Männer im Ring

Film von Erich Langjahr

Männer im Ring ist ein Kinodokumentarfilm aus dem Jahr 1990 des Schweizer Regisseurs Erich Langjahr. Der Film ist Langjahrs persönliches Geschenk zum 700. Geburtsjahr der Schweizerischen Eidgenossenschaft.

Dokumentarfilm
Titel Männer im Ring
Produktionsland Schweiz
Erscheinungsjahr 1990
Länge 73 Minuten
Produktions­unternehmen Langjahr Film GmbH
Stab
Regie Erich Langjahr
Drehbuch Erich Langjahr
Musik Mani Planzer Komposition und Leitung, Hans Anliker (pos), Toni Birrer (th, tub, Alphorn), Peter Böhringer, Musiker (tp), Martin Brügger (kb), Manuel Hebeisen (ob, eh), Florian Nussbaumer (tp, flh), Manuel Oertli (ts, Talerschwung), Peter Schmid (sax, bcl, afl)
Kamera Erich Langjahr, Otmar Schmid, André Simmen
Schnitt Edwige Ochsenbein, Erich Langjahr
Besetzung
  • Klara Knecht (Dorfladen)
  • Anni und Franz Schüle (Coiffeursalon und Restaurant Harmonie)
  • Fridolin Ecknauer (Rentner)
  • Walter Bruderer (Schreiner)
  • Ruedi Stuber (Kunstmaler)
  • Edwin Gantenbein (Maler)
  • Kurt Brunke (Hochdruckreinigung)
  • Antoinette Müller (Wolle, Mercerie)
  • Paul Meier (Kirchenmesmer)
  • Hans Rohner (Altlandweibel)
  • Liseli Müller
  • Peter Müller
  • Rita Vracko (Bäckerei, Konditorei Müller)
  • Fredy Ammann mit Lehrling Konrad Oertli (Metzgerei Ammann)

Teilnehmer an der Landsgemeinde 1989 in Hundwil Appenzell Ausserrhoden:

Entstehung

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Der Film «Männer im Ring» entstand zum Jubiläum „700 Jahre Eidgenossenschaft“ und bildet den letzten Teil einer Trilogie, zu der auch „Morgarten findet statt“ (1978) und „Ex Voto“ (1986) gehören.

2020 wurde der Film mit Hilfe von Memoriav (Verein zur Erhaltung des audiovisuellen Kulturgutes der Schweiz) digital restauriert.

Die Männer von Appenzell Ausserrhoden stimmten an der Landsgemeinde in Hundwil 1989 für oder gegen das kantonale Frauenstimmrecht ab. An diese besondere Landsgemeinde war auch die Zuger Regierung eingeladen, die wegen der Bedeutung dieses Geschäftes in corpore, inklusive Landschreiber, daran teilnahm.

Der Film ist eine Ethnografie der Ereignisse um diese jahrhundertealte Tradition. Er zeigt wie die hergebrachte Ordnung in Konflikt mit der neuen Zeit gerät und wie die Appenzellerinnen und Appenzeller dem historischen Tag entgegenfiebern.[1] Die Landsgemeinde 1989 war die letzte Männerlandsgemeinde von Appenzell Ausserrhoden.

Andreas Furler schrieb 1991 über diesen Film im Tagesanzeiger: «Statt auf bevormundenden Kommentar stellt Erich Langjahr in „Männer im Ring“ auf den ethnografischen Blick ab, der die besten Schweizer Dokumentarfilme seit jeher auszeichnet. Alte, überfällige Zöpfe sollen abgeschnitten werden. Doch man hängt an ihnen, befürchtet instinktiv, dass mit ihnen ein Teil der überkommenen Identität verlorengeht. In den bald abstrusen, bald träfen Argumenten der Appenzellerinnen und Appenzeller vor Langjahrs Kamera kommt genau dieser Widerstreit von Verstand und Gefühl zum Ausdruck.»[2]

Rezeption

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Der Film «Männer im Ring» wurde mehrmals ausgezeichnet. Der Film fand nicht nur in der deutschsprachigen Schweiz, sondern auch in den französisch[3] und italienisch[4] sprechenden Landesteilen sowie international[5][6] Beachtung.

Aus Anlass des Jubiläums «50 Jahre Frauenstimmrecht» auf Bundesebene erfuhr der Film ab 2020 eine Reprise. Er wurde trotz der Covid-19-Pandemie in verschiedenen Kinos der deutschsprachigen Schweiz gezeigt.[7][8] Der bereits 30 Jahre früher entstandene Film erreichte so auch ein jüngeres Publikum, das mit dem Frauenstimmrecht aufgewachsen ist. Riccarda Naef kam zur Welt, als Appenzell Innerrhoden das Frauenstimmrecht einführte. «Männer im Ring» hat ihr gut gefallen. «Es ist nicht nur ein Dok-, sondern auch ein künstlerischer Film, der poetische Bilder zeigt,» meinte die Performancekünstlerin und Kulturvermittlerin, die sich auch als Feministin bezeichnet, gegenüber der Appenzeller Zeitung.[9]

Festivalvorführungen

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Auszeichnungen

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Einzelnachweise

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  1. Beda Hanimann: Porträt einer Kantonsmentalität. In: Die Ostschweiz. 24. Dezember 1990.
  2. Andreas Furler: Vatertag; "Männer im Ring"; Ein sinniger und amüsanter Beitrag zum helvetischen Jubeljahr genauso wie zum Frauenstreik. In: Tagesanzeiger. 14. Juni 1991.
  3. Philippe Schneider: Nyon; Le Festival du film documentaire a démarré; Quatre filtres, un objectif. In: Tribune de Genève. 15. Oktober 1990.
  4. Guglielmo Volonterio: Cinema; Giornate di Soletta. In: Corriere del Ticino. 26. Januar 1991.
  5. John Bendix, Regina Bendix: Film Reviews; Männer im Ring by Erich Langjahr. In: International Folklore Review. Band 9, 1992.
  6. Peter Claus: Impressionen von der 33. Internationalen Woche für Dokumentar- und Animationsfilm. In: Der Morgen. 1. Dezember 1990.
  7. Markus Mathis: Warum Frauen kein Stimmrecht wollten; Luzerner Dok-Film erklärt es. Zentralplus, 21. November 2020, abgerufen am 27. November 2020.
  8. Alex Bänninger: Der Kopf sagt ja, das Herz nein. Journal21.ch, 19. November 2020, abgerufen am 27. November 2020.
  9. Roger Berhalter: Die nächste Landsgemeinde muss ich unbedingt besuchen; ins Kino mit... der Feministin Riccarda Naef. In: Appenzeller Zeitung. 1. Dezember 2020.
  10. Abschluss des Dokumentarfilmfestivals Nyon; Der "Goldene Sesterz" für eine sowjetische Produktion. In: Neue Zürcher Zeitung. Zürich 22. Oktober 1990.
  11. Wilfried Geldner: Von den kleinen und den grossen Freiheiten; Schweizer nationale Filmschau / Kino Dokumentarfilm im Widerstand zum Reportagestil des Fernsehens. In: Frankfurter Allgemeine Zeitung. 1. Februar 1991.
  12. Jury du 19° Festival du Film de Strasbourg de la compétition des films documentaires: Preis-Urkunde. Hrsg.: Institut International des Droits de l'Homme. 23. März 1991.
  13. Auszeichnung für "Männer im Ring" in San Francisco. In: Neue Zürcher Zeitung. Nr. 304. Zürich 31. Dezember 1992, S. 11.