„Riederwaldstadion“ – Versionsunterschied
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| Spitzname =
| Stadionlogo =
| Bild = [[Datei:Eintracht-sportplatz-ffm-riederwald004.jpg|300px|Stadion am Riederwald]]
| Bildbeschreibung = Stadion am Riederwald in [[Frankfurt-Seckbach]], Blick auf Tribüne, im Hintergrund von links nach rechts: Einhausung der A 661 an der Seckbacher Landstraße/Heinz-Herbert-Karry-Straße, Hufeland-Haus an der [[Wilhelmshöher Straße (Frankfurt am Main)|Wilhelmshöher Straße]], [[Berufsgenossenschaftliche Unfallklinik Frankfurt am Main]] am [[Huthpark]], [[Frankfurt-Seckbach|Seckbacher]] Atzelberg mit Hochhäusern, Foto: 2007
| Frühere Namen =
| Ort = Alfred-Pfaff-Straße 1<br />{{DEU|#}} 60386 [[Frankfurt
| Stadionklassifikation =
| Architekt =
| Eigentümer = Stadt Frankfurt am Main
| Betreiber = Eintracht Frankfurt
| Baubeginn =
| Eröffnung =
| Erstes Spiel =
| Kapazität =
| Kapazität international =
| Spielfläche = [[Rasen|Naturrasen]]
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| Verein(e) = * [[Eintracht Frankfurt]]
| Veranstaltungen =
| Breitengrad = 50
| Längengrad = 8
| Höhe =
| Region-ISO = DE-HE
}}
Der Name '''Stadion am Riederwald''' bzw. '''Riederwaldstadion''' bezeichnet historisch zwei verschiedene Sportstätten in der [[Hessen|hessischen]] [[Großstadt]] [[Frankfurt am Main]]. Das derzeitige
== Lage ==
Die erste der beiden Sportstätten lag in der Zeit von 1920 bis 1943 im Frankfurter Stadtteil [[Frankfurt-Bornheim|Bornheim]], lediglich durch jeweils eine Straße getrennt von [[Ostpark Frankfurt am Main|Ostpark]] und [[Frankfurt-Riederwald|Riederwald]], wobei letzterer als Namensgeber fungierte. Die aktuell noch bestehende zweite gleichnamige Sportstätte liegt jedoch im Stadtteil [[Frankfurt-Seckbach|Seckbach]], der alte Name wurde aus Gründen der Tradition beibehalten. Die ursprüngliche Bezeichnung
== Geschichte ==
=== Altes Stadion am Riederwald ===
==== Weimarer Republik (1919–1933) ====
Das ''Stadion am Riederwald'' der TuS Eintracht Frankfurt entstand direkt nach dem Ende des [[Erster Weltkrieg|Ersten Weltkrieges]] am Ratsweg 14 gegenüber dem [[Ostpark Frankfurt am Main|Ostpark]] gleich unterhalb des [[Bornheimer Hang (Böschung)|Bornheimer Hangs]], eines Höhenzuges.<ref>
Für den erst rund zwei Jahrzehnte zuvor unter dem Namen [[Frankfurter FC Victoria 1899|Frankfurter Fußball-Club Victoria von 1899]] gegründeten Verein stellten die Baukosten in Höhe von 300.000 Reichsmark eine gewaltige Investition dar. Ein halbes Jahr vor der Eröffnung des Stadions kam es zur Fusion mit der 1861 gegründeten Frankfurter Turngemeinde, wodurch der neue Name Eintracht Frankfurt entstand. Der Verein zählte zu dieser Zeit 2.250 Mitglieder. Zum Sportangebot
Am 5. September 1920 wurde das ''Stadion am Riederwald'' mit einem Spiel zwischen Eintracht Frankfurt und Freiburg (1:1) sowie einer großen Eröffnungsfeier eingeweiht. Das neue Stadion war zum damaligen Zeitpunkt die größte vereinseigene Sportanlage Deutschlands; sie bot 30.000 Zuschauern Platz, 1.600 Plätze waren überdacht. Die Fachzeitschrift ''Der Fußball'' beschrieb die Zuschauerränge der Eintracht als eine „für deutsche Verhältnisse beinahe gigantisch anmutende [[Tribüne (Architektur)|Tribüne]]“. Im März 1922 fand hier das erste Fußballländerspiel statt, das je auf Frankfurter Stadtgebiet stattgefunden hat.
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==== Drittes Reich (1933–1945) ====
Eintracht Frankfurt wurde während der [[Zeit des
Prominentes Beispiel dafür war die seit Mitte der 1920er Jahre dokumentierte Unterstützung durch die jüdischen Inhaber der Frankfurter
[[Datei:Eintracht Frankfurt Logo.svg|
Die Tribüne des ''Stadions am Riederwald'' brannte in der Nacht vom 18. zum 19. Juli 1936 bis auf die Grundmauern ab, teilweise auch das angrenzende Haus, das von diesem Zeitpunkt an unbewohnbar war.<ref>
Das [[Institut für Stadtgeschichte (Frankfurt am Main)|Institut für Stadtgeschichte]] der Stadt Frankfurt am Main dokumentiert für den 21. September 1942 die Unterbringung von 22 [[NS-Zwangsarbeit|Zwangsarbeitern aus Russland]], darunter eine Frau, auf dem Gelände des Stadions, 1943 wurden weitere 25 Zwangsarbeiter aus der Ukraine notiert. Diese mussten für Auto-Schaum in der [[Hanauer Landstraße]] 295 arbeiten.<ref>[http://www.ffmhist.de/ffm33-45/portal01/portal01.php?ziel=t_isg_strassen_umbenennungen_verfolgte Wirtschaft und Arbeit, Zwangsarbeit, Tabellarische Übersicht zur Zwangsarbeit in Frankfurt am Main] auf ffmhist.de.</ref>
Die Freude am Neubau der Tribüne war
==== Nachkriegszeit ====
[[Datei:
Nach Kriegsende wurden die Hoffnungen des Vereins endgültig zerstört, das Stadion am Riederwald jemals wieder nutzen zu können. Die Stadt siedelte auf dem Areal für viele Jahre die [[Aufbereitungs- und Verwertungsanlage für Trümmerschutt]] der gemeinnützigen [[Trümmerverwertungsgesellschaft]] (TVG) an, die aus dem Bauschutt Baumaterial für das großflächig zerstörte und neu zu errichtende Frankfurt herstellte.<ref>
=== Neues Stadion am Riederwald in Seckbach ===
[[Datei:Eintracht frankfurt geschaeftsstelle.JPG|
[[Datei:Eintracht-sportplatz-ffm-riederwald001.jpg|
[[Datei:Eintracht-sportplatz-ffm-riederwald003.jpg|
[[Datei:Eintracht-sportplatz-ffm-riederwald008.jpg|
[[Datei:Eintracht-sportplatz-ffm-riederwald009.jpg|
[[Datei:Eintracht frankfurt tennishalle.JPG|
[[Datei:Eintracht frankfurt fanshop riederwald.JPG|
Nach Kriegsende begann eine lange Suche nach einem neuen Gelände für die Eintracht-Sportstätten, das schließlich auf Seckbacher Gemarkung gefunden wurde, gar nicht so weit vom alten Stadiongelände und wieder in der Nähe des Riederwaldes, nördlich des Erlenbruchs. Der sehr für den Sport engagierte Oberbürgermeister Frankfurts,
Die Einweihung des neuen Stadions, das man in Erinnerung an das alte Stadion erneut Stadion am Riederwald nennt, fand am 17. August 1952 mit einem Spiel der Eintracht gegen die Olympiaauswahl [[Ägypten]]s (1:4) statt. Die erste richtige Bewährungsprobe des neuen Stadions war jedoch ein gutes halbes Jahr später, als am 8. März 1953, dem 54. Geburtstag der Eintracht, 40.000 Zuschauer ein 4:0 gegen den [[1. FC Nürnberg]] bejubelten, darunter einen direkt verwandelten [[Eckball]] von [[Alfred Pfaff]]. Im neu entstandenen Stadion am Riederwald wurde die Eintracht 1953 Süddeutscher Meister.
Das Stadion am Riederwald diente häufig als Kulisse für Fernseh- und Fotoaufnahmen. Den Vereinsmitgliedern ist dabei insbesondere die 1959 entstandene Filmdokumentation ''Die Meistermannschaft'' in bester Erinnerung, welche die erfolgreiche Elf nach der errungenen deutschen Meisterschaft beim Training porträtiert. Viele Mannschafts- bzw. Spielerfotos für Sammelbilder entstanden im Stadion, eifrig gekauft und in [[Sammelalbum|Sammelalben]] eingeklebt durch Kinder, Jugendliche und Erwachsene. Im [[Herbst]] pflückten die Zuschauer in der Kurve des Stadions [[Brombeeren]] von den Sträuchern, eine willkommene Gabe der Natur, die dem Besuch des Stadions am Riederwald und der Sportveranstaltungen eine besondere Note verlieh. Das Gelände in der Seckbacher Niederung, früher durch einen Altarm des [[Main]]s gestaltet, ist allerdings sumpfig, Grundwasser dringt immer wieder in den Tribünenbau ein. Abhilfe schuf der Platzwart im Umfeld mit der Pflanzung von [[Pappeln]], die reichlich Wasser aufnehmen und das Problem regulieren helfen.<ref>
Durch die Teilnahme an der Endrunde um die [[deutsche Fußballmeisterschaft]] im [[Commerzbank-Arena|Frankfurter Waldstadion]] flossen dem Verein bei zwei Spielen Einnahmen durch 121.500 Zuschauer zu. Diese führten zur Planung und Ausführung einer freitragenden [[Spannbeton]]-Konstruktion für zwei Tribünenflügel des Stadions am Riederwald, die zu dieser Zeit in Deutschland einzigartig war. 1956 konnte dann eine der ersten [[Flutlicht]]anlagen modernen Stils im Stadion finanziert und errichtet werden, statt [[Glühlampe]]n auf der Basis von [[Leuchtstofflampe|Leuchtstoffröhren]]. 1957 wurde die Eintracht gegen den [[FC Schalke 04]] sogar [[Deutscher Flutlichtpokal]]sieger.
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The US Army Field Band des V. US Corps präsentierte sich im Riederwaldstadion am Vorabend des [[Unabhängigkeitstag (Vereinigte Staaten)|amerikanischen Unabhängigkeitstages]] am 3. Juli 1957 mit 100 Musikern und 21 Musikstücken.
Die Einführung der Fußball-Bundesliga in Deutschland brachte 1963 eine Veränderung: die Profimannschaft der Eintracht trat zu ihren Bundesliga-Heimspielen nun im größeren Frankfurter [[Commerzbank-Arena|Waldstadion]] an. Ende der 1960er Jahre begann ein Tennis-Boom. Engagierte Vereinsmitglieder retteten vom im Umbau befindlichen Waldstadion Bänke der Haupttribüne und machten mit ihrer Hilfe den Tennisplatz 1 auf dem Areal des Stadions am Riederwald zum [[
1973 wurde eine Kunststofflaufbahn angelegt, auf der die [[Österreich]]erin [[Maria Sykora]] im gleichen Jahr in 57,3 Sekunden einen Weltrekord im [[400-Meter-
1976 wurde die Tennis-Traglufthalle bei einem schweren Sturm aus der Verankerung gerissen und schwer beschädigt. Eine Versicherung bestand nicht, Versicherungsgesellschaften war das Risiko zu hoch. So wurde der Schaden auf 18.000 DM veranschlagt. Im November 1977 wurde dauerhafter Ersatz geschaffen, mit einer 1,2 Millionen DM teuren Tennishalle, die bis heute genutzt wird.
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Spätestens seit dieser Zeit setzte der nachhaltige Verfall des Stadions am Riederwald ein. Dem Verein ging es finanziell nicht gut. Die Stadt griff ein und kaufte der Eintracht die Tribüne ab. Deren einsturzgefährdetes Dach wurde zusammen mit den oberen Sitzreihen in den Jahren 1988 und 1989 zurückgebaut. Die ehemals modernste Tribüne Deutschlands war damit Geschichte.
Seit 2002 trainieren die Eintracht-Profis nicht mehr am Riederwald. Zum Trainingsauftakt 2011/
Das Stadion am Riederwald blieb den Eintracht-Amateuren und der -Fußballjugend sowie anderen Sportarten erhalten. 2002 und 2008 wurde im Stadion der Aufstieg der zweiten Fußball-Mannschaft in die [[Fußball-Regionalliga]] gefeiert. Die ehemaligen Zuschauerränge in den Stadionkurven sind mittlerweile zugeschüttet und bepflanzt. In unmittelbarer Nähe, in der Gustav-Behringer-Straße 10, ist die Vereinsgeschäftsstelle von Eintracht Frankfurt angesiedelt.
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* Matthias Thoma: ''Wir waren die Juddebube: Eintracht Frankfurt in der NS-Zeit''. Die Werkstatt, Göttingen 2007, ISBN 978-3-89533-560-0.
* Matthias Thoma: ''Riederwald. Heimat der Eintracht seit 1920''. Eintracht Frankfurt e. V. (Hrsg.), Frankfurt am Main 2011, ISBN 978-3-00-033708-6.
== Weblinks ==▼
{{Commonscat}}
* eintracht.de: [http://www.eintracht.de/ Offizielle Website von Eintracht Frankfurt]▼
* europlan-online.de: [https://www.europlan-online.de/stadion-am-riederwald/verein/14048 Stadion am Riederwald – Frankfurt/Main-Riederwald]
* de.soccerway.com: [https://de.soccerway.com/teams/germany/eintracht-frankfurt-u19/19342/venue/ Stadion am Riederwald]
== Einzelnachweise ==
<references />
▲== Weblinks ==
▲* [http://www.eintracht.de/ Offizielle Website von Eintracht Frankfurt]
[[Kategorie:Sportstätte in Frankfurt am Main]]
[[Kategorie:Fußballstadion in Hessen]]
[[Kategorie:
[[Kategorie:Eintracht Frankfurt]]
[[Kategorie:Bauwerk in Frankfurt-Seckbach]]
[[Kategorie:Erbaut in den 1920er Jahren]]
[[Kategorie:Erbaut in den 1950er Jahren]]
[[Kategorie:Fußballstadion in Europa]]
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