Die Antonshöhe, früher auch Hauswurzhügel genannt,[1][2] ist eine 356 m hohe Erhebung im Bezirksteil Mauer des 23. Wiener Gemeindebezirks Liesing. Dort befindet sich der aufgelassene Steinbruch Mauer-Antonshöhe der Stadt Wien, der als ältestes Industriedenkmal Österreichs bezeichnet werden kann.

Antonshöhe

Der Steinbruch auf der Antonshöhe

Höhe 356 m ü. A.
Lage Wien, Österreich
Gebirge Wienerwald
Koordinaten 48° 8′ 57″ N, 16° 14′ 42″ OKoordinaten: 48° 8′ 57″ N, 16° 14′ 42″ O
Mauer-Antonshöhe (Wien)
Mauer-Antonshöhe (Wien)
Gestein Radiolarit (Roten-Berg-Formation), Aptychenkalk
Alter des Gesteins Oberjura

Lage und Name

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Die Antonshöhe liegt im Maurer Wald. Im Norden befindet sich der Wilde Berg, im Südosten der Georgenberg und im Südwesten das Gütenbachtal. Sie wurde nach Anton Ölzelt dem Älteren benannt.[3]

Jungsteinzeitliches Hornsteinbergwerk

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Im Steinbruch auf der Antonshöhe wurden 1929/1930 Sprengungen durchgeführt. Dabei wurden mehrere Abbauschächte (Mardellengruben) entdeckt.

Der ehemalige Steinbruch lieferte schon in der Jungsteinzeit Rohmaterial für die Herstellung von Werkzeugen. Gewonnen wurde in Mauer-Antonshöhe Hornstein sowie Radiolarit in rötlich-braunen und grünlichen Schattierungen. Dieser Silex war ein begehrter Rohstoff und wurde weit gehandelt. Bereits vor rund 7.500 Jahren wurde Hornstein von Mauer-Antonshöhe in den umliegenden Dörfern verwendet, wie z. B. Funde aus der Siedlung Brunn am Gebirge (Niederösterreich) zeigen, die an den Beginn der Linearbandkeramik datiert.

Die Abbauschächte waren mit Abraum verfüllt. Sie dürften somit spätestens in der Zeit der Bemaltkeramik/Lengyel-Kultur (4.750 - 3.900 v. Chr.) angelegt worden sein. Der Abbau wurde mit Werkzeugen aus Hirschgeweih, Felsgestein sowie Geröllen, die als Schlag- und Klopfsteinen dienten, betrieben. Gegen Ende der Bemaltkeramik wurden in den zugeschütteten Schächten in sieben Gräbern zwei Männer, drei Frauen und zwei Kinder bestattet.

Europaweit sind etwa 100 Bergbaue nachgewiesen, in denen verschiedene Silexvarietäten abgebaut wurden.

Die archäologische Untersuchung übernahm Josef Bayer von der Prähistorischen Abteilung des Naturhistorischen Museums Wien. Ein ihm gewidmeter Gedenkstein ist beim Rasthaus Schießstätte am Wilden Berg aufgestellt. Im Jahr 1929 wurde in Mauer die Feuersteingasse nach der archäologischen Stätte benannt.

Literatur

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  • Josef Bayer: Ein Feuersteinbergwerk aus der jüngeren Steinzeit auf der Antonshöhe bei Mauer. In: Heimatjahrbuch der Pfarrgemeinde Mauer. Bd. 7, 1930, ZDB-ID 2238529-0, S. 17–22.
  • Josef Roskosny: Das Hornsteinbergwerk auf der Antonshöhe bei Mauer. In: Unsere Heimat. Jg. 35, Nr. 1/3, 1964, ISSN 1017-2696, S. 34–38.
  • Elisabeth Ruttkay: Das jungsteinzeitliche Hornsteinbergwerk mit Bestattung von der Antonshöhe bei Mauer (Wien 23) – Die Ausgrabungen Josef Bayers in den Jahren 1929–1930. In: Mitteilungen der Anthropologischen Gesellschaft in Wien. Bd. 100, 1970, ISSN 0373-5656, S. 70–115.
  • Gerhard Trnka: The neolithic radiolarite mining site of Wien – Mauer Antonshöhe (Austria). In: Emlékkönyv Violának. Papers in Honour of Viola T. Dobosi. Budapest 2011, S. 287–296
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Commons: Mauer-Antonshöhe – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
  • Antonshöhe auf der Website der Forschungsgesellschaft Wiener Stadtarchäologie

Einzelnachweise

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  1. Karl M. Paul: Ein geologisches Profil aus dem Randgebirge des Wiener Beckens. In: Jahrbuch der Kaiserlich-königlichen Geologischen Reichsanstalt, 1859, S. 257–262 (PDF 0,5 MB)
  2. Albrecht Spitz: Der Höllensteinzug bei Wien. In: Mitteilungen der Geologischen Gesellschaft in Wien, 1910, 3: 353–433 (zobodat.at [PDF; 5,4 MB])
  3. Anton Oelzelt der Ältere im Wien Geschichte Wiki der Stadt Wien