius der tangierenden Kugel benutzt. Falls
der so berechnete Mittelpunkt jenseits einer Symmetrieebene liegt, wird der Radius so
verringert, daß der Mittelpunkt auf der Symmetrieebene liegt. Dies soll helfen, zu ver-
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hindern, daß der Kreismittelpu.nkt außerhalb des Körpers liegt. Eine echte Kontrolle
für diese wichtige Bedingung gibt es nicht!
Das Programm erzeugt eine unformatierte Datei als Eingabedatei für PAMENI oder
P AMFRO und eine formatierte Protokolldatei.
Zuerst prüft das Programm auch die Orientierung aller Dreiecke. Hierzu sind die Koor-
dinaten eines Punktes anzugeben, der alle Panel von innen sieht. Wird dabei eine falsche
Orientierung festgestellt, werden in dem entsprechenden Panel zwei Ecken vertauscht.
Im weiteren Verlauf prüft das Programm auch, ob jedes Panel wirklich drei und nur
drei Nachbarn hat (Das eigene Spiegelbild kann auch Nachbar sein). Anderenfalls ist
die Panelierung lückenhaft, oder es überlappen sich Panel. Solche Warnungen dürfen
keinesfalls vernachlässigt werden.
Das Programm kann Symmetrieebenen bei x = 0, y = 0 und z = 0 berücksichtigen.
Das Programm liest die Netzdaten von einer Datei mit folgendem Aufbau:
Erster Satz: Drei logische Werte (. T oder .F)j sie geben an, ob die Ebenen x = 0, y = 0
und z =0Symmetrieebenen sind (. T) oder nicht (.F);
Zweiter Satz: Anzahl der Punkte N pj
Np Sätze: 3 Punktkoordinatenj
Ein Satz: Anzahl der Panel N;
N Sätze: 3 Nummern der Eckpunkte des Panels, 3 Koordinaten des Panelmittelpunkts.
Ist die Lage eines Panelmittelpunkts nicht bekannt, muß für das entsprechende Panel
die x-Koordinate seines Mittelpunkts größer als 1030 angegeben werden. Das Programm
berechnet dann den Mittelpunkt des Panels als Mittelpunkt des ebenen Dreiecks.
B.3.2 SCHGEN
SCRGEN erzeugt eine unformatierte Eingabedatei mit den Daten des Körpernetzes
für PAMFRO. Es entspricht weitgehend dem zuvor beschriebenen Programm PAM-
GEN. Als Eingabedatei werden von EUMGEN oder EUMDIG geschriebene Dateien
erwartet, bei deren Erstellung meist das bei Schiffen üblichen Koordinatensystem mit
z'-Achse vom Kiel nach oben benutzt wird. Es nimmt daher eine Transformation der
z-Koordinaten vor: z = D - z'. Der Benutzer muß D so bestimmen, daß bei z = 0 die
ungestörte Wasserlinie des Schiffes liegt. SCHGEN berücksichtigt stets Symmetrie an
der Ebene y =0 und an der durch Ax + B z = C definierten Ebene. Dies ist die Ebene,
bis zu der die Schiffsoberfläche paneliert worden ist.
Es gibt zwei Programme zur Generierung von Netzen an der freien Wasseroberfläche:
RUMGEN generiert ein regelmäßiges Netz, bei dem die innerste Reihe von Kollokations-
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punkte in einem Abstand der Wasserlinienkontur folgt. Uber den Kollokationspunkten
werden Quellen angeordnet. Ausgenommen ist hiervon der vorderste Kollokationspunkt
einer jeden Reihe. Eine zusätzliche Quelle wird im Kollokationspunktabstand hinter den
letzten Punkt jeder Kollokationspunktreihe gesetzt.
CUTGEN generiert ein regelmäßiges Rechteckraster von Kollokationspunkten auf der
ungestörten Wasseroberfläche mit Quellpunkten in einer Schicht darüber, bei dem die
Quellpunkte um einen Kollokationspunktabstand nach hinten verschoben sind. Kollo-
kationspunkte, die in die Wasserlinienfläche des Körpers und einen schmalen Bereich
um den Körper fallen, werden mit ihren zugehörigen (verschobenen) Quellpunkten eli-
miniert.
Die Bedienung der beiden Programme ist gleich: Der Benutzer muß den Namen der
Datei mit dem Körpernetz (Ausgabedatei von PAMGEN oder SCRGEN) und den Na-
men der Datei für das zu bestimmenden Oberflächennetz angeben. Danach fragt das
Programm nach der x-Koordinate des vorderen Punktes des Netzes, nach der Maschen-
weite und der Anzahl der Punkte in Längs- und Querrichtung, nach dem einzuhaltenden
Abstand von der Ruhewasserlinie des Körpers, sowie nach der z-Koordinate der Quell-
schicht .
Die Ausgabedatei ist formatiert, damit örtliche Verfeinerungen oder Anderungen von
Rand durchgeführt werden können.
PAMFRO liest eine unformatierte Datei mit den Daten des Körpernetzes (Ausgabedatei
von SCRGEN oder von PAMGEN) und eine formatierte Datei mit den Daten des Netzes
an der freien Wasseroberfläche (Ausgabedatei von RUMGEN oder von CUTGEN) ein.
Außer den Namen dieser Dateien muß der Benutzer die Schiffsgeschwindigkeit und die
Anzahl der Iterationsschritte für die Erfüllung der nichtlinearen Oberflächenbedingung
eingeben. Dann fragt das Programm den Benutzer, ob die Iteration der Gleichgewichts-
lage des Körpers gewünscht wird. Falls dies gewünscht wird, muß der Benutzer die
z-Koordinate des Gewichtsschwerpunkts, den Angriffspunkt und die Richtung der
Schleppkraft sowie einen Reibungswiderstandsbeiwert angeben. Im folgenden ist der
Beginn eines typischen Programmlaufs protokolliert:
+ +
I Panelmethode mit einfacher numerischer Integration I
+ +
87
wigley.zus
Name der formatierten Ausgabedatei?
wigley.a30
Name der unformatierten Ausgabedatei?
wigley.ax30
448 Panel/Kollokationspunkte auf dem Koerper gelesen
586 Punkte an der Wasseroberflaeche gelesen
Anstroemgeschwindigkeit ?
3.0
Anzahl der Iterationschritte?
5
Schwimmlage iterieren? J/N
j
Hoehenkoordinate des Gewichtsschwerpunkts
O.
Reibungswiderstandsbeiwert?
O.
Angriffspunkt der Zugkraft x,z?
O. O.
Richtung der Schleppkraft z.B. 1,0 fuer horizontalen Zug?
1. O.
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2. Iterationsschritt
Oberflaeche/Koerper Koeffizienten bestimmt
Gleichungssystem fertig
Gleichungssystem geloest
B.6 PAMPLT
P AMPLT dient zur grafischen Darstellung der von P AMENI oder P AMFRO berech-
neten Strömung oder Oberflächenverformung. Es ist ein interaktives Programm, das
Plotdateien in einem eigenen Format ausgibt. Im folgenden wird das Hauptmenü ge-
zeigt:
Auswahlmenue:
"0" Dateiname : WIGLEY.AX30
"1" Iterationsschritt 5
"2" Perspektive
"3" Faktor fuer Geschwindigkeitspfeile 0.5000
"4" Ueberhoehungsfaktor fuer Wasserspiegel verformung 10.0000
"5" Lage der Isolinien
"6" An y=o gespiegelte Darstellung F
Erstelle Plotdatei fuer:
"N" Netz auf dem Koerper
"V" Geschwindigkeitspfeile an der Koerperoberflaeche
"P" Druckmarken an der Koerperoberflaeche
"S" Geschwindigkeiten ohne Parallelstroemung
"Z" Geschwindigkeitspfeile an den Zusatzpunkten
"W" Verformtes Netz an der freien Wasseroberflaeche
"D" Dreiecksraster der Kollokationspunkte an der WO
"I" Isolininien fuer verformte Wasseroberflaeche
"Z" Quellen oberhalb der freien Wasseroberflaeche
"G" Geschwindigkeitspfeile an der Wasseroberflaeche
"M" Wellenkontur an der innersten Linie
"L" Grenze der benetzt angenommenen Flaeche
"E" ENDE
Eingabe bitte:
It It
Die einzelnen Menüpunkte werden durch Drücken der in angegebenen Taste und
Drücken der "Return"-Taste ausgewählt. Wird eine der angegebenen Buchstabentasten
gedrückt, entsteht jeweils eine Plotdatei in einem speziellen Format. Diese Plotdateien
(auch mehrere gleichzeitig) können mittels des Programms GGT [4] auf Tektronix-
kompatiblen Bildschirmen oder Plottern ausgegeben oder in das am Intstitut für Schiff-
bau übliche Plotdateiformat übersetzt werden.
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