Verklärung Christi (Schongau)
Die römisch-katholische Stadtpfarrkirche Verklärung Christi in Schongau im oberbayerischen Landkreis Weilheim-Schongau gehört als Teil der gleichnamigen Pfarrei zum Dekanat Weilheim-Schongau des Bistums Augsburg. Das Gotteshaus mit der Adresse Schönlinder Straße 41 steht unter Denkmalschutz.[1]
Geschichte
BearbeitenAls nach dem Zweiten Weltkrieg die Einwohnerzahl von Schongau stark anstieg und die Stadtpfarrkirche Mariä Himmelfahrt nicht mehr ausreichte, entschloss man sich zum Bau einer zweiten Stadtpfarrkirche. Am 24. Juli 1966 erfolgte die Grundsteinlegung für den vom Architekten Friedrich Ferdinand Haindl entworfenen Bau und Ende des Jahres wurde Hebauf gefeiert. Im Folgejahr wurde der Innenraum ausgebaut.[2]
Die Kirchweihe erfolgte am 3. März 1968 durch Bischof Josef Stimpfle.[2]
Beschreibung und Ausstattung
BearbeitenDer Bau aus Ziegel und Beton weist einen gebrochen sechseckigen Grundriss auf.[1] Der Kirchenraum läuft konisch auf den Altarraum zu, der gegenüber dem Bereich der Kirchenbänke überhöht ist. Die Bänke sind halbkreisförmig um den Altar angeordnet.[2] Im Süden schließt die Sakristei an, durch die die Kirche mit dem pyramidenförmigen Campanile verbunden ist. Letzterer ist von geöffneten Händen bekrönt.[1]
Große Teile der Kirchenausstattung schuf Josef Henselmann: Altar, Sakramentshaus, Tabernakel, Ambo, Apostelleuchter, Altarleuchter, Taufsteindeckel und die Madonna mit Kind an der linken Seitenwand. Über dem Altar befindet sich eine hölzerne Bildscheibe mit einer Darstellung der Verklärung Christi von Josef Lang. Das Altarbild stammt von Franz Nagel. Es zeigt neun Rettungstaten Gottes:[2]
- Isaak von der Opferung
- Ijob von seinen Leiden
- Mose aus der Hand Pharaos
- David aus der Hand Goliats
- Noah aus der Sintflut
- Petrus und Paulus aus dem Kerker
- Drei Jünglinge aus dem Feuerofen
- Daniel aus der Löwengrube
- Lot aus Sodoms Flammen
Orgel
BearbeitenDie Orgel der Kirche wurde 1972 von Maximilian Offner aus Augsburg erbaut. 2013 erfolgte eine Generalüberholung durch dessen Bruder Andreas Offner. Das Instrument mit Schleifladen, mechanischer Spiel- und elektropneumatischer Registertraktur besitzt 1470 Pfeifen in 22 Registern auf zwei Manualen und Pedal, die folgende Disposition aufweisen:[3][4][5][6]
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- Koppeln: Normalkoppeln II/I, I/P, II/P
- Spielhilfen: 1 freie Kombination, Tutti, Einzelabsteller für Zungen
Glocken
BearbeitenDie Kirche besitzt fünf Glocken:[4]
Nr. | Patrozinium | Inschrift | Gewicht (in kg) |
Durchmesser (in cm) |
Schlagton |
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1 | Christkönig | Christus siegt, Christus regiert, Christus herrscht | 1400 | 136 | d1 |
2 | Maria | Schutzpatronin Bayerns, bitte für uns | 800 | 115 | f1 |
3 | Josef | Heiliger Josef schütze unsere Kirche und unsere Familien | 600 | 102 | g1 |
4 | Barbara | Lebende rufe ich, Tote beklage ich, Blitze breche ich | 389 | 88 | b1 |
5 | Hedwig | Unsere Heimat ist im Himmel | 200 | 71 | d2 |
Literatur
Bearbeiten- Peter B. Steiner: Schongau. Verklärung Christi (= Kleine Kunstführer. Nr. 910). Schnell & Steiner, Regensburg 1969 (1. Auflage); 2020 (2. Auflage), ISBN 978-3-7954-4643-7.
- Heide-Maria Krauthauf: „Verklärung Christi“ in Schongau. Die Baugeschichte der Kirche mit dem Pfarrzentrum und die Anfänge der zweiten katholischen Stadtpfarrei. In: Der Welf. Jahrbuch des Historischen Vereins Schongau – Stadt und Land. ISSN 0949-1716, Band 12 (2012), S. 175–236.
Weblinks
BearbeitenEinzelnachweise
Bearbeiten- ↑ a b c Denkmalliste für Schongau (PDF) beim Bayerischen Landesamt für Denkmalpflege. S. 10. Abgerufen am 21. Oktober 2022.
- ↑ a b c d Verklärung Christi. In: pg-schongau.com. Abgerufen am 21. Oktober 2022.
- ↑ Orgel in der Stadtpfarrkirche „Verklärung Christi“. In: musik-zum-tagesausklang.de. Kath. Pfarreiengemeinschaft Schongau, abgerufen am 21. Oktober 2022.
- ↑ a b Walter Kindlmann: Jubiläum für die Kirchenglocken in Verklärung Christi. In: Merkur.de. 19. Oktober 2017, abgerufen am 21. Oktober 2022.
- ↑ Schongau, Verklärung Christi. In: Organ index. Abgerufen am 23. Oktober 2022.
- ↑ Klangvorstellung der Orgel auf YouTube, abgerufen am 26. November 2022.
Koordinaten: 47° 48′ 30,1″ N, 10° 53′ 12,8″ O