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Fehlschluss berichtigt, die "Orix" sei eine Entwicklung des VEB Kamera-Werke Niedersedlitz gewesen.
 
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Im Jahr 1955 musste das baufällige Produktionsgebäude an der Leßkestraße geräumt und abgerissen werden. Die Produktion ging notdürftig in Ausweichwerkstätten weiter. Im Dezember 1956 zog die Welta zurück an die Leßkestraße in ein am gleichen Ort neu erbautes Fertigungsgebäude.
 
Die Welta-Belegschaft war 1957 auf über 600 Beschäftigte gewachsen. Um dieses Arbeitskräftepotential auszunutzen, wurden neben Kameras auch Bordgeräte für das im [[VEB Flugzeugwerke Dresden|Flugzeugwerk Dresden]] produzierte Passagierflugzeug [[Iljuschin Il-14]] hergestellt. AbEin 1958Hintergrund produziertedafür war auch, dass die bisher von Welta angebotenen Kleinbild- und Roffilmkameras mit ihrer Springmechanik und der fehlenden Kupplung zwischen Filmtransport und Verschlussaufzug in der zweiten Hälfte der 1950er Jahre veraltet waren und nicht mehr den Käuferwünschen entsprachen. Es fehlte eine moderne Tubuskamera mit gekoppeltem Verschluss. Die Halbformat-Sucherkamera „Orix“, die diese technischen Ansprüche erfüllte und mit ihrem modernen Äußeren auch dem Zeitgeschmack folgte, war noch ein Entwicklungsprojekt, das unter [[dem Konstruktionsleiter Walter Hennig]] vom(1908 - 1977) im [[Zeiss Ikon|VEB Kamera-WerkeZeiss NiedersedlitzIkon]] konstruiertebegonnen „Orix“worden war. UmDoch die kleinteiligeStehbild-Sparte Fotoindustriedieses Betriebes wurde im Frühjahr 1957 wohl aufgrund einer drohenden Niederlage in den Auseinandersetzungen um die Markenrechte mit der DDRZeiss internationalIkon konkurrenzfähigerAG zuin Stuttgart unvermittelt dem VEB Kamera-Werke Niedersedlitz angegliedert.<ref>{{Internetquelle machen|autor=Kröger, wurdenMarco ab|url=https://zeissikonveb.de/start/kameras/penti.html 1957|titel=Die UnternehmenPenti fusioniert|werk=Zeissikonveb.de So|abruf=2024-10-27}}</ref> wurdeDie WeltaPatente dannzur 1959„Orix“ wurden in der Bundesrepublik hingegen unter dem [[Feinmess Dresden|VEB Feinmeß Dresden]] angemeldet<ref>{{Literatur |Autor=Hennig et al |Titel=Photographische Kleinbildkamera für perforierten Rollfilm |Hrsg=VEB Feinmess Dresden |Band=D.B.P. 1.117.995 |Datum=1957-11-09}}</ref>. Noch bevor diese unruhige Phase mit der Gründung des ''[[VEB Kamera- und Kinowerke Dresden]]'' (KKWD, dem späteren ''VEB Pentacon'') zugeführtabgeschlossen undwerden somitkonnte, wurde die „Orix“ unter der Herstellerbezeichnung ''VEB Welta-Kamera-Werke'' auf der Leipziger Herbstmesse 1958 auf den Markt gebracht<ref>{{Literatur |Autor=Kaufmann, Siegfried |Titel=Leipziger Herbstmesse 1958, Sektor Foto-Kino, Eine kurze Übersicht |Sammelwerk=Die Fotografie |Nummer=9 |Datum=1958 |Seiten=422}}</ref>. Mit Gründung des VEB KKWD zum 1. Januar 1959 wurden auch die MarkeWelta-Werke in diesen neuen Kamera-Großbetrieb eingegliedert, weshalb die Herstellerbezeichnung ''Welta'' vom Markt genommenverschwand. NochSpätestens vorzu demdiesem ZusammenschlussZeitpunkt warwurde die „Orix“ auch schon als „Penti“ im Handelvertrieben. Deren Nachfolgemodelle „Penti I“ und „Penti II“ wurden noch bis 1977 hergestellt.
 
Die Produktionsstätte der Welta wurde samt 472 Beschäftigter zum 1. Januar 1960 an das [[VEB Prüfgerätewerk Medingen]] übertragen, das mit der Umstellung der Produktion von Kameras hin zu Laborgeräten und Labortechnik begann. Das Prüfgerätewerk hatte noch einige Jahre seinen Sitz an der Leßkestraße und bezog dann einen neuen Sitz am [[Goetheplatz (Freital)|Goetheplatz]]. Das alte Welta-Gebäude wurde nach dem [[Elbhochwasser 2002]] abgerissen.
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=== Dubla ===
Die ''Dubla Zweiverschluss'' war eine hochwertige und präzise Plattenkamera im Format 9 × 12&nbsp;cm von etwa um 1925. Spätere Modelle konnten bis zu 10 × 15&nbsp;cm. Das Besondere an der ''Dubla'' ist das Querformat, der dreifache Auszug und der Doppelverschluss, ein [[Compur-Verschluss|Compur-Zentralverschluss]] im Objektiv und ein zusätzlicher Tuchschlitzverschluss mit bis zu 1/1000s.
 
=== Perle ===
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=== Perfekta und Superfekta ===
[[Datei:Welta Perfekta Ans 00655.tif|mini|Welta Perfekta]]
Die ''Perfekta'' ist eine [[Zweiäugige Spiegelreflexkamera|TLR]] im Mittelformat 6 × 6&nbsp;cm aus dem Jahr 1933. Die ''Superfekta'' ist eine im Format auf 6 × 9&nbsp;cm erweiterte ''[[Welta#Perfekta und Superfekta|Perfekta]]'' aus dem Jahr 1935.
 
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=== Welti ===
Die Welti ist eine 35-mm-Klappkamera, die von 1935 bis in die 1960er Jahre hergestellt wurde. Sie gehört zu einer Gruppe sehr ähnlicher Kameras, zu denen auch die kostengünstigeren Kameras Weltix und Watson gehören. Während der Produktionszeit wurden zahlreiche Verbesserungen und Änderungen vorgenommen. Die Kameras wurden mit unterschiedlichen 50mm-Objektiven von Meyer, Schneider, Steinheil oder Carl Zeiss ausgestattet. Alle Modelle verfügen über einen optischen Sucher mit einem mechanischen Parallaxenausgleich, einer Schärfentiefe-Tabelle auf einer Metallplatte, die an der Rückseite der Kamera angebracht ist, manuell gespannte Verschlüsse und Rändelknöpfe für Filmvorlauf und Rücklauf. Die nach dem 2.Zweiten Weltkrieg in der DDR hergestellten Modelle tragen die Bezeichnung Welti 1, teilweise mit einem zusätzlichen Buchstaben.<ref>{{Internetquelle |url=http://camera-wiki.org/wiki/Welti |titel=Welti - Camera-wiki.org - The free camera encyclopedia |abruf=2019-10-11}}</ref>
 
=== Weltini ===
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Die Weltini I wurde von 1937 bis 1938 hergestellt. Das kantige Gehäuse des Messsuchers ist etwas kürzer als das eigentliche Kameragehäuse. Die ab Werk lieferbaren Objektive, alle mit 50 mm [[Brennweite]], waren ein [[Jos. Schneider Optische Werke|Schneider Kreuznach]] [[Xenar]] 1:2 oder ein Xenar 1:2,8, sowie ein [[Tessar]] 1:2,8 von [[Carl Zeiss Jena (Unternehmen)|Carl Zeiss Jena]].<ref>[http://www.collection-appareils.fr/x/html/page_standard.php?id_appareil=21160 Weltini I]</ref>
 
Bei der von 1938 bis 1942 hergestellten Weltini II war das abgerundete Gehäuse des Messsuchers ebenso lang wie das Kameragehäuse, auf dem Messsuchergehäuse befand sich nunmehr eine [[Schärfentiefe]]-Tabelle. Die lieferbaren Objektive, wiederum alle mit 50 mm Brennweite, waren von Schneider Kreuznach ein [[Xenon (Objektiv)|Xenon]] 1:2 sowie ein Xenar 1:2,8, von Carl Zeiss Jena ein Tessar 1:2,8, und außerdem ein Elmar 1:3,5 von [[Leitz (Optik)|Leitz]].<ref>[http://www.collection-appareils.fr/x/html/page_standard.php?id_appareil=2072 Weltini II]</ref> Die Weltini II war damit die einzige Kamera, die neben den von [[Leica Camera|Leica]] hergestellten [[Schraubleica|Sucherkameras]] mit dem Leitz Elmar ausgestattet wurde. DieDiese Variante wurde jedoch nur in geringen Stückzahlen produziert.<ref>[http://camerapedia.wikia.com/wiki/Weltini Welta Weltini]</ref>
 
=== Weltax ===
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=== Belfoca ===
[[FileDatei:Welta Belfoca II mit Bonotar 105 mm f4.5 von Feinmess Dresden - Foto Wolfgang Pehlemann DSC04834.jpg|thumbmini|leftlinks|upright hochkant=1.0|Welta Belfoca&nbsp;II<br>Objektiv Bonotar verbaut auf 105 mm, f&nbsp;1:4.5. (Ehem. Feinmess Dresden)]]
[[Datei:Welta-Belfoca-1.JPG|hochkant|mini|Welta Belfoca I]]
Die ''Belfoca'' ist eine kompakte Klappbalgenkamera im Mittelformat 6x6/6x9 cm (Zweiformatkamera). Herstellungsdatum von 1952 bis 1959. Alle Modelle waren ausgestattet mit: Klappsucher, selbstspannendem Automatik-Verschluss, Blitzlichtanschluss, Stativgewinde. Die Kameras benötigten für das kleinere Format eine Metallmaske, die in den Strahlengang eingelegt werden musste. Im Sucher musste zur Ausschnittverkleinerung eine Abdeckung herunter geklappt werden.
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=== Reflecta ===
==== Reflekta ====
(Schreibweise mit "k"„k“ ab 1949)
 
==== Reflekta II ====
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=== Orix & Penti ===
[[Datei:Pentacon Penti II.jpg|mini|Penti II]]
Die ''Orix'' ist eine kompakte Taschenkamera im Kleinbild [[Halbformat]] (18 × 24&nbsp;mm) als [[Agfa Karat|Karat-Filmpatrone]] mit einem [[Meyer-Optik]] [[Trioplan]] 3,5/30 mm. Sie wurde zwischen 1958 und 1959 hergestellt. Entwickelt wurde die Kamera in der Konstruktionsabteilung des [[Zeiss Ikon|VEB Zeiss Ikon Dresden]] von Oskar Fischer, Horst Strehle, Walter Hennig und Herbert Welzel<ref>{{Literatur |Autor=Hennig et al |Titel=Photographische Kleinbildkamera für perforierten Rollfilm |Hrsg=Amt für Erfindungs- und Patentwesen der DDR |Sammelwerk=Patentschrift Nr. 21.983 |Datum=8. November 1957}}</ref>. Die Bezeichnung „Orix“ wurde schon in der [[Zwischenkriegszeit]] von der Zeiss Ikon AG für Kameras verwendet. Noch vor Fertigstellung des Projektes wurde jedoch im Frühjahr 1957 der gesamte Stehbild-Bereich des VEB Zeiss Ikon und damit auch dessen Konstruktionsabteilung formell dem [[VEB Kamera-Werke Niedersedlitz]] unterstellt.<ref>{{Internetquelle |autor=Kröger, produziertMarco wurde|url=https://zeissikonveb.de/start/kameras/penti.html sie|titel=Die Penti |werk=Zeissikonveb |datum= |abruf=2024-10-27}}</ref> Die Fertigung erfolgte dann jedoch vonim VEB Welta-Kamera-Werke.
Schon vor demder ZusammenschlussEingliederung derdes VEB Welta-Kamera-Werke in mitden demneuen [[Pentacon|VEB Kamera- und Kinowerke Dresden]] war die ''Orix'' bis 1961 als ''Penti'' im Handel, sie wird heute auch als Penti 0 bezeichnet.<ref>[http://web.saechsisches-industriemuseum.com/index.php?id=2748 Sächsisches Industriemuseum: Penti 0]</ref>
 
Die ''Penti I'' ist eine ''Penti'' mit einem etwas geänderten Gehäuse. Statt des Meyer-Trioplan wurde nun das ähnliche Meyer-Domiplan 3,5/30 mm eingesetzt.<ref>[http://lippisches-kameramuseum.de/Welta/Welta_Penti_I.htm Lippisches Kameramuseum: Penti I]</ref> Die Penti-Kameras waren zwischen 1959 und 1961 in einer Vielzahl unterschiedlicher Farbkombinationen technisch nahezu unverändert erhältlich. Das Nachfolgemodell Penti II, gebaut von 1961 bis 1977, ist mit einem integrierten [[Selen]]-[[Belichtungsmesser]] mitund einer im Sucher sichtbaren gekoppelten Nachführmessung ausgestattet.<ref>[http://www.optiksammlung.de/Diverse/PentaconPentiII.html Christian Zahns Optiksammlung: Penti II]</ref>
 
== Weblinks ==
{{Commonscat|Welta}}
* [http://www.kulturelle-projekte.de/penti Penti], DDR-Alltag auf kulturelle-projekte.de
* [http://www.reflekta.de viele Varianten der Reflecta bis hin zur Weltaflex], Sammlung von Frank Gähler
 
== Literatur ==
 
* [[Werner Wurst]]: ''Die Penti-Schule. Ein heiterer Fotokurs für alle Freunde der Penti''. Fotokino Verlag, Halle/Saale, 1960
 
* Gerhard Herber: ''Von der Welta zum Prüfgeräte-Werk.'' (= Freitaler Industriegeschichte, herausgegeben von der Grundstücksentwicklungsgesellschaft Freital), Freital 2001
 
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<references />
 
[[Kategorie:Produzierendes Unternehmen (DDR)]]
[[Kategorie:Produzierendes Unternehmen (Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge)]]
[[Kategorie:Ehemaliges Unternehmen (Freital)]]
[[Kategorie:Optikhersteller (Dresden)]]
[[Kategorie:GegründetUnternehmensgründung 1914]]
[[Kategorie:Fotografie (DDR)]]