Ibrahim Aqil

libanesischer Milizionär, Mitglied der Hisbollah
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Ibrahim ʿAqil (arabisch إبراهيم عقيل, DMG Ibrāhīm ʿAqīl, auch als تحسين, DMG Taḥsīn bekannt; * 24. Dezember 1960 in Bidnayil in Baalbek; † 20. September 2024 in Dahieh) war ein libanesischer Milizionär und hochrangiges Mitglied der Terrororganisation Hisbollah. Er war der Anführer der Hisbollah-Eliteeinheit ar-Radwan als Nachfolger des am 30. August 2024 von Israel getöteten Fuad Schukr. Er diente im Dschihad-Rat der Hisbollah. ʿAqil war maßgeblich an der Gründung der Hisbollah beteiligt und hatte eine Schlüsselrolle bei zahlreichen militärischen Aktionen gegen israelische Streitkräfte.[1]

Ibrahim ʿAqil

Leben

Ibrahim ʿAqil wurde um 1960 in der Bekaa-Ebene im Libanon geboren. Er schloss sich zunächst der schiitischen Bewegung Amal an, bevor er in den frühen 1980er Jahren zur Hisbollah übertrat, als diese sich von der Amal-Bewegung abspaltete. Die Hisbollah setzte sich das Ziel, die israelischen Streitkräfte zu bekämpfen, die 1982 in den Libanon einmarschiert waren. ʿAqil wurde als Gründungsmitglied zu einer der zentralen Figuren der Miliz.

Rolle in der Hisbollah

In den 1980er Jahren war ʿAqil für zahlreiche terroristische Aktivitäten und Entführungen verantwortlich, die als Teil der sogenannten libanesischen Geiselkrise bekannt wurden. Zu den prominentesten Vorfällen zählte die Entführung deutscher Staatsbürger. Während dieser Geiselkrise wurden auch zahlreiche Journalisten, Diplomaten und Geschäftsleute aus den USA und Europa verschleppt, von denen einige ums Leben kamen. Die USA beschuldigten ʿAqil zudem, an dem Bombenanschlag auf die US-Botschaft in Beirut 1983 und dem Anschlag auf die Multinationalen Streitkräfte im Libanon am 23. Oktober 1983 beteiligt gewesen zu sein.[2]

Anschuldigungen und Sanktionen

Die Vereinigten Staaten stuften Aqil als „Specially Designated Global Terrorist“ (SDGT) – deutsch: Spezialgelisteter globaler Terrorist – ein und setzten 2019 eine Belohnung von sieben Millionen US-Dollar auf ihn aus. Ihm wurde vorgeworfen, Entführungen und Anschläge der Hisbollah angeführt und koordiniert zu haben.[3]

Tod

Ibrahim ʿAqil starb am 20. September 2024 bei einem Luftangriff der israelischen Armee auf ein Ziel in einem Vorort von Beirut, wie von israelischen Militärquellen und der Hisbollah bestätigt wurde. Er wurde erst an seinem Todestag aus dem Krankenhaus entlassen, nachdem er bei der Explosionen von Pagern und Walkie-Talkies der Hisbollah verletzt worden war. Zehn weitere Personen kamen beim Luftangriff um.[4]

Commons: Ibrahim ʿAqil – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. „man Ibrahim ʿAqīl al-laḏi aistahdafath ʾIsraīl?“. al-Dschazira-Net, 20. September 2024.; siehe auch: Wer ist der getötete Hisbollah-Kommandeur Ibrahim Aqil?. Der Spiegel, 20. September 2024.
  2. Plaumann, Jeanne: „Luftschlag in Beirut: Chef von Hisbollah-Elite-Einheit getötet“. Bild.de, 20. September 2024.
  3. Ibrahim Aqil – Rewards For Justice. Abgerufen am 21. September 2024 (deutsch).
  4. „Israel: Hisbollah-Kommandeur Ibrahim Akil in Beirut getötet“. ZDF-heute, 20. September 2024.