Uraniastar

österreichische Astronomiesoftware

Uraniastar ist ein umfangreiches Astronomieprogramm, das um 1990 von Michael Pietschnig und Wolfgang Vollmann für die Urania-Sternwarte und für das Planetarium der Stadt Wien entwickelt wurde. Mit seinen Algorithmen und grafischen Darstellungen diente es bis etwa 2010 für die Führungen auf der Sternwarte und im Planetarium, aber auch als Grundlage für die vom Astronomischen Büro in Wien herausgegebenen astronomischen Jahrbücher.[1][2]

Die mithilfe von Turbo Pascal geschriebene Software kann als Vorläufer von Planetariumsprogrammen wie Stellarium betrachtet werden. Sie wird bis heute von vielen Amateurastronomen und -Vereinen verwendet und wird auch in wissenschaftlichen Publikationen zitiert (Sichtbarkeitsberechnungen bzw. Mondkalender).[3][4][5][6] Sie gestattet zahlreiche Berechnungen von Himmelsanblick und Gestirnen, Sonne und Planeten für beliebiges Datum und Zeit, sowie Konstellationen, Finsternisse und andere vorausrechenbare Erscheinungen. Neben der nötigen Ephemeridenrechnung hat sie weitere Funktionen für die Astronomische Phänomenologie. Obwohl die EGA-Grafik nicht mehr modernen Ansprüchen genügt, wird Uraniastar wegen seiner Vielfalt nach wie vor bei populären Sternführungen und Demos verwendet.

Seine Module für die Berechnung von Ephemeriden im Sonnensystem waren bis 2019 die Grundlage für die Planetendaten im Jahrbuch Österreichischer Himmelskalender, dessen Layout seitdem im Wesentlichen vom Astronomischen Almanach für Österreich (AAÖ) weitergeführt wird.

Uraniastar kann auf der Website des Österreichischen Astronomischen Vereins als Abandonware heruntergeladen werden.[1]

Literatur

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  • Hermann Mucke: URANIASTAR: Computerprojektion unter der Kuppel der Wiener Urania Sternwarte. Sternenbote 33. Jahrgang, Heft 12/1990.
  • Karl Glaser: Sternfarben erlebt. Mit Uraniastar-Sternkarten in fünf Farbbereichen. Sternbote Heft 4/2000
  • Hermann Mucke: Beobachtungsmöglichkeiten auf der Wiener Urania Sternwarte (Referat im Sternfreundeseminar 2000)
  • Österr. Astroverein: Amateurastronomie in Österreich seit 1920. Festschrift zur 100-Jahr-Feier des Österreichischen Astronomischen Vereins, Wien 2024 (im Druck)

Einzelnachweise

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  1. a b Österreichischer Astronomischer Verein – UraniaStar. Abgerufen am 25. August 2021.
  2. Der Sternenbote 1992-9. ISSN 0039-1271
  3. Christian Leitz: Der Mondkalender und der Beginn des ägyptischen Kalendertages. In: Bulletin de la Société d'égyptologie de Genève. Band 18, 1994, S. 49–60 (Archiv UB Uni Heidelberg [PDF]).
  4. Rolf Krauss: Egyptian Chronology: Ramesses II through Shoshenq III, with Analysis of the Lunar Dates of Thutmoses III. In: Ägypten und Levante / Egypt and the Levant. Band 25, 2015, ISSN 1015-5104, S. 335–382, JSTOR:43795217.
  5. Norbert Pachner: Zur Erfassung der Sichtbarkeitsperioden ekliptikferner Gestirne. In: Ägypten und Levante / Egypt and the Levant. Band 8, 1998, ISSN 1015-5104, S. 125–136, JSTOR:23786959.
  6. Rolf Krauss: Die Mahler-Borchardtsche These über die Apis-Inthronisationen bei Vollmond. In: Acta Praehistorica et Archaeologica. Band 39, 2007, S. 342–358 (Digitalisat (Memento vom 14. Mai 2023 im Internet Archive) [PDF]).