Offshore-Windpark Greater Gabbard

weltweit größter Offshore-Windpark
(Weitergeleitet von Offshore-Windpark Galloper)

Greater Gabbard ist ein britischer Offshore-Windpark in der südwestlichen Nordsee. Er war bei Fertigstellung im September 2012 mit 140 Windkraftanlagen und einer Gesamtnennleistung von 504 MW der größte Offshore-Windpark der Welt. Betrieben wird der im nordöstlichen Bereich der Themsemündung gelegene Windpark von den Energieversorgungsunternehmen SSE Renewables und RWE Renewables. Die Kosten des Projektes (ohne Netzanschluss) wurden mit 650 Mio. £ veranschlagt.[1]

Offshore-Windpark Greater Gabbard
Galloper mit Greater Gabbard im Hintergrund
Galloper mit Greater Gabbard im Hintergrund
Lage

Offshore-Windpark Greater Gabbard (Nordsee)
Offshore-Windpark Greater Gabbard (Nordsee)
Koordinaten 51° 52′ 48″ N, 1° 56′ 24″ OKoordinaten: 51° 52′ 48″ N, 1° 56′ 24″ O
Land Vereinigtes Konigreich Vereinigtes Königreich
Gewässer Nordsee
Daten

Typ Offshore-Windpark
Primärenergie Windenergie
Leistung Greater Gabbard: 504 MW
Galloper: 353 MW
North Falls: bis 504 MW
Eigentümer SSE Renewables, RWE Renewables
Betreiber Greater Gabbard Offshore Windfarm Ltd
Galloper Wind Farm Ltd
North Falls Offshore Wind Farm Ltd
Betriebsaufnahme Greater Gabbard: 2012
Galloper: 2018
Turbine Greater Gabbard: 140 × Siemens SWT-3.6-107
Galloper: 56 × Siemens SWT-6.3-154
Website SSE Greater Gabbard
galloperwindfarm.com
northfallsoffshore.com
Stand 2022
Windpark Greater Gabbard, ohne Galloper
Windpark Greater Gabbard, ohne Galloper

Windpark Greater Gabbard, ohne Galloper

Eine erste Erweiterung unter der Projektbezeichnung Galloper wurde 2018 in Betrieb genommen. 56 Windenergieanlagen erhöhen die installierte Leistung des Windparks um 353 MW.

Eine zweite Erweiterung unter der Projektbezeichnung North Falls mit bis zu 504 MW befindet sich in der Entwicklung.

Greater Gabbard liegt etwa 23 Kilometer vor der Küste der Grafschaft Suffolk, die Wassertiefe beträgt zwischen 24 und 34 Meter. Der Windpark besteht aus zwei Teilflächen mit einer Gesamtfläche von 147 km², die durch die Sandbänke Inner Gabbard und The Galloper voneinander getrennt sind.

Geschichte

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Greater Gabbard gehört zur Round-2-Ausschreibung und wurde ursprünglich von den Unternehmen Airtricity und Fluor entwickelt, die das Joint Venture „Greater Gabbard Offshore Windfarm“ gründeten. Nach dem Kauf von Airtricity durch Scottish and Southern Energy übernahm dieser schließlich auch die von Fluor gehaltenen Anteile an dem Projekt, womit SSE der alleinige Eigentümer war. Im November 2008 stieg schließlich RWE mit einem Anteil von 50 % ein.

Genehmigt wurde Greater Gabbard im Oktober 2007. 2008 begannen die bauvorbereitenden Maßnahmen an Land, die Offshore-Arbeiten wurden 2009 aufgenommen. Im Januar 2011 speisten die beiden ersten Windkraftanlagen Strom in das öffentliche Netz ein. Die letzte Windturbine wurde am 7. September 2012 montiert. Da zunächst noch Zweifel an der Sicherheit einiger Fundamente bestanden, wurde der Windpark erst im Mai 2013 vom Betreiber abgenommen.[2]

Die durchschnittliche Windgeschwindigkeit in 80 Meter Höhe beträgt 9 m/s, der prognostizierte Energieertrag liegt bei 1750 GWh im Jahr. Der Kapazitätsfaktor liegt demnach bei rund 40 %.

Die Wartung der Turbinen wird von Siemens durchgeführt. Im Oktober 2017 wurde der Wartungsvertrag erneut um fünf Jahre verlängert.[3] 2023 wird RWE Renewables die Wartung von Greater Gabbard für zehn Jahre übernehmen.[4]

Nach zehn Jahren Betriebsdauer hat Greater Gabbard über 17.487 GWh Strom erzeugt.[5]

 
Maschinenhäuser im Hafen von Harwich

Im Windpark Greater Gabbard wurden 140 Windkraftanlagen des Typs Siemens SWT-3.6-107 mit 3,6 MW Nennleistung aufgestellt. Sie haben einen Rotordurchmesser von 107 m bei einer Rotorfläche von rund 9.000 m², die Nabenhöhe liegt bei 78 m. Der Abstand der Anlagen zueinander beträgt mindestens 650 m. Als Fundament kamen bis zu 70 Meter lange Monopiles zum Einsatz, die über 20 m tief in den Meeresboden gerammt wurden. Ebenfalls zum Windpark gehören zwei Umspannplattformen. Diese sind über insgesamt 172 km 34-kV-Seekabel mit den Windkraftanlagen verbunden und transformieren den Strom von der Mittelspannungsebene auf 132 kV. Anschließend wird der Strom über drei Exportkabel von je 45 km Länge zur Umspannstation in Leiston geleitet, wo er in das öffentliche Stromnetz eingespeist wird.[6]

Erweiterung Offshore-Windpark Galloper

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Der Offshore-Windpark Galloper stellt eine Erweiterung des bestehenden Windparks dar und befindet sich seit März 2018 in Betrieb. Das Investitionsvolumen betrug 1½ Milliarden Britische Pfund. Baustart war im November 2016. Es wurden weitere 56 Windkraftanlagen des Typs Siemens SWT-6.0-154 mit einer Gesamtleistung von 353 MW errichtet. Die Leistung der einzelnen Turbinen wurde von ursprünglich 6,0 MW auf 6,3 MW gesteigert, sodass sich die Leistung um 17 MW erhöhte.[7] Galloper soll rechnerisch Strom für 380.000 britische Haushalte liefern.

Beteiligte:[8]

Geschichte und Bau

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Die Erweiterung wurde ursprünglich von Innogy und SSE entwickelt. Ende 2014 wurde das Projekt kurzzeitig auf Eis gelegt, nachdem SSE ausgestiegen war, dann jedoch mit neuen Partnern fortgesetzt. Im Oktober 2015 wurde die endgültige Investitionsentscheidung getroffen.[8]

Im Juni 2016 wurde eine Sicherheitszone von 500 Metern um die vorgesehenen Anlagen-Standorte des Windparks Galloper eingerichtet, damit die Bauarbeiten auf dem Baufeld beginnen können.[9] Ende Dezember 2016 wurde das erste Fundament installiert.[10] Mitte Februar 2017 war die Hälfte der Fundamente installiert.[11] Am 28. März 2017 und damit zwei Monate früher als geplant wurde die Montage der Fundamente beendet.[10] Die erste Windkraftanlage wurde im Mai 2017 errichtet.[12] Ende September 2017 waren 24 der 56 Turbinen installiert.[13]

Am 5. November 2017 wurde der erste Strom im Windpark erzeugt und 38 Turbinen waren installiert.[7] Im Dezember waren alle 56 Turbinen installiert.[14] Die vollständige Inbetriebnahme erfolgte Ende März 2018.[15]

Erweiterung Offshore-Windpark North Falls

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Eine zusätzliche Erweiterung stellt der in Planung befindliche Offshore-Windpark North Falls dar. Es besteht ein Nutzungsrecht mit Crown Estate für bis zu 504 MW.

Siehe auch

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Commons: Offshore-Windpark Greater Gabbard – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise

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  1. Greater Gabbard Offshore Wind Project, United Kingdom. In: power-technology.com. Abgerufen am 5. Januar 2011 (englisch).
  2. GGOWL and Fluor settle Greater Gabbard legal battle. In: Windpower Monthly, 15. Mai 2013, abgerufen am 30. Mai 2013
  3. Siemens und Vestas sichern Offshore-Arbeitsplätze. In: erneuerbareenergien.de. 6. Oktober 2017, abgerufen am 7. Oktober 2017.
  4. RWE wins Greater Gabbard servicing gig. In: renews.biz. 21. Juni 2022, abgerufen am 23. Juli 2022 (englisch).
  5. A decade of clean energy celebrated at Greater Gabbard offshore wind farm. SSE Renewables, 9. September 2022, abgerufen am 9. September 2022 (britisches Englisch).
  6. Greater Gabbard. www.4coffshore.com, abgerufen am 5. Januar 2011
  7. a b Galloper OWF Generates First Power. Turbines Tweaked to Add 17MW More. In: offshorewind.biz. 7. November 2017, abgerufen am 7. November 2017 (englisch).
  8. a b RWE completes Galloper finance and orders Siemens 6MW. In: Windpower Offshore. 30. Oktober 2015, abgerufen am 30. Oktober 2015 (englisch).
  9. Berichten aan Zeevarenden Heft 21/2016, Meldung 202, S. 7/8, Koninklijke Marine (NL), Dienst der Hydrografie, ISSN 0166-932X
  10. a b GeoSea Installs All Galloper Foundations Two Months Early. offshorewind.biz, 29. März 2017, abgerufen am 30. März 2017 (englisch).
  11. Half of Galloper Foundations In Place. In: offshoreWind.biz. 13. Februar 2017, abgerufen am 13. Februar 2017 (englisch).
  12. Galloper welcomes first turbine. In: Windpower Offshore. 17. Mai 2017, abgerufen am 18. Mai 2017 (englisch).
  13. 24 Turbines Up at Galloper Offshore Wind Farm. In: offshoreWIND.biz. 27. September 2017, abgerufen am 27. September 2017 (englisch).
  14. Last Turbine Added to Galloper Array. In: offshoreWIND.biz, 22. Dezember 2017, abgerufen am 22. Dezember 2017
  15. Innogy Switches Galloper on. In: offshorewind.biz. 30. März 2018, abgerufen am 4. April 2018 (englisch).