Einführung in Die Physiologie Der Einzelligen (Protozoen)
Einführung in Die Physiologie Der Einzelligen (Protozoen)
Einführung in Die Physiologie Der Einzelligen (Protozoen)
1Syi^BGSa3EN VON
F.DOFLEIfc? X
Verlag von
B. G.
UND FORSCHUNG.
Dr. F.
DOFLEIN
Dr. K. T.
a.
Hochschule in Mnchen
Gr.
8.
In
FISCHER
Leinwand geb.
r,
Schften leichter werde, in unserem heutigen Leben den sehr ntigen und
heilsamen Einflu zu gewinnen, den jeder ernste, ehrliche Forscher an
sich erfahren hat
und gerne
als ein
Gemeingut
aller
sehen mchte.
Naturw.
u.
Techn. 20:609.
soll durchschnittlich
HU
I.
.;,
hbtgaUi
K.T.Fische r.
die
E tr
= n= LH
G""
IL
=
=
^
m
als
Auch
in
Handbchern
unser Ziel sein, sondern der Nachweis der Gesetze, welche die Vielheit
der Formen beherrschen und in ihnen eine Einheit erkennen lassen.
die.
die populre Literatur so oft verfllt, indem sie oberflchlich und ungrndlich wird. Unsere Lehr- und Handbcher sollen von dem Leser Arbeit
sie sollen
ihm Tatsachen
liches Weltbild,
Das
ist
Deswegen
ist
Das Buch
zum
Das Tatsachenmaterial, das der Verfasser vorbringt, ist auerordentlich wertvoll als Grundlage einer zusammenfassenden Anschauung ber das Werden der Organismen und ber ihre Be(Naturwissenschaftliche Wochenschrift.)
ziehungen zur Umgebung."
II.
Von
Planktonkunde.
am Seemannskrankenhaus und
heiten in
Institut fr Schiffs-
und Tropenkrank-
Hamburg.
'
Mnchen.
Zellen- und Befruchtungslehre.
Von
Professor der
Hertwig,
Zoologie an der Universitt Mnchen.
Dr. K.
o.
Biologie. Von Dr. R.Hesse, a. o. Professor der Zoologie an der Universitt Tbingen, und Dr. F. Dof-
Ortsbestimmung.
Hohen ner,
o.
Von
H.
der Geo-
2)r.=,3ttg.
Professor
Mnchen.
Tbingen.
deren Vorkommen, Gewinnung und Anwendung. Von Dr.
Gustav Schultz, o. Professor der
Brennstoffe,
Die Redaktion steht auerdem noch mit einer greren Anzahl von Gelehrten zwecks Abfassung weiterer Bnde auf den einschlgigen Gebieten in Verhandlung.
UND HANDBCHERN
HERAUSGEGEBEN VON
De. F.
DOFLEIN
Db. K. T.
A. O. PROF.
FISCHER
EINFHRUNG IN DIE
PHYSIOLOGIE DER EINZELLIGEN (PROTOZOEN)
VON
De. S.
VON PROWAZEK
IN
HAMBURG
B.
G.TEUBNER
MilHARD M. METOAIP
94.
EINFHRUNG IN DIE
PHYSIOLOGIE DER EINZELLIGEN
(PROTOZOEN)
VON
De.
S.
von
IN
MIT
51
PROWAZEK
HAMBURG
ABBILDUNGEN IM TEXT
B.
G.TEUBNER
COPYRIGHT
1909
BY
B.
G TEUBNEK IN LEIPZIG
miAED.MEfJOAUE
Vorwort.
soll
eine
Einfhrung
in
Der geneigte Leser mge diesen Teil als eine Art von Sammelkapitel von
Daten fr knftige Bearbeiter dieser Gebiete betrachten und es bei der
Lektre berblttern.
In
dem
die Ansichten
zum
gehenden,
verwirrenden biologisch
dem
sich zunchst
Enriques u.a.m.
wurde mit Absicht von einer weit-
-morphologischen
Einteilung
dieses
Hamburg, Mai
1909.
Der Verfasser.
Inhalt.
Seite
Vorwort
VI
Inhalt
Einleitung
Atmung
Ernhrung
Exkretion
Bewegung
Myoidbewegung
Vermehrung
Befruchtung
Regeneration
Protektive Funktionen der Protozoenzelle
Die Immunitt und die Protozoen
.144
148
151
156
159
161
39753
14
33
42
50
54
68
72
85
86
93
104
107
112
119
123
129
...
167
172
Einleitung.
Die Protistenkunde
Wissenschaft zu werden,
sowohl theoretischer
als
ist
auf
die
Grnde fr
praktischer Natur.
diese
eine selbstndige
Emanzipation sind
Dank
letzten Jahre ist festgestellt worden, da eine groe Zahl der Erreger
menschlicher und tierischer Krankheiten Protozoen sind, mit deren
Biologie im weitesten Sinne des Wortes sich sowohl der Mediziner als
retischer Hinsicht die Ansicht Bahn, da die Protozoen nicht die einfachen Zellen im Sinne der Metazoenraorphologie sind
eine These,
die
mannigfach
differenzierten Zellen
dieser Stelle
ausfhrlicher,
Betracht ziehen.
Wege
drfte
Prowazek,
zelle
Einleitung.
sprochen werden.
ist
im
speziell
der
mit der
Wortes erbracht.
Wnden
Diesem
Gesetz zufolge ist das Gewicht der in einer Kapillare gehobenen Flssigkeitsmasse gleich dem Produkt aus der Flssigkeitskohsionskonstante
Phnomene
zieht die Flssigkeiten gleichsam zusammen und die Flssigkeitsoberflchen sind daher Minimalflchen). Das letzte Kapillarittsgesetz befat sich mit der quantitativen Feststellung des Verhltnisses
spannung
Oberflchenspannung einer Flssigkeit zu anderen KrperoberDer Winkel, den die Flssigkeitsoberflche mit einer festen
flchen.
dieses Gesetz
Krperoberflche bildet, wird Randwinkel genannt
wird auch durch den Satz von der Konstanz der Randwinkel ausder
gedrckt.
Max
Khne, Quincke, Verworn, Jensen, Rhumbler, vor allem Berthold und Btschli genannt werden sollen, im Laufe der Zeit beigebracht worden ist und das Argumente fr einen flssigen Zustand
des Protoplasmas liefert, sollen hier nur die wichtigsten Beobachtungen
angefhrt werden. Eine kritische Untersuchung stammt aus der Feder
Weichkrpers der Amben, Foraminifer en, vieler Flagellaten und Myxomyceten abspielen. Verschiedene Inhaltsgebilde, Kerne, Vakuolen, Nahrungsteilchen und Granula werden oft bei feststehender Krperform
im Inneren des Protoplasten nach den verschiedensten Richtungen
bewegt nnd hin und her gedrngt, ein Phnomen, das in seiner Mannigfaltigkeit und Eigenart innerhalb eines Protoplasten mit festem Aggregatzustand nicht mglich wre. Ebenso wie in Pflanzen zellen, z. B.
in den Zellen von Tradascantia, Chara usw. finden in den bestimmt
gestalteten Protozoenzellen der Infusorien eindeutig gerichtete Str(Cyklose) statt, die sich vielleicht in einer jeden Zelle mit fest-
mungen
stehenden Krperkonturen
oft
l*
Syphoneen-,
Geko
der
Pilzfadenzellen,
m. erinnert.
Knstlich abgetrennte
der
weien
Blutkrperzellen
des
u. a.
II.
freie
Protoplastteile
von Algenzellen,
erleidet
allerdings
vielfach
spezielle
Pellikulae,
in
nungen entgegenarbeiten.
Rhumbler
als
bei
Amoeba
angestellt worden.
limicola
dem Zelleib von Stentoren- und Myxomyceten (Archiv fr Protistenkunde Bd. 3). Sehr gro ist die Ausbreitungsfhigkeit der reifen Protoplasten von Plasmodiophora brassicae, die bereits reife Sporen in sich
bergen, wodurch diese weithin auf mit Wasser benetzten Flchen
zerstreut werden.
IV. Der zweifelsohne flssige Vakuolen inhalt nimmt im Protoplasma die Kugel- oder Tropfengestalt an; Vakuolen knnen ferner
knstlich in mehrere Teile zerteilt werden, und jeder Teil gewinnt
abermals die alte Tropfengestalt; schlielich knnen mehrere Vakuolen miteinander verschmelzen
alles Phnomene, die fr eine
flssige Natur des Mediums, in dem sie eingebettet sind, sprechen.
V. Die Nahrungsteilchen, Vakuolen, Granula sowie der Kern (Atropin 1 200, Saponin) sind im Innern des Zelleibes in einem hohen
Grade verschiebbar
auch diese Erscheinung spricht fr eine
Natur
des
Wo die Verschiebbarkeit beeinflssige
Protoplasmas.
da
im
kann
man
trchtigt ist,
Protoplasma besondere festere"
jedesmal
wie
besonders
eines
Strukturen,
gelierten, verdichteten ProtoStrnge
usw.
Kerne
plasmas, Balken, Fibrillen,
morphologisch nachweisen.
VI. Teilstcke von knstlich geteilten Protozoen kann man in
vielen Fllen, sobald die an der Wundflche sich alsbald bildende
erstarrt
ist,
einigung bringen. Dies gelingt besonders leicht bei Myxoinycetenplasmodien, bei Pelomyxa und manchen groen Rhizopoden. Dasselbe
Mir gelang die Verbeobachtete Rhumbler bei Actinosphaerium.
zwei
eine Zellprotovon
$fewforteilstcken
konnte
dagegen
schmelzung
;
plasmatransplantation bei JBryopsis und Valonia trotz zahlreicher dahingehender Versuche im eigentlichen Sinne des Wortes nicht durch-
gefhrt werden.
Rhumbler
Das Protoplasma
besitzt
es ist
Dispersoid, dessen beide Phasen flssig sind (Fl -f- Fl) und demnach
als Emulsoid zu bezeichnen ist.
Mikroskopisch ist seine Inhomo-
leistet
Submikronen" (Zsigmondy),
deuten.
whrend
noch an-
Die eigentliche Wabenstruktur ist aber mit dem Ultramikrodas Plasma durch Druck nicht entmischt wurde,
sofern
skop,
nicht deutlich darstellbar, optisch voll sind dagegen die Pellicula, die
Basalkrperchen und Granula; der Makronucleus lebender Infusorien
ist
er silberglnzend.
Die sichtbaren, chemisch verschieden definierbaren Teilchen (Mikrosomen) fhren, sofern sie nicht in einem verdichteten Protoplasma
eingebettet, sondern in dem liquideren Paraplasma suspendiert sind,
lebhafte translatorische (Brown'sche)
Bewegungen
aus, die
zum
Teil
Einstein (Ann.
d.
Bewegung im Sinne
Wrmebewegung der Flssigkeits-
in
den Speichelkrperchen
in den
und
Lymphkrperchen
auf.
in
diffundieren.
Da
durch Membranen
Membranen zum groen Teil aber
aus
Kolloiden
im Laufe der Zeit gemildert, und jetzt diskutiert man die Frage, ob
nicht etwa Kolloidmolekle selbst aus kleineren zusammentretenden
W.
Ostwald 1909).
Demnach wrden
keitsverhltnisse
knnen hier
in
der Oberflche
anders
sind
als
Umwandlungen
im Inneren,
so
in schwerer ls-
die
Bei den Kolloiden gehen die Eigenschaften ^homogener" und heDurch chemische Substanzen
terogener" Gemenge ineinander ber.
knnen oft Trennungen von Kolloid und Lsungsmittel herbeigefhrt
werden. Manche Kolloide knnen auch durch Spuren von Elektrolyten
aus den Lsungen ausgefllt und entmischt werden (Suspensionskolloide); die hydrophilen Kolloide knnen durch Elektrolyte und durch
Nichtelektrolyte in den Zustand einer Entmischung bergefhrt werden.
Nach Lindner und Picton (Journ. of the ehem. Soc. 71. 1897) sind die
knnen,
falls sie
sie
Zusammenhang
stehen.
ist
die
der
Umwandlung
hier
uns
besonders
inter-
in einen halbflssig-zhen, uerlich anscheinend homogenen Gallertzustand, wie er bei Lsungen von Gelatine, Agar-Agar, Strke,
Kieselsure usw. einzutreten pflegt. (Gelzustand.) Btschli wies zuerst nach, da auch die Gallerten nicht homogene Gebilde sind und
da
sie
unter
dem Mikroskop
tur)
besitzen (Btschli,
Jena
1899;
Hardy
vgl.
(1899),
die
Quincke
Protoplasmastruktur.
mas
darstellen,
auf.
Fig.
1.
Gegen
Protoplasten
/u.).
nehmen
die
Waben
eine
veolarsume.
sammenstoen,
stellen
im morpholo-
Fig.
1.
Waben
sollen
sich
Kolloidnatur in die
whrend
fundieren,
zufolge
in
alle
10
zentrales
flssig kolloidal
schiedene apoplasmatische
vor.
Es
ist
plasmen
von zum Teil unbekannter physiologischer Funktion zu gedenken
In einem spteren Abschnitt werden
(Mikro- und Lamprogranula).
wir uns mit ihnen noch eingehender beschftigen; auch sollen dort
die verschiedenen Sttzstrukturen, Achsenfden und formativen apoplasmatischen Strukturen des Protoplasmas, besprochen werden.
Soweit die bis jetzt beobachteten Tatsachen.
Zahlreiche morphologische und physiologische Theorien beschftigen sich noch mit
sog.
Metastrukturen
mehr
feststellbar
sind
einer Akzidentalitt
nicht
und
wabige,
z.
B. in Kul-
turen aus einer Colpodium-, AmphileptuszeRe gewinnen diese Oberflchenenergien immer mehr die Oberhand und drngen die anderen,
lebenswichtigen Energiefaktoren zurck. Die gealterten Zellen runden
sich
Strychnineinflu in
ber
bis jetzt
die
Vernon
substanzgehalt 23,7%.
in der Aethaliumsubstanz
Wasser
4,80
wichtigsten
Verbindungen,
die
bei
Aethalium
gefunden
werden, sind:
Vitellin
Plastin
Purinbasen
7,8
43,0
0,015
jILIBRARY
12
Asparagin
Peptone
6,3
Lecithin
0,32
Glykogen
Aethaliumzucker
4,7
1,57
7,42
hhere Fettsuren
Fettsuren im therextrakt
8,4
6,3.
Beim
bei
soll
den
Gregarinen.
spter berichtet
werden.
0.
miliaris
Emmerling
in
Lysin
Arginin
Histidin
Tyrosin
Glykokoll
Alanin
Leucin
Prolin
Asparaginsure
0,212
1,6492
3,4762
0,5271
15,90
mit 0,040 g
0,432
n
0,938
0,041
2 956
0,378
2,40
0,42
4,60
0,17
044
0,o56
0,020
Summa
>
5,405 g N.
13
energien anbahnen, sowie durch den von der Art abhngigen Lipoidgehalt des Protoplasmas wird in der Zelle selbst eine spezifische,
kommt
also ein
komplizierterer
Fig.
2.
a.
lsung, vc
nucleus; n
=
=
Basalkrpern.
Bau
Unter
zu, und sie besitzen nur zum Teil Lipoidcharakter.
Einflu von Saponin und taurocholsaurem Natrium kann man die Pellicula bei Clpidium, Fig. 2, sogar isolieren, indem im Protoplasma zuerst
das Saponin fr die Lipoide derselben substituiert" wird und die
letzteren
hernach
die
zunchst
tritt
Membran
eine
erleiden,
kontraktile Vakuole
von einem lngere Zeit persistierenden NiederUnter Chinin- oder Atropineinflu findet
schlagshutchen umgeben.
im Inneren gleichfalls eine tropfige Entmischung statt, nur da die
Pharmaka gleich von den Lipoidtrpfchen umhllt werden und diese
ist
14
Anilinfarben,
Chromatin haben,
weil
diese
eine
besondere Affinitt
zu
dem
d.
h.
nach Ehrlich eine Base oder eine Verbindung dieser mit einer
farblosen Sure.
Um
singulare
zuziehen.
h.
Auch durch
kann man
die
15
Als beste ChromatinfarbstofFe gelten Alaunkarmin, manche Haemateingemische (mit Ausnahme solcher, die zu viel Haematein enthalten)
und
schlielich
Haemalaun.
Reine Kernfrbung
liefert
2 %
(1
der letztere
Lsung von
aber
fr
eine
bernach
sorgfltige Entfernung des
Alaun) auswscht,
Alauns sorgt. Gute Resultate erhlt man ferner mit Delafield's Alaunhaematoxylin (Grenachers Haematoxylin). Als Kernfarbstoff wird ferner
Farbstoff dann,
Methylgrn, das allerdings gegen Alkalien sehr empfindlich ist, empfohlen. P. Mayer nennt es ein scharfes Farbenreagens auf Chromatin,
ebenso Fischer (es ist mit einem Scheine von Berechtigung ein
Kernfarbstoff"), dagegen sprechen sich
aus, deren Ansicht ich mich anschliee.
suren
Das Chromatin wird gelst in konzentrierten Mineralsuren, in verdnnten Alkalien, in Kalium karbonat und Natriumphosphat, in 10 /o Kochsalzlsung wird es gallertig, nicht aufgelst wird
nicht enthalten.
gerst)
sind,
Das Linin
ist
identisch
mit
dem
ein.
16
frben sich jene rot, diese grn. Dem Eisenhaematoxylin gegenber behaupten sie selbst bei intensiven Differenzierungsverfahren die hchste
Affinitt, fingieren sich
sie
durch
schieden sind.
Die Kernmembran endlich wird offenbar von einem mit dem Linin
verwandten Stoff gebildet, der ziemlich zhflssig ist. Bei den Protozoen kommen vielfach verzweigte, wurstfrmige Kerne vor, die anscheinend keine weiteren formativen Strukturen besitzen. Ihre von der
Tropfengestalt abweichende Form wre bei der Annahme einer
leichtflssigen Natur der Kernmembran, die nach den Untersuchungen
von Kasanzeff und Awerinzew vom Kern und nicht vom Protoplasma gebildet wird, nicht recht denkbar (vgl. die Untersuchungen
ber die Kernmembran der Metazoenzellen von Albrecht und Markus).
Absolut fest ist sie jedoch gleichfalls nicht, denn bei Zusatz von lsauerem Natrium oder cholalsauerem Natron zieht sich der Kern der
2 Tropfen zusammen, wobei die Membran sichtbar
Vorticellen zu 1
wird.
Bei Colpidiiim kann man sie durch taurocholsaueres Natrium
blschenfrmigen Kernaufbau
verwirklicht.
Der Kern
ist
der farblos
Chromatin
17
Schaudinn
(Arb.
TtcLsmodiophorcL
V*J vi.
Faramoeba,
Acaafhocysti.
/v# f/zc-
Etitosipkotv
Trijpariosoma
C3
Halten diu m,
JP
Trypan os om cu
3.
Prowazek,
ist.
18
bei vielen
bei
Protistenkunde 1908) gleichfalls beobachtet worden, bei der letzteren Form bemerkt man sogar eine Art
f.
Myxosporidien, Sarcosporidien u.
lichen Sonnentierchen, tritt der
a.
m.
zier-
sonnenhnliche
Form
auf-
Keyelitz
ist
also
u. v. a.
vertreten.
Schaudinn
ist
neben
selbst
(Innenkrper
das Teilungsorgan
lt.
Zentralspindel, hervorgehen
= Innenkern,
whrend
zweiter Kern)
ist
des
Das Karyosom
19
Strukturstrmungen von bestndigerer Natur entweder blo im Zellkern oder auch im Protoplasma hervor, die im morphoflssigen, gerichteten
Sie treten periodisch auf und hngen mit der zyhier besprochenen Kernorganulums zusammen.
derMorphe,
bei der
Formenbildung
dem
lacertae,
sie
Form
die charakteristische
eigenartige
fibrillare
Differenzierungen
des
Protoplasmas
zusammen
(Rhizoplaste), die zu den Basalkrpern, von denen die Geieln entspringen, in Beziehung stehen und den Flagellaten, deren Protoplasma
ja zhflssig ist und der Tropfenform zustrebt, die lngliche
Gestalt zum Teil verleihen. Auch die komplizierten Sttzfibrillen
der Callonympha und Devescovia, die Achsenstbe der Trichomonaden und
Trichomastix sind analoge Bildungen und hngen genetisch bei den
Trichomonaden durch eine Fibrille mit dem Karyosom zusammen, ja
beteiligen sich in einigen Fllen (Trichomastix) teilweise an der Kernteilung ebenso wie ein Karyosom. Ein groer Teil ihrer Substanz ver-
schwindet
Das Karyosom
ist
polar differenziert;
der sich daran anschlieenden Teilung teilt sich das Karyosom in polar gerichteter, einseitiger, nicht allseitiger Weise.
Wre es nicht polar differenziert, so mte es bei diesen fundamentalen Lebensprozessen allseitig in zahlreiche Teile zerfallen und drfte
sich nicht
in
homolog
ist,
Die Teilungs-
20
achse der nchsten Karyosointeilung ist wie bei den Zentrosomen der
Spermien der Metazoen (Helix, Astacus etc.^) zu der ersten Teilungs-
um
ebene
Fig. 4.
Teilung von Polytoma.
Die Pfeile geben die Umdrehung der Achse an.
einen anderen Kerndifferenzierungsmodus verhier zumeist zwei Arten von Kernen in verschiedener Anzahl vor und zwar ein kleiner Kern, der in seinem Inneren
zuweilen eine Art von Plastinkaryosom birgt und sich auf mitotische
Art teilt und ein groer Kern, dessen achromatisches Gerstwerk reichlich
mit Chromatin durchsetzt ist und manchmal stellenweise auch Plastinfinden wir noch
wirklicht; es
kommen
Bei
des
er
kern
21
dringt in
diesen Vorgngen trennen sich wiederum die beiden konjugierenden Organismen, und aus dem neuen Frischkern, der aus dem stationren
und dem Wanderkern hervorgegangen ist, wird nach einigen weiteren
Differenzierungen ein neuer Gro- und Kleinkern gebildet. Der Kleinkern besitzt demnach die Funktion des Geschlechtskernes
Nach
und besorgt im Phnomen der Konjugation die geschlechtliche Korrektur gegen die Schdlichkeiten des Individuallebens, whrend dem
zufallen.
in
auftritt.
Der normale Kern der Gregarinen ist in
einem gewissen Sinne ein Blschenkern (Schachtelkern), an ihm ist
ein Karyosom, eine Kernsaftzone mit Chromatin, Achromatin und
Enchylema und schlielich eine Kernmembran nachweisbar. Nach den
Untersuchungen von Schnitzler (Archiv f. Protistenkunde 1909) geht
der Geschlechtskern teilweise aus einem Teil des Karyosoms
des mchtig aufgetriebenen, von Vakuolen durchsetzten Zentralkernes
hervor; er selbst tritt dann ins Protoplasma ber und besitzt bei einer
ganzen Reihe von Gregarinen selbst wieder ein Karyosom und typische
Centrosomen (Centriolen). Der Geschlechtskern ist bei den Gregarinen
grtenteils ein periodischer Deszendent des Karyosoms, das sich
mehrfach aufteilt und seinen ursprnglichen Sitz im Kern aufgibt.
schlechtsperiode
Foraminiferen
ist
die Substanz
des Gean einen besonders differenzierten
Kern gebunden, sondern tritt frei im Zellprotoplasma in Form von
den
schlechtskernes
(Polystomella)
nicht
diffusen, sich vermehrenden Kernmassen auf, die sich mit Kernfarbstoffen deutlich frben und die Schaudinn Geschlechtschromidien
22
garinen vorherrschen, so da
innerhalb des primren Kernes
bereits
winzige Geschlechtskerne auftreten, die
dann nach ihrem Austritt aus
Fig. 5 u.
6.
dem Primrkern als C h r o m i dien imponieren. Goldschmidt (Archiv f. Protistenkunde 1905) bezeichnete
Gametochromidien
gibt,
ganz
schungen
. d.
Befruchtung
b.
Protozoen Verhandl.
d.
D. Zool. Gesell-
1905).
Nchst diesen Geschlechtschromidien sind in der Protozoenzelle
schaft,
von Hertwig (Archiv f. Protistenkunde, Bd. 1) die sog. vegetativen Chromidien beobachtet worden. Hertwig sah zunchst
im Zelleibe des Heliozoons Actinospkaerium Eichhorni kleinste Krperchen, die sich bei Karminfrbung wie das Chromatin des Kernes verhielten und die er Chromidien nannte. Ihre Zahl nahm sowohl bei
zuerst
23
bermiger Ftterung wie auch bei intensivem Hunger zu. Sie gehen
dem Chromatin des Kernes hervor, indem die chromatischen Be-
aus
Protoplasma geraten.
(?)
und
bleibt;
diese
insofern vor
plizierten
hyperchromatischen
dem Untergang,
Chromidialtiere
retten
sich
aber
Individuen umbilden.
sog. Glanzkrper der Pelomyxa, eines ambenartigen Organismus, ein Endprodukt der regressiven Metamorphose der Chromidien
sind.
In hnlichen Bahnen bewegen sich die Beobachtungen von
Neres heimer bezglich der Inhaltskrper einer von ihm untersuchten
Ambe. Gelegentlich der Untersuchungen ber das Wesen der Vaccine
nahm ich an, da die vegetativen Chromidien (vorwiegend Plastin) in
den Epithelzellen der vaccinierten Kaninchencornea in Beziehung zu
teile
24
als
den Aggregaten, sondern auch bei den Gregarinen, Trypanoder Halteridien und Leukosytozoen zuweilen reine
Ookineten
somen,
Piastinke rne finden, die sich mit den Protoplasmafarbstoffen frben,
mit Giemsa's Eosniazur einen himmelblauen Farbenton annehmen und
von denen wir nicht wissen, ob sie nicht spter wieder einmal
blo
bei
und die Protisten wiederum assimilationsfhig macht. Kasanzeff (1. c.) konnte ferner nachweisen, da bei hungernden Paramcien das Wechselverhltnis des Kernes und Protoplasmas zum
Nachteil des letzteren verschoben wird und der Kern an einer Chro-
verringert
liefern,
die
Kernmasse
Dieses
Wachstum
als
25
Kernteilung.
Teilungswachstum
der Zelle
Zellteilung ausgeglichen.
Verdoppelung der Organoidmasse hervor, sondern regt zunchst nur eine Kernplasma Spannung,
einen Teilungstonus an, durch den die Zelle geteilt wird, worauf die
Substanzmassen des Mutterkemes sich zu Tochterkernen umbilden.
Auf diese Weise ist die zunchst paradoxe Erscheinung zu erklren,
da viele Infusorien sich gerade unter dem Einflu des Hungers vielOben wurde bereits darauf hingewiesen, da Hungertiere
fach teilen.
von Infusorien einen hyperchromatischen Kern besitzen, dessen Chromatinberschu eben zu einer Teilungsspannung fhrt. Die Teilung
ist nach Hertwig zugleich ein
Regulationsvorgang, der die Hyperchromatizitt aufzuheben trachtet". Auf diese Theorie, die uns nicht
erschpfend zu sein scheint, werden wir spter zurckkommen.
In Krze wollen wir hier noch einige Erscheinungen der Kernteilung besprechen, obzwar das Hauptproblem gleichfalls spter behandelt werden soll. Es wurde bereits frher erwhnt, da die Mehrzahl von Protozoen Kerne nach dem sog. Blschentypus gebaut
besitzt. Der meist rundliche Kern birgt im Zentrum einen Innenkrper
oder Karyosom, das nach den Untersuchungen von Schaudinn,
Hartmann und Keyelitz in vielen Fllen morphologisch einem
zweiten Kern gleichzusetzen ist. (Vgl. Eig. 3.)
Auf Grund von vergleichenden Untersuchungen kam man zu der
Ansicht, da in der plastinhnlichen Substanz das Karyosoms das
Protoplasma in einer dichteren, zhflssigen Modifikation vorkommt;
es nimmt in ihm periodisch die Gelphase im Gegensatz zu dem Solzustand des extranuklearen Protoplasmas an. Durch diese Eigenschaft
eines Teiles der Karyosomsubstanz werden im Sinne von Flemming
und Hertwig
auch
die
Chromatin Substanzen
des
Kernes
zu
den
charakteristischen, so vielfach diskutierten Kernstbchen der Chromosomen der Kernteilungsfiguren vereinigt und umgebildet, andererseits
gehen aus dem Karyosom und dessen homologen Bildungen die Teilungsorgane, die sog. Zentralspindeln der Kerne hervor. Das Wort
Zentralspindel" ist allerdings cum grano salis zu verstehen; der Ausdruck
Zentralspindel" umfat im allgemeinen nur alle fibrillr umgebildeten,
26
Wortes, wie
u. a.
sie bei
Lauterborn
sam
denMetazoen
ein
vonBeneden,Hermann,Flemming
beschrieben worden
ist,
whrend der Hauptteil des Karyosoms degeneriert. Bei niederen Flagellaten, manchen Coccidien u. a. ist es vielleicht hesser, nur von einer
Karyosomdesmose als von einer eigentlichen Zentralspindel zu
sprechen, weil das Karyosom sich nur hanteifrmig zerteilt. Diese
festeren, eindimensionalen Strukturen wachsen" durch eine Art von
Intususzeption und zwar weniger aus den vom Protoplasma allseitig zugefhrten Substanzen, als aus den Substanzen, die ihnen die Centriolen
oder die keulenfrmig verdickten Enden der Karyosome liefern, so da
an diesen Stellen das leichtflssige Protoplasma gelatiniert wird und
eventuell zu Strahlungsphnomenen Anla gibt, die dann die Chromosomen der quatorialen Zone, im Sinne der beiden Tochterzellen teilen".
Bei
dem
stetigen Auseinanderweichen
somteile werden zwischen den Teilhlften aus der Substanz dieser Bestandteile sowie aus
dem Cytoplasma
organula im wahren Sinne des Wortes Zentralspindeln von Karyosomdesmen ausgesponnen, die in ihrem Wachstum nicht gleichen
Schritt mit dem Wandern der Teilungsorganulae halten und daher oft
Unter Volumabnahme der Teilungsgewellt oder geknickt sind.
zu
und
der
Desmen wird die Teilung des Kernes
nhme
gebilde
Lnge
zu Ende gefhrt, indem im Cytoplasma gegen die Teilungsorganulae
Radir- oder Mantelstrungen stattfinden, die das Chromatin auf die
Tochterkerne verteilen.
ber die verschiedenen Teilungsmodi der Protozoenkerne, die
nach dem blschenfrmigen Typus gebaut sind, gibt das Schema
Wir sehen, da besonders die
Fig. 7 eine orientierende bersicht.
plastinartige Modifikation des Karyosoma entweder intra- oder extranuklear den Teilungsapparat des Kernes, sei es in der Gestalt eines
einfachen Hantelkrpers, sei es in der Form einer mit Centriolen aus-
wich-
soll,
21
als
TaramoebcL
Acaafhocystis
Eutreptia
\l
Eugle/tcL
'p /:
-.-.%-.-(D
Eritosipkotv
Trypcii
Halt&riclCuiTL
-mFig.
7.
Trypan os om cu
28
fallend,
da in kernlosen Zellen nach einiger Zeit zahlreiche FlssigIm Metazoenei ist nach der Ausbildung der
keitsvakuolen auftreten.
d.
sowie
gehalt
steigt,
bis
Sommer
wieder durch
die
vorschreitende Furchungsarbeit
alten Verhltnisse zwischen Protoplasma und Kern erreicht werden und der Flssigkeitsgehalt eine Abnahme erleidet." Wachsende
die
chromatinreiche Zellen sind gleichfalls flssigkeitsreich (DavenNach Apolant wird bei der Rckbildung der Muse-
port).
karzinome unter Einflu der Radiumstrahlen das Chromatin der Zellkerne verteilt, und die Zellen sehen hydropisch aus.
Knstlich
entkernte Protozoen- und Algenzellen sind ebenfalls von groen
Vakuolen durchsetzt.
Ferner haben Loeb, Herbst, Schaper, Godd. scienc. d. Krakau. 1908) wieder-
tierischer
sie
u. a.
m. experi-
29
Teil anfangs so berraschend, da man die Bedeutung des Zellkernes sehr berschtzte und die Lehre von einem Primat des Zell-
zum
kernes aufstellte.
Bereits
Verworn
trat
beide
in
gleicher
grunde gehen, eine Beobachtung, die seither mehrfach besttigt worden ist.
Dagegen regenerieren die kernhaltigen Teilstcke der Protozoen sich zu
vollkommenen Zellen, die wiederum weitere Teilungen ausfhren knnen.
Die Methodik, entsprechende Teilstcke des Zelleibes zu erhalten, ist
im Laufe der Zeit genau ausgearbeitet worden, und es seien hier, abgesehen von dem Abschneiden der Teile durch feine Messerchen, Nadeln,
Uhrmacherahlen usw. folgende Hilfsmittel des Infusorienvivisektion anZunchst hat Gruanzati 1797 durch pltzlichen Wassergefhrt:
zusatz beim Austrocknen der infusorienhaltigen Wassertropfen Teile
vom Protoplasma abgesprengt, die man auch durch Schtteln in Reagenzrhrchen (Lillie), durch Klopfen auf das Deckglas (Nubaum),
durch Einschnrung mit Algenfden (Duj ardin) oder durch Desintregation durch den elektrischen Strom (Verworn) erhalten kann. Lt
man verwundete Stentoren pltzlich auf die Oberflche eines gespannten Wassertropfens in geeigneter Weise auffallen, so kann man durch
die Oberflchenspannung des Tropfens, die besondere Ausbreitungs-
phnomene
Im
30
Rhythmus wie
den Oberflche."
II.
Verwundungen
das
Stentor-
mu: da
abhngig, da kernlose Zellen (Amben) die aufgenommenen Nahrungsinfusorien in vielen Fllen in ihren Nahrungsvakuolen abtten, ja
verdauen.
31
der alten Weise wieder auf und pulsieren ungefhr in derselben Frequenz
wie beim normalen Organismus. Es ist gelungen, einen eben sich teilenden Stentor derart zu zerschneiden, da aus dem einen kernlosen Teilstck
ein minutiser Stentor entstanden ist, der sodann eine kontraktile Vakuole ausbildete, die im selben Rhythmus wie die Vakuole des greren,
kernhaltigen Tieres pulsierte. Die Pulsationsfrequenz der kontraktilen
Vakuole war in beiden zunchst noch physiologisch gleichartigen
Teilen gleich und nicht abhngig von der ueren wasseraufnehmenden Oberflche. Auch die Art und Weise der Defkation ist vom
Kern unabhngig.
ber
Protisten zur
Grub er
(Zool. Jahrb.,
Festschrift fr
Amoeba
vllig
zerstrt
ist.
strt
da nur kernhaltige Teilstcke der Amben den fr die Kriechcharakteristischen Schleim produzieren und da die Teilstcke
nach der Entkernung frei im Wasser flottieren. Bei knstlich merotomierten Difflugien beobachtete Verworn (Zeitschr. f. wissenschaftl.
fest,
bewegung
Zoologie, Bd.
32
Beziehungen des Kernes zur Bildung der sog. Cystenmembrasind gleichfalls festgestellt worden (z. B. Gregarinen von Brazil
Meines Wissens ist eine Enzystierung
fr Herpetomonaden u. a. m.).
von tatschlich kernlosen Protistenzellen noch nicht beobachtet
worden. Schmitz (Festschrift d. naturf. Gesellschaft zu Halle 1879)
und Klebs (Biologisches Zentralblatt 1887, Bd. VII) geben an, da
die Bildung der Zellulosemembran der Algenzellen nur bei Anwesenheit des Kernes erfolgt, und Verworn (Zeitschr. f. wiss. Zoologie 1888)
wies fr Polystomella crispa die Notwendigkeit des Kernes fr die
nen
zu-
funktionellen
33
der
Morphe
ist
der
Kern,
indem
all'
des Kernes
die
ist,
formbestimmenden
irgendwie auf Derivate
als
verstndlich.
dem Alveolargerstwerke
In
in den
in
durchbrechen vielfach pltzlich in einem Fontainestrom die Protoplasmadecke und strzen in den hyalinen Fortsatz. Vielleicht entstehen
sie hier erst durch eine globulitische Entmischung. Manchesmal werden
sie bis
zum uersten Rande des Pseudopodium fortgeschleudert.
Offenbar sind sie identisch mit den Krnchen, die bereits Btschli
(1902) beobachtet hatte. Auch Schneider (Arb. a. d. zoolog. Inst.
Wien 1905) untersuchte dieselben Gebilde und knpfte an sie weit-
kugeln
Prowazek,
analysiert.
Nach dem
letzteren
3
Autor
34
werden die offenbar zhflssigen Kugeln nach Einwirkung von absolutem Alkohol fest, frben sich mit Millon's Reagens rot und verkohlen in starker Hitze, alles Erscheinungen, die fr eine Eiweinatur
der Kugeln sprechen.
zuerst be-
eingebt hatte.
Gegen
einige Bedenken geuert.
Nach Stolc (Zeitschrift,
Erklrung hat
f.
wiss. Zool.
Bott
von Chromidien an
die
Kernmembran
(Arch.
f.
Prot. 1906)
krper der Pelomyxa aus Glykogen, sind jedoch von einer Hlle eines
schwer lslichen Kohlenhydrates umgeben.
Glykogen
ist
Glykogen nicht
gen stellt
intramolekularen
land, Zeitschr.
f.
Atmung durch Spaltungen aufgearbeitet (vgl. WeinBiologie 1901). Auch in den Cysten der im Darm
der hheren Tiere parasitisch lebenden Trichomonaden und Trichomastixformen kommen glykogenartige Reservestoffballen vor. Wie bei den
Gregarinen sind im Zelleibe der entoparasitisch lebenden Balantidien
und Nyctotherus von Btschli und Maupas gleichfalls glykogenBtschli (1885) nannte sie
artige Einschlsse beschrieben worden.
Paraglykogen, Maupas Zooamylum. Sie frben sich mit Jod
35
wecki (Archiv
f.
Protistenkunde 1903) werden die Paraglykogenkrnchen im Laufe der Entwickelung aufgelst und spter wieder neu
gebildet. Im Myxomycetenprotoplasma haben Khne (Lehrb. d. phys.
Chemie, Leipzig 1866) und Klz (Pflgers Archiv f. Physiol. 1881)
Glykogen
An
konstatiert.
am
dieser
hintersten
Die Mastigella nimmt bei der Nahrungsaufnahme lange Algenfden in ihren Zelleib
auf, die Klebkrner gruppieren sich dicht um
den Algenfaden, sie kleben an ihm fest, und
die Sarkode des Organismus umhllt den Algenfaden kanalartiff.
Mithilfe der klebrigen Eigenschaft der Klebekrner im Zelleibe selbst zerbrochen". Die
Klebkrner sammeln sich in der Mitte in Form
eines Grtels an, und nun beginnt das Plasma
Fig. 8. Mastigella mit Klebauf einer Seite kleine konische Pseudopodien- krnern umhllt einenAlgenKlebkrner
hcker zu bilden, auf deren Spitze je ein Kleb- faden B i
?
Nach Groldschmidt.
,.
i-i
t
f>i
ii- i
krn liegt, und indem das Plasma, sichtlich
mit Hilfe der Klebkm chen sich anheftend, auf dieser Seite vorwrts
-
Avandert,
whrend
36
gegen nehmen zahlreiche Granula die Graninifrbung an (Biol. ZenXXVIII, 1908). Fettkgelchen sind ferner bei den Flagellaten
Zygoselmis und Oxyrrhis beobachtet worden und treten nach Klebs
Bei den Dinoflagellaten konnte gein den Cysten der Euglenen auf.
whnlich ein farbloses Fett, das in Alkohol leicht lslich ist und
sich mit Osmiumsure schwrzt, festgestellt werden; nicht selten
kommen auch von Haematochrom gelb gefrbte Fettkugeln im Prototralbl.
plasma
vor.
Vignal
mm
groe
des Fettes bei Radiolarien (Borgert) sowie bei den Coellomgregarinen der
Insekten. Bei Stylocystis praecox verdecken die Fettkrnchen fast alle
dem
mir mit den von Btschli und Laute rborn zuerst untersuchten
sogen, roten Krnchen der Diatomeen identisch zu sein. Nach Meyer
stellen sie sauere oder gesttigte Verbindungen der Nukleinsure mit
einer organischen Base dar, sie frben sich mit Jod gelblich, mit
Methylenblau und 1 / Schwefelsure blulich. Die Natur des Volutin s
mu noch nher analysiert werden, obzwar bereits jetzt nicht daran
zu zweifeln ist, da es eine Art von Reservestoff darstellt. Im brigen
kommen im Protoplasma, wie bereits erwhnt, verschiedene fettartige Substanzen vor. Jedes Protoplasma scheint ferner fettartige
Substanzen zu enthalten. Dieselben konnten aus den Plasmodien mit
ther ausgezogen werden."
Doch scheint nur ein Bruchteil
der hohen Fettsuren in Gestalt von Fetten (Glyceriden) vorhanden
zu sein; eine weit grere Menge davon findet sich in Form von
Kalkseifen (vgl. Chem. Physiol. d. niederen Tiere, 0. v. Frth).
Bevor wir das Wesen der eigentlichen Exkretkrper und Kristall chen beschreiben, erbrigt uns in Krze die im Krper zahl-
gleichen
37
ist
dem
gebauter Krper
VIII, 1890)
war
Zumstein
wiss. Botan.
ernhren knnen.
hnliche
sie
(Jahrb.
sind
Karsten
Formen
in
u.
in faulenden
der
a.
38
und
um
die
ihre physiologische
Bedeutung
die
Engelmann
da
(Pflugers
im Ektoplasma
Verhltnissen
lichtbrechenden
Kugeln zusammen,
die
bei
einer
Nach
C.
Hamburger
(Archiv
f.
Protistenkunde 1905)
tritt
der
Form von
kleinen Trpfchen auch in der ueren Alveolarschicht des Protoplasmas hei Dunaliella auf und ist in Alkohol und ther
Farbstoff in
Mit konzentrierter Schwefelsure (89/ ) wird das Haematochrom, das chemisch von Wittich (Virchows Archiv 1863), Btschli
lslich.
und Kutscher
(Zeitschr.
f.
physiol.
(Atti societa
Toscana
erhlt
di scienze
Lt
auf
dem Thermostaten
ver-
spektrum des blauen Farbstoffs von Stentor coeruleus fest, der durch
verdnnte Suren nicht verndert, durch Alkalien vertieft wird. Es
bestellt aus
in
39
Grn zwischen
Arcichovskij (Archiv
f.
Protistenkunde
Der genannte
kommen
mit Eisenhaematoxylin
stark frbbare lichtbrechende Krperchen vor, die aus einer mit Jod
sich bluenden Auenzone (Strke, Amylum) und einem plastinartigen
blschenfrmigen Inhalt bestehen. Es sind dies die Pyrenoide; eigentlich
bezieht
sich
dieser
Name
herd
oder
nach Schmitz nur auf den ZentralAmylum mantel umhllt ist, Amyluru-
Strkebildner heien
soll.
Manchmal
springt
das
im modernen Sinne etwa vom Standpunkt der Doppelkernigkeit der Zelle insofern diskutierbar ist, als man die vegetativen
Ansicht, die
Funktionen des Kernes auf mehrere Organoide (Blepharoplaste, Pyrenoide) bei den niederen Algen-Flagellaten sich verteilt denken kann, whrend bei den hheren Metaphyten zumeist die Blepharoplast-Centrosomen
verschwinden und das Homologon des zweiten Kernes nur in den genannten Amylumherden zu suchen ist. Schmitz vergleicht sie mit
Nucleoli, und Btschli schreibt diesbezglich in seinem berhmten
Flagellatenwerk: jedenfalls ist die selbstndige Vermehrungsfhigkeit
der Chromatophoren (und auch Pyrenoide) fr diese Frage recht bemerkenswert". Nach meinen Beobachtungen vermehren sich die Pyrenoide meistens durch Teilung, zuweilen durch eine eigenartige Spaltung
;
und sind
der Pyrenoide
ist
bis jetzt
genommene
Ingesta,
sondern
tatschlich
Stoffwechselprodukte
sind.
40
ist
nicht
also
leg der grnen, chlorophyllfhrenden Protisten. Dagegen kommt gerade bei vielen Euglenoiden, die grne Chromatophoren besitzen, keine
echte Strke, sondern ein nahverwandtes Kohlenhydrat, das Para-
manche verwandtschaftliche Beziehungen zur ZelluDas Paramylum frbt sich im Gegensatz zu der Strke
nicht mit Jod blau; Suren gegenber ist es im allgemeinen resistent
und lst sich in rauchender Salzsure, wobei nach Gottlieb ghrungs-
mylum
vor, das
lose besitzt.
fhiger Zucker
entsteht.
Kutscher
Diastase
beeinflut das
Paramylum
nicht.
(Zeitschrift
physiol. Chemie, 1898) fand das Paramylum
lslich in Kalilauge und Formalin und wandelte es durch Kochen mit
f.
genau untersucht. Mit 7 8% Salzsure gekocht, werden die Krnchen fr Kalilauge quellbar und lsen sich in 70/ Schwefelsure auf.
Mit Schwefelsure gekocht (16 Stunden) liefert die Substanz einen
reduzierenden Krper.
Es wurde ein Osazon vom Schmelzpunkt 204
bis 205 hergestellt, so da der Zucker des Paramylum d-Glokuse
ist.
ber die Struktur und chemisch -physikalische Verhalten der
in
ihrem Protoplasma
kristallinische Ein-
lichtbrechende,
schlsse zweifelhafter Art, die oft von einer kleinen Vakuole umschlossen sind und im allgemeinen als Exkret-
krnchen
bezeichnet werden.
Es ist aber nicht zu
leugnen, da diese Bezeichnung etwas unklar ist, weil
sonst die Exkretstoffe direkt ausgeschieden und nicht in
irgendwelcher
kristallinischen
Form
schlagen werden,
dr ausgestoen oder
in
gelster
Viel-
sollen
diese kristallinischen
Fig. 9
kristallen.
ist
dieses
sie in
unvernderter
Form ausgestoen,
der Fall.
Am
sehr
genauesten
41
Schewiakoff
sie
Nahrung abhngig
sind
(Zeitschr.
Schaudinn (Abhandl.
f.
fest,
da
Menge
(Fig. 9)
aus phosphorsaurem
von der aufgenommenen
XVII, 1893).
Akad. d. Wiss. 1899) hat in den Exkretkrnern von Trichosphaerium Kalzium und Phosphors'ure nachgeBei tierischer Nahrung treten sie reichlicher auf, als bei
wiesen
d. k.
Cohn
in
laria
L.
p.,
kommen
die
kommen Krner vor, die durch ihre Lslichdurch Speichelferment, Jodfrbung und andere Reaktionen ihre
Natur als kolloidiales Kohlenhydrat dartun.
Die Substanz der Krner, die besonders im Herbst in den
Chromidialnetzen auftreten, ist in Pepsin, Trypsin 2% Kalilauge, Alkohol, ther und 50% Schwefelsure bei 40 unlslich, und es handelt
der Chromidialsubstanz
keit
sich hier
um Paraglykogen.
42
Winter
Organismen
darstellen.
Bei den
Amben
Niederschlagshutchen, in
teil-
weise lipoidartige
die
nur bei
Konsistenz annehmen.
ich
mich davon
man auf
scheinen die Substanzen der ueren alveolaren Hlle, die speziell bei
diesen Formen Periplast genannt wird, mit den Kernsubstanzen zum
sein, sie widerstehen der Trypsin- und Pepsinverdauung ziemlich lange Zeit, frben sich mit dem Giemsafarbstoff nach
Art des Chromatms rot, werden durch Saponin nur teilweise gelst
(Periplastschatten) und knnen von Amben (Entamoeba buccalis),
sowie von Phagozyten schwer verdaut werden.
Teil verwandt zu
Die mit Algen verwandten freilebenden Flagellaten, wie die zierderbe Membranen, die zu den Protein-
43
stoffen
eine Verwandtschaft
Pepsinsalzsure,
whrend
sie
bei
vier
verschiedene Schichten
Bei den hchstorganisierten Ciliaten kommen verschiedene Pellikulae als membranartige Umhllungen vor.
Optisch ist das Verhalten dieser membranartigen Hllen noch
d.
h.
Verhltnisse scheinen auch bezglich der fr exanthematische Krankheiten wichtigen Chlamydozoen ihre Geltung zu besitzen, wenigstens
Struktur.
Sie
stellen
durch
diese
Lipoide
Biochem. Zeitschr.
7.
Bd. 1907).
(vgl.
44
Auf
der
Narkose zukommt,
hat
Meyer
42.
Overton nennt
diese die
Falle eine Konzentration ausfindig machen, die bezglich der narkotisierenden Wirkung mit der ersten Wasserkonzentration bereinstimmt,
und
stellt
Lipoid aufgenommen
den Teilungskoeffizienten.
keit
Konzentration im Lipoid
Konzentration in Wasser resp. Lymphe
strker, je grer
Bezglich des thers sind bei den Protozoen ebenso wie bei den
Pflanzen etwa 6 mal grere Konzentrationen der Narkotica zur Narkose ntig als bei den 9
14
langen Kaulquappen. Die Theorie
mm
Traube
Substanzen.
Traube wies auf das Wechselverhltnis zwischen der
osmotischen Geschwindigkeit und der Fhigkeit die Oberflchenspannung
des Lsungsmittels zu erniedrigen hin.
Als kapillaraktiv sind die
Stoffe aufzufassen, die die Kapillarittskonstante des
Wassers erniedrigen,
demnach
leicht diffundieren.
45
Stoffe;
je
ihrer
46
"Die
mal
so rasch
der elektiven
Aufnahme
gewisser gelster
Aufnahme von
Nahrungsstoffe
ihre Farbe
reagiert, die
Die teilweise Lipoidimprgnation der Membranen bei parasitischen Infusorien spielt vielleicht, sofern sie selbst nicht aktiv beweglich
diese auch
47
Bewegungen mannigfach
es
zellen an, und dasselbe gilt von den birnfrigen Stadien der Piroplasmen.
Diese gegenseitigen Beziehungen der parasitischen unbeweglichen Protozoen zu ihren Wirtszellen auf Grund einer Lipoidimprgnation der
Membranen
beider
Chlamydozoen
drfte
schlielich
Landsteiner
hier
die
mag,
"die
Na Cl-Lsungen werden
noch
48
flieen
Zellen
die
vollstndig.
Es
findet
bei
diesen
statt:
Protozoen
im
Ausstlpungen
Werden
auf,
und
Hllen
ist
vom
sie
vollzieht
worden,
wre noch die Frage zu entscheiden, wie weit diese Hautbildung mit
dem Auftreten von Niederschlagshuten an jedem unbelebten" EiweiQuincke (1888) beobachtete, da Hhnertropfen zusammenhngt.
eiwei durch den Sauerstoff der absorbierten Luft an der freien Oberflche hautartior verdichtet wird, und Rhumbler beschrieb hnliche
Hautbildungen beim Eigelb des Hhnereies und dem Eiinhalt des
braunen Grasfrosches.
Bei dem Problem der Osmose der Zellen spielt die Frage nach der
ueren Zellhaut eine groe Rolle. Pfeffer nimmt an, da die
verton
Plasmahaut zum grten Teil aus Eiweikrpern besteht,
stellt sich vor, da sie hauptschlich aus Lipoiden gebildet wird,
Nathans on nimmt
Nach ihm
ist die
eine vermittelnde
von Mosaik,
49
taurocholsauerem Natrium, Galle, cholal sauerem Natron ist die Zellhaut der meisten Protozoen nur zum geringsten Teil lipoidaler Natur,
kann durch diese Substanzen bei Trypanosomen und Ciliaten, wo sie
zum grten Teil Sitz und Trger der Morphe ist, isoliert werden
und frbt sich mit Giemsas Farbstoff nach Art der nukleinhaltigen
Territorium
Opalinen schwellen in
am hinteren
Zellende an,
ebenso wie Colpidien in Atropinlsungen 1 200 oder taurocholsauerem
Natrium. Nach den beiden Autoren soll sich das Natriumchlorid mit
:
hltnis zu
reichen
der
also
betrgt nach
besitzt".
v.
Prowazek,
die Seesalze
in der Vakuolenflssig4
50
Atmung.
diese
Atmung.
Spallanzani
die
Atmung
stellte bei
niederer Tiere
fest,
zukommt und da
diesen Organismen
dem Lebensproze
spielt.
Protoplasmas direkt aufgenommen, sondern erst bei dem Zerfall geraten diese gleichsam in status nascendi, und besonders der Wasserstoff und Kohlenstoff der entstandenen Trmmer reit den Sauerstoff
Unter bedes Enchylemas, der Lymphe der Protozoenzelle an sich
deutender lokaler Wrmebildung, deren Energie sich aber bald auf
die zahlreichen Atome der Protoplasmas" verteilt, bildet sich Kohlensure und Wasser.
Das Sauerstoff bedrfnis der verschiedenen Protozoen ist recht
verschieden, es gibt unter den Flagellaten Formen, die sauerstoffassimilierende Organellen, Chlorophyllkrner besitzen, andererseits findet
des Menschen und der Tiere verschiedene Tricho-
man im Darmkanal
monaden,
Atmung
der Protozoen.
51
Knaute bestimmte
Lauterborn
gehren,
in
haben
Ernhrungszustand.
52
Atmung.
mm
31
und niedriger als 160
Hg. Entzieht man den Spirostomen
den Sauerstoff vollstndig, so sterben sie rasch ab. Die groe Empfindlichkeit gegen Vernderungen der Sauerstoffspannung konnte aber nur
am Zelleib-, Ekto- und Endoplasma festgestellt werden. Es wurde
keine Beobachtung gemacht, die zu der Annahme berechtigte, da
auch der Kern unter der Einwirkung erhhter Sauerstoffspannung
mmHg
Ferner liegen ltere Versuche ber Vernderung der Erregbarkeit durch Steigerung der Sauerstoffspannung von Engelmann an
Paramaecium bursaria vor. Das Pantoffeltierchen, das unter den gewhnlichen Versuchsbedingungen (s. sp.) auf Licht nicht reagiert,
wird auf nderungen der Belichtung bei herabgesetzter Sauerstoff-
spannung unruhig,
bei
erhhter
um
dem
Sauerstoff anders
als
normal
reagiert,
so
da zwischen dem
Atmung und
53
der Protistenkern.
Nach Loeb zerflieen kernlose Protaplasmamassen infolge Sauerstoffmangels, whrend die chlorophyllhaltigen kernlosen Plasmafragmente am Leben bleiben, weil das Chlorophyll die Rolle des Kernes
bernimmt. Im Anschlu an einige Versuche von Verworn konnte
ich 1902 (Zeitschr. f. allg. Physiol. 2. Bd. 1902) den Beweis erbringen,
da kernlose Clpidiumfr&gmenke oder Paramaecien mit abgestorbenem
Kern oft lnger leben als kernhaltige Protozoen bei Sauerstoffmangel,
ja da in ihnen das Neutralrot, das in Form eines Leukokrpers aufgenommen Wird, bei Anwesenheit von freiem Sauerstoff in den verschiedenen Granula in die gefrbte Oxyform bergefhrt wird. Bei
Sauerstoffmangel findet bei Paramaecium eine Reduktion der Entoplasmakrnchen statt, hebt man rechtzeitig das Deckglas auf, so kann
unabhngig vom Kern, der abgestorben ist, eine Oxydation und Frbung
der gebleichten Granulationen auftreten. Wiederholt konnte man festda kernlose Teilstcke bei verminderter Sauerstoffspannung
stellen,
lnger
f.
allg.
am Leben
recht verschieden.
Nubaum
am
Diese Versuche stimmen mit den Experimenten an kernlosen Seeigeleiern berein, die oft lngere Zeit die Granulationen bei Sauerstoffmangel in der gefrbten
der Zellen
Beim Absterben
Form
findet
unter Einflu
der
postmortalen
Atmung
ist.
Spaltungen im Protoplasma
Theorie, die den
hatte,
man
Kern
als
sich beziehen,
whrend Loeb
bei seiner
54
Ernhrung.
die
Ehrlich
bereits mit
groem Erfolg
Im allgemeinen kommt
in die Physiologie eingefhrt hatte, nher.
den freilebenden Infusciliaten ein geringes Sauerstoff bedrfnis zu; sie
leben lngere Zeit in Prparaten unter Luftabscblu und in einer
Colpidium sterben dagegen unter diesen Bedingungen bei einer Chinineinwirkung von 1:6000 7000 frher ab,
als in den Kontrollprparaten, da durch das Chinin die Oxydationsttigkeit des Plasmas frher herabgesetzt wird. Colpidium reduziert bei 1:9000 Chinin und Wasserstoffatmosphre nicht mehr
das Methylenblau in seinem przytostomalen Plasmabezirk, und hier
treten bald lipoidartige Trpfchen auf, die normal bei der AtmungsWasserstoffatmosphre.
Ernhrung.
Die Nahrungsaufnahme ist bei den so verschiedenartig gestalteten
Protozoen hchst mannigfach. Es gibt unter den Protozoen Formen,
die sehr komplizierte Einrichtungen wie einen Zellmund, Zellschlund
u. a. m. besitzen, um durch diese Vorrichtungen die Nahrung aufzunehmen, andererseits findet man mit Zellulosemembranen ausgestattete
Zellen, die nur auf eine flssige oder gasfrmige Nahrung angewiesen
sind. Es gibt auch zahlreiche parasitische Formen aus den Kreisen
der Gregarinen, Coccidien, Flagellaten, Sarkosporidien und Myxosporidien,
Nahrung auf osmotischem Wege aufnehmen und wahrschein-
die die
lich
Inner-
halb des Kreises der Gregarinen finden wir bereits die mannigfachsten
Formen der Nahrungsaufnahme verwirklicht. Die jungen, zumeist in
Epithelzellen schmarotzenden Gregarinen z. B. Lankesteria ascidiae bewirken nach Siedlecki, da die Wirtszelle hypertropisch wird, die
in
55
Gregarinen, die durch das gan^e Epithel bis an die Basis reichen,
sollen direkt das den Darm umsplende Blut ihrer Wirte resorbieren.
Krzlich hat
bei
Drzewiecki (Archiv
Stomatophora
coronata
dem Samenblscheninhalt
(Hesse)
einer
einer afrikanischen
eine
f.
Wurmart
ein Peristom,
Zellafter beschrieben.
durch den analog wie bei den Oiliaten die feste Nahrung, in Nahrungsvakuolen eingeschlossen, aufgenommen wird.
ber die Ernhrungsweise der Coccidien, Myxosporidien und Sarkosporidien ist bis jetzt noch wenig bekannt, sie vollzieht sich im allgemeinen auf osmotische Art. Unter den
Coccidien gibt es Kernparasiten wie Cyclospora caryolytica, Stenophora
sonders interessant sind die
u.
a.
m.
Be-
Ernhrungsbeziehungen der Coccidie Caryotropha Mesnilii zu dem Kern der Wirtszelle, die zuerst
M. Siedlecki (Bulletin de l'academie des
sciences de Cracovie 1907) aufgedeckt hatte.
Der Parasitenkern ntzt die Arbeit des Wirtskernes in direkter Weise aus, und es entsteht zwischen beiden ein Strang von dichtem
.
ProtoplaSUia, in
,
fn
dem Zuerst
n ,,i
..
aufzulassenden
TT-
iii
Fi S- 10
Caryotropha.
(Nach Siedlecki
..
ber dem Parasiten liegt der dreieckige Kern der Wirtszelle, von da
geht ein Kanal zum Parasitenkern.
ettkornchen entstehen.
Der Parasit umfat den Kern der hypertrophischen Zelle, und von dem
Kern dieser luft ein spaltfrmiger Kanal bis zu dem Parasitenkerne.
stott
(Fig. 10.)
Wheeler u.
Ernhrung
ber
als eines
morphogenetischen
Faktors."
die osmotische
Ernhrungsweise der Blutparasiten Trypanosomen, Piroplasmen, Spirochaeten usw. liegen bis jetzt so gut wie keine
Beobachtungen vor. Die Malaria"- Parasiten der Vgel, des Menschen
und der Affen ernhren sich vom dem Inhalt des angefallenen Blut-
56
Ernhrung.
krperchens und verwandeln das aufgenommene Haemoglobin in spezifisch kristallinisch geformtes Malariapigment. Die jungen Plasmodien
des Menschen und der Affen besitzen vielfach eine sog. Ernhrungs-
vakuole
nahme
Cienkowsky
nimmt das Chlorophyll der Fadenalgen auf. Bei denMastigamben und zwar Mastigella vitrea und setosa (Goldschmidt) hat
der Parasit
dieser
57
Der Faden
Mundffnung ausgebildet,
nahme
erfolgt
kowsky
aber
"
kalisierten Stelle.
Neben
entspringt ein pseudopodartiger Fortsatz, gegen den die Geiel verschiedene, kleine Nahrungskrper
schleudert;
sobald ein solches Gebilde den Fortsatz
berhrt, verschleimt
pltz-
die
Das
das
ist
be-
Mund ffnung
ausgebildet.
Die hher entwickelten Flagellaten besitzen alle, soweit sie sich
nicht nach Art der grnen Algen mit Hilfe ihrer
Chlorophyllkrper
(Protozoa
I, 3.
Bd.,
1883
87).
58
Ernhrung.
Sinne
als
Mundffnungen und
4fc
^7
,.
w
Fig. 12. Oxyrrhis wahrend
rt
der
"*I,
Nahrungsaufnahme;
jQ
im
'
Jf
von
Blochmann
,.
die interessante,
Gattung
sitzt,
lokalisiert.
Sehr eigenartig
ist
die
her-
59
rhre.
Auen-
flche
dem
Entz (Temesvary.
rhrenfrmig
geschlossen
ist,
bare Mundffnung befindet. (Fig. 13.) Die Nahrungssammeln sich in der Tiefe des Kragentrichters an
teile
und werden
Entz
aufgenommen.
erfuhren durch
France
und Ehrlich
einem
konnte.
in ihre
Nahrungsvakuolen haupt-
Die Dinoflagellaten besitzen grtenteils Chromatophoren und assimilieren mit Hilfe dieser Organoide wie
.
nehmen neben
'Fi er
IS
Fin
Choanoflawellate
Spiralige Ausbildung des Kragens
nach der Auffas-
Vorticella, in
Bergh
zum
geschlossen
nehmen und
ist,
da
sie
60
Ernhrung.
Auf der anderen Seite treffen wir Formen an, deren Ernhrungsmodus als animalisch zu bezeichnen ist, sie besitzen Mundffnungen
oder andere vorbergehende Differenzierungen des Protoplasmas, mit
Hilfe deren sie organische Substanzen aufnehmen.
Dazwischen gibt
es wiederum Formen, die durch eine saprophytische Ernhrungsweise
ausgezeichnet sind; sie leben in Infusionen, stagnierenden Gewssern
(Polytoma, Chilomonas) und hnlichen Ortlichkeiten, die viel organische Substanzen in gelster Form den Protisten zum Unterhalt darbieten.
Euglenen
Zum stein
der
nach
rungsumflieen
aufgenommen,
oder
die
Nahrung wird
durch
Nahrungsimport
Der
Heliozoen und
Nahrungsaufnahme
bei
Amoeba
verrucosa, die
Rhumbler
auf
an,
dem Algenfaden
der
wird
Ambenenden
durch Knickung"
auf;
Algenfaden
oder Abrundung der Ambe selbst gebogen, hierauf flieen lngs des
frei
hervorstehenden Oscillariafadens neue Pseudopodien entlang,
werden abermals unter Abrundung der Ambe eingezogen, worauf
61
sam durch
die
in
spenstigen Bissen. ,,Von der Stillung eines etwa vorhandenen Hungergefhls bzw. von bersttigung scheint bei der behandelten Ambe
keine
Rede
sein zu
vollgepfropfte
knnen.
Amben
in
die
stundenlanger
Arbeit
Oscillarien in
durchfhren
sehen.
Fig. 14.
eines Oscillariafadens
durch eine Amoeba verrucosa.
Aufnahme
(Nach Rumbier
Eine Grenze fr die Nahrungsaufnahme schien mir bei Amoeba verrucosa nur durch die Gre des Ambenkrpers selbst gesetzt zu sein."
Rhumbler konnte diese eigenartige Nahrungsaufnahme der
Amben in der Weise knstlich nachahmen, da er feine Schellakfden, die in Chloroformtropfen eingesenkt wurden, durch diese
Tropfen ganz in Art der Oscillarien aufnehmen lie. An den Eintrittsstellen
des Fadens bildeten sich sogar kleine Pseudopodien
oder Importhgel aus.
erfolgt
die
Da
das Protoplasma
Flssigkeiten gelten.
es eine
physikalischen
Das Protoplasma
so
Importge-
mu
die
hinreichende Adhsion
62
leichtflssige.
Ernhrung.
Mit
anderen
Worten:
Eine
Ambe
nimmt
einen
Fremdkrper auf, sobald die Adhsion des Pseudopods zu dem Fremdkrper grer als die Adhsion dieses zu dem umgebenden Wasser ist.
Auf diese Weise mssen die Sai-kodinen auch fr sie gnzlich unbrauchbare Fremdkrper wie Karminkrner aufnehmen
ja sie
nehmen unter Umstnden so viel Karmin auf, da sie daran zugrunde
Etwas Ahnliches haben Cienkowski und Pfeffer bei Myxogehen.
Whrend
ist
z.
rioderma diffortna keine oder minimale Aufnahme von Karminkrnchen fand, sah sie Pfeffer zu anderen Zeiten leicht und reichlich
Karmin verschlucken." Fehlt nach den Beobachtungen zahlreicher
Forscher bei Myxomyceten und Amben ein selbst im chemischphysikalischen Sinne deutbares Wahlvermgen, so scheint ein
solches bei den beschlten marinen Sarkodien, die keine Pseudopodien
sondern fadenfrmige Fortstze, Filopodien, aussenden, vorzukommen.
(Arch. f. d. ges. Physiologie 1901) hat beobachtet, da die
Jensen
Filopodienstrmungen wahr, die aber niemals die Strkekrner zentrifugal fortfhren, wie dieses bei den unverdaubaren Quarzkrnchen,
Glassplittern usw. der Fall ist.
Die Nahrungsaufnahme der hchst organisierten Infusorien, der
einem Ernhrungsstrudel und in ruberische Ciliata; die letzteren knnten im Gegensatz zu den ersteren auch Schlinger genannt
werden. Die Ciliata mit einem Ernhrungsstrudel rufen durch verschiedene Wimpervorrichtungen
in
alle in der
der
Ernhrung der
63
Ciliaten.
Karmin, Tusche, Lakmuspulver) in die stets offene Mundffnung eingewirbelt werden. Bei den ruberischen Infusorien ist
der Mund stets geschlossen, die Aufnahme der Beute findet durch
einen Schluckakt statt; oft wird sie vorher durch eigenartige, ausrungsteile,
Beute sind
sie
schwimmen bald
kophrys
in
ihre
Nahrungsvakuole Bakterien
dem Typus
der ruberischen
ein,
die
Schlinger an.
finden wir bei
letztere
dagegen gehrt
Paramaecium verwirklicht; die Bildung der Nahrungsvakuole geht folgendermaen vonstatten: In die offene Mundffnung
wird durch das Wimperspiel etwas Flssigkeit mit Bakterien hineingestrudelt, das Entoplasma an der Schlundbasis wird ausgehhlt, das
toffeltierchen
Ablsung
spielt, erst
Nirenstein
(Zeitschrift
f.
die
Flssigkeit
in
sich
*
sich
hineinschlingt.
Nahrungsaufnahme
hineinzieht,
den
Das Pantoffeltierchen
eine
Tropfen
scheint
gleichsam
bezglich
in
der
zu bilden.
Frbt
whrend
man mit
ihrer
einer
dnnen
Neutralrotlsung
Paramaecien
usw.,
wissenschaftl. Zool. Bd. 63), so frben sich mit diesem
kpenbildenden Farbstoff um die Nahrungsvakuole im kirschroten
Zeitschrift
f.
64
Ernhrung^.
Whrend der ersten Periode reagiert der Inhalt sauer (frbt sich
kirschrot), whrend der zweiten Periode nimmt der Inhalt eine gelbliche Frbung an
er ist alkalisch.
(Fig. 15.)
m
Fig. 15.
*4
(Nach Nirenstein.)
Die rote Frbung der Nahrungsvakuole ist auf die maximale Verwandtschaft einer schleimartigen Substanz in der Vakuole zu dem
Neutralrot zurckzufhren. Die sauere Reaktion deutet auf eine Anfreier Mineral sure
wesenheit von
genommenen
in
der
Nahrungsvakuole
hin,
Heinmeter (American
Bazillen
gettet
und
tten
fr
ein
vielleicht
fermentatives
ausgezeichnet
ist,
Krnchen
in
die
findet die
65
Trger eines tryptischen Fermentes aufzufassen. Mit diesen Beobachtungen steht die Wahrnehmung von Greenwood und Saunders (Journ. of Physiol. 16, 1894), da die Suresekretion der Verdauung vorausgeht und mit dem Einsetzen der Verdauung abnimmt,
gut im Einklang. Die saure Reaktion der Nahrungsvakuole whrend
ihrer ersten Periode ist mehrfach (Btschli, Engelmann, Le
Dantec u. a.) durch Farben nderungen an Lackmus, Kongorot und
Die Krnchen werden mit der
Alizarinsulfat nachgewiesen worden.
verdauten Nahrung ausgestoen.
Da nur kernhaltige Protozoen auf die Dauer die Nahrungsteile
assimilieren knnen, ist man zu der Annahme berechtigt, da der Kern
mit der Produktion der Fermenttrger irgendwie im Zusammenhang
steht. Dafr spricht auch der Umstand, da er bei hungernden Tieren
als
plasmas
in
Colpidien,
Vergrerung
ihm von
vier
Wochen
bei
mangelhafter Nahrung
Bei
aus einem
1878) fand
bei 40
Mouton
isolierten aus
Paramaecien
Fermente, die
am
Prowazek,
66
Ernhrung.
Lsungen von Alkalikarbonat (Na 2 Co 3 0,05%) die Verdauung ungemein beschleunigen, diese Erscheinung hielt auch lngere Zeit noch
vor, selbst wenn die Salze knstlich ausgewaschen worden sind.
Endlich sei im Anschlu an das errterte Thema erwhnt, da
Stolc (Zeitschr. f. wissenschaftl. Zoologie 68, 1900) von den sog.
Glanzkrpern der Pelomyxa festgestellt hatte, da sie aus Glykogen
bestehen und eine kohlehydrathaltige Hllmembran besitzen.
In
Es
bleibt
spielen, unterbleibt
67
der im Gegensatz zu dem Grokern (Soma - Nhrkern) mit den vegetativen Funktionen der Zelle nichts zu tun hat und als Geschlechts-
vom
(Fig.
16.)
zuerst, das
zuletzt
mehr
fr
das Fortleben
der
So schreiten
auch bei der einzelnen Zelle
berhrt bleibt.
also
dielnanitionserscheinungenvon
den unwichtigeren Teilen zu den
wichtigeren fort, die unentbehr-
am
lichsten
halten
stand."
Der Lipoidgehalt
lngsten
bei
diesen
Fig. 16.
10.
pin die Entstehung der Lipoidcavula sehr gut studieren. An den hungernden Infusorien konnten bezglich der Geotaxis, der thermischen Reizbarkeit und Galvanotaxis
Exkretion.
68
die
Oberflche
des
Zelleibes
als
Exkretion.
Die Produkte des regressiven Stoffwechsels der Protozoen werden
entweder in geformter Art durch den Zellafter (Cytopyge) mit den
Nahrungsresten ausgestoen, oder weiter zu sog. Exkretkristallen
undExkretkrncheu umgebildet, die erst spter entweder ausgestoen
(vor der Enzystierung) oder aufgelst werden. Stein (1889) bezeichnete die Exkretkrnchen der Protozoen als eine Art Harnkrperchen",
und Entz (1879) hielt sie fr Gebilde aus harnsauerem Natron. Btschli vermutet in ihnen ein oxalsaures oder harnsaueres Salz. Ihre
bei Infusorien hufig sehr eigentmliche, bschlig kristallinische Beschaffenheit hat mich, hauptschlich mit Hinblick auf hnliche Kristallbildungen oxalsauerer Salze, zu der ausgesprochenen Vermutung
veranlat."
Nach Maupas sind diese Gebilde beim Paramaecium
doppeltbrechend.
krnchen
fr
Frher
hielt
man
Harnsureprodukte,
bei
erst
Schewiakoff
(Zeitschr. f.
wissenschaftl. Zoologie, Bd. 57, 1894) erbrachte den Beweis, da sie zum
grten Teil aus phosphorsauerem Kalk bestehen, daneben war noch
eine organische Substanz nachweisbar.
Bei Colpidium treten oft in der Nahrungs Vakuole meist drei bis vier
Schewiakoff hat ferner bei hungernden Paramaecien
da
die Kristalle sich allmhlich in der Nhe der pulbeobachtet,
sierenden Vakuolen ansammeln, nach und nach an Gre abnehmen
Kristalloide auf.
Kontraktile Vakuolen.
69
kommen.
Da
sie
alle
aber wohl noch exkretorischen Leistungen nachProtozoen auf osmotischem Wege sowie mit ihren
unbetrcht-
das
Volumen des
erklrt es sich, da
Brandt
bei
Reaktion
Flssigkeitsmenge
wchst,
bis
sie
die
die
porus,
der
zum
Austritt
der Flssigkeit
dient.
Den
lngsten der-
Lembadion.
Nach Brandt entartigen Ausfhrungsgang
stehen die Vakuolen in der Weise, da in der Vakuole eine Substanz
mit hohem Molekulargewicht gelst ist und daher eine starke Wasserdiffusion nach der Vakuole hin veranlat.
ber die Entleerung der
Vakuolen hat sich Btschli in seinem grundlegenden Protozoen werk
besitzt
folgendermaen geuert
Die Kleinheit des Vakuolentropfens bedingt, da derselbe eine
sehr hohe Oberflchenspannung besitzt, da letztere bekanntlich dem
Durchmesser eines Tropfens umgekehrt proportional ist. Die Oberflchenspannung aber wirkt auf den Tropfen wie eine KontraktionsSobald nun eine
kraft, welche ihn allseitig zu verkleinern strebt.
Kommunikation des Vakuolentropfens mit dem umgebenden Wasser
hergestellt wird, welch letzteres wir als einen Tropfen mit ungemein
:
Exkretion.
70
Verkleinerung des Tropfens beginnen und nicht eher enden, als bis
er mit dem umgebenden Wasser vllig zusammengeflossen, d. h. bis
die Vakuole total entleert ist."
(Vgl. ferner C. Schneider, Arb. d.
Wien XVI.
Demgem soll die
zoolog. Inst.
1905.)
kontraktile Vakuole von
keinem
submikro-
skopischen, kontraktilen Mechanismus des Protoplasma, der die Entleerungen vermittelt, umgeben sein, sondern diese hchst eigenartigen
Prozesse sind zum Teil aus den Gesetzen des kapillaren Druckes zu
erklren.
bisher nur
teil-
Niederschlagshutchen
des Protoplasma
um-
Fig. 17-
neuen "vakuole
(c^beiColpidium
unter Druck.
Cj
Zeitlang dargestellt werden kann, als die Infusorien (Colen) zerflieen und dann die Umgrenzung der Vakuole
P^
blogelegt
wird.
in
der Nieder-
sie so resistenter.
Derartige blogelegte" Vakuolen
werden von widerstandsfhigen Infusorien und Flagellaten leicht deformiert ohne zu verschwinden. Durch Druck oder bei Regeneration sversuchen knnen unter Umstnden neue
kontraktile Vakuolen an nicht prformierten Stellen entstehen, so z. . bei
Colpidium (Fig. 17) oder bei Stylonychia aus den zufhrenden Kanlen
Auch
phologisch nachweisbare,
lokalisierte
Kontraktile Vakuolen.
71
Lsung Spuren von Sure hinzufgt und dann gleich unter dem
Mikroskop beobachtet. In einzelnen, etwas amboiden Lezithintropfen
treten dann rtliche Vakuolen auf, die mehrmals hintereinander
der
pulsieren,
d.
Umgebung
h. ihren Inhalt
Rhumbler
Heft
form aus der Oberflche direkt heraus, whrend die greren sofort
unter Schlierenbildung an der Oberflche platzen.
Durch diese knstliche Darstellung der Vakuole wird zwar der
Dieser letztere
ist
durch
das
um
ist also
nicht
steigerung.
Durch
zur
Quellung bringen
die
zum
oder irgendwie
wie
das
Chinin
die
72
Bewegung.
suren.
verrucosa
flchenspannung
entsprechend
Rhumbler und
ich
haben
abgenommen
hat.
Brandt, Penard
Rhumbler wiederum
Bewegung.
Die Bewegungen der Protisten vollziehen sich auf eine sehr
mannigfache Art und Weise; wenn wir von den passiven Bewegungen
vieler Plankton Organismen absehen, kommen besonders die Bewegungen
durch Vernderung des spezifischen Gewichtes, die Bewegungen durch
Sekretion der Diatomeen und Gregarinen, die amboiden Bewegungen
und die Lokomotionen durch Geieln und Cilien in Betracht.
Die Bewegungen, die auf einer nderung des spezifischen Gewichtes begrndet sind, hngen mit den Gesetzen der Osmose zusammen. Das Auf- und Absteigen der Radiolarien erfolgt nach den
Untersuchungen von Verworn (Pflgers Archiv, Bd. 53, 1892) und
Lokomotorische Vakuolen.
73
Brandt
van't
Hoff sehen
in der Vakuolenflssigkeit
die
besitzt, da der osmotische Druck der Zahl der Molekle in der Volumseinheit direkt proportional ist. Diese Substanz ist die Kohlensure,
bei
wird.
der
Auf
Atmung
diese
1.
peristaltische
Bewegungen,
2.
Krmmungen
und
Streckungen,
74
Bewegung.
3. gleitende Vorwrtsbewegungen.
Die erste Art von Bewegungen ist
auf besondere Kontraktions wellen zurckzufhren, die ber den ganzen
Krper dahinlaufen. Der Krper zeigt eine von vorn nach hinten
fortschreitende Kontraktionswelle, in deren Bereich das sonst gar nicht
deutlich unterscheidbare Ektosark als dnner Ringwulst nachweisbar
ist.
das
kommen
des
Geko
-vor,
Formen
diese knicken
oft
der Haemogregarinen
die Blutkrperchen,
in
Schewiakoff
(Zeitschrift
f.
wiss. Zoologie,
Bd. 58,
oft
stellt
in Zickzacklinien
dem auf
stemmt
sich
die
75
Gre garinen.
Wenden
wir uns
dem
so
oft
noch
besprechen.
Rhumbler
(Arch.
f.
f.
da
er
auf einen
Oltropfen
76
Bewegung.
Auf Grund
lokale
sehenen
Waben
des
Protoplasmas
Blochmann
(Biolog. Zentralblatt
1894)
axialen
die
Umwandlungsprodukt
des
Entoplasmas,
entstanden
durch
die
die
Entoplasma
in
uere Reize
erfolgt
eine
die
77
Am
Bd.
I.
1879).
Inotagmen sind hypothetische submikroskopische" (!)
Protoplasmateilchen, die sich unter Wrmeaufnahme verkrzen und
Kugelform annehmen, bei der Entquellung geben sie das Quellungs-
podium
ein,
der
und
lungsstadien darstellt.
Es
gibt
sind, ferner
kommen apolar
einzelnen
histolytica
Bewegung
Ambe
kriecht.
einfach
fest liegen,
Schlielich
Amoeba zu
kommen
sie
wieder
an
den
Hinterrand
der
liegen.
Strmungen ausgestatteten Amben. (Fig. 19.) Wir mssen annehmen, da unter Einflu des Auenmediums das Protoplasmakolloid mit
lufigen
78
Bewegung.
Haptogenmembran
zum
Fllen
wobei
frben,
Lipoid
form
seiner
Oxy-
und
die
leicht in
der
auflst
Membran
dem
Lipoide
wie
Da
die
Lezithin
sowohl Basenkapazitt
als auch Surebindungsvermgen besitzen, so
knnen sie sich unter den
Reiz-
mannigfachsten
einflssen
des
Auen-
(Nach Verworn.)
stndig entmischt,
die
Enchylematropfen zum
Platzen
bringt,
und
verndern, verseifen, zu
man auch
thinlsung
3%
und
Kochsalzlsung
Niederschlagsmembranen
worauf in das Innere zu dem
man
Um
zusetzt.
79
grere Lezithintropfen
kristallinisch aussehende,
ebene
Es
u. a.,
die bei
Vergrerung
in
prinzip fahnden.
Rhumbler
L.
um
Sehr mannigfach sind in morphologischer Hinsicht die Bewegungsorganellen der hher organisierten Protozoen gebaut, die man als
Flagellen oder Geieln sowie als Cilien bezeichnet.
80
Bewegung.
schen Achsenfaden und einer rigideren spiraligeu Hlle; diese Hlle berzieht oft nicht den
ganzen Achsenfaden, so da er eine Strecke frei
verdnnt hervorragt und etwa mit dem End faden
der Spermatozoen der hheren Tiere zu vergleichen
ist.
(Fig. 21.) Yamamoto konnte ihn samt seinem
punktfrmigen Ende bei einer ganzen Reihe von
Formen nachweisen. Der Aufbau dieser Gebilde aus
einem festeren elastischen Teil und einer plasmatischen Hlle ist bis jetzt bei zahlreichen Protozoen
beobachtet worden, so bei Bhizomastiginen von Goldschmidt, Plenge bei Tricliomastix von mir, bei
hheren Flagellaten von Hamburger und Dobell,
bei den Cilien der hchst organisierten Ciliaten von
Schub er g,
einer ganzen
Fig. 20. Struktur der
(Archiv
v
Protistenkunde
f.
..
6.
,
Bd. 1905.)'
,.
kommt
r,
,,
Bewegungsorga-
Form
o-
auf, ihm
whrend der
'
und Trpfchen
ab.
Er
strebt der
zu.
Caderas oder zu den Congolensetrypanosomen hinzu, so kann man beobachten, da sich der Randfaden ablst und viel lnger wird als
im normalen Zustand, da er mit dem ganzen Krper der Zelle ver-
ihr
81
Er befand
gestalt aufgeprgt hatte.
seine
kleinsten
wobei
Quellungstonus,
nahme
Kontraktile", das aktiv Bewegende" darstellt, von Sol in Gel bergefhrt, worauf der Achsen faden durch Flssigkeitsaufnahme von der
verlngert sich, und das Organell schnellt in die 'Ausgangstage zurck. Der Achsenfaden wird fr die Spiralhlle gleichsam zu lang, wie dieses auch fr die Trypanosomenzelle der Fall
ist.
Der ganze Energiewechsel spielt sich hier an der Grenze der
spiraligen Hllschicht und des Achsenfadens ab, die beide im Verquillt,
hltnis
zum Volumen
kommt
es
rhythmisch verlaufenden
groen
flchenenergieproduktion.
Mit dem Phasenwechsel im Colloidsystem
Ober-
der Schraubenhlle"
manchen
hngt
es
zusammen, da bei
Amben
ihre Stelle zu
die Cilien
v.
verndern vermag.
Altere Forscher
nahmen
an,
Prowazek,
da
Zell-
82
Bewegung.
krpers sind.
haematoxylin besonders
Zelle,
die
differenzi erbaren
Krperchen
in der
nannt werden.
Fig. 21.
Schema eines
Trypanosoma
rn
(?r MzopTa 8
Blepharo(B), Centriol
der Blepharoplast (C).
(R) ,
plast
Rosenbusch durch
eine
primitive Mitose*).
(Fig. 21.)
Die Basalkrperchen und Blepharoplaste werden vielfach als Zentrum der Flimmerbewegung" angesehen. Bereits durch Koelliker ist aber nachgewiesen worden, da isolierte Cilien von Paramaecium noch eine Zeitlang in 1% Essigsure leben, eine Beobachtung, die
fr das Leben der Cilien ohne Basalkrperchen hinreichend spricht.
Auch die oben mitgeteilten Flle von Bewegungen abgelster Geieln
und Cilien mssen im gleichen Sinne gedeutet werden. Natrlicherweise darf man bei so zarten Gebilden nicht erwarten, da sie lange
Zeit ohne die zugehrigen Zellen leben. Auch wird durch das Trauma
*)
83
unmittelbar eine Shockwirkung ausgelst, die die empfindlichen Organellen wesentlich schdigt.
Vignon, der zu dem Schlu gelangte, da die Cilien um schlagen
zu knnen, weder der Wimperwurzeln noch der Basalkrperchen" bedrfen, konnte auch an bewegungslosen Cilien Basalkrperchen nachweisen.
(Arch. d. zoolog. experimental. et general. 1901.)
Welche Bedeutung haben nun die Blepharoplaste und Basalkr-
Zunchst
perchen?
sind
die
sie
entwicklungsgeschichtlichen
Bildner
durch
eine
ungleichhlftige Teilung
dem
aus
Zentralkern.
Er
Kern
teilt
sich
Membran hervorgehen
lt.
Trypanosomengestalt
auf.
(Fig. 22.)
i-i
.,
Auch
den Membran,
von den Basalkrnern das GeielMembran und ein eigenartiger Achsenstab aus, der der TrichomonaszeRe die eigentmliche GeDurch Druck kann man das Protoplasma mit dem
stalt verleiht.
Kern ablsen, und der Teil der Zelle, von dem die Bewegung und
die Morphe der Trichomonas ausgeht, bewegt sich noch weiter. Sehr
interessant wren in diesem Sinne physiologische Versuche an der
von A. Foa beschriebenen Callonympha.
Auch bei den Spermatozoen geht aus dem Centrosom, das mit
den Basalkrpern zu vergleichen ist, durch eine Teilung, die wir
Centrodesmose nennen, der Achsenfaden samt dem Endstck des
bschel,
der Randfaden
der undulierenden
Spermatozoenschwanzes hervor.
einen ganz analog gebauten Achsen faden, der an seinem distalen Ende in
ein Endstck, den Endfaden ausluft. Man kann ihn zuweilen mit der
84
Bewegung.
man
(1%)
hngen sehen."
basalen Mechanismus
zum anderen
bertragen.
85
Myoidbewegung.
Das
Tempo
der
Cilien-
und Flagellenbewegung
ist
ungemein
mannigfach; im allgemeinen
etwa
die
an.
betrgt
Cilienfrequenz
10 Schlge pro Sekunde. Dagegen
Man mte hier auch nach der strobosko-
gewicht
hlt,
ist
Gleich-
gleich
4tt
rp
g TV
_ 4,3 -14* 80
~
g~^
Myoidbewegung.
Viele Protozoen besitzen besondere eindimensionale Strukturen,
zumeist im Ektoplasma gelegen sind, sich durch eine lebhafte
Kontraktionsfhigkeit auszeichnen und als Myoneme bezeichnet
werden.
Selbst auf andauernde Reizung hin antworten sie zumeist
die
vollstndig
ist
sein kann.
Sehr auffllig ist beim Studium der Reizerfolge am Myoidsystem die Neigung zu rhythmischen Reizbeantwortungen, die hufig
86
Myoidbewegung.
Vermehrung.
obachtet, wenn die Tiere in ein Gemisch gleicher Teile Kulturflssigkeit und 0,8% NaCl Lsung gebracht werden, oder der Zusatz schwacher
der
der
(Ptt er im Handbuch
stedt 1908.)
d.
physiolog. Methodik,
hrsg.
v.
R. Tiger-
Neresheimer
hinteren
Hlfte
Vermehrung.
Die ursprngliche und weitverbreitete Art der Vermehrung ist
Das Problem der Zellteilung wurde frher mit
Zellteilung.
der Phrase Wachstum der Zelle ber das individuelle Ma" abgetan.
Erst R. Hertwig hat in einer Reihe von Schriften (ber d. Wechselverhltnis von Kern und Protoplasma, Mnchen, Lehmann 1903, ferner
die
nach
kommt
es
plasmamasse (Kernplasmaspannung), und die Zelle gert in einen abnormalen Zustand, der Kern fngt pltzlich auf Kosten des Protoplasmas an zu wachsen und gewinnt so sein Teilungswachstum. Der
abnormale Zustand des Teilungswachstums, durch das der Kern doppelt
so gro geworden ist, wird durch die Teilung beseitigt; die Teilung
ist also ein Regulations Vorgang.
Ich nehme an, da, wenn ein Hheder
erreicht
wird, der Kern die Fhigkeit
punkt
Kernplasmaspannung
zu
auf
Kosten
des
wachsen, und da die hierProtoplasmas
gewinnt,
bei sich vollziehenden Stoffumlagerungen zur Teilung der Zelle fhren.
Zum funktionellen Wachstum gesellt sich das Teilungswachstum des
Kernes,
um
die
Kernplasmanorm wiederherzustellen."
Die Verhltnisse
der Kernplasmarelation
hat
krzlich
Pop off
87
(Archiv
f.
Zellforschung
Frontonia,
seines
ihr
Volumens,
Maximum
die
erreicht.
wurde erwhnt, da
rhythmisch-zyklischen Charakter
der
erste,
in seiner
besitzen.
Er-
scheinungen
hatte.
der
die
als
der Prparation der Nahrung, der Fermentation, Sekretion usw. zunchst in einem anderen Rhythmus als die Trger" der Morphe, die
Bildner der Teilungsapparate, d. h. jene Substanzen, die durch bis
jetzt
des Plasmakolloids in Gelphasen, die fr die Teilungsstadien des Zellplasmas bezeichnend sind, berfhren.
88
Vermehrung.
diese
niedergehalten, bis das Funktions Wachstum der anderen FunktionsNormalerweise erzeugen die Zellipoide in der Zelle
trger" nachlt.
eine Zellspannung, indem sie die Zellproteide emulgieren (Biol. Zen-
der eine Teil der Funktionstrger der Zelle so gut wie immer geteilt,
die Zelle wre a priori fr Teilungsvorgnge ausgerstet, diese Teilung
kann aber
Die Teilung der Protozoen ist ein viel komplizierterer Vorgang als der Teilungsproze einer Metazoenzelle, indem hierbei eine
Summe von Organoiden verdoppelt und neugebildet werden mu, die
sonst ein ganzer Zellverband liefert, whrend bei den Protozoen fr
sie eine einzige Zelle aufkommen mu.
l.
2.
Es scheint, da bei den hheren Protozoen wie bei den Infusorien mehrere Vorgnge mit dem Teilungsproze phylogenetisch zusammengetroffen sind.
So kommt
es noch bei einzelnen Infusorien wie Stylo-
nychia, Colpidium
da
Fig. 23.
ziemlich
unabhngig von
der Plasmaleib-
89
Kernteilung.
PL&smodiophora
ParamoebcL
Acaafhoct/sti.
Futreptia
EuletKL
Entosipkotv
Trtjpanosoma
~
Fig. 24.
"^ J*r
HcdterCdCum.
Trypan os oni cl.
unterdrckt worden
teilte
duzierte.
Harnstoff und
durch
mito-
90
Vermehrung.
tische
Vermehrung
nucleus
ohne
Zellteilung hervorrufen.
Der Kernteilungsvorgang
finden bei den Protozoen alle
dem
Bei
Plasmodiophora sowie
Flagellaten usw.
teilt sich
bei
vielen
Amben,
bei
zahlreichen
und Chromatin besteht und den intranuclearen zweiten Kern vorselbstndig innerhalb der Kernmembran, die nicht aufgelst
wird.
Das Karyosom teilt sich wie die Centrosomen,
stellt,
faserartige
Differenzierungen
des
wie
Fig. 25.
dieses
bei
den
generativen
Fig. 26.
der Entwicklung der eine Teilungs- MitosTdes^ctfm0(ms it dem andern abwechseln, nosphaerium
(Nach
R. Hertwig.)
Ciliaten
bald
fahren.
sie
er-
Kernteilung.
91
Die Zentralspindelfasern scheinen demnach ziemlich feste, persistentere Differenzierungen der Gelphase des Karyosomplasmas zu sein.
Bei Entamoeba buccalis sowie einer ganzen Reihe von echten
ineinandergeschoben sind.
Bei vielen Heliozoen (Sonnentierchen)
emanzipiert sich der Innenkern und wird
selbstndig, wobei er gleichzeitig als Trger
Morphe dem Organismus die typische
der
Gestalt aufprgt. (Fig. 27.) Bei der Teilung teilt er sich gleichfalls selbstndig und
liefert fr
Spindel.
x*.
-l
-l
-xr
tophoren mit ihren Pyrenoiden, die Geiel- und Cilienbildner (Basalkrperchen und Blepharoplaste), whrend die Geieln, Cilien, kontraktile
Vakuolen, Pigmentkrner, und vermutlich auch die Entoplasmakrnchen,
einer
92
Vermehrung.
sich oft.
Daher vermehren
sich die
Tode
aufmerksam machte, ging allerdings in seinen Schlssen zu weit, indem er annahm, da die Zellteilung berhaupt durch Hunger und
andere Schdlichkeiten bedingt wird.
Der Vermehrungsrhythmus
tozoen verschieden.
verluft bei den verschiedenen ProBei den ciliaten Infusorien wird durch den Be-
fruchtungsvorgang
eigentlich annehmen
sollte,
man
durch
Infusorien, die man
Zersprengen ihren Befruchtungsvorgang in der Konjugation nicht zu
Ende fhren lie, teilen sich sogar lebhafter als normal exkonjuBei Spirogyra, bei Volvocineen, bei Actinophrys, Polygierte Tiere.
toma und vielen parasitischen Protozoen findet im Anschlu an die
Befruchtung in ihrer Vermehrung eine Pause statt, whrend bei
einigen Haemosporidien, bei Trichosphaerium u. a. durch die Befruch-
nannte.
man
nat. Ver.
Hertwig
(Sitzungsberichte
f.
Ges.
f.
f.
Protistenkunde Bd.
Zrich 1901) und Popoff (Archiv f. Protistenkunde Supple1907) haben gezeigt, da Perioden intensiver Vermehrung
Zeiten folgen, in denen die Teilungsfhigkeit der Organismen stark
herabgesetzt ist. Die Tiere nehmen keine Nahrung auf, degenerieren
leicht, und die Kulturen knnen schlielich vollstndig erschpfen.
Calkins nannte die erwhnten Zustnde der Infusorienkulturen"
Diss.
ment
I.
die
Depression szustnde,
Degeneration''
fhren
nach
sollen.
Hertwig
Es
sei
hier
93
zu einer physiologischen
nochmals erwhnt, da
demgegenber im eigentlichen Sinne des Wortes eine physiologische Degeneration von einigen Autoren wie Kster (Anleitung z.
Kultur d. Mikroorganismen, Teubner 1907, pg. 93) und Enriques
nicht anerkannt wird.
Beide Autoren nehmen an, da nur die ungnstigen Kulturbedingungen, Stoffwechselprodukte, Bakterien und
ihre Toxine im Laufe der Zeit die Infusorien derart schdigen und
bei
P.
ihnen das
Bild
der
Enriques, Monitore
senilen"
Degeneration hervorrufen.
(Vgl.
1905.)
Resch
Nach
Befruchtung.
Die Untersuchungen ber die Entwicklung der Protozoen fhrten
dem Ergebnis, da fast bei allen diesen
angeblich niedrig organisierten Lebewesen ein Sexualakt in irgend-
Form vorkommt.
einer
Schaudinn*)
*)
Gegen
bei
die
sich
der eben bei den Bakterien die typischen Plasmastrmungen, die vor der
Autogamie stattfinden, nicht beobachtet hatte.
94
sehern
Befruchtung.
Myxomyceten
Foraminiferen, Rhizo-
poden,
bei
Trichosphaerium, Flagellaten, Binucleata, Cocund anderen mehr vor. (Fig. 28.) Oder
cidien
Fig. 28.
testinalis.
a.
einander und
b. enzystieren sich.
ist
weitesten vorgeschritten.
nung
einigt.
Nach
diesen
Fig. 29.
95
in
3. Ausbildung
2. Spteres Stadium.
Teilung des Mikronucleus.
4. 3 Reduktionskrper und Ausbildung des stationren und Wanderkernes.
5. Befruchtung.
Austausch der Kerne. 6. Synkaryonstadium. 7., 8., 9. Aufteilung des Synkaryon.
12. Neuer Makro- und Mikronucleus.
10., 11. Anlage des neuen Makro- und Mikronucleusapparates.
Daneben Reste des alten Makronucleus.
1.
karyon
erste
und Wanderkernen
hervorgegangen
sich durch weitere Teilungen wieder
Vereinigung von
ist.
in
stationren
Kern differenziert
einen Grokern (somatischer
Dieser
Die Doppelnatur
96
Befruchtung.
Totale Konju-
Makrogamet.
2.
Mikro-
gamet.
gamie;
nicht
(Nach Wallengren.)
zwei
gleichsam
zwei
ist
die
Auto-
im Geschlechtsakt
verschiedenen
Mi-
A.
C.
Fig. 31.
A.
Abfurchung in Primrzysten.
Sekundrzysten.
(Nach R. Hertwig.)
B. Ausbildung
C.
Actinosphaerium, (Fig. 31) Amoeba coli und Actinophrys bei Trichomonas (Fig. 32) und Trichomastix und im gewissen Sinne bei MyxoBei Plasmodiophora und den Myxomyceten differensporidien vor.
zieren sich innerhalb der ursprnglichen Zelle, aus einer Zahl von
,
vegetativen
Kernen
die
97
2.
l.
4.
5.
mm
Fig. 32.
1.
Kernteilung
4 Teile).
3.
2. Die Cyste selbst kann sich noch weiter teilen (nach Werner in
Avisbildung der Reduktionskrper. 4. Annherung der Geschlechtskerne, die in 5.
zu einem Synkaryon verschmolzen sind, 2 Reduktionskrper.
in der Cyste.
kopulieren zwei eben aus einer Vierteilung hervorgegangene Individuen miteinander. Die Geschlechtstiere sind auch hier AbkmmAus der Pdagomie hat sich phylolinge ein und derselben Zelle.
genetisch die Kopulation beliebiger gleich groer Individuen (Isogamie) entwickelt. Diese Individuen knnen ferner deutlich sexuell
differenziert und verschieden gro sein (Heterogamie) wie z. B. bei
Volvox, Eudorina, Plasmodium, Coccidium usw.
Es knnen auch mehA.
rere Modi des Befruchtungsaktes miteinander abso
wechseln;
Bodo
und
kommt
bei
Trichomonas
Durch
Fig. 33.
A. Coccidium Schubergi.
B. Cyklospora haryolytica.
togamie
man
die
v
ist
98
Befruchtung.
plasmaarm,
viel Reservestoffprodukte.
zeichnen sich durch eine
Grade bei Plasmodiophora nachgewiesen. Die Frage nach der sexuellen Differenzierung bei den Myxosporidien (Schrder) und Ciliaten
(Didinium, Prantl.) ist noch nicht vollstndig entschieden. Immerhin
ist die
verbreitete Erscheinung im
und scheint eine Elementarerscheinung des Or-
Protistenreich
ganischen berhaupt zu
sein.
Demnach wren
alle
Zellen primr
sexuell differenziert, nur da diese Differenzierung nicht immer morphologisch erkennbar ist und sich vielfach nur durch eine physioDie knftige
logische Resistenz, z. B. Giften gegenber manifestiert.
Zellen
Das Phnomen der Befruchtung ist mit dem Proze der Kernreduktion enge verknpft. Der zu befruchtende Kern teilt sich einohne da es zu einer Plasmateilung kme, und es werden
Weise Kernreduktionskrper gebildet.
Reduktionskrper
jetzt bei folgenden Formen beobachtet worden: Entamoeba coli,
bis zweimal,
auf
diese
sind bis
99
legt wurde.
(Vgl.
Hartmann Amoeba
die
diploidea.)
Durch
Mystik beraubt.
Die Reduktion der Kernmasse kann auf Kernteilungen zurckgefhrt werden, die infolge der mannigfachen Schdigungen, die das
vegetative Leben mit seinen zahlreichen Teilungen nach sich zieht,
nicht mehr den normalen", typischen Verlauf nehmen.
Physiolo-
die
zu?
Frher nahm
man
Fortpflanzungsfhigkeit
lebhaft
die
der
teilen,
befruchteten
100
Befruchtung.
eine Art
Milieus
ist.
tum
sind
die Funktionen
der Morphe
ausgezeichnet, in ihnen
(Blepharoplaste, Centrosomen, Zentralspindeln, Achsenfden usw.) sowie die lokomotorischen Funktionen (Trypanosoma), strker ausgebildet
als in den weiblichen Zellen, die reich an Reservestoffen, Assimilationsprodukten u. a. sind. Man kann in einem gewissen Sinne so von
mnnlichen und weiblichen Funktionen der Zelle reden. Die ersteren
sind durch die zunchst nicht nher analysierbare Fhigkeit ausgezeichnet, das Plasmakolloid aus der Sol- in die Gelphase zu berfhren.
Sie werden also bei der Bewegung (vgl. Theorie der Cilien und
Flagellenbewegung) sowie Teilung (Strahlungen), besonders manifest.
Das organische Geschehen zeichnet sich durch einen zyklischen
Verlauf aus. Beide Funktionsgruppen (Bewegung und Teilung einerseits
und Assimilation
anderseits)
besitzen
im vegetativen Leben
'
in
die
in
im
pulsierende Zyklen,
Laufe des Lebens frher oder spter aber ohne vorhergehende Alterserscheinungen sich gewisse Disharmonien einschleichen, die durch
den Geschlechtsakt, die Befruchtung eine notwendige Korrektur erfahren.
Die Zelle sucht die Disharmonien zwar oft durch andere Um-
Wesen der
101
Sexualitt.
mu
sie
aber zu
dem
Diese Anschauungen
bemht sich P. Enriques (Arch. f. Protistenkunde 190H) noch zu erweitern, zum Teil zu berichtigen, es sei aus diesem Grunde auf die
Arbeit selbst verwiesen.
elle
Differenzierung
notwendig.
In
diesem
Sinne
entfllt
die
Forderung
hnlichen,
Jennings
Zweck der
Zellen die
Schdlichkeiten, welche sich entweder aus dem inneren Zelleben (Disharmonien zwischen Assimilations- und Teilnngsfunktion) ergeben oder
die das Milieu induziert (Wassermangel, Hunger usw.), zu paralysieren.
Mit dieser Aufgabe ist aber der Zweck der Befruchtung nicht erEs wurde bereits erwhnt, da fr eine Befruchtung eine
schpft.
Reduktion der Kerne zuweilen der Protoplasmamasse notwendig ist.
Betrachtet man nun im Sinne von Weismann die differenzierten Kernsubstanzen allein als Vererbungstrger (Bedenken gegen diese Annahme
wurden besonders von Fick, Schneider, teilweise mir u. a. geuert),
der Zelle, so ist es klar, da jedesmal durch eine solche Elimination
gleichsam einzelne Kapitel der Familiengeschichte -des Lebewesens
entfernt werden. Durch die Reduktionen werden die Entwicklungtendenzen beider geschlechtlich differenzierter Partner in verschiedener Weise zugeschnitten, worauf im Befruchtungsakt eine Mischung
der durch die Reduktion variierten Vererbungsrichtungen angebahnt
wird.
Die individuell vererbten oder durch Kernvariationen in den
Vordergrund tretenden Tendenzen der beiden Eltern werden in dem
Befruchtungsakt auf den Spro vereinigt, und man spricht in diesem
Sinne von der Funktion der Amphimixis der Befruchtung. Fr den
Bestand und Bedeutung der Art hat Janicki im Biolog. Zentral-
102
blatt
Befruchtung.
es sei
hier auf
Zweck
tozoen bald mit Fortpflanzung vereint, bald von ihr getrennt aufbei den vielzelligen Tieren stets mit Entwicklungserregung
kombiniert.
Vorgnge
haben
die Vorstellung...
angebahnt, da beim Befruchtungsproze Vorgnge der Entwicklungserregung und der Idioplasmakombination (Befruchtung im engeren
Sinne) auseinander zu halten sind."
(R. Hertwig, Sitzungsberichte
f.
Morphologie und Physiologie in Mnchen 1899.)
In der Literatur sind auch Angaben ber die nheren ueren Bedingungen, die zur Konjugation und Kopulation fhren, niedergelegt worden.
Nach Maupas kann man Infusorien, die vorher reichlich ernhrt
der Gesellschaft
Hungerzustnde bei Paramaecien eine Zunahme der Kernmasse herbeigefhrt wird, wodurch die Kulturen in einen Depressionszustand
kommen. Dieser physiologische Zustand wird durch eine Konjugation korrigiert. Der erwhnten Methode bedienten sich mit Erfolg
R. Hertwig, der Verfasser, Prantl, Popoff u. a. m.
Gegen
letztere
Joukowsky
und
Enriques nur
Forderungen
Enriques.
spechen
Colpoda
die
Beobachtungen
steini
konjugiert
von
nach
3 mm.)
in Kulturen mit niedrigem Wasserstand. (2
Die Konjugationsepidemien sollen hier immer nur von ueren
Lebensbedingungen abhngig sein. Ich beobachtete einmal Konjugation bei Colpidium, die aus einem Individuum gezchtet worden sind.
Es ist wahrscheinlich, da bei der gegenseitigen Anlockung der
Geschlechtszellen besondere Stoffe, die abgeschieden werden, einen
Schaudinn (Zoolog. Jahrbcher
chemotaktischen Reiz ausben.
13. Bd. 1900) bringt die Anlockung der Mikrogameten mit der Ausstoung eines Kernbestandteiles des Karyosoms in Zusammenhang.
Die Karyosomsubstanz wirkt in einer Entfernung von 20 [i sehr
deutlich anlockend
diesen
stellt
auf die
Vorgang
mnnlichen Schwrmzellen.
103
Schaudinn
Wirkung
der
ansammeln,
eine beschrnkte
im Durchschnitt betrgt
12
sie
14.
beobachtet.
Vielfach diskutiert wurde die Frage, welche Reize bei den mnnZellen des Malariaplasmodiums die Ausbildung der befruch-
lichen
beobachtet hatte.
Nach Martirano
findet
ca.
die
ist
bei
Hauptschlich scheinen aber osmotische nderungen im Mckenbei der Gerinnung des Blutes im Deckglasprparat magebend zu sein. Bei der Mikrogametenbildung kommt es zu einer
Entmischung des Protoplasmas, an der Peripherie wird das Plasma-
magen oder
Gelzustnde
des
3.
Bd. 1906.)
Morgenstunden stattzufinden, so erfolgt die Konjugation von Paramaecium putrinum gegen Ende der Nacht, dauert bei 20 25 C.
etwa 12 Stunden, die Konjugation von Paramaecium aurelia nimmt
bei 15 C. 24 Stunden in Anspruch.
104
Regeneration.
Regeneration.
Die Erscheinungen der Regeneration sind zum Teil bei der Besprechung der Funktion des Kernes bereits behandelt worden. Die
Regenerationsfhigkeit der Protozoen hat lngere insofern Zeit das
Interesse der Forscher beansprucht, weil sich diese Phnomene bei
den einzelligen Organismen an einer einzigen Zelle abspielen.
Die Regenerationsmglichkeit kommt wohl allen Protozoen zellen
zu,
und
ist
bis jetzt
amoben, Foraminiferen
Ciliaten beobachtet
bei
,
worden.
Normale
legentlich
Regeneration
kommt
bei
nimmt nur
ein
Teilindividuum
die
Im
Organoide
(Cytostoin, Cilien,
Geieln usw.) der Mutterzelle, whrend die andere Tochterzelle sie
erst durch einen Regenerationsvorgang neu bilden mu.
Oft sind
aber die alten Bewegungsorganoide (Cirren) fr das kleinere Teilindividuum zu gro und unproportioniert; sie werden daher nach
Wallengren eingezogen, resorbiert, und an ihre Stelle treten neue
Organoide. Bei Stentor kann nach Balbiani von Zeit zu Zeit das
Peristom resorbiert und erneuert werden. (Zoolog. Anzeiger 1891.)
Bei den Ciliaten kommen auch natrliche Verletzungen vor, die
ebenso wie nach der knstlichen Verwundung geheilt und regeneriert
werden. Unregelmige Teilstcke, die fetzenartig ber den Wundrand hervorragen, werden abgestoen, oder das Infusor entledigt sich
ihrer durch teilweises Zerflieen; dabei rundet sich die Zelle unter
der Wundrnder.
105
Regeneration.
und
Zahl
der
kleinsten Teile ,
l/
64
Protozoen beobachtet; allerdings hat man bei den Versuchen mit gewissen technischen Schwierigkeiten zu kmpfen, indem manche Infusorien eine Isolation nicht vertragen, oder es wird durch besonders
Ektoplasma ein
Wundverschlu nicht rasch
genug erzielt, und das Tier
resistentes
Operation
pltzlich.
substanz
und
viel
Proto-
(Nach Gruher.)
wenig Kerne
enthalten
Zu hnlichen
Resultaten gelangte
Pop off
(Archiv
f.
zahl des rosenkranzfrmigen Kernes erhalten haben, resorbieren, verkleinern zunchst vielfach ihren Kern auf die eben normale Masse.
Hofer
da
(Jenaische Zeitschrift
gewissen Gre
XXIV. 1890)
gibt
auch kernhaltige
Amoeba proteus nicht regenerieren knnen.
unter
einer
gleichfalls
Teilstcke
an,
von
106
Regeneration.
restituieren,
alveolar
strukturiert.
Kern-
lose Teilstcke bewegen sich nach der Verwundung, sobald ein gewisser Verwundungshock berwunden wurde, wie normale Individuen, die Nahrung wird ebenfalls wiederum aufgenommen und kann
anfangs noch verdaut werden (Neutralrotreaktion). Die Vakuolen
bilden sich an bestimmten Stellen wieder von neuem und pulsieren
in der blichen charakteristischen Pulszahl. Bei Stylonychia entstehen
aus den vorderen oder hinteren zufhrenden Kanlen je nach der
Operation neue pulsierendeVakuolen. Bei den Hypotrichen bilden
sich die typischen Exkretkrnchen weiter, so da manche kernlose
Fragmente mit der Zeit ganz dunkel aussehen.
Die Funktionen der Bewegung, Nahrungsaufnahme, zum Teil
der Abttung der Nahrung, der Vakuolen ttigkeit, der Exkretion, der
1.
man
Mir
Stentorteilstcke gleichsam auf die Regeneration einben.
es
einmal
einen
kernlosen
zur
von
Stentor
gelang
sogar,
Regeneration
zwei Mundapparaten zu veranlassen (Hyperregeneration). 2. Operiert
sich teilende Stentoren in der Weise, da das Kernband
von dem einen Teilstck bernommen wird, so regeneriert sich das
man eben
kernlose Teilstck zu einem verkleinerten Individuum. Nach Balbiani nimmt bei Stentor die Teilung bei einer knstlichen Verletzung
ihren normalen Fortgang.
schiedene
erhalten.
Gruber
107
Regeneration.
(Biolog. Centralblatt
her.
wiederholt worden. ber Monstra beim Paramaecium berichtet Balbiani (Annales de Micrographie 1892).
Eine Art von berschreitender Regeneration ist bei Stentor
beobachtet worden, indem zwei Peristome regeneriert wurden. Demnach kommt bereits bei den Protozoen eine Hyperregeneration vor,
die von Ribbert mit Unrecht bei den Metazoen geleugnet wird. In
einem anderen Falle wurde ein viel zu langes Peristomband angelegt.
Heteromorphosen hat Balbiani zuerst beim Stentor
(Fig. 35.)
beschrieben; durch geeignete Operationen
ist
es
zustellen.
Fig. 35.
Fig. 36.
Transplantationen gelingen
bei
Pelomyxa.
Verworn
leicht bei
(Pflgers
Myxomyceten, schwieriger
Archiv 1892) konnte bei der
2 Zentralkapseln transplatieren.
form
an,
(Fig. 36.)
Zum
rot.
und Skelettbestand-
108
teile
niederer Protozoen,
zahlreicher
aufgebaut.
machen.
Wahrscheinlich
Morphe
in das
Windungsachse einen homologen konstanten Randwinkel der aneinander stoenden Kammern besitzen. Die Konstanz der Randwinkel
ist
zum Kammeranbau
Substanz
Neigung
stets
die berhrten
Im Swasser kommen
aus Diatomeenschalen
Rhumbler
lobose
Amben
sowie Quarzteilchen
zierliche
f.
Entwicklungsmechanik Bd. 7 1898) fat diese
Produkt gleichzeitiger Defkation der aufgenommenen
Bausteine, bei der die Kapillarattraktion zwischen Testaceenoberflche
und Steinchen grer ist als die von Bausteinchen und Wasser. Sie
bleiben an der Ambenoberflche haften und ordnen sich durch
Kapillarattraktion an der Oberflche zu einer Art Mosaikwerk an.
Dauernd zusammengehalten werden sie durch eine erstarrende Kittmasse. Den Vorgang der Gehusebildung ahmte Rhumbler durch
Schalen
(Archiv
als ein
indem
er Chloroform-
109
und Oltropfen,
in
die
Schaudinn
zchtete
Calcituba
polymorpha
Roboz.
in
groen
die
Organismen reichlich ihre Schlen aus Kalziumkarbonat bildeten, nach einiger Zeit
wurden aber, da die Tiere immer bis auf wenige Exemplare eliminiert
wurden, die Schalen zusehends kalkarmer und bestanden schlielich
nur aus einer organischen Grundlage, die also bei dieser Form wohl
auch von magebender Bedeutung sein drfte. Diese Beobachtung
ist auch mit ein Beispiel fr die elektive Ausnutzung der Kalksalze.
Auch die Gehuse der hauptschlich im Plankton massenhaft auftretenden Tintinniden bestehen nach den neueren Untersuchungen von
Entz
f. Protistenkunde XV.
1909) zum grten Teil aus einer
oder
muzinchitinartigen Substanz. Einige andere Formen
organischen
bilden ihre Gehuse durch eine Art von Abhuten einer aus Keratin
bestehenden Membran. Die Gehuse werden an der Oberflche der
(Arch.
Awerinzew
Cystenmembranen abgestoen.
(Arch.
Beim
langsamen Eintrocknen
(Arch.
f.
tritt
(Fig. 37.)
nach Cienkowski
110
werden die Cilien abgeworfen. Bei Stylonychia werden zum Teil die
Cirren eingezogen.
Sicher abgeworfen bzw. ausgestoen werden bei
Teile
des
Rssels
und des Mundapparates. Das Protoplasma
Dileptus
wird zusehends flssigkeitsrmer und das Tier nimmt unter Reduktion
der Bewegungsorganoide und der Oberfichenskulpturen die Tropfenan.
Fr Studien ber das Ineinandergreifen des Geschehens
form
der
Schicht spter erstarrt und die oft mit typischen sekundren SkulpDie kontraktilen Vakuolen pul-
mus
sie
fr
alkoholische Lsungen
Konservierungsflssigkeiten.
Die Hllen
derselben sowie fr
verschiedener Dauer-
111
werden
Gregarinen (Pseudonavizellen)
erinnert.
eine
Entoplasmas, die besonders bei Paramaecium, Frontonia u. a. vorkommen. Auf verschiedene Reize hin werden sie ausgeschnellt und scheinen
im Dienste einer Abwehrfunktion der Zelle zu stehen. Verworn
Trichocysten als erstarrte Fden einer ausgepreten
diese Ansicht traten Klsch (Zool. Jahrb. 16. Bd.
und Schuberg (Archiv f. Protistenkunde 1905) auf.
Die
betrachtet
die
Flssigkeit.
Gegen
1902)
ruhende Trichocyste hat nach
phanow
Die
einen Haarfortsatz,
Maupas, Klsch, Maier und Mitromit dem sie an die Pellicula anstt.
ausgeschleuderte Trichocyste
ist
stark
frbbar,
deutlich kontu-
und besitzt hufig an ihrem Ende eine Art von Kopf", der
manchmal etwas abgehoben ist. Auf spteren Stadien wird zwischen
Kopf und Krper ein haarartiges Verbindungsstck sichtbar. Es ist
wahrscheinlich, da der Kopfanhang verquillt, worauf das Endhrchen
zum Vorschein kommt. Die verquellende Substanz kann dann eine
Giftwirkung ausben. Immerhin geht aus diesen vorlufig noch fragriert
werden knnen.
ber die Gifte der Protozoen
trachtet
Bei den pathogenen Protozoen wie Malariaplasmodien und Trypanosomen ist es bis jetzt nicht gelungen, in einwandfreier Weise
ein
Toxin
Parasiten
nachzuweisen.
Weder
Serumfiltrate,
noch
abgettete
sowie durch
im Experiment den Organismus der Affen (Flu), Meerschweinchen, Ratten, Muse und Hunde in keiner wahrnehmbaren
beeinfluten
Weise.
Extrakte
aus
abgetteten
Naganatrypanosomen
rufen
bei
112
Impfungen auf
die
bei
Protozoenkrankheiten
sind
lange
Zeit gar nicht beachtet worden, erst in der letzten Zeit, da die Protozoenkrankheiten infolge ihrer eminent praktischen Bedeutung in den
eilen
Erkrankungen.
Verschiedenheiten
Diese Unterschiede
sind
113
zum
Teil
in
den
von Mikro-
Arten
organismen begrndet.
Kernplasmalebens die Schdlichkeiten des Millieus paralysieren. Anderseits besitzen sie besondere Vermehrungscyklen und berschwemmen
infolge dieser Vermehrungsrhythmen die inneren Organe des Wirtsorganismus nicht in der rapiden Weise, wie dies bei den bakteri-
ellen
fllt
durch periodisch
hervorgerufenen Krankheiten, deren Erreger aber eine Zwischenstellung zwischen Protozoen und Bakterien einnehmen. Nur das afrikanische Kstenfieber besitzt einen ausgesprochen akuten Verlauf, es
aber nach den
ist
als
fraglich,
ob
lich
der Erreger
sale
ist.
von
R.
Koch
der Krankheit
beschriebene
Parasit
ihr
tatsch-
Kommen-
ist die
Insekten eine
v.
Prowazek,
114
nehmen mu. In manchen Fllen schdigen die Protozoen den Wirtsorganismus zum Teil in mechanischer Weise, z. B. Coccidien, oder
unter Umstnden auch Trypanosomen, Plasmodien und Spirochaeten,
die
Tod
stoffe
aus
der
des Wirtstieres
erfolgen.
fressen den Zelldetritus sowie die roten Blutzellen auf.
Auch mit
der
Gengou
Trypanosomenextrakte eine parenchymatse Entzndung der Kaninchenkornea, die von Leber auf ein Trypanosqpnentoxin zurckgefhrt wird.
Parasitentrger (Malaria, Trypanosomiasis, Piroplasmosen, SpiroEs existiert im allgemeinen nur eine Immunitas
chaeten) bleiben.
non sterilisans, die unter Umstnden bei Trypanosoma Lewisi oder
bei der Hhnerspirochaestose und Vogelproteosoma in eine richtige Immunitas sterilisans bergefhrt werden kann. Im letzteren Falle kann
man dann
heilten
Tiere sind
immun.
(Arb. aus
den Beweis, da
und
in
dem Serum
es
d.
sich
ein bei
57 thermostabiler Amboceptor und ein thermolabiles Komplement nachweisbar sind. Das dem Spirochaetematerial anhaftende Komplement
kann man bei dem Versuch durch ein Antikomplement unwirksam
machen oder durch Hefe und Leberzellen abbinden und hernach den
Beweis erbringen, da das inaktivierte, des Komplements beraubte
Immunserum unwirksam ist. Mit diesem Serum kann man immuni-
sieren,
Wrme
115
abgetteten
oder
durch
Dagegen kann man in dem Serum der kranken Tiere keine toxisch
wirksamen Substanzen nachweisen. Filtriert man das Blut einer kranken
Henne durch ein Pukalfilter und injiziert die ganze Menge des Filtrats einer
bei
dem
Henne, so
Tiere aus.
(Tedeschi).
und
bilisiert
lst
man
Dasselbe
gilt
lst
schlielich
immoEs entstehen im
(vgl. unten),
sierend.
um
Agglomerine
Fr
Vom
Immun serum
zweiten
8*
16
Eine echte Immunitt existiert ferner bei den weien und bunten
Ratten, die mit dem Trypanosoma levisi der grauen Ratten {Mus
decumanus und M. rattus) infiziert wurden.
Bei ihnen tritt nach einiger Zeit Heilung ein, und durch berimpfung der inneren Organe (Milz) konnte in einigen Fllen nachgewiesen werden, da es sich dabei nicht blo um eine Toleranz oder
latente Infektion (Immunitas non sterilisans) handelt, sondern da die
Tiere tatschlich immun sind.
In vitro besitzt das gewhnliche
Immunserum
keine deutlichen lytischen oder wesentlich immobilisierenes nicht in allen Fllen etwa als
Diese Frage bedarf aber noch einer einBakteriotropin (Neu fei d).
gehenden Untersuchung. Laveran und Mesnil standen allerdings
auch hochwertige Immunsera zur Verfgung, die immobilisierende
Eigenschaften besaen. Durch den Pfeifferschen Versuch kann man
eine Agglomeration der Protozoen und eine schwache Phagozytose
nachweisen, die aber wohl fr eine Immunitt nicht allein verantwortlich gemacht werden kann.
Eine Phagozytose kommt nach den
von
Hhnel
Untersuchungen
(Beihefte z. Archiv f. Schiffs-Tropenauch
bei
Tryp. congolense vor, und trotzdem gehen die
hygiene, 1908)
infizierten
Tiere, bei denen die Ansammlung der Leuintraperitoneal
in
Bauchhhle
durch Aleuronat- und Nukleinsureeinder
kozyten
spritzungen erhht wurde, an der Krankheit ein.
Mit einer Mischung von Immunserum und Trypanosoma lewisi
kann man eine Infektion verhindern. Mit Extrakten aus inneren
Organen kann man dagegen nicht immunisieren.
Bei den anderen Trypanosomenkrankheiten handelt es sich zumeist nur um eine Immunitas non sterilisans oder um eine Toleranz
d.
u.
u.
117
zwar
von
zu
und
Kleine
doch
ist
immunisieren,
Martini, Koch, Schilling
man nach den letzten Erfahrungen von Schilling nicht imstande,
diese Methode in die Praxis zu bersetzen.
Die Piroplasmainfektion endet entweder tdlich oder fhrt
gleichfalls zu einer Immunitas non sterilisans. In der Praxis werden
die Tiere mit parasitenh altigem Blute (recovered blood) natrlich durchseucht und erwerben eine Art latenter Immunitt (Queensland in
Solche Tiere bezeichnet man als gesalzen". Klber erkranken nach diesen Impfungen leicht und liefern ein ziemlich ungefhrliches Impfblut. Die erworbene relative Immunitt nimmt mit
Australien).
dem
Alter ab.
geworden sind.
Immunitt bei
ergeben.
somen
fllt ein
treten mit ihren blepharoplastfhrenden Enden zusammen, bleiben aneinander kleben, worauf sich ihnen andere Individuen hinzugesellen,
nach und nach ganze Agglomerationssterne oder Rosetten entVerfasser (Arb. aus dem K. Gesundheitsamte 1905) konnte
den Nachweis erbringen, da die Trypanosomen stets mit ihrem
bis
stehen.
118
Manteufel (Arb. a.
Vernderungen am Blepharoplast beobachtet.
d. Kaiserl. Gesundheitsamte XXVIII, 1908) bringt ihr Auftreten mit
Die Agglomeration
der trypanoziden Wirkung in Zusammenhang.
kann durch Zusatz von Immunserum, durch Normalserum von Hund,
Schaf, Kaninchen, Pferd und Huhn, durch Zusatz von Galle, schwachen
Suren, Brillantkresylblau, durch Eisschranktemperatur usw. hervorgerufen werden. Bezglich der angewandten Stoffe kommt ihr
diesem Sinne also keine eigentliche Spezifitt zu.
in
Die Agglomeration unterscheidet sich von der hnlichen Agglutination der Bakterien durch folgende
Momente:
Die Agglomeration kann wiederholt in demselben Falle erzeugt werden, ohne da die Parasiten gelhmt werden. Nach Manteufel wird sogar die Beweglichkeit der Organismen erhht.
durch ein stark agglome2. Abgettete Trypanosomen werden
rierendes Immun serum nicht agglomeriert, whrend man mit abgetteten Bakterien die Agglutinationsprobe anstellen kann.
3. Die agglomerierende Eigenschaft des Serums geht bei Spirochaeten und Trypanosomen nicht mit der Immobilisierung derselben
parallel. Bei den Trypanosomen haben nach Manteufel die Sera oft
1.
ist.
Ledoux-Lebard (Annales de l'inst. Pasteur 1902) hat eine agglomerationshnliche Sternenbildung von Paramaecien unter Einflu verschiedener Sera beobachtet.
Rle (Archiv f. Hygiene, 1905) hat
Kaninchen und Meerschweinchen mit Infusorien (Paramaecien und Glancoma) behandelt und gewann auf diese Weise Sera, die die Pellicula
der Infusorien klebrig machten.
Das Serum steigerte auch die
Ttigkeit des gesamten Lokomotion sapparates, bis schlielich allmhlich Lhmungserscheinungen sich einstellten.
Agglomerationen von
Luesspirochaeten unter Einflu von Syphilisserum haben Zabolotny
und Moslakowetz
119
Standpunkt wurde spter von Weis mann verlassen. Weisan, da der natrliche Tod nicht allen Organismen zukommt, vielmehr, da die Protozoen insofern unsterblich sind,
als bei der Zellteilung die Individuen im Grunde erhalten bleiben.
Die Einzelligen sind nach Weismann ebenso unsterblich wie die
richtige
mann nahm
ist
eine Zweckmigkeits-
Verminderung der Assimilationsfhigkeit einstellt. Es ist nicht nachgewiesen worden, da der Tod die notwendige Folge des Lebens ist."
Hartmann definiert den Tod als Stillstand der individuellen
Entwicklung". An einer Reihe von Beispielen versucht Hartmann
den Gedanken durchzufhren, da das Protozoon einem vielzelligen
Individuum entspricht; bei der Fortpflanzung, z. B. bei der sog.
Zerfallteilung wird die Organisation gleichsam aufgelst, und
nur aus einem Teile der organischen Substanz gehen die knftigen
Individuen hervor.
Der brige Teil bildet den sog. Restkrper, der
Solche Restkrperbildungen
er wird zur Leiche".
zugrunde geht
sind von Scheel (Festschrift f. C. von Kupfer, 1899), fr Amoeba
proteus von Schaudinn (Arb. a. d. K. Gesundheitsamte 1904), fr
Spirochaeta ziemanni von Leger (Archiv f. Protistenkunde, 1904), fr
die Gregarine Stylorhynchus
fr zahlreiche Myxosporidien von Dof,
lein,
f.
Protistenkunde, 1908) u. a.
Also auch bei den Protozoen fhren die Keime
nachgewiesen worden.
120
die Protozoen.
der Spezies weiter, whrend der Organismus des Elternunter Zurcklassung einer Leiche zugrunde geht
stirbt."
Hartmann ist aber nicht die Leiche" das Wesentliche der
das Leben
tieres
Nach
Hertwig konnte
ist
eine
un-
als
es
oder
jedem Augenblick
die spezifischen
stirbt
also
Das Problem des Lebens ist derart auch das Problem der Morphe;
sie selbst schafft keine neuen Energien, sondern tritt als Gubernatrix
des chemisch-physikalischen Geschehens auf. Sie hat nicht die Kraft,
neue Niveauunterschiede zu schaffen, ihr wohnt aber das Vermgen auf
Grund ihrer historischen Entwicklung inne, durch ihre Gegenwart in
spezifischer Weise die Niveaus gleichsam zu verschieben, die Potentialgeflle nach dem Prinzip des geringsten Kraftmaes zu vermannigfachen. Bei der einfachen Teilung hrt die ursprngliche Morphe
gleichsam auf, die Organellen werden fr die beiden Tochterzellen in
harmonischer Weise umgearbeitet, sie werden z. B. bei den Hypotrichen eingezogen und durch neue ersetzt
die alte Morphe stirbt in
diesem Moment. Bei der Encystierung sowie bei der Regeneration
121
(Vaucheria, Briopsis) geht die alte Morphe in Verlust, wir haben eine
lang bloe Flssigkeitstropfen, die den Kapillarittsgesetzen
Zeit
Vaucheria.
Evolution
vorstehen.
Es
ist
eine
intensive
Mannigfaltigkeit
besonderen Grades, etwa wie die chemischen Qualitten, die Krystallqualitten, die Psychosis, die intrasubjektive Psyche der Masse u. a. m.
Die Morphe selbst ist kontinuierlich und mu es auch infolge
Bei den Metazoen und Metaphysten
dieser ihrer Eigenschaften sein.
stehen unter ihrer gide die Geschlechtszellen, bei den Protisten vermutlich nur eine Geschlechtssubstanz, die sie auf dem Pfade der Evolution zu einer neuen individuellen Gestaltung emporfhrt, ber das
Untypische hinaus zu dem Typischen geleitet.
In einer Arbeit im Biologischen Zentralblatt 1909" wurde der
Versuch gemacht, Beweise fr die These zu erbringen, da der
mannigfache
der
Zelle
sich
nur
in
gewisse
die
Zellipoide,
gieren (Btschli,
die
Loeb
wie
Zellproteine
gleichsam
bedingt wird.
taurocholsaures Natrium
u.
a.)
sich
schaumig emul-
Lipoidlsende Mittel,
u. a. m. lsen diese
Saponin, Galle,
lipoidartigen Strukturbildner ersten Grades auf, entspannen die Zellen,
die sich oft auf das doppelte ihrer ursprnglichen Gre vergrern
(Seeigel,
Protozoen).
und
ihres Surebindungsvermgens,
D as
]22
bloer
er-
winzigen
Bestndig werden
zeugen knnte.
chemischen Geschehens umgebaut, erweitert, vergrert, umgestellt,
eine Katastrophe uerer oder innerer Natur
bis sie der Tod
zertrmmert. Alle Einflsse, die die Strukiurspannung vollkommen
beheben, tten die Zellen, deren Aussehen dann so monoton ist; sie
sind geblht, tropfig entmischt, ihrer elementaren Struktur beraubt.
Laboratorien
die
des
sind,
kann man
noch
Zellen nicht
selbst bei
eintretender
des
bei
Im Anschlu an diese Untersuchungen wurden auch einige Verbuche ber das Altern der Infusorien angestellt: zu diesem Zwecke
wurden zahlreiche Kulturen von Colpidium aus einer Ausgangszelle
angelegt und entsprechend den oben auseinandergesetzten Annahmen
ber die Morphe dafr gesorgt, da die Colpidien sich nicht zu lebhaft teilen, ihre Morphe nicht zu hufig verjngen. Dieser Zweck
wurde durch eine Unterernhrung erreicht. Bis jetzt wurden einzelne Kulturen bis gegen 4 Wochen am Leben erhalten.
Der Lebenszustand der Kulturen wurde tglich an der Resistenz
gegen Atropin 1 200 geprft; es ist zunchst auffallend, da bereits
am zweiten Tage Abkmmlinge ein und derselben Zelle bedeutende Unterschiede bezglich ihrer Giftempfindlichkeit aufweisen,
die aber nicht eine Folge der Teilungen, die zuerst doch lebhafter
:
und
fhigkeit lebhaft
ist.
Spter
empfindlichkeit wiederum
Stoffwechselgetriebe
funktion zu setzen,
und
ab.
sind
nehmen
die Unterschiede in
nicht
der Gift-
auf Rechnung
der
Teilungs-
123
allein ein U.
Kultur 21.
3./6.
5./6.
20
4-
a&
T./6.
wenig Teilungen
15
in
4,
>
20 + U
1(V6
/6
wenig Teilungen go t> 9,^6. 2 q
20 +'
4- U, 15./6. 10 4- U, 16./6. 10 4- U, 18./6.
12./6. 22 + U, 14./6. 19
17
4-U, 21./6. 20 + U, 22./6. 10 4- U, wenig Tei8-fTJ, 19./6.
8
+ U, 24./6. 8 + U, 26./6. 5 +, 28./6. 3 4- U, 29./6.
lungen, 23./6.
3 +, 30./6. 2 +.
8./6.
>
Die vom Atropin im Innern der Zelle aus dem dispersen Plasmaemulsoid gebildeten Lipoidhohlkugeln (Cavula) wurden im Laufe der
Zeit sprlicher und kleiner, ein Beweis, da der Lipoidgehalt der
Zelle im Laufe des Lebens sich ndert, abnimmt und die typische
Morphespannung, die zum Teil von den physikalischen Gesetzen der
Die gealterten Zellen
Lipoidflssigkeiten diktiert wird, nachlt.
sind daher mehr oder weniger deformiert, abgerundet, teilweise
geblht. Die Zellen besitzen wenige, aber lange Cilien, einen
unverhltnismig groen, chromatinreichen Kern und zahllichtbrechende Granula. Unter normale Bedingungen ge-
reiche
mehr durch Falten deformiert sind, deutliche Atropincavula zeigen, wenige lichtbrechende Granulationen fhren und frher
In einem Falle zeigten die aus einem Individuum gezchtesterben.
Infusorien, die
Kopulation,
die aber
nur in wenigen
einwirken.
Ptter
(Zeitschrift
f.
aU.
Physiologie,
3.
Bd.
124
um
Organismen entworfen hatte, die allerdings noch einer eingehenderen Ausarbeitung bedarf.
Im allgemeinen antworten die Protozoen mittels der spezifischen
Zellfhigkeiten ziemlich eintnig auf die qualitativ verschiedenen
Reize, und die Vernderungen spielen sich meist im quantitativen
Sinne nach der Minus- oder Plusseite ab. Bei einem gewissen Punkt
der Reizung knnen wir nicht mehr von einer spezifischen Reizwirkung der Zelle, sondern nur von ihrer spezifischen Eigenschaft
Die Unterschiede, die sich
der Erregung und Lhmung sprechen.
zelliger
bei
der
1) in
Reizbeantwortung
Richtung der
der
bemerkbar
2)
barkeit.
der Lebenserscheinungen
Lebenserscheinungen des Individuums
oder die Lebenserscheinungen der Art in Betracht ziehen.
Zu den letzteren geboren die verschiedenen bergnge der Protozoen aus einem vegetativen Zustand in den anderen. In Depressionsabschlieen,
stadien, die Perioden lebhafter Vermehrungsttigkeit
nehmen viele Protozoen mehr abgerundete Formen an, die innere
formative Spannung hrt vielleicht auf Grund einer nderung der
der
Protozoen
entweder die
morpheverleihenden Zellipoide auf, und die Tiere bewegen sich langsamer (Dileptus, Stylonychia). Die Protozoen legen auch ein anderes
osmotisches Verhalten an den Tag. Auf manche Reize hin lsen sich
die festsitzenden Vortizellen von ihren Stielen los, bilden in ihrer distalen
Infusion herum.
kmmern, auch
125
es
bekannt,
manche Protozoen
da
beim
Ein-
langsamen
trocknen
Ende
dem
schlielich.
das Infusor
sieht
freien
oft
etwas
durch
Protoplasma
saures Natron,
lipoidlsliche
tauroch olsaures
aus
geblht
Natrium usw.
die
morphegebenden
Das Protoplasma wird spter aber nicht etwa fest, sondern man
da in ihm die Granulationen, bei Druck auch der Kern noch
sieht,
Bewegungen ausfhren
knnen
sprengt
zer5
tige Cyste, so
nimmt
essanterweise im Sin-
ne von Wetzel
Fig. 38.
in
den Protoplasmainhalt
in
dem
der
aus
der
Cystenhlle
heraus.
Dasselbe
126
und
ist,
sich
die
verhlt, das
selbst
Punktum fixum
Morphe
alte Pellicula
kann man
und
bildet
die
Cystenmembran,
culaartige Niederschlagsmembran
eigentliche
neue
pelli-
Teil
kommt
in
zwei
Formen
zum
So
Leukophrys patula
hnlichen Form, die keinen Mikronucleus besitzt und sich nach Art von
fast
dreifach so groen Leukoplirysform, die auch eine typische Schlundffnung mit Lippenmembranen hat und in die Kategorie der Schlinger hin-
eingehrt
besitzt,
z.
letzteren
lation
B. Trichomonaden,
Bodo
kommen Formenkreise
abschlieen
(bei
Bei den
lacertae, Testaceen usw.
die
mit
einer
einfachen
Kopuvor,
nach
Grub er,
mir,
127
Zuelzer
die
Maupas,
Prantl, Popoff konnten durch Temperaturnderungen und Hunger Konjugationsepidemien bei einigen Infusorien
veranlassen.
Enriques nimmt an, da die Ursache der Konjugation
von der Dicke der die Protozoen beherbergenden Wasserschichte,
der Wasserzusammensetzung, den Bakterienstoffwechselprodukten usw.
Hertwig,
abhngig
ich,
sei.
selbe
Antwortgeschehen
vornehmlich
1.
als
Wirkung
erhalten.
Es handelt
sich
um
folgende Symptome:
Vernderungen des Aggregatzustandes
der
einzelnen
Zelle.
Bei
selbst
Anwendung von
Lipoiden
ist,
die
l/
die
Eiweistoffe
emulgieren und
der
Zelle
eine
Paramcienleiber werden in hypertonischen Salzlsungen zuncht lichtbrechender, und ihr Zelleib schrumpft in charakteristischer
fhrt.
128
Weise
ein.
Nach Bokorny
die Paramaecienzelle in
grere Starrheit".
Eisschrank aufbewahrt in ihren Windungen starr, unbeweglich, bewahren aber noch ihre Infektiositt. In erster Linie mu man bei
diesen Studien auf
Entmischungen
(tropfige
Entmischung Albrechts)
Zelle.
Die
dem Studium
der
Formvernderung
der Protistenzelle.
Diese be-
ziehen sich auf die Plasmabewegung, Vakuolenpulsation (SystolettenDiese Symptombewegung) Cilienbewegung und Myoidbewegung.
Wesen
Leider
ist
das
der Farbenreaktionen
gewissen Sinne
mit Neutralrot,
(vgl.
usw.
kresylblau
worden
whrend
eine
storbenem Protoplasma
freie Resultate,
Es
ber
ist
die
meine Lebenserscheinung
(Arch. f. Physiologie 1908) die Aufmerksamkeit zu lenken. Auf Grund eines umfangreichen vergleichenden
Alkali, Suren
129
Versuehsmaterials kommt Stein ach zu dem Schlu, da die Zellder Protozoen das Vermgen besitzt, einzelne unwirksame
substanz
Reize
zu
summieren,
und
diese
Fhigkeit uert
sich
sodann
in
tetanischen Kontraktionserscheinungen.
Aus diesem Grunde gibt es fr Infusorien zwei Schwellenwerte,
und zwar die meist bis jetzt studierte Einzelreizschwelle und eine
Summationsreizschwelle.
Die Latenz der Summati onswirkung
sitt eine
Abschwchung
erleidet."
die
Protozoenzelle.
Der Einflu verschiedener chemisch definierbarer Stoffe auf einzellige tierische Organismen wurde mehrfach, leider nicht systematisch
genug untersucht, so da
be-
Sure
0,0004
130
Umgebung und
die Protozoenzelle.
Nach
Loeb
J.
(Centralbl.
f.
Wirkung von Plasmagiften, wie CyankaHum und Atropin abDiese Angabe vermag ich aber nicht zu besttigen. Nach
Bokorny (Pflgers Archiv f. Physiol. 59, 64) ttet Ammoniak in
Lsungen von 1 5000 Paramaecien ab, die in Lsungen von 1 10000
am Leben bleiben, jedoch von groen Vakuolen durchsetzt sind. Es
liche
schwchen.
sei hier
noch
die Tabelle
experimentierte, mitgeteilt.
131
Arsenverbindungen.
frbbaren
sich
die
niedrigen
chlorid
Infusor
Davenport
Infusorien
0,01%
Zinksulfat, Zinkchlorid
ist
(Zentralblatt
d.
f.
in
Zinksulfat ab.
Silbernitrat
f.
und
Hygiene, 1907)
gibt an,
sungen von
Nach
1* %
2
zugrunde gehen.
Frth (ehem.
ttet Phosphor
O. v.
Fischer, Jena)
ab, dagegen scheint Arsen fr Infusorien kein Gift zu sein, erst bei
hherer Differenzierung des Protoplasmas zu Organen tritt die spezi-
fische
saures Kali erhielt, zugrunde geht, vermgen Infusorien und Insektenlarven in einer lOOfach konzentrierten Lsung ungeschdigt weiterzuleben."
Es
nun vom
132
die Protozoenzelle.
kung auf Trypanosomen im Tierkrper ausbt; in vitro bleiben dagegen in der fraglichen Lsung die Trypanosomen ebenso wie Spirochaeten am Leben. In die Praxis ist das Atoxyl zur Bekmpfung
der Schlafkrankheit zuerst von
society, Vol.
und
Thomas
Thomas
Mai 1905)
med. 1905) ein-
trop.
gefhrt worden.
Da
ben.
der Organismus der Wirtstiere durch keine groe Reduknimmt Ehrlich an, da das Reduk-
Krperzellen und
wie
fest waren.
ein
der
Alkaloide.
um
um
eine Art
eine Mutation;
133
dieser
nascendi
werden
Parasiten zerstren
die
die
soll.
Klrung bringen.
(0,0002% ttet augenblicklich), Chlor (0,00004), Brom (0,0008), hypermangansaures Kali (0,0005), Sublimat (0,0001). Bezglich Jod und
Brom kann ich diese Beobachtungen besttigen.
d.
f.
Lsungen 1
1 60 noch ungiftig
:
ist.
D r
134
coma
1
ist
70,000
und Bodoformen
2.
als
empfindlicher
Nicht
alle
das
Clpidium,
am
die Protozoenzelle.
L.
wenig
(1).
Individuen von
einige sterbenClpidium
sehr bald
gegenber gleich
zun'cht
in
alteriert
Garbowski
verhalten sich
ab,
whrend
dem Chinin
die anderen
werden.
f.
(Archiv
bezglich der Amoeba verrucosa (Sitzungsber. d. Gesellschaft d. naturf.
Freunde Nr. 4, 1907). Durch vorsichtiges und langsames Zugieen
dnner Chininlsungen (1 10,000) zu der Colpidieninfusion kann man
die Infusorien, die bei 1:6000 sterben, innerhalb einer Woche an
,
Chininlsungen von
5300 gewhnen.
als
sorien ab.
4. Das Protoplasma der Colpidien erfhrt besonders in der przytostomalen Region eine tropf ige Entmischung, die spter einer Verquellung und Aufblhung des Protistenleibes, die vermutlich mit
einer Lipoidnderung verbunden ist, weicht.
5. Der Kern wird vom Chinin spter beeinflut als das Proto-
alteriert,
und 3 4 Stunden
in
zytostomalen Partien,
wo
hafte Reduktionen sich abzuspielen scheinen, nicht mehr alles Methylenblau unter Chinineinflu (1:9000
15,000) reduzieren, und so
Binz
Bereits
werden konnte.
Die deletre Wirkung von Atropin und Veratrin prfte Robach (Verhandl. d. physik. med. Gesellschaft, Wrzburg, 1872) und
sttigt
schrift
f.
135
100,000, Atropin
2000, Strychnin
ist
bei 20
C nach
ist ein Gegengift des Atropins und kann beim Colpirein physikalische Weise substituiert werden; die beiden
Gifte ersetzen sich durch eine einfache Art von Auswaschen und Ver-
Pilokarpin
dium auf
D r Chemismus
136
der
Umgebung und
die Protozoenzelle.
schrumpft eher und tritt von der Membran zurck, die Cavulation
weicht einer migen Schaumstruktur, und im Protoplasma agglutinieren die lichtbrechenden Krnchen. Das Atropin ruft in einer Maushirnemulsion gleichfalls eine Cavulation hervor, zentrifugiert man das
Gemisch stark, so sterben in der oberen trben Flssigkeit nach
Zeit
Die Wirksamkeit der sog. Vitalfarbstoffe, wie Neutralrot, Methylenblau, Brillantkresylblau usw., die zunchst von den Lipoiden der
Zelle zum Teil in Leukoform verankert und bald in die gefrbte
bei elektiver Speicherung bergefhrt werden, ist bereits
oben besprochen worden. Beim Absterben werden die kpenbildenden Farbstoffe aus der Reihe der Vitalfarbstoffe reduziert, und
Oxyform
Nahrungsvakuolen,
Ruzicka
(Pflgers
ist.
als
Ehrlich (Nothnagels
Anwendung
gebracht,
und
es existiert
137
Parafuchsins und wies dafr trypanozide Eigenschaften nach, interessanter Weise verndert (mitigiert) es die Trypanosomen in der Weise,
da die infizierten Muse nicht bald sterben, und die Infektion
nimmt
Vom
biologischen Standpunkt hchst interessant ist die Anpassungsfhigkeit der Protozoen an viele der oben angefhrten
giftigen Substanzen.
Engelmann
allmhlich
logie) gewhnte
von 10%; immerhin wirkte aber eine pltzliche Steigerung der
Konzentration als ein Reiz von mehr oder weniger langer Dauer. ber
eine Anpassung von O/wZoiwowasflagellaten an Kaliumkarbonat, das
zunchst in geringen Mengen dem Kulturmedium zugesetzt worden ist,
f.
werden kann.
osmotischer Druck 8
hnlich
lauten
lOfach
nach
das ursprngliche
mndlicher
hat
Hottinge
Henneguy
kommende Fabrea salina durch
r.
Mitteilung
die
in
Medium
die
bersteigt;
Erfahrungen
salzreichen
Tmpeln
von
vor-
Zentralbl. 9, 1889) schreibt ber Actinophrys: Das Heliozoon Actinophrys lebt bekanntlich sowohl im Swasser als auch im Meere. Die
138
mehr zu unterscheiden
wasser kann
verwandeln.
man
ist."
Protozoen wieder in marine Actinophrys zurck(Arch. de Anat. micr. 2, 1898) prfte die
Methode des osmotischen Druckes von de Vries auf Protozoen und
fand, da bei Protozoen, die keine Zellwand" im Sinne der Pflanzen besitzen, auch keine Plasmolyse" im Sinne der Botaniker bei hheren Salzim letzteren Falle schrumpfen
konzentrationen vorkommen kann
vielmehr die Infusorien durch Wasserentziehung, und ihr Krper
Balbiani bezeichnet daher diese
scheint vielfach gefaltet zu sein.
Phnomen als Plasmorhyse. Zwischen den Paramaecien aus derselben Kultur bestehen brigens individuelle Verschiedenheiten, manche
fallen bald der Plasmorhyse anheim, whrend andere noch hheren
hnlich lauten die Erfahrungen
Kontraktionen Widerstand leisten.
die
Balbiani
von
L.
fr
Amoeba
verrucosa.
Auch dem
ist.
Schlielich be-
Vererbung erworbener
In der
Eigenschaften vor.
den pathogenen Protozoen hnliche Verhltnisse
worden.
beobachtet
klinische
(Berliner
Typen,
die
wir
bisher
Stmme zu gewinnen.
fahrungen
um
selbst
sind.
,,Es
wichtige Tatsache, da es
die
sich
139
als
Es
wahrscheinlich, da
falls,
und
Trypanosomenstmme
es
ist
sehr
mglich
Atoxylfeste
hat ferner Breinl beobachtet; sie behalten fr
Bei
einer kleinen
Stroh wasserambe,
die
mit
l/
Kahlbaum's
Lezithin gezchtet wurde, traten im Innern zahlreiche kleine Granulationen lichtbrechender Natur auf, die anscheinend auch das Chinin
1 40000 speicherten und unwirksam machten.
Sobald die Trpfchen
aus unbekannten Grnden oder durch leichtes Erwrmen zu greren
:
Tropfen verschmolzen sind, gaben sie von ihrer Oberflche das Chinin
an das Protoplasma ab, die Amben kugelten sich zusammen, hafteten nicht mehr an der Unterlage fest und starben ab.
Die Oberflchenspannung der Lipoidtropfen steht hier also im umgekehrten
Verhltnis zur Abgabe der Giftstoffe an das Protoplasma, kleine
Tropfen mit groer Oberflchenspannung halten das Chinin
fester, geben es aber mit Verkleinerung der Oberflchenspannung und
Amben ohne Lezithin
eigener Grenzunahme an das Plasma ab.
lebten in Chininlsungen 1 40000, starben aber unter sonst gleichen
Bedingungen ab, sobald die Lezithintrpfchen sich zu greren Tropfen
Schlielich sei hier noch auf eine sehr wichvereinigt hatten.
:
Temperatur-
140
erhhung von
die
10
die Protozoenzelle.
Reaktionsgeschwindigkeit ungefhr
um
hier
handelt
physikalische
oder
Nach meinen
bereits
in
um
letzter
zu bestimmen, ob es sich
chemische Prozesse
Instanz
gilt
fr Atropin und Strychnin bei Colpidien gleichfalls die van't Hoffsche Regel, obzwar diese Giftwirkung hauptschlich ein physikalischer
Kolloidproze
spannung
ist
usw.).
(Cavulation,
Von besonderem
Blhung,
der Chemotaxis,
die zuerst
von
terien entdeckt
maler
Engelmann
worden
Sauerstoffproduktion,
welche chlorophyllhaltige,
Verworn
(Allg.
grne Algen
Physiologie,
Jena 1895) definiert den Chemotropismus oder Chemotaxis folgendermaen: Unter Chemotropismus oder Chemotaxis verstehen wir die
Erscheinung, da Organismen, die mit aktiver Bewegungsfhigkeit
begabt sind, sich unter Einflu einseitig einwirkender chemischer
Reize entweder zu der Reizquelle hin oder von der Reizquelle fortbewegen." Besonders wichtig ist bei der Erscheinung des Chemotropismus die Tatsache, da sich die Protozoen auch zu Stoffen ohne
Nhrwert hinbewegen wie zu manchen Metallsalzen, ja selbst von Stoffen
angezogen werden, die direkt schdlich sind wie Lsungen von salizylsaurem Natron, Morphium usw. Nach Massart (Arch. de Biol. 1889)
werden Protozoen von 20% Rohrzucker, 10% Glyzerin, 10% Fleischextrakt, 10% Kaliumacetat usw. unbedingt angezogen und gehen in
der Lsung zugrunde.
Zu den Gruppen von Protozoen, die Zonen
hherer Salzkonzentrationen nicht fliehen, sondern mit unwiderstehlicher Gewalt gleichsam in sie hineingezogen werden, gehren Coleps
Colpoda cuculus, Vorticella nebulifera, Polytoma uvella, Euglena
Ausfhrviridis, Chlamydococcus pluvialis, Cryptomonas ovata u. v. a.
lich ist die Chemotaxis der
der
allem
vor
und
zwar
Myxomyceten
hirtus,
Lohblte (Aethalium septicum) von Stahl (Bot. Zeitung 1884) untersucht worden. Aethalienplasmodien, die auf Fliepapier und zum Teil
in Sauerstoffreies, mit einer Olschicht
gegen die Luft abgeschlossenes
Wasser gebracht wurden, krochen alsbald heraus, vom Chemotropismus gegen den Sauerstoff der Luft getrieben. Stahl lie Myxomy-
141
Chemotaxis.
stoende Wirkung
also
Aethalium sept. normal auf Gerberlohe vorkommt und von dem eigenen
Nhrsubstrat angelockt wird, nannte Stahl diese Erscheinung Trophotropismus". Eingehend hat die
Tbingen
botan. Inst.
d.
a.
(Untersuch,
1884) unter-
I u. II,
chemotaktisch im positiven
negativen Sinne wirk-
samen
Substanzen
oder
in
einseitig zugeschmolze-
bei poBerhrung
Chemotaxis sam-
sitiver
melten
sich
diese
am
Fig. 39.
(Nach Massart.)
Deckglasluftblase und Rand umgeben von zwei Zonen,
die innere besteht aus Anophrys, die uere aus Spirillen. III. Zwei
durch eine Wasserbrcke verbundene Tropfen der obere Tropfen
enthlt Kochsalz. KristaUe, die die Anophrys in den reinen Wassertropfen treiben.
I u. II.
des hrchenS
Eingang
,
,
an Und Wanderten ZUi
j
n
Waren
die
der Kapillarffnung.
Teil
u. a.
Aderhold
(Jen. Zeitschrift
Nat. 1888) zeigte, da Euglena viridis gegen Sauerstoff insofern positiv chemotropisch ist, als sie in Kapillaren, die bis auf eine Luftblase
f.
142
die
Anophrys von
Pipette
Wassertropfen mit den zu prfenden Protozoen, die mit groen Deckglsern, welche durch Glasfden untersttzt waren, bedeckt wurden.
Bei positiver Chemotaxis sammelten sich die Tiere zentral an der
Stelle, wo die Substanz oder das Gas in Blasenform eingebracht wurde,
an, bei negativer Chemotaxis fand die Ansammlung in verschiedenen
Barratt
Entfernungen von der Stelle des Reizes statt (Fig. 40).
f.
Bd.
machte
den
5, 1905)
Versuch, einen
allgem. Physiol.
(Zeit.
Ausdruck
fr
die
Chemotaxis
zu
finden.
Er verfuhr
quantitativen
in der Weise, da er in Uhrschlchen mit Paramaecien 0,8
2,3
weite, mit den fraglichen Lsungen gefllte Rhrchen brachte und
nach 15 30 Minuten die eingedrungenen Paramaecien zhlte.
Die Resultate dieser oben referierten Untersuchungen waren fol-
mm
gende
(Kaliumphosphat 0,0018%) in verschiedener Weise eine positive Chemotaxis auf Flagellaten (Bodonaceaen, Monas, Polytoma usw.) aus. Chlorsauere Salze wirken zehnmal schwcher als Phosphate. Positiv chemotaktisch ist fr Flagellaten Pepton, etwas schwcher wirkt Asparagin,
noch schwcher taktisch sind Harnstoff, Kreatin, Taurin und Karnin.
Die Reizwirkung ist keine Funktion des Nhrwertes, Dextrin ist schwach
taktisch.
sich
verschiedene
sauere
B. in Kaliumchlorid,
Pfeffer zeigte ferner, da viele Stoffe, die in geringeren Konzentrationen positiv taktisch sind, bei hheren Konzentrationen einen
negativen Chemotropismus auslsen. Es existiert also auch hier eine
Reizschwelle und ein Reizoptimum.
Chemotaxis.
143
Suren
u. a.
Fllen
ist
Fig. 40.
(Nach Jennings.)
A. Der Elssigkeitstropfen 'wird mit einer Pipette unter das Deckglas gebracht. B. Positiv chemotaktische Ansammlung.
C. Bei hherer Konzentration suchen die Infusorien das Optimum auf.
D. Kohlensureblase wirkt positiv chemotaktisch, whrend die Luftblase indifferent ist. E. Einige
Minuten spter; die Kohlensure drang in das "Wasser ein und die Paramaecien suchen jetzt das.
Kohlensureoptimum.
Wasser berbringt.
und Alkalilsungen
indem
in verschiedener
den ersteren
an Alkali-, in letzteren an Surelsungen positiv taktisch herangehen.
in Sure-
reagieren,
sie in
144
Fr Paramaecien wirkt
die
und akustischen
Reize.
alkalisch reagierende Kulturflssigmerkwrdigerweise negativ chemotropisch, whrend die Kohlensure, die nach arratt von den Paramaecien in wgbaren Mengen
eigene
keit
Verdnnung positiv
eine
Unterschiedsempfindlichkeit,
die
besonders
Jennings
ein.
Infusorien
in
in
eine Strecke
sich
sich in
dem Phnomen
des
Geotropismus. Unter Geotropismus versteht man jene Erscheinung, derzufolge sich in unserem Falle freie Protozoenzellen mit ihrer
Lngsachse in ganz bestimmter Richtung zu den Strahlen, die man
sich
vom Erdmittelpunkt
pismus
ist
Botanik von einem positiven Geotropismus, falls die betreffenden Organe der Pflanze dem Erdmittelpunkt zuwachsen, im entgegengesetzten Fall bezeichnet man die Erscheinung als negativen Geotroin der
145
pismus. Bei den Protozoen sind diese Phnomene von Schwarz (Sitzber.
d. Deutschen Bot. Gesellschaft, Bd. 2), Aderhold (Jen. Zeitschr. der
Naturwiss. 1888), Jensen (Pflgers Archiv, Bd. L1II, 1892), Massart
(Bullet, de l'acad. royale de Belgique XXII, 1891), Jennings (Joum.
of Physiol., Vol. XXII, 1897 f. Journal of comparative Neurology and
Psychology, Vol. XIV, .1904), Anne Moore (Amer. Joum. Physiol.,
Sosnowski
kann man
*M? 41
lasrhrcnGD.
mit
Schwerkraftwirkung auch durch die Zentri- negativfugalwirkung ersetzen, und die Paramaecien sammeln sich der geotropiobigen Voraussetzung zufolge in horizontal auf einer Zentri- ^en^n.
fugalscheibe liegenden Rhren an der Stelle des geringsten gesammelten -P rDruckes, also am zentralen Rhrenende, an. Voraussetzung
dem
da
bei
zu
~,
Versuch
nicht
rasch
wird
ist,
zentrifugiert
und die Paramaecien aktiv die Wirkung der Zentrifugalkraft Jensen.) .
berwinden knnen. Weitere Versuche werden diese VorMechanischen
stellungen wohl in mancher Hinsicht modifizieren.
Reizen gegenber, wie einmaligen Erschtterungen der Infusionen und
die
'
Kulturflssigkeiten verhalten sich die verschiedenen Infusorien verschieden. Bereits Rsel gibt in seinen monatlich herausgegebenen In-
Prowazek,
10
146
rangen Kugelgestalt an. Auf lokale Reize hin werden die Pseudovon Dif'flugien, Actinosphaerium und Polystomella klebrig,
und es scheint auf einen bestimmten Reiz hin eine Umwandlung des
Sols in gelartige Zustnde in den peripheren Protoplasmakolloiden
podien
stattzufinden.
oft
reizten Stelle.
3. Gre des Reizerfolges sowie Geschwindigkeit und Weite der Reizfortpflanzung sind abhngig von der speziellen Protoplasmabeschaffenheit
jeder Form und innerhalb gewisser Grenzen auch des Individuums.
Am
grten ist die Reizbarkeit der Ciliaten, und bei ihnen ist die Reizfortpflanzung viel schneller als bei den Rhizopoden. Reizt man das langgestreckte Spirostomum auf dem einen Ende, so kontrahiert sich sofort der
Fr
eine
wiederholte Erschtterungen jedesmal energische, sprunghafte WimperBei den Wimperinfusorien scheint es aber nicht
schlge ausgelst.
zu einem wirklichen mechanischen Tetanus zu kommen, den man nur
noch an dem Stielmuskel der Vortizellen beobachten kann. Rhizopoden und Heliozoen nehmen im Zustand des mechanischen Tetanus
die
Kugelgestalt an
(Fig. 42).
mu man
Mechanische Reize.
147
f.
A
A. Normal.
Anatomie und
Verworn
hat
B
Fig. 42.
Actinosphaerium. (Nach Verworn.)
B. Bei mechanischer Keizung. C. Im vollkommenen mechanischen Tetanus.
Ztg.,
1884) bei
Strmung
statt.
mit J.e#fcafo'wm-plasmodien
ein, so
in einen
Loheaufgu
dem
Papier-
148
Verworn (Psycho-physiolog. Protistenstudien, 1889) experimentierte mit Stimmgabeln, die 256, 512, 960 und 1500 halbe
Schwingungen besaen, und resmiert die Ergebnisse der Versuche
aufzufassen.
Ehrenberg
(1838), whrend
an-
frorenen
trgt nach
erhalten.
viridis.
Awerinzew
warmen Klimaten,
Hertwig
in
Annahmen von
R.
Thermische Reize.
Was
obere Temperaturgrenze
149
so verfallen nach
Art von Wrmetetanus,
runden sich ab und sterben bei 40 45 ab; bei Actmosphaerium
40 C. ein. Bei Didytritt das Stadium des Wrmetetanus bei 35
mium serpula steht die Bewegung bei 30 C still, und die Myxomy-
Khne
die
c.)
(1.
Amben
bei
35 C
in
anbetrifft,
eine
ab.
Ehrenberg
(Monatsber.
d.
Akad.
d.
Wissenschaft,
z.
Berlin 1859)
gab an, da in den heien Quellen von Ischia bei einer Temperatur
von 81 85 C Infusorien leben. Hoppe-Seyler (Physiolog. Chemie
wo
gescheidete, spangrne Oszillarien in groer Menge vorDie sehr wichtigen Angaben von D allinger (Journ. Roy.
mic. soc. 1880 und 1887), denen zufolge sich Flagellaten innerhalb
eines Jahres an Temperaturen von 70 C anpassen, bedrfen noch
(Jawa),
kamen.
der Besttigung.
Nach
viele Infusorien
verlieren
(48 57
Fahrenheit
Wyman
ihre
(Amer. Journ.
Beweglichkeit
C).
of science
erst
bei
120
1867),
134*
Nach Klebs sterben Euglenen bei 45 50 endgltig ab. Robach bestimmte fr Cliilodon, Euplotes, Stylonychia und Vorticella im
Khne
allgemeinen die obere Temperaturgrenze auf 38 42 C.
40
C.
wrmestarr
da
der
Stielfaden
der
Vortizellen
bei
wird.
schreibt,
Das Absterben der verschiedenen Infusorien scheint aber je nach der
Beschaffenheit des Protoplasmas bei verschiedenen Wrmegraden
zu erfolgen.
Fr das Studium des Einflusses der
von Kanitz
keit,
da
ponentialfunktion
sie sich kontrahieren, Kugelformen annehmen und in tetanische Reizzustnde verfallen, ebenso wie nach starker chemischer
kommt, da
150
Wrzburg 1874) beobachtet; bei 25 C schieen die Infusorien pfeilschnell hin und her, und ihre Beweglichkeit erreicht bei 30
35 C
das Maximum.
Fig. 43.
Bei einseitiger
sich Paramaecien an
wahne an.
(Nach Mendelssohn.)
dem khleren Ende der Ebonit-
Fr Amoeba
Umax
und
mssen demnach an den beiden Zellenden des Paramaeeium noch fr das Infusor wahrnehmbare Temperaturunterschiede
bestehen, die Jensen bei einer Krperlnge von ca. 0,2 mm annhernd auf 0,01 C berechnet hatte (Fig. 43).
tische Reaktion
151
kommen sowohl
dem
in
strahl
Wand
bedecken."
Ehrenberg, Die
In-
als
.Pflanzenzelle
worn
(Psych.-physiol. Protistenstud. Jena 1889, Nachschrift) in Pleuronema chrysalis ein lichtempfindliches Infusor, das unter dem Mikroskop
bereits durch Wegnahme der Blende zur Sprungbewegung veranlat
wird
es kommt dabei ein Stadium latenter Reizung vor, das ca.
152
3 Sekunden
dauert.
lich
der Intensitt
der Strahlung.
Die
Wirkung
derselben
Spektrallinie
setzte.
lnge 280
558
ju^i
[i[i
Dieselbe
die
fluoreszieren und
Wirkung
f.
Biol. 39) zeigten, da eine fluoreszierende Lsung
von Acridin in der Verdnnung 1 20000 Paramaecien tten kann,
wenn sie von den Fluoreszenz erzeugenden Strahlen getroffen wird.
Hertel benutzte Eosinlsungen 1 1200 mit Absorptionsstreifen
535 470 (ifi und Erythrosinlsung 1 6000 mit dem Absorptionsstreifen 427
485 /i/i. Blo innerhalb der Wellnge des Absorptionsstreifens ttete das Licht mit Zusatz der sensibilisierend wirkenden Farbstoffe die Paramaecien ab, nicht auerhalb desselben. Nach
Tappeiner (Biochem. Zeitschrift XII, 1908) werden Paramaecien im
Dunklen durch dnne Lsungen von Methylenblau uud Dichlor-
(Zeitschrift
Sensibilisierung, Rntgen-
anthracendisulfosure
nicht
das
in
sensibilisiert,
Innere
der
Zelle
nicht
153
aufgenommen
wird.
fast
gar
Tappeiner
nimmt
Arch.
einigen Halogenprodukten
starke Desinfiziens gefunden,
(Zeitschr.
der
f.
Bd. 47)
auerordentlich
physiol. Chemie,
Phenole in vitro
Physiologie
1902)
und W. Lwenthal
(Therapie
der
Gegenwart
1907) vor.
Schaudinn
ab.
frequenz
der
dem
154
die Protozoen.
Nhe
wurden
in
Form
Im Rattenkrper
Trypanosomen durch wiederholte Rntgenbestrahlungen nicht beeinflut. Auch Busk und Tappeiner (Arch. f. klin.
selbst
die
Med. 87, 1906) konnte keine Beeinflussung der Parasiten in der Blutbahn erzielen.
Bezglich der Einwirkung von Radiumstrahlen auf Protozoen
sind bereits von einer Reihe von Autoren verschiedene Mitteilungen
publiziert worden, aus denen man jedoch vorlufig noch keine all-
Lwenthal
4,
1904)
stellte
zu.
Hertel
(Zeitschrift
Wirkung
f.
allg.
Phys.
155
von 280
(i
starben
chlorophyllhaltige
ultra violetten Strahlenfeld
ultravioletten Strahlen
plasma
in Mitleidenschaft gezogen,
und
die
zuerst in einer Vergrerung der pulsierenden Vakuolen, in Verlangsamung ihrer Pulsation, sowie in Quellungserscheinungen des Zellleibes.
die Kerne,
verhalten sich so wie Kerne von Protozoenzellen, die in einem sauerstoffarmen Medium dem Ersticken nahe gebracht oder die lange Zeit
Teil
fifp*
L'
Steuer
2 Wurzeln
in einer
Plasmaverdichtung inseriert und in der Mitte
mit einer Verdichtung ausgestattet ist, die nach Art
Fig. 45.
(Nach Wager.)
eines Schirmes
von
(Fig. 45).
156
den Zweck hat, die Strahlen nur von einer Seite auf die reizbare
Stelle zu leiten.
France (Archiv
tritt die
f.
Hydrobiologie
u.
ist.
die
stellt gleichzeitig
Geielbewegung
Nach France
bei Euglenen
dar.
reagieren Polytoma
stets
kundgegebene Zielstrebigkeit
verratend."
Der
Lichtreiz
auf
die
phototaktischen
Flagellaten
geht nach
indem
sie
bla,
lichtgrn und
vermgen ausgezeichnet
sind,
Akademie, 1834)
die
be-
schrieb das Leuchtvermgen von Ceratium tripos, fusus, furca und Prorocentrum.
Wie ich mich berzeugen konnte, ist das diffuse, zarte
strkere mechanische
Reize,
wie Erschtterungen
u.
a.,
auf.
Das
157
Leuchten
ist
eines leichten
analogen
er u.
158
stand nach
besitzen.
Vignal
Giglioli (Atti
fr verschiedene Noctilucaspezies verschiedene Arten von Lichtproduktion an. Das Licht der N. miliaris ist azurblau, der N. homogenea grn-
und der N.
lich
pacifica weilich.
viele
Wandbezirken angehren.
Diesen
scheinen
prfung.
Pflger
Leuchten
(Arch.
f.
des
eine
Mo
kommt.
Elektrische Reize.
Elektrische Reize
Der
und
159
die Protozoen.
elektrische Reiz, der von allen anderen Reizqualitten frhseines eigenartigen Verhaltens die Aufmerksamkeit der
zeitig infolge
Physiologen auf sich gelenkt hatte, wurde in beziig auf die Protozoen
von Spallanzani (1776), Tereschowsky (1775) sowie
Gruanzati (1797), Gruithuisen und Ehrenberg studiert. Von Unter-
bereits
Khne
Nach
(1859), Robach
diesen Autoren tten
starke Induktionsstrme
Sr? '6V-.
Fig. 46.
Das
Elektrische Reize
160
und
die Protozoen.
plasmatischen Tropfenbildungen
und
lichen allerdings
Ahnlich verhalten sich die marinen Protozoen Orbitolites und Amphistegina (Fig.
47).
Wiederum anders
Verworn
Amphistegina Lessonii.
(Nach Verworn.)
Anode
in
stnde
versetzt
,-,
Bei Stromumkehr wird das physiologische Bild gleichfalls umNach Ludloff (Pflgers Arch. 1895) kontrahiert sich beim
gekehrt.
des Stromes das der Anode zugekehrte Ende des Parawird
maecium,
zipfelfrmig ausgezogen und stt in groer Menge
die Trichocysten aus, dabei werden die der Anode zugewendeten
Wimpern kontraktorisch erregt und schlagen nach dem Hinterende,
whrend die der Kathode zugekehrten Cilien nach dem Vorderende des
Schlieen
Galvanotaxis.
161
ihnen auch durch einseitigen Zusatz von 0,1% NaHO Lsung lokale
Zipfelbildung am Protistenkrper und Auspressen von Trichocysten
hervorrufen. Demgegenber fhrte Ptter (Arch. f. Anat. u. Physiologie 1900) mit Recht aus, da dieselben Erscheinungen unter Umstnden auch an der
Kathode
Phnomene
sind
Folge sp ezifis eher Stoffe, sondern das Ergebnis einer spezifischen Erregbarkeit des Paramaeciumprotoplasmas, auch ist die Wiralso nicht eine
kung
momentan. Gegen
die
Loeb'sche Auf-
da
in
demselben Medium
einmal Opalina zur Anode, Balantidium zur Kathode gleichzeitig schwimmen
in diesem Falle
es
also
mu
sich
um
eiue
toplasmas handeln.
in
Widersprche
Trotz einiger
den Unter-
Formen verhalten
sich verschieden
Fig. 48.
Elektrische
A
/j
,.,
tnoae. JLCtinospnaerium,
UrOltOlues
Erregungserscheinungen bei Paramaecium
fVl
(Nach Ludloff.)
A.Normal. + Anodende zipfelfrmig,
ausgestoen.
+ und -;
0.,
bei
Trichezysten
D. Bewegungslage der Cilien gegen
D. dasselbe bei umgekehrter
orperage.
entgegengesetzter Weise
erregt.
Galyanotaxis.
Die Reizung durch einen konstanten elektrischen Strom lst,
zum Teil bereits erwhnt worden ist, bei den Protozoen bewegungsrichtende Wirkungen aus, die besonders in der letzten Zeit
Gegenstand eines sehr eingehenden Studiums waren, ohne da bis
wie
jetzt ein
v.
vollkommen
Prowazek,
einheitlicher
Standpunkt
in der
Erklrung dieser
11
162
Galvanotaxis.
drei
diese
der
man
die
in
von
eine
Verworn
fr
Flssigkeit,
in
ciliate
regellos
die Mehrzahl
an,
um
Weise
zu verteilen.
1902) und
ciliaten
Wallengren
Infusorien
von Neresheimer
worn,
Galvanotropisch
Ber.
d.
und Thigmotropismus
die
spezifischen
Anode-
163
Fr
die
die
ist
Untersuchung von
f.
untersuchung
fest,
da
Opalina
sich
wobei
zunchst
die eine,
besondere Wimperwellen,
von
bei
den
ver-
Gleichgewicht zwischen
und Opalina dreht sich nicht mehr nach rechts. Bei starken
Strmen sinkt die Energie der expansorisch erregten Drehungswimpern unter die der gleichfalls erregten Hinter- und Vorderpolwimpern, und so kann keine typisch anodische Galvanotaxis
mehr zustande kommen.
Auf diese Weise konnte Wallengren
erzielt,
zeigen, da der
bergang der anodischen Galvanotaxis in die kathonderung in der polaren Erregung der Opalina
werden
zurckgefhrt
mu, sondern seine Erklrung im Drehungsund Schwimm echanismus des Infusors findet.
Bei schwachen
Strmen werden besonders die Drehungswimpern expansorisch erregt,
dische nicht auf eine
in
Auch
11*
Galvanotaxis.
164
erregt
wird.
Auch
fr diese
Form machte
es
Wallengren
plau-
Diese Infusorien und Flagellaten besitzen demnach besondere Drehungscilien und Geieln, die, durch schwache Strme erregt, Expansionsschlge ausfhren und die Organismen der Anode zufhren, da-
gegen versetzen starke Strme auch die anderen, anders funktionierenden Wimpern in Expansionserregungen, und wir finden die Lebewesen alsbald an der Kathodeseite. Dieses paradoxe Phnomen erklrt sich
aus
ist nicht Folge einer mystischen verschiedenen Erund kathodisch galvanotaktischen Protozoenanodisch
regung
In
protoplasmas.
gleicher Weise wie bei den anodisch galvanotak-
des
tischen
aus
Wallengren
in seiner
unterzogen hatte. Da die Drehungswimpern bei Opasowie bei den kathodischen Paramaecien und Colpidien besonders erregbar sind, geht auch daraus hervor, da sie bei geringen
Diskussion
lina
Bevor wir das Gebiet der Galvanotaxis verlassen, sei hier noch
kontroverse Punkte in der Lehre dieser Erscheinungen
auf einige
hingewiesen.
165
und
Teil
ke witsch
166
Galvanotaxis.
whrend er
die
senkrecht
zum Strome
einstellen
Stromes
an.
Jennings
Zusammenfassend
Reizungen der
Stande
der
jetzigen
Forschung entsprechend folin polarer Weise erregt,
Die
Protozoen
werden
gendes aussagen:
ein allgemeines Gesetz lt sich, wie die Beispiele an Actinosphae-
Protistenzelle
dem
immerhin
vers.
teilung dieser beiden Cilienarten und der Wirkungsweisen der motorischen Effekte bewegen sich die Protozoen zur Anode oder Kathode.
167
Biogenetisches Grundgesetz.
sind die
u.
v.
Phnomene
aus
a.
zu erklren.
v.
Baer, F.Meckel
Mller zunchst
Erklrung
stt.
Protozoen
Formen
mu man
in der
nicht das
Entwicklung vor,
Wort reden
zurckzufhren
die,
falls
Btschli versuchte
sind.
man
einer
Konvergenz
Suctorien, die
die
Schwrmerstadien der
gewissen Sinne
es
ebenso kontinuierlich,
nur durch die des Geschlechtschrom atins, das natrlich auch vegetativen Funktionen nachkommt, zu ersetzen, und man kommt auch fr
die Protozoen zu einer apriorischen Erkenntnis des biogenetischen
168
Grundgesetzes.
alle
Die Kontinuittsfrage
Formen nachgewiesen,
fr
ist
allerdings
manche wird
man
sie
noch nicht fr
bestritten.
Pop off
hat in seinen
forschung,
*)
1909.
Bd.,
experimentellen
1908)
Bd.
Pop off
vgl.
Archiv fr Zellforschung"
169
Schema
Fig. 49.
mentalis
A A
A
"
"
"
"
.4
A
h
Genealogische Tafel von Paramaecium Fig. 50. Serie von Lngencaudatum. (Nach Mc. Clendon.)
Variationskurven von Paramae= Individuen mit dem Hrnende n = normale Individuen, dum Cdlldatum und P. aurelia.
Fig. 49.
h
'
-,
'
.
.
, ,
vom .
Hinkson Creek,
caudatum
Columbia; b> dasselbe, Columbia;
c) u. d) dasselbe vom Ashland; e) u.
f) p- aurelia, e) aite Kultur Missuri.
a) P.
.
170
und P.
aurelia, es sei hier auf die Variationskurven der Fig. 50 hingeEr findet bei P. aurelia in jeder Kultur breite und schmale
wiesen.
Formen und
Gut ernhrte Individuen variieren mehr als schlecht ernhrte. Biometrische Studien haben Pearl (Biometrika 07, Proceed. royal society
1906) und vor allen Jennings in seinen ausfhrlichen Heredity,
Variation and evolution in Protozoa I" (J. of Experim. Zoology, Vol. V)
Es liegen auch Variationskurven ber einzelne Zelldurchgefhrt.
bestandteile vor.
Stentor
coeruleus
besitzt
einen rosenkranzfrmigen
sind die Variations-
Fig. 51
die bei
25 C und 15 C ge-
2c ,-T"-r"
2
Fig. 51.
Mode geworden, bei allen mgvon Mutationen zu reden; whrend man frher
KJ^i
10
11
ll
12
13
14
15
16
17
18
19
20
21
"i
i5c
22
die
vermeint
man
um
balismus und schlechte Artbestimmung. Auf diese Weise wurden Entwicklungsstadien von Trypanosomen Crithidia oder Herpetomonas genannt, die dann natrlich in Trypanosomen mutieren, ebenso wie ein
Pluteus direkt in einen Seeigel mutieren" mu.
Von
Vaccineumzchtung
ist
die Variola-
171
Mutation.
mchte ich auch hier vorschlagen, zunchst nur von einer pltzlichen
als von einer Mutation zu reden. Die Mustoweisen Variabilitt und stehen im
einer
tationen sind Ausflu
Mitigationsanpassung
Gegensatz zu der individuellen fluktuierenden Variation. Es sind spontane, aus den inneren Morphegesetzen pltzlich an das Tageslicht
hervortretende Sprungvariationen, die direkt nicht irgendwie von nderungen des Milieus, von dem ,,monde ambiant" Lamarcks abhngig
Der Begriff der Mutation wird vielleicht am besten durch den
sind.
(Zeitschrift
f.
wiss.
172
AnhaDg.
Anhang.
Verschiedene physiologische Beobachtungen ber Protozoen.
1.
In letzter Zeit
ist
Magnetismus
gibt an,
n. history
reichs
188789)
2.
u.
Ehrenu.
Ord.
Annal.
d.
Tier-
irrtmlich.
Erklrlicherweise
ist
die
Auszug
Ciliatenart
Verlag von B. G.
Anleitung
Teubner
in
Von
Professor
jedoch weit mehr, insofern der Stoff auch theoretisch gut durchgaarbeit3t, das Wie und Warum
der Kulturmethoden von den Ernr.hrungsbedrfnissen der Mikroorganismen abgeleitet ist. Das
Buch drfte fr biologische Labaratorion aller Art, als die Zusammenfassung einer weit zerstreuten
Literatur eine wesentliche Lcke auszufllen geeignet sein."
,
(Hugo Fischer
in
Das Werk besitzt den Vorzug, da ei neben der Besprechung der Bakterien aucli die
Kultur anderer Mikroorganismen, wie der Myxonyzeten, Algen, Pilze und der Protozoen behandelt.
Gerade die Methoden der letztgenannten Organismen sind so schwer in der weitverbreiteten biologischen und medizinischen Literatur zu finden. Daher fllt auch das Werk eine fhlbare Lcke
aus. Zudem gibt es dem Forscher, dar mehr einseitig in ein bestimmtes Gebiet der Organismenwelt eingearbeitet ist, wertvolle Anregungen, die er der Kultur der ihm nicht so gut bekannten
Pflanzen- und Tierformen entnehmen kann."
(Zeitschrift fr allgem. Physiologie.)
Die
Prof.
Dr.
P.
Deegener
M.2.
Die
Von
in
Charles Darwin
in
C.
Lloyd Morgan, F. R.
Mit einem
am
S.
Titelbild. [VIII u.
Vorliegendes tierpsychologische Werk zeichnet sich durch die Flle des mitgeteilten Tatsachenmaterials aus.
eingehendsten hat sich Morgan darin mit den instinktiven und den auf
individueller Erfahrung beruhenden Regungen neugeborener Vgel der verschiedensten Gruppen
beschftigt, daneben auch mit denen junger Sugetiere. Unter den Beispielen aus der Insektenwelt
findet eine weitgehende Bercksichtigung besonders der Kfer und Schmetterlinge statt. An der
Hand des reichhaltigsten Beobachtungsmaterials sowie durch eine Reihe von Experimenten wird
festgestellt, welche komplizierten Fhigkeiten ein Geschpf als Instinkt mit auf die Welt bringt,
und was erst durch hufig wiederholte Ausbung auf dem Wege der Erfahrung zur Gewohnheit
wird. Die Vergleichung der krperlichen Entwicklung mit der geistigen fhrt zu der Frage, ob
erworbene Eigenschaften vererbt werden knnen, und ob beim Menschen individuell erworbene
Gewohnheiten durch Vererbung instinktiv werden knnen.
Da dieses in Fachkreisen wohlbekannte und hochgeschtzte englische Werk nunmehr auch
dem deutschen Zoologen und Naturfreund durch die vorliegende bersetzung erschlossen ist, wird
allerorten mit der lebhaftesten Freude begrt werden. Und man mu der bersetzerin um so
greren Dank und um so freudigere Anerkennung zollen, als sie ihre Arbeit mit erstaunlicher
Feinheit und bedeutendem Geschick durchgefhrt hat.
Ein Buch wie dieses Morgansche fehlt
merkwrdigerweise in unserer deutschen Literatur vollkommen. Daher zweifeln wir nicht, da
dieser bersetzung ein groer Erfolg beschieden sein wird; handelt es sich doch hier um ein Buch,
welches fr den Fachmann eine fesselnde Lektre, fr den Naturfreund einen Quell gediegenster
(Aus der Natur.)
Anregung darstellt."
Wir lernen in Morgan einen ebenso feinsinnigen Psychologen wie Beobachter, einen
kritischen Denker und umsichtigen Experimentator kennen, dazu einen Mann von tiefen Kenntnissen
auf dem Gebiet der Entwicklungsgeschichte. Seine wohldurchdachten, sorgfltig angelegten und
ausgedehnten Beobachtungsreihen sind fesselnd und regen zur Nacheiferung an. Was die Untersuchungen besonders schtzenswert macht, ist der Umstand, da sie sich auf den dunkelsten Teil
der Tierpsychologie, den Instinkt, beziehen."
(Monatshefte fr den naturw. Unterricht.)
Der naturwissenschaftlich interessierte Laie, der zu dem Buche greift, wird unbedingt auf
seine Kosten kommen, da die sehr klare, sehr przise Schreibweise Morgans es mglich macht,
dem Gegenstand ohne Schwierigkeiten zu folgen, und zu dem ohnedies fesselnden Stoff eine geradezu
glnzende Komposition des Buches hinzukommt, die dem Verfasser erlaubt, nicht nur bersichtlich,
sondern wie ein guter Romanschreiber schlechthin spannend zu sein." (Mnch. Neueste Nachr.)
Am
Experimentelle
Zoologie.
Von Th. Hunt
Morgan,
New York.
570
S.]
gr. 8.
experimentelle
in
Professor Dr.
0. zur Strassen,
[78 S.]
8.
1908.
Museums zu Frankfurt
Kart. Jt
a.
M.
2.
die
Die Strke der Schrift liegt in der zutreffenden Ablehnung der Vermenschlichung dos
Tierlebens und der Forderung des Prinzips der Sparsamkeit in der Erklrung. Der Verfasser
Hauptsache auf die Theorie Jacques Lobs und bietet eine gute und geschickte
Verarbeitung und Verfolgung von dessen Ideen. Psychologisch geschulte Leser werden die
Schrift mit grtem Interesso verfolgen."
(Natur und Kultur.)
Das Bchlein behandelt in uerst anregendor AVeise das so schwierige Gebiet der Tierpsychologie. Zur Ermglichung des Verstndnisses gibt der Verfasser in einem Anhang die einschlgige Literatur an, so da der Leser imstande ist, sich ber die im Vortrago berhrten Problemo
nher zu informieren."
[Bayerische Zeitschrift fr Realschulwesen.)
Das Besultat dieses Vortrages auf der 79. Versammlung Deutscher Naturforscher und rzte
zu Dresden 1907 kann so zusammengefat werden: Sowohl die Spontanbewegung, Reizbarkeit und
Stimmbarkeit, also die Grundlagen der angeborenen Instinkte als auch die Arten des Lernens aus
individueller Erfahrung (Assoziation und Abstraktion) und endlich die Intelligenz der Tiere sind
auf physikochemische Vorgange zurckzufhren, also mechanistisch zu deuten. Es wird geleugnet,
da an der Kausalitt des tierischen Verhaltens ein psychischer Faktor" beteiligt sei. Als notsttzt sich in der
wendige Konsequenz tritt dazu die Folgerung, da auch die menschliche Intelligenz keinen
psychischen Faktor enthlt. Die Schrift ist glnzend geschrieben und vom Standpunkte des Verberzeugender Kraft aufgebaut."
(Literarische Beilage zur Pdagog. Zeitung.)
fassers mit
Bedingungen
Von
H. S. Jennings,
560
S.]
gr. 8.
In Leinwand geb.
[Erscheint
im Herbst
1909.]
Der bekannte amerikanische Biologe gibt eine uerst klare und ansprechende, von
zahlreichen Abbildungen begleitete Darstellung des physiologischen Verhaltens und der auf die
verschiedenen Beize der Auenwelt erfolgenden allgemeinen Krperbewegungen der einzelligen
Der objektiv beschreibende und der theoretisch analyOrganismen und der niederen Tiere.
sierende Teil des Buches bilden die Grundzge einer vergleichenden Psychologie, welche es
verdienen, weiteren Kreicen zugnglich gemacht zu werden.
in Leipzig
und
Berlin
ARCHIV FR
Wesens
in
Verbindung mit
Redigiert von
7.
Das Archiv
in
Verlag von B. G.
Teubner
in
dem Gesamtgebiet
Einzeldarstellungen
sein; andrerseits
IL Band: Der Wert der Wissenschaft. Von Henri PoinMit Genehmigung des
care, membre de l'Institut, in Paris.
Verfassers ins Deutsche bertragen von E. Weber.
Mit Anmerkungen und Zustzen von Prof. H.Weber in Straburg. Mit
einem Bildnis des Verfassers. 1906. Geb. Jt 3.60.
Der geistvolle Verfasser gibt einen berblick ber den heutigen Standpunkt
der Wissenschaft und ber ihre allmhliche Entwicklung, wie sie sowohl bis jetzt
vor sich gegangen ist, als wie er sich ihre zuknftigen Fortschritte denkt. Das
Werk ist fr den Gelehrten zweifellos von grtem Interesse, durch seine zahlreichen Beispiele und Erluterungen wird es aber auch jedem modernen Gebildeten zugnglich gemacht.
In der
vom
wohl nicht nur den Mathematikern ein Gefallen erwiesen, sondern vor allem auch
den vielen, welche mit elementaren mathematischen Vorkenntnissen ausgestattet,
Ziele und Methoden der nichteuklidischen Geometrie kennen lernen wollen. Man
wird in der elementar gehaltenen und flssigen Darstellung die Antwort auf viele
Fragen finden, wo andere nur dem grndlich vorgebildeten Mathematiker zugngliche Quellen versagten.
Berlin.
Von
Gttingen.
Geb. Jt
6.
Diese Untersuchung
Demnchst
erscheint:
Der Verfasser hat versucht, in diesem Buche eine zusammenfassende bersicht ber den Stand
unseres Wissens in Mathematik, Physik und Naturwissenschaften in den ersten Jahren des 20. Jahrhunderts zu geben. Eine kurze, mit historischen Bemerkungen begleitete Darstellung des gegenwrtigen
Standes dieser Wissenschaften, ihrer Methoden und ihrer Ziele vermag besser als abstrakte Abhandlungen verstndlich zu machen, was die Gelehrten suchen, welche Vorstellung man sich von den
genannten Wissenschaften bilden soll und was man von ihnen erwarten kann. Man findet in diesem
Buche die verschiedenen Gesichtspunkte, unter denen man heute den Begriff der wissenschaftlichen
Erklrung betrachtet, ebenso wie die Rolle, die hierbei die Theorien bilden, eingehend errtert.
Wissenschaft und
Deutsch von
Religion.
Von
Boutroux, membre de
E.
l'Institut-Paris.
E Web er -Straburg.
Wer sich eingehender mit der Philosophie unserer Zeit beschftigt hat, dem kann der Name
Emile Boutroux nicht fremd sein, und er wird auch hier wieder seine Erwartungen in reichem Mae
Aber auch fr den Laien ist das Werk von hchster Bedeutung. Ist doch gerade die
nach den Beziehungen zwischen Wissenschaft und Religion ein Problem, mit dem sich wohl
denkende
Mensch schon beschftigt hat, und ber das er gerne einigen Aufschlu haben mchte.
jeder
Boutroux zeigt uns in klarer und anschaulicher Weise die Ideen einiger der grten Denker
ber diesen Punkt. Er bt aber auch strenge Kritik und verhehlt uns nicht alle die Schwierigkeiten
und Einwendungen, die sich gegen jedes dieser Systeme erheben lassen.
Wie sehr sii h das Werk auch fr einen deutscheu Leserkreis eignet, geht schon daraus hervor, da ein groer Teil der darin besprochenen Philosophen Deutsche sind.
erfllt sehen.
.
Von
P.
Volkmann-Knigsberg
F.
i.
Pr.
K. Grelling-
Gttingen.
vorbehalten)
Baelz -Stuttgart.
v.
.
Das
H.Kniep-Freiburg
Die wichtigsten
logie
Jena.
i.
B.
D ie
Wissenschaften.
Von
I.
Natorp-
Marburg.
Erdbeben und Gebirgsbau. Von Fr. Frech- Wissenschaft und Methode. Von H.PoinBreslau.
care-Paris. Deutsch v. F. u. L.Lindemann -Mnchen.
Grundlagen der Natur- und GeistesWissenschaften. Von M. Frischeisen- Botanische Beweismittel fr die AbKhler-Berlin,
stammungslehre. Von H. PotonieDie pflanzengeographischen Wandlungen
der deutschen Landschaft.
Von H.
H au srath- Karlsruhe.
,
__
TT
Von
Mensch
O.
Klemm -Leipzig.
im Kolloidalzustand. Von
V. Kohlschtter-Straburg i. E.
Geschichte
Die Materie
der
Psychologie.
Von
fortgesetzt.