Motorrad-Weltmeisterschaft 1953

**Motorrad-Weltmeisterschaft 1953**
	500-cm³-Weltmeister
Fahrer:	Geoff Duke
Konstrukteur:	Gilera
	350-cm³-Weltmeister
Fahrer:	Fergus Anderson
Konstrukteur:	Moto Guzzi
	250-cm³-Weltmeister
Fahrer:	Werner Haas
Konstrukteur:	NSU
	125-cm³-Weltmeister
Fahrer:	Werner Haas
Konstrukteur:	MV Agusta
	Gespanne (500-cm³)-Weltmeister
Fahrer:	Eric Oliver; Stanley Dibben
Konstrukteur:	Norton

Die Motorrad-WM-Saison 1953 war die fünfte in der Geschichte der FIM-Motorrad-Straßenweltmeisterschaft.

In der Klasse bis 500 cm³ wurden acht, in den Klassen bis 350 cm³ und bis 250 cm³ sieben, in der Klassen bis 125 cm³ sechs und bei den Gespannen fünf Rennen ausgetragen.

Punkteverteilung

Punktewertung
Platz	1	2	3	4	5	6
Punkte	8	6	4	3	2	1

In die Wertung kamen bei weniger als acht ausgetragenen Rennen die besten vier Resultate, wurden acht oder mehr Rennen ausgetragen wurden die fünf besten erzielten Resultate in die WM-Wertung einbezogen.

Wissenswertes

Der Brite Fergus Anderson gewann den 500er-Lauf in Spanien auf einer 350-cm³-Maschine.
Mit Werner Haas gewann erstmals in der Geschichte der Motorrad-WM ein Deutscher einen WM-Titel. Dem Augsburger gelang es gleichzeitig, die Titel in der 125-cm³- und der 250-cm³-Klasse in einer Saison einzufahren.
Da in der Konstrukteurswertung der 125-cm³-Klasse die beiden Hersteller MV Agusta und NSU dieselbe Anzahl an Punkten, Siegen, und allen weiteren Platzierungen hatten, wurde der Konstrukteursweltmeister durch Addition aller Rennzeiten der jeweils besten Piloten der Hersteller bei den einzelnen Grands Prix ermittelt. Die italienische Marke MV Agusta hatte dabei 36,1 Sekunden Vorsprung auf NSU und bekam den Titel zugesprochen.

Todesfälle

Der britische 500-cm³-Weltmeister der Saison 1949, Leslie Graham, kam am Freitag, dem 12. Juni 1953, bei einem Unfall im 500-cm³-Rennen der Tourist Trophy ums Leben. Er hatte, an dritter Stelle liegend, im schwierigen Streckenabschnitt Bray Hill bei hoher Geschwindigkeit die Kontrolle über sein Motorrad verloren, war zu Sturz gekommen und noch an der Unfallstelle verstorben.

500-cm³-Klasse

Rennergebnisse

	Datum	Rennen	Strecke	Platz 1	Platz 2	Platz 3	Schn. Rennrunde
1	12.06.	Isle of Man 35. Isle of Man TT	Mountain Course	Ray Amm	Jack Brett	Reg Armstrong	Ray Amm
2	27.06.	Niederlande 23. Dutch TT	Assen	Geoff Duke	Reg Armstrong	Ken Kavanagh	Ray Amm
3	05.07.	Belgien 26. GP von Belgien	Spa-Francorchamps	Alfredo Milani	Ray Amm	Reg Armstrong	Geoff Duke
4	02.08.	Frankreich GP von Frankreich	Rouen	Geoff Duke	Reg Armstrong	Alfredo Milani	Reg Armstrong
5	15.08.	Nordirland 25. Ulster GP	Dundrod	Ken Kavanagh	Geoff Duke	Jack Brett	Ken Kavanagh und Geoff Duke
6	23.08.	Schweiz 23. GP der Schweiz	Bremgarten	Geoff Duke	Alfredo Milani	Reg Armstrong	Rod Coleman
7	06.09.	Italien 31. GP der Nationen	Monza	Geoff Duke	Dickie Dale	Libero Liberati	Dickie Dale
8	04.10.	Spanien 1945 4. GP von Spanien	Montjuïc	Fergus Anderson	Carlo Bandirola	Dickie Dale	Fergus Anderson

Fahrerwertung

1	Vereinigtes Konigreich Geoff Duke	Gilera	38
2	Irland Reg Armstrong	Gilera	24 (30)
3	Italien Alfredo Milani	Gilera	18
4	Australien Ken Kavanagh	Norton	18
5	Rhodesien Sud 1923 Ray Amm	Norton	14
6	Vereinigtes Konigreich Jack Brett	Norton	13
7	Vereinigtes Konigreich Dickie Dale	Gilera	11
8	Italien Giuseppe Colnago	Gilera	11
9	Vereinigtes Konigreich Fergus Anderson	Moto Guzzi	8
10	Neuseeland Rod Coleman	A.J.S.	7

11	Italien Carlo Bandirola	MV Agusta	6
12	Italien Libero Liberati	Gilera	4
13	Vereinigtes Konigreich William Doran	A.J.S.	3
	Vereinigtes Konigreich Derek Farrant	A.J.S.	3
15	Vereinigtes Konigreich Cecil Sandford	MV Agusta	2
	Italien Nello Pagani	Gilera	2
17	Vereinigtes Konigreich Peter Davey	Norton	1
	Neuseeland Ken Mudford	Norton	1
	Deutschland Hermann Paul Müller	MV Agusta	1
	Vereinigtes Konigreich Tommy Wood	Norton	1

(Punkte in Klammern inklusive Streichresultate)

Konstrukteurswertung

1	Italien Gilera	40 (54)
2	Vereinigtes Konigreich Norton	29 (30)
3	Vereinigtes Konigreich A.J.S.	10
4	Italien Moto Guzzi	8
5	Italien MV Agusta	8

(Punkte in Klammern inklusive Streichresultate)

Eine DKW RM 350, Spitzname „Singende Säge“, wie sie 1953 vom DKW-Werksteam eingesetzt wurde.