Fehlsichtigkeit

eine Reihe verschiedenartiger, normabweichender oder suboptimaler Zustände des Sehsinnes
(Weitergeleitet von Normalsichtigkeit)
Klassifikation nach ICD-10
H53.9[1] Sehstörung, nicht näher bezeichnet
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ICD-10 online (WHO-Version 2019)

Mit dem Begriff Fehlsichtigkeit werden eine Reihe verschiedenartiger, normabweichender oder suboptimaler Zustände des Sehsinnes bezeichnet. Im engeren Sinne ist mit diesem Begriff die Ametropie gemeint,[2][3] in der Augenoptik die Bezeichnung für ein optisch nichtideales Auge. Im weiteren Sinne kann jede Abweichung einer individuellen Qualität des Sehsinnes vom Ideal- oder Normalwert so bezeichnet werden. Als Fehlsichtigkeit gelten manchmal auch normale Messwerte, wenn, wie im Beispiel der Ametropie, die Norm nicht dem Ideal entspricht.

Als Fehlsichtigkeiten im weiteren Sinne werden so bestimmte Mängel oder Einschränkungen im Bereich der Sehschärfe, der Akkommodation, des Farbsehens, der Augenmotorik oder des Dämmerungssehens bezeichnet.[4]

Normalsichtigkeit

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Als Gegenbegriff zur Fehlsichtigkeit ist der Begriff der Normalsichtigkeit eingeführt. Gemeint ist je nach betrachteter Sinnesqualität entweder ein Idealwert (wie z. B. bei der Emmetropie im Gegensatz zur Ametropie[5]) oder ein physiologischer Normalwert im Sinne einer Abweichung von weniger als zwei Standardabweichungen vom Durchschnitt (Normvariante). Gesetzgeber oder Versicherer orientieren sich bei der Beurteilung der Fahreignung, bei der Einstufung von Arbeitsunfähigkeit und Sehbehinderung an festen Grenzwerten, die einem Expertenkonsens über die Anforderungen der Fahrtätigkeit, von Erwerbsarbeit und des Alltags entsprechen. Das Begriffspaar Fehlsichtigkeit/Normalsichtigkeit spielt dabei keine Rolle.

Formen von Fehlsichtigkeit

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Kritik des Begriffs

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Die Begriffe der Fehlsichtigkeit wie auch der Normalsichtigkeit können irreführend sein, wenn sie wie im Fall von Ametropie, Heterophorie oder Presbyopie eine Fehlerhaftigkeit suggerieren, die tatsächlich nicht gegeben ist. Es werden so einerseits unbegründete Besorgnisse erzeugt, andererseits die Grenze zu tatsächlich krankhaften Zuständen begrifflich verwischt. In der wissenschaftlichen Augenheilkunde werden beide Begriffe deshalb möglichst vermieden.

Siehe auch

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  • Sehstörung – nicht näher bezeichnete, permanente oder vorübergehende Störungen des Sehsinns
  • Standardbeobachter – in der Farbtheorie als Normalsichtig definierter Durchschnitt für die Beurteilung von Farben.
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Einzelnachweise

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  1. Alphabetisches Verzeichnis zur ICD-10-WHO Version 2019, Band 3. Deutsches Institut für Medizinische Dokumentation und Information (DIMDI), Köln, 2019, S. 265
  2. Pschyrembel klinisches Wörterbuch. Mit klinischen Syndromen und Nomina Anatomica. = Klinisches Wörterbuch. Bearbeitet von der Wörterbuchredaktion des Verlages unter der Leitung von Christoph Zink. 256., neu bearbeitete Auflage. de Gruyter, Berlin u. a. 1990, ISBN 3-11-010881-X.
  3. Albert J. Augustin: Augenheilkunde. 3., komplett überarbeitete und erweiterte Auflage. Springer, Berlin u. a. 2007, ISBN 978-3-540-30454-8, S. 580.
  4. Information. Techniker Krankenkasse
  5. Information. (Memento des Originals vom 14. Juni 2014 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.medizin.uni-tuebingen.de Universitätsklinikum Tübingen