Dodekaeder

Körper mit zwölf Flächen
(Weitergeleitet von Pentagondodekaeder)
Regelmäßiges Pentagondodekaeder
Regelmäßiges Pentagondodekaeder (Animation)
Art der Seitenflächen regelmäßige Fünfecke
Anzahl der Flächen 12
Anzahl der Ecken 20
Anzahl der Kanten 30
Schläfli-Symbol {5,3}
dual zu Ikosaeder
Körpernetz Netz
Anzahl verschiedener Netze 43380
Anzahl Kanten in einer Ecke 3
Anzahl Ecken einer Fläche 5

Das Dodekaeder [ˌdodekaˈʔeːdɐ] (von griech. Zwölfflächner; dt. auch (das) Zwölfflach) ist ein Körper mit zwölf Flächen. In der Regel ist damit ein platonischer Körper gemeint, nämlich das regelmäßige Pentagondodekaeder, ein Körper mit

  • 12 kongruenten regelmäßigen Fünfecken
  • 30 gleich langen Kanten, von denen jede die Seite von zwei Fünfecken ist
  • 20 Ecken, in denen jeweils drei dieser Fünfecke zusammentreffen
Drahtgittermodell eines Dodekaeders

Es gibt aber auch andere Dodekaeder von hoher Symmetrie.

Symmetrie

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Dodekaeder mit Beispielen der Drehachsen   und einer Symmetrieebene (blau)

Wegen seiner hohen Symmetrie – alle Ecken, Kanten und Flächen sind untereinander gleichartig – ist das Dodekaeder ein reguläres Polyeder. Es hat:

  • 6 fünfzählige Drehachsen   (durch die Mittelpunkte zweier gegenüberliegender Flächen)
  • 10 dreizählige Drehachsen   (durch gegenüberliegende Ecken)
  • 15 zweizählige Drehachsen   (durch die Mittelpunkte gegenüberliegender Kanten)
  • 15 Symmetrieebenen (durch einander gegenüberliegende und parallele Kanten)

und ist

Insgesamt hat die Symmetriegruppe des Dodekaeders – die Dodekaedergruppe oder Ikosaedergruppe – 120 Elemente. Die 60 orientierungserhaltenden Symmetrien entsprechen der alternierenden Gruppe  . Manchmal wird auch diese Untergruppe Ikosaedergruppe genannt. Die volle Symmetriegruppe ist isomorph zu dem direkten Produkt  . Dass das Produkt direkt ist, sieht man daran, dass die Punktspiegelung am Mittelpunkt mit den Drehungen kommutiert.

Die Symmetrie des Dodekaeders ist durch die hier auftretenden fünfzähligen Symmetrieachsen mit einer periodischen Raumstruktur nicht verträglich (siehe Parkettierung). Es kann daher kein Kristallgitter mit Ikosaedersymmetrie geben (siehe Quasikristalle).

Struktur

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Dodekaeder (blau) mit dualem Ikosaeder (grün).Die Mittelpunkte (rot) der regelmäßigen Fünfecke sind die Ecken des Ikosaeders.

Das Ikosaeder ist das zum Dodekaeder duale Polyeder und umgekehrt.

Mit Hilfe von Dodekaeder und Ikosaeder können zahlreiche Körper konstruiert werden, die ebenfalls die Dodekaedergruppe als Symmetriegruppe haben. So erhält man zum Beispiel

Aus den Kanten des Dodekaeders kann man 3 Paare gegenüberliegender Kanten so auswählen, dass diese Paare 3 kongruente, zueinander paarweise orthogonale Rechtecke aufspannen. Die restlichen 8 Ecken bilden dann die Ecken eines dem Dodekaeder einbeschriebenen Würfels. Insgesamt gibt es fünf derartige Positionen, wobei jede Kante des Dodekaeders zu genau einer solchen Position gehört und jede Ecke Eckpunkt von zwei einbeschriebenen Würfeln ist. Die Symmetriegruppe des Dodekaeders bewirkt alle 5! = 120 Permutationen dieser fünf Positionen bzw. Würfel.

Da die Kanten des einbeschriebenen Würfels Diagonalen der Fünfecke sind, entspricht das Verhältnis der Längen der Kanten des Dodekaeders und jener eines eingeschriebenen Würfels dem Goldenen Schnitt.

Konstruktion

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Konstruktion in 17 Bildern, am Ende 10 s Pause
 
Dodekaeder, Konstruktionsskizze, siehe hierzu auch die Bilder: 4, 6, 7, 8, 9, 11, 13, 15

Euklid beschreibt und beweist im dreizehnten Buch seines Werkes Elemente, unter Proposition 17, die Konstruktion des Dodekaeders.

„Ein Dodekaeder einer Kugel mit gegebenem rationalem oder quadriert rationalem Durchmesser einbeschreiben. Die Kante des Dodekaeders ist dann irrational und zwar apotomisch.“

Euklid: Stoicheia. Buch XIII.17. (In der Übersetzung von Rudolf Haller)[1]

Um den Aufwand zu minimieren, enthält die folgende sphärischen Darstellung nur die Schritte, die für das Dodekaeder vonnöten sind. Von Vorteil ist hierzu die Anwendung einer sogenannten Dynamische-Geometrie-Software (DGS). Zur besseren Übersicht sind die Kreise und Hilfskugeln zur Erzeugung der Schnittpunkte nur in den betreffenden Bildern der Konstruktion (siehe nebenstehendes Bild der Konstruktionsskizze) bzw. in den animierten Bildern eingezeichnet.

Gegeben sei eine Umkugel, z. B mit dem Radius gleich   und deren Mittelpunkt  . Beim Bestimmen der   und  Achsen eines kartesischen Koordinatensystems, entstehen die Punkte   und   auf der Oberfläche der Umkugel.

Die Darstellung eines Dodekaeders gelingt mithilfe der Konstruktion eines Würfels, der von derselben Kugel einbeschrieben ist.[1][2] Vorab werden aus einem rechtwinkligen Dreieck die beiden Größen Kantenlänge des Würfels und Kantenlänge   des Dodekaeders ermittelt.

Auf der verlängerten  Achse wird der Punkt   festgelegt und anschließend der Kugeldurchmesser   mit Mittelpunkt   auf einer zur  Achse Parallelen projiziert. Eine Hilfskugel mit Radius   markiert   als dritten Punkt für den darauffolgenden Umkreisbogen  . Das anschließend eingezeichnete rechtwinklige Dreieck   mit der Kathete   liefert als Hypotenuse   die Kantenlänge des Würfels. Ihre Teilung im Goldenen Schnitt führt zur Kantenlänge   des Dodekaeders.[3] Zwecks besserer Übersicht wird in diesem Fall die Hypotenuse   mithilfe eines Kreises um   mit Richtung parallel zur  Achse auf den Durchmesser   übertragen, der Schnittpunkt ist  . Nach dem klassischen Verfahren mit innerer Teilung von Heron von Alexandria, folgt die Halbierung der Strecke   in  , das Errichten der Senkrechten in  , ein Kreis um   mit Richtung parallel zur  Achse (Schnittpunkt ist  ) und das Einzeichnen des rechtwinkligen Dreiecks  . Mittels einer ersten Hilfskugel mit Radius   wird die Kathete auf die Hypotenuse   projiziert, der Schnittpunkt ist  . Eine zweite Hilfskugel mit Radius   erzeugt den Schnittpunkt   auf der Hypotenuse  . Die Länge   ist der größere Teil der im Goldenen Schnitt geteilten Kantenlänge   des Würfels (siehe Bild 4 der Konstruktion). Nach der Halbierung der Kathete   in  , der Halbierung der Strecke   in   und dem Ziehen einer Parallele zu   mit Schnittpunkt   liefert die Ähnlichkeit der Dreiecke   den Nachweis: Die Länge   ist der konstruktiv benötigte größere Teil einer im goldenen Schnitt geteilten halben Kante des einbeschriebenen Würfels.[1]

Die eigentliche Konstruktion des Dodekaeders beginnt mit dem Einzeichnen des Inkreises des Würfels um Mittelpunkt   mit Radius   sowie Richtung   und  Achse. Die Fertigstellung des Würfels  , mit den zwölf Punkten aus den Halbierungen der Kanten sowie den acht Mittelpunkten der Quadratflächen, erreicht man mit Parallelen zu den drei Koordinatenachsen, wie z. B. die Kante   mit der Parallelen zur  Achse durch den zuvor ermittelten Kantenmittelpunkt   (siehe Bild 6 der Konstruktion).

Weiter geht es mit der Positionierung der regelmäßigen Fünfecke. Bei jedem dieser zwölf Fünfecke liegen zwei seiner gegenüberliegenden Eckpunkte (z. B.:   und  ) auf Ecken des Würfels, ein weiterer Eckpunkt (z. B.:  ) hat, so wie die beiden letzten Eckpunkte (z. B.:   und  ), den senkrechten Abstand   zu einer Würfelfläche. Die Beschreibung zur Positionierung der Fünfecke erfolgt nun beispielhaft an den beiden Fünfecken   und  .

Auf der Würfelfläche   wird ein Kreis mit Radius   um den Flächenmittelpunkt   mit Richtung  Achse gezogen. Damit ist die Strecke   in   und die Strecke   in   im Goldenen Schnitt geteilt. Es folgt das Errichten einer Senkrechten zur Würfelfläche in  . Hierzu zieht man durch   eine Parallele zur  Achse und den Kreis mit Radius   um   mit Richtung parallel zur  Achse, der Schnittpunkt ist  . Eine Parallele zu   durch   und eine Parallele zur  Achse durch   erzeugen mit   ebenfalls den Abstand   (siehe Bild 7 der Konstruktion). Nun folgt um den Flächenmittelpunkt  , der Würfelfläche  , ein Kreis mit Radius   mit Richtung parallel zur  Achse. Die anschließende Parallele zur  Achse durch   schneidet den Kreis in  . Der nächste Kreis mit Radius   um   mit Richtung parallel zur  Achse und die Parallele zur  Achse durch   schneiden sich in   (siehe Bild 8 der Konstruktion). Das Fünfeck   wird nun durch Verbinden der soeben bestimmten Eckpunkte fertiggestellt.

Für das Beispiel Fünfeck   sind nur noch zwei Eckpunkte zu finden. Um den Flächenmittelpunkt  , der Würfelfläche  , wird der Kreis mit Radius   um den Flächenmittelpunkt   mit Richtung parallel zur  Achse gezogen. Der Schnittpunkt   liegt auf der  Achse. Ein zweiter Kreis mit gleichem Radius wird um   mit Richtung  Achse eingezeichnet. Die nachfolgende Parallele zur  Achse schneidet den Kreis in den Punkten   und   (siehe Bild 13 der Konstruktion). Das Fünfeck   wird nun durch Verbinden der betreffenden Eckpunkte fertiggestellt.

Die folgende Tabelle ist eine Zusammenstellung von metrischen Eigenschaften eines regulären Dodekaeders, die im nächsten Abschnitt hergeleitet werden.

Größen eines Dodekaeders mit Kantenlänge a
Volumen  

 

ohne Raumwinkel   in den Ecken
Oberflächeninhalt  
Umkugelradius  
Kantenkugelradius  
Inkugelradius  
Verhältnis von Volumen
 zu Umkugelvolumen
 
Innenwinkel des
regelmäßigen Fünfecks
 
Winkel zwischen
benachbarten Flächen
 
Winkel zwischen
Kante und Fläche
 
Raumwinkel in den Ecken  
Sphärizität  

Winkel, Punkte, Flächen, Radien, Koordinaten

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Dodekaeder mit einbeschriebenem Würfel

Einbeschriebener Würfel

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Viele metrische Eigenschaften eines Dodekaeders lassen sich aus der im Bild gezeigten Koordinatendarstellung berechnen/ablesen. In dem Bild wird der Dodekaeder mit der Kantenlänge   aus dem Würfel mit der Kantenlänge  , der Länge der Diagonale in einer Seitenfläche (5-Eck), aufgebaut. Die Würfelpunkte sind  . Sie sind 8 der 20 Dodekaeder Punkte.   ist solch ein Punkt. Beim Rechnen ist immer wieder die Gleichung   nützlich (siehe Goldener Schnitt).

  ist ein Dodekaederpunkt in der y-z-Ebene.

Um dies einzusehen, muss gezeigt werden, dass der

  • Abstand   einer nicht in einer Würfelebene liegenden Kante von der Würfelebene gleich   ist.

Hierzu wird der Tangens des Winkels   (siehe Bild Berechnung v. Winkel) auf zwei Arten ausgedrückt:

 
 
 
 
Zur Berechnung von Winkel, … eines Dodekaeders

Damit ist (siehe nebenstehendes Bild) der

  • Winkel zwischen Seitenflächen  
  • Winkel zwischen einer Kante und einer Seitenfläche  

Punkte des Dodekaeders

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Startet man mit den oben beschriebenen – auch im Bild erkennbaren – Punkten (8 Würfelpunkte, 12 Andere) und will nachweisen, dass sie die Ecken eines regulären Dodekaeders sind, zeigt man, dass

  1. alle Punkte auf einer Kugel liegen (Ihr Abstand zum Nullpunkt ist gleich)
  2. die Punkte jedes Fünfecks in einer Ebene liegen
  3. benachbarte Punkte den Abstand   haben.

Unter diesen Bedingungen liegen die Punkte eines jeden Fünfecks auf einem ebenen Schnitt mit der Kugel, also auf einem Kreis, und benachbarte Punkte haben den gleichen Abstand, d. h., das Fünfeck ist regulär.

Um/In/Kanten-Kugelradien

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Dodekaeder mit Kantenlänge  
Konstruktion des Inkugelradius   und des Kantenkugelradius   mithilfe der Geraden  

Aus der Zeichnung erkennt man ferner den

  • Kantenkugelradius  
  • Umkugelradius  
 

Der Inkugelradius ist (siehe Bild Berechnung v. Winkel) der Abstand der Gerade in der y-z-Ebene durch den Punkt   mit der Steigung  . Diese Gerade hat die Gleichung

 .

Bestimmt man den Abstand dieser Gerade vom Nullpunkt mit Hilfe der Hesseschen Normalform, so ergibt sich der Inkugelradius  . Es ist

 

Damit ist der

  • Inkugelradius .

Oberfläche, Volumen

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Bild 1: Zur Volumenberechnung
 
Bild 2: Volumen des Dodekaeders entspricht Volumen von 12 Pyramiden

Die Oberfläche des Dodekaeders ist die Summe der zwölf Fünfeck-Flächen. Die Fläche eines regelmäßigen 5-Ecks ist  . Damit ist die

  • Oberfläche des Dodekaeders:  .

Das Volumen des Dodekaeders (Bild 1) ist die Summe des Würfelvolumens und der 6 über jeder Würfelseite liegenden dach-ähnlichen Teile. Das Volumen   eines solchen Dachteiles setzt sich aus dem Volumen einer Pyramide mit Grundfläche   und Höhe   (siehe Bild) sowie dem dreieckigen Prisma mit Grundfläche   und Länge   zusammen. Also ist

 

und es ist das

  • Volumen des Dodekaeders:  

Eine weitere Möglichkeit der Volumenberechnung (Bild 2) ergibt sich, wenn man das Dodekaeder als einen Zusammenbau von 12 gleich großen Pyramiden mit fünfeckiger Grundfläche ansieht. Das Volumen des Dodekaeders entspricht dann dem Volumen von 12 Pyramiden.

Für das Volumen der Pyramide gilt allgemein  . Nimmt man für   die fünfeckige Grundfläche  , für   die Höhe der Pyramide gleich dem Inkugelradius   des Dodekaeders und setzt abschließend den Faktor 12, ergibt sich

 

daraus folgt ebenfalls

  • Volumen des Dodekaeders:  

Raumwinkel in den Ecken

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Raumwinkel mit Einheitskugel
 
Raumwinkel

Der Raumwinkel   in einer Dodekaederecke ist der Flächeninhalt des in dem Bild durch rote Punkte markierten sphärischen Dreiecks, das die Kanten einer Ecke auf der Einheitskugel an dieser Ecke ausstechen. Die Winkel dieses sphärischen Dreiecks sind alle gleich dem Winkel   (siehe oben) zwischen zwei Dreiecksebenen. Der Flächeninhalt des sphärischen Dreiecks ist der Raumwinkel

  •  
 

Dieser Raumwinkel entspricht der Fläche eines Kugelsegments auf der Einheitskugel mit einem halben Öffnungswinkel  

Anwendungen

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Pentagondodekaeder mit unregelmäßigen Flächen

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Pyritoeder

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Das Pyritoeder hat ebenfalls 12 Flächen, 20 Ecken und 30 Kanten. Die Flächen sind aber nicht regelmäßig. Jede der 12 Flächen ist ein Fünfeck mit vier kürzeren und einer längeren Kante. Insgesamt besitzt dieses Polyeder 24 kürzere und 6 längere Kanten.[6] Wie auch beim regelmäßigen Pentagondodekaeder bilden 8 der 20 Ecken einen einbeschriebenen Würfel (Vergl. Abschnitt 1.3.1); in der Abbildung sind sie gelb markiert. In der Natur kommt Pyrit (FeS2) manchmal in dieser Gestalt vor. Deshalb wird diese Varietät des Pentagondodekaeder in der Mineralogie auch Pyrit-Dodekaeder oder Pyritoeder[7] genannt. Bei Kristallen sind fünfzählige Achsen unmöglich, wie das reguläre Pentagondodekaeder sie besitzt, weil es keine lückenlose periodische Flächenfüllung mit fünfzähliger Symmetrie gibt. Nur bei nicht streng periodischen „Kristallen“, also Quasikristallen, ist ein reguläres Pentagondodekaeder denkbar.

 
Pyritoeder
rote Kanten sind länger

Netze des Dodekaeders

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Das Dodekaeder hat 43380 Netze.[8] Das heißt, es gibt 43380 Möglichkeiten, ein hohles Dodekaeder durch Aufschneiden von 19 Kanten aufzuklappen und in der Ebene auszubreiten. Die anderen 11 Kanten verbinden jeweils die 12 regelmäßigen Fünfecke des Netzes. Um ein Dodekaeder so zu färben, dass keine benachbarten Flächen dieselbe Farbe haben, braucht man mindestens 4 Farben.

 
Animation eines Dodekaedernetzes

Graphen, duale Graphen, Zyklen, Färbungen

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Das Dodekaeder hat einen ihm zugeordneten ungerichteten planaren Graphen mit 20 Knoten, 30 Kanten und 12 Gebieten, der 3-regulär ist, d. h. von jedem Knoten gehen 3 Kanten aus, sodass der Grad für alle Knoten gleich 3 ist. Bei planaren Graphen ist die genaue geometrische Anordnung der Knoten unwesentlich. Wichtig ist allerdings, dass sich die Kanten nicht schneiden müssen. Die Knoten dieses Dodekaedergraphen entsprechen den Ecken des Dodekaeders.

Die Knoten des Dodekaedergraphen können mit 3 Farben so gefärbt werden, dass benachbarte Knoten immer unterschiedlich gefärbt sind. Dies bedeutet, dass die chromatische Zahl dieses Graphen gleich 3 ist (siehe Knotenfärbung). Außerdem können die Kanten mit 3 Farben so gefärbt werden, dass benachbarte Kanten immer unterschiedlich gefärbt sind. Mit 2 Farben ist das nicht möglich, sodass der chromatische Index für die Kantenfärbung gleich 3 ist (das rechtsstehende Bild veranschaulicht diese Färbungen).

 
Bild 1
Knotenfärbung des Dodekaeder- graphen, siehe hierzu auch Bild 4
 
Bild 2
Kantenfärbung des Dodekaeder- graphen, siehe hierzu auch Bild 4
 
Bild 3
Flächenfärbung des Dodekaeder- graphen mit dualer Knotenfärbung des Ikosaedergraphen, siehe hierzu auch Bild 4
 
Bild 4
Veranschaulichung der Färbungen, Dodekaeder einbeschrieben vom dualen Ikosaeder, dessen Mittel- punkte der Dreiecke sind die Eckpunkte des Dodekaeders, die Färbung der Dreiecke ist gleich, wie die der Eckpunkte des Dodekaeders.

Um die entsprechende nötige Anzahl der Farben für die Flächen oder Gebiete zu bestimmen, ist der duale Graph (Ikosaedergraph) mit 12 Knoten, 30 Kanten und 20 Gebieten hilfreich. Die Knoten dieses Graphen werden dabei den Gebieten des Dodekaedergraphen eineindeutig (bijektiv) zugeordnet und umgekehrt (siehe bijektive Funktion und Abbildung). Die Knoten des Ikosaedergraphen können mit 4 Farben so gefärbt werden, dass benachbarte Knoten immer unterschiedlich gefärbt sind, aber nicht mit 3 Farben, sodass die chromatische Zahl des Ikosaedergraphen gleich 4 ist. Daraus lässt sich indirekt schließen: Weil die chromatische Zahl gleich 4 ist, sind 4 Farben für eine solche Flächenfärbung des Dodekaeders oder eine Färbung der Gebiete des Dodekaedergraphen nötig.[9]

Die 19 aufgeschnittenen Kanten jedes Netzes (siehe oben) bilden zusammen mit den Ecken (Knoten) einen Spannbaum des Dodekaedergraphen. Jedes Netz entspricht genau einem Spannbaum und umgekehrt, sodass hier eine eineindeutige (bijektive) Zuordnung zwischen Netzen und Spannbäumen besteht. Wenn man ein Dodekaedernetz ohne das äußere Gebiet als Graphen betrachtet, erhält man als dualen Graphen jeweils einem Baum mit 12 Knoten und 11 Kanten und dem maximalen Knotengrad 3. Jede Fläche des Dodekaeders wird dabei einem Knoten des Baums zugeordnet. Dabei kommt nicht jede graphentheoretische Konstellation (siehe Isomorphie von Graphen) solcher Bäume vor, aber einige mehrfach.

Der Dodekaedergraph besitzt 60 Hamiltonkreise, aber keine Eulerkreise.[10]

 
Dodekaedergraph mit einem der 60 Hamiltonkreise

Andere Dodekaeder

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Andere Dodekaeder sind zum Beispiel:

Einige dieser Polyeder haben mehr als 12 Flächen, sind also keine echten Dodekaeder.

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Commons: Dodekaeder – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wiktionary: Dodekaeder – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen

Einzelnachweise

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  1. a b c Euklid, deutsch Rudolf Haller: Stoicheia. Buch XIII.17., S. 20
  2. Euklid, deutsch Rudolf Haller: Stoicheia. Buch XIII.15., S. 15
  3. Euklid, deutsch Rudolf Haller: Stoicheia. Buch XIII.18., S. 24
  4. waldorfschule-muenster.de (Memento vom 11. Juni 2015 im Internet Archive)
  5. siehe z. B. Georg Unger: Das offenbare Geheimnis des Raumes. Meditationen am Pentagondodekaeder nach Carl Kemper. Verlag Freies Geistesleben, Stuttgart 1963.
  6. Dodekaeder / Pentagondodekaeder / Pentagonal dodecahedron. Mineralienatlas, abgerufen am 25. Dezember 2020.
  7. Nichtsilikate. RUB Fakultät für Geowissenschaften, 2022, abgerufen am 9. Oktober 2022: „Pyrit (FeS2) ist ein messinggelb, metallisch glänzendes und relativ hartes Sulfid, welches gerne in Form von Pentagondodekaedern („Pyritoeder“), Würfel und seltener auch Oktaedern vorkommt (typisch ist außerdem, dass einige Flächen eine Längsstreifung aufweisen können).“
  8. Eric Weisstein: Dodecahedron. Netze. In: MathWorld Wolfram. A Wolfram Web Resource, abgerufen am 1. Juli 2020.
  9. Mike Zabrocki: HOMEWORK #3 SOLUTIONS - MATH 3260. (PDF) York University, Mathematics and Statistics, Toronto, 2003, S. 4, abgerufen am 31. Mai 2020.
  10. Eric Weisstein: Dodecahedral Graph. Graphen. In: MathWorld Wolfram. A Wolfram Web Resource, abgerufen am 1. Juli 2020.