Hyphe

fadenförmigen Zellen der Pilze und Actinomycetales
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Hyphen (aus griechisch Ὑφή ‚Gewebe‘) bezeichnen entweder die fadenartigen Vegetationsorgane von Pilzen (auch Pilzfäden genannt[1]) und pilzähnlichen Protisten oder die Zellfäden von Bakterien der Ordnung Actinomycetales. Die Gesamtheit der Hyphen wird auch als Mycel bezeichnet und bildet Fruchtkörper aus.[2]

Hyphenstränge, sogenannte Rhizomorphen, aus vielen parallel gelagerten Hyphen gebildet

Beschreibung und Funktion

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Makronahme von blau angefärbten Pilzhyphen

Der Durchmesser von Hyphen liegt zwischen 2 μm bis 100 μm, wobei sie verzweigte oder unverzweigte Formen ausbilden können. Hyphen können parallel aneinanderlagernd auftreten, oder sich in Form von Plektenchym oder Pseudoparenchym zu Fruchtkörpern zusammenschließen. Pilzähnliche Protisten sowie die meisten Schimmelpilze bilden überwiegend unverzweigte Hyphen aus, die unseptiert sind, d. h. ohne unterteilende Septen. Die Hyphen von höheren Pilzen sind dagegen regelmäßig septiert und verfügen über Poren in den Querwänden, welche mitunter charakteristisch für die jeweilige Pilzgattung sind. Diese Art von Pilzfäden wachsen hauptsächlich im Bereich direkt hinter der Spitze.[2]

Hyphen, die zur Aufnahme von Nährstoffen dienen, werden auch als Substrathyphen bezeichnet, während sogenannte Lufthyphen bei Pilzen für die Ausbildung von Fruchtkörpern sorgen. Außerdem gibt es Hyphen, aus denen sich Dauer- oder Vermehrungsorgane bilden, wie Chlamydosporen oder Konidien.[2]

Im Gegensatz zu Pilzhyphen haben die Zellfäden der Actinomycetales meist einen deutlich geringeren Durchmesser (von etwa 1 μm) als die Pilzhyphen und eine ähnliche Zellorganisation wie Prokaryoten.[2]

Obgleich Hyphen als Charakteristikum von Dermatophyten (Fadenpilzen) gelten, werden sie unter bestimmten Bedingungen auch von einigen normalerweise einzelligen Hefepilze (wie z. B. Saccharomyces cerevisiae) ausgebildet.[3][1]

Hyphenformen

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Hartigsches Netz
ein dichtes Netzwerk aus Hyphen symbiontischer Pilze, welches sich zwischen der Epidermis und den äußeren Rindenschichten des Wirtsbaumes erstreckt und Mykorrhiza ausbildet dient Pilz zur Nährstoffaufnahme.[4]
Generative Hyphen
Generative Hyphen sind relativ undifferenziert und können reproduktive Strukturen bilden. Sie sind normalerweise dünnwandig und durchscheinend und mehr oder weniger häufig septiert. Auch Schnallen können vorkommen. Gelegentlich sind die Hyphen in eine gelatinöse Matrix eingebunden.
Skeletthyphen
Skeletthyphen sind dickwandige, nicht oder nur wenig verzweigte und meist schnallenlose und kaum septierte Hyphen, die dafür oft sehr lang sind. Die Hyphen sterben meist schon sehr früh ab und sind dann plasmafrei und röhrig-hohl. Diese Hyphen geben dem Fruchtkörper Härte und Festigkeit. Fruchtkörper mit Skeletthyphen sind mehr oder weniger korkig oder holzig.
Skelettoide Hyphen
Skelettoide Hyphen sind dickwandige, generative Hyphen mit echten Septen (Querwänden). Auch Schnallen können vorkommen.
Bindehyphen
Bindehyphen sind mehr oder weniger dickwandige stark verzweigte Hyphen, die dadurch dem Hyphensystem Festigkeit verleihen.

Siehe auch

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Commons: Hyphen – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
  • SIB: Fungal cell – Hyphenzelle, Interaktive Graphik von SwissBioPics

Einzelnachweise

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  1. a b Hyphe DocCheck, abgerufen am 17. August 2023
  2. a b c d Lexikon der Biologie: Hyphen Spektrum der Wissenschaft, abgerufen am 17. August 2023
  3. Peter H. Raven, Ray F. Evert, Susan E. Eichhorn: Biologie der Pflanzen. Band 4, de Gruyter, Berlin 2006, ISBN 3-11-018531-8, S. 322. (online)
  4. Lexikon der Biologie: Hartigsches Netz Spektrum der Wissenschaft, abgerufen am 17. August 2023