Princess Juliana International Airport

Flughafen im niederländischen Teil der Karibikinsel St. Martin
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Der Princess Juliana International Airport (IATA-Code: SXM, ICAO-Code: TNCM) ist ein Flughafen im niederländischen Teil der Insel St. Martin in der Karibik. Der Flugplatz wurde im Zweiten Weltkrieg von US-Pioniereinheiten erbaut und diente zunächst als Militärflugplatz der Alliierten, die ihn zur Luftraumüberwachung der karibischen Gewässer nutzten. Er wurde 1944 von der späteren Königin Juliana während einer geheim gehaltenen Reise zu den Niederländischen Antillen offiziell für den zivilen Flugverkehr eröffnet[8] und trägt seither ihren Namen.

Princess Juliana International Airport
Princess Juliana International Airport (Sint Maarten)
Princess Juliana International Airport (Sint Maarten)
Kenndaten
ICAO-Code TNCM
IATA-Code SXM
Koordinaten 18° 2′ 27″ N, 63° 6′ 32″ WKoordinaten: 18° 2′ 27″ N, 63° 6′ 32″ W
Höhe über MSL 4 m  (13 ft)
Verkehrsanbindung
Entfernung vom Stadtzentrum 7 km westlich von Philipsburg[1]
Basisdaten
Eröffnung 1942 für das Militär
1943 für Passagiere[2]
Betreiber Princess Juliana International Airport Operating Company N.V.
Fläche 64[3] ha
Terminals 1
Passagiere 1.840.212 (2016)[4]
Luftfracht 5.992 t (2014)[5]
Flug-
bewegungen
62.144 (2016)[6]
Kapazität
(PAX pro Jahr)
2,5 Mio.[3]
Beschäftigte 268 (2014)[7]
Start- und Landebahn
10/28[1] 2300 m × 45 m Asphalt
Webseite
sxmairport.com

Flugregeln / Technische Details

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Die Schalterhalle des Flughafens

Der Flughafen verfügt nicht über ein Instrumentenlandesystem, sondern nur über VOR/DME sowie Sichtanflugverfahren. Außerdem befinden sich in relativ geringem Abstand hinter der Startbahn 10 mehrere Hügel, sodass abhebende Flugzeuge schnell an Höhe gewinnen und so früh wie möglich eine Rechtskurve fliegen müssen (siehe Abschnitt Besonderheiten). Die Start- und Landebahn ist nur 2300 Meter lang, was eine Beschränkung des Startgewichts für Großraumflugzeuge mit sich bringt. Der Flughafen wird mit Maschinen unterschiedlichster Größe bedient: neben kleinen Sportmaschinen sowie Regionalflugzeugen wie der De Havilland DHC-8 finden sich auch vierstrahlige Jets wie die Boeing 747 und der Airbus A340. Eine Boeing 747 kann auf Grund der kurzen Startbahn weit entfernte Ziele nicht direkt erreichen, da sie voll aufgetankt eine längere Piste benötigen würde. Deswegen wird von KLM zunächst Curaçao oder Aruba und von Corsair Martinique oder Guadeloupe angesteuert, um dort für den Weiterflug aufzutanken.

Fluggesellschaften und Ziele

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Der Flughafen wird aus Europa von Air France mit A340-300 (Paris-Charles-de-Gaulle), KLM (A330-200, Amsterdam), zweimal wöchentlich von Air Caraïbes (A330-200) von Paris-Orly und unregelmäßig im Charterverkehr von Corsair International (A330, Paris-Orly) angeflogen. Air Canada Rouge und weitere Fluggesellschaften aus Nordamerika und der Karibik bieten tägliche Linienverbindungen in die USA, Kanada und zu Karibik-Inseln an. Als Heimatflughafen dient der Princess Juliana International Airport für die karibische Fluggesellschaft Winair (Windward Island Airways).

Im Luftfrachtbereich fliegt Amerijet International die Ziele Miami, Santiago de los Caballeros sowie Santo Domingo an.

In der Vergangenheit wurde der Flughafen von mehreren Fluggesellschaften mit der Boeing 747 angeflogen. Der letzte Landeanflug und Start einer 747 (KLM) fand am 28. Oktober 2016 statt.

Besonderheiten

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Ankunftszeiten
 
Airbus A340 der Air France im Endanflug
 
Flugzeug kurz vor dem Aufsetzen über dem Strand
 
Hügel im Osten erfordern rasches Steigen
 
Warnschild am Strand

Als besondere Attraktion des Flughafens gilt dessen Lage. Die Landeschwelle der Landebahn 10 ist nur ca. 160 Meter vom Maho Beach entfernt. Aufgrund des hügeligen Terrains im Osten kann ausschließlich von Westen kommend auf Piste 10 gelandet werden; dabei überqueren die Flugzeuge in geringer Höhe den Strand. Begünstigt wird das auch durch den Umstand, dass ein hoher Zeitanteil auf östliche Winde fällt.[9] Beim Anrollen zum Start werden durch den Schubstrahl der Triebwerke Sand und kleine Steine aufgewirbelt. Weil die Flugzeuge meist Richtung Osten starten und wegen der Hügel dort schnell an Höhe gewinnen müssen, wird der volle Schub häufig schon im Stand aufgebaut, bevor die Bremsen gelöst werden. Deshalb ist für Zuschauer der Aufenthalt am Strand direkt vor der Startbahn gefährlich.

Wegen der seltenen Möglichkeit, Flugzeuge im tiefen Endanflug über einem tropischen Sandstrand zu beobachten, ist der Airport weltweit bei Planespottern bekannt und beliebt. Darüber hinaus sammeln sich täglich waghalsige Touristen unmittelbar am Flughafenzaun und kämpfen gegen die Kraft der Turbinenstrahlen startender Flugzeuge an (sogenanntes „Zaunsurfen“). Warnschilder des Flughafenbetreibers weisen darauf hin, dass der Abgasstrahl startender und landender Flugzeuge ernsthafte, sogar tödliche Verletzungen verursachen kann. Dennoch geschah genau dies am 12. Juli 2017, als eine 57-jährige Neuseeländerin im Strahl einer startenden Boeing 737-800 sich nicht mehr am Begrenzungszaun festhalten konnte, mit dem Kopf gegen einen Betonblock geschleudert wurde und kurz darauf im Krankenhaus ihren Verletzungen erlag.[10]

Zur Information der Schaulustigen werden die täglichen Flugbewegungen (Fluggesellschaften, Landezeiten und Abflugorte) am Strand neben der Landebahn von einem Restaurant-Betreiber handschriftlich auf einem aufrecht stehenden Surfbrett notiert und regelmäßig aktualisiert.

In Europa bietet der Flughafen Alexandros Papadiamantis auf der griechischen Insel Skiathos ähnlich spektakuläre Beobachtungsmöglichkeiten.

Der Flughafen wurde mehrmals ausgebaut, um das für die Zukunft erwartete Passagieraufkommen von 2,5 Millionen Fluggästen pro Jahr aufnehmen zu können.[11] Der neueste Terminal wurde am 10. November 2006 von Königin Beatrix eröffnet.[12]

Um die aktuellen ICAO-Anforderungen zu erfüllen,[13] begann am 8. März 2010 der Bau der RESA (runway end safety area – Start-/Landebahnendsicherheitsfläche) mit einer Länge von 90 m. Hierfür wurde am östlichen Ende der Landebahn Land aufgeschüttet sowie eine Straße verlegt. Anfang 2011 wurden die Bauarbeiten abgeschlossen.[14][15]

Im September 2017 wurde der Flughafen durch Hurrikan Irma schwer beschädigt.[16]

Zwischenfälle

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  • Am 21. Dezember 1972 verunglückte eine de Havilland Canada DHC-6-300 Twin Otter der französischen Air Guadeloupe (F-OGFE) bei einem nächtlichen, im Auftrag von Air France durchgeführten Flug im Anflug auf den Flughafen Princess Juliana International (Sint Maarten). Alle 13 Insassen, beide Besatzungsmitglieder und 11 Passagiere, kamen ums Leben.[18]
  • Am 29. Oktober 2014 stürzte eine Short 360-200 der amerikanischen Gesellschaft Skyway Enterprises (Luftfahrzeugkennzeichen N380MQ), die im Auftrag von FedEx Luftfracht nach San Juan auf Puerto Rico befördern sollte, unmittelbar nach dem Start von Piste 28 vor der Küste von Sint Maarten ins Meer. Beide Piloten kamen bei dem Absturz ums Leben.[19]
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Commons: Flughafen Princess Juliana – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. a b AD2.1TNCM. (PDF; 262 kB) eAIP mit den amtlichen Flughafendaten. In: eAIS/eAIP-Publications/2021-04-22. Dutch Caribbean Air Navigation Service Provider (DC-ANSP), 23. September 2020, abgerufen am 5. Juni 2021 (englisch).
  2. Annual Report 2006. Princess Juliana International Airport operating company N.V., 2006, 3.1 Time Line: St. Maarten’s Measure of Excellence, S. 15 (englisch, sxmairport.com [PDF; 28,8 MB; abgerufen am 6. Juni 2021]).
  3. a b Leading the Way – 2014 Annual Report. Princess Juliana International Airport Operating Company N.V., 2014, 8.0 Airport Facts, S. 60 (englisch, sxmairport.com [PDF; 14,2 MB; abgerufen am 5. Juni 2021]).
  4. Statistical Yearbook 2017. Department of Statistics Sint Maarten, 2017, 12.2 Passenger Movements at Princess Juliana International Airport, S. 60 (englisch, Statistikbehörde von Sint Maarten (Memento vom 2. Januar 2021 im Internet Archive) [PDF; 13,7 MB; abgerufen am 6. Juni 2021]).
  5. Leading the Way – 2014 Annual Report. Princess Juliana International Airport Operating Company N.V., 2014, 3.3 Cargo Movements, S. 26–29 (englisch, sxmairport.com [PDF; 14,2 MB; abgerufen am 5. Juni 2021]).
  6. Statistical Yearbook 2017. Department of Statistics Sint Maarten, 2017, 12.1 Aircraft Movements at Princess Juliana International Airport, S. 60 (englisch, Statistikbehörde von Sint Maarten (Memento vom 2. Januar 2021 im Internet Archive) [PDF; 13,7 MB; abgerufen am 6. Juni 2021]).
  7. Leading the Way – 2014 Annual Report. Princess Juliana International Airport Operating Company N.V., 2014, Airport Key Figures, S. 7 (englisch, sxmairport.com [PDF; 14,2 MB; abgerufen am 5. Juni 2021]).
  8. About the Airport. In: Princess Juliana International Airport. Princess Juliana International Airport Operating Company N.V., abgerufen am 6. Juni 2021 (englisch).
  9. https://de.weatherspark.com/y/150280/Durchschnittswetter-in-Sint-Maarten-das-ganze-Jahr-%C3%BCber
  10. Tödlicher Unfall am Flughafen von Sint Maarten. In: aero.de Luftfahrtnachrichten. Aviation Media & IT GmbH, 13. Juli 2017, abgerufen am 6. Juni 2021.
  11. Leading the Way – 2014 Annual Report. Princess Juliana International Airport Operating Company N.V., 2014, Brief Historical Background, S. 4–5 (englisch, sxmairport.com [PDF; 14,2 MB; abgerufen am 5. Juni 2021]).
  12. Annual Report 2006. Princess Juliana International Airport operating company N.V., 2006, 5 Highlights 2006 – November, S. 18 (englisch, sxmairport.com [PDF; 28,8 MB; abgerufen am 6. Juni 2021]).
  13. Security Information. In: Princess Juliana International Airport. Princess Juliana International Airport Operating Company N.V., abgerufen am 6. Juni 2021 (englisch).
  14. Annual Report 2010 – Soaring at New Heights. Princess Juliana International Airport Operating Company N.V., 2010, 3. Year in Review – March: RESA Works Underway, S. 16 (englisch, sxmairport.com [PDF; 5,6 MB; abgerufen am 6. Juni 2021]).
  15. AD 2 TNCM-15 ADC. (PDF; 1,83 MB) Flughafenkarte des Princess Juliana International Airport. In: eAIS/eAIP-Publications/2020-03-26. Dutch Caribbean Air Navigation Service Provider (DC-ANSP), 20. Mai 2015, abgerufen am 6. Juni 2021 (englisch).
  16. Benjamin Zhang: Hurricane Irma has severely damaged one of the most famous airports in the world. In: businessinsider.com. Insider Inc., 6. September 2017, abgerufen am 6. Juni 2021 (englisch).
  17. National Transportation Safety Board (Hrsg.): Aircraft Accident Report 71-8: Overseas National Airways, Inc., Douglas DC-9, N935F, operating as Antilliaanse Luchtvaart Maatschappij Flight 980, near St. Croix, Virgin Islands, May 2, 1970. Washington, D.C. 31. März 1971 (englisch, ntsb.gov [PDF; 1,9 MB; abgerufen am 6. Juni 2021]).
  18. Flugunfalldaten und -bericht DHC-6 F-OGFE im Aviation Safety Network (englisch), abgerufen am 21. Oktober 2023.
  19. Flugunfalldaten und -bericht Shorts 360-200 N380MQ im Aviation Safety Network (englisch), abgerufen am 6. Juni 2021.