Heidekreis

Landkreis in Niedersachsen
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Der Landkreis Heidekreis ist ein Landkreis im Land Niedersachsen. Er liegt fast vollständig in der Lüneburger Heide, nach der er benannt ist. Kreisstadt ist Bad Fallingbostel, die einwohnerstärksten Städte sind Walsrode und Soltau.

Wappen Deutschlandkarte
Basisdaten
Koordinaten: 52° 55′ N, 9° 45′ OKoordinaten: 52° 55′ N, 9° 45′ O
Bundesland: Niedersachsen
Verwaltungssitz: Bad Fallingbostel
Fläche: 1.881,47 km2
Einwohner: 143.220 (31. Dez. 2023)[1]
Bevölkerungsdichte: 76 Einwohner je km2
Kfz-Kennzeichen: HK
Kreisschlüssel: 03 3 58
Kreisgliederung: 23 Gemeinden
Adresse der
Kreisverwaltung:
Vogteistraße 19
29683 Bad Fallingbostel
Website: www.heidekreis.de
Landrat: Manfred Ostermann (parteilos)
Lage des Landkreises Heidekreis in Niedersachsen
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Karte

Entstanden ist der Landkreis am 1. August 1977 aus einer Fusion der aufgelösten Landkreise Fallingbostel und Soltau. Bis zur Umbenennung am 1. August 2011 bestand er unter dem Namen Landkreis Soltau-Fallingbostel.

Geographie

Lage

 
Lüneburger Heide

Landschaftlich wird der Landkreis Heidekreis durch die Lüneburger Heide geprägt, der Südwesten auch durch das Aller-Urstromtal. Der größte Teil des Kreisgebietes gehört zur Südheide, nur der Nordosten hat Anteil an der Hohen Heide und am Naturpark Lüneburger Heide. Dort entspringt die Böhme, deren gewundenes Tal in etwa mit der Längsachse des Kreisgebietes zusammenfällt, und an der die wichtigsten Orte liegen. Nordwestlich der Böhme liegen land- und forstwirtschaftlich geprägte, schwachwellige Hochflächen, südöstlich erhebt sich das stark reliefierte Hochgebiet der Falkenberg-Endmoräne, die fast ganz im Truppenübungsplatz Bergen liegt.

Der Landkreis gehört zu den Metropolregionen Hamburg und Hannover-Braunschweig-Göttingen-Wolfsburg. Der Altkreis Soltau im Norden ist traditionell eher nach Hamburg orientiert, während der südliche Altkreis Fallingbostel nach Hannover tendiert.

Nachbarkreise

Der Landkreis Heidekreis grenzt im Uhrzeigersinn im Norden beginnend an die Landkreise Harburg, Lüneburg, Uelzen und Celle, an die Region Hannover sowie an die Landkreise Nienburg/Weser, Verden und Rotenburg (Wümme).

Gewässer

 
Böhme nahe der Mündung in die Aller

Die weitaus größten Flüsse im Kreisgebiet sind die Aller und die Leine, die am Mündungspunkt mehr Wasser führt als die Aller. Die Böhme durchfließt das Kreisgebiet fast in gesamter Länge. Weitere Flüsse (mit über 10 Kilometern Länge im Kreisgebiet) sind Aue (Wietze), Bomlitz, Fulde, Große Aue (Böhme), Gilmerdinger Bach/Hahnenbach, Krelinger Bach, Kleine Örtze, Lehrde, Brunau/Luhe, Örtze, Meiße, Veerse, Warnau, Mehlandsbach/Wiedau, Wietze (Örtze) und Haverbeeke/Wümme.

Geschichte

Adolf Hitler gehörte das Gebiet des heutigen Landkreises Heidekreis zum ehemaligen Herzogtum Braunschweig-Lüneburg und dessen Nachfolgestaaten. Am 6. Mai 1884 trat die Kreisordnung der preußischen Provinz Hannover in Kraft. Das Amt Fallingbostel wurde im April 1885 mit dem Amt Ahlden zum Kreis Fallingbostel zusammengelegt, der Streit um den Kreissitz zwischen Fallingbostel und Walsrode zugunsten Fallingbostels entschieden. Gleichzeitig wurde das Amt Soltau in den Kreis Soltau überführt, lediglich die Gemeinde Fintel fiel an den Kreis Rotenburg.[2]

Zum 1. August 1932 trat die Verordnung über die Neugliederung von Landkreisen in Kraft. In § 64 wurde bestimmt, dass die Landkreise Fallingbostel und Soltau zu einem neuen Landkreis Fallingbostel-Soltau mit Kreissitz in Fallingbostel zusammengeschlossen werden sollen. Dies wurde zum 1. Oktober 1932 umgesetzt.[3] Nach Protesten aus Soltau wurden beide Kreise genau ein Jahr später jedoch wieder getrennt. In einem Konvoi aus 30 Lastwagen wurden sämtliche Möbel und Akten wieder zurück nach Soltau gebracht.[4]

 
Aussichtsbunker auf dem Truppenübungsplatz Munster-Süd, vermutlich aus den 1930er Jahren

1935 bestätigten sich Gerüchte über die Einrichtung eines großen Truppenübungsplatzes auf dem Gebiet der Landkreise Fallingbostel und Celle. Der Landkreis Fallingbostel verlor fast 18 % seiner Fläche an den Truppenübungsplatz Bergen. Die teils jahrhundertealten Gemeinden Wense, Untereinzingen, Obereinzingen, Oerbke, Oberndorfmark, Böstlingen, Hartem, Ettenbostel, Ostenholz und Oberhode mussten von ihren Bewohnern verlassen werden. Weitere Gemeinden waren durch den Verlust von Teilflächen betroffen.[5]

Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges führte die britische Besatzungsmacht 1946 die Zweigleisigkeit der Kommunalen Selbstverwaltung ein. An der Spitze des Kreistages stand fortan der Landrat, an der Spitze der Kreisverwaltung der Oberkreisdirektor. Diese Regelung wurde in Niedersachsen bis 1996 beibehalten.[6]

Im Juli 1957 übernahm der Kreis Fallingbostel eine Partnerschaft für den Heimatkreis Rummelsburg/Pommern[7], im April 1960 folgte Soltau mit einer Partnerschaft mit dem Heimatkreis Soldin/Neumark. Regelmäßig trafen sich die ehemaligen Bewohner dieser Gebiete daraufhin in Fallingbostel bzw. Munster und Schneverdingen.[8]

 
Panzerspuren bei Wilsede

1963 trat das Soltau-Lüneburg-Abkommen in Kraft. Diese Vereinbarung zwischen Deutschland, Kanada und dem Vereinigten Königreich regelte die militärische Nutzung von zusätzlichen Flächen in der Lüneburger Heide. 3.700 ha des heutigen Landkreises Heidekreis gehörten zu den Roten Flächen, die zur ständigen und uneingeschränkten Nutzung zur Verfügung gestellt wurden. Bis zum Auslaufen des Abkommens im Jahr 1994 hatten die Bewohner mit Belastungen durch Staub, Lärm und Militärverkehr zu kämpfen.[9][10]

Geburtsstunde des heutigen Landkreises Heidekreis war das Jahr 1977. Auf eine umfassende Gebietsreform in Niedersachsen 1972 folgt wenige Jahre später im Rahmen des achten Gesetzes zur Verwaltungs- und Gebietsreform auch eine erneute Kreisreform. Am 13. Januar 1975 wurde der Entwurf vorgestellt. Danach sollten nach § 15 die Landkreise Fallingbostel und Soltau aufgelöst und zu einem neuen Landkreis Fallingbostel zusammengeschlossen werden. Insbesondere die Wahl des Kreissitzes Fallingbostel sorgte für Proteste aus der einwohnerstärkeren Stadt Soltau, da diese dem weitestgehend akzeptierten Gutachten von Werner Weber widersprach. Alle Verhandlungen, Bürgerinitiativen und Protestveranstaltungen waren zwecklos, auch eine Klage vor dem Niedersächsischen Staatsgerichtshof in Bückeburg blieb ohne Erfolg. Der Landkreis Fallingbostel entstand zum 1. August 1977 aus den alten Landkreisen Fallingbostel und Soltau sowie einer Gemeinde des Landkreises Uelzen. Gleich in der zweiten Kreistagssitzung nach den Kreistagswahlen vom 23. Oktober 1977 beantragte Landrat Wolfgang Buhr (CDU Soltau), Soltau wieder als Kreissitz zu bestimmen. Da sich der Kreistag aus 26 Nordkreislern (Landkreis Soltau) und lediglich 24 aus dem Südkreis (Landkreis Fallingbostel) zusammensetzte, ging die Abstimmung entsprechend aus. Das Landeskabinett lehnte diesen Beschluss jedoch als unzulässig ab. Als Kompromissangebot wurde neben der Anpassung des Namens – Soltau-Fallingbostel – auch eine Außenstelle der Kreisverwaltung in Soltau eingerichtet.[11]

Die ersten Jahre der Kreisgeschichte waren geprägt durch die Existenz großer Truppenübungsplätze der Britischen Rheinarmee, der NATO und der Bundeswehr und den Bemühungen seitens des Landkreises, möglichst viele Flächen dem regen Ausflugs- und Wandertourismus in der Lüneburger Heide zugänglich zu machen. Nach dem Ende des Kalten Krieges wurden zwar einige Truppenübungsplätze geräumt und sind nun öffentlich als Naturschutzgebiete zugänglich, jedoch befinden sich nach wie vor große Garnisonen in Munster und in der Kreisstadt Bad Fallingbostel.

Am 2. Februar 2005 wurde eine Partnerschaft mit dem polnischen Landkreis Mysliborz beschlossen.[12] Bis 2011 war eine Fusion der Kreisstadt Bad Fallingbostel mit den Kommunen Bomlitz und Walsrode zur neuen Stadt Böhmetal projektiert. Eine Bürgerbefragung am 2. November 2008 ergab jedoch eine deutliche Ablehnung in Fallingbostel, während Walsrode und Bomlitz die Idee befürworteten. Derzeit wird eine Gemeindefusion nicht weiter verfolgt.

Am 9. April 2010 beschloss der Kreistag mit einer Mehrheit von 27 zu 11 Stimmen (bei einer Enthaltung) eine Umbenennung des Landkreises von Soltau-Fallingbostel in Heidekreis. Insbesondere die Vertreter der namensgebenden Städte Soltau und Bad Fallingbostel hatten sich gegen die Namensänderung ausgesprochen. Eine Bürgerbefragung fand nicht statt. Bereits seit Jahren nutzt der Landkreis diesen Begriff als Beinamen. So gibt es zum Beispiel die Heidekreis-Musikschule, die Volkshochschule Heidekreis und das Heidekreis-Klinikum. Ein Antrag beim Innenministerium wurde bald darauf gestellt.[13] Da sich die Nachbarlandkreise Lüneburg und Harburg ablehnend geäußert hatten, verzögerte sich die Entscheidung zunächst.[14] Am 30. Mai 2011 gab Ministerpräsident David McAllister schließlich bekannt, dass die Umbenennung in Landkreis Heidekreis zum 1. August 2011 genehmigt wird.[15] Am 7. Juli 2011 wurde die Umbenennung des Landkreises zum 1. August 2011 durch die Unterzeichnung der Umbenennungsurkunde[16] von Uwe Schünemann offiziell.

Einwohnerentwicklung

Jahr Einwohner Quelle
1980 126.800 [17]
1985 126.100 [18]
1990 126.227 [19]
1995 134.811 [19]
2000 140.203 [19]
2005 142.678 [19]
2010 139.630 [19]

Städte und Gemeinden

 Landkreis HeidekreisNiedersachsenLandkreis Nienburg/WeserRegion HannoverLandkreis VerdenLandkreis Rotenburg (Wümme)Landkreis HarburgLandkreis LüneburgLandkreis UelzenLandkreis CelleLindwedelBuchholzSchwarmstedtEsselHademstorfGiltenGrethemEickelohHodenhagenBöhmeHäuslingenAhldenFrankenfeldWalsrodeNeuenkirchenSchneverdingenOsterheideBad FallingbostelWietzendorfSoltauMunsterBispingen

(Einwohner am 31. Dezember 2023)[20]

Einheitsgemeinden

  1. Bad Fallingbostel, Kreisstadt (12.119)
  2. Bispingen (6513)
  3. Bomlitz (Ungültiger Metadaten−Schlüssel 03358004)
  4. Munster, Stadt (15.413)
  5. Neuenkirchen (5684)
  6. Schneverdingen, Stadt (19.169)
  7. Soltau, Stadt (22.040)
  8. Walsrode, Stadt, selbständige Gemeinde (Ungültiger Metadaten−Schlüssel 03358022)
  9. Wietzendorf (4188)

Samtgemeinden mit ihren Mitgliedsgemeinden

* Sitz der Samtgemeindeverwaltung

  1. Ahlden (Aller), Flecken (1615)
  2. Eickeloh (783)
  3. Grethem (652)
  4. Hademstorf (848)
  5. Hodenhagen * (3139)
  1. Böhme (943)
  2. Frankenfeld (509)
  3. Häuslingen (790)
  4. Rethem (Aller), Stadt * (2387)
  1. Buchholz (Aller) (2182)
  2. Essel (1197)
  3. Gilten (1224)
  4. Lindwedel (2805)
  5. Schwarmstedt * (6032)

gemeindefreier Bezirk

Politik

Landrat

Bei der Landratswahl am 25. Mai 2014 wurde Manfred Ostermann (parteilos) mit 71,3 % der abgegebenen Stimmen als Landrat wiedergewählt.

Ehemalige Landräte und Oberkreisdirektoren

Von 1977 bis Januar 2002 wurde der Landkreis durch eine Doppelspitze bestehend aus Oberkreisdirektor als Hauptverwaltungsbeamten und ehrenamtlichem Landrat, der hauptsächlich eine repräsentative Funktion hatte, geleitet. Zum 1. Februar 2002 wurden diese beiden Funktionen im Amt des hauptamtlichen Landrats zusammengefasst.

Oberkreisdirektor war über den gesamten Zeitraum von 1977 bis 2002 Klaus Schumacher. Die ehrenamtlichen Landräte in diesem Zeitraum waren:

Als hauptamtliche Landräte amtierten:

Kreistag

Der Kreistag des Landkreises Heidekreis umfasst 51 Sitze, davon entfällt ein Sitz auf den amtierenden Landrat. Vorsitzender des Kreistages ist aktuell Friedrich-Otto Ripke (CDU).

Die Kreistagswahl 2016 brachte für den Landkreis Heidekreis folgendes Ergebnis (jeweils in % der abgegebenen Stimmen). Aufgeführt sind nur die Parteien und Wählergemeinschaften, die bei den letzten Wahlen mindestens einmal einen oder mehr Sitze im Kreistag erlangen konnten.

Parteien und Wählergemeinschaften 2016 2011 2006 2001
Stimmen Sitze Stimmen Sitze Stimmen Sitze Stimmen Sitze
CDU Christlich Demokratische Union Deutschlands 36,94 19 36,99 19 43,89 19 47,73 26
SPD Sozialdemokratische Partei Deutschlands 32,86 16 34,64 17 34,75 15 37,57 20
Grüne Bündnis 90/Die Grünen 9,47 5 12,54 6 6,65 3 5,27 2
FDP Freie Demokratische Partei 3,38 2 2,32 1 5,77 3 5,06 2
AfD Alternative für Deutschland 9,02 5 - - - - - -
Linke Die Linke 0,45 0 2,07 1 1,74 1 - -
NPD Nationaldemokratische Partei Deutschlands 0,73 0 1,96 1 - - - -
BU BürgerUnion 2,76 1 3,34 2 3,83 2 2,61 1
WBL Walsroder Bürgerliste 2,47 1 3,14 2 3,03 1 - -
BBB Bürger für Bad Fallingbostel und Bomlitz 1,46 1 0,93 0 - - - -
UWG Unabhängige Wählergemeinschaft - - 1,46 1 - - - -
Gesamt 50 50 44 51
Wahlbeteiligung in Prozent 55,4 53,3 53,0 55,6
Kreiswahl 2016
in Prozent
 %
40
30
20
10
0
36,94
32,86
9,47
3,38
9,02
2,76
2,47
1,31
1,78
BU
WBL
BBB
Sonst.
Gewinne und Verluste
im Vergleich zu 2011
 %p
 10
   8
   6
   4
   2
   0
  −2
  −4
  −6
−0,05
−1,78
−3,07
+1,06
+9,02
−0,58
−0,67
+0,38
−4,31
BU
WBL
BBB
Sonst.
19
16
5
5
2
1
1
1
19 16 

Insgesamt 50 Sitze


Abgeordnete in Bundestag und Landtag

Bei der Bundestagswahl 2017 gewann Lars Klingbeil (SPD) das Direktmandat im Bundestagswahlkreis Rotenburg I – Heidekreis und vertritt somit auch die Interessen des Heidekreises im Deutschen Bundestag.

Direktkandidaten der Wahlkreise Soltau und Walsrode für den Niedersächsischen Landtag sind Lutz Winkelmann (CDU) und Gudrun Pieper (CDU).

Wappen

  das Wappen setzt sich zusammen aus:

Wirtschaft und Infrastruktur

Wirtschaft

 
Industriepark Walsrode in Bomlitz

Insbesondere aufgrund der verkehrsgünstigen Lage im Städtedreieck Hamburg – Hannover – Bremen und der guten Anbindung der Gewerbegebiete an Autobahnen, Bundesstraßen und Bahnstrecken haben sich zahlreiche Unternehmen aus Industrie und Logistik im Landkreis niedergelassen. Nach wie vor ist der Landkreises Heidekreis aber auch stark durch Land- und Forstwirtschaft geprägt.

Größte Arbeitgeber in der Region sind Dow Wolff Cellulosics und Wipak im Industriepark Walsrode in Bomlitz (vormals Wolff Walsrode), Mondelēz International (vormals Kraft) und Eckes AG in Bad Fallingbostel sowie Hagebau und Harry-Brot in Soltau. Ein weiterer wichtiger Wirtschaftsfaktor ist die vor allem in Munster stark vertretene Bundeswehr.

Tourismus

Der Tourismus in der Lüneburger Heide ist eine wichtige Einnahmequelle, der beispielsweise durch Freizeit- und Tierparks wie den Heide-Park in Soltau, den Serengeti-Park in Hodenhagen oder den Weltvogelpark Walsrode gefördert wird. In Soltau befinden sich zudem das Sole-Thermalbad Soltau-Therme und das Designer Outlet Soltau. Insbesondere Bispingen bietet mit Center Parcs, der Skihalle Snow Dome und weiteren Attraktionen ebenfalls ein breites touristisches Angebot.

Die Flüsse bieten Möglichkeiten zum Angeln, Schwimmen und für Kanu- oder Floßfahrten und die Heidelandschaft rund um den Wilseder Berg lädt zum Wandern oder zu Fahrradtouren ein. Nördlich von Soltau liegt der Naturpark Lüneburger Heide, der sich weit über die Kreisgrenzen hinaus erstreckt. In Neuenkirchen ist der Schäferhof mit seiner Heidschnuckenherde ein Anziehungspunkt.

Verkehr

 
erixx im Bahnhof Soltau

Durch das Kreisgebiet verlaufen die Autobahnen A 7 und A 27 (Autobahndreieck Walsrode). Dazu kommen mehr als 150 Kilometer Bundesstraße (3, 71, 209, 214, 440) sowie ein umfassendes Netz an Landes- und Kreisstraßen.

Im Schienenverkehr führen die Strecken Uelzen – Soltau – Langwedel („Amerikalinie“) sowie Buchholz in der NordheideSoltauHannover („Heidebahn“) durch die Region. Dazu kommen Güterverkehrsstrecken der OHE.

Östlich des Kreisgebiets schließen sich die NATO-Truppenübungsplätze Bergen und Munster an, die für Zivilfahrzeuge nur an wenigen Stellen durchlässig sind.

Medizinische und soziale Einrichtungen

In Soltau und Walsrode befinden sich Standorte des akutversorgenden Heidekreis-Klinikums. Rehakliniken gibt es in Bad Fallingbostel (Klinik Fallingbostel) und Soltau (MediClin Klinikum Soltau). Daneben gibt es im Landkreis Heidekreis ein breites Angebot an Fach- und Hausärzten.

Ein vielfältiges Angebot an sozialen Diensten umfasst unter anderem Alten- und Pflegeheime, ambulante Hospiz- und Justizsozialdienste, Suchtberatungen sowie Einrichtungen der Arbeiterwohlfahrt und der Diakonie. Im Landkreis Heidekreis gibt es die sozialpädagogische Hilfen Vier Linden mit Häusern in Groß Häuslingen, Südkampen, Walsrode und Bad Fallingbostel. Dort werden diverse Jugendhilfen angeboten und das Sozialraumbüro in Bad Fallingbostel betrieben.[21]

Religion

 
Eine-Welt-Kirche in Schneverdingen

Traditionell ist das Gebiet des heutigen Landkreises Heidekreis evangelisch-lutherisch geprägt. Die Gemeinden gehören zu den beiden Kirchenkreisen Soltau und Walsrode im Sprengel Lüneburg der Landeskirche Hannovers. Es gibt im Kreisgebiet 29 Kirchengemeinden und Kirchen sowie fünf Kapellen.

Insbesondere nach dem Krieg haben sich durch Zuzug vieler Heimatvertriebener, Gastarbeiter aus Südeuropa und Aussiedler aus Ostmittel- und Osteuropa große katholische Gemeinden gebildet, die zum Bistum Hildesheim gehören. Die Gemeinden sind seit der Jahrtausendwende großen Umstrukturierungsprozessen unterworfen. So wurden im Altkreis Fallingbostel mehrere ehemals selbständige römisch-katholische Gemeinden zur neuen Großgemeinde Sankt Maria mit Sitz in Walsrode vereinigt, die auch Visselhövede im benachbarten Landkreis Rotenburg (Wümme) einschließt. Daneben bestehen Gemeinden in Soltau mit einer Filialkirche in Schneverdingen, sowie in Munster (Örtze).

Ein Drittel der Bevölkerung des Landkreises ist konfessionslos. Ferner leben im Kreisgebiet u. a. Muslime, Angehörige von Freikirchen und Zeugen Jehovas.

Im Landkreis Heidekreis gibt es vier Jüdische Friedhöfe: in Ahlden, Rethem, Soltau und Walsrode.[22] Es sind schützenswerte Kulturdenkmäler – steinerne Zeugen für ehemals existierende jüdische Gemeinden und eines regen jüdischen Gemeindelebens bis in die 1930er Jahre.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Der Landkreis Heidekreis ist Mitglied des Lüneburgischen Landschaftsverbands, der regionale kulturpolitische Aufgaben wahrnimmt. Um kulturelle Belange kümmern sich außerdem die kommunalen Kulturbeauftragten innerhalb der Städte und Gemeinden, die Kirchengemeinden, die Sparkassen, Banken und private Kulturinitiativen.

Museen und Sammlungen

 
Dolmen der „Sieben Steinhäuser“

Historische Stätten

Freizeiteinrichtungen und -parks

Kinos

  • Munster: Deutsches Haus (nur für Veranstaltungen anzumieten)
  • Soltau: Dersa Kino
  • Walsrode: Capitol-Theater

Naturschutzgebiete

Im Landkreis Heidekreis gibt es 27 Naturschutzgebiete.[23][24] Das größte Naturschutzgebiet, das Naturschutzgebiet Lüneburger Heide, hat eine Fläche von 13.222 ha auf dem Gebiet des Landkreises Heidekreis, das kleinste Naturschutzgebiet, der Söhlbruch, eine Fläche von 8 ha.[25]

Siehe auch:

Kfz-Kennzeichen

Am 5. April 1978 wurde dem Landkreis das seit dem 1. Juli 1956 für den Landkreis Fallingbostel gültige Unterscheidungszeichen FAL zugewiesen. Am 15. Januar 1981 erhielt er das neue Kennzeichen SFA. Mit der Umbenennung des Landkreises wurde ihm am 1. August 2011 das Unterscheidungszeichen HK zugeteilt. Dieses wird durchgängig bis heute ausgegeben.

Literatur

  • Gernot Erler u. Kurt Brüsehoff: 10 kunst- und kulturgeschichtliche Exkursionen im Landkreis Soltau-Fallingbostel. (Hrsg.: Landkreis Soltau-Fallingbostel), o.O. o.J. [ca. 1981], 147 S.
  • Gernot Erler, Kerstin Patzschke u. Kurt Brüsehoff (Fotos): Kunstgeschichte heute aus der Heide von gestern. Aus dem Handschuhfach Ihres Autos. Walsrode und das Fallingbosteler Land zum Zeigen – Hinfahren und Erleben. Bund der Freunde des Heidemuseums, Walsrode 1987.
  • Gernot Erler, Stefanie Hahn u. Volker Fischer (Fotos): Soltau-Fallingbostel. Neue Empfindungen zu einer alten Kulturlandschaft der Lüneburger Heide. Gronemann, Walsrode 1998, 120 S. m. zahlr. Abb., ISBN 3-00-002505-7.
Commons: Heidekreis – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Landesamt für Statistik Niedersachsen, LSN-Online Regionaldatenbank, Tabelle A100001G: Fortschreibung des Bevölkerungsstandes, Stand 31. Dezember 2023 (Hilfe dazu).
  2. Bildung des Kreises Fallingbostel in der Zeitleiste auf der Website des Heidekreises
  3. Erste Kreiszusammenlegung in der Zeitleiste auf der Website des Heidekreises
  4. Trennung der Landkreise Fallingbostel und Soltau in der Zeitleiste auf der Website des Landkreises Heidekreis
  5. Erstes Artillerieschießen auf dem Truppenübungsplatz Bergen in der Zeitleiste auf der Website des Landkreises Heidekreis
  6. Erstes Artillerieschießen auf dem Truppenübungsplatz Bergen in der Zeitleiste auf der Website des Landkreises Heidekreis
  7. Patenschaft für den Heimatkreis Rummelsburg/Pommern in der Zeitleiste auf der Website des Landkreises Heidekreis
  8. Patenschaft für den Heimatkreis Soldin/Neumark in der Zeitleiste auf der Website des Heidekreises
  9. Soltau-Lüneburg-Abkommen tritt in Kraft in der Zeitleiste auf der Website des Heidekreises
  10. Ende des Soltau-Lüneburg-Abkommens in der Zeitleiste auf der Website des Landkreises Heidekreis
  11. Bargmann: Die Stadt Soltau in der niedersächsischen Geschichte. Band 3, Kapitel Die Gebiets- und Verwaltungsreform, S. 183–190.
  12. Zeitleiste auf der Website des Landkreises Heidekreis
  13. Soltau-Fallingbostel ab sofort passé (Memento vom 14. April 2010 im Internet Archive) Bericht vom 12. April 2010 auf kreiszeitung.de
  14. Wer darf sich in Zukunft „Heidekreis“ nennen? Beitrag des Hamburger Abendblattes vom 17. November 2010
  15. „Heidekreis“ offiziell genehmigt Bericht auf kreiszeitung.de vom 31. Mai 2011
  16. Landkreis-Umbenennungsurkunde vom 7. Juli 2011 (PDF; 246 kB)
  17. Statistisches Jahrbuch für die Bundesrepublik Deutschland 1981
  18. Statistisches Jahrbuch für die Bundesrepublik Deutschland 1986
  19. a b c d e Regionaldatenbank Niedersachsen
  20. Landesamt für Statistik Niedersachsen, LSN-Online Regionaldatenbank, Tabelle A100001G: Fortschreibung des Bevölkerungsstandes, Stand 31. Dezember 2023 (Hilfe dazu).
  21. Das Sozial-ABC für den Heidekreis auf der offiziellen Website des Landkreises
  22. LANDKREIS SOLTAU-FALLINGBOSTEL. In: Jüdische Friedhöfe nach der heutigen Verwaltungsgliederung – Niedersachsen. In: Übersicht über alle Projekte zur Dokumentation jüdischer Grabinschriften auf dem Gebiet der Bundesrepublik Deutschland
  23. Landkreis Heidekreis beim NLWKN
  24. Neue Naturschutzgebiete ab 2009 beim NLWKN
  25. Naturschutzgebiet „Söhlbruch“, Kennzeichen: NSG LÜ 045