Matematicas Financieras en Excel
Matematicas Financieras en Excel
Matematicas Financieras en Excel
Klaus Renger
Finanzmathematik
mit Excel
Grundlagen Beispiele Lsungen
Mit interaktiver bungs-CD-ROM
2., berarbeitete Auage
Klaus Renger
VI
Vorwort
Der besondere Vorzug dieses Lehrbuches liegt darin, dass fr die einzelnen Anwendungsbeispiele nicht nur spezielle Lsungsanstze dargestellt, sondern fr jeden Aufgabentyp passfhige, allgemein verwendbare Excel-Tabellen entwickelt werden. Die ausfhrliche Erluterung des methodischen Vorgehens bleibt dabei nicht nur auf den betreffenden Anwendungsfall beschrnkt. Darber hinaus wird gezeigt, wie man einfache Berechnungstabellen fr hnliche Anwendungen systematisch modifizieren oder schrittweise zu komfortablen, multifunktionalen Excel-Lsungen erweitern kann. Im Zuge der
Notwendigkeit, dabei auf die breite Funktionsvielfalt von "Microsoft Excel" zu verweisen, ist so fr die Finanzmathematik zugleich ein Excel-Lehrbuch entstanden. Diesbezglich bin ich Herrn Dr. Gert-Harald Frhlich, Professor fr Mathematik und Datenverarbeitung im Fachbereich Wirtschaftswissenschaften der Hochschule Harz Wernigerode,
der mit seinen Anregungen und Ideen letztendlich Ansto fr dieses Buch gab, zu Dank
verpflichtet.
Die Lernprozesse zur Bearbeitung finanzmathematischer Aufgabenstellungen und deren
Umsetzung in Excel-Lsungen untersttzt eine interaktive CD-ROM. Erstens erleichtert
diese dank zahlreicher Hyperlinks die Kommunikation zwischen theoretischen Erluterungen (im Teil 1) und der rechnerischen Lsung praktischer Beispiele (im Teil 2).
Zweitens ermglicht sie durch gleichzeitiges ffnen von originalen Mustervorlagen der
einem Beispiel zugeordneten Excel-Tabellen, den jeweiligen Aufgabentyp sowie dessen
Lsung zu variieren und mit unterschiedlichen Eingabedaten zu experimentieren bzw.
die Ergebnisse selbst entwickelter Excel-Lsungen auf ihre Richtigkeit und Vollstndigkeit zu berprfen.
Das vorliegende Buch ist aus einem Lehrmanuskript fr die universitre Ausbildung von
Studenten wirtschaftswissenschaftlicher Fachrichtungen im Grund- und Hauptstudium
hervorgegangen, das die Vermittlung finanzmathematischer Grundlagen in Form von
rechnergesttzten bungen vorsieht. Es wurde so gestaltet, dass es nicht nur als fachspezifisches Lehr- oder Studienmaterial, sondern auch als Anleitung zum Selbststudium
dienen kann. Insofern eignet es sich fr die Hoch- und Fachhochschulausbildung und als
ergnzendes Lehrbuch fr Auszubildende in Banken, Sparkassen und Versicherungen
ebenso, wie als Arbeitsmaterial fr Mitarbeiter in Finanz- und Controllingabteilungen
der Unternehmen, vor allem aber fr die Weiterbildung im Finanzdienstleistungssektor.
Dank seines bersichtlichen Aufbaus und der Transparenz aller ausgewhlten Beispiellsungen drfte dieses Buch als anwendungsorientiertes Nachschlagewerk fr alle diejenigen von Interesse sein, die beruflich oder privat finanzmathematische Berechnungen
ausfhren mssen oder mchten.
Klaus Renger
Inhaltsverzeichnis
VII
Inhaltsverzeichnis
Teil 1: Finanzmathematische Grundlagen
Teil 2: Beispiellsungen mit Excel
Seitenangaben
1.
2.
3.
Teil 1 Teil 2
Zinsrechnung .......................................................................................
77
77
79
8
8
11
12
13
14
91
91
99
101
105
106
16
109
16
109
17
110
19
114
21
122
22
124
Rentenrechnung ..................................................................................
27
132
27
132
28
133
33
33
135
135
34
138
37
38
139
149
VIII
Inhaltsverzeichnis
Kredit- und Tilgungsrechnung ........................................................
40
153
4.1
Einfhrung ..................................................................................
40
153
4.2
Ratentilgung ................................................................................
4.2.1 Jhrliche Ratentilgung ....................................................
4.2.2 Unterjhrliche Ratentilgung ...........................................
41
41
42
154
154
157
4.3
44
44
163
163
47
165
48
49
168
171
52
52
53
54
177
177
182
185
55
188
5.1
Einfhrung ..................................................................................
55
188
57
189
59
59
62
64
194
194
196
202
65
204
69
215
72
219
Literaturverzeichnis .......................................................................................
225
Stichwortverzeichnis ......................................................................................
227
231
4.
4.4
5.
Teil 1
Finanzmathematische
Grundlagen
Zinsrechnung
1.
Zinsrechnung
1.1 Einfhrung
Als Zins bezeichnet man den Preis fr zeitweilig berlassene Vermgenswerte, insbesondere fr Geld1. Da dieser Preis in der Regel nicht nur einmalig, sondern periodisch
erneut gezahlt wird, ist es gerechtfertigt, von "Zinsen" zu sprechen. Vereinnahmte Zinsen (Habenzinsen) sind Quelle fr dynamisches Wachstum eigenen Kapitals; fr fremdes
Kapital entrichtete Zinsen (Sollzinsen) stellen einen wichtigen Kostenfaktor dar. Die Finanzmathematik wird grundlegend geprgt durch die Art und Weise, wie die Zinsen zu
berechnen und (mit dem Kapital) zu verrechnen sind.
Die Zinsen Z werden fr einen Kapitalgrundwert (in der Regel das sog. Anfangskapital
K0 bei t = 0) und fr eine Periode (in der Regel ein Jahr) als Prozent vom Hundert ermittelt:
p%
(1.1)
Z
K0 i K0 .
100
%
Fr p wird hufig der Begriff Zinsfu verwendet2. i heit (Jahres-)Zinssatz, der eventuell mit dem Zusatz "p. a." (pro anno bzw. per annum) genauer spezifiziert ist, um Verwechslungen mit Zinsstzen auszuschlieen, die fr unterjhrige Zeitabschnitte gelten.
Auch die Flligkeit von Zinszahlungen muss beachtet werden, wobei insbesondere meist
nur die Extreme nachschssig (am Ende einer Periode oder am Ende der Laufzeit) und
vorschssig (am Anfang einer Periode oder am Anfang der Laufzeit) in Betracht gezogen werden. Schlielich ist von grundlegender Bedeutung, ob und wie die Zinsen mit
dem Kapital verrechnet werden. Aus diesen Unterscheidungen folgen die blichen Klassifizierungen fr die Zinsrechnung. In Bild 1.1 sind drei Klassifizierungsmerkmale dargestellt.
Zinsrechnung
i K0
mit t 1, 2, , n .
(1.2)
Die Zinsen werden regelmig bei Flligkeit (i.allg. am Ende jeder Zinsperiode) ausgezahlt. Eine besondere Zinsrechnung scheint neben Gl. (1.1) dabei
zunchst nicht erforderlich zu sein.
Fall B:
Zn
n i K 0
Kapitalendwert
Kn
K0 Zn
(einfache Aufzinsung)
Fall C:
Kn
K 0 (1 i n)
(1.3)
(1.4)
Zinsen in n Jahren
Zn
Kapitalbarwert
K0
Kn Zn
(einfache Abzinsung)
K0
K n (1 i n)
(1.5)
(1.6)
Zinsrechnung
Durch entsprechende Umstellung dieser Gleichungen resultieren fr Fall B und C jeweils vier sog. Grundaufgaben (Tabelle 1.2).
Tabelle 1.2 Grundaufgaben der einfachen Zinsrechnung
nachschssig
vorschssig
K0
1 i n
Endwert
Kn
K 0 (1 i n)
Kn
Barwert
K0
Kn
1 i n
K0
(nomineller)
Zinssatz
Kn K0 1
n
1 K0 Kn
n
Laufzeit
Kn K0 1
i
1 K0 Kn
i
aus Gl.
(1.4)
K n (1 i n)
(1.6)
Einfache Diskontrechnung
Bei der Berechnung von Barwerten K0 gemss Gl. (1.4) bzw. (1.6) wird der Kapitalendwert jeweils durch Multiplikation mit einem Zinsfaktor kleiner 1 verringert:
1
bzw. K 0 K n (1 i n) .
K0 Kn
1 i n
Die Verringerung entspricht einem Abschlag vom Endwert
K0
K n Dn ,
(1.7)
der als Diskont Dn bezeichnet und mit den Formeln aus Tabelle 1.2 fr die Flle B und C
wie folgt berechnet wird:
Fall B (nachschssige Verzinsung):
Dn
Kn K0
Dn
i n K0 .
Kn
Kn
1 i n
in
Kn
,
1 i n
(1.8)
(1.9)
Bei dieser sog. amtlichen oder "brgerlichen" Diskontierung ist der Diskont als Zins
vom Barwert aufzufassen. Da K0 aber nach Gl. (1.7) zu berechnen ist, ergibt sich Dn
praktisch gem Gl. (1.8).
Zinsrechnung
Kn K0
K n K n 1 i n i n K n
(1.10)
Der Diskont ergibt sich somit als Zins vom Endwert. i bezeichnet man hier als Diskontsatz3. Diese Art der Diskontierung ist im Wechselverkehr unter Kaufleuten von alters
her blich ("kaufmnnische" Diskontierung). Mathematisch ist Gl. (1.10) die erste Nherung von Gl. (1.8).
Beispiel: 1.6 Diskontierung eines Handelswechsels
Die hier dargestellten Arten unterschiedlicher Zins- bzw. Diskontrechnung sind in Tabelle 1.3 nochmals gegenbergestellt, um die Analogien zu verdeutlichen.
Tabelle 1.3 Vorschssige und nachschssige einfache Verzinsung
Nachschssige Verzinsung
Kn
K 0 (1 inach n)
Vorschssige Verzinsung
Gl.
Kn
K0
1 i vor n
(1.4)
K0
K n (1 i vor n)
(1.6)
Endkapital
Anfangskapital
= Anfangskapital
+ Zinsen vom Anfangskapital
= Endkapital
Zinsen vom Endkapital
Bei bereinstimmung der Zinsstze ivor = inach ergeben sich wegen der Bezugnahme auf
verschiedene Grundwerte unterschiedliche Zinsen und somit unterschiedliche jhrliche
Kapitalentwicklungen. Eine bereinstimmung der jhrlichen Kapitalentwicklung K1/K0
kommt bei nachschssiger und vorschssiger Verzinsung folglich nur zustande, wenn
die Zinsstze unterschiedlich sind. Gem den Gln. (1.4) und (1.6) gilt mit n = 1:
K1
K0
1 inach
1
; i nach
1 i vor
i vor
! i vor .
1 i vor
(1.11)
Unterjhrige Verzinsung
Bei Vorgabe des Jahreszinssatzes i ist zur Berechnung von Zinsen die Laufzeit n auch in
Jahren anzugeben. Fr unterjhrige Laufzeiten n < 1 (bzw. nichtganzzahlige n) muss
Klarheit darber bestehen, wie die Jahresbruchteile anzugeben sind. Wenn wie in
Deutschland bislang blich fr das Jahr 360 und fr jeden Monat 30 Zinstage zugrunde
3 Vgl. etwa Locarek-Junge (1997), S. 50.
Zinsrechnung
gelegt werden (sog. 30/360-Tage-Methode), ist das Jahr nicht nur durch Tage, sondern
auch durch Monats-, Quartals- und Halbjahresperioden ganzzahlig teilbar. Erfolgt die
Zeitzhlung in einer dieser unterjhrigen Perioden, dann muss bei der Zinsrechnung gemss Gl. (1.6) mittels Division durch die Zahl der Perioden pro Jahr m entweder die unterjhrige Laufzeit dem Jahreszinssatz i oder der Jahreszinssatz der unterjhrigen Periode
angepasst werden:
n
i
(1.12)
K n K 0 1 i K 0 1 n .
m
m
(1.13)
bezeichnet man als relativen Zinssatz. Wenn die Laufzeit in (Zins-)Tagen t gezhlt wird,
ergibt sich folgende kaufmnnische Zinsformel, mit der Sparkassen und Banken die unterjhrigen Zinsen bei wechselnden Zahlungen berechnen4:
K0 t
t
Zinszahl
K t K 0 1 i
K0
(1.14)
K 0 100
360
360
Zinsdevisor(-teiler)
p%
Dem gegenber herrscht in anderen Lndern die taggenaue Verzinsung auf Basis eines
Jahres mit 365 (bzw. 366) Kalendertagen vor (sog. actual/365-Tage-Methode), wobei
auf die unterschiedlichen Monatslngen von 28, 29, 30 oder 31 Tagen Rcksicht genommen wird. Diese Zhlweise fr Zinstage hat sich trotz jahrelanger Bestrebungen innerhalb der EU zur Vereinheitlichung der Effektivzinsberechnung bei Verbraucherkrediten5 bisher nicht allgemein durchsetzen knnen.
Beispiel: 1.5 Berechnung von Stckzinsen
K n K 0 i1 K 0 i2 K 0 in K 0 K 0 1 it
(1.15)
t 1
Zinsrechnung
Der gleiche Kapitalendwert ergibt sich, wenn das Anfangskapital jhrlich mit dem Zinssatz i vergtet wird, der dem arithmetischen Mittelwert der gestaffelten Zinsstze entspricht:
n
1 n
K n
1 it 1 i n ; i
it .
(1.16)
n t 1
K 0 t 1
Beispiel: 1.7 Bundesschatzbrief (Typ A)
1.3 Zinseszinsrechnung
1.3.1
Jhrliche Zinseszinsen
vorschssig
K0
(1 i ) n
Endwert
Kn
K 0 (1 i ) n
Kn
Barwert
K0
Kn
(1 i ) n
K0
(nomineller)
Zinssatz
Kn K0 1
1 n K0 Kn
Laufzeit
log K 0 log K n
log 1 i
aus Gl.
log K n log K 0
log 1 i
(1.17)
K n (1 i ) n
(1.18)
Zinsrechnung
Fall B:
Die Jahreszinsen Z t i K t 1
werden vom Anfangskapital
berechnet und am Ende jeder
Periode t dem Kapital zugeschlagen
(nachschssige Zinseszinsen).
Daraus folgt:
K0 i K0
K 0 (1 i )
K 2 K1 (1 i )
usw.
(1 i ) 2
K1
K0
Allgemein:
Kn
q
Fall C:
K 0 (1 i ) n
K0 qn
(1.17)
(dekursiver) Aufzinsungsfaktor
Die Jahreszinsen Z t i K t 1
werden vom Endkapital berechnet und am Beginn jeder
Periode t dem Kapital zugeschlagen
(vorschssige Zinseszinsen).
Daraus folgt mit
K0
K1
K2
K1 i K1
K0
1 i
K1
(1 i )
K1 1 i :
Allgemein:
K0
(1 i ) 2
usw.
Kn
K0
(1 i ) n
(1.18)
1
(antizipativer) Aufzinsungsfaktor
(1 i ) n
10
Zinsrechnung
Unterjhrige Verzinsung
Bei der einfachen Zinsrechnung gem Gl. (1.4) wachsen die Zinsen zeitlich linear (lineare Verzinsung). bertrgt man Gl. (1.17) fr die jhrlich nachschssige Zinseszinsrechnung auf unterjhrige Zeitabschnitte, dann ergibt sich ein stetig exponentieller Verlauf (exponentielle Verzinsung), der fr t < 1 trotz gleichen Jahreszinssatzes i unterhalb
des linearen Verlaufes von Gl. (1.4) liegt, d. h. die Zinsen sind geringer (Bild 1.2).
Fr t < 1 entwickelt sich das Kapital Kt
bei exponentieller Verzinsung (2) langsamer als bei linearer Verzinsung (1);
bei t = 1 besteht dieser Unterschied
nicht mehr:
K1
K 0 (1 i 1)
K 0 (1 i)1 .
K 0 (1 i ) n1 (1 i n 2 )
(1.19)
K 0 (1 i ) n1 (1 i ) n2
K 0 (1 i ) n1 n2
K0 qn .
(1.20)
Gl. (1.17) kann in diesem Fall also uneingeschrnkt angewendet werden, wobei es
praktisch zweckmig ist, den Exponent in Jahresbruchteilen n n p m anzugeben:
Kn
K 0 (1 i ) n p m
(1.21)
Darin ist np die Laufzeit, ausgedrckt als Zahl der sich entsprechend m ergebenden
unterjhrigen Laufzeitperioden. Als Periodenzahl pro Jahr kommen praktisch infrage:
m=1
Jahr
m=2
Halbjahre
m=4
m = 12
Vierteljahre Monate
m = 52
Wochen
m = 365
Tage
Zinsrechnung
11
Diese international verbreitete Zinseszinsformel ist vom Europischen Rat fr zuknftige Effektivzinsberechnungen bei Verbraucherkrediten in den EU-Mitgliedstaaten als
verbindlich erklrt6 und in nationales Recht umgesetzt worden7. Die Anpassung beschrnkt sich in Deutschland aber lediglich darauf, bei Beibehaltung gleicher Monatslngen fr das Jahr 365 Tage zugrunde zu legen (sog. 30,42/365-Tage-Methode). Entsprechend beruhen demnach auch Vierteljahres- und Halbjahresperioden nicht auf
ganzen Tagen. Die Zeitzhlung fr Zinstage erfolgt dagegen nach wie vor im kaufmnnischen Sinne auf Basis von 30-Tage-Monaten (siehe Abschn. 2.5).
Logisch konsequent wre es, wenn Jahresbruchteile, die nicht als ganze Wochen,
Monate, Vierteljahre oder Halbjahre ausgedrckt werden knnen, in tatschlichen
Kalendertagen (actual) gezhlt wrden. (Auf dieses Problem wird im Teil 2 anhand
von Beispielen nher eingegangen.)
Fr n2 = 0, d. h. wenn die Laufzeit volle Jahre umfasst, sind die Gln. (1.19) und (1.20)
identisch.
Beispiele: 1.11, 1.12
1.3.2
Bei vielen Verzinsungsvorgngen werden mehrmals im Jahr Zinsen mit dem Grundkapital verrechnet, somit also ab der kommenden Periode selbst mitverzinst. Welcher Einfluss sich bei m unterjhrigen Zinsperioden auf die Kapitalentwicklung ergibt, hngt von
der Art der unterjhrigen Verzinsung ab.
1. Bei linearer Verzinsung wird den unterjhrigen Perioden der (unterjhrige) relative
Zinssatz ir i m zugeordnet, und das Kapital entwickelt sich innerhalb eines Jahres
(n = 1) analog zu Gl. (1.17) gem
K1
K 0 1 ! K 0 1 i
m
K 0 1 ir m
(1.22)
Kn
K 0 1 ir m
K 0 1
m
Beispiel: 1.13
6 Vgl. Richtlinie 98/7/EG vom 16.2.1998
7 Vgl. Preisangabenverordnung vom 28.7.2000
mn
K 0 1 ir n p .
(1.23)
12
Zinsrechnung
2. Bei exponentieller Verzinsung ist den unterjhrigen Perioden der unterjhrige Zinssatz
ik
1 i 1
(1.24)
zuzuordnen, und das Kapital entwickelt sich innerhalb eines Jahres gem
K1
K 0 1 ik m
K 0 1 i
(1.25)
K 0 1 ik m
K 0 1 ik mn
K 0 1 ik n p
K 0 1 i n
(1.26)
also unabhngig von der Anzahl m der unterjhrigen Perioden. Daraus folgt, dass bei
exponentieller Verzinsung eine zwischenzeitliche Zinskapitalisierung keinen Einfluss
auf die Kapitalentwicklung bewirkt. Den mit Gl. (1.24) aus m resultierenden unterjhrigen Zinssatz ik bezeichnet man deshalb als (jahres-)konformen Zinssatz.
Die Kapitalentwicklung nach Gl. (1.22) nhert sich umso mehr an Gl. (1.26) an, je krzer die unterjhrigen Zinsperioden werden. Fr den theoretischen Grenzfall der stetigen
Verzinsung mit m o f gilt bei konstantem Jahreszinssatz i (ohne Beweis):
m
K1
1 i
K 0 lim 1
m i
m i of
K 0 e i bzw. K n
K 0 e in .
(1.27)
Gl. (1.27) beschreibt natrliches Wachstum8; der Zinsfaktor 1 i ist mathematisch die
i
erste Nherung von e .
1.3.3
Vorschssige Zinseszinsen (s. Fall C in den Tabellen 1.4 und 1.5) spielen im Finanzsektor praktisch keine Rolle. Gl. (1.18) umgestellt nach dem Barwert K0 bildet aber
die rechnerische Grundlage fr die degressive (Buchwert-)Abschreibung von Betriebsmitteln. Fasst man Kn als Anschaffungswert AW, K0 als Buchwert BWt im Jahr t und i als
jhrlichen Abschreibungssatz auf, dann gilt analog zu Gl. (1.18):
BWt
AW 1 i t .
(1.28)
AW 1 i n .
(1.29)
Zinsrechnung
13
AW
(1.30)
Beispiel: 1.14
Mit der gleichen analogen Betrachtungsweise ist Gl. (1.6) als Berechnungsformel fr
den Zeitwert eines Betriebsmittels bei linearer Abschreibung und 1 i t als linearer
Abschreibungsfaktor aufzufassen:
BWt
AW 1 i t bzw. RW
AW 1 i n .
(1.31)
1.3.4
K1 q 2
Kn
K n 1 q n
K 0 q1 q 2
Kn
K 0 qt
t 1
K 0 q1 q 2 q n
qt vereinbart sind,
K 0 1 it
(1.32)
t 1
K0 t 1
t 1
Den Zinssatz j, der sich gem Gl. (1.33) als geometrischer Mittelwert aus den nominellen Jahreszinsen it ergibt, bezeichnet man als effektiven Zinssatz.
Beispiel: 1.15 Bundesschatzbrief (Typ B)
14
1.3.5
Zinsrechnung
Zinseszinsrechnung fr Zahlungsreihen
und der zuknftige Wert FV (Future Value) bezglich t = n als Summe aller Endwerte
gem Gl. (1.17)
n
FV
Pt 1 it , n nt .
(1.35)
t 0
PV Gegenwartswert bei t = 0
FV zuknftiger Wert bei t = n
Zinsrechnung
15
Zinsstruktur i0,t ab. Der Kapitalendwert Kn jeder einzelnen Zahlung Pt kann als quivalent ihres Barwertes K0 mit Hilfe der jeweiligen Kassazinsstze ausgedrckt werden:
Kn
K 0 1 i 0, n
Pt
1 i0, t
1 i0,n n
Pt 1 it , n
nt .
(1.36)
1 i 0, n
1 i
0, t
n nt 1 ,
t
(1.37)
und Gl. (1.35) kann unter Verwendung der Kassazinsstze geschrieben werden als
n
FV
1 i 0, n n
t 0
Pt
1 i0,t
PV 1 i0, n
n .
(1.38)
Analog zu Gl. (1.37) knnen aus den Kassazinsstzen bezglich zweier aufeinander folgender Jahre t 1 und t die einperiodischen Terminzinsstze it fr das Laufzeitjahr t errechnet werden13:
it
1 i0,t t
1 i0, t 1 t 1
1.
(1.39)
(s. Zahlenbeispiel in Tabelle 1.6). Auf Zinsstzen dieser Art beruhen die Gln. (1.15) und
(1.33).
Tabelle 1.6 Berechnung von Terminzinsstzen fr einen Fnfjahreszeitraum (n = 5)
t
i 0, t
it , n
0,0690
it
0,0550
0,0570
0,0600
0,0640
0,0690
0,0725
0,0771
0,0826
0,0892
0,0550
0,0590
0,0660
0,0761
0,0892
Obgleich die Zinsstruktur praktisch immer zeitlichen nderungen unterliegt, wird zur
Vereinfachung finanzmathematischer Berechnungen oftmals i0,t = i0,t1 fr alle t angenommen.
Beispiel: 1.16
16
2.
2.1 Einfhrung
Unter einer Investition soll im folgenden die Verwendung finanzieller Mittel zur Schaffung von Sachvermgen bzw. immateriellem Vermgen einerseits (Realinvestitionen)
oder von Finanzvermgen andererseits (Finanzinvestitionen) verstanden werden14. Dabei stehen anfnglichen Auszahlungen zuknftige Ein- und Auszahlungen gegenber15,
die aus der Nutzung der geschaffenen Vermgenswerte resultieren und die Vorteilhaftigkeit der Investition prgen.
Betriebswirtschaftlich von einer Investition nicht zu trennen ist deren Finanzierung, also
die Beschaffung finanzieller Mittel. Aus Sicht des Unternehmens beginnt die Finanzierung mit einer Einzahlung (z. B. eines Kredits) und hat zuknftig berwiegend Auszahlungen (z. B. Tilgungen) zur Folge. Aus Sicht des Fremdkapitalgebers stellt die Finanzierung eine Finanzinvestition dar, die allerdings nicht allein auf Realinvestitionen
gerichtet sein muss.
Trotz grundstzlicher Verschiedenheiten beider finanzwirtschaftlicher Prozesse ergeben
sich gemeinsame Ansatzpunkte fr deren finanzmathematische Beurteilung, nmlich
wenn es sich um mittel- oder langfristige Zahlungsstrme handelt, die durch einmalige
Zahlungen bei t = 0 (Investitionsauszahlung A0 bzw. Krediteinzahlung E0) ausgelst
werden. Fr eine Investition ist dieser Zusammenhang vereinfacht in Bild 2.1 dargestellt.
A0 Anfangsauszahlung fr die
Investition
Pt Periodenberschsse im Jahr t
PV Gegenwartswert aller
Periodenberschsse bei t = 0
17
Bei dieser sog. dynamischen Investitionsrechnung wird im Gegensatz zur statischen Investitionsrechnung die Verzinsung des Kapitals nicht auer Acht gelassen16. Im Unterschied zur Finanzierungsrechnung wird bei der Investitionsrechnung die unterjhrige
Verzinsung allerdings vernachlssigt. Alle Einzahlungen und Auszahlungen innerhalb
eines Laufzeitjahres (t 1, t) werden der Einfachheit halber ohne Verzinsung auf das jeweilige Jahresende gelegt und zu einer resultierenden Zahlung, dem Periodenberschuss
Pt, zusammengefasst, der dem Charakter eines Cash Flow entspricht17.
Der Zweck der Investitionsrechnung besteht darin nachzuprfen, ob die in ein Objekt
anfangs investierten finanziellen Mittel (sog. Anfangsauszahlung A0) durch den Gegenwartswert aller aus dem Investitionsobjekt resultierenden Periodenberschsse Pt (die
auch negativ sein knnen) aufgewogen und die Investition somit als wirtschaftlich sinnvoll eingeschtzt werden kann. Voraussetzung dafr wre gem Gl. (1.34), neben den
Periodenberschssen die zugehrigen Kapitalverzinsungen i0,t anzugeben. Diese werden bei der vereinfachten Version der Investitionsrechnung durch einen in (0, n) konstanten externen Zinssatz ersetzt, den Kalkulationszinssatz i, der das durchschnittliche
Zinsniveau eines als vollkommen betrachteten Kapitalmarktes widerspiegeln soll18. Die
Festlegung des Kalkulationszinssatzes kann sich entweder an der Verzinsung fr eine
Alternativanlage des zu investierenden Kapitals A0 (z. B. Effektivzinssatz einer Finanzinvestition bzw. Durchschnittsrendite eines vergleichbaren anderen Investitionsobjektes)
oder an dem zu zahlenden Fremdkapitalzins orientieren19. So gesehen begrndet der
Kalkulationszinssatz eine Mindestzielstellung des Investors fr das betrachtete Objekt20.
Bei Finanzierungen sind analoge Betrachtungen mit umgekehrten Vorzeichen anzustellen, denn die Zahlungsreihe beginnt mit einer Einzahlung E0, und anstelle von Periodenberschssen bildet der Gegenwartswert von Auszahlungen At die mit E0 direkt vergleichbare Gegenleistung. Bei Finanzierungsrechnungen sind alle Zahlungen zeitpunktgenau zu bercksichtigen, und unterjhrige Zinsen drfen nicht vernachlssigt werden.
2.2 Kapitalwertmethode
Wie eingangs schon erlutert, kann eine Investition als vorteilhaft angesehen werden,
wenn der Gegenwartswert zuknftiger Periodenberschsse die anfngliche Investitionsauszahlung A0 bersteigt: PV > A0. Der Zeitpunkt t = 0 ist dabei als (Bau-)Beginn
und A0 als quivalent aller Auszahlungen fr die Investitionsmanahme anzusehen, d.h.:
16 Vgl. etwa Kruschwitz (2000), S. 43.
17 Vgl. Perridon/Steiner (1999), S.542, und Pfeifer (2000), S. 99
18 Vgl. Kruschwitz (2000), S. 52
19 Vgl. Tietze (2000), S. 220
20 Vgl. Pfeifer (2000), S. 100
18
x Eventuelle Vorleistungen fr diese Investition, wie z. B. Auszahlungen fr Forschung, Entwicklung und Investitionsvorbereitung, mssten bis t = 0 aufgezinst werden und gehen mit ihrem zuknftigen Wert gem Gl. (1.35) in A0 ein.
x Erfolgen die Investitionsauszahlungen gestaffelt ber mehrere Perioden hinweg,
mssten alle bei t > 0 erfolgenden Zahlungen abgezinst und als Gegenwartswert gem Gl. (1.34) in A0 einbezogen werden.
Whrend A0 somit einmaligen Aufwand verkrpert, sind die jhrlichen Periodenberschsse Pt (t = 1, 2, ..., n) die Differenz von Ein- und Auszahlungen, die aus laufenden
Ertrgen und Aufwendungen whrend der Nutzungsdauer (0, n) sowie aus eventuellen
Liquidationserlsen bei t = n resultieren.
Unter Bercksichtigung dieser berlegungen ist eine Investition vorteilhaft, wenn
n
KW
PV A0
t 1
Pt
1 i t
A0 ! 0
(2.1)
gilt. KW bezeichnet man als Nettobarwert (Net Present Value) oder Kapitalwert einer
Investitionsmanahme.
Beispiel: 2.1
Die Aufspaltung in einmalige und laufende Aufwendungen und Ertrge ist nicht zwingend erforderlich, sondern der Kapitalwert kann als quivalent aller Aus- und Einzahlungen auch wie folgt ausgedrckt werden:
n
E At
KW t
!0.
(2.2)
t
t 0 1 i
Um eventuelle Zahlungen aus Vorperioden einzubeziehen, knnte die Zeitzhlung statt
t
bei t = 0 bei Werten t < 0 beginnen, wodurch sich der Abzinsungsfaktor 1/(1+ i) automatisch in einen Aufzinsungsfaktor umwandelt und der Endwert der Vorauszahlungen
bezglich t = 0 richtig bestimmt wird.
Gl. (2.2) ist insofern eine verallgemeinerte Darstellung, als sie auch Finanzierungen
nachbildet. Im Unterschied zu Investitionen, bei denen in der Regel E0 = 0 gilt, steht am
Anfang von Finanzierungen in erster Linie eine Einzahlung E0 (z.B. der Kredit) neben
eventuellen Auszahlungen A0 (z.B. Gebhren, Disagio).
Der Kapitalwert ist bei fest vorgegebenen Zahlungsreihen (Et, At) bzw. (A0, Pt) vom gewhlten Kalkulationszinssatz i abhngig. Dieser als Kapitalwertfunktion KW(i) bezeichnete Zusammenhang hat fr Investitionen meist den in Bild 2.2 dargestellten typischen
Verlauf21. Die Analogie zu Finanzierungen wird in Bild 2.3 verdeutlicht. Die jeweilige
Nullstelle KW(j) = 0 ist ein spezifisches Merkmal der vorgegebenen Zahlungsreihe und
21 Vgl. etwa Tietze (2000), S. 229 f.
19
j interner Zinssatz
(Rendite der Investition)
Beispiel: 2.4
20
j interner Zinssatz
(Fremdkapitalzins)
t 1
Pt
1 j t
n
bzw.
E0
t 1
A0
fr Investitionen
(2.4)
At
fr Finanzierungen
(2.5)
1 j t
ist mit Hilfe von Excel meist insofern unproblematisch, als Add-Ins fr iterative Lsungen verfgbar sind. Lediglich bei bestimmten Konstellationen der zugrunde liegenden
Zahlungsreihen existieren entweder keine oder mehrere Nullstellen im praktisch relevanten Bereich der Kapitalwertfunktion. Insbesondere wenn im Rahmen der Entschei22 Vgl. Bitz/Ewert/Terstege (2002), S. 137 f.
21
dungsvorbereitung ein oder mehrere Einzelinvestitionen in Kombination mit deren Finanzierung zugleich bercksichtigt werden sollen und es dadurch zu mehreren Vorzeichenwechseln innerhalb der Zahlungsreihe kommt, sind Interpretationsschwierigkeiten
hinsichtlich des Verlaufs der Kapitalwertfunktion nicht auszuschlieen. Solche sog.
Nicht-Normalinvestitionen23 sollen hier als atypisch ausgeklammert werden.
Beispiele: 2.6, 2.7
Im Finanzbereich, also bei Geldanlagen sowie bei der Kreditfinanzierung, wird der nach
Gl. (2.3) bzw. Gl. (2.5) berechnete interne Zinssatz, der neben dem Nominalzins andere
Kapitalkosten (wie z. B. verschiedene Gebhren) in einem Durchschnittswert zusammenfasst, als effektiver Jahreszins bezeichnet. Dies ist korrekt unter ganz bestimmten
Bedingungen, auf die in Abschn. 2.5 ausfhrlicher eingegangen wird.
2.4 Amortisationsrechnung
Die Nutzungszeit eines Investitionsobjekts, bei der das eingesetzte Kapital (Anfangsauszahlung A0) zuzglich einer Verzinsung in Hhe des Kalkulationszinssatzes durch objektbezogene Rckflsse gerade wiedergewonnen wird24 und die Investitionsmanahme
rentabel zu werden beginnt, bezeichnet man als Amortisationsdauer W. Mit anderen
Worten: es wird dasjenige Laufzeitjahr W gesucht, in dem der Kapitalwert null wird. Dazu kann Gl. (2.1) in der modifizierten Form
W
t 1
Pt
1 i t
A0
(2.6)
angewendet werden. Die Lsung dieses Problems ist mit TabellenkalkulationsProgrammen wie Excel einfach zu realisieren.
Eine Lsung W d n setzt voraus, dass bei n Laufzeitjahren der Kapitalwert tatschlich positiv ist. Andernfalls ist Gl. (2.6) geeignet, um nachzurechnen, durch welche konkreten
Manahmen ein positiver Kapitalwert innerhalb der Nutzungsdauer erreichbar ist. Bei
unverndert zutreffendem Kalkulationszinssatz i kommen dafr praktisch folgende
Mglichkeiten in Betracht:
22
E 0 1 j n At 1 j nt
0.
(2.7)
t 0
Die quivalenz bleibt demnach erhalten, wenn jede einzelne Zahlung nach dem Muster
von Gl. (1.34) mit dem internen Zinssatz aufgezinst wird.
Finanzmathematische Grundlage fr alle bisher im Kapitel 2 dargestellten Formeln bildet die jhrlich nachschssige Zinseszinsrechnung gem Gl. (1.17), angewandt auf periodische Zahlungen bei t = 0 sowie an den Jahresenden whrend einer Laufzeit von n
ganzen Jahren. Wenn nach denselben Grundstzen unterschiedliche Zahlungsreihen gegenbergestellt werden, bildet der interne Zinssatz j einen geeigneten und anerkannten
Vergleichsmastab, der auch als effektiver Jahreszins bezeichnet wird.
Fr Anlage- und Kreditgeschfte reichen diese mathematisch eingeschrnkten Bedingungen allein nicht aus, weil eher unterjhrliche Zahlungen die Regel darstellen und weil
die Laufzeit einzelner Manahmen nicht genau an einem Jahresende beendet sein muss.
23
E0
An
1 tj t 1 j2 n1
t 1
(2.8)
Der Index t steht fr die Kapitalisierungszeitpunkte der Zinsen am Ende eines jeden
vollen Laufzeitjahres bis t = n1 (ohne den gebrochenen Laufzeitrest n2). Im Unterschied
zu Gl. (2.5) sind als Auszahlungen At hier nicht allein die tatschlichen Tilgungs-, Zinsund Gebhrenzahlungen am Jahresende gemeint, sondern das jhrlich nachschssige
quivalent aller Zahlungen des Kreditnehmers im Laufzeitjahr (t1, t) unter Bercksichtigung unterjhrig linearer Aufzinsung entsprechend Gl. (1.4):
Kt
At
Ak >1 t tk j @ .
(2.8a)
k 1
24
(t 1, t). Fr die unterjhrigen Zinsen sind die Jahresbruchteile bis zum Ende des jeweiligen Laufzeitjahres (t t k ) mageblich28.
Der zweite Term in Gl. (2.8) steht fr einen unterjhrigen Laufzeitrest n2 n n1 (gebrochene Laufzeit) der Gesamtlaufzeit n, der an das Laufzeitende gelegt wird29. An2 ist
das jhrlich vorschssige quivalent aller Zahlungen in diesem Laufzeitabschnitt unter
Bercksichtigung linearer Diskontierung bis zum Beginn des gebrochenen Laufzeitabschnittes:
K n2
An 2
k 1
Ak
.
1 t k n1 j
(2.8b)
n n1 1 .
In Gl. (2.8), die mit den Bestandteilen (2.8a) und (2.8b) eine Verallgemeinerung von
Gl. (2.4) darstellt, ist der interne Zinssatz j die durch Nherungsverfahren zu bestimmende Gre, die bislang als korrekt ermittelter effektiver Jahreszins galt. Bei ganzjhriger Laufzeit entfllt wegen n2 = 0 der Term mit Gl. (2.8b), und bei ausschlielich
jhrlichen Zahlungen entfllt die Berechnung quivalenter Zahlungen gem Gl. (2.8a),
so dass Gl. (2.8) in Gl. (2.4) bergeht.
E0
1 i k tk
eff
k 1
(2.9)
Darin ist k = 1, 2, ..., K der Index fr die einzelnen Auszahlungen Ak, tk der in Jahren
oder Jahresbruchteilen ausgedrckte Zeitabstand zwischen der Kreditvergabe (t = 0) und
der Zahlung Ak und ieff der nach dieser Vorschrift als Effektivzinssatz berechnete interne
Zinssatz. Im Unterschied zu Gl. (2.8) geht in Gl. (2.9) die tatschliche Zahlungsreihe mit
den tatschlichen Terminen ein und nicht eine quivalente Zahlungsreihe mit jhrlich
nachschssigen Zahlungen.
28 Vgl. Kruschwitz/Decker (1994), S. 621 f.
29 Vgl. Schierenbeck (1997), S. 153, und Locarek-Junge (1997), S. 149
30 Vgl. Richtlinie 98/7/EG vom 16.2.1998
31 Vgl. Preisangabenverordnung vom 28.7.2000, Anhang zu 6
25
Von den Zahlungszeitpunkten ist abhngig, wie die Jahresbruchteile tk = t/m anzugeben
sind.
x Erfolgen die Zahlungen in jhrlichen Abstnden (m = 1), so ergeben sich ganzzahlige
tk. Dann ist Gl. (2.9) mit Gl. (2.5) identisch.
x Erfolgen die Zahlungen in monatlichen Abstnden, so werden die Jahresbruchteile
als Quotient aus Zeitabstand in Monaten und m = 12 Monaten eines Jahres angegeben. Dabei werden jeweils gleich lange Monate mit je 365/12 = 30,41666 Tagen zu
Grunde gelegt. Analoges gilt fr Zahlungen in viertel- oder halbjhrlichen Perioden.
x Erfolgen die Zahlungen unregelmig an beliebigen Kalendertagen, so ergeben sich
die Jahresbruchteile als Quotient aus Zeitabstand t in Zinstagen und m = 365 Tagen
des Jahres.
Dieses neue Vorgehen entspricht der international verbreiteten AIBD-Methode zur
Effektivzinsberechnung32, bei der im unterjhrigen Bereich unabhngig von jeglichen
Zinsverrechnungszeitpunkten mit exponentieller Verzinsung, also tglich mit Zinseszinsen kalkuliert wird.
Beispiel: 2.10 Teilzahlungskredit
Bemerkenswert an der in Deutschland eingefhrten neuen Berechnungsvorschrift ist jedoch eine davon abweichende Besonderheit fr unregelmige Zahlungen, denn der einzelne Tag ist als Zinsperiode nicht zugelassen. Anstatt den gesamten Zeitabstand kalendergenau in Tagen zu zhlen (was theoretisch sinnvoll und praktisch einfacher wre),
wird tk aus periodischen Jahresbruchteilen (m z 365) und restlichen Tagen t zusammengesetzt33:
np
t
.
(2.10)
tk
m 365
Diese restlichen Tage t sind nach der 30/360-Tage-Methode (d. h. 30 Zinstage fr jeden
Monat und 360 fr das Jahr siehe Abschn. 1.2) zu bestimmen, werden dann aber gem Gl. (2.10) flschlicher Weise auf 365 Tage bezogen. Diese widersprchliche Inkonsequenz ist bedauerlich34.
Beispiele: 2.11, 2.12
Die nderungen beziehen sich wohlgemerkt nur auf die standardisierte Effektivzinsberechnung und berhren die bislang bliche Zinsberechnungs- und Zinszahlungspraxis
zunchst nicht. Wenn sich jedoch die Einsicht durchsetzen sollte, dass die finanzmathematischen Formeln, die dieser Effektivzinsberechnung zugrunde liegen, nicht nur einfa32 Vgl. Bockholt (1997), S. 250, und Kruschwitz/Decker (1994), S. 627
33 Vgl. Anlage zu 6 PAngV vom 28.7.2000, Beispiel 6.6.
34 Vgl. Wimmer (2000), S. 179, und Renger (2005), S. 159
26
cher handhabbar (wie aus der Gegenberstellung der Gln. (2.8) und (2.9) leicht ersichtlich ist), sondern auch einleuchtender und transparenter (wie an Beispielen noch nachzuweisen ist) sind, drfte sich eine Abkehr von der bisherigen unterjhrig linearen Verzinsung und Anlehnung an den neuen Standard bei den einzelnen Finanzprodukten nach
und nach durchsetzen.
Bestandteil der Vorschriften fr die Berechnung des effektiven Jahreszinses nach der
Methode des internen Zinssatzes ist neben der finanzmathematischen Formel eine Liste
von Kosten des Kreditnehmers, die in die Berechnung nicht einbezogen werden drfen,
wie z. B. berweisungskosten, Kontofhrungsgebhren und Kosten fr bestimmte Absicherungen35. Hierin unterscheiden sich die neuen Regelungen von den alten nicht.
Rentenrechnung
3.
27
Rentenrechnung
3.1 Einfhrung
Unter Rente soll eine homogene Zahlungsreihe mit periodisch wiederkehrenden Zahlungen gleicher Hhe verstanden werden, die in der Regel zusammen mit periodischen
Zinsbetrgen entweder auf ein Konto eingezahlt oder von einem Konto ausgezahlt werden. Wegen der dominierenden Rolle derartiger Zahlungsreihen im Finanzbereich und
auf Grund von mathematischen Besonderheiten wird diesen speziellen Zahlungsreihen
ein gesondertes Kapitel gewidmet.
Aus blichen Zahlungsweisen fr die Rente in Kombination mit den zugehrigen Zinszahlungen (s. Bild 3.1) folgen Grundaufgaben der Rentenrechnung, die hier darzustellen
sind36.
28
Rentenrechnung
FV
r 1 i nt .
Rn
(3.1)
t 1
(3.2)
1 i n 1
i
r sn
(3.3)
Der Ausdruck
sn
1 i n 1 ,
i
(3.4)
mit dem die Rentenrate zu multiplizieren ist, heit Rentenendwertfaktor (auch: Aufzinsungssummenfaktor37). Gl. (3.3) ist die Grundformel fr die Rentenrechnung, die durch
geringfgige Modifizierungen anderen Formen der Rentenzahlung angepasst werden
kann.
37 Vgl. Dumler (1992), S. 53
Rentenrechnung
29
Rn
1 i n
1 i n 1
i 1 i n
r bn .
(3.5)
Der Ausdruck
bn
1 i n 1
sn
n
1 i n
i 1 i
(3.6)
R0
bn
R0
i 1 i n
1 i n 1
R0 wn .
(3.8)
(3.9)
i 1 i n
1 i n 1
(3.10)
30
Rentenrechnung
Die Formeln dieses Abschnitts bilden die Berechnungsgrundlage fr eine Reihe spezieller Zahlungsreihen, die je nach der Richtung der Zahlungen entweder Finanzinvestitionen oder Finanzierungen sein knnen.
x Mit den Gln. (3.3) bzw. (3.7) knnen einerseits sog. Sparplne erstellt werden, nach
denen mittels einzuzahlender Rentenraten ein Guthabenkonto mit dem Sparziel Rn
aufgebaut wird ("kapitalbildende" endliche Rente). Andererseits wrden vereinnahmte Rentenraten (etwa vergleichbar mit Bafg) nach n Jahren auf die zu tilgende
Schuldenlast Rn anwachsen. Abgesehen von kaufmnnischen Feinheiten, wie eventuell unterschiedlich hohe Zinsstze (Habenzinssatz bei Guthaben bzw. Sollzinssatz bei
Schulden), unterscheiden sich beide Prozesse finanzmathematisch prinzipiell nicht.
Beispiel: 3.3
x Ein praktisches Beispiel fr die Anwendung der Gln. (3.5) bzw. (3.8) stellen sog.
Auszahlplne dar, bei denen ein Guthabenkonto R0 durch auszuzahlende Rentenraten
periodisch abgebaut wird ("kapitalverzehrende" endliche Rente). Das analoge Gegenbeispiel sind auszuzahlende Rentenraten als quivalente Gegenleistung fr eine
einmalige Einzahlung bei t = 0 (z. B. ein Darlehen), wobei die entstandene Schuld R0
allmhlich abgetragen wird.
Beispiele: 3.4, 3.6
Hufig treten zwei (oder mehr) der genannten Zahlungsprozesse kombiniert auf, so z. B.
ein Sparplan entweder in Verbindung mit einem Auszahlplan (etwa bei Pensionsrckstellungen) oder mit einem Darlehen (etwa bei Bausparplnen).
Beispiel: 3.5
Wie lange es dauert, bis die Gegenleistung fr eine Einmalzahlung R0 in Form einer
Rente vollstndig erbracht ist, hngt bei vorgegebenem Zinssatz i vom Verhltnis aus
Rentenrate und Rentenbarwert r R0 ab. Durch Umstellung von Gl. (3.8) ergibt sich die
Rentenlaufzeit n (in Jahren):
r R0
r R0 i
lg1 i
lg
n
(3.11)
Rentenrechnung
31
r
i
(3.12)
nof
1 i n 1
n o f i 1 i n
r lim
r
.
i
(3.13)
Ein Guthabenkonto R0 bleibt durch die Auszahlung von Rentenraten r i R0 demnach unverndert (sog. "kapitalerhaltende" Rente). Ebenso kann eine Schuld durch
alleinige Zahlung der Zinsen niemals getilgt werden, was sich beispielsweise im Dilemma der Staatsverschuldung einleuchtend offenbart.
Beispiele: 3.7, 3.8
Praktisch knnen Rentenzahlungen mit sehr groer Laufzeit allerdings nherungsweise als ewige Rente angesehen werden, da der Beitrag sehr spter Ratenzahlungen
zum Rentenbarwert meist vernachlssigbar ist (z. B. bei Erbpachten oder Leibrenten). So gilt etwa fr langfristige Pachtvertrge ber 99 Jahre:
lim R0
n o 99
1 i n 1 | r
i
n o 99 i 1 i n
r lim
(3.13a)
An dieser Stelle sei nochmals darauf verwiesen, dass die Flligkeit der Rentenzahlungen
bisher ausschlielich am Jahresende (postnumerando) angenommen wurde. Bei Abweichungen von dieser Annahme muss die als Rentenendwertformel bezeichnete Grundformel der Rentenrechnung Gl. (3.3) modifiziert werden. Das prinzipielle Vorgehen
hierfr wird beispielhaft zunchst fr den Fall dargestellt, dass die jhrlichen Rentenzahlungen bereits am Jahresanfang (prnumerando) fllig sind.
32
Rentenrechnung
1
i sn .
Rn
(3.14)
re
Whrend in der einschlgigen Literatur der Zinsfaktor q 1 i hufig dem Rentenendwertfaktor zugeordnet und als "jhrlich vorschssiger Rentenendwertfaktor" deklariert
wird42, erscheint es geraten, den logisch sinnvollen Zusammenhang zwischen tatschlich
gezahlten Rentenraten r und deren Flligkeit am Jahresende fiktiv herzustellen, um die
Gl. (3.3) und deren Umformungen gewissermaen als einheitliche Transformationsebene
fr Rentenzahlungen zu betrachten. Der Vorteil liegt auf der Hand, denn der Formelapparat wird stark dezimiert und die Modifizierung der Formeln beschrnkt sich auf eine
inhaltlich nachvollziehbare Anpassung.
Beispiel: 3.1b
Fr den hier betrachteten Fall wird r in eine konforme (jhrlich nachschssige) Ersatzrentenrate
re
r 1 i
(3.15)
transformiert43, die zwecks Berechnung des Rentenendwertes in Gl. (3.3) anstelle von r
einzusetzen ist. Dieses Vorgehen gilt fr die Gln. (3.5), (3.8), (3.11) und (3.12) gleichermaen, weil sie aus Gl. (3.3) hervorgegangen sind. Als Rentenbarwert einer jhrlich
vorschssigen ewigen Rente ergibt sich demgem
R0
re
i
1 i
.
i
(3.16)
Rentenrechnung
33
Bei Anwendung von Gl. (3.8) ist zu beachten, dass zuerst die Ersatzrentenrate re berechnet wird und danach eine Rcktransformation gem
re
(3.17)
r
1 i
erfolgen muss, um aus der konformen Ersatzrentenrate die tatschliche (jhrlich vorschssige) Rate zu ermitteln.
3.3.1
1 ir n p
ir
1
(3.18)
34
Rentenrechnung
Der Jahreszinssatz i
2. Wenn unterjhrig exponentielle Verzinsung erfolgen soll, dann ist der unterjhrige
Zinssatz gem Gl. (1.24) als jahreskonformer Zinssatz ik aufzufassen:
Rn
1 ik n p
1
ik
(3.19)
r 1 ir bzw. re
r 1 ik .
(3.20)
Beispiel: 3.1b
r m r i r m u .
(3.21)
u 1
i m und
Rentenrechnung
35
m u
(m 1) (m 2) 1
u 1
u 1
u 1
m 1
2
(3.22)
m 1
r m 1 i r
m 1
r m i
.
2
(3.23)
r 1 i k m1 r 1 i k m2 r 1 i k r
m
r 1 i r mu .
(3.24)
u 1
1 i 1 m 1 und
u 1
(3.25)
u 1
1 ik m 1
ik
1 i
1m
1
i
ik
(3.26)
Die Gln. (3.23) und (3.26) erlauben, wahlweise vom Jahreszinssatz i oder von den unterjhrigen Periodenzinsstzen ir bzw. ik auszugehen. In der gegenwrtigen Praxis wird die
Zinsvorgabe per annum vorgezogen, wobei stets der nominelle Zinssatz gemeint ist. Von
der Wahl des unterjhrigen Zinssatzes (linear oder exponentiell) hngt ab, ob Nominalund Effektivzinssatz bereinstimmen. Bei Verwendung des relativen Zinssatzes fr die
unterjhrige Zinsberechnung ist diese bereinstimmung nicht gegeben.
Zu 1:
Bei unterjhrig linearer Verzinsung ist somit die Rentenendwertformel
Rn
re s n
m 1 1 i n 1
r m i
2
i
(3.27)
anzuwenden. Gl. (3.27) gilt in dieser Form nur, wenn die Laufzeit volle Jahre umfasst,
weil andernfalls die letzte Rate (fr den Laufzeitrest n2) einen niedrigeren Wert htte.
Deshalb msste bei n n1 n2 zunchst nur der Rentenendwert fr den ganzzahligen
Laufzeitanteil n1 mit Gl. (3.27) berechnet und bis zum Laufzeitende einfach aufgezinst
36
Rentenrechnung
werden; die letzte fiktive Rate fr den Laufzeitrest n2 1 Jahr mit n2 m (anstelle von
m) Perioden ist nach Gl. (3.23) individuell zu bestimmen und zu addieren:
Rn
n m 1
Rn1 1 i n2 r n2 m i 2
.
2
(3.28)
Zu 2:
Bei unterjhrig exponentieller Verzinsung lautet die Rentenendwertformel, wenn man
vom Jahreszinssatz ausgeht:
Rn
re s n
1 i n 1
1 i 1 m 1
1 ik m 1 und
(3.29)
mn
1 ik n p
ik
1
(3.30)
die im Gegensatz zu Gl. (3.27) auch anwendbar ist, wenn die Zahl der unterjhrigen Perioden np nicht ganzzahlig durch m teilbar ist, d. h. wenn die in Jahren gemessene Laufzeit n einen unterjhrigen Rest ( n 2 ! 0 ) enthlt.
Beispiele: 3.2 (Abschn. 3.3.2 in Teil 2) Sparplan
3.4, 3.5 Auszahlplan
3.7, 3.8 ewige Rente
Bemerkenswert ist einerseits die bereinstimmung von Gl. (3.30) mit Gl. (3.19), weil
bei unterjhrig exponentieller Verzinsung der Zahlungs- und Kapitalisierungszeitpunkt
der Zinsen ohne Belang ist (vgl. Abschn. 1.3.2), und andererseits die Tatsache, dass offensichtlich eine Verallgemeinerung der Rentenendwertformel vorliegt. Speziell fr jhrliche Renten (m = 1) ist np = n und ik = i, und Gl. (3.30) geht in Gl. (3.3) ber. Folglich
entfallen die rechentechnischen Unterschiede zwischen jhrlicher und unterjhrlicher
Verzinsung vorausgesetzt, dass generell mit dem jeweiligen Periodenzinssatz operiert
wird.
Hieran zeigt sich einmal mehr der Vorteil der EU-einheitlichen Regelungen zur Effektivzinsberechnung, der eine gnzliche Abkehr von der herkmmlichen kaufmnnischen
Zinseszinsrechnung auf Basis unterjhrig linearer Verzinsung gem Gl. (3.28) als gerechtfertigt erscheinen lsst. Warum soll von einem Jahreszinssatz ausgegangen werden,
der dann doch nicht den gesetzlich vorgeschriebenen Vergleichsmastab darstellt? Zugegeben ist es praktisch einfacher, unterjhrig den relativen Zinssatz ir zu berechnen als
den konformen Zinssatz ik. Das ist aber auch nicht erforderlich, wenn von vornherein
vom unterjhrigen Zinssatz (mit zweistelliger Genauigkeit nach dem Komma) ausgegangen wird. Als Jahreszinssatz ergibt sich damit zwangslufig der Effektivzinssatz.
Rentenrechnung
37
Die Darstellung der unterjhrlichen Rentenrechnung beschrnkt sich hier auf die Rentenendwertformel. Auf die ausfhrliche Herleitung der brigen Formeln kann verzichtet
werden, weil nach demselben Schema lediglich r durch re ersetzt werden muss. Tabelle
3.1 enthlt eine Gegenberstellung der wichtigsten Formeln fr unterjhrig exponentielle
Verzinsung.
m 1
r m 1 ir
ir
2
m 1
r m i
(3.31)
r 1 ik
1 ik m 1
ik
i
1 1 i 1 m
i 1 ik
ik
(3.32)
re s n
1 i n 1
1 1 i 1 m
r 1 ik
1 ik n p
ik
1
(3.33)
38
Rentenrechnung
Rentenendwert
Rn
Rentenbarwert
R0
Speziell: n o f
(ewige Renten)
Jhrliche Renten (m = 1)
1 i n 1
nachschssig
vorschssig
r 1 i
1 i n 1
i
1 i n 1
i 1 i n
1 i n 1
i 1 i n 1
r 1 i
1
i
1
i
1 ik n m 1
nachschssig
vorschssig
r 1 ik
ik
1 ik nm 1
ik
1 ik n m 1
ik 1 ik n m
1 ik n m 1
ik 1 ik n m 1
r 1 ik
1
ik
1
ik
3.3.4
Vom inhaltlichen Sachverhalt her msste diese Methode eigentlich unter Abschn. 2 angeordnet sein. Aus finanzmathematischer Sicht handelt es sich jedoch um ein Problem
der Rentenrechnung. Es geht nmlich darum, eine beliebig inhomogene Zahlungsreihe
von jhrlichen Periodenberschssen Pt, wie sie bei der Investitionsplanung auftritt, in
eine quivalente homogene Zahlungsreihe umzuwandeln44.
Der Barwert einer Zahlungsreihe PV nach Gl. (2.1) wird als Rentenbarwert aufgefasst
n
PV
t 1
Pt
1 i t
o R0
1 i n 1 ! A
0
i 1 i n
(3.34)
Rentenrechnung
39
t 1
Pt
i 1 i n
1 i t 1 i n 1
PV wn ! A0 wn .
(3.35)
Gl. (3.35) besagt, dass regelmige Einzahlungen r, die mit den jhrlichen Periodenberschssen quivalent sind (sog. berschussannuitten), einem Investitionsobjekt nur
dann zur Vorteilhaftigkeit verhelfen, wenn sie grer sind als die auf dieselben Zahlungsperioden bezogenen Annuitten der Anfangsauszahlung A0 wn .
Zu einer Verallgemeinerung von Gl. (3.35) kommt man, wenn alle Zahlungen fr ein
Investitionsobjekt, eventuell getrennt nach Einzahlungen Et und Auszahlungen At, wie in
Gl. (2.2) formell gleich behandelt werden, unabhngig davon, ob es sich um einmalige
oder laufende Zahlungen handelt. Dann ergibt sich:
n
t 0
Et
1 i
wn
t 0
At
1 i t
wn
ea
KW wn ! 0 .
(3.36)
Die Differenz aus Einzahlungsannuitt e und Auszahlungsannuitt a, die sog. Kapitalwertannuitt, muss grer als null sein, wenn die Investition vorteilhaft sein soll. An
diesem Zusammenhang wird deutlich, dass sich die Annuittenmethode hinsichtlich ihrer Ergebnisse von der Kapitalwertmethode nicht unterscheidet.
Bei der Investitionsplanung kann auch das umgekehrte Vorgehen von Nutzen sein:
Ausgehend von der Investitionsauszahlung A0 und unter Bercksichtigung des Kalkulationszinssatzes i wird mit A0 wn der durchschnittliche Mindestwert fr die whrend der
Nutzungsdauer n jhrlich zu erwirtschaftenden Cash Flows Pt als Anhaltswert fr die
Planung der Jahresscheiben vorgegeben:
Pt t A0 wn fr alle t 1, 2, , n .
(3.37)
Der Annuittenfaktor wn wird dabei zutreffend und anschaulich auch als "Kapitalwiedergewinnungsfaktor" bezeichnet. Bei Erfllung dieser jhrlichen Mindestwerte gem Gl.
(3.37) wrde sich eine Berechnung des Kapitalwertes erbrigen.
Beispiel: 3.9
40
4.
4.1 Einfhrung
Gegenstand der Kredit- und Tilgungsrechnung ist die Festlegung der Rckzahlungen fr
einmalig gezahlte Kredite einschlielich der Zinsen und Gebhren entweder
a) am Flligkeitstag in einer Summe (sog. gesamtfllige Schuld) oder
b) in rechnerisch nachvollziehbaren Teilbetrgen zeitlich gestaffelt.
Allgemein handelt es sich um ein Problem der Investitionsrechnung nach Gl. (2.5), bei
dem der Nettobarwert aller Auszahlungen At gleich der bei t = 0 eingezahlten Kreditsumme sein muss, d. h. der Kapitalwert ist gleich null. Der spezielle Fall a) der einmaligen Rckzahlung eines Kredits reduziert sich auf Zinseszinsformeln.
Im speziellen Fall b) geht es um periodische Auszahlungen At zur Tilgung einer Schuld
E0 = S in zeitlich gleichen Abstnden t = 1, 2, ..., n, die sog. Annuitten. Die Annuitten
setzen sich zusammen aus Tilgungsrate Tt, Zinsen Zt und eventuell weiteren Bestandteilen, die zunchst auer Acht gelassen werden:
At
Tt Z t
(4.1)
41
4.2 Ratentilgung
4.2.1
Jhrliche Ratentilgung
Bei Ratentilgung wird die Schuld S gleichmig auf die Laufzeitperioden verteilt und
nachschssig getilgt. Bei n Jahren Laufzeit betrgt die jhrliche Tilgungsrate
Tt
S
n
konst.
(4.2)
Die Restschuld RSt am Jahresende verringert sich demnach linear und betrgt nach t Jahren (t = 1, 2, ..., n)
S S
n t bzw. RS n 0 .
(4.3)
RS t S t Tt S t
n n
Mit den Tilgungsraten sind die Zinsen Zt auf die im Vorjahr verbleibende Restschuld
auszuzahlen (s. Bild 4.2):
S
Z t i RSt 1 i n t 1 .
(4.4)
n
Die Auszahlung At am Ende des Laufzeitjahres t betrgt somit insgesamt
At
Tt Z t
S
>1 i n t 1 @ .
n
(4.5)
42
RS t 1
Tt
4
S
n
Zt
i RS t 1
5
At
Tt Z t
6
RS t
RS t 1 Tt
Beispiel: 4.1
4.2.2
Unterjhrliche Ratentilgung
Die Gesamtschuld wird in unterjhrliche Raten aufgeteilt. Bei m Tilgungsraten pro Jahr
und n Jahren Laufzeit betrgt die Tilgungsrate
Tu
S
mn
konst.
(4.6)
Die Zinsen werden unterjhrig berechnet, doch bei ihrer Flligkeit am Ende des jeweiligen Laufzeitjahres mssen sie zwischenzeitlich auf einem gesonderten Konto kumuliert
werden. Fr die Berechnung der unterjhrigen Zinsen ist magebend, ob lineare oder exponentielle Verzinsung zu bercksichtigen ist.
1. Bei linearer Verzinsung fr die unterjhrigen Laufzeitabschnitte ist der relative unterjhrige Zinssatz ir gem Gl. (1.13) anzuwenden, und es gilt:
Zu
ir RS u 1
43
i
RS u 1 .
m
(4.7)
ik Z u 1 RS u 1
(1 i)1 m 1 Z u 1 RSu 1
(4.8)
Fr den Tilgungsplan ergibt sich damit das Berechnungsschema nach Tabelle 4.2, das
fr alle t 1, 2, , n gleichermaen fortzusetzen ist.
Tabelle 4.2 Tilgungsplan fr unterjhrliche Ratentilgung bei jhrlicher Zinszahlung
1
RS u 1
Tu
Zu
i r RS u 1
Zu
i k Z u 1 RS u 1
bzw.
Au
uzm
Tu
m
T
Z u m
u u
u 1
RS u
RS u 1
Tu
Beispiel: 4.2c
Bei unterjhrlicher Tilgung ist es blich, von der jhrlichen Zinsflligkeit abzugehen und
die Zinsen auch unterjhrig in die Annuitten einzubeziehen. Das Berechnungsschemas
vereinheitlicht sich dann fr alle u = 1, 2, ..., m gem Tabelle 4.3.
Tabelle 4.3 Tilgungsplan fr unterjhrliche Ratentilgung und Zinszahlung
1
RS u 1
3
Tu
S
mn
4
Zu
ir RS u 1
Zu
ik RS u 1
5
bzw.
Au
Tu Z u
6
RS u
RS u 1
Tu
44
abschluss) denselben Nettobarwert verkrpern, wie bei Zugrundelegung der exakten Berechnungsweise.
Exakt war in Deutschland bislang, die Zinsen gem Gl. (4.7) unterjhrig linear nach
der so genannten 30/360-Tage-Methode zu berechnen und am Ende jedes Laufzeitjahres
zu zahlen. Jetzt gilt fr exakte Vergleichsrechnungen zur Ermittlung des effektiven Jahreszinses laut PAngV die unterjhrig exponentielle Verzinsung auf der Basis von 365
Tagen pro Jahr nach der AIBD-Methode (vgl. Abschn. 2.5). Bei dieser Berechnungsmethode beeinflusst der Zeitpunkt der Zinszahlung den effektiven Jahreszins nicht. Daher kann die Vergleichsrechnung auf Basis des konformen Zinssatzes ik entweder nach
Tabelle 4.2 oder nach Tabelle 4.3 ausgefhrt werden.
Daraus folgt weiter, dass bei strenger Periodizitt mit gleichen Periodenlngen von jeweils 365/m Tagen die Berechnung unterjhrlicher Tilgungsplne identisch ist mit der
Berechnung jhrlicher Tilgungsplne nach dem Schema in Tabelle 4.1, wenn i durch den
Periodenzinssatz ik und n durch die Zahl der Tilgungsperioden n p m n ersetzt wird.
Hierbei widersprchlich wre es, den relativen Zinssatz ir zu verwenden, weil die unterjhrige Kapitalisierung linearer Zinsen nicht zu dem gewnschten Jahreszins fhrt.
Jhrliche Annuittentilgung
Bei der Annuittentilgung werden Schuld und Sollzinsen gleichmig auf die Laufzeitperioden verteilt und nachschssig gezahlt (s. Bild 4.3). Bei gleichbleibender Annuitt in
allen Tilgungszeitpunkten ist der Zinsanteil am Anfang der Laufzeit wegen der hohen
Restschuld relativ hoch, demzufolge sind die Tilgungsraten anfangs niedriger. Diese
Relationen kehren sich zum Ende der Laufzeit hin um.
Gesucht ist der konstante, in gleichen Zeitabstnden mehrfach zu zahlende Betrag A, der
gerade auf dieselbe Summe anwchst, wie der Endwert der Schuld S. Aufschluss ber
diesen Zusammenhang gibt die quivalenzbeziehung zwischen Zinseszins- und Rentenrechnung:
S 1 i n
1 i n 1
i
(4.9)
45
i 1 i n
1 i n 1
S wn .
(4.10)
Gl. (4.10) ist identisch mit Gl. (3.8) fr jhrlich nachschssige Rentenzahlungen mit dem
Rentenbarwert R0 = S, der Rentenrate r = A und dem Annuittenfaktor wn (auch als Kapitalwiedergewinnungs- oder Verrentungsfaktor bezeichnet, s. Gl. (3.10)).
Nach Ablauf von t < n Jahren ist die quivalente Gegenleistung fr die Kreditschuld S
noch nicht vollstndig erbracht. Die Restschuld RSt ergibt sich aus der aufgezinsten
Schuld, verringert um die bis dahin gezahlten Annuitten gem Gl.(3.3):
RS t
S 1 i t A
1 i t 1 .
S qt S q n
(4.11)
q n qt 1
q 1 qt 1
S q t
n
qn 1
q 1 q 1
q n qt
qn 1
(4.12)
q n t 1
q 1
q n t
1
1 q n qt
,
qn q 1
46
S qn
RS t
q 1 1 q n qt
qn 1 qn q 1
qn q 1
RS n 0
q n qt
(s. o.).
qn 1
fr t
0 und
fr t
n.
Die Zinsen Z in der Periode t ergeben sich mit Gl. (4.12) aus der Restschuld des Vorjahres Z t i RS t 1 :
S i
Zt
q n q t 1
qn 1
(4.13)
Tt
S i
Tt
q n q t 1
q 1
S i
qn 1
qn 1
S
q n q 1 i q n i q t 1
q n 1
q t 1
.
q n 1
(4.14)
Die Anwendung der Gln. (4.12) bis (4.14) erbrigt sich bei rekursiver Berechnung dieser
Gren in einem Tilgungsplan. Fr eine Jahreszeile t ergibt sich dann die Berechnungsreihenfolge nach Tabelle 4.4.
Tabelle 4.4 Tilgungsplan fr jhrliche Annuittentilgung
1
RS t 1
3
At
4
A
Zt
i RS t 1
5
Tt
At Z t
6
RS t
RS t 1 Tt
Alle Gren beziehen sich auf das Ende des Laufzeitjahres t bzw. des Vorjahres t 1,
wobei RS 0 S gilt und RS n 0 sein muss.
Beispiel: 4.4
47
(s. Bild 4.4). Die im Laufe des Jahres gezahlten unterjhrlichen Annuitten a sind (mit
Ausnahme der letzten) reine Tilgungsraten ohne Zinsbestandteile; die Zinsen auf die
zwischenzeitlichen Restschuldbetrge werden erst am Ende des Jahres verrechnet.
m 1
m
1 ir
2
wobei A der Ersatzrentenrate re entspricht. Durch Einsetzen von Gl. (4.10) folgt daraus:
a
1 i n
ir
n
1 i 1 1 ir m 1
2
(4.15)
48
1 i n i
k
1 i n 1
(4.16)
Fr den Tilgungsplan ergibt sich das unterjhrige Berechnungsschema nach Tabelle 4.5,
das fr alle Laufzeitjahre t = 1, 2, ... n genauso fortzusetzen ist.
Tabelle 4.5 Tilgungsplan fr unterjhrliche Annuittentilgung bei jhrlicher Zinszahlung
1
u
2
RS u 1
3
Au
4
a
Zu
i r RS u 1 bzw.
Zu
i k Z u 1 RS u 1
5
Tu
uzm
a
m
a Z u m
u
u 1
6
RS u
RS u 1
Tu
Beispiel: 4.5
49
i 1 ir m n
S r
1 ir m n 1
(4.17)
Wenn von unterjhrig exponentieller Zinsverteilung ausgegangen wird, dann ist der konforme Zinssatz ik
a
i 1 ik m n
S k
1 ik m n 1
1 i n i
k
1 i n 1
(4.18)
Bei zeitgleicher Flligkeit von Tilgungsrate und Zinsen sind demnach die Jahresperioden
einfach durch unterjhrige Perioden zu ersetzen. Zu beachten ist jedoch, dass es Unterschiede bezglich der unterjhrigen Zinsverteilung gibt.
Die Verwendung des unterjhrigen relativen Zinssatzes ir hat zur Folge, dass der effektive Jahreszinssatz j grer ist als der nominelle Jahreszins i, der fr die Berechnung des relativen Zinssatzes zugrunde gelegt wurde. Um diesen Widerspruch zu beseitigen, wurde als Grundlage fr die Effektivzinsberechnung die AIBD-Methode
verbindlich eingefhrt (vgl. Abschn. 2.5). Dem sollte in der Bankpraxis auch dadurch
Rechnung getragen werden, dass unterjhrig generell dem konformen Zinssatz ik
Geltung verschafft wird.
Beispiel: 4.6
4.3.4
Aus Sicht der Buchung ist es vorteilhaft, wenn die regelmig zu zahlenden Annuitten
als Prozentsatz der ursprnglichen Schuldsumme S bzw. als glatte Prozentwerte angegeben werden knnen46. Bei jhrlicher Tilgung geht es in Gl. (4.10) um die Vorgabe des
Annuittenfaktors w (z. B. in Prozent von S) und somit um die direkte Vorgabe der Annuitt A:
A S w
w%
S .
100
(4.19)
50
Fr die Berechnung von Tilgungsraten und Zinsen ndert sich nichts gegenber Abschn.
4.3.2. Die Restschuld am Ende des Laufzeitjahres t ergibt sich analog zur Herleitung von
Gl. (4.12) aus Gl. (4.11):
qt 1
qt 1
.
(4.20)
RS t S q t A
S q t w
q 1
q 1
RS n
q n 1
q 1
bzw.
S qn
qn 1
.
q 1
i 1 i n
1 i n 1
S wn
2. Mit dem Annuittenfaktor w wird die Annuitt A vorgegeben; dann resultiert daraus
die Laufzeit n durch Umformung von Gl. (3.10):
w
i 1 i n
1 i
1
; w 1 i n w i 1 i n ;
lg w lg( w i )
.
lg1 i
1 i n ( w i)
w;
(4.21)
Aus Gl. (4.21) ergibt sich in der Regel eine nichtganzzahlige Laufzeit n n1 n 2 .
Deren ganzzahliger Anteil n1 bestimmt, eingesetzt in Gl. (4.20), die Hhe der
Abschlusszahlung, fr die allgemein A ! RS n1 t 0 gilt:
RS n1
q n1 1
.
S q n1 w
q 1
(4.22)
~%
w
qn
51
q 1
100
~
qn 1
(4.23)
Auf Grund dieser Mglichkeit, die Belastung des Kreditnehmers durch wechselseitige
Abstimmung zwischen Tilgungshhe (mittels w) und Tilgungsdauer n wunschgem zu
bestimmen, sind die hier gezeigten Zusammenhnge von allgemeingltiger Bedeutung
fr die Tilgungsplanung.
Beispiel: 4.7
RS u 1
3
Au
4
a
Zu
Zu
ir RS u 1 bzw.
ik RS u 1
5
Tu
a Zu
6
RS u
RS u 1
Tu
Die rekursive Berechnung wird abgebrochen, wenn die Restschuld plus Zinsen erstmals
kleiner ist als die vorgesehene Annuitt (oder zufllig gleich):
RS n p 1 1 iu d a .
(4.24)
Auf diese Weise ergibt sich auch die vorher unbekannte Zahl der unterjhrigen Laufzeitperioden np. Wie mit der noch zu tilgenden Restschuld RS n p 1 praktisch weiter zu verfahren ist, bedarf einer gesonderten Festlegung. In der Regel wird diese sog. Abschlusszahlung nochmals voll verzinst und am Ende der Periode np getilgt.
Beispiele: 4.8, 4.9
52
In den bisherigen Ausfhrungen wurden auer den regelmig flligen Kreditzinsen keine weiteren Kosten bercksichtigt, so dass die Anfangsschuld RS 0 S mit dem ausgereichten Darlehen D generell bereinstimmte. blicherweise sind zur Abgeltung des
Verwaltungsaufwands, der mit einer Kreditvergabe verbundenen ist, bei t = 0 eine einmalige Kreditgebhren fllig. Diese sind als Prozentsatz g des Darlehens vereinbart und
knnen wie folgt verrechnet werden47:
a) Das vereinbarte Darlehen D wird in voller Hhe ausgezahlt, whrend die Gebhren
in das Schuldkonto einflieen:
Sc
D 1 g ! D .
(4.25)
Die um die Gebhren erhhte Anfangsschuld S' wirkt sich sukzessive erhhend auf
Tilgung und Zinsen aus.
b) Der auf der vereinbarten Anfangsschuld S beruhende Tilgungsplan bleibt unverndert, whrend das ausgezahlte Darlehen D c um die einbehaltenen Gebhren vermindert ist:
Dc S g D
S 1 g S .
(4.26)
4.4.2
53
Tilgungsfreie Perioden werden vereinbart, um den Schuldner zeitweise von der Tilgung
zu entlasten. Folgende praktische Verfahrensweisen sind blich48:
a) Zahlungsaufschub: Die Zahlung der Annuitten beginnt nicht sofort, sondern mit
zeitlicher Verzgerung von k Jahren. In dieser Zeit erhht sich die Darlehensschuld
D um Zinseszinsen. Mit
Sk
D 1 i k ! D
(4.27)
D 1 i k wn k
Ac
D 1 i k
i 1 i n
1 i n k 1
1 i n k 1
! D und daraus
(4.28)
54
4.4.3
Hufig ist neben Tilgung und Zinsen ein Aufschlag (Aufgeld, Agio) als fester Prozentsatz D der Tilgung zu zahlen. Damit wrde sich die Anfangsschuld analog zu Gl. (4.25)
erhhen:
S c D 1 D ! D .
(4.29)
Im Unterschied zu Kreditgebhren wird das Agio D D meist nicht bei t = 0 gezahlt,
sondern unverzinst auf alle Laufzeitperioden verteilt und mit den Tilgungsraten bzw.
Annuitten verrechnet:
Bei Ratentilgung ergibt sich die jhrliche Annuitt aus Tt und Zt analog zu Gl. (4.5):
At
(1 D ) Tt Z t
(4.30)
Bei Annuittentilgung ist zuerst A = konst und daraus mit Zt die jhrliche Tilgungsrate zu bestimmen. Fr die Annuitt A ist in Gl. (4.10) die um den Faktor
(1 D ) erhhte Schuld S' zu bercksichtigen. Um eine Verzinsung der Schuld bzw.
Tilgung ohne diesen Aufschlag zu gewhrleisten, ist der Zinssatz i fiktiv mit dem reziproken Wert 1 (1 D ) zu multiplizieren49:
A (1 D ) D q n
q 1
i
mit q 1
.
1D
q n 1
(4.31)
A Zt
.
1D
(4.32)
Wie ein Disagio erhht das Agio die laufenden Kapitalkosten und somit den effektiven
Jahreszins (siehe Kapitel 5).
Beispiel: 4.15
Die im Abschn. 4.4 nur andeutungsweise und unvollstndig dargestellten Besonderheiten sind lediglich als Hinweis aufzufassen, dass die praktischen Konditionen fr Kreditvertrge sehr vielfltig sein knnen, zumal diese und andere spezielle Probleme auch
kombiniert auftreten. Deshalb spielt die Bestimmung des effektiven Jahreszinssatzes als
Vergleichsmastab fr jeden Tilgungsplan eine elementare, unverzichtbare Rolle.
5.
55
5.1 Einfhrung
Die mit Finanzinvestitionen oder Finanzierungen verbundenen Zinszahlungen sind stets
auf den Nennwert des Kapitals (Nominalkapital K0) bezogen. Wegen unterschiedlicher
Zinsusancen, weil andere Formen des Entgelts anstelle von Zinsen eine Rolle spielen
knnen (z. B. Dividenden), weil die Kapitalbindung zustzliche Kosten verursacht (z. B.
Bearbeitungsgebhren und Provisionen) und weil sonstige Zuschlge oder Abzge als
ein- oder mehrmalig fllige Zahlungen auf vertraglicher Basis verrechnet werden, kann
der Nominalzinssatz i nicht die alles umfassende Messgre fr Kapitalertrag bzw. Kapitalkosten sein.
Deshalb wird wie in den vorhergehenden Kapiteln eingehend erlutert durch Zusammenfassung aller Ertrge und Kosten fr die gesamte Laufzeit der Kapitalbindung
ein realer durchschnittlicher Zinssatz ermittelt, der effektive Jahreszinssatz (hufig auch
als Effektivzinssatz oder im Sinne von Kapitalertrag als Rendite bezeichnet). Der unter
Verwendung des Effektivzinssatzes berechnete Barwert einer Zahlungsreihe wird als
Realkapital K 0c bezeichnet50. Die Abweichung des Effektivzinssatzes vom Nominalzinssatz wird durch das Verhltnis von Realkapital und Nominalkapital bei t = 0, den
Kurs C0, ausgedrckt51:
C0
K 0c
100
K0
(5.1)
Diesen Kurs C0, der zunchst auf vertraglich vereinbarten Leistungen und Gegenleistungen im Rahmen eines Anlage- oder Kreditgeschfts beruht, knnte man als internen
Kurs bezeichnen.
Eine besondere Bedeutung erlangt diese Kategorie auf dem Kapitalmarkt, wenn zuknftige Zahlungsleistungen bzw. Zahlungsansprche auf andere Personen bertragen werden, beispielsweise bei Kndigung von Darlehensvertrgen oder im Wertpapierhandel.
Dann mssen die zuknftigen Zahlungen entsprechend den vernderten Marktbedingungen sowie unter Bercksichtigung von Angebot und Nachfrage neu bzw. zustzlich bewertet werden. Im Ergebnis dieser Bewertung des Realkapitals wird durch Kurszuschlge oder -abschlge der effektive Jahreszins zielgerichtet verndert.
Eine Erhhung des effektiven Jahreszinses ist beispielsweise in zweierlei Form zu erzielen:
56
K 0c
100
K 0 1 D 0
C0
.
1D0
(5.2)
K 0c 1 G 0
100 C0 1 G 0 .
K0
(5.3)
Beispiel: 5.1
Bei negativem Vorzeichen der so definierten Auf- oder Abschlge sinkt der effektive
Jahreszins. Ein D 0 0 wrde dann einen Abschlag vom Nominalkapital und ein G 0 0
einen Aufschlag auf das Realkapital darstellen. Diesen nach Gln. (5.2) und (5.3) auf dem
~
Kapitalmarkt erzielten Kurs C0 , der Gegenstand dieses Kapitels ist, knnte man als externen Kurs bezeichnen. Im folgenden wird C0 stets in dem Sinne verstanden, dass die
extern begrndeten Abweichungen vom Nominalwert darin enthalten sind. Da einzelne
Aspekte, die den effektiven Jahreszins bestimmen, dennoch zum Teil getrennt voneinander betrachtet werden, wird ieff als Symbol fr den nach PAngV endgltig berechneten
effektiven Jahreszins hier nicht verwendet, sondern das Symbol j.
Der Kurs wird in Prozent des Nominalwertes angegeben (sog. Prozentkurs) und als Preis
(= Kurswert in ) fr 100 Nominalkapital, z. B. eines festverzinslichen Wertpapiers,
interpretiert. Bei Aktien wird davon abweichend unter Kurs der Preis einer Aktie in
(sog. Stcknotiz) verstanden.
Wenn K 0c
C0
100
! 100
("unter pari"): Der effektive Jahreszins ist hher als der Nominalzins.
("ber pari"): Der effektive Jahreszins liegt unter dem Nominalzins.
x Einerseits kann nach Gl. (5.1) der Kurs berechnet werden, der aus einem bestimmten
Effektivzinssatz j resultiert (Kursrechnung).
x Andererseits soll aber auch der Effektivzinssatz bestimmt werden knnen, der sich
auf Grund eines gegebenen Kurses C0 ergibt (Renditerechnung).
52 Vgl. ebenda, S. 193
57
Dabei ist von der berlegung auszugehen, dass die Abweichung des Realkapitals
vom Nominalkapital
K 0 K 0c
1 0 K 0
100
(5.4)
58
linear im Laufzeitabschnitt n2 gilt Gl. (1.19). Wenn auf den Endwert zustzlich ein
Agio D n K 0 gezahlt wird, ist
Kn
K 0 1 i n1 1 i n2 D n K 0 .
(5.5)
Unabhngig davon beruht die Bestimmung des Realkapitals nach den Regeln der Effektivzinsberechnung auf exponentieller Verzinsung. Somit ergibt sich bezglich t = 0 das
Realkapital K 0c K n 1 j n und mit Gl. (5.1) der Kurs C0:
C0
1 i n1 1 i n2 D n 100
1 j n
mit n
n1 n2
(5.6)
C0
1 i
100 bzw. j
1 j
1 i 100 n 1 .
C0
(5.7)
Eine spezielle Art von gesamtflliger Schuld stellen langfristige Anleihen ohne Zinsschein (Nullkupon-Anleihen) dar. Die Nominalverzinsung entfllt also (i = 0), und die
Vorstellungen ber die gewnschte Rendite werden durch Kursdifferenzen zwischen
Ausgabekurs C0 und Rckgabekurs Cn gesteuert. Dafr gibt es generell zwei Mglichkeiten:
1. Die Emission erfolgt zum Parikurs C 0 100 , whrend die gewnschte Rendite
durch ein Rckzahlungsagio bei t = n analog zu Gl. (5.5) realisiert wird (s. Bild 5.2).
1Dn
1 j n
100 ; j
1 D n n 1 .
(5.8)
59
C0
100
1 j n
100 1 G 0 ; j
1 G0
n
1 .
(5.9)
Beispiel: 5.4
Bei der Erstausgabe sind Nullkupon-Anleihen in der Regel mit ganzzahligen Laufzeitjahren n ausgestattet, doch bei fortschreitender Laufzeit mssen bei der Kursberechnung
nichtganzzahlige Restlaufzeiten tk bercksichtigt werden. Diese sind nach den Regeln
der Effektivzinsberechnung gem Gl. (2.10) zu bestimmen.
Jhrliche Zinszahlungen
Im Unterschied zur gesamtflligen Schuld mit Zinsansammlung wie unter Abschn. 5.2
dargestellt wird am Ende der Laufzeit nur das Nominalkapital K0 gesamtfllig getilgt,
whrend die jhrlich flligen Zinsen i K 0 regelmig, im einfachsten Fall jhrlich
nachschssig, gezahlt werden. Die Tilgung einer Nominalschuld von K0 umfasst bei einer Laufzeit von n Jahren folgende zuknftige Leistungen (s. Bild 5.4):
60
K 0c
Realkapital
1 j n 1
j 1 j n
K0
1Dn
1 j n
(5.10)
Wenn darin der Rentenbarwertfaktor bezglich j mit bnc und der Abzinsungsfaktor mit
1 q nc bezeichnet werden:
bnc
1 j n 1
j 1 j n
bzw.
1
q nc
1 j n
dann ergibt sich nach Gl. (5.1) als Kurs der Zinsschuld
C0
1Dn
i bnc
qcn
100 .
(5.11)
Beispiel: 5.5
Im Kreditgeschft ist der Kurs einer Zinsschuld bei t = 0 der Preis, den der Kreditgeber
verlangt bzw. der Kreditnehmer bezahlen muss, damit bei gegebener Nominalverzinsung
i eine bestimmte Effektivverzinsung j erreicht wird.
Im Anlagegeschft gilt dasselbe analog fr festverzinsliche Wertpapiere. Der Brsenhandel am Rentenmarkt ermglicht die Steuerung der Rendite nicht nur beim Kauf, sondern danach auch weiterhin durch die Wahl des Rckzahlungskurses Cn, insbesondere
durch vorzeitigen Verkauf. Durch Umstellung von Gl. (5.11) ergibt sich mit
bnc q c n s nc (s. Gl. (3.6)):
61
C0 q c n i s nc 100 100 1 D n .
Cn
(5.12)
Liegt der Rckgabekurs unter pari, dann ist in Gl. (5.12) anstelle eines Agio ein Disagio
C n 100 1 G n anzusetzen.
Zur Berechnung des Effektivzinssatzes j in Abhngigkeit von C0 und Cn kann Gl. (5.12)
wie folgt umgeformt werden:
1
C n C0 C0 q c n 1 i s nc 100 , multipliziert mit
ergibt
C 0 s nc
100 C n C0
vnc
C0
C0
mit v nc
1
s nc
1 j n 1
(5.13)
x Der erste Term stellt den jhrlich erzielten relativen Zinsgewinn dar.
x Im zweiten Term wird der relative Kursgewinn bei t = n durch Multiplikation mit
dem Restwertverteilungsfaktor v'n gem Gl. (3.7) auf eine jhrlich nachschssige
Rente in (0; n) zurckgefhrt53.
Die Summe beider Gewinnanteile ergibt den effektiven Jahreszins j.
Allerdings kann j aus Gl. (5.13) nicht explizit berechnet werden, weil auch v'n von j be~
stimmt wird, sondern man muss zunchst ausgehend von einem Schtzwert j fr v'n
iterativ vorgehen. Dabei zeigt sich, dass eine gute Nherung j1 bereits dann entsteht,
~
wenn von j i ausgegangen wird. Angesichts starker Konvergenz kann eventuell schon
~
im zweiten Schritt mit j j1 eine ausreichende bereinstimmung von j2 mit j erzielt
werden. Andernfalls lsst sich durch weitere Iterationsschritte das Ergebnis beliebig
verbessern.
Beispiel: 5.5
In der Handelspraxis mit Wertpapieren wird vereinfachend (finanzmathematisch unkorrekt) von einer linearen Verteilung des relativen Kursgewinns auf die Laufzeit ausgegangen54:
100 C n C0 1
j |i
.
(5.14)
C0
C0
n
62
Diese als Brsenformel bezeichnete Nherung eignet sich lediglich fr kurze Laufzeiten
bzw. fr grobe berschlagsrechnungen.
Es sei noch darauf verwiesen, dass Gl. (5.13) die Berechnung des Effektivzinssatzes fr
Nullkupon-Anleihen als Spezialflle einschliet:
100 1 D n ergibt sich j nach Gl. (5.8) und
mit i
0 , C0
100 und C n
mit i
0 , C0
100 1 G 0 und C n
5.3.2
Unterjhrige Zinszahlungen
ik
1 jk m 1
(5.15)
63
Bild 5.5 Darstellung des Kaufs einer Kupon-Anleihe zwischen zwei Zinsterminen
Bezeichnet man die anteilige Periodendauer seit der letzten Zinszahlung bis zum Kauf
mit n2, so betragen die an den bisherigen Inhaber der Anleihe zu zahlenden Stckzinsen
i n2 K 0 . Dieser Betrag geht gem Gl. (5.2) als Aufgeld D 0 i n2 in die Kursrechnung ein. Bezeichnet man weiterhin die ganzzahlige Laufzeit von der letzten Zinszahlung bis zum Ende mit n1, dann verndert sich Gl. (5.10) fr das Realkapital mit
n n1 n2 wie folgt:
K 0c
i K0
1 j n1 1 K 1 D n
0
1 j n
j 1 j n
(5.16)
Darin ist nach wie vor ein eventuelles Rckzahlungsaufgeld Dn einbezogen. Bei Einberechnung der zustzlich zu erstattenden Stckzinsen als Aufgeld gem Gl. (5.2) betrgt
der Kaufkurs der Anleihe
C0
i s nc 1 1 D n
qcn
100
.
1 i n2
(5.17)
Beispiel: 5.7a
i K0
1 j n1 1 K 1 D n i n2
0
1 j n
j 1 j n1
(5.18)
wobei der Barwert der laufenden Zinszahlungen von n1 bestimmt wird, whrend die Gesamtlaufzeit n n1 n2 betrgt (s. Bild 5.6).
64
Bild 5.6 Darstellung des Verkaufs einer Kupon-Anleihe zwischen zwei Zinsterminen
Daraus resultiert die Formel fr den Kaufkurs der Anleihe
C0
1 D n i n2
i bnc 1
qcn
100 100 1 D 0
(5.19)
C0 q c n i s nc 1 q c n 2 i n2 100 100 1 D n .
(5.20)
Liegt der Verkaufskurs unter pari, dann ist in Gl. (5.20) anstelle eines Agio ein Disagio
C n 100 1 G n anzusetzen; dasselbe gilt analog fr den Kaufkurs in Gl. (5.19). Diese
Bemerkungen erbrigen sich, wenn die Kurse aus der Rendite j errechnet werden sollen.
In der Regel muss dagegen ausgehend von Kursvorgaben die Rendite bestimmt werden, was auf Grundlage der Gln. (5.17), (5.19) oder (5.20) nur mit Nherungsverfahren
mglich ist. Mittels entsprechend angelegter Excel-Tabellen ist das sehr einfach zu bewerkstelligen.
Was hier zunchst fr jhrliche Zinsperioden dargestellt ist, gilt auch fr unterjhrige
Zinsperioden, wenn wie oben erlutert die zutreffenden unterjhrigen Zinsstze und
Laufzeitperioden richtig eingesetzt werden.
5.3.3
65
Gl. (3.12) der Realwert K 0c r j . Durch Einsetzen in die Kursformel Gl. (5.1) ergibt
sich
i
100
100 oder j i
C0
,
(5.21)
j
C0
was identisch ist mit Gl. (5.13) ohne Kursgewinn. Zinszahlungen fr eine langfristige
Schuld (z. B. Pfandbriefe) knnen nherungsweise als ewige Rente angesehen werden55.
Bei unterjhrigen Zinszahlungen ist i durch ir bzw. ik (je nachdem, ob unterjhrig lineare
oder exponentielle Verzinsung vorliegt) und j durch jk zu ersetzen (vgl. Abschn. 5.3.2).
Beispiel: 5.9
1 j n 1
j 1 j n
A bnc .
(5.22)
66
i 1 i n
1 i
K 0 wn bzw.
1
K0
K0
A
.
wn
(5.23)
Da bn und wn zueinander reziprok sind, kann der Kurs einer jhrlichen Annuittenschuld
gem Gl. (5.1) wahlweise durch die Rentenbarwert- oder Annuittenfaktoren ausgedrckt werden:
C0
bnc
100
bn
wn
100 .
wnc
(5.24)
Beispiel: 5.10
Bei regelmiger Zahlung eines Agio D Tt als prozentualen Aufschlag auf die periodischen Tilgungsraten (vgl. Abschn. 4.4.3) muss die Berechnung der Annuitt A analog zu
Gl. (4.31) modifiziert werden. Gl. (5.23) geht dann ber in
1 D K 0 w n
mit w n
i
i
1
1D 1D
(5.25)
1
1
D
1
wnc
1 D wn 100
(5.26)
Beispiel: 5.12
1 j n1 1 1 i RS n1
1 j n1 1
j 1 j n1
K 0 w bnc K 0
q n1 1 w q s n1
q c n1 1
(5.27)
Darin ist w der vorgegebene Prozentsatz fr die regelmigen Zahlungen; fr die Abschlusszahlung wurde Gl. (4.22) herangezogen. Fr den Kurs nach Gl. (5.1) folgt daraus:
C0
67
q s n1
q n1 1
100
100 .
w bnc 1
q c n1 1
q c n1 1
(5.28)
Gl. (5.24) ist darin als Spezialfall enthalten, wenn sich auf Grund der festgelegten Prozentannuitten eine ganzzahlige Laufzeit n = n1 ohne Restschuld ergibt.
Beispiel: 5.13
Unterjhrliche Annuittenzahlungen
Das Realkapital K 0c fr unterjhrliche Annuitten a ergibt sich ganz analog zu Gl. (5.22)
mit einem Barwertfaktor bnc p , der anstelle von n Laufzeitjahren die Zahl der unterjhrigen Laufzeitperioden n p
rechnete Rendite jk bercksichtigt. Somit lautet die Kursformel gem Gl. (5.1):
C0
a bnc p
K0
100
1 jk m n 1
jk 1 jk m n
mit bnc p
(5.29)
K 0 wn
; C0
m 1
mi
2
1
m 1
mi
2
bnc p
bn
100 .
(5.30)
In diesem Zusammenhang ist darauf zu verweisen, dass die Annuitt a in der Kursformel verbleiben kann, ohne sie weiter in Abhngigkeit von Zinsstzen und Laufzeit
auszudrcken, weil deren Wert bei der Kurs- oder Renditerechnung fr eine Kreditvereinbarung ohnehin bereits feststeht. Die weiteren Ausfhrungen hierzu begrnden jedoch
die Kursformeln des folgenden Abschnitts 5.5 .
68
K 0 wn p
K0
; C0
bn p
bnc p
bn p
100 .
(5.31)
Darin muss im nominellen Barwertfaktor bn p der relative Zinssatz ir und in bnc p die
unterjhrige Rendite jk eingesetzt werden.
3. Bei unterjhrig exponentieller Nominalverzinsung gilt fr den Kurs ebenfalls
Gl. (5.31) mit dem Unterschied, dass in bn p der unterjhrig konforme Zinssatz ik einzusetzen ist.
Erfolgen Zins- und Tilgungszahlungen bei einer unterjhrlichen Annuittenschuld synchron (das betrifft die praktisch relevanten Flle 2 und 3), besteht also kein Unterschied
zur Kursrechnung fr eine jhrliche Annuittenschuld vorausgesetzt, es werden die
zutreffenden Periodenzinsstze richtig bercksichtigt. Fr m = 1 (jhrliche Perioden) gehen beide Kursformeln, sowohl Gl. (5.31) als auch Gl. (5.30), in Gl. (5.24) ber.
Beispiele: 5.11, 5.12, 5.14
K 0c
i K 0 bkc
69
A bnc k
1 j k
(5.32)
Unter Bercksichtigung von Gl. (5.23) folgt daraus nach Gl. (5.1) fr den Kurs
C0
1
bc
i bkc n k
ck
b
q
nk
100 .
(5.33)
Beispiel: 5.15a
Werden die flligen Nominalzinsen dagegen bis t = k mit Zinseszinsen angesammelt
(vollstndiger Zahlungsaufschub, s. Abschn. 4.2.2), dann gehen diese in die Berechnung
der Annuitten nach Gl. (5.23) ein. Mit A
Kurs
C0
bnc k
bn k
q
100 .
qc
(5.34)
Fr k = 0 gehen sowohl Gl. (5.33) als auch Gl. (5.34) folgerichtig in Gl. (5.24) ber. Fr
k = n entspricht Gl. (5.33) dem Kurs einer Zinsschuld und Gl. (5.34) dem Kurs einer gesamtflligen Schuld.
Beispiel: 5.15b
70
mn
auszugehen ist.
Falls die nominelle Verzinsung ebenfalls unterjhrig exponentiell mit ik oder ir erfolgen sollte, ist K 0 r bn p und die Kursformel somit identisch mit Gl. (5.31).
In der Regel wird unterjhrig lineare Nominalverzinsung mit jhrlicher Zinskapitalisierung vorliegen. Dann ist die Kursformel Gl. (5.30) zutreffend.
Beispiel: 5.16 Ratenkredit
Fr n p
100 .
(5.35)
C0
1 ik bn p
Bei unterjhrig linearer Verzinsung und jhrlicher Zinszahlung geht Gl. (5.30) wegen
Gl. (3.31) ber in
bnc p
1 jk
100 .
(5.36)
C0
m 1 bn
mi
2
Gelegentlich wird auf den Rentenendwert ein Agio D n n p r in Hhe eines prozentualen Anteils der insgesamt eingezahlten Rentenraten gezahlt (sog. Bonus- oder Prmiensparen). Dies wirkt sich auf das Realkapital aus, whrend das Nominalkapital unverndert bleibt. Fr unterjhrig vorschssige Rentenraten ergibt sich beispielsweise
K 0c
71
1 jk snc p D n n p
1 jk n p
D m n
r 1 j k bnc p n
1 j n
(5.37)
1 jk bnc p
C0
Dn m n
1 j n
100 .
m 1
m i
bn
2
(5.38)
Der Bonus muss also wie der Rentenendwert mittels Effektivzinssatz auf t = 0 abgezinst
werden. Diese Vorgehensweise ist genauso auf andere Zahlungsmodalitten fr Rentenraten und Zinsen bertragbar.
Beispiel: 5.17 Prmiensparen
Die Ausfhrungen konnten hier auf unterjhrliche Rentenraten beschrnkt werden, weil
wie schon mehrfach ausgefhrt jhrliche Zahlungen als Sonderfall m = 1 in allen
Formeln enthalten sind.
Auerdem sind in den Formeln ewige Renten als Sonderfall n o f enthalten. Mit
1
1
und lim bn p
lim bnc p
jk
ik
no f
no f
geht Gl. (5.22) beispielsweise ber in
C0
ik
100
jk
im
1 j 1 m 1
100 ;
(5.39)
das ist der Kurs fr eine unterjhrlich nachschssige Rente, der fr m = 1 wiederum mit
Gl. (5.21) fr eine jhrlich nachschssige ewige Rente identisch ist. In Analogie dazu
knnen die Kursformeln fr vorschssige ewige Renten leicht hergeleitet werden.
Alle Kursformeln fr endliche Renten wie auch fr die verschiedenen Formen der Annuittenschuld in Abschn. 5.4 haben eines gemeinsam: sie knnen nicht explizit nach j
bzw. jk umgestellt werden. Bei der Kursrechnung auf Grundlage von Excel-Tabellen ist
dies allerdings auch nicht erforderlich, weil die Rendite bei Kursvorgabe durch Iterationsverfahren leicht bestimmt werden kann.
72
n qcn qc 1
n
Der entsprechende Ausdruck fr den Barwert der jhrlichen Zinszahlungen gem
Gl. (4.4) ergibt sich nach einigen Umformungen, auf deren Darstellung hier verzichtet
wird57, aus
n
Z
i K0 n n 1 t K0 i
K 0c Z t
n bnc .
(5.41)
t
n t 1 q ct
n j
t 1 qc
Aus der Summe dieser beiden Barwerte
K 0c
K 0cT K 0c Z
K0
bnc
n
1
i
i
K0
j
j
1
i bnc
i
100 100 .
j n
j
Beispiel: 5.18
57 Vgl. Kobelt/Schulte (1999), S. 219
(5.42)
73
Unterjhrliche Ratenzahlungen
Bei unterjhrlicher Ratentilgung wird die Nominalschuld K0 durch gleichmige Aufteilung auf alle n p m n Laufzeitperioden getilgt: Tu K 0 m n (s. Abschn. 4.2.2).
Bei exponentieller Verzinsung dieser unterjhrigen Tilgungsraten mit dem jahreskonformen Effektivzinssatz jk betrgt deren Realkapital
K 0cT
K 0 (1 j k ) m n 1
m n j k (1 j k ) m n
K0
bnc p
np
K0
j
bnc .
n m jk
(5.43)
K 0 i m 1
.
mn
2
(5.44)
K0
i K 0 i i m 1
bnc
2m
j
n j
(5.45)
K 0cT K 0c Z
K0
bnc
n
j
i
i i m 1
K 0 .
2m
j
m jk j
(5.46)
j
i i m 1 bnc
i
100 100 .
m
j
j
m
n
j
2
k
Beispiel: 5.20
(5.47)
74
2.
3.
i bnc p
i
1 k
100 k 100 .
jk n p
jk
(5.48)
Bei unterjhrig linearen und zusammen mit den Tilgungsraten zahlbaren Nominalzinsen gilt fr den Kurs ebenfalls Gl. (5.48) mit dem Unterschied, dass anstelle von
ik der relative unterjhrige Zinssatz ir i m einzusetzen ist.
Beispiel: 5.19
Teil 2
Beispiellsungen
mit Excel
1.
77
1.1 Einfhrung
Bei der Zinsrechnung wird vorrangig mit folgenden Gren und Symbolen operiert:
K0
Kn
Kt
Zt
q=1+i
Zinsfaktor
j, ieff
effektiver Jahreszinssatz
np
ir, ik
In Anbetracht unterschiedlich praktizierter Zeitzhlung bei der Zinsrechnung bercksichtigt der Tabellenaufbau
1. Laufzeitperioden (z. B. Jahre, Monate, Tage) oder
2. Kalenderperioden, insbesondere bei unterjhrigen Zahlungen.
Zu 1: Laufzeitperioden
Fr die Zinsrechnung eignet sich eine Excel-Tabelle nach dem Muster von Bild 1.1e.
Die Zellen A4:A8 (in der Excel-Schreibweise kennzeichnet der Doppelpunkt einen
Vektor aus zusammenhngenden Zellen) sowie A10, C4:C5, C10 und D8 werden bei der
Eintragung von Buchstaben automatisch als Text formatiert. Die Zellen B4:B7 sind fr
die Eingabe von gegebenen Zahlenwerten vorgesehen, die Zellen C8 und B10 fr die
Eintragung von Excel-Funktionen oder selbst erstellten Formeln zur Berechnung von
Ergebnissen oder Zwischenergebnissen.
78
Zu 2: Kalenderzeitpunkte
Die Excel-Tabelle knnte das Aussehen von Bild 1.2e haben. Anstatt die Anzahl der
Laufzeitperioden n p m n vorzugeben, werden die Zahlungstermine als Kalendertage
eingetragen und daraus spter die Laufzeit berechnet. Die Mglichkeiten der Formatierung fr Datumsangaben sind im Register ZAHLEN, Kategorie "Datum" aufgelistet.
79
Beispiel 1.1: Ein Kapitalbetrag von 5.000 ist zu 5,5% p.a. bei einfacher Verzinsung ausgeliehen. Wie hoch ist die Rckzahlung, wenn das Geld nach
7 Jahren zurck gefordert wird?
Nachdem die Vorgabewerte A0 = 5000, i = 5,5 und n = 7 in die Tabellenvorlage eingetragen sind, kann in Zelle B10 die Formel zur Berechnung des Endwertes erstellt werden. Jede Formel beginnt mit einem Gleichheitszeichen. In den Formeln erscheinen nicht
die im Beispiel vorgegebenen und in die Tabellenfelder eingetragenen Zahlenwerte,
sondern sog. relative Zellbezge, d. h. die Bezeichnung der jeweiligen Zelle, in denen
der Zahlenwert eingetragen ist. Mit dieser Intension wird Gl. (1.4) wie folgt in Excelschreibweise umgesetzt:
80
Gl.
(1.4)
Zahlenrechnung
K5
Excel-Formel in B10
Ergebnis
=B4*(1+B5*B7)
6.925,00
Die Division durch 100 fhrt Excel selbst aus, vorausgesetzt, der Zelle B5 wurde die
Kategorie "Prozent" zugeordnet. Ansonsten knnte auch der dimensionslose Zinssatz
(hier: 0,055) in eine als "Standard" formatierte Zelle eingetragen werden.
Die vorerst fertige Excel-Tabelle, die spter fr unterjhrige Rechnungen noch ergnzt
wird, zeigt Bild 1.3e. Der Inhalt einer markierten Zelle wird brigens oben in der sog.
Bearbeitungszeile angezeigt und kann hier jederzeit korrigiert werden. Eine Korrektur
kann mit
rckgngig gemacht oder mit
besttigt werden. Fr jede Zahlennderung in den Zellen B4, B5 oder/und B7 wird der neu berechnete Kapitalendwert in Zelle
B10 angezeigt, d. h. es knnen beliebige andere Zahlenbeispiele ausgefhrt werden. Es
ist zu beachten, dass in Zelle B10 nicht der angezeigte Wert, sondern nur die Formel
verndert werden kann!
81
Benutzerdefinierte Funktion
Um eine benutzerdefinierte Funktion zu vereinbaren, ist wie folgt vorzugehen:
Im Menpunkt EXTRAS/MAKRO/VISUAL BASIC-EDITOR ffnet sich das Fenster
"Microsoft Visual Basic -". Aus dessen Untermen EINFGEN/MODUL kann ein neues Fenster "Modul1 (Code)" eingeblendet werden. Ein blinkender Kursor signalisiert
die Eingabebereitschaft fr Visual Basic-Code.
Fr eine Excel-Funktion gilt folgender allgemeiner Aufbau:
Function Funktionsname(an Funktion bergebene Argumente)
Berechnungsvorschrift(en) der Funktion
End Function
Das Einrcken der zweiten Zeile dient nur der besseren bersichtlichkeit. Fr die gewnschte Funktion zeigt Bild 1.4e die erforderlichen Eintragungen.
82
Beispiel 1.2: Nach Ablauf von 7 Jahren ist ein Kapitalbetrag von 10.000 zu zahlen
(beispielsweise an einen Erben). Welcher Kapitalbetrag ist bei einfacher Verzinsung von 5,5% p.a. heute bereitzustellen?
Beispiel 1.1 ist in der Weise abgewandelt worden, dass nunmehr der Endwert gegeben
ist und daraus der Anfangs- oder Barwert bestimmt werden soll. Die Vorgehensweise
knnte dieselbe sein mit dem Unterschied, dass in Zelle B10 der Zahlenwert K5 = 10000
und in Zelle B4 eine Excel-Formel (oder Excel-Funktion) zur Berechnung des Barwertes
erstellt wird. Dazu wre Gl. (1.4) nach K0 umzustellen (vgl. Tabelle 1.2):
Gl.
(1.4)
Zahlenrechnung
K0
10.000
1 5,50 / 100 5
Excel-Formel in B4
Ergebnis
=B10/(1+B5*B7)
7.220,22
83
Beispiel 1.3: Fr ein zu gleichen Teilen vererbtes Grundstck im Wert von 24.000
zahlt der Nutzer an seinen Miterben, der auf die Nutzung verzichtet
hat, zu einem spteren Zeitpunkt einen Betrag von 15.315 aus.
Wann wurde das Grundstck bertragen, wenn 4,25 % p.a. Zinsen
vereinbart waren?
Die Zahlenwerte K0 = 12.000 (fr den Erbanteil) und i = 4,25% (fr den Jahreszinssatz)
knnen in die Zellen B4 bzw. B5 der Tabelle gem Bild 1.3e sofort eingetragen werden. Weiterhin ist (wie in Beispiel 1.2) fr die Zielzelle B10, in der die Formel oder
Funktion steht, der Wert Kn = 15.315 vorgegeben. Gesucht ist die Zeitdauer bis zur Auszahlung des Erbanteils.
Die Lsung erfolgt wiederum ber EXTRAS/ZIELWERTSUCHE (analog zu Bild 1.5e) mit
B10 als Zielzelle, 15315 als Zielwert und B7 als vernderbare Zelle. Ergebnis: Das
Grundstck ist n = 6,5 Jahre vorher bertragen worden.
Bei Verzicht auf die Zielwertsuche muss zur Berechnung der Laufzeit n in Zelle B7 folgende Formel eingetragen werden (vgl. Tabelle 1.2):
Gl.
(1.4)
Zahlenrechnung
n
15.315 / 12.000 1
0,0425
Excel-Formel in B4
Ergebnis
=(B10/B4-1)/B7
6,50%
Beispiel 1.4: Wie hoch ist der Kaufpreis von Finanzierungsschtzen (das sind einfach abgezinste Bundeswertpapiere ohne laufende Zinszahlung) mit
1.000 Nennwert, einer festen Laufzeit von 2 Jahren und einem vorschssigen Zinssatz von 5,45 % p.a. Wie hoch ist die Rendite dieses
Wertpapiers, verglichen mit nachschssiger Zinszahlung?
84
Bei Finanzierungsschtzen wird am Ende der Laufzeit deren Nennwert ausgezahlt. Der
Kaufpreis (=Barwert) ergibt sich durch vorschssige Verrechnung linearer Zinsen mit
dem Nennwert gem Gl. (1.6).
Wegen der Analogien zur nachschssigen Zinsrechnung (vgl. Tabelle 1.3 im Teil 1)
empfiehlt es sich, die bisher verwendete Excel-Tabelle nach Bild.1.3e als Grundlage fr
eine neue Tabelle zu nutzen und sie deshalb zunchst innerhalb der Arbeitsmappe
"Zinsen.xls" zu kopieren. Dazu klickt man mit der rechten Maustaste unten auf
"Tabelle1" der Arbeitsmappe und whlt in dem sich ffnenden Men "Verschieben/kopieren ...". Wenn die Kopie an zweiter Position stehen soll, muss "Tabelle2" markiert
werden. Wichtig ist, links unten das Feld "Kopieren" zu aktivieren, sonst findet nur eine
Verschiebung statt (s. Bild 1.7e).
Zahlenrechnung
K0
Excel-Formel in B10
Ergebnis
=B4*(1-B5*B7)
891,00
In Bild 1.8e ist die neue Excel-Tabelle, die natrlich auch eine andere berschrift erhalten sollte, dargestellt.
85
Beispiel 1.5: Welcher Kaufpreis muss fr einen Sparbrief (Nennwert 100 , Zinsen
4,8 % p.a.), der am 01.03. emittiert wurde, am 01.06. unter Bercksichtigung der Stckzinsen gezahlt werden?
Die seit der Emission aufgelaufenen einfachen Zinsen sind an den Emittenten zu zahlen,
werden dem Kufer aber gutgeschrieben und bei der nchsten Zinszahlung in voller Hhe zurckerstattet. Der Kaufpreis erhht sich um diese sog. Stckzinsen.
Nun kann die Excel-Tabelle Bild 1.3e zunchst wieder kopiert und dann weiter vervollstndigt werden, indem die Laufzeit als Zahl unterjhriger Perioden angegeben wird. In
unserem Beispiel betrgt die Zeitdifferenz genau 3 Monate oder 1 Quartal. Deshalb ist
m = 4 (fr Quartale) in Zelle B6 als Zahlenwert einzugeben sowie in der Excel-Formel
von Zelle B10 einzubauen:
Gl.
(1.12)
Zahlenrechnung
Kn
100 1 0,048 1 / 4
Excel-Formel in B10
Ergebnis
=B4*(1+B5*B7/B6)
101,20
86
87
88
Funktions-Assistenten, das dem fr Beispiel 1.1 selbst erstellten Fenster hnelt (vgl. Bild
1.5e), zeigt Bild 1.12e. Damit die Zinstage in andere Laufzeitperioden (z. B. Monate)
umgerechnet werden knnen, muss noch mit m 360 multipliziert werden (vgl. Bild
1.11e).
Im Beispiel ergeben sich fr m = 360, 12 oder 4 die Werte 90, 3 bzw. 1 als Zahl der
Laufzeitperioden. Analog zur Excel-Tabelle Bild 1.9e (Zelle C7) kann die Formel zur
Anzeige der Zeiteinheit in Abhngigkeit von m in Zelle D8 kopiert und angepasst werden.
Zahlenrechnung
Kn
Excel-Formel in C10
Ergebnis
=B4*(1+B7*C8/B6)
101,20
Beispiel 1.6: Ein Handelswechsel ber 3.720,00 , der am 25.6. fllig ist, wird am
16.4. eingelst. Welcher Betrag ist bei einem Diskontsatz von 4% zu
zahlen?
Wie in Beispiel 1.4 werden im kaufmnnischen Wechselverkehr die Zinsen vom Endwert als sog. Diskont berechnet und vom Endwert subtrahiert (Fall C in Abschn. 1.2):
Gl.
(1.6)
Zahlenrechnung
K0
Excel-Formel in B10
Ergebnis
=C4*(1-B7*C8/B6)
3.691,48
89
Unter Ausnutzung der in Tabelle 1.3 des theoretischen Teils gezeigten Analogien kann
die zuvor erstellte Excel-Tabelle Bild 1.11e in ein anderes Arbeitsblatt kopiert und mit
wenigen nderungen entsprechend umgestaltet werden (s. Bild 1.13e).
Beispiel 1.7: Bundesschatzbriefe vom Typ A haben eine Laufzeit von bis zu 6 Jahren mit jhrlich steigenden Zinsstzen. Sie sind nach dem ersten Laufzeitjahr jederzeit rckzahlbar. Die Zinsen werden jhrlich nachschssig
(oder bei Rckgabe) ausgezahlt, was bei deren Konsumierung einer
einfachen Verzinsung gleich kommt.
Es ist der durchschnittliche Zinssatz in Abhngigkeit von der Laufzeit
zu berechnen, wenn folgende Jahreszinsstze gelten (Konditionen
vom 1.9.2000):
Jahr
Zinssatz
1
4,50
2
4,75
3
5,00
4
5,25
5
5,25
6
5,50 in %
Fr diese Aufgabe muss eine neue Tabelle nach dem Muster von Bild 1.14e erstellt werden. Wenn in der Arbeitsmappe "Zinsen.xls" kein leeres Arbeitsblatt vorhanden ist, wird
ber das Men EINFGEN/TABELLE eine neue Tabelle aufgerufen. Sie erscheint nicht
wunschgem hinter der letzten Tabelle, sondern davor. Indem man den Mauszeiger
unten auf den Namen der neuen Tabelle legt, lsst sie sich mit gedrckter linker Maustaste leicht nach rechts verschieben. Mit anschlieendem Doppelklick kann man die von
Excel gewhlte Bezeichnung gleich noch in "Bild 1.14e" umbenennen.
90
Fr die Laufzeit t = 1 Jahr ist i i1 . Deshalb wird in Zelle B6 der Wert aus Zelle B4
mit Hilfe der Excel-Formel =B4 einfach bernommen.
Der durchschnittliche Zinssatz fr die Laufzeit t = 2 Jahre wrde sich in Zelle C6 mit
der Excel-Formel =(B4+C4)/C3 ergeben.
Es gibt noch eine andere Variante: die Nutzung der Excel-Funktion =SUMME( ). Die
zu addierenden Zahlen werden in der Klammer entweder einzeln benannt und durch
Semikolon getrennt oder wenn diese Zahlen unmittelbar neben- oder untereinander
stehen als geschlossener Bereich mit Doppelpunkt definiert. Fr Zelle D6 (t = 3)
sieht das folgendermaen aus:
Gl.
(1.16)
Zahlenrechnung
i
Excel-Formel in C6
Ergebnis
=SUMME(B4:D4)/D3
4,75 %
Die Summenfunktion kann fr eine markierte Zelle (hier D6) unter Zuhilfenahme des
Funktions-Assistenten aufgerufen werden. In der oberen Symbolleiste gibt es dafr
auch die spezielle Schaltflche
. Excel bietet generell einen Vorschlag fr den zu
summierenden Bereich an und umrahmt ihn in der Tabelle mit einer umlaufenden
gestrichelten Linie. Bei diesem Beispiel wird der richtige Bereich B4:D4 nicht automatisch gefunden, sondern muss mit gedrckter linker Maustaste neu markiert
werden. Anschlieend wird oben in der Bearbeitungszeile noch die Division durch
die Laufzeit (Zelle D3) ergnzt.
Anmerkung: Das Ergebnis i = 4,75 % ist brigens nicht gleichzusetzen mit dem effektiven Jahreszins (Rendite), denn dabei wird im Gegensatz zu dieser Darstellung die Wiederanlage der Zinsen zu denselben Konditionen, also
Zinseszinsrechnung, unterstellt.
91
1.3 Zinseszinsrechnung
1.3.1 Jhrliche Zinseszinsen
Beispiel 1.8: Nach der Geburt ihres Kindes haben die Eltern 10.000 bei einer
Bank mit einem Festzinssatz von 6,3 % p. a. angelegt. Wie hoch ist
das zinseszinslich angesammelte Endkapital am 18. Geburtstag des
Kindes?
Als Tabellenvorlage ist die in Bild 1.3e dargestellte Excel-Tabelle geeignet, wobei fr
deren Kopie weiterhin die Arbeitsmappe "Zinsen.xls" genutzt werden kann. Die jhrlich
nachschssige Zinseszinsrechnung gem Gl. (1.17) erfordert nur wenige nderungen
gegenber der einfachen Zinsrechnung nach Gl. (1.4):
Gl.
(1.17)
Zahlenrechnung
K18
Excel-Formel in B10
Ergebnis
=B4*(1+B5)^B7
30.033,00
Bild 1.15e zeigt die neue Excel-Formel in Zelle B10. Der zum Potenzieren verwendete
Operator ^ wird nach dem Eintippen erst sichtbar, wenn man anschlieend noch die
92
Leertaste bettigt. Ansonsten gibt es im Vergleich zu Bild 1.3e aus Excel-Sicht nichts
weiter zu bercksichtigen.
93
oder mit Null versehen wird. Dagegen muss als Barwert Bw das Anfangskapital K0 aus
Zelle B4 bercksichtigt werden. Excel beachtet auerdem die Zahlungsrichtung. Wenn
K0 als Auszahlung und Kn als Einzahlung interpretiert werden, ist B4 mit negativem
Vorzeichen zu versehen. Die Excel-Funktion lautet dann komplett: =ZW(B5;B7;0;-B4)
und fhrt zu demselben Ergebnis wie die Excel-Formel.
Beispiel 1.9: Aus einer Geschftsbeteiligung soll nach Ablauf von 4 Jahren eine Gewinnausschttung von 5.000 gettigt werden. Wie gro ist der Barwert dieser zuknftigen Ausschttung heute, wenn mit 8% p.a. Zinseszinsen gerechnet wird?59
Die Umstellung von Gl. (1.17) nach K0 (s. Tabelle 1.5) ist nicht notwendig, sondern es
kann die fr Beispiel 1.8 entwickelte Excel-Tabelle (Bild 1.15e) genutzt werden. Analog
zu Beispiel 1.2 erhlt man den Barwert durch Zielwertsuche fr Zelle B10, wo die ExcelFormel oder Excel-Funktion steht, mit dem Zielwert 5000 und B4 als vernderliche
Zelle. Der gesuchte Barwert betrgt 3.675,15 (s. Bild 1.17e)
94
Beispiel 1.10:
a) Nach welcher Laufzeit wrde sich ein Kapitalbetrag bei 8% jhrlichen Zinseszinsen verdoppeln?
b) Bei welchem Zinssatz wrde sich ein Kapitalbetrag nach 10 Jahren Laufzeit verdoppeln?
Auch fr diese beiden Aufgabenstellungen muss die Zinseszinsformel Gl. (1.17) nicht
umgestellt werden, wenn in der Excel-Tabelle nach Bild 1.17e ein beliebiger Barwert
(z. B. 100 ) in B4 sowie Zinssatz oder Laufzeit in B5 bzw. B7 eingetragen werden. Mit
Zielwertsuche in B10 fr das Doppelte von B4 als Zielwert (also 200 ) kann die jeweils
gesuchte Gre als vernderliche Zelle deklariert und so ihr Wert bestimmt werden.
Als Lsungen erhlt man fr a) i = 7,18 % und fr b) n = 9 Jahre.
Beispiel 1.11:
Auf welchen Betrag wchst ein Sparkonto von 1.000 bei 3,5 % p.a.
1
Zinsen nach 2 /2 Jahren?
Welchen Einfluss hat das Kalenderdatum der Einzahlung (z. B. 1.1.,
1.7. oder 1.10.), wenn es sich um ein Sparbuch handelt?
Das Problem besteht darin, dass durch die Banken innerhalb einer Jahresperiode in der
Regel mit einfachen Zinsen gem Gl. (1.4) gerechnet wird, die nach jeweils einem ganzen Laufzeitjahr "kapitalisiert" (d. h. mit dem Grundkapital verrechnet) werden. So
kommt der jhrlich nachschssige Zinseszinseffekt zustande, wenn die Laufzeit mindestens zwei (ganze) Jahre umfasst. Fr unvollendete Laufzeitjahre verbleibt dann immer
ein Rest von einfachen Zinsen. Diese sogenannte "gemischte Verzinsung" ergibt fr das
Beispiel:
Gl.
(1.19)
Zahlenrechnung
Kn
Ergebnis
1.089,97
Fr die Umsetzung in eine Excel-Tabelle sollen zwei Versionen vorgestellt werden. Zunchst kann die in Bild 1.15e dargestellte Tabelle wieder innerhalb der Arbeitsmappe
kopiert und dann entsprechend erweitert werden (s. Bild 1.18e).
95
Zahlenrechnung
Excel-Formel in B10
n1
8/ 4
=GANZZAHL(B7/B6)
n2
(10 8) / 4
=REST(B7;B6)/B6
Ergebnis
Das Ergebnis ist immer das gleiche, auch wenn ein anderes m gewhlt wird.
2a
0,5 a
96
Zahlenrechnung
n1
720 / 360
Excel-Formel in C8
Ergebnis
=GANZZAHL(TAGE360(B5;B7;WAHR)/360)
2a
Das Ergebnis von Zelle C8 kann zur Berechnung des Laufzeitrestes in Zelle B10 herangezogen werden. Nun ist eine taggenaue gemischte Zinsrechnung einfacher zu bewerkstelligen.
97
98
Beispiel 1.12:
Auf welchen Betrag wrde das Sparkonto von Beispiel 1.11 anwachsen, wenn unterjhrig exponentielle Verzinsung erfolgt?
Aus Gl. (1.20) ist zu ersehen, dass bei unterjhrig exponentieller Verzinsung die Laufzeit
nicht mehr in ganze und gebrochene Jahresanteile untergliedert werden muss. Fr den
neuen EU-Berechnungsmodus der Effektivzinsberechnung gilt dies uneingeschrnkt,
wenn die Laufzeit in Form von ganzzahligen Vielfachen unterjhrlicher Perioden np
ausgedrckt werden kann, wie in diesem Beispiel. Wenn dies nicht der Fall ist, sind Besonderheiten zu beachten, auf die in Abschn. 2.5 noch ausfhrlich einzugehen ist.
Wenn als unterjhrige Perioden wiederum m = 4 Quartale gewhlt werden, ist wie folgt
zu rechnen:
Gl.
(1.21)
K5
Zahlenrechnung
Excel-Formel in B10
Ergebnis
=B4*(1+B5)^(B7/B6)
1.089,81
Die Umsetzung dieser Rechnung erfolgt in einer Kopie der Excel-Tabelle von Bild
1.19e, die unter Anwendung von Gl. (1.21) modifiziert wird (s. Bild 1.22e).
99
Wenn von einfachen Zinsen die Rede ist, ergibt sich der vierteljhrliche Zins nach
Gl. (1.13) aus einem (nominellen) Jahreszins von 4,8 %. Durch die vierteljhrige Kapitalisierung der Zinsen entsteht ein unterjhriger Zinseszinseffekt gem Gl. (1.23). Die
Laufzeit betrgt n = 3/4 Jahre bzw. np = 3 Laufzeitperioden (Quartale). Demnach ist folgende Rechnung durchzufhren:
Gl.
(1.23)
Zahlenrechnung
K3
Excel-Formel in B10
Ergebnis
=B4*(1+B5/B6)^B7
124.372,05
Dazu wird die Excel-Tabelle in Bild 1.15e um die unterjhrige Periodizitt ergnzt, indem aus dem Jahreszinssatz in Zelle C8 der relative Zinssatz =B5/B6 errechnet und anstelle von B5 in der Excel-Formel bercksichtigt wird (s. Bild 1.23e).
Zur Bestimmung des effektiven Jahreszinses muss eine Vergleichsrechnung durchgefhrt werden, die auf unterjhrig exponentieller Verzinsung gem Gl. (1.26) beruht.
100
Dem effektiven Jahreszinssatz entspricht nach Gl. (1.24) der unterjhrig konforme Zinssatz ik, der in Zelle C8 mit der Excel-Formel =(1+B5)^(1/B6)-1 errechnet werden kann.
Nur um diese eine Formel unterscheidet sich die Excel-Tabelle fr die Vergleichrechnung (s. Bild 1.24e) von der in Bild 1.23e. Wenn nun mittels Zielwertsuche in Zelle B10
derselbe Kapitalendwert in Abhngigkeit von Zelle B5 gesucht wird, erhlt man als effektiven Jahreszins ieff = 4,89 %. Demnach ist ieff derjenige Jahreszinssatz, der bei unterjhrig exponentieller Verzinsung (entsprechend der PAngV) zu demselben Kapitalendwert fhrt, wie der nominelle Zinssatz i, wenn innerhalb der unterjhrigen Perioden eine
lineare Verzinsung mit dem relativen Zinssatz erfolgt. Zu demselben Ergebnis wre man
brigens gekommen, wenn die Zielwertsuche in Zelle C8 mit dem Zielwert 1,2 % durchgefhrt worden wre.
101
Beispiel 1.14:
Eine Maschine mit einem Anschaffungswert von 60.000 soll 7 Jahre genutzt werden. Wie entwickeln sich die jhrlichen Buchwerte bei
degressiver Abschreibung mit jhrlichen Abschreibungsstzen von
20, 30, 50 und 70% ?
Die Entwicklung der Buchwerte ber der Nutzungsdauer im Vergleich
zur linearen Abschreibung ist grafisch darzustellen.
Fr die Maschine unseres Beispiels wird ein Abschreibungsplan erstellt, der nicht nur
den sog. Restbuchwert nach Gl. (1.29) am Ende der Nutzungsdauer n = 7, sondern auch
die Buchwerte am Ende jedes Nutzungsjahres t aufzeigt. In der in Bild 1.25e wiedergegebenen Excel-Tabelle ist in Zeile 10 fr die unterschiedlichen i der Anschaffungswert
AW eingetragen; das entspricht dem Ausgangszustand bei t = 0. In der gleichen Spalte
darunter sind jeweils die Buchwerte am Jahresende berechnet worden. Fr t = 2 und
102
Zahlenrechnung
BW2
60 1 20 / 100
Excel-Formel in B12
Ergebnis
=B10*(1-B9)^A12
38,400
x Damit in allen Zeilen fr t immer auf AW = 60 und auf das jeweilige i zurckgegriffen wird, ist Zeile 10 bzw. Zeile 9 in der Formel mit einem $-Zeichen zu fixieren.
x Damit in allen Spalten fr die verschiedenen i immer auf das Jahr t zurck gegriffen
wird, ist Spalte A in der Formel mit einem $-Zeichen zu fixieren.
x Nach berschreiten der Nutzungsdauer t > n soll kein Wert mehr erscheinen, sondern
die Zelle soll frei bleiben. Diese Bedingung ist durch Einbindung der Formel in eine
WENN-Funktion zu realisieren (s. Bild 1.25e). Wenn anstelle eines Formelergebnis-
ses die Zelle leer bleiben soll, dann erreicht man dies durch einen "Text" (bei Excel
erfolgt die Kennzeichnung von Text durch Anfhrungszeichen) ohne Buchstaben, also einfach durch "" oder " " (mit Leerzeichen). Die Excel-Funktion in Zelle B12 ist
wie folgt zu deuten:
103
Wenn die Zelle A12 leer ist, dann soll Zelle B12 auch leer sein, andernfalls ist der
Formelwert zu berechnen und einzutragen. Diese drei Aussagen werden innerhalb
der Klammer durch Semikolon getrennt.
Zahlenrechnung
BW2
60 1 2 7
Excel-Formel in B12
Ergebnis
=F10*(1-F9*A12)
42,857
Diese Formel kann in Zelle B12 ebenfalls ergnzt werden, um die Abbruchbedingung
bei t > n zu bercksichtigen und ein Kopieren in den Spaltenbereich F11:F18 zu gewhrleisten. Die komplette Formel lautet dann =WENN(A12="";"";F$10*(1-F$9*A12)).
Excel-Diagramm erstellen
Abschlieend sollen die Ergebnisse grafisch dargestellt werden. Das erledigt der Diagramm-Assistent von Excel. Dabei ist wie folgt vorzugehen:
In der Excel-Tabelle wird der gesamte Datenbereich A9:F17 einschlielich Kopfspalte und Kopfzeile markiert und dann der Diagramm-Assistent mit der Schaltflche
der Symbolleiste aufgerufen. Hier whlt man unter Diagrammtyp "Linie" ein
einfaches Liniendiagramm aus. Im zweiten Ablaufschritt erkennt man schon das fertige Diagramm, das man im selben Arbeitsblatt unterhalb der Tabelle anordnen kann.
Im dritten Schritt besteht die Mglichkeit, die Achsen zu bezeichnen (s. Bild 1.26e),
Gitternetzlinien einzufgen oder zu unterdrcken, die Legende anzuordnen u.a.m.
Diese automatisch erstellte Grafik lsst sich individuell vielfltig modifizieren. Hierzu
stehen gesonderte Kontextmens fr alle Diagrammelemente zur Verfgung.
104
Im Men fr die Y-Achse ("Grenachse") kann unter ZAHLEN die Anzeige der
Nachkommastellen unterdrckt werden.
Fr die einzelnen Datenreihen knnen andere Farben oder Muster gewhlt werden.
Das fertige Diagramm zeigt Bild 1.27e. Es bleibt mit der Excel-Tabelle verknpft und
passt sich vernderten Eingabedaten, wie beispielsweise Anschaffungswert, Nutzungsdauer oder Abschreibungsstzen, an.
105
Bundesschatzbriefe vom Typ B haben eine Laufzeit von bis zu 7 Jahren mit jhrlich steigenden Zinsstzen. Im Gegensatz zu Typ A (s.
Beispiel 1.7) werden die Zinsen aber nicht ausgezahlt, sondern jhrlich nachschssig kapitalisiert, zu den gleichen Konditionen verzinst
und erst bei Rckgabe ausgezahlt. Wie bei Typ A ist die Rckzahlung schon nach Ablauf eines Jahres mglich.
Es ist die Rendite in Abhngigkeit von der Laufzeit zu berechnen,
wenn folgende Jahreszinsstze gelten (Konditionen vom 1.9.2000):
Jahr
Zinssatz
1
4,50
2
4,75
3
5,00
4
5,25
5
5,25
6
5,50
7
5,50 in %
Zur Lsung dieser Aufgabe kann von einer Kopie der in Bild 1.14e dargestellten Tabelle
ausgegangen werden, die wie folgt zu erweitern ist (s. Bild 1.28e):
Fr das Jahr 7 wird eine zustzliche Spalte eingefgt. Dazu klickt man mit der rechten Maustaste auf G des Spaltenkopfes, um diese Spalte zu markieren und gleichzeitig das Men zu ffnen, in dem "Zellen einfgen" auszuwhlen ist. Dieses Vorgehen
hat zwar eine Korrektur zur Folge, weil die neue Spalte davor und nicht danach eingefgt wird, aber dafr stimmt berall die Formatierung der zustzlichen Spalte.
106
Das Einfgen einer zustzlichen Zeile, in der die Zinsstze als Zinsfaktoren
(1+i/100) ausgedrckt werden, ist sinnvoll fr die unten verwendete Excel-Funktion.
Dazu wird vor der (Leer-)Zeile 5 eine zustzliche Zeile eingefgt, nach Wunsch mit
Rahmen versehen und beschriftet. Der Zinsfaktor errechnet sich beispielsweise in
Zelle B5 mit der Excel-Formel =1+B4, die nach rechts bis t = 7 kopiert werden kann.
Zahlenrechnung
j
Excel-Formel in D7
Ergebnis
=PRODUKT(B5:D5)^(1/D3)-1
4,75 %
Es handelt sich hier um den geometrischen Mittelwert, der identisch ist mit dem
effektiven Jahreszins. Wenn die Excel-Funktion =PRODUKT( ) wie in Bild 1.28e modifiziert wird, kann sie in den gesamten Bereich B7:H7 kopiert werden.
Beispiel 1.16:
107
Zahlung
300
Zinsstruktur
500
5,5
200
5,7
1100
6,0
900
6,4
600
6,9
in
in %
Dazu wird eine Excel-Tabelle nach dem Muster von Bild 1.29e aufgebaut. Fr die Berechnung des Barwertes jeder einzelnen Zahlung nach Gl. (1.17) knnen die vorgegebenen Zinsstze in Zeile 5 verwendet werden. Beispielsweise gilt fr die Zahlung im
Jahr 2 (vgl. Tabelle 1.4):
Gl.
(1.17)
Zahlenrechnung
200
(1 5,7 / 100) 2
K0
Excel-Formel in E7
Ergebnis
=E4/(1+E5)^E3
179,01
Zahlenrechnung
i1,5
1 6,9 / 1005
(1 5,5 / 100)1
1
Excel-Formel in D6
Ergebnis
=((1+H5)^H3/(1+D5)^D3)
^(1/(H3-D3))-1
7,25 %
Wenn in der Excel-Formel die absoluten Zellbezge H5 und H3 durch $-Zeichen fixiert
werden (s. Bild 1.29e), kann sie in den Zellbereich C6:G6 kopiert werden. Fr einzelne
Endwerte ergibt sich dann beispielsweise fr die Zahlung im Jahr 2:
Gl.
(1.17)
Zahlenrechnung
K0
Excel-Formel in E8
Ergebnis
=E4*(1+E6)^(H3-E3)
249,90
Wenn die Zelle H3 mit $-Zeichen fixiert wird, kann die Excel-Formel in den Zellbereich
(C8:H8) kopiert werden. Zeile 8 stellt wie Zeile 7 Zwischenergebnisse bereit.
Der Gegenwartswert PV aller Zahlungen ist gem Gl. (1.34) gleich der Summe der einzelnen Barwerte; in Zelle C10 muss die Excel-Funktion =SUMME(C7:H7) stehen.
Der zuknftige Wert FV aller Zahlungen bei t = 5 ist gem Gl. (1.35) gleich der Summe
der einzelnen Endwerte; in Zelle H10 muss die Excel-Funktion =SUMME(C8:H8) stehen.
108
2.
109
2.1 Einfhrung
Bei der Investitions- und Finanzierungsrechnung wurden im Teil 1 folgende Gren und
Symbole verwendet:
Pt
Et , At
Ek , Ak
E0 , A0
Zahlungsperiode
tk
Zahlungszeitpunkt
q=1+i
Zinsfaktor
j, ieff
interner Zinssatz
np
PV
KW
Kapitalwert (in )
Amortisationsdauer (in a)
110
2.2 Kapitalwertmethode
Die Vorteilhaftigkeit einer geplanten Investition im Vergleich zu einer Alternativanlage
des Kapitals kann durch Berechnung des Kapitalwertes eingeschtzt werden.
Beispiel 2.1: Der Betreiber eines Taxi-Unternehmens will entscheiden, ob bei einem
derzeitigen Zinsniveau von 6 % fr festverzinsliche Kapitalanlagen die
Anschaffung eines zustzlichen PKW zu einem Kaufpreis von
40.000 , der fnf Jahre genutzt werden soll, vorteilhaft ist.60 Fr die
Nutzungsjahre kalkuliert er folgende Jahresberschsse:
Jahr
berschuss
1
2
15.000 12.000
3
5.000
4
9.000
5
7.000
in
Zur Berechnung des Kapitalwertes wird eine Tabelle angelegt, die der in Bild 1.29e dargestellten Tabelle stark hnelt (s. Bild 2.1e). In Zeile 7 kann man als zustzliche Information die Barwerte der Periodenberschsse Pt (t = 1, 2, ..., 5) bestimmen. Fr das Jahr
2 wrde sich beispielsweise ergeben:
Gl.
(1.17)
Zahlenrechnung
K0
Excel-Formel in D7
Ergebnis
=D4/$B$5^D3
10.680
Die Excel-Formel ist in den Zellbereich C7:G7 zu kopieren. In Zelle B7 summiert man
gem Gl. (1.34) alle Barwerte und erhlt den Nettobarwert, den Gegenwartswert der
Periodenberschsse (ohne Bercksichtigung der Anfangsauszahlung A0), der Ausdruck
fr die innere Ertragskraft der Investition ist. Der Kapitalwert ergibt sich nach Gl. (2.1)
als Differenz von Nettobarwert und Anfangsauszahlung und betrgt 1.389 zugunsten
der Investition. Die Investition wre also als vorteilhaft im Vergleich zur Anlage in
Wertpapieren anzusehen.
Zur Berechnung des Nettobarwertes stellt Excel die Funktion =NBW( ) bereit, mit deren
Hilfe der Kapitalwert in Zelle B8 berechnet wird (s. Bild 2.1e).
111
Beispiel 2.2: Wie ndert sich die Vorteilhaftigkeit einer Investition in Abhngigkeit
vom Kalkulationszinssatz? Dieser als Kapitalwertfunktion bezeichnete
Zusammenhang ist fr das Beispiel 2.1 grafisch darzustellen.
Dafr wird eine neue Tabelle angelegt, die im selben Tabellenblatt fr Beispiel 2.1 unterhalb der Kapitalwertberechnung platziert werden kann (s. Bild 2.2e). Ein Wertebereich von 4 bis 11 % fr den Kalkulationszinssatz i ist ausreichend auch fr nachfolgende Beispiele. Der Kapitalwert wird wie in Beispiel 2.1 mit Hilfe der Excel-Funktion
=NBW( ) berechnet, wobei der Zellbereich mit den Jahresberschssen ebenso wie die
Investitionsauszahlung in Zelle B4 mit $-Zeichen fixiert wird. So kann die Formel in
Zeile 13 fr alle Zinsfaktoren kopiert werden.
112
Die grafische Darstellung erstellt man mit Hilfe des Diagramm-Assistenten wie in Beispiel 1.13 beschrieben. Vorher ist der Zellbereich B13:I13 fr die Kapitalwerte zu markieren. Im Men DATENQUELLE werden dann als "Beschriftung der Rubrikenachse (X)"
die Zinsstze i zuordnet, indem man den Zellbereich B12:I12 markiert (s. Bild 2.3e).
113
ist die Rendite der Investition, der interne Zinssatz j, dann niedriger als der (externe)
Kalkulationszinssatz i fr alternative Anlagemglichkeiten.
Beispiel 2.3: Der Taxi-Unternehmer (s. Beispiel 2.1) erwgt anstelle der Eigenfinanzierung des zustzlichen PKW eine Fremdfinanzierung. Fr den Kredit
in Hhe von 40.000 (Kaufpreis) sind folgende jhrliche Rckzahlungen vereinbart:
Jahr
Rckzahlung
1
2
14.500 11.500
3
4.500
4
8.500
5
10.131 in
Ist diese Finanzierung angesichts der Ergebnisse der Investitionsrechnung von Beispiel 2.1 und Beispiel 2.2 als vorteilhaft einzuschtzen?
Die Analyse der Kapitalwertfunktion fr Beispiel 2.1 ergab, dass die Investition bis zu
einer Obergrenze des Kalkulationszinssatzes von 7,5 % vorteilhaft ist (s. Bild 2.2e). Dieser Wert entspricht der Rendite der Investition, die aus den geschtzten jhrlichen berschssen resultiert. Dieser Wert ist als Kalkulationszinssatz fr die Vorteilhaftigkeitsrechnung bezglich der Finanzierung zugrunde zu legen.
Bei der Eintragung der Zahlungsreihe in die fr Bild 2.1 e verwendete Excel-Tabelle ist
zu bercksichtigen, dass die Vorzeichen umgekehrt sind: die Kreditzahlung positiv (Einzahlung), die Rckzahlungen negativ (Auszahlungen). Das Ergebnis der Kapitalwertmethode ist aus Bild 2.4e ersichtlich; die Finanzierung ist wegen des negativen Kapitalwertes unvorteilhaft.
114
Durch Bestimmung des internen Zinssatzes ist zu klren, ob die eigenfinanzierte Investition von Beispiel 2.1 bei demselben Kalkulationszinssatz von 6 % auch dann noch vorteilhaft ist, wenn die Nutzungsdauer des PKW auf 3 Jahre verkrzt wird und ein Restwerterls von 12.500 realisiert werden kann.
Die in Bild 2.5e dargestellte Investitionsrechnung ergibt, dass die Verkrzung der Nutzungsdauer zu einem negativen Kapitalwert fhrt und deshalb nicht vorteilhaft ist. In
Zelle G8 wird nun zustzlich der interne Zinssatz j mit der Excel-Funktion =IKV( ) ermittelt. In die Funktion geht gem Gl. (2.3) die gesamte Zahlungsreihe einschlielich
115
der Anfangsauszahlung sowie ein geschtzter Anfangswert fr die Iteration (hier wurde
willkrlich der Kalkulationszinssatz von 6 % gewhlt) ein.
116
Beispiel 2.5:
Der Investition von Beispiel 2.1 soll hnlich wie in Beispiel 2.4 eine
zweite Variante gegenbergestellt werden, deren Kapitalbindung von
der ersten Variante abweicht. Bei einem Kaufpreis von nur 30.000 ist
eine dreijhrige Nutzungsdauer mit folgenden Jahresberschssen
vorgesehen:
Jahr
berschuss
1
2
5.000 12.000
5
19.000 in
Welche Schlussfolgerungen knnen hinsichtlich der Vorteilhaftigkeitsrangfolge beider Varianten gezogen werden?
Zahlenrechnung
Excel-Formel in D15
Ergebnis
(2.1)
KW = 31.389 30.000
=NBW(D13;$C$5:$G$5+$B$5)
1.389
Diese Formel wird in die benachbarten Zellen B15 und C15 bzw. E15 bis I15 kopiert.
117
118
Das Ergebnis verdeutlicht, dass die neue Variante 2 zwar einen hheren internen Zinssatz von 8,0 % aufweist, bei dem zugrunde gelegten Kalkulationszinssatz von 6 % jedoch einen geringeren Kapitalwert als die ursprngliche Variante aus Beispiel 2.1 hat.
Knapp oberhalb von i = 6 % schneiden sich beide Kapitalwertfunktionen und die Vorteilhaftigkeitsrangfolge kehrt sich um (s. Bild 2.9e).
In Teil 1, Abschn. 2.3 wurde angedeutet, dass bei bestimmten Konstellationen der Zahlungsreihen mehrere Nullstellen der Kapitalwertfunktion im praktisch relevanten Bereich
liegen knnen. Fr das Beispiel 2.1 wurden zwei derartige Konstellationen rein mathematisch konstruiert und in den beiden folgenden Beispielen demonstriert.
119
Beispiel 2.6: In Anlehnung an die Ausgangsbedingungen von Beispiel 2.1 (Anfangsauszahlung 40.000 , Kalkulationszinssatz 6 %) werden nun folgende
Periodenberschsse angenommen:
Jahr
1
berschuss 42.800
2
3
4
5
92.500 -98.975 -53.361 57.096,27 in
Nachdem man die Zahlungen in eine vorbereitete Kopie der kompletten Excel-Tabelle
gem Bild 2.5e (einschlielich der Kapitalwertfunktion-Grafik) eingetragen hat, wird
als interner Zinssatz in Zelle G8 der Wert 5,0 % ausgewiesen (s. Bild 2.10e).
Die Grafik zeigt auerdem zwei weitere Nullstellen der Kapitalwertfunktion bei 7,0 %
und 10,0 % an. Aus der grafischen Darstellung erkennt man weiterhin, dass der Kapitalwert im Bereich der Nullstellen etwa zwischen -1 und +1 schwankt, praktisch also
nahe null liegt. Unterschiede bezglich der Vorteilhaftigkeit der Investition bei verschiedenen Werten des Kalkulationszinssatzes i sind demnach kaum festzustellen, weil
der interne Zinssatz nicht eindeutig ausgewiesen wird mit anderen Worten, eine klare
Investitionsentscheidung lsst sich nicht treffen.
120
Dieses Bild verndert sich bei ganz geringen nderungen einzelner Periodenberschsse. Wenn beispielsweise entweder der letzte oder vorletzte Periodenberschuss wahlweise um nur einen Euro erhht wird (auf 57.097,27 bzw. -53.360 ), dann verschwinden
jeweils die beiden Nullstellen bei 5 % bzw. 7 % (s. Bild 2.11e). Jetzt existiert in diesem
Bereich zwar rechnerisch nur eine Nullstelle, an dem sehr flachen Verlauf der Kapitalwertfunktion zwischen 4 und 11 % hat sich dennoch nichts gendert.
Beispiel 2.7:
Das Beispiel 2.1 wird bei sonst gleichen Vorgaben (Anfangsauszahlung 40.000 , Kalkulationszinssatz 6 %) hinsichtlich der Periodenberschsse wie folgt abgewandelt:
Jahr
1
berschuss -42.000
2
3
4
5
92.500 97.125 -53.370 -59.019
in
121
122
2.4 Amortisationsrechnung
Gesucht ist die Mindestnutzungsdauer eines Investitionsobjekts nach wirtschaftlichen
Gesichtspunkten, unabhngig von der physischen Lebensdauer dieses Objekts. Gegenber alternativen Investitionen ist eine Investition nur dann vorteilhaft, wenn der Kapitalwert grer null ist. Bei dieser Rechnung mssen die mit der Aussonderung des Objekts am Ende der tatschlichen Nutzungsdauer verursachten Zahlungen entweder aus
Erlsen (durch Verkauf an Nachnutzer) oder aus Kosten (bei Entsorgung) bercksichtigt werden.
1
60
2
50
3
40
4
30
5
20
6
10
in a
in T
Fr die sog. dynamische Amortisationsrechnung63 wird die Excel-Tabelle von Bild 2.1e
so abgewandelt, dass der Kapitalwert fr alle mglichen Nutzungsdauern W 1, 2,, n
innerhalb der maximal mglichen Laufzeit n gesondert berechnet werden kann (s. Bild
2.13e). Als zustzliche Vorgabezeile 5 wird auch die variable Zahlung am Ende der jeweiligen Nutzungsdauer eingefgt. Bei einer Nutzungsdauer von 2 Jahren ergibt sich
beispielsweise, dass die Investition wegen des negativen Kapitalwertes von -27 T noch
unvorteilhaft ist:
Gl.
(2.6)
Zahlenrechnung
KW
70 70 60
200
1,06 1,06 2
Excel-Formel in E9
Ergebnis
=NBW(B6;C4:E4)+B4+E5/B6^E8
-27 T
Die Excel-Formel kann in den Zellbereich C9:H9 kopiert werden, wenn zuvor die Zellen
B6, C4, B4 und B6 mit $-Zeichen versehen werden, um sie als absolut feststehend zu
deklarieren (s. Bild 2.13e).
123
Excel-Formel
Zahlenrechnung
Ergebnis
E10
=WENN(UND(E9>=0;D9<0);E8;"")
E10 = ""
F10
=WENN(UND(F9>=0;E9<0);F8;"")
F10 = 4
G10
=WENN(UND(G9>=0;F9<0);G8;"")
G10 = ""
Beispiel 2.9: Bei welchem Restwert wrde sich der PKW in Aufgabe 2.1 nach 4 Jahren amortisieren?
Zahlenrechnung
KW
15
12
5
9 E4
1,06 1,06 2 1,06 3 1,06 4
Ergebnis
0 in T
E4
4.851
124
Mit der Excel-Tabelle von Bild 2.13e kann die Lsung durch Zielwertsuche gefunden
werden, indem fr die Formel in Zelle F9 der Zielwert null in Abhngigkeit von Zelle F5
vorgegeben wird (s. Bild 2.14e).
125
Die monatlichen Raten enthalten Tilgungs-, Zins- und Kostenbestandteile. Aussagen zur
Zusammensetzung dieser Anteile, insbesondere zur Hhe und Art der nominellen Verzinsung wie im Kapitel 4 besprochen fehlen bei dieser Art von Ratenkreditgeschften, erbrigen sich allerdings bei Angabe des effektiven Jahreszinses.
Die in Bild 2.15e dargestellte Excel-Tabelle enthlt in Spalte B ab Zeile 13 alle Ratenzahlungen. Deren Wert wird in Zelle B13 mit dem richtigen Vorzeichen (hier minus wegen Auszahlung) eingetragen und mit der Formel =$B$3 in Zelle B14 bernommen.
Damit die Reihe am Ende der Laufzeit automatisch abbricht, sind Prfbedingungen wie
folgt einzubauen:
Zelle
Excel-Formel
A14
B14
=WENN(A14="";"";$B$13)
B12
=WENN(B3="";-B4;B3)
=WENN(A13<$B$6;A13+1;"")
Ergebnis
2
- 49,00
1.599,00
Die Zellen A14 und B14 sind zu markieren und (mindestens) bis zur Zeile 48 zu kopieren. Da diese Tabelle fr Investitionen und Finanzierungen ausgelegt sein soll, sieht sie
getrennte Eingabezellen fr Anfangseinzahlungen (B3) und Anfangsauszahlungen (B4)
vor. Dieser Wert muss der Zahlungsreihe fr die monatlichen Raten mit dem richtigen
Vorzeichen als zeitlich erster Wert in Zelle B12 hinzugefgt werden.
126
Den internen Zinssatz mit Excel zu bestimmen ist unkompliziert, wenn die Zahlungen
periodisch erfolgen. Dafr steht die Excel-Funktion =IKV( ) zur Verfgung, mit der eine
iterative Lsung erfolgt. In diese Funktion geht als Argument die gesamte Zahlungsreihe
einschlielich der Anfangszahlung bei t = 0 ein (vgl. Abschn. 2.3). Zu beachten ist lediglich, dass sich der so berechnete Zinssatz auf die Zahlungsperiode bezieht, also einen
unterjhrig konformen Zinssatz ik darstellt, der auf Grundlage von Gl. (1.24) in einen
Jahreszinssatz ieff umzurechnen ist:
Gl.
(1.24)
Zahlenrechnung
ieff
(1 0,00684)12
Excel-Formel in C9
Ergebnis
=(1+C8)^B5-1
8,52 %
1
Um die allgemeingltige Anwendbarkeit der Excel-Tabelle zu berprfen, soll der Effektivzinssatz fr ein Investitionsvorhaben anhand des Beispiels 2.1 berechnet werden.
Die Reihe der jhrlichen Einzahlungen wird ab Zelle B13 mit positivem Vorzeichen eingetragen (s. Bild 2.16e). Das Ergebnis, ein interner (= effektiver) Zinssatz von etwa
7,5 %, ist auch in Bild 2.2e als Nulldurchgang der Kapitalwertfunktion abzulesen.
Beispiel 2.11:
127
Die Lsung erfolgt auf Basis der Methode des internen Zinssatzes gem Gl. (2.9) durch
Nullstellenbestimmung der Kapitalwertfunktion. Dazu sind Anfangszahlung und -termin
aus dem Eingabefeld in Zeile 12 zu bernehmen und daran anschlieend alle anderen
Zahlungstermine mit den Zahlungsbetrgen (negatives Vorzeichen wegen Auszahlung)
einzutippen (s. Bild 2.17e). Eine zustzliche Spalte wird fr die Barwerte der einzelnen
Zahlungen vorgesehen, die zunchst fr einen geschtzten Jahreszinssatz (hier im Beispiel fr 10 %) berechnet werden.
Fr den Barwert der ersten Rckzahlung am 15.05.2000 gilt bei taggenauer Zeitzhlung:
Gl.
(2.9)
Zahlenrechnung
K0
30.000
(1 0,10)133 365
Excel-Formel in C13
Ergebnis
=B13/(1+$C$9)^((A13-$A$12)/365)
-28.976,00
Die Excel-Formel wird in Spalte C nach unten kopiert, beispielsweise bis in Zelle C49.
Nach dem bereits mehrfach beschriebenen Muster kann die Formel um eine zustzliche
Abbruchbedingung erweitert werden.
Die Barwerte werden zusammen mit der Anfangszahlung zum Kapitalwertwert summiert, der bei einem willkrlich geschtzten Zinssatz von 10 % 303 betrgt. Mit
Zielwertsuche wird dieser Wert in Abhngigkeit vom Zinssatz in Zelle B6 iterativ auf
null gesetzt (s. Bild 2.17e). Es ergibt sich ein interner (= effektiver) Jahreszinssatz, der
mit =B6 in Zelle C9 bertragen und mit zweistelliger Genauigkeit angezeigt werden
kann, von 10,35 %.
128
129
Rechnerisch bietet sich an, den Zeitabstand von der Kreditvergabe bis zur ersten Tilgung
in Beispiel 2.11 mit der Excel-Funktion =TAGE360( ) zu bestimmen und in 30-TageMonate und restliche Zinstage umzurechnen. Fr die Jahresbruchteile, die als Exponent
in die Zinseszinsformeln eingehen, ergibt sich daraus schlielich:
Gl.
Zahlenrechnung
np
t
(2.10)
tk
> 03.01.;03.05.@
> 03.05.;15.05.@
4 12
12 365
Ergebnis
=GANZZAHL(TAGE360(A12;A13)/30)
4 Mon
=REST(TAGE360(A12;A13);30)
12 d
=GANZZAHL(TAGE360(A12;A13)/30)/12
+REST(TAGE360(A12;A13);30)/365
0,36621 a
Zwecks dieser Berechnung nach PAngV werden in einer Kopie von Tabelle Bild 2.17e
die Formeln in Spalte C fr die Barwerte dementsprechend gendert. Das Ergebnis (nach
der Nullwertbestimmung des Kapitalwertes) zeigt Bild 2.18e.
In der zweiten Nachkommastelle des so berechneten effektiven Jahreszinses erkennt man
einen geringfgigen Unterschied von einem hundertstel Prozent. Es erhebt sich die Frage, ob sich fr den privaten Nutzer dieser hhere Aufwand lohnt, zumal die Transparenz
geringer ist. berdies stellt sich bei nherer Betrachtung der der PAngV beigefgten
Musterbeispiele heraus, dass die Berechnungsformeln in Tabelle Bild 2.18e noch nicht
alle Besonderheiten der neuen Regelung erfassen. Darauf soll der Vollstndigkeit halber
nun noch eingegangen werden.
130
Beispiel 2.12:
Die Darlehenssumme betrgt 10.000 und die Darlehensauszahlung erfolgt am 15.10.1999. Der Darlehensnehmer hat folgende Raten zurckzuzahlen64:
Bei Monaten mit 31 Kalendertagen msste generell der 30. eingetragen werden. Das
erledigt aber das zustzliche Argument "WAHR" in der Excel-Funktion =TAGE360( ).
In den Tabellen von Abschn. 1 wurde dies bereits bercksichtigt.
Beim Monat Februar erfolgt mit dem Argument "WAHR" keine Korrektur von 28
bzw. 29 auf 30 und ist auch manuell nicht durchfhrbar. Deshalb kann folgender
Trick angewendet werden: Der Kalendertag am Monatsende wird innerhalb der
Funktion =TAGE360( ) zunchst um einen Tag erhht, damit der nchste Monat erreicht wird, und dieser Tag wird danach wieder subtrahiert.
131
132
3.
3.1 Einfhrung
Bei der Rentenrechnung ist die Verwendung folgender Gren und Symbole blich:
r
re
Rn
R0
Rt
n
q = (1 + i)
Aufzinsungsfaktor
np
ir, ik
Fr grundlegende Rentenberechnungen eignet sich das in Bild 3.1e dargestellte Tabellengerst, das sich von Excel-Tabelle Bild 1.1e nur wenig unterscheidet. Insbesondere
die regelmigen Zahlungen stellen ein neues Element dar.
133
Mit dieser Tabelle wird eine neue Excel-Mappe namens "Renten.xls" angelegt, in die
alle weiteren Tabellen fr dieses Kapitel aufgenommen werden.
(3.5)
Zahlenrechnung
R10
R0
2.400
(1 0,055)10
2.400
1
0,055
(1 0,055)10 1
0,055 (1 0,055)10
Excel-Formel in C12/C5
Ergebnis
=B6*((1+B7)^B9-1)/B7
30.900,85
=C12/(1+B7)^B9
18.090,30
Zur Berechnung des Rentenendwertes kann in Zelle C12 auch die Excel-Funktion
=ZW(B7;B9;-B6) verwendet werden, die bereits aus der Zinseszinsrechnung bekannt ist
(vgl. Bild 1.16e). Whrend bei t = 0 jedoch keine Zahlung erfolgt und demnach bei Bw
nichts einzutragen ist, steht bei Rmz jetzt die Rate aus Zelle B6 mit negativem Vorzeichen fr Auszahlungen (s. Bild 3.2e). Eine entsprechende Excel-Funktion gibt es auch
fr die Bestimmung des Barwertes in Zelle C5. Sie kann unter Zuhilfenahme des Funktionsassistenten erstellt werden und muss lauten =BW(B7;B9;-B6).
134
135
ber die Art der unterjhrigen Verzinsung liegen keine Angaben vor. Deshalb werden
verschiedene Versionen, die praktisch relevant sind, bercksichtigt.
Zahlenrechnung
Excel-Formel in D7
Ergebnis
(1.13)
ir
0,055 / 12
=B7/B8
0,0045833 0,46 %
(1.24)
ik
(1 0,055)1 12 1
=(1+B7)^(1/B8)-1
0,0044717 0,45 %
Die Excel-Tabelle von Bild 3.3e ist entsprechend zu modifizieren. Zunchst wird in
Zeile 8 die Zahl der unterjhrigen Perioden m ergnzt. Dann wird die zustzliche Zelle
D7 fr den unterjhrigen Zinssatz eingerichtet, die in alle anderen Formeln anstelle von
Zelle B7 eingeht (s. Bild 3.4e). In diese Tabelle soll auerdem eine Wahlmglichkeit fr
unterjhrig lineare oder unterjhrig exponentielle Verzinsung eingebaut werden. Dazu ist
die Erstellung kleiner Makros erforderlich.
136
Makros aufzeichnen
Fr die Excel-Tabelle Bild 3.4e soll ein Makro erstellt werden, das unterjhrig exponentielle Verzinsung bei der Berechnung von Rentenend- und Rentenbarwerten bercksichtigt. Ein solches Makroprogramm entsteht automatisch, indem alle Tabellennderungen
aufgezeichnet werden. Das Vorgehen ist wie folgt:
Im Men EXTRAS ist auf MAKRO zu zeigen und auf AUFZEICHNEN zu klicken. In das
sich ffnende Fenster wird ein Makroname eingegeben, z. B. der Text "exponentiell"
(s. Bild 3.5e), und eventuell eine Auswahltaste.
137
Die Tabellennderungen, die das Makro vornehmen soll, werden nun in beliebiger
Reihenfolge ausgefhrt. Im Beispiel ist lediglich die Formel zur Berechnung des
konformen Zinssatzes in Zelle D7 einzutragen (s. oben) und der Index r im Symbol
fr den unterjhrigen Zinssatz durch k zu ersetzen.
Die Ausfhrung des Makros kann (wenn keine Tastenkombination zugeordnet wurde) aus dem Men EXTRAS/MAKRO/MAKROS.../AUSFHREN erfolgen. Hier soll noch
eine komfortablere Mglichkeit aufgezeigt werden, die Nutzung einer Optionsschaltflche.
Durch rechten Mausklick auf eine beliebige Symbolleiste erscheint ein Kontextmen,
mit dem sich die Symbolleiste "Formular" einblenden lsst. Darin ist die gewnschte
Optionsschaltflche
auszuwhlen und an geeigneter Stelle in der Tabelle anzuordnen (s. Bild 3.6e). Durch rechten bzw. linken Mausklick kann die Schaltflche
markiert, der Standardtext durch "exponentiell" ersetzt und das aufgezeichnete Makro namens "exponentiell" zugewiesen werden.
Mit der linken Maustaste lsst sich die Optionsschaltflche aktivieren und das Makro
ausfhren (s. Bild 3.6e).
In gleicher Weise muss nun noch ein zweites Makro "linear" fr die unterjhrig lineare
Verzinsung aufgezeichnet werden, das einer Optionsschaltflche "linear" zugewiesen
wird, um den Ausgangszustand von Bild 3.4e wieder herstellen zu knnen.
138
re
Zahlenrechnung
Excel-Formel in C11
Ergebnis
11
200 12 0,055
2
=B6*(B8+B7*(B8-1)/2)
2.460,50
Mit dieser Ersatzrentenrate gelten die Formeln fr jhrlich nachschssige Rentenzahlungen. In die entsprechenden Excel-Funktionen =ZW( ) und =BW( ) in den Zellen
C12 bzw. C5 ist der Jahreszinssatz i, die Laufzeit n (in Jahren) und anstelle der tatschlichen unterjhrlichen Rate r die jhrliche Ersatzrentenrate re einzusetzen (s. Bild 3.7e).
Gl.
Zahlenrechnung
(3.26)
re
200
0,055
0,0044717
139
Excel-Formel in C11
Ergebnis
=B6*B7/D7
2.459,92
Ein Vergleich mit den Ergebnissen von Bild 3.6e lsst keine Unterschiede erkennen,
weil bei unterjhrig exponentieller Verzinsung der Kapitalisierungszeitpunkt der Zinsen
ohne Belang fr die Kapitalentwicklung ist (vgl. Teil 1, Abschn. 3.3.1).
Zahlenrechnung
re
13
200 12 0,055
2
Excel-Formel in B11
Ergebnis
=B6*(B8+B7*(B8+1)/2)
2.471,50
140
Dieser Wert ist in den Excel-Funktionen =ZW( ) sowie =BW( ) in den Zellen B12 bzw.
B5 als regelmige Zahlung Rmz mit negativem Vorzeichen zu bercksichtigen (s. Bild
3.7e).
Analog gilt bei unterjhrig exponentieller Verzinsung:
Gl.
(3.32)
Zahlenrechnung
re
200 0,055
1,0044717
0,0044717
Excel-Formel in B11
Ergebnis
=B6*B7*(1+D7)/D7
2.470,92
Auch die sich hieraus ergebenden Rentenend- und Rentenbarwerte (s. Bild 3.8e) sind
wie bei nachschssigen Rentenraten identisch mit denen in Bild 3.6e.
Zusammenfassend ergeben sich in Auswertung verschiedener Rechnungen fr die Beispiele 3.1 und 3.2 folgende Schlussfolgerungen:
1. Die Excel-Tabelle in Bild 3.6e bercksichtigt jhrlich nach- und vorschssige Rentenzahlungen als Sonderfall mit m = 1. Die Art der unterjhrigen Verzinsung beeinflusst die Ergebnisse dabei nicht. Demzufolge sind die Tabellen von Bild 3.2e und
3.3e in Bild 3.6e integriert und selbst berflssig.
2. Die Excel-Tabelle in Bild 3.6e bercksichtigt mit ihren Optionsmglichkeiten unterjhrlich nachschssige sowie vorschssige Rentenzahlungen uneingeschrnkt, wenn
Zins- und Ratenzahlungen periodisch synchron erfolgen. Bei unterjhrig linearer
Verzinsung und jhrlicher Zinszahlung gilt diese Tabelle nur bei m = 1.
3. Bei jhrlicher Zinszahlung und unterjhrig linearer Zinsrechnung kann auf die Berechnung einer jhrlich nachschssigen Ersatzrentenrate nicht verzichtet werden. Die
eigens dafr bereit gestellte Excel-Tabelle in Bild 3.7e ist nur anwendbar, wenn die
Laufzeit ganze Jahre umfasst.
Dem gegenber kann bei unterjhrig exponentieller Zinsrechnung auf die Berechnung
einer jhrlichen Ersatzrentenrate generell verzichtet werden; die Excel-Tabelle in Bild
3.6e gilt unabhngig vom Zinszahlungsmodus, und die Excel-Tabelle von Bild 3.8e ist
berflssig!
Weitere Anwendungen
Beispiel 3.3: Welcher gleichbleibende Geldbetrag msste monatlich vorschssig
gespart werden, um bei einem Zinssatz von 4,2 % p.a. nach 20 Jahren
ein Kapital von 100.000 anzusammeln?
141
Bei diesen sogenannten Sparplnen schreiben deutsche Banken und Sparkassen in der
Regel alljhrlich einfache Zinsen gut. Also ist die Excel-Tabelle von Bild 3.7e zu verwenden, damit zunchst eine jhrlich nachschssige Ersatzrentenrate berechnet werden
kann. Fr unterjhrlich vorschssige Ratenzahlungen wird diese Ersatzrentenrate in
Zelle B11 und der Rentenendwert in Zelle B12 berechnet. Zelle B12 dient als Zielzelle
fr die Zielwertsuche; der Zielwert betrgt 100.000 und als vernderliche Zelle wird B6
markiert (s. Bild 3.9e). Als Ergebnis wird iterativ eine monatliche Rate von 267,993
ermittelt.
Rechnerisch ergibt sich aus der Monatsrate im ersten Schritt die Ersatzrentenrate re
Gl.
(3.31)
Zahlenrechnung
re
13
267,993 12 0,042
2
Excel-Formel in B11
Ergebnis
=B6*(B8+B7*(B8+1)/2)
3.289,08
Zahlenrechnung
R20
3.289,08
1,042 20 1
0,042
Excel-Formel in B12
Ergebnis
=B6*((1+B7)^B9-1)/B7
100.000
142
Hierbei handelt es sich um einen sogenannten Auszahl- oder Entnahmeplan, eine Rentenzahlung, fr die bei t = 0 ein Anfangskapital als Rentenbarwert R0 zur Verfgung
steht. Zur Excel-Lsung eignet sich bei unterjhrig linearer Verzinsung und jhrlich
nachschssiger Zinszahlung ebenfalls die Tabelle aus Bild 3.7e. Fr die gesuchte nachschssige Monatsrate in Zelle B6 wird in Zelle C11 die Ersatzrentenrate und in Zelle C5
der Rentenbarwert ermittelt. Also ist in Zelle C5 durch Zielwertsuche ein Wert von
100.000 vorzugeben und als vernderliche Zelle B6 zu whlen (s. Bild 3.10e). Als Ergebnis wird iterativ eine monatliche Rate von 724,022 errechnet.
Die rechnerische Nachprfung muss wiederum in den folgenden zwei Schritten erfolgen,
erstens der Bestimmung der Ersatzrentenrate re
Gl.
(3.23)
Zahlenrechnung
re
11
724,022 12 0,0375
2
Excel-Formel in C11
Ergebnis
=B6*(B8+B7*(B8-1)/2)
8.837,59
Zahlenrechnung
R0
8837,59
1,037515 1
0,0375 1,037515
Excel-Formel in C5
Ergebnis
=B6*((1+B7)^B9-1)/B7
100.000
Dank der Mglichkeit von Excel, die Lsung durch Zielwertsuche iterativ zu bestimmen,
kann auf die Umstellung von Gl. (3.5) nach re und von Gl. (3.23) nach r verzichtet werden.
Eine Kombination der Beispiele 3.3 und 3.4, also die Verbindung eines Auszahlplanes
mit einem vorgeschalteten Sparplan, stellt das grundlegende Finanzierungsmodell fr die
private oder betriebliche Altersvorsorge dar. Eigens fr diesen Zweck knnte man zwei
Tabellenrechnungen koppeln, indem man beispielsweise den in Bild 3.7e belegten Tabellenbereich A4:D13 kopiert und zweimal untereinander anordnet (s. Beispiel 3.5 mit
Bild 3.11e).
143
Beispiel 3.5: Welcher Betrag muss 20 Jahre lang monatlich vorschssig eingezahlt
werden (Sparplan), wenn daran anschlieend eine 15-jhrige monatlich nachschssige Rente von 500 ausgezahlt werden soll (Auszahlplan). Fr den gesamten Zeitraum sei ein Festzinssatz von 4 % p.a.
(unterjhrig linear, jhrliche Zahlung) vereinbart.
Der auszuzahlenden nachschssigen Rente, deren Berechnung im unteren Tabellenbereich von Bild 3.11e erfolgt, kann in Zelle C16 eindeutig ein Rentenbarwert von
67.933,35 zugeordnet werden. (Zwecks besserer bersichtlichkeit sind die nicht bentigten Zellen gelscht worden.)
Der erste Teil der Aufgabe, das Ansparen, wird im oberen Tabellenbereich von Bild
3.11e ausgefhrt. Fr die noch unbekannte Rate r ist in Zelle B6 zunchst ein beliebiger
Wert einzutragen, worauf in Zelle B12 der zugehrige Rentenendwert R20 erscheint.
Dieser Wert muss aber identisch sein mit dem Barwert fr den Auszahlplan. Man knnte
nun (mit Zielwertsuche fr Zelle B12) den Barwert fr den Auszahlplan als Zielwert
vorgeben und die zugehrige Sparrate bestimmen. Einfacher fr die Eingabe ist die Definition einer gesonderten Zielzelle, mit der die beiden Zahlungsvorgnge direkt gekoppelt werden. Die Kopplung wird in Zelle C14 realisiert, indem die Differenz von Renten-
144
endwert des Sparplanes und Rentenbarwert des Auszahlplanes mittels der Excel-Formel
=B12C16 gebildet und mit Zielwertsuche der Zielwert 0 als Vorgabe fr die vernderliche Zelle B6 eingegeben wird (s. Bild 3.11e). Als Resultat ergibt sich eine Sparrate von
r = 186,08 .
145
Beispiel 3.6: Ein lngerfristiger Sparplan mit monatlich vorschssigen Raten von
100 ist am Ende der Laufzeit von zehn Jahren mit einem zustzlichen Bonus ausgestattet (sog. Prmiensparen). Wie hoch ist das Endkapital, wenn jhrlich nachschssig 3% Zinseszinsen gezahlt werden
und der Bonus am Ende 10% der insgesamt eingezahlten Raten betrgt, und wie hoch ist der effektive Jahreszins?
Als Rentenendwert (ohne Bonus) ergibt sich mit der Excel-Tabelle von Bild 3.7e ein
Wert von 13.980,20 . In einer Kopie dieser Tabelle (s. Bild 3.12e) kann fr den Bonus
eine zustzliche Zelle und fr den gesamten Endwert (mit Bonus) eine weitere Zelle mit
folgender Berechnung eingerichtet werden:
Gl.
Zahlenrechnung
K12
Excel-Formel in B14
Ergebnis
=B12+D9*B6*B8*B9
15.180,20
146
Ewige Renten
Ein Auszahlplan kann so angelegt sein, dass die Rentenrate den Zinsertrag nicht bersteigt. Dann bleibt das Kapital in seiner anfnglichen Hhe R0 unverndert (sogenannte
"kapitalerhaltende" Rente). Fr den Fall, dass die Rentenrate gar unter dem Zinsertrag
liegt, wrde der Auszahlplan zugleich einen Sparplan fr die nicht ausgezahlten Zinsanteile enthalten ("kapitalerhhende" Rente). Unvernderte Bedingungen vorausgesetzt,
d. h. gleichbleibender Zinssatz und konstante Rentenrate, handelt es sich theoretisch um
ewige Renten, auch wenn die Laufzeit praktisch jederzeit abgebrochen werden kann. Im
umgekehrten Sinne knnen zeitlich langfristige Zahlungsvorgnge, wie beispielsweise
die Pacht fr Immobilien, als ewige Rente angesehen und mit einem entsprechenden
Barwert bewertet werden.
Beispiel 3.7: Welche ewige Rente kann monatlich nachschssig ausgezahlt werden,
wenn dafr ein Kapitalbetrag von 100.000 zur Verfgung steht, der
mit 3,75 % p.a. verzinst wird?
Es wird wiederum unterstellt, dass die Zinsen unterjhrig linear berechnet und jhrlich
nachschssig kapitalisiert werden. Deshalb dient fr dieses Beispiel die Excel-Tabelle
von Bild 3.7e als Grundlage und wird innerhalb der Excel-Mappe gesondert kopiert und
mit der berschrift "Ewige Rentenzahlungen" versehen (s. Bild 3.14e).
147
Zahlenrechnung
re
Excel-Formel in C11
Ergebnis
=B6*(B8+B7*(B8-1)/2)
3.750
148
Gl.
Zahlenrechnung
Ergebnis
=C11/C7
100.000
3.750
0,0375
R0
(3.12)
Excel-Formel in C5
Fr langfristige Rentenzahlungen ist von Interesse, wie sich der Rentenbarwert dem der
ewigen Rente nhert. Dies ist gleichbedeutend mit der Frage, inwieweit zuknftige Zahlungen aus gegenwrtiger Sicht ins Gewicht fallen.
Beispiel 3.8: Es ist tabellarisch und grafisch darzustellen, wie sich der Rentenbarwert einer jhrlich nachschssigen Rente in Abhngigkeit von Laufzeit
n und Zinssatz i an den Barwert der ewigen Rente annhert.
Unter Bercksichtigung von Gln. (3.3) fr R0 und Gl. (3.12) fr den Barwert der ewigen
ew
Rente R0 ergibt sich
R0
R0ew
1 i n 1
1 i n
1
1 i
und
R0
no f R ew
0
lim
1.
(3.11a)
Zahlenrechnung
R0
R0ew
1
Excel-Formel in E9
Ergebnis
=1-(1+E$3)^(-$A9)
0,9915
1 0,1050
D. h. alle Ratenzahlungen, die mehr als 50 Jahre spter erfolgen, gehen in den Rentenbarwert mit weniger als 1 % ein.
Die Excel-Tabelle und das daraus erstellte Diagramm zeigt Bild 3.15e. Die ExcelFormel von Zelle E9, in der die Kopfzeile 3 sowie die Kopfspalte A mit $-Zeichen
fixiert sind, kann in den gesamten Tabellenbereich B4:G14 kopiert werden. Aus den Ergebnissen ist zu erkennen, dass sich der Rentenbarwert umso frher an den Barwert der
ewigen Rente annhert, je hher der Zinssatz ist.
149
Zur Lsung dieser Aufgabe muss die Anfangsauszahlung A0 in Hhe von 40.000 ber
die beabsichtigte Nutzungsdauer des Investitionsobjekts von fnf Jahren "verrentet",
d. h. in quivalente jhrlich nachschssige Auszahlungen At (t = 1, 2, ..., 5) von jeweils
150
gleicher Hhe umgewandelt werden. Das geschieht durch Multiplikation mit dem Annuittenfaktor auf Basis des Kalkulationszinssatzes i = 6 %:
Gl.
Zahlenrechnung
(3.10)
w5
(3.8)
At
0,06 1,06 5
1,06 5 1
40.000 0,23740
Excel-Funktion in B10
Ergebnis
=RMZ(B5-1;G3;-1)
0,23740
=B4*B10
in D12
9.496
Fr diese Rechnung wird eine Kopie der Tabelle von Bild 2.1e mit der berschrift "Annuittenmethode" versehen und um einige Elemente erweitert (s. Bild 3.16e).
Zahlenrechnung
Et
41.389 0,23740
Excel-Funktion in B12
Ergebnis
=NBW(B5-1;C4:G4)*B10
9.826
Der Nettobarwert der berschsse kann in Zelle B12 neu berechnet oder aus Zelle B7
bernommen werden. Mit 9.826 ist die berschussannuitt grer als die Annuitt der
Anfangsauszahlung und die Vorteilhaftigkeitsbedingung somit erfllt.
Die gleiche Aussage, ausgedrckt als Differenz zwischen jhrlicher Ein- und Auszahlungsannuitt, ergibt sich, wenn der Kapitalwert in eine jhrlich nachschssige Rente,
die so genannte Kapitalwertannuitt, umgewandelt wird:
Gl.
151
Zahlenrechnung
Et At
(3.8)
1.389 0,23740
Excel-Formel in G12
Ergebnis
= B8*B10
330
Daraus ist ersichtlich, dass die Ergebnisse von Annuitten- und Kapitalwertmethode
bereinstimmen und sich nur um den Faktor wn unterscheiden.
Zahlenrechnung
Excel-Formel
Excel-Funktion
Zelle
Ergebnis
=POTENZ(1+D4;B6)
A10
1,191016
(1.17)
q3
(1 0,06) 3
=(1+D4)^B6
(3.4)
s3
1,191016 1
0,06
=(A10-1)/D4
=ZW(D4;B6;-1)
B10
3,183600
(3.6)
b3
3,183600
1,191016
=B10/A10
=BW(D4;B6;-1)
C10
2,673012
(3.10)
w3
1
2,673012
=1/C10
=RMZ(D4;B6;-1)
D10
0,374110
152
Anstelle der Formeln knnen zur Berechnung der Faktoren auch die entsprechenden Excel-Formeln herangezogen werden. Die zugehrige Excel-Tabelle zeigt Bild 3.17e. Diese Tabelle ermglicht die Berechnung aller dieser Faktoren auch fr unterjhrige Perioden, wenn als Periodenzinssatz der konforme unterjhrige Zinssatz gem Gl. (1.24)
verwendet und somit unterjhrig exponentielle Verzinsung zu Grunde gelegt wird.
4.
153
4.1 Einfhrung
Obgleich die Tilgungsrechnung auf der Zinseszins- und Rentenrechnung aufbaut, sind
fr analoge Gren zum Teil andere Symbole blich. Angesichts der praktischen Besonderheiten des Kreditgeschfts ist eine deutliche Abgrenzung von der Rentenrechnung
durchaus zweckmig.
D
RSt
Tt
Zt
At
a, Au
n
q = (1 + i)
Aufzinsungsfaktor
np
ir, ik
Gegenber der Rentenrechnung wird die Tilgungsrechnung um detailliertere Informationen zu den einzelnen Zahlungen sowie zum Stand der Kapitalentwicklung am Ende jeder Periode innerhalb der Laufzeit, den sog. Tilgungsplan, erweitert. Dafr wird eine Excel-Tabelle entsprechend Bild 4.1e in der neuen Mappe "Tilgung.xls" bereit gestellt.
154
4.2 Ratentilgung
4.2.1 Jhrliche Ratentilgung
Beispiel 4.1: Ein Unternehmer nimmt einen Kredit von 100.000 bei 9% jhrlichen
Kreditzinsen auf. Die Rckzahlung des Kredits soll innerhalb von 5
Jahren durch jhrlich nachschssige Ratentilgung erfolgen.
Die Tabelle fr den Tilgungsplan ist so zu erstellen, dass sie auch fr
andere Laufzeiten anwendbar ist.
Eine Kopie der Tabelle von Bild 4.1e erhlt die berschrift "Jhrliche Ratentilgung".
Nach dem Eintragen aller Ausgangsdaten in den Tabellenkopf wird zunchst die konstante Tilgungsrate ermittelt:
Gl.
(4.2)
Zahlenrechnung
T
100.000
5
Excel-Formel in C9
Ergebnis
= B4/B7
20.000
155
Alle weiteren Gren werden entsprechend dem Schema in Tabelle 4.1 Periode fr Periode rekursiv berechnet. Zweckmig ist, zeilenweise vorzugehen und die Excel-Formeln
in einzelnen Schritten so zu vervollstndigen und zu verallgemeinern, dass sie schlielich kopiert werden knnen (vgl. Bild 4.2e).
156
ohne Zeichen (="") eingetragen (s. Bild 4.2e, Zelle A14). Diese Eintragung wird dann
in allen brigen Zellen derselben Zeile berprft und gegebenenfalls bernommen
(fr Zelle D14 dargestellt in Bild 4.2e).
Wichtiger Hinweis: Die Formeln werden stets schrittweise ergnzt, ohne bereits ausgefhrte Abschnitte vorher erst noch einmal zu lschen. Nur so
ist es rational mglich, auch wesentlich kompliziertere ExcelFormeln systematisch aufzubauen!
x Zeilen 15 - 49:
Die um die Abbruchbedingungen vervollstndigte Zeile 14 kann je nach gewnschter
Tabellenlnge nach unten kopiert werden. Dazu ist der Zellbereich A14:E14 zu markieren, der Cursor auf die linke untere Ecke des markierten Bereiches zu setzen und
bei gedrckter linker Maustaste nach unten zu ziehen. Ob die Abbruchbedingungen
exakt funktionieren, kann durch Vorgabe einer anderen Laufzeit in Zelle B7 berprft werden.
Der fertige Tilgungsplan ist in Bild 4.3e dargestellt. Zustzlich wurde am Ende der Tabelle noch eine Summenzeile eingerichtet, die neben zustzlichen Informationen ber
die resultierende Verzinsung die Richtigkeit der gesamten Tilgungszahlungen besttigt.
157
Bei periodisch synchronen Tilgungs- und Zinszahlungen besteht hinsichtlich der rekursiven Tabellenrechnung kein Unterschied zwischen jhrlicher und unterjhrlicher Periodizitt. Deshalb bildet eine Kopie der Excel-Tabelle aus Bild 4.3e die Grundlage eines
Tilgungsplanes fr unterjhrliche Ratentilgung. Voraussetzung ist allerdings, dass die zu
tilgende Schuld gleichmig auf alle Perioden verteilt wird:
Gl.
(4.6)
Zahlenrechnung
100.000
T
45
Excel-Formel in C9
Ergebnis
= B4/B7
5.000
Die Excel-Formel in Zelle C9 braucht nicht gendert werden, wenn als Laufzeit in Zelle
B7 die Zahl der Perioden np = m n angegeben wird (s. Bild 4.4e).
158
159
Dasselbe Ergebnis fr den effektiven Jahreszins ist zu erzielen, wenn aus der Zahlungsreihe bestehend aus Kreditzahlung bei t = 0 und allen Annuitten mit der ExcelFunktion =IKV( ) der interne Zinssatz bestimmt wird.
Dazu richtet man im selben Tabellenblatt rechts neben der Zahlungsreihe eine zustzliche Spalte ein, in die man die Annuitten mit relativen Zellbezgen zu Spalte E bertrgt
(s. Bild 4.6e). An den Anfang dieser Reihe wird zustzlich der Kreditbetrag mit umgekehrtem Vorzeichen eingetragen, ebenfalls mittels relativem Zellbezug =-B4. Daraus
wird mit =IKV( ) in Zelle G5 zunchst der interne Periodenzinssatz berechnet, der gem
Gl. (1.24) exponentiell in einen Jahreszinssatz umzurechnen ist (s. Bild 4.6e). Bei linearer unterjhriger Verzinsung besttigt sich fr Beispiel 4.2a der Wert von 9,31 %, whrend fr Beispiel 4.2b der effektive Zinssatz mit 9 % denselben Wert behlt wie der nominelle Zinssatz.
67 Es empfiehlt sich, diese Aussagen am Beispiel zu berprfen, indem anstelle von 20 Quartalen
160
In einem zweiten Schritt muss bercksichtigt werden, dass die Kumulierung am Ende
jedes Laufzeitjahres beendet und danach neu begonnen wird. Dazu prft man mit der
Excel-Funktion REST( )=0 die Ganzzahligkeit von (t1)/m. Wenn die vorhergehende
Periode ein volles Laufzeitjahr beschliet, wird das Zinskonto neu gefllt:
=WENN(A13="";"";WENN(REST(A12;$B$6)=0;B13*$D$5;C12+B13*$D$5)).
In dieser endgltigen Form kann die Formel bis zum Ende der Spalte kopiert werden.
x Zelle E13:
Die Zinsen sind erst am Ende eines jeden Laufzeitjahres zu zahlen; deshalb ist die
Annuitt zunchst identisch mit der Tilgungsrate:
=WENN(A13="";"";WENN(REST(A13;$B$6)=0);C13+D13;D13)).
161
Tilgungsfreie Zeiten
Beispiel 4.3: Zur Finanzierung eines Erweiterungsbaus nimmt ein EigenheimBesitzer eine Hypothek in Hhe von 90.000 auf, die mit 8,2 % p. a.
zu verzinsen ist. Die Rckzahlung erfolgt binnen 12 Jahren durch jhrliche Ratentilgung, wobei eine Tilgungsstreckung um die ersten beiden
Jahre vereinbart wird. Wie ist der Tilgungsplan zu berechnen?
Die Bercksichtigung von tilgungsfreien Laufzeitanteilen erfordert nur wenige zustzliche nderungen in den bereits erstellten Tabellen. Da es im Beispiel um Ratenzahlung
im jhrlichen Rhythmus geht, kann entweder die Tabelle von Bild 4.3e oder die von Bild
162
4.6e als Ausgangsbasis dienen. Folgende Erweiterungen sind erforderlich (vgl. Bild
4.8e):
Im Vorgabeteil der Tabelle ist eine Zelle fr die tilgungsfreie Zeit vorzusehen, z. B.
E7 fr k = 2.
Bei der Berechnung der Tilgungsrate in Zelle C9 ist die tilgungsfreie Zeit von der
Laufzeit zu subtrahieren:
=B4/(B7-E7).
Die Zahlung der Tilgungsrate ist von der Beendigung der tilgungsfreien Zeit abhngig zu machen, andernfalls ist null einzutragen. Die Excel-Formel in Zelle D13 ist
entsprechend zu ergnzen
=WENN(A13>$E$7;WENN(A13="";"";$C$9);0)
163
Da keine Unterschiede hinsichtlich des Tabellenaufbaus bestehen, kann die ExcelTabelle in Bild 4.3e innerhalb der Mappe kopiert und mit der berschrift "Jhrliche Annuittentilgung" versehen werden. Anstelle der Tilgungsrate wird in Zelle C9 zuerst die
konstante Annuitt berechnet:
Gl.
(4.10)
Zahlenrechnung
A 100.000
0,09 1,09 5
1,09 5 1
Excel-Formel in C9
Ergebnis
=RMZ(B5;B7;-B4)
25.709,25
Nun werden die Formeln in den ersten drei Zeilen des Tilgungsplanes auf notwendige
nderungen berprft, wobei das Schema von Tabelle 4.4 zu Hilfe genommen werden
kann. Man wird dabei schnell feststellen, dass lediglich die Berechnung der Tilgungsrate
in Spalte D korrigiert werden muss, denn sie ergibt sich als Differenz von Annuitt und
Zinsen des betreffenden Jahres: Tt A Z t . Fr t = 3 beispielsweise steht dafr in Zelle
D14 die Excel-Formel =$C$9-C14 innerhalb der WENN-Funktion (vgl. Bild 4.9e). Diese
Zelle wird bis ans Spaltenende kopiert.
164
165
Die unterjhrige Annuitt a wird aus der jhrlichen Annuitt A genauso berechnet, wie
die unterjhrliche Rentenrate aus der jhrlichen nach Gl. (3.23) bzw. (3.26). Ausgehend
von der Kreditzahlung ergibt sich bei unterjhrig linearer Verzinsung fr dieses Beispiel:
Gl.
(4.15)
Zahlenrechnung
a 100.000
1,09 5
1,09 5
0,0225
1 1 0,0225 1,5
Excel-Formel in C9
Ergebnis
=RMZ(B5;B7/B6;-B4)/
(B6*(1+D5*(B6-1)/2))
6.217,47
Als Ausgangsbasis fr den Tilgungsplan, der die geringsten nderungen erfordert, eignet sich eine Kopie der Excel-Tabelle von Bild 4.7e. Darin wird die berschrift umbenannt in "Unterjhrliche Annuittentilgung" und in Zelle C9 die Berechnungsformel dafr eingetragen (s. Bild 4.10e).
In den Spalten A bis C braucht nichts gendert werden. Nur die Tilgungsrate in Spalte D
wird unterschiedlich bestimmt je nachdem, ob Zinsen verrechnet werden oder nicht:
Solange keine Zinsen verrechnet werden, ist die Tilgungsrate identisch mit der Annuitt (=$C$9).
In der letzten Periode eines jeden Laufzeitjahres ist die Tilgungszahlung so zu reduzieren, dass sie zusammen mit den bis dahin angesammelten Jahreszinsen die konstante Annuitt ergibt. Dabei kann es anfangs passieren, dass ein negativer Tilgungsbetrag ausgewiesen wird und sich die Restschuld wieder erhht (s. Bild 4.10e).
Am Ende der Laufzeit, also in der letzten Periode, muss der Rest der Zinsen in jedem
Fall verrechnet werden.
Die Umsetzung eines analogen Sachverhalts in eine Excel-Formel mit Hilfe der ODERFunktion wurde fr die Berechnung der Annuitt in Spalte E im Abschn. 4.2.2 im Detail
erlutert. In Bild 4.10e ist die komplette Formel fr Zelle D14 sichtbar; sie muss ber die
gesamte Spaltenlnge kopiert werden.
166
Zahlenrechnung
a 100.000
1,09 5
1,09 0,25 1
1,09 5 1
Excel-Formel in C9
Ergebnis
=RMZ(B5;B7/B6;-B4)
*D5/E5
6.221,12
Als Grundlage fr den Tilgungsplan kann eine Kopie der Tabelle in Bild 4.10e verwendet werden. Bevor in Zelle C9 der zweite Faktor der Excel-Formel gendert wird, ist in
Zelle E5 der unterjhrig konforme Zinssatz ik =(1+B5)^(1/B6)1 zu berechnen (vgl. Bild
4.5e).
Dann muss in Spalte C innerhalb der Excel-Funktionen die Berechnungsformel fr die
unterjhrigen Zinseszinsen gem Gl. (4.8) (s. Tabelle 4.5) erweitert werden. Fr Zelle
C14 lautet die nderung
=C13+(C13+B14)*$D$5.
Die komplette Excel-Funktion, die in die gesamte Spalte kopiert werden muss, ist in
Bild 4.11e oben angezeigt.
167
168
Generell wre es sehr einfach, die Tabelle fr jhrliche Annuittentilgung aus Bild 4.9e
entsprechend zu modifizieren. Um mit geringstem Aufwand eine mglichst komfortable
Tabelle zu gewinnen, wird auf die Tabelle fr unterjhrige Ratentilgung in Bild 4.8e zurckgegriffen und analog zur jhrlichen Annuittentilgung mit wenigen nderungen angepasst. In einer Kopie werden zunchst die berschrift in "Unterjhrliche Annuittentilgung" umbenannt und dann die Vorgabedaten fr dieses Beispiel eingetragen (die tilgungsfreie Zeit ist Null). In Zelle C9 muss die unterjhrige Annuitt bei unterjhrig linearer Verzinsung wie folgt berechnet werden:
Gl.
(4.17)
Zahlenrechnung
a 100.000
0,0225 1,0225 20
1,0225 20 1
Excel-Formel in C9
Ergebnis
=RMZ(D5;B7;-B4)
6.264,21
Ansonsten ist lediglich Spalte D zu ndern hier dargestellt am Beispiel von Zelle D14
indem von der Annuitt aus Zelle C9 die Tilgungsrate subtrahiert wird:
=WENN(A14>$E$7;WENN(A14="";"";$C$9-C14);0).
Nach dem Kopieren dieser Excel-Formel innerhalb der gesamten Spalte D muss fr jede
Periode in Spalte E der Wert der unterjhrlichen Annuitt erscheinen, und in der letzten
Periode mssen Restschuld und Tilgungsrate bereinstimmen (s. Bild 4.12e).
Die Heranziehung des unterjhrig relativen Zinssatzes ir verursacht bei unterjhrigen
Zinsperioden darauf wurde immer wieder hingewiesen einen effektiven Jahreszinssatz, der den nominellen Jahreszinssatz bersteigt. Diese Tatsache ist unabhngig von
der Art der periodischen Tilgung und wird allein durch die Periodenzahl m bestimmt.
Deshalb betrgt der effektive Jahreszins 9,31 % wie in Beispiel 4.2a (vgl. Bild 4.6e).
169
170
Gl.
(4.17)
Zahlenrechnung
a 100.000
0,0225 1,022517
1,022517 1
Excel-Formel in C9
Ergebnis
=RMZ(D5;B7-E7;-B4)
7.101,41
Die Annuitt erhht sich von 6.221,12 auf 7.101,41 , weil fr die Tilgung nur ein
verkrzter Zeitraum verbleibt (s. Bild 4.13e). Auf den effektiven Jahreszins hat das keinen Einfluss, weil whrend der tilgungsfreien Zeit regulr Zinsen gezahlt werden.
171
Im Unterschied zu Beispiel 4.2 ergeben sich die jhrlichen Annuitten jetzt nicht unmittelbar aus der Laufzeit, sondern die Annuitten sind als fester prozentualer Anteil der
Schuld w = 24 % vorher festgelegt worden. Fr die erste Rckzahlung verbleiben bei
9 % Zinsen noch 15 % fr die erste Tilgungsrate. Im weiteren Verlauf nimmt der Tilgungsanteil wegen abnehmender Zinsen allmhlich zu. Eine konsequente Annuittentilgung ist solange mglich, bis ein kleinerer Betrag brig bleibt, die Abschlusszahlung,
die in der Regel am Ende einer weiteren Periode zusammen mit den entsprechenden Zinsen fllig ist.
Am Berechnungsmodus fr den Tilgungsplan ndert sich nur wenig; deshalb kann die in
Bild 4.9e dargestellte Tabelle kopiert und mit neuer berschrift versehen werden. Ins
Vorgabefeld wird an Stelle der Laufzeit die Prozentannuitt w platziert und fr die Berechnung der Laufzeit wird eine (gelb unterlegte) neue Zelle angelegt (s. Bild 4.14e).
Zunchst sind folgende Rechnungen erforderlich:
Gl.
Zahlenrechnung
(4.19)
A 0,24 100.000
(4.21)
Excel-Formel/Funktion
lg 0,24 lg 0,15
lg1,09
Zelle
Ergebnis
=B7*B4
C9
24.000,00
=ZZR(B5;B7*B4;-B4)
D7
5,454 a
In Spalte A ist bei der Abbruchbedingung fr die Laufzeitjahre auf das errechte
Laufzeitende in Zelle D7 Bezug zu nehmen:
=WENN(A12<$D$7;A12+1;"").
Die letzte Tilgungsrate muss mit der Restschuld am Ende des letzten vollen Laufzeitjahres (in unserem Beispiel zu Beginn des sechsten Jahres in Zelle B17) bereinstimmen; deshalb ist vorher immer zu prfen, wann dieser Fall eintritt. Die in Zelle D13
bereits bestehende Formel wird entsprechend ergnzt (s. Bild 4.14e):
=WENN(A13>$D$7;B13;WENN(A13="";"";$C$9-C13)).
172
Nach diesen beiden nderungen knnen die Zellen A13 und D13 bis ans Tabellenende
kopiert werden. Im sechsten Jahr ist noch eine Restschuld von knapp 11.150 fllig. In
der Summenzeile ist das absolute Ausma der gesamten Zinsbelastung ersichtlich, aber
entscheidend ist der effektive Jahreszinssatz, der hier gleich dem nominellen Zinssatz ist.
173
Unterjhrige Prozentannuitten
Beispiel 4.8: Der Kredit von 100.000 soll im Unterschied zu Beispiel 4.7 in monatlich gleichen Raten aus Tilgung und Zinsen von 2.000 getilgt werden.
Der nominelle Jahreszinssatz betrgt 9 % und wird linear auf Monate
umgerechnet.
Wann ist der Kredit endgltig getilgt, wenn die zuletzt fllige Zahlung
am Monatsende erfolgt? Wie hoch ist die verbleibende letzte Zahlung?
Zunchst ist der Zellbereich (A7:C7) und danach die Zelle C9 zu kopieren und an
jeweils gleicher Stelle der neuen Tabelle einzufgen.
Des weiteren werden die ersten beiden Zeilen des Tilgungsplanes (A12:E13) bertragen. (Dabei geht die Einbeziehung der tilgungsfreien Zeit verloren, auf die hier verzichtet werden soll.)
Nun muss noch gewhrleistet werden, dass in allen Formeln der unterjhrige Zinssatz
bercksichtigt wird. Wo bisher noch der Jahreszinssatz aus Zelle B5 eingeht, kann man
sich im Men EXTRAS/DETEKTIV/SPUR ZUM NACHFOLGER optisch anzeigen lassen (s.
Bild 4.15e). In den Formeln der Zellen D7, C12 und C13 ist also B5 durch D5 zu ersetzen.
174
Zahlenrechnung
(4.19)
A 0,02 100.000
(4.21)
lg 0,02 lg 0,0125
lg1,0075
Excel-Formel/Funktion
Zelle
Ergebnis
=B7*B4
C9
2.000,00
=ZZR(D5;B7*B4;-B4)
D7
62,90 Mon.
Die fertige Tabellenrechnung erbringt eine Abschlusszahlung am Ende des 63. Monats
von 1.804,38 bei einem effektiven Jahreszins von 9,38 % (s. Bild 4.16e).
Wenn statt des unterjhrig linearen der konforme Zinssatz ik bercksichtigt werden soll
(Anklicken des Optionsschaltfeldes "exponentiell"), dann betrgt die Abschlusszahlung
949,06 und der effektive Jahreszinssatz ist gleich dem nominellen Zinssatz 9 %.
175
Beispiel 4.9: Die monatlichen Annuitten zur Tilgung eines Kredits von 80.000
betragen jeweils 0,75 % des Kredits. Durch Vereinbarung zustzlicher
Sondertilgungen von bis zu 5.000 am Ende jedes Laufzeitjahres wird
dem Kreditnehmer die Mglichkeit eingerumt, die Laufzeit entsprechend zu verkrzen.
Fr die ersten 10 Jahre gilt ein nomineller Jahreszinssatz von 5,5 %,
der linear auf die Monate verteilt wird. Um schlechteren Konditionen fr
die Zeit danach aus dem Weg zu gehen, mchte der Kreditnehmer die
Hhe der Sondertilgung so whlen, dass er nach 10 Jahren schuldenfrei ist.
Fr diese Rechnung muss die Excel-Tabelle von Bild 4.16e zwecks Bercksichtigung
der Sondertilgungen um eine zustzliche Spalte, die vor Spalte E eingefgt wird, erweitert werden. Fr die Vorgabe eines konstanten Sonderzahlungsbetrages kann beispielsweise die Zelle E4 eingerichtet werden, von der aus der Zahlenwert mittels der ExcelFormel =E$4 in den jeweils letzten Monat aller Laufzeitjahre bertragen wird (s. Bild
4.17e). Ohne Sondertilgungen wrde die Laufzeit 206,54 Monate betragen; als Tabellenlnge reichen jedoch 121 Zeilen (fr 10 Jahre) aus.
176
Im nchsten Schritt wird als beabsichtigter Sonderzahlungsbetrag in Zelle E4 ein beliebiger Wert vorgegeben, z. B. 3.000 . Dieser Betrag muss erstmals im 12. Monat zur
Annuitt addiert und im Folgemonat von der Restschuld zustzlich abgesetzt werden:
Zahlenrechnung
Excel-Formel/Funktion
Zelle
Ergebnis
A12
600 3.000
=WENN(A23="";"";C23+D23+E23)
F23
3.600,00
R12
77.128,33 3.000
=WENN(A24="";"";B23-D23-E23)
B24
74.128,33
Beide Formeln knnen in die nachfolgenden Zellen der betreffenden Spalte B bzw. F
kopiert werden, damit alle Sonderzahlungen richtig bercksichtigt werden. Im Ergebnis
dieser Rechnung verbleibt nach 10 Tilgungsjahren in Zelle B132 eine Restschuld von
3.899,94 (s. Bild 4.17e).
177
Wenn nun wie laut Aufgabenstellung angestrebt die Schuld nach genau 10 Jahren
getilgt sein soll, mssen die jhrlichen Sonderzahlungen etwas hher ausfallen. Den genauen Wert gewinnt man durch Zielwertsuche in Zelle B132 mit dem Zielwert 0 (keine
Restschuld) und der vernderbaren Zelle E4. Als Ergebnis erhlt man in Zelle E4 als
jhrliche Sondertilgung einen Wert von 3.300,91 . Weichen die einzelnen Sondertilgungen in der Realitt betragsmig oder zeitlich von dieser Modellrechnung ab, dann
kann man bereits gezahlte Sondertilgungen in Spalte E als Festwerte entsprechend eintragen und die Rechnung fr den Rest der Laufzeit analog wiederholen.
Der effektive Jahreszins bezogen auf die zehn Laufzeitjahre bis zur restlosen Tilgung
betrgt 5,64 %. Dieser Wert bleibt unverndert, auch wenn die Schuld nach 10 Jahren
noch nicht vollstndig getilgt ist. Zur exakten Lsung dieses Problems sind die Hinweise
im Beispiel 4.11 zu beachten.
Das zu Beginn der Laufzeit fllige Disagio von 5.000 wrde bei gleichem Nominalzinssatz wie in Beispiel 4.4 weder die zu tilgende Schuld von 100.000 noch die Annuitten verndern. Den laufenden Kreditkosten sind jedoch Aufschlge zuzurechnen, die
einem quivalenten Barwert in Hhe des Disagio entsprechen und als Vorauszahlung
von Zinsen interpretiert werden knnen. Demzufolge mssen die nominellen Zinsen vergleichsweise niedriger ausfallen. Alles zusammen schlgt sich im effektiven Jahreszins
nieder.
Fr dieses Beispiel wird eine der bereits vorhandenen Excel-Tabellen ausgewhlt, die
wegen ihrer Vielseitigkeit als besonders geeignet erscheint, die Tabelle aus Bild 4.13e.
Mit m = 1 ist sie fr jhrliche Annuittentilgung anwendbar. Es wird wieder eine Kopie
erstellt und mit vernderter berschrift versehen (s. Bild 4.18e). Um Platz fr ein zu-
178
Zahlenrechnung
95.000
1 0,05
(4.26)
(4.10)
A 100.000
0,07 1,07 5
1,07 5 1
Excel-Formel/Funktion
Zelle
Ergebnis
=B4/(1-E4)
B12
100.000,00
=RMZ(D5;B7-E7;-B12)
C9
24.389,07
Man knnte auch umgekehrt in Zelle B12 die Schuld S eintragen und daraus in Zelle B4
den Auszahlungsbetrag Dc S 1 G errechnen. Wichtig ist nur, dass fr die Berechnung der Annuitten die volle Schuld und fr die Berechnung des Effektivzinssatzes auf
der rechten Seite der Tabelle der tatschliche ausgezahlte Kredit bercksichtigt werden.
Es ergibt sich ein effektiver Jahreszins von 8,95 %, also etwas weniger als 9 % in Beispiel 4.4.
179
sollen. Dazu ist neben dem zustzlichen Eingabefeld fr den Gebhrensatz g lediglich
eine Formel in der Tabelle von Bild 4.18e zu ergnzen:
Gl.
(4.25)
Zahlenrechnung
S
0,013
95.000
1
0
,
05
Excel-Formel
Zelle
Ergebnis
= B4/(1-E4)+E3*B4
B12
101.235,00
Damit erhhen sich die Annuitt um 301,20 und der effektive Jahreszins auf 9,42 %
(s. Bild 4.19e).
180
Beispiel 4.11:
In der Excel-Tabelle von Bild 4.19e wird die Zinsbindungsfrist bei der Effektivzinsberechnung durch entsprechende Anpassung der Zahlungsreihe in Spalte G bercksichtigt.
Innerhalb der ersten drei Perioden (Zellen G12 bis G14) bleiben die Annuitten unverndert und dann wird so gerechnet, als wre der Vertrag beendet. Anstelle aller nachfolgenden Zahlungen geht als deren quivalent die Restschuld am Ende der Zinsbindungsfrist, der Wert aus Zelle B15, in die Effektivzinsberechnung ein. Somit ergibt sich als
fiktive Abschlusszahlung A3 (vgl. Bild 4.20e):
Gl.
Zahlenrechnung
A3
24.690,27 44.640,46
Excel-Formel
Zelle
Ergebnis
=E14+B15
G14
69.330,74
Der anfngliche effektive Jahreszins betrgt 9,97 % und ist deswegen hher als der zuvor berechnete, weil sich dasselbe Disagio auf einen krzeren Zeitraum bezieht, somit
also eher verbraucht ist.
Wenn die Tabellenrechnung fr beliebige Zinsbindungsfristen anwendbar sein soll, ist in
den Formeln von Spalte G auerdem zu gewhrleisten, dass fr die Zeit nach der Zinsbindungsfrist alle Zahlungen automatisch null gesetzt werden, was einige zustzliche
Prfungen erfordert (s. Bild 4.20e), auf deren weitere Kommentierung hier verzichtet
wird.
Beispiel 4.12:
181
Die Lsung ist einfach, denn in der Excel-Tabelle von Bild 4.19e sind unterjhrige Perioden bereits bercksichtigt. Die Laufzeit muss mit m = 4 lediglich in Quartale umgerechnet und eingetragen werden (s. Bild 4.21e). Die Tabelle ermglicht auch, wahlweise von unterjhrig linearer oder exponentieller Verzinsung auszugehen.
182
Eine Tilgungsstreckung bei unvernderter Laufzeit wurde in Abschn. 4.2.2 bereits ausfhrlich erlutert und in die Excel-Tabellen zur Berechnung von Tilgungsplnen integriert. Durch systematische bernahme entsprechender Formeln aus der Tabelle von
Bild 4.8e ist dieser Fall somit in den meisten anderen Tabellen bereits bercksichtigt, so
auch in der Excel-Tabelle von Bild 4.21e.
Die beabsichtigte tilgungsfreie Zeit k = 2 Quartale braucht also lediglich in Zelle E7 eingetragen zu werden. Wenn mit dem unterjhrigen relativen Zinssatz gerechnet wird, erhht sich die Annuitt um 562,23 , der effektive Jahreszins sinkt aber auf 9,78 %
(s. Bild 4.22e). Bei unterjhrig exponentieller Verzinsung mit dem konformen Zinssatz
betrgt der effektiver Jahreszins 9,59 %, was durch Aktivierung des anderen Optionsschaltfeldes angezeigt werden kann.
183
Zahlenrechnung
a c 101.235
0,0175 1,0175 20
1,017518 1
Excel-Funktion
Zelle
Ergebnis
=RMZ(D5;B7-E7;
-B12*(1+D5)^E7)
B12
6.838,27
Die Restschuld erhht sich whrend der zahlungsfreien Zeit sukzessive um die Zinsen, zuerst in Zelle B13
=WENN(A13="";"";WENN(C12=0;B12*(1+$D$5);B12-D12))
Die vernderten Zellinhalte von C12 und B13 mssen in derselben Spalte bis ans
Tabellenende kopiert werden (s. Bild 4.23e).
Aus diesen Ergebnissen ist im Vergleich zur Tilgungsstreckung in Bild 4.21e zu erkennen, dass bei sonst gleichen Kreditkonditionen die Annuitten zwar hher, der Effektivzins aber dennoch geringer und somit ein Zahlungsaufschub gnstiger fr den Kreditnehmer ist. Das hngt mit der spteren Flligkeit der Gegenleistungen fr den Kredit
zusammen.
184
Beispiel 4.14:
Fr die Finanzierung eines Energiesparhauses gewhrt die Kreditanstalt fr Wiederaufbau (KfW) einen Kredit zu folgenden Konditionen:
Dafr kann problemlos die (entsprechend der Laufzeit von mindestens 41 Quartalen erweiterte) Tabelle von Bild 4.22e verwendet werden. Auf die recht komplizierten Formeln zum automatischen Abbruch der Zahlungsreihe fr die Effektivzinsberechnung
so wie es im Beispiel 4.11 und Bild 4.20e erklrt ist kann verzichtet werden, wenn
nach der Zinsbindungsfrist (hier 40 Quartale) alle Zelleninhalte in Spalte H einfach gelscht werden. Zur Annuitt im 40. Quartal muss allerdings noch die Restschuld, die am
Beginn des 41. Quartals in Zelle B52 erscheint, addiert werden (vgl. Bild 4.24e). Dann
185
besttigt sich die Richtigkeit des angegebenen Effektivzinssatzes von 3,54 %. Von der
Kredithhe ist dieser Wert brigens nicht abhngig. Interessant ist die schon erwhnte
Tatsache, dass ohne tilgungsfreie Zeiten die Restschuld nach 10 Jahren zwar geringer ist,
der Kredit sich aber auf 3,58 % leicht verteuert.
186
gungszahlungen, der die Restschuldbetrge RSt aus dem Darlehen nicht beeintrchtigt
und somit selbst keine zustzlichen Zinsen verursacht. Die Bercksichtigung eines derart
vereinbarten Agio D (in %) wird am Beispiel eines Annuittendarlehens gezeigt.
Beispiel 4.15:
Es handelt sich hierbei um eine Abwandlung von Beispiel 4.10 hinsichtlich des Agio.
Am vorteilhaftesten ist, wieder die Excel-Tabelle von Bild 4.19e als Grundlage zu verwenden, weil hier die Gebhren schon bercksichtigt sind. In deren Kopie ist aber die
Einbeziehung des Disagio vorher rckgngig zu machen; das betrifft den ausgezahlten
Kredit in Zelle B4 sowie die Division durch den Faktor (1+E4) in Zelle B12. Fr das
vorgegebene Agio wird Zelle E4 verwendet (s. Bild 4.25e). Folgende Rechnungen bilden
den Ausgangspunkt:
Gl.
Zahlenrechnung
Excel-Formel/Funktion
Zelle
Ergebnis
(4.25)
S 100.000 1 0,013
= B4*(1+E3)
B12
101.300,00
(4.30)
1,0691
0,0691
1,06915 1
=RMZ(D5/(1+E4);B7-E7;-B12*(1+E4))
C9
25.710,33
Die Differenz von Annuitt von und Zinsen (C9C12) ist um das Agio grer als der
Tilgungsbetrag fr die erste Periode; das muss in Zelle D12 korrigiert werden, damit
die Restschuld richtig berechnet wird:
=WENN(A12>$E$7;WENN(A12="";"";($C$9-C12)/(1+$E$4));0).
Bei der Kontrollrechnung fr die Annuitt in Zelle E12 muss das Agio dann wieder
einbezogen werden:
=C12+D12*(1+$E$4).
Die Zellen D12 und E12 sind bis zum Tabellenende zu bertragen.
Ohne Gebhren (g = 0 in Zelle E3) ergibt sich fr Beispiel 4.15 ein effektiver Jahreszins
von 8,51 %, und mit Gebhren betrgt der effektive Jahreszins genau 9,0 % (s. Bild
4.25e).
187
188
5.
5.1 Einfhrung
Fr die Kursrechnung sollen neben bereits definierten Gren und Symbolen folgende
verwendet werden:
K0
K'0
C0
Nominalzinssatz
Effektivzinssatz, Rendite
q=1+i
nomineller Aufzinsungsfaktor
q' = 1 + j
effektiver Aufzinsungsfaktor
D0, Dn
G0, Gn
Laufzeit (in a)
np
ir, ik
mn
Fr eine Reihe grundlegender Rechnungen innerhalb dieses Kapitels wird in einer neuen
Excel-Mappe "Kurs.xls" die erste Tabelle nach dem Muster von Bild 5.1e bereitgestellt.
189
Als Voraussetzung fr die modifizierte Anwendung der Kursformel Gl. (5.6) werden in
zwei gesonderten Zellen der nominale und der reale Aufzinsungsfaktor berechnet. Fr
die (einfachen) Nominalzinsen ist die Gesamtlaufzeit von 6 Jahren magebend, whrend
aus Sicht der Bank nur die Restlaufzeit von 4 Jahren in Betracht kommt:
Gl.
Zahlenrechnung
(1.4)
1 0,05 6
(1.17)
q4
1 j 4
Excel-Formel
Zelle
Ergebnis
=1+B4*(C6+2)
C9
1,3000
=(1+B13)^C6
C10
gesucht
190
(5.6)
(5.3)
C0
1,3000
100
q4
1 0,03100
=C9/C10*100
C11
97,0
Der Kurs fr die bertragung der Schuld an die Bank ist durch das Abgeld von 2.500
gleich 3 % des Nominalkapitals nach Gl. (5.3) vorgegeben. Fr die Rendite j kann in
Zelle B13 zunchst eine beliebige Zahl eingetragen werden, z. B. der Nominalzinssatz.
Der gesuchte Wert ergibt sich durch Zielwertsuche fr den Kurswert 97,0 in Abhngigkeit von der vernderlichen Zelle B13 (s. Bild 5.2e).
Zahlenrechnung
C0
1 0,03
100
q2
Excel-Formel in C11
=(C9-C7)/C10*100
Ergebnis
100
(5.6)
97 2
1
100
=((1-C7)*100/C11)^(1/C6)-1
-0,0151
191
Die Zielwertsuche in Zelle C11 fr einen Kurs von 100 in Abhngigkeit von Zelle B13
ergibt eine Rendite von -1,51 %, also eine Einbue fr den Kreditgeber (s. Bild 5.3e).
Beispiel 5.2: Eine gesamtfllige Schuld sei mit vierteljhrlichen Zinseszinsen von
0,5 % (2 % p.a.) versehen, die vollstndig angesammelt und am Ende
der Laufzeit von 5 Jahren neben dem Gesamtkapital plus einem Aufgeld von 10 % zu zahlen sind.
Wie hoch ist die Rendite des Kreditgebers?
192
Gl.
Zahlenrechnung
Excel-Formel
Zelle
Ergebnis
(1.23)
1 0,00520
=(1+C4)^C6
C9
1,1049
(1.26)
1 jk 20
=(1+C13)^C6
C10
jk gesucht
=(C9+C7)/C10*100
C11
100
=(1+B13)^C5-1
C13
j gesucht
(5.6)
C0
(1.24)
1,1049 0,10
1 j k 20
jk
100 100
1 j 4 1
Mit dem Rckzahlungsaufgeld Dn = 10 % wird der niedrige Nominalzinssatz aufgestockt. Dadurch ergibt sich bei Auszahlung des Darlehens zu 100 % eine Rendite von
3,80 %, was durch Zielwertsuche in Zelle C11 mit Zelle B13 als vernderliche Zelle ermittelt werden kann (s. Bild 5.4e).
Zahlenrechnung
j
4
20
1,1049 0,1
100
100
1
Excel-Formel in B14
Ergebnis
=((C9+C7)*(100/C11))^(C5/C6)-1
3,80 %
193
Beispiel 5.3: Zu welchem Kurs msste das Darlehen von Beispiel 5.2 ausgezahlt
werden, wenn ohne Rckzahlungsaufgeld dieselbe Rendite erzielt
werden soll?
Hier soll die Mglichkeit demonstriert werden, die Rendite durch den Ausgabekurs eines
Darlehens zu steuern. Wenn in der Excel-Tabelle von Bild 5.4e das Rckzahlungsaufgeld null gesetzt und in Zelle B13 eine Rendite von 3,8 % vorgeben wird, ergibt sich
ein Ausgabekurs von C0 = 91,70 (s. Bild 5.5e); das entspricht nach Gl. (5.3) einem Disagio von G0 = 9,3 %.
Beispiel 5.4: Wie hoch ist der Emissionskurs einer Nullkupon-Anleihe, die nach 20jhriger Laufzeit zu pari zurckgezahlt wird, wenn der effektive Jahreszins 6,5 % betrgt?
Es handelt sich um einen Sonderfall von Gl. (5.6) gem Bild 5.3 und Gl. (5.9), bei dem
die Rendite durch ein Disagio bei der Ausgabe geregelt wird. Zur Berechnung eignet
sich die Excel-Tabelle von Bild 5.4e, indem i = 0 und Dn = 0 gesetzt werden. Als Ergebnis erhlt man C0 = 28,38, also ein Disagio von G0 = 71,62 % (s. Bild 5.6e).
194
Es geht hier zunchst um ganzjhrige Perioden. Zur Bestimmung des Kurses C0 gem
Gl. (5.11) kann die Excel-Tabelle von Bild 5.4e durch folgenden Rechnungen modifiziert werden, wobei fr j in Zelle B13 zunchst der nominelle Zinssatz eingetragen wird:
Gl.
195
Zahlenrechnung
Excel-Formel
Zelle
Ergebnis
(1.17)
qc 2
1 0,0652
=(1+B13)^C6
C9
1,13423
(3.6)
b2c
1,13423 1
1,13423 0,065
=BW(B13;C6;-1)
C10
1,82063
(5.11)
C0
1 0,00
0,065 1,82063
100
1,13423
C11
100,0
=(B4*C10+(1+C7)/C9)*100
Die Rechnung mit j = i hat den Vorteil, dass durch das Ergebnis C0 = 100 die Richtigkeit
der Formeln besttigt wird. Bei j > i ergibt sich ein Kurs unter pari und umgekehrt. Die
gesuchte Rendite resultiert aus Zielwertsuche in Zelle C11 fr den vorgegeben Kurs und
betrgt 4,11 % (s. Bild 5.7e).
196
Gl.
(3.9)
v2
0,065
0,48426
1,065 2 1
(5.13)
j1
0,065
Excel-Formel
Ergebnis
0,0413
=(B4+C7)*(100/C11)+(100-C11)/C11*B4/((1+B4)^C6-1)
v 2c
0,0413
1,04132 1
(5.13)
j2
0,065
Ergebnis
0,4899
0,0411
Excel-Formel =(B4+C7)*(100/C11)+(100-C11)/C11*C14/((1+C14)^C6-1)
In der Exceltabelle von Bild 5.7e kann das Zwischenergebnis vom ersten Schritt in Zelle
C14 unsichtbar gemacht werden, indem als Schriftfarbe wei gewhlt wird.
Bei diesem Beispiel wurde unterstellt, dass der Kauf unmittelbar nach einem Zinstermin
stattgefunden hat. In der Realitt ist beim Handel mit brsennotierten Wertpapieren von
nichtganzzahligen Restlaufzeiten auszugehen.
Wenn unterstellt wird, dass die regelmigen Mieteinnahmen einen Monat nach dem
Kauf beginnen, gelten sie als unterjhrig nachschssige Zahlungen. Als Grundlage fr
die Renditerechnung ist unterjhrig exponentielle Verzinsung mageblich und somit der
197
Monat als Zinsperiode zulssig. Bei einer Nutzungsdauer von 30 Jahren wrde die Laufzeit np = 360 Monate betragen. Der monatliche Nominalzinssatz ergibt sich nach
Gl. (1.1) als Quotient aus Miete und Angebotspreis: ik 1.550 320.000 0,004844 .
Fr die Kursrechnung wird die Excel-Tabelle aus Bild 5.7e kopiert und so ergnzt, dass
sie fr unterjhrige Perioden anwendbar ist. Dazu mssen die Jahreszinsstze exponentiell in unterjhrige Zinsstze umgerechnet werden, wobei sich in Zelle B4 ein nomineller Jahreszinssatz von 5,97 % einstellt, wenn fr ik der oben errechnete Wert vorgegeben
wird (Zielwertsuche):
Gl.
Zahlenrechnung
Excel-Formel
Zelle
Ergebnis
(5.15)
ik
(1 0,0597)1 12 1
=(1+B4)^(1/C5)-1
C4
0,004844
(5.15)
jk
1 0,077 1 12 1
=(1+B13)^(1/C5)-1
C13
0,006201
Aufzinsungs- und Barwertfaktor (Zelle C9 und C10) sind aus den unterjhrigen Zinsstzen zu berechnen; deshalb muss in beiden Formeln der kopierten Excel-Tabelle B13
durch C13 ersetzt werden. Fr eine Laufzeit von 360 Monaten ergeben sich die aus Bild
5.8e ersichtlichen Werte.
198
Gl.
(5.11)
Zahlenrechnung
C0
Excel-Formel
1 0,5
0,004844 143,449
100
9,257
Zelle
Ergebnis
C11
75,08
=(C4*C10+(1-C7)/C9)*100
Der Kurs von 75,08 entspricht einem Kaufpreis von 240.256 . Ohne Bercksichtigung
des Wertabschlags am Laufzeitende ergbe sich ein Kurs von 80,48 und ein Kaufpreis
von 257.536 . Mit geringfgigem Aufwand knnen demnach verschiedene Varianten
errechnet werden.
Beispiel 5.7: Eine Bundesanleihe mit 5,3 % festem Jahreszins und einer Laufzeit bis
zum 30. Mrz 2006 wird am 30. Juli 2002 zu einem Brsenkurs von
98,9 gekauft.
a) Wie hoch ist die Rendite fr den Kufer unter Bercksichtigung
der gezahlten Stckzinsen?
b) Wie hoch wre die Rendite eines Anlegers, der diese zehnjhrige
Anleihe am 30. Mrz 1996 zum Emissionskurs von 96,5 erworben
und am 30. Juli 2002 verkauft hat?
Grundlage fr die erste Frage sind Bild 5.5 und die in Bild 5.7e dargestellte ExcelTabelle, die hier verndert werden muss (vgl. Bild 5.9e). Als Rendite wird zunchst auch
5,3 % angenommen.
Mit n1 4 fr die jhrliche Nominalverzinsung und n2 120 360 1 3 als unterjhrige
Zahlungsdauer fr die Stckzinsen sind folgende Rechnungen erforderlich:
Gl.
Zahlenrechnung
Excel-Formel
Zelle
Ergebnis
(1.17)
qcn
1 0,0534 1 3
=(1+B13)^(C6-C7/360)
C9
1,20847
(3.4)
s nc 1
1,0534 1
0,053
=ZW(B13;C6;-1)
C10
4,32938
(5.17)
C0
0,053 4,32938 1
100
1,20847
1 0,053 / 3
C11
99,97
=(B4*C10+1)/C9*100/(1+B4*C7/360)
Wegen der linearen Stckzinsen weicht der Kurs vom Parikurs ab. Bei Zielwertsuche fr
einen Brsenkurs von 98,9 betrgt die Rendite 5,64 % (s. Bild 5.9e).
199
Zahlenrechnung
(1.17)
qcn
(3.6)
bnc 1
(5.19)
C0
6 1 3
1 0,053
Excel-Formel
Zelle
Ergebnis
=(1+B13)^(C6+C7/360)
C9
1,38690
=BW(B13;C6;-1)
C10
5,02736
C11
99,23
1,0536 1
0,053 1 0,0536
1 0,011 0,053 3
0,053 5,02736
100
1,3869
=(B4*C10+(1-C8+B4*C7/360)/C9)*100
Fr diese Rechnung ist wieder die Excel-Tabelle aus Bild 5.7e zu kopieren und entsprechend zu modifizieren. Letztendlich ist die so entstehende Excel-Tabelle (s. Bild 5.10e)
allgemeingltiger, weil sie fr n2 = 0 der Gl. (5.11) gengt. Auf die iterative Bestimmung der Rendite nach Gl. (5.13) kann verzichtet werden, denn mittels Zielwertsuche in
Zelle C11 fr den gegebenen Kurswert C0 96,5 ergibt sich in der als vernderlich deklarierten Zelle B13 eine Rendite von 5,83 % (s. Bild 5.10e).
200
Zielzelle
vernderbare Zelle
201
Der Kapitalwert wird durch Zielwertsuche in Zelle H3 null gesetzt. Auf diese Weise ist
es mglich, die Richtigkeit speziell entwickelter Kursformeln nachzuprfen.
Beispiel 5.8: Eine Anleihe mit Halbjahreskupon und einer Restlaufzeit von 15 Monaten wird zum Brsenkurs von 102,5 gekauft. Wie ist hoch die Rendite, wenn der nominelle Zinssatz 6 % p.a. betrgt und die Anleihe zu
pari zurckgezahlt wird?
Die halbjhrige Zinsperiode (m = 2) wird als Laufzeitperiode gewhlt. Bis zum Laufzeitende (np = 2,5 Halbjahre) stehen drei Zinszahlungen (n1 = 3) von jeweils 3 % bevor,
doch fr drei Monate (n2 = 0,5 Halbjahre) mssen lineare Stckzinsen erstattet werden.
In Anlehnung an Bild 5.5 sind folgende Rechnungen erforderlich:
Gl.
Zahlenrechnung
Excel-Formel
Zelle
Ergebnis
cnp
1 0,06 2
=(1+C13)^(C6-C7/6)
C9
1,07670
(3.4)
s nc 1
1,033 1
0,03
=ZW(C13;C6;-1)
C10
3,09090
(5.17)
C0
0,03 3,0909 1
100
1,0767
1 0,03 0,5
C11
99,99
(1.17)
2, 5
=(C4*C10+1)/C9*100/(1+C4*C7/6)
In die Kursformel Gl. (5.17) gehen Halbjahreszinsstze ein. Fr die nominelle Verzinsung gilt ir i m = 0,03. Als Rendite-konformer unterjhriger Zinssatz wurde zunchst
ebenfalls 3 % angenommen, was annhernd den Parikurs bedingt. Die Umrechnung des
nominellen Jahreszinssatzes in einen relativen Zinssatz erfolgt in Zelle C4 mit der ExcelFormel =B4/C5. Die Umrechnung der Rendite in einen konformen Halbjahreszinssatz
erfolgt in Zelle C13 mit der Excel-Formel =(1+B13)^(1/C5)-1. Zur Bestimmung der Rendite, die einem Kaufkurs von 102,5 entspricht, wird bei der Zielwertsuche fr Zelle C11
als vernderbare Zelle B13 gewhlt. Als Ergebnis findet Excel auf dem Umweg ber
Zelle C13 die Rendite 3,93 % (s. Bild 5.12e).
202
Im Unterschied zu Beispiel 5.6 besteht hier die Vorstellung, die Nutzungsdauer auf die
Lebensdauer des Hauses auszudehnen, also als nahezu unendlich anzusehen, und dabei
einen Restwerterls auer acht zu lassen. Unter diesen stark vereinfachten (fr berschlagsrechnungen aber durchaus akzeptablen) Bedingungen kann Gl. (5.21) in der Form
C0 ik jk 100 angewendet, die gewnschte Rendite mit Gl. (5.15) umgerechnet und
somit der gesuchte Kurs ermittelt werden.
In einer Excel-Tabelle nach dem Muster von Bild 5.13e sind folgende Berechnungen erforderlich:
Gl.
Zahlenrechnung
203
Excel-Formel
Zelle
Ergebnis
(1.1)
ik
1.550
300.000
=C6/C7
C4
0,004844
(5.15)
jk
1 0,077 1 12 1
=(1+B13)^(1/C5)-1
C13
0,006201
(5.21)
C0
0,004844
100
0,006201
=C4/C13*100
C11
78,115
B14
0,077
12
(5.21)
0,004844
100
1
78
,
115
1
=(1+C4/C11*100)^C5-1
Dem Kurs von 78,12 entspricht ein Kaufpreis von etwa 250.000 . Durch Umstellung
von Gl. (5.21) knnte bei vorgegebenem Kurs direkt auch die Rendite bestimmt werden.
Eine Zielwertsuche ist also bei beiden Versionen nicht erforderlich.
204
Beispiel 5.10:
Der Auszahlungskurs kann nach Gl. (5.24) wahlweise aus Rentenbarwertfaktoren bn oder deren reziproken Werten, den Annuittenfaktoren wn, berechnet werden. Hier bietet
sich die erstgenannte Version an weil dieser Faktor fr das Realkapital von KuponAnleihen bereits bentigt und in Zelle C10 ermittelt wurde. Folglich ist nur noch der
Rentenbarwertfaktor fr das Nominalkapital in Zelle C9 zu bestimmen.
Folgende Rechnungen sind durchzufhren (vgl. Bild 5.14e):
Gl.
Zahlenrechnung
Excel-Funktion
Zelle
Ergebnis
(3.6)
bn
1,07 5 1
0,07 1,07 5
=BW(B4;C6;-1)
C9
4,1002
(3.6)
bnc
1,07 5 1
0,07 1,07 5
=BW(B13;C6;-1)
C10
4,1002
(5.24)
C0
4,1002
100
4,1002
=C10/C9*100
C11
100,00
Bei anfnglicher Vorgabe von j = i ergibt sich ein Parikurs (G0 = 0, kein Disagio). Die
unter a) gesuchte Rendite fr einen Auszahlungskurs von C0 1 G 0 100 95 findet
man durch Zielwertsuche in Zelle C11 (Zielwert 95 mit B13 als vernderlicher Zelle);
sie betrgt 8,95 % in bereinstimmung mit Beispiel 4.9 (vgl. Bilder 5.14e und 4.18e) .
205
206
Beispiel 5.11:
Das Darlehen von Beispiel 5.10 soll nach sonst gleichen Konditionen, aber nicht jhrlich, sondern durch vierteljhrliche Annuitten getilgt werden.
Wie hoch ist der effektive Jahreszins? (vgl. Beispiel 4.11).
Fr unterjhrige Perioden muss die Excel-Tabelle von Bild 5.14e oder 5.15e (am besten
wieder in einer Kopie) entsprechend modifiziert werden. Zunchst wird gem
Gl. (1.24) in Zelle C13 der Effektivzins j aus Zelle B13 in einen unterjhrig konformen
Zinssatz jk umgerechnet. Da das in anderen Tabellen bereits erfolgt ist, kann die Formel
von dort kopiert werden, z. B. aus Tabelle Bild 5.12e
Im Beispiel ist nichts darber gesagt, wie der nominelle Jahreszins i in einen Quartalszinssatz umzurechnen ist; deshalb soll hier nochmals demonstriert werden, wie man
mittels kleiner Makros beide Varianten wahlweise bercksichtigen kann.
Bevor die Zelle C4 markiert wird, um dort die Formel =B4/C5 zur Umrechnung des
nominellen Zinssatzes aus Zelle B4 in einen unterjhrig relativen Zinssatz einzugeben, wird im Men EXTRAS/MAKRO/AUFZEICHNEN der Makrorecorder aufgerufen, der Makroname "linear" zugeordnet und danach im Men EXTRAS/MAKRO/AUFZEICHNUNG BEENDEN wieder ausgeschaltet.
Dasselbe wird fr die Umrechnung in einen unterjhrig konformen Zinssatz wiederholt: Makrorecorder einschalten, Makroname "exponentiell" zuordnen, Zelle C4 anklicken, Formel =(1+B4)^(1/C5)-1 eintragen, Aufzeichnung beenden.
Zahlenrechnung
Excel-Funktion
Zelle
Ergebnis
ir
0,07 4
=B4/C5
C4
0,0175
(3.6)
bn
1,0175 20 1
0,0175 1,0175 20
=BW(C4;C6;-1)
C9
16,7529
(1.24)
ik
1,071 4 1
C13
0,01706
C10
16,8252
(1.13)
(3.6)
bnc
1,01706 20
1
0,01706 1,01706 20
=(1+C4)^(1/C5)-1
=BW(C13;C6;-1)
70 Die einzelnen Schritte dieses Vorgehens sind in Teil 2, Abschn. 3.3.1 etwas ausfhrlicher erlutert.
(5.24)
C0
16,7529
100
15,9152
207
=C10/C9*100
C11
100,43
Wegen der unterjhrig linearen Nominalverzinsung weicht der Kurs vom Parikurs ab
und betrgt 100,43. Bei einem Kurs von 95 (= 5 % Disagio) betrgt die Rendite 9,44 %,
was wiederum durch Zielwertsuche bestimmt werden kann (s. Bild 5.16e). In der ExcelTabelle von Bild 4.21e erzielt man ohne Bercksichtigung von Gebhren dasselbe
Ergebnis.
Beispiel 5.12:
Grundlage bildet die Excel-Tabelle von Bild 5.16e mit m = 1 und n = 5, die in Zelle C7
um das periodische Aufgeld D von 5 % erweitert werden muss. Dazu sind zwei nderungen erforderlich, die modifizierte Berechnung des nominellen Annuitten- bzw.
Rentenbarwertfaktors und die Korrektur der Kursformel. Im Annuitten- oder Renten-
208
barwertfaktor wird i durch den Faktor (1 +D dividiert und im Kurs wird das Realkapital
K0 mit diesem Faktor multipliziert. Folgende Zahlenrechnungen sollen das verdeutlichen:
Gl.
Zahlenrechnung
(5.25)
bn
1 0,07 1,055 1
0,07 1,05 1 0,07 1,055
(3.6)
bnc
1,07 5 1
(unverndert)
0,07 1,07 5
(5.26)
C0
1,05
4,1002
100
4,1371
Excel-Funktion
Zelle
Ergebnis
=BW(C4/(1+C5);C6;-1)
C9
4,1371
=BW(C13;C6;-1)
C10
4,1002
=(1+C5)*C10/C9*100
C11
104,06
Im Zahlenbeispiel wurde die Rendite j gleich dem Nominalzins i = 0,07 gesetzt, wobei
sich ein Kurs von 104,06 ergibt (s. Bild 5.17e). Das heit, dass die mit Aufgeld versehenen Annuitten einer quivalenten Kreditauszahlung von 104.060 entsprechen wrden.
Bei einer Kreditauszahlung von 100 % (bedeutet Parikurs) betrgt der effektive Jahreszins 8,51 %. Dieses durch Zielwertsuche fr Zelle C11 gefundene Ergebnis stimmt mit
Bild 4.25e berein, wenn man die Gebhren auer Acht lsst.
209
Beispiel 5.13:
71 Bei den Beispielen in diesem Abschn. 5.4 wurde stets periodische Zinskapitalisierung unter-
stellt.
210
Bei Vorgabe fester Annuitten als Prozentwert der Schuld gem Gl. (4.19) ergibt sich
am Ende des vorletzten Laufzeitjahres n1 neben der letzten vollen Annuitt eine restliche
Abschlusszahlung, die meist ein Jahr spter (n1 + 1) fllig ist (vgl. Beispiele 4.7 und
4.8). Aus dieser berlegung resultiert die Kursformel Gl. (5.25), die hier in eine ExcelTabelle umgesetzt werden soll. Dazu wird die in Bild 5.16e dargestellte Excel-Tabelle
kopiert und vor Zeile 11 um zwei Zeilen erweitert (dazu die Zeilen 11 und 12 markieren
und im Kontextmen ZEILEN EINFGEN whlen).
Von der Kopie kann Zeile 10 mit dem realen Barwertfaktor bezglich n1 beibehalten
werden, ansonsten sind fr Zwischenergebnisse dreier weiterer Faktoren aus Gl. (5.28),
fr den nominellen Rentenendwertfaktor bezglich n1 sowie fr die wegen der Abschlusszahlung bei n1 + 1 erforderlichen Zinsfaktoren, jeweils eine neue Zeile einzurichten (s. Bild 5.19e). Die ganzzahlige Laufzeit n1 wird nicht vorgegeben, sondern errechnet. Wenn zunchst j = i = 0,09 gesetzt wird, ergeben sich fr das Beispiel folgende
Zahlenrechnungen:
Gl.
(4.21)
Zahlenrechnung
lg 0,24 lg0,24 0,09
lg1,09
(3.3)
s n1
(3.6)
bnc 1
(5.28)
1,09 5
1
0,09
Excel-Funktion
Zelle
Ergebnis
C6
5,454
=GANZZAHL(ZZR(C4;C7;-1))
5,0 a
=ZW(C4;C6;-1)
C9
5,9847
=BW(C15;C6;-1)
C10
3,88965
q n1 1 1,09 6
=(1+C4)^(C6+1)
C11
1,6771
q c n11 1,09 6
=(1+C15)^(C6+1)
C12
1,6771
C0
1,09 5 1
0,09 1,09 5
1,09 5,9847
1,6671
0,24 3,8897
100
100
1,6771
1,6771
=(C7*(C10-C9*(1+C4)/C12)+C11/C12)*100
100,00
C13
Dass sich ein Kurs von 100 ergibt, besttigt die Richtigkeit der Formeln.
Die unter a) gesuchte Rendite erhlt man durch Zielwertsuche fr Zelle C13 mit dem
Zielwert 95 und B15 als vernderliche Zelle; sie betrgt 10,87 % (s. Bild 5.19e). Das Ergebnis kann mit der Excel-Tabelle von Bild 4.16e nachgeprft werden, wenn die Vorgaben richtig eingestellt und in Zelle G11 die um 5 % geringere Auszahlung (z. B. -95.000
bei einer Darlehensschuld von 100.000) eingetragen wird.
Unter b) und c) wird von der berlegung ausgegangen, dass der ursprngliche Zinssatz
von 9 % die gewnschte Rendite darstellt und dass ein Disagio dazu dient, die laufende
211
212
Bei einem Disagio von 5 % wrde sich eine Nominalverzinsung von 7,1 % einstellen.
Dieses letztgenannte Ergebnis liefert wie oben eine Zielwertsuche fr den Kurswert 95,
allerdings mit Zelle B4 als vernderliche Zelle.
Beispiel 5.14:
Wie ndert sich fr das Darlehen von Beispiel 5.13 der nominelle
Jahreszinssatz, wenn monatliche Prozentannuitten in Hhe von 2 %
der Darlehensschuld festgelegt sind, ein Disagio von 5 % einbehalten wird und die Rendite 9 % betragen soll?
Die Excel-Tabelle von Bild 5.20e ist durch das Kopieren aus Bild 5.16e schon so angelegt, dass unterjhrliche Prozentannuitten bercksichtigt werden knnen. Wenn m = 12
und fr beide Zinsstze in Spalte B zunchst 9 % eingetragen wird, dann ergibt sich ein
Parikurs von 100 nur dann, wenn mit unterjhrig exponentieller Verzinsung gerechnet
wird. Bei unterjhrig linearer Verzinsung mit dem relativen Zinssatz stellt sich als interner Kurs ein Wert von 100,86 ein. Ein Disagio von 5 % (Auszahlungskurs 95) verringert
bei gleichbleibender Rendite nicht nur den nominellen Zinssatz auf 6,43 %, sondern damit zugleich die Laufzeit von ursprnglich 62 auf 58 volle Monate (s. Bild 5.21e).
Beispiel 5.15:
213
Fr ein Darlehen mit jhrlicher Annuittentilgung und einer Gesamtlaufzeit von 10 Jahren soll bei einem Disagio von 5 % eine Rendite
von 9 % erzielt werden. Welcher nominelle Jahreszins muss bei Gewhrung von Tilgungsfreiheit fr die ersten 2,5 Jahre vereinbart sein,
wenn whrend dieser Zeit
a) halbjhrlich Zinsen gezahlt werden (Tilgungsstreckung) oder
b) keine Zinsen gezahlt, sondern mit halbjhrigen Zinseszinsen
angesammelt werden (Zahlungsaufschub).
Als Laufzeitperioden werden halbe Jahre gewhlt (m = 2). Wegen der tilgungsfreien Zeit
von k = 5 Halbjahren muss einerseits rechnerisch gewhrleistet werden, dass fr die Annuittentilgung nur n k = 15 Halbjahresperioden verbleiben. Andererseits muss die
Modalitt der Zinszahlungen whrend der tilgungsfreien Zeit beachtet werden. Angenommen, anfangs sind nur die Tilgungszahlungen ausgesetzt (sog. Tilgungsstreckung)
und die Sollzinsen werden halbjhrlich in Hhe von i 2 auf die ursprngliche Schuld
gezahlt, dann wird zur Berechnung des Realkapitals gem Gl. (5.32) neben dem Barwertfaktor b5c fr die Zinszahlungen in (0; k) noch der Abzinsungsfaktor 1 q c5 fr den
Barwert der Annuitten bezglich t = 5 zustzlich bentigt.
Fr diesen Sachverhalt kann eine Kopie der Excel-Tabelle von Bild 5.21e entsprechend
aufbereitet werden (s. Bild 5.22e). In der folgenden Zahlenrechnung fr den Kurs ist fr
den nominellen und effektiven Halbjahreszinssatz jeweils der gleiche Wert von 5 % gewhlt worden:
Gl.
Zahlenrechnung
(3.6)
bn k
(3.6)
bkc
(5.33)
1,0515 1
0,05 1,0515
1,055 1
0,05 1,055
bnc k
Excel-Funktion/Formel
Zelle
=BW(C4;C6-C7;-1)
C9
=BW(C15;C6-C7;-1)
C10
=BW(C15;C7;-1)
C11
4,3295
=(1+C15)^C7
C12
1,2763
qck
1,055
C0
10,3797
1
0,05 4,3295
100
10
,
3797
1
,
2763
=(C4*C11+C10/C9/C12)*100
Ergebnis
10,3797
100,00
C11
Wenn 9 % als Rendite in Zelle B15 vorgegeben wird und in Zelle C11 der Zielwert 95 in
Abhngigkeit von Zelle B4 gesucht wird, dann ergibt sich als Resultat fr Beispiel 5.15a
ein Nominalzinssatz von 7,8 % p.a. (s. Bild 5.22e).
214
Zahlenrechnung
C0
10,3797 1,2763
100
10,3797 1,2763
Excel-Formel
Zelle
Ergebnis
=(C10/C9*C11/C12)*100
C11
100,00
Bei einem Disagio von 5 % und einer gewnschten Rendite von j = 9 % betrgt der Nominalzinssatz 7,93 % p.a. (s. Bild 5.23e).
215
Beispiel 5.16:
Bei Teilzahlungskrediten fr Konsumgter (auch als Ratenkredite bekannt), war es blich, wie bei der Ratentilgung die Schuld nach Gl. (4.6) zunchst gleichmig auf alle
Laufzeitperioden zu verteilen. In diesem Beispiel wren das 1.200/36 = 33,33 . Auf
diese konstanten Tilgungsraten wurde einfach ein prozentualer Anteil des Kredits als
Zinspauschale aufgeschlagen, so dass konstante Annuitten zustande kamen (hier
35,00 ). Im Unterschied zur Annuittentilgung wurde bei diesem Ratenkredit aber kein
Nominalzins angegeben. Der aufgeschlagene Prozentanteil des Kredits konnte lediglich
216
fr die erste Periode als Zinssatz interpretiert werden. Der Vorteil dieser Vorgehensweise bestand darin, dass aus Kredit, Zahl der Laufzeitperioden und diesem konstanten
Zinsaufschlag der effektive Jahreszinssatz nach einer einfachen Nherungsformel berechnet werden konnte (sog. Uniformmethode)72.
Finanzmathematisch korrekt ist, wenn man diesen prozentualen Anteil der Schuld, der
den Tilgungsraten zugeschlagen wird, als Agio betrachtet, das die nominellen Zinsen
sowie eventuelle Gebhren vollstndig ersetzt. Dieses Agio bestimmt den Kurs und damit die Rendite. Die Lsung des Beispiels kann mit der Excel-Tabelle von Bild 5.18e
gefunden werden, indem man i = 0 vorgibt und fr einen Kurs von 100 die Rendite bestimmt. Als Ergebnis der Zielwertsuche erhlt man eine Rendite von 3,24 % (s. Bild
5.24e).
217
Beispiel 5.17:
Im Rahmen von Sparplnen gewhrt eine Bank bei monatlich vorschssigen Sparraten von 100 einen Zinssatz von 2,5 % p.a. (unterjhrig linear). Wenn ein Sparziel von 5 Jahren erreicht wird, erhlt
der Sparer einen zustzlichen Bonus in Hhe von 5 % der insgesamt
eingezahlten Raten. Wie hoch ist unter Bercksichtigung dieses Bonus die Rendite?
218
Bei einer (willkrlich) eingetragenen Rendite von 2,5 % (bzw. mit jk = 0,206 in Zelle
C14) ergeben sich fr n = 5 bzw. np = 60 und D 60 0,06 die folgenden Zahlenrechnungen:
Gl.
Zahlenrechnung
(3.6)
bn
(3.6)
bnc p
qcn
Excel-Funktion/Formel
Zelle
Ergebnis
=BW(B4;C6/C5;-1)
C9
4,6458
=BW(C14;C6;-1)
C10
56,386
C11
1,1314
1,0255 1
0,025 1,0255
1,00206 60 1
0,00206 1,00206 60
1,0255
0,06 60
1,1314
100
12 0,025 13 2 4,6458
1,00206 56,386
(5.38)
C0
=((1+C14)*C10+C7*C6/C11)/(C5+B4*(C5+1)/2)/C9*100
105,63
C12
Das gesuchte Ergebnis, eine Rendite von 4,75 %, erhlt man wieder durch Zielwertsuche
in Zelle C12 fr den Kurswert 100 mit der vernderlichen Zelle B14 (s. Bild 5.26e).
219
Ein Darlehen von 100.000 mit jhrlicher Ratentilgung ist zur Verringerung der laufenden Zinszahlung mit einem Disagio von 5 % (Auszahlung 95.000 ) versehen. Der nominelle Jahreszins betrgt 7 %
bei einer Laufzeit von 5 Jahren.
a) Wie hoch ist der effektive Jahreszins? (vgl. Beispiele 4.9 und
5.10).
b) Welchen Wert muss das Disagio bei einem gewnschte effektiven Jahreszins von 8,15 % annehmen?
Zahlenrechnung
1,07 5
Excel-Funktion
(3.6)
bnc
1
0,07 1,07 5
(5.42)
C0
0,07 4,1002
0,07
100
100
1
5
0,07
0,07
=BW(B13;C6;-1)
=(1-B4/B13)*C10/C6*100+B4/B13*100
Zelle
Ergebnis
C10
4,1002
100,00
C11
Mit Zielwertsuche in Zelle C11 fr einen Kurs von 95,0 in Abhngigkeit von Zelle B13
ergibt sich die unter a) gesuchte Rendite von 9,03 % (s. Bild 5.27e).
220
Beispiel 5.19:
Im Prinzip wre die Excel-Tabelle von Bild 5.27e hierfr geeignet, weil sich bei Synchronitt von Tilgungs- und Zinszahlungen die Rechnungen nur hinsichtlich unterschiedlicher Periodenlngen unterscheiden. Vorteilhafter ist die Verwendung einer Kopie aus Bild 5.16e, weil diese Tabelle die Wahlfreiheit zwischen unterjhrig linearer und
exponentieller Nominalverzinsung zulsst.
Am folgenden Zahlenbeispiel ist ersichtlich, welche nderungen in der Excel-Tabelle
fr die Teilaufgabe a) vorzunehmen sind.
Gl.
221
Zahlenrechnung
(1.13)
ir
0,07 4
(1.24)
jk
1,071 4 1
Excel-Funktion
Zelle
Ergebnis
=B4/C5
C4
0,0175
=(1+B13)^(1/C5)-1
C13
0,01706
=BW(C13;C6;-1)
C10
16,825
1,01706
20
(3.6)
bnc p
(5.42)
C0
1
0,01706 1,01706 20
0,0175 16,825
0,0175
100
100
1
0,01706
0,01706 20
=(1-C4/C13)*C10/C6*100+C4/C13*100
100,41
C11
Wegen des Unterschieds zwischen unterjhrig linearer Nominalverzinsung und unterjhrig exponentieller Effektivverzinsung stellt sich ein interner Kurs ungleich 100 ein. Bei
Ausgabe des Darlehens zum Parikurs 100 wrde sich eine Rendite von 7,19 % einstellen
(bitte mittels Zielwertsuche nachprfen).
Die gesuchte Rendite fr einen Ausgabekurs von 95 ergibt sich wiederum mittels Zielwertsuche in Zelle C11; sie betrgt 9,56 % (s. Bild 5.28e). Bei unterjhrig exponentieller
Verzinsung wrde die Rendite 9,37 % betragen, was durch vorheriges Anklicken der
rechten Optionsschaltflche und nochmalige Zielwertsuche nachgeprft werden kann.
222
Je nachdem, ob lineare oder exponentielle Verzinsung ausgewhlt ist, werden die oben
genannten Renditen angezeigt.
Fr die Lsung der Teilaufgabe b) ist noch das Tilgungsagio D gem Gl. (4.30) in die
Kursformel einzuarbeiten. Wie die nachfolgende Zahlenrechnung zeigt, entsprechen 5 %
Agio auf die Tilgungsraten einem internen Kurs von 104,62.
Gl.
(5.42)
Zahlenrechnung
C0
Excel-Funktion
Zelle
0,0175 16,825
0,0175
1,05 0,01706 20 100 0,01706 100
=(1+C7-C4/C13)*C10/C6*100+C4/C13*100
Ergebnis
104,62
C11
Bei voller Auszahlung des Darlehens, also einem Kurs von 100, betrgt die Rendite
9,08 % (s. Bild 5.29e). Da die hier verwendete Excel-Tabelle mit m = 1 auch den Fall
der jhrlichen Ratentilgung erfasst, ist die Excel-Tabelle von Bild 5.27e berflssig.
Beispiel 5.20:
Das Darlehen von Beispiel 5.18 soll wie in Beispiel 5.19 in vierteljhrlichen Raten getilgt werden. Die Nominalzinsen werden gleichfalls unterjhrig linear berechnet, sind im Unterschied zu Beispiel
5.19 aber jhrlich nachschssig zu zahlen.
Wie hoch ist der effektive Jahreszins bei einem Auszahlungsdisagio
von 5 %?
223
Fr dieses Beispiel eignet sich eine Kopie der Excel-Tabelle aus Bild 5.27e. Als einzige
nderung ist in Zelle C11 lediglich die fr diesen Fall zutreffende Kursformel neu einzutragen, wie aus der folgenden Zahlenrechnung zu ersehen ist.
Gl.
Zahlenrechnung
Excel-Funktion
Zelle
Ergebnis
C10
4,1002
(3.6)
bnc
1,07 5 1
0,07 1,07 5
(5.47)
C0
0,07
0,07 0,07 3 4,1002
0,07
4 0,01706 0,07 2 4 5 100 0,07 100
=BW(B13;C6;-1)
=((B13/C5/C13-B4/B13-B4*(C5-1)/2/C5)*C10/C6
+B4/B13)*100
99,97
C11
Als Rendite wurde hier zunchst wieder j = i = 0,07 bzw. jk = 0,01706 vorgegeben, doch
wegen des Unterschieds zwischen linearer Nominalverzinsung und exponentieller Effektivverzinsung weicht der Kurs vom Parikurs geringfgig ab. Die gesuchte Rendite fr
einen Auszahlungskurs von 95 (man findet sie wiederum durch Zielwertsuche in Zelle
C11) betrgt 9,29 % (s. Bild 5.30e).
Literaturverzeichnis
225
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Stichwortverzeichnis
227
Stichwortverzeichnis
A
Abschlusszahlung 50, 66, 173
Abschreibung
degressive 12, 101
lineare 13
Abschreibungsfaktor 13
Abschreibungssatz 13
Abzinsung 4, 18
Abzinsungsfaktor 29
Agio 54, 56
AIBD-Methode 25
Amortisationsdauer 21
Amortisationsrechnung 21
Anfangskapital 3
Anfangsschuld siehe Schuld
anfnglicher effektiver Jahreszins 179
Annuitt
jhrliche 45
unterjhrliche 47, 48, 51
E
Effektivzins siehe Zinssatz, effektiver
Effektivzinsberechnung 22, 24, 36,
122, 126
Endwert 5, 8, 14
Ersatzrentenrate 32, 34
Excel-Diagramm 103
Excel-Funktion 76
benutzerdefinierte 81
F
Finanzierung 16, 19, 109
Finanzinvestition 16, 30
G
Gebhren 55
Gegenwartswert 14, 17, 29
Grundaufgaben
der einfachen Zinsrechnung 5
der Rentenrechnung 37
der Zinseszinsrechnung 8
I
Investition 16, 39
Investitionsrechnung 17
J
Jahresbruchteile 10, 24
Jahreszinssatz siehe Zinssatz
K
Kalkulationszinssatz 17
Kapitalwert 18
Kapitalwertannuitt siehe
Annuittenmethode
Kapitalwertfunktion 18
Kassazinssatz 14
Kreditgebhren 52, 54
228
Kupon-Anleihe 62
Kurs 55
externer 56
interner 55
Kursgewinn 61
Kursrechnung 56
L
Laufzeit 5, 8, 10, 50
unterjhrige 6
Stichwortverzeichnis
Rentenlaufzeit 30
Rentenrate 29
Rentenrechnung 27
Rentenzahlung 27
jhrliche 28, 31
unterjhrliche 33, 34
vorschssige 31, 37
Restbuchwert 12
Restschuld 41, 45, 50
Restwertverteilungsfaktor 29, 61, 195
Laufzeitperiode 12, 51
unterjhrige 48
N
Nettobarwert siehe Kapitalwert
Nominalkapital 55
Nominalzinssatz 34, 55
Normalinvestition 20
P
Parikurs 56
Periodenberschuss 18, 38
Periodenzahl 10
Periodenzinssatz 35
Prmiensparen 71
Preisangabenverordnung 23
Prozentannuitt 49
Prozentkurs 56
R
Ratenkredit 70
Ratentilgung 40
jhrliche 41
unterjhrliche 42
Realinvestition 16
Realkapital 55
Rendite 19
Renditerechnung 56
Rente siehe Rentenzahlung
ewige 30, 32
Rentenbarwert 29, 45
Rentenbarwertfaktor 29
Rentenendwert 28
Rentenendwertfaktor 28
S
Schuld 41, 57, 59, 651
Sondertilgung 175
Sparplan 30
Stcknotiz 56
T
Terminzinssatz 14
tilgungsfreie Zeit 53
Tilgungsplan 42
Tilgungsrate 40, 41
Tilgungsstreckung siehe tilgungsfreie
Zeit
berschussannuitt siehe
Annuittenmethode
V
Verzinsung
exponentielle 10, 12, 34, 43, 48
gemischte 10
lineare 10, 11, 33, 42, 47
stetige 12
unterjhrige 6, 10
Z
Zahlungsreihe 14, 27
Zielwertsuche. 82
Zins, Zinsen 3
Zinsbindungsfrist 179, 184
Zinseszinsrechnung 8
Zinsfu siehe Zinssatz
Stichwortverzeichnis
Zinsgewinn 61
Zinsperiode 11
Zinsrechnung, einfache 4
Zinssatz 3
effektiver 21, 22, 24, 43, 54, 55, 124
interner 19
konformer 12, 36
nomineller 8
229
relativer 7
unterjhriger 51
vernderlicher 7, 13
Zinsstruktur 14
Zinszahlung
nachschssige 4
vorschssige 4
zuknftiger Wert 14
231
Systemvoraussetzungen
Als Voraussetzung fr die Nutzung der CD-ROM muss auf dem PC zunchst lediglich
ein PDF-Viewer (z. B. der kostenlose "Adobe Acobat Reader 5.1") zur Wiedergabe des
Buchtextes installiert sein. Fr die originale Darstellung und Bearbeitung der Berechnungstabellen wird auerdem Microsoft Excel 97 (oder hhere Version) bentigt. Besondere Anforderungen an die Rechnerkonfiguration werden nicht gestellt.
Fr die ausschlieliche Darstellung der Berechnungstabellen eignet sich als Ersatz fr
Microsoft Excel auch der kostenlose "Excel-Viewer" von Microsoft, der von der CDROM auf den eigenen PC installiert werden kann.
232
Handhabung
Die Handhabung der CD-ROM ist denkbar einfach. Die Datei "Buchtext.pdf" im CDROM-Laufwerk kann doppelt angeklickt und somit direkt geffnet und benutzt werden.
Hyperlinks zu anderen Textstellen oder externen Tabellen sind wie allgemein blich
mit blauer Schriftfarbe (aber ohne Unterstreichung) gekennzeichnet. Im Teil 1 handelt es
sich vor allem um die Beispielnummern aus Teil 2 des Buches. Wird eine solche Nummer einfach angeklickt, dann erscheint auf dem Monitor die Aufgabenstellung mit anschlieender Lsung fr das jeweilige Beispiel. Das nach links gerichtete Pfeilsymbol
in der Symbolleiste VERLAUF ANZEIGEN des Acrobat Reader fhrt den Rcksprung
zum Teil 1 aus.
Anstelle zur ursprnglichen Textstelle zurckzukehren, kann aus den Beispielen heraus
die einem Bild zugeordnete Excel-Tabelle ausgewhlt und angeklickt werden. Dabei
ffnet sich im Vordergrund ein separates Excel-Fenster, ohne das Textfenster zu schlieen. Bei entsprechender Anordnung der Fenster knnen beide zugleich eingesehen werden.
Neben der Korrespondenz zwischen theoretischen Abschnitten, Beispielen und ExcelTabellen ermglichen zahlreiche weitere Links innerhalb des Textes, den Verweisen auf
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