Reparaturanleitung Niva
Reparaturanleitung Niva
Reparaturanleitung Niva
Reparaturanleitung
INHALT
2
Vorwort
Die vorliegende Anleitung ist ein Hilfsmittel für Wartung und Reparatur der Fahr-
zeuge. Die ist für Ingenieure und Techniker von Wartungszentren, Servicestationen,
Verkehrsbetrieben und Reparaturwerkstätten bestimmt.
In der Anleitung sind folgende Fahrzeugmodelle beschrieben:
VAZ-21213 ist ein Geländewagen mit ganzmetallischer selbsttragender dreitüriger
Karosserie. Der Vergasermotor mit Hubraum von 1,7 l;
VAZ-21214 unterscheidet sich vom Fahrzeug VAZ-21213 durch Einbau eines
Einspritzmotors Hubraum von 1,7 l;
VAZ-21215 unterscheidet sich vom Fahrzeug VAZ-21213 durch Einbau eines
Dieselmotors mit Turbolader.
In Hauptabschnitten der Anleitung werden Baugruppen des Fahrzeuges VAZ-21213
beschrieben. Die Besonderheiten des Aufbaus, der Wartung und Reparatur von weite-
ren Fahrzeugmodellen sind im Abschnitt 9 dargestellt. Hier werden auch zusätzliche
oder bedingte durch Ausstattungsversion Baugruppen, mit denen Fahrzeuge bestückt
werden können, beschrieben.
Die Anleitung enthält die Beschreibung von Wartung und Reparatur der Fahrzeuge
auf Grundlage der fertigen Ersatzteile; vorgesehen sind Verzeichnisse etwaiger
Störungen und Ratschläge zur deren Beseitigung sowie Auseinandernehmen und
Zusammenbau, Nachstellung und Reparatur von Baugruppen der Fahrzeuge.
Bei Reparaturen empfiehlt es sich, spezielle Werkzeuge und Vorrichtungen einzuset-
zen die in der Anlage 2 aufgezählt sind. Die Verschraubungen sind beim Zusammenbau
mit den in der Anlage 1 angegebenen Drehmomenten anzuziehen. Die grundlegenden
Werte zum Nachstellen und Prüfen sind in Anlage 3 angegeben. Die einzusetzenden
Kraft-, Schmier- und Betriebsstoffe sind der Anlage 4 zu entnehmen.
Im Zusammenhang mit ständiger Arbeit an Weiterentwicklung der Fahrzeuge, die zur
Erhöhung der Zuverlässigkeit und Verbesserung der Betriebsverhalten dienen sollen,
können unerhebliche Änderungen in die Konstruktion des Fahrzeuges eingebracht wer-
den, die in die vorliegende Auflage nicht eingetragen sind. Diese Änderungen werden
in nachfolgenden Auflagen berücksichtigt sein.
In der Anleitung ist die Konstruktion der Fahrzeuge nach dem Stand vom Oktober
1999 dargestellt.
3
Abschnitt 1. Allgemeine Angaben
Tabelle 1-1
Allgemeine Angaben
Anzahl der Sitzplätze . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5 5 5 5
Motor
Modell . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .21213 21214 21214-10 DHW (XUD-9SD)
Nennleistung:
• nach GOST 14846 (netto), mindestens, KW (PS) .58 (78,9) 58 (78,9) 58,5 (79,6) 55 (74,8)
• nach ISO 1585, KW . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .58 58 58,5 55
Drehzahl der Kurbelwelle bei der Nennleistung, min-1: . . .5200 5400 5000 4600
4
Kenndaten VAZ-21213 VAZ-21214 VAZ-21214-20 VAZ-21215
Kraftübertragung
Kupplung Einscheiben-Trockenkupplung mit Membran-Druckfeder
Antriebszylinder der Kupplungsausrückung hydraulisch getätigt,
mit Servofeder
Übersetzungszahlen:
• höher Gang . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .1,2 1,2 1,2 1,2
• niedriger Gang . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .2,135 2,135 2,135 2,135
Gelenkwellenantrieb:
• von Schaltgetriebe zu Verteilergetriebe . . . . . . mit nachgiebiger Wellenkupplung und Gleichlaufwerk mit zwei
• von Verteilergetriebe zu Vorder-und Hinterachse. . . Kreuzgelenken, mit Nadellagern, Schmiernippeln und
Gleitgabeln
• von Vorderachse zu Rädern . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . offen, mit Gleitlaufgelenken
Fahrwerk
Vorderradaufhängung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .Einzelradaufhängung mit Querlenkern, mit
Zylinderfedern, teleskopischen Flüssigkeitsstoßdämpfern
und Querstabilisator
Reifengröße
• Diagonalreifen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .175-406 (6,95-16)
• Radialreifen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .175/80R16
Lenkung
Lenkgetriebe . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Globoidschnecke mit Zweikranzrolle, Übersetzungszahl 16,4
5
Kenndaten VAZ-21213 VAZ-21214 VAZ-21214-20 VAZ-21215
Bremsen
Fahrbremsen:
• vorn . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .Scheibenbremsen mit beweglichem Bremssattel mit
automatischer Regelung des Abstandes zwischen Scheibe und
Bremsbacken
• hinten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .Trommelbremsen mit selbsteinstellenden Bremsbacken und
automatischer Regelung des Abstandes zwischen Trommel
und Bremsbacken
• Betätigung der Fahrbremsen . . . . . . . . . . . . . . . . . .durch Fuß betätigte hydraulische Zweikreistrittbremse,
mit Verstärker und Druckregler
Elektroausrüstung
Karosserie
Typ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .ganzmetallische Bauart, selbsttragende Konstruktion,
dreitürig, mit zwei Räumen
_________________________________
* ) wird nach Sonderverfahren ersetzt
6
Abschnitt II
MOTOR
Längs- und Querschnitte des Motors sind in Bildern 2-1 und 2-2 gezeigt.
7
Bild 2-2. Querschnitt des Motors
8
Etwaige Störungen, deren Ursachen und Beseitigung
Motor entwickelt nicht volle Leistung und verfügt nicht über genügendes Beschleunigungsvermögen
1. Unvollständiges Öffnen der Vergaserdrosselklappen. 1. Den Antrieb der Drosselklappen nachstellen.
2. Verunreinigter Filtereinsatz des Luftfilters. 2. Den Filtereinsatz ersetzen.
3. Fehlerhafte Zündanlage. 3. Siehe Unterabschnitt „Zündanlage"
4. Fehlerhafte Kraftstoffpumpe. 4. Die Pumpe auf Funktion prüfen und beschädigte Teile erset-
zen.
5. Fehlerhafter Vergaser hat: 5. Folgendermaßen vorgehen:
- Fehlerhafte Beschleunigungspumpe, - Die Pumpe auf Förderung prüfen und beschädigte Teile
ersetzen,
- Verstopfte Hauptdüsen, - Die Düsen mit Druckluft durchblasen,
- Unvollständig geöffnete Luftklappe, - Den Antrieb der Luftklappe nachstellen,
- Anormaler Kraftstoffstand im Schwimmergehäuse, - Den Schwimmer richtig einstellen,
- Undichte Membran des Ekonomisers für Leistungs- - Die Membran ersetzen.
betriebe.
6. Verstopftes Lüftungsrohr des Kraftstofftanks. 6. Das Rohr mit Druckluft durchblasen.
7. Falsches Ventilspiel. 7. Das Ventielspiel richtigstellen.
8. Einstellmarken der Steuerzeiten von Motor stimmen nicht 8. Die Kette umlegen, die Einstellmarken in Übereinstimmung
überein. bringen.
9. Ungenügende Verdichtung, weniger als 1 MPa (10 kp/cm2): 9. Wie folgt vorgehen:
- Bruch oder Festlegung von Kolbenringen, - Die Kolbenringe und Kolbennuten reinigen, beschädigte Teile
ersetzen;
- Schlechtes Anliegen der Ventile an Ventilsitzen, - Die beschädigten Ventile ersetzen, die Ventilsitze schleifen;
- Übermäßiger Verschleiß von Zylindern und Kolbenringen. - Die Kolben ersetzen, den Zylinder ausbohren und honen.
9
Klopfen von Hauptlagern der Kurbelwelle
Klopfen hat nornalerweise einen dumpfen, metallischen Klang. Es läßt sich bei plötzlichem Öffnen der
Drosselklappen im Leerlauf merken. Seine Frequenz erhöht sich mit zunehmender Drehzahl der Kurbelwelle.
Übermäßiges Axialspiel der Kurbelwelle verursacht ein heftiges Klopfen mit ungleichmäßigen Pausen, dies ist
besonders merkbar bei zügigem Herauf- und Herabsetzen der Drehzahl der Kurbelwelle.
1. Eine zu frühe Zündung. 1. Den Zündzeitpunkt richtig einstellen.
2. Ungenügender Öldruck. 2. Siehe Störung „Ungenügender Öldruck im Leerlauf.
3. Gelockerte Befestigungsschrauben des Schwungrads. 3. Schrauben mit empfohlenem Kräftemoment anziehen.
4. Vergrößerter Abstand zwischen Zapfen und Lagerscha- 4. Die Zapfen schleifen und die Lagerschalen ersetzen.
len der Hauptlager.
5. Vergrößerter Abstand zwischen Anschlaghalbringen und 5. Die Anschlaghalbringe durch neue ersetzen, den Abstand
Kurbelwelle. kontrolleren.
10
Erhöhter Ölverbrauch
1. Ölleckage durch Dichtungen des Motors. 1. Die Befestigungen nachziehen oder Dichtungen und Dicht-
ringe ersetzen.
2. Verstopftes Lüftungssystem des Kurbelgehäuses. 2. Die Teile des Lüftungssystems des Kurbelgehäuses auswa-
schen.
3. Verschleiß von Kolbenringen oder Zylindern des Motors. 3. Die Zylinder ausbohren, die Kolben und Kolbenringe erset-
4. Bruch von Kolbenringen. zen.
5. Verkokung von Schlitzen in Ölabstreifringen oder Nuten 4. Die Kolbenringe ersetzen.
an Kolben wegen Verwendung des unvorschriftsmäßigen 5. Die Schlitze und Nuten von Ölkohle, Motoröl gegen einen
Öltyps. anderen, in der Anlage 4 empfohlenen Öltyp wechseln.
6. Verschleiß oder Beschädigung von Ölabweiskappen der 6. Die Ölabweiskappen ersetzen.
Ventile.
7. Erhöhter Verschleiß von Ventilschäften oder Führungs- 7. Die Ventile ersetzen, den Zylinderkopf ausbessern.
buchsen.
Erhöhter Kraftstoffverbrauch
1. Unvollständig geöffnete Luftklappe des Vergasers. 1. Die Betätigung der Luftklappe nachstellen.
2. Erhöhter Fahrwiderstand des Fahrzeuges. 2. Den Reifenluftdruck, die Bremsanlage und Einstellwinkel
der Räder überprüfen und regulieren.
3. Falsch eingestellter Zündzeitpunkt. 3. Den Zündzeitpunkt berichtigen.
4. Fehlerhafter Unterdruckregler des Zündverteilergebers. 4. Den Unterdruckregler oder Zündverteilergeber ersetzen.
5. Höher Kraftstoffstand in Vergaser: 5. Folgendermaßen vorgehen:
- Undichtheit des Nadelventils oder seiner Dichtung, - Prüfen, ob es Fremdteilchen zwischen Nadel und Ventilsitz
gibt, gegebenenfalls das Ventil oder die Dichtung ersetzen,
- Klemmung oder erhöhte Reibung, die normale Bewegung - Den Schwimmer prüfen und gegebenenfalls ersetzen.
des Schwimmers ist verhindert.
6. Verstopfte Luftdüsen des Vergasers. 6. Die Düsen reinigen.
7. Undichte Membran des Ekonomisers für Leistungs- 7. Die Membran ersetzen.
betriebe des Vergasers.
8. Elektromagnetventil des Vergasers sperrt die Zufuhr von 8. Wie folgt vorgehen:
Kraftstoff beim Schubbetrieb nicht ab:
- Beweglicher Kontakt des Endschalters im Vergaser - Die Kontaktflächen des Schalters reinigen,
schließt nicht an die Masse,
- Abriß der Verbindungsleitung zwischen Steuergerät und - Die Leitungen und deren Anschlüsse prüfen, die beschädig-
Endschalter des Vergasers, ten Leitungen ersetzen,
- Fehlerhaftes Steuergerät. - Das Steuergerät ersetzen.
11
Aus- und Einbau des Motors aus dem Motorraum herausnehmen. Die Führungs-
haube des Kühlers abnehmen.
Das Fahrzeug auf Hebebock oder über Schau-
grube aufstellen und mit der Feststellbremse abbrem- Die Befestigungsmuttern des Einlaufrohres der
sen. Das Reserverad abmontieren und sein Stützrohr Schalldämpfer an Auslaßkrümmer losdrehen. Das
wegnehmen. Die Leitung von Batterie trennen und Einlaufrohr der Schalldämpfer vom Halter an Schalt-
diese absetzen. Die Befestigungsschrauben von getriebe losmachen und nach unten herablassen.
Scharnieren der Motorhaube losdrehen und die Die Schellen lockern, die Schläuche von Kraft-
Motorhaube abnehmen. Die Schläuche vom Luftfilter stoffpumpe trennen und die Pumpe in der Lage be-
abziehen, den Deckel des Filters und den Filter- festigen, welche eine Leckage von Benzin aus-
einsatz absetzen. Den Vergaser oben mit einer tech- schließt. Den Ablaßschlauch für Kraftstoff vom Ver-
nologischen Blinde zumachen. gaser losmachen.
Die Betätigungsseile für Luft- und Drosselklappen Die Schellen lockern und Schläuche vom Hei-
vom Vergaser trennen. Die Leitungsschuhe vom zungsstutzen sowie den Schlauch des Unterdruck-
elektromagnetischen Ventil und Endschalter des Ver- bremsverstärkers vom Ansaugrohr trennen.
gasers, Geber des Öldrucks und Thermometer von
Mit Gelenksteckschlüssel 02.7812.9500 die Be-
Kühlflüssigkeit, Geber des Zündverteilers, von Licht-
festigungsschrauben des Starters am Kupplungsge-
maschine und Starter lösen.
häuse losdrehen. Die Befestigungsschrauben des
Die Kühlflüssigkeit aus Kühler, Zylindern, Zylinder- Kupplungsgehäusedeckels am Unterteil des Kup-
block und Heizung ablassen, dazu die Verschluß- plungsgehäuses losdrehen. Mit Gelenksteckschlüs-
schraube des Heizungsventils nach rechts drehen,
sel A.55035 die Befestigungsschrauben des Kup-
die Verschlußschrauben an der linken Seite des Zy-
plungsgehäuses am Zylinderblock losdrehen.
linderblocks und am rechten Kühlergefäß losdrehen,
an deren Stelle Stutzen der Ablaßschläuche zuschra- Die Traverse TCO-3/379 an Flaschenzug
uben und die Verschlüsse von Ausgleichbehälter und einhängen und den Motor an der vorderen Be-
Kühler abnehmen. festigungsstiftschraube des Auslaßkrümmers mon-
tierte Klammer von der rechten Seite und an der
Die Hälften von Lüfterhaube trennen und die
Lüfterhaube absetzen. Die Zu- und Ableitschläuche Bohrung zur Befestigung der Kupplungshaube von
der Kühlflüssigkeit vom Motor abziehen. Zwei Schra- der linken Seite anseilen.
uben zur Befestigung des Kühlers an Karosserie los- Die Kette des Flaschenzugs etwas anziehen, die
drehen, die obere Sperrklinke der Führungshaube Befestigungsmuttern von Dämpfern 3 (Bild 2-3) der
des Kühlers nach oben drücken, den Oberteil des vorderen Motoraufhängung an Trägern losdrehen,
Kühlers zusammen mit Thermostat und Schläuchen desgleichen die Muttern und die Befestigungs-
12
Bild 2-5. Losdrehen der Mutter der Kurbelwelle mit
Bild 2-4. Ausbau des Ölfilters mit Vorrichtung A.60312 Schlüssel A.50121
13
Bild 2-7. Ausbau des Anschlagflansches der Nockenwelle: Bild 2-8. Ausbau der Antriebswelle der Ölpumpe:
1- Anschlagflansch, 2- Nockenwelle, 3- Lagergehäuse, 1- Anschlagflansch, 2- Befestigungsschraube des Flansches,
4- Befestigungsstiftschraube des Anschlagflansches 3- Antriebswelle der Ölpumpe, 4- Schlüssel
14
Bild 2-11. Austreiben des Eingangswellenlagers des Schalt-
getriebes aus Sitzstelle an der Kurbelwelle mit Austreiber Bild 2-12. Einsetzen von Anschlagringhälften an hinterer
A.40006 Lagerung
15
Bild 2-15. Halter des hinteren Dichtringes der Kurbelwelle
Mit Pfeilen sind Vorsprünge zum Zentrieren des Halters in bezug Bild 2-16. Stellstifte der Kupplung (schwarze Pfeile) und
auf Flansch der Kurbelwelle gezeigt Zentrierhülsen des Kupplungsgehäuses (weiße Pfeile)
16
einzulegen. Einsatz einer vorher gebrauchten
Dichtung ist unzulässig.
17
Bild 2-22. Reihenfolge beim Anziehen von Muttern der
Nockenwelle
18
- Die Anschlußstelle des Ansaugrohres am
Vergaser auf Dichtheit,
- Ob es ein fremdes Klopfen gibt.
Werden fremde Klopfgeräusche oder Störungen
bemerkt, den Motor abstellen, diese beseitigen und
danach die Prüfung fortsetzen.
Bei Ölleckage über die Dichtung zwischen Zylin-
derkopfdeckel und Zylinderkopf oder über die Dich-
tungen zwischen Ölwanne des Motors, Zylinderblock
und Deckeln die Befestigungsschrauben mit vor-
geschriebenem Kräftemoment nachziehen. Hört die
Bild 2-24. Einbau der Ölpumpe: Leckage nicht auf, prüfen, ob die Dichtungen richtig
1- Ölpumpe, 2- Halter des Ablaßrohres, 3- Ablaßrohr des Ölab-
eingelegt sind, und diese gegebenenfalls ersetzen.
scheiders
Da der Motor nach Reparatur noch nicht einge-
Die Kraftstoffpumpe entsprechend Hinweisen im laufen ist und die Reibung zwischen Laufflächen ne-
Unterabschnitt «Kraftstoffanlage» einbauen. uer Teile einen beträchtlichen Widerstand gegen
Den Vergaser anbringen und diesen mit den Drehung aufweist, ist eine bestimmte Einlaufzeit not-
Schläuchen verbinden. Den Vergaser oben mit der wendig.
technologischen Blinde zumachen.
Das oben Erwähnte bezieht sich besonders auf
diejenigen Motoren, an denen Kolben, Pleuel- und
WARNUNG. Anbringen (oder Nachziehen von
Hauptlagerschalen ersetzt, die Kurbelwellenzapfen
Muttern) am erwärmten Vergasers ist unzulässig.
nachgeschliffen sowie Zylinder gehont wurden.
Den Zylinderkopfdeckel mit der Dichtung und dem Deshalb einen reparierten Motor während des Ein-
Halter der Kraftstoffrohrleitung anbringen. laufes nicht den Höchstbelastungen unterziehen. Das
Das Luftfilter einsetzen, dazu die Schläuche ans Einlaufen des Motors soll am Fahrzeug unter
Luftfiltergehäuse anschließen, das Filtergehäuse mit Einhaltung der Fahrgeschwindigkeiten erfolgen, welche
Dichtung am Vergaser anbringen, danach die Trag- für die Einfahrzeit des Fahrzeuges empfohlen sind.
platte einlegen und das Gehäuse mit Muttern befesti-
gen. Den Filtereinsatz einlegen und den Filterdeckel Prüfung des Motors am Fahrzeug nach
festmachen.
Reparatur
Das Hochspannungskabel an den Zündver-
teilergeber und Zündkerzen anschließen. Nach dem Einbau des Motors am Fahrzeug
Richtigkeit der Montage kontrollieren.
Das Motoröl in den Motor durch Füllstutzen am
Zylinderkopfdeckel eingießen. Den Motor einige Zeit laufen lassen, danach
prüfen:
Einlaufen des Motors nach Reparatur - Ob die Anschlußstellen der Rohrleitungen Lecka-
Ein reparierter Motor wird einer Standprüfung gen von Kraftstoff und Kühlflüssigkeit aufweisen, ge-
(einem Einlaufen) ohne Belastung mit folgendem gebenenfalls die Verbindungsstellen nachziehen,
Kreislauf unterzogen: - Ob das Betätigungsseil des Vergasers volles
750-800 min-1 - 2 Min. Auf- und Zumachen der Drossel- und Luftklappen
1000 min-1 - 3 Min. sicherstellt, gegebenenfalls das Betätigungsseil
1500 min -1
- 4 Min. richtigstellen,
2000 min-1 - 5 Min. - Den Anzug des Antriebsriemens der Lichtma-
Nach Aufstellen des Motors auf den Stand und schine, gegebenenfalls regulieren,
nach dessen Anspringen folgendes prüfen: - Zuverlässigkeit der Anschlüsse von elektrischen
- Ob es eine Leckage von Kühlflüssigkeit oder Kabeln und Leitungen und Funktionen der Kontrol-
Kraftstoff zwischen Paßteilen, aus Anschlüssen der lampen im Kombiinstrument.
Rohrleitungen und über Dichtungen gibt,
- Den Öldruck und, ob es eine Ölleckage über WARNUNG. Verboten ist jede Prüfung des
Dichtungen gibt, Motors und Fahrzeuges auf dem Stand mit
- Die Einstellung des Zündzeitpunktes, Lauftrommeln ohne zusätzliche Rollen unter
- Die Drehzahl im Leerlauf, Vorderrädern.
19
Zylinderblock
20
In der Gurtzone 1 haben die Zylinder so gut wie
keinen Verschleiß. Deshalb läßt sich die Größe von
Verschleiß der Zylinder aufgrund der Meßdifferenz in
erster und übrigen Gurtzonen beurteilen.
Ist der maximale Verschleißwert größer als 0,15
mm, die Zylinder bis zum nächsten Reparaturmaß
ausbohren und dabei eine Zugabe von 0,03 mm zum
Durchmesser für das Honen belassen. Danach die
Zylinder Honen und denjenigen Durchmesser einhal-
ten, damit bei Einsatz des gewählten Reparatur-
kolbens das berechnete Spiel zwischen diesem und
dem Zylinder 0,025-0,045 mm beträgt.
Bild 2-28. Meßplan für Zylinder:
A und B Meßrichtungen, 1, 2, 3 und 4 – Nummern der Gurtzone
Pleuel-Kolben-Gruppe
Wird es bemerkt, daß Öl in Kühlflüssigkeit gerät,
so ist ohne vollständigen Auseinandernehmen des
Motors zu prüfen, ob Risse am Zylinderblock in den
Besonderheiten des Aufbaus
Zonen der Ölkanäle vorhanden sind. Dazu Kühl- Die Hauptabmessungen der Pleuel-Kolben-
flüssigkeit aus der Kühlanlage ablassen, den Zylin- Gruppe sind in Bild 2-29 angegeben.
derkopf abmontieren, den Kühlmantel des Zylinder- Kolben werden aus Aluminiumguß angefertigt.
blocks mit Wasser füllen und Druckluft in den Bei der Herstellung wird die Masse der Kolben genau
senkrechten Ölkanal des Zylinderblocks geben. Falls eingehalten. Deshalb ist es beim Zusammenbau des
Luftblasen in dem den Luftkanal füllenden Wasser Motors nicht erforderlich, Kolben der gleichen Grup-
auftreten, so ist der Zylinderblock zu ersetzen. pe in bezug auf Masse zu wählen.
Die Trennfuge zwischen Zylinderblock und Zylin- In bezug auf Außendurchmesser sind die Kolben
derkopf auf Ebenheit mit Hilfe von Meßschiene und in fünf Klassen (A, B, C, D, E) mit je 0,01 mm Abstand
Fühllehrensatz prüfen. Die Meßschiene in Diago- eingeteilt. Die Außenfläche des Kolbens hat eine
nalen der Fläche und in Mitte in Längs- und Quer- komplizierte Form. Der Höhe nach ist sie konisch,
aber in Querschnitt oval. Deshalb ist der Durchmes-
richtung einlegen. Die Toleranz der Ebenheit beträgt
ser des Kolbens nur in der zum Kolbenbolzen recht-
0,1 mm.
winkligen Ebene und in Abstand von 55 mm vom
Reparatur der Zylinder. Prüfen, ob der Ver- Kolbenboden zu messen.
schleiß den höchstzulässigen Wert von 0,15 mm
In bezug auf Durchmesser der Bohrung für den
überschreitet. Kolbenbolzen werden die Kolben in drei Klassen (1,
Der Durchmesser des Zylinders wird mit Innen- 2, 3) mit je 0,004 mm Abstand eingeteilt. Die Klassen
meßgerät (Bild 2-27) in vier Zonen sowohl in Längs- des Kolbendurchmessers und der Bohrung für den
als auch in Querrichtung des Motors gemessen (Bild Kolbenbolzen werden am Kolbenboden eingeprägt
2-28.) Zum Einstellen des Innenmeßgerätes auf Null (Bild 2-30.)
wird Lehre 67.8125.9502 verwendet.
21
Bild 2-31. Stellen zum zulässigen Entfernen von Metall bei
Bild 2-30. Markierung von Kolben und Pleueln: Anpassung der Masse von Pleuelkopf und Pleuelfuß
1- Pfeil zum Richten des Kolbens im Zylinder, 2- Reparaturmaß,
3- Kolbenklasse, 4- Bohrungsklasse für Kolbenbolzen, Kolbenringe. Ausführung in Grauguß. Der obere
5- Pleuelklasse in bezug auf Bohrung für Kolbenbolzen, Verdichtungsring hat eine verchromte, ballige
6- Nummer des Zylinders
Außenfläche. Der untere Verdichtungsring hat ein
Schaufelprofil. Der Ölabstreifring hat verchromte
Die Kolben mit Reparaturabmessungen werden
Arbeitskanten und eine spreizende gewundene
mit einem um 0,4 und 0,8 mm vergrößerten Außen-
Feder (Ausdehner.)
durchmesser gefertigt. Auf den Böden dieser Kolben
wird eine Markierung in Form eines Dreiecks oder An den Kolbenringen mit Reparaturabmessungen
eines Quadrats angebracht. Das Dreieck entspricht werden die Markierungsziffern «40» oder «80»
angezeichnet; diese entsprechen einer Vergrößerung
einer Vergrößerung des Außendurchmessers um 0,4
des Außendurchmessers um 0,4 oder 0,8 mm.
mm, das Quadrat um 0,8 mm.
Pleuel. Geschmiedet, aus Stahl. Der Pleuel wird
Ein Pfeil am Kolbenboden zeigt, wie der Kolben
gemeinsam mit dem Deckel bearbeitet, weshalb
bei seinem Einsatz in Zylinder richtig auszurichten
diese einzeln nicht austauschbar sind. Damit die
ist. Der Pfeil soll zur Antriebsseite der Nockenwelle
Deckel und Pleuel beim Zusammenbau nicht ver-
gerichtet sein.
wechselt werden, wird an diesen die Nummer 6
Kolbenbolzen. Ausführung in Stahl, hohl, (siehe Bild 2-30) des Zylinders eingeprägt, in
schwimmend, d.h. in den Kolbenaugen und in der welchen sie eingelegt werden. Beim Zusammenbau
Pleuelbuchse frei drehbar. Der Kolbenbolzen wird im sollen sich die Ziffern am Pleuel und Deckel an der
Kolben mit zwei Sprengringen aus Stahl arretiert. gleichen Seite befinden.
In bezug auf Außendurchmesser werden die In den Pleuelkopf ist eine Stahl-Bronze-Buchse
Kolbenbolzen in drei Klassen mit je 0,004 mm Ab- eingepreßt. Nach dem Bohrungsdurchmesser von
stand eingeteilt. Jede Klasse wird mit einer Farbe an dieser Buchse werden die Pleuel in drei Klassen mit
Stirnfläche des Kolbenbolzens markiert, und zwar die je 0,004 mm Abstand (ebenso wie die Kolben)
erste Klasse ist blau, die zweite Klasse ist grün, dritte eingeteilt. Nummer 5 der Klasse wird am Pleuelkopf
Klasse ist rot. eingeprägt.
22
Nach Masse von Pleuelkopf und Pleuelfuß wer- Ist das Spiel an einem schon benutzten Motor
den die Pleuel in Klassen (Tabelle 2-1) eingeteilt, die größer als 0,15 mm, so sind die passenden Kolben
mit Farbe am Pleuelschaft markiert werden. An einem neu zu den Zylindern auszuwählen, damit das Spiel
Motor sollen Pleuel der gleichen Klasse von Masse möglichst nahe zum gerechneten liegt.
her eingesetzt werden. Die Masse der Pleuel läßt Als Ersatzteile werden Kolben in Klassen A, C,
sich durch Entfernen von Metall an Pleuelkopfaugen und E geliefert. Diese Klassen genügen zum Aus-
bis zu den minimalen Maßen 16,5 und 35,5 mm (Bild wahlen eines Kolbens zu einem beliebigen Zylinder
2-31) anpassen. bei Reparatur des Motors, denn die Kolben und
Zylinder sind in Klassen mit geringer Überdeckung
Tabelle 2-1 der Maße eingeteilt. Beispielsweise können zu Zylin-
dern der Klassen B und D Kolben der Klasse C
Klassen der Pleuel nach Masse von Pleuelkopf
passend sein.
und Pleuelfuß
23
gen, so wird der Kolbenring mit der Marke nach oben
(zum Kolbenboden) eingelegt.
Vor dem Einlegen des Ölabstreifrings prüfen, daß
der Stoß des federnden Ausdehners an der dem
Schloß des Ringes gegenüberliegenden Seite liegt.
Technische Zustandsprüfung
Die Kolben von Ölkohle reinigen und alle
Ablagerungen aus den Schmierkanälen des Kolbens
und Pleuels entfernen.
Die Teile sorgfältig sichtprüfen. Risse beliebiger
Art sind an Kolben, Kolbenringen, Kolbenbolzen,
Pleuel und Pleueldeckel unzulässig. Sind an der
Bild 2-34. Spielkontrolle zwischen Kolbenringen und
Kolbennuten Lauffläche der Lagerschalen tiefe Riefen vorhanden,
so sind die Lagerschalen durch neue zu ersetzen.
Das Spiel zwischen Kolbenbolzen und Kolben-
nuten mit einem Satz von Füllehren kontrollieren, wie
das Bild 2-34 zeigt, dazu den Kolbenring in die betr-
effende Nut stecken. Für die neuen Teile beträgt das
berechnete Spiel (mit Abrundung bis 0,01 mm) für
den oberen Verdichtungsring 0,04-0,07 mm, für den
unteren 0,03-0,06 mm und für den Ölabstreifring
0,02-0,05 mm. Die höchstzulässigen Spielwerte bei
Verschleiß sind 0,15 mm.
Das Spiel im Schloß von Kolbenringen mit einem
Satz von Füllehren kontrollieren, dazu die Kolben-
ringe in eine Lehre (Bild 2-35) stecken, die einen
Durchmesser der Bohrung gleich dem Nenndurch-
messer des Kolbenrings mit der Zugabe von ±0,003
mm hat. Für Kolbenringe von Nenngröße mit Durch-
messer von 82 mm kann die Lehre 67.8125.9502 an-
Bild 2-35. Spielkontrolle im Schloß von Kolbenringen
gewendet werden.
Fällt der Kolbenbolzen heraus, so ist dieser durch Für alle neuen Kolbenringe soll das Spiel im Be-
einen anderen der nächsten Klasse zu ersetzen. War reich von 0,25-0,45 mm liegen. Der höchstzulässige
ein Kolbenbolzen der 3. Klasse in den Kolben einge- Spielwert beim Verschleiß ist 1 mm.
setzt, so sind der Kolben, der Kolbenbolzen und der
Pleuel zu ersetzen. Kurbelwelle und Schwungrad
Der Zusammenbau der Pleuel-Kolben-Gruppe
wird in umgekehrter dem Ausbau Reihenfolge durch-
Besonderheiten des Aufbaus
geführt. Nach Einbringen des Kolbenbolzens diesen Die Hauptabmessungen der Kurbelwelle sind in
durch die Bohrungen in den Kolbenaugen mit Motoröl Bild 2-36 angegeben.
ölen. Die Kolbenringe folgendermaßen einlegen. Kurbelwelle. Ausführung in Grauguß, mit fünf
Die Kolbennuten und die Kolbenringe mit Motoröl Lagerungen. Vorgesehen ist mögliches Nachschlei-
ölen. Die Kolbenringe so ausrichten, daß das Schloß fen der Kurbelwellenzapfen bei Reparatur mit Ver-
ringerung des Durchmessers um 0,25; 0,5; 0,75 und
des oberen Verdichtungsrings mit Winkel 45° zur
1 mm.
Achse des Kolbenbolzens, das Schloß des unteren
Verdichtungsrings ungefähr mit Winkel 180° zur Eine Achsialbewegung der Kurbelwelle ist durch
Achse des Schlosses des oberen Verdichtungsrings zwei Anschlagringhälften begrenzt. Diese werden in
und das Schloß des Ölabstreifrings ungefähr mit Sitzstellen des Zylinderblocks an beiden Seiten des
mittleren Hauptlagers eingelegt, wobei an der hin-
Winkel 90° zur Achse des Schlosses ungefähr mit
teren Seite eine Ringhälfte aus Metallkeramik (gelb),
Winkel 180° zur Achse des Schlosses liegen.
an der vorderen Seite eine solche aus Stahlalumi-
Den unteren Verdichtungsring mit der Aussparung nium angebracht wird. Die Ringhälften werden mit
nach unten einlegen (siehe Bild 2-30.) Ist am zwei Abmessungen gefertigt, nämlich von Nenn-
Kolbenring die Marke «ÇÖêï» oder «TOP» aufgetra- größe und mit um 0,127 mm vergrößerter Stärke.
24
Bild 2-36. Hauptabmessungen der Kurbelwelle
25
Am ersten Zapfen der Kurbelwelle die Verringe-
rungsgrößen der Haupt- und Pleuelzapfen markieren
(beispielsweise K 0,25; ò 0,50.)
Lagerschalen. An Lagerschalen dürfen keine
Einpassungsarbeiten ausgeführt werden. Bei Reib-
stellen, Riefen oder Abschichtungen die Lagerscha-
len durch neue ersetzen.
Das Spiel zwischen Lagerschalen und Zapfen der
Kurbelwelle mit Berechnung (nach Messung der
Teile) kontrollieren. Zur Kontrolle des Spieles ist es
günstig, einen geeichten Kunststoffdraht zu benut-
zen. In diesem Falle sieht das Prüfverfahren wie folgt
aus:
- Die Laufflächen der Lagerschalen und des
entsprechenden Zapfens sorgfältig reinigen und ein
Stück Kunststoffdraht auf dessen Oberfläche aufle-
gen;
- Am Zapfen einen Pleuel mit dem Deckel oder
Hauptlagerdeckel anbringen (je nach Art des zu
prüfenden Zapfens) und die Muttern oder Schrauben Bild 2-38.Messung des Spieles im Pleuellager:
1- abgeplatteter geeichter Kunststoffdraht, 2- Lagerschale,
zur Befestigung anziehen. Die Muttern der Pleuel-
3- Pleueldeckel, 4- Skala zum Spielmessen
schrauben mit Kräftemoment von 51 Nm (5,2 kpm)
und die Befestigungsschrauben der Hauptlager- die Axialverstellung der Kurbelwelle durch Treten und
deckel mit Kräftemoment von 80,4 Nm (8,2 kpm) Freigeben des Kupplungspedals erzeugt, und die
anziehen; Größe des Spiels wird anhand der Versetzung des
- Den Deckel absetzen und die Spielgröße nach vorderen Endes der Kurbelwellen bestimmt.
der angebrachten an der Verpackung anhand
Schwungrad. Den Zustand des Zahnkranzes
Abplattung des Drahtes ermitteln (Bild 2-38.)
kontrollieren und das Schwungrad im Falle von Be-
Das berechnete Nennspiel beträgt 0,02-0-07 mm schädigungen der Verzahnung ersetzen. Weist das
für die Pleuelzapfen und 0,026-0,073 mm für die
Schwungrad Anlaßfarben an der Fläche 3 auf (Bild 2-
Hauptlagerzapfen. Ist das Spiel kleiner als Grenzwert
(0,1 mm für Pleuelzapfen und 0,15 mm für Haupt-
lagerzapfen), so können diese Lagerschalen noch-
mals eingesetzt werden.
Ist das Spiel größer als Grenzwert, die Lager-
schalen an diesen Zapfen durch neue ersetzen.
Wenn die Kurbelwellenzapfen abgenutzt sind und
bis zum Reparaturmaß geschliffen werden sollen, die
Lager durch solche für Reparatur (mit größerer Stär-
ke) ersetzen.
Anschlagringhälften. Genauso wie an den
Lagerschalen dürfen an den Ringhälften keinerlei
Einpassungsarbeiten vorgenommen werden. Im Falle
von Reibstellen, Riefen oder Abschichtungen die
Ringhälften durch neue ersetzen.
Die Ringhälften ebenfalls ersetzen, wenn das
Axialspiel der Kurbelwelle größer als höchstzuläs-
siger Wert von 0,35 mm ist. Neue Ringhälften mit
Nennstärke oder mit um 0,127 mm vergrößerter Stär-
ke auswählen, um ein Axialspiel im Bereich von 0,06-
0,026 mm zu erzielen.
Das Axialspiel der Kurbelwelle wird mit Hilfe einer
Meßuhr kontrolliert, wie in Abschnitt «Zusammenbau
des Motors» beschrieben ist (siehe Bild 2-14.)
Bild 2-39. Schwungrad:
Das Axialspiel kann genauso an dem eingesetzten 1- Befestigungsfläche an Flansch der Kurbelwelle, 2- Befesti-
im Fahrzeug Motor kontrolliert werden. Hierbei wird gungsfläche der Kupplung, 3- Lagerfläche der Kupplungsscheibe
26
39), ist es erforderlich Verspannung des Zahnkranzes
am Schwungrad zu kontrollieren. Der Zahnkranz soll
nicht bei Drehmoment von 590 Nm (60 kpm) verdreht
werden.
An der am Flansch der Kurbelwelle anliegenden
Fläche 1 (Bild 2-39) des Schwungrades und an der
Fläche 3 für die Kupplungscheibe sind Kratzer und
Reibstellen unzulässig.
Die Kratzer und Reibstellen an der Fläche 3 durch
Drehbearbeitung beseitigen, dabei eine höchstens 1
mm Stärke Metallschicht abheben. Dabei auch
Fläche 2 abdrehen und das Maß (0,5 ±0,1) mm ein-
halten. Bei der Drehbearbeitung ist Parallelität von
Flächen 2 und 3 in bezug auf die Fläche 1 zu sichern.
Die Toleranz von Unparallelität ist 0,1 mm.
Das Schwungrad durch Zentrieren nach Sitz-
bohrung mit Anschlag an Fläche 1 auf Dorn stecken
und dieses und Schlag von Flächen 2 und 3 kontrol- Bild 2-41. Schnitt des Zylinderkopfes an Auslaßventil:
lieren. An äußeren Punkten darf die Meßuhr einen 1- Zylinderkopf, 2- Ventil, 3- Ölabweiskappe, 4- Ventilhebel,
5- Lagergehäuse der Nockenwelle, 6- Nockenwelle, 7- Stell-
höchstens 0,1 mm großen Schlag anzeigen. schraube, 8- Gegenmutter der Stellschraube, A- Spiel zwischen
Hebel und Nocken der Nockenwelle
Zylinderkopf und Ventilsteuerung
Am Zylinderkopf ist das Lagergehäuse 5 befestigt,
in dem sich die Nockenwelle 5 befindet.
Besonderheiten des Aufbaus
Ventilgestänge. Die Ventile 2 werden durch
Die Hauptabmessungen von Ventilen, Führungs-
Nocken der Nockenwelle über den Ventilhebel 4
buchsen und Ventilsitzen sind in Bild 2-40 ange-
betätigt. Mit einem Ende drückt der Ventilhebel auf
geben. den Ventilschaft, und mit dem anderen Ende liegt er
Der Zylinderkopf ist in Aluminiumguß ausgeführt, an Kugelkopf der Stellschraube 7 an, womit das
hat eingepreßte Sitze aus Grauguß und Ventil- Ventilspiel A geregelt wird.
führungsbuchsen. Der obere Teil der Buchsen hat
eine Abdichtung mit Metall-Gummi-Ölabweiskappen Regelung des Ventilspieles
3 (Bild 2-41.) Das Ventilspiel am kalten Motor einstellen, vorher
Als Ersatzteile werden die Führungsbuchsen mit den Anzug der Kette regulieren. Nach dem Regu-
um 0,2 mm vergrößertem Außendurchmesser ge- lieren soll das Spiel 0,15 ±0,02 mm für Einlaßventile
liefert. und 0,2 ±0,02 mm für Auslaßventile betragen.
27
Während der Regelung dafür sorgen, daß der
Ventilhebel keine Schiefstellung hat, weil es zur Ver-
größerung des tatsächlichen Spieles führen kann.
Die Einstellung folgendermaßen durchführen:
Die Kurbelwelle im Uhrzeigersinn drehen, bis die
Marke am Kettenrad der Nockenwelle mit der Marke
am Lagergehäuse übereinstimmt, was dem Ende des
Verdichtungstaktes im vierten Zylinder entspricht. In
dieser Position wird das Spiel am Außenventil des
vierten Zylinders (des 8. Nockens) und des Einlaß-
ventils des 3. Zylinders (des 6. Nockens) geregelt,
Die Stellschraubemutter des Hebels lockern, Bild 2-42. Spielkontrolle zwischen Hebeln und Nocken der
Zwischen Hebel und Nocken der Nockenwelle die Nockenwelle:
flache Fühllehre A.95111 0,15 mm stark für Einlaß- 1- Fühllehre A.95111, 2- Stellschraube, 3- Gegenmutter der Stell-
schraube
ventile (0,2 mm für Auslaßventile) einlegen und mit
Schraubenschlüssel die Schraube anziehen oder los-
Drosselklappen losmachen. Die Schellen lockern und
drehen mit darauffolgendem Anziehen der Gegen-
mutter, bis sich die Fühllehre bei der angezogenen die Zuleit- und Ableitschläuche für Kraftstoff vom
Mutter mit leichter Klemmung einführen läßt (Bild 2- Vergaser trennen. Die Schläuche in der Lage befes-
42), tigen, in der Einweichen von Kraftstoff ausge-
Nach der Einstellung des Spiels am Auslaßventil schlossen ist. Den Unterdruckschlauch vom
des 4. Zylinders und am Einlaßventil des 3. Zylinders Vergaser lösen.
nacheinander die Kurbelwelle um 180° drehen und Die Schläuche vom Ansaugrohr, Auslaßstutzen
die Spielwerte einstellen, dabei die in Tabelle 2-2 des Kühlmantels des Zylinderkopfes und vom Zuleit-
angegebene Reihenfolge einhalten. rohr für Flüssigkeit zum Heizgerät abziehen. Das
Rücklaufventil für Abgase absetzen.
Tabelle 2-2
Der Schutzschild des Starters vom Auslaßkrüm-
Reihenfolge beim Einstellen des Ventilspieles mer, Einlaufrohr der Schalldämpfer und Träger des
Drehwinkel Nr. des Zylinders, Nr. von Ableitrohres für Flüssigkeit aus dem Heizgerät los-
der Kurbelwelle in dem der einzustellenden machen.
Verdichtungstakt Ventilen
(das Ende) erfolgt (Nocken) Den Zylinderkopfdeckel mit der Dichtung und den
Träger der Kraftstoffrohrleitung absetzen.
0 4 8 und 6 Die Kurbelwelle bis zum Zusammenfallen der
180° 2 4 und 7 Marke am Kettenrad der Nockenwelle mit der Marke
360° 1 1 und 3 am Lagergehäuse drehen (siehe Bild 2-22)
540° 3 5 und 2 Die Befestigungsschraube des Kettenrades der
Nockenwelle losdrehen. Die Hutmutter des Ketten-
Ab - und Einbau des Zylinderkopfes spanners lösen, die Spannerstange mit Montierhebel
losdrücken und diese mit der Hutmutter arretieren.
Den Zylinderkopf vom Motor am Fahrzeug aus-
Kettenrad der Nockenwelle absetzen.
bauen, wenn Motorausbau zur Störungsbeseitigung
nicht erforderlich ist, oder sofern nur Ölkohle von der Die Befestigungsschrauben des Zylinderkopfes
Oberfläche der Verbrennungskammer und der am Zylinderblock losdrehen und den Zylinderkopf mit
Ventile zu entfernen ist. Der Zylinderkopf ist folgen- der Dichtung abnehmen.
dermaßen vom Motor auszubauen. Den Zylinderkopf in umgekehrter Reihenfolge ein-
Das Fahrzeug mit der Feststellbremse abbrem- bauen, dabei die im Unterabschnitt «Zusammenbau
sen, das Reserverad abmontieren und die Leitung des Motors» dargelegte Hinweise beachten. Eine
von der Minusklemme der Batterie trennen.
nochmalige Anwendung der Dichtung zwischen
Das Luftfilter absetzen und den Vergaser oben mit Zylinderkopf und Zylinderblock ist unzulässig, des-
einer technologischen Blinde zumachen. Kühlflüssig- halb diese durch eine neue ersetzen.
keit aus dem Kühler und Zylinderblock ablassen. Die
Leitungen von Zündkerzen und vom Temperatur- Beim Einbau des Zylinderkopfes den Anzug der
fühler von Kühlflüssigkeit sowie vom Endschalter und Kette und das Ventilspiel einstellen. Nach dem Ein-
Elektromagnetventil des Vergasers trennen. Vom bau des Zylinderkopfes die Betätigung des Vergasers
Vergaser die Betätigungsseile der Luftklappe und der und den Zündzeitpunkt einstellen.
28
Auseinandernehmen und Zusammenbau
des Zylinderkopfes
Auseinandernehmen. Ist nur der Ersatz irgen-
deines Teiles erforderlich, so muß der Zylinderkopf
nicht vollständig auseinandergenommen werden,
sondern nur das ausbauen sein, was zum Ersatz
notwendig ist.
Den Zylinderkopf auf einen Untersatz setzen, den
Schlauch vom Ansaugstutzen für Warmluft abziehen,
die Mutter losdrehen und den Vergaser mit der
Dichtung und danach das Ansaugrohr und den Aus-
laßkrümmer absetzen (gleichzeitig wird der Ansaug-
stutzen für Warmluft ausgebaut.)
Den Ableitstutzen des Kühlmantels und den
Ableitstutzen der Flüssigkeit zum Heizgerät abset-
zen. Die Zündkerzen und den Temperaturfühler von
Kühlflüssigkeit losdrehen.
Die Befestigungsmuttern losdrehen und das
Lagergehäuse im Satz mit Nockenwelle abnehmen.
Die Befestigungsmuttern des Anschlagflansches am
Lagergehäuse losdrehen. Den Flansch entfernen
und die Nockenwelle aus dem Lagergehäuse her-
ausnehmen.
Bild 2-43.Teile der Ventilsteuerung:
Die Ventilhebel 11 (Bild 2-43) wegnehmen, diese 1- Ventil, 2- Sicherungsring, 3- Führungsbuchse, 4- Ölabweis-
dazu von Federn 12 freigeben. Die Federn der Ven- kappe, 5- Tragscheibe der Außenfeder, 6- Sicherungsscheibe der
tilhebel abnehmen. Innenfeder, 7- Innenfeder, 8- Außenfeder, 9- Federteller,
10- Kegelstücke, 11- Ventilhebel des Ventils, 12- Hebelfeder,
Die Gegenmuttern 14 lockern, die Stellschrauben 13- Stellschraube, 14- Gegenmutter der Stellschraube,
13 und deren Buchsen 15 losdrehen. 15- Buchse der Stellschraube, 16- Halteblech der Hebelfeder
29
Bild 2-46. Profil des Einlaßventilsitzes: Bild 2-47. Profil des Einlaßventilsitzes:
I- neuer Sitz, II- Ventilsitz nach Reparatur I- neuer Sitz, II- Ventilsitz nach Reparatur
30
Ventile. Ölkohle von Ventilen beseitigen. Kontrol-
lieren, ob der Schaft verformt ist, und ob es Risse am
Teller gibt. Ein beschädigtes Ventil ersetzen.
Den Zustand der Schrägkante des Ventils kontrol-
lieren. Bei kleinen Beschädigungen kann die Schräg-
kante geschliffen werden, wobei der Winkel
45°30`±5` von Schrägkanten einzuhalten ist. Dabei
sollen die Abstände von unterer Fläche des Ventil-
tellers bis zu den Basisdurchmessern (36 mm und
30,5 mm) in dem in Bild 2-50 vorgegebenen Bereich
liegen.
Bild 2-51. Austreiben der Führungsbuchsen:
1- Dorn A.60153/R Führungsbuchsen der Ventile. Das Spiel zwis-
chen Führungsbuchsen und Ventilschaft überprüfen,
A.94058 gesteckt und mit dem Führungsschaft dazu den Durchmesser der Ventilbuchse und die
A.94059 zentriert. Diese Schäfte gibt es mit zwei ver- Bohrung der Führungsbuchse messen.
schiedenen Durchmessern, nämlich A.94059/1 für die Für neue Buchsen beträgt das gerechnete Spiel:
Führungsbuchsen der Einlaßventile und A.94059/2 0,022-0,055 mm für die Einlaßventile und 0,029-
für die Führungsbuchsen der Auslaßventile. 0,062 mm für die Auslaßventile; das höchstzulässige
Feder A.94069/5 auf Führungsschaft A.94059 Spiel (bei Verschleiß) ist 0,3 mm, falls es kein
aufziehen, auf Spindel A.94069 Kegelring A.94078 für erhöhtes Geräusch der Motorsteuerung gibt.
Auslaßventilsitze oder Ring A.94100 für die Einlaß- Läßt sich ein vergrößertes Spiel zwischen Füh-
ventilsitze stecken, die Spindel in Schleifmaschine rungsbuchse und Ventil nicht durch Ersatz des Ventils
spannen und den Ventilsitz schleifen (Bild 2-48.) beseitigen, sind die Ventilbuchsen zu ersetzen, wobei
zum Austreiben sowie Einpressen Dorn A.60153/R
Zum Zeitpunkt des Kontaktes der Schleifscheibe benutzt wird (Bild 2-51.)
mit dem Ventilsitz soll die Schleifmaschine ausge-
Die Führungsbuchsen mit aufgestecktem Sperring
schaltet sein, denn sonst tritt Vibration auf und die
bis zu dessen Anschlag an den Körper des Zylinder-
Schrägkante wird dann fehlerhaft. Zu empfehlen ist
kopfes einpressen.
häufiges Abrichten der Schleifscheibe mit Diamant.
Nach dem Einpressen die Bohrungen in den
Für die Auslaßventilsitze die Schrägkantenbreite Führungsbuchsen mit Reibahlen A.90310/1 (für Ein-
bis zu den in Bild 2-46 angegebenen Maßen bringen, laßvebtilbuchsen) und A.90310/2 (für Auslaßventil-
mit Senker A.94031 (Winkel 20°) und Senker buchsen) aufreiben.
A.94092, mit welchem die Druckhärtung am Innen-
Ölabweiskappen der Führungsbuchsen bei
durchmesser beseitigt wird. Die Senker werden auf
Reparatur des Motors stets durch neue ersetzen.
Spindel A.94058 gesteckt und wie beim Schleifen mit
Die beschädigten Ölabweiskappen am abgesetz-
Schaft A.94059 zentriert.
ten Zylinderkopf ersetzen. Zum Aufpressen der
An den Einlaßventilsitzen Breite der Schrägkanten Kappen Dorn 41.7853.4016 benutzen.
bis zu den in Bild 2-47 angegebenen Maßen bringen,
Federn. Sich vergewissern, daß die Federn keine
dazu zuerst die Innenschrägkante mit Senker
Rissen haben und deren Elastizität nicht verringert
A.94003 (Bild 2-49) bis zum Erreichen des Durch- ist, dazu deren Verformung unter Belastung über-
messers von 33 mm und danach die Schrägkante mit prüfen (Bild 2-52.)
20° mit Senker A.94101 bis zum Erreichen der
Schrägkantenbreite von 1,9-2 mm bearbeiten.
Bild 2-52. Hauptangaben zur Kontrolle von äußeren (a) und inneren (b) Ventilfedern
31
Für die Federn der Hebel (Bild 2-53) soll das Maß Anschlagflansch gesichert, der in einer Aussparung
A (Feder in freiem Zustand) 35 mm und das Maß B des vorderen Lagerzapfens der Welle angeordnet ist.
unter Belastung 51-73,5 N (5,2-7,5 kp) - 43 mm Antrieb der Nockenwellen. Die Nockenwelle
betragen. wird mit zweireihiger Rollenkette 2 über Kurbelwel-
Befestigungsschrauben des Zylinderkopfes. lenrad 5 (Bild 2-55) angetrieben. Mit derselben Kette
Bei vielfacher Benutzung werden die Schrauben wird das Kettenrad 4 der Antriebswelle der Ölpumpe
gestreckt. Deshalb ist zu kontrollieren, ob die Länge angetrieben. Der Kettenantrieb hat einen halbau-
des Schraubenschafes (ohne Länge des Kopfes) tomatischen Kettenspanner 8 mit dem Spannerschuh
größer als 120 mm ist. Ist sie größer, die Schraube 7 und Kettendämpfer 3 mit Gummibelägen.
durch eine neue ersetzen. Im unteren Teil des Zylinderblocks ist ein An-
Beim Ersetzen sind die Schrauben mit Schrauben schlagstift eingesetzt, um zu verhüten, daß die Kette
von anderen VAZ-Motoren des gleichen Typs (2101, in das Motorgehäuse fällt, wenn das Nockenwellen-
21011, 2103, 2107, 2121), die ähnlichen Schrauben rad 1 am Fahrzeug abgesetzt ist.
haben oder aus einer anderen Stahlsorte angefertigt
sind, nicht zu verwechseln. Der Motor, Typ 21213, Einstellen des Kettenanzugs
verfügt über Schrauben, deren Länge 70 mm (bei Die Mutter 1 (Bild 2-56) des Kettenspanners lock-
anderen Motoren 30 mm) ist und die Schrauben des ern. Hierbei wird der Schaft 3 freigegeben, und die
Motors, Typ 21213, haben keine Kennzeichnungs- Kette wird mit dem Spannerschuh 7 (siehe Bild 2-55)
marke (Aushöhlung mit Durchmesser von 7,5 mm) in angezogen, auf den die Feder 7 (Bild 2-56) einwirkt.
der Öffnung für Schlüssel. Die Kurbelwelle um 1-1,5 Umdrehungen in
Ventilhebel. Den Zustand der Arbeitsflächen des Drehrichtung drehen. Hierbei wirkt die Spannerfeder
Hebels kontrollieren, die am Ventilschaft, Nocken der auf den Spannerschuh ein und regelt den Anzug der
Nockenwelle und Kugelende der Stellschraube Kette automatisch.
anliegen. Sind an diesen Flächen Reibstellen oder Die Mutter 1 des Kettenspanners anziehen, da-
Riefen vorhanden, den Hebel durch einen neuen durch wird der Schaft 3 mitZangen des Gleitstücks 8
ersetzen. angedrückt, und beim Lauf des Motors wirkt nur die
Sind Verformungen oder andere Beschädigungen Feder 4 auf den Tauchkolben 6 ein. Diese Feder
an der Buchse der Stellschraube des Hebels oder an drückt den Tauchkolben vom Kopf des Schaftes 3
der Schraube bemerkt, die Teile ersetzen. weg, und in den Spalt zwischen ihnen fließt beim
Lauf des Motors Öl, welches die Rolle eines
Nockenwelle und deren Antrieb Dämpfers beim Schlägen der Kette spielt.
32
Bild 2-56. Schnitt des Kettenspanners:
1- Hutmutter, 2- Spannergehäuse, 3- Schaft, 4- Feder des
Tauchkolbens, 5- Scheibe, 6- Tauchkolben, 7- Feder, 8- Gleit-
stück, 9- Federring, A- Fläche des Tauchkolbens, B- Stellen ab
Stirnfläche des Gehäuses zum Ankörnen
Kühlflüssigkeit aus dem Kühler und Zylinderblock Die Kette erfolgt in umgekehrter Reihenfolge ein-
ablassen, den Kühler mit den Schläuchen und dem legen, wobei die dargelegten im Unterabschnitt
Thermostat ausbauen. Den Lüfter absetzen, dazu die «Zusammenbau des Motors» Hinweise zu beachten
Befestigungsmuttern losschrauben. sind. Die Kette vor dem Einlegen mit Motoröl ölen.
Den Zylinderkopfdeckel abheben und die Kurbel- Neue Dichtungen unter Antriebsdeckel der Nocken-
welle drehen, bis die Marke am Kettenrad der welle und Zylinderkopfdeckel einlegen.
Nockenwelle mit der Marke am Lagergehäuse (siehe Nach dem Einlegen der Kette den Anzug der Ket-
Bild 2-21) und die Marke an der Antriebsriemen- te und des Antriebsriemens der Lichtmaschine reg-
scheibe der Lichtmaschine mit dem langen Markier- ulieren, desgleichen den Antrieb des Vergasers und
strich am Antriebsdeckel der Nockenwelle (siehe Bild den Zündzeitpunkt.
7-18) übereinstimmen.
Technische Zustandsprüfung
Die Befestigungsschraube des Kettenrades der
Nockenwelle losdrehen. Die Hutmutter des Ketten- Nockenwelle. An den Lagerzapfen der Nocken-
spanners lösen, die Spannerstange mit Montierhebel welle sind Beschädigungen durch Schlag und Stoß,
losdrücken und dieselbe mit der Hutmutter arretieren. Risse, Kratzer und Aluminium-Aufschichte vom
Das Kettenrad der Nockenwelle absetzen. Lagergehäuse unzulässig. An den Arbeitsflächen der
Nocken ist Verschleiß über 0,5 mm sowie Risse und
Befestigung der Lichtmaschine lockern und deren Verschleiß von Nocken in Form einer Abflachung
Antriebsriemen abziehen. Den 4. Gang im Schalt- unzulässig.
getriebe einlegen, die Sperrklinke losdrehen und die
Die Nockenwelle mit äußeren Zapfen auf zwei auf
Antriebsriemenscheibe der Lichtmaschine von der
die Prüfplatte angebrachte Prismen legen und mit
Kurbelwelle abziehen.
einer Meßuhr den Radialschlag der mittleren Zapfen
Den Deckel des Nockenwellenantriebs mit der messen; dieser darf nicht größer als 0,04 mm sein.
Dichtung abheben. Die Befestigungsmuttern des Ist der Radialschlag größer als angegebener Wert,
Deckels am Zylinderblock und die Befestigungs- die Welle auf Richtpresse richten.
schrauben der Ölwanne am Deckel losdrehen. Lagergehäuse der Nockenwelle. Das Lager-
Den Anschlagstift 6 (Bild 2-55) losdrehen und die gehäuse und die Zuleitkanäle für Öl spülen und reini-
Antriebskette der Nockenwelle abziehen. gen.
33
Bild 2-58. Vorrichtung 67.7824.9521 zum Kontrollieren von
Verschleiß (Streckung) der Kette: Bild 2-59. Prüfplan für Verschleiß (Streckung) der Kette:
1- Rolle, 2- Stellmutter, 3- Gegengewicht 1- Rolle
Den Durchmesser der Bohrungen in Lagerungen Kettenspanner ihren Anzug sicherstellt, d.h. wenn die
kontrollieren. Ist das Spiel zwischen Zapfen der Nok- Kette nicht mehr als um 4 mm verlängert ist.
kenwelle und Lagerungen größer als 0,2 mm (höchst- Die Streckung der Kette an Vorrichtung 67.7824.
zulässiger Verschleiß), das Lagergehäuse ersetzen. 9521 (Bild 2-58) prüfen; diese hat zwei Stufenrollen 1,
Die inneren Lagerflächen sollen glatt, frei von auf welche die Kette aufgezogen wird. Mit Hilfe des
Freßstellen sein; sind Beschädigungen vorhanden, Gegengewichtes 3 wird die Kette mit Kraft von 294 N
das Lagergehäuse ersetzen. Prüfen, ob es Risse am (30 kp) oder 147 N (15 kp) ausgezogen. Mit der Stell-
Gehäuse gibt. Sind Risse vorhanden, die Lager der mutter 2 wird Parallelität der Gegengewichtachse in
Nockenwelle ersetzen. bezug auf Sockel der Vorrichtung gesichert.
Kettenspanner. Ist eine Klemmung des Tauch- Die Kette mit Kraft von 294 N (30 kp) strecken, dazu
kolbens des Spanners im Gehäuse bemerkbar, so ist das Gegengewicht in die rechte Endlage bringen,
der Kettenspanner auseinanderzunehmen. Dazu die danach die Kraft um 147 N (15 kp) verringern und das
Arretierhutmutter 1 losdrehen (siehe Bild 2-56), den Gegengewicht in die linke Endlage bringen. Beide
Tauchkolben 6 möglichst weit einschieben und die Arbeitsgänge nochmals wiederholen und die Streckung
Hutmutter festziehen. Danach den Tauchkolben der Kette nach Abstand L (Bild 2-59) zwischen Rollen-
versenken, die Ränder der Bohrung des Gehäuses achsen bestimmen. Den Abstand zwischen Durchmes-
sern ”d” der Rollen mit Schublehre messen und dazu
an den Körnungsstellen B abfeilen und den Tauch-
den Durchmesser ”d” hinzufügen, womit man den
kolben 6 mit der Feder 4 herausnehmen. Danach die
Abstand L zwischen Rollenachsen erhält.
Hutmutter losdrehen und den Schaft 3 zusammen mit
der Feder 7 und Scheibe 5 herausnehmen. Aus Hut- Für eine neue Kette beträgt Abstand L zwischen
mutter 1 das arretierende Gleitstück 8 herausnehmen Rollenachsen 495,4-495,8 mm; ist die Kette bis 499,5
und dazu Federring 9 entfernen. mm ausgezogen, so ist sie zu ersetzen.
Prüfen, ob es Reibstellen an Gleitstück 8, Schaft 3 Die Kette vor dem Einlegen an Motor mit Motoröl
und Tauchkolben 6 und tiefe Riefen an Paßflächen ölen.
von Spannerschuh und Tauchkolben des Spanners
gibt. Beschädigte Teile ersetzen.
Die Elastizität der Spannfeder soll in dem in Bild 2- Kühlanlage
57 gezeigten Bereich liegen; die Feder im Falle der Der Aufbau der Kühlanlage ist in Bild 2-60 gezeigt.
geringeren Elastizität ersetzen.
Prüfen, ob es erhöhter Verschleiß an Spanner- Prüfung des Standes und der Dichte
schuh und Dämpfer gibt; gegebenenfalls diese erset- der Kühlflüssigkeit in Kühlanlage
zen.
Die Kühlanlage wird auf richtige Füllung anhand
Der Zusammenbau des Kettenspanners erfolgt in des Flüssigkeitstandes im Ausgleichbehälter geprüft.
umgekehrter Reihenfolge. Nach Einsatz des Tauch- Dieser soll beim kalten Motor (bei 15-20 °C) 3-4 cm
kolbens das Gehäuse 2 in drei Punkten B verstem- höher als die am Ausgleichbehälter angebrachte
men. Dabei sollen Vorsprünge vom Verstemmen «MIN»-Marke sein.
nicht Fläche A bei Bewegung des Tauchkolbens
berühren. Warnung. Die Prüfung des Kühlflüssigkeits-
Antriebskette der Nockenwelle. Die Kette in Pet- standes ist am kalten Motor zu empfehlen, denn
roleum waschen und danach den Zustand der Ketten- bei Erwärmung nimmt das Volumen zu, und am
glieder kontrollieren. An Rollen und Wangen sind Ab- warmen Motor kann der Flüssigkeitstand be-
spaltungen, Risse und andere Beschädigungen unzu- trächtlich steigen.
lässig.
Gegebenenfalls die Dichte der Kühlflüssigkeit mit
Beim Lauf des Motors wird die Kette gestreckt. Sie
einem Aräometer prüfen. Die Dichte von an VAZ-
ist als betriebsfähig zu betrachten, solange der
34
Bild 2-60. Kühlanlage des Motors:
1- Ableitschlauch des Kühlers, 2- Thermostat, 3- Überströmschlauch des Thermostats, 4- Schlauch zum Ableiten von Flüssigkeit zur Pumpe,
5- Ableitrohr von Heizgerätkühlers des Innenraums, 6- Zuleitstutzen des Heizgerätkühlers, 7- Schlauch für Ableitung der Kühlflüssigkeit von
Erwärmung des Einlaßrohres zum Vorwärmblock des Vergasers, 8- Vorwärmblock des Vergasers, 9- Ausgleichbehälter, 10- Geber der
Kühlflüssigkeitstemperatur, 11- Schlauch von Kühler zum Ausgleichbehälter, 12- Zuleitschlauch des Kühlers, 13- linkes Kühlergefäß,
14- Kühlerverschluß, 15- Kühlerkörper, 16- Flügelrad des Kühlers, 17- Ablaßschraube, 18- Gummilagerung des Kühlers, 19- rechtes
Kühlergefäß, 20- Kühlflüssigkeitspumpe, 21- Schlauch für Zuleitung der Kühlflüssigkeit zur Pumpe
Fahrzeugen zu verwendender Flüssigkeit íéëéã A- - Die Verschlüsse von Kühler und Ausgleichbehäl-
40 soll 1,078-1,085 g/cm3 betragen. ter abnehmen und das Heizungsventil aufmachen;
Ist der Kühlflüssigkeitsstand im Behälter niedriger - Die Schläuche des Heizgerätes (oben) von
als Sollwert und die Dichte höher als Sollwert, destil- Stutzen an der Karosserie des Fahrzeuges abziehen;
liertes Wasser hinzugießen. Ist die Dichte normal, - Kühlflüssigkeit (10,7 Liter) in den Kühler (bis zum
Flüssigkeit mit derselben Marke, wie in der Kühl- oberen Rand des Einfüllstutzens), bis sie aus dem
anlage vorhanden ist, hinzufügen. Schlauch und Stutzen des Heizgerätes austritt,
Wenn die Dichte der Flüssigkeit in der Kühlanlage eingießen;
niedriger als Sollwert ist und das Fahrzeug in der - Den Schlauch des Heizgerätes zum Stutzen an-
kalten Jahreszeit benutzt wird, so ist die Kühlflüssig- schließen und den Kühlerverschluß an seinen Platz
keit zu ersetzen. anbringen. Die übriggebliebene Flüssigkeit in den
Ausgleichbehälter eingießen und dieses mit seinem
Füllung der Kühlanlage mit Verschluß zumachen;
Kühlflüssigkeit - Um die Luftblasen zu beseitigen, den Motor
Die Füllung erfolgt beim Wechsel der Kühlflüssig- anlassen und im Leerlauf laufen lassen, bis die Kühl-
keit oder nach einer Reparatur des Motors. Die flüssigkeit die Temperatur erreicht hat, die der Aus-
Füllung folgendermaßen durchführen: lösetemperatur des Hauptventils von Thermostat
35
Pumpe oder zwischen Riemenscheiben der Pumpe
und Kurbelwelle geprüft. Bei normalem Anzug des
Riemens soll das Durchdrückmaß A (Bild 2-61) bei
der Kraft von 98 N (10 kp) 12-17 mm betragen.
Zur Regelung des Riemenanzugs die Befesti-
gungsmuttern der Lichtmaschine lockern, diese vom
Motor wegziehen (zur Verstärkung des Anzugs) oder
zum Motor heranziehen (zur Verringerung des
Anzugs) und die Muttern festschrauben. Die Kurbel-
welle um zwei Umdrehungen im Uhrzeigersinn dreh-
en und den Riemenanzug kontrollieren.
Übermäßiger Anzug des Riemens ist zu vermei-
den, daß die Lager der Lichtmaschine nicht überlas-
tet werden.
36
- Die Sperrschraube 8 (siehe Bild 2-62) losdrehen
und das Lager mit der Pumpenwelle herausnehmen.
Die Austreibungskraft ist zum Außenring des Lagers
anzulegen,
- Den Wellendichtring 7 aus dem Gehäusedeckel
3 herausnehmen.
Kontrolle. Das Axialspiel im Lager kontrollieren.
Diesen Arbeitsgang unbedingt durchführen, wenn be-
trächtliches Geräusch der Pumpe bemerkt ist. Das
Spiel soll nicht größer als 0,13 mm bei Belastung 49
N (5 kp) sein. Bei größerem Spiel das Lager im Satz
mit Welle ersetzen.
Es ist zu empfehlen, den Wellendichtring der
Pumpe und die Dichtung zwischen Pumpe und Zylin-
Bild 2-63. Ausbau des Flügelrads: derblock bei der Reparatur durch eine neue zu erset-
1- Ausbauvorrichtung, 2- Laufrad zen.
Das Gehäuse und den Deckel der Pumpe sicht-
prüfen; Verformungen oder Risse sind unzulässig.
Zusammenbau. Den Zusammenbau folgender-
maßen durchführen:
- Den Wellendichtring in den Pumpendeckel mit
Dorn ohne Verkantung einbringen;
- Das Lager mit der Welle so in den Deckel ein-
pressen, daß der Sitz der Sperrschraube mit der
Bohrung im Deckel des Pumpengehäuses übereins-
timmt. Die Einpresskraft soll auf den Außenring des
Lagers einwirken;
- Die Sperrschraube des Lagers festschrauben
und Rand des Sitzes verstemmen, damit die Schrau-
be nicht gelockert wird;
Bild 2-64. Ausbau der Riemenscheibennabe:
1- Deckel des Pumpengehäuses, 2- Riemenscheibennabe, - Die Nabe von Riemenscheibe mit Hilfe der Vor-
3- Ausbauvorrichtung A.40005/1/5 richtung A.60430 (Bild 2-65) auf die Welle aufpres-
sen, dabei das Maß (84,4 ±0,3) mm einhalten. Ist die
Nabe aus Metallkeramik gefertigt, nur eine neue
Nabe aufpressen;
- Das Laufrad mit Hilfe der Vorrichtung A.60430
auf die Welle aufpressen, dabei das in Bild 2-62
gesetzte Maß (48-0,2) mm einhalten. Damit wird der
erforderliche Abstand zwischen Schaufeln des Lauf-
rades und Pumpengehäuse gesichert;
- Das Pumpengehäuse mit dem Deckel zusam-
mensetzen, dabei zwischen ihnen eine Dichtung ein-
legen.
Thermostat
Am Thermostat ist die Temperatur zum Öffnen-
beginn des Hauptventils und der Hub des Ventils zu
prüfen.
Dazu den Thermostat auf den Stand Åë-106-000
anbringen und in ein Gefäß mit Wasser oder
Kühlflüssigkeit tauchen. Unten am Hauptventil 9 (Bild
2-66) Stativ des Meßuhrfußes anschlagen.
Bild 2-65. Aufpressen des Laufrades mit Vorrichtung
A.60430 auf Pumpenwelle : Die Anfangstemperatur der Flüssigkeit im Gefäß
1- Lagerung, 2- Pumpenwelle, 3- Deckel des Pumpengehäuses, soll 73-75 °C betragen. Die Temperatur der Flüssig-
4- Topf, 5- Stellschraube keit steigt allmählich ungefähr um 1 °C pro Minute bei
37
Schläuche vom Kühler trennen,
Die Lüfterschraube ansetzen, vorher die Hälften
der Haube trennen,
Zwei Schrauben zur Befestigung des Kühlers an
Karosserie losdrehen, obere Sperrklinke der
Führungsschraube des Kühlers nach oben drücken,
Kühler nach oben zum Motor versetzen und aus
Motorraum heraussetzen,
Die Führungshaube des Kühlers herausnehmen.
Prüfung des Kühlers auf Dichtheit. Der Kühler
wird in einer Wanne mit Wasser auf Dichtheit geprüft.
Die Stutzen des Kühlers zustopfen, Luft unter
Druck von 0,2 MPa (2 kp/cm2) zum Kühler leiten und
den Kühler mindestens 30 s lang in die Wanne mit
Wasser tauchen. Hierbei soll kein Abblasen der Luft
zu beobachten sein.
Bei Beschädigungen oder Undichtheit des Kühlers
Bild 2-66. Thermostat: diesen reparieren oder durch einen neuen ersetzen.
1- Eingangsstutzen (von Motor), 2- Überströmventil, 3- Feder des
Überströmventils, 4- Topf, 5- Gummieinsatz, 6- Ausgangsstutzen,
Reparatur des Kühlers. Bei Beschädigungen
7- Feder des Hauptventils, 8- Sitz des Hauptventils, 9- Haupt- von Aluminiumröhren den Kühler auseinander-
ventil, 10- Halter, 11- Stellmutter, 12- Kolben, 13- Fassung; nehmen, die fehlerhaften Röhren von zwei Seiten mit
D- Eintritt der Flüssigkeit aus Motor, P- Eintritt der Flüssigkeit aus
Kühler, H- Austritt der Flüssigkeit zur Pumpe.
einem Bohrer, Durchmesser 8,5 mm, 25-30 mm tief
ausbohren. In die fehlerhaften Röhren an einem
ständigem Umrühren, damit sie im ganzen Volumen Ende ausgewalzte Reparaturröhren mit Innen-
gleich ist. durchmesser 7,3 mm und Wandstärke 0,5 mm steck-
en. Danach an einem Spezialstand die Röhren mit
Als Temperatur des Öffnungsbeginns des Ventils
einem Stahldorn, Durchmesser 7,5 ±0,05 mm, über
wird diejenige angenommen, bei welcher der Hub
die ganze Länge durchdrücken.
des Hauptventils 0,1 mm beträgt.
An Dem Stand zum Ausdehnen der Röhren jede
Thermostat ist zu ersetzen, wenn die Temperatur
Reparaturröhre gleichzeitig an beiden Enden aufweit-
des Öffnungsbeginns des Hauptventils im Bereich
en.
von (80 ±2) °C liegt, oder wenn der Hub des Haupt-
ventils kleiner als 6,0 mm ist. Für die hergestellten in Den Kühler zusammensetzen und diesen auf
Polen Thermostate beträgt die Temperatur des Dichtheit prüfen.
Öffnungsbeginns des Hauptventils (83 ±2) °C.
Die einfachste Prüfung des Thermostats kann Schmieranlage
nach Gefühl unmittelbar am Fahrzeug erfolgen.
Bei intaktem Thermostat soll sich der untere Stut- Der Aufbau der Schmieranlage ist in Bild 2-67
zen des Kühlers nach Anlassen des kalten Motors gezeigt.
erst dann erwärmen, wenn der Temperaturzeiger der
Kühlflüssigkeit ungefähr 3-4 mm vom roten Bereich Ölwechsel
der Skala entfernt ist, was der Temperatur von 80-85 Öl am warmen Motor wechseln. Zum restlosen
°C entspricht. Ablaß von Öl nach dem Aufmachen der Ablaßöffnung
mindestens 10 min. abwarten.
Kühler Beim Ölwechsel auch das Ölfilter ersetzen; dieses
mit Hilfe der Vorrichtung A.60312 (siehe Bild 2-4)
Ausbau aus Fahrzeug. Zum Ausbau des Kühlers
absetzen. Beim Einbringen das Filter von Hand an-
vom Fahrzeug:
schrauben.
Das Reserverad abmontieren und das Stützrohr
des Reserverades wegnehmen, Ölwechsel folgendermaßen durchführen:
Flüssigkeit aus Kühler und Zylinderblock durch - Nach Abstellen des Motors das gebrauchte Öl
Ablaßschrauben in linkem Kühlergefäß und Zylinder- ablassen und, ohne das Ölfilter abzusetzen Spülöl bis
block ablassen, dabei das Ventil des Heizgerätes auf- zur Marke «MIN» an Ölmeßstab (2,9 Liter) einfüllen.
machen und den Verschluß vom Einfüllstutzen des Als Spülöl kann man Ölmarken Çíààçè-îÑ, åëè-1
Kühlers entfernen, oder åíè-2M verwenden;
38
- Den Motor anlassen und mit diesem Öl 10 Min. Ölpumpe
lang mit niedriger Drehzahl der Kurbelwelle laufen Die Hauptabmessungen von Bauteilen der Öl-
lassen; pumpe und deren Antriebs sind in Bild 2-68 gezeigt.
- Spülöl ganz ablassen und das alte Ölfilter ab- Aus - und Einbau. Soll nur Ölpumpe repariert
nehmen; werden, den Motor vom Fahrzeug ausbauen (siehe
Unterabschnitt «Auseinandernehmen und Zusam-
- Neues Ölfilter anbringen und ein entsprechendes menbau des Motors», diesen auf einen drehbaren
der Betriebsjahreszeit des Fahrzeuges Öl eingießen. Stand setzen, Öl aus dem Kurbelgehäuse ablassen,
39
Bild 2-68. Hauptabmessungen der Teile von Ölpumpe und deren Antrieb
40
0,11-0,18 mm (höchstzulässiges Spiel 0,25 mm) groß
sein sollen. Überschreitet das Spiel die höchstzuläs-
sige Spielwerte, sind die Zahnräder und gegebenen-
falls auch das Pumpengehäuse zu ersetzen.
Mit Fühllehre und Meßschiene das Spiel zwischen
Stirnflächen der Zahnräder und Gehäusefläche kon-
trollieren, das 0,066-0,161 mm (höchstzulässiges Spiel
0,20 mm) groß sein soll. Ist das Spiel größer als 0,20
mm, die Zahnräder und das Pumpengehäuse - je
nachdem, was verschlissen ist, - ersetzen.
Mit der Messung von Teilen Spiel zwischen dem
Abtriebsrad und dessen Achse ermitteln, das 0,016- Bild 2-71. Kontrolle des Axialspiels in der Ölpumpe
0,055 mm betragen soll (höchstzulässiges Spiel 0,10
mm.) Überschreitet das Spiele die höchstzulässige
Spielwerte, sind die verschlissenen Teile zu ersetzen.
Prüfung des Druckminderers. Bei der Reparatur
der Ölpumpe den Druckminderer prüfen. Auf die
Oberflächen des Druckminderers und des Gehäuses
achtgeben, denn etwaige Verunreinigungen oder
Ablagerungen an Paßflächen können eine Klemmung
des Druckminderers verursachen. An den Paßflächen
des Ventils und Deckels darf es keine Einschlagste-
Bild 2-72. Hauptangaben für Prüfung der Feder des Druck-
llen und keinen Grat geben, die eine Herabsetzung minderungsventils
des Öldruckes in der Einrichtung bewirken können.
Die Feder des Druckminderers auf Elastizität prü-
fen; die erhaltenen Werte mit den in Bild 2-72 ange-
führten Werten vergleichen.
41
Kraftstoffanlage
Luftfilter und Temperaturregler
Aus - und Einbau. Zum Ausbau des Luftfilters die
federnden Halter 14 (Bild 2-76) abbiegen und die
Befestigungsmutter 7 des Luftfilterdeckels 8 los-
schrauben. Den Deckel abnehmen und den Filter-
einsatz 10 herausnehmen.
Die Muttern zur Befestigung des Gehäuses 13 am
Vergaser losdrehen. Das Filtergehäuse im Satz mit
dem Temperaturregler 5 absetzen, vorher den gefal-
teten Schlauch 2 losmachen.
Die Spannschraube 6 lockern und den Tempe-
raturregler 5 mit dem Ansaugstutzen 4 für Kaltluft
absetzen.
Beim Einbau des Luftfilters zwecks Verringerung
des Geräusches beim Einströmen ist der Filterdeckel
so anzubringen, daß der Pfeil am Deckel so gerichtet
ist, wie Bild 2-77 zeigt.
Bild 2-75. Lüftungsplan des Motorgehäuses:
1- Filtereinsatz des Luftfilters, 2- Absaugsammelrohr,
3- Flammenlöscher, 4- Schlauch für Gasableitung in Saugraum Kraftstofftank
des Vergasers, 5- Absaugschlauch, 6- Deckel des Ölabschei-
ders, 7- Ölabscheider, 8- Ablaufrohr des Ölabscheiders
Aus - und Einbau. Zum Ausbau des Kraftstoff-
tanks 1 (Bild 2-78) die Masseleitung von Batterie tren-
nen.
Nach Einpressen die Buchsen fertig bearbeiten Die Einfüllschraube 5 des Einfüllstutzens 4 los-
und nach Innendurchmesser nachbearbeiten (die drehen und möglichst viel Benzin ablassen.
Maße sind in Bild 2-68 angegeben.) Um eine voll-
ständige Flucht der Wellenbuchsen zu erzielen, wird Den Rücksitz absetzen, die Befestigungsschrau-
zu deren Fertigbearbeitung Reibahle A.90353 ver- ben der rechten und linken Radbogenverkleidungen
wendet, und mit dieser werden beide Buchsen gle- hinten losdrehen und die Verkleidungen abnehmen.
ichzeitig bearbeitet. Die Befestigungsschrauben losdrehen und den
Buchse des Antriebszahnrades der Ölpumpe. Deckel des Raumes für den Kraftstofftank abnehmen.
Den Einpresszustand der Buchse kontrollieren. Die Die Schläuche 9 und die elektrischen Leitungen vom
Innenfläche soll glatt und frei von Reibstellen sein, Geber des Kraftstoffstandes 8 sowie die Schläuche 2
anderenfalls die Buchse durch eine neue ersetzen. vom Abscheider 3 für Benzindämpfe trennen.
Zum Austreiben und Einpressen der Buchse Dorn Die Befestigungsschrauben losdrehen und den
A.60326/R (Bild 2-74) einsetzen. Kraftstofftank absetzen.
Nach dem Einpressen die Buchse mit einer Rei- Der Einbau des Kraftstofftankes erfolgt in umge-
bahle bis 16,016-16,037 mm bearbeiten. kehrter Reihenfolge.
Reinigung und Kontrolle. Den Geber des
Lüftungssystem des Kraftstoffstandes absetzen. Den Kraftstofftank zum
Motorgehäuses Entfernen von Verunreinigungen und Ablagerungen
mit Benzin durchspülen. Danach den Kraftstofftank
Durchspülen des Systems. Zum Durchspülen mit Heißwasserstrahl durchspülen und diesen zum
die Schläuche 4 und 5 (Bild 2-75) des Lüftungssys- Beseitigen von Benzinresten dämpfen.
tems von Stutzen trennen, den Flammenlöscher 3
aus dem Abzugsschlauch 5 herausziehen, den Den Kraftstofftank an Trennfuge sorgfältig
Deckel 6 des Ölabscheiders 7 abheben und diese sichtprüfen und sich über Fehlen von Leckstellen ver-
Teile mit Benzin oder Petroleum waschen. gewissern; gegebenenfalls diese mit Weichlot
verlöten.
Es ist auch notwendig, den Vergasersstutzen zum
Absaugen von Gasen aus dem Motorgehäuse in den Warnung. Löten darf man nur einen gut
Raum hinter der Drosselklappe, durch den die abge- durchgespülten Kraftstofftank, der keine Benzin-
saugten Gase strömen, waschen und mit Druckluft dämpfe enthält, denn diese können beim Löten
durchblasen. gezündet werden.
42
Kraftstoffpumpe
Der Aufbau der Kraftstoffpumpe ist in Bild 2-79
gezeigt.
Prüfung der Pumpe. Eine ungenügende Füllung
des Vergasers mit Benzin kann durch Störung an der
Kraftstoffpumpe sowie durch Verstopfung oder Be-
schädigung der Kraftstoffrohrleitung verursacht wer-
den.
Um die Störungsursache zu finden, ist der
Schlauch vom Druckstutzen 1 loszumachen und mit
Bild 2-76. Luftfilter und Temperaturregler: dem Hebel 8 zum manuellen Aufpumpen des Kraft-
1- Dichtung, 2- gefalteter Schlauch, 3- Griff der Temperaturreg- stoffes zu prüfen, ob der Kraftstoff gefördert wird.
lerklappe, 4- Aufnahmerohr für kalte Luft, 5- Temperaturregler, Gibt es den Kraftstoff nicht, den Schlauch vom Saug-
6- Spannschraube, 7- Befestigungsmutter des Filterdeckels,
8- Dekckel des Luftfilters, 9- Dichtung des Filterdeckels,
stutzen 4 trennen und prüfen, ob den Unterdruck am
10- Filtereinsatz, 11- Halter des Filterdeckels, 12- Abgassammel- Eingang des Stutzens erzeugt wird. Gibt es diesen,
rohr, 13- Luftfiltergehäuse, 14- federnder Halter, 15- Ansaugstut- so sind die Kraftstoffrohrleitungen beschädigt; wenn
zen von erwärmter Luft aus dem Bereich des Auslaßkrümmers es den Unterdruck nicht gibt, so ist die Kraftstoff-
pumpe fehlerhaft.
Zusätzlich kann die Kraftstoffpumpe an einem
Stand geprüft werden. Durch Drehen der Antriebs-
welle mit der Drehzahl von 2000 ±40 min.-1 Förderung
der Pumpe (Sollwert mindestens 54 Liter/h bei 20 ±5
°C) und Förderdruck (Sollwert 2,2 - 3,0 m WS bei
Nullförderung der Pumpe) kontrollieren. Besteht Ver-
dacht einer Störung, die Pumpe auseinandernehmen
und deren Teile prüfen.
Auseinandernehmen, Reinigung und Prüfung
der Teile. Zum Auseinandernehmen der Pumpe die
Befestigungsschrauben des Deckels 5 losdrehen,
Bild 2-77. Einbau des Luftfilterdeckels
den Deckel und das Filter 2 absetzen. Danach die
Schrauben zur Befestigung des Gehäuses am un-
43
B durch die Dichtung A zu ersetzen. Ist «d» größer
als 1,3 mm, ist die Dichtung B durch die Dichtung C
zu ersetzen. Das Maß «d» nochmals kontrollieren
und die Pumpe am Motor befestigen.
Zwischen Zylinderblock und Einsatz zum Wärme-
schutz soll stets die Dichtung A liegen.
Vergaser
44
Tabelle 2-3
Eichdaten des Vergasers 21073-1107010
Kennwerte Erste Kammer Zweite Kammer
Hauptzuteilsystem:
• Markierung* der Kraftstoffdüse 107,5 117,5
• Markierung der Luftdüse 150 135
Ekonostat:
• Bedingter Verbrauch der Kraftstoffdüse – 70
Beschleunigungspumpe:
• Markierung des Spritzrohres 45 –
• Kraftstofförderung nach 10 Zyklen, cm3 14 –
• Markierung des Nockens 4 –
Anlaßspielgrößen***:
• der Luftklappe (Spiel B), mm 3,0
• der Drosselklappe (Spiel C), mm 1,1
_____________________________________________________________________________________________
* Markierung der Düsen wird durch Verbrauch bestimmt, der mit Mykromeßgeräten gemessen wird.
Diese Mykromeßgeräte werden nach Eichdüsen eingestellt.
** Der bedingte Verbrauch der Kraftstoffdüse wird nach Eichdüse gemäß Sonderverfahren ermittelt. Während des Betriebes ist der bedingte Verbrauch nicht mehr
zu kontrollieren.
*** Anlaßspiele sind auf Bild 2-86 gezeigt.
Hauptzuteilsystem. Der Kraftstoff wird durch das Das Leerlaufsystem nimmt den Kraftstoff aus dem
Siebfilter für Kraftstoff 4 (Bild 2-82) und Nadelventil 6 Emulsionsrohr nach der Hauptkraftstoffdüse 7 (Bild
in das Schwimmergehäuse geleitet. Aus dem 2-83) auf. Der Kraftstoff wird zur Kraftstoffdüse 2 mit
Schwimmergehäuse gelangt der Kraftstoff durch die dem Elektromagnetventil 1 geleitet und am Ausgang
Hauptkraftstoffdüsen 9 in die Emulsionsrohre und aus der Düse mit der Luft gemischt, die aus dem
Durchströmkanal sowie aus dem aufweitenden Be-
wird mit der Luft gemischt, die aus Löchern der Emul-
reich des Lufttrichters (zum Gewährleisten der si-
sionsrohre 1 strömt; diese Rohre sind in einem Stück
cheren Funktion des Vergasers beim Übergang zum
mit den Hauptluftdüsen hergestellt. Durch die Spritz-
Leerlaufbetrieb) strömt. Die Emulsion kommt unter
düsen 2 gelangt die Kraftstoff-Luft-Emulsion in die die Drosselklappe durch eine Bohrung, welche mit
kleinen und großen Lufttrichter des Vergasers. der Gemischstellschraube 9 geregelt wird.
Die Drosselklappen 8 und 10 sind so miteinander Übergangssysteme. Beim Öffnen der Drossel-
verbunden, daß sich die zweite Kammer zu öffnen klappen des Vergasers gelangt das Kraftstoff-Luft-
beginnt, wenn die erste bereits zu 2/3 geöffnet ist. Gemisch vor Einschaltung der Hauptzuteilsysteme:
45
Bild 2-82. Schema der Hauptzuteilsysteme:
1- Hauptluftdüsen mit Emulsionsrohren, 2- Spritzrohre von erster und zweiter Kammer, 3- Ausgleichbohrung, 4- Siebfilter für Kraftstoff,
5- Stutzen mit Eichbohrung für teilweisen Abfluß von Kraftstoff in Kraftstofftank, 6- Nadelventil, 7- Schwimmer, 8- Drosselklappe der zweit-
en Kammer, 9- Hauptkraftstoffdüsen, 10- Drosselklappe der ersten Kammer
46
Bild 2-84. Schema von Ekonomiser für Leistungszustand und Ekonostat:
1- Drosselklappe der zweiten Kammer, 2- Hauptkraftstoffdüse der zweiten Kammer, 3- Kraftstoffdüse von Ekonostat mit Rohr, 4- Haupt-
kraftstoffdüse der ersten Kammer, 5- Drosselklappe der ersten Kammer, 6- Zuleitkanal für Unterdruck, 7- Membran von Ekonomiser,
8- Kugelventil, 9- Kraftstoffdüse von Ekonomiser, 10- Kraftstoffkanal, 11- Luftklappe, 12- Hauptluftdüsen, 13- Spritzrohr von Ekonostat
47
Bild 2-86. Startvorrichtung des Vergasers:
1- Membran, 2- Stellschraube, 3- Membranstange, 4- Betätigungshebel Luftklappe, 4.1- unteres Profil der Nut des Hebels 4 zur Begrenzung
des maximalen Öffnens der Luftklappe, 4.2- oberes Profil der Nut zum mechanischen Öffnen der Luftklappe, 4.3 – Kante des Hebels 4 zur
Herstellung des Startspieles der ersten Kammer, 5- Luftklappe, 6- Hebel der Luftklappe, 7- Rückholfeder der Luftklappe, 8- Antriebstange
der Luftklappe, 9- Sperre der Stellschraube, 10- Stellschraube für geringfügiges Öffnen der Drosselklappe von erster Kammer, 11-
Antriebshebel der Drosselklappen, 12- Drosselklappe der ersten Kammer, B- Startspiel an Luftklappe, C- Startspiel an Drosselklappe
Außenkante 4.3 wirkt auf den Betätigungshhebel 11 Luftklappe oder von der Breite der Nut dieses Hebels
der Drosselklappe über Stellschraube 10 ein und ab.
gewährleistet Anlassen des kalten Motors und Der Ekonomiser des Schubbetriebs schaltet das
ewünschte weitere Drehzahlsteigerung der Kurbel- Leerlaufsystem bei Schubbetrieb (während des
welle des Motors. Bremsens des Fahrzeuges, bei Abwärtsfahren und
Die Innenprofile 4.1 und 4.2 wirken auf den bei Einlegen der Gänge) ab, dabei wird Auswerfen
Luftklappenhebel 6 ein und lassen deren Öffnen um von Kohlenoxid in die Außenluft verhütet.
eine bestimmte Größe bei Zwischenstellungen des Im Schubbetrieb, bei Drehzahl der Kurbelwelle
Betätigungshebels 4. Beim Drehen des Betätigungs- über 2100 min.-1 und masseangeschlossenem End-
hebels 4 der Luftklappe gegen den Uhrzeigersinn gibt schalter 7 (siehe Bild 7-40) des Vergasers (das Pedal
die aufweitende Nut Stift des Luftklappenhebels 6 frei ist freigegeben) wird das Elektromagnetventil 6
und die Klappe wird durch die Rückholfeder 7 ganz ausgeschaltet, und Zufuhr von Kraftstoff wird unter-
geschlossen gehalten. Gleichzeitig öffnet der Betä- brochen.
tigungshebel 4 mit der Kante 4.3 die Drosselklappe Bei senkender Drehzahl der Kurbelwelle im Schub-
der ersten Kammer etwas. betrieb bis 1900 min.-1 schaltet das Steuergerät das
Die Achse der Luftklappe 5 ist versetzt, deshalb Elektromagnetventil wieder ein, Zufuhr von Kraftstoff
kann die Luftklappe nach Anlassen des Motors durch durch die Leerlaufdüse beginnt, und der Motor geht
den Luftstrom etwas geöffnet werden, wobei die allmählich zum Leerlaufbetrieb über.
Feder 7 gezogen und wodurch das Gemisch ver- Blockierung der zweiten Kammer des Vergasers.
magert wird. Die Drosselklappe der zweiten Kammer läßt sich
Der Unterdruck aus dem Raum hinter der Drossel nur bei geöffneter Luftklappe öffnen, wenn die Kante
wirkt auf Membran 1 ein und öffnet mit der Stange 3 des Betätigungshebels 5 (siehe Bild 2-81) den Stift 2
die Luftklappe etwas. Mit der Stellschraube 2 läßt des Sperrhebels zweiter Kammer nicht anschlägt.
sich Öffnen der Luftklappe regulieren. Beim Öffnen der Drosselklappen wirkt der Sperr-
Das größte Öffnen der Luftklappe beim Anlassen hebel über den Betätigungshebel 14 auf Drosselklap-
und Warmlaufen des Motors hängt von den penhebel 13 ein und die Drosselklappe der zweiten
Zwischenstellungen des Betätigungshebels 4 der Kammer öffnet sich.
48
Bild 2-87. Steuerantrieb des Vergasers:
1- Längsstange, 2- Befestigungsklammer der Stange, 3- Antriebsseil der Luftklappe, 4- Dichtungen, 5- Betätigungshebel der Luftklappe, 6-
Welle, 7- Betätigungspedal der Drosselklappen, 8- Hebel der Rückholfeder, 9- Lagerbock zur Befestigung der Welle, 10- Längsstangenkopf,
11- Zwischenhebel, 12- Halter des Zwischenhebels, 13- Halter der Rückholfeder, 14- Rückholfeder, 15- Querstange, 16- Vergaser
Beim Schließen der Luftklappe betätigt der Hebel Nach dem Einbau den Steuerantrieb des Ver-
5 mit seiner Außenkante den Stift 2 des Sperrhebels gasers sowie den Leerlauf des Motors regulieren.
und trennt diesen vom Betätigungshebel 14. Der Steuerantrieb des Vergasers soll ohne Klem-
Nun ist die Drosselklappe der zweiten Kammer mungen funktionieren.
blockiert und kann nicht geöffnet werden.
Auseinandernehmen des Vergasers
Aus - und Einbau des Vergasers Die Befestigungsschrauben des Vergaserdeckels
Den Vergaser nur an kaltem Motor aus- bzw. ein- losdrehen und diesen vorsichtig abheben, um die
bauen. Dazu das Luftfilter absetzen. Die Stange 15 Zwischenlage, den Schwimmer sowie die Rohre des
Ekonostats und des Übergangssystems der zweiten
(Bild 2-87) vom Betätigungshebel 1 (siehe Bild 2-81)
Kammer nicht zu beschädigen.
der Drosselklappen sowie das Zugseil 3 vom
Vergaser trennen und die Hülle des Zugseils der Luft- Den Vergaserdeckel auseinandernehmen.
klappe abziehen. Die Befestigungsschraube losdreh- Die Achse 1 (Bild 2-88) der Schwimmer 3 mit Dorn
en und den Vorwärmblock des Vergasers absetzen. aus Stützen vorsichtig austreiben und diese heraus-
nehmen, ohne die Schwimmerzungen zu beschä-
Die Stromleitungen von Elektromagnetabsper-
digen.
rventil sowie vom Endschalter des Ekonomisers für
Schubbetrieb trennen. Die Dichtung 4 des Deckels abnehmen, den Sitz
des Nadelventils 2 losdrehen, desgleichen den Stut-
Die Befestigungsmuttern des Vergasers los- zen 15 der Kraftstoffzuleitung, und das Kraftstoffilter
schrauben, den Vergaser absetzen und die Ein- 13 herausnehmen.
gangsöffnung des Ansaugrohres mit einer Blinde
Das Gehäuse der Leerlaufkraftstoffdüse mit dem
abschließen.
Elektromagnetabsperrventil 10 losdrehen und die
Montage des Vergasers erfolgt in umgekehrter Düse 9 herausnehmen.
Reihenfolge. Vor dem Einbau Zustände von Zwi- Die Achse 19 losdrehen, die Kugel 17 mit der Fe-
schensatz des Vergasers und Anschlußflächen des der herausnehmen, den Betätigungshebel 18 der
Ansaugrohres mit Vergaser kontrollieren. Siehe das Luftklappe absetzen und die Betätigungshebelsfeder
Anziehdrehmoment für die Befestigungsmuttern des der Luftklappe losmachen. Gegebenenfalls die Be-
Vergasers in der Anlage I. festigungsschrauben der Luftklappe 14 und die
Warnung. Fest- bzw. Nachziehen von Achse 16 herausnehmen.
Befestigungsmuttern eines erwärmten Vergasers Die Membran-Startvorrichtung auseinander-
ist unzulässig. nehmen, dazu den Deckel 8 im Satz mit Stell-
49
Bild 2-88.Teile des Vergaserdeckels:
1- Schwimmerachse, 2- Nadelventil, 3- Schwimmer, 4- Zwischenlage, 5- Membran der Startvorrichtung mit Stange, 6- Feder,
7- Stellschraube, 8- Deckel der Startvorrichtung, 9- Kraftstoffdüse für Leerlauf, 10- Elektromagnetventil, 11- Kraftstoffzuleitstutzen,
12- Vergaserdeckel, 13- Kraftstoffilter, 14- Luftklappe, 15- Verschlußschraube, 16- Achse der Luftklappe mit Hebel, 17- Sperrkugel des
Betätigungshebels der Luftklappe, 18- Betätigungshebel der Luftklappe, 19- Achse des Hebels, 20- Befestigungsbuchse des Antriebsseils
der Luftklappe
schraube 7 absetzen. Die Feder 6 und die Membran Die Kraftstoffdüse 7 der Spritzdüse für Leistungs-
5 mit der Membranstange herausnehmen. betriebe losdrehen.
Das Vergasergehäuse (Bild 2-89) auseinan- Die Hauptluftdüsen 12 mit den Emulsionsrohren
dernehmen, dazu folgende Arbeitsgänge ausführen. und Hauptkraftstoffdüsen 13 der Hauptzuteilsysteme
losdrehen.
Den Deckel 3 der Beschleunigungspumpe mit
dem Hebel 2 und der Membran 1 absetzen. Reinigung und technische
Das Spritzrohr 10 der Beschleunigungspumpe Zustandsprüfung von Vergaserteilen
und die Spritzrohre 11 der ersten und zweiten Kam-
mern herausnehmen. Das Spritzrohr 10 beim Kraftstoffilter. Das Filter in Benzin waschen und
Herausnehmen nur am Spritzrohrgehäuse fassen. mit Druckluft abblasen. Den Zustand des Filters kon-
trollieren. Im Falle von Beschädigungen des Filters
Die Mutter der Drosselklappenachse der ersten
oder des Stutzens für Kraftstoffzuleitung diese durch
Kammer losdrehen, den Antriebsnocken 4 der
neue ersetzen.
Beschleunigungspumpe und die Scheibe abnehmen.
Schwimmereinrichtung. Die Teile in Benzin
Die Befestigungsschraube losdrehen, die Strom-
waschen und deren Zustand kontrollieren. Die
leitung 30 von der Stellschraube 29 für Leerlauf-
Schwimmer dürfen keine Beschädigungen aufwei-
gemischmenge abnehmen und die Schraube 29 los-
sen. An Dichtflächen des Nadelventils und am des-
drehen.
sen Sitz sind Beschädigungen, die Undichtheit des
Mit einem Korkenzieher die Kunststoffblinde 25 Ventils zur Folge haben können, unzulässig. Das
herausnehmen und die Stellschraube 27 für Leerlauf- Ventil soll an seinem Sitz frei beweglich sein, und die
gemischgüte (Zusammensetzung) losdrehen. Kugel darf nicht stehenbleiben. Das Gewicht der
Den Deckel 5 des Ekonomisers für Leistungs- Schwimmer soll nicht 6,23 g überschreiten. Fehler-
betriebe, die Membran 6 und die Feder fortnehmen. hafte Teile durch neue ersetzen.
50
Bild 2-89.Teile des Vergasergehäuses:
1- Membran der Beschleunigungspumpe, 2- Antriebshebel der Beschleunigungspumpe, 3- Deckel, 4- Antriebsnocken der
Beschleunigungspumpe, 5- Deckel des Ekonomisers für Leistungsbetriebe, 6- Membran des Ekonomisers, 7- Kraftstoffdüse des
Ekonomisers, 8- Ventil des Ekonomisers, 9- Rückschlagventil der Beschleunigungspumpe, 10- Spritzrohr der Beschleunigungspumpe mit
Kraftstoffzuleitventil, 11- Spritzrohre der Hauptkraftstoffzuteilsysteme, 12- Hauptluftdüsen mit Emulsionsrohren, 13- Hauptkraftstoffdüsen,
14- Halter zur Befestigung der Hülle von Antriebsseil der Luftklappe, 15- Stellschraube der zweiten Kammer, 16- Sperre der Stellschraube,
17- Kappe der Sperre, 18- Stellschraube für geringfügiges Öffnen der Drosselklappe der ersten Kammer, 19- Achse der Drosselklappe der
ersten Kammer mit Antriebshebeln, 20- Sperrhebel der zweiten Kammer, 21- Feder des Sperrhebels, 22- Achse der Drosselklappe der zweit-
en Kammer mit Hebel, 23- Drosselklappe der ersten Kammer, 24- Drosselklappe der zweiten Kammer, 25- Blinde der Stellschraube für Güte
(Zusammensetzung) des Gemisches, 26- Rückholfeder des Antriebshebels der Drosselklappe der zweiten Kammer, 27- Stellschraube für
Güte (Zusammensetzung) des Gemisches im Leerlauf, 28- Gehäuse des Vergasers, 29- Stellschraube für Menge des Gemisches im
Leerlauf, 30- elektrische Leitung des Endschalters, 31- Vorwärmblock des Vergasers
Vergaserdeckel. Den Deckel sowie alle Öffnun- gefeuchteten in Azeton Nadel aus weichem Holz
gen und Kanäle von Schmutz und Öl reinigen. Deckel gereinigt werden.
in Azeton oder Benzin waschen und mit Druckluft ab- Vergasergehäuse. Das Gehäuse von Schmutz
blasen. Dichtflächen des Deckels durchsehen. Sind und Öl reinigen. Dessen Kanäle mit Azeton oder
Beschädigungen vorhanden, den Deckel durch einen Benzin durchspülen und mit Druckluft durchblasen.
neuen ersetzen. Gegebenenfalls die Kanäle und Emulsionsrohre mit
Startvorrichtung. Alle Teile der Startvorrichtung speziellen Reibahlen reinigen. Die Dichtflächen des
reinigen, mit Benzin waschen und mit Druckluft Gehäuses sichtprüfen und das Gehäuse im Falle
deren Beschädigungen oder Verformungen durch ein
abblasen. Die Bauteile sichtprüfen; die beschädigten
neues ersetzen.
Bauteile durch neue ersetzen.
Beschleunigungspumpe. Die Pumpenteile reini-
Düsen und Emulsionsrohre. Die Düsen und
gen, in Benzin waschen und mit Druckluft durchbla-
Emulsionsrohre von Schmutz und Harzverbindungen
sen. Die Kugel auf leichte Beweglichkeit im Spritzrohr
reinigen, mit Azeton oder Benzin waschen und mit und Bewegungen der beweglichen Pumpenteile (He-
Druckluft durchblasen. bel, Membranteile) prüfen. Klemmungen sind unzu-
Die Düsen dürfen nicht mit Metallwerkzeug oder lässig. Die Membran soll unversehrt und unbeschä-
Draht gereinigt werden, ebenso dürfen die Düsen digt sein. Den Zustand der Dichtflächen und Dichtun-
und andere Teile des Vergasers nicht mit Watte, Stoff gen kontrollieren. Die beschädigten Teile durch neue
oder Lappen abgewischt werden, denn Fasern kön- ersetzen.
nen den Kraftstoff-Emulsion-Weg verstopfen. Bei Ekonomiser für Leistungsbetriebe. Die Mem-
starker Verstopfung können die Düsen mit einer ein- bran soll unversehrt und unbeschädigt sein. Bei der
51
Gesamtlänge des Membranstößels, einschließlich
Kopf, weniger als 6,0 mm, die Membran im Satz mit
Stößel ersetzen.
52
gen. Die Ursache kann eine Klemmung des
Sperrhebels 20 der zweiten Kammer oder Lösung der
Feder 21 des Sperrhebels sein.
Abgasrückführung
Am Fahrzeug wird eine Abgasrückführung einge-
setzt, die aus dem Thermo-Unterdruckschalter 2 (Bild
2-92) und Abgasrückführungventil 5 mit dem Kanal
und Rohr 6 für die Rückführung besteht, das sich in
Ansaugrohr 11 befindet.
Bei der Temperatur von Kühlflüssigkeit des Motors
Bild 2-91.Stellschrauben für Leerlaufeinrichtung: über 40-48°C spricht der Thermo-Unterdruckschalter
1- Stellschraube für Gemischmenge, 2- Stellschraube für Güte an, in das Abgasrück-führungventil wird Unterdruck
(Zusammensetzung) des Gemisches, 3- Dichtring, 4- Blinde der
gegeben, das Ventil wird geöffnet, und ein Teil der
Stellschraube
Abgase wird aus der Auslaßkrümmer 4 in das An-
Die Regelung des Leerlaufs ist am warmen Motor saugrohr und den Motor gesaugt.
(Temperatur der Kühlflüssigkeit 90-95 °C), mit den Funktionsprüfung der Abgasrückführung. Auf
eingestellten Abständen in der Motorsteuerung, mit Betätigungshebel der Drosselklappen des Vergasers
dem richtig eingestellten Zündzeitpunkt und der ganz drücken und Drehzahl der Kurbelwelle von Motor
geöffneten Luftklappe durchzuführen. zügig bis 2500-3000 min.-1 steigern. Bei der Kühlflüs-
Mit der Stellschraube 1 für Gemischmenge sigkeitstemperatur von 30-38°C soll das Abgasrück-
anhand von Drehzahlmesser des Standes die Dreh- führungsventil 5 geschlossen sein, und bei der Kühl-
zahl der Kurbelwelle des Motors am Bereich 750-800 flüssigkeitstemperatur von über 40-48°C soll es
min.-1 einstellen. geöffnet sein, was am Heben des Ventilschaftes für
Abgasrückführung sichtbar ist. Wird das Abgasrück-
Mit der Stellschraube 2 für Güte (Zusammenset-
führungsventil nicht geöffnet, den Zustand von Ventil
zung) des Gemisches höchstens 1,5% Gehalt an
und der Thermo-Unterdruckschalter 2 kontrollieren.
Kohlenoxid (CO) in Abgasen bei gegebener Position
der Stellschraube 1 erreichen (CO-Gehalt wird auf 20
°C und 101,3 kPa (760 mm QS) bezogen.)
Mit der Stellschraube 1 die Drehzahl der Kurbel-
welle bis 750-800 min.-1 wiederherstellen.
Gegebenenfalls mit der Stellschraube 2 CO-
Gehalt höchstens von 1,5% wiederherstellen.
Nach dem Schluß mit dem Regulieren heftig das
Gaspedal treten und dieses wieder freigeben; der
Motor soll die Drehzahl der Kurbelwelle ohne Unter-
brechungen steigern und bei deren Herabsetzung
nicht abgewürgt werden. Ist der Motor abgewürgt, so
mir Stellschraube 1 die Drehzahl der Kurbelwelle im
Bereich von 750-800 min.-1 heraufzusetzen.
Eine neue Kunststoffblinde 4 in die Bohrung für
die Stellschraube 2 der Gemischgüte stecken.
Funktionsprüfung der Blockiereinrichtungen der
zweiten Kammer. Den Betätigungshebel der Luftklap-
pe gegen den Uhrzeigersinn drehen, bis die Luftklap-
pe vollständig geschlossen ist. Danach den Hebel der
Achse 19 (siehe Bild 2-89) zur Betätigung der Dros-
selklappen drehen, bis die Klappe 23 der ersten Kam-
mer vollständig geöffnet ist, wobei die Drosselklappe
24 der zweiten Kammer im geschlossenen Zustand
bleiben soll.
Den Betätigungshebel der Luftklappe im Uhr-
zeigersinn bis zum Anschlag und den Steuerhebel
Bild 2-92.Schema der Abgasrückführung:
der Drosselklappen 19 bis zum vollen Öffnen der 1- Vergaser, 2- Thermovakuumschalter des Abgasrückführungs-
Klappen drehen. Wird die Drosselklappe der zweiten ventils, 3- Ansaugrohr, 4- Auslaßkrümmer, 5- Abgasrückfüh-
Kammer hierbei nicht geöffnet, die Störung beseiti- rungsventil, 6- Abgasrückführungsrohr
53
Zur Kontrolle das Abgasrückführungsventil vom Zwischen Flanschen des Auslaßkrümmers und
Thermo-Unterdruckschalter trennen und den Unter- dem Einlaufrohr wird die Dichtung 1 eingelegt. Die
druck mit Hilfe der manuellen Unterdruckpumpe in Rohre der Schalldämpfer werden miteinander mit
den Membranraum des Ventils leiten. Beim Unter- ausgewalzten Enden mit den Schellen 4 mit Kegel-
druck von 9,3 kPa (70-75 mm QS) soll das Ventil ringen verbunden.
geschlossen sein. Beim Unterdruck von über 59,9 Das Einlaufrohr 2 wird mit Muttern an Stiftschra-
kPa (450-455 mm QS) soll das Ventil ganz geöffnet uben des Auslaßkrümmers und zusätzlich an den am
sein, was mit plötzlichem Beseitigen des Unterdrucks Deckel des Schaltgetriebes angebrachten Träger 3
geprüft wird; das Ventil wird mit einem scharfen befestigt. Unter Befestigungmuttern an Auslaßkrüm-
Knacks geschlossen. Ein Entweichen der Luft ist in mer werden Sicherungsplatten eingelegt. Die Muttern
beiden Betriebsarten im Laufe von 5 s. unzulässig. und Dichtung 1 sind nur einmal zu benutzen. Der
Bei der Kontrolle des Thermo-Unterdruckschal- Hauptschalldämpfer 6 wird am Karosserieboden mit
ters 2 den Schlauch von diesem und dem Abgasrück- zwei Gummilagern 5 eingehängt.
führungsventil 5 trennen. Mit der manuellen Unter- Die Schalldämpfer bilden zusammen mit den
druckpumpe Unterdruck von 13,3 kPa (100 ± 5mm Rohren eine untrennbare Baugruppe und sind bei
QS) zum Thermo-Unterdruckschalter leiten. Bei der Ausfall bzw. Reparatur durch neue zu ersetzen.
Kühlflüssigkeitstemperatur von höchstens 30-38 °C
ist ein Entweichen unzulässig (der Thermo-Unter-
druckschalter ist geschlossen.) Bei der Kühlflüssig-
keitstemperatur von unter 40-48 °C soll kein Unter-
druck erzeugt werden (der Thermo-Unterdruck-
schalter ist geöffnet.)
Abgasanlage
Die Abgase werden aus dem Motor über
Auslaßkrümmer, das Einlaufrohr 2 (Bild 2-93) und
danach über den Vorschalldämpfer 7 und Haupt-
schalldämpfer 6 abgeleitet.
54
Abschnitt III: Kraftübertragung
Kupplung
Der Aufbau der Kupplung ist in Bild 3-1 gezeigt. Die Kupplungsausrückgabel 11 (Bild 3-1) kann in zwei
Ausführungen - mit Flach- oder Drahtfeder eingesetzt werden.
55
Etwaige Störungen, deren Ursachen und Beseitigung
Ursache der Störung Abhilfe
Unvollständiges Ausrücken der Kupplung («Ziehen» der Kupplung)
1. Vergrößertes Spiel in Kupplungsausrückung. 1. Die Kupplungsausrückung regeln.
2. Verkrümmung der Kupplungscheibe (Stirnschlag über 0,5 mm.) 2. Die Kupplungscheibe richten oder durch eine neue ersetzen.
3. Unebene Flächen der Kupplungsbeläge der Kupplungscheibe. 3. Die Beläge oder Kupplungscheibe im Satz ersetzen.
4. Klemmung von Nieten oder Bruch von Kupplungsbelägen 4. Die Beläge ersetzen. Den Axialschlag der Kupplungscheibe
der Kupplungscheibe. kontrollieren.
5. Klemmung der Nabe von Kupplungscheibe an Keilnuten 5. Die Keilnuten reinigen, mit Schmierfett ãëñ-15, FIOL1 oder
der Kupplungswelle. FIOL-2 einfetten. Sind die Nuten so gequetscht oder abgenutzt,
daß dies Klemmung bewirkt, Kupplungswelle oder Kupplungs-
scheibe ersetzen.
6. Bruch von Anschlußplatten zwischen Anschlagflansch 6. Die Kupplungshaube im Satz mit Druckplatte ersetzen.
und Kupplungshaube.
7. Luft in der Hydraulik der Kupplung. 7. Die Hydraulik durchpumpen.
8. Leckage von Flüssigkeit aus Hydraulik durch Anschlüsse 8. Die Anschlüsse nachziehen, die beschädigten Teile ersetzen,
oder beschädigte Rohrleitungen. die Hydraulik durchpumpen.
9. Leckage von Flüssigkeit aus Hauptzylinder oder Ausrückzylinder 9. Die Dichtringe ersetzen, die Hydraulik durchpumpen.
der Kupplung.
10. Verstopfte Öffnung im Gefäßdeckel, dadurch Unterdruck 10. Die Öffnung im Gefäßdeckel reinigen, die Hydraulik durch-
und Nebenluft im Zylinder durch Dichtungen. pumpen.
11. Undichtheit wegen Verunreinigung oder Verschleiß des 11. Den Dichtungsring reinigen, beim Verschleiß ersetzen.
vorderen Dichtringes des Hauptzylinders. 12. Die Kupplungshaube im Satz mit der Druckplatte ersetzen
12. Verkantung oder Verwerfung der Druckplatte
Unvollständiges Einrücken der Kupplung (Schlupf der Kupplung)
1. Kein Spiel in Kupplungsausrückung. 1. Die Kupplungsausrückung regeln.
2. Vergrößerter Verschleiß oder Anbrennen von Kupplungsbelägen 2. Die Kupplungsbeläge oder Kupplungscheibe im Satz ersetzen.
der Kupplungscheibe.
3. Verschmierung der Kupplungsbeläge und Oberflächen 3. Flächen gründlich mit White Spirit waschen, die Ursache der
von Schwungrad und Druckplatte. Verschmierung von Scheiben beseitigen.
4. Verstopfte Ausgleichbohrung des Hauptzylinders. 4. Den Zylinder durchspülen und die Ausgleichbohrung reinigen.
5. Beschädigung bzw. Klemmung der Kupplungsausrückung. 5. Die die Klemmung verursachten Störungen beseitigen
Regelung der Kupplungsausrückung Abstand wird mit Leerweg des Pedals von 0,4-2 mm
bestimmt,
An der Kupplungsausrückung werden folgende
Regelungen ausgeführt: - Der Leerweg des Stößels der Kupplungsaus-
rückgabel gleich 4-5 mm mit Mutter 5 (Bild 3-3)
- Einstellen des Abstandes von 0,1-0,5 mm
geregelt, diese wird mit Gegenmutter 6 arretiert. Die
zwischen Stößel und Kolben des Hauptzylinders
Größe des Leerwegs des Stößels wird mit einer
(siehe Bild 3-2.) Dieser Abstand ist zum vollständigen
speziellen Schablone kontrolliert.
Ausrücken der Kopplung erforderlich und wird mit
dem Anschlag 5 des Kupplungspedals geregelt. Der
56
Bild 3-2. Kupplungspedal und Hauptantriebszylinder der Kupplungsausrückung:
1- Träger von Kupplungs- und Bremspedal, 2- Haken, 3- Feder von Servoantrieb der Kupplung, 4- Rückholfeder des Kupplungspedals,
5- Leerwegbegrenzer des Kupplungspedals, 6- Kupplungspedal, 7- Stößel, 8- Schutzkappe, 9-Sicherungsring, 10- Kolben des Stößels,
11- Dichtring, 12- Kolben des Hauptzylinders, 13- Einlaßöffnung, 14- Dichtring (Ringventil), 15- Überströmbohrung des Kolbens,
16- Hubraum des Zylinders, 17- Rückholfeder des Kolbens, 18- Unterlage, 19- Verschlußschraube, 20- Gehäuse des Hauptzylinders,
21- Überströmbohrung (Ausgleichbohrung), 22- Unterlage des Stutzens, 23- Stutzen, 24- Sicherungsscheibe
Nach der Ausführung der angegebenen Regelun- bis das Ausscheiden von Luftblasen aus dem
gen soll der Leerweg des Kupplungspedals bis zum Schlauch aufhört,
Anfang der Kupplungsausrückung 25-35 mm betra-
- Das Pedal treten und den Stutzen bis zum An-
gen.
schlag anschrauben.
Durchpumpen des Hydraulikantriebs Treten die Luftblasen trotz langwierigem Durch-
der Kupplung pumpen aus dem Schlauch aus, so die Verbindungs-
Die Luft im Hydraulikantrieb der Kupplung besagt stellen auf zuverlässige Befestigung prüfen und er-
unvollständiges Ausrücken der Kupplung sowie ein mitteln, ob es Risse an den Rohren oder Leckage aus
«weiches» oder «durchfallendes» Kupplungspedal. den Verbindungsstellen mit den Stutzen gibt. Möglich
Zum Entlüften des Hydraulikantriebs der Kup- ist Eindringen der Luft durch beschädigte Dichtringe
plung:
von Haupt- oder Arbeitszylindern.
- Das Gefäß und den Stutzen zum Entfernen von
Staub und Schmutz reinigen, Beim Durchpumpen:
- Den Flüssigkeitsstand im Gefäß der Hydraulik - Der Flüssigkeitsstand im Gefäß des Hydraulik-
kontrollieren und gegebenenfalls Flüssigkeit nach- antriebs soll höher sein als Öffnung des Verbindungs-
füllen, rohres zwischen dem Gefäß und dem Hauptzylinder,
- Auf den Stutzenkopf 9 (siehe Bild 3-3) des - Das Schlauchende zum Durchpumpen soll
Arbeitszylinders den Schlauch aufziehen und dessen
dauernd in Flüssigkeit getaucht sein,
unteres Ende in das Gefäß mit 30-50 g Flüssigkeit für
den Hydraulikantrieb tauchen, - Nach dem Durchpumpen den Flüssigkeitsstand
- Den Stutzen 9 um 1/2 bis 3/4 Umdrehung los- im Gefäß bis zur unteren Kante des Einfüllstutzens
drehen, das Pedal heftig treten und zügig freigeben, bringen.
57
Bild 3-3. Arbeitszylinder und Kupplungsausrückgabel:
1- Kupplungsausrücklager, 2- Kugellagerung, 3- Kupplungsausrückgabel, 4- Stößel, 5- Stellmutter, 6- Gegenmutter, 7- Rückholfeder,
8- Verschlußschraube des Gehäuses, 9- Stutzen zum Durchpumpen, 10- Zylindergehäuse, 11- Dichtungsring, 12- Schutzkappe, 13- Kolben,
14- Dichtung, 15- Teller, 16- Feder, 17- Tragscheibe, 18- Sicherungsring
Aus- und Einbau der Kupplung - Den Zustand der Keilnuten an der Nabe der
Ausbau. Vorher Schaltgetriebe absetzen (siehe Kupplungsscheibe und an Kupplungswelle des
«Schaltgetriebe».) Die Schrauben losdrehen und die Schaltgetriebes kontrollieren, die Keilnuten reinigen
Kupplungshaube im Satz mit der Druckplatte abset- und mit einer dünnen Schicht Schmierfett ãëñ-15,
zen. Dabei darf diese Baugruppe nicht über den An- FIOL-1 oder FIOL-2 einfetten,
schlagflansch der Druckfeder hinaus gehoben werden. - Den heraustretenden Teil der Nabe von
Einbau der Kupplung in umgekehrter Reihenfolge Kupplungsscheibe mit der Ringnut zur Seite des
durchführen, dabei: Schaltgetriebes legen und die Antriebsscheibe in
- Den Zustand des Lagers an der Stirnfläche der bezug auf das Lager mit Dorn A.70081 richten, der
Kurbelwelle des Motors kontrollieren, gegebenenfalls das Keilnutenende der Kupplungswelle des Schalt-
das Lager ersetzen, getriebes nachformt (Bild 3-4.)
58
Bild 3-5. Kontrolle der Kupplung:
1- Anschlagflansch der Druckfeder, 2- zentrale Druckfeder,
3- Druckplatte, 4-Ring
59
Bild 3-6. Ersetzen der Kupplungsbeläge:
1- Dorn 67.7851.9500, 2- Kupplungsscheibe, 3- Montagelehre
67.7822.9517 Bild 3-7. Richten der Kupplungsscheibe
Die Dichtringe ersetzen. Die Schutzkappe am hin- Zylinder anschließen. Das Druckluftventil bei losge-
teren Ende des Zylinders prüfen und im Falle von drehter Stellschraube 6 aufmachen und danach die
Beschädigung durch eine neue ersetzen. Vor dem Stellschraube langsam bis zum Austreten der Luft
Zusammenbau die Teile sorgfältig reinigen und mit aus dem Gefäß 2 zuschrauben.
Bremsflüssigkeit durchspülen. Nicht zulassen, daß Mit Manometer den Luftdruck prüfen, der im Be-
an die Teile Mineralöle, Benzin, Petroleum oder reich 0,05-0,08 MPa (0,5-0,8 kp/cm2) liegen soll. Bei
Dieselkraftstoff geraten, denn diese Stoffe bewirken geringerem Druck den hinteren Dichtring ersetzen.
ein Quellen der Gummidichtungen.
Prüfung auf Dichtheit des vorderen Dicht-
Nach der Kontrolle aller Teile den Hauptzylinder in ringes. Den Hauptzylinder auf den Stand setzen und
umgekehrter Reihenfolge zusammenbauen, dabei
die Teile des Zylinders mit Bremsflüssigkeit oder Kon-
servierungsflüssigkeit HT-213 bestreichen.
Arbeitszylinder. Die Verschlußschraube los-
drehen, die Gummischutzkappe 3 (Bild 3-9) zusam-
men mit dem Stößel 4 abnehmen, den Kolben her-
ausziehen und diesen auseinandernehmen, vorher
den Sicherungsring 11 entfernen.
Nach dem Auseinandernehmen alle Teile sorg-
fältig durchspülen und kontrollieren, wie für den
Hauptzylinder angegeben ist. Der Einsatz eines ver-
formten Stößels ist nicht zulässig.
Nach der Kontrolle an Zusammenbau herange-
hen (in umgekehrter Reihenfolge wie beim Auseinan-
dernehmen), dabei die Teile mit Bremsflüssigkeit
bestreichen.
60
Bild 3-9. Teile des Antriebszylinders für Kupplungsausrückung (des Arbeitszylinders):
1- Gehäuse, 2- Stutzen, 3- Kappe, 4- Stößel, 5- Dichtring, 6- Kolben, 7- Dichtring, 8- Teller, 9- Feder, 10- Scheibe, 11- Sicherungsring
diesen an ein Gefäß anschließen, das mit Hydraulik- Der Druck soll bei befestigtem Stößel und keinem
flüssigkeit gefüllt ist, sowie mit Manometern Entweichen von Flüssigkeit mindestens 2 Minuten
verbinden (Bild 3-11.) lang konstant bleiben. Im entgegengesetzten Fall
Den Hahn des Manometers 3 zumachen und den vorderen Dichtring ersetzen.
durch Verschiebung des Stößels von Hauptzylinder
einen stabilen Druck von 0,2 MPa (2 kp/cm2) sichern.
Der Druck soll bei befestigtem Stößel und keinem
Entweichen von Flüssigkeit im Laufe von 2 Minuten
Schaltgetriebe
konstant bleiben. Der Aufbau des Schaltgetriebes ist in Bildern 3-
Den Hahn des Manometers 4 zumachen und den 12, 3-26 und 3-34 gezeigt.
Hahn des Manometers 3 aufmachen. Durch Ver-
schiebung des Stößels am Manometer einen stabilen Etwaige Störungen, deren Ursachen und
Druck 10 MPa (100 kp/cm2) einstellen.
Beseitigung
61
Geräusch im Schaltgetriebe
1. Geräusch von Lagern.
2. Verschleiß der Verzahnungen von Zahnrädern und Synchronisatoren.
3. Ungenügender Ölstand im Schaltgetriebe.
Erschwerte Gangschaltung
1. Die fehlerhaften Lager ersetzen.
1. Unvollständige Ausrückung der Kupplung.
2. Die abgenutzten Teile ersetzen.
2. Klemmung von Kugelgelenk des Gangschalthebels.
3. Verformung des Gangschalthebels. 3. Öl nachfüllen. Gegebenenfalls die Ursachen der Ölleckage
beseitigen.
4. Eine zu stramme Bewegung der Gabelstangen (Grat, Verunrei- 4. Die Festigungsteile von Lagern oder die Lager selbst ersetzen.
nigung von Sitzen der Stangen.
5. Klemmung der Sperrgleitstücke.)
6. Eine zu stramme Bewegung der Gleithülse an Nabe bei Verun-
reinigung der Keilnuten. Verformung der Gangschaltgabeln 1. Siehe Unterabschnitt «Kupplung».
2. Die Paßflächen des Kugelgelenks säubern.
Eigenmächtiges Ausschalten oder ungenaues Einschalten von 3. Die Verformung beseitigen oder den Hebel durch einen neuen
Gängen ersetzen.
1. Verschleiß von Kugeln und Sitzen der Stange, unelastisch gewor- 4. Die abgenutzten Teile ausbessern oder ersetzen.
dene Rasten.
2. Verschleiß von Synchronringen des Synchronisators. 5. Die Teile reinigen.
3. Bruch der Feder des Synchronisators. 6. Die Gabel richten, gegebenenfalls ersetzen.
4. Verschleiß der Hülsenverzahnung von Synchronisator oder des
Zahnkranzes des Synchronisators.
5. Quetschung kurzer Zähne der Nabe
1. Die beschädigten Teile ersetzen.
Entweichen von Öl
1. Verschleiß der Dichtungen von Antriebs- und Hauptwelle. 2. Die Synchronringe ersetzen.
2. Gelockerte Deckelbefestigungen von Schaltgetriebe, beschädigte 3. Die Feder ersetzen.
Dichtungen. 4. Die Hülse oder das Zahnrad ersetzen.
3. Gelockerte Befestigung des Kupplungsgehäuses an Schalt-
getriebe. 5. Den Synchronkörper ersetzen.
Die vordere Bodenmatte und Außenverkleidungen Die Rückholfeder 1 (Bild 3-13) von der Kupplungs-
von Hebeln des Verteilergetriebes und des Schalt- ausrückgabel 5 abhängen und den Splint 4 aus dem
getriebes abziehen. Den Hebellükendeckel und Stößel 6 herausziehen. Den Arbeitszylinder 8 vom
Dichtungen wegnehmen. Griffe und Hebel des Ver- Kupplungsgehäuse trennen. Dabei bleibt der Zylinder
teilergetriebes losdrehen. 8, der führenden mit der zum Hauptzylinder der Kup-
Den Hebelschaft 27 (siehe Bild 3-12) nach unten plungsausrückung Rohrleitung verbunden ist, am Fahr-
drücken und mit Schraubenzieher oder einem zeug, womit ein Verlust von Bremsflüssigkeit und nach-
anderen, geschärftem Werkzeug Sperrhülse 31 aus folgendes notwendiges Durchpumpen der hydrauli-
Nut an Hebelschaft herausnehmen; den Schaft weg- schen Kupplungsausrückung ausgeschlossen ist.
nehmen. Auf die nachgiebige Wellenkupplung 3 (Bild 3-14)
Die Einhängung von Rohren und Schalldämpfern Schelle 2 (A.70025) stecken und diese anziehen.
am Wagenheck und danach das Rohr der Schall- Dies erleichtert das Absetzen und nachfolgendes
dämpfer vom Einlaufrohr trennen. Die Schelle zur Einsetzen der nachgiebigen Wellenkupplung.
Befestigung des Einlaufrohres der Schalldämpfer am Die Muttern 1 losschrauben, die Kardanzwischen-
Auslaßkrümmer losmachen und das Rohr nach unten welle durchdrehen und danach die Schrauben zur
abnehmen. Befestigung der nachgiebigen Wellenkupplung 3 am
Die unteren Befestigungsschrauben des Kup- Flansch der Getriebehauptwelle entfernen.
plungsgehäusedeckels losdrehen. Die Anschluß- Die biegsame Welle des Geschwindigkeitsmes-
leitung an Masse von Kupplungsgehäuse und die sers vom Antrieb des Geschwindigkeitsmessers am
Leitung vom Leuchtenschalter losmachen. Verteilergetriebe trennen.
62
Die Flansche von Gelenkwellen des Antriebs der plungsgehäuse losdrehen und denselben freigeben.
Vorder- und Hinterachse von Flanschen der Wellen Die Befestigungsschrauben des Kupplungsgehäuse-
des Verteilergetriebes trennen. Die Gelenkwellen des deckels losdrehen.
Achsantriebs ablassen und zur Seite führen. Die Lagerung der hinteren Motoraufhängung vom
Die Schrauben zur Befestigung der Trageböcke Querträger 4 (Bild 3-14) losmachen und danach den
des Verteilergetriebes an der Karosserie losdrehen Querträger absetzen, dabei das Schaltgetriebe von
und dieses zusammen mit der Gelenkwelle absetzen. unten unterstützen.
Mit Gelenksteckschlüssel 02.7812.9500 die Einen Hebebock, Untersatz oder eine andere pas-
Schrauben zur Befestigung des Anlassers am Kup- sende Abstützung unter Schaltgetriebe stellen.
Bild 3-12.Schaltgetriebe:
1- Antriebswelle, 2- vorderer Deckel mit Führungshülse, 3- Wellendichtring der Antriebswelle, 4- Federscheibe, 5- Stellring des Lagers,
6- Getriebegehäuse, 7- Entlüfter, 8- Nadellager der Ausgangswelle, 9- Anschlagscheibe der Feder von Synchronisator, 10- Zahnkranz des
Synchronisators für 4. Gang, 11- Schaltmuffe für 3. und 4. Gang, 12- Synchronkörper für 3. und 4. Gang, 13- Sicherungsring des
Synchronisators, 14- Synchronring, 15- Feder des Synchronisators, 16- Zahnrad und Zahnkranz des Synchronisators für 3. Gang,
17- Zahnrad und Zahnkranz des Synchronisators für 2. Gang, 18- Hauptwelle, 19- Zahnrad und Zahnkranz des Synchronisators für 1. Gang,
20- Buchse des Zahnrads für 1. Gang, 21- Zwischenlager der Hauptwelle, 22- Halteblech des Zwischenlagers, 23- Flansch, 24- Schutzhülle,
25- Feder, 26- Gangschalthebel, 27- Schaft des Gangschalthebels, 28- elastisches Dämpferpolster, 29- Gummibuchse des Dämpfers,
30- Abstandsbuchse des Dämpfers, 31- Sperrhülse des Dämpfers, 32- Manschette, 33- Kugelscheibe, 34- Schaltkugel des Hebels,
35- Gehäuse des Gangschalthebels, 36- Führungsplatte, 37- Flansch der nachgiebigen Wellenkupplung des Gelenkwellenantriebes,
38- Mutter, 39- Dichtung des Zentrierringes, 40- Zentrierring, 41- Sicherungsring, 42- Dichtung des hinteren Lagers der Hauptwelle, 43- hin-
teres Lager der Hauptwelle, 44- Abstandshülse, 45- Ölabweisscheibe, 46- Zahnradblock für 5. Gang und Rückwärtsgang, 47- Schaltmuffe
5. Gang, 48- Zwischenrad für Rückwärtsgang, 49- hinteres Lager der Vorgelegewelle, 50- Vorgelegerad für 1. Gang, 51- Schaltmuffe für 1.
und 2. Gang, 52- Vorgelegerad für 2. Gang, 53- Vorgelegerad für 3. Gang, 54- Schraube für Einfüll- und Kontrollbohrung,
55- Vorgelegewelle, 56- Zahnrad zum ständigen Eingriff der Vorgelegewelle, 57- vorderes Lager der Vorgelegewelle, 58- Spannscheibe des
Vorgelegewellenlagers, 59- Schraube der Spannscheibe, 60- Zahnrad zum ständigen Eingriff der Antriebswelle, 61- hinteres Lager der
Antriebswelle, 62- Sicherungsring
63
Bild 3-14. Nachgiebeige Wellenkupplung zur Verbindung der
Bild 3-13. Betätigung der Kupplungsausrückung: Gelenkwelle an Schaltgetriebe:
1- Rückholfeder der Gabelstange, 2- Gegenmutter, 1- Muttern zur Befestigung des Flansches der Gelenkwelle an
3- Stellschraube, 4- Splint, 5- Kupplungsausrückgabel, 6- Stößel, nachgiebeige Wellenkupplung, 2- Schelle A.70025, 3- nachgie-
7- Befestigungsschraube des Arbeitszylinders, 8- Arbeitszylinder beige Wellenkupplung, 4- Querträger der hinteren Motor-
für Betätigung der Kupplungsausrückung aufhängung
64
Bild 3-17. Entfernen des Zentrierringes von nachgiebiger
Bild 3-16. Entfernen des Sicherungsringes Wellenkupplung der Gelenkwelle
65
Bild 3-20. Losdrehen der Befestigungsschrauben von
Zahnradblock und Schaltgabel für 5. Gang und Rück-
wärtsgang:
1- Zwischenrad für Rückwärtsgang, 2- Befestigungsschraube,
3- Schaltstange, 4- Befestigungsschraube der Schaltgabel, Bild 3-21. Ausbau der Buchse des Zahnrads für 5. Gang:
5- Rastendeckel 1- Buchse
66
Bild 3-23. Ausbau des Zwischenrads für Rückwärtsgang und
des Zahnrads für 5. Gang im Satz mit Synchronisator und
Gabel:
1- Zwischenrad für Rückwärtsgang, 2- Schaltmuffe des 5. Bild 3-25. Ausbau der Vorgelegewelle aus Schaltgetriebe-
Ganges, 3- Zahnrad für 5. Gang und Rückwärtsgang gehäuse
67
Bild 3-26. Betätigung des Schaltgetriebes:
1- Schaltgabel für 3. und 4. Gang, 2- Schaltstange für 1. und 2. Gang, 3- Schaltstange für 3. und 4. Gang, 4- Schaltgabel für 1. und 2. Gang,
5- Schaltstange für 5. Gang und Rückwärtsgang, 6- Sperrsteine, 7- Rastendeckel, 8- Rastenfeder, 9- Rastenkugel, 10- Schaltgabel für 5.
Gang und Rückwärtsgang, 11- Schaltstangenkopf der Schaltgabel für 5. Gang und Rückwärtsgang, 12- Zahnradblock für 5. Gang und
Rückwärtsgang, 13- Zwischenradachse für Rückwärtsgang, 14- Zwischenrad für Rückwärtsgang, 15- Scheibe der Führungsplatte,
16- Führungsplatte, 17- Gehäuse des Gangschalthebels, 18- Kugelschalter, 19- Kugelscheibe, 20- Feder, 21- Anschlagscheibe,
22- Sicherungsring
68
- Die Hauptwelle mit Dorn 41.7816.4069 an
Presse (Bild 3-32) anbringen, die Stützringshälften 3
unter dem Zahnrad für 3. Gang einlegen, mit Dorn
auf Federscheibe drücken, den Sicherungsring 2
abnehmen, danach die Federscheibe 4, den Syn-
chronkörper der Schaltmuffe für 3. und 4. Gang und
Zahnrad für 3. Gang entfernen.
Gegebenenfalls den Hebel und Gangwähler
auseinandernehmen, dazu:
- Die Schutzhülle 10 (Bild 3-33), den Siche-
rungsring und Anschlagring 6 und 7, die Feder 5 und
Kugelscheibe 4 vom Gangschalthebel abziehen,
- Die Teilenlage in bezug auf den Markierstrich A
(Bild 3-34) an der Führungsplatte visuell anmerken,
um die Teile beim Zusammenbau in derselben Lage
zu verbinden,
- Die Muttern von Befestigungsschrauben los-
Bild 3-29. Herausnehmen der Hauptwelle aus Schaltgetriebe- drehen, Teile des Gangwählers trennen und den
gehäuse
Hebel 9, dessen Kugellagerung 4 und die Gummi-
dichtringe 15 wegnehmen.
Den Zusammenbau des Schaltgetriebes in umge-
kehrter Reihenfolge durchführen. Dabei folgendes
berücksichtigen:
- Die Achse des Zwischenrads für Rückwärtsgang
vor Einsatz der Wellen in Schaltgetriebegehäuse mit
Drehmoment 78 Nm (7,8 kpm) befestigen,
- Vor Einsatz der Stange der Schaltgabel für 5.
Gang und Rückwärtsgang in Getriebe die Abstands-
Bild 3-30. Teile der Antriebswelle: hülse an ihre Stelle anbringen,
1- Sicherungsring, 2- Federscheibe, 3- Lager, 4- Antriebswelle,
5- Ringfeder, 6- Synchronring, 7- Sicherungsring, 8- Lager
69
Bild 3-32. Einsatz des Sicherungsringes an Hauptwelle:
1- Dorn 41.7816.4069, 2- Sicherungsring, 3- Tragringhälfte,
4- Federscheibe, 5- Stange der Presse
70
Unbeträchtliche Unebenheiten an den Oberflä-
chen mit feinem Schleifleinen beseitigen. Bei grossen
Beschädigungen und Verformungen die Welle durch
eine neue ersetzen.
Zahnräder. An den Zahnrädern darf es nicht Be-
schädigungen oder übermäßigen Verschleiß von
Zähnen geben. Insbesondere auf den Zustand der
Stirnflächen von Zähnen an Zahnkränzen der
Synchronkörper achtgeben.
Das Verzahnungstragbild des Zahnrads soll über
die ganze Fläche reichen, und diese soll glatt und frei
von Verschleißspuren sein. Das Spiel in Verzahnung
zwischen Zähnen der Zahnräder kontrollieren; deren
Einbauspiel soll 0,10 mm betragen, höchstzulässiges
Verschleißspiel ist 0,20 mm.
Das Einbauspiel zwischen Buchsen und Zahn-
rädern für 1. und 5. Gang und zwischen Hauptwelle
und Zahnrädern für 2. und 3. Gang soll 0,05-0,10 mm
betragen, höchstzulässiges Verschleißspiel ist 0,15
mm.
Bei dem die Grenzwerte überschreitenden Ver-
schleiß die Zahnräder durch neue ersetzen.
Lager. Die Kugel- oder Rollenlager sollen sich in
einwandfreiem Zustand befinden. Deren Radialspiel
darf nicht größer als 0,05 mm sein.
Den Innenring mit Fingern an Außenring drücken
und einen von diesen in beide Richtungen durch-
Bild 3-34. Gangwähler:
drehen, wobei das Abrollen zügig sein soll. An Ober-
1- Scheibe der Führungsplatte, 2- Führungsplatte, 3- Gehäuse flächen von Kugeln oder Rollen und an Laufbahnen
des Gangschalthebels, 4- Schaltkugel, 5- Kugelscheibe, 6- Fe- der Ringe sind Beschädigungen unzulässig. Die be-
der, 7, 8- Sicherungsring, 9- Gangschalthebel, 10- Schutzhülle,
schädigten Lager durch neue ersetzen. Beim Er-
11- Flansch, 12- Sicherungsplatte für Rückwärtsgang, 13- Feder,
14- Führungsleiste, 15- Dichtring, A- Markierstrich setzen des vorderen Lagers der Kupplungswelle den
Austreiber A.40006 (siehe Bild 2-11) benutzen, wobei
Wellen. An den Laufflächen und Keilnuten der man das Schwungrad nicht auszubauen braucht.
Hauptwelle sind Beschädigungen und übermäßiger Stangen und Gabeln. Verformungen von Gang-
Verschleiß unzulässig. An der Rollfläche der Nadeln schaltgabeln sind unzulässig. Die Stangen sollen frei,
am vorderen Ende der Welle dürfen weder Rauhig- aber ohne beträchtliches Spiel in den Bohrungen des
keit noch Reibstellen vorhanden sein. Gehäuses gleiten.
Den Zustand der Rollfläche der Nadeln in Boh- Den Zustand von Blockiergleitstücken der Stan-
rung der Kupplungswelle kontrollieren. gen, von Federn und Kugeln der Rasten kontrol-
Die Zwischenwelle sichtprüfen; an dieser sind lieren. Teile mit Fressen- oder Verschleißspuren
Ausbrockelungen oder übermäßiger Verschleiß von durch neue ersetzen.
Zähnen unzulässig. Naben, Hülsen und Blockierringe der Synchro-
Die Oberfläche der Achse des Zahnrads für Rück- nkörper. Prüfen, ob es Freßspuren an den Hülsen-
wärtsgang soll vollkommen glatt und frei von Klemm- naben, insbesondere an ihren Gleitflächen, gibt.
spuren sein. Das Einbauspiel zwischen der Achse Speziell auf den Zustand der Stirnflächen an Zähnen
und Buchse des Zwischenrads für Rückwärtsgang der Hülsen achten.
0,056-0,09 mm groß, das höchstzulässige Spiel darf Unzulässig ist ein übermäßiger Verschleiß der
nicht 0,15 mm überschreiten. Die Spielgröße mit Oberfläche von Synchronringen. Diese sind zu erset-
Messung des Durchmessers von Achse und Bohrung zen, wenn sie mit der Stirnfläche an die Hülse des
der Buchse des Zahnrades kontrollieren. An den Synchronkörpers stoßen. Etwaige Unebenheiten,
neuen Teilen beträgt der Durchmesser der Achse welche den freien Gleiten verhindern, mit Fein-
19,079-19,094 mm und der Innendurchmesser der schlichtfeile beseitigen. Mehr als höchstzulässig
eingepreßten Buchse 20,05-20,07 mm. abgenutzte Teile durch neue ersetzen.
71
Verteilergetriebe
Der Aufbau des Verteilergetriebes ist in Bildern 3-35 und 3-36 gezeigt.
Vibration des Verteilergetriebes und des Karosseriebodens (im Bereich der Vordersitze) beim Anfahren des Fahrzeuges und bei
Beschleunigung bis 80 km/h
1. Keine Zentrierung des Verteilergetriebes in bezug auf Triebwerk. 1. Das Verteilergetriebe zentrieren.
2. Kein fester Anzug oder Beschädigung von Lagerungen des 2. Die Muttern und Schrauben zur Befestigung der Lagerungen
Verteilergetriebes und der hinteren Lagerung des Triebwerkes. festziehen, die beschädigten Lagerungen ersetzen.
3. Ein zu strammes Durchdrehen oder Klemmen an einer der 3. Die Kreuzgelenke ausbessern oder Gelenkwellen komplett
Fläche der Gelenke von vorderer oder hinterer Gelenkwelle. ersetzen.
4. Unvollständige Bremslösung der Feststellbremse. 4. Die Feststellbremse regeln.
5. Ein zu strammes Durchdrehen der Gleichlaufgelenke der 5. Den Zustand der Hülle und des Gelenks kontrollieren. Bei
Zwischenwelle. Beschädigung von Gelenkteilen diese ersetzen.
Vibration von Verteilergetriebe und Karosserieboden (im Bereich der Vordersitze) bei konstanter Fahrgeschwindigkeit (am meis-
ten charakteristisch bei Geschwindigkeit 80-90 km/h)
1. Vergrößerte Unwucht von Gelenkwellen. 1. Die Gelenkwellen ausbessern oder ersetzen.
2. Vergrößerte Unwucht des Zwischenachsdifferentials des 2. Das Zwischenachsdifferential ausbessern oder ersetzen.
Verteilergetriebes.
3. Fressen von Kreuzgelenken der vorderen oder hinteren 3. Die Gelenke ausbessern oder Gelenkwellen im Satz ersetzen.
Gelenkwelle. 4. Den Zustand der Hülle und des Gelenkes kontrollieren. Bei
4. Fressen von Gleichlaufgelenk der Zwischenwelle. Beschädigung von Gelenkteilen diese ersetzen.
5. Gelockerte Befestigungsmuttern und -Schrauben der Motor- 5. Die Muttern und Schrauben zur Befestigung der Lagerungen
lagerungen oder Beschädigung der Motorlagerungen. anziehen oder die Motorlagerungen ersetzen.
6. Verbiegung der Schrauben und des Flansches der nachgiebigen 6. Die Schrauben oder Kardanzwischenwelle ersetzen.
Zwischenwellenkupplung.
Ölleckage
1. Beschädigte Dichtungen. 1. Die Dichtungen ersetzen.
2. Gelockerte Muttern und Stiftschrauben zur Befestigung von 2. Die Muttern und Stiftschrauben an Lackstellen nachziehen.
Deckeln an Gehäuse.
3. Abgenutzte oder beschädigte Wellendichtringe. 3. Die Wellendichtringe ersetzen.
4. Verschleiß von Dichtringen an Antriebsstangen des Verteiler- 4. Die Dichtringen ersetzen.
getriebes.
72
Ermittlungsverfahren der Vibrationsur- der Motorlagerungen kontrollieren, denn diese sind
sachen am Verteilergetriebe und Karos- die Vibrationursachen.
serieboden (im Bereich der Vordersitze) Prüfung 2. Ist keine Vibration bei der Prüfung 1
Vor allem anmerken, bei welcher Geschwindigkeit bemerkt, die Hebel des Verteilergetriebes in Stellung
Vibration des Verteilergetriebes auftritt, erst danach für Leerlauf rücken, den Motor anwerfen, in Verteiler-
mit Bestimmen von Ursachen der Vibration beginnen. getriebe einen Gang für Geradeausfahren einlegen
und Drehzahl der Motorkurbelwelle einstellen, welche
Prüfung 1. Hebel von Verteiler- und Schaltgetriebe
in Stellung für Leerlauf rücken und den Motor anwer- der Fahrgeschwindigkeit des Fahrzeuges entspricht,
fen. Drehzahl der Kurbelwelle des Motors einstellen, bei der Vibration des Verteilergetriebes aufgetreten
welche der Fahrgeschwindigkeit des Fahrzeuges ist.
entspricht, bei der die Vibration aufgetreten ist. Wird die Vibration am stillstehenden Fahrzeug bei
Wenn die Vibration bei stillstehendem Fahrzeug dieser Drehzahl der Kurbelwelle bemerkt, so ist deren
beibehalten wird, die Befestigung und den Zustand Ursache eine Störung an Kardanzwischenwelle (Un-
Bild 3-35.Verteilergetriebe:
1- Abtriebsrad, 2- Lager des Differentials, 3- Federscheibe, 4- Sicherungsring, 5- Sperrmuffe, 6- Zahnkranz des Differentialgehäuses,
7- Zahnkranz der Antriebswelle der Vorderachse, 8- Lager der Antriebswelle der Vorderachse, 9- Ölabweiser, 10- Schmutzabweiser,
11- Antriebswelle der Vorderachse, 12- Flansch, 13- Wellendichtring, 14- Ölablaßschraube, 15- Abtriebsrad des Tachoantriebes,
16- Antriebsrad des Tachoantriebes, 17- Verschluß der Öffnung zum Einfüllen von Öl und Kontrollieren des Ölstandes, 18- vorderer Deckel
des Verteilergetriebes, 19- Rollenlager der Zwischenwelle, 20- Aufhängebock des Verteilergetriebes, 21- Lagerdeckel der Antriebswelle,
22- Anschlagring des Lagers, 23- Lager der Antriebswelle, 24- Zahnrad für hohen Gang, 25- Synchronkörper, 26- Schaltmuffe,
27- Verteilergetriebegehäuse, 28- Zahnrad für niedrigen Gang, 29- Zahnradhülse für niedrigen Gang, 30- Antriebswelle, 31- hinterer Deckel,
32- Kugellager der Zwischenwelle, 33- Zwischenwelle, 34- Differentialgehäuse, 35- Anschlagscheibe des Antriebrades der Hinterachse,
36- Lager der Antriebswelle der Hinterachse, 37- Antriebsrad der Hinterachse, 38- Ausgleichrad, 39- Achse der Ausgleichräder,
40- Sicherungsring der Achse von Ausgleichrädern, 41- Federscheibe, 42- Antriebsrad der Vorderachse, 43- Aufhängungsachse des
Verteilergetriebes, 44- Gummipolster des Aufhängungstragebocks
73
Bild 3-36. Betätigung des Verteilergetriebes:
1- Gabel der Sperrmuffe, 2- Sperrmuffe, 3- Sperrschraube der Gabel, 4- Schutzhülle der Schaltstange, 5- Feder des Hebels, 6- Schaltstange
der Gabel der Differentialsperre, 7- Deckel des Antriebsgehäuses der Vorderachse, 8- Sicherungsscheibe, 9- Hülse der Hebelachse,
10- Hebelachse, 11- Hebel, 12- Schaltstange der Gangschaltgabel, 13- Tragebock des Gangschalthebels, 14- Gangschalthebel,
15- Hebelkopf, 16- Schaltmuffe, 17- Gabel der Schaltmuffe, 18- Abstandshülse, 19- Rastkugel, 20- Hülse der Rastenfeder, 21- Rastenfeder,
22- Schalter der Kontrollampe für Differentialsperre
wucht, Verbiegung von Befestigungsschrauben oder Ausbau, Einbau und Zentrieren des
Flansch der nachgiebigen Wellenkupplung, Fressen Verteilergetriebes
in Gleichlaufgelenk.)
Ausbau. Das Fahrzeug über Schaugrube oder
Prüfung 3. Ist keine Vibration bei den Prüfungen auf Hebebock aufstellen. Den Hebel der Feststell-
1 und 2 bemerkt, an die Prüfung 3 herangehen. Das bremse herablassen und den Gangschalthebel von
Fahrzeug bis Geschwindigkeit beschleunigen, bei Verteiler- und Schaltgetriebe in Stellung für Leerlauf
welcher Vibration auftritt, und den Hebel von Ver- rücken. Die Befestigungsschrauben der Bodenver-
teiler- und Schaltgetriebe in Stellung für Leerlauf kleidung losdrehen und diese abnehmen. Die Griffe
rücken. Wird die Vibration beibehalten, so ist die Ur- von Hebel und Außenhüllen wegnehmen. Die
sache davon eine Störung an vorderer oder hinterer Befestigungsschrauben losdrehen und den Hebel-
Gelenkwelle (Unwucht, Fressen von Kreuzgelenken) lükendeckel und innere Abdichtungshülle der Hebel
oder Unwucht des Zwischenachsdifferentials. wegnehmen.
74
Bild 3-38. Einbauplan für Verteilergetriebe:
1- Befestigungsstiftschraube von Flanschen der Kardanzwi-
schenwelle und der Antriebswelle des Verteilergetriebes,
2- Verteilergetriebe, 3- Stellzwischenlagen, 4- Befestigungs-
muttern des Verteilergetriebes an Karosserie, 5- Befestigungs-
muttern von Aufhängungstrageböcken des Verteilergetriebes an
Achsen
75
Bild 3-39. Ausbau des Antriebsgehäuses der Vorderachse:
1- Antriebsgehäuse der Vorderachse, 2- Gehäusedeckel, 3-
Gehäuse des Tachoantriebes
76
mit dem Lager 36, dem Anschlagring und dem Ölab- Abziehvorrichtung und Anschlag 67.7853. 9559
weiser ausbauen. benutzen,
Den Deckel 21 des vorderen Lagers der Antriebs- - Die Befestigungsschrauben vom Abtriebsrad
welle und den Deckel der Schauluke abheben. des Differentials losdrehen, dabei mit einem Markier-
Den Lagerbock 13 (siehe Bild 3-36) des Gang- zeichen an den Differentialgehäusen deren gegen-
schalthebels im Satz mit dem Hebel absetzen, da- seitige Lage zueinander anmerken und das Gehäuse
nach die Sicherungsscheibe entfernen, die Achse losmachen,
herausziehen und den Hebel 14 absetzen. - Das Abtriebsrad des Differentials abziehen,
Die Sperrschraube der Gangschaltgabel 17 los- - Den Sicherungsring 8 (siehe Bild 3-42) und die
drehen und die Stange 12 sowie Teile der Raste vor- Federscheibe 14 abziehen, danach die Achse der
sichtig herausnehmen, dabei den Sitz der Raste mit Ausgleichräder austreiben und die Ausgleich- sowie
einem Finger abdecken. Antriebsräder der Antriebsachsen zusammen mit
Den vorderen Deckel 4 (Bild 3-40) zusammen mit dem Tragscheiben absetzen.
dem Differential absetzen, danach den Lagerring des
Die abgenutzten oder beschädigten Wellendicht-
Differentials anbringen und das Lager im Satz mit
ringe aus dem Antriebsgehäuse der Vorderachse,
Differential aus dem vorderen Deckel heraus-
aus dem Deckel des vorderen Lagers und aus hin-
nehmen.
terem Deckel austreiben. Die Muttern von Achsen
Die Einstellringe von den hinteren Lagern der
des Aufhängungsgummilagers losdrehen und die
Antriebswelle und Zwischenwelle abnehmen und die
Aufhängungsböcke komplett absetzen.
Antriebswelle und Zwischenwelle aus dem Verteiler-
getriebegehäuse herausnehmen. Der Zusammenbau des Verteilergetriebes
Die Antriebswelle in Schraubstock einspannen, verläuft in umgekehrter Reihenfolge, wobei folgendes
den Anschlagring und das hintere Lager 11 (Bild 3- zu berücksichtigen ist:
41) absetzen, dazu eine Universal-Abziehvorrichtung - Das Zwischenachsendifferential zusammen-
benutzen. Von der treibenden Welle das Zahnrad 9 bauen, dabei die Marken an dessen Gehäuse In
für niedrigen Gang zusammen mit der Buchse 10, Übereinstimmung bringen, damit die Auswuchtung
der Schaltmuffe 8, des Synchronkörpers 7, der dieser Baugruppe nicht verletzt wird,
Schaltmuffe und dem Zahnrad 6 für hohen Gang ab- - Die Federscheibe an die Achse der Ausgleich-
nehmen. räder an der Seite des Sacklochs von der Stirnseite
Das Differential auseinandernehmen, dazu: der Achse anbringen,
- Den Sicherungsring 1 (Bild 3-42) und die Feder- - Das Axialspiel jedes Antriebsrads der Achsen
scheibe 2 des vorderen Lagers wegnehmen, soll 0-0,10 mm betragen, und das
- Das hintere und vordere Lager vom Differ- Widerstandsmoment der Zahnräder gegen Drehung
entialgehäuse (Bild 3-43) abziehen, dazu Universal- soll nicht größer als 14,7 Nm (1,5 kpm) sein. Bei
77
Bild 3-43. Austreiben des Lagers vom Differentialgehäuse: Bild 3-44. Einbau der Antriebswelle und Zwischenwelle ins
1- Abziehvorrichtung A 40005/1/6, 2- Anschlag 67.7853.9559, Gehäuse:
3- Lager 1- Zwischenwelle, 2- Antriebswelle
Technische Zustandsprüfung
Vor Sichtprüfung alle Teile des Verteilergetriebes
sorgfältig mit Bürste und Schaber reinigen und da-
nach durchspülen. Die Teile mit Druckluftstrahl abbla-
sen. Besonders gründlich die Lager durchspülen und
durchblasen, ohne diese schnell drehen durch
Druckluftstrahl zulassen, damit sie nicht beschädigt
werden.
Gehäuse und Deckel. An Gehäuse und Deckeln
darf es keine Risse geben, an der Oberfläche von Bild 3-46. Anpressen der Befestigungsmutter für Flansch der
Bohrungen für Lager sind Verschleiß oder Beschädi- Antriebswelle der Hinterachse:
gungen (Einbeulungen, Abbrockelung) unzulässig. 1- Dorn 67.7820.9520, 2- Raste des Flansches
78
Beschädigungen an Paßflächen von Gehäuse mit Reibstellen und Grat mit Feinschlichtfeile beseitigen.
Deckeln können Unflucht von Wellen und Ölleckage Besonders auf den Zustand der Stirnflächen an Zäh-
verursachen. Geringfügige Beschädigungen mit Fein- nen der Muffe achten; die Muffe ersetzen, wenn diese
schlichtfeile beseitigen. Die Teile bei beträchtlichen Be- zerstört oder gequetscht sind, womit deren Verschie-
schädigungen oder Verschleiß durch neue ersetzen. bung bei Gangschaltung behindert wird.
Dichtungen. Deren Zustand sorgfältig kontrollie- Differential. Den Zustand der Oberfläche an
ren. Die Dichtungen durch neue ersetzen, wenn auch Ausgleichradachse und Bohrungen in Differential-
nur unbeträchtliche Beschädigungen festgestellt wer- gehäuse kontrollieren; bei unbeträchtlichen Beschä-
den. Verschleiß der Dichtkante der Dichtung darf digungen die Flächen mit feinkörnigem Schleifleinen
nicht breiter als 1 mm sein. schleifen, aber bei beträchtlichen Schäden die Teile
Wellen. An Laufflächen, Gewindeteil und Keil- durch neue ersetzen.
nuten der Wellen sind Beschädigungen unzulässig. Den Zustand der Oberfläche von Zapfen der An-
Die Antriebswelle und die Antriebswellen von Vorder-
triebsräder der Achsen und deren Sitzbohrungen im
und Hinterachse auf Schlag prüfen, diese dazu auf
Differentialgehäuse kontrollieren, desgleichen den
Prismen legen und von Hand drehen. Ein Schlag des
Zustand der Lagerflächen an Stellscheiben und der
Stirnteils der Anschlagbunde für Lager darf nicht
an ihnen anliegenden Stirnflächen an Gehäusen und
größer als 0,01 mm sein.
Antriebsrädern der Achsen. Festgestellte Beschädi-
Bei der Kontrolle der Zwischenwelle auf Zustand gungen mit feinkörnigem Schleifleinen oder mit
des Zahnradblockes und des antreibenden Zahnrads
Feinschlichtfeile beseitigen, beträchtlich beschädigte
des Antriebs des Geschwindigkeitsmessers achtge-
oder abgenutzte Teile ersetzen.
ben. Unzulässig ist Ausbröckelung oder übermässi-
ger Verschleiß von Zähnen. Die unbrauchbaren Teile Sich beim Wegnehmen der Federscheibe 15
ersetzen. (siehe Bild 3-42) vergewissern, daß es keine Radial-
Zahnräder. Bei Durchsicht der Zahnräder den versetzung der Sperringe 8 in den Nuten der Achse
Zustand der Zähne und Sitzflächen prüfen. Unzu- 14 gibt. Wird die Luft festgestellt, die Sperringe erset-
lässig sind Ausbröckelung von Zähnen und deren zen.
übermäßiger Verschleiß. An den Sitzflächen der
Zahnräder darf es nicht Reibstellen oder Verschleiß Prüfung des Verteilersgetriebes
geben, womit großes Spiel verursacht wird. Das zusammengebaute Verteilergetriebe am
Das Spiel an Verzahnung der Zahnräder kontrol- Stand auf Geräusche, Qualität des Zusammenbaus
lieren; das Einbauspiel soll 0,10 mm betragen. und Dichtheit in bezug auf Ölleckage kontrollieren.
Höchstzulässig ist 0,20 mm. Die Kontrolle nacheinander in hohem und niedrigem
Das Einbauspiel zwischen Zahnrad für niedrigen Gang bei folgender Drehzahl der Antriebswelle in bei-
Gang und Buchse sowie zwischen Atriebswelle und den Richtungen durchführen:
Zahnrad für hohen Gang soll 0,05-0,10 mm betragen
höchstzulässig 0,15 mm. Überschreitet der Ver- I. Betriebsart - 100-200 min -1
Lager. Kugel- und Rollenlager dürfen nicht Be- Die Kontrolle in der zweiten Betriebsart ohne Be-
schädigungen an Laufbahnen von Ringen, an Käfi-
lastung sowie unter Belastung mit veränderlichem
gen, Rollen oder Kugeln aufweisen, desgleichen
Drehmoment und in der I. und III. Betriebsart ohne
keine Risse und Abspaltungen an Ringen. Das Ra-
Belastung durchführen.
dialspiel der Lager darf nicht größer als 0,05 mm sein.
Die Funktion des Differentials bei der ersten Be-
Ein sauberes und trockenes Lager darf beim
Durchdrehen nicht klappern. Der Lauf soll zügig und triebsart prüfen; dabei die Antriebswellen der Vorder-
frei von Fressen sein. Beschädigte Lager ersetzen. und Hinterachse nacheinander bis zum vollständigen
Stillstand abbremsen.
Stangen, Gabeln. Unzulässig ist Verformung von
Gabeln und Fressen von Stangen in Bohrungen des Gangschaltung und Differentialsperre bei unbe-
Gehäuses. Die Teile von Rasten im Falle von Preß- weglichen Wellen des Verteilergetriebes durchführen.
spuren durch neue ersetzen. Die Federn der Rasten Am Verteilergetriebe sind unzulässig: Klemmung
gleichfalls im Falle von Verlust der Elastizität erset- und heftiges Einschalten sowohl von Gängen als
zen. Die Länge der Feder soll unter Belastung 99,15- auch von Differentialsperre, Klappern oder ungleich-
114,85 N (10,2-11,8 kp) 19 mm und in freiem Zustand mäßiges Geräusch von Zahnrädern sowie Ölleckage.
23,3 mm betragen.
Synchronkörper. Schaltmuffen. Prüfen, ob es
Freßspuren am Synchronkörper der Schaltmuffe und
Gelenkwellenantrieb
besonders an den Oberflächen der Schiebehülsen Der Aufbau der Wellen des Gelenkwellen-
sowie an den Keilnuten des Differentialgehäuses gibt. antriebes ist in Bild 3-47, 3-48 und 3-49 gezeigt.
79
Etwaige Störungen, deren Ursachen und Beseitigung
Klappern in Gelenkwellenantrieb beim Anfahren, bei flotter Beschleunigung oder bei Gangschaltung
1. Lockerung von Schrauben und Muttern zur Befestigung der nachgiebigen Wellenkupplung und Flansche der Kreuzgelenke.
2. Vergrößertes Umfangsspiel an Keilwellenverbindung der vorderen oder hinteren Gelenkwelle.
Das Fahrzeug zuverlässig festsetzen, die Fest- Vor Einbringen der Zwischenwelle 2-3 g Schmier-
stellbremse loslassen und den Gangschalthebel in fett òêìë-4 an Innenfläche der Zentrierhülse des
die Stellung für Leerlauf rücken. Flansches einlegen.
Die vorderen und hinteren Gelenkwellen aus-
bauen. Technische Zustandsprüfung ohne
Schelle A.70025 an nachgiebige Wellenkupplung Auseinandernehmen
3 der Zwischenwelle anbringen (siehe Bild 3-14) und
Die Gelenkwellen reinigen und waschen, Kreuz-
bei Durchdrehen der Welle die Muttern der Schrau-
gelenke der Wellen auf leichtes und zügiges Durch-
ben zur Befestigung der nachgiebigen Wellenkup-
drehen der Gabeln und auf Nichtvorhandensein
plung am Flansch der Hauptwelle des Schaltge-
eines beträchtlichen Axial- und Radialspiels prüfen.
triebes losdrehen. Das Verteilergetriebe im Satz mit
Zwischenwelle (siehe Unterabschnitt «Verteilerge- Die Auswuchtung der Gelenkwellen an Auswucht-
triebe») ausbauen. Die Stiftschraubenmuttern zur stand entsprechend nachfolgendem Hinweis kontrol-
Befestigung des Zwischengellengelenkes an Flansch lieren.
der Antriebswelle des Verteilergetriebes losdrehen Es empfielt sich nicht, die Gelenkwellen auszuba-
und Zwischenwelle absetzen. uen, wenn die Gabeln zügig durchgedreht werden,
Der Einbau der Gelenkwellen erfolgt in umgekehr- kein Fressen vorhanden ist, eine Unwucht der An-
ter Reihenfolge. Vor Anbringen der Zwischenwelle im triebswellen der Antriebsachsen nicht größer als
Satz mit Verteilergetriebe den Zentrierring der nach- 1,716 Nmm (175 pmm) und der Zwischenwelle nicht
giebigen Wellenkupplung an Hauptwelle des Schalt- größer als 2,16 Nmm (200 pmm) ist, und wenn kein
getriebes anbringen. Bei Einsatz der Kardanzwi- Schmierstoff durch die Wellendichtringe der Lager
schenwelle Zentrierung der Wellen von Schalt- und der Gelenkkreuze und die Schutzhülle der Zwischen-
Verteilergetriebe sichern (siehe «Einbau des Ver- welle ausgestoßen wird.
teilergetriebes»),
80
Bild 3-47. Gelenkwelle komplett:
1- vordere Gelenkwelle, 2- Kardanzwischenwelle, 3- Verteiler-
getriebe, 4- hintere Gelenkwelle
Auseinandernehmen
Hintere und vordere Wellen. Merkzeichen (mit
Farbe oder Körner) auftragen, welche die gegenseit-
ige Lage von Paßteilen bestimmen, damit sie beim
Zusammenbau in dieselbe Lage kommen, um die
Auswuchtung der Wellen beizubehalten.
Die vordere (hintere) Gelenkwelle in Schraubstock
Bild 3-48. Teile der vorderen Gelenkwelle: mit Aluminiumbelägen einspannen. Den Sicherungs-
1- Gabelflansch des Kreuzgelenkes, 2- Schmiernippel,
3- Sicherungsring, 4- Gelenkkreuz komplett, 5- Gleitgabel,
ring abziehen, dazu eine Rundzange benutzen.
6- Wellendichtring, 7- Außenring des Wellendichtringes, Die Lagergehäuse aus Gelenkgabeln austreiben,
8- Gelenkwelle dazu:
- Die Gelenkwelle einer der Kreuzgelenkgabel an
Halterung 1 (Bild 3-50) der Presse ansetzen. Durch
die spezielle Hülse 2 mit Stange der Presse die
andere Gabel 3 des Gelenks nach unten bis zum
Anschlag an Gelenkkreuz versetzen,
- Die Gelenkgabel um 180° wenden und die ange-
gebenen Arbeitsgänge wiederholen, d.h. das andere
Ende der Gabel bis zum Anschlag an das Gelenk-
kreuz führen. Bei Ausführung dieser Arbeitsgänge
kommt das entgegengesetzte Lager teilweise aus der
Bohrung der Gabel heraus, und in den entstandenen
Zwischenraum zwischen Gabel und Gelenkkreuz
kann Buchse 1 (Bild 3-51) mit seitlichem Ausschnitt
für den weiteren vollständigen Auseinandernehmen
des Lagers eingelegt werden,
- Die Buchse 1 (siehe Bild 3-51) auf den Zapfen
des Gelenkkreuzes stecken und die Gelenkgabel
nach unten bis zum Austreiben des Lagers versetzen.
Bild 3-49. Kardanzwischenwelle:
1- Hauptwelle des Schaltgetriebes, 2- Flansch der Hauptwelle,
Zwischenwelle. Die nachgiebige Wellenkupplung
3- Einlage der nachgiebigen Wellenkupplung, 4- Befestigungs- vom Flansch 5 (siehe Bild 3-49) trennen. Anzahl und
schraube des Flansches, 5- Flansch der elastischen Muffe, Lage der Auswuchtscheiben 17 und der Muffe selbst
6- Schutzhülle, 7- Käfig, 8- Kugel, 9- Gehäuse des Gleichlauf- in bezug auf den Flansch anmerken, damit sie beim
gelenks, 10- Stopfen, 11- Antriebswelle des Verteilergetriebes,
Zusammenbau an die bisherige Stelle kommen..
12- Sicherungsring, 13- Außenring des Gelenks, 14- Schutz-
haube der Hülle, 15- Schellen, 16- Zentrierhülse, 17- Auswucht- Bei Beschädigung der Schutzhülle 6 oder der
scheibe Haube 14, falls eine Zustandsprüfung der Gelenkteile
81
Bild 3-52. Zusammenbau des Kreuzgelenks:
Bild 3-51. Einsatz der Hülse zum Auseinandernehmen des 1- Sicherungsring, 2- Lehre; H- Spiel, A, B, C, D, E, F, G –
Kreuzgelenks: Lehrenlamellen mit Stärken (mm): 1,45; 1,48; 1,52; 1,56; 1,60;
1- Hülse 1,64; 1,67
und Schmierungsqualität erforderlich ist, die Lage Sollen die Gelenkteilenlaufflächen der Zwischen-
des Gelenks in bezug auf Flansch der nachgiebigen welle um mehr als 0,1 mm beschädigt bzw. ver-
Wellenkupplung anmerken und das Gelenk mit schließen sein, das komplette Gelenk ersetzen.
Benutzung der in Unterabschnitt «Antrieb der Nachgiebige Wellenkupplung. Den Zustand von
Gummiteilen der nachgiebigen Wellenkupplung kon-
Vorderräder» beschriebenen Maßnahmen auseinan-
trollieren. Im Falle von Rissen oder Abspaltungen des
dernehmen.
Gummis von den Metallbelägen die nachgiebige
Wellenkupplung ersetzen.
Technische Zustandsprüfung
Flansch der nachgiebigen Wellenkupplung.
Kontrolle der Exzentrizität. Die vordere (hintere) Den Zustand der Zentrierhülse am Flansch der
Gelenkwelle zwischen Spitzen einsetzen, diese nachgiebigen Wellenkupplung kontrollieren. Im Falle
durchdrehen und dabei das Rohr auf Schlag prüfen, von Verschleiß oder Beschädigungen die Hülse
der nicht größer sein soll als: ersetzen.
- 0,5 mm im Abstand von 50 mm von Schweiß-
nähten an Enden,
Zusammenbau
Der Zusammenbau der Gelenkwellen erfolgt in
- 0,3 mm in mittlerem Bereich.
umgekehrter Reihenfolge, wobei folgendes zu
Übersteigt der Schlag die angegebenen Werte, berücksichtigen ist:
die Welle in einer Presse richten oder sie ersetzen. Auf Keilwellenverbindungen gleichmäßig 3-4 g
Keilwellenverbindung. Spiel an Keilwellenver- Schmierfett FIOL-1 oder FIOL-2U auftragen,
bindung der Gleitgabel der vorderen und hinteren Beim Anschließen von Teilen die vor Auseinander-
Welle prüfen. Das höchstzulässige Umfangsspiel am nehmen angebrachten an trennbaren Teilen Mer-
mittleren Durchmesser der Keilnuten ist 0,30 mm. kzeichen in Übereinstimmung bringen,
Das Vorhandensein eines Stopfens in der Gabel 5 Nach dem Zusammenbau der Keilwellenverbin-
(Bild 3-48) sowie den Zustand des Außenringes 7 dung durch Andrücken des Dichtringes mit Axial-
und Dichtringes 6 der Gleitgabel prüfen, gegebenen- belastung um 0,3-0,5 mm den Ring an Ausdrehung
der Gabel zusammenpressen.
falls den Dichtring, und bei Beschädigungen auch
den Außenring, ersetzen. Den Zusammenbau des Kreuzgelenks wie folgt
durchführen:
Kreuzgelenke. Den Zustand von Lagergehäusen,
Altes, verhärtetes Schmierfett entfernen, die
Nadeln, Gelenkkreuzzapfen, Dichtringen und
Innenfläche der Lagergehäuse mit Schmierfett
Stirnscheiben prüfen.
Nr.158 oder FIOL-2U (0,8-1,2 g für jedes Lager) ein-
Falls die Lagergehäuse, Nadeln und Gelenk- fetten. Die Gelenkkreuzzapfen mit Schmierfett nicht
kreuzzapfen sowie Dichtringen oder Stirnscheiben bestreichen, damit kein Luftkissen beim Zusammen-
beschädigt oder abgenutzt sind, das Gelenkkreuz im bau bilden könnte. Das Gelenkkreuz in Bohrungen
Satz mit Lagern ersetzen. der Gabeln einbringen. Das Lager in eine Bohrung
der Gabel einpressen und den Sicherungsring 1 (Bild
Bohrungsdurchmesser der Gabel für das Nadel-
3-52) mit Stärke von 1,56 mm in Ausdrehung der
lager soll nicht größer als 28,021 mm sein.
82
Bild 3-53. Auswuchten der Gelenkwellen:
1- Scheiben zum Auswuchten: A, B, E, F – Flächen zur Unwucht-Kontrolle: C, D – Stützflächen der Welle an Auswuchtmaschine
Gabel einlegen. Das Lager in die nächste Bohrung und Stirnflächen der Gelenkkreuzzapfen treten im
der Gabel bis zum Anschlag des gegenüberliegenden Bereich 0,01-0,04 mm auf. Nach dem Zusammenbau
Lagers an Stirnfläche des Sperrings einpressen. Die die Gelenkgabeln auf leichtes Durchdrehen und die
Einpresskraft darf nicht 15000 N (1500 kp) über- Wellen auf Unwucht prüfen.
schreiten. Beim Zusammenbau des Gelenks der Zwischen-
Zwei Lehren 2 jeweils mit 4 und 3 Lamellen ver- welle die in Abschnitt «Antrieb der Vorderräder» be-
schiedener Stärke benutzen und ermitteln, welche schriebenen Maßnahmen anwenden. Den Käfig 7
von diesen Lamellen stramm in den Zwischenraum H (siehe Bild 3-49) mit der Fase zur Seite der treiben-
zwischen Bodenplatte des Lagers und Stirnfläche der den Welle des Verteilergetriebes anbringen und in
Ausdrehung der Gabel passiert, und den Sicherungs- Gelenk Schmierfett Longtern-00 der Firma «Dow
ring mit derselben Stärke wie Lamelle einlegen. corning» in Menge von 20 cm3 einlegen.
Anmerkung. Eine Lehre hat Lamellen mit Stärken Auswuchtung der Wellen
von 1,45; 1,48; 1,52; 1,56 mm, die anderen ent-
sprechend 1,60; 1,64; 1,67 mm. Die vordere und hintere Gelenkwelle werden an
Speziellen Auswuchtmaschinen ausgewuchtet und
Wenn die Lamelle mit geringster Stärke (1,45 um) durch Anschweißen von Metallblechen ausgeglichen.
nicht in den Zwischenraum H hineingeht, so ist der
Die an den Flächen A und B (Bild 3-53) gemes-
Ring 1 durch einen anderen mit Stärke 1,4 mm zu
sene Wellenunwucht soll bei Drehzahl 5500 min-1
ersetzen, und die angegebenen Arbeitsgänge wieder-
nicht größer als 1,72 Nm (175 pmm) und bei der
holen.
Unwuchtkontrolle nicht größer als 2,16 Nmm (220
Wenn die Lamelle mit größter Stärke (1,67 mm) pmm) sein.
nicht stramm in den Zwischenraum H hineingeht, den
Die Auswuchtung der Kardanzwischenwelle wird
Ring mit Stärke von 1,67 mm in diesen Zwischen-
an den Flächen E und P bei Drehzahl 800 min-1 kon-
raum einlegen, aber den Ring 1 entfernen und alle
trolliert. Der Ausgleich wird mit Auswuchtscheiben 1
angegebenen Arbeitsgänge wiederholen.
(siehe Bild 3-53) und durch Bohren des Gelenk-
Anmerkung. Zu empfehlen ist, den Zwischen- gehäuses erzielt. Die Unwucht soll nicht größer als
raum mit den Lehrlamellen von der Seite des Rohres 1,96 Nmm (200 pmm) sein.
zu messen. Die Sperringe werden als Ersatzteile mit
WARNUNG. Sollten Wellenteile bei der
acht Stärken geliefert, von denen jede eine bes-
Reparatur ersetzt werden, sind die Wellen
timmte Farbe hat: 1,45 – farblos, 1,48 – gelb, 1,52 –
auszuwuchten.
braun, 1,56 – blau, 1,60 – schwarz, 1,64, 1,67, 1,40 -
ohne Farbbezeichnungen, deren Stärke wird durch Nach dem Auswuchten die Kreuzgelenklager mit
Messung ermittelt. Schmierfett Nr.158 oder FIOL-2U mittels Schmier-
Nach dem Einlegen der Sperringe auf die Gelenk- nippel schmieren. Das Schmierfett ist einzupressen,
gabeln mit einem Hammer mit Kunststoffinne klopfen. bis es durch die Dichtungen austritt.
Durch das Klopfen wird der Zwischenraum zwischen
dem Lagerboden und Sicherungsring beseitigt, und
die Zwischenräume zwischen den Lagergehäusen
83
Hinterachse
Der Aufbau der Hinterachse ist in Bild 3-54 gezeigt.
Ölleckage
1. Verschleiß oder Beschädigung des Wellendichtringes des 1. Den Wellendichtring ersetzen.
Antriebsrades.
2. Verschleiß der Dichtung der Halbachse, zu bestimmen anhand der 2. Den Schlag der Halbachse und Durchbiegung des Trägers kon-
Verschmierung von Bremsschilderƒn, Bremstrommeln und trollieren. Die beschädigten Teile richten oder ersetzen.
Bremsbacken.
3. Gelockerte Befestigungsschrauben des Schaltgetriebes der 3. Die Schrauben festziehen, die Dichtungen ersetzen.
Hinterachse, beschädigte Dichtungen.
84
Bild 3-54. Hinterachse:
1- Zierkappe, 2- Befestigungsschraube für Bremstrommel und Rad, 3- Ölabweiser des Halbachslagers, 4- Bremstrommel, 5- Graugußring
der Trommel, 6- Zylinder der Hinterradbremse, 7- Stutzen zum Durchpumpen der Bremse, 8- Halbachslager, 9- Sperring des Lagers,
10- Flansch des Hinterachsträgers, 11- Dichtring, 12- Schale der Aufhängungsfeder, 13- Hinterachsträger, 14- Befestigungsbock für obere
Längsstange der hinteren Aufhängung, 15- Führung der Halbachse, 16- Stellmutter für Lager des Differentialgehäuses, 17- Sicherungsblech
der Mutter, 18- Lager des Differentialgehäuses, 19- Deckel des Lagers, 20- Entlüfter, 21- Ausgleichrad, 22- angetriebenes Zahnrad des
Hinterachsantriebs, 23- Halbachse, 24- Halbachsrad, 25- Gehäuse des Hinterachsgetriebes, 26- Stellring, 27- Abstandshülse der Lager,
28- Lager des Antriebsrads, 29- Dichtring des Antriebrads, 30- Schmutzabweiser, 31- Flansch, 32- Ölabweiser, 33- Antriebsrad des
Hinterachsantriebes, 34- Achse der Ausgleichräder, 35- Tragscheibe des Zahnrads der Halbachse, 36- Differentialgehäuse, 37- Träger zur
Befestigung der Aufhängungsteile, 38- Befestigungsplatte des Halbachslagers, 39- Schraubenhalter für Befestigung der Platte,
40- Hinterradbremsschild, 41- Hinterradbremsbacke, 42- Bremsbelag
Gegebenenfalls den Dichtring aus dem Flansch des der Dichtung in Flansch des Achsträgers den Dorn
Hinterachsträgers zum Ersetzen herausnehmen. A.70157 benutzen,
Dieselben Arbeitsgänge am anderen Ende des Den Sitzbund der Halbachse und die Oberfläche
Hinterachsträgers ausführen; danach das Getriebe des mit der Bremstrommel in Berührung kommenden
ausbauen. Flansches mit Graphitschmiere oder Schmierfett
Der Zusammenbau der Hinterachse erfolgt in um- ãëñ-15 einfetten.
gekehrter Reihenfolge. Hierbei: Nach dem Einbau der Hinterachse und der Be-
Das Gewinde der Befestigungsschrauben des festigung der Seilschuhe an Antriebshebeln der
Getriebes mit Dichtmittel bestreichen, vorher diese Feststellbremse die Bremstrommeln am Fahrzeug
einbauen.
und die Gewindebohrungen im Hinterachsträger ent-
fetten,
Kontrolle des Hinterachsträgers
Die Dichtung des Halbachslagers vor Einsatz mit
Den technischen Zustand des Trägers sorgfältig
Schmierfett LITOL-24 bestreichen und bei Einlegen
kontrollieren, besonders bei Reparatur eines Unfall-
Fahrzeuges. Die Verformung des Trägers kann
Geräusche der Hinterachse und einen beschleu-
nigten Verschleiß der Reifen verursachen.
Eine Verformung des Hinterachsträgers sowohl in
waagerechter als auch in senkrechter Ebene prüfen.
Den Flansch A.70172 an jedem Ende des Trägers
befestigen und den Träger mit den Flanschen auf
gleiche Prismen anbringen, die an Prüfplatte (min-
destens 1600 mm lang) so liegen, daß sich die Anla-
Bild 3-55. Austreiben der Halbachse: gefläche des Gehäuses am Träger in senkrechter
1- Halbachse, 2- Austreiber 67.7823.9516 Ebene befindet.
85
Bild 3-56. Prüfung von senkrechten Verformungen des
Hinterachsträgers mit Meßwinkel an Außenfläche des Flansches Bild 3-57. Prüfung von Verdrehung des Hinterachsträgers
A.70172 mit Meßwinkel an Seitenfläche des Flansches A.70172
86
achse drehen läßt, ist der Sicherungsring zu erset-
zen,
- Die Befestigungsplatte des Lagers und der
Ölabweiser sind ohne Beschädigungen,
- Die Halbachse hat keine Verformung, die Sitz-
fläche sind nicht beschädigt; Schlag der Halbachse
soll bei Messung zwischen Spitzen an Zapfen für
Dichtring 0,08 mm nicht überschreiten. Vor Einsatz
zwischen Spitzen die Zentrierbohrungen an Halb-
Bild 3-60. Schema zum Richten des Hinterachsträgers:
1- Hydraulikzylinder, 2- Drucktraverse, 3- Flansch A.70172, achse sorgfältig von Schmutz und Rost reinigen.
4- Meßwinkel, 5- Tisch der Presse, 6- Anschlag, 7- Meßuhrstativ Im Falle von Verschleiß oder Beschädigung der
an der Halbachse eingesetzten Teile, diese durch
Anmerkung. Bei empirisch richtig gewählter neue ersetzen; dabei die unten angegebenen Regeln
Anschlagshöhe darf der Träger ohne Kontrolle mit
beachten und spezielle Vorrichtungen benutzen. Eine
dem Meßwinkel oder mit der Meßuhr gerichtet wer-
unbeträchtliche Verbiegung des Halbachsschaftes
den.
durch Richten beseitigen. Nach dem Richten des
Den Träger von Presse absetzen und entspre- Schaftes soll der gemessene zwischen Spitzen
chend obigem Hinweis kontrollieren, dabei Flansche Schlag der Stirnfläche des Flansches nicht größer als
A.70172 durch Kontrollflansche ersetzen. 0,05 mm sein. Ist der Schlag der Stirnfläche größer
Steht die richtige Ausrüstung nicht zur Verfügung, als angegeben, aber nicht größer als 0,08 mm, so ist
so ist es zulässig, den Hinterachsträger ausnahm- deren Drehbearbeitung zum Beseitigen von Stirn-
sweise nacheinander an jeder Seite zu richten aber schlag zulässig. Verringerung der Flanschstärke
unter unbedingter Kontrolle der Verformung an bei- durch deren Drehbearbeitung ist höchstens um 0,2
den Seiten (siehe «Prüfung des Hinterachsträgers».) mm zulässig.
87
Bild 3-62. Einpressen des Sperrings des Halbachslagers:
1- Dorn, 2- Halbachse, 3- Fassung, 4- Sperring, 5- Lager,
Bild 3-61. Austreiben des Sperrings von Halbachslager: 6- Befestigungsplatte des Lagers und Ölabweiser im Satz,
1- Vorrichtung, 2- Halbachse 7- Tragring
88
Messung des freien Axialspiels der Hauptgetriebes, denn diese können ohne Belas-
Halbachse am Fahrzeug tung kein Geräusch erzeugen.
Die Befestigungsmuttern der Hinterräder lockern. Dagegen kann das bei der ersten Prüfung be-
Anschläge unter Vorderrädern einlegen und Hinter- merkte und bei der zweiten Prüfung nicht wiederholte
achse aufbocken. Die Feststellbremse lösen und den Geräusch von den Zahnrädern des Achsgetriebes
Gangschalthebel in Stellung für Leerlauf rücken. oder von den Lagern des Antriebsrads oder Differen-
tials stammen.
Die Räder und Bremstrommeln abmontieren. An
Halbachse die Vorrichtung 02.7834.9504 (Bild 3-64) Prüfung 3. Beim stillstehenden und abgebrem-
anschrauben, dabei die Fußverlängerung der sten Fahrzeug den Motor anwerfen, allmählich des-
Meßuhr 1 durch eine Bohrung der Halbachse bis zum sen Drehzahl steigern und die auftretenden Geräu-
Anschlag an Bremsschild oder an Ölabweiser sche mit den bei den vorhergehenden Prüfungen be-
durchführen und die Meßuhr befestigen. merkten Geräuschen vergleichen. Sind die Geräu-
Die Messung mit Meßuhr durchführen, dabei an sche ähnlich wie bei der ersten Prüfung, so weist dies
Halbachsflansch die Kraft von ca. 49 N (5 kp) in bei- darauf hin, daß sie nicht durch das Achsgetriebe ver-
den Richtungen längs Hinterachse anlegen. Freies ursacht werden, sondern aus anderen Baugruppen
Spiel soll nicht größer als 0,7 mm sein. stammen.
Prüfung 4. Die bei der ersten Prüfung bemerkten
Achsgetriebe und bei den folgenden Prüfungen nicht wiederholten
Geräusche kommen vom Achsgetriebe; zur Be-
Das Hinterachsgetriebe komplett ist in Bild 3-65 stätigung die Hinterräder anheben, den Motor anwer-
gezeigt. Es ist mit Getriebe VAZ-2106 vereinheitlicht fen und 4. Gang einlegen. Hierbei kann man sich ver-
und hat eine Kennziffer 6 am Gehäuse. gewissern, daß die Geräusche tatsächlich vom Achs-
getriebe und nicht aus anderen Baugruppen, z.B. aus
Ermittlung von Störungen an Getriebe der Aufhängung oder Karosserie stammen.
nach Geräusch
Ausbau des Achsgetriebes
Die Störungen in nachstehender Reihenfolge
ermitteln. Falls nur der Ausbau des Achsgetriebes not-
Prüfung 1. Zum deutlichen Ermitteln der Ge- wendig ist;
räuschart das Fahrzeug auf Chaussee mit etwa 20 - Öl aus Hinterachsträger ablassen,
km/h Geschwindigkeit fahren, allmählich die Ge-
schwindigkeit bis 90 km/h steigern, dabei gleichzeitig - Das Heck des Fahrzeuges anheben und auf
die verschiedenen Geräuscharten abhören und die Untersätze setzen, die Räder und Bremstrommeln
Geschwindigkeit anmerken, bei welcher diese abmontieren,
auftreten und verschwinden.
Das Gaspedal freigeben und die Drehzahl des
Motors ohne Bremsen herabsetzen.
Während der Verzögerung auf die Änderung des
Geräusches sowie auf den Zeitpunkt der Verstärkung
des Geräusches achtgeben. Das Geräusch entsteht
bzw. verschwindet normalerweise bei denselben
Geschwindigkeiten sowohl bei Beschleunigung als
auch bei Verzögerung.
Prüfung 2. Das Fahrzeug etwa bis 100 km/h be-
schleunigen. Den Gangschalthebel in Stellung für Leer-
lauf rücken, die Zündung ausschalten und das Fahr-
zeug frei ausrollen. Auf die Geräuscharten bei den ver-
schiedenen Verzögerungsgeschwindigkeiten achten.
89
- Die Befestigungsmuttern des Bremsschildes am A.40005/ 1/7 und Dorn A.45008 (Bild 3-67) den
Träger losdrehen und die Halbachsen so ausziehen, Innenring des hinteren Rollenlagers abziehen,
daß sie aus dem Differential herauskommen, Den Stellring des Antriebsrads wegnehmen.
Die Gelenkwelle von Achsgetriebe trennen, einen Zum Auseinandernehmen des Differentials:
Untersatz unter Schaltgetriebe legen. Die Schrauben - Die Innenringe 2 (Bild 3-68) der Rollenlager des
zu dessen Befestigung am Hinterachsträger los- Differentialgehäuses 3 abziehen, dazu die Universal-
drehen und das Achsgetriebe aus dem Träger her- Abziehvorrichtung A.40005/1/6 und den Anschlag
ausziehen, ohne die Dichtung zu beschädigen. A.45028 benutzen,
- Die Befestigungsschrauben des Abtriebsrads
Einbau des Achsgetriebes losdrehen und die Achse der Ausgleichräder aus dem
Vor Einbau des Achsgetriebes den Achsträger Differentialgehäuse austreiben,
sorgfältig von Öl reinigen. Die Dichtung an Anlage- - Die Zahnräder der Halbachsen und Ausgleich-
fläche einlegen, das Achsgetriebe an Träger anset- räder so drehen, daß diese in die Öffnungen des
zen und mit Schrauben befestigen. Das Gewinde der Differentials ausrollen, danach können diese heraus-
Schrauben vorher mit Dichtmasse bestreichen. Vor genommen werden,
dem Auftragen der Dichtmasse die Schrauben und
Die Zahnräder der Halbachsen mit Tragscheiben
Bohrungen im Träger sorgfältig entfetten. Die Gelenk-
fortnehmen.
welle an Achsgetriebe anschließen. Die Halbachsen
und Bremstrommeln einbauen. Technische Zustandsprüfung der
Das bereifte Rad montieren und die Befestigungs- Getriebeteile
muttern aufschrauben, ohne sie festzuziehen.
Nachdem beide Räder montiert sind, die Untersätze Vor Sichtprüfung die Getriebeteile sorgfältig
entfernen und Fahrzeug herablassen, danach die durchspülen, hiermit wird Ermitteln von Verschleiß
Befestigungsmuttern der Räder mit Kraftmeß- und Beschädigungen erleichtert.
schlüssel festziehen. Prüfen, ob es an den Zähnen des Hauptgetriebes
Den Achsträger durch Ölfüllöffnung mit Öl füllen, Beschädigungen gibt, und ob die Tragbilder richtig an
vorher die Einfüllschraube reinigen und am Träger den Laufflächen der Zähne liegen. Die Teile mit un-
zuschrauben. zulässigem Verschleiß durch neue ersetzen; ist der
Eingriff nicht richtig, die Ursache finden.
Auseinandernehmen des Achsgetriebes
Anmerkung. Als Ersatzteile werden Antriebs- und
Das Achsgetriebe an einem Stand festmachen. Abtriebsrad in einem, nach Geräusch und Kontakt
Die Sperrplatten 9 (siehe Bild 3-65) wegnehmen. Die ausgesuchten Satz geliefert, weshalb bei Beschä-
Schrauben 7 losdrehen und den Lagerdeckel 8 des digung eines Zahnrads beide zu ersetzen sind.
Differentialgehäuses, die Einstellmuttern 10 und
Außenringe der Rollenlager abnehmen. Den Deckel Den Zustand von Bohrungen der Ausgleichräder
8 und die Lageraußenringe anzeichnen, damit sie und von Oberflächen deren Achsen kontrollieren; bei
beim Zusammenbau an die bisherigen Stellen kom- unbeträchtlichen Beschädigungen die Flächen mit
men. feinkörnigem Schleifleinen schleifen, aber bei ernst-
haften Beschädigungen die Teile durch neue erset-
Aus dem Schaltgetriebe 11 das Differential-
zen.
gehäuse zusammen mit dem Abtriebsrad 2 und den
Lagerinnenringen herausnehmen. Die Oberflächen der Zapfen an Zahnrädern der
Halbachsen und deren Sitzbohrungen im Differential
Zum Ausbau des Zahnrades 1 und dessen Teile:
sowie den Zustand der Bohrungen im Schaltgetriebe
- Das Schaltgetriebe mit der Füllöffnung nach für Ausgleichräderachse prüfen. Bemerkte Beschä-
oben wenden (Bild 3-66), den Flansch 3 des Antriebs- digungen ebenso wie beim vorhergehenden Arbeits-
rads mit Sperre 1 halten und die Befestigungsmutter gang beseitigen, gegebenenfalls die abgenutzten
des Flansches mit Schlüssel 2 losdrehen, oder beschädigten Teile ersetzen.
- Den Flansch absetzen und das Antriebsrad mit Die Oberflächen der Tragscheiben von Zahnrä-
Stellring, Innenring des hinteren Lagers und Ab- dern der Halbachsen durchsehen, auch nur unbe-
standshülse wegnehmen, trächtliche Beschädigungen beseitigen. Zum Erset-
- Aus dem Schaltgetriebe Dichtbuchse, Ölab- zen von Scheiben sind die neueren nach Stärke aus-
weiser und Innenring des vorderen Lagers heraus- zusuchen.
nehmen,
Die Rollenlager des Antriebsrades und des Dif-
- Die Außenringe des vorderen und hinteren ferentialgehäuses sichtprüfen; diese sollen frei von
Lagers mit Dorn A.70198 austreiben, Verschleiß sein und glatte Laufflächen haben. Die
- Die Abstandshülse vom Antriebsrad abziehen Lager bei geringstem Zweifel an ihrer Funktionsfähig-
und mit Hilfe von Universal-Abziehvorrichtung keit ersetzen; schlechter Zustand von Lagern kann
90
eine Ursache von Geräusch und Fressen der Zähne
sein.
Prüfen, ob es Verformungen oder Risse an
Gehäuse und Differential gibt, gegebenenfalls diese
durch neue ersetzen.
91
Bild 3-69. Teile des Hinterachsgetriebes:
1- Flansch des Antriebsrads, 2- Wellendichtring, 3- Ölabweiser, 4- vorderes Lager, 5- hinteres Lager, 6- Stellring des Antriebsrads,
7- Tragscheibe des Halbachsrads, 8- Halbachsrad, 9- Ausgleichrad, 10- Achse der Ausgleichräder, 11- Abtriebsrad, 12- Differentialgehäuse,
13- Lader des Differentialgehäuses, 14- Stellmutter, 15- Befestigungsschraube der Sperrplatte, 16- Sperrplatte, 17- Sperrplatte,
18- Befestigungsschraube des Abtriebsrads, 19- Antriebsrad, 20- Befestigungsschraube des Deckels, 21- Federscheibe, 22- Unterlage,
23- Befestigungsschraube des Achsgetriebes, 24- Getriebegehäuse, 25- Abstandshülse, 26- Flachscheibe, 27- Befestigungsmutter des
Flansches des Antriebsrads
a - mittlerer arithmetischer Abstand von Stirn- Die Stärke des Einstellrings für Antriebsrad in
fläche des Dorns 1 (Bild 3-64) bis Zapfen der Lager Millimetern ermitteln.
des Differentials S = a - b = 2,91 - (-0,14) = 2,91 + 0,14 = 3,05 mm.
a = (a1 + a2) : 2 In diesem Falle einen Einstellring mit Stärke 3,05
b - Abweichung des Antriebsrads von der auf mm mm einlegen.
bezogenen Nennlage. Die Größe der Abweichung Auf Antriebsrad den Einstellring mit der erforder-
wird am Antriebsrad (Bild 3-73) in Hundertstel Teilen lichern Stärke stecken und mit Dorn A.70152 (Bild 3-
des Millimeters mit Plus- oder Minuszeichen markiert. 74) den mit Dorn A.70184 abgezogenen Innenring
des hinteren Lagers einpressen. Die Abstandshülse
Beim Ermitteln der Einstellringsstärke das Vor- aufstecken.
zeichen der Größe «b» und deren Maßeinheit
WARNUNG. Bei Reparatur des Achsgetriebes
berücksichtigen.
der Hinterachse ist eine neue Abstandshülse
Beispiel. Angenommen, ist die mit der Meßuhr einzulegen, wenn das Schaltgetriebe, die Zahn-
ermittelte Größe «a» ist gleich 2,91 mm (Größe «a» räder des Hauptgetriebes oder die Lager des
hat stets ein Plusvorzeichen), und an Antriebsrad ist Antriebsrads ersetzt worden sind. Bleiben die
hinter der Ordnungsnummer die Abweichung «-14» angegebenen Teile wie bisher, so kann die
92
Bild 3-71. Ermittlung von Stärke des Stellringes des
Antriebsrads:
1- Meßuhr, 2- Vorrichtung A.95690, 3- hinteres Lager des
Antriebsrads, 4- Dorn A.70184
93
Bild 3-75. Kraftmesser 02.7812.9501:
1- beweglicher Anzeiger, 2- Begrenzungsanzeiger für Dreh- Bild 3-76. Prüfung von Lagern des Antriebsrads auf
moment, 3- Gehäuse, 4- Griff, 5- Schaft mit Nuß zum Stecken in Vorspannung:
Übergangshülse 1- Kraftmesser 02.7812.9501, 2- Gehäuse, 3- Übergangshülse
Ist das Widerstandsmoment gegen Durchdrehen Die Schrauben 1 und 3 (Bild 3-78) lockern und
kleiner als 157 Ncm (16 kpcm) und für das Lager den Halter 4 so einstellen, daß der Fuß der Meßuhr 2
nach 30 km Fahrstrecke kleiner als 39,2 Ncm (4 an Seitenfläche des Zahns des Antriebsrads am
kpcm), die Flanschmutter des Antriebsrades nach- Rand des Zahns anliegt, danach die Schrauben 1
ziehen (ohne den Sollwert des Anziehmoments zu und 3 anziehen.
überschreiten) und das Widerstandsmoment gegen Durch Drehen von Stellmuttern wird das Flanken-
Durchdrehen des Antriebsrads nochmals kontrol- spiel zwischen Zähnen von Antriebs- und Abtriebsrad
lieren. in Bereich 0,08-0,13 mm vorläufig einstellt. Das Spiel
Ist das Widerstandsmoment gegen Durchdrehen an der Meßuhr 2 beim Rütteln des Zahnrads 6 kon-
größer als 196 NCB (20 kpcm) und für die einge- trollieren. Hierbei sollen die Lager keine Vorspannung
laufenen Lager 58,8 Ncm (6 kpcm), so weist dies auf haben. Die Einstellmuttern sollen sich nur in Kontakt
vergrößerte Vorspannung der Lager hin, und die Ab- mit den Lagern befinden, sonst wird die Messung der
standshülse ist durch eine neue zu ersetzen, weil sie Vorspannung nicht richtig.
durch Überbelastung bis zu einem Maß verformt ist, Zwei Stellmuttern der Lager nacheinander und
welches eine richtige Regelung nicht mehr ermög- gleichmäßig anziehen, wobei die Lagerdeckel des
licht. Nach dem Ersatz der Abstandshülse den Zu- Differentials auseinanderkommen und folglich der
sammenbau mit den entsprechenden Regelungen Abstand «D» (Bild 3-79) um 0,14-0,18 mm vergrößert
und Prüfungen wiederholen. wird.
Nach genauer Einstellung der Vorspannung der
Einbau des Differentialgehäuses Lager des Differentialgehäuses eine endgültige
Das vorläufig zusammengebaute Kontrolle des Flankenspieles im Eingriff der Zahn-
Differentialgehäuse zusammen mit den Lageraußen- räder des Hauptgetriebes vornehmen, welches sich
ringen in Achsgehäuse einsetzen. nicht verändern soll.
Zwei Stellmuttern 4 (Bild 3-77) so anbringen, daß Ist das Spiel im Eingriff der Zahnräder größer als
0,08-0,13 mm, das Abtriebsrad an das Antriebsrad
sie die Lagerringe berühren.
heranführen oder bei geringerem Abstand wegführen.
Die Lagerdeckel aufsetzen und die Befestigungs- Zum Einhalten der eingestellten Vorspannung der
schrauben mit Kraftmeßschlüssel anziehen. Lager das Abtriebsrad versetzen und dazu eine der
Stellmutter der Lager anziehen und die andere um
Vorspannung der Lager des Differential- denselben Winkel lockern.
gehäuses und Regelung des Flanken- Zur genauen Ausführung dieses Arbeitsgangs die
spiels im Eingriff der Zahnräder des Meßuhr 9 (siehe Bild 3-77) beobachten, welche die
Hauptgetriebes Größe der vorher eingestellten Vorspannung der
Lager anzeigt. Nach Anziehen einer Mutter ändert
Diese Arbeitsgänge gleichzeitig mit Hilfe von sich die Meßuhranzeige, weil der Abstand «D» (Bild
Vorrichtung A.95688/R und Schlüssel A.55085 3-79) der Deckel und die Vorspannung der Lager
ausführen. vergrößert werden. Deshalb die andere Mutter so
Am Schaltgetriebe Vorrichtung (siehe Bild 3-77) weit lockern, bis der Meßuhrzeiger in die Ausgangs-
mit Schrauben 1 und 6 befestigen, dazu diese in die position zurückkehrt.
Bohrungen für die Befestigungsschrauben der Sperr- Nach dem Versetzen des Abtriebsrads mit der
platten von Stellmuttern anschrauben. Meßuhr 2 (siehe Bild 3-78) das Flankenspiel kontrol-
An der Führung der Vorrichtung den Halter 7 bis lieren. Entspricht es nicht dem Sollwert, die Regelung
zum Kontakt des Hebels 5 mit der äußeren Seiten- wiederholen.
fläche des Deckels versetzen und die Schraube 8 an- Vorrichtung A.95688/R.absetzen, Sperrplatten der
ziehen. Stellmuttern anbringen und diese mit Schrauben und
94
Bild 3-78. Prüfung des Flankenspiels im Eingriff von
Bild 3-77. Kontrolle von Lagern des Differentialgehäuses mit Zahnrädern des Hinterachsantriebes mit Vorrichtung
Vorrichtung A.95688/R auf Vorspannung: A.95688/R:
1- Schraube der Vorrichtung, 2- Schlüssel A.55085, 3- Abtriebs- 1- Befestigungsschraube des Halters, 2- Meßuhr zur Prüfung des
rad, 4- Stellmutter, 5- Zwischenhebel, 6- Befestigungsschraube, Flankenspiels im Eingriff von Zahnrädern, 3- Befestigungs-
7- Halter der Meßuhr, 8- Befestigungsschraube des Halters, schraube des Meßuhrschaftes, 4- Meßuhrhalter, 5- Befestigungs-
9- Meßuhr zur Prüfung von Lagern auf Vorspannung schraube, 6- Abtriebsrad
95
- Bei eingelegtem Direktgang und der Geschwin-
digkeit 100 km/h die innerhalb von 15 Min. entwich-
ene Ölmenge messen.
Eine Ölleckage mit mehr als 5 Tropfen innerhalb
von 15 Min. ist ein Anzeichen des fehlerhaften
Dichtringes.
Ein beschädigter Dichtring läßt sich ersetzen,
ohne das Getriebe vom Fahrzeug auszubauen, wenn
Ersatz anderer Teile des Getriebes nicht erforderlich
ist.
Arbeitsfolge beim Ersetzen des Dichtringes:
- Öl aus dem Hinterachsgehäuse ablassen,
- Die Befestigungsmuttern der Hinterräder lock-
ern, die Anschlagkeile unter Vorderräder einlegen
Bild 3-80. Position des Tragbildes im Eingriff von Zahn- und die Hinterachse aufbocken (Feststellbremse ab-
rädern des Hinterachsantriebes: lassen und den Gangschalthebel in Stellung für
I- Seite von Vorwärtsgang, II- Seite von Rückwärtsgang, „a" und Leerlauf rücken;
„b" – falscher Kontakt im Eingriff: Antriebsrad von Abtriebsrad
durch Verringerung der Stärke des Stellringes etwas wegschie- Räder und Bremstrommeln abmontieren,
ben, „c" und „d" – falscher Kontakt: Antriebsrad zum Abtriebsrad
- Die Muttern zur Befestigung des Bremsschildes
durch Vergrößerung der Stärke des Stellringes näher bringen, „e"
– richtiger Kontakt im Eingriff von Zahnrädern am Achsträger losdrehen und die Halbachsen mit
Austreiber aus dem Differentialgehäuse heraus-
ferentialgehäuses und zur Regelung des Flanken- führen,
spiels an Eingriff der Zahnräder des Hauptgetriebes - Die Gelenkwelle vom Flansch des Antriebsrads
wiederholen. trennen und die Welle zur Seite führen,
- Mit Kraftmesser das Widerstandsmoment gegen
Ersetzen des Dichtringes Durchdrehen des Antriebsrads kontrollieren und
des Antriebsrads dessen Wert im Gedächtnis behalten,
Der erforderliche Ersatz des Dichtringes wird auf- - Den Flansch mit einem Spezialschlüssel festhal-
ten. Die Befestigungsmutter des Flansches des
grund von Ölstandsenkung im Hinterachsgehäuse
Antriebsrads losdrehen und den Flansch mit der
(infolge Entweichen von Öl über Dichtring) bis zu
Scheibe absetzen,
einem Stand bestimmt, bei dem normale Funktion
- Den Dichtring des Antriebsrades wegnehmen,
des Getriebes gestört wird.
- Einen neuen Dichtring mit Dorn ohne Verkantung
Beschlagen des Gehäusetrichters und sogar einlegen, vorher deren Dichtflächen mit Schmierfett
Bildung einzelner Tropfen in der Menge, die unten LITOL-24 einfetten und dann diesen zwischen
angegebenen Normwerte nicht überschteigt, sind Stirnwand des Getriebegehäuses und Außenfläche
keine Anzeichen von Leckage. des Dichtringes mit Dorn 2 -0,3 mm tief einpressen.
Bei reichlichen Ausscheiden von Tropfen den - Den Flansch mit der Scheibe an Antriebsrad an-
Zustand des Dichtringes kontrollieren, dazu: bringen, diesen mit Spezialschlüssel halten, die
- Das Fahrzeug auf Hebebock oder über Schau- Befestigungsmutter des Flansches anziehen und das
Widerstandsmoment des Antriebsrads gegen Durch-
grube aufstellen,
drehen mit Kraftmesser ab und zu kontrollieren.
- Den Entlüfter von Schmutz reinigen und seinen
Wenn das ursprüngliche Widerstandsmoment ge-
Zustand kontrollieren, gen Durchdrehen 50,8 Ncm (6 kpcm) und größer war,
- Die Kontrollschraube losdrehen. Den Ölstand im so soll das neue Widerstandsmoment um 9,8-19,6
Schaltgetriebe kontrollieren; gegebenenfalls den Ncm (1-2 kpcm) größer als das ursprüngliche sein.
Ölstand bis Normwert bringen, Ist das ursprüngliche Widerstandsmoment gegen
- Den Trichter des Schaltgetriebes von Ölspuren Durchdrehen kleiner als 58,8 Nein (6 kpcm), so ist die
säubern und trockenwischen, Befestigungsmutter des Flansches anzuziehen, bis
das Widerstandsmoment 58,8-88,2 Ncm (6-9 kpcm)
- Die Hinterachse aufbocken, erreicht wird.
- Den Motor anwerfen, den Direktgang einlegen Wird das Widerstandsmoment gegen Durch-
und bei Geschwindigkeit 90-100 km/h Öl bis zur drehen beim Anziehen der Mutter überschritten, so
Temperatur 80-90 °C (innerhalb von 15 Min.) warm das Getriebe auseinandernehmen, die Abstands-
werden lassen, hülse durch eine neue ersetzen, danach das Getriebe
96
zusammenbauen und regeln, wie in Abschnitt Aus- und Einbau
«Zusammenbau und Regelung» angegeben ist.
Das Fahrzeug auf Hebebock oder über Schau-
Der Zusammenbau der Hinterachse erfolgt in
grube aufstellen und den Vorbau des Fahrzeuges
umgekehrter Reihenfolge.
aufbocken.
Geräusch beim Beschleunigung des Fahrzeuges oder beim Bremsen mit Motor
1. Falsch eingestellter Eingriff der Zahnräder des Hauptgetriebes bei 1. Den Eingriff einstellen, wie im Unterabschnitt «Hinterachse»
Reparatur des Getriebes. beschrieben ist.
2. Falsches Flankenspiel im Eingriff der Zahnräder des Haupt- 2. Das Flankenspiel entsprechend der Beschreibung im
getriebes. Unterabschnitt «Hinterachse» regeln.
3. Zu großes Spiel in Lagern des Antriebsrads infolge der Lockerung 3. Das Spiel einstellen (siehe Unterabschnitt «Hinterachse»),
der Befestigungsmutter des Flansches oder des Verschleisses der gegebenenfalls die Lager ersetzen.
Lager.
Klappern zum Fahrtsbeginn des Fahrzeuges
Verschleiß der Bohrung im Differentialgehäuse für Ausgleichrad- Das Differentialgehäuse und gegebenenfalls Ausgleichradachse
achse. ersetzen.
Ölleckage
1. Verschleiß oder Beschädigung des Dichtringes. 1. Den Dichtring ersetzen.
2. Verschleiß des Dichtringes des Innengelenkgehäuses. 2. Den Dichtring ersetzen.
3. Gelockerte Befestigung des Lagerdeckels von Innengelenk- 3. Die Muttern und Schrauben anziehen, die Dichtungen ersetzen.
gehäusen oder der Deckel. Beschädgte Dichtungen.
97
Bild 3-81. Vorderachse:
1- Schmutzabweiser, 2- unterer Deckel des Getriebegehäuses, 3- Lager des Antriebsrads, 4- Differentialgehäuse, 5- Ablaßschraube,
6- Einfüll- und Kontrollschraube, 7- Lager des Innengelenkgehäuses, 8- Dichtring, 9- Innengelenkgehäuse des Radantriebes,
10- Federscheibe, 11- Sicherungsring, 12- Lagerdeckel, 13- Stellmutter, 14- Lager des Differentialgehäuses, 15- Lagerdeckel,
16- Befestigungsschraube des Deckels, 17- Tragscheibe, 18- Halbachsrad, 19- Ausgleichrad, 20- Getriebegehäuse, 21- Entlüfter, 22- Träger
zur Befestigung der Vorderachse, 23- Achse der Ausgleichräder, 24- Stellring, 25- Antriebsrad, 26- Abstandshülse der Lager, 27- Dichtring
des Antriebsrads, 28- Flansch
98
Zusammenbau Das Außengelenk besteht aus dem Gehäuse 13,
der Fassung 11, dem Käfig 8 mit Kugeln 10, dem
Vor dem Zusammenbau sich nach den Markierun-
Sicherungsring 12 und dem Anschlagring 7. Die
gen an den Zahnrädern des Hauptgetriebes davon
Fassung 11 wird mit dem Gehäuse 13 durch die
vergewissern, daß deren Übersetzungszahl gleich
Kugeln verbunden, die in die angefertigten mit einem
der Übersetzungszahl des Hinterachsgetriebes ist.
Radius Nuten der Fassung und in die Nuten des
Das Vorderachsgetriebe zusammenbauen und Gehäuses kommen. Die Fassung ist auf Keilnuten
einstellen, dabei sich nach den im Unterabschnitt
der Welle 4 bis zum Anschlag in den Ring 7 aufge-
«Hinterachse» angeführten Hinweisen richten, wobei
setzt und durch den Sicherungsring 12 arretiert.
der Abstand «D» (siehe Bild 3-79) um 0,08-0,11 mm
Dieser Ring passiert im zusammengedrückten Zu-
vergrößert sein soll. Beim Nachstellen des Getriebes
stand frei durch die Keilbohrung der Fassung 11, und
Tragebock 67.8701.9508 mit Meßkopf und Schlüssel
67.7812.9520 benutzen. dies gestattet das Gelenk und die Welle 4 zu
verbinden und zu trennen.
An das Innengelenkgehäuse 9 (siehe Bild 3-81)
den Lagerdeckel 12 mit dem Dichtring 8 anbringen, Vor Schmutz und Feuchte ist das Gelenk mit der
danach das Lager 7 einpressen. Die Federscheibe 10 Hülle 6 geschützt, und diese ihrerseits ist vor mecha-
und den Sicherungsring 11 anbringen. nischen Beschädigungen mit der Haube 5 geschutzt.
Anmerkung. Der linke Dichtring des Innen- An der Welle 4 und am Gelenkgehäuse wird die
gelenks (der Halbachse) hat zum Unterschied am Schutzhülle durch die Spannschellen 9 gehalten.
Gehäuse eine Markierung in Form einer Ringnut. Das Innengelenk unterscheidet sich bezüglich
seiner Konstruktion vom Außengelenk dadurch, daß
Am rechten Gehäuse des Innengelenks zusam-
men mit dem Deckel den Träger 22 zur Befestigung es gerade Nuten hat. Die Axialverschiebung von
der Vorderachse einsetzen. Teilen des Gelenks im Gehäuse wird durch die Draht-
raste 2 begrenzt.
Im Gehäuse das Innengelenk im Satz einsetzen,
vorher die Dichtungen auf die Stiftschrauben stecken. Die Teile des Innengelenks und einzelne Lose des
Die Befestigungsmuttern der Lagerdeckel der Außengelenks werden: nach Maßen zu mehreren
Gelenke anschrauben. Montagebaugruppen sortiert, weshalb bei Reparatur
der Ersatz irgendeines einzelnen Teils des Gelenks
Vorderradantrieb unzulässig ist. Dieses ist im Satz zu ersetzen. Einzeln
können die Schutzhauben 5 und Hüllen 6, die
Auf die Vorderräder wird das Drehmoment von der Schellen 9, der Ring 3 und die Raste 2 ersetzt wer-
Vorderachse über den rechten und linken Antrieb den.
übertragen, jeder von denen aus der Welle 4 (Bild 3-
82) und zwei Gleichlaufgelenken besteht. Aus- und Einbau
Die Gelenke werden an den Enden der Welle 4 Ausbau. Das Fahrzeug auf Hebebock oder über
montiert. Die Gleichlaufgelenke werden an die Nabe Schaugrube aufstellen, die Feststellbremse anziehen
des Vorderrades angeschlossen; es hat eine starre und an beiden Seiten des Fahrzeuges folgende
Bauart mit Winkelfreiheitsgrad. Das Innengelenk hat
Arbeitsgänge ausführen:
eine Universalbauart mit Winkel- und Axialfreiheits-
grad. Es wird mit dem Halbachsrad der Vorderachse - Den Vorbau des Fahrzeuges aufbocken,
verbunden. - Den Stoßdämpfer von unterem Lenker trennen,
99
Etwaige Störungen, deren Ursachen und Beseitigung
Geräusch, Klappern von der Seite der Vorderachse beim Fahren des Fahrzeuges (besonders in Kurven)
1. Verschleiß von Teilen des Außen- oder Innengelenks. 1. Die abgenutzten oder beschädigten Gelenke ersetzen.
2. Verformung von Radantriebswellen 2. Die Wellen richten oder ersetzen.
100
rollen. Alle Teile durchspülen und mit Druckluft
abblasen.
Zusammenbau des Außengelenks erfolgt in
umgekehrter Reihenfolge, wobei folgendes zu
berücksichtigen ist:
- Vor dem Zusammenbau alle Teile mit Schmierfett
òêìë-4 einfetten,
- Beim Einbau des Käfigs zusammengebaut mit
der Fassung ins Gelenkgehäuse die Übereinstim-
mung der vor dem Auseinandernehmen angebracht-
en Merkzeichen sichern, die Fassung mit der
ringförmigen Rille (für den Sicherungsring) in der
Richtung zur Welle anbringen,
- Beim Einlegen der Kugeln in den Käfig die Fas-
sung um etwa doppelt so großen Winkel als Käfig
Bild 3-85. Herausnehmen des Käfigs im Satz mit Fassung
aus dem Gehäuse des Gelenks neigen,
Das Gelenk mit 60 cm3 Schmierfett òêìë-4
befüllen,
Vor dem Klopfen auf die Welle 4 (siehe Bild 3-82)
zu ihrer Verbindung mit der Innenfassung 11 ist ein
neuer Sicherungsring 12 genau in die Mitte einzule-
gen und danach heftig nach unten auf das Ende der
Welle zu klopfen; der Sicherungsring drückt sich
zusammen und rutscht durch die Bohrung der Fas-
sungskeilnuten.
Beim Einpressen des Dichtungsrings des Gelenk-
gehäuses Dorn 67.7853.9533 benutzen.
Nach dem Zusammenbau kann die Fassung beim
Drehen der Welle gesperrt sein; dabei ist die Kugel
nicht drehbar. Dies ist kein Anzeichen des mangel-
Bild 3-84. Herausnehmen der Kugel aus dem Käfig haften Zusammenbaus, denn diese Sperrung wird es
bei Drehung des Gelenks während des Betriebs nicht
der Nut des Gelenkgehäuses herauskommt. Mit geben.
einem Schraubenzieher aus weichem Metall die
Kugel aus dem Käfig herausdrücken. Danach alle Durch Ausführung der oben angegebenen Arbeits-
gänge das Innengelenk ganz auseinandernehmen.
Teile so wenden, daß die daneben liegende Kugel
Hierbei ist die Fassung zur Seite des großen Durch-
dieselbe Lage einnimmt, und diese aus dem Käfig
messers des Käfigs herauszunehmen.
herausnehmen. Die Reihenfolge zum Herausnehmen
der Kugel aus dem Käfig kann auch anders sein, Der Zusammenbau des Innengelenks erfolgt in
nämlich mit jeder zweiten Kugel. umgekehrter Reihenfolge. Hierbei sind die vor dem
Zulässig ist ein schwaches Klopfen auf den Käfig Auseinandernehmen angebrachten Merkzeichen in
Übereinstimmung zu bringen. Der verlängerte Kegel-
oder die Fassung mit einem Gegenstand aus
teil des Käfigs soll zur Seite der Welle 4 gerichtet
weichem Material. Übermäßige Belastung des Käfigs
sein. Beim Zusammenbau das Gelenk mit 150 cm3
beim Drehen ist unzulässig, denn dann ist eine
Blockierung der Kugeln möglich, womit das nachfol- Schmierfett òêìë-4 füllen.
gende Auseinandernehmen erschwert wird. Beim Anbringen der Schutzhüllen der Gelenke
Den Käfig mit der Fassung so einbringen, daß die Dorn 67.7859.9537 benutzen.
Langlöcher des Käfigs gegenüber der Ansätze des Gibt es weder Klappern noch Vibrationen, so
Gelenkgehäuses (siehe Bild 3-85) kommen, und den befinden sich die Schutzhüllen im guten Zustand, und
Käfig im Satz mit der Fassung herausnehmen. das Auseinandernehmen des Vorderradantriebs ist
Die Fassung aus dem Käfig herausnehmen, dazu nicht zu empfehlen.
einen der Absätze der Fassung ins Langloch des
Käfigs legen (siehe Bild 3-86) und danach die Fas-
sung zur Seite der geraden Kante der Bohrung aus- Abschnitt IV.
101
RADAUFHÄNGUNGEN
Etwaige Störungen, deren Ursachen und Abhilfe
Ursache der Störung Abhilfe
102
9. Verringerte Spur der Vorderräder (Verschleiß von inneren 9. Spur der Räder regeln.
Laufbahnen des Protektors.)
10. Vergrößerte Spur der Vorderräder (Verschleiß von 10. Spur der Räder regeln.
äußeren Laufbahnen der Protektors.)
Schlag eines Rades
1. Unwucht des Rades: 1. Wie folgt vorgehen:
- Ungleichmäßiger Verschleiß des Reifenprotektors am Umfang, - Das Rad auswuchten oder ersetzen,
- Verschiebung von Auswuchtgewichten und Reifen bei der - Die Räder auswuchten,
Montage,
- Verformung der Felge, - Die Felge richten oder ersetzen; die Räder auswuchten,
- Beschädigung von Reifen. - Den Reifen ersetzen und das Rad auswuchten
103
wobei zu prüfen ist, ob es Spuren eines Anstreifens
Vorderradaufhängung an Fahrbahnhindernisse oder Karosserie gibt, ob es
Der Aufbau der Vorderradaufhängung ist in Bild 4- Risse an Aufhängungsteilen, Verformungen der
1 gezeigt. unteren Lenkerachsen, des Querträgers oder der
Lenker und Karosserievorbauteile gibt, desgleichen
den Zustand von Kugelgelenken und Gummi-Metall-
Zustandsprüfung von Teilen der Gelenken kontrollieren.
Vorderradaufhängung Die Verformung der unteren und oberen Lenker-
achsen wird mit Durchsicht ermittelt.
Bei jeder Wartung sowie Reparatur ist der Die Verformung des Querträgers der Vorderrad-
Zustand von Schutzhüllen der Kugelgelenke der aufhängung wird durch Messung des Abstandes zwi-
Aufhängung unbedingt zu kontrollieren, wobei beson- schen Außenflächen des Lagerbocks des Querträ-
ders darauf achtgeben, daß keine mechanischen gers im Bereich der Befestigungsschrauben für obe-
Beschädigungen der Hüllen vorhanden sind. Die ren Lenkerachsen ermittelt. Dieser Abstand soll 736
Aufhängungsteile sind aufmerksam durchzusehen, ±1,5 mm betragen.
104
Bild 4-2. Zustandsprüfung von Gummi-Metall-Gelenk des
Lenkers der vorderen Aufhängung:
1- Gummibuchse, 2- Außenhülse, 3- Befestigungsmutter der
Achse, 4- Lenkerachse, 5- Anschlagscheibe des Gelenks,
6- Innenhülse
105
WARNUNG. Der Einstellwinkel der Räder ist Vorlaufwinkel. Wenn der Winkelwert bei der Kon-
unbedingt zu kontrollieren, wenn Ersatz oder trolle nicht den oben angegebenen Daten entspricht,
Reparatur von Teilen vorgenommen ist, welche die Anzahl der zwischen der Achse des oberen Len-
eine Änderung der Einstellwinkel von Rädern zur kers und dem Tragebock des Querträgers eingeleg-
Folge haben können. ten Scheiben 50 (siehe Bild 4-1; Tabelle 4-2)
verändern.
Die Kontrolle und Regelung der Einstellwinkel von
Rädern am Fahrzeug unter statischer Belastung von Tabelle 4-2
3140 N (320 kp) (vier Personen und 40 kg im
Kofferraum) durchführen. Änderung des Sturzes und Vorlaufwinkels bei
Bei der Kontrolle und Regelung der Einstellwinkel der Änderung von Scheiben in Paketen
nvon Vorderrädern nach in Tabelle 4-1 angegebenen Anzahlder
Parametern richten. hinzugefügten oder Sturz Vorlaufwinkel
weggenommenen
Tabelle 4-1 Scheiben aus Paketen
Vordere hintere
Parameter für Einstellwinkel der Vorderräder des Schraube Schraube
Fahrzeuges
+1 +1 +(8´42´´) 0
Einstellwinkel Für Fahrzeug Für betriebsfähiges -1 -1 -(8´42´´) 0
undvollgetanktes +1 0 -(7´30´´) +(20´24´´)
der Vorderräder unter Belastung Fahrzeug -1 0 +(7´30´´) -(20´24´´)
des ausgerüsteten von 3140 N (320 kp) 0 +1 +(15´18´´) -(25´18´´)
Fahrzeuges 0 -1 -(15´18´´) +(25´18´´)
-1 +1 +(27´30´´) -(43´18´´)
Sturz 0°30`±20` 0°20`+20` +1 -1 -(21´36´´) +(40´)
(0°30`+40`-30`)* (0°20`+40`-30`)*
Anmerkung. Die Angaben gelten für Scheiben
Vorlaufwinkel 3°30`±30` 1°30`±30` mit der Dicke von 0,75 mm. Das Plusvorzeichen
(3°30`+60`-90` )* (1° 30`+60`-90` )* bedeutet, eine Scheibe hinzuzufügen, das Minus-
vorzeichen bedeutet, eine Scheibe wegzunehmen.
Spur 2.4 mm (1…7 mm)* 4,5…6,5mm(3,5…9,5 mm)*
____________________________________________________ Zum Einstellen des Vorlaufwinkels:
* Zulässige Einstellwinkelwerte der Vorderräder für die Zeit vor - Die Befestigungsmuttern der oberen Lenker-
erster Wartung, solange die Silentblöcke nicht stabilisiert sind
(2000-3000 km.) achse der Vorderradaufhängung losdrehen und die
Scheibe von einer Schraube an die andere umlegen,
Vor dem Einstellen der Einstellwinkel folgendes bis der normale Winkelwert erreicht wird. Der
kontrollieren: Vorlaufwinkel vergrößert sich durch Umlegen der
- Den Reifenluftdruck, Scheiben von der hinteren Schraube an die vordere
und wird kleiner beim umgekehrten Einlegen,
- Das Axialspiel in Lagern der Vorderradnaben,
- Die Muttern mit Kraftmeßschlüssel anziehen und
- Den Zustand der Stoßdämpfer (keine Klemmung die Richtigkeit des Vorlaufwinkels kontrollieren.
von Kolbenstangen),
Sturz der Vorderräder. Wenn sich der Sturz von
- Den Radial- und Axialschlag der Reifen, der Norm abweicht, so ist dieser einzustellen, wozu
- Das Spiel in Kugelgelenken der Aufhängung, die Anzahl der zwischen der oberen Lenkerachsen
- Den freien Lauf des Lenkrads. und dem Tragebock des Querträgers eingelegten
Die bemerkten Störungen beseitigen und Scheiben 50 (siehe Bild 4-1) zu ändern ist.
notwendige Einstellungen vornehmen. Zum Verringern des Sturzes die gleiche Anzahl
Nach Aufstellung des Fahrzeuges auf den Prüf- der Scheiben von beiden Schrauben wegnehmen,
stand unmittelbar vor dem Prüfbeginn der Winkel die zum Vergrößern hinzufügen.
Aufhängung des Fahrzeuges durchdrücken, dazu 2-3 Spur der Vorderräder. Wenn sich der Spur von
Mal eine Kraft von 392-490 N (40-50 kp) (in die der Norm abweicht, so sind die Spannschellen der
Richtung von oben nach unten) zuerst auf den hintere Spurstangen lockern und mit Schlüssel 67.7813.
und danach auf die vordere Stoßstange anlegen. 9504 die beiden Muffen um das gleiche Maß in ge-
Die Reihenfolge der Prüfung und Regelung der gensätzlichen Richtungen drehen. Auf diese Weise
Räder soll wie folgt sein: werden die Muffen ein- und ausschraubt und die
Länge der Spurstangen wird geändert.
- Vorlaufwinkel
Nach Ausführung der Einstellung die Spannschel-
- Sturzwinkel
len mit dem Schlitz nach hinten mit zulässiger Ab-
- Spur weichung nach unten um 60° zur waagerechten
Ebene des Fahrzeuges anbringen. Bei angezogenen
106
Muffen sollen sich die Schlitzkanten der Spannschel- - An der Scheibe das Merkzeichen B (Bild 4-5) set-
len nicht berühren. zen, danach die Mutter um 20-25° zurückdrehen bis
Nach Einstellung der Spur der Räder prüfen, ob die erste Kante A mit dem Merkzeichen überein-
es ein Anstreifen von Rädern und Teilen des Lenk- stimmt,
antriebes an benachbarte Teile der Aufhängung von - Die Mutter in dieser Lage arretieren, dazu die
Rädern und Karosserie gibt. Dazu die Räder in die Vertiefungen am Zapfen in die Nuten am Ende des
beiden Seiten bis zum Anschlag des Lenkstock- Schaftes der Außengelenksfassung eindrücken.
hebels an die Befestigungsschrauben des Lenk- Nach der Regelung soll das Spiel im Lager im
gehäuses schwenken. Bereich von 0,01-0,07 mm liegen.
Bild 4-4. Prüfung des Axialspiels in Lagern der Bild 4-5. Festziehen und Einstellen von Lagern der
Vorderradnabe: Vorderradnabe:
1- Meßuhr, 2- Vorrichtung 67.7834.9507, 3- Hebel 67.7820.9521 A- Mutterkante, B- Marke an Scheibe
107
- Den Griff 67.7853.9535 mit der Scheibe 67. - Den Bremssattel und das Rad an jeweiligen
7853.9540 benutzen, um die Innenlagerringe 27 mit Positionen montieren.
den Ausbauringen und Dichtringen 25 aus dem
Innenraum des Achsschenkels auszutreiben. Die Anmerkung. In allen Fällen, wenn die Mutter vom
Außenlagerringe unter Benutzung der Scheibe 67. Schaft des Außengelenkgehäuses gelöst wird, diese
7853.9534 austreiben und mit Dorn 67.7853.9536 durch eine neue oder durch eine einem anderen
einpressen. Die Lagerringe anzeichnen, um diese Fahrzeug entnommene Mutter ersetzen.
beim Zusammenbau an die vorherigen Stellen zu
bringen, Auswuchten der Räder
- Den Innenraum des Achsschenkels, die Außen- Die Räder werden an speziellen Ständen ent-
und Innenräume der Radnabe, den Schaft des sprechend den in Anweisungen zu diesen Schäden
Gleichlaufgelenkgehäuses und die Lager vom alten beschriebenen Regeln ausgewuchtet. Eine Unwucht
Schmierfett reinigen und mit Petroleum durchspülen; der Räder wird mittels Auswuchtgewichten beseitigt,
- 40 g frisches Schmierfett «LITOL-24» in Lager- die an der Felge mit speziellen Federn befestigt wer-
käfige und mit gleichmäßiger Schicht in Räume des den.
Achsschenkels zwischen Lagern einlegen; die
Schaftnuten des Gelenkgehäuses einfetten, Montage und Demontage der
- Die Innenlagerringe, Ausbauringe anbringen und
die Dichtringe einpressen, Vorderradaufhängung
- Den Achsschenkel auf den Schaft des Gelenk- Das Fahrzeug auf Hebebock oder über Schau-
gehäuses aufsetzen und das Kugelgelenk an den grube aufstellen, die Feststellbremse anziehen, die
unteren Lenker anschließen, Motorhaube aufmachen und das Reserverad ab-
nehmen.
- Den Stoßdämpfer befestigen und die Spur-
stange des Lenkantriebes an den Hebel des Achs- Anschläge unter Hinterräder legen und die
schenkels anschließen, Vorderräder abmontieren.
- Die Radnabe im Satz mit der Bremsscheibe an Mit Abziehvorrichtung 67.7824.9516 (siehe Bild 5-
Schaft des Gelenkgehäuses anbringen und die 10) die Bolzen aus Lenkern der Achsschenkel aus-
Kegelbuchse 21 einlegen, treiben und die Lenkstangen zur Seite führen.
- Eine neue Stellmutter anschrauben und das Die Stabilisatorstange 6 (Bild 4-6) von unteren
Spiel in den Radnabenlagern einstellen, Lenkern trennen.
- Mit Dorn 67.7853.9528 die Radnabenkappe an- Die Streben 5 von Karosserie- und Querträgern
bringen, losmachen.
108
Die Stoßdämpfer von unteren Lenkern los- Achsschenkel, Radnabe, Vorderradbremse und dem
machen. Außengelenkgehäuse absetzen.
Das Schutzblech des Motorgehäuses und Spritz- Anmerkung. Beim Absetzen der oberen Lenker-
fängers abnehmen. achse ist Anzahl und Lage von Scheiben zwischen
Die Bremssattel von beiden Seiten vorne abset- der oberen Lenkerachse und dem Querträger sowie
zen, ohne die Bremsschläuche zu trennen, und die von Stellplatten zwischen dem Quer- und Läng-
Bremssattel so hängen lassen, daß die Schläuche sträger zu merken, damit die Scheiben und
Stellplatten an vorherige Stelle kommen.
nicht beansprucht werden.
Die Aufhängungsfeder bis zur vollen Entlastung Die Schwingungsdämpfer der Motoraufhängung
des unteren Lenkers zusammendrücken. von Trageböcken des Querträgers ausbauen.
Das Kugelgelenk vom unteren Lenker losmachen Unter den Querträger der Aufhängung einen hyd-
raulischen Hebebock mit Vorrichtung zum Arretieren
und die Feder absetzen, dazu diese vorher zügig ent-
des Querträgers anbringen, den Motor mit Traverse
lasten. Die gleichen Arbeitsgänge auch eine andere
67.7820.9514 oder Flaschenzug aushängen, den
Aufhängungsbaugruppe wiederholen. Träger 47 des Rückschlagpuffers und Querträger der
Die Achse 49 (siehe Bild 4-1) des oberen Lenkers Aufhängung vom Karosserielängsträger trennen.
vom Lagerbock 7 des Querträgers der Aufhängung Den Querträger 1 im Satz mit den unteren
losmachen und den oberen Lenker 46 im Satz mit Lenkern 4 absetzen.
109
Montage der Baugruppen und Teile erfolgt in der schrauben der oberen Lenkerachse zählen, damit
umgekehrten Reihenfolge. Die Federn an Aufhän- diese Scheiben beim Einbau der Lenkerachsen an
gung nur der gleichen Klasse anbringen (Klasse A - die vorherigen Stellen kommen.
ohne Markierung; Klasse B - mit schwarzer Markie-
- Den Träger des Rückschlagpuffers und den
rung an Außenfläche der Windungen.)
Querträger, wie oben beschrieben ist, absetzen,
Nach Zusammenbau und Montage der Aufhän-
- Mit Abziehvorrichtung 67.7824.9516 die Bolzen
gung die Einstellwinkel und die Spur Räder über-
der Kugelgelenke aus den Bohrungen des Achs-
prüfen.
schenkels austreiben.
Auseinandernehmen und Zusammenbau Die Teile der vorderen Aufhängung sind in Bild 4-
der Aufhängungsbaugruppen 7 gezeigt.
Auseinandernehmen. Ist bei der Reparatur der Zusammenbau der Aufhängungsbaugruppen
Aufhängung das vollständige Auseinandernehmen wird in umgekehrter Reihenfolge durchgeführt. Beim
deren Baugruppen notwendig, ist mit dieser Arbeit Zusammenbau der Radnabe eine Schicht von
am besten unmittelbar am Fahrzeug, nachdem das Schmierfett LITOL-24 in Lagerkäfige einlegen und
Schmierfett mit gleichmäßiger Schicht in Raum des
Schutzblech des Motorgehäuses und Spritz-
Achsschenkels zwischen den Lagern in einer Menge
schutzblech abgesetzt sind, zu beginnen.
von 40 g für jeden Achsschenkel einlegen.
Zu diesen Zwecken ist folgendes erforderlich:
Beim Einsatz der Streben des Querträgers die
- Die Mutter des Bolzens des oberen Kugelge- innere Mutter bis zum Beseitigen des Spieles zwis-
lenkes 41 (siehe Bild 4-1) losdrehen und die Schlä- chen der Scheibe und dem Träger 3 (siehe Bild 4-6)
uche von Klammern freimachen, und die äußere mit dem angegebenen in der Anlage
- Die Lamellen der Schutzhaube aufbiegen, die Kräftemoment anschrauben.
Befestigungsschrauben der Bremssattelführung los- Zum Verhinder der unkorrekten Kraftverteilung in
drehen und diese im Satz mit dem Bremssattel zur Gummi-Metall-Gelenken die Muttern von Lenker-
Seite schwenken, achsen unter statischer Belastung von 3140 N (320
WARNUNG. Zum Verhüten der Schläuche vor kp) des Fahrzeuges festschrauben. Danach die
Beschädigung den Bremssattel an Schläuchen Einstellwinkel und die Spur von Rädern kontrollieren
nicht hängen lassen. und einstellen.
110
spiels erfolgt mit Vorrichtung 02.8701.9502. Dazu
das Kugelgelenk 1 (Bild 4-8, A) in den Sitz der Vor-
richtung einbringen und dieses mit Schraube
einspannen. Die Meßuhr in den Halter der Vor-
richtung befestigen, so daß der Meßuhrfuß an die
Seitenfläche des Gelenkgehäuses anliegt und der
Meßuhrzeiger auf Null steht.
Den Kraftmeßschlüssel 3 in den oberen Sitz der
Vorrichtung ansetzen und mit Drehmoment von 196
Nm (20 kpm) in beide Seiten anlegen, und mit der
Meßuhr 2 das gesamte Radialspiel im Kugelgelenk
ermitteln. Ist es größer als 0,7 mm, so ist das Kugel-
gelenk durch ein neues zu ersetzen.
Auf gleiche Weise das Axialspiel im Kugelgelenk
kontrollieren, dabei vorher dessen Befestigung an
der Vorrichtung ändern, wie in Bild 4-8, B gezeigt ist.
Bild 4-9. Grundsatzdaten zur Kontrolle der Feder der Vorderaufhängung Im Kugelgelenk ist ein Axialspiel von höchstens 0,7
mm zulässig.
Aufhängungsfedern. Die Federn sorgfältig sicht-
prüfen. Sind Verformungen gemerkt, die als Ursache
der Funktionsstörung der Federn auftreten können,
sind die zu ersetzen.
Die Feder dreimal bis zum Berühren der Windun-
gen andrücken und damit deren elastischen Eigen-
schaften an Kontrollpunkten (Bild 4-9) kontrollieren.
Den technischen Zustand der Isolierbeilagen kon-
trollieren und diese ersetzen, wenn sie Beschädigun-
gen aufweisen.
Stabilisator, obere bzw. untere Lenker, Achs-
schenkel. Kontrollieren, ob die Stange verformt ist
und, ob die Stangenenden in der gleichen Ebene
liegen. Ist die Stange unbeträchtlich beschädigt,
diese richten und die Stange ersetzen, wenn die Ver-
formung beträchtlich ist.
Sorgfältig sichtprüfen und sich davon vergewis-
sern, daß die oberen bzw. unteren Lenker, der
Querträger und die Achsschenkel nicht verformt sind
Bild 4-10. Austreiben von Gelenken des oberen Lenkers: und keine Risse haben. Die angegebenen Teile durch
1- Lenkerachse, 2- Gelenk, 3- Dorn A.74177/1 neue ersetzen, sollen sie Rissen und Verformungen
aufweisen.
Querträger der Aufhängung. Mit Rolle 67.8732.
9501 die geometrischen Parameter des Querträgers
kontrollieren. Bei beträchtlicher Verformung des
Querträgers, wenn es bereits unmöglich ist, die
Einstellwinkel der Vorderräder mit Scheiben zu
regeln und beim zufriedenstellenden Zustand aller
anderen Bauteile der Aufhängung, den Querträger
ersetzen.
Gummi-Metall-Gelenke. Merkmale der Not-
wendigkeit vom Ersatz der Gummi-Metall-Gelenke
sind im Abschnitt «Technische Zustandsprüfung von
Teilen der Vorderradaufhängung» beschrieben.
111
Hintere Aufhängung
Der Aufbau der hinteren Aufhängung ist in Bild 4-
14 gezeigt.
112
Bild 4-14. Hintere Aufhängung:
1- Abstandshülse, 2- Gummibuchse, 3- untere Längsstange, 4- untere Isolierdichtung der Feder, 5- untere Lagerschale der Feder,
6- Dämpfergummi, 7- Befestigungsschraube für obere Längsstange, 8- Träger zur Befestigung der oberen Längsstange, 9- Feder der
Aufhängung, 10- obere Federschale, 11- obere Isolierdichtung der Feder, 12- obere Federschale, 13- Stange des Betätigungshebels des
Druckreglers der Hinterbremse, 14- Gummibuchse des Stoßdämpferauges, 15- Querträger des Karosseriebodens, 16- zusätzlicher
Dämpfergummi, 17- obere Längsstange, 18- Träger zur Befestigung der unteren Längsstange, 19- Träger zur Befestigung der Querstange
an Karosserie, 20- Druckregler, 21- Betätigungshebel des Druckreglers, 22- Fassung der Lagerbuchse des Hebels, 23- Lagerbuchse des
Hebels, 24- Querstange, 25- Stoßdämpfer
Technische Zustandsprüfung
Vor dem Prüfungsbeginn alle Teile sorgfältig
durchspülen.
Bild 4-15. Teile der hinteren Aufhängung: Die Gummiteile, Buchsen und Schutzbeschichtun-
1- untere Längsstange, 2- Gummibuchse, 3- Träger, 4- Abstands- gen beim Durchspülen vor Lösungsmitteln schützen.
hülse, 5- obere Längsstange, 6- zusätzlicher Dämpfergummi, 7-
Feder, 8- obere Federschale, 9- Dämpfergummi, 10- obere Iso- Federn. Elastizität der Feder an Kontrollpunkten
lierdichtung der Feder, 11- Stoßdämpfer, 12- untere Isolierdich- (Bild 4-17) prüfen, vorher die Feder bis zum Berühren
tung der Feder, 13- Querstange der Windungen zusammendrücken.
113
Betriebstemperatur der Flüssigkeit des Stoß-
dämpfers von (20±5) °C und der Drehzahl des
Schwungrades von 60 min-1 und der Stangen-
hublänge von 80 mm für vorderen Stoßdämpfer und
von 100 mm für hinteren Stoßdämpfer aufnehmen.
Die Diagrammkurve (Bild 4-19) soll gleichmäßig
verlaufen und an den Übergangspunkten (vom
Zughub zum Druckhub) keine parallele zur Nullinie
Strecken haben.
Bewertung von Ergebnissen nach Diagramm.
Der Widerstand des Zug- und Druckhubes wird auf-
grund der größten Ordinaten der entsprechenden
Bild 4-17. Grundsatzdaten zur Kontrolle der Feder der hin- Diagramme ermittelt.
teren Aufhängung Der höchste Punkt der Zughukurve soll bei
Maßstab 1 mm = 47 N (4,8 kp) in Abstand A gle-
Anmerkung. In bezug auf Länge unter Belastung ich 25-32 mm von der Nullinie für die vorderen
von 3425 N (350 kp) werden die Federn in zwei Stoßdämpfer und 23,5-30,5 mm für die hinteren
Klassen eingeteilt: A-Klasse - die Länge über 278 Stoßdämpfer liegen.
mm und B-Klasse - die Länge gleich oder weniger als
Der höchste Punkt der Druckhubkurve soll bei
278 mm. Die Federn der A-Klasse können ohne
demselben Maßstab in Abstand B gleich 3,5-6,5 mm
Markierung sein oder eine Markierung mit weißer
von der Nullinie für die vorderen Stoßdämpfer und
Farbe an der Außenseite von Windungen haben; die
4,5-7,5 mm für die hinteren Stoßdämpfer liegen.
Federn der B-Klasse werden mit schwarzer Farbe an
der Außenseite von Windungen markiert. Die Kontrollwerte der Ordinaten sind in den
Diagrammen der vorderen und hinteren Stoßdämpfer
Überprüfen, ob die Feder keine Verformungen für kalte Stoßdämpfer bei der Temperatur der Stoß-
aufweist. Stimmt nicht die Elastizität der Feder mit dämpferflüssigkeit von (20±5) °C vorgegeben. Nach
den angegebenen in Bild 4-17 Werten überein oder der Prüfung den Stoßdämpfer vom Stand absetzen,
Verformungen als Ursache der beeinträchtigten diesen gegebenenfalls überholen und beschädigte
Funktionen der Feder auftreten können, die Feder Teile ersetzen.
ersetzen.
Die Prüfungen wiederholen, um sich vom guten
Den Zustand der Gummistützzwischenlagen der Zustand des Stoßdämpfers zu vergewissern.
Federn überprüfen; gegebenenfalls diese durch neue
ersetzen. Auseinandernehmen und Zusammenbau
Stangen. Überprüfen: des Stoßdämpfers
- Ob die Stangen verformt sind. Wenn es möglich Nach äußerem Waschen den Stoßdämpfer in
ist, diese richten; Schraubstock einspannen.
- Ob es Risse an den Trageböcken des Hinter-
achsträgers und der Karosserie gibt. Im Falle von Anmerkung. Zum Befestigen des Stoßdämpfers
bemerkten Rissen die Trageböcke reparieren, und dessen Teile in Schraubstock die Sonderbacken
- Den Zustand der elastischen Gelenkbuchsen 67.7824.9513-001 verwenden.
der Stangen. Gegebenenfalls diese durch neue er- Die Stoßdämpferstange bis zum Anschlag aus-
setzen, dazu einen Satz der Vorrichtungen ziehen, die Mutter 29 (siehe Bild 4-18) des Behälters
67.7820.9517 benutzen. mit Schlüssel A.57034/R losdrehen, den Arbeits-
zylinder 21 im Satz mit der Stange und dem Boden-
Stoßdämpfer ventil 2 aus dem Behälter herausnehmen. Den Be-
hälter aus dem Schraubstock freisetzen und die Flüs-
Der Aufbau von Stoßdämpfern der vorderen und sigkeit aus ihm ausgießen.
hinteren Aufhängung ist in Bild 4-18 gezeigt. Die Stangenführung 23 mit Schlüssel 67.7824.
9513-005 aus dem Arbeitszylinder herausnehmen.
Standprüfung der Stoßdämpfer Die Stange 20 im Satz mit dem Kolben 10 aus dem
Zum Feststellen der Funktionsfähigkeit eines Zylinder herausziehen und die Flüssigkeit ausgießen.
Stoßdämpfers ist am Kraftmeßstand sein Betriebs- Das Gehäuse 2 des Bodenventils komplett mit Teilen
diagramm zu kontrollieren. mittels eines Sonderdorns aus dem Zylinder vor-
Die Betriebsdiagramme entsprechend mitgegebe- sichtig austreiben.
nen mit dem Stand Anweisungen nach der Aus- Die Stange im Satz mit dem Kolben in Backen
führung von mindestens 5 Funktionszyklen bei der einlegen, den Schraubstock einspannen und die
114
Mutter 8 des Rückstoßventils losdrehen. Den Kolben oberfläche, diese Haube von der Stange abzutreiben.
10 mit dem Überlauf- und Rückstoßventil, der Das Bodenventil auseinandernehmen, dazu die
Führungsbuchse 23 und Dichtung 26 der Stange, der Fassung 6 wegnehmen und danach nacheinander
Fassung 25 der Dichtung und anderen Teilen fort- die Feder 5, den Teller 7 und die Ventilscheiben 4 und
nehmen. 3 aus dem Gehäuse 2 herausnehmen.
Anmerkung. Am Stoßdämpfer der vorderen Den Zusammenbau des Stoßdämpfers in
Aufhängung empfiehlt es sich zur bequemlichen umgekehrter Reihenfolge unter Berücksichtigung des
Besichtigung der mit der Haube abgedeckten Stangen- Nachfolgenden durchführen:
115
Technische Zustandsprüfung der Teile
Die Metallteile durchspülen und trocknen und die
Gummiteile mit sauberem Lappen abwischen und mit
warmem Wasser durchspülen.
Aufmerksam prüfen, ob die Teile den folgenden
Bild 4-19. Funktionsdiagramm des Stoßdämpfers: Forderungen entsprechen:
I- Kraft beim Rückstoßhub, II- Verdichtungshub
- Die Scheiben von Boden- und Rückstoßventilen
sowie der Teller des Überströmventils dürfen keine
- Nach dem Zusammenbau des Bodenventils sich
Verformungen aufweisen; am Teller des Über-
von Vorhandensein des Leerweges des Tellers 7 und
strömventils ist die Unebenheit von höchstens 0,05
der Ventilscheiben vergewissern,
mm zulässig;
- Die Fassung 6 auf das Gehäuse 2 mit
- Die Laufflächen von Kolben, Kolbenringen,
Sonderdorn aufpressen,
Stangenführungsbuchsen, Zylindern und Ventilteilen
- Das Bodenventil in den Zylinder mit Dorn dürfen keine Freß- und Schlagstellen haben, die den
67.7824.9513-004, normalen Betrieb des Stoßdämpfers beeinträchtigen
- Zum erleichterten Zusammenbau von gelegenen können,
an der Stange Teilen die Führung 67.7824.9513-003, - Die Federn von Boden- und Rückstoßventilen
- Die Drosselscheibe 15 des vorderen Stoß- sollen unversehrt und reichlich elastisch sein,
dämpfers hat zwei Nuten am Außendurchmesser,
- Die Scheiben des Bodenventils sollen unversehrt
aber die Drosselscheibe des hinteren Stoßdämpfers
sein und dürfen keinen beträchtlichen Verschleiß
drei,
aufweisen,
- Die Mutter des Rückstoßventils mit Kraftmoment
von 11,76-15,68 Nm (1,2-1,6 kpm) anziehen, Es empfiehlt sich, die Dichtringe bei der Reparatur
durch neue zu ersetzen.
- Die Mutter des Behälters mit Schlüssel
67.7824.9513-002 mit Kraftmoment von 68,6-88,2 Alle beschädigten Teile ersetzen und an den
Nm (7-9 kpm) anziehen. Zusammenbau des Stoßdämpfers herantreten.
116
Abschnitt V.
LENKUNG
Der Aufbau der Lenkung ist in Bild 5-1, 5-2 gezeigt.
Seit November 1998 werden die Fahrzeuge mit einer teleskopischen statt zylindrischen Zwischenwelle 17
(siehe Bild 5-1) und mit einer selbstfestziehenden Gegenmutter zur Befestigung des Lenkrades 19 ausgerüstet .
Es sind zwei Varianten für Einsatz der Lenkrolle möglich: mit Nadellager oder Kugellager. Im Text sind
Zahlenwerte für die beiden Varianten angegeben, wobei diejenigen, welche mit Zeichen * versehen sind,
beziehen sich auf die erste Variante (die Lenkrolle ist auf dem Nadellager montiert.)
5. Gelockerte Muttern der Kugelbolzen von Lenkstangen. 5. Kontrollieren und die Muttern anziehen.
6. Gelockerte Befestigungsschrauben des Lenkgehäuses 6. Kontrollieren und die Muttern der Schrauben anziehen.
oder des Lagerbocks des Schwinghebels.
7. Falsches Eingriffsspiel der Rolle mit der Schnecke 7. Das Spiel regeln.
117
Ziehen des Fahrzeuges vom Geradeausfahren zu einer der Seiten
1. Unterschiedliche Luftdrücke in Reifen. 1. Kontrollieren und den richtigen Druck einstellen.
2. Falsche Einstellwinkel der Vorderräder. 2. Kontrollieren und die Einstellwinkel der Räder richtigstellen.
3. Unterschiedlich gesetzte Federn der vorderen Aufhängung. 3. Die unbrauchbaren Teile ersetzen.
4. Verformte Achsschenkel oder Lenker. 4. Den Achsschenkel und Hebel kontrollieren, die unbrauchbaren
Teile ersetzen.
5. Unvollständige Bremslösung eines Rades oder mehrerer Räder. 5. Den Zustand der Bremsanlage kontrollieren.
118
Kontrolle und Regelung des Spieles in Lenkgetriebe
Lagern der Schnecke des Lenkgetriebes
Die Vorderräder in die Stellung für Geradeaus- Aus- und Einbau
fahren bringen. Durch das Drehen des Lenkrades in Ausbau. Die Leitung von der Batterie trennen und
beide Seiten prüfen, ob sich der Abstand zwischen die Verkleidung des Hupendeckels herausnehmen.
der Stirnfläche des Gehäuses 8 (Bild 5-2) und der an Die Befestigungsmutter des Lenkrades losdrehen,
der Schneckenwelle des Lenkgetriebes angebracht- das Lenkrad und anschließend die beiden Hälften der
en Marke «B» ändert. Die Änderung des Abstandes Abdeckhaube der Lenksäule abnehmen.
ist Zeichen eines Spieles in den Schneckenlagern.
Zum Regeln des Spieles in Schneckenlagern das Anmerkung. Ist nur Ausbau des Lenkgehäuses
Lenkrad um 1-1,5 Umdrehungen nach links drehen, erforderlich, die Befestigungsschraube der Gabel des
die Befestigungsschrauben des unteren Deckels 20 unteren Kreuzgelenkes der Zwischenwelle an der
losdrehen und das Öl aus dem Lenkgehäuse ablas- Schneckenwelle und die Schrauben zur Befestigung
sen. Den unteren Deckel abnehmen, eine der Stell- des Gehäuses am Längsträger losdrehen.
dichtungen 19 entfernen oder diese durch eine
Die Instrumententafel ausbauen und die Steckan-
dünnere ersetzen.
schlüsse des Dreihebelschalters von den Steckan-
Anmerkung. Die Stelldichtungen werden als schlüssen des Leitungsbündels trennen.
Ersatzteile mit der Stärke von 0,10 und 0,15 mm Die Leitungen von Klemmen des Zündungsschal-
geliefert. ters trennen, die Befestigungsschrauben losdrehen,
Nach der Befestigung des unteren Deckels noch die Schloßraste versenken und den Zündungs-
einmal prüfen, ob es eine Axialverschiebung der schalter abnehmen. Die Schelle zur Befestigung des
Schnecke in den Lagern gibt. Gibt es keine Verschie- Schaltergehäuses für Fahrtrichtungsanzeiger,
bung, in das Lenkgehäuse 0,215 Liter Getriebeöl ein- Scheinwerfer und Scheibenwischer lockern und weg-
gießen. nehmen. Die Schraube zur Befestigung der Gabel
Die Kraft zum Drehen des Lenkrades kontrol- des unteren Kreuzgelenkes der Zwischenwelle an
lieren, dazu die Vorderräder auf einer glatten der Schneckenwelle des Lenkgetriebes losdrehen.
Metallplatte aufstellen. Diese soll 196 N (20 kp), Die Befestigungsschrauben des Trägers 6 (Bild 5-
245*N (25* kp) nicht überschreiten. 3) losdrehen und die Lenkspindel mit dem Träger
absetzen.
Kontrolle und Regelung
Die Befestigungsmuttern der Kugelbolzen von
des Eingriffspieles der Rolle mit seitlichen und mittleren Stangen am Lenkstockhebel
Schnecke des Lenkgetriebes losdrehen und danach mit Abziehvorrichtung A.47035
Sich vergewissern, daß es keine Axialverschie- die Kugelbolzen aus Bohrungen des Lenkstock-
bung in den Lagern gibt, dann mit Abziehvorrichtung hebels austreiben.
A.47035die Kugelgelenkbolzen aus Bohrungen im Das Lenkgehäuse demontieren, dazu vorher die
Lenkstockhebel austreiben und die Stangen vom Schrauben zur dessen Befestigung am Längsträger
Lenkstockhebel trennen, dabei Geradlinigkeit der der Karosserie losdrehen. Die Dichtung der Lenk-
Vorderräder beibehalten. säule aus der Öffnung in der Stirnwand von Karos-
Den Lenkstockhebel am Hebelkopf rütteln und serie herausnehmen.
damit prüfen, ob es ein Spiel im Eingriff der Rolle und Einbau. Die Dichtung 2 (siehe Bild 5-3) in die
der Schnecke gibt. Im Drehbereich des Lenkrades Öffnung der Stirnwand von Karosserie einlegen,
um 30° in beide Seiten von der Neutrallage soll es dabei die Dichtungsvorsprünge mit der Öffnungsnut
Spiel, d.h. keinen spürbaren freien Lauf des Lenk- des Karosserievorbaus übereinstimmen. Das Lenk-
stockhebels geben.
gehäuse an den Längsträger anbringen, ohne die
Läßt sich der freie Lauf des Lenkstockhebels spü-
Muttern an Befestigungsschrauben des Gehäuses
ren, die Kappe 3 abnehmen (siehe Bild 5-2), die Mut-
festzuziehen.
ter 4 der Stellschraube lockern, die Scheibe anheben
und die Stellschraube 2 bis zur Beseitigung des Mit einer Sondervorrichtung das Gehäuse so aus-
Spieles anschrauben. Die Schraube nicht zu fest richten, daß der Winkel (Bild 5-4) 32° nicht übersteigt
anziehen. Danach die Stellschraube mit Schrauben- und das Spiel zwischen der Welle und dem Brems-
zieher festhalten und die Mutter 4 festziehen. pedal nicht weniger als 5 mm ist. Danach die Muttern
Nachdem man sich vergewissert hat, daß der an Befestigungsschrauben des Gehäuses ganz
Lenkstockhebel nicht verschoben wird, diesen mit festziehen.
Kugelgelenkbolzen verbinden. Die Kraft zum Drehen Der Lenkstockhebel in die mittlere Position ein-
des Lenkrades prüfen. Ist diese Kraft größer als 196 stellen, dazu die Marken am Gehäuse und an der
N (20 kp), die Stellschraube 2 lockern und die Kappe Schneckenwelle in Übereinstimmung bringen (siehe
3 aufsetzen. Bild 5-2.)
119
Bild 5-2. Schnitt des Lenkgetriebes:
1- Platte der Stellschraube, 2- Stellschraube des Lenkstockhebesl, 3- Kappe, 4- Mutter der Schraube, 5- Öleinfüllschraube, 6- Deckel,
7- Schnecke, 8- Gehäuse, 9- Lenkstockhebel, 10- Befestigungsmutter des Lenkstockhebels an Welle, 11- Federscheibe,
12- Wellendichtring, 13- Buchse aus Bronze, 14- Lenkstockhebelwelle, 15- Rolle der Lenkstockhebelwelle, 16- Schneckenwelle, 17- oberes
Kugellager, 18- unteres Kugellager, 19- Stelldichtungen, 20- unterer Deckel des Schneckenlagers, 21- Rollenachse, 22- Kugellager,
23- Schneckendichtung, B, C- Marken
Das Lenkrad an die Linkspindel vorläufig so an- Steckanschlüssen des Leitungsbündels des Fahrzeu-
bringen, daß die Lenkradspeichen waagerecht sind ges verbinden.
und dieser Lage die Gabel des Kreuzgelenkes der An der Lenkspindel die beiden Hälften der Ab-
Lenkzwischenwelle mit der Schneckenwelle verbin- deckhaube anbringen und mit Schrauben befestigen.
den, dabei darauf achten, daß die Spannschrauben Auf die Oberfläche des unteren Kontaktringes eine
durch die Ringrille der Schnecke passieren. Danach dünne Schicht des Schmierfettes auftragen und den
den Lenkspindelträger zur Karosserie befestigen. Zierdeckel des Hupenschalters an das Lenkrad an-
Das Lenkrad abnehmen und den Fahrtrichtungs- bringen.
schalter sowie Schalter für Scheinwerfer und Schei- An den Lenkstockhebel die Kugelbolzen der mitt-
benwischer auf die Lenkspindel aufsetzen. leren Stange und der linken Spurstange anbringen
Das Lenkrad an die Linkspindel so anbringen, daß und diese mit Muttern befestigen.
die Lenkradspeichen waagerecht sind. Das Lenkrad Die Spur der Vorderräder einstellen und die Dreh-
auf zügiges und gleichmäßiges Drehen in beide Rich- kraft am Lenkrad testen; diese soll beim Einschlag
tungen testen, danach die Mutter zur Befestigung des der Räder auf der glatten Metallplatte 196 N (20 kp),
Lenkrades festziehen und in drei Punkten verstem- 245*N (25* kp) überschreiten (bei Messung an der
men. Das Gehäuse des Schalters für Fahrtrichtungs- Radfelge.)
anzeige, Scheinwerfer und Scheibenwischer in die Anmerkung. Fahrtrichtungsschalter, Scheinwer-
Richtung zum Lenkrad bis zum Anschlag schieben fer- und Scheibenwischerschalter sowie Lenkrad
und die Befestigungsschelle des Schalters anziehen. kann man an der Lenkspindel separat vormontieren
Die Leitungen an Klemmen des Zündungsscha- und danach diese Baugruppe im Fahrzeug einbauen.
lters anschließen und den Schalter mit Schrauben an Zur Befestigung der Baugruppe die Lenkrad-
den Lenkspindelträger befestigen. speichen waagerecht einstellen und die Schnecken-
Die Steckanschlüsse des Fahrtrichtungsschalters, welle mit dem unteren Ende der Lenkzwischenwelle
der Scheinwerfer und Scheibenwischer mit den verbinden, dabei darauf achten, daß die Sperrschrau-
120
Bild 5-3. Teile der Lenkung:
1- Lenkgetriebegehäuse, 2- Wellendichtung, 3- Zwischenwelle, 4- Lenkspindel, 5- Arretierplatte des vorderen Teils des Tragebocks,
6- Lenkspindelträger, 7- oberer Teil der Abdeckhaube, 8- Lagerhülse, 9- Nadellager, 10- Lenkrad, 11- unterer Teil der Abdeckhaube,
12- Befestigungsteile des Lenkspindelträgers
121
Bild 5-6. Ausbau des Lenkstockhebels:
1- Ausbauvorrichtung A.47043, 2- Lenkstockhebelwelle der
Lenkung, 3- Lenkstockhebel, 4- Halter A.74076/R
122
Den Zustand der Arretierplatten 5 (siehe Bild 5-3)
kontrollieren. Wenn die Platten verformt sind, diese
ersetzen.
123
selbstsichernden Mutter 11 abnehmen, die Dichtung
7 fortnehmen und die Buchsen 8 austreiben.
Prüfung. Den Zustand der Buchsen der Schwing-
hebelachse kontrollieren; stellt man Unrundheit oder
unzulässiges Spiel zwischen den Buchsen und der
Achse fest, sind die Buchsen durch neue zu ersetzen.
Hierbei werden auch die Dichtungen 7 ersetzt.
Die Achse auf Rundheit und etwaige Beschädi-
gungen kontrollieren; gegebenenfalls diese durch
eine neue ersetzen. Sich vergewissern, daß der
Schwinghebel keine Verformungen aufweist, ande-
renfalls diesen durch einen neuen ersetzen.
Zusammenbau und Montage. Vor dem Zusam-
menbau die Buchsen der Schwinghebelachse
schmieren und den Zwischenraum zwischen diesen
Bild 5-10. Abziehen der Kugelbolzen von Lenkgestängen
mit Schmierfett LITOL-24 füllen. Zusammengebaut
schrieben ist (siehe «Durchsicht, Prüfung und wird der Lagerbock des Schwinghebels in umgekehr-
Regelung der Lenkung».) ter Reihenfolge.
Die beschädigten Schutzkappen ersetzen. Wenn die Achse 9 ersetzt wurde, die selbstsich-
ernde Mutter 11 zum Befestigen des Hebels mit Kraft-
Den Zustand der Stangenkugelgelenke in bezug meßschlüssel anziehen.
auf Radial- uns Axialspiel kontrollieren. Wenn sich
Die Scheibe 6 mit Aussparungen nach oben einle-
freier Lauf des Bolzens 1 im Gehäuse 3 spüren läßt
gen.
oder Schmutz und Sand in das Gelenk gerät, beim
Auftreten der Korrosion am Kugelbolzen und voller Nach dem Anziehen der Mutter 4 darf sich der
Ausnutzung des Hubes von Stützkugelschale, ist das Hebel in waagerechter Lage unter Einwirkung des
Gelenk mit dem Stangenkopf zu ersetzen. Eigengewichtes nicht drehen. Er soll sich unter Ein-
wirkung der angelegten an seinem Ende Kraft von
Träger des Schwinghebels 9,8-19,6 N (1-2 kp) drehen.
Ist die Mutter 4 überzogen, diese losdrehen, die
Ausbau und Auseinandernehmen. Den Schwing-
Scheibe 6 anheben und die Mutter wieder anziehen.
hebel von Kugelbolzen der mittleren und seitlichen
Stangen trennen, dazu vorher die Muttern entsplinten Den Lagerbock am Längsträger mittels Schrau-
und losdrehen, und mit Abziehvorrichtung ben mit selbstsichernden Muttern und Flachscheiben
67.7824.9516 die Kugelbolzen aus den Hebelsitzen befestigen und die Mutter mit Kraftmeßschlüssel
herausziehen. Danach die Befestigungsschrauben anziehen.
des Lagerbocks zum Längsträger der Karosserie los- Die Kugelbolzen der Stangen mit dem Schwing-
drehen und den Lagerbock absetzen. hebel verbinden.
Den Lagerbock in Schraubstock einspannen, die
Mutter 4 (Bild 5-12) entsplinten und losdrehen,
danach die Scheiben 3 und 6 und den Schwinghebel
1 im Satz mit der Achse 9, der Scheibe 10 und der
124
Abschnitt VI.
BREMSEN
Der Plan der Bremsanlage ist in Bild 6-1 gezeigt.
Ungenügende Bremswirkung
1. Leckage von Bremsflüssigkeit aus Radzylindern der vorderen 1. Die Unbrauchbaren Teile der Radzylinder ersetzen, die Brems-
oder hinteren Bremsen. backen und Bremstrommeln spülen und trocknen, den Antrieb der
Bremsen durchpumpen.
2. Luft in der Bremsanlage. 2. Luft aus der Bremsanlage entfernen.
3. Beschädigte Gummidichtungen im Hauptbremszylinder. 3. Die Dichtungen ersetzen und die Bremsanlage durchpumpen.
4. Beschädigte Gummischläuche des hydraulischen Antriebs- 4. Die Schläuche ersetzen.
systems
2. Fressen des Kolbens eines Radbremszylinders. 2. Prüfen und das Fressen im Zylinder beseitigen, gegebenenfalls
die beschädigten Teile ersetzen.
3. Verstopfung irgendeines Rohres infolge Verbeulung oder 3. Das Rohr ersetzen oder reinigen, Hydraulik durchpumpen.
Verunreinigung.
4. Den Reifenluftdruck berichtigen.
4. Verschiedener Reifenluftdruck.
5. Die Einstellwinkel berichtigen.
5. Falsche Einstellwinkel der Räder.
6. Verunreinigung oder Verschmierung von Scheiben, Bremstrom- 6. Die Teile der Bremsanlage reinigen.
meln und Bremsbelägen.
125
Erhöhter Kraftbedarf zum Treten des Bremspedals
1. Verstopftes Luftfilter. 1. Das Luftfilter ersetzen.
2. Fressen des Ventilgehäuses vom Unterdruckbremsverstärker. 2. Den Unterdruckbremsverstärker ersetzen.
3. Beschädigter Verbindungsschlauch zwischen Unterdruckbrems- 3. Den Schlauch ersetzen oder dessen Befestigungsschellen
verstärker und Ansaugrohr des Motors oder dessen am Stutzen nachziehen.
gelockerte Befestigung.
4. Oxydierung von Metallbuchsen des Bremspedals oder aus- 4. Die abgenutzten Teile oder Schmierstoff ersetzen
getrocknete Schmierung in Pedalbuchsen
126
Bild 6-1. Plan der Bremsanlage:
1- Radzylinder der hinteren Bremse, 2- hinteres Seil der Feststellbremse, 3- Führung der Feststellbremse, 4- vorderes Seil der Feststell-
bremse, 5- Hebel der Feststellbremse, 6- Bremspedal, 7- Unterdruckbremsverstärker, 8- Rohrleitung des sekundären Kreises, 9- Rohrleitung
des Primärkreises, 10- Hauptbremszylinder, 11- Block von Radzylindern der vorderen Bremse, 12- Behälter des Hauptbremszylinders,
13- Druckregler, 14- Antriebshebel des Druckreglers
127
und das Herausragen der Stellschraube 4 (siehe Bild
6-2) bezüglich der Befestigungsfläche des Flansches
des Hauptbremszylinders (Maß 1,25-0,2) kontrol-
lieren. Dieses Maß läßt sich einstellen, wenn man
das Ende der Stange 1 mit einem Sonderschlüssel
hält und mit einem anderen Schlüssel die Schraube
28 ein- oder ausschraubt.
128
Anmerkung. Sind die Seile durch neue ersetzt, so fettes in die Gummihülle einlegen und die Hülle an
hat man zwei- dreimal zu bremsen und dabei eine ihrer Stelle anbringen.
Kraft von etwa 392 N (40 kp) an Betätigungshebel der
Feststellbremse anzulegen. Hierbei findet der Regelung der Druckreglerstellung
Strecken von Seilen statt. Sind die Befestigungsschrauben des Druckreglers
gelockert, so ist seine Stellung zu regeln, dazu vorher
Funktionsprüfung des Druckreglers die Hinterachse des Fahrzeuges aufbocken. Danach
Das Fahrzeug auf einen Hebebock oder über eine den Hebel 4 (Bild 6-5) von der Stange 8 trennen und
Schaugrube aufstellen, den Druckregler und die an dessen Ende Vorrichtung 67.7820.9519 befesti-
Schutzhülle vom Schmutz reinigen. gen. Den Schaft der Vorrichtung nach oben bis zum
Die Schutzhülle vorsichtig vom Druckregler Anschlag an den Karosserieboden (Bild 6-6) richten.
abziehen, die Reste von Schmierstoff entfernen und Dadurch wird der Abstand «X» vom Hebelende bis
die Verbindung «Drehstab - Kolben» reinigen. zum Längsträger der Karosserie (siehe Bild 6-5), der
(150 ±5) mm gleich ist, eingestellt.
Einen Gehilfen bitten, das Bremspedal mit einer
Kraft von 686-784 N (70-80 kp) zu treten und gleich- Die Gummischutzkappe 6 (siehe Bild 6-5) anhe-
zeitig den herausgetretenen Kolbenteil des Druck- ben und durch Drehung des Druckreglers an den
reglers beobachten. Schrauben eine leichte Berührung des Hebels mit
dem Kolben 2 erreichen.
Wenn sich der Kolben bezüglich des Regler-
gehäuses um 0,5-0,9 mm verschiebt und dabei den Den Druckregler in dieser Position halten, dabei
Drehstabhebel verdreht, dann ist der Druckregler die Schrauben 1 und 7 ganz festziehen, danach die
betriebsfähig. Wiederholt das Bremspedal 2-3 mal Achse 5 und den heraustretenden Teil des Kolbens 2
treten, um sich von vollständiger Betriebsfähigkeit mit einer dünnen Schicht Schmierfett Ñí-1 bestrei-
des Druckreglers zu vergewissern. chen. 5-6 g dieses Schmierfettes in die Gummikappe
Bleibt der Kolben beim Treten des Pedals unbe- 6 einlegen und diese an ihrer Stelle anbringen.
weglich, was auf Anrosten des Kolbens zum Die Vorrichtung 67.7820.9519 absetzen und Ende
Gehäuse hinweist, so ist der Druckregler zu ersetzen. des Hebels mit der Stange 8 verbinden.
Nachdem man sich von Betriebsfähigkeit des
Druckreglers und Dichtheit des Anschlusses zwi- Entlüften des Hydraulikantriebs
schen dem Kolben und Gehäuse des Druckreglers Die in den Hydraulikantrieb der Bremsen beim
vergewissert hat, an die Achse und den heraustre- Ersetzen von Rohrleitungen, Schläuchen, Dichtrin-
tenden Teil des Kolbens eine dünne Schicht gen und bei Undichtheit des Systems geratene Luft
Schmierfett Ñí-1 auftragen, 5-6 g dieses Schmier- verursacht Verlängerung des freien Laufs des Brems-
129
Bild 6-6. Aufstellung der Vorrichtung 67.7820.9519 zur
Regelung der Stellung des Hinterradbremsdruckreglers:
1 - Vorrichtung 067.7820.9519; 2 - Betätigungshebel des
Druckreglers
130
Werden untiefe Riefen oder Oxidationsspuren an
den Oberflächen von Metallteilen gemerkt, diese mit
Schleifpapier abreiben; die abgenutzten Außenkunst-
stoffbuchsen von Pedalen durch neue ersetzen.
Die Federelastizität testen. Die Länge der Brems-
pedalfeder soll unter Belastung von 12,8±1,96 N
(1,3±0,2 kp) 80 mm und unter Belastung von
117,5±5,88 N (12±0,6 kp) 160 mm betragen.
Die Rückholfeder der Kupplungsfeder ist 130 mm
lang unter Belastung von 36,26-30,38 N (3,7-3,1 kp)
und 155 mm lang unter Belastung von 49,49-42,63 N
(5,05-4,35 kp.) Die Federlänge des Servoantriebes
von Kupplung soll unter Belastung von 219,52-180,32
N (22,4-18,4 kp) 120 mm und unter Belastung von
645,82-529,22 N (65,9-53,9 kp) 152 mm betragen.
Unterdruckbremsverstärker
Bild 6-8. Teile des Tragebocks von Kupplungs- und Aus- und Einbau. Beim Ausbau des Unterdruck-
Bremspedalen:
bremsverstärkers wird der Hauptbremszylinder des
1- Tragebock, 2- Mutter, 3- Federscheibe, 4- Innenbuchse des
Bremspedals, 5- Außenbuchse des Bremspedals, 6- Brems- hydraulischen Bremsantriebes von Hydraulik nicht
pedal, 7- Abstandsbuchse, 8- Rückholfeder des Bremspedals, getrennt, damit keine Luft hinein eindringen kann.
9- Außenbuchsen des Kupplungspedals, 10- Haken, 11- Kappe,
12- Begrenzungsschraube des Kupplungspedals, 13- Mutter, Ausbaureihenfolge:
14- Feder des Servoantriebes, 15- Innenbuchse des Kupplungs- - Den Stößel des Unterdruckbremsverstärkers
pedals, 16- Platte, 17- Rückholfeder des Kupplungspedals,
18- Scheibe, 19- Pedalbeläge, 20- Schraube, 21- Kupplungs-
vom Pedal trennen,
pedal, 22- Splint, 23- Stößel des Kupplungspedals, 24- Bolzen, - Die Mutter zur Befestigung des Hauptbrems-
25- Stößel, 26- Sperrklammer zylinders zum Unterdruckbremsverstärker losdrehen,
den Hauptbremszylinder von den Stiftschrauben
Die Leitungen vom Bremslichtschalter trennen,
abnehmen und zur Seite schwenken,
Die Muttern zur Befestigung des Tragebocks des - Den Schlauch vom Unterdruckbremsverstärker
Unterdruckbremsverstärkers und der Pedale an der losmachen,
Stirnwand von Karosserie losdrehen und den Trage- - Die Schrauben zur Befestigung des Tragebocks
bock im Satz mit dem Unterdruckbremsverstärker des Unterdruckbremsverstärkers am Karosserievor-
und dem Hauptbremszylinder des Bremsantriebes bau losdrehen und den Unterdruckbremsverstärker
und zum Schluß den Tragebock im Satz mit den im Satz mit Tragebock abnehmen.
Kupplungs- und Bremspedalen abnehmen. Der Einbau des Unterdruckbremsverstärkers
Der Einbau erfolgt in umgekehrter Reihenfolge. erfolgt in umgekehrter Reihenfolge.
Dabei darauf achten, daß der Stößel im Sitz an Kol-
ben des Hauptkupplungszylinders richtig eingesetzt Hauptbremszylinder des
ist.
Auseinandernehmen und Zusammenbau. Zum
Bremsantriebes
Auseinandernehmen die Feder 14 des Servoantriebs Der Aufbau des Hauptbremszylinders ist in Bild 6-
des Kupplungspedals wegnehmen, die Rückhol- 9 gezeigt.
federn 8 und 17 abnehmen, die Mutter 2 der Schrau- Aus- und Einbau. Die biegsamen Schläuche vom
be 20 losdrehen, die Schraube herausnehmen und Hauptbremszylinder trennen und die Öffnungen von
die Pedale zusammen mit Buchsen absetzen. Schläuchen und Stutzen am Zylinder zustopfen, um
Zum Aus- und Einbau der Federn Vorrichtung Entweichen von Flüssigkeit aus dem Gefäß sowie
A.70017 benutzen. Geraten von Staub, Schmutz oder fremden Ein-
Den Zusammenbau in umgekehrter Reihenfolge schlüssen in den Hauptbremszylinder zu verhindern.
durchführen. Beim Zusammenbau die Pedalbuchsen, Die Stahlrohrleitungen zur Zuleitung von Brem-
die Federenden, die Verbindungsstellen von Stößeln sflüssigkeit zu Radzylindern der Vorderrad- und
mit Pedalen und das Ende des Stößels, das mit dem Hinterradbremsen vom Hauptbremszylinder trennen,
Kolben des Hauptkupplungszylinders in Berührung wofür vorher die Muttern der Rohre losdrehen.
kommt, mit Schmierfett LITOL-24 einfetten. Den Zylinder absetzen, dazu die Muttern zur
Kontrolle und Reparatur. Bei schwerer Bewe- dessen Befestigung am Unterdruckbremsverstärker
gung des Pedals die Arbeitsflächen von Pedalen, losdrehen. Den Einbau des Hauptbremszylinders in
Buchsen und Achsen sichtprüfen. umgekehrter Reihenfolge durchführen. Nach dem
131
Bild 6-9. Hauptbremszylinder:
1- Verschlußschraube, 2- Zylindergehäuse, 3- Betätigungskolben der vorderen Bremsen, 4- Scheibe, 5- Betätigungskolben der hinteren
Bremsen und der zusätzlichen Betätigung der vorderen Bremsen, 6- Dichtring, 7- Sperrschrauben, 8- Rückholfeder der Kolben,
9- Federteller, 10- Druckfeder des Dichtringes, 11- Abstandsring, 12- Einlaßöffnung, A- Ausgleichbohrung, (Spielräume zwischen dem
Dichtring 6, Abstandsring 11 und Kolben 5)
132
Einbau des Zylinders den hydraulischen Antrieb in dieser Position des Haupzylinders fixieren. Der
zwecks Entlüften durchpumpen. angegebene Druckwert soll mindestens 5 s lang kon-
Auseinandernehmen und Zusammenbau. Die stant bleiben.
Stutzen 2 (Bild 6-10) mit Anschlußbuchsen 3 abset- Wenn Flüssigkeit entweicht oder der eingestellte
zen, die Sperrschrauben 5 losdrehen und alle Teile in Druck innerhalb von 5 s fällt, die Dichtringe der
der in Bild 6-10 angegebenen Reihenfolge heraus- Zylinderkolben ersetzen.
nehmen.
Der Zusammenbau erfolgt in umgekehrter Vorderradbremsen
Reihenfolge. Dabei sind die Teile mit Bremsflüssig-
keit zu bestreichen. Beim Zusammenbau Vorrichtung Der Aufbau der Vorderradbremsen ist in Bild 6-12
67.7853.9543 benutzen. gezeigt.
Vor dem Reparaturbeginn die Bremsen sorgfältig
Kontrolle der Teile. Vor dem Zusammenbau alle mit warmem Wasser mit Waschmitteln spülen und
Teile mit Isopropylalkohol waschen und mit Druck- sofort mit Druckluftstrahl trocknen.
luftstrahl trocknen oder mit einem sauberen Lappen
abwischen, ohne zuzulassen, daß sie in Kontakt mit WARNUNG. Verwendung von Benzin, Diesel-
Mineralöl, Petroleum oder Dieselkraftstoff kommen, kraftstoff, Trichloräthylen oder irgendwelchen
die die Dichtringe beschädigen können. anderen Minerallösmitteln ist beim Reinigen der
Bremsen unzulässig, denn die Zylinderdichtun-
Anmerkung. Das Waschen der Dichtringe in gen dadurch beschädigt werden können.
Isopropylalkohol soll höchstens 20 s dauern, danach
sollen diese mit Druckluft abgeblasen werden. Aus- und Einbau
Die Zylinderlaufbahn und die Lauffläche der Kol- Ausbau. Den Fahrzeugvorbau aufbocken und ein
ben sollen absolut sauber, ohne Rostspuren, Riefen Rad abmontieren.
oder anderen Fehler sein. Ein vergrößertes Spiel
Die Führungshalter der Schläuche 10 (siehe Bild
zwischen dem Zylinder und den Kolben ist unzu-
6-12) vom Zylinderblock abnehmen, ohne dabei zu-
lässig.
zulassen, daß Schmutz in Zylinderräume gerät. Die
Bei jedem Auseinandernehmen des Zylinders die
Eingangsöffnungen des Zylinderblocks und der
Dichtringe durch neue ersetzen, wenn auch diese
Schläuche zustopfen.
sich offensichtlich im guten Zustand befinden.
Die Elastizität der Kolbenfeder, deren Länge 41,7 Ränder an der Schutzhaube der Vorderradbrem-
mm unter Belastung von 42,18 ±3,92 N (4,3 ±0,4 kp), se aufbiegen, die Schrauben zur Befestigung der
21 mm unter Belastung von 90,64 ±8,83 (9,24 ±0,9 Bremse am Achsschenkel (Bild 6-13) losdrehen und
kp) und im freien Zustand 59,7 mm ist, kontrollieren. die Bremse komplett absetzen.
Prüfung auf Dichtheit des Hauptbremszylin- Der Einbau der Vorderradbremse erfolgt in umge-
ders. Den Hauptbremszylinder auf den Stand auf- kehrter Reihenfolge.
stellen und ihn an Standelemente anschließen, wie in
Bild 6-11 gezeigt ist.
Die Ventile 1 zum Durchpumpen des Standes auf-
machen, die Kolben des Hauptbremszylinders mehr-
mals auf deren ganzen Hublänge bewegen und das
System durchpumpen. Danach die Ventile 1 zu-
machen. Durch Drehen des Schwungrades 5 die
Kolben des Hauptbremszylinders langsam verstellen,
bis der mit den Manometern 2 zu kontrollierende
Druck 12,5 MPa (125 kp/cm2) erreicht ist. Den Stößel
133
Nach dem Einbau den Stand der Bremsflüssigkeit
im Gefäß wiederherstellen und die Bremsanlage
durchpumpen, um den Hydraulikantrieb zu entlüften.
134
Bild 6-16. Ersetzen von Bremsbacken:
Bild 6-15. Prüfung der Bremsscheibe auf Axialschlag: 1- Bremsbacken, 2- Bremsbackenführung, 3- Bremsscheibe,
1- Magnetuntersatz, 2- Meßuhr, 3- Bremsscheibe 4- Bremsschläuche, 5- Zylinderblock (im Satz mit Bremssattel)
135
Hebel 18 für Handbetätigung der Bremsbacken
(siehe Bild 6-17) trennen, den Splint abziehen, auf
den Bolzen 21 drücken und den Hebel abnehmen.
Mit Flachzangen die obere Spannfeder 2 und untere
Spannfeder 7 trennen.
Die Schalen der Lagerstützen 17 drehen und
dieselben zusammen mit Stützen, Federn und
unteren Schalen absetzen; die Bremsbacken 8 und
16 und die Abstandsplatte 20 wegnehmen. Die Rohr-
leitung vom Radzylinder 1 und die Eingangsöffnun-
gen des Zylinders und der Rohrleitung zustopfen.
Den Radzylinder ausbauen. Beim Ersetzen des
Bremsschildes 4 die Halbachse, wie im Abschnitt
«Hinterachse» beschrieben ist, absetzen, und das
hintere Seil 13 losmachen, dazu zwei Schrauben zu
dessen Befestigung am Bremsschild 4 losdrehen.
136
Bild 6-19. Radzylinder:
1- Anschlag der Bremsbacke, 2- Schutzkappe, 3- Zylindergehäuse, 4- Kolben, 5- Dichtring, 6- Anschlagschale, 7- Feder, 8- Kegelstücke,
9- Anschlagring, 10- Anschlagschraube, 11- Stutzen, A- Schlitz am Ring
Den Zusammenbau der automatischen Regelvor- Beim Einpressen des Kolbens in den Zylinder sind
richtung und des Radzylinders selbst in umgekehrter die Masse 4,5-4,8 mm und 67 mm (höchstens) (siehe
Reihenfolge unter Berücksichtigung des Nachfolgen- Bild 6-19) zum freien Aufsetzen der Bremstrommel
den durchführen: einzuhalten,
- Die Anschlagschrauben mit Drehmoment von 4- - Vor Einbringen der Teile in das Zylindergehäuse
7 Nm (0,4-0,7 kpm) anziehen, diese reichlich mit Bremsflüssigkeit schmieren.
- Der Schlitz A (siehe Bild 6-19) an den Anschlag- Nach dem Zusammenbau die Bewegung jedes
ringen soll senkrecht nach oben gerichtet sein; die Kolbens im Zylinder kontrollieren. Sie sollen im
Abweichung von der Vertikalen soll 30° nicht über- Bereich von 1,25-1,65 mm leicht beweglich sein. Als
schreiten. Solche Position des Schlitzes stellt mög- letzte die Schutzkappe 2 am ihrem Platz anbringen.
lichst restloses Entfernen der Luft aus dem Antrieb
der Bremsanlage bei deren Durchpumpen sicher, Kontrolle der Bauteile
- Zum vorläufigen Zusammendrücken der An- Radzylinder. Die Sauberkeit der Laufflächen von
schlagringe die Kolben in das Zylindergehäuse mit Zylindern, Kolben und Anschlagringen kontrollieren.
einer Sondervorrichtung einpressen, welche die Die Flächen sollen absolut glatt sein und dürfen keine
Form eines Zylinders mit innerer Kegelöffnung hat, Rauhigkeiten aufweisen, damit es kein Entweichen
- Die Einpresskraft des Kolbens in den Zylinder von Flüssigkeit sowie keinen vorzeitigen Verschleiß
soll mindestens 350 N (35 kp) betragen; bei der Kraft der Dichtungen und Kolben gibt. Fehler an Zylinder-
unter 350 N (35 kp) den Anschlagring ersetzen, lauffläche durch Reiben oder Schleifen beseitigen.
137
Standprüfung von Radzylindern der
Hinterradbremsen
Den Radzylinder 2 (Bild 6-21) auf den Prüfstand
setzen, die Rohrleitung von Manometern daran
anschließen und die Bremsanlagen durchpumpen.
Die Anschläge 1 so einstellen, daß die Radzylin-
derkolben an ihnen anliegen.
Überprüfen, ob es eine Leckstelle der Flüssigkeit
gibt. Das Niederdruckmanometer 4 anschließen. Das
Schwungrad 8 langsam drehen und damit den
Flüssigkeitsdruck von 0,05 MPa (0,5 kp/cm2) am
Bild 6-21. Prüfplan von Radzylindern der Hinterradbremsen:
1- Kolbenanschläge, 2- der zu prüfende Zylinder, 3- Halter des Manometer 4 einstellen.
Zylinders, 4- Unterdruckmanometer, 5- Hochdruckmanometer, 6- Sich vergewissern, daß der eingestellte Druck im
Zylinder zum Druckerzeugen, 7- Behälter, 8- Schwungrad
Laufe von 5 Minuten gehalten wird. Die gleichartige
Prüfung bei Druckwerten der Flüssigkeit von 0,1-0,2-
Allerdings ist eine Vergrößerung des Innendurchmes-
0,3-0,4-0,5 MPa (1-2-3-4-5 kp/cm2) wiederholen.
sers des Zylinders unzulässig.
Den Druck herabsetzen und das Hochdruck-
Den Zustand der Anschlagschraube 3 (siehe Bild
manometer 5 anschließen. Sich vergewissern, daß
6-20), Feder 6, Stützschale 7 und Kegelstücke 5
der eingestellte Druck im Laufe von 5 Minuten gehal-
überprüfen. Gegebenenfalls beschädigte Teile durch ten wird, und dann die Prüfung bei Druckwerten der
neue ersetzen. Die Dichtungen 8 durch neue erset- Flüssigkeit von 5-10-15 MPa (50-100-150 kp/cm2)
zen. Den Zustand der Schutzkappen 10 kontrollieren wiederholen.
und, wenn es nötig ist, durch neuen ersetzen.
Unzulässig ist eine Drucksenkung wegen Flüs-
Bremsbacken. Aufmerksam überprüfen, ob die sigkeitsleckens durch Dichtungen, Rohrleitungsan-
Bremsbacken Beschädigungen oder Verformungen schlüsse, Stutzen zum Durchpumpen oder Guß-
aufweisen. poren.
Die oberen und unteren Spannfedern auf Elastizi- Zulässig ist eine unbeträchtliche Druckverringe-
tät kontrollieren; wenn es nötig ist, diese durch neuen rung (höchstens 0,5 MPa (5 kp/cm2) im Laufe von 5
ersetzen. Minuten wegen Setzung von Dichtungen, besonders
Die Federn sollen keine remanenten Verformun- bei höheren Druckwerten.
gen beim Ausziehen der unteren Federn mit Kraft von
350 N (35 kp) und der oberen Federn mit Kraft von Druckregler der Hinterradbremsen
420 N (42 kp) aufweisen. Aus- und Einbau. Den Hebel 12 (Bild 6-22) von
Die Bremsbeläge auf Sauberkeit prüfen; sind der Stange 7 und danach den Fassung 18 vom
Schmutz oder Schmierstoffspuren bemerkt, die Träger 14 und die Befestigungsklammern der
Bremsbeläge mit Drahtbürste reinigen und mit White führenden zum Regler Rohrleitungen trennen.
Spirit waschen; darüber hinaus kontrollieren, ob es Die Aufhängungsteile der Schalldämpfer von
Lecken von Schmieröl innerhalb der Trommel gibt; Karosserie losmachen und die Rohrleitung mit
Störungen beheben. Die Bremsbacken durch neue Schalldämpfern zur Seite führen.
ersetzen, wenn die Stärke der Bremsbeläge weniger Die Schrauben zur Befestigung des Reglers an
als 1,5-2,0 mm ist. Träger und des Trägers an Karosserie losdrehen,
Bremstrommeln. Die Bremstrommeln durchse- den Träger des Druckreglers absetzen, danach den
hen. Gibt es an der Bremsfläche tiefe Riefen oder Druckregler herablassen und die Rohrleitungen von
übermäßige Unrundheit, so sind die Bremstrommeln ihm trennen.
auszudrehen. Danach an einer Schleifmaschine mit Den Regler abnehmen und Betätigungshebel von
feinkörnigen Schleifsteinen schleifen. Dies verlängert ihm losmachen. Die Eingangs- und Ausgangsöffnun-
Nutzungsdauer der Bremsbeläge und verbessert gen des Reglers und Rohrleitungen zustopfen.
Gleichmäßigkeit und Wirkung des Bremsens.
Den Einbau des Druckreglers in umgekehrter
Die höchstzulässige Vergrößerung des Nenn- Reihenfolge durchführen. Vor dem Anziehen der
durchmessers der Bremstrommel (250 mm) beträgt Schrauben zur Befestigung des Reglers Vorrichtung
nach dem Ausdrehen und Schleifen 1 mm. Die 67.7820.9519 (siehe Bild 6-6) an Ende des Antriebs-
Grenzwerte dieser Toleranz sind streng einzuhalten, hebels anbringen. Den Schaft der Vorrichtung nach
denn sonst werden die Festigkeit der Bremstrommel oben bis zum Anschlag an die Karosserie richten.
sowie die Bremswirkung wegen verringerter Steifheit Damit wird der Abstand (150 ± 5) mm (siehe «Rege-
der Bremstrommel verschlechtert. lung der Lage des Druckreglers») zwischen dem
138
Bild 6-22. Antriebsteile des Druckreglers:
1- Druckregler, 2- Achse des Betätigungshebels des Druck-
reglers, 3- Schmutzabweiskappe, 4- Sperrplatte, 5- Schraube mit
Federscheibe, 6- Hinterachsbrücke, 7- Verbindungsstange des
Betätigungshebels des Druckreglers und am Hinterachsträger,
8- Scheibe der Schraube 11, 9- Kunsstoffbuchse, 10- Abstands-
hülse, 11- Befestigungsschraube der Stange, 12- Betätigungs-
hebel des Druckreglers, 13- Stützbuchse, 14- Träger der Stütz-
buchse, 15- Scheibe, 16- Federscheibe, 17- Mutter, 18- Fassung
der Stützbuchse, 19- Befestigungsschraube der Fassung zum
Träger Bild 6-23. Druckregler der Hinterradbremsen im
Ruhezustand:
Ende des Hebels 2 und dem Längsträger der Karos- A- Bereich mit normalem Druck, B- Bereich mit zu regelndem
serie eingestellt. Druck, P- zu übertragende mit Betätigungshebel 4 des Druck-
reglers Kraft, 1- Gehäuse des Reglers, 2- Abstandshülse,
Die Schutzkappe 3 (siehe Bild 6-22) anheben, 3- Dichtring, 4- Betätigungshebel des Druckreglers, 5- Zwischen-
den Druckregler an Befestigungsschrauben drehen lage, 6- Verschlußschraube, 7- Dichtung, 8- Federteller,
9- Kolbenfeder, 10- Kolben
und damit erreichen, daß das Ende des Hebels den
Kolben des Druckreglers leicht berührt. Teller 8, die Feder 9 und Anschlagscheibe mit dem
Den Druckregler in dieser Lage halten und dessen Dichtring 3 herausnehmen.
Befestigungsschrauben ganz festziehen, danach die Beim Zusammenbau, der in umgekehrter Reihen-
Achse 2 und den heraustretenden Teil des Kolbens folge durchgeführt wird, sind alle Teile mit Brems-
mit Schmierfett Ñí-1 oder «ÑËÚÓ» einfetten. Die flüssigkeit zu schmieren.
Gummikappe 3 an ihrem Platz anbringen und in
Warnung. Zum Unterscheiden des Kraftreglers
diese 5-6 g von gleichem Schmierfett einlegen.
von Fahrzeugen VAZ-2121 und 21213 von
Vorrichtung 67.7820.9519 absetzen und das äußerlich ähnlichen Druckreglern anderer
Ende des Hebels mit der Stange 7 verbinden, vorher Fahrzeuge ist am Unterteil des Kolbens eine
die Buchsen der Gelenkverbindung mit Schmierfett Ausdrehung vorgesehen.
Ñí-1 oder «ÑËÚÓ» bestreichen. Die Teile mit Isopropylalkohol oder Bremsflüssig-
Die Rohrleitungen der Auspuffanlage an Karos- keit spülen und sichtprüfen. Die Oberflächen der Teile
serie befestigen. sollen weder Riefen noch Rauhigkeit aufweisen.
Die Bremsen zum Entlüften des Antriebes des Den Zustand der Feder auf Elastizität testen,
Hinterradbremsen durchpumpen. deren Länge im freien Zustand 17,8 mm und unter
Belastung 76,44-64,68 N (7,8-6,6 kp) 9 mm betragen
Auseinandernehmen und Zusammenbau. Mit
soll.
Schlüssel A.56124 die Verschlußschraube los-
drehen, Zwischenlage 5 (Bild 6-23) wegnehmen, den Beschädigte Teile sowie Dichtung und Dichtring
ersetzen.
Kolben 10, die Abstandshülse 2, die Dichtung 7, den
139
Bild 6-24. Teile der Haltebremsbetätigung:
1- Abdeckung, 2- vorderes Seil, 3- Hebel, 4- Hebelknopf, 5- Zugstangenfeder, 6- Sperrklinkenstange, 7- Führung des hinteren Seils,
8- Abstandshülse, 9- Rückholfeder, 10- 10- Abstandsplatte, 11- Hebel zur Handbetätigung der Bremsbacken, 12- hinteres Seil
140
- Kontrollampe für Öldruck.
Abschnitt VII. - Thermometer für Kühlflüssigkeit.
- Anzeiger des Kraftstoffstandes mit Kontrollampe des Vor-
rates.
ELEKTROAUSRÜSTUNG 3 (8 A)
- Drehzahlmesser.
- Linker Scheinwerfer (Fernlicht)
- Kontrollampe für Fernlicht der Scheinwerfer.
4 (8 A) - Rechter Scheinwerfer (Fernlicht)
Leitungen und Sicherungen 5 (8 A) Linker Scheinwerfer (Abblendlicht)
6 (8 A) - Rechter Scheinwerfer (Abblendlicht)
Die Elektroausrüstung ist nach einem Ein-Leiter-
7 (8 A) - Vordere Leuchte links (Begrenzungslicht)
Schaltplan aufgebaut, wobei die Minusklemmen der - Heckleuchte rechts (Begrenzungslicht)
Stromquellen und Stromverbraucher an Masse an- - Kennzeichenleuchten
- Kontrollampe für Begrenzungsleuchten
geschlossen sind, welche Funktionen des zweiten Lei-
8 (8 A) - Vordere Leuchte rechts (Begrenzungslicht)
ters übernimmt. Der Schaltplan der Elektroausrüstung - Heckleuchte links (Begrenzungslicht)
des Fahrzeuges ist in Bild 7-1 dargestellt. - Lampen der Armaturenbeleuchtung
- Beleuchtungstafel für Schalthebel der Heizgerätes
Die meisten Stromkreise werden mit dem Zünd- - Beleuchtungstafel für Glimmzünder
schalter geschaltet. Ständig eingeschaltet sind (unab- - Beleuchtungslampen der Schalter
9 (16 A) - Fahrtrichtungsanzeiger und Unterbrecherrelais der
hängig von der Position des Schlüssels im Zündschal-
Fahrtrichtungsanzeiger und Warnblinkanzeige (im Warn-
ter) die Stromkreise von Hupe, Bremslicht, Glimmzün- blinkanzeigebetrieb.)
der, Innenleuchten, Steckdose für Handlampe sowie - Heckscheibenheizer und Relais (Kontakte) dessen Ein-
schaltung
Speisekreise für Notanzeige, Außenbeleuchtung und
10 (16 A) - Hupe
Anzeige mit Fernlicht der Scheinwerfer. - Steckdose für Handlampe
- Innenleuchten
Die meisten Speisekreise der Elektroausrüstung
- Heckleuchten (Stoppsignallampen)
des Fahrzeuges sind durch Schmelzsicherungen, die 13 (8 A) - Heckleuchten (Nebelschlußlicht)
unter dem Armaturenbrett links von der Lenksäule an- - Elektromotoren der Scheinwerferwischer beim Starten
und beim Passieren der Wischerblätter von Ausgangsstellung
geordnet sind, geschützt (Bild 7-2.) Mit Sicherungen
- Relais (Kontakte) der Scheinwerferwischer
nicht geschützt sind Ladekreis der Batterie, die Strom- - Elektromotor der Scheinwerferwäscher
kreise für Zündung und Anlassen des Motors sowie 15 (16 A) - Glimmzünder
_________________________________________________________
Schaltrelais für Fern- und Abblendlicht der Scheinwer-
* Die vor 1996 gebauten Fahrzeuge hatten ein Voltmeter im der
fer. Die eingesetzten in einem zusätzlichen Siche- Instrumentenkombination statt Kontrollampe, das mit Sicherung 2 geschützt
rungsblock Sicherungen 11, 12, 14, 16 dienen als Re- wurde.
serve. Sie können für verschiedene Zusatzgeräte des
Fahrzeuges benutzt werden. Die Leitungsfarbe ist in allen unter Abschnitt
Vor dem Ersetzen einer Sicherung Ursache deren «Elektroausrüstung» angegebenen Schaltplänen mit
Durchbrennens klären und beseitigen. Beim Suchen Buchstaben bezeichnet, wobei der erste Buchstabe
nach Störungen empfiehlt es sich, die in Tabelle 7-1 die Leitungsfarbe selbst und der zweite Buchstabe
angegebenen Stromkreise, die die betreffende Si- die Farbe des Leitungstreifens angibt (Tabelle 7-2.)
cherung schützt, durchzusehen.
Tabelle 7-2
Die mit Schmelzsicherungen geschützten Bezeichnung der Leitungsfarben
Stromkreise
Buchstabe Farbe
Sicherungs-
nummer (siehe
Bild 7-2) Geschützter Stromkreis Å Weiß
É Hellblau
1 (16 A) - Elektromotor des Heizgebläses. Ü Gelb
- Relais (Wicklung) der Scheinwerferwischer und Elektro-
motoren der Scheinwerferwischer bei allen Stellungen der
á Grün
Wischerblätter, außer Ausgangsstellung. ä Braun
- Relais (Wicklung) zum Einschalten des Heckscheibenhei- é Orange
zers. è Rot
- Elektromotoren des Scheibenwischers und -Wäschers ê Rose
der Heckscheibe. ë Grau
- Elektromotor des Windschutzscheibenwäschers.
ó Schwarz
2 (8 A) - Relais und Elektromotor des Windschutzscheiben-
wäschers.
- Fahrtrichtungsanzeigelampen und Unterbrecherrelais der Warnung. Bei einer Reparatur des Fahrzeuges
Fahrtrichtungsanzeiger und Warnblinkanzeige (im Fahrt-
richtungsanzeigebetrieb.) und dessen Elektroausrüstung ist die Leitung
- Kontrolle der Fahrtrichtungsanzeiger von der Minusklemme der Batterie unbedingt zu
- Heckleuchten (Lampen für Rückfahrtlicht.)
trennen. Bei Betrieb des Fahrzeuges bzw.
- Erregerwicklung der Lichtmaschine (beim Anlassen des
Motors) und Kontrollampe für Batterieladung*. Prüfung dessen Elektroausrüstung ist die Ver-
- Kontrollampe für Differentialsperre. wendung von in der Konstruktion des Fahr-
- Unterbrecherrelais und Kontrollampe der Feststell-
bremse.
zeuges nicht vorgesehenen Sicherungen unzu-
- Kontrollampe für ungenügenden Bremsflüssigkeitsstand. lässig.
141
Bild 7-1. Schaltplan der Elektroausrüstung von Fahrzeugen VAZ-21213:
1- linke Vorderleuchte, 2- Scheinwerfer, 3- Elektromotor des linken Scheinwerferwischers, 4- Hupe, 5- elektromagnetisches Ventil des Vergasers, 6-Endschalter
des Vergasers, 7- Elektromotor des Scheinwerferwäschers, 8- Elektromotor des rechten Scheinwerferwischers, 9- rechte Vorderleuchte, 10- SeitenFahrt-
richtungsanzeiger, 11- Batterie, 12- Elektromotor des Heizgeräts, 13- Zusatzwiderstand des Heizgeräts, 14- Schalter der Kontrollampe für Differrentialsperre,
15- Relais des Windschutzscheibenwischers, 16- Starter, 17- Elektromotor des Windschutzscheibenwischers, 18- Lichtmaschine, 19- Elektromotor des
Windschutzscheibenwäschers, 20- Steuergerät des Elektromagnetventils, 21- Zündkerzen, 22- Zündverteilergeber, 23- Schaltgerät, 24- Zündspule, 25- Geber
der Temperaturanzeige, 26- Geber der Kontrollampe für Öldruck, 27- Steckdose für Handlampe, 28- Schalter der Kontrollampe für Bremsflüssigkeitsstand,
29- Schaltrelais für Scheinwerferwischer und –Wäscher, 30- Schaltrelais für Heckscheibenheizung, 31- Schaltrelais für Fernlicht der Scheinwerfer,
32- Schaltrelais für Abblendlicht der Scheinwerfer, 33- Schaltrelais für Zündung, 34- Schaltrelais des Starters, 35- Block von Zusatzsicherungen, 36- Block von
142
Hauptsicherungen, 37- Unterbrechungsrelais für Fahrtrichtungsanzeiger und Warnblinkanzeige, 38- Lichtschalter des Rückwärtsganges, 39- Stopplichtschalter,
40- Glimmzünder, 41- Schalter für Außenbeleuchtung, 42- Beleuchtungslampen für Schalthebel des Heizgerätes, 43- Schalter für Nebelschlußleuchten,
44- Schalter für Heckscheibenheizung, 45- Schalter für Elektromotor des Heizgerätes, 46- Schalter für Heckscheibenwischer und –Wäscher, 47- Schalter der
Warnblinkanzeige, 48- Zündschalter, 49- Schalter für Armaturenbeleuchtung, 50- Schalter für Windschutzscheibenwischer, 51- Schalter für Windschutzscheiben-
wäscher, 52- Hupenschalter, 53- Blinkerschalter, 54- Schalter für Scheinwerferlicht, 55- Kontrollampenschalter für Drossellappe des Vergasers, 56- Kontrollampe
für Drossellappe des Vergasers, 57- Schalter für an B-Säulen angeordnete Innenleuchten, 58- Innenleuchten, 59- Elektromotor des Heckscheibenwäschers, 60-
Instrumentenkombination, 61- Kontrollampenschalter für Feststellbremse, 62- Geber des Anzeigers von Kraftstoffstand und –Vorrat, 63- Abschlußleuchten, 64-
Kennzeichenleuten, 65- Elektromotor des Heckscheibenwischers, 66- Heizelement der Heckscheibe,
A- Reihenfolge der bedingten Numerierung von Steckern in Steckleisten des Dreihebelschalters
143
Batterie
Technische Daten
Typ der Batterie . . . . . . . . . . . . . . 6CT-55A, wartungsfrei
Nennspannung, V . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12
Nennkapazität bei 20-stündigem
Entladungsbetrieb und Temperatur
des Elektrolyts von (27±2) °C zu
Beginn der Entladung, Ah . . . . . . . . . . . . . . 55
Entladungsstromstärke bei
20-stündigem Entladungsbetrieb, A . . . . . . 2,75
Entladungsstromstärke bei
Starterbetrieb und Temperatur Bild 7-2. Schmelzsicherungen
des Elektrolyts von -18 °C, A . . . . . . . . . . . 255
Bringen der trocken geladenen Batterie den. Danach die Spannung der Batterie ohne
in Betriebszustand Belastung prüfen.
Ist die Spannung der Batterie mindestens 12,5 V,
Die verlassenden das Herstellerwerk Fahrzeuge
so ist diese betriebsfertig. Ist die Spannung unter
sind mit den betriebsfertigen, d.h. mit Elektrolyt ge-
12,5 V aber höher als 10,5 V die Batterie bis zur vom
füllten und geladenen Batterien ausgestattet. Herstellerwerk angegebenen Spannung nachladen.
Als Ersatzteile können Batterien im geladenen Bei der Spannung weniger oder gleich 10,5 V ist
Zustand aber ohne Elektrolyt geliefert werden. Um die Batterie auszuscheiden.
eine solche Batterie in Betriebszustand zu bringen, Zum Schluß der Tränkung von Trennplatten und
sind die vorhandenen technologischen Propfen oder Platten fällt der Elektrolytstand in der Batterie unver-
das Abdichtband zu entfernen. Danach den Elektrolyt meidlich. Deshalb ist der Elektrolytstand vor Einsatz
mit (auf 25 °C bezogener) Dichte von 1,28 cm3 für der Batterie am Fahrzeug bis zum Sollwert zu bringen,
Gebiete mit gemäßigtem Klima und 1,23 cm3 für die wobei Elektrolyt mit derselben Dichte einzufüllen ist.
Tropen durch einen Trichter (aus Glas oder säure- Die Batterie ist nach dem Eingießen von Elektrolyt
festem Kunststoff) mit dünnem Strahl in die Batterie unbedingt zu laden, wenn:
eingießen. Das Bringen der Batterie in Betriebszu- - Der Betrieb der Batterie in der Anfangsphase
stand soll bei Umgebungstemperatur von (25 ±10) °C unter schwierigen Verhältnissen verläuft: bei kaltem
ausgeführt werden. Wetter, mit häufigem Anlassen des Motors usw.,
Die Batterie 20 Minuten lang halten, damit die - Die Batterie länger als 12 Monate ab Herstell-
Platten und Trennplatten mit Elektrolyt getränkt wer- datum gelagert ist.
144
Kontrolle des Elektrolytstandes Bei der Elektrolyttemperatur über 30 °C wird die
Der Elektrolytstand soll sich in allen Batteriezellen Korrekturgröße zum tatsächlichen Wert der Aräome-
zwischen den Linien mit Markierungen «MIN» und teranzeige hinzugefügt. Ist die Elektrolyttemperatur
«MAX» am halbdurchsichtigen Gehäuse der Batterie unter 20 °C, so wird die Korrekturgröße entsprechend
befinden. Benutzung der Batterie mit dem Elektrolyt- abgezogen. Liegt die Elektrolyttemperatur im Bereich
stand unter der Markenlinie «MIN» ist unzulässig. von 20-30 °C, so wird keine Temperaturenkorrektur
Bei der Benutzung der Batterie sinkt der Elektro- eingeführt.
lytstand allmählich wegen Verdunstung des Wassers Nach der Ermittlung der Elektrolytdichte in jeder
im dessen Bestand. Zum Wiederherstellen des Elek- Batteriezelle wird der Entladungsgrad nach Tabelle 7-
trolytstandes nur destilliertes Wasser hinzufügen. 4 ermittelt. Eine mehr als um 25% im Winter und
Ist sicher festgestellt, daß Ausschülpen die Ursa- mehr als um 50% im Sommer entladene Batterie vom
che des niedrigen Zustandes ist, so ist Elektrolyt mit Fahrzeug absetzen und nachladen.
derselben Dichte wie die vorhandene in der Batterie Während der Dichtemessung darauf achten, daß
nachzufüllen. keine Elektrolyttropfen von aus der Pipette auf die
Ist der Elektrolytstand über Sollwert, Elektrolyt mit Oberfläche der Batterie, Karosserie und anderer Teile
einer Gummispritze mit Ebonitmundstück absaugen. fallen, denn dieser enthält Schwefelsäure, welche
Korrosion, Stromverluste usw. verursachen kann.
Prüfung des Entladungsgrades der Um keine falschen Ergebnisse zu bekommen, die
Batterie Elektrolytdichte in folgenden Fällen nicht messen:
Bei Versagen der Batterie im Betrieb sowie bei - Wenn der Elekrolytstand der Norm nicht ent-
deren Wartung ist die Entladung der Batterie mit spricht,
einem Batterie-Aräometer zu prüfen. Gleichzeitig ist
die Temperatur von Elektrolyt zu messen, um die in - Wenn Elektrolyt zu kalt oder zu warm ist; die opti-
Tabelle 7-3 angegebene Temperaturenkorrektur zu male Temperatur zur Dichtemessung ist 15-27 °C,
Aräometeranzeigen zu berücksichtigen. - Nach dem Nachfüllen von destilliertem Wasser.
Man hat zu warten, bis der Elektrolyt gemischt ist;
Tabelle 7-3 wenn die Batterie entladen ist, kann es einige Stun-
den lang dauern,
Temperaturenkorrektur zu Aräometeranzeigen - Nach mehreren Einschaltungen des Starters.
Warten, bis die gleichmäßige Dichte des Elektrolyts in
Elektrolyttemperatur, °C Korrektur, g/cm3
den Batteriezellen geworden ist,
von -40 bis – 26 -0,04 - Beim Sieden von Elektrolyt abwarten, bis die
von -25 bis – 11 -0,03 Luftblasen im gesaugten in die Pipette des Aräome-
ters Elektrolyt an die Oberfläche steigen.
von -10 bis +4 -0,02
von +5 bis +19 -0,01 Laden der Batterie
von +20 bis +30 -0,00 Die vom Fahrzeug abgesetzte Batterie, insbeson-
von +31 bis +45 +0,01
dere deren Oberteil, sorgfältig reinigen. Den Elek-
trolytstand kontrollieren und gegebenenfalls diesen
bis zum Sollwert bringen.
Tabelle 7-4
Elektrolytdichte bei 25 °C, g/cm3
Sehr kalt (von -50 bis -30) Winter 1,30 1,26 1,22
Sommer 1,28 1,24 1,20
Kalt (von -30 bis -15) Ganzes Jahr 1,28 1,24 1,20
Gemäßigtes Klima (von -15 bis -8) Ganzes Jahr 1,28 1,24 1,20
Warmes feuchtes Klima (von 0 bis +4) Ganzes Jahr 1,23 1,19 1,15
Heißes trockenes Klima (von -15 bis +4) Ganzes Jahr 1,23 1,19 1,15
145
Die Batterie wird mit der Stromstärke von 5,5 A bei zusammengezogen. Die Läuferwelle 8 dreht sich in
ausgeschraubten Verschlußpropfen geladen. Laden Lagern 6 und 18, die in Schildern eingebaut sind. Der
der Batterie erfolgt bis zum Anfang des reichlichen Speisestrom zur Läuferwicklung (Erregungswicklung)
Ausscheidens von Gas und Erreichen der konstanten wird über Bürsten und Schleifringe 5 zugeleitet.
Spannung und Dichte von Elektrolyt im Laufe von 3 Der in der Ständerwicklung induzierte dreiphasige
Stunden. Die Elektrolytdichte der geladenen Batterie Wechselstrom wird durch den am Schleifringlager-
bei der Temperatur von 25 °C soll den in Tabelle 7-4 schild 1 befestigten Gleichrichterblock 2 in Gleich-
für jedes Klimagebiet angegebenen Werten entspre- strom umgewandelt. Der elektronische Spannungs-
chen. regler 12 ist zu einer Baugruppe mit Bürstenhalter
Beim Laden der Batterie die Elektrolyttemperatur zusammengefaßt und wird gleichfalls am Schleifring-
ab und zu prüfen und deren Erhöhung über 40 °C nicht lagerschild 1 befestigt.
zulassen. Erreicht die Temperatur 40 °C, so ist die Der Anschlußplan der Lichtmaschine ist in Bild 7-
Ladestromstärke zu halbieren oder Laden zu unter- 4 gezeigt. Die Spannung zur Erregung der Lichtma-
brechen und die Batterie bis 27 °C kühlen zu lassen. schine wird beim Einschalten der Zündung zur Klem-
Das Laden wird abgeschlossen, wenn das reich- me «B» des Reglers (Ausgang «61» der Lichtma-
liche Ausscheiden von Gas in allen Batteriezellen schine) über Sicherung 2 und die im Armaturenbrett 3
beginnt und die Spannung und Dichte von Elektrolyt integrierte Kontrollampe 6 zugeleitet. Nach Anlassen
im Laufe von letzten drei Messungen (gemessen wird des Motors wird die Erregungswicklung von drei im
jede 1 Stunde) konstant bleiben. Gleichrichterblock der Lichtmaschine eingesetzten
Wenn sich die Elektrolytdichte (ermittelt unter Be- zusätzlichen Dioden gespeist.
rücksichtigung von Temperaturkorrekturen) von der Die Funktion der Lichtmaschine wird über die im
angegebenen Dichte unterscheidet, ist diese zu kor- Armaturenbrett integrierte Kontrollampe 6 kontrolliert.
rigieren. Bei erhöhter Elektrolytdichte ist ein Teil von Beim Einschalten der Zündung soll die Lampe leucht-
Elektrolyt zu entnehmen und destilliertes Wasser hin-
zuzufügen. Ist die Elektrolytdichte unter Sollwert, so
ist nach dessen Entnahme aus der Batteriezelle
Elektrolyt mit erhöhter Dichte (1,4 g/cm3) zuzugießen.
Nach der Korrektur der Elektrolytdichte die Bat-
terie zum Vermischen von Elektrolyt noch 30 Minuten
lang zu laden. Danach die Batterie abschalten und in
30 Minuten den Elektrolytstand an allen Batterie-
zellen messen. Ist der Elektrolytstand unter Sollwert,
so ist Elektrolyt mit entsprechender dem gegebenen
Klimagebiet Dichte (siehe Tabelle 7-4) zuzugießen.
Ist der Elektrolytstand über Sollwert, so ist dessen
Überschuß mit Gummispritze zu entnehmen.
Lichtmaschine
Technische Daten
Höchste Abgabestromstärke bei 13 V und 5000 min-1, A 55
Regelspannungsbereich, V . . . . . . . . . . . . . . . .14,1 ± 0,5
Höchste Drehzahl des Läufers, min-1 . . . . . . . . . . .13000
Übersetzeungszahl Motor - Lichtmaschine . . . . . . .1:2,04
146
en und nach dem Anspringen des Motors erlöschen, 10, a), d.h. bildete mit diesem eine untrennbare
wenn die Lichtmaschine fehlerfrei ist. Ein grelles Einheit. Der neuere Spannungsregler hatte keinen
Leuchten der Lampe oder deren Leuchten mit ver- Ausgang «Å» mehr und die Spannung wurde nur zum
ringerter Leuchtkraft zeugt von Fehlern in der Licht- Ausgang «B» zugeleitet. Die herkömmlichen und
maschine. nachgekommenen Spannungsregler sind ihren Funk-
Bis 1995 wurde die Spannung in der Elektroaus- tionen nach gleichwertig und im Satz mit Bürsten-
rüstung des Fahrzeuges mit einem elektronischen halter gegeneinander austauschbar.
Voltmeter in der Instrumentenkombination kontrol- Kleine Partien von Fahrzeugen können mit herge-
liert. War die Spannung in Ordnung, leutete die LED stellten in Slowenin, Bulgarien oder Deutschland Licht-
des Voltmeters nicht. War die Spannung über maschinen ausgerüstet werden. Diese Lichtmaschi-
Sollwert, blinkte die LED. Wenn aber die Spannung nen sind ihren technischen Daten und Anschlußmas-
unter Sollwert lag, leuchtete die LED dauernd. sen nach gegen Typ 37.3701 austauschbar, obwohl
Seit 1996 wurde der Aufbau des Spannungsreg- sie sich aufbaumäßig etwa unterscheiden. Im vorlie-
lers und Bürstenhalters geändert. Nun wurde der genden Kapitel wird nur der Typ 37.3701 der russis-
Spannungsregler in einem Metallgehäuse angeord- chen Herkunft als meist eingesetzte in Fahrzeugen
net und zum Bürstenhalter angenietet (siehe Bild 7- VAZ-21213 Lichtmaschine beschrieben.
Kontrollampe leuchtet bei Einschaltung der Zündung nicht. Kontrollarmaturen sind außer Funktion
1. Durchgebrannte Sicherung 2 im Sicherungskasten. 1. Die Sicherung ersetzen
2. Abriß im Speisekreis: 2. Wie folgt vorgehen:
- Die Spannung wird vom Stecker «Å» des Haupt- - Die «0»-Leitung von Sicherungskasten bis
sicherungskastens zum Armaturenbrett nicht geleitet, Instrumentenkombination prüfen,
- Die Spannung wird von Zündungsrelais zum Haupt- - Die «Éó»- Leitung und deren Anschlüsse von Sicherungs-
sicherungskasten nicht geleitet. kasten bis Zündungsrelais prüfen.
3. Schalter oder Zündungsrelais der Zündung spricht nicht an: 3. Wie folgt vorgehen:
- Fehler im Kontaktteil oder Zündungsrelais, - Prüfen und den fehlerhaften Kontaktteil des Schalters
oder Zündungsrelais ersetzen,
- Die Spannung wird vom Schalter zum Zündungsrelais - Die «É»- Leitung und deren Anschlüsse zwischen Schal-
nicht geleitet, ter und Zündungsrelais prüfen,
- Abriß oder fehlerhafter Kontakt im Verbindungskabel zwis- - Die «ó»- Leitung und deren Anschlüsse vom Zündungs-
chen Masse und Zündungsrelais. relais an Masse prüfen.
Kontrollampe leuchtet bei Einschaltung der Zündung nicht auf und leuchtet bei laufendem Motor nicht.
Kontrollarmaturen funktionieren. Batterie ist entladen.
1. Kontrollampe ist durchgebrannt oder unzufriedenstellen- 1. Die durchgebrannte Kontrollampe ersetzen, Kontakte
der Druckkontakt der Lampenfassung zu Druckkarte. der Lampenfassung abbiegen oder diese ersetzen.
2. Abriß des Stromkreises zwischen dem Armaturenbrett 2. Die «äÅ»- Leitung und deren Verbindung von der Licht-
und dem Stecker «61» der Lichtmaschine. maschine bis zum Armaturenbrett prüfen.
3. Verschleiß oder Steckenbleiben der Bürsten, Oxydation 3. Den Bürstenhalter mit Bürsten ersetzen, die Schleifringe
von Schleifringen. mit einem mit Benzin befeuchteten Lappen abwischen.
4. Beschädigter Spannungsregler (Abriß zwischen dem 4. Den Spannungsregler ersetzen
Ausgang «ò» und der Masse.)
5. Unterbrochener Kontakt der Leitung am Ausgang «B» 5. Den Kontakt wiederherstellen.
des Spannungsreglers.
6. Kurzschluß in positiven Ventilen. 6. Den Gleichrichterblock ersetzen.
7. Abgelötete Klemmen der Erregungswicklung von 7. Die Klemmen anlöten oder den Läufer der Lichtma-
Schleifringen. schine ersetzen.
8. Kein Kontakt zwischen Ausgängen «B» und «ò» des 8. Die Ausgänge «B» und «ò» des Spannungsreglers und
Spannungsreglers und Bürstenausgängen (bei Licht- die Bürstenausgänge reinigen; Ausgänge des Spannungs-
maschinen mit Herstellungsdatum bis 1996.) reglers abbiegen.
Kontrollampe leuchtet mit voller oder verringerter Leuchtkraft bei laufendem Motor. Batterie ist entladen
1. Schlupf des Antriebsriemens der Lichtmaschine. 1. Anzug des Riemens regeln.
2. Beschädigter Spannungsregler. 2. Den Spannungsregler ersetzen.
3. Beschädigte Ventile des Gleichrichters. 3 .Den Gleichrichterblock ersetzen.
4. Beschädigte Dioden von Speisung der Erregungswick- 4. Die Dioden oder den Gleichrichterblock ersetzen.
lung.
5. Abriß oder Kurzschluß in Ständerwicklung, deren 5. Den Ständer der Lichtmaschine ersetzen.
Masseschluß.
147
Ursache der Störung Abhilfe
WARNUNG. Der Minuspol der Batterie soll Beim Elektroschweißen von Baugruppen und
stets an Masse und der Pluspol an Klemme «30» Teilen der Karosserie sind die Leitungen von
der Lichtmaschine angeschlossen werden. Ein allen Klemmen der Lichtmaschine und der
irrtümlich umgekehrter Anschluß der Batterie Batterie zu trennen.
verursacht sofort erhöhte Stromstärke durch
Ventile der Lichtmaschine, und diese werden Kontrolle der Lichtmaschine
beschädigt.
Standprüfung der Lichtmaschine
Unzulässig ist ein Betrieb der Lichtmaschine
bei getrennter Batterie. Das bewirkt eine Bildung Die Standprüfung ermöglicht es festzustellen, ob
von kurzzeitigen Überspannungen an der Klem- die Lichtmaschine intakt ist und ob dessen Kenn-
me «30» der Lichtmaschine, welche den Span- zeichnungen den Nennwerten entsprechen. Die zu
nungsregler der Lichtmaschine und die elektroni- prüfende Lichtmaschine soll gut angeschliffene zu
schen Einrichtungen im Bordnetz des Fahrzeu- Schleifringen des Kollektors Bürsten haben, und die
Ringe selbst sollen im sauberen Zustand sein.
ges beschädigen können.
Die Lichtmaschine auf den Stand aufstellen und
Es ist verboten, die Lichtmaschine auf Funk- die Anschlüsse gemäß Bild 7-5 ausführen. Den Motor
tion durch «Funkenbildung» selbst auch mit des Standes einschalten, mit Regelwiderstand 4 die
einem kurzzeitigen Anschluß der Klemme «30» Spannung 13 V am Ausgang der Lichtmaschine ein-
Lichtmaschine an Masse zu prüfen. Hierbei stellen und die Drehzahl des Läufers bis 5000 min–1
strömt ein beträchtlicher Strom durch die Ventile, bringen. Die Lichtmaschine unter diesen Bedingun-
und diese werden beschädigt. Die Lichtmaschine gen mindestens 10 Minuten lang laufen lassen und
darf man nur mit Amperemeter und Voltmeter danach die Abgabestromstärke messen. Bei einer in-
prüfen. takten Lichtmaschine soll die Abgabestromstärke
mindestens 55 A betragen.
Es ist unzulässig, Ventile der Lichtmaschine Ist der gemessene Abgabestromwert kleiner, so
mit der Spannung über 12 V oder mit Meghometer besagt es Störungen in den Wicklungen von Ständer
zu prüfen, weil dieser eine für die Ventile zu hohe und Läufer oder Beschädigung von Ventilen. In die-
Spannung hat, und die Ventile werden bei der sem Falle eine sorgfältige Prüfung der Wicklungen
Prüfung durchgeschlagen (Kurzschluß findet und Ventilen nötig, um die Störungsstelle zu ermit-
statt.) teln.
Die Spannung am Ausgang der Lichtmaschine wird
Verboten ist auch, die Stromleitung des Fahr- bei der Drehzahl des Läufers von 5000 min.-1 geprüft.
zeuges mit Meghometer oder mit einer gespei- Mit Regelwiderstand 4 die Abgabestromstärke 15 A
sten von über 12 V Lampe zu prüfen. Ist eine sol- einstellen und die Spannung am Ausgang der Licht-
che Prüfung notwendig, so sind die Leitungen maschine messen; diese soll (14,1±0,5) V bei der
vorher von der Lichtmaschine zu trennen. Umgebungstemperatur von (25±10) °C betragen.
Liegt die Spannung nicht innerhalb des ange-
Der Widerstand der Isolation von Ständerwik- gebenen Bereiches, ist der Spannungsregler durch
klung der Lichtmaschine ist mit erhöhter Span- einen neuen, garantiert fehlerfreien zu ersetzen und
nung nur an einem Stand und unbedingt mit den die Prüfung zu wiederholen. Ist die Spannung in Ord-
abgeschalteten von Ventilen Ausgängen der Pha- nung, so ist folglich der alte Spannungsregler be-
senwicklung zu prüfen. schädigt und dieser ist zu ersetzen. Liegt die Span-
148
Bild 7-5. Anschlußplan für Prüfung der Lichtmaschine am
Stand:
1- Kontrollampe 12V, 3 W, 2- Lichtmaschine, 3- Voltmeter,
4- Regelwiderstand, 5- Amperemeter, 6- Schalter, 7- Batterie
Bild 7-6. Anschlußplan für Prüfung der Lichtmaschine mit Bild 7-7. Kurvenform der gleichgerichteten Spannung der
Oszillograf: Lichtmaschine:
1- Kontrollampe 12V, 3 W, 2- Lichtmaschine, 3- Voltmeter, I- Lichtmaschine fehlerfrei, II- Ventil ist durchgeschlagen, III-
4- Regelwiderstand, 5- Amperemeter, 6- Schalter, 7- Batterie Abriß in Ventilkreis (in Ständerwicklung)
nung wie bisher nicht innerhalb des angegebenen gleichmäßigen Zähnen (Bild 7-7, I.) Gibt es entweder
Bereiches, so sind Wicklungen und Ventile der Licht- einen Abriß in der Ständerwicklung oder einen Abriß
maschine zu prüfen. bzw. Kurzschluß in Ventilen des Gleichrichterblocks,
so ändert sich die Kurvenform abrupt: die Zähne wer-
Prüfung der Lichtmaschine mit elektron- den ungleichmäßig und treten tiefe Lücken auf (Bild
ischem Oszillograf 7-7, II und III.)
Der Oszillograf gestattet genaue und schnelle Die Kurvenform der Spannung an der Klemme
Zustandsprüfung der Lichtmaschine anhand Kurven- «30» der Lichtmaschine prüfen und sich vergewis-
form der gleichgerichteten Spannung und Ermittlung sern, daß diese eine reguläre Form hat, dann die
der Beschädigungart. Spannung am Stecker «61» oder an dem vom
Stecker «B» des Spannungsreglers getrennten
Zur Prüfung die Schaltung entsprechend Bild 7-6
Leitungsschuh prüfen. Diese Punkte bilden einen
zusammenstellen. Die Leitung des allgemeinen Aus-
gemeinsamen Ausgang von drei Zusatzdioden (siehe
ganges von drei Zusatzdioden vom Stecker «B» des
Bild 7-4), die die Erregungswicklung bei laufender
Spannungsreglers trennen und Maßnahmen ergrei-
Lichtmaschine speisen. Die Kurve der Spannung soll
fen, daß der Leitungsschuh der abgeschalteten Lei-
auch hier eine reguläre Sägeform haben. Eine un-
tung seinen Schluß mit Masse der Lichtmaschine
reguläre Kurvenform zeugt von Beschädigungen der
bekommt. An Stecker «B» des Reglers die Leitung
von der Batterie über Kontrollampe 1 anschließen. Zusatzdioden.
Auf solche Weise wird die Erregungswicklung nur von
der Batterie gespeist. Prüfung der Erregungswicklung
Den Elektromotor des Standes einschalten und des Läufers
die Drehzahl des Läufers bis auf 1500-2000 min-1 Die Erregungswicklung des Läufers läßt sich
bringen. Mit dem Schalter 6 Batterie von der Klemme prüfen, ohne die Lichtmaschine vom Fahrzeug abzu-
«30» der Lichtmaschine abschalten und mit dem bauen; man braucht nur die Schutzhaube und den
Regelwiderstand 4 den Abgabestrom von 10 A ein- Spannungsregler zusammen mit dem Bürstenhalter
stellen. abzubauen.
Nach Oszillograf die Spannung an der Klemme Gegebenenfalls die Schleifringe mit Schleifleinen
«30» der Lichtmaschine prüfen. Sind die Ventile und reinigen und mit Ohmmeter oder Kontrollampe
die Ständerwicklung fehlerfrei, so hat die Kurve der prüfen, ob es einen Abriß in der Erregungswicklung
gleichgerichteten Spannung eine Sägeform mit gibt, und ob diese einen Masseschluß hat.
149
Prüfung des Ständers
Der Ständer wird nach Auseinandernehmen der
Lichtmaschine separat geprüft. Seine Wicklungsaus-
gänge sollen von Ventilen des Gleichrichters
getrennt sein.
Vor allen Dingen mit Ohmmeter, Kontrollampe
und Batterie prüfen, ob es keine Abrisse in der
Ständerwicklung sowie keinen Masseanschluß von
Ständerwicklungen gibt. Die Isolation der Wicklungs-
drähte soll keine Überhitzungsspuren aufweisen, die
infolge eines Kurzschlusses in Ventilen des Gleich-
richterblocks auftritt. Der Ständer mit einer derartig
beschädigten Wicklung ist zu ersetzen.
Zum Schluß ist mit einem speziellen Fehlersucher
zu prüfen, ob es kurzgeschlossene Windungen in der
Ständerwicklung gibt.
Anmerkung. Zur Vereinfachung der Befestigung Bild 7-9. Schaltplan zur Prüfung von Zusatzdioden:
1- Batterie, 2- Kontrollampe, 3- Lichtmaschine
von Gleichrichterteilen erzeugen drei Ventile (mit
roter Markierung) einen Pluspol der gleichgerichteten
maschine (Bild 7-8, I.) Brennt die Lampe, so haben
Spannung am Gehäuse. Diese Ventile sind «positiv»
«negative» und «positive» Ventile einen Kurzschluß.
und sind in dieselbe Platte des Gleichrichterblocks
eingepreßt, die ihrerseits mit Ausgang «30» der Der ßßKurzschluß von «negativen» Ventilen läßt
Lichtmaschine verbunden ist. Die drei anderen sich prüfen, indem man den Pluspol der Batterie über
Ventile («negativ» mit schwarzer Markierung) haben eine Lampe mit einer Befestigungsschraube des
Gleichrichterblocks und den Minuspol mit Licht-
einen Minuspol der gleichgerichteten Spannung am
maschinengehäuse verbindet (Bild 7-8, II.) Das
Gehäuse. Diese sind in einer anderen Platte des
Lampenbrennen bedeutet, es gibt einen Kurzschluß
Gleichrichterblocks, die mit Masse verbunden ist,
in einem oder mehreren «negativen» Ventilen. Man
eingepreßt.
hat daran zu denken, daß das Lampenbrennen in
Zuerst prüfen, ob es einen Kurzschluß gleichzeit- diesem Falle auch infolge eines Windungsschlußes
ig in «positiven» und «negativen» gibt. Dazu den der Ständerwicklung an Lichtmaschinengehäuse
Pluspol der Batterie über eine Lampe an Klemme erfolgen kann. Allerdings kommt eine derartige
«30» und den Minuspol an Gehäuse der Licht- Störung seltener als Kurzschluß von Ventilen vor.
150
Bild 7-10. Schaltplan zur Prüfung des Spannungsreglers:
a- Baujahr ab 1996, b- Baujahr bis 1996, 1- Batterie, 2- Ausgang „Masse" des Reglers, 3- Spannungsregler, 4- Ausgang „˜" des Reglers,
5- Ausgang „B" des Reglers, 6- Kontrollampe, 7- Ausgang „•" des Spannungsreglers
151
1-10 Mohm) prüfen. Gibt es keinen Abriß in Konden-
sator, so soll der Zeiger beim Anschließen der Fühler
des Geräts an Klemmen des Kondensators zur Seite
geringeren Widerstandes ausschlagen und danach
allmählich wieder zurückkehren.
Die mit einem Spezialgerät gemessene Kapazität
des Gerätes soll 2,2 µF ± 20% betragen.
152
Die Leitung vom Stecker «B» des Spannungs- «B» drücken. Um die Bürsten nicht zu beschädigen,
reglers lösen. Die Leitungen des Reglers und des den Spannungsregler mit dem Bürstenhalter so aus-
Kondensators von Klemme «30» der Lichtmaschine und einbauen, wie es vorher in den Abschnitten
trennen, die Befestigungsschrauben des Spannungs- «Auseinandernehmen der Lichtmaschine» und «Zu-
reglers 1 (Bild 7-12) losdrehen und diesen absetzen. sammenbau der Lichtmaschine» beschrieben ist.
Bei Lichtmaschinen mit Baujahr vor 1996 die Zunge
Bei Lichtmaschinen mit Baujahr vor 1996 mit der
des Schraubenziehers zwischen Gehäuse des
Spannungsreglers 2 und Bürstenhalter stecken, um nicht auseinandernehmbaren Regler-Bürstenhalter-
die Bürsten bei Abnehmen des Bürstenhalters nicht Einheit ist der Büstenhalter im Satz mit dem Span-
zu beschädigen, und den Spannungsregler teilweise nungsregler zu ersetzen.
aus der Lichtmaschine herausfahren, dabei den Vor dem Einbringen des Spannungsreglers mit
Bürstenhalter am Platz belassen. Danach den Regler einem neuen Bürstenhalter an den Platz die Sitzstelle
neigen und den Regler zusammen mit Bürstenhalter in der Lichtmaschine vom Kohlenstaub reinigen und
aus der Lichtmaschine herausnehmen. Die Be- Gemisch von Kohlenstaub mit Öl beseitigen.
festigungsschraube des Kondensators 20 losdrehen
und diesen absetzen. Ersetzen der Läuferlager
Die Muttern der Spannschrauben 14 losdrehen
Zum Herausziehen eines fehlerhaften Lagers aus
und den Deckel 11 der Lichtmaschine sowie den
dem Antriebslagerschild Muttern der Schrauben zum
Läufer 8 abnehmen.
Anziehen Befestigungsscheiben des Lagers los-
Die Muttern der Verbindungsschrauben von
drehen, die Scheiben mit den Schrauben abnehmen
Ventilköpfen mit Ausgängen der Ständerwicklung los-
und das Lager mittels Handpresse auspressen.
drehen und den Ständer 7 aus dem Schleifringlager-
Lassen sich die Muttern der Schrauben nicht los-
schild 17 der Lichtmaschine herausnehmen.
drehen (die Schraubenden sind verstemmt), sind die
Die Mutter der Kontaktschraube 6 losdrehen, den
Schraubenden abzusägen.
Leitungsstecker der Zusatzdioden von Klemmleiste 3
trennen und den Gleichrichterblock 5 absetzen. Ein neues Lager darf man in den Antriebslager-
schild der Lichtmaschine erst dann einsetzen, wenn
Zusammenbau der Lichtmaschine die Öffnung für das Lager nicht verformt und deren
Der Zusammenbau der Lichtmaschine erfolgt in Durchmesser nicht über 42 mm ist. Soll die Öffnung
umgekehrter Reihenfolge. einen größeren Durchmesser aufweisen oder ver-
formt sein, den Antriebslagerschild durch einen
Beim Zusammenbau einer Lichtmaschine mit
neuen ersetzen.
Baujahr vor 1996 (mit der auseinandernehmbaren
Regler-Bürstenhalter-Einheit) zum Vermeiden eines Das Lager in den Antriebslagerschild mittels
Bruches von Bürsten vor Einbringen des Reglers mit Presse einpressen und danach zwischen zwei mit
Bürstenhalter an Platz den Bürstenhalter nicht ganz Schrauben und Muttern zusammengezogenen
in den Regler hineinschieben, sondern nur noch zum Scheiben einspannen. Nach Festziehen der Muttern
Teil einschieben und in diesem Zustand in die die Schraubenden ankörnen.
Lichtmaschine einsetzen. Nach Einbringen des Bei Ersetzen des Läuferlagers an der Seite von
Bürstenhalters an Platz im Schleifringlagerschild der
Schleifringen ist gleichzeitig auch der Schleifring-
Lichtmaschine diesen mit leichtem Drücken auf den
lagerschild zu ersetzen, denn, ist das Lager be-
Regler in die Lichtmaschine einschieben.
schädigt, wird auch die Sitzstelle im Schleifringlager-
Unflucht von Bohrungen in Schildlaschen der
schild beschädigt. Das Lager wird mit Abziehvo-
Lichtmaschinen soll 0,4 mm nicht überschreiten.
rrichtung vom Läufer abgezogen und mittels Presse
Deshalb ist bei Zusammenbau eine spezielle Lehre in
aufgepreßt.
diese Bohrungen einzuführen.
Die federnde Paßscheibe von Riemenscheibe soll
Ersetzen von Zusatzdioden
mit seiner konvexen Seite die Mutter berühren. Die
Mutter der Riemenscheibe mit Drehmoment von Zum Ersetzen Ausgänge der beschädigten Diode
38,4-88 Nm (3,9-9,0 kpm) anziehen. ablöten und diese vorsichtig aus dem Kunststoffhalter
herausnehmen; dabei sind feste Schläge auf den
Ersetzen des Bürstenhalters Gleichrichterblock zu vermeiden. Danach die
Wenn die Bürsten verschlissen sind und ragen auf Montagestelle der Diode von Epoxydharz-Resten
weniger als 5 mm aus dem Bürstenhalter heraus, so säubern und eine neue Diode anlöten.
ist der Bürstenhalter mit Bürsten zu ersetzen. Den markierten mit Farbe Diodenausgang an
Bei Lichtmaschinen mit Baujahr vor 1996 zum Ausgänge von Ventilen anlöten. Nach dem Anlöten
Ersetzen den Bürstenhalter aus dem Gehäuse des das Diodengehäuse an Halter mit Epoxydharz
Spannungsreglers herausfahren, dazu auf Ausgang ankleben.
153
seriell und ein Pol parallel geschaltet sind. Das
Starter Gehäuse ist mit Deckeln 7 und 15 durch zwei Schrau-
ben zusammengezogen. Der Anker besitzt einen
Technische Daten
stirnseitigen Kollektor. Die Ankerwelle läuft sich in
Nennleistung, KW . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1,3 metallkeramischen Buchsen 14, die in die Deckel 6
Stromaufnahme bei Nennleistung, A . . . . . . . . . . 290±10
Stromaufnahme im gebremsten Zustand, nicht über, A550 und 15 eingepreßt sind.
Stromaufnahme im Leerlauf ohne Relais, nicht über, A 60 Der Anschlußplan des Starters ist in Bild 7-14
Besonderheiten des Aufbaus gezeigt. Bei Einschaltung des Starters wird die Span-
Der Starter, Typ 35.3708, ist ein Gleichstrom- nung von der Batterie über Hilfsrelais 4, Typ
elektromotor mit Verbunderregung und elektromag- 113.3747-10 an Wicklungen des Einrückrelais des
netischem Zweiwicklung-Relais. Starters (an Einückwicklung II und Haltewicklung I)
Im Gehäuse 17 (Bild 7-13) sind vier Pole 18 mit geleitet. Nach dem Schließen der Kontakte von
Erregungswicklungen befestigt, von denen drei Pole Einrückrelais schaltet die Einrückwicklung ab.
154
Etwaige Störungen, deren Ursachen und Abhilfe
Ursache der Störung Abhilfe
Bei Einschaltung des Starters rotiert der Anker nicht, das Relais spricht nicht an
1. Fehlerhafte oder ganz entladene Batterie. 1. Die Batterie laden oder ersetzen.
2. Stark oxydierte Polköpfe der Batterie und Leitungs- 2. Die Polköpfe und Leitungsschuhe reinigen, anziehen
schuhe. Schwach angezogene Leitungsschuhe. und mit Vaselin bestreichen.
3. Windungsschluß in der Einrückwicklung des 3. Das Einrückrelais ersetzen.
Einrückrelais, deren Masseschluß oder Abriß. 4. Die Relaiskontakte reinigen. Ein fehlerhaftes Relais
4. Fehlerhaftes Einschaltrelais des Starters. ersetzen.
5. Abriß im Stromkreis der Wicklung vom Einschaltkreis des 5. Die Leitungen und deren Anschlüsse im Stromkreis
Starters. zwischen dem Stecker «50» des Zündschalters und
Stecker «86» des Relais prüfen.
6. Kontakte «30» und «50» des Zündschalters schließen 6. Den Kontaktteil des Zündschalters ersetzen.
nicht.
7. Abriß in Speiseleitungen des Einrückrelais des Starters. 7. Die Leitungen und deren Anschlüsse im folgenden
Stromkreis prüfen: Batterie - Einschaltrelais des Starters -
Stecker «50» des Einrückrelais.
8. Fressen des Einrückrelaisankers. 8. Das Relais absetzen, den Anker auf leichte Beweg-
lichkeit prüfen.
Bei Einschaltungen des Starters rotiert der Anker nicht oder zu langsam, das Einrückrelais spricht an
1. Fehlerhafte oder entladene Batterie. 1. Die Batterie laden oder ersetzen.
2. Oxidierte Polköpfe der Batterie und Leitungsschuhe. 2. Die Polköpfe und Leitungsschuhe reinigen, anziehen
Schwach angezogene Leitungsschuhe. und mit Vaselin bestreichen.
3. Gelockerte Befestigung der Leitungsschuhe des 3. Die Befestigung des Leitungsschuhs festziehen.
Verbindungskabels zwischen Kraftaggregat und der Karos-
serie bzw. Minuspol der Batterie.
4. Oxidierte Kontaktschrauben des Einrückrelais oder 4. Die Kontaktschrauben reinigen, die Befestigungsmuttern
gelockerte Befestigungsmuttern der Leitungsschuhe an der Leitung festziehen.
Kontaktschrauben
5. Abbrand des Kollektors, Steckenbleiben oder Verschleiß 5. Den Kollektor reinigen; die Bürsten ersetzen.
von Bürsten.
6. Abriß oder Schluß in Wicklungen von Ständer oder Anker. 6. Den Ständer oder Anker ersetzen.
7. Masseschluß des Bürstenhalters der Plusbürste. 7. Den Masseschluß beheben oder den kollektorseitigen
Deckel ersetzen
Bei Einschaltung des Starters vielfaches Ansprechen und Abschalten des Einrückrelais (des Magnetschalters)
1. Entladene Batterie. 1. Die Batterie laden.
2. Mächtiger Spannungsabfall im Speisekreis von Einrüc- 2. Die Leitung und deren Anschlüsse am Stromkreis von
krelais wegen starker Oxydation der Leitungsschuhe. Batterie bis Stecker «50» des Einrückrelais prüfen.
3. Abriß oder Schluß in der Haltewicklung des Einrück- 3. Das Einrückrelais ersetzen.
relais.
Bei Einschaltung des Starters rotiert der Anker, aber das Schwungrad rotiert nicht
1. Rutschen der Kupplung für freien Lauf. 1. Den Starter am Stand prüfen; die Kupplung ersetzen.
2. Bruch des Schalthebels der Kupplung oder Ausspringen 2. Den Hebel ersetzen oder dessen Achse auf ihren Platz
dessen Achse. einstellen.
3. Bruch des Mitnehmerringes der Kupplung oder der 3. Die Kupplung ersetzen.
Pufferfeder
Ungewöhnliches Geräusch des Starters beim Rotieren des Ankers
1. Schwache Befestigung des Starters oder Bruch des 1. Die Befestigungsmuttern nachziehen oder den Ständer
antriebsseitigen Deckels. reparieren.
2. Befestigung des Starters mit Verkantung. 2. Die Befestigung des Starters prüfen.
3. Übermäßiger Verschleiß der Lagerbuchsen oder Zapfen 3. Den Ständer ersetzen.
an der Ankerwelle.
4. Gelockerte Befestigung des Ständerpols (der Anker 4. Die Befestigungsschraube des Pols festziehen.
greift an den Pol ein.)
5. Beschädigte Zähne am Antriebsrad oder Zahnkranz des 5. Den Antrieb oder das Schwungrad ersetzen.
Schwungrades.
6. Antriebsrad kommt nicht aus dem Eingriff mit Schwungrad: 6. Wie folgt vorgehen:
- Fressen des Antriebshebels, - Den Hebel ersetzen,
- Fressen der Kupplungen Nuten der Ankerwelle, - Die Nuten reinigen und mit Motoröl ölen,
- Geschwächte oder gebrochene Feder von Kupplung oder - Die Kupplung oder Einrückrelais ersetzen,
Einrückrelais,
- Von Kupplungsnabe abgesprungener Sperring, - Die beschädigten Teile ersetzen,
- Fressen des Einrückrelaisankers, - Das Einrückrelais ersetzen oder die Ursache zum
Fressen beseitigen,
- Fehlerhafter Kontaktteil des Zündschalters: kein Öffnen - Das Schließen von Kontakten aus Richtigkeit bei ver-
der Kontakte «30» und «50». schiedenen Schlüsselpositionen prüfen; den fehlerhaften
Kontaktteil ersetzen.
155
Ist das Bremsmoment niedriger und die Strom-
stärke höher als angegebene Werte, so kann als Ur-
sache dazu ein Windungsschluß in der Ständer- und
Ankerwicklung oder Masseschluß von Wicklungen
auftreten.
Ist das Bremsmoment und die Stromstärke nied-
Bild 7-15. Anschlußplan für Standprüfung des Starters:
riger als oben angegebene Werte, so kann dazu Kol-
1- Voltmeter mit Skalenbereich nicht weniger als 15V, 2- Starter, lektoroxydation und - Beschmutzung, starker Ver-
3- Regelwiderstand bis 800A, 4- Amperemeter mit Nebenschluß schleiß der Bürsten oder verringerte Elastizität deren
bis 1000A, 5- Schalter, 6- Batterie Bürsten, Steckenbleiben von Bürsten in Bürsten-
haltern, gelockerter Befestigung von Ausgängen der
Standprüfung des Starters Ständerwicklung, Oxydation oder Abbrand von Kon-
Bestehen Zweifel an Funktionswirksamkeit des taktschrauben des Einrückrelais die Ursache sein.
Starters, diesen auf dem Prüfstand prüfen. Bei vollem Bremsen soll sich der Anker des
Der elektrische Anschlußplan für Standprüfung Starters nicht durchdrehen. Ist es aber der Fall, so ist
des Starters ist in Bild 7-15 gezeigt. Der Anschluß von die Kupplung für freien Lauf fehlerhaft. Zum Besei-
Leitungen an Stromquelle, Amperemeter und Kon- tigen des Fehlers den Starter auseinandernehmen
taktschraube des Einrückrelais des Starters sollen und die beschädigten Teile ersetzen oder reparieren.
Prüfung im Leerlauf. Den Zahnkranz des Prüf-
mindestens 16 mm2 im Querschnitt haben.
standes aus Eingriff mit Zahnrad des Starters brin-
Die Temperatur des Starters soll bei der Prüfung
gen. Den Starter einschalten und dessen Aufnahme-
(25±5) °C betragen und die Bürsten sollen gut an
strom sowie Drehzahl des Starterankers messen, die
Kollektor eingeschliffen sein.
jeweils 60 A und (5000±1000) min-1 bei der Spannung
Funktionsprüfung. Den Schalter 5 (Bild 7-15)
an Ausgängen des Ständers von 11,5 - 12 V nicht
schließen, bei 12 V Spannung der Stromquelle den
überschreiten sollen. Weichen die Stromstärke und
Starter dreimal mit verschiedenen Bremsbedingungen Drehzahl der Ankerwelle von angegebenen Werten
einschalten, beispielsweise bei Bremsmomenten 2; 6 ab, dann kann es um dieselben Ursachen, wie bei der
und 10 Nm (0,2; 0,6 und 1 kpm.) Jede Einschaltung des vorhergehenden Prüfung, gehen.
Starters soll höchstens 5 s und die Pausen zwischen Prüfung des Einrückrelais. Eine Zwischenlage
den Einschaltungen sollen mindestens 5 s dauern. mit Stärke von 12,8 mm zwischen Abstandsring 21
Wenn der Starter den Zahnkranz des Standes (siehe Bild 7-13) und Zahnrad einlegen und das Relais
nicht dreht oder sein Lauf von abnormalem Geräusch einschalten. Die Einschaltspannung des Relais bei An-
begleitet wird, den Starter auseinandernehmen und schlag des Zahnrades an die Zwischenlage soll 9 V bei
seine Teile prüfen. der Umgebungstemperatur von (20±5) °C nicht über-
Prüfung bei vollem Bremsen. Den Zahnkranz schreiten. Ist die Spannung höher, so weist es darauf
des Standes abbremsen, den Starter einschalten und hin, daß das Relais oder der Antrieb fehlerhaft ist.
die Stromstärke, Spannung und das Bremsmoment Einschaltrelais des Starters. Die Einschalt-
messen, deren Werte jeweils höchstens 550 A, min- spannung des Relais soll höchstens 8 V bei der
destens 7,5 V und höchstens 13,7 Nm (1,4 kpm) be- Temperatur von (23±5) °C sein. Ist die Spannung
tragen sollen. Die Schaltung des Starters soll höher, so weist es darauf hin, daß das Relais oder
höchstens 5 s dauern. der Antrieb fehlerhaft ist.
156
Reparatur des Starters Antrieb. Der Antrieb des Starters soll, ohne
bemerkbares Klemmen, an der Ankerwelle frei
Auseinandernehmen beweglich sein. Das Zahnrad soll in bezug auf die
Die Mutter an unterer Kontaktschraube des Ankerwelle in Drehrichtung des Ankers durch das
Einrückrelais losdrehen und den Ausgang der Drehmoment von höchstens 0,27 Nm (2,8 kpm)
Ständerwicklungen davon trennen. Die Befestigungs- drehbar sein. In umgekehrter Richtung soll das
muttern des Einrückrelais losdrehen und dieses Zahnrad nicht drehbar sein. Gibt es am Eingangsteil
absetzen. von Zähnen des Zahnrades Schlagstellen, diese mit
Die Blinden (Bild 7-16) aus vorderem Deckel her- feinkörniger Schleifscheibe kleinen Durchmessers
ausnehmen. abschleifen.
Die Schrauben losdrehen und die Schutzhaube 8 Sind die Antriebsteile beschädigt oder beträchtlich
abnehmen. Den Sperring 9 wegnehmen, die Spann- abgenutzt, den Antrieb durch einen neuen ersetzen.
schrauben 12 losdrehen und das Gehäuse 11 mit Ständer. Mit Meghometer oder einer mit 220 V-
Deckel 5 vom Deckel 1 mit dem Anker 13 trennen. Spannung gespeisten Lampe prüfen, ob es keinen
Die Befestigungsschrauben von Ausgängen der Masseschluß der Ankerwicklung gibt. Die Spannung
Ständerwicklung an Bürstenhaltern losdrehen und wird über Lampe zur gemeinsamen Klemme der
das Gehäuse vom kollektorseitigen Deckel trennen. Wicklung und zum Gehäuse des Ständers geleitet.
Die Federn 7 und Bürsten 6 absetzen. Brennt die Lampe oder zeigt das Meghometer einen
Den Hebel und Anker mit dem Antrieb entsplinten Widerstand von unter 10 kOhm an, sowie, wenn die
und aus dem Deckel herausnehmen, danach den Wicklungen Überhitzungsspuren (Schwärzen der
Hebel vom Antrieb trennen. Isolation) aufweisen, ist das Gehäuse mit den
Zum Absetzen des Antriebes vom Anker die Sperr- Wicklungen zu ersetzen.
scheibe unter Abstandsring 16 wegnehmen. Der Deckel. Prüfen, ob die Deckel Risse haben. Sind
Antrieb wird durch Absetzen der Sperrscheibe von welche vorhanden, die Deckel durch neue ersetzen.
der Kupplungsnabe auseinandergenommen. Den Zustand von Deckelbuchsen prüfen. Wenn diese
Zum Auseinandernehmen von Einrückrelais die verschlissen sind, so die Deckel mit den Buchsen
Muttern der Spannschrauben losdrehen Ausgänge komplett oder nur die Buchsen ersetzen. Die neueren
der Wicklungen vom Stecker «50» und vom an der Buchsen nach Einpressen bis 12,015 +0,03 mm auf-
unteren Kontaktschraube des Einrückrelais befes- reiben.
tigten Leitungsschuh ablöten. Die Bürstenhalter auf zuverlässige Befestigung
Nach der Auseinandernehmen die Bauteile mit auf dem kollektorseitigen Deckel prüfen. Die Bürsten-
Druckluft durchblasen und abwischen.
halter dürfen keinen Masseschluß haben. Die Bürs-
Technische Zustandsprüfung der Teile ten sollen in den Nuten der Bürstenhalter frei beweg-
lich sein. Die in der Höhe bis 12 mm abgenutzten
Anker. Mit Meghometer oder einer mit 220 V- Bürsten durch neue ersetzen, nachdem sie vorher
Spannung gespeisten Lampe prüfen, ob es keinen am Kollektor eingeschliffen sind.
Masseschluß der Ankerwicklung gibt. Die Spannung Mit Kraftmesser die Kraft der Federn an den
wird über Lampe zu Lamellen und des Kollektors und
Bürsten prüfen, die für die neuen Bürsten 9,8±0,98 N
zum Kern des Ankers geleitet. Das Lampenbrennen
(1±0,1 kp) betragen soll, und gegebenenfalls die
weist auf Masseschluß der Kollektorlamellen hin. Bei
Federn durch neue ersetzen.
der Prüfung soll das Meghometer einen Widerstand
Einrückrelais. Den Anker des Relais auf leichte Be-
von mindestens 10 kOhm anzeigen. Den Anker mit
weglichkeit prüfen. Mit Ohmmeter prüfen, ob die Kon-
Masseschluß ersetzen.
taktschrauben des Relais durch die Kontaktplatte ge-
Mit einem Spezailgerät prüfen, ob es einen Schluß
schlossen werden. Werden die Kontaktschrauben nicht
zwischen Wicklungssektionen des Ankers und Kol-
geschlossen, das Relais auseinandernehmen und die
lektorlamellen sowie Abrisse in Lötstellen der Ausgän-
ge von Wicklungssektionen an Kollektorlamellen gibt. Kontaktschrauben und die Platte mit feinkörnigem
Die Lauffläche des Kollektors sichtprüfen. Ist sie Schmirgelleinen oder einer flachen Feinschlichtfeile
verschmutzt oder abgebrannt, diese mit feinkörnigem reinigen. Bei beträchtlicher Beschädigung der Kontakt-
Schmirgelleinen reinigen. schrauben an der Kontaktstelle mit der Kontaktplatte
Den Kern auf Schlag bezüglich Wellenzapfen prü- können die Schrauben um 180° gewendet werden.
fen. Ist er größer als 0,08 mm, den Anker ersetzen.
Den Zustand von Nuten und Zapfen der Anker-
Zusammenbau
welle prüfen. Diese dürfen keine Freß- und Der Zusammenbau erfolgt in umgekehrter
Schlagstellen und Verschleiß aufweisen. Sind an der Reihenfolge. Vor dem Zusammenbau die Schrauben-
Oberfläche der Welle gelbe Spuren von der Buchse nuten der Ankerwelle und die Naben der
des Zahnrades aufgetreten, diese mit feinkörnigem Überholkupplung, das Zahnrad und die
Schmirgelleinen beseitigen, sie können zur Ursache Deckelbuchsen mit Motoröl ölen. Den Mitnehmerring
von Fressen des Zahnrades an der Welle werden. des Antriebes mit Schmierfett LITOL-24 einfetten.
157
Auf die unter Schiene von seriell geschalteten vom kontaktlosen Geber zugeleitet, der in den
Ständerspulen passierende Spannschraube ein Zündverteilergeber 6 eingebracht ist.
Isolierkunststoffrohr stecken. Der Verteilergeber der Zündung, Typ 3810.
Durch Wählen der Stärke der Stellscheibe 10 3706, ist ein unabgeschirmtes Vierfunken-Gerät mit
(siehe Bild 7-16) den freien Lauf des Ankers von Unterdruck- und Fliehkraftzündversteller, mit einge-
höchstens 0,5 mm sicherstellen. Nach dem Zusam- bautem mikroelektronischem Zündimpulsgeber.
menbau den Starter auf dem Prüfstand prüfen. Schaltgerät, Typ 3620.3734 oder 76.3734, oder
RT1903, oder PZE4022, oder RT563.3747. Dieses
Zündanlage formt die Zündimpulse des Gebers in Stromimpulse
in der Primärwicklung der Zündspule um.
Besonderheiten des Aufbaus Zündspule, Typ 8352.12 oder 27.3705, oder
027.3705, oder 27.3705-01, mit Öl gefüllt, abgedich-
Die Zündanlage ist kontaktlos. Sie besteht aus tet, mit geöffnetem Magnetleiter.
Verteilergeber 5 (Bild 7-17) der Zündung, Schaltgerät
3, Zündspule 4, Zündkerzen 6, Schalter 1 mit Zünd- Zündkerzen, Typ A17ÑÇêå oder A17ÑÇêå1 mit
relais 2, Typ 113.3747-10, und Hochspannungska- Entstörwiderständen.
beln. Der Speisekreis der Primärwicklung der Zünd- Zündschalter, Typ 2101-3704000-11 mit Lenk-
spule wird durch das elektronische Schaltgerät unter- schloß.
brochen. Die Zündimpulse werden dem Schaltgerät
Etwaige Störungen, deren Ursachen und Abhilfe
Ursache der Störung Abhilfe
Motor läuft ungleichmäßig und instabil bei hoher Drehzahl der Kurbelwelle
Geschwächte Federn von Gewichten des Zündverstellers Die Federn ersetzen, die Funktionen des Fliehkraftreglers
in Zündverteilergeber. am Stand prüfen.
158
Ursache der Störung Abhilfe
159
De Zündzeitpunkt läßt sich mit Stroboskop kon- Zur Vergrößerung des Zündwinkels ist das
trollieren und einstellen, dabei wie folgt vorgehen: Gehäuse des Verteilergebers gegen Uhrzeigersinn
- Die Plusklemme des Stroboskops an den Plus- und zur Verringerung im Uhrzeigersinn zu drehen.
pol der Batterie und die Masseklemme an den Danach die Einstellung des Zündzeitpunktes wieder
Minuspol der Batterie anschließen und die Klemme kontrollieren.
des Stroboskopgebers mit dem Hochspannungs- Zur bequemen Regelung des Zündzeitpunktes
kabel des 1. Zylinders verbinden. Zur besseren sind am Flansch des Verteilergebers Teilstriche und
Sichtbarkeit die Marke 4 mit Kreide an Riemen- Zeichen «+» und «–» vorgesehen. Ein Teilstrich am
scheibe der Kurbelwelle zeichnen, Flansch entspricht 8 Grad Drehung der Kurbelwelle.
- Den Motor anlassen und den blinkenden Steht ein Diagnosestand mit Oszilloskop zur
Lichtstrahl des Stroboskops auf die Marke an der Verfügung, so läßt sich mit dessen Hilfe die Einstel-
Riemenscheibe richten; ist der Zündzeitpunkt richtig lung des Zündzeitpunktes leichter kontrollieren,
eingestellt, so soll die Marke im Leerlauf des Motors wobei man sich nach der Gebrauchsanweisung für
den Vorgaben in der Anlage 3 entsprechen. den Stand richtet.
Zur Regelung des Zündzeitpunktes den Motor Einen vom Motor abgesetzten Verteilergeber in
abstellen, die Befestigungsmutter des Verteilergebers nachstehender Reihenfolge am Platz einsetzen:
der Zündung lockern und diesen um den notwendi- Die Kurbelwelle bis zum Anfang des Verdichtungs-
gen Winkel wenden. taktes im ersten Zylinder drehen und danach die
Drehung der Kurbelwelle bis zum Übereinstimmen
der Marke 4 mit der Marke 1 fortsetzen,
- Den Deckel vom Verteilergeber der Zündung
abheben und den Läufer in diejenige Lage Drehen,
bei welcher sein äußerer Kontakt zur Seite des
Kontaktes des ersten Zylinders am Deckel des Ver-
teilergebers der Zündung gerichtet ist,
- Die Welle des Verteilergebers gegen Verdrehung
halten, diese in den Sitz so am Zylinderblock stecken,
daß die gelegte durch die federnden Sperrklinken
Achslinie ungefähr parallel zur Achslinie des Motors
verläuft,
- Den Verteilergeber am Zylinderblock befestigen,
den Deckel anlegen, die Leitungen anschließen und die
Einstellung des Zündzeitpunktes prüfen und regeln.
160
Bild 7-20. Schaltplan zur Datenerfassung des Verteilergebers
der Zündung am Stand:
1- Schaltgerät, 2- Verteilergeber der Zündung, A- zu Plusklemme Bild 7-24. Schaltplan zur Prüfung des Initiators am ausge-
des Standes, B- zu Unterbrechungsklemme des Standes bauten Verteilergeber der Zündung:
1- Verteilergeber der Zündung, 2- Widerstand 2 kOhm, 3-
Voltmeter mit Skalenbereich von mindestens 15V und
Innenwiderstand von 100 kOhm, 4- Ansicht der Steckverbindung
von Verteilergeber der Zündung
161
Am vom Motor abgesetzten Verteilergeber der
Zündung kann der Initiator nach dem in Bild 7-24
dargestellten Schaltplan bei der Speisespannung von
8-14 V geprüft werden.
Die Welle des Verteilergebers der Zündung lang-
sam drehen und dabei die Spannung am Ausgang
des Initiators mit Voltmeter messen. Sie soll sich
heftig von der minimalen, höchstens 0,4 V, bis zur
maximalen, höchstens um 3 V geringer als Speise-
spannung, ändern.
Am Fahrzeug kann der Initiator nach dem in Bild Bild 7-25. Schaltplan zur Prüfung des Schaltgerätes:
7-24 dargestellten Schaltplan geprüft werden. 1- Ableiter, 2- Zündspule, 3- Schaltgerät, 4- Widerstand 0-01
Ohm (1% mindestens 20W, A- zum Generator für rechteckige
Zwischen Steckverbindung des Verteilergebers der Impulse, B- zum Oszillograf
Zündung und Kabelbaumstecker wird Übergangs-
stecker 2 mit Voltmeter geschaltet. Die Zündung ein-
schalten und die Kurbelwelle mit Spezailschlüssel
langsam drehen und mit Voltmeter die Spannung am
Ausgang des Initiators messen. Diese soll im oben
genannten Bereich liegen.
Zündspule
Den Widerstand der Wicklungen und Isolations-
widerstand prüfen.
Die Zündspulen, Typ 27.3705, sollen einen Wider-
stand der Primärwicklung bei 25 °C von 0,45±0,05
Ohm und der Sekundärwicklung von 5±0,5 kOhm
haben. Bild 7-26. Impulsform am Bildschirm des Oszillografs:
Bei Zündspulen, Typ 8352.12, soll der Widerstand I- Impulse von Schaltgerät, II- Impulse von Lichtmaschine, A-
Stromspeicherdauer, B- höchster Stromwert, T- Impulsperiod,
der Primärwicklung 0,42±0,05 Ohm und Sekundär-
’ˆ- Impulsdauer
wicklung 5±1 kOhm betragen.
Der Isolationswiderstand gegen Masse soll min- Für Schaltgerät PZE4022 beträgt die Stromstärke
destens 50 MOhm betragen. 7,3-7,7 A bei der Speisespannung (14±0,3) V und
Schaltgerät Impulsfrequenz 25 Hz und die Speicherzeit wird nicht
genormt.
Das Schaltgerät wird mit Oszillograf und Genera-
tor für Rechteckimpulsen nach dem in Bild 7-25 Für Schaltgerät K563.3747 beträgt die Strom-
angeführten Schaltplan geprüft. Der Ausgangswider- stärke 7,3-7,7 A bei der Speisespannung (13,5±0,5) V
stand des Generators soll 100-500 Ohm betragen. Es und Impulsfrequenz 33,3 Hz und die Speicherzeit
ist wünschenswert, einen Zwei-Kanal-Oszillograf wird nicht genormt.
einzusetzen. Der erste Kanal für Impulse des Gene- Ist die Impulsform des Schaltgerätes verzerrt, so
rators, der zweite für Impulse des Schaltgerätes. kann die Funkenbildung mit Unterbrechungen oder
An Klemmen «3» und «6» des Schaltgerätes wer- verzögert auftreten. Der Motor wird dann überhitzt
den Rechteckimpulse geleitet, welche die Impulse und kann keine Nennleistung entwickeln.
des Gebers nachbilden. Die Frequenz von Impulsen
ist 3,33 bis 233 Hz und das Impulsverhältnis (Verhält- Zündkerzen
nis von Periode zu Dauer des Impulses T/Ti) ist gle-
Die Zündkerzen mit Abbrand oder Verunreinigung
ich 3. Der maximale Spannungswert Umax.- 10 V, der
minimale Spannungswert Umin. höchstens 0,4 V vor der Prüfung an einer Sondereinrichtung mit Sand-
(Bild 7-26 II.) An einem fehlerfreien Schaltgerät soll strahl reinigen und mit Druckluft abblasen. Hat der
die Impulsform dem Oszillogramm I entsprechen. Abbrand eine hellbraune Farbe, so braucht er nicht
Für Schaltgeräte 3620.3734 und 76.3734 soll die entfernt zu werden, weil dieser an einem fehlerfreien
Stromstärke (B) 7,5-8,5 A bei der Speisespannung Motor auftritt und die Funktion der Zündanlage nicht
13,5±0,5 V betragen. Die Speicherzeit (A) wird nicht stört.
genormt. Nach Reinigung die Zündkerzen sichtprüfen und
Für Schaltgerät RT1903 beträgt die Stromstärke den Elektrodenabstand regeln. Die Zündkerze ist zu
7-8 A bei der Speisespannung 13,5±0,2 V und ersetzen, wenn es am Isolator Abspaltungen, Risse
Impulsfrequenz 25 Hz und die Speicherzeit 5,5-11,5 oder Beschädigungen von Anschweißstelle der
ms. Seitenelektrode gibt.
162
Den Elektrodenabstand (0,7-0,8 mm) der Zünd-
kerze mittels rundem Eichdraht prüfen. Den Elektro-
denabstand darf man nicht mittels flacher Fühllehre
prüfen, denn dabei wird die Ausbuchtung an der
Seitenelektrode, die sich an der Zündkerze bildet,
nicht berücksichtigt. Den Elektrodenabstand nur
durch Biegen der Seitenelektrode der Zündkerze
regeln.
Prüfung auf Dichtheit. Die Zündkerze in die ent-
sprechende Sitzstelle auf dem Prüfstand zuschrau-
ben und mit Kraftmeßschlüssel mit Drehmoment
31,4-39,2 Nm (3,2-4 kpm) anziehen. In der Kammer
des Prüfstandes den Druck von 2 MPa (20 kp/cm2)
erzeugen.
Aus Öler einige Tropfen Öl oder Petroleum auf die Bild 7-27. Ansicht von Kontaktteil des Zündschalters:
Zündkerze geben; gibt es Undichtheit, so werden 1- Sperrstift, 2- breite Aussparung des Kontaktteils
Luftblasen, üblicherweise zwischen Isolator und
Metallkörper der Zündkerze, austreten. wird. Eine solche Zündkerze ist als Ausschuß
auszuscheiden.
Elektrische Prüfung. Die Zündkerze in Sitzstelle
auf dem Prüfstand zuschrauben und mit angegeben-
em Drehmoment anziehen. Den Elektrodenabstand
Zündschalter
der Funkenstrecke auf 12 mm einstellen, was der Der Zündschalter wird auf richtiges Schließen von
Spannung 18 kV entspricht, und danach mit einer Kontakten bei verschiedenen Schlüsselstellungen
Pumpe den Druck von 0,6 MPa (6 kp/cm2) erzeugen. (Tabelle 7-5) und die Funktion des Lenkschlosses
Den Schuh des Hochspannungskabels an Zünd- geprüft. Die Spannung wird von Batterie und Licht-
kerze anlegen und die Hochspannungsimpulse an maschine zu den Kontakten «30» und «30/1» geleit-
diese leiten. et. Der freie Stecker «INT» dient zum Anschluß des
Ist im Okular des Prüfstandes ein vollwertiger Fun- Radios.
ken sichtbar, so ist die Zündkerze voll in Ordnung. Der Sperrstift des Lenkschlosses soll ausfahren,
Wenn sich die Funken zwischen Elektroden der wenn der Schlüssel in Stellung III (Parken) geschaltet
Funkenstrecke bilden, so ist der Druck am Gerät zu und aus dem Schloß herausgezogen ist. Der
senken und dabei ist zu prüfen, bei welchem Druck Sperrstift soll einfahren, nachdem der Schlüssel aus
die Funken zwischen Elektroden der Zündkerze der Stellung III (Parken) in die Stellung 0 (ausge-
auftreten. Beginnt dies beim Druck unter 0,3 MPa (3 schaltet) gedreht ist. Der Schlüssel soll aus dem
kp/cm2) so ist die Zündkerze fehlerhaft. Schloß nur in der Stellung III herausgezogen werden.
Zulässig sind mehrere Funken an Funkenstrecke; Bei Montage des Kontaktteils in Schaltgehäuse ist
wenn keine Funkenbildung an der Zündkerze und er so anzuordnen, daß sich die Stecker «15» und
Funkenstrecke erfolgt, so ist anzunehmen, daß der «30» an der Seite des Sperrstiftes (Bild 7-27) befind-
Isolator Risse hat, und daß es im inneren Bereich, en, wobei der breite Vorsprung des Kontaktteiles in
zwischen der Masse und den Elektroden, entladen die breite Nut des Schaltergehäuses kommt.
Tabelle 7-5
I (Zündung) 30-INT –
30/1-15 Erregungswicklung der Lichtmaschine. Zündanlage. Fahrtrichtungsanzeiger.
Kontrollgeräte. Heizung. Heckscheibenheizung. Windschutzscheiben- und
Heckscheiben- und Scheinwerferwischer
II (Starter) 30-INT –
30/1-15 siehe Stellung I
30-50 Starter
163
Prüfung der Elemente für Funkentstörung - Widerstände 4-10 kOhm in Zündkerzen,
Zu den Elementen für Funkentstörung gehören: - eingesetzter in der Lichtmaschine Kondensator
mit Kapazität 2,2 mF.
- Widerstand 1 kOhm im Läufer des Zündverteiler-
gebers, Der Zustand von Leitungen und Widerständen
wird mit Ohmmeter geprüft. Die Prüfung des
- Hochspannungskabel mit einem verteilten
Kondensators ist im Unterabschnitt «Lichtmaschine»
Widerstand (2000±200) Ohm/m für Kabel èÇÇè-8 beschrieben.
(rot) oder (2550±270) Ohm/m für Kabel èÇèèÇ-40
(blau),
164
stattet, die zum Korrigieren des Neigungswinkels des
Beleuchtung und Lichtbündels von Scheinwerfern in Abhängigkeit von
Lichtsignalgebung der Beladung des Fahrzeuges vom Fahrerplatz aus
dient.
Besonderheiten des Aufbaus Der Schaltplan der Außenbeleuchtung ist in Bild
Der Schaltplan der Scheinwerfer ist in Bild 7-28 7-29 gezeigt. Das Begrenzungslicht der Vorder- und
gezeigt. Abblend- und Fernlicht werden mit den Hecklampen wird mit Außenlichtschalter 3 einge-
Hilfsrelais 3 und 11 eingeschaltet. Die Steuerspan- schaltet. Hierbei leuchten auch Lampen der Num-
nung an Relaiswicklungen von wird vom Umschalter merschildbeleuchtung 6, Lampen der Instrumenten-
10 des Scheinwerferlichts zugeleitet, wenn die Schal- beleuchtung und Schalter- und Tafelleuchten sowie
tertaste 5 der Außenbeleuchtung ganz durchgedrückt Kontrollampe 5 des Begrenzungslichtes auf.
ist. Unabhängig von der Tastenposition des Schalters Der Schaltplan der Fahrtrichtungsanzeiger und
5 kann das Fernlicht der Scheinwerfer kurzzeitig ein- der Warnblinkanzeige ist in Bild 7-30 gezeigt. Die
geschaltet werden, indem man den Hebel des rechten und linken Fahrtrichtungsanzeiger werden
Schalters 10 für Scheinwerferlicht zieht, d.h. Betä- mit dem an der Lenksäule angeordneten Blinker-
tigung der Lichtsignalgebung. Dies wird dadurch be- schalter 10 geschaltet. Wenn die Warnblinkanzeige
wirkt, daß die Spannung an den Kontakt des Lichtsig- mit Schalter 9 aktiviert ist, so werden alle Fahrtrich-
nalschalters 10 unmittelbar von der Stromquelle mit tungsanzeiger eingeschaltet. Das Blinken der Lam-
Umgehung des Zündschalters geleitet wird. pen wird durch Unterbrechungsrelais 8 sichergestellt.
Ein Teil von Fahrzeugen wird mit einem hydrauli-
schen Leuchtweitenregler der Scheinwerfer ausge-
165
Bild 7-32. Regelungsplan des Lichtes von Scheinwerfern
Bild 7-31. Regelung der Scheinwerfer:
1, 7- Stellschrauben für Richtung des Lichtstrahles des Schein- (mit Abdeckung des rechten Scheinwerfers) die
werfers, 2- Scheinwerfereinsatz, 3- Befestigungsschraube der
Außenfassung der Streuscheibe, 4- Kühlermaske, 5- Befes- Lichtbündel der Scheinwerfer mit den Schrauben 1
tigungsschraube der Kühlermaske, 6- Außenfassung des Schein- (siehe Bild 7-31) und 7 einstellen.
werfereinsatzes Zur Regelung des Lichtbündels des Scheinwerfers
in der senkrechten Ebene die Schrauben 1 und 7 in
Regelung des Scheinwerferlichtes gleicher Richtung und um die gleiche Anzahl der
Die Lichtbündel von Scheinwerfern sollen so Umdrehungen drehen. Die Anzahl von Umdrehungen
gerichtet sein, daß die Straße vor dem Fahrzeug gut einer Schraube soll sich von der Anzahl von Um-
beleuchtet ist, und die Fahrer der entgegenkommen- drehungen der anderen, ohne deren Korrektur, nicht
den Fahrzeuge sollen bei Einschaltung der Schein- mehr als um 3 Umdrehungen unterscheiden.
werfer nicht geblendet werden. In der waagerechten Ebene werden die Scheinwerfer
Die Scheinwerfer werden durch Drehen der gleichfalls mit den Schrauben 1 und 7 jedoch durch
Schrauben 1 und 7 (Bild 7-31) eingestellt, welche den deren Drehung in verschiedenen Richtungen eingestellt.
Scheinwerfereinsatz in senkrechter und waage- z.B., wenn eine Schraube um eine Umdrehung im
rechter Ebene verstellen. Uhrzeigersinn gedreht wird, ist die andere um eine
Am günstigsten ist die Einstellung von Scheinwer- Umdrehung gegen den Uhrzeigersinn zu drehen.
fern mit schwenkbaren optischen Geräten vorzu- Zu einem Teil werden die Fahrzeuge mit Schein-
nehmen. Stehen diese nicht zur Verfügung, so kann werfern ohne Leuchtweitenregler und einer anderen
man die Regelung mittels Lichtschirm durchführen. Anordnung der Stellschrauben ausgerüstet. Bei
Ein voll getanktes und ausgerüstetes Fahrzeug solchen Scheinwerfern befindet sich die Stellschraube
mit Belastung von 735 N (75 kp) auf Fahrersitz auf für Lichtbündel in waagerechter Ebene links, und die
einem ebenen horizontalen Platz 5 m von einer glat- diejenige für die senkrechte Ebene oben.
ten Wand oder von irgendeinem Lichtschirm (Sperr- Bei richtig eingestellten Scheinwerfern soll die
holzschirm mit Abmessung etwa 2 x 1 m oder ähn- obere Grenze von Lichtflecken mit Linie 2 (siehe Bild
lich) entfernt aufstellen, so daß die Längsachse des 7-32) und der Schnittpunkt der waagerechten und
Fahrzeuges dazu rechtwinklig ist. Vor Anzeichen des schrägen Bereiche von Lichtflecken mit Punkten E
Lichtschirmes sich vergewissern, daß die Reifen- zusammenfallen.
drücke in Ordnung sind, danach das Auto seitlich
rüttel, damit sich die Aufhängungfedern setzen.
Ersetzen von Lampen
Am Lichtschirm (Bild 7-32) senkrechte Linien Scheinwerfer. Zum Ersetzen von Lampen:
aufzeichnen, und zwar Mittellinie 0 und Linien A und - Den Kühlergrill 4 (siehe Bild 7-31) des Karos-
B durch die Punkte E entsprechend den Mittel- serievorbaus abnehmen, dazu die Befestigungs-
punkten der Scheinwerfer ziehen. Diese Linien sollen schrauben 5 losdrehen,
in bezug auf Achslinie des Fahrzeuges symmetrisch - Die Befestigungsschrauben 3 der Außenfassung
sein. In einer Höhe, die dem Abstand zwischen dem des Scheinwerfereinsatzes lockern, die Fassung
Boden und der Mittellinie der Scheinwerfer ent- gegen den Uhrzeigersinn drehen und absetzen,
spricht, Linie 1 und eine um 65 mm tiefere Linie 2 der - Den Scheinwerfereinsatz herausnehmen und
Mittelpunkte der Lichtflecke ziehen. die Lampe ersetzen,
Ist das Fahrzeug mit einem Leuchtweitenregler der - Nach dem Ersetzen der Lampe ist der Schein-
Scheinwerfer ausgerüstet, so ist dessen Griff am werfereinsatz so einzusetzen, daß die Klammern des
Armaturenbrett in die entsprechende der Belastung Scheinwerfereinsatzes in die Sitze der Innenfassung
des Fahrzeuges mit einem Fahrer Stellung einzustel- des Scheinwerfers hineinkommen.
len. Vordere Leuchten. Zwei Befestigungsschrauben
Das Abblendlicht einschalten. Nacheinander losdrehen und die Streuscheibe abnehmen, danach
zuerst für den rechten Scheinwerfer (der linke wird auf die Lampe leicht drücken, diese gegen den Uhr-
mit einem Stück Karton oder dunklem Tuch zeigersinn drehen und herausnehmen.
abgedeckt) und danach für den linken Scheinwerfer
166
Seitliche Fahrtrichtungsanzeiger. Eine durch- - Die Befestigungsschelle des Schalters lockern
gebrannte Lampe ersetzen, dazu die Fassung aus und den Schalter absetzen.
der Leuchte komplett mit der Lampe von der Seite
des Motorraums herausnehmen. Unterbrechungsrelais von
Innenraumleuchte. Um die Lampe in der Innen- Fahrtrichtungsanzeigern und
raumleuchte zu ersetzen, ist diese vorsichtig zu sich Warnblinkanzeige
zu ziehen. Die Innenraumleuchte wird in der B-Säule
durch zwei Federhalter gehalten. Das Unterbrechungsrelais 8 (siehe Bild 7-30), Typ
Abschlußleuchte. Zum Ersetzen der Lampe in 231-3747, ist zum Erzeugen des Blinklichtes von Fahrt-
der Abschlußleuchte den Kunststoffblinddeckel von richtungsanzeigern sowohl bei der Warnblinkanzeige,
der inneren Seite des Kofferraums herausnehmen, als auch zur Zustandsprüfung von Blinklampen vorge-
den Stecker mit Leitungen trennen, die Rasten des sehen. Sind die Lampen in Ordnung, so bewirkt das
Grundteils zusammendrücken und diesen komplett Unterbrechungsrelais bei Anzeige der Fahrtrichtung das
mit den Lampen herausnehmen. Dann auf die Lampe Blinken der Kontrolleuchte 7. Sind die Lampen nicht in
drücken, diese gegen den Uhrzeigersinn drehen und Ordnung (durchgebrannt oder Abriß im Stromkreis der
aus dem Sitz herausnehmen. Lampe), so bewirkt das Unterbrechungsrelais ein
Nummerschildleuchte. Zum Ersetzen der Lam- Blinken der Lampe mit doppelt so hoher Frequenz.
pe die Befestigungsschrauben der Kennzeichen- Das Unterbrechungsrelais wird unter Armaturen-
leuchte losdrehen, diese aus dem Sitz heraus- brett an der an der Wand des Luftzuführungskastens
nehmen und die Streuscheibe wegnehmen. angeschweißten Schraube befestigt. Ein fehlerhaftes
Unterbrechungsrelais ist nicht reparierbar und ist
Hydraulischer Leuchtweitenregler der durch ein neues zu ersetzen.
Scheinwerfer Das Unterbrechungsrelais soll die Kontrolleuchten
Der hydraulische Leuchtweitenregler der Schein- der Fahrtrichtung mit Frequenz von 90±30 Blink-
werfer besteht aus einem befestigten am Armaturen- zyklen pro Minute bei Nennlast von 92 W und Um-
brett Hauptzylinder und eingesetzten an Scheinwer- gebungstemperatur von -20 bis +50 °C und Span-
fern Stellzylindern und Verbindungsrohren. Die Zylin- nung von 10,8 bis 15 V blinken lassen.
der und Rohre sind mit einer speziellen Flüssigkeit für
Einschaltrelais der Scheinwerfer
Gefrierschutz gefüllt. Der Leuchtweitenregler hat eine
unauseinandernehmbare Bauart und wird im Falle Zum Einschalten werden Relais 3 und 11 (siehe
einer Beschädigung komplett mit Zylindern und Rohr- Bild 7-28), Typ 113.3747-10, eingesetzt. Diese Relais
en ersetzt. sind unter Armaturenbrett links abgebracht. Die
Ist der Neigungswinkel des Scheinwerferlichtes gleichen Relais werden zum Einschalten der Heck-
vergrößert und die Scheinwerfer lassen sich nicht scheibenheizung, Scheinwerferwischer und -
mehr mit den Stellschrauben regeln, so ist zu prüfen, Wäscher verwendet.
ob es eine Leckage von Flüssigkeit aus Zylindern bzw. Die Einschaltspannung des Relais beträgt bei der
Rohren des Leuchtweitenreglers gibt. Die Stellzylinder Temperatur von (23±5) °C höchstens 8 V, und den
von Scheinwerfern absetzen und den Arbeitshub der Wicklungswiderstand (85±8,5) Ohm.
Zylinderstangen prüfen; dieser soll (7±0,5) mm sein.
Zum Ersetzen des beschädigten Leuchtweiten-
reglers die Rohrschellen von Befestigungsklammern
Hupe
der Leitungen trennen. Den Griff des Hauptzylinders Die Fahrzeuge werden mit der Hupe, Typ 20. 3721,
abnehmen und dessen Befestigungsschrauben am ausgerüstet. Diese befindet sich im Motorraum und wird
Armaturenbrett losdrehen. Die Stellzylinder von am Wandverstärker des Kühlerrahmen befestigt.
Scheinwerfern trennen und diese zusammen mit Der Schaltplan der Hupe ist in Bild 7-33 darge-
Dichtungen in den Innenraum des Fahrzeuges stellt.
hineintreiben. Einen neuen Leuchtweitenregler in um-
Wird die Lautstärke der Hupe geringer oder heiser,
ekehrter Reihenfolge einbauen.
so ist die Hupe durch Drehen der Schraube am deren
Dreihebelschalter
Der Schalter wird mit einer Schelle am Lagerbock
der Lenksäule befestigt.
Der Schalter wird wie folgt abgebaut:
- Das Lenkrad abziehen,
- Die beiden Hälften des Gehäuses von Lenksäu-
lenwelle absetzen, Bild 7-33. Schaltplan der Hupe:
- Die Armaturen abnehmen und die Leitungen des 1- Steckdose für Handlampe, 2- Hupe, 3- Schalter der Hupe, 4-
Schalters vom Kabelbaum des Fahrzeuges trennen, Block von Sicherungen
167
Gehäuse in eine oder andere Seite einzustellen, bis Hebelantrieb und Wischerarmen mit Wischerblättern.
ein lauter und sauberer Ton erreicht ist. Der Schaltplan des Scheibenwischers und Scheiben-
Wird die Hupe nicht eingeschaltet, so ist die Zu- wäschers der Windschutzscheibe ist in Bild 7-34
verlässigkeit von Leitungsverbindungen und den gezeigt.
Zustand der Schalterkontakte zu prüfen. Der Scheibenwischer hat zwei Betriebsarten:
Dauerbetrieb und unterbrochenen Betrieb, welcher
durch Relais, Typ PC-514, gewährleistet wird.
Windschutzscheibenwischer Zum Schutz des Getriebemotors vor Überlastung
und –Wäscher bei Anfrieren der Wischerblätter an Scheibe oder bei
großem Bewegungswiderstand wird eine mehrfache
thermische Bimetallsicherung in Scheibenwischer
Besonderheiten des Aufbaus eingesetzt.
Der Windschutzscheibenwischer besteht aus Die Pumpe der Scheibenwischer ist zu einer ge-
einem Getriebemotor (Elektromotor mit Getriebe), meinsamen Baueinheit mit dem Elektromotor
168
vereinigt und im Motorraum am Wäschergefäß angebracht. Der Elektromotor der Pumpe wird durch Ziehen des
rechten Hebels des Dreihebelschalters eingeschaltet.
Elektromotor des Wischers läuft nicht, Bimetallsicherung spricht nicht an und die Sicherung 2 im
Sicherungskasten brennt nicht durch
1. Beschädigte Speisekabel des Getriebemotors, oxydierte 1. Die Kabel kontrollieren. Die beschädigten Kabel erset-
Leitungsschuhe in Steckverbindungen. zen. Die Leitungsschuhe reinigen.
2. Beschädigter Schalter des Wischers. 2. Den Dreihebelschalter ersetzen.
3. Steckenbleiben der Bürsten des Elektromotors, stark 3. Prüfen und das Steckenbleiben der Bürsten beseitigen
verunreinigter oder angebrannter Kollektor. oder die beschädigten Teile ersetzen; den Kollektor reini-
4. Abriß von Verbindungskabeln zwischen Bürsten des gen.
Elektromotors und Steckleiste. 4. Prüfen und gegebenenfalls die abgerissenen Kabel an-
5. Beschädigte thermische Bimetallsicherung im Getriebe- löten.
motor. 5. Die Kontakte der thermischen Bimetallsicherung reini-
6. Abriß der Leitung in der Ankerwicklung des Elektro- gen oder diese ersetzen.
motors. 6. Den Anker oder Getriebemotor komplett ersetzen.
Elektromotor des Wischers läuft nicht, thermische Bimetallsicherung spricht an oder die Sicherung 2 im
Sicherungskasten brennt durch
1. Wischergestänge ist verformt und streifen an Karosserie- 1. Kontrollieren und das Wischergestänge ausrichten oder
teile an. den Wischer ersetzen.
2. Wischerblätter sind an Scheibe angefroren. 2. Die Wischerblätter von Scheibe abreißen, ohne die
Wischergummis zu beschädigen.
3. Fremder Gegenstand im Wischergestänge. 3. Kontrollieren und den Gegenstand entfernen.
4. Kurzschluß in der Ankerwicklung des Elektromotors. 4. Den Getriebemotor oder Anker des Elektromotors erset-
zen.
Wischer funktioniert in unterbrochenem Betrieb nicht
1. Beschädigter Schalter des Wischers. 1. Den Dreihebelschalter ersetzen.
2. Beschädigtes Relais des Wischers: 2. Wie folgt vorgehen:
- Abriß in der Relaiswicklung, - Das Relais ersetzen,
- Schluß von Kabeln an Kontaktstütze, - Den Schluß beseitigen,
- Spiel zwischen Kontakten des Unterbrechungsrelais. - Das Spiel beseitigen, gegebenenfalls das Relais erset-
zen.
Wischer bleibt in unterbrochenem Betrieb nicht stehen
1. Durchgebrannte Wicklung des Unterbrechers im Relais 1. Das Relais des Wischers ersetzen.
des Wischers.
2. Nocken des Zahnrades des Getriebemotors biegt die 2. Die Schalterplatte zurechtbiegen, damit der Nocken die
federnde Platte des Endschalters nicht ab. Platte abbiegen kann.
3. Verunreinigung von Kontakten des Endschalters im 3. Die Kontakte des Endschalters reinigen.
Getriebemotor.
4. Verunreinigung von Kontakten des Unterbrechers im 4. Die Kontakte des Endschalters reinigen oder dessen
Relais des Wischers. Relais ersetzen.
Scheibenwischer läuft mit Anhalten in unterbrochenem Betrieb. Wischerblätter bleiben in Ausgangsposition nicht
stehen
Oxidation oder mangelhaftes Schließen von Kontakten des Die Kontakte des Endschalters reinigen oder dessen Platte
Endschalters im Getriebemotor. anbiegen.
Getriebemotor des Scheibenwischers läuft, aber Wischerblätter bewegen sich nicht
1. Schwache Befestigung der Kurbel an der Achse des 1. Kontrollieren die Befestigungsmutter der Kurbel
Zahnrades des Getriebemotors. anziehen, dazu die Kurbel in die Endposition bringen.
2. Gebrochene Zähne des Zahnrades des Getriebemotors 2. Das Zahnrad ersetzen.
Aus- und Einbau des Zahnrädern des Getriebes, Reinigen des Kollektors
Windschutzscheibenwischers und Einstellen des Endschalters zulässig.
Zum Ausbau des Scheibenwischers:
Eine Reparatur des Scheibenwischers schließt in - Die Wischerblätter mit Wischerarmen ab-
sich hauptsächlich Richten von verformten Teilen des nehmen, die Motorhaube aufmachen und die Leitung
Hebelantriebes oder deren Ersetzen durch neue. Es von Batterie und Scheibenwischer trennen,
empfiehlt sich, einen fehlerhaften Getriebemotor - Die Befestigungsmuttern der Achsen (Stutzen)
durch einen neuen zu ersetzen. Aus Reparatur- der Hebel losdrehen und die Ausgleicher sowie Gum-
arbeiten an Getriebemotoren sind nur Ersetzen von midichtungen wegnehmen,
169
- Die Befestigungsmuttern des Trägers von Anlaufmoment an der Welle des Getriebemotors*
Scheibenwischer losdrehen und diesen absetzen. Ist mindestens min-1, Nm (kpm) . . . . . . . . . . . . . . . .12 (1,2)
es notwendig, den Getriebemotor vom Träger auf
_________________________________________
Werkbank abnehmen und das Hebelgetriebe aus- * Bei der Spannung 14 V und Temperatur (25±10) °C im kalten Zustand
einandernehmen.
Der Einbau des Scheibenwischers erfolgt in um- Relais des Windschutzscheibenwischers
gekehrter Reihenfolge.
Das Relais, Typ PC-514, dient zum unterbroch-
Auseinandernehmen und Zusammenbau enen Betrieb des Windschutzscheibenwischers. Dies
wird unter Armaturenbrett links eingesetzt und mit
und technische Zustandsprüfung des
zwei Schrauben an Karosserie befestigt.
Getriebemotors des Scheibenwischers Das Relais soll 9-17 Einschaltungen des Schei-
Zum Ausbau des Getriebemotors die Befesti- benwischers pro Minute unter Speisespannung von
gungsschrauben des Deckels 1 (Bild 7-35) des 10 V und Temperatur von -20 bis +50 °C gewähr-
Getriebes losdrehen und den Deckel zusammen mit leisten. Der Wicklungswiderstand von Elektromagnet
der Platte 2 abheben. Danach die Befestigungs- des Relais ist (66±2) Ohm und der Wicklungswider-
schrauben des Deckels 16 am Gehäuse 7 des stand des Unterbrechers (23±1) Ohm.
Elektromotors losdrehen und diese auseinan- Am Anfang der Einschaltung des Scheiben-
dernehmen. Den Anker 8 des Elektromotors heraus- wischers zum unterbrochenen Betrieb, solange die
nehmen. Bimetallplatte des Unterbrechers noch nicht erwärmt
Zum Ausbau des Zahnrades 3 des Getriebes die ist, können die Bürsten bis 4 unterbrochenen Doppel-
Befestigungsschraube der Kurbel 9 losdrehen, den hübe machen.
Sperring von der Achse abziehen und die Achse mit
Zahnrad und Scheiben aus dem Gehäuse heraus-
nehmen.
Scheinwerferwischer und –
Nach dem Auseinandernehmen die Innenräume
des Elektromotors mit Druckluft durchblasen, um Ab-
Wäscher
lagerungen von Kolbenstaub zu beseitigen und den Die Scheinwerferwischer bestehen aus zwei
Zustand der Bürsten und des Kollektors zu kontrol- Getriebemotoren (linksseitige und rechtsseitige
lieren Ausführung) mit Hebeln und Bürsten. Die Hebel und
Die Bürsten sollen in Bürstenhaltern frei und ohne Bürsten bleiben in der unteren Parkstellung stehen.
Fressen beweglich sein, und die Federn sollen un- Zum Schutz des Getriebemotors vor Überlastung ist
versehrt sein und über die ausreichende Elastizität eine thermische Bimetallsicherung unmittelbar im
verfügen. Den Kollektor mit feinkörnigem Schmir- Getriebemotor oder eine Schmelzsicherung für 8 A
gelpapier reinigen und danach mit einem sauberen an gelb-schwarzer Leitung des Getriebemotors vor-
Lappen mit etwas technischer Vaseline abwischen. gesehen.
Ist der Kollektor stark abgebrannt bzw. abgenutzt, so Die Motorgetriebe des Scheinwerferwischers wer-
ist der Getriebemotor durch einen neuen zu ersetzen. den in unteilbarer Ausführung geliefert. Deshalb
Kontrollieren, ob es Fressspuren an Zapfen der unterliegen die keiner Reparatur und sind bei einem
Ankerwelle gibt. Gegebenenfalls diese mit fein- Ausfall durch neue zu ersetzen.
körnigem Schmirgelpapier reinigen. Die Pumpe des Scheinwerferwäschers ist mit
Beim Zusammensetzen die Bürsten vom Kollektor dem gleichen Elektromotor, wie der Windschutz-
wegführen, um deren Kanten nicht zu beschädigen, scheibenwischer ausgerüstet.
und den Anker ins Gehäuse besonders vorsichtig
Der Schaltplan der Scheinwerferwischer und -
einbringen, dabei ein Anschlagen des Ankers an die
Wäscher ist in Bild 7-36 gezeigt. Diese werden nur
Pole vermeiden, um diese nicht zu zerschlagen.
bei eingeschalteten Scheinwerfern mit dem rechten
Nach dem Zusammensetzen zum Zentrieren der
Hebel des Dreihebelschalters 7, d.h. gleichzeitig mit
Lager mit einem Holzhammer auf das Gehäuse des
Einschalten des Windschutzscheibenwischers einge-
Getriebemotors klopfen und danach diesen auf dem
schaltet. Dabei wird die Spannung auf die Wicklung
Prüfstand prüfen.
des Hilfsrelais 3 zugeleitet. Es spricht an, und wenn
Prüfdaten für Getriebemotor die Spannung vom Schalter der Außenbeleuchtung
(d.h. die Scheinwerfer sind eingeschaltet) auf den
Max. Wirkungsmoment an der Welle Kontakt «30» des Relais zugeleitet ist, so wird die
des Getriebemotors* Nm (kpm) . . . . . . . . . . . . . . .2 (0,2) Spannung durch die geschlossenen Kontakte des
Relais auf die Scheinwerferwischer 1 und den
Stromaufnahme* bei Drehmoment
Elektromotor 2 des Scheinwerferwäschers zugeführt.
1 Nm (0,1 kpm), max. A . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .2,8
Bei den Scheinwerferwischern soll Doppelhubzahl
Drehzahl der Welle des Getriebemotors* bei der Getriebemotorwelle unter Belastung mit Kräfte-
Drehmoment 1 Nm (0,1 kpm), mindestens min-1 . . . . . .50 moment 0,49 Nm (0,05 kpm), Speisespannung 12 V
170
Bild 7-36. Schaltplan der Scheinwerferwischer und –Wäscher:
1- Scheinwerferwischer, 2- Elektromotor des Scheinwerferwäschers, 3- Schaltrelais der Scheinwerferwischer und –Wäscher, 4- Block von
Zusatzsicherungen, 5- Umschalter des Scheinwerferlichts, 6- Schalter der Außenbeleuchtung, 7- Schalter des Windschutzscheiben-
wäschers sowie der Scheinwerferwischer und des Scheinwerferwäschers, 8- Block von Sicherungen, 9- Zündschalter
und Umgebungstemperatur (25±10) °C 45-60 min–1 Die Bauart des Getriebemotors gestattet dessen
und die Stromaufnahme maximal 1,5 A betragen. Auseinandernehmen zum Beheben von kleineren
Störungen (Reinigung des Kollektors usw.) Die Ver-
fahren für Aus- und Zusammenbau sind ähnlich den
Heckscheibewischer, - oben beschriebenen für den Getriebemotor des
Windschutzscheibenwischers.
Wäscher, - Heizung, Am Heckscheibenwischer soll bei der Belastung
des Getriebemotors mit Kräftemoment von 0,49 Nm
Glimmzünder (0,05 kpm), Speisespannung 14 V und Umgebungs-
Der Heckscheibenwischer besteht aus einem temperatur (25±10)°C die Zahl von Doppelhüben
Getriebemotor, Typ 471.3730, eines Hebels und (50±5) min-1 und die Stromaufnahme maximal 2 A
betragen.
Wischerblattes. Der Wischerarm mit Wischerblatt wird
rechts, von Fahrtrichtung des Fahrzeuges gesehen, Das Heizelement der Heckscheibe wird mit
eingelegt. Im Getriebemotor gibt es eine thermische Schalter 8 über das unter Armaturenbrett links ange-
ordnetes Hilfsrelais 6, Typ 113.3747-10, eingeschaltet.
Bimetallsicherung zum Schutz vor Überlastungen.
Die Kenndaten des Relais sind unter Unterabschnitt
Der Elektromotor des Heckscheibenwischers ist
«Beleuchtung und Lichtsignalgebung» angegeben.
mit der Pumpe zusammengesetzt und wird an einem
Der Glimmzünder, Typ 11.3725, ist vor dauer-
Träger an der linken Seite der Karosserie befestigt.
hafter Einschaltung (über 30 s) des Heizelementes
Der Schaltplan des Heckscheibenwischers und -
geschützt. Der Schutz wird durch eine im Isolator von
Wäschers ist in Bild 7-37 dargestellt. Der Scheiben-
der Rückseite des Glimmzünders befestigten
wischer wird mit dem am Armaturenbrett links ange- Schmelzscheibe gewährleistet. Bei Überhitzung wird
ordneten Tastenschalter 2 eingeschaltet. Ist die Taste die Scheibe geschmolzen und schließt den Zentral-
in der Mittelstellung, so ist nur der Wischer einge- kontakt des Glimmzünders an der Masse an. Dem zu
schaltet, und wenn die Taste ganz durchgedrückt ist, Folge brennt die Sicherung Nr. 5 im Zusatz-
dann wird auch der Heckscheibenwäscher einge- sicherungskasten durch und der Glimmzünder wird
schaltet. abgeschaltet.
171
Bild 7-38. Schaltplan des Elektromotors des Heizgebläses:
1- Zündschalter, 2- Block von Sicherungen, 3- Umschalter des Elektromotors des Heizgebläses, 4- Zusatzwiderstand, 5- Elektromotor des
Heizgebläses
Um die Funktionsfähigkeit des Glimmzünders Zum Auseinandernehmen des Motors die Befesti-
wiederherzustellen, ist es notwendig, die Ursache zur gungsschrauben des Deckels losdrehen und diesen
dauerhaften Einschaltung zu beheben, den Glimm- abheben. Danach die Sperrscheibe von Ankerwelle
zünder auseinanderzunehemen, die Reste der ge- abziehen und den Anker aus dem Gehäuse heraus-
schmolzenen Scheibe zu beseitigen und eine neue
nehmen. Die Zusammensetzung des Motors erfolgt
Sicherungsscheibe einzulegen.
in umgekehrter Reihenfolge.
Elektromotor des Heizgebläses Die technische Zustandsprüfung ist gleich den
oben beschriebenen für den Elektromotor des Wind-
Der Gleichstrommotor, Typ åù-255, mit Erregungs-
schutzscheibenwischers.
strom von Dauermagneten. Der Schaltplan des
Elektromotors ist in Bild 7-38 gezeigt.
Prüfdaten für Elektromotor
Bei der Schaltung des Zusatzwiderstandes 4 in
den Speisekreis des Elektromotors läuft die Anker- Drehzahl der Welle unter Belastung
welle mit verringerter Drehzahl um. Der Widerstand des Elektromotors mit Laufrad bei
wird mit zwei Federscheiben im Gehäuse des Heiz- der Spannung 12 V und Temperatur
gebläses befestigt. Der Wert des Widerstandes (25±10) °C, min -1 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .3000±150
beträgt 1,5 Ohm bei 20 °C.
Stromaufnahme unter angegebener
Es ist empfehlenswert, einen fehlerhaften Motor Belastung und Drehzahl, A max. . . . . . . . . . . . . . . . . .4,5
durch einen neuen zu ersetzen. Die einzig mögliche
Reparatur wäre die Reinigung des Kollektors.
Mögliche Störungen, deren Ursachen und Beseitigung
172
Bild 7-39. Anschlußplan der Instrumentenkombination mit Baujahr vor 1996 (Rücksicht):
1- Steckleiste mit bedingter Numerierung von Steckern, 2- Drehzahlmesser, 3- Spannungsstabilisator, 4- Beleuchtungslampe der Instru-
mentenkombination, 5- Temperaturanzeiger der Kühlflüssigkeit, 6- Kraftstoffstandanzeiger, 7- Widerstand 36 Ohm, 0,25 W, 8- Widerstand
470 Ohm, 5 W, 9- Kontrollampe für Abgasreinigungsanlage, 10- Kontrollampe für Heckscheibenheizung, 11- Kontrollampe für Nebellicht, 12-
Kontrollampe für Fernlicht der Scheinwerfer, 13- Kontrollampe für Außenbeleuchtung, 14- Kontrollampe für Fahrtrichtungsanzeiger, 15-
Voltmeter, 16- Kontrollampe für Bremsflüssigkeitsstand, 17- Diode IN4002, 18- Kontrollampe für Öldruck, 19- Kontrollampe für Differential-
sperre, 20- Kraftstoffvorratsanzeiger, 21- Kontrollampe für Sicherheitsgurte, 22- Kontrollampe für Feststellbremse
173
Etwaige Störungen, deren Ursachen und Beseitigung
Ursache der Störung Abhilfe
174
7-39) der weißen Steckleiste der Instrumenten- Tachometer. Dieses durch Drehen der Antriebs-
kombination mit Masse zu verbinden. Das Aus- welle mit verschiedenen Drehzahlen prüfen. Die
schlagen des Zeigers weist in diesem Fall darauf hin, Prüfdaten sind in Tabelle 7-6 angegeben.
daß das Gerät fehlerhaft ist und es eine Beschä-
Tabelle 7-6
digung der Verbindungsleitungen zwischen dem
Geber des Thermometers und der Instrumenten- Prüfdaten für Tachometer
kombination gibt. Weist der Zeiger keinen Ausschlag Drehzahl Anzeigen von
der Antriebswelle, min-1 Tacho, km/h
auf, so ist das Gerät oder die Instrumentenkombina- 500 31 - 35
tion komplett zu ersetzen. 1000 62 - 66,5
Befindet sich der Zeiger des Thermometers 1500 93 - 98
dauern im roten Bereich, so ist bei eingeschalteter 2000 124 - 130
2500 155-161,5
Zündung die Leitung vom Geber zu lösen. Bei fehler-
haftem Geber soll der Zeiger zum Anfang der Skala Drehzahlmesser. Die Funktion des Drehzahl-
zurückkehren. Bleibt der Zeiger im roten Bereich ste- messers beruht auf Messung der Folgefrequenz von
hen, so hat die Leitung entweder einen Masseschluß Spannungsimpulsen im Primärkreis der Zündanlage
oder ist das Gerät beschädigt. Das Gerät läßt sich auf des Motors.
Richtigkeit der Funktion prüfen, indem man die weiße Der Drehzahlmesser wird auf einem Prüfstand ge-
Steckleiste von Instrumentenkombination trennt. Bei prüft, welcher Zündanlage des Fahrzeuges simuliert.
eingeschalteter Zündung soll sich der Zeiger am An- Den Drehzahlmesser am Prüfstand nach gleichem
fang der Skala befinden. Schaltplan wie am Fahrzeug anschließen. Die Span-
nung von 14 V im Primärkreis und den Abstand von 7
Kraftstoffstandanzeiger mm in der Funkenstrecke einstellen. Die Welle des
Das Prüfverfahren ist dem oben beschriebenen Zündverteilergebers mit einer Drehzahl drehen, bei
gleich. welcher der Zeiger des Drehzahlmessers eine der
Hauptstriche der Skala erreichen kann. In diesem
Befindet sich der Zeiger dauern am Anfang der Zeitpunkt prüfen, ob die Drehzahlabweichung der
Skala und weist keinen Ausschlag nach Masseschluß Verteilergeberwelle im Bereich von +250 min-1 bis -70
des vom Geber getrennten rosafarbigen Leitungs- min-1 liegt.
schuhs auf, so ist das Gerät zu prüfen. Dazu die Voltmeter. Ein Voltmeter wurde in Instrumenten-
Instrumentenkombination absetzen, von diesem die kombinationen vor 1996 eingesetzt. Dann ist dieser
weiße Steckleiste trennen und bei eingeschalteter durch eine Kontrollampe für Batterieladung ersetzt
Zündung den Stecker 11 der weißen Leiste der worden. Der Schaltplan dieser Kontrollampe ist in
Instrumentenkombination über Widerstand 20-50 Bild 7-4 gezeigt.
Ohm mit Masse verbinden. Bei einem intakten Gerät Zur Prüfung wird die Spannung von einer einstell-
soll der Zeiger ausschlagen. baren Stromquelle auf Voltmeter zugeleitet. Bei der
Befindet sich der Zeiger dauernd am Ende der Spannung unter (11,3±0,35) V soll die LED von Volt-
Skala, so läßt sich das Gerät durch Trennung der meter dauernd leuchtet. Wenn die Spannung im Be-
weißen Steckleiste von Instrumentenkombination reich (11,3±0,35) V bis (16±0,35) V liegt, soll die LED
geprüft werden. Hierbei soll der Zeiger am fehler- nicht leuchten. Soll die Spannung den Wert von
freien Gerät bei eingeschalteter Zündung zum Anfang (16±0,35) V überschreiten, so blinkt die LED. Die
der Skala zurückkehren. Zeitverzögerung des Voltmeters beträgt ca. 5
Sekunden.
Kontrolle der Geräte Prüfung der Fühler von Kontrollgeräten
Thermometer für Kühlflüssigkeit. Das Gerät Fühler des Thermometers für Kühlflüssigkeit.
funktioniert gemeinsam mit einem eingebauten am Im Fühler ist ein Thermistor eingesetzt, das seinen
Zylinderkopf Fühler. Beim Widerstand am Fühler von Widerstand in Abhängigkeit von der Temperatur der
700 Ohm soll sich der Zeiger am Anfang der Skala Kühlflüssigkeit ändert. Die Prüfdaten des Fühlers
und beim Widerstand von 77-89 Ohm am Anfang des sind in Tabelle 7-7 angegeben.
roten Skalenbereiches befinden. Tabelle 7-7
Kraftstoffstandanzeiger. Das Gerät funktioniert
gemeinsam mit einem eingebauten im Tank Fühler. Parameter für Prüfung des Temperaturfühlers für
Kühlflüssigkeit
Mit demselbem Fühler wird die Kontrollampe des
Kraftstoffvorrates eingeschaltet, wenn im Tank nur Temperatur, °C Zum Fühler Widerstand des
noch 4-6 l Kraftstoff übrig bleibt. Beim Widerstand geleitete Spannung, V Fühlers, Ohm
des Fühlers von 238-262 Ohm soll der Zeiger am
30 8 1350-1880
Anfang der Skala, beim Widerstand von 59-71 Ohm 50 7,6 585-820
in der Mitte der Skala und beim Widerstand des 70 6,85 280-390
Fühlers von 17-23 Ohm am Ende der Skala 90 5,8 155-196
(Markierung 1) stehen. 110 4,7 87-109
175
Geber der Kontrollampe für Öldruck. Der Geber Vor Prüfung der Funktionsfähigkeit des Steuer-
wird im Zylinderblock eingesetzt. Die Kontakte des gerätes sich von seinem richtigen Leitungsanschluß
Gebers sollen beim Druckwert von 20-60 kPa (0,2- vergewissern.
0,6 kp/cm2) öffnen und schließen. Die Funktionsfähigkeit der Steuereinheit wird mit
Geber für Kraftstoffstand. Der Geber wird im Voltmeter (mit Meßbereich 0-15 V) in folgender
Tank angeordnet und mit Muttern befestigt. Der Reihenfolge geprüft:
Geber verfügt über ein Potentiometer aus Nichrom- - Die grüne Leitung vom Endschalter des Ver-
gasers lösen und den Leitungsschuh dieser Leitung
draht. Der bewegliche Kontakt des Potentiometers
an der Masse anschließen,
wird durch einen Hebel mit Schwimmer bewegt. Am
- Voltmeter mittels speziellem Übergangsstecker 2
kurzen Ende des Hebels gibt es noch einen Kontakt, am Steuergerät anschließen (Bild 7-42);
welcher die Kontrollampe für Kraftstoffvorrat ein- - Den Motor anlassen und bei allmählicher
schaltet, wenn im Tank nur noch 4-6 l Benzin bleibt. Steigerung der Drehzahl auf die Anzeige des Volt-
Der Widerstand des Gebers soll beim leeren Tank meters achten: nach Anspringen des Motors soll Volt-
(250±12) Ohm, beim halbvollen Tank (66±6) Ohm meter die Spannung von mindestens 10 V und zum
und beim vollen Tank (20±3) Ohm betragen. Zeitpunkt der Ventilabschaltung einen sprungartigen
Unterbrecherrelais der Kontrollampe für Spannungsabfall höchstens bis auf 0,5 V anzeigen;
Feststellbremse. Das Unterbrecherrelais PC-492 ist - Nach dem Abschalten des Ventils die Drehzahl
zum Erzeugen eines unterbrochenen Leuchtens der allmählich bis zum Einschalten des Ventils verrin-
Kontrollampe für Feststellbremse bestimmt. Das gern; das Voltmeter soll hierbei eine sprungartige
Relais ist an Drähten unter Armaturenbrett links Steigerung der Spannung mindestens bis auf 10 V
eingehängt. anzeigen;
Die Zahl von Ein- und Ausschaltkreisläufen der - Die Drehzahl der Kurbelwelle im Bereich von
2200-2300 min-1 einstellen, den Leitungsschuh von
Unterbrecherrelais soll bei der Spannung von 10,8
führender zum Endschalter des Vergasers Leitung
bis 15 V und Temperatur –40°C bis +4 °C im Bereich
von der Masse trennen und danach an der Masse
von 60-120 liegen. Der Widerstand der Unterbrecher-
wieder anschließen; beim Trennen der Leitung von
wicklung beträgt 26 Ohm. der Masse soll sich das Ventil einschalten und beim
Seit 1995 findet das Unterbrecherrelais PC-492 Anschließen an der Masse abschalten.
an Fahrzeugen keinen Einsatz mehr. Deshalb leu-
chtet die Kontrollampe beim Abbremsen des Fahr- Anmerkung: Zulässig ist, das Steuergerät ohne
Voltmeter nach kennzeichnendem Klopfen des
zeuges durch Feststellbremse konstant.
Ventils bei Ein- und Ausschaltung des Ventils, zu
prüfen.
Steuersystem des
Elektromagnetventils des
Vergasers
Prüfung des Steuergerätes
Ein fehlerfreies Sreuergerät 4 (Bild 7-41) soll das
Elektromagnetventil 5 bei Erhöhung der Drehzahl bis
auf 2100 min-1 abschalten und bei Senkung der
Drehzahl bis auf 1900 min-1 einschalten, wenn der Bild 7-42. Prüfplan des Steuergerätes:
Endschalter des Vergasers an der Masse ange- 1- Steuergerät, 2- Adapteranschluß mit Voltmeter, A- zum
Kabelbaum des Fahrzeuges
schlossen ist.
176
Abschnitt VIII
KAROSSERIE
Etwaige Störungen, deren Ursachen und Beseitigung
Ursache der Störung Abhilfe
177
Ursache der Störung Abhilfe
Reparatur der Karosserie und Die Karosserie kann ganz unterschiedliche Be-
schädigungen haben. Deshalb sollen die Reparatur-
Karosserieverkleidung richtlinien in jedem Einzelfall eigenartig, und, am
Aufbau von Karosserie und deren Querschnitte meisten für die gegebenen Beschädigungen, pas-
sind in Bildern 8-1, 8-2 und 8-3 gezeigt. send sein, bei dennen die Möglichkeiten zum Richten
von beschädigten Blechteilen maximal auszunutzen
Richten der beschädigten Karosserie sind. Es ist eventuell eine Wärmebehandlung von
Metallteilen zu vermeiden, um die vom Hersteller ge-
Ein beträchtlicher Teil von Reparaturarbeiten an
schweißten Stellen und die Korrosionschutzbe-
Fahrzeugen, insbesondere an nach Verkehrsunfällen
schichtung der Karosserie nicht zu zerstören. Die
eingelieferten Fahrzeugen, entfällt auf Reparatur von
Außenhautteile der Karosserie sind nur in äußersten
Karosserien. In den meisten Fällen ist bei der Repara-
Fällen abzunehmen, um die beschädigten Stellen zu
tur eine Kontrolle der Geometrie der Befestigungs-
ermitteln, die Karosserie auszurichten und auszu-
punkte von Baugruppen und Aggregaten des Fahrge-
messen.
stells des Fahrzeuges erforderlich. Die grundsätzlichen
Auskunftsmaße zur Kontrolle sind in Bild 8-4 darge- In Fällen von beträchtlichen Beschädigungen der
stellt. Karosserie ist es empfehlenswert, alle inneren
178
Bild 8-1. Karosserie:
1- Verstärker der Motorhaube vorn, 2- Haubenblech, 3- Diagonalverstärker der Motorhaube, 4- Verstärker der Motorhaube hinten, 5- Dach-
partie, 6- Rückwandblech, 7- Außenblech der Heckklappe, 8- Innenblech der Heckklappe, 9- Seitenteil, 10- Außenblech der Vordertür,
11- Innenblech der Vordertür, 12- Türbalken, 13- Aufsatz der Vordertür, 14- vorderer Kotflügel, 15- Kühlermaske
179
Bild 8-3. Hauptschnitte der Karosserie
Verkleidungsteile abzunehmen, um Messung, Kont- Ein Zusammenziehen von Flächen erfolgt folgen-
rolle und Einsatz von hydraulischen und mechanis- dermaßen:
chen Hebeböcken zum Beheben von Verkantungen - Mit Kohlelektrode eines halbautomatischen
und Beschädigungen der Karosserie zu erleichtern. Schweißgerätes oder mit Gasbrenner Metall in der
Herausragen von Außenhautteilen und absez- Richtung von außen zur Mitte der fehlerhaften Stelle
baren Teilen in bezug auf benachbarte Außenhaut- erwärmen und mit Holzkeil und Holzhammer die
teile wird durch Anpassung sowie Regelung beseitigt. erhitzten Stellen unter Verwendung eines flachen
Untersatzes oder Ambosses stauchen;
Reparatur verformter Oberflächen von - Die Arbeitsgänge zum Erhitzen und Stauchen so
Teilen lange wiederholen, bis die gewünschte Oberfläche
Die Reparatur beschädigter Karosserieteile erfolgt des Bleches entsteht.
durch Strecken, Ausrichten, Schrumpfen von Metall, Die Unebenheiten an den Außenhautteilen lassen
Ausschneiden der nicht mehr reparierbaren Stellen sich mit Hilfe von Polyäther-Spachtelmasse, Thermo-
und Herstellung von Reparatureinsätzen aus aus- plasten und Epoxyd-Mastrixen kalter Erhärtung und
geschiedenen Karosserieteilen oder Blechen mit Lötmetall ausgleichen. Die Polyäther-Spachtelmassen,
deren Formgebung entsprechend wiederherzustel- Typ «ïÂÏÔÔÓÎ-è» oder èù-0085, bilden zuverlässige
lendem Teil. Verbindungen mit bis zum Metall geschliffenen
Die verformten Stellen von Außenhautteilen wer- Blechen. Sie stellen 2-Komponenten-Materialien dar,
den in der Regel von Hand mittels Sonderwerkzeu- und zwar ungesättigtes Polyätherharz und Härter, der
gen (Metall-, Kunststoff- oder Holzhämmern und ver- sich als Katalysator schneller Erhärtung des
schiedenen Dornen) sowie Vorrichtungen ausgerich- Gemisches erweist. Die Temperatur im Arbeitsraum soll
tet. nicht niedriger als 18 °C sein. Die frisch zubereitete
Das Ausrichten mit Erwärmung wendet man zum Polyäther-Spachtelmasse soll innerhalb von 10
Schrumpfen (Zusammenziehen) der sehr gestreck- Minuten eingesetzt werden. In 60 Minuten nach dem
ten Außenhautteile an. Zum Verhüten von starkem Auftragen erhärtet sie endgültig. Die Stärke der Schicht
Auftreiben und der Verschlechterung der mechanis- aus Polyäther-Spachtelmasse soll 2 mm nicht über-
chen Eigenschaften werden Außenhautteile bis 600- schreiten.
650 °C (kirschrote Farbe) erwärmt. Der Durchmesser Die Thermoplaste wird als Pulver geliefert. Die
des erwärmten Flecks soll nicht größer als 20-30 mm zum Auftragen auf Metalloberfläche des Bleches
sein. notwendigen elastischen Eigenschaften erreicht sie
180
Bild 8-4. Befestigungspunkte von Baugruppen und Aggregaten des Fahrzeuges:
0- Grundlinie, 1- Mitte des Lenkgetriebes, 2- Achse von Brems- und Kupplungspedalen, 3- Wellenachse des Lenkrades, 4- Befestigung von
Stoßdämpfer der hinteren Aufhängung, 5- Hinterradachse, 6- Befestigung von Einlaufrohr des Hauptschalldämpfers, 7- hintere Befestigung
des Hauptschalldämpfers, 8- untere Befestigung des Kühlers, 9- obere Befestigung des Kühlers, 10- Befestigung des Querträgers der vorde-
ren Aufhängung, 11- Mitte des Differentials, 12- Radmitte, 13- Befestigung des Querstabilisators, 14- Befestigung der hinteren Aufhängung
des Triebwerkes, 15- Befestigung des Verteilergetriebes, 16- Befestigung des Tragebocks des Haltebremshebels, 17- vordere Befestigung
der Längsstangen der hinteren Aufhängung, 18- hintere Befestigung der Längsstangen der hinteren Aufhängung, 19- Befestigung der Stoß-
dämpfer der hinteren Aufhängung, 20- Befestigung der Querstange der hinteren Aufhängung, 21-vordere Befestigung des Hauptschall-
dämpfers, 22- Befestigung des Auspuffrohres
bei der Temperatur 150-160 °C. Die zum Beschichten mit Lötmetall Stellen zum Anstücken von Kanten an
vorgesehene Oberfläche soll von Rost, Zünder, altem Teilen und zum Beseitigen von Spielen verwendet.
Lack und sonstigen Verunreinigungen befreit sein. Bei größeren Beschädigungen werden die Außen-
Die Adhäsion von Thermoplasten ist besser an rau-
hautteile unter Einsatz von elektrischem Gasschutz-
her Oberfläche des Metalls. Zum Auftragen von Ther-
schweißen durch die neuen ersetzt.
moplasten ist die auszugleichende Stelle bis auf 170-
180 °C zu erwärmen und erst dann die erste Schicht
Aus - und Einbau des vorderen
von Pulver durch Aufwalzen mit einer Metallwalze
aufzutragen. Danach kommt die zweite Schicht und Kotflügels
so weiter bis zum Ausfüllen der Unebenheit. Jede Bei geringfügigen Beschädigungen eines Kot-
Schicht bis zum Erzeugen einer Monolithschicht der flügels (unbeträchtliche Einbeulungen, Kratzer usw.),
Plastmasse auswalzen. Nach Erhärten die Schicht diesen ausrichten und lackieren, ohne auszubauen.
mit üblichen Verfahren bearbeiten. Nach dem Ausrichten den Zustand der inneren
Die Lötmetalltype, wie èéëëì 18-2 oder èéëëì Korrosionschutzbeschichtung kontrollieren, gegebe-
25-2, werden zum Ausgleichen von vorher gefüllten nenfalls diese wiederherstellen.
181
Den Kotflügel an Stirnwand durch Schmelzen von
Kanten mit unterbrochener Schweißnaht
anschweißen.
182
Zum Beseitigen kleiner Mängel der Lackschicht Die nicht zu lackierenden Oberflächen mit festem
können Polierpasten èåÄ-1 oder èåÄ-2 eingesetzt wer- Papier oder Klebeband isolieren und die Karosserie
den. Das Polieren kann sowohl von Hand als auch ma- in die Spritzkabine aufstellen.
schinell mit Flanell- oder Ziegenfellscheiben erfolgen. Die zu lackierenden Oberflächen mit White Spirit
Vor dem Gebrauch die Polierpaste verrühren, bei entfetten.
Verdickung mit Wasser verdünnen. Nach dem Polieren Den Emaillelack åã-197 oder åã-1195 mit
die Oberfläche mit sauberem Flanell abwischen. Spritzpistolen zweischichtig mit Abdunstzeiten von 7-
10 Minuten auf zu lackierenden Oberflächen der
Nachlackieren der Karosserie Innenräume, Türöffnungen, Stirnflächen von Türen,
mit synthetischen Emaillelacken des Motor- und Kofferraums auftragen.
Die Karosserie mit Wasser waschen und den alten Mit den gleichen Abdunstzeiten von 7-10 Minuten
abgeblätterten Überzug unter Einsatz mit Spachtel den Emaillelack dreischichtig auf die Außenober-
oder Bürste von fehlerhaften Stellen entfernen. flächen der Karosserie auftragen.
Die zu lackierenden Oberflächen mit Schleifleinen Den Überzug innerhalb von einer Stunde bei Tem-
68C 8-è oder 55C4-è naßschleifen. Bei geringerer peratur von 90 °C trocknen und danach unter natür-
Überzugsstärke, die keine mechanischen Beschä- lichen Bedingungen abkühlen lassen.
digungen aufweist, ist die Oberfläche bis zu vom Vor Verwendung des Emaillelackes zu diesem
Hersteller aufgetragenem Epoxyd-Füllerlack zu 10% von Katalysator ÑÉì-70 hinzufügen. Für
schleifen. Die Oberflächen mit beträchtlicher Korrosion Emaillelacke åã-197 ist die Verwendung von 20%-
und die bereits vorher mit Nitroemaillen lackierten Maleinsäureanhydrid in Äthylazetat zulässig. Die
Oberflächen sind bis auf Metall zu entlacken. Viskosität des Emaillelackes soll 20 cSt gemessen
Die Karosserie mit Wasser waschen, mit Drucklift mit Viskositätsmesser, Typ B3-4, betragen. Den
abblasen und trocknen lassen. Emaillelack mit Lösungsmittel P-197 verdünnen.
Die zu lackierenden Oberflächen mit White Spirit Ist es notwendig den alten Komplexüberzug zu
oder schwerem Benzin Åê-1 entfetten und die entlacken, so ist dazu ein Lösemittel einzusetzen.
Schweißnähte und Fugen ersetzter Teile mit Dich- Das Lösemittel zwei- bis dreimal je nach Lackschicht-
tungsmittel «è·ÒÚËÁÓθ Ñ-4A» bestreichen. Das über- stärke aufpinseln.
schüssige Dichtungsmittel mit einem befeuchteten Die Aufweichungsdauer mit dem Lösemittel
mit White Spirit Tuch entfernen. beträgt 30-40 Minuten. Den aufgeweichteten Über-
Die nicht zu lackierenden Oberflächen mit festem zug mit Bürste oder Spachtel entfernen.
Papier oder Klebeband isolieren. Die Oberflächen zum Beseitigen von Spuren des
Auf die bis zum Metall entlacken Oberflächen mit Lösungsmittels mit White Spirit abwischen, reichlich
Spritzpistole Primer Éî-073 oder Çã-023 auftragen und mit Wasser waschen und die Karosserie trocknen
5 Minuten lang abdunsten lassen. Die Viskosität des lassen.
Primers soll 22-24 cSt bei Temperatur von 20 °C
gemessen mit Viskositätsmesser, Typ B3-4, betra- Lackieren von Einzelteilen
gen. Den Primer mit Xylol verdünnen. Beim Ersetzen von Einzelteilen der Karosserie
Auf die mit Éî-073 oder Çã-023 geprimerten (Kotflügel, Türen, Motorhaube usw.) sowie nach
Oberflächen sowie auf die ersetzten Karosserieteile Richtarbeiten an verformten Teilen die ganze Außen-
den Füllerlack mit Spritzpistole auftragen und bei fläche des Teils neu lackieren.
Temperatur von 90 °C innerhalb von 60 Minuten Vor dem Lackieren die neu eingebauten Teile
trocknen lassen. Vor dem Auftragen dem Füllerlack leicht schleifen und über die ganze Oberfläche den
ùè-0228 Sikkativ çî-1zu 6-8% oder Katalysator MTT- Epoxyd-Füllerlack auftragen.
75 zu 3-4% vom Gewicht des Füllerlacks zugeben. Das Lackieren des Teils erfolgt nach dem Nach-
Die Lebensfähigkeit des zubereiteten Füllerlacks lackierverfahren der Karosserie.
beträgt 7 Stunden. Die Viskosität des Füllerlacks soll
23-25 cSt gemessen mit Viskositätsmesser, Typ B3-
4, betragen. Den Füllerlack mit Lösungsmittel êù-11Ç Korrosionsschutz der
oder Xylol verdünnen.
Die Karosserie kühlen lassen, mit Schmirgelleinen
Karrosserie
55ë 4-è naßschleifen, mit Wasser waschen, mit Der Korrosion sind am meisten Hohlräume der
Drucklift abblasen und trocknen lassen. Karosserie: der Boden, die unteren Türen- und Säulen-
Gegebenenfalls unebene Stellen mit Spachtel- teile sowie Verbindungsstellen von Karosserieteilen,
masse spachteln, die Karosserie trocknen lassen und darunter die Stellen von Widerstandsschweißen.
die gespachtelten Oberflächen mit Schmirgelleinen Besonders schnell entwickelt sich die Korrosion in
55ë 4-è schleifen. Die Karosserie mit Wasser Hohlräumen und unteren Karosserieteilen bei Eind-
waschen, mit Drucklift abblasen und trocknen lassen. ringen von Feuchte, Schmutz, Salzen und Säuren.
183
Tabelle 8-1
Korrosionsschutzmittel zur Bearbeitung der Karosserie
Betriebsviskosität Trocknen
Benennung des Mittels Typ in Sekunden bei 20 °C Lösungs- bzw
nach B3-4 Verdünnungsmittel Temperatur, °C Zeit, Min.
Konserwierungsmittel
für Schwellen «Movil», «Movil-2» 15-40 White Spirit Benzin 20 20-30
Nicht trocknender
Schutzschmierstoff çÉå-åã 45 White Spirit 20 15
Bitumen-Geräusch-
dämpfungsmittel Ååè-1 Mit hoher Viskosität Xylol, solvent 100-110 30
Nicht trocknendes
Dichtungsmittel 51-É-7 Mit hoher Viskosität –
In diesem Zusammenhang ist das Fahrzeug In die Hohlräume wird das Korrosionsschutzmittel
während des Betriebes einer zusätzlichen Schutz- mit oder ohne Luftzerstäubung eingespritzt.
behandlung von Innenflächen und Hohlräumen der Bei der Luftzerstäubung sind Druckluft mit Druck
Karosserie durch Beschichtung mit den speziellen von 0,5-0,8 MPa (5-8 kp/cm2), Spritzpistole mit
Korrosinschutzmitteln und an den Verbindungsstellen Gefäß, Schläuche und Verlängerungsansätze für die
von Teilen mit Auftragen von Dichtungsmitteln. Spritzpistole erforderlich. Die beste Beschichtungs-
Die zur Korrosionschutzbehandlung einzusetzen- qualität wird bei luftloser Zerstäubung unter Druck
den Materialien sind in Tabelle 8-1 angegeben. von 4-12 MPa (40-120 kp/cm2) erzielt, womit es
Das Fahrzeugkonservierungsmittel wird zur möglich ist, Materialien mit beträchtlicher Viskosität
Behandlung von Hohlräumen verwendet. Es emp- zu zerstäuben.
fiehlt sich die Hohlräume jede 1 - 1,5 Jahre zu bear-
beiten.
Vorbereitung und Behandlung
Das Fahrzeugkonservierungsmittel gestattet es, die von Hohlräumen gegen Korrosion
früher mit Nigrol oder anderen Ölen beschmierten Durch Verwendung komplizierter technologischer
Oberflächen sowie verrosteten Flächen zu bearbeiten. Ausrüstungen und notwendiger hochwertiger Aus-
Das Schutzschmiermatreial wird zur Behandlung führung zur Behandlung von Hohlräumen empfiehlt
von Hohlräumen verwendet. Mit diesem Material sind es sich, die Behandlung nur an Kundendienststellen
die Hohlräume von neuen Fahrzeugen beschichtet. ausführen zu lassen.
Die Schutzfilmbeschichtung wird zur Behandlung Die Reihenfolge der durchzuführenden Arbeits-
von Fahrzeugteilen unter der Karosserie verwendet. gänge zum Schutz von Hohlräumen vor Korrosion:
Das Unterbodenschutzmittel wird zum Schutz des - Fahrzeug mit Hebezeug aufbocken, Teile und
Karosseriebodens vor Korrosion und Dämpfung von Verkleidung absetzen, die den Zutritt zu Hohlräumen
Geräuschen eingesetzt. Die Schichtstärke beträgt behindern,
1,0-1,5 mm. - Die Hohlräume und den Karosserieboden mit
Plastisol wird zum Schutz des Karosseriebodens Wasser mit Temperatur von 40-50 °C durch Ver-
vor Korrosion und abreibendem Verschleiß sowie zur fahrens- und Ablaßlöcher (Tabelle 8-2) so lange
Dämpfung von Geräuschen verwendet. Die Schicht- durchspülen, bis sauberes Wasser austritt. Hierbei
stärke beträgt 1,0-1,2 mm. Mit Platisol sind Böden sollen die Fenster der Türen geschlossen sein,
neuer Fahrzeuge behandelt. - Die geratene in den Koffer- und Innenraum
Das Plastisol wird zum Abdichten von Schweiß- Feuchte beseitigen, alle vorgesehenen zum Auf-
nähten eingesetzt. tragen von Korrosionsschutzmittel Stellen mit Druck-
Nicht trocknendes Dichtungsmittel wird zum luft abblasen,
Abdichten der Verbindungsstelen von Karosserie- - Das Fahrzeug zum Auftragen von Korrosions-
teilen verwendet. schutzmittel in die Spritzkabine fahren und mit
184
Bild 8-7. Hohlräume (Rückansicht der Karosserie):
Bild 8-6. Hohlräume (Vorderansicht der Karosserie): 1- von hinteren Längsträgern, 2- zwischen Hinterradbögen und
1- von oberem Querträger des Vorbaus, 2- von Scheinwerfer- Seitenteilen, 3- von hinteren Längsträgern, 4- von Querträger des
hauben, 3- von unterem Querträger des Vorbaus, 4- unter hinteren Bodens, 5- von B-Säulen, 6- von A-Säulen, 7- von
vorderem Kotflügel, 5- von Außenschwelle, 6- von Innenschwelle Türtasche
Tabelle 8-2
Die mit Korrosionsschutzmitteln zu behandelnden Hohlräume
Benennung des Hohlraums Stelle zum Einspritzen Richtung des Einspritzens Ergänzende Hinweise
des Mittels
Oberer Querträger des Vorbaus Durch 2 obere Löcher Nach links und rechts Motorhaube aufmachen
Unterer Querträger des Vorbaus Durch 2 Löcher zum Einsatz der Stoßstange Nach links und rechts Stoßstange vorne absetzen
Unter vorderen Kotflügeln Durch die mit Schild abgedeckte Öffnung In alle Seiten Abdichtungsschild absetzen
Äußere Türschwellen Durch 6 Seitenlöcher Nach vorne und hinten Zierleisten und Stifte wegnehmen
Innere Türschwellen Durch innere Öffnung an Stirnseite der Schwelle Längs Türschwellen
Vordere Längsträger Durch Öffnung zum Einsatz der Stoßstange Längs Längsträger Vordere Stoßstange abnehmen
Verbindungen der vorderen Durch Öffnungen an Karosserie unten Nach links und rechts Fahrzeug aufbocken
Mittlere Längsträger Durch 7 Öffnungen an Karosserie unten Nach links und rechts Fahrzeug aufbocken
Verbindungen der mittleren Längsträger Durch Öffnungen an Karosserie unten Nach links und rechts Fahrzeug aufbocken
Querträger des Bodens in Heckpartie Durch Öffnungen in Kofferraum und Nach links und rechts Fahrzeug aufbocken
an Karosserie unten
Querträger der Heckpartie Durch Öffnungen an Karosserie unten Nach links und rechts Fahrzeug mit Hebezeug
aufbocken
Radbögen und Seitenteilen In Öffnungen von Hohlräumen in Kofferraum An ganzer Fläche Verkleidung in Kofferraum
abnehmen
B-Säulen In Öffnung hinter B-Säule Nach unten Verkleidung der B-Säule
abnehmen
A-Säulen Durch 2 Öffnungen seitens des Innenraums Nach unten Verkleidung der A-Säule
abnehmen
Fensterschachte Durch Öffnungen in Innenblech der Tür An ganzer unterer Innenfläche Verkleidung der A-Säule
abnehmen
185
Bild 8-9. Gummifensterabdichtungen:
1- an Ausstellfenstern, 2- Abdichtungsrahmen der Vordertür, 3- Abdichtungskante, 4- Abdichtung des Vordertürrahmens, 5- von versenkbaren
Fensterscheibe, 6- von Heckklappenrahmen, 7- von Fensterscheiben der Seitenteile, 8- untere Abdichtung der Fensterscheibe, 9- von Wind-
schutzscheibe, 10- Abflußrohr, 11- Abdichtung der Motorhaube, 12- von Luftaufnahmekasten, 13- von Verbindungselement der vorderen
Stoßstange
nis treten Beschädigungen und Abriebstellen an haften Stellen von Schmutz und Rost bis zum Metall
Dichtungsmittel und Füllerlack auf. Blankes Metall reinigen und auf die trockene und entfettete Ober-
wird der Korrosion ausgesetzt. fläche Füllerlack Éî-073 auftragen. Auf die beschich-
Im Automobilwerk ist auf untere Oberfläche von teten mit Füllerlack Stellen der Fläche Dichtungs-
Karosserieböden und Längsträgern zum Schutz vor mittel mit Pinsel auftragen.
Geräuschen, Korrosion und Abriebverschleiß ein Wenn die Betriebsdauer des Fahrzeuges 1 bis 1,5
PVC-Plastikat, 1 - 1,5 mm stark über Epoxyd-Füller- Jahre nicht überschreitet, soll die neuere Schicht-
lack aufgetragen. stärke oberhalb der stärkeren minimal sein. Bei
Bei Beschädigungen der Schicht ohne Beeint- längerem Betrieb des Fahrzeuges mit vorhandener
rächtigung des Füllerlacks sind die schadhaften Beschichtung des Bodens das Dichtungsmittel an die
Stellen von Schmutz zu reinigen und auf die trockene ganze Fläche von Boden und Radbögen auftragen. In
Fläche ein Dichtungsmittel 1,5 mm stark durch luft- der kalten Jahreszeit das Dichtungsmittel vor Einsatz
lose Zerstäubung oder mit Pinsel auftragen. Die in einem warmen Raum so lange halten, bis dessen
Beschichtung unter natürlichen Bedingungen inner- Temperatur mindestens 20 °C erreicht hat. Wird das
halb von 24 Stunden oder bei Temperatur von 90°C Dichtungsmittel dicker, ist das mit Xylol zu ver-
innerhalb von 30 Minuten trocknen lassen. dünnen, aber nicht mehr als zu 3%.
Bei beträchtlichen Beschädigungen der Schutz- Die Lackschicht mit einem mit White Spirit
schicht mit Beschädigung des Füllerlacks die schad- befeuchteten Lappen von Verunreinigungen reinigen.
186
- Zwischen Stirnwand mit der A-Säule-Tafel und
Batterieuntersatz,
- An Verbindungsstellen der vorderen Längsträger
mit Kühlermaske und Stirnwand,
- An Verbindungsstellen der Stirnwand und Vor-
bauauflage,
- Zwischen Heckboden mit Heckbodenansätzen
und Hinterradbögen, Heckseitenteilen sowie Rück-
wandblech.
187
In der oberen Lage der versenkbaren Fenster-
scheibe die Befestigungsschrauben losdrehen und
die vordere und hintere Führungsrinnen der versenk-
baren Fensterscheibe abnehmen.
Die Fensterscheibe herablassen und die Mutter
der Spannrolle des Fensterhebers lockern. Das Seil
von der Fensterheberschiene trennen und von den
Rollen abziehen. Das Seil in angezogenem Zustand
halten, die Befestigungsmuttern losdrehen und die
Fensterhebereinrichtung absetzen. Die Seillitzen am
Trommelausgang mit einer Drahtklammer abdrücken
und die Fensterscheibe durch die untere Öffnung der
Tür herausnehmen.
Die Abdichtungen der versenkbaren Fensterschei-
be und das Ausstellfenster im Satz absetzen.
Den Sperrknopf 6 (Bild 8-15) des Schlosses los-
drehen, die Befestigungsschrauben des Trägers 4
des inneren Griffes von Schloßantrieb 1 sowie die
Befestigungsschrauben 3 (Bild 8-16) des Schloß-
gehäuses losdrehen und das Schloß mit Stangen
absetzen, vorher die Stange 20 (siehe Bild 8-15) vom
Bild 8-13. Innenaussehen der Vordertür: Mitnehmer des Schloßschalters trennen.
1- Blinde der oberen Befestigungsschraube von Armlehne,
2- untere Befestigungsschrauben der Armlehne. Die Pfeile Den Außentürgriff abnehmen, dazu zwei Befesti-
zeigen die Lage von Haltern der Türverkleidung gungsmuttern losdrehen.
Zwei Befestigungsschrauben losdrehen und die
Den Zierring 20 (Bild 8-14) abdrücken, die Verklei- Türanschlagleiste absetzen.
dung 1 herausnehmen und den Fensterkurbel 2 ab-
Der Zusammenbau der Tür erfolgt in umgekehrter
ziehen. Mit Schraubenzieher die Verkleidung des
Reihenfolge.
Innengriffes des Schloßantriebes aufgabeln, die
Verkleidung abnehmen. Bei der Montage des Fensterhebers darauf acht-
en, daß die Seilwindungen an der Trommel nicht
Den Widerstand der federnden Kunststoffhalter (in
aufeinander liegen. Den Anzug des Seils 2 (Bild 8-17)
Bild 8-13 mit Pfeilen bezeichnet) überwinden und die und die zügige Betätigung des Fensterhebers durch
Türverkleidung abnehmen.
188
Bild 8-15. Schloß der Vordertür links:
1- innerer Türgriff, 2- Verkleidung des inneren Türgriffes, 3- Ach-
se, 4- Halter des inneren Türgriffes, 5- Stange des inneren Tür-
griffes, 6- Sperrknopf des Schlosses, 7- Stange des Sperrknop-
fes, 8- Hebel für inneren Schloßbetätigung, 9- Schloßgehäuse,
10- Feder des Gleitstückes, 11- Gleitstück des Schloßriegels, 12-
Drehteil, 13- Lagerung der Zentralwelle, 14- Riegelgehäuse, 15-
Hebel für Außenbetätigung, 16- Feder des Hebels für Außenbetä- Bild 8-16. Befestigung des Türschlosses vorne:
tigung, 17- Sperrad, 18- Feder des Sperrads, 19- Schloßausrück- 1- Sperrknopf des Schlosses, 2- Stange des Sperrknopfes,
welle, 20- Schloßausrückstange, 21- Sperrhebel des Schlosses 3- Befestigungsschrauben des Schlosses
189
Bild 8-19. Heckklappenschloß:
1- Betätigungsgriff des Schlosses, 2- Griffverkleidung, 3- Betäti-
gungsseil, 4- Gehäuse des Schlosses, 5- Schloßriegel, 6- Dreh-
teil, 7- Hebel, 8- Rückholhebel Bild 8-20. Ausbau der Motorhaube:
1- Anschlagachse, 2- Anschlag, 3- Motorhaube, 4- Befestigungs-
schraube der Motorhaube, 5- Scharnier
Aus- und Einbau und Einstellung der
Heckklappe
Die Heckklappe wird an der Karosserie mit zwei
Scharnieren 2 (Bild 8-18) angehängt und mit einem
Schloß abgeschlossen. Im geöffneten Zustand wird
die Heckklappe durch zwei unaueinandernehmbare
mit Gas gefüllten Heckklappenstützen 9 gehalten.
Die Heckklappenstützen von der Tür lösen, dazu
Bolzen von Heckklappenstützen aus den ange-
schweißten Muttern losdrehen. Die Befestigungs-
muttern der Heckklappe an Scharnieren losdrehen
und die Heckklappe abnehmen, dazu elektrische Bild 8-21. Motorhaubenschloß:
1- Gehäuse des Schlosses, 2- Feder, 3- Austreiber, 4- Haken, 5-
Leitungen des Heckscheibenwischers und das Rohr Betätigungsseil, 6- Betätigungshebel
des Heckscheibenwäschers lösen.
Beim Anbringen der Heckklappe deren Lage in der
Öffnung der Karosserie durch Langlöcher für Stift-
schrauben der Scharniere einstellen und die Muttern
endgültig festziehen.
Läßt sich das Heckklappenschloß (Bild 8-19) nur
schwer schließen, das Schloß durch Versetzen des
Gehäuses 4 oder des Schloßriegels 5 in erforderliche
Position einstellen.
Die mit Gas gefüllten Heckklappenstützen durch
neue ersetzen, wenn sie die Heckklappe im aufge- Bild 8-22. Vordere Stoßstange:
klappten Zustand nicht mehr halten können. 1- Stoßstange, 2- Befestigungsschraube, 3- Verbindungsstück,
4- Gummidichtung, 5- Schleppöse, 6- seitliche Kunststoffauflage,
7- Halter der Auflage, 8- vordere Auflage
Motorhaube, Stoßstangen durch vergrößerte Öffnungen in Scharnieren einstel-
len.
Aus- und Einbau und Einstellung der
Einstellung der Motorhaube. Verriegelt das
Motorhaubenlage Schloß die Motorhaube unzuverlässig, oder läßt sich
Die Motorhaube 3 (Bild 8-20) aufklappen, die Ach- dieses nur mit viel Kraft entriegeln, so ist die Position
se 1 des Anschlages 2 entsplinten und den Anschlag des Schlosses einzustellen (Bild 8-21.)
von der Motorhaube fortnehmen. Bei aufgeklappter Motorhaube das Schloß 1 um-
Die Motorhaube halten, die Schrauben 4 von reißen, die Befestigungsmuttern lockern und dank
oberen Scharniergliedern 5 losdrehen und die Motor- vergrößerten Öffnungen das Schloßgehäuse in die
haube absetzen. erforderliche Position bringen.
Der Einbau der Motorhaube erfolgt in umgekehrter Die Befestigungsmuttern festziehen und das
Reihenfolge. Beim Einbau die Lage der Motorhaube Schloß auf Funktion prüfen.
190
Aus- und Einbau der Stoßstangen
Die Stoßstangen (Bild 8-22) werden aus Alumini-
umprofil gefertigt, dessen Frontwand über die ganze
Länge mit der schwarzen Gummiauflage 8 ausge-
stattet werden. Die Enden von Stoßstangen werden
mit den schwarzen Kunststoffauflagen 6 abgeschlos-
sen.
Jede Stoßstange wird an der Karosserie mit zwei
Schrauben befestigt, die loszudrehen sind, um die
Stoßstange auszubauen.
Der Einbau der Stoßstange erfolgt in umgekehrter
Reihenfolge.
191
Bild 8-29. Befestigungspunkte des Armaturenbrettes. Die
Befestigungspunkte sind mit Pfeilen gezeigt.
Scheibenwäscher
Der Schaltplan für Scheibenwäscher ist in Bild 8-
25 gezeigt.
Am Scheibenwäscher der Heckklappe befindet
Bild 8-26. Pumpe des Scheibenwäschers:
sich ein separates Gefäß, das im Kofferraum ange-
1- Elektromotor, 2- Gefäßdeckel, 3- Muffe, 4- Zuleitungsrohr für ordnet ist.
Flüssigkeit, 5- Pumpengehäuse, 6- Läuferwelle, 7- Lagerung der Aus- und Einbau der Druckpumpen von
Läuferwelle, 8- Fassung mit Filternetz, 9- Läufer Windschutzscheiben- und Scheinwerferscheiben-
wäschern. Die lektrischen Leiter vom Elektromotor 1
(Bild 8-26) lösen und das Rohr von Stutzen der
Druckpumpe anziehen.
Den Deckel 2 mit Elektromotor gegen Uhrzeiger-
sinn drehen und die Druckpumpe vom Gefäß abset-
zen.
Der Einbau erfolgt in umgekehrter Reihenfolge.
Auseinandernehmen und Zusammenbau der
Druckpumpe von Windschutzscheiben- und
Scheinwerferscheibenwäschern. Die Druckpumpe
und der Elektromotor (siehe Bild 8-26) werden mit
Schrauben und Muttern am Deckel 2 befestigt. Zum
Bild 8-27. Düsen der Wascher für Windschutz- und Heckk-
Ausbauen der Druckpumpe die Schrauben los-
lappenscheibe: drehen, den Elektromotor und Deckel absetzen, das
1- Düsengehäuse, 2- Zerstäuber, 3- Dichtung, 4- Stutzen Zuleitungsrohr 4 für Flüssigkeit abziehen. Die Fas-
sung 8 am Rand fassen und diese zusammen mit
Filtersieb abnehmen. Die Muffe 3 abnehmen, danach
durch vorsichtiges Klopfen auf die Welle 6 des Läu-
fers 9 die Lagerung 7 ausstoßen und die Welle mit
Läufer herausnehmen.
Der Zusammenbau erfolgt in umgekehrter
Reihenfolge.
Aus- und Einbau von Düsen des Scheiben-
wäschers. Zum Ausbauen der Düse von der Seite
des Motorraums die Sperrklinken des Kunststoff-
gehäuses 1 (Bild 8-27) zusammendrücken, diese von
oben mit Schraubenzieher fassen und durch
Überwindung des Widerstandes die Düse im Satz mit
Zerstäuber herausnehmen.
Das Rohr abziehen und den Zerstäuber 2 sowie
das Gehäuse mit Druckluft durchblasen. Beim Einbau
der Düse diese kräftig mit Körper in die Öffnung der
Bild 8-28. Armaturenbrett und dessen Zubehör: Karosserie stecken. Die Richtung des Flüssigkeits-
1- Träger, 2- Verstärker, 3- Armaturenbrett, 4- Kasten des Hand- strahls durch Änderung der Lage des Zerstäubers im
schuhfaches, 5- Riegel des Deckelschlosses, 6- Deckel des Sitz des Gehäuses regeln. Dazu eine Nadel in die
Handschuhfaches, 7- Feder des Schlosses, 8- Schloß des Dek-
kels, 9- Ablagefach, 10- Scharnierglied des Deckels, 11- Kasten Bohrung des Zerstäubers stecken und die Düse sorg-
für kleine Gegenstände, 12- Befestigungsklammer, 13- Radiota- fältig drehen, damit der Flüssigkeitsstrahl in den
fel, 14- Abdeckung erforderlichen Bereich der Scheibe gerichtet ist.
192
brettes zum Vorbau losdrehen und danach das Arma-
Armaturenbrett, Sitze turenbrett absetzen.
Wenn es erforderlich ist, die seitlichen und mit-
Aus- und Einbau des Armaturenbrettes tleren Düsen mit Luftleitern zur Belüftung des Innen-
Die Masseleitung von Batterie trennen. raums vom Armaturenbrett absetzen.
Die Verkleidungen von A-Säule, die Lenksäulen- Das Armaturenbrett in umgekehrter Reihenfolge
zierhaube, Abdeckung 14 (Bild 8-28) des Armaturen- einbauen.
brettes, Instrumentenkombination (siehe Abschnitt
«Elektroausrüstung») absetzen und die Stecker Aus- und Einbau der Sitze
sowie Steckleisten des Kabelbaums von elektrischer
Der Aufbau von Vordersitzen ist in Bildern 8-30, 8-
Ausrüstung des Fahrzeuges losmachen.
31 und 8-32 dargestellt.
Den Schaltergriff für Armaturenbeleuchtung ab-
Vordersitze. Zum Ausbauen des Sitzes diesen
ziehen, die Befestigungsmutter losdrehen und den
ganz nach vorne schieben die Befestigungsschrau-
Schalter hinter Armaturenbrett versenken.
ben des Schlittens hinten am Karosserieboden los-
Die Befestigungsschrauben losdrehen, die Ablage drehen.
9 und Radiotafel 13 abnehmen; die Leitungen für
Den Sitz ganz nach hinten schieben, die Befesti-
Radio, Glimmzünder, Schalter der Scheibenwischer
gungsschrauben des Schlittens losdrehen und den
und - Wäscher, Warnblinkanzeige abschalten.
Sitz im Satz mit Stellvorrichtungen absetzen.
Die Befestigungsschrauben losdrehen und den
Den Einbau des Sitzes in umgekehrter Reihenfol-
Kasten 4 des Handschuhfaches absetzen.
ge durchführen.
Die Hebelgriffe für Heizungsbetätigung abziehen,
Rücksitze. Die Halteriegel 9 der Rücklehne (siehe
wozu den unteren Teil am oberen Hebel und den
Bild 8-30) abdrücken, die Befestigungsschrauben von
oberen Teil am mittleren und unteren Hebel an der
Polsterscharnieren an Querträger des Karosserie-
Verbindungsstelle von Griffen mit Hebeln mit einem
bodens losdrehen und den Sitz absetzen.
scharfen und flachen Werkzeug abbiegen.
Die Sitze in umgekehrter Reihenfolge einbauen.
Vier Schrauben (in Bild 8-29 sind die Anordnungs-
stellen der Schrauben mit Pfeilen gezeigt) der unte-
Auseinandernehmen und Zusammen-
ren Befestigung des Armaturenbrettes 3 zum Quer-
träger des Vorbaus losdrehen und durch Zwischen- bauen der Schlitten von Vordersitzen
räume des Handschuhfaches und Abdeckung vier Das Auseinandernehmen nur an abgesetzten
Muttern der oberen Befestigung des Armaturen- Sitzen vornehmen.
193
Heizgerät
Aus- und Einbau
Zum Ausbau des Heizgerätes folgende Arbeits-
gänge ausführen:
- Den Betätigungshebel 6 (Bild 8-33) des Hahns
17 des Heizgerätes bis zum Anschlag nach rechts
schieben und Flüssigkeit aus der Kühlanlage des
Motors ablassen,
- Die Masseleitung von der Batterie ablösen,
- Die Befestigungsschrauben losdrehen, die Ab-
lage des Armaturenbrettes und die Radiotafel ab-
Bild 8-31. Schlitten des Vordersitzes: nehmen, die elektrische Leitung abklemmen,
1- Gleitstück, 2- Hebel der Verschiebungsvorrichtung, 3- Hebel
des unteren Gliedes der Stellvorrichtung, 4- Feder zur Verschie- - Die Spannschellen lockern und Gummischläu-
bung des Sitzes, 5- Riegel, 6- Riegelachse, 7- Begrenzer, che für Zu- und Ableitung der Flüssigkeit von Rohren
8- Raste, 9- Rolle, 10- Führungen 16 des Heizgerätes abziehen,
- Die Schraube der Befestigungsklammer für die
Hülle des biegsamen Zuges am Hahn lockern und
den Zug vom Hahn absetzen,
- Den Schalter des Elektromotors von Kühlanlagen-
lüfter herausnehmen und die Leitung abklemmen,
- Vier federnden Halter und die Lüfterhaube 18 im
Satz mit dem elektrischen Lüfter abnehmen,
- Die Abdeckung abnehmen, durch die Öffnung für
diese im Armaturenbrett am Halter 7 die Schrauben
für Klammer von biegsamen Zügen des Deckels 12
der Luftzuleitung und der Klappe 3 des Luftkanals
zum Beheizen der Windschutzscheibe lokkern. Die
Züge von Betätigungshebeln absetzen;
- Die Befestigungsmuttern der Kühlerhaube 15 am
Luftzuführungskasten 14, die unter der Mutter ange-
schlossene Masseleitung abklemmen, die Haube und
den Zuluftkanal abnehmen.
Den Einbau des Heizgerätes in umgekehrter
Reihenfolge ausführen. Auf richtige Lage der Dich-
tung zwischen Kühlerhaube und Karosserie, zu-
verlässigen Anzug der Spannschellen von Gummi-
Bild 8-32. Stellvorrichtungen für Rücklehne des Vorder- schläuchen achtgeben.
sitzes: Nach dem Einbau und Anschließen von Schläu-
1- Haken, 2- Hakenfeder, 3- Hebel des unteren Gliedes der Stell-
vorrichtung, 4- oberes Glied der Stellvorrichtung, 5- Zugseil der chen die Kühlanlage des Motors mit Flüssigkeit füllen
Umklappvorrichtung der Rücklehne, 6- Hülle des Zugseils, 7- und die Dichtheit der Anschlüsse prüfen.
Hebel der Umklappvorrichtung, 8- Halter, 9- Gleichlaufeinrichtung
Auseinandernehmen und
Den Hebel 2 (siehe Bild 8-31) heben und die
Schlittenführungen 10 in bezug auf Gleitstücke nach
Zusammenbau des Heizgerätes
vorne schieben, die vordere Raste an Führungen Zum Auseinandernehmen des Heizgerätes zwei
wegnehmen, die Führungen in der Gegenrichtung bis federnde Klammer 16 (Bild 8-34) abnehmen und den
zum Austritt der Rollen 9 und des Begrenzers 7 elektrischen Lüfter aus der Haube 4 herausnehmen.
schieben und die Schlittenführungen wegnehmen. Die Befestigungsmutter des Laufrades 14 losdrehen
Zum Zusammenbau die Rollen mit dem Begren- und dieses vom Elektromotor 15 abziehen.
zer in die Nute des Gleitstückes legen, die Führungen Die Mutter der federnden Klammer 8 zur Befesti-
bis zu Ende nach vorne aufschieben und die Rasten gung von Zuleit- und Ableitrohren losdrehen, die fed-
auf mechanische Weise wiederherstellen. Den Hebel ernde Klammer abnehmen und den Kühler 11 aus der
2 loslassen und die Funktion des Schlittens prüfen. Haube 5 herausnehmen.
194
Bild 8-33. Heizgerät:
1- Luftverteilungsdeckel, 2- Hebel des Luftverteilungsdeckels, 3- Luftleitungsklappe der Windschutzscheibenheizung, 4- Betätigungshebel
für Klappe der Windschutzscheibenheizung, 5- Betätigungshebel für Luftzuführungsklappe, 6- Betätigungshebel für Hahn, 7- Halter der Be-
tätigungshebel, 8- Seilzug, 9- Luftleitung für Lüftung des Innenraums, 10- Luftleitung für Seitenscheibenheizung, 11- Luftleitung der Wind-
schutzscheibenheizung, 12- Deckel der Luftzuführung, 13- Dichtung des Luftzuführungskastens, 14- Luftzuführungskasten, 15- Heizkörper,
16- Zu- und Ableitrohre, 17- Hahn, 18- Lüfterhaube, 19- federnde Klammer, 20- Elektromotor des Gebläses
Den Deckel 7 der Luftzuleitung ausbauen, dazu Der Zusammenbau des Heizgerätes erfolgt in
die Befestigungsmuttern der Klammer losdrehen. umgekehrter Reihenfolge.
Die Befestigungsmuttern der Klammer losdrehen
und den Luftverteilerdeckel 1 der Lüfterhaube abneh-
men.
195
Abschnitt 9.
Modifikationen von
Fahrzeugen VAZ-21213,
Sonder- und
Zusatzausstattung von
Fahrzeugen
Fahrzeug VAZ-21214
Das Fahrzeug VAZ-21214 wird mit einem Zentral-
einspritzung-Motor mit Hubraum von 1,7 l ausgestat-
tet. In diesem System wird der Kraftstoff in das statt
Vergaser eingesetzte Einspritzaggregat durch eine
Düse eingespritzt. Hier wird der Kraftstoff mit der Luft
vermischt und als Kraftstoffgemisch über Ansaugrohr
in die Motorzylinder geleitet.
Die Zentraleinspritzung im Zusammenhang mit
einem Katalysator in der Abgasanlage ermöglicht es,
Giftigkeit der Abgase bei Verbesserung von Fahrver-
halten des Fahrzeuges zu reduzieren.
Im vorliegenden Abschnitt wird Aufbau, Funktion
und Diagnose der Einspritzung, Reihenfolge des
Aus- und Einbaus von Bauteilen nur kurzfassend be- Bild 9-1. Ausbau von Originalteilen an linken Seite
schrieben sowie Besonderheiten der Reparatur des des Motors:
Motors erläutert. Der Aufbau, die Reparatur und Dia- 1- Schnappstift, 2- Blindflansch, 3- Halter, 4- Zündmodul
gnose des Systems unter Einsatz von Sondergeräten
und Diagnosekarten sind in einer separaten Repa- Schläuchen und Rohren zumachen, damit kein
ratureinleitung zur Zentraleinspritzung des Kraftstof- Schmutz in diese gelangen kann sowie es keine
fes beschrieben. Leckage gibt. Das Betätigungsseil der Drosselklappe
von Zentraleinspritzaggregat und Träger am Ansaug-
Besonderheiten der Reparatur des rohr trennen.
Motors Die angeschlossenen an den Adsorbtionsapparat
und Absolutdruckgeber Unterdruckschläuche sowie
Aus- und Einbau des Motors den Schlauch der Motorentlüftung vom Zentralein-
Vor dem Ausbau des Motors ist es erforderlich, die spritzaggregat abziehen.
Kraftstoffanlage drucklos zu machen. Dazu die Die Leitungen von allen am Motor installierten Ge-
Steckleiste mit Leitungsbündel der elektrischen Kraft- räten der Einspritzanlage abschalten.
stoffpumpe vom Leitungsbündel der Einspritzanlage
abschalten, den Motor anlassen, diesen bis zum Still- Der nachfolgende Ausbau des Motors erfolgt in
stand laufen lassen und danach den Starter zum üblicher Reihenfolge.
Druckausgleich in Rohrleitungen innerhalb von 3 Se- Der Einbau des Motors erfolgt in umgekehrter
kunden schalten. Reihenfolge. Nach dem Einbau die Gashebelbetäti-
Die Leitung von Minusklemme der Batterie lösen. gung einstellen und die Einspritzanlage auf Funktion
Das Luftfilter absetzen, dazu die Befestigungs- gemäß Hinweisen aus der Reparaturanleitung für
schrauben am Zentraleinspritzaggregat und Stift- Zentraleinspritzanlage des Kraftstoffes überprüfen.
schraube des Zylinderkopfdeckels losdrehen und die
Schläuche vom Filter abziehen. Die Leitungen von Auseinandernehmen und Zusammenbau
Einspritzdüse trennen und den Stutzen des Zentral-
einspritzaggregates mit einem technologischen
des Motors
Blindflansch zumachen. Den Halter 3 (Bild 9-1) mit dem Zündmodul 4 und
Die Zu- und Ableitungsschläuche für Kraftstoff von danach den Blindflansch 2 mit der Dichtung und die
Rohren am Motor abziehen. Die Öffnungen von Schnappstift 1 mit dem Dichtring absetzen.
196
Bild 9-3. Zentraleinspritzaggregat:
1- Kraftstoffdruckregler, 2- Düse, 3- Stutzen für Kraftstoff-Zuleit-
schlauch, 4- Drosselklappenschalter, 5- Stutzen für Kraftstoff-
Ableitschlauch, 6- Stutzen für Schlauch zum Durchblasen des
Adsorbtionsapparates, 7- Stutzen für Schlauch zur Lüftung des
Motorgehäuses, 8- Stutzen für Schlauch zum Absolutdruckgeber,
9- Leerlaufregler, 10- Antriebssektor der Drosselklappe durch
Betätigung des Pedals im Innenraum des Fahrzeuges
Bild 9-2. Ausbau des Zentraleinspritzaggregates und Da es nach dem Abstellen des Motors in der Kraft-
Ansaugrohres: stoffanlage immer noch einen Druck gibt, so ist es vor
1- Vorwärmer des Ansaugrohres, 2- Ansaugrohr, 3- Zentralein- allen Dingen erforderlich, die Kraftstoffanlage drucklos
spritzaggregat
zu machen. Hierfür die Steckleiste mit Leitungsbündel
Die Zu- und Ableitungsrohre für Kraftstoff aus- der Einspritzanlage von der Steckleiste mit Leitungen
bauen, indem man vom Zentraleinspritzaggregat und der elektrischen Kraftstoffpumpe abschalten. Den Mo-
vom Träger am Zylinderkopfdeckel trennt. tor anlassen und diesen bis zum Stillstand laufen las-
Das Zentraleinspritzaggregat absetzen, dazu die sen. Den Starter zum Druckausgleich in Rohrleitungen
Befestigungsstiftschraube losdrehen und die Dich- innerhalb von 3 Sekunden schalten. Die Leitungen der
tung von der Oberfläche des Ansaugrohres weg- elektrischen Kraftstoffpumpe an den Leitungsbündel
der Einspritzanlage wieder anschließen.
nehmen.
Die Leitung von Minusklemme der Batterie lösen.
Das Ansaugrohr 2 (Bild 9-2) mit dem Vorwärmer 1 Das Luftfilter absetzen und das Betätigungsseil
absetzen. Gegebenenfalls den Vorwärmer mit der der Drosselklappe vom Zentraleinspritzaggregat tren-
Dichtung und dem Dichtring vom Ansaugrohr auf nen
Werkbank trennen. Die Kraftstoffrohrleitungen vom Zentraleinspritz-
Den auf dem Antriebsdeckel der Verteilerwelle aggregat abziehen und die Rohrenden der Kraftstoff-
angeordneten Kurbelwellensensor absetzen. rohrleitungen zur Verhinderung von Kraftstoffauslauf
Ferner wird der Motor in üblicher Reihenfolge aus- mit Blindflanschen zumachen.
einandergenommen wie unter Abschnitt 2 angegeben Die elektrischen Leitungen von dem Drosselklap-
ist. penschalter 4 (siehe Bild 9-3), der Düse 2 und dem
Leerlaufregler 9 abschalten.
Der Zusammenbau des Motors erfolgt in umge-
Die an den Adsorbtionsapparat und Absolutdruck-
kehrter Reihenfolge. Unter Zentraleinspritzaggregat
geber angeschlossenen Unterdruckschläuche sowie
wird ein Einwegdichtung unterlegt, deswegen ist
den Schlauch des Motorbelüftungsystems vom Zen-
diese beim Zusammenbau stets durch eine neue zu
traleinspritzaggregat abziehen. Hierbei auf Anschluß-
ersetzen.
richtigkeit bei nachfolgendem Zusammenbau achten.
Die Befestigungsstiftschrauben losdrehen und
Zentraleinspritzaggregat das Zentraleinspritzaggregat mit Dichtung vom An-
saugrohr abnehmen. Die Eingangsöffnung des An-
Aus- und Einbau saugrohres mit einem Blindflansch zumachen, um
Den Gang ausschalten und das Fahrzeug mit Geraten von jeglichen Gegenständen auszuschlies-
Feststellbremse abbremsen. sen.
197
Der Einbau des Zentraleinspritzaggregates erfolgt Steckleiste des elektrischen Leitungsbündels und
in umgekehrter Reihenfolge. Dabei auf Zustand der den Spritzaufsatz zu beschädigen.
Dichtungen achtgeben.
Nach dem Einbau den Kraftstoffleitungsdruck kon- WARNUNG. Es ist verboten, die Düse mit
trollieren, wie unten beschrieben ist. Benzin oder sonstigen Reinigungsmitteln durch-
zuspülen.
WARNUNG. Die Dichtung unter Zentralein-
spritzaggregat und der Dichtring der Kraftstoff- Die Düsendichtungen sind durch neuen zu erset-
rohrleitungen sind nicht zum wiederholten Ein- zen. Sollen Ablagerungen an Düsenfiltern (großer
satz vorgesehen. Durchmesser zum Durchblasen, geringer Durchmes-
ser zum Ansaugen) vorhanden sein diese mit Druck-
Auseinandernehmen und Zusammenbau luft durchblasen und den Kraftstofftank sowie die
Kraftstoffrohrleitungen durchspülen.
Die Befestigungsschrauben losdrehen und den Beim Einbau der Düse auf Gewinde der Befesti-
Drosselklappenschalter 10 (Bild 9-4), die Düse 6, den
gungsschraube des Halters Dichtungsmittel auftragen.
Kraftstoffdruckregler, das Stutzengehäuse 13 von
Kraftstoffdruckregler. Die Feder befindet sich
Unterdruckschläuchen und den Leerlaufregler 14 ab-
unter dem Deckel des Kraftstoffdruckreglers im zu-
setzen.
sammengedrückten Zustand, deswegen beim Los-
Zwei Befestigungsschrauben losdrehen und das drehen von Befestigungsschrauben des Deckels vor-
Kraftstoffleitungsgehäuse vom Drosselklappege- sichtig vorgehen.
häuse trennen. Nach dem Ausbau des Kraftstoffdruckreglers den
Der Zusammenbau erfolgt in umgekehrter Reih- Ventilsitz überprüfen, gegebenenfalls eine Lupe ver-
enfolge, dabei auf den Zustand der Dichtungen acht- wenden. Der Ventilsitz soll keine Ausbrechen, Ein-
geben. Beim Einbau des Drosselklappenschalters auf beulungen und Unebenheiten an der Oberfläche auf-
Übereinstimmung von Abflachungen der Drosselklap- weisen. Soll einer der angegebenen Fehler vorhan-
penachse mit Schalterantrieb achten. den sein, das Kraftstoffleitungsgehäuse des Zentral-
einspritzaggregates komplett ersetzen.
Prüfung und Reparatur Nach jedem Auseinandernehmen die Ventil-
Die Düse ist nicht auseinandernehmbar. Beim scheidewand durch eine neue ersetzen. Auf Gewinde
Ausbau der Düse vorsichtig vorgehen, ohne die von Befestigungsschrauben des Deckels des Kraft-
stoffdruckreglers beim Zusammenbau Dichtungs-
mittel auftragen.
WARNUNG. Beim Einbau des Kraftstoffdruck-
reglers ist Verkantung der Ventilscheidewand zu
vermeiden.
Kraftstoffleitungsgehäuse des Zentralein-
spritzaggregates. Beim Zusammenbau des Zentral-
einspritzaggregates empfiehlt es sich, die Dichtung
zwischen den Kraftstoffleitungs- und Drossel-
klappegehäusen durch eine neue zu ersetzen. Aus-
schnitte der Dichtung mit Öffnungen am Drossel-
klappegehäuse übereinstimmen.
Auf Gewinde von Befestigungsschrauben des
Gehäuses Dichtungsmittel auftragen.
Drosselklappenschalter. Beim Einbau des Dros-
selklappenschalters die Drosselklappe in den ge-
schlossenen Zustand bringen und durch Drehen des
Schalters gegen den Uhrzeigersinn die Abflachungen
der Welle mit Schalterantrieb übereinstimmen. Die
Befestigungsschrauben festziehen.
Bild 9-4. Teile und Baugruppen des Zentraleinspritz- Warnung. Es ist verboten, den Drosselklappen-
aggregates: schalter und Regler des Leerlaufes mit Benzin
1- Stellschraube zur werkseitigen Einstellung des Leerlaufs,
2- Deckel des Druckreglers von Kraftstoff, 3- Feder des Reglers,
oder sonstigen Reinigungsmitteln durchzuspülen.
4- Membrane des Reglers, 5- Dichtung des Luftfilters, 6- Düse, Leerlaufregler. Die Dichtungen durch neue erset-
7- Düsenhalter, 8- Zuleitungsstutzen von Kraftstoff, 9- Ableitungs-
stutzen von Kraftstoff, 10- Drosselklappenschalter, 11- Drossel- zen.
klappenachse, 12- Dichtung von Stutzen, 13- Stutzengehäuse, Der Regler hat ein kegelförmiges Ventil mit
14- Leerlaufregler Durchmesser von 10 mm. Ist ein Ersatz erforderlich
198
sein, so ist ein neues Ventil der entsprechenden Bau- Nach dem Ausschalten der elektrischen Kraftstoff-
art zu verwenden. pumpe kann sich der Druck etwas verringern und sta-
Vor dem Einbau des Reglers am Gehäuse der bilisieren oder im Gegenteil sich erhöhen, wenn der
Drosselklappe den Abstand vom Befestigungsflansch Motor warmgelaufen ist. Soll sich der Druck nicht sta-
bis zur Endstelle des Reglerventiles überprüfen. Ist bilisieren oder verringern, die elektrische Kraftstoff-
das Ventil zu weit ausgefahren, kann es zu dessen pumpe einschalten und sofort nach deren Stillstand
Beschädigung führen. den Schlauch für Kraftstoffleitung zum Zentral-
Der Abstand soll mindestens 23 mm betragen. einspritzaggregat einengen.
Soll der Abstand bei einem neuen Ventil größer als 23 Fällt hierbei der Druck nicht ab, so die Kraftstoff-
mm sein, dieses mit Hand in den Regler hinein- rohrleitungen vom Kraftstofftank bis zum Zentralein-
drücken. spritzaggregat sowie das Kraftstoff-Feinfilter auf Dicht-
Bei einem gebrauchten Regler ist das Hinein- heit prüfen, danach die Druckprüfung im Kraftstofflei-
drücken mit Hand unzulässig, um den Regler nicht zu tungssystem wiederholen.
beschädigen. Zu diesen Zwecken ein Diagnosegerät Ein verringerter Druck (unter 190 kPa) kann durch
oder Sondermonitor einzusetzen. einen fehlerhaften Kraftstoffdruckregler oder einge-
Nach dem Einbau des Leerlaufreglers und Zentral- schränkte Durchlauffähigkeit der Kraftstoffanlage ver-
einspritzaggregates das Diagnosegerät an Steckleiste ursacht werden.
für Diagnose anschließen und durch Erteilen eines Nach Kraftstoffablassmenge kann die Durchlauf-
Befehls dem Steuergerät Kennwerte des Leerlaufreg- fähigkeit der Kraftstoffanlage ermittelt werden. Gege-
lers rücksetzen. benfalls das Kraftstoff-Feinfilter durch ein neues er-
Drosselklappegehäuse. Beim Zusammenbau setzen.
des Zentraleinspritzaggregates empfiehlt es sich, die Die Funktion des Kraftstoffdruckreglers läßt sich
Dichtung des Kraftstoffleitungsgehäuses durch eine nach Anzeigen des Manometers kontrollieren, wozu
neue zu ersetzen. den Ablaßschlauch abziehen und diesen in einen
Die Flächen des Drosselklappegehäuses und die
bereitgestellten Behälter hinrichten.
Gehäuse der Unterdruckstutzen vom alten Dich-
Die elektrische Kraftstoffpumpe einschalten, den
tungsmaterial reinigen. Die Dichtung durch eine neue
Ablaßschlauch einengen und den Druck am Mano-
ersetzen.
meter überprüfen, den die Pumpe erzeugen kann.
Druckkontrolle der Kraftstoffleitung Den Schlauch freigeben. Das Manometer zeigt den
Ansprechdruckwert des Reglerventiles an. Gegebe-
Ziel dieser Kontrolle ist, die Anschlüßstellen des nenfalls den Druckregler ersetzen.
Kraftstoffleitungssystems auf Dichtheit sowie die elek- Ein erhöhter Druck in der Kraftstoffablage (über
trische Kraftstoffpumpe auf Fuktion zu prüfen.
210 kPa) kann wegen eines fehlerhaften Kraftstoff-
der Funktion des Druckreglers Die Kraftstoffanlage
druckreglers oder erhöhten Widerstandes beim Ab-
drucklos machen, wie es zum Ausbau des Zentral-
lassen von Kraftstoff in den Kraftstofftank entstehen.
einspritzaggregates oben beschrieben ist.
Zum Prüfen das Manometer an die Kraftstoffanlage
Die elektrischen Leitungen an die elektrische
anschließen, den Ablaßschlauch im Motorraum ab-
Kraftstoffpumpe anschließen. Die Kraftstoffrohr-
ziehen und diesen in einen Behälter hinrichten. Die
leitung vom Kraftstoffleitungsstutzen des Zentral-
elektrische Kraftstoffpumpe einschalten und den
einspritzaggregates trennen und Manometer zwis-
Druck in der Kraftstoffanlage nach Anzeigen des
chen dem Stutzen und der Kraftstoffrohrleitung über
Manometers prüfen.
ein T-Stück anschließen.
Den Zündschlüssel in die Position «Zündung» Ist der Druck über Normwert, den Kraftstoffdruck-
schalten, Dichtheit des Manometer-Anschlüsses und regler ersetzen. Gibt es keine Abhilfe, so die Ursache
dessen Anzeige überprüfen. Der Druck soll im Be- für erhöhten Widerstand beim Ablaß zu finden und zu
reich 190 bis 210 kPa liegen. Fehlt der Druck, so beheben ist.
durch Hörprobe überprüfen, ob die elektrische Kraft-
Elektrische Kraftstoffpumpe
stoffpumpe beim Drehen des Zündschlüssels in die
Position «Zündung» anspricht (Laufen der Pumpe so- Aus- und Einbau. Zum Ausbau der Kraftstoff-
wie Knistern des Relais beim Ansprechen lassen sich pumpe vom Fahrzeug die elektrischen Leitungen von
hören, wenn man im Innenraum des Fahrzeuges ist.) dieser abschließen und die Kraftstoffanlage drucklos
Spricht die elektrische Kraftstoffpumpe nicht an, so machen, wie es zum Ausbau des Zentraleinspritz-
sind die Stromkreise der Pumpe zu kontrollieren. aggregates oben beschrieben wurde.
Nach zwei Sekunden Laufzeit soll sich die elek- Die Kraftstoffleitungen von der Pumpe trennen
trische Kraftstoffpumpe ausschalten, weil das Steuer- und die Befestigungsschrauben am Kraftstofftank los-
gerät beim abgestellten Motor keine Stützsignale von drehen. Die elektrische Kraftstoffpumpe aus dem
der Lage der Kurbelwelle empfängt. Um die Pumpe Kraftstofftank herausnehmen.
wiederholt einzuschalten, die Zündung über zehn Se- Der Einbau der elektrischen Kraftstoffpumpe er-
kunden ausschalten und dann wieder einschalten. folgt in umgekehrter Reihenfolge.
199
Die elektrische Kraftstoffpumpe ist nicht auseinan- Außer Schmelzsicherungen ist noch ein
dernehmbar und unterliegt keiner Reparatur. Im Falle «Schmelzeinsatz» am Ende der an die Batterie ange-
eines Fehlers die Pumpe durch eine neue ersetzen. schlossenen roten Leitung vorgesehen. Dieser
«Schmelzeinsatz» ist als Stück schwarzer Leitung
Tankentlüftungsanlage mit Querschnitt von 1 mm2 ausgeführt, wobei die rote
Die Schläuche und der Adsorbtionsapparat Hauptleitung einen Querschnitt von 6 mm2 hat.
sichtprüfen. Sollen Risse oder Beschädigungen am
Gehäuse vorhanden sein, den Adsorbtionsapparat
durch einen neuen ersetzen.
Sollen Leckstellen vorhanden sein, die Anschlüss-
stellen von Schläuchen auf Dichtheit prüfen. Leckt
der Kraftstoff aus dem Adsorbtionsapparat, diesen
durch einen neuen ersetzen.
Elektroausrüstung
Der Schaltplan der Elektroausrüstung (Bild 9-5)
unterscheidet sich durch Einführung eines Leitungs-
bündels für Einspritzanlage, mit dessen Leitungen Ge-
ber und Stellgeräte der Einspritzanlage am Steuerge-
rät angeschlossen sind. Drei Leitungen aus dem Lei-
tungsbündel der Einspritzanlage sind über eine sepa-
rate Steckleiste mit dem Niedrigspannungseingang
des Drehzahlmessers in Instrumentenkombination, mit
der Kontrollampe «CHECK ENGINE» und mit dem
Stecker «15» des Zündungsschalters verbunden.
Im Leitungsbündel der Einspritzanlage gibt es fünf
Sicherungen. Die Sicherung 16 (50 A) ist in ein sep-
arates Gehäuse eingebaut. Sie schützt den Strom-
kreis des Ansaugrohrvorwärmers. Die restlichen vier
Sicherungen (á 15 A) sind in einen separaten Siche-
rungskasten 17 eingebaut, der unter Armaturenbrett
links angeordnet ist. Bestimmung von diesen Siche-
rungen ist in Tabelle 9-1 angegeben.
Tabelle 9-1
Bestimmung von Sicherungen der
Einspritzanlage
3-4 Sauerstoffsonde.
Tachometergeber. Ventil des
Adsorbtionsapparates. Schaltrelais (Wicklung)
des Vorwärmers des Ansaugrohres.
7-8 Reserve
200
Bild 9-5. Besonderheiten des Schaltplanes der Elektroausrüstung von Fahrzeugen VAZ-21214 mit Zentraleinspritzaggregat:
1- elektrische Kraftstoffpumpe mit Kraftstoffstandgeber, 2- Düse, 3- Sauerstoffsonde, 4- Oktanzahlwähler, 5- Lufttemperaturgeber, 6- Absolut-
druckgeber, 7- Drosselklappenschalter, 8- Temperaturgeber von Kühlflüssigkeit, 9- Leerlaufregler, 10- Anschlußleiste für Diagnose, 11- Tacho-
meter, 12- Ventil zum Durchblasen des Adsorbtionsapparates, 13- Zündkerzen, 14- Zündmodul, 15- Steckleiste des elektronischen Steuerge-
rätes, 16- Sicherung des Vorwärmers für Ansaugrohr, 17- Block von Sicherungen der Einspritzanlage, 18- Kurbelwellensensor, 19- Instrumen-
tenkombination mit Drehzahlmesser und Kontrollampe „CHECK ENGINE", 20- Hauptblock von Sicherungen des Fahrzeuges, 21- Zündrelais,
22- Schaltrelais der elektrischen Kraftstoffpumpe, 23- Relais des elektrischen Vorwärmers für Ansaugrohr, 24- Vorwärmer für Ansaugrohr, A-
zur Plusklemme der Batterie, B- zur Klemme „15" des Zündschalters
201
Die Leitung von der Minusklemme der Batterie lö-
Fahrzeug VAZ-21214-20 sen.
Das Fahrzeug VAZ-21214-20 wird mit einem Die Schläuche 7 und 8 (Bild 9-6) zur Kraftstoffzu-
Einspritzmotor, 1,7 PS, ausgerüstet und -Ableitung von Rohren 1 und 9 am Motor abzieh-
en. Die Öffnungen von Schläuchen zumachen, damit
Motor 21214-10 Schmutz in diese nicht hingeraten kann.
Ein viertakter Motor 21214-10 besteht aus vier in Das Seil 4 (Bild 9-7) der Gaspedalbetätigung vom
Reihe angeordneten Zylindern, mit oberer Anordnung Kreisausschnitt 5 am Drosselstutzen, vom Träger 6
der Verteilerwelle, geregelter Einspritzung des Kraft- am Druckbehälter und vom Träger 3 am Zylinder-
stoffes. kopfdeckel lösen.
Der Motor 21214-10 ist aufgrund des Motors Zwei Zugbänder lockern und den Schlauch 6 (Bild
VAZ–21213 gebaut. Die Gehäuseteile und Kurbel- 9-8) des Ansaugrohres abziehen, dabei von dessen
Pleuel-Antrieb sind bei diesen Motoren gleich. Die glei- Stutzen den Schlauch für Motorentlüftung abziehen.
che Triebwerkaufhängung. Als Unterschied in diesem Das Luftfilter komplett mit dem Geber 7 des Mas-
Motor tritt eine Anlage zur geregelten Kraftstoff- senluftverbrauchs absetzen, hierbei drei Gummistüt-
einspritzung statt Vergaser, Einsatz der hydraulischen zen 11, mit deren Hilfe das Luftfilter an die Karosserie
Stößel und Kettenspanner in der Motorsteuerung auf. befestigt wird, sowie noch eine Stütze zur Befesti-
Deswegen gibt es Besonderheiten beim Auseinander- gung des Rohrendstückes zur Aufnahme der kalten
nehmen und Zusammenbau des Motors, speziell beim Luft mit einem Messer wegschneiden.
Auseinandernehmen von Baugruppen für Luftzufüh- Die Schläuche für Unterdruckaufnahme zum
rung sowie von Kraftstoff- und Schmieranlagen. Kraftstoffdruckregler und zum Unterdruckverstärker
der Bremsanlage vom Druckbehälter trennen.
Aus- und Einbau des Motors
Den Schlauch zur Entlüftung des Adsorbtionsap-
Vor dem Ausbau des Motors ist es erforderlich, die parates vom Drosselstutzen trennen (wenn das
Kraftstoffanlage drucklos zu machen. Dazu die Fahrzeug mit einer Tankentlüftungsanlage ausgestat-
Steckleiste mit Leitungsbündel der elektrischen Kraft- tet ist.)
stoffpumpe vom Leitungsbündel der Einspritzanlage
Die Leitungen vom Drosselstutzen, von der
trtennen, den Motor anlassen, diesen bis zum Still- Zündanlage, vom Leitungsbund der Düsen, von allen
stand laufen lassen und danach den Starter zum am Motor vorhandenen Gebern und vom Licht-
Druckausgleich in den Rohrleitungen innerhalb von 3 schalter für Rückwärtsgang am Schaltgetriebe
Sekunden schalten. abschalten.
202
Der nachfolgende Ausbau des Motors erfolgt in
üblicher Reihenfolge, wie unter Abschnitt 2 beschrie-
ben ist.
Der Einbau des Motors erfolgt in umgekehrter
Reihenfolge. Die Gummistützen für das Luftfilter sind
Einwegartikel. Deswegen beim Einbau des Luftfilters
neue Gummistützen einsetzen.
Nach dem Einbau des Motors die Gaspedal-
betätigung einstellen. Die Drosselklappe soll bei ganz
freigegebenem Pedal 7 (siehe Bild 9-7) der Gas-
pedalbetätigung völlig geschlossen sein. Das Betäti-
gungsseil soll gespannt sein. Senkung des Seiles
unter Handkraft darf 10 mm nicht überschreiten. Ge-
gebenfalls die Spannung des Betätigungsseiles mit
Stellmuttern des Seilendstückes einstellen.
Die Drosselklappe soll bei bis zum Anschlag ganz
durchgetretenem Gaspedal völlig geöffnet sein, der
Kreisausschnitt 5 der Drosselklappe soll keinen zu-
Bild 9-7. Ausbau der Gaspedalbetätigung: sätzlichen Hub haben.
1- Träger, 2- Rückholfeder, 3- Träger, 4- Betätigungsseil der
Drosselklappe, 5- Befestigungsträger des Seils, 6- Träger mit Be-
Die Funktion der Einspritzanlage überprüfen, wie
tätigungshebel der Drosselklappe, 7- Betätigungspedal der Dros- unter Reparaturanleitung für geregelte Einspritzung
selklappe, 8- Pedalauflage des Kraftstoffes angegeben ist.
203
Bild 9-9. Ausbau von Bauelementen der Kraftstoffanlage:
1- Ansaugrohr, 2- Düse, 3- Schraube, 4- Düsenrampe, 5- Druckregler, 6- Unterdruckschlauch, 7- Dichtung, 8- Druckbehälter
204
Bild 9-10. Ventilsteuerung:
1- Zylinderkopf, 2- Ventil, 3- Ventilhebel, 4- Rampe des hydraulischen Spielausgleiches, 5- Nockenwelle, 6- hydraulischer Spielausgleich,
7- Mutter
205
Bild 9-12. Hydraulischer Kettenspanner:
1- Gehäuse des Kettenspanners, 2- Ventileinheit, 3- Kugel des Rückschlagventils, 4- Anschlagstift, 5- Kolben des Kettenspanners, 6-
Volumenbegrenzer, 7- Kolbenfeder, B- Arbeitsbereich, C- Stellnut, _- Bohrung, E- Reserveraum
206
Bild 9-13. Kühlanlage:
1- Lagerung des Kühlers, 2- Ableitschlauch des Kühlers, 3- Riemenscheibe der Wasserpumpe, 4- Thermostat, 5- Ableitstutzen der Kühlflüs-
sigkeit von Drosselstutzen, 6- Zuleitschlauch der Kühlflüssigkeit zur Pumpe 7- Überströmungsschlauch des Thermostats, 8- Zuleitstutzen der
Kühlflüssigkeit zum Erwärmen des Drosselstutzens, 9- Zuleitschlauch des Kühlers, 10- Einfüllschraube des Kühlers, 11- Schlauch vom
Kühler zum Ausgleichbehälter, 12- obere Befestigungsmutter der Lüfterhaube, 13- Kühler, 14- elektrischer Lüfter, 15- untere Befestigungs-
mutter der Lüfterhaube
207
Bild 9-15. Abgasanlage:
1- Schraubenschelle zur Befestigung des Einlaufrohres, 2- Einlaufrohr, 3- Halteplatte, 4- Stiftschraube, 5- Mutter, 6- Dichtung des Einlauf-
rohres, 7- Sauerstoffsonde, 8- Träger zur Befestigung des Einlaufrohres, 9- Bolzen, 10- Kegelfeder, 11- Katalysator, 12- Gummilager,
13- Hauptschalldämpfer, 14- Schellen zur Befestigung der Rohre, 15- Vorschalldämpfer
Gasabsaugung aus Motorgehäuse Das Einlaufrohr 2 wird mit den Muttern 5 an die
Stiftschraube 4 des Auslaßkrümmers befestigt; zwis-
Zum Absaugen von Gasen und Kraftstoffdämpfen
chen dem Einlaufrohr und Auslaßkrümmer wird die
aus dem Gehäuse dient eine Zwangslüftung, die
Dichtung 6 eingesetzt. Unter Befestigungsmuttern am
durch Ableitung von Gasen aus dem Gehäuse ins An-
saugrohr des Motors realisiert ist. Auslaßkrümmer werden die Halteplatten 3 unterlegt.
Das andere Ende des Einlaufrohres wird über Schra-
Die Gehäusegase werden über Schlauch 1 (Bild ubenschelle 1 an den Träger 8 befestigt, der am Ge-
9-14) in den Schlauch des Ansaugrohres, danach triebegehäuse aufgestellt ist.
über Drosselstutzen und Druckbehälter in das Der Hauptschalldämpfer 13 wird am Karosserie-
Ansaugrohr abgeleitet. boden mit Hilfe von zwei Gummilagern 12
Bei niedrigen Umdrehungen der Kurbelwelle und aufgehängt. Die Schalldämpfer bilden zusammen mit
geschlossener Drosselklappe wird die Hauptmenge den Rohren untrennbare Baugruppen und werden bei
von Gehäusegasen über Schlauch 2 in den Drossel- der Instandsetzung durch neue ersetzt.
stutzen abgeleitet.
Durchspülung des Systems. Zum Durchspülen Elektroausrüstung
die Schläuche 1 und 2 des Lüftungssystems von Stut- Der elektrische Schaltplan unterscheidet sich
zen am Schlauch des Ansaugrohres und Drosselstut- durch Einführung eines Leitungsbündels für Motor-
zen 3 trennen. Den Deckel 5 des Ölabscheiders 8 ab- management (Bild 9-16), durch dessen Leitungen
setzen und diese mit Petroleum oder Benzin durch- das Steuergerät an Gebern und Stellgeräten vom
spülen. Die Schläuche und Stutzen mit Druckluft Motormanagement angeschlossen ist. Darüber hin-
durchblasen. aus wird das Fahrzeug VAZ-21214-20 mit Schein-
werferwäscher und - Wischer nicht bestückt.
Abgasanlage Drei Leitungen des Motormanagement-Leitungs-
Die Abgase werden aus dem Motor über Auslaß- bundels sind über eine separate Steckleiste an den
krümmer, Einlaufrohr 2 (Bild 9-15), Katalysator 11, Vor- Niedrigspannungseingang des Tachometers in der
schalldämpfer 15 und Hauptschalldämpfer 13 abge- Instrumentenkombination, an die Kontrollampe
leitet. «CHECK ENGINE» und Steckleiste «15» des Zünd-
Das Einlaufrohr wird mit Flansch des Katalysators schalters angeschlossen.
über ein bewegliches Gelenk verbunden. Zwischen Der Motormanagement-Leitungsbundel ist mit vier
den Flanschen ist ein metallografischer Kugelfflä- Sicherungen versehen. Diese sind in einem separat-
chenring eingesetzt. en Sicherungskasten 26 angebracht, der unter
208
Bild 9-16. Schaltplan des Motormanagementes für Einspritzmotor von Fahrzeugen VAZ-21214-20:
1- Temperaturgeber von Kühlflüssigkeit, 2- Drosselklappenschalter, 3- Geber des Massenluftverbrauchs, 4- Elektromagnetventil zur Durch-
blasen des Adsorbtionsapparates, 5- Düsen, 6- Zündkerzen, 7- Zündmodul, 8- Steuergerät, 9- Leerlaufregler, 10- Instrumentenkombination
mit Drehzahlmesser und Kontrollampe „CHECK ENGINE", 11- Hauptblock von Sicherungen der Fahrzeuge, 12- Anzeige des Zustandes von
Fahrzeugwegfahrsperre, 13- Steuergerät für Fahrzeugwegfahrsperre, 14- zum angeordneten in der Fahrertür Schalter für Innenleuchte, 15-
zur Innenraumleuchte, 16- Steckleiste für Diagnose, 17- elektrische Kraftstoffpumpe mit Kraftstoffstandgeber, 18- Relais der elektrischen
Kraftstoffpumpe, 19- Geschwindigkeitsgeber des Fahrzeuges, 20- Hauptrelais, 21- Kurbelwellensensor, 22- Klopfsensor, 23- Sauerstoffson-
de, 24- Relais von elektrischen Lüftern, 25- elektrische Lüfter, 26- Block von Sicherungen der Einspritzung
209
Verkleidungsdeckel der Stirnwand links angeordnet
ist. Die Bestimmung von diesen Sicherungen ist in
Fahrzeug VAZ-21215-10
Tabelle 9-2 angegeben. Das Fahrzeug VAZ-21215-10 wird mit einem
Dieselmotor, Typ DHW (XUD-9SD) ausgestattet.
Tabelle 9-2
Im vorliegenden Abschnitt wird Diagnose der
Bestimmung von Sicherungen der Kraftstoffanlage und Elektroausrüstung, Reihenfolge
Einspritzanlage zum Aus- und Einbau des Motors sowie Besonderhei-
ten von Reparaturarbeiten am Motorsystemen kurz-
Sicherung Geschützte Stromkreise
fassend beschrieben.
1-2 Schaltrelais der elektrischen Kraftstoffpumpe Aufbau, Reparatur und Diagnose von allen Motor-
(Kontakte.) Elektrische Kraftstoffpumpe. systemen unter Verwendung von Fachgeräten und
Diagnoseplänen sind in der Reparaturanleitung zu
3-4 Steuergerät.
Motoren der Fa. PEUGEOT ausführlich beschrieben.
5-6 Hauptschaltrelais (Kontakte.) Der Betrieb eines Dieselmotors hängt im wesent-
Sauerstoffsonde. lichen von fehlerfreier Funktion der Einspritzanlage
Geschwindigkeitsgeber.
Elektromagnetventil zum Durchblasen des
des Kraftstoffes ab, deswegen ist der Kraftstoffanlage
Adsorbtionsapparates. Schaltrelais der elektrischen in diesem Abschnitt eine ganz besondere Aufmerk-
Kraftstoffpumpe (Wicklung.) samkeit geschenkt.
Schaltrelais von elektrischen Lüftern (Wicklung.)
Im Falle eines Fehlers in der Einspritzanlage nicht
Steuergerät. Geber für Massenluftverbrauch.
Leitungsbündel der Düsen.
sofort der Hochdruckpumpe Schuld geben, sondern
in erster Linie folgendes überprüfen:
7-8 Schaltrelais von elektrischen Lüftern (Kontakte.) - Zustand und Füllung des Tanks,
Elektrische Lüfter.
- Zu- und Ableitungsrohrleitungen,
Außer Schmelzsicherungen ist noch ein - Kraftstoffilter,
«Schmelzeinsatz» am Ende der an die Batterie ange- - Fehlerfreien Zustand der Düsen,
schlossenen roten Leitung vorgesehen. Dieser - Zustand der Zündkerzen,
«Schmelzeinsatz» ist als Stück schwarzer Leitung mit
Querschnitt von 1 mm2 ausgeführt, wobei die rote - Widerstand des Spulenventils zur Motorstillset-
Hauptleitung einen Querschnitt von 6 mm2 hat. zung.
Elektromotoren von Lüftern der Kühlanlage. Es ist erforderlich, den allgemeinen Zustand des
Als Antrieb von Lüftern der Kühlanlage des Motors Motors zu überprüfen, da das Erreichen der hohen
werden zwei Gleichstromelektromotoren mit Auf- Entflammungstemperatur des eingespritzten Kraft-
regung von Gleichstrommagneten, Typ MP 8015, stoffes von Verdichtung, Ventilezustand und Kolben-
eingesetzt. ringen abhängt.
Die Elektromotoren werden durch Steuergerät von Den Zustand des Luftfilters, der Batterie, des
Motormanagement über ein Relais eingeschaltet. Starters und des Ölstandes auch kontrollieren.
Das Relais spricht während des Betriebes der
Grundsätzliche Fehler und Verfahren zu deren
Motoren an, wenn die Temperatur der Kühlflüssigkeit
Beseitigung
105 °C überschreitet und es schaltet aus, wenn die
Temperatur der Kühlflüssigkeit wieder unter 101 °C 1. Motor läßt sich ohne Auspuffqualm nicht starten:
ist. - Überprüfen, ob Kraftstoff im Tank vorhanden ist,
- Die Handstoppvorrichtung des Motors in Spartposition
Die Elektromotoren sind wartungsfrei und sollen einstellen;
im Falle eines Fehlers in Funktion durch neue ersetzt - Die Kraftstoffleitungsrohre kontrollieren; im Falle einer
werden. Leckstelle diese durch Nachziehen der Anschlüsse behe-
ben oder durch neue Rohre ersetzen;
Angaben zur Kontrolle der Elektromotoren - Das Spulenventil der Stoppvorrichtung des Motors in
bezug auf Leitfähigkeit der elektrischen Leitungen und
Nenndrehzahl der Welle unter Belastung Kraftstoffzuleitung sowie dessen Widerstand überprüfen.
des Elektromotors durch Laufrad, min-1 . . . . . .2000-2200 Läßt sich der Motor nach diesen Überprüfungen und
Fehlerbeseitigungen nicht starten, so die Hochdruckpumpe
Stromaufnahme bei angegebener Last absetzen und diese mittels Sondergeräten kontrollieren.
und Drehzahl, A, max. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .15 2. Motor läßt sich mit schwarzem Auspuffqualm nicht
starten:
- Wenn Drehzahl der Kurbelwelle unter 150 min-1 ist, so den
Zustand und Anziehungskraft von Klemmen an Batterie und
Starter, Ladung, Öltyp und Ölstand kontrollieren;
- Überschreitet Drehzahl der Kurbelwelle den Wert von 150
min-1, den Motor ohne Luftfilter anlassen. Soll die Rauchig-
keit verschwunden sein, den Filtereinsatz ersetzen, Ein-
210
6. Instabiler Leerlauf:
- Regelung des Begrenzungssystems zum Verhindern der
eigenmächtigen Stillsetzung des Motors und Leerlaufs (für
LUCAS) kontrollieren,
- Regelung des Leerlaufs und der Überströmung des
überflüssigen Kraftstoffes (für BOSCH) kontrollieren,
- Den Federzustand des Gaspedals kontrollieren,
- Den Düsenzustand kontrollieren,
- Die Ventilspiele prüfen,
- Die Riemenspannung der Nockenwelle kontrollieren.
Wenn die Regelung des Leerlaufs mißlingt, so die Pumpe
zur Kontrolle mittels Sondergeräten absetzen.
211
Bild 9-18. Luftfilter:
1- Gummilager, 2- Befestigungsträger des Luftfilters, 3- Filter, 4- Schelle, 5- Luftleitung, 6- Aufnahmerohr für kalte Luft, 7- Schlauch zur
Entlüftung des Motorgehäuses
212
und Zylinderblock losdrehen und den Verschluß des
Ausgleichbehälters wegnehmen. Den Rest der Kühl-
flüssigkeit durch Lösen des Ausgleichbehälters und
dessen Anheben über Kühler beseitigen,
- Zum Spülen der Kühlanlage diese mit reinem
Wasser füllen, den Motor starten und solange laufen
lassen, bis das untere Kühlergefäß warm ist. Beim
laufenden Motor Wasser durch Ablaßöffnungen im
Leerlauf ablassen, den Motor abstellen und diesen
abkühlen,
- Durchspülung nach Verfahren wie oben wieder-
holen,
- Nach der Durchspülung die Verschlüsse zu-
schrauben und die Kühlanlage mit neuerer Kühlflüs-
sigkeit um 25 - 30 mm höher als die am Ausgleich-
behälter angebrachte «MIN»- Marke füllen;
Bild 9-20. Kühlanlage:
1- Rohr zur Ableitung von Dampf aus Ausgleichbehälter, 2- Ein- - Kühlflüssigkeit durch den Füllstutzen des Aus-
füllschraube des Ausgleichbehälters, 3- Schlauch zur Dampf- gleichbehälters eingießen. Den Verschluß zuschrau-
ableitung aus Motor, 4- Zuleitschlauch des Kühlers, 5- Ausgleich- ben, den Motor anlassen und diesen im Leerlauf 1,5-
behälter, 6- Rohr zur Dampfableitung aus Kühler, 7- Kühler, 8- 2 Minuten lang laufen lassen. Den Motor stillsetzen
unteres Gummilager zur Befestigung des Kühlers, 9- elektrischer
Lüfter, 10- unteres Gummilager, 11- Ableitschlauch des Kühlers, und ggf. Kühlflüssigkeit in Ausgleichbehälter nach-
12- Einfüllschlauch, 13- Thermostat gießen.
Die Kühlanlage verfügt über einen eingebauten Aus- und Einbau des
Thermostat mit Doppelfunktion; die Anfangstempe- Motorsteuerungsriemens
ratur zum Ventilöffnen ist 83 °C.
Zum Ausbau des Motorsteuerungsriemens ist es
erforderlich:
Kontrolle des Standes und der Dichte
- Die Hauben 3, 5 und 6 (Bild 9-21) des Antriebes
von Kühlflüssigkeit in der Kühlanlage von der Motorsteuerung absetzen,
Richtigkeit der Füllung der Kühlanlage wird nach - Das Schwungrad mit Vorrichtung OUT0000049
Stand der Kühlflüssigkeit im Ausgleichbehälter arretieren,
überprüft, der bei kaltem Motor (bei 15-20 °C) um 25
- Die Befestigungsschrauben der Riemenscheibe
- 30 mm höher als die am Ausgleichbehälter ange-
der Kurbelwelle lockern,
brachte «MIN»- Marke sein soll.
- Das Schwungrad mit Vorrichtung OUT0000015
WARNUNG. Es empfiehlt sich, den Stand der arretieren,
Kühlflüssigkeit beim kalten Motor zu kontrol-
lieren, weil sich deren Volumen beim Erwärmen
vergrößern und beim warmgelaufenen Motor
wesentlich höher sein kann.
Gegebenenfalls die Dichte der Kühlflüssigkeit mit
einem Aräometer prüfen. Die Dichte der Flüssigkeit
íéëéã A-40 soll 1,078-1,085 g/cm3 betragen.
Ist der Stand der Kühlflüssigkeit unter genormtem
Pegel und die Dichte überschreitet den Normwert, so
voll entsalztes Wasser nachgießen. Ist die Dichte in
Ordnung, so den gleichen Flüssigkeitstyp, wie in der
Kühlanlage, nachgießen
213
Bild 9-23. Aus- und Einbau des Riemens von Lichtmaschine:
1- Riemenscheibe der Kurbelwelle, 2- Spannrolle, 3- Lichtma-
Bild 9-22. Aus- und Einbau der Motorsteuerung: schine, 4- Riemenscheibe der Lichtmaschine, 5- Mutter, 6-
1- Spannerkolben, 2- Mutter, 3- Spannrolle, 4- Schraube, 5- qua- Riemen, 7- Riemenscheibe der Unterdruckpumpe, 8- Spann-
dratische Öffnung, 6- Feder, 7- ortsfeste Rolle schraube, 9- Fixierschraube des Spanners
- Die Riemenscheiben der Nockenwelle und - Die Stellschrauben und die Raste des
Kraftstoffpumpe mit Stellschrauben arretieren (die Schwungrades wegnehmen;
Schrauben nur mit Hand festziehen), - Die Schraube 4 und die Mutter 2 anziehen;
- Die Mutter 2 und die Schraube 4 (Bild 9-22) lock- - Die Kurbelwelle im Uhrzeigersinn zwei mal um-
ern, drehen.
- Sonderschlüssel (quadratisch á 10 mm) in die
Öffnung 5 quadratischer Form einstecken und den Anzugskontrolle des Riemens:
Tragebock im Uhrzeigersinn drehen, um die Feder 6 - Die Stellschrauben zuschrauben und die Raste
abzusetzen, des Schwungrades einstellen,
- Die Schraube 6 festziehen, - Die Schraube 4 und die Mutter 2 zum Verteilen
- Den Riemen abziehen. der Spannung über die ganze Riemenlänge los-
drehen,
Den Einbau des Motorsteuerungsriemens in
- Die Schraube 4 und die Mutter 2 mit Dreh-
nachfolgender Reihenfolge durchführen:
moment von 18 N•m anziehen,
- Sich vergewissern, daß sich das Schwungrad,
- Die Riemenscheibe der Kurbelwelle einbauen,
die Riemenscheiben der Nockenwelle und die Kraft-
stoffpumpe in der Einstellposition befinden und arre- - Die Schraube 20 mit Loctite 243 beschichten,
tiert sind, daß die ortsfeste Rolle 7 ( siehe Bild 9-22) - Das Schwungrad mit Vorrichtung OUT0000049
sowie die Spannrolle 3 einen ungestörten Lauf haben arretieren,
und der Spannerkolben 1 und die Feder 6 im Gehäu- - Die Schraube mit der Scheibe einstellen und
se des Spanners frei beweglich sind; diese mit Drehmoment von 40 N•m anziehen, danach
- Den Riemen einbauen, hierbei diesen im stramm diese um 60 ° nachziehen,
angespannten Zustand behalten; - Die untere Haube 3 (Bild 9-10) einbauen und mit
- Den Riemen um die Riemenscheiben und Rollen den Schrauben 1 mit Drehmoment von 15 N•m an-
in nachfolgender Reihenfolge wickeln: die Riemen- ziehen,
scheibe der Kurbelwelle, die ortsfeste Rolle 7, die - Die Haube 5 einbauen, diese mit der Schraube
Riemenscheibe der Kraftstoffpumpe, die Riemen- 4 mit Drehmoment von 15 N•m anziehen,
scheibe der Nockenwelle, der Riemenspanner, die - Die rechte Haube 6 mit der Schraube 7 mit Dreh-
Wasserpumpe; moment von 10 N•m anziehen.
- Die Schraube 4 zum Auslösen des Spanners los-
drehen;
214
Anmerkung. Soll es unmöglich sein, wenigstens bis zur «MIN»- Marke am Ölmeßstab füllen. Als
eine der Stellschrauben oder die Raste einzubauen, Spülöl dürfen Öltype Ççààçè-îÑ, åëè -1 oder åëè-
so ist das ganze Einbauverfahren des Riemens zu 2M verwendet werden,
wiederholen. - Den Motor anlassen und diesen bei niedriger
Drehzahl der Kurbelwelle 10 Minuten lang laufen
Aus- und Einbau des Antriebsriemens lassen,
der Lichtmaschine - Spülöl vollständig ablassen und das abgearbeit-
etes Ölfilter ausbauen,
Ausbau. Die Befestigungsschraube der Rolle 2
und die Rolle 9 (Bild 9-23) lockern. Die Schraube 8 so - Das neue Ölfilter einbauen und Motoröl entspre-
lange anziehen, bis diese gegen den Begrenzer chend der Jahreszeit für Betrieb des Fahrzeuges
anschlägt. Den Riemen ausbauen. füllen.
215
Einstellung des Gaspedals. Bei ganz durchge-
tretenem Gaspedal soll sich der Hebel 4 den
Anschlag 5 berühren. Sich vergewissern, daß der
Hebel 4 im Leerlauf den Anschlag 5 berührt.
Den Motor warmlaufen. Dabei soll sich der elek-
trische Lüfter einschalten.
Einstellung der Anlage zum Verhindern der
eigenmächtigen Abstellung. Die 4 mm starke Zwi-
schenlage 8 zwischen dem Hebel 4 und Anschlag
einbauen. Den Haltehebel 2 drücken. Einen 3 mm
starken Stellstift 3 in den Hebel 10 einstecken. Durch
Drehen des Anschlags 9 Drehzahl der Kurbelwelle
von 900 ±100 min-1 einstellen.
Die Zwischenlage 8 und den Stellstift 3 ausbauen.
Durch Drehen der Schraube 1 den Leerlauf ein-
stellen. Drehzahl des Leerlaufes soll von 800-850
min-1 sein.
Bild 9-24. Regelung des Leerlaufs: Auslaufprüfung des Motors. Mit dem Lasthebel
1- Stellschraube des Leerlaufs, 2- Hebel der Stoppvorrichtung, 3- 4 Drehzahl des Motors von 3000 min-1 einstellen. Den
Stellstift, 4- Belastungshebel, 5- Anschlag, 6- Spanner der Seil-
hülle, 7- Gasseil, 8- Zwischenlage, 9- Anschlag, 10- Hebel des Lasthebel freigeben. Der Auslauf des Motors soll 2,5-
schnellen Leerlaufs, 11- Spanner des Seils 3,5 Sekunden lang dauern.
Nach der Rückstellung zum Leerlauf soll die
tisches Erlöschen der Gewährleistung zur Folge Differenz an Geschwindigkeiten 50 min-1 nicht
haben. überschreiten.
Regelung des schnellen Leerlaufs. Am kalten
Motor soll der Hebel 10 (Bild 9-24) mit dem Anschlag WARNUNG. Die Stellschrauben für maximale
9 in Berührung kommen, anderenfalls Anzug des Kraftstoffzuführung und Geschwindigkeit werden
Seiles 7 mit dem Spanner 11 erhöhen. Das Seil soll am Hesteller-Werk mit Blei versiegelt.
sich mehr als um 6 mm bewegen.
216
Bild 9-26. Anschlußplan der Lichtmaschine:
1- Batterie, 2- Lichtmaschine, 3- Instrumentenkombination, 4- elektronischer Drehzahlmesser, 5- Widerstand 50 Ohm, 6- Kontrollampe für
Batterieentladung, 7- Block von Sicherungen, 8- Zündrelais, 9- Steuergerät für Fahrzeugwegfahrsperre, 10- Zündschalter
Abgasanlage Elektroausrüstung
Die Abgase werden aus dem Motor über Gasauf- Lichtmaschine. Die Lichtmaschine der Fa. Valeo
nahmerohr 3 (Bild 9-25), Einlaufrohr 4, Katalysator 9, wird im Satz mit Motor geliefert. Der Schaltplan der
Vorschalldämpfer 13 und Hauptschalldämpfer 11 Lichtmaschine ist in Bild 9-26 dargestellt.
abgeleitet.
Die Spannung zur Erregung der Lichtmaschine
Über dem Katalysator wird ein Wärmeschutz- bei der Zündschaltung wird zum «B»- Ausgang der
schild aus Stahl eingebaut. Zwischen dem Flansch Lichtmaschine über Kontrollampe 6 hingeführt. Nach
des Einlaufrohres und Gasaufnahmerohr wird die Anlassen des Motors läuft der Strom über Kontrol-
Dichtung 1 eingebaut. Das Einlaufrohr wird mit dem
lampe nicht und diese brennt nicht. Der «W»- Aus-
Flansch des Katalysators über bewegliches Gelenk
gang der Lichtmaschine wird zur Ausgabe des Span-
verbunden. Zwischen Flanschen ist ein metallografi-
nungssignals für das elektronische Drehzahlmesser 4
scher Kugelflächendichtungsring 8 eingesetzt. Die
Flanschoberfläche des Einlaufrohres ist kugelförmig. verwendet.
Die Vor- und Hauptschalldämpferrohre werden Starter. Der Starter der Fa. Valeo wird im Satz mit
zwischeneinander mittels Schelle 12 verbunden. Das Motor geliefert. Der Schaltplan des Starters ist in Bild
Einlaufrohr 4 wird mit drei Muttern ans Gasaufnahme- 9-27 dargestellt.
rohr und zusätzlich an den Träger 5 befestigt. Motormanagement. Der Schaltplan des Motor-
Die Schalldämpfer und Rohre sind nicht auseinan- managementes ist in Bild 9-28 gezeigt. Aufbau,
dernehmbar bzw. reparierbar und ggf. sind durch Funktion und Diagnose des Systems sind in der sep-
neue zu ersetzen. araten, entwickelten bei Fa. «Peugeot», Anleitung für
217
Bild 9-28. Anschlußplan des Motormanagementes:
1- Steuergerät für Zündkerzen, 2- Zündkerzen, 3- elektromagnetisches Abgasrückführungsventil, 4- Kraftstoffpumpe, 5- Batterie, 6-
Zündschalter, 7- Thermoschalter, 8- Kraftstofförderschluß, 9- Relais des Abgasrückführungsventils, 10- Relais des Thermoschalters, 11-
Kontrollampe der Zündkerzen
Diagnose der Dieselmotoren ausführlich beschrie- wegfahrsperre ist in Bild 9-30 gezeigt. Bedingt durch
ben. Ausstattung von Fahrzeugen mit Fahrzeugwegfahr-
Fahrzeugwegfahrsperre. Das Fahrzeug VAZ- sperre wurden Schaltpläne der Fahrtrichtungs-
21215-10 wird mit einer Fahrzeugwegfahrsperre von schalter und Notanzeige (siehe Bild 9-31), Wind-
schutzscheibenwischer und - Wäscher (siehe Bild 9-
Relaisart Äèë-2P ausgestattet, die aus Steuergerät 1
32), Heckscheibenwischer und - Wäscher und -
(Bild 9-29), Zustandanzeige 2 und Codeschlüssel 3
Heizung (siehe Bild 9-33) geändert.
bestehen. Die Fahrzeugwegfahrsperre stellt eine
eletronische Einrichtung dar, die es ermöglicht, im Scheinwerferwischer und - Wäscher. Das
Fahrzeug VAZ-21215-10 wird mit Scheinwerfer-
Falle eines unbefugten Zutrittes Anlassen des Motors
wischer und - Wäscher nicht bestückt.
durch Ausschaltung der erforderlichen elektrischen
Ketten zu verhindern. Der Schaltplan der Fahrzeug- Elektromotoren von Lüftern der Kühlanlage.
Als Antrieb von Lüftern der Kühlanlage des Motors
werden zwei Gleichstromelektromotoren mit Aufre-
gung von Gleichstrommagneten, Typ MP 8019/37,
eingesetzt. Der Schaltplan der Elektromotoren ist in
Bild 9-34 gezeigt.
Die Elektromotoren werden durch Sensor 1 mit
Hilfe des Relais 3 eingeschaltet. Der Sensor wird im
linken Kühlerfaß eingebaut. Die Einschalttemperatur
von Kontakten ist (99±3) °C, die Ausschalttemperatur
von Kontakten ist (94±3)°C. Das Relais wird im
Motorraum eingebaut und mit Schrauben am
Stirnwandoberträger befestigt.
Die Elektromotoren sind wartungsfrei und sollen
Bild 9-29. Fahrzeugwegfahrsperre: im Falle eines Fehlers in Funktion durch neue ersetzt
1- Steuergerät, 2- Anzeige des Systemzustandes, 3- Code- werden.
schlüssel
218
Bild 9-30. Anschlußplan der Fahrzeugwegfahrsperre:
1- Anzeige des Systemzustandes, 2- Steuergerät der Fahrzeugwegfahrsperre, 3- Zündschalter, A- zum Schalter der Beleuchtung, B- zur
Innenraumleuchte, C- zur Klemme „86" des Zündrelais, D- zur Klemme „86" des Startersrelais
219
Bild 9-33. Anschlußplan der Wischer, Wäscher und Heckscheibenheizung:
1- Block von Sicherungen, 2- Umschalter des Heckscheibenwischers und –Wäschers, 3- Elektromotor des Heckscheibenwäschers, 4-
Elektromotor des Heckscheibenwischers, 5- Heizgerät der Heckscheibe, 6- Schaltrelais der Heckscheibenheizung, 7- Kontrollampe für
Heckscheibenheizung, 8- Schalter der Heckscheibenheizung, 9- Zündschalter
220
Tabelle 9-3 Tabelle 9-4
221
Lenkung des Fahrzeuges
mit Airbag für Fahrer im
Lenkrad, Typ «SRS-40»,
Fa. «BREED»
Besonderheiten des Aufbaus
Das System SRS-40 ist im Lenkrad zusätzlich
zum Sicherheitsgurt eingebaut. Es ist zum zusätz-
lichen Schutz für Kopf und Brustkasten des Fahrers
bei Frontal-Crash vorgesehen.
Das System SRS-40 spricht bei Frontal-Crash
und Aufprallwinkeln von 30° links und rechts von der
Fahrzeugachse an. Das System SRS-40 sichert An-
sprechen bei Aufprallwinkeln über 30° in bezug auf
Fahrzeugachse sowie bei Seiten- und Heckaufpral-
len, bei Umkippen und Frontal-Crash mit nicht aus-
reichender zum Ansprechen des Systems SRS-40
Aufprallkraft nicht.
Das System SRS-40 besteht aus folgenden
Bestandteilen:
Bild 9-37. Lenkung:
- Block des Gasgenerators mit eingebautem 1- Lenkgetriebe, 2- Wellendichtung, 3- Zwischenwelle, 4- oberer
Stoßaufnehmer, Teil der Abdeckhaube, 5- Lenkrad, 6- Lenkspindelträger, 7- unter-
er Teil der Abdeckhaube, 8- Spannschraube zur Befestigung des
- Airbag-Modul, Kreuzgelenkes, 9- Befestigungsschrauben der Lenkung, 10-
Längsträger der Karosserie, 11- Lenkstockhebel
- Sonderausführung des Lenkrades mit An-
bringungselementen für Systembaugruppen.
elemente des Systems SRS-40 am Fahrzeug einzu-
Ansprechen des Systems erfolgt durch träges bauen.
Einwirken der Stoßkraft auf den mechanischen Stoß-
aufnehmer, der einen pyrotechnischen Teil des Gas- Beim Unfall erhält der angeordnete innerhalb des
generators aktiviert (zum Unterschied von einem Gasgenerators Stoßaufnehmer einen Stoßkraftim-
elektrischen Impuls), was ermöglicht, Einsetzen von puls und, wenn der Impuls einen bestimmten Wert er-
elektrischen Leitungen und elektrische Stromver- reicht, das System auslöst. Hierbei scheidet der Gas-
sorgung zu ersparen. Da es ein mechanisches Sys- generator ein Gas (Stickstoff) aus, das einen zusam-
tem ist, ist Kontrollampe und Diagnosebaustein nicht mengefalteten innerhalb des Moduls Airbag aufbläst.
erforderlich. Das System ist immer einsatzbereit und Der mit Gas gefüllte Airbag zerreißt den Lenkrad-
erfordert keine regelmäßige Wartung bzw. Kontrolle. verkleidungsdeckel längs der Mittelnaht, wodurch die
Aber nach sieben Jahren seit Einbau des Systems Verkleidungsdeckelhälften des Lenkrades nach oben
am Fahrzeug ist der Gasgenerator unbedingt zu
und nach unten aufgemacht werden. Durch die ent-
ersetzen.
standene Öffnung vor dem Lenkrad wird der Airbag
WARNUNG. Es ist verboten das Lenkrad SRS- mit Volumen von 40 l aufgeblasen.
40 an einem anderen Fahrzeug - Typ einzubauen, Die Schutzfunktion des Systems SRS-40 ist für
weil ein am Gasgenerator angeschlossener Stoß- nur einmaliges Ansprechen ausgerechnet worden,
aufnehmer mit Kenndaten und Eigenschaften des deswegen sind Lenkrad mit Gasgenerator und
Fahrzeugtyps VAZ-21213 und seine Modifikatio-
Airbag-Modul sowie alle weiteren beschädigten
nen abgestimmt ist.
infolge eines Unfalles Lenkungsteile zu ersetzen.
Angesichts vorhandener Unterschiede an Kenn-
Die Lenkung mit Airbag unterscheidet sich von
daten und Eigenschaften von diversen Fahrzeug-
Lenkungen ohne Airbag durch ein Originallenkrad, in
modellen sowie innerhalb eines desselben Fahrzeug-
modells unterschiedlicher Baujahre wird es verboten, dem Gasgenerator und Airbag-Modul eingebaut sind
die Bauelemente des Systems SRS-40 an anderen sowie durch einen Originallagerbock zur Befestigung
Fahrzeugen einzubauen. Bei gestörten Einstellungen der Lenksäule. Die Besonderheiten des Aufbaus
oder Beschädigungen infolge eines Unfalls bzw. und der Reparatur von weiteren Baugruppen und -
während des Ausbaus wird es verboten, die Bau- Teilen der Lenkung sind im Abschnitt 5 beschrieben.
222
Bild 9-38. Teile der Lenkung:
1- Lenkgetriebe, 2- Wellendichtung, 3- Zwischenwelle, 4- obere Welle, 5- Lenkspindelträger, 6- oberer Teil der Abdeckhaube, 7- Kugellager,
8- Lagergehäuse, 9- Blinddeckel, 10- Lenkrad, 11- Befestigungsmutter des Lenkrades, 12- Block des Gasgenerators mit eingebautem
Stoßaufnehmer, 13- Airbag-Modul, 14- unterer Teil der Abdeckhaube, 15, 16- Befestigungsteile des Lenkspindelträgers, A- Schnapperstift
des Moduls, B- D-förmige Öffnung in der Entflammungseinrichtung des Blocks von Gasgenerator
223
Bild 9-39.
1- Adapter (Einrichtung zum Einbau des Gasgenerators), 2- federnder Sperriegel, 3- Schalttaste der Hupe, 4- Sperrzunge, A- Vorrichtung
zum Bringen des Systems in Betriebsbereitschaft – D-förmiger Ansatz, B- Öffnung des Adapters
folgende Ausbau von Lenkungsbaugruppen und - Den Gasgenerator im Adapter des Lenkrades mit
Teilen entsprechend Beschreibung im Abschnitt 5 der rechter Hand einbauen. Den Gasgenerator in die Nu-
Reparaturanleitung durchführen. te des Adapters einstellen und diesen im Uhrzeiger-
Den Einbau des Lenkrades in umgekehrter sinn ca. um 40° bis zum Anschlag drehen. Hierbei
Reihenfolge unter Berücksichtigung des Folgenden soll ein Knallgeräusch erfolgen und die Öffnung in
ausführen: der Sperrzunge 4 (siehe Bild 9-39) soll mit der
Öffnung «B» im Adapter 1 des Lenkrades überein-
Sich vor dem Einbau des Lenkrades vergewis-
stimmen diesem Zustand ist der Gasgenerator
sern, daß die Vorrichtung «A» (siehe Bild 9-39) zum betriebsbereit (d.h. aktiviert.) Gedreht wird der Gas-
Bringen des Systems in Betriebsbereitschaft (D-för- generator beim Einbau nur mit Handkraft. Ist dafür
miger Ansatz in der Mitte des Lenkradadapters) we- eine beträchtliche Kraft erforderlich, so ist es verbo-
der durchgebogen noch gebrochen ist, anderenfalls ten, diesen Bauteil einzubauen,
das Lenkrad ersetzen,
Das Airbag-Modul am Gasgenerator anordnen
Das Lenkrad auf der Lenkungswelle so ansetzen, (dabei soll der Werker außerhalb des Fahrzeuges
daß die oberen Speichen des Lenkrades waagerecht sein), hierbei den Schnapperstift «A» am Airbag-Mo-
sind. Die Befestigungsmutter mit Drehmoment von dul (siehe Bild 9-38) mit der Öffnung «B» (siehe Bild
31,4-51 N•m (3,2-5,2 kpm) anschrauben und in 9-39) am Adapter des Lenkrades kongruent machen,
einem Punkt verstemmen,
Die Befestigungsschrauben des Airbag-Moduls
Sich vor dem Einbau des Gasgenerators davon (siehe Bild 9-38) mit 7-11 N•m anschrauben,
vergewissern, daß es kein Fressen, Klappern gibt, Es ist verboten, sämtliche Teile des Systems
daß sich das Lenkrad zügig bis zum Anschlag links SRS-40 zu schneiden, zu bohren bzw. durchzu-
und recht drehen läßt; sich durch Schaukeln des stechen.
Lenkrades vergewissern, daß es kein Axial- und Ra-
dialspiel gibt; festgestellte Fehler beseitigen;
224
Anlagen
Anlage 1
Anziehdrehmomente von Verschraubungen *
Teil Gewinde Anziehdrehmoment,
N•m (kpm)
Motor
Befestigungsschraube der Hauptlagerdeckel M10x1,25 68,31-84,38 (6,97-8,61)
Befestigungsschraube der Ölpumpe M6 5,10-8,20 (0,52-0,85)
Befestigungsstiftschraube des Lüfterdeckels M8 12,7-20,6 (1,3-2,1)
Befestigungsmutter des Lüfterdeckels M8 12,7-20,6 (1,3-2,1)
Befestigungsschraube des Zylinderkopfes M12x1,25 siehe Abschnitt «Motor»
Befestigungsschraube des Zylinderkopfes M8 31,36-39,1 (3,2-3,99)
Mutter der Befestigungsstiftschraube von Einlaß- und Auslaßrohrleitungen M8 20,87-25,77 (2,13-2,63)
Mutter der Schraube des Pleueldeckels M9x1 43,32-53,51 (4,42-5,46)
Befestigungsschraube des Schwungrades M10x1,25 60,96-87,42 (6,22-8,92)
Befestigungsschraube des Kettenspannerschuhs M10x1,25 41,2-51,0 (4,2-5,2)
Befestigungsschraube des Zylinderkopfdeckels M6 1,96-4,60 (0,20-0,47)
Befestigungsmutter des Lagergehäuses der Nockenwelle M8 18,33-22,64 (1,87-2,3)
Befestigungsschraube des Kettenrades der Ölpumpenantriebswelle M10x1,25 41,2-51,0 (4,2-5,2)
Befestigungsschraube des Kettenrades der Nockenwelle M10x1,25 41,2-51,0 (4,2-5,2)
Mutter der Stellschraube des Ventils M12x1,25 43,3-53,5 (4,42-5,46)
Buchse der Stellschraube des Ventils M18x1,5 83,3-102,9 (8,5-10,5)
Zündkerze M14x1,25 30,67-39 (3,13-3,99)
Befestigungsschraube der Kühlflüssigkeitspumpe M8 21,66-26,75 (2,21-2,73)
Befestigungsmutter des Auslaßstutzens des Kühlmantels M8 15,97-22,64 (1,63-2,31)
Sperrklinke der Kurbelwelle M20x1,5 101,3-125,64(10,34-12,8)
Schraube des Tragebocks der Lichtmaschine M10x1,25 44,1-64,7 (4,5-6,6)
Befestigungsmutter der Platte der Lichtmaschine M10x1,25 28,03-45,27 (2,86-4,62)
Mutter der Befestigungsschraube der Lichtmaschine an Tragebock M12x1,25 58,3-72,0 (5,95-7,35)
Mutter zur Befestigung der Stellplatte an Lichtmaschine M10x1,25 28,03-45,27 (2,86-4,62)
Befestigungsmutter des Trägers der vorderen Motorlagerung M8 10,4-24,2 (1,1-2,5)
Mutter zur Befestigung der Motorgummilagerung an Träger des Querträgers M10x1,25 27,4-34,0 (2,8-3,46)
Befestigungsmutter des Querträgers der hinteren Motoraufhängung M8 15,0-18,6 (1,53-1,9)
Mutter zur Befestigung der hinteren Motoraufhängung an Schaltgetriebe M8 28,3-28,8 (2,38-2,94)
Mutter zur Befestigung der hinteren Motoraufhängung an Querträger M8 15,9-25,7 (1,62-2,62)
Kupplung
Befestigungsschraube der Kupplung M8 19,1-30,9 (1,95-3,15)
Mutter der Schraube von Kupplungs- und Bremspedalen M12x1,25 12,7-20,6 (1,3-2,1)
Befestigungsmutter von Hauptzylindern der Kupplung, Bremse und
des Pedalträgers M8 9,8-15,7 (1,0-1,6)
Mutter der Abschlußrohre von hydraulischer Kupplungsbetätigung M12 24,5-31,4 (2,5-3,2)
Mutter der Abschlußrohre von hydraulischem Bremsantrieb M10 14,7-18,6 (1,5-1,9)
Schaltgetriebe
Rückfahrtlichtschalter M14x1,5 28,4-45,1 (2,9-4,6)
Schrauben zur Befestigung des Kupplungsgehäuses an Motor M12x1,25 53,9-87,2 (5,5-8,9)
Mutter zur Befestigung des Kupplungsgehäuses an Schaltgetriebe M10x1,25 31,8-51,4 (3,25-5,25)
Mutter zur Befestigung des Kupplungsgehäuses an Schaltgetriebe M8 15,7-25,5 (1,6-2,6)
Schraube des Deckels der Stangenrasten M8 15,7-25,5 (1,6-2,6)
Befestigungsmutter des hinteren Deckels M8 15,7-25,5 (1,6-2,6)
Mutter des hinteren Endes der Hauptwelle M20x1,0 66,6-82,3 (6,8-8,4)
Schraube der Druckscheibe des Zwischenwellenlager M12x1,25 79,4-98 (8,1-10,0)
Schraube zur Befestigung der Gabel an Gangschaltstange M6 11,7-18,6 (1,2-1,9)
Verteilergetriebe
Mutter zur Befestigung des Aufhängungstragebocks an Achslager M10x1,25 26,5-32,3 (2,7-3,3)
Mutter zur Befestigung des Aufhängungstragebocks an Karosserie M8 15,0-18,6 (1,53-1,9)
Befestigungmutter von Deckeln des Verteilergetriebegehäuses,
des Vorderachsantriebsgehäuses, des Tachoantriebsgehäuses,
des Tragebocks des Schalthebels M8 14,7-24,5 (1,5-2,5)
Schalter der Differentialsperre M16x1,5 28,4-45 (2,9-4,6)
Schraube zur Befestigung der Gabeln an Gangschaltstangen M6 11,8-18,6 (1,2-1,9)
Schraube zur Befestigung der Gabel an Stange der Differentialsperre M12x1,25 11,7-18,6 (1,2-1,9)
Befestigungsschraube des Abtriebsrads M10x1,25 66,6-82,3 (6,8-8,4)
Befestigungsmutter des hinteren Lagers der Antriebswelle und
225
Teil Gewinde Anziehdrehmoment,
N•m (kpm)
des hinteren Lagers der Zwischenwelle M18x1,5 96-117,6 (9,8-12,0)
Mutter zur Befestigung des Gelenkwellenflansches an Antriebswelle und
Antriebswellen der Vorder- und Hinterachse M16x1,5 96-117,6 (9,8-12,0)
Gelenkwellenantrieb
Mutter der Schrauben zur Befestigung der nachgiebigen Wellenkupplung an
Flanschen des Schalt- und Verteilergetriebes M12x1,25 57,8-71,5 (5,9-7,3)
Mutter der Schraube zur Befestigung der Kurbelwelle an Flanschen
des Getriebes von Vorder- und Hinterachse und des Verteilergetriebes M8 27,4-34,3 (2,8-3,5)
Vorderachse
Schraube zur Befestigung der Vorderachse an Motor M12x1,25 74,5-92 (7,6-9,4)
Mutter zur Befestigung der Vorderachse an Motor M12 60,8-75 (6,2-7,66)
Schraube zur Befestigung der Vorderachse an Motor M10x1,25 42,1-52 (4,3-5,3)
Befestigungsmutter des Lagerdeckels des Innengelenkgehäuses M8x1,25 19,6-24,5 (2,0-2,5)
Befestigungsmutter des Lagerdeckels des Differentials M12x1,25 62,7-75,4 (6,3-7,7)
Befestigungsschraube der Sperrplatte mit Federscheibe M6x1 3,8-6,2 (0,39-0,63)
Befestigungsschraube des angetriebenen Zahnrades M10x1,25 83,3-102,9 (8,5-10,5)
Hinterachse
Schraube zur Befestigung des Schaltgetriebes an Hinterachsträger M8 35-43,2 (3,57-4,41)
Befestigungsschraube des Lagerdeckels des Differentials M10x1,25 43,3-53,5 (4,42-5,46)
Befestigungsschraube des angetriebenen Zahnrades M10x1,25 83,3-102,9 (8,5-10,5)
Mutter zur Befestigung des Flansches an antreibendem Zahnrad M16x1,5 siehe Abschnitt
«Hinterachse»
Befestigungsmutter von Halbachslager und der Hinterradbremse M10x1,25 41,6-51,4 (4,25-5,25)
Vordere Aufhängung
Mutter der unteren Schrauben zur Befestigung
des Querträgers an Längsträgern der Karosserie M12x1,25 66,6-82,3 (6,8-8,4)
Mutter der oberen Schrauben zur Befestigung
des Querträgers an Längsträgern der Karosserie M12x1,25 66,6-82,3 (6,8-8,4)
Mutter der Schraube zur Befestigung
des Rückschlagpufferhalters an Querträger M8 15,1-18,6 (1,53-1,9)
Mutter der Befestigungsschraube der oberen Lenkerachse M12x1,25 66,6-82,3 (6,8-8,4)
Befestigungsmutter des oberen Endes des Stoßdämpfers M10x1,25 27,4-34 (2,8-3,46)
Befestigungsmutter des unteren Endes des Stoßdämpfers M10x1,25 50-61,7 (5,1-6,3)
Mutter von Lagern der Vorderradnabe M18x1,5 siehe Abschnitt
«Fahrwerk»
Schraube zur Befestigung des Bremssattels an Achsschenkel M10x1,25 29,1-36 (2,97-3,67)
Befestigungsmutter der Querstabilisatorstange M8 15-18,6 (1,53-1,9)
Mutter zur Befestigung der Kugelbolzen an Achsschenkel M14x1,5 83,3-102,9 (8,5-10,5)
Mutter zur Befestigung der Strebe an Querträger der Aufhängung M12x1,25 66,6-82,3 (6,8-8,4)
Mutter zur Befestigung der Strebe an Karosserie M16x1,5 104,9-169,5 (10,7-17,3)
Befestigungsmutter der unteren Lenkerachse an Querträger M16x1,5 114,7-185,2 (11,7-18,9)
Mutter zur Befestigung der Kugellagerungen an Lenkern der Aufhängung M8 20,6-25,75 (2,1-2,63)
Mutter der Befestigungsschraube des Rades M12x1,25 62,4-77,1 (6,37-7,87)
Mutter der Achse des oberen Lenkers M14x1,5 63,7-102,9 (6,5-10,5)
Mutter der Befestigungsschrauben des Schwenkarmes M12x1,25 66,6-82,3 (6,8-8,4)
Hintere Aufhängung
Befestigungsmutter des Stoßdämpfers M12x1,25 38,2-61,7 (3,9-6,3)
Mutter der Befestigungsschrauben von Quer- und Längsstangen M12x1,25 66,6-82,3 (6,8-8,4)
Lenkung
Mutter der Befestigungsschraube des Lenkungsgehäuses M10x1,25 33,3-41,2 (3,4-4,2)
Mutter der Befestigungsschraube des Schwinghebelhalters M10x1,25 33,3-41,2 (3,4-4,2)
Mutter des Kugelbolzens des Lenkgestänges** M14x1,5 42,1-53 (4,3-5,4)
Mutter zur Befestigung der Zwischenwelle an oberer Welle und Schneckenwelle M8 22,5-27,4 (2,3-2,8)
Befestigungsmutter des Lenkrades M16x1,5 31,4-51 (3,2-5,2)
Befestigungsmutter des Lenkspindelrohres und Zündschalters M8 15-18,6 (1,53-1,9)
Befestigungsmutter des Lenkstockhebels M20x1,5 199,9-247 (20,4-25,2)
Mutter der Schwinghebelachse M14x1,5 63,7-102,9 (6,5-10,5)
__________________________________________________________________________
* Beim Festschrauben der Mutter und Schrauben ist es erlaubt, die Drehmomente bis auf Zehntel von kpm-Werten im Toleranzbereich abzurunden.
** Bei Nichtübereinstimmung des Mutterschlitzes mit der Splintöffnung zur Sicherung der Versplintung nachziehen (auf max. Winkel 60°.)
226
Anlage 2
Sonderwerkzeug zur Reparatur- und Wartungsarbeiten*
Bezeichnung Benennung
Motor
A.40005 Satz Universal-Abziehvorrichtungen
A.40026 Abziehvorrichtung für Laufrad der Kühlflüssigkeitspumpe
A.50088 Schlüssel für Befestigungsmuttern der Zu- und Ableitrohrleitungen
A.50113 Schlüssel für Auslaßschraube von Öl aus Motorgehäuse
A.50121 Schlüssel für Schraube der Riemenscheibe der Kurbelwelle
A.50126 Schlüssel zur Kontrolle der Anziehkraft von Befestigungsschrauben des Zylinderkopfes
(bei eingebauter Nockenwelle)
A.60153/R Dorn zum Einpressen und Austreiben der Führungsbuchsen von Einlaß- und Auslaßventilen
A.60311/R Vorrichtung zum Aus- und Einbauen von Motorventilen
A.60312 Vorrichtung zum Ausbauen des Ölfilters
A.60326/R Dorn zum Austreiben der Antriebsradbuchse der Ölpumpe und des Zündverteilers aus Zylinderblock
A.60330/R Schwungradsperre beim dessen Einsatz an Kurbelwelle des Motors
A.60333/1/2 Dorn zum Einpressen und Austreiben von Buchsen der Antriebswelle der Ölpumpe
A.60334 Prüfvorrichtung des Zylinderblocks auf Dichtheit
A.60430 Vorrichtung zum Einbauen des Laufrades der Kühlflüssigkeitspumpe
A.86010 Satz Reibahlen zur Bearbeitung von Bohrungen in Ventilführungsbuchsen
A.90353 Reibahle für Buchse der Antriebswelle der Ölpumpe, des Zündverteilers und der Kraftstoffpumpe
A.94003 Senker (75°) zur Bearbeitung von Einlaßventilsitzen
A.94016 Spindel des Senkers zur Bearbeitung von Blinden
A.94016/10 Senker zur Bearbeitung der Sitzstellen für Blinden der Kurbelwelle
A.94031 Senker (20°) zur Bearbeitung von Auslaßventilsitzen
A.94058 Senker zur Bearbeitung von Einlaßventilsitzen
A.94059 Satz Führungsstangen zur Bearbeitung von Ventilsitzen
A.94069 Spindel für Schleifscheibe zur Bearbeitung von Ventilsitzen
A.94078 Schleifscheibe zur Bearbeitung von Auslaßventilsitzen
A.94092 Senker zur Bearbeitung von Auslaßventilsitzen
A.94100 Schleifscheibe zur Bearbeitung von Einlaßventilsitzen
A.94101 Senker (20°) zur Bearbeitung von Einlaß- und Auslaßventilsitzen
A.95111 Fühllehre zur Kontrolle des Spieles zwischen Hebel und Nocken der Nockenwelle
02.7812.9500 Gelenksteckschlüssel (Nr.13 mm) zum Aus- und Einbau von Starter und
Aufnahmerohr der Schalldämpfer
02.7823.9505 Vorrichtung zum Aus- und Einbau von Ventilen (anwendbar anstelle von A.60311/R)
41.7816.4013 Steckschlüssel (Nr. 21 mm) zum Festziehen der Führungen von Stellschrauben der Ventilsteuerhebel
41.7853.4010 Dorn zum Ansetzen des Antriebsdeckels von Nockenwellen an Motor
41.7853.4011 Dorn zum Ansetzen des Dichtungshalters (mit Dichtung) an Kurbelwelle
41.7853.4016 Dorn zum Einsetzen der Ölabweiskappen von Ventilführungsbuchsen
67.7812.9513 Kraftmesser zur Kontrolle des Anzugs des Lüfterriemens
67.7812.9514 Schlüssel zum Aus- und Einbau von Zündkerzen
67.7812.9515 Schlüssel zur Kontrolle der Anzugskraft von Zündkerzen
67.7812.9519 Kopfstück zum Aus- und Einbau von Zündkerzen
67.7824.9521 Vorrichtung zur Kontrolle von Verschleiß (Streckung) der Antriebskette der Nockenwelle
67.7834.9506 Meßvorrichtung für Ausschlag des Stößels der Kraftstoffpumpe
67.7854.9519 Einstellhülse zum Einsatz von üblichen und vergrößerten Kolben mit Durchmesser 82 mm
67.8125.9502 Ringlehre mit Durchmesser 82 mm für Nulleinstellung des Innenmeßgerätes
67.8151.9505 Lehre zur Kontrolle des Kraftstoffstandes im Vergaser
íëé-3/379 Traverse zum Aus- und Einbau des Motors
Åë-106 Prüfstand für Thermostate
Kupplung
A.70017 Vorrichtung zum Aus- und Einbau von Federn des Kupplungspedals
A.70081 Dorn zum Zentrieren der Kupplungsscheibe
67.7813.9503 Werkzeug zur Reparatur der Kupplungsscheibe
67.7822.9517 Vorrichtung zum Ersetzen von Belägen der Kupplungsscheibe
67.7851.9500 Dorn zum Vernieten von Belägen der Kupplungsscheibe
Schaltgetriebe
A.40006 Austreiber des vorderen Lagers der Eingangswelle
A.55035 Gelenkschlüssel zum Aus- und Einbauen des Schaltgetriebes
41.7816.4068 Raste der Eingangswelle des Schaltgetriebes
41.7816.4069 Vorrichtung zum Einbau (Ausbau) des Sperringes an der Hauptwelle des Schaltgetriebes
41.7853.4028 Dorn zum Einbau des Lagers der Hauptwelle
41.7853.4032 Dorn zum Einbau des Lagers der Zwischenwelle
41.7853.4039 Dorn zum Einbau der Dichtung der Hauptwelle
67.7853.9558 Dorn zum Aufpressen des Lagers des Differentials von Verteilergetriebe
227
Bezeichnung Benennung
Gelenkwellenantrieb
A.70025 Schelle zum Aus- und Einbau der nachgiebigen Wellenkupplung
41.8734.4092 Lehre zum Wählen der Sperringe von Lagern des Gelenkkreuzes der Gelenkwelle
67.7823.9522 Schraubzwinge zum Ersetzen der Gelenkkreuze der Gelenkwelle
67.7853.9533 Dorn zum Einpressen des Ringes von Dichtring des Gelenk des Vorderradantriebes
67.7853.9537 Dorn zum Einbau der Schutzhüllen für Gelenke des Vorderradantriebes
Antriebsachsen
A.45008 Vorrichtung zum Ausbau des Innenringes des hinteren Lagers von Antriebsrad des Achsantriebes
A.45028 Anschlag zum Ausbau von Innenringen des Ausgleichgehäuses
A.55085 Schlüssel für Muttern von Differentiallagern
A.70152 Dorn zum Aufpressen des Innenringes des hinteren Lagers auf Antriebsrad
A.70157 Dorn zum Einbau des Halbachsdichtringes
A.70171 Dorn zum Einpressen des Außenrings des hinteren Lagers an Antriebsrad des Achsantriebes
A.70172 Flanschenpaar zum Ansetzen an Enden des Hinterachsträgers bei dessen Kontrolle (Richten)
A.70184 Vorrichtung zur Ermittlung von Zwischenlagenstärken bei Regelung des Eingriffsspieles an Zahnrädern
des Achsantriebes
A.70185 Dorn zum Einpressen des Außenrings des vorderen Lagers an Antriebsrad des Achsantriebes
A.70198 Dorn zum Austreiben der Außenringe von Lagern des Antriebsrads des Achsantriebes
67.7823.9530 Vorrichtung zum Einbau des Halbachssperringes
67.7823.9529 Vorrichtung zum Ausbau des Sperringes von Halbachse
A.95601/R Vorrichtung zur Einpreßzuverlässigeitskontrolle des Sperringes an Halbachse
A.95688/R Vorrichtung zum Einstellen des Spieles im Eingriff von Antriebs- und Abtriebsrädern des Achsantriebes
und des Anzugs der Lagermutter des Differentials
A.95690 Vorrichtung zum Ermitteln der Stärke von Stellunterlagen des Antriebsrads
A.95697/5 Meßkopf zum Kraftmesser
02.7812.9501 Kraftmesser zur Kontrolle des Widerstandsmoments gegen Durchdrehen des Antriebsrads von Getriebe
der Antriebsachse und der Schneckenwelle des Lenkgetriebes
67.7812.9520 Schlüssel zum Nachstellen des Getriebes der Vorderachse
02.7834.9504 Meßvorrichtung des freien Achslaufes der Halbachse
67.7823.9516 Abziehvorrichtung der Halbachse von hinterer Achse
67.7853.9559 Anschlag zum Ausbau des Lagers des Differentials
67.8701.9508 Tragebock mit Endstück zur Vorrichtung A.95688/R zum Nachstellen des Getriebes der Vorderachse
Vordere Aufhängung
A.47045 Vorrichtung zum Austreiben der Gummi-Metall-Gelenke von oberen Lenkern
A.57034/R Schlüssel für Mutter des Stoßdämpferbehälters
A.57070 Schlüssel zum Aus- und Einbau der vorderen Stoßdämpfer
A.74177/1 Vorrichtung zum Einbau der Gummi-Metall-Gelenke am oberen Lenker der vorderen Aufhängung
(verwendbar mit 67.7853.9519 )
02.8701.9502 Vorrichtung für Zustandsprüfung von Kugelgelenken der vorderen Aufhängung
67.7820.9514 Traverse zum Aushängen des Motors
67.7820.9520 Dorn zum Fassen von Muttern
67.7820.9521 Hebel zum Versetzen der Vorderradnabe bei Kontrolle des Spieles in Lagern
67.7823.9514 Abziehvorrichtung für Kappe der Radnabe
67.7823.9515 Austreiber der Achse des unteren Lenkers
67.7823.9517 Vorrichtung zum Austreiben und Einpressen von Gummi-Metall-Gelenken des unteren Lenkers
67.7823.9526 Vorrichtung zum Austreiben und Einpressen an Presse von Gummi-Metall-Gelenken des unteren Lenkers
67.7823.9527 Vorrichtung zum Austreiben von Gummi-Metall-Gelenken des oberen Lenkers
67.7824.9513 Satz Vorrichtungen zur Reparatur von Stoßdämpfern
67.7834.9507 Meßvorrichtung für Spiel in Lagern der vorderen Radnabe
67.7853.9519 Vorrichtung zum Einpressen des Gummi-Metall-Gelenkes des oberen Lenkers
(anwendbar mit Vorrichtung A.74177/1)
67.7853.9528 Dorn zum Einsetzen der Radnabenkappe
67.7853.9534 Scheibe zum Austreiben des Außenringes des Innenlagers der vorderen Radnabe
67.7853.9535 Griff für Scheiben zum Austreiben des Außenringes des Innenlagers der Radnabe
67.7853.9536 Dorn zum Einpressen des Lageraußenringes des der vorderen Radnabe
67.7853.9540 Scheibe zum Austreiben des Lagerinnenringes der Radnabe und des Dichtringes
67.8732.9501 Stange zur Kontrolle von geometrischen Kennwerten des Querträgers der vorderen Aufhängung
Hintere Aufhängung
67.7820.9517 Satz Vorrichtungen zum Ersetzen der Gelenke von Stangen der hinteren Aufhängung
Lenkung
A.47035 Ausbauvorrichtung für Kugelbolzen der Lenkstangen aus Bohrungen des Lenkstockhebels
und Schwinghebels
A.47043 Ausbauvorrichtung für Lenkstockhebel
A.74076/1 Vorrichtung zur Reparatur des Lenkgetriebegehäuses
228
Bezeichnung Benennung
A.74076/R Tragebock zum Befestigen des Lenkgetriebegehäuses (wird an Vorrichtung A.74076/1 befestigt)
A.74105 Dorn zum Einpressen und Austreiben von Buchsen des Lenkstockhebels
A.74186 Dorn zum Einpressen von Außenringen des Schneckenwellenlagers
A.90336 Reibahle zur Bearbeitung der Buchsen des Lenkgetriebegehäuses
67.7813.9504 Schlüssel für Muffe der Lenkstange
67.7824.9516 Abziehvorrichtung für Kugelbolzen der Lenkgestänge
67.7853.9541 Dorn zum Austreiben und Einpressen des Außenrings des oberen Schneckenlagers
67.8720.9501 Prüfvorrichtung des freien Lauf von Lenkrad
Bremsen
A.56124 Schlüssel für Verschlüßschraube des Bremsdruckreglers
67.7820.9519 Einbauvorrichtung für hinteren Bremsdruckregler
67.7823.9519 Abziehvorrichtung für Bremstrommel
Elektroausrüstung
02.7823.9504 Ausbauvorrichtung für Riemenscheibe der Lichtmaschine
Karosserie
A.78034 Abziehvorrichtung für Sperrklammer der Fensterheberkurbel
_____________________________________________________________________________
* Lieferumfang des Werkzeuges wird durch vom Auftraggeber erstellten Spezifikationen bestimmt.
229
Anlage 3
Öldruck in der Schmieranlage des Motors bei der Öltemperatur 85 °C und Drehzahl
der Kurbelwelle 5400 min-1, MPa (kp/cm2) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .0,35-0,45 (3,5-4,5)
Stand der Kühlflüssigkeit im Ausgleichbehälter des kalten Motors, . . . . . . . . . . . . . . . . . .um 3-4 cm über «MIN»- Marke
Senkung des Antriebsriemens der Lichtmaschine beim Druck von 98 N (10 kp), mm . . . .10-15
Toter Gang des Lenkrades in der Position für Geradeausfahren, max. Grad (mm) . . . . . .5 (18-20)
Flüssigkeitsstand in Behältern des Hydraulikantriebs von Bremsen und Kupplung . . . . . . .bis Unterkanten der Einfüllstutzen
Größte Steigung auf trockenem und festem Boden, wobei das Fahrzeug mit
Vollast eine unbegrenzte Zeit mit Feststellbremse gehalten wird, % . . . . . . . . . . . . . . . . .25
_______________________________________________________________
* Für Fahrzeuge, die über einen gekoppelten Segmentzahn verfügen
230
Anlage 4
Kugelbolzen der vorderen Aufhängung, Gelenke der Lenkstangen – Schmierfett KB-521 der Fa. Fiat Lubribicanty
231
Ä‚ÚÓÏÓ·ËÎË ÇÄá-21213, ÇÄá-21214, ÇÄá-21214-20, ÇÄá-21215
êÛÍÓ‚Ó‰ÒÚ‚Ó ÔÓ ÂÏÓÌÚÛ ‡‚ÚÓÏÓ·ËÎÂÈ
© ÉÖçÖêÄãúçõâ ÑÖèÄêíÄåÖçí êÄáÇàíàü Ä/é ÄÇíéÇÄá
© Ä‚ÚÓ˚-‡Á‡·ÓÚ˜ËÍË: ÇÓ΄ËÌ ë. ç., äÓÁÎÓ‚ è. ã., äÓ҇‚ ë. ç.
© è‚Ӊ Ñ. çÓ‚ËÍÓ‚‡
© å‡ÍÂÚ-ÓË„Ë̇ΠËÁ„ÓÚÓ‚ÎÂÌ Åäå ìèÇê Äé ÄÇíéÇÄá. äÓÏÔ¸˛ÚÂ̇fl ‚fiÒÚ͇ Ë ÓÙÓÏÎÂÌË - Ç. åËÚÓÙ‡ÌÓ‚. ÚÂÎ. (8482) 22-54-19.
àÁ‰. ‹ 0121313
232