[gesichtete Version][gesichtete Version]
Inhalt gelöscht Inhalt hinzugefügt
K Geschichtsschreibung: Leerzeichen vor Satzzeichen entfernt
keine Verbeserung
Markierung: Manuelle Zurücksetzung
 
(6 dazwischenliegende Versionen von 6 Benutzern werden nicht angezeigt)
Zeile 1:
{{Überarbeiten}}
{{Belege fehlen}}
Unter einer '''Glorifizierung''' ([[Lateinische Sprache|lat.]] ''{{lang|la|glorificare}}'' = rühmen, preisen, verherrlichen)<ref>[https://www.duden.de/rechtschreibung/Glorie Glorie] – ''[[Duden]]''; abgerufen am 28. März 2016</ref><ref>[https://www.duden.de/rechtschreibung/Glorifikation Glorifikation] – ''Duden''; abgerufen am 28. März 2016</ref><ref>[https://www.duden.de/rechtschreibung/glorifizieren glorifizieren] – ''Duden''; abgerufen am 28. März 2016</ref><ref>[https://www.duden.de/rechtschreibung/Glorifizierung Glorifizierung] – ''Duden''; abgerufen am 28. März 2016</ref> wird die in unangemessener Weise beschönigende Darstellung bestimmter Sachverhalte verstanden. Ziel der Glorifizierung ist es allgemein, negative Aspekte aus Vergangenheit und Gegenwart sowie die möglichen negativen Folgen zukünftigen Handelns aus den Köpfen der Menschen zu verdrängen.
 
== Beispiele ==
Zeile 7:
 
=== „Gute alte Zeit“ ===
Mit Aussagen wie „Früher war alles besser als heute“ wird die ''Gutegute Altealte Zeit'' glorifiziert, wobei hier oft verkannt wird, dass technischer und medizinischer Fortschritt für eine erhebliche Verbesserung der allgemeinen Lebensbedingungen gesorgt haben. Die Glorifizierung ist somit auch ein ganz alltägliches Phänomen. Zum Beispiel kommen nicht selten Gespräche vor, wo Erinnerungen aus der Armeezeit oder dem früheren Berufsleben aufkommen, bei denen besonders angenehme Dinge dann zum Maßstab der [[Reflexion (Philosophie)|Reflexion]] genommen werden. Die durchschnittliche [[Wirklichkeit]] der jeweiligen [[Situation]], die keineswegs immer so angenehm gewesen ist wie die geschilderten Eindrücke, wird indes dabei nicht reflektiert.
 
Als weiteres Beispiel kann hier das Phänomen des immer wieder aufflackernden Rechtsradikalismus und Neonazismus angeführt werden: In Zeiten, die von den betroffenen Personen als schwierig und belastend empfunden werden, besinnen sie sich auf die „guten alten Werte“ aus einer Zeit, „in der noch [[Zucht und Ordnung]] herrschte“. Dabei wird jedoch verkannt, dass mit den auf den ersten Blick ja durchaus positiv zu sehenden Rahmenbedingungen erhebliche negative Nebenwirkungen verbunden sind. Diese werden aus der Betrachtung ausgeblendet, damit die verbleibenden Aspekte einer vergangenen Zeit umso problemloser glorifiziert werden können.
Zeile 16:
Dabei wurde der Tod auf dem „Feld der Ehre“ für Kaiser, Volk und Vaterland (später dann für Führer, Volk und Vaterland) als ein erstrebenswertes, im Wortsinne von ''glorificare (gloriam facere)'' „Ehre machendes“ Ziel dargestellt.<ref>Sven Oliver Müller: ''Deutsche Soldaten und ihre Feinde. Nationalismus an Front und Heimatfront im Zweiten Weltkrieg''; S. Fischer Verlag, 2007, ISBN 978-3-10-050707-5.</ref> Das damit verbundene Leiden der Hinterbliebenen wurde ausgeblendet. <!---so dass der Krieg nur noch als eine Form der Waffenparade dargestellt und somit glorifiziert wurde.---->
 
Ein Phänomen, das auf den ersten Blick gewisse Ähnlichkeiten mit der wilhelminischen Hurra-Mentalität aufweist, ist die Loyalität bis in den Tod z.&nbsp;B. bei Kriegern im japanischen Kulturkreis. z.&nbsp;B. gingen diemanche [[Tokkōtai|Kamikaze-Flieger]] für ihren [[Tennō]] bereitwillig in den Tod. Dieses Verhalten ist jedoch nicht auf eine gezielte Glorifizierung des "Heldentodes"„Heldentodes“ zurückzuführen, sondern entspringt einem jahrtausendealten Wertesystem, in dem das individuelle Leben einen erheblich geringeren Stellenwert als in der [[Westliche Welt|westlichen Welt]] hat.
 
=== Ideologische Führer ===
Zeile 38:
 
== Glorifizierung in Kunst und Architektur ==
Die Glorifizierung finden wir in der Literatur vor, manche Literaturkritiker werfen dies etwa dem [[Roman]] von [[Ernst Jünger]]:s Roman ''[[In Stahlgewittern]]'' von 1920 vor. Sehr in Anspruch genommen für die Glorifizierung werden Vorstellungen von [[Ritterlichkeit]] und [[Rittertum]] des [[Mittelalter]]s bei [[Thomas Malory]] und [[Cervantes]] (dort satirisch-humorvoll) wie auch in der Malerei von [[Romantik]] und [[NeoromantikNeuromantik]] unter anderem bei [[Moritz von Schwind]].
 
Der Glorifizierung von Herrschern für siegreiche [[Schlacht]]en diente auch die Erbauung von [[Triumphbogen]]. Häufiges Merkmal ist ihre [[Monument]]alität.