Morgenstern (Waffe)
Der Morgenstern ist eine Schlagwaffe, die im Mittelalter und in der frühen Neuzeit gebräuchlich war. Er ist eine Weiterentwicklung der Keule.
Morgenstern (Waffe) | |
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Angaben | |
Waffenart: | Wuchtwaffen |
Bezeichnungen: | Morgenstern |
Verwendung: | Waffe der Bauern, Kampf gegen Reiter |
Entstehungszeit: | etwa 11. Jahrhundert |
Einsatzzeit: | etwa 11. – 17. Jh. |
Ursprungsregion/ Urheber: |
vermutlich flämisch |
Verbreitung: | Europa, Arabien |
Gesamtlänge: | etwa 100–150 cm |
Griffstück: | Holz, Metall |
Besonderheiten: | verschiedene Kopfformen |
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Beschreibung
BearbeitenDie klassische Ausführung besteht aus einem bis zu 60 cm langen, kräftigen Holzstab als Griff, an dessen Ende der Kopf, meist aus Holz, aber auch Eisen sitzt (etwa 8 bis 20 cm im Durchmesser). Dieser ist mit etwa 1 bis 5 cm langen Dornen besetzt, die ihm ein sternförmiges Aussehen geben. Oft war am unteren Ende des Griffs ein Faustriemen befestigt, der verhindern sollte, dass die Waffe im Kampfgetümmel verloren geht. Die Handhabung ist mit der eines Streithammers oder eines Beils zu vergleichen. Das Führen eines Morgensterns erfordert viel Kraft. Sein Gebrauch galt als „unritterlich“. Varianten, bei denen der Kopf über eine Kette mit dem Griffstück verbunden ist, werden als Flegel (auch: Streitflegel) bezeichnet.
Heute ist es schwierig, eine allgemeine Definition zu finden, welche Waffe genau als Morgenstern angesehen wird.
Der Morgenstern wurde bis in das 17. Jahrhundert verwendet. Im Ersten Weltkrieg wurden wieder ähnliche Waffen angefertigt und im Grabenkrieg eingesetzt. Sie wurden vor allem wegen ihrer Lautlosigkeit genutzt, hauptsächlich bei nächtlichen Überfällen auf feindliche Posten. Einige dieser neuzeitlichen Morgensterne sind im Bayerischen Armeemuseum in Ingolstadt ausgestellt, ebenso im Imperial War Museum in London.
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Seltene Variante: Eisenkugel an Kette, 15. Jahrhundert
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Britische Grabenkeulen, Erster Weltkrieg
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20-zackige Skulptur Ikosaederstern, in Wien, Morgensternplatz
In Wien-Alsergrund, Oskar-Morgenstern-Platz 1 hängt die rote Skulptur Ikosaederstern an Seilen, sie spielt als algebraisch bestimmte Fläche auf die hier ansässigen Mathematikinstitute der Universität Wien an, durch die blutrote Farbe und Form mit 20 Stacheln auf die Waffe und damit auch auf den Platznamen.[1]
Das Wappen von Schöllkrippen (Landkreis Aschaffenburg) zeigt drei Morgensterne.
Siehe auch
BearbeitenLiteratur
Bearbeiten- Martin J. Dougherty: Weapons and fighting Techniques of the medieval warrior, 1000 - 1500 AD. Amber Books Ltd., London 2008, ISBN 978-1-906626-06-8 (Deutsche Ausgabe: Kriegskunst im Mittelalter. Ausrüstung und Kampftechniken von 1000 bis 1500 n. Chr. Weltbild, Augsburg 2008, ISBN 978-3-8289-0861-1).
- George Cameron Stone: A glossary of the construction, decoration, and use of arms and armor in all countries and in all times together with some closely related subjects. Dover Publications, Mineola NY 1999, ISBN 0-486-40726-8, S. 228 (englisch).
Weblinks
BearbeitenEinzelnachweise
Bearbeiten- ↑ OMP-1: Dodekaederstern Beschreibung und Mathematik der Skulptur am Oskar-Morgenstern-Platz 1, Wien.