Nordenau
Nordenau ist ein Ortsteil der Stadt Schmallenberg im nordrhein-westfälischen Hochsauerlandkreis.
Nordenau Stadt Schmallenberg
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Koordinaten: | 51° 11′ N, 8° 25′ O | |
Höhe: | 584 m | |
Einwohner: | 238 (31. Dez. 2023)[1] | |
Postleitzahl: | 57392 | |
Vorwahl: | 02975 | |
Lage von Nordenau in Schmallenberg
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Luftaufnahme vom Ortskern (2013)
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Geografie
BearbeitenDer Luftkurort im Schmallenberger Sauerland liegt auf einem Bergsattel zwischen 600 und 800 m ü. N.N. oberhalb des Nesselbachtals rund zwei Kilometer nördlich von Westfeld. Angrenzende Orte sind Nesselbach, Lengenbeck, Inderlenne, Westfeld und Ohlenbach.
Geschichte
BearbeitenUm 1200 wurde die Burg Norderna von den Edelherren von Grafschaft an der alten Heidenstraße erbaut. In einem Gerichtsstreit erwähnte man 1513 erstmals die Siedlung Nordenau.[2] 1645 wurde Nordena auf der Karte Westphalia Ducatus kartografisch erfasst. Seit 1866 baute man in den Nordenauer Gruben „Brandholz I“ und „Brandholz II“ Schiefer ab.[3] Im Jahr 1895 wohnten 147 Einwohner, laut der Eintragung des Handels- und Gewerbeadressbuches der Provinz Westfalen, im Ort Nordenau.[4] In den 50er Jahren arbeiteten bis zu 120 Personen in den Schiefergruben Brandholz.
Am 1. Januar 1975 wurde Nordenau mit der Gemeinde Oberkirchen, zu der es bis dahin gehörte, in die Stadt Schmallenberg eingegliedert.[5] Die Grube „Brandholz I“ musste 1980 den Abbau wegen Erschöpfung der Lagerstätte einstellen. Im Jahr 1992 wurde der Schieferbergbau komplett eingestellt. Der letzte Grubenhunt erreichte am 28. Februar 1992 das Tageslicht. Insgesamt baute man ca. 80.000 Tonnen Schiefer ab. Auf einer Fläche von 60 Hektar wurden rund 5000 Meter lange Stollen erschlossen.[6]
Tourismus
BearbeitenNordenau ist ein staatlich anerkannter Luftkurort. Im Ort stehen vier Hotels und 41 Pensionen.
Sehenswürdigkeiten
BearbeitenDer kleine Ort mit alten, teilweise über 200 Jahre alten Fachwerkhäusern wird gekrönt von der Ruine des Bergfrieds der Burg Rappelstein, die einst Wanderern, Kaufleuten und Kriegern, die über die alte Heidenstraße, die hier über den Höhenrücken des Rothaargebirges führte, Schutz bot.
Hauptanziehungspunkt für Besucher ist der Nordenauer Heilstollen „Brandholz“ mit über 100.000 Besuchern im Jahr.[7] Die wundersame Wirkung des auch als „deutsches Lourdes“ oder als „Wunderstollen“ bekannten Stollen „Brandholz I“ entdeckte 1991 ein Gast im Weinkeller des Hotels Tommes.
Siehe auch: Liste der Baudenkmäler in Schmallenberg und Liste der Naturdenkmäler in Schmallenberg
Sport
BearbeitenDer Ort verfügt über Sport- und Wandermöglichkeiten in den Nadel-, Laub- und Mischwäldern, einen Kurpark und den Walderlebnispfad „Eulenweg“. In unmittelbarer Nachbarschaft zu den Wintersportorten des Sauerlandes Winterberg und Altastenberg bietet auch Nordenau Wintersportmöglichkeiten.
Religion
BearbeitenAm 3. März 1765 genehmigte das Generalvikariat in Köln den Bau einer Kapelle. Diese wurde innerhalb eines Jahres im Renaissancestil unterhalb der verfallenen Burg errichtet und 1925 abgerissen. Im selben Jahr erbaute man an gleicher Stelle die heutige St.-Hubertus-Kirche.[8]
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Kirche St. Hubertus Nordenau, Blick von Burg Nordenau
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Kirche St. Hubertus Nordenau
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Altar in der Kirche St. Hubertus
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Eingangsportal Kirche St. Hubertus
Söhne und Töchter des Ortes
Bearbeiten- Heinrich Schauerte (* 17. November 1882 in Schmallenberg-Nordenau; † 6. August 1975 in Schmallenberg-Fredeburg) war Professor für Religiöse Volkskunde und Erster Vorsitzender des Sauerländer Heimatbundes.
Literatur
Bearbeiten- Alfred Bruns: Nordenau, S. 663 ff. in Oberkirchen - Gericht und Kirchspiel Oberkirchen, Stadt Schmallenberg (Hrsg.), 1981
- Heinrich Schauerte: Nordenau, Sauerland-Verlag, Iserlohn, 1928
- Friedrich Albert Groeteken: Die Tochtergemeinde Nordenau, in Geschichte der Pfarrei Oberkirchen, 1949
Weblinks
BearbeitenEinzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Stadt Schmallenberg: Einwohner nach Ortsteilen, abgerufen am 2. Dezember 2024
- ↑ Sauerlandkurier: 500 Jahre Nordenau - Historische Jubiläumsfeier steht im Mai 2013 an, 26. Jahrgang, 15. August 2012, S. 17
- ↑ Volker Wrede: Dachschieferbergbau im Sauerland (doc; 82 kB) ( des vom 2. Februar 2014 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- ↑ Alfred Bruns: Oberkirchen - Gericht und Kirchspiel Oberkirchen, S. 460 und S. 663 ff., Stadt Schmallenberg (Hrsg.), 1981
- ↑ Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart / Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 335 f. (Statistische Bibliothek des Bundes und der Länder [PDF]).
- ↑ Hinweisschild an der Nordenauer Astenstraße
- ↑ Der Spiegel 49/1997, Du glühst ja wie ein Ofen abgerufen am 25. Juni 2010
- ↑ Alfred Bruns: Oberkirchen - Gericht und Kirchspiel Oberkirchen, S. 702, Stadt Schmallenberg (Hrsg.), 1981