Kreis Mülheim am Rhein
Der Kreis Mülheim am Rhein war von 1816 bis 1932 ein Landkreis im Regierungsbezirk Köln in der preußischen Rheinprovinz. Kreisstadt war Mülheim am Rhein. Das ehemalige Kreisgebiet gehört heute zur kreisfreien Stadt Köln und zum Rheinisch-Bergischen Kreis.
Verwaltungsgeschichte
Durch den Wiener Kongress wurde das Großherzogtum Berg am 31. Mai 1815 Preußen zugesprochen. 1816 wurde preußische Verwaltungseinteilung in Provinzen, Regierungsbezirke und Kreise eingeführt. Dabei wurde auch der Kreis Mülheim am Rhein gegründet, der im Wesentlichen das Gebiet der Kantone Bensberg und Mülheim am Rhein umfasste. Der Kreis war in neun Bürgermeistereien gegliedert, die während der Franzosenzeit als Mairien gegründet worden waren:
- Bürgermeisterei Bensberg (heute Teil von Bergisch Gladbach)
- Bürgermeisterei Gladbach (heute Teil von Bergisch Gladbach)
- Bürgermeisterei Heumar (heute Teil des Stadtbezirks Köln-Porz)
- Bürgermeisterei Merheim (heute Teil der Stadtbezirke Köln-Mülheim und Köln-Kalk)
- Bürgermeisterei Mülheim (heute Teil des Stadtbezirkes Köln-Mülheim)
- Bürgermeisterei Odenthal (die heutige Gemeinde Odenthal)
- Bürgermeisterei Overath (die heutige Stadt Overath)
- Bürgermeisterei Rösrath (die heutige Stadt Rösrath)
- Bürgermeisterei Wahn (heute Teil des Stadtbezirks Köln-Porz)
Nach der Einführung der Gemeindeordnung für die Rheinprovinz von 1845 bildeten alle Bürgermeistereien des Kreises jeweils eine Gemeinde.[1] Mülheim am Rhein und Gladbach erhielten 1856 die Rheinische Städteordnung. Seit 1863 hieß die Stadt Gladbach amtlich Bergisch Gladbach. Das Kreisgebiet umfasste 1885 eine Fläche von 388,43 km².[2]
Am 1. Mai 1901 schied die Stadt Mülheim am Rhein aus dem Kreis aus und wurde ein eigener Stadtkreis. Der Kreissitz des seitdem als Landkreis bezeichneten Kreises verblieb in Mülheim. Merheim wurde am 1. April 1914 zusammen mit der Stadt Mülheim am Rhein in die Stadt Köln eingemeindet.[3]
Heumar wurde 1928 in Porz umbenannt und am 1. Juli 1929 wurden Porz und Wahn zu einer Gemeinde mit dem Namen Porz zusammengeschlossen.[4] Der nunmehr noch aus der Stadt Bergisch Gladbach und den fünf Gemeinden Bensberg, Odenthal, Overath, Porz und Rösrath bestehende Landkreis Mülheim am Rhein wurde am 1. Oktober 1932 mit dem Kreis Wipperfürth zum Rheinisch-Bergischen Kreis mit Sitz in Bergisch Gladbach zusammengeschlossen.
Einwohnerentwicklung
Jahr | Einwohner |
---|---|
1816 | 27.447[5] |
1828 | 32.794[5] |
1871 | 57.821[2] |
1880 | 69.629[2] |
1900 | 106.476[6] |
1910 | 78.938[6] |
1925 | 63.960[6] |
Landräte
- 1816–1820: Ludwig Josef von Spies-Büllesheim
- 1820–1821: Franz von Münch (auftragsweise)
- 1821–1852: Heinrich Schnabel
- 1831–1832: Friedrich Josef Hohenschutz (vertretungsweise in Abwesenheit von Schnabel)
- 1852–1862: Oskar Danzier
- 1862–1863: Hugo Carl Forst (auftragsweise)
- 1863–1867: Maximilian von Nesselrode-Ehreshoven
- 1867–1868: Wolter Josef Bürgers (interimistisch)
- 1868–1906: Eduard von Niesewand
- 1906–1919: Hermann von Schlechtendal
- 1918–1932: Matthias Eberhard
Literatur
- Johann Bendel: Heimatbuch des Landkreises Mülheim am Rhein. Geschichte und Beschreibung, Sagen und Erzählungen. Faksimiledruck der 2. und 3. Auflage Köln-Mülheim 1925. Köln 1981. ISBN 3-921232-05-8
Einzelnachweise
- ↑ Gemeindeordnung für die Rheinprovinz 1845, § 1
- ↑ a b c Gemeindelexikon für das Königreich Preußen 1885
- ↑ Archive in NRW: Bürgermeisterei Merheim
- ↑ Stadtverwaltung Porz am Rhein (Hrsg.): Porz, die junge Stadt am Rhein. Festbuch zur Stadterhebung von Porz. 1951.
- ↑ a b Beiträge zur Statistik der Königl. Preussischen Rheinlande. 1829, S. 22, abgerufen am 11. November 2014.
- ↑ a b c Michael Rademacher: Deutsche Verwaltungsgeschichte. Abgerufen am 2. November 2014.
Koordinaten: 50° 57′ 44″ N, 7° 0′ 15″ O