„Oberriexingen“ – Versionsunterschied
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|LOCODE = DE OXG
|Straße = Hauptstraße 14
|Website = [http://www.oberriexingen.de/ www.oberriexingen.de]
|Bürgermeister =
}}
'''Oberriexingen''' ist eine kleine Stadt an der [[Enz]]
== Geographie ==
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Im Jahre 1777 wurde die erste befahrbare Enzbrücke erstellt. Zuvor existierte hier nur ein Steg und flussabwärts eine Furt. Ab 1850 wurden die ersten Häuser außerhalb der Stadtmauer erbaut; 1862 erfolgte die erste Industrieansiedlung,<ref>Quelle: [http://www.leo-bw.de/web/guest/detail-gis/-/Detail/details/ORT/labw_ortslexikon/1072/Oberriexingen+%5BAltgemeinde-Teilort%5D Ortslexikon bei LeoBW].</ref> 1875 der Bau der massiven Enzbrücke und 1896 der Bau der ''Neuen Schule''. Um einen Bahnanschluss bemühte man sich vergeblich. 1898 wurde die Mühle abgerissen und stattdessen ein Elektrizitätswerk erbaut.
Seit dem 16. Jahrhundert gehörte die lange von der mittelalterlichen Stadtmauer begrenzte Kleinstadt<ref>Siehe württembergische Urflurkarte von 1832, Blatt NW 40/2 (Schicht NW XL, Blatt 2).</ref> bis auf die kurze Zeitspanne von 1762 bis 1769, in der sie zum [[Oberamt Gröningen]] gehörte, zum Amt Vaihingen (ab 1758 [[Oberamt Vaihingen]])
=== Zeitgeschichte ===
Während des [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkriegs]] blieb Oberriexingen von Bombentreffern verschont. Am 8. April zogen sich deutsche Truppen bis zur befestigten [[Neckar-Enz-Stellung]] zurück, die seit 1936 am gegenüberliegenden Enzhang entlang verlief, und sprengten die Oberriexinger Enzbrücke. Noch am selben Tag rückten französische Truppen in das nicht verteidigte Städtchen ein. Nach der Übergabe blieb Oberriexingen bis zum 21. April Frontgebiet und geriet mehrfach unter deutschen Artilleriebeschuss. Elf Feldscheunen wurden von den Franzosen niedergebrannt. Etliche Häuser mussten zur Einquartierung von Soldaten geräumt werden. 30 NS-Parteigenossen wurden verhaftet und teils misshandelt, einige Frauen wurden vergewaltigt. Kriegsbedingt verlor die Gemeinde insgesamt 63 Einwohner<ref>Elsbeth Sieb, Grete Werner-Wesner
Da die Stadt nach dem Zweiten Weltkrieg Teil der [[Amerikanische Besatzungszone|Amerikanischen Besatzungszone]] geworden war, gehörte sie somit seit 1945 zum neu gegründeten Land [[Württemberg-Baden]], das 1952 im jetzigen Bundesland Baden-Württemberg aufging.
'''Widerstand gegen die Eingemeindung und den Bau eines AKW'''
Als der Landkreis Vaihingen durch die Ausführung der [[Kreisreform Baden-Württemberg 1973|Kreisreform]] 1973 aufgelöst wurde, kam Oberriexingen zum [[Landkreis Ludwigsburg]]. Die Zeit der Gemeinde- und Kreisreform in Baden-Württemberg war in Oberriexingen „eine Zeit des Kampfes um die Selbständigkeit“. Sowohl die Vereinigung mit [[Unterriexingen]], das sich für den Anschluss an Markgröningen entschied, als auch die Eingemeindung nach Sersheim wurden vom Gemeinderat und Bürgerversammlungen abgelehnt und diese Ablehnung wurde auch durchgesetzt. Oberriexingen blieb selbständig, lediglich eine Verwaltungsgemeinschaft mit der Stadt [[Vaihingen an der Enz]] wurde vereinbart.<ref>[http://www.oberriexingen.de/ Internetpräsenz der Stadt Oberriexingen]</ref> Danach musste sich die Gemeinde gegen die geplante Ansiedlung eines Atomkraftwerks auf ihrer Markung behaupten. Die Einwohnerzahl stieg während der 1970er und 1980er Jahre von 1580 auf rund 2500 an; inzwischen liegt sie bei fast 3300.
== Religionen ==
Bis zur Einführung der [[Reformation]] in [[Württemberg]] gehörte die Oberriexinger Pfarrei mit der Georgskirche und der vermutlich 1693 zerstörten Andreaskapelle auf dem von der Enz umflossenen [[Werder (Landschaft)|Wörth]] zum [[Landkapitel Vaihingen]] im [[Archidiakonat Trinitatis]] der [[Bistum Speyer|Diözese Speyer]]. Der erste reformierte Pfarrer war Peter Weinöl von 1634 bis
== Politik ==
=== Gemeinderat ===
Der
{| class="wikitable" style="text-align:center"
|- class="hintergrundfarbe5"
|colspan="2" style="text-align:left" | '''Parteien und Wählergemeinschaften'''
! %<br />2024<ref>{{Internetquelle |url=https://wahlergebnisse.komm.one/lb/produktion/wahltermin-20240609/08118059/praesentation/ergebnis.html?wahl_id=3669&stimmentyp=0&id=ebene_-12100_id_19539 |titel=Ergebnis Gemeinderatswahl 2024 |abruf=2024-06-26}}</ref>
! Sitze<br />2024
! %<br />2019
! Sitze<br />2019
! %<br />2014
! Sitze<br />2014
|rowspan="10" |{{Wahldiagramm
|LAND = DE
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|TITEL = Gemeinderatswahl 2024
|PARTEI1 = UBO
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|style="text-align:left" | UBO
|style="text-align:left" | Unabhängige Bürger Oberriexingen
▲|}
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|style="text-align:left" | OBL
|style="text-align:left" | Oberriexinger Bürgerliste
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|style="text-align:left" | Freie Liste Frauen
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|-
|- class="hintergrundfarbe5"
|colspan="2" style="text-align:left" |'''Gesamt'''
! 100
! 12
! 100
! 12
! 100
! 12
|- class="hintergrundfarbe5"
|colspan="2" style="text-align:left" |'''Wahlbeteiligung'''
! colspan="2"|70,6 %
! colspan="2"| 68,68 %
! colspan="2"| 54,5 %
|}
=== Bürgermeister ===
Nach der Besetzung Oberriexingens durch französische Truppen im April 1945 wurde erst Bürgermeister Gustav Setzer (im Amt seit 1931) und nach sechs Wochen auch dessen Nachfolger Albert Hagstotz verhaftet. Darauf übernahmen erst Max Rösch (bis August 1946) und dann Wilhelm Meeh kommissarisch den Bürgermeisterposten, bis 1948 Louis Geiger aus Oberschwaben zum Bürgermeister gewählt wurde, der dieses Amt bis 1969 innehatte. Nach zweijähriger Vakanz wurde 1971 Willi Baur gewählt, der bis 2009 im Amt blieb.
Bürgermeister war zuletzt Frank Wittendorfer, der im Juli 2017 mit 69,8 % zum Nachfolger von Werner Somlai gewählt wurde.<ref>http://www.oberriexingen.de/stadt-tourismus/aktuelles/aktuelles-aus-oberriexingen/news/02/10/2017/dienstantritt-buergermeister-frank-wittendorfer/</ref> Zum 1. April 2024 schied Wittendorfer aus gesundheitlichen Gründen aus dem Amt.<ref>{{Internetquelle |autor=Frank Ruppert |url=https://www.stuttgarter-zeitung.de/inhalt.oberriexingen-verliert-stadtoberhaupt-impfschaden-schultes-muss-krankheitshalber-aufhoeren.2302d67b-12ec-4e45-94e0-0880a920399b.html |titel=Frank Wittendorfer in Oberriexingen: Impfschaden: Bürgermeister muss aufhören |werk=stuttgarter-zeitung.de |datum=2024-03-01 |abruf=2024-07-02}}</ref> Am 30. Juni 2024 wurde Ron Keller mit 55,9 Prozent der Stimmen zum Bürgermeister gewählt. Er tritt das Amt am 1. September 2024 an.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.bietigheimerzeitung.de/inhalt.buergermeisterwahl-in-oberriexingen-ron-keller-ist-oberriexingens-neuer-buergermeister.6aa59ab2-6b3a-4b84-9796-ffe484ecb77c.html |titel=Bürgermeisterwahl in Oberriexingen: Ron Keller ist Oberriexingens neuer Bürgermeister |werk=bietigheimerzeitung.de |datum=2024-06-30 |abruf=2024-07-02}}</ref>
[[Datei:Wolleber Chorographia Mh6-1 0165 Wappen.jpg|mini|130px|Wappen von 1591]]
=== Wappen ===
[[Blasonierung]]: „Gespalten von Gold und Schwarz; vorne eine pfahlweis gestellte schwarze Hirschstange, hinten ein schräglinks gestelltes goldenes Ruder.“
Das erste bekannte Siegel stammt aus dem frühen 15. Jahrhundert und enthält im ungeteilten Schild schon die jetzigen Figuren, das Ruder jedoch vorne und mit der Schaufel nach oben. Die heutige Anordnung ist bis auf die farbliche Unterteilung seit 1591 durch [[David Wolleber]] belegt. Auch [[Johann Siebmacher]] zeigte 1605 den Schild noch ungeteilt und bezeichnete das Ruder als „Horn“. Dessen Schrägstellung ist neueren Datums.<ref>[[Klemens Stadler]]: ''Deutsche Wappen. Band VIII: Baden-Württemberg Seite 82''. Mit Zeichnungen von Max Reinhart. Angelsachsen-Verlag, Bremen 1971.</ref>
=== Flagge ===
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== Kultur und Sehenswürdigkeiten ==
=== Theater ===
Nach der ehemaligen [[Burg Dauseck]] benannte sich der 1993 gegründete
=== Museum ===
1958
=== Bauwerke ===
{{Siehe auch|Liste der Kulturdenkmale in Oberriexingen}}
[[Datei:Laufwasserkraftwerk - Oberriexingen.jpg|mini|Einst Mühle, heute Laufwasserkraftwerk am Enzwehr]]
Wahrzeichen der Stadt ist die ursprünglich romanische [[Georgskirche (Oberriexingen)|Georgskirche]], die im 14. Jahrhundert im [[Gotik|gotischen Baustil]] umgebaut, nach ihrer Zerstörung (1693)
Teile der Kirchhof- und der Stadtmauer sind noch erhalten, außerdem neben dem Pfarr- und dem Rathaus noch etliche Fachwerkhäuser.
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=== Söhne und Töchter der Stadt ===
<!-- d.h. Personen, die hier geboren sind;-->
* [[Gerd Gaiser]] (1908–1976), Schriftsteller
=== Weitere Persönlichkeiten, die mit der Stadt in Verbindung stehen ===
* [[Johann Jakob Heinlin|Johann Jacob Heinlin]] (auch: Hainlin) (1588–1660), Stadtpfarrer in Oberriexingen von 1624 bis 1635; von 1654 bis 1660 Abt und Generalsuperintendent von [[Bebenhausen]] und Mathematiker.<ref>Vgl. [[Reinhard Breymayer]]: ''[[Friedrich Christoph Steinhofer]]'' [...]. Heck, Dußlingen 2012, S. 71–77. 82. 102 (zur Bedeutung Heinlins als Mathematiklehrer der Prinzessin [[Antonia von Württemberg]] und durch seine Beschäftigung mit den ''Biblischen Summarien'' für den biblisch-summarischen Hintergrund der von der Prinzessin gestifteten [[Kabbalistische Lehrtafel|Kabbalistischen Lehrtafel]] in [[Bad Teinach-Zavelstein|Bad Teinach]].)</ref>
== Literatur ==
* {{OberamtWürtt |Oberamt=Vaihingen |Titel=Ober-Riexingen |Seite=207–214 |Wikisource=Kapitel B 15}}
* [[Hermann Römer]]: ''Ortschronik der Gemeinde Oberriexingen''. Markgröningen 1952
* Elsbeth Sieb, Grete Werner-Wesner, Thomas Faltin: ''Oberriexingen im Wandel der Zeit. Die Geschichte der Stadt zum 1200jährigen Jubiläum.'' Hrsg. von der Stadt Oberriexingen. Bietigheim-Bissingen 1992
'''''Oberriexingen in den Ludwigsburger Geschichtsblättern'''''
* Cornelia Karow: '' Eine Wassermühle aus dem 9. Jahrhundert in Oberriexingen.'' In: ''[[Ludwigsburger Geschichtsblätter]]'', Band 74 (2020), S. 11–21.
* Cornelia Karow: ''Der Weißenburger Klosterhof in Riexingen. Eine Festung an der alemannisch-fränkischen Grenze?'' In: ''Ludwigsburger Geschichtsblätter'', Band 76 (2022), S. 26–59.
== Einzelnachweise ==
<references />
== Weblinks ==
{{Commonscat}}
{{Wikivoyage}}
* [http://www.oberriexingen.de/ Internetpräsenz der Stadt Oberriexingen]
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[[Kategorie:Oberriexingen| ]]
[[Kategorie:Ersterwähnung 793]]
[[Kategorie:Stadt in Baden-Württemberg]]
[[Kategorie:Ort an der Enz]]
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