Erste tschechische Fußballliga

Liste
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Gambrinus Liga
Verband Böhmisch-Mährischer Fußballverband
Erstaustragung 1993
Mannschaften 16 Teams
Aktueller Meister Sparta Prag
Rekordtitelträger Sparta Prag (10)
Internetseite Gambrinus Liga auf fotbal.cz

Die tschechische Fußballmeisterschaft für Vereinsmannschaften wird alljährlich in der so genannten Gambrinus-Liga ausgetragen.

Geschichte

Sie ist Tschechiens höchste Spielklasse und wird von der in Pilsen beheimateten Brauerei Gambrinus gesponsert. Die erste tschechische Fußballliga entstand in ihrer heutigen Form im Jahre 1993, als sie sich nach dem Zusammenbruch der Tschechoslowakei von einer gemeinsamen Spielklasse mit der heutigen Slowakei abspaltete. Dominierende Mannschaften waren seither die beiden Prager Mannschaften von Sparta und Slavia, die meist die ersten beiden Plätze der Abschlusstabelle einnahmen. Während Sparta Prag bis 2007 zehn der dreizehn ausgetragenen Meisterschaften gewann, musste sich Slavia Prag bereits achtmal mit der Vizemeisterschaft begnügen und wurde nur 1996 tschechischer Meister. Je einmal gewannen zudem Slovan Liberec (2002) und Banik Ostrau (2004) den Titel.


Meister

Jahr Team
1994 logo AC Sparta Praha
1995 logo AC Sparta Praha
1996 logo SK Slavia Praha
1997 logo AC Sparta Praha
1998 logo AC Sparta Praha
1999 logo AC Sparta Praha
2000 logo AC Sparta Praha
2001 logo AC Sparta Praha
2002 Logo FC Slovan Liberec
2003 logo AC Sparta Praha
2004 FC Baník Ostrava FC Baník Ostrava
2005 logo AC Sparta Praha
2006 Logo FC Slovan Liberec
2007 logo AC Sparta Praha

ČMFS-Pokal

Der ČMFS-Pokal ist der nationale Pokalwettbewerb Tschechiens.

Tschechische Fußballpokalsieger


Ligen

Die „Ligen-Pyramide“ stellt den Aufbau des tschechischen Ligensystems schematisch dar.

Level 1 Gambrinus-Liga
16 Mannschaften, zwei Absteiger
Level 2 2. Liga
16 Mannschaften, zwei Aufsteiger, zwei Absteiger
Level 3 Česká fotbalová liga (ČFL) Moravsko-Slezká fotbalová liga (MSFL)
Ein Aufsteiger, drei Absteiger Ein Aufsteiger, zwei Absteiger
Level 4 Divize A Divize B Divize C MSD Divize D MSD Divize E
Ein Aufsteiger, zwei oder drei Absteiger Ein Aufsteiger, zwei oder drei Absteiger Ein Aufsteiger, zwei oder drei Absteiger Ein Aufsteiger, zwei Absteiger Ein Aufsteiger, zwei Absteiger


  • Für die Gambrinus-Liga und 2. Liga vergibt der Tschechische Fußballverband nach einem Lizenzierungsverfahren eine Lizenz.
  • Die 1. Liga ist die höchste Fußballklasse im tschechischen Fußballsystem. 16 Profimannschaften spielen um die tschechische Meisterschaft. In 15 Spielen pro Hin- und Rückrunde spielen alle Teams gegeneinander, jedes Team hat in der gesamten Saison 15 Heim- und 15 Auswärtsspiele. Jede Saison steigen die letzten zwei Mannschaften ab.
  • Die nächst niedrigere Liga ist die 2. Liga. Auch in der zweiten Liga in Tschechien spielen 16 Mannschaften in einer Hin- und einer Rückrunde gegeneinander. Während am Ende der Saison die letzten zwei Mannschaften der 1. Liga in die 2. Liga absteigen, spielen die ersten zwei Mannschaften der 2. Liga in der Folgesaison in der 1. Liga. Die Mannschaften, die am Saisonende die Plätze 15 und 16 belegen, steigen in die ČFL oder MSFL ab.
  • Unterhalb der beiden ersten Ligen befindet sich die dritte tschechische Liga. Sie wird in zwei Staffeln (ČFL und MSFL) gespielt. Die ČFL (Böhmen) spielt derzeit mit 18 Mannschaften, die MSFL (Mähren und Schlesien) mit 16 Vereinen. Die Meister der beiden Staffeln steigen jeweils in die 2. Liga auf.
  • Die Divize ist die vierthöchste Spielklasse in Tschechien. Sie wird in fünf Staffeln (A, B. C, D, und E) mit je 16 Vereinen gespielt:
    • Divize A, 16 Mannschaften (Ein Aufsteiger, zwei oder drei Absteiger)
    • Divize B, 16 Mannschaften (Ein Aufsteiger, zwei oder drei Absteiger)
    • Divize C, 16 Mannschaften (Ein Aufsteiger, zwei oder drei Absteiger)
    • MSD Divize D, 16 Mannschaften (Ein Aufsteiger, zwei Absteiger)
    • MSD Divize E, 16 Mannschaften (Ein Aufsteiger, zwei Absteiger)

Die Divize A, B, und C sind der Unterbau für die ČFL, die Divize D und E jener für die MSFL. Die Mannschaften werden nach regionalen Gesichtspunkten eingeteilt. In der Divize A spielen Vereine aus Westböhmen, in der Divize B solche aus Mittelböhmen und in der Divize C Teams aus Ostböhmen. In der Divize D spielen Mannschaften aus Süd- und Mittelmähren, in der Divize E Klubs aus Nordmähren und Schlesien. Allerdings wird diese regionale Einteilung nicht immer streng eingehalten, so finden sich beispielsweise Vereine aus Prag nicht selten in die Divize A oder der Divize C. Die Meister der Divize steigen direkt auf.

  • Die fünfthöchste Fußball-Amateurspielklasse ist in Tschechien der Krajský přebor.

Es gibt 14 Krajský přebor. In Böhmen 10, in Mähren und Schlesien 4.

  • Die sechsthöchste Spielklasse ist die 1.A třída.
  • Die siebthöchste Spielklasse ist die 1.B třída.
  • Die achthöchste Spielklasse ist der Okresní přebor (auch, so z.B. in Prag: 2. třída).
  • Die neunthöchste Spielklasse ist die 3. třída.
  • Die zehnthöchste Spielklasse ist die 4. třída. In dieser Klasse beginnen neu gegründete bzw. eingetragene Vereine. Nicht in jedem Kreis gibt es eine 4. třída. Dort ist niedrigste Stufe die 3. třída.

Höhepunkte

Zu den Höhepunkten der tschechischen Meisterschaft gehören jedes Jahr die Stadtderbys zwischen Sparta und Slavia Prag, das letztere Mannschaft seit November 1999 nicht mehr gewinnen konnte. In der ersten Saison der tschechischen Fußballliga im Jahr 1993 gab es zusammen mit Dukla und den Bohemians sogar vier Prager Mannschaften in Tschechiens Eliteklasse, wodurch es fast an jedem zweiten Spieltag zu einem Derby in der Landeshauptstadt kam. Dukla Prag konnte seinerzeit nur ein einziges Saisonspiel (1:0 beim SK Hradec Králové; Königgrätz) gewinnen und stieg nach verweigerter Zweitliga-Lizenz umgehend ins Amateurlager der dritten Liga ab. Auch Bohemians Prag, tschechoslowakischer Meister von 1983, ist inzwischen nicht mehr erstklassig. Ein Jahr nach Dukla stiegen auch sie in die zweite Liga ab und etablierten sich erst mit dem Aufstieg im Jahr 1999 in der ersten tschechischen Liga. 2002 erreichten die Bohemians vor Slavia Prag sogar einen vierten Platz, spielen aber nach dem erneuten Abstieg im Folgejahr und dem Zweitliga-Lizenzentzug im Jahr 2005 als Bohemians 1905 nur noch in der 3. Liga.

Eigenschaften

Spannende Meisterschaftskämpfe sind in der tschechischen Eliteklasse selten. Nur zwei Mal - im Spieljahr 2001/2002 sowie in der Saison 2006/2007 - wurde der Titelgewinn erst am letzten Spieltag ermittelt. Ansonsten stand bereits vor dem letzten Spieltag fest, dass Sparta Prag nach fünf Meisterschaften in Folge seinen Titel dieses Mal nicht mehr verteidigen kann und mit Slovan Liberec oder dem Stadtrivalen Viktoria Žižkov eine Mannschaft vor ihrem größten Vereinserfolg stand. Auch ohne die Beteiligung des Rekordmeisters Sparta fiel auch 2002 die Entscheidung in der Landeshauptstadt: Liberec reiste zu den Prager Bohemians, Žižkov musste zum Lokalderby bei Slavia Prag ran. Bereits nach 33 Minuten geriet der Tabellenführer aus Liberec bei den Bohemians mit 0:2 in Rückstand und mehr als der Anschlusstreffer gelang ihnen bis zum Schlusspfiff auch nicht mehr. Dass mit Slovan Liberec zum ersten Mal eine Mannschaft, die nicht aus der Landeshauptstadt stammt, Meister wird, konnte Žižkov dennoch nicht verhindern. Die Mannschaft unterlag bei Slavia Prag durch einen Treffer in der 86. Minute. Bis heute gibt es allerdings (mehr oder minder berechtigte) Streitigkeiten über den sauberen Verlauf dieser Begegnung. Überhaupt ist Korruption im tschechischen Fussball ein grosses Thema, woraus auch teilweise das relativ niedrige Interesse der Öffentlichkeit zu erklären ist. Welcher Fan will schon ständig für dumm verkauft werden bzw. einer Komödie beiwohnen, deren Resutlat ganz wo anders, als auf dem Rasen entschieden wird...

Die Zuschaueranzahl bei den tschechischen Ligaspielen ist relativ gering. Ungenügende Vermarktung des Produkts Fussball, eine schlechte Infrastruktur, gewalttätige Hooliganbanden auf den Tribünen und nicht zuletzt Bestechlichkeit der Schiedsrichter (oder wenn es sein muss auch der Spieler des Gegeners - besonders wenn es diesem um nichts mehr geht), eine selbstherrliche Managermafia in der Führung des Verbands sowie meister Clubs usw..., all das sind Faktoren, die das Zuschauerinteresse an der Liga im Vergleich zur Vergangenheit rapide schwinden lassen. Trotz zahlreicher Meistertitel trägt Sparta Prag seine Heimspiele durchschnittlich vor nicht viel mehr als 10.000 Zuschauern aus, obwohl die heimische Spielstätte etwas mehr als 20.000 erlauben würde. Lokalrivale Slavia Prag zieht sogar nur rund 6.500 Menschen an. Hier sei allerdings erwähnt, dass das Team vorübergehend im Asyl des unbeliebten Strahov Stadions kickt. Die traditionelle Arena wird gegenwärtig komplett erneuert und man verspricht sich nach der Wiedereröffnung hohe Besucherzahlen. In anderen Großstädten wie Brünn, Pilsen und Olmütz besuchen in der Regel weniger als 5.000 Fußballanhänger die Ligaspiele. Zum populärsten Verein wurde nach dem erstmaligen Meistertitel im Jahr 2004 Banik Ostrau, dass mit einem Schnitt von 16.000 Zuschauern einen neuen Ligarekord herstellte. Auch wenn dieser im folgenden Jahr wieder auf rund 9.000 sank, war die Spielstätte in Ostrau die mit Abstand bestbesuchteste. Neben den Spielen zwischen Banik Ostrau und Sparta Prag gehört auch das Stadtderby Sparta gegen Slavia mit rund 20.000 Zuschauern zu den begehrtesten Paarungen, während sich am 18. Oktober 2003 für die Erstligapartie zwischen Blšany und Jablonec ganze 51 Zuschauer im Stadion einfanden. Dieses Spiel fand allerdings im 130 km entfernte Příbram statt, da Blšany wegen Bauarbeiten am eigenen Stadion ausweichen musste

Europapokal

Gemäß der UEFA-Fünfjahreswertung qualifizierte sich bis 2005 aus der Gambrinus-Liga keine Mannschaft direkt für die UEFA Champions League. Der Meister nahm an der letzten von der aus drei Runden bestehenden Champions-League-Qualifikation teil, der Vizemeister musste sich bereits ab der zweiten Runde qualifizieren. In der Fünfjahreswertung stürzte Tschechien im Jahr 2005 vom neunten auf den elften Platz ab, wodurch der Meister 2005/06 nun ebenfalls nicht mehr von der zweiten Qualifikationsrunde befreit ist. Der Drittplazierte sowie der nationale Pokalsieger sind wie bisher für die Qualifikationsrunde des UEFA-Pokals qualifiziert.

Noch nie hat ein tschechischer Verein das Endspiel eines Europapokalwettbewerbs erreicht. Mit seinen regelmäßigen Teilnahmen an der UEFA Champions League gehört Sparta Prag noch zu den renomiertesten Klubs des Landes, wenngleich das Ausscheiden im Achtelfinale (0:0 und 1:4 gegen den AC Mailand) des Jahres 2004 bereits der größte Erfolg eines tschechischen Teams in Europas bedeutendstem Wettbewerb war. Sparta Prag erreichte regelmäßig die Gruppenphase, scheiterte aber auch wie die Ligakonkurrenten oftmals unglücklich in der Qualifikation. 1998 verlor Sparta Prag trotz eines 1:0-Auswärtssieges bei Dynamo Kiew zuhause mit 0:1 und scheiterte im Elfmeterschießen. 2002 glich Sparta Prag zuhause mit einem 4:2 eine 0:2-Hinspielniederlage gegen RC Genk aus, scheiterte damit aber auf Grund der Auswärtstorregel. 24 Stunden verpasste auch Meister Slovan Liberec nach einem 2:1 gegen den AC Mailand (Hinspiel 0:1) auf Grund dieser Regel die erstmalige Teilnahme an der Champions League. Auch Slavia Prag hat trotz regelmäßiger Teilnahme an der Qualifikationsrunde die Gruppenspiele der Champions League nie erreicht. 2003 reichte es nach einem 0:3 bei Celta Vigo zuhause nur zu einem 2:0, im Jahr 2001 verlor Slavia zweimal mit 0:1 gegen Panathinaikos Athen und im Jahr 2000 scheiterte das Team nach einem 1:0 bei Schachtjor Donezk zuhause noch mit 0:2.

Aus der 1993 gegründeten tschechischen Liga konnten schließlich nur noch zwei weitere Mannschaften an der Champions-League-Qualifikation teilnehmen. Vizemeister FK Teplice scheiterte 1999 zweimal mit 0:1 an Borussia Dortmund, Banik Ostrau reichte 2004 ein 2:1-Heimsieg nicht mehr, um das 0:5 bei Bayer Leverkusen auszugleichen.

Neben den Prager Mannschaften Sparta und Slavia qualifizierten sich in den vergangenen Jahren vor allem Sigma Olmütz, Banik Ostrau, Slovan Liberec, FK Teplice und bis zu ihrem Abstieg im Jahr 2004 auch Viktoria Žižkov regelmäßig für den UEFA-Pokal. Liberec scheiterte im März 2002 erst im Viertelfinale am späteren Finalisten Borussia Dortmund (0:0, 0:4), Slavia Prag zog 1996 sogar ins UEFA-Pokal-Halbfinale ein, wo sie Girondins Bordeaux zweimal mit 0:1 unterlagen.

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