Luro (Verwaltungsamt)

Verwaltungsamt in Osttimor

Luro (Luru) ist ein osttimoresisches Verwaltungsamt (portugiesisch Posto Administrativo) in der Gemeinde Lautém. Es wird durch den Fluss Adafuro in Ober- und Unter-Luro geteilt. Die beiden jeweils größten Siedlungszentren werden entsprechend Ober- und Unter-Luro genannt, oft werden beide auch nur als Luro bezeichnet. Verwirrung entsteht zusätzlich, weil Unter-Luro während der indonesischen Besatzungszeit (1975 bis 1999) das Verwaltungszentrum war, es danach aber von Ober-Luro abgelöst wurde.[3]

Verwaltungsamt Luro
Eucalyptus alba-Bäume am Ende der Trockenzeit, an der Grenze zwischen Lacawa und Afabubu
Verwaltungssitz Luro (Ober-Luro)
Fläche 125,4 km²[1]
Einwohnerzahl 8.381 (2022)[2]
Sucos Einwohner (2022)[2]
Afabubu 753
Baricafa 1.046
Cotamutu 1.962
Lacawa 584
Luro 2.839
Wairoque 1.197
Übersichtskarte
Luro im Westen der Gemeinde Lautém
Luro (Verwaltungsamt) (Osttimor)
Luro (Verwaltungsamt) (Osttimor)

Die Orte

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Zwischen den beiden Siedlungszentren Luro liegen knapp vier Kilometer. Während Ober-Luro sich an der Westgrenze des Sucos Luro zu Cotamutu befindet, liegt Unter-Luro im Suco Afabubu, am Fluss Adafuro.[4]

Ober-Luro

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An der Grenze zwischen den Sucos Luro und Cotamutu liegt der Hauptort und das größte Siedlungszentrum des Verwaltungsamts, das sich aus mehreren Ortsteilen zusammensetzt. Der Ortskern und Verwaltungssitz des Verwaltungsamts befinden sich im Suco Luro.[5] Dazu gehören die Ortsteile Luro, Abere, Aelaneno, Afaia (Afaea), Amahira (Amaira), Baricafa (Barikafa), Ossufaso und Uatalano. Der westlichen Außenbezirke Cotamutu liegt im Suco Cotamutu. Etwas außerhalb liegen im Suco Luro die Dörfer Fanice, Halaena, Sarelari (Saralari) und im Suco Cotamutu Ouroma (Ourama, Oroma) und Kotamutu.[4][6]

Das Siedlungszentrum verfügt über eine Grundschule, einen medizinischen Posten und ein kommunales Gesundheitszentrum.[7] Zur Gemeindehauptstadt Lospalos sind es in Luftlinie 17 km (auf der Straße 65 km) nach Osten und zur Landeshauptstadt Dili etwa 137 km nach Westen.

Unter-Luro

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Das Siedlungszentrum Unter-Luro (Odufuro) liegt im Suco Afabubu, an der Mündung des Adafuro in den Fluss Raumoco. Das Ortszentrum liegt am Nordufer des Adafuro, ebenso die Ortsteile Borugae (Borogae, Borugai), Boruvali (Borowali, Boruwali), Wairoque, Afa, Zefaliu, Soba (Sofa), Afanami (Ataname), Ulturo (Luturo) und Dalari (Daelari). Südlich des Flusses liegen die Vororte Oneraba (Onerafa, Onerafa) und Lacawa (Lakawa).[4][6] Zum Siedlungszentrum gehört eine Schule zur Vorbereitung auf die Sekundärstufe. Die Straße von Ober-Luro nach Lospalos führt durch Unter-Luro.[7]

Das Verwaltungsamt

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Geographie

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Luro vor der Gebietsreform 2015

Bis 2014 wurden die Verwaltungsämter noch als Subdistrikte bezeichnet.

Das Verwaltungsamt Luro liegt im Westen der Gemeinde Lautém. Als einziges Verwaltungsamt Lautéms hat es keinen Zugang zum Meer. Im Norden und Osten liegt das Verwaltungsamt Lautém, im Süden das Verwaltungsamt Iliomar und im Westen die Gemeinde Baucau mit ihren Verwaltungsämtern Baguia und Laga. Vor der Gebietsreform 2015 hatte Luro eine Fläche von 128,28 km².[8] Nun sind es 125,4 km².[1] Luro gab ein Gebiet im Norden an Lautém an, erhielt aber dafür ein Territorium von Laga, das nun im Westen wie ein Anhängsel in das benachbarte Verwaltungsamt hineinragt.[4]

Luro besteht aus sechs Sucos. In Ober-Luro sind es die Baricafa (Barikafa), Cotamutu (Cotamuto, Kotamuto) und Luro mit dem Verwaltungssitz. In Unter-Luro (Odufuro) liegen die Sucos Afabubu (Afabubo), Lacawa (Lakawa) und Wairoque (Wairoke, Wairoce, Vairoque). Die Grenzziehung der Sucos wurde nach der indonesischen Besatzungszeit mehrmals deutlich verändert. Unter anderem tauschten Afabubu und Wairoque praktisch ihr gesamtes Territorium.[4]

Luro ist das höchstgelegene Verwaltungsamt von Lautém. Es besteht aus einem Tal, das von Hügeln und kleineren Bergen umgeben ist. Der Legumau (Legumaw, Apara) im Suco Lacawa ist mit 1228 m (anderen Quellen nach 1221 m bzw. 1297 m) der höchste Punkt.[3] Die Ortschaften im Verwaltungsamt liegen verteilt und sind aufgrund der Landschaft teilweise schwer zu erreichen. Für die Parlamentswahlen 2007 mussten die Wahlurnen teilweise mit Pferden und Helikoptern transportiert werden.[9]

Einwohner

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Feldarbeit in Luro

Im Verwaltungsamt leben 8.381 Menschen (2022), davon sind 4.271 Männer und 4.110 Frauen. Im Suco gibt es 1.416 Haushalte.[2] Die größte Sprachgruppe bilden die Sprecher der Nationalsprache Makasae. In Unter-Luro sprechen die Menschen das eigentliche Makasae, während in Ober-Luro der Dialekt Sa’ane verwendet wird. Als Zweitsprachen werden Tetum, Fataluku, Bahasa Indonesia und Portugiesisch (von den Älteren) gesprochen. Der Altersdurchschnitt beträgt 17,0 Jahre (2010,[8] 2004: 17,3 Jahre[11]).

Der Politiker Mariano Sabino Lopes wurde in Luro geboren. Sein Vater war Liurai von Luro.[12]

 
Administrator Cecílio Soares (2013)

Der Administrator des Verwaltungsamts wird von der Zentralregierung in Dili ernannt.

Der Politiker Jacob Xavier war in den 1960er-Jahren vier Jahre lang Administrator Luros.[13] Als letzter von den Portugiesen eingesetzter Administrator diente Jaime Camacho Amaral von 1974 bis 1975.[14]

2015 war Cecílio Soares Administrator,[15] 2016 Delfim Marques.[16]

Wirtschaft

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Reisterrassen und Wasserbüffel im Südosten von Cotamutu

Das Verwaltungsamt verfügt über etwa 1000 Hektar landwirtschaftlich nutzbare Fläche auf der Reis und Mais angebaut wird. 60 % der Haushalte in Luro bauen Mais an, 54 % Reis, 51 % Kokosnüsse, 51 % Maniok, 44 % Gemüse und 6 % Kaffee.[17] Viele Menschen sind aber von den Erträgen ihrer Gärten abhängig. Zudem werden Wildwurzeln gesammelt und Haustiere gehalten. Dies sind Wasserbüffel, Rinder, Schafe, Ziegen, Schweine und vor allem Hühner. In Ober-Luro kommen noch Enten in einer großen Zahl dazu.[3]

Geschichte

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Einwohner von Luro, Álbum Fontoura, vor 1940

Im Juni 2001 kam es zu schweren Überflutungen, die zusammen mit Schlammlawinen viele Felder zerstörten.

Ende August 2011 starben in Baricafa vier Menschen bei einem Zusammenstoß zwischen zwei Kampfsportgruppen. Infolgedessen ordnete Premierminister Xanana Gusmão die Schließung der Kampfsportvereine an.[18]

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Commons: Luro – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. a b Direcção-Geral de Estatística: Ergebnisse der Volkszählung von 2015, abgerufen am 23. November 2016.
  2. a b c Institutu Nasionál Estatístika Timor-Leste: Final Main Report Census 2022, abgerufen am 18. Mai 2022.
  3. a b c Lautém District Development Plan 2002/2003 (Memento vom 3. Februar 2011 im Internet Archive) (englisch; PDF-Datei; 1,97 MB)
  4. a b c d e Ministerium für Staatsverwaltung und Territorialmanagement: Karte des Verwaltungsamts Luro (Memento vom 10. Januar 2017 im Internet Archive), abgerufen am 3. März 2017.
  5. Jornal da República: Diploma Ministerial n.o 24/2014 de 24 de Julho – Orgânica dos Postos Administrativos (Memento vom 4. März 2016 im Internet Archive)
  6. a b Timor-Leste GIS-Portal (Memento vom 30. Juni 2007 im Internet Archive)
  7. a b UNMIT: Timor-Leste District Atlas version02, August 2008 (Memento vom 3. Dezember 2011 im Internet Archive) (PDF; 389 kB)
  8. a b Direcção Nacional de Estatística: 2010 Census Wall Chart (English) (Memento vom 12. August 2011 im Internet Archive) (PDF; 2,5 MB)
  9. Liste der Wahllokale (PDF; 118 kB)
  10. a b Seeds of Life
  11. Direcção Nacional de Estatística: Census of Population and Housing Atlas 2004 (Memento vom 13. November 2012 im Internet Archive) (PDF; 14 MB)
  12. Profil auf der Webseite der Partido Democrático. Archiviert vom Original am 12. Juli 2012; abgerufen am 5. Januar 2016.
  13. Douglas Kammen: Fragments of utopia: Popular yearnings in East Timor, Journal of Southeast Asian Studies, 40(2), S. 385–408 June 2009, doi:10.1017/S0022463409000216.
  14. Facebook-Auftritt des Präsidenten: Biografia Jaime Camacho Amaral
  15. Ministério da Administração Estatal: Administração Municipal (Memento vom 1. Juni 2016 im Internet Archive)
  16. Jornal da República: RESOLUÇÃO DO GOVERNO N.º 34/2016 de 12 de Outubro, abgerufen am 12. Januar 2024.
  17. Direcção Nacional de Estatística: Suco Report Volume 4 (englisch) (Memento vom 9. April 2015 im Internet Archive) (PDF; 9,8 MB)
  18. Diario Nacional, 23. August 2011, Gusmão calls for closing down GAM in Lautém

Koordinaten: 8° 33′ S, 126° 50′ O