Rainer Erler

deutscher Schriftsteller, Regisseur und Filmproduzent

Horst Rainer Erler (* 26. August 1933 in München; † 8. November 2023 in Perth, Australien) war ein deutscher Schriftsteller, Regisseur und Filmproduzent.

Leben und Wirken

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Nach seinem Abitur war Rainer Erler Regieassistent unter anderem bei Paul Verhoeven und Franz Peter Wirth.

Herausragend aus seinen frühen Fernsehfilmen sind Seelenwanderung (1962) mit Hanns Lothar und Wolfgang Reichmann sowie Orden für die Wunderkinder (1963) mit Carl-Heinz Schroth und Edith Heerdegen. Große Beachtung fand auch die vom ZDF produzierte Science-Fiction-Reihe Das Blaue Palais (1974–1976), in der die Frage wissenschaftlicher Verantwortung behandelt wird. Weit über die deutschen Grenzen hinaus erlangte Erler Bekanntheit mit seinem Thriller Fleisch, der sich mit Organhandel beschäftigt. Erler drehte 1969 als erster Regisseur einen Film über den Widerstandskämpfer Georg Elser.

Bedeutung

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Rainer Erler galt als bedeutender Macher deutscher Science-Fiction-Filme und von Science Fiction im Fernsehen sowie Begründer des Subgenres Science-Thriller, das brisante gesellschaftliche, politische und wissenschaftliche Themen spannungsreich präsentiert.

Erlers Filme befassen sich mit Themen wie Kernenergie, Atommüll, Ethik in der wissenschaftlichen Forschung, Genmanipulation und Organhandel. Viele riefen bei der Ausstrahlung kontroverse Reaktionen hervor. Zurückblickend lassen sich viele seiner Produktionen als weitsichtig, fast prophetisch bezeichnen.

Sein Werk befindet sich im Archiv der Akademie der Künste in Berlin.[1]

Privates

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Rainer Erler war mit der Koproduzentin seiner Filme, Renate Erler, verheiratet. Mit ihr hatte er zwei Kinder: eine Tochter, die in Australien verehelicht ist, und einen Sohn.

Nachdem die Erlers anfänglich die jeweils wärmere Jahreszeit in Oberbayern bzw. Australien verbracht hatten, verlegten sie in den letzten 15 Jahren ihren Lebensmittelpunkt zusehends ins westaustralische Perth, wo sie in Greenmount, im Osten der Stadt, lebten. Erler verstarb am 8. November 2023 im Alter von 90 Jahren in Perth.[2]

Auszeichnungen

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Seine Filme und Erzählungen bekamen zahlreiche Preise. Zu vielen Filmen schrieb er auch das Drehbuch oder eine Romanfassung.

  • Das Blaue Palais. Das Genie. Wilhelm Goldmann Verlag, München 1978, ISBN 3-442-03743-3.
  • Das Blaue Palais. Der Verräter. Wilhelm Goldmann Verlag, München 1979, ISBN 3-442-03757-3.
  • Das Blaue Palais. Das Medium. Wilhelm Goldmann Verlag, München 1979, ISBN 3-442-03767-0.
  • Das Blaue Palais. Unsterblichkeit. Wilhelm Goldmann Verlag, München 1979, ISBN 3-442-03858-8.
  • Das Blaue Palais. Der Gigant. Wilhelm Goldmann Verlag, München 1980, ISBN 3-442-03909-6.
  • Delay – Verspätung. Wilhelm Goldmann Verlag, München 1982, ISBN 3-442-30014-2.
  • Die Delegation, nach dem gleichnamigen Fernsehfilm von 1970. Bertelsmann Verlag, Gütersloh 1973. Fischer Orbit 44, Frankfurt am Main 1974, ISBN 3-436-02075-3. Wilhelm Goldmann Verlag, München 1978, ISBN 3-442-03701-8. Bastei-Lübbe, Bergisch Gladbach 1986, ISBN 3-404-10814-0.
  • Ein Feuerzeichen
  • Fleisch
  • Die Kaltenbach-Papiere
  • Die letzten Ferien
  • Die Orgie
  • Plutonium
  • Reise in eine strahlende Zukunft, nach dem Film NEWS – Reise in eine strahlende Zukunft, 1986.
  • Zucker
  • Die Zweitfrau
  • Die Auserwählten
  • Ausgeflippt oder die Zeugung des Heiligen Joshua von Missouri
  • Bekenntnisse eines Voyeurs
  • Bis daß mein Tod uns scheidet
  • Der Commander
  • Eine Liebesheirat
  • Das Gelübde
  • Die Heerschar Gottes
  • Der Käse
  • Kinderwunsch
  • Die Liebenden von Manhattan
  • Ein Plädoyer
  • Recycling
  • Der Schlangenmensch
  • Die Traum-Maschine
  • Das unglaublich schöne Tal
  • Die unbefleckte Empfängnis der Angelina de Castillo y Cortez
  • An e-Star is born!

Anthologien

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Literatur

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  • Manfred Durzak: Literatur auf dem Bildschirm. Analysen und Gespräche mit Leopold Ahlsen, Rainer Erler, Dieter Forte, Walter Kempowski, Heinar Kipphardt, Wolfdietrich Schnurre, Dieter Wellershoff. In: Medien in Forschung und Unterricht. Serie A. Band 28. Niemeyer, Tübingen 1989, ISBN 3-484-34028-2, Kapitel „Science Fiction im Fernsehen: Gespräch mit Rainer Erler“ und „In Sorge um unsere Zukunft. Zu den Science-Fiction-Filmen von Rainer Erler“, S. 157–196.
  • Florian F. Marzin: Rainer Erler – eine Würdigung. In: R. Gustav Gaisbauer (Hrsg.): Phantastische Filmwelten. Sechster Kongress der Phantasie. Erster Deutscher Fantasy Club, Passau 2004, ISBN 3-932621-78-6, S. 15–20.
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Einzelnachweise

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  1. Rainer-Erler-Archiv Bestandsübersicht auf den Webseiten der Akademie der Künste in Berlin.
  2. ORF at/Agenturen red: Filmemacher Rainer Erler ist tot. 8. November 2023, abgerufen am 8. November 2023.